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Radverkehr im Verkehrsentwicklungsplan

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Inhalte

Eine neue Generation zielorientierter Verkehrsentwicklungspläne

Sustainable Urban Mobility Planning (SUMP) als europaweite Orientierung für die Verkehrsentwicklungsplanung

Local Transport Plan – das britische Beispiel

Vorgaben der nationalen Ebene: Plans de Déplacements Urbains (PDU) in Frankreich

Deutschland – Ansätze einer zielorientierten Verkehrsentwicklungsplanung

Fazit

(Gedruckter Beitrag zu diesem Thema: Forschung Radverkehr Nr. O-1. Difu, Berlin 2010)

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Zielorientierte Verkehrsentwicklungspläne

Definition eines Handlungs-programms für die eigene Stadt

Begründung der eigenen Vorstellungen gegenüber Dritten (ÖPNV-Aufgabenträgern und staatlichen Straßenbauämtern)

Alltäglicher Verkehr in Berlin

Verkehrsentwicklungsplan (VEP): Städte und Regionen definieren ihre eigenen Ziele für die mittelfristige Verkehrsentwicklung

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Zielorientierte Verkehrsentwicklungspläne

VEP‘s sind für deutsche Kommunen nicht verpflichtend, jedoch oft Voraussetzung für die staatliche Förderung größerer Projekte

Gemeinsames Werbemotiv für die umweltfreundlichen Verkehrsmittel: ÖPNV, Rad- und Fußverkehr.Quelle: nach Broschüre zur flächenhaften Verkehrsberuhigung der 1980er-Jahre

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Zielorientierte Verkehrsentwicklungspläne

Die Rolle des Radverkehrs im Verkehrsentwicklungsplan

Klima- und umweltpolitische Herausforderungen als Kontext der Planung

Verlagerungsziele, d.h. Definition der anzustrebenden Anteile der unterschiedlichen Verkehrsmittel am städtischen Verkehrsaufkommen

Zwei dieser Ziele: Erhöhung des Radverkehrsanteils, Verlagerung von Automobilfahrten zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel

Fokus auf Bau und Unterhalt des Radwegenetzes vs. integrative Radverkehrsstrategien

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Sustainable Urban Mobility Planning (SUMP)

Konzept und Grundidee

Weiterentwicklung als Auftrag aus dem Aktionsprogramm Stadtverkehr der Europäische Union

Entwicklung von Leitlinien für eine nachhaltige Gestaltung des Stadtverkehrs und Integration der Bereiche Verkehr und Umwelt.

Basis: Erfolgreiche Praxiserfahrungen aus unterschiedlichen europäischen Städten und Nationen

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Sustainable Urban Mobility Planning (SUMP)

Übergeordnete Zielsetzungen

Gewährleistungen der Mobilität in allen Teilgebieten einer Agglomeration

Minimierung der negativen Gesundheitsfolgen des Verkehrs

Minimierung von Emissionen, Energieverbrauch und Verkehrslärm

Optimierung der (Kosten-)Effizienz von Verkehrsströmen

Berücksichtigung externer sozialer und ökologischer Kosten

Qualitätsverbesserung der städtischen Umwelt und Stadtgestaltung

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Sustainable Urban Mobility Planning (SUMP)

Ablauf des SUMP-Prozesses (Quelle: Rupprecht-Consult)

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Umsetzung auf kommunaler Ebene

Aufgabe der Städte und Gemeinden: Formulierung konkreter Zielsetzungen und Umsetzung der Verkehrsentwicklungspläne nach ihren spezifischen Zielen

Einbindung aller weiteren relevanten Akteure (z.B. Vertreter der unterschiedlichen Fachplanungen und Verkehrsunternehmen)

Aktive Beteiligung der Bürger: Öffentlichkeitsarbeit und Informationsveranstaltungen

Empfehlung: Formulierung verbindlicher Zielvorgaben und Evaluation auf allen Ebenen

Sustainable Urban Mobility Planning (SUMP)

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Konzept und Grundidee

Integration der verschiedenen Verkehrsmittel in einem Mobilitätskonzept auf kommunaler Ebene

Ausgangspunkt: Initiative des britischen Verkehrsministeriums

Für Städte und Regionen in England sind LTP‘s verpflichtend und Grundlage für staatliche Infrastrukturförderung

Kommunen in den anderen Landesteilen (Schottland, Nordirland, Wales) können freiwillig LTP‘s implementieren

Local Transport Plans – Das britische Beispiel

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Konzept und Grundidee

Steuerung durch Zielwerte als wesentliches Element; erfolgreiche Umsetzung der Ziele entscheidet über Gewährung von Investitionsmitteln der staatlichen Ebene

Verkehrsplanung auf der lokalen Ebene wird in eine umfassende Strategie der räumlichen Entwicklung integriert

Bestandteile der LTP‘s: 1. Strategie: grundsätzliche und langfristige Ziele (für bis zu 20 Jahre). 2. Umsetzungsplan: Festlegung konkreter Maßnahmen (für 5 Jahre)

Einbezug der relevanten Akteure: Bus- und Eisenbahnunternehmen, Nutzervereinigungen, Bewohner

Local Transport Plans – Das britische Beispiel

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Förderung des Radverkehrs im Rahmen des LTP

LTP-Vorgabe: Einbindung der Radverkehrsplanung in eine umfassende Strategie der städtischen Verkehrsplanung

Fahrradnutzung trägt zum Erreichen verschiedenster LTP-Ziele bei: Klimaschutz, Gesundheitsförderung, soziale Inklusion, Kosten-Nutzen-Effizienz

Zentrale Strategien im Rahmen eines fahrradfreundlichen LTP‘s:

o Integration des Themas Radverkehr in die Strategien zu Verkehrssicherheit, Schulwegen und Gesundheit

o Integration des Themas Radverkehr in die Bauleitplanung/Stadtentwicklungsplanung

o Vorgaben für infrastrukturelle und nicht-investive Maßnahmen fürs Rad

Local Transport Plans – Das britische Beispiel

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Local Transport Plans – Das britische Beispiel

Die Rolle des Radverkehrs in einembritischen Local Transport Plan.Das Beispiel Stoke on Trent. Quelle: Stadt Stoke on Trent

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In Frankreich sind städtische Verkehrsentwicklungspläne für alle Agglomerationen mit mehr als 100.000 Einwohnern verpflichtend

Erstellung durch freiwillige Zusammenschlüsse benachbarter Kommunen

Gültigkeitszeitraum: 5–10 Jahre

Vorgeschriebene Evaluation: alle 5 Jahre

Neue Straßenbahn und Leihräder in Montpellier

Plans de déplacements urbains (PDU) in Frankreich

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Städte und Gemeinden dürfen eine Transportsteuer „versement de transport“ erheben:

Plans de déplacements urbains (PDU) in Frankreich

Zweck: (teilweise) Kostendeckung im Bereich Verkehr, v.a. ÖPNV

Abgabe durch die ortsansässigen Unternehmen

Steuerpflichtig sind alle Unternehmen ab 9 Mitarbeitern

Höhe der Steuer kann (in einem Spielraum) durch die Kommunen frei festgelegt werden

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Beispiel Berlin: Stadtentwicklungsplan Verkehr 2010

Der StEP Verkehr bildet seit 2003 den Rahmen der Berliner Verkehrsplanung, aktuelle Fortschreibung

Ziel: ressortübergreifende Planung als Bestandteil einer integrierten Stadtentwicklungspolitik

Einbezug sozial-, umwelt- und wirtschaftspolitischer Ziele in die Verkehrsplanung

Elemente des aktuellen Stadtentwicklungsplans Verkehr:

o 1 grundsätzliches Leitbildo 4 Handlungsdimensionen (ökonomische, soziale, ökologische und

institutionelle Stadtentwicklung)o 12 übergeordnete Qualitätszieleo 60 konkrete Einzelmaßnahmen

Zielorientierte Verkehrsentwicklungsplanung in Deutschland

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Zielorientierte Verkehrsentwicklungsplanung in Deutschland

Berlin: Inhalte des Stadtentwicklungsplans Verkehr

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Zielorientierte Verkehrsentwicklungsplanung in Deutschland

Berlin: Erarbeitung des Stadtentwicklungsplans Verkehr

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Beispiel Dortmund: Masterplan Mobilität

Umfasst infrastrukturelle und nicht-investive Maßnahmen aus den Bereichen der verschiedenen Verkehrsträger

Formulierung übergeordneter Leitziele

Sukzessive (jährliche) Konkretisierung von Teilstrategien in den unterschiedlichen Sachgebieten, u.a. Radverkehr

Vernetzung der relevanten Akteure und Einwohner

Zielorientierte Verkehrsentwicklungsplanung in Deutschland

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Deutsche Kommunen erhalten Infrastrukturförderung durch die Länder

Gelder sind für langjährig geplante Projekte vorgesehen und an bestimmte Maßnahmen gebunden

Zielorientierte Verkehrsentwicklungsplanung in Deutschland

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Verkehrsentwicklungspläne und zielorientierte Steuerung eröffnen eine Reihe von Vorteilen. Der Radverkehr kann in diesem Zusammenhang besonders profitieren:

Fazit

Die Wirksamkeit der Verkehrsverlagerung zugunsten der klimafreundlichen Verkehrsmittel rückt in den Vordergrund.

Die Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel (Radverkehr und ÖPNV) integriert die jeweilige Netzplanung.

Ziele anderer Politikfelder (Soziales, Umwelt, Wirtschaftsförderung) werden mit umgesetzt

Partizipative Planung und lokale Bündnisse erweitern die Umsetzung beim Radverkehr.

Bessere Handlungsfähigkeit der Kommunen bei geringem Budget.

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Quellen und Links

Wolfram, Marc/Bührmann, Sebastian/Rupprecht, Siegfried (2009): Europäische Leitlinien zur nachhaltigen Stadtverkehrsplanung (Sustainable Urban Transport Planning – SUTP). In: Bracher, Tilman u.a. (Hrsg.): Handbuch der kommunalen Verkehrsplanung (Ordner 2).

Handbuch zur Implementierung eines zielorientierten und nachhaltigen Verkehrsentwicklungsplanes. Entstanden im Rahmen des EU-Projektes: Sustainable Urban Transportation Planning (SUTP) www.rupprecht-consult.de/download/Pilot_DU_WEB.pdf

Broschüre des britischen Verkehrsministeriums zum LTP www.dft.gov.uk/adobepdf/165237/ltp-guidance.pdf

Beispiel für einen LTP in einer britischen Metropolregion – Merseyside (Region Liverpool): www.letstravelwise.org/files/138849671_LTP_complete(reduce).pdf

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Quellen und Links

Broschüre der britischen Radfahrer-Vereinigung (CTC) – Leitfaden zur Integration der Radverkehrsplanung in die Konzeption von LTP www.ctc.org.uk/resources/Campaigns/1004_CTC_Cycling-alts_web_fin.doc

Radverkehrsstrategie im Rahmen eines Local Transport Plans – Region Manchesterwww.gmltp.co.uk/pdfs/GM_cycling_strategy.pdf

Stadtentwicklungsplan Verkehr (StEP Verkehr) des Landes Berlinwww.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/step_verkehr/

Sagolla, Winfried/Meißner, Andreas (2005): Masterplan Mobilität Dortmund – Durch ein kooperatives Beteiligungsverfahren zum Erfolg. In: Bracher, Tilman u.a. (Hrsg.): Handbuch der kommunalen Verkehrsplanung (Ordner 2).

Impressum Hrsg: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) gGmbH, Zimmerstraße 13–15, 10969 Berlin, Arbeitsbereich Mobilität und Infrastruktur, Redaktion: Tobias Mettenberger, Jörg Thiemann-Linden, [email protected], [email protected]