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Bezirk Baden-Württemberg 1 von 32 Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Bürokaufmann/Bürokauffrau (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 29. Mai 1991) Allgemeine Vorbemerkungen Berufsschulen vermitteln dem Schüler allgemeine und berufsbezogene Lerninhalte für die Berufsausbildung, die Berufsausübung und im Hinblick auf die berufliche Weilerbildung. Soweit eine berufsfeldbreite Grundbildung in vollzeitschulischer Form durchgeführt wird, wird auch die fachpraktische Ausbildung vermittelt. Allgemeine und berufsbezogene Lerninhalte zielen auf die Bildung und Erziehung für berufliche und außerberufliche Situationen. Entsprechend diesen Zielvorstellungen sollen die Schüler eine fundierte Berufsausbildung erhalten, auf deren Grundlage sie befähigt sind, sich auf veränderte Anforderungen einzustellen und neue Aufgaben zu übernehmen. Damit werden auch ihr Entscheidungs- und Handlungsspielraum und ihre Möglichkeit zur freien Wahl des Arbeitsplatzes erweitert, unter Berücksichtigung ihrer betrieblichen Erfahrungen, Kenntnisse und Einsichten in die Zusammenhänge ihrer Berufstätigkeit erwerben, damit sie gut vorbereitet in die Arbeitswelt eintreten, Fähigkeiten und Einstellungen erwerben, die ihr Urteilsvermögen und ihre Handlungsfähigkeit und -bereitschaft in beruflichen und außerberuflichen Bereichen vergrößern, Möglichkeiten und Grenzen der persönlichen Entwicklung durch Arbeit und Berufsausübung erkennen, damit sie mit mehr Selbstverständnis ihre Aufgaben erfüllen und ihre Befähigung zur Weilerbildung ausschöpfen, in der Lage sein, betriebliche, rechtliche sowie wirtschaftliche, soziale und politische Zusammenhänge zu erkennen, sich der Spannung zwischen den eigenen Ansprüchen und denen ihrer Mit- und Umwelt bewusst werden und bereit sein, zu einem Ausgleich beizutragen und Spannungen zu ertragen. Der Lehrplan für den allgemeinen Unterricht wird durch die einzelnen Länder erstellt. Für den berufsbezogenen Unterricht wird der Rahmenlehrplan durch die Ständige Konferenz der Kultusminister und –senatoren der Länder beschlossen. Die Lernziele und Lerninhalte des Rahmenlehrplanes sind mit der entsprechenden, von den zuständigen Fachministern des Bundes im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Bildung und Wissenschaft erlassenen Ausbildungsordnung abgestimmt. Das Abstimmungsverfahren ist durch das "Gemeinsame Ergebnisprotokoll vom 30. Mai 1972" geregelt. Der beschlossene Rahmenlehrplan für den beruflichen Unterricht der Berufsschule baut grundsätzlich auf dem Hauptschulabschluss auf. Für Ausbildungsberufe, die einem Berufsfeld im Berufsgrundbildungsjahr zugeordnet sind, ist er in der Regel in eine berufsfeldbreite Grundbildung und darauf aufbauende Fachbildung gegliedert, Dabei kann ein Rahmenlehrplan in der Fachstufe mit Ausbildungsordnungen mehrerer verwandter Ausbildungsberufe abgestimmt sein. Auf der Grundlage der Ausbildungsordnung und des Rahmenlehrplans, die Ziele und Inhalte der Berufsausbildung regeln, werden die Abschlussqualifikation in einem anerkannten Ausbildungsberuf sowie - in Verbindung mit Unterricht in weiteren Fächern - der Abschluss der Berufsschule vermittelt. Damit sind zugleich wesentliche Voraussetzungen für den Eintritt in berufliche Weiterbildungsgänge geschaffen. Der Rahmenlehrplan ist nach Ausbildungsjahren gegliedert. Er umfasst Lerngebiete, Lernziele, Lerninhalte und Zeitrichtwerte. Dabei gilt: Lerngebiete sind thematische Einheiten, die unter fachlichen und didaktischen Gesichtspunkten gebildet werden; sie können in Abschnitte gegliedert sein.

Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf … · Berufsausbildung, die Berufsausübung und im Hinblick auf die berufliche Weilerbildung. Soweit eine ... den Betrieb und seine Mitarbeiter

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BezirkBaden-Württemberg

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Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Bürokaufmann/Bürokauffrau(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 29. Mai 1991)

Allgemeine Vorbemerkungen

Berufsschulen vermitteln dem Schüler allgemeine und berufsbezogene Lerninhalte für dieBerufsausbildung, die Berufsausübung und im Hinblick auf die berufliche Weilerbildung. Soweit eineberufsfeldbreite Grundbildung in vollzeitschulischer Form durchgeführt wird, wird auch die fachpraktischeAusbildung vermittelt. Allgemeine und berufsbezogene Lerninhalte zielen auf die Bildung und Erziehung fürberufliche und außerberufliche Situationen.

Entsprechend diesen Zielvorstellungen sollen die Schüler

• eine fundierte Berufsausbildung erhalten, auf deren Grundlage sie befähigt sind, sich aufveränderte Anforderungen einzustellen und neue Aufgaben zu übernehmen. Damit werden auchihr Entscheidungs- und Handlungsspielraum und ihre Möglichkeit zur freien Wahl desArbeitsplatzes erweitert,

• unter Berücksichtigung ihrer betrieblichen Erfahrungen, Kenntnisse und Einsichten in dieZusammenhänge ihrer Berufstätigkeit erwerben, damit sie gut vorbereitet in die Arbeitswelteintreten,

• Fähigkeiten und Einstellungen erwerben, die ihr Urteilsvermögen und ihre Handlungsfähigkeitund -bereitschaft in beruflichen und außerberuflichen Bereichen vergrößern,

• Möglichkeiten und Grenzen der persönlichen Entwicklung durch Arbeit und Berufsausübungerkennen, damit sie mit mehr Selbstverständnis ihre Aufgaben erfüllen und ihre Befähigungzur Weilerbildung ausschöpfen,

• in der Lage sein, betriebliche, rechtliche sowie wirtschaftliche, soziale und politischeZusammenhänge zu erkennen,

• sich der Spannung zwischen den eigenen Ansprüchen und denen ihrer Mit- und Umwelt bewusstwerden und bereit sein, zu einem Ausgleich beizutragen und Spannungen zu ertragen.

Der Lehrplan für den allgemeinen Unterricht wird durch die einzelnen Länder erstellt. Für denberufsbezogenen Unterricht wird der Rahmenlehrplan durch die Ständige Konferenz der Kultusminister und–senatoren der Länder beschlossen. Die Lernziele und Lerninhalte des Rahmenlehrplanes sind mit derentsprechenden, von den zuständigen Fachministern des Bundes im Einvernehmen mit demBundesminister für Bildung und Wissenschaft erlassenen Ausbildungsordnung abgestimmt. DasAbstimmungsverfahren ist durch das "Gemeinsame Ergebnisprotokoll vom 30. Mai 1972" geregelt. Derbeschlossene Rahmenlehrplan für den beruflichen Unterricht der Berufsschule baut grundsätzlich auf demHauptschulabschluss auf. Für Ausbildungsberufe, die einem Berufsfeld im Berufsgrundbildungsjahrzugeordnet sind, ist er in der Regel in eine berufsfeldbreite Grundbildung und darauf aufbauendeFachbildung gegliedert, Dabei kann ein Rahmenlehrplan in der Fachstufe mit Ausbildungsordnungenmehrerer verwandter Ausbildungsberufe abgestimmt sein.

Auf der Grundlage der Ausbildungsordnung und des Rahmenlehrplans, die Ziele und Inhalte derBerufsausbildung regeln, werden die Abschlussqualifikation in einem anerkannten Ausbildungsberuf sowie- in Verbindung mit Unterricht in weiteren Fächern - der Abschluss der Berufsschule vermittelt. Damit sindzugleich wesentliche Voraussetzungen für den Eintritt in berufliche Weiterbildungsgänge geschaffen.

Der Rahmenlehrplan ist nach Ausbildungsjahren gegliedert. Er umfasst Lerngebiete, Lernziele, Lerninhalteund Zeitrichtwerte. Dabei gilt:

• Lerngebiete sind thematische Einheiten, die unter fachlichen und didaktischen Gesichtspunktengebildet werden; sie können in Abschnitte gegliedert sein.

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• Lernziele beschreiben das angestrebte Ergebnis (z.B. Kenntnisse, Fertigkeiten, Verhaltensweisen),über das ein Schüler am Ende des Lernprozesses verfügen soll.

• Lerninhalte bezeichnen die fachlichen Inhalte, durch deren unterrichtliche Behandlung dieLernziele erreicht werden sollen.

• Zeitrichtwerte geben an, wieviel Unterrichtsstunden zum Erreichen der Lernziele einschließlich derLeistungsfeststellung vorgesehen sind.

Der Rahmenlehrplan enthält keine methodischen Vorgaben für den Unterricht. Selbständiges undverantwortungsbewusstes Denken und Handeln wird vorzugsweise in solchen Unterrichtsformen vermittelt,in denen es Teil des methodischen Gesamtkonzeptes ist.

Dabei kann grundsätzlich jedes methodische Vorgehen zur Erreichung dieses Zieles beitragen; Methoden,welche die Handlungskompetenz unmittelbar fördern, sind besonders geeignet und sollten deshalb in derUnterrichtsgestaltung angemessen berücksichtigt werden.

Die Länder übernehmen den Rahmenlehrplan unmittelbar oder setzen ihn in einen eigenen Lehrplan um.Sie ordnen Lernziele und Lerninhalte den Fächern bzw. Kursen zu. Dabei achten sie darauf, dass dieerreichte fachliche und zeitliche Gliederung des Rahmenlehrplanes erhalten bleibt; eine weitereAbstimmung hat zwischen der Berufsschule und den örtlichen Ausbildungsbetrieben unterBerücksichtigung des entsprechenden Ausbildungsrahmenplanes zu erfolgen.

Berufsbezogene Vorbemerkungen

Dieser Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Bürokaufmann/Bürokauffrau ist mit der entsprechendenVerordnung über die Berufsausbildung vom 13. Februar 1991 (BGBI. I S. 425) abgestimmt. DerAusbildungsberuf ist nach der Berufsgrundbildungsjahr-Anrechnungsverordnung der gewerblichenWirtschaft dem Berufsfeld "Wirtschaft und Verwaltung", Schwerpunkt "Bürowirtschaft und kaufmännischeVerwaltung", zugeordnet.

Soweit die Ausbildung im ersten Jahr in einem schulischen Berufsgrundbildungsjahr erfolgt, gilt derRahmenlehrplan für den berufsfeldbezogenen Lernbereich im Berufsgrundbildungsjahr für das Berufsfeld"Wirtschaft und Verwaltung", Schwerpunkt "Bürowirtschaft und kaufmännische Verwaltung"; Beschluss derKultusministerkonferenz vom 19. Mai 1978. Im Hinblick auf diesen Beruf ist zu berücksichtigen, dass dieserRahmenlehrplan für das Berufsgrundbildungsjahr die Lernbereiche "Bürotechnik, Informationsverarbeitung"und "Maschinenschreiben" enthält.

Für die schulische Ausbildung gelten folgende übergreifende Zielsetzungen:

1. Die Schülerinnen und Schüler sollen

• ein breites, nicht nur auf einen einzelnen Wirtschaftszweig bezogenes kaufmännischesGrundwissen erwerben und - darauf gestützt - wirtschaftliche, technische und sozialeZusammenhänge in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft erkennen und befähigt werden, ihrenEinsichten entsprechend verantwortungsbewusst zu handeln,

• Stellung, Aufgaben und Wirkung von Wirtschaftsbetrieben und Verwaltungen imgesamtwirtschaftlichen Zusammenhang beurteilen,

• Problembewusstsein für Fragen des Umweltschutzes entwickeln und bei der Ausübung desBerufes berücksichtigen sowie Vorschriften und Maßnahmen des Arbeitsschutzes kennen undbefolgen,

• befähigt werden, in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen, Betriebsgrößen und betrieblichenAufgabengebieten den erlernten Beruf auszuüben,

• betriebliche Aufgaben und Problemstellungen erfassen und lernen, Lösungsvorschläge zuentwickeln und Lösungsmöglichkeilen zu begründen,

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• sich bewusst werden, dass ihr Beruf zu spezialisierten Tätigkeiten in größeren Betrieben ebensobefähigen soll wie zu komplexeren Arbeitsaufgaben in kleineren Betrieben,

• die für kaufmännische Tätigkeiten wesentlichen Rechtsvorschriften in ihren Grundsätzen kennenund wichtige Gesetze in einfachen Fällen selbständig anzuwenden lernen,

• die Fähigkeit erwerben und bereit sein, verantwortungsbewusst und kooperativ in arbeitsteiligenFunktionen zu handeln und mit Arbeitsmitteln sachgerecht und sorgfältig umzugehen,

• befähigt werden, Informationen zu sammeln, auszuwerten, aufzubereiten und weiterzugeben,

• Informations- und Kommunikationstechniken als Hilfsmittel bei der Aufgabenbewältigungeinsetzen,

• selbständig schriftliche Informationen sprachlich angemessen und formgerecht abfassen,

• mündliche Informationen sach- und situationsgerecht aufnehmen und weitergeben können,

• lernen, Fachliteratur zu nutzen.

• Während ihrer Berufsausbildung sollen die Schülerinnen und Schüler erkennen,

• wie wesentlich es für eine Kauffrau/einen Kaufmann ist, die Sprache mündlich und schriftlich zubeherrschen,

• wie entscheidend die Qualität ihrer Ausbildung und die eigene Weiterbildung den beruflichenWerdegang beeinflussen,

• dass der Erwerb wichtiger Arbeits- und Lerntechniken und die Fähigkeit zum selbständigen Lerneneine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung und Berufsausübung ist.

Die modernen Informations- und Kommunikationstechniken haben für den Ausbildungsberuf einenzentralen Stellenwert.

Der Grundlagenvermittlung dient ein selbständiges Lerngebiet "Informationsverarbeitung". Darüber hinaussind die modernen Informations- und Kommunikationstechniken anwendungsbezogene Bestandteile deranderen berufsbezogenen Lerngebiete.

Ihre übende Anwendung erfordert kleinere Lerngruppen (Teilungsunterricht).

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2. Darüber hinaus gelten berufsspezifische Zielvorstellungen.

Die Schülerinnen und Schüler sollen

• lernen, Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe nachzuvollziehen und den Einsalz bestimmterArbeitsmittel zu verstehen, zu analysieren und Alternativen aufzuzeigen,

• Informations- und Kommunikationstechniken entsprechend den jeweiligen organisatorischenErfordernissen und dem Stand der technischen Entwicklung einsetzen sowie die Auswirkungen fürden Betrieb und seine Mitarbeiter beurteilen,

• das Rechnungswesen als zahlenmäßigen Spiegel betrieblichen Geschehens verstehen undnutzen,

• Darstellungs- und Aussagemittel der Statistik auf betriebliche Aufgabenstellung anwenden,

• die für das Personalwesen erforderlichen Kenntnisse erwerben und lernen, besonderenKooperationserfordernissen dieses Arbeitsbereiches gerecht zu werden,

• betriebsspezifische Auftragsentwicklungen kennen und selbständig bearbeiten lernen.

3. Die künftige Entwicklung der Arbeitstechniken und Arbeitsmittel kann dazu führen, dass Lernziele undLerninhalte dieses Rahmenlehrplans aktualisiert werden müssen.

Wo immer bei Lerninhalten die Formulierungen "z. B. " oder "wie" verwendet werden, sollen auchFreiräume für künftige Entwicklungen eröffnet werden.

Solche Lerninhalte sollen außerdem als exemplarische Vorgaben für den Unterricht verstanden werden.

Übersicht über die Lerngebiete mit Zeitrichtwerten

Zeitrichtwert in denAusbildungsjahrenLerngebiete

1. 2. 3. insgesamt

1. Allgemeine Wirtschaftslehre 80 40 80 200

2. Spezielle Wirtschaftslehre 40 80 80 200

3. Rechnungswesen 40 120 120 280

4. Informationsverarbeitung

Datenverarbeitung

Textverarbeitung

160 40 - 200

(80)

(120)

Zeitrichtwerte insgesamt 320 280 280 880

Im Rahmenlehrplan sind diesen Lerngebieten folgende Teilaufgeben der Berufsqualifizierung zugeordnet,die im Unterricht der Berufsschule nach berufsspezifischen Erfordernissen und schulorganisatorischenGegebenheiten vermittelt werden:

1. Allgemeine Wirtschaftslehre

Die Schülerinnen und Schüler sollen

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• einen Überblick über die Betriebsfunktionen der einzelnen Wirtschaftsbereiche erhalten, um diebetriebswirtschaftlichen Zusammenhänge im einzelnen Betrieb und deren Verknüpfung mit derGesamtwirtschaft zu erkennen und zu verstehen,

• ihre in der Praxis des Ausbildungsbetriebes erworbenen fachlichen Erfahrungen in den Unterrichteinbringen, um auf diese Weise Theorie um Praxis miteinander zu verknüpfen,

• die Fähigkeit erwerben, Arbeitsaufgaben im Beruf aufgrund ihres erworbenen Wissenssituationsgerecht und eigenständig zu erfüllen, d. h. zu planen, zu ordnen und die gefundenenLösungswege zu begründen.

• Solche Arbeitsaufgaben sind z. B. Vorgänge

• der Beschaffung einschließlich der Lagerung und des Transportes von Waren und des beiVertragsverletzungen rechtlich und kaufmännisch richtigen Verhaltens,

• der Leistungserstellung und Leistungsverwertung in Fertigungs- und Dienstleistungsbetrieben.

• der Verkaufsabwicklung sowie der für den Absatz notwendigen Organisation und ihrerPlanungsinstrumente,

• im Geld- und Kapitalverkehr sowie das Verhältnis der Zusammenhänge zwischenKapitalbeschaffung und Kreditsicherung,

• zur rechtlich einwandfreien und kaufmännisch richtigen Durchführung von Zahlungen.

Verteilung der Zeitrichtwerte

Zeitrichtwerte in denAusbildungsjahren

Lernabschnitte

Insgesamt 1. 2. 3.

1. Berufsausbildung 5 5 - -

2. Grundlagen des Wirtschaftens 10 10 - -

3. Betrieblicher Leistungsprozess 15 15 - -

4. Rechtliche Grundlagen für das Funktionieren des Güter- undGeldstromes im Wirtschaftsprozess

15 15 - -

5. Absatzwirtschaft 25 25 - -

6. Beschaffungswesen 20 10 10 -

7. Zahlungsverkehr und Überwachung von Zahlungsterminen 20 - 20 -

8. Rechtsformen der Unternehmen 15 - 10 5

9. Finanzierung und Investition 30 - - 30

10. Wirtschaftsordnung 15 - - 15

11. Grundzüge der Wirtschaftspolitik 20 - - 20

12. Steuern und Versicherungen 10 - - 10

Zeitrichtwerte insgesamt 200 80 40 80

Lernziele Lerninhalte

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1. Berufsausbildung - 5 Stunden

Rechtliche Regelungen der Ausbildung kennenund über die Pflichten und Rechte desAuszubildenden und des Ausbildenden informiertsein

Duales AusbildungssystemBerufsbildungsgesetzAusbildungsordnungAusbildungsvertragJugendarbeitsschutzgesetz

2 Grundlagen des Wirtschaftens -10 Stunden

Wirtschaftliche Grundbegriffe kennen und sieim Zusammenhang mit aktuellen Informationenüber die Wirtschaft verwenden

Die Notwendigkeit wirtschaftlichen Handelns unterBerücksichtigung ökologischer Erfordernissebegründen

Aufgaben und Wirkung der Produktionsfaktoren imWirtschaftsprozess - besonders auch im Hinblickauf die Risiken und Chancen für das Ökosystemkennen

Ziele erwerbs- und gemeinwirtschaftlicher BetriebeunterscheidenDie Gesamtwirtschaft als Ergebnis desZusammenwirkens verschiedenerWirtschaftsbereiche verstehen

Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zwischenKonsum (Haushalte) und Produktion (Betriebe)unter dem Aspekt der Arbeitsteilung erkennen

Einzel- und GesamtwirtschaftVolks- und WeltwirtschaftBedürfnisse - BedarfAngebot - Nachfrage - PreisbildungGüter, Dienstleistungen, Informationen,Konsumieren - Sparen –Investieren

ökonomisches PrinzipSpannungsverhältnis zwischen Ökonomie undÖkologie

Knappheit der Produktionsfaktoren und Umweltschutz

GewinnerzielungVersorgungsprinzipWirtschaftsbereiche- Hausharte (Konsum)- Betriebe (Produktion)

Wirtschaftsleistung

3. Betrieblicher Leistungsprozess -15 Stunden

Sach- und Dienstleistungsbetriebe anhand derGrundfunktionen unterscheiden und ihreEinbindung in Beschaffungs- und AbsatzmarkteerläuternProzesse der Leistungserstel lung undLeistungsverwertung in Betrieben kennen undunter Beachtung der Betriebsziele sowieökologischer Erfordernisse beurteilen

Grundfunk t ionen am Be isp ie l e inesProduktionsbetriebes erläutern und Unterschiedezu Betrieben anderer Wirtschaftszweige erkennensowie Verfahren der Leistungserstellung

BeschaffungProduktion/LeistungserstellungAbsatzLeistungsprozesse, veranschaulicht an je einemProduktions- und Dienstleistungsbetrieb unterBeachtung von rationellem Energie- undRohs to f fe insa tz und M in im ie rung de rUmwertbelastung

Produktionstypen- Einzelfertigung- MehrfachfertigungOrganisationstypen

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unterscheiden - Werkstattfertigung- Gruppenfertigung- FließfertigungOrganisationsformen im Dienstleistungsbereich

4. Rechtliche Grundlagen für das Funktionierendes Güter- und Geldstromes im Wirtschaftsprozess- 15 Stunden

Ausgewählte Rechtsbegriffe kennen undanwenden

A r t e n u n d Z u s t a n d e k o m m e n v o nRechtsgeschäften erläutern

Den Verpflichtungscharakter von Verträgen vordem Hintergrund des Ordnungsprinzips derVertragsfreiheit erkennen

Wichtige Vertrage des Wirtschaftslebens kennen

Den Abschluss des Kaufvertrages erklären undseine Erfüllung überwachen lernen

Natürliche und juristische PersonenRechtsfähigkeit und GeschäftsfähigkeitSachen und RechteBesitz und Eigentum

Arten und Form von Rechtsgeschäften

Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft

Überblick über Vertragsartenz.B. Dienstvertrag, Kaufvertrag, Werkvertrag

Bestellung – AuftragsannahmeLieferungs- und ZahlungsbedingungenWareneingangsprüfungRechnungsprüfung

5. Absatzwirtschaft - 25 Stunden

Zunehmende Bedeutung der Instrumente derAbsatzpolitik erkennen

Teilgebiete und Aufgaben der Marktforschungkennen und ihre Bedeutung für den Absatzverstehen

Für den Absatz wichtige rechtliche Bestimmungenkennen

Die Organisation des Absatzes verstehen

Bestimmungsgründe für die Wahl bestimmterBeförderungsarten in Verbindung mit wichtigenBegleitpapieren erklären

ProduktionsgestaltungPreispolitikSortimentsgestaltungAbsatzwerbungVerkaufsförderungBeratung und Kundendienstpublic relations

Marktforschung- Marktanalyse- Marktbeobachtungals Grundlage von Marketingkonzeptionen

Gesetz gegen den unlauteren WettbewerbVerordnung über PreisabsprachenMarken- und MusterschutzProdukthaftungsgesetz

AbsatzwegeAbsatzformen

Träger der GüterbeförderungBestimmungsgründe wieArt der Güter, Kosten, Zeit, Sicherheit,Haftungsumfang und Umweltverträglichkeit

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6. Beschaffungswesen - 20 Stunden

Die Bedeutung der Beschaffung von Gütern(Werkstoffen) und Diensten für den betrieblichenLeistungsprozess erkennen und möglicheBezugsquellen feststellen

Angebote einholen und Angebotsvergleichedurchführen

D e n s t ö r u n g s f r e i e n A b l a u f e i n e sBeschaffungsvorganges von der Planung bis zurKontrolle nachvollziehen

Vertragsverletzungen kennen und Rechte, diew a h r g e n o m m e n w e r d e n k ö n n e n ,situationsbezogen anwenden

BedarfsermittlungBezugsquellen

BeurteilungskriterienAllgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

MängelrügeLieferungsverzugAnnahmeverzug

7. Zahlungsverkehr und Überwachung vonZahlungsterminen - 20 Stunden

Zahlungsformen unterscheiden und die für einenbestimmten Geschäftsfall zweckmäßigsteauszuwählen wissen

Notwendigkeit der Überwachung der Zahlungsein-und -ausgänge unter dem Gesichtspunkt derLiquidität, der Verjährung, der Überwachungoffener Forderungen und der Skontowahrnehmungaufzeigen

Möglichkeiten des Einzugs offenstehenderForderungen aufzeigen

Die Bedeutung des Wechsels als Zahlungs- undKreditsicherungsmittel in der Wirtschaft kennen

ZahlungsmittelZahlungsartenZahlungsformen

TerminüberwachungZahlungsverzugVerjährung

MahnverfahrenZwangsvollstreckungFactoring

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8. Rechtsformen der Unternehmen -15 Stunden

E i n e n Ü b e r b l i c k ü b e r m ö g l i c h eUnternehmensformen gewinnen

Kriterien für die Wahl der Rechtsform vonUnternehmen am Beispiel je einer Personen- undKapitalgesellschaft erläutern

Entscheidungskriterien für die Wahl derUnternehmensform des Ausbildungsbetriebeserkennen

EinzelunternehmenPersonengesellschaftenKapitalgesellschaften

Kriterien- Kapitalaufbringung/Finanzierung- Haftung- Geschäftsführung und Vertretung- Ergebnisverteilung- Mitbestimmung- Firma

9. Finanzierung und Investition - 30 Stunden

Den Zusammenhang zwischen Finanzierung undInvestition erläutern

A r t e n d e r F i n a n z i e r u n g n a c hFinanzierungsanlässen zu unterscheiden wissen

Wichtige Kreditarten in Abhängigkeit zurFinanzierung darstellen und in Verbindung mittypischen Sicherungsmöglichkeiten bringen

Zwischen Beschaffung und Leasing abwägenlernen

Wesentliche Merkmale der Zahlungsunfähigkeitvon Unternehmen kennen und deren Folgeneinschätzen

Investitions- und FinanzierungsanlässeMittelherkunft – Mittelverwendung

Innen- und AußenfinanzierungEigen-, Selbst- und Fremdfinanzierung

LieferantenkreditS icherungsmög l i chke i ten w ie Auskun f t ,EigentumsvorbehaltBankkreditSicherungsmöglichkeiten wie Sicherungsübereignung,Grundpfandrechte

KapitalbindungLaufende KostenAnpassung an technische Entwicklung

Betriebliche und außerbetriebliche UrsachenSanierung, Auflösung

10. Wirtschaftsordnung -15 StundenVerstehen, dass Staaten ihre Wirtschaftunterschiedlich ordnen können und sich dabei anden Chancen und Risiken zweier Modelleorientieren

Die soziale Marktwirtschaft der BundesrepublikDeutschland erklären und beurteilen können

Idealtypen in Grundzügen- Freie MarktwirtschaftMarkt als Koordinierungsinstanz- ZentralverwaltungswirtschaftPlan als Steuerungsinstrument

Merkmale der sozialen Marktwirtschaft- Wettbewerb im Wirtschaftsprozess- Vertrags- und Gewerbefreiheit- privates und öffentliches Eigentum- soziale Sicherung und Gerechtigkeit- ökologische Verpflichtungunter Berücksichtigung der Rolle des Staates

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11. Grundzüge der Wirtschaftspolitik - 20 Stunden

Wirtschaftspolitische Hauptziele kennen, dieUnvermeidbarkeit von Zielkonflikten verstehen undanhand aktuel ler gemeinwirtschaft l icherSituationen Lösungsansätze erörtern undbeurteilen lernen

Aktuelle wirtschaftspolitische Grundproblemeanalysieren sowie ihre Bedeutung für betrieblicheEntscheidungen und persönliches Verhaltenbedenken

Formen und Richtungen gesamtwirtschaftlicherE n t w i c k l u n g e n u n t e r s c h e i d e n u n dEinwirkungsmöglichkeiten des Staates undgesellschaftlicher Gruppen kennen

Möglichkeiten und Grenzen staatlicher undüberstaatlicher Wirtschaftspolitik erkennen undderen Auswirkung auf unternehmenspolitischeEntscheidungen beurteilen lernenBedeutung weltweit tätiger Unternehmen erkennen

WirtschaftswachstumVollbeschäftigungGeldwert-(Kaufkraft-) StabilitätZahlungsbilanzausgleichGesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte wie- Inflation - Deflation- Unterbeschäftigung - Überbeschäftigung

Grenzen quantitativen WachstumsTechnischer Fortschritt und UmweltschutzDemografische EntwicklungEinkommens- und Vermögensverteilung

G loba le und na t i ona le T rends z .B .BevölkerungsexplosionZerstörung von LebensräumenWohlstandsmehrung im Nord-Süd-GefälleKonjunkturelle und saisonale Schwankungen derwirtschaftlichen EntwicklungEinwirkungsmöglichkeiten- Konjunkturpolitik oder Steuerpolitik des Staates- Maßnahmen der Bundesbank- Aktivitäten der Medien und Verbande

Kompetenzen überstaatlicher Zusammenschlüsse undKonferenzen, z.B. EG, Gatt, IWF, OPEC, OECD

12. Steuern und Versicherungen -10 StundenDie Steuererhebung durch den Staat alsV o r a u s s e t z u n g s e i n e r p o l i t i s c h e nHandlungsfähigkeit verstehen und am Beispielzweier Steuerarten auf die mit der Erhebungverbundenen Probleme der Steuergerechtigkeitund Verantwortlichkeit eingehenEinen Lohnsteuerjahresausgleich beantragenlernen

Versicherung als solidarische Risikoabsicherungverstehen und erkennen, wann der Staatbestimmte Risiken in Form gesetzlicherVersicherungspflicht abzusichern zwingt

Abhängigkeit zwischen Pflichtversicherung undIndividualversicherung im Hinblick auf dieSolidarität der Allgemeinheit (Gesellschaft) und dieVerantwortung des Einzelnen herausstellen

Überblick über Steuerarten- nach dem Gegenstand der Besteuerung- nach der Art der ErhebungEinkommen- (Lohn-) Steuer und Umsatzsteuer imHinblick auf- Steuertarife- Einkunftsarten- Belastbarkeit/Steuerquote

Überblick über Versicherungsarten

GenerationenvertragGrenzen der Belastbarkeit durch Kollektivversicherung

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2. Spezielle Wirtschaftslehre

Die Schülerinnen und Schüler sollen

• selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren auf typische Bürotätigkeiten undArbeitsabläufe anwenden,

• Ziele und Bedeutung der Aufbau- und Ablauforganisation kennen und die Methoden derOrganisation anwenden,

• den organisatorischen Aufbau, die Zuständigkeiten und Informationswege in einem Betrieberfassen und Möglichkeiten der Änderung – z. B. durch Delegation - kennen und beurteilen,

• Personalvorgänge unter besonderer Berücksichtigung sowohl wirtschaftlicher als auch menschlich-sozialer Maßstäbe planen und durchführen,

• Arbeitsabläufe in einem Betrieb darstellen, mögliche Ansatzpunkte für Verbesserungen erkennenund organisatorische Änderungen durchzuführen lernen,

• - Bedingungen und Auswirkungen organisatorischer Änderungen bei unterschiedlichenZielsetzungen und Interessenlagen - z. B. bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern - erkennen,bewerten und berücksichtigen,

• fachliche, ergonomische, ästhetische, rechtliche und soziale Aspekte der Arbeitsraum- undArbeitsplatzgestaltung kennen und im eigenen Arbeitsbereich anwenden,

• Organisationsmittel im Büro wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll einsetzen und dabei dieErfordernisse der Arbeitssicherheit beachten.

Verteilung der Zeitrichtwerte

Zeitrichtwerte in denAusbildungsjahren

Lernabschnitte

Insgesamt 1. 2. 3.

1. Gestaltung von Arbeitsraum, Arbeitsplatz und Arbeitszeit 20 20 - -

2. Arbeitsabläufe 20 20 - -

3. Grundlagen der Betriebsorganisation 10 - 10 -

4. Aufbauorganisation 30 - 30 -

5, Personalwirtschaft 40 - 40 -

6. Ablauforganisation 20 - - 20

7. Anfrage- und Auftragsbearbeitung 10 - - 10

8. Organisation der Lagerhaltung 10 - - 10

9. Organisation der Textverarbeitung 10 - - 10

10. Übermittlung von Informationen (Kommunikationssysteme) 15 - 15

11. Einsatz der Datenverarbeitung und ihre Integration in diebetriebliche Organisation

15 - - 15

Zeitrichtwerte insgesamt 200 40 80 80

Lernziele Lerninhalte

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1. Gestaltung von Arbeitsraum, Arbeitsplatzund Arbeitszeit - 20Stunden

Die Bedeutung von Umwelt- undGesundheitsfaktoren für die eigenLeistungsfähigkeit erläutern

Die eigene Leistungsfähigkeit in ihrer Abhängigkeitvon Umgebung, Zeit und körperlichenGegebenheiten beobachten und darausFolgerungen für das eigene Verhalten ziehen

Arbeitsplatz- und Arbeitsraumgestaltung sowieArbeitsabläufe aufeinander beziehen

Betriebliche Arbeitszeit- und Pausenregelungenkennen und beurteilen

Arbeitsplatz, Tätigkeiten am Arbeitsplatz,Arbeitsplatzbeschreibung und dem Arbeitsplatzzugeordnete Geräte und Ausstattung imZusammenhang beurteilen

Einen typischen Arbeitsplatz optimal planen unddie ihm zugedachte Aufgabe festlegen

Den eigenen Arbeitsplatz in den betrieblichenFunktionszusammenhang einordnen können

Einen neuen Mitarbeiter in einen bestehendenArbeitsplatz einführen

Veränderungen der Arbeitswelt allgemein und aufdie eigenen Arbeit bezogen erkennen

Einflussmöglichkeiten auf die Arbeit erkennen undnutzen

Ein Problem am Arbeitsplatz systematischbearbeiten, z.B. rationelle Informationsgewinnungund Informationsverarbeitung durch Strukturierungvon Bildschirminformationen und Ergonomie derBildschirmgestaltung

Luft, Licht, Akustik, Farbe und Raumgestaltung,BürolandschaftEntlüftung, Klimaanlage

BeobachtungshilfenLeistungsmaßstäbeGestaltung des persönlichen Arbeitsstils

z.B. anhand vonArbeitsstättenverordnung,Unfallverhütungsvorschriften,Richtlinien der Berufsgenossenschaften fürBildschirmarbeitsplätze

Gleitzeiten, Kernzeiten, SchichtzeitenErmüdungskurven, Pausen

AusstattungslistenRichtlinien für ArbeitsplatzbeschreibungenBestimmungen des Betriebsverfassungsgesetzes überAufgaben und Vorgesetzte

Kennzeichnung im Organisationsplan/Organigramm

z.B. in Gestalt von- Einsatz neuer Geräte und Organisationsmittel- Entlastungen und Belastungen- organisatorischen Veränderungen- weniger Standardisierung- Arbeitserweiterung, Arbeitsbereicherung

z.B.VorschlagswesenVerbesserungsvorschläge für Arbeitsaufgabe,Arbeitsabläufe, Arbeitsbereicherung

Definition des ProblemsZielformulierungLösungsmöglichkeiten,z.B. BeratungBrainstormingEntscheidungDurchführungKontrolle

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2. Arbeitsabläufe - 20 StundenEin- und ausgehende Post bearbeiten und denEinsatz verfügbarer Hilfs- und Organisationsmittelplanen und abwickeln

Zweckmäßige Versandarten auswählen

Registraturarbeiten sachgerecht durchführen

R e g i s t r a t u r s y s t e m e a n h a n d v o nVergleichskriterien beurteilen

Mit Karteien, Dateien und Listen arbeiten,Zugriffsmöglichkeiten kennen, sie sachgerechtnutzen und nach Bedarf aktualisieren

Arbeitsabläufe bei ein- und ausgehender PostVerfügbare Hilfs- und OrganisationsmittelPostvollmachten

Strukturprinzipien von Aktenplan und Aktenordnung- Ordnungssysteme- SicherheitssystemeGesetzliche VorschriftenBetriebliche Gründe

Formen der RegistraturVergleichskriterien,z.B. Kosten, Raumbedarf, Zugriff, Kapazität

z.B.Lieferer- und KundenkarteiBezugsquellendateiLagerdatei

3. Grundlagen der Betriebsorganisation - 10 Stunden

Anhand bekannter Aufgaben und Abläufe (z.B.Postbearbeitung, Registratur) die Notwendigkeitorganisatorischer Regelungen und ihreVoraussetzungen erläutern

Bestimmungsgründe für beobachtete Unterschiedein Struktur und Ausmaß betrieblicher Organisationableiten

Leitvorstellungen für organisatorische Regelungenund Maßnahmen entwickeln und ihre Beziehungzu betriebswirtschaftl ichen Zielsetzungendarstellen

Grundzüge eines Organisationsprojektes. z.B.Reorganisation der Postbearbeitung entwerfen

Anhand bekannter Aufgabenbereiche undArbeitsabläufe Aufbau- und Ablauforganisationunterscheiden

Abgrenzung gegenüber Disposition, ImprovisationUnter-/ÜberorganisationTeilbarkeit und Wiederholung von Aufgaben,

z.B.Größe des UnternehmensGegenstand des UnternehmensGegenstand der OrganisationFührungsgrundsätze,

z.B.WirtschaftlichkeitZweckmäßigkeitKlarheitStabilitätFlexibilitätMitarbeiterbedürfnisse

Definition des Problems - Planung - Entscheidung -Durchführung - KontrolleRegelkreis

Bestimmung der Regelungsbereiche der Aufbau- undAblauforganisation

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4 . A u f b a u o r g a n i s a t i o n - 3 0Stunden

Elemente und Methoden der AufbauorganisationOrganigramme von Ausbildungsbetriebenauswertenund Gliederungsgesichtspunkte auffinden

Aufgabenanalyse und Aufgabensynthese(Abtei lungsbi ldung) an einem Beispieldurchführen. Von VariationsmöglichkeitenGebrauch machen und begründe teEntscheidungen treffen

Kriterien für die Zusammenfassung vonTeilaufgaben zu arbeitsfähigen organisatorischenEinheiten auffinden und ihre Bedeutung erörtern

Stellenbildung und Stellenbeschreibung anBeispielen durchführen und ihre Bedeutung fürS te l len inhaber Mi ta rbe i te r und desPersonalwesens darlegen

Leitungsaufbau und Führung in BetriebenDie Bedeutung der Übertragung von Befugnissenund Verantwortung für den Betrieb und seineAußenbeziehungen sowie für die Mitarbeiter unddie innerbetriebliche Kooperation aufzeigen undAbstufungen im Umfang beschreiben undbegründen

Grundmodelle für Leitungssysteme beschreibenund bewerten

Entstehung, Bedeutung und Weiterentwicklungpraktizierter Mischformen an einem Beispielerörtern Sachlich und zeitlich determinierteOrganisationsformen einordnen

Typische Entscheidungssysteme, insbesondereauch unter Berücksichtigung der Rechtsformen derUnternehmen, gegenüberstellen

Auswirkungen der Mitbest immung vonArbeitnehmervertretern auf Leitungs- undEntscheidungssysteme an Beispielen aufzeigen

Beispiele moderner Führungstechnikenkennzeichnen und vergleichen

Sachliche Kriterien,z.B. Verrichtung, ObjektFormale Kriterien,z.B. Phase

z.B.Errichtung einer Filiale des Ausbildungsbetriebes,hierin z.B. verrichtungs- und objektbezogeneAbteilungsbildungZentralisation – DezentralisationEntscheidungsbewertungstabelle,

z.B.ÜberschaubarkeitLeistungsanforderungenArbeitsteilung (Spezialisierung) bzw. Ganzheitlichkeit

StellenbildungStellenbeschreibungStellenplanZusammenhang z.B. zur Personalplanung,Personaleinstellung, Personalentwicklung sowie zurtariflichen Einstufung

Entscheidungs-, Weisungs-, Unterschri f ts-.VertretungsbefugnisRechtlicher Rahmen (Prokura, Handlungsvollmacht)Innen- und Außenverhältnis

Einlinien-, Mehrlinien-, Stabliniensystem

z.B.Sparten- oder Team- oder MatrixorganisationAusschüsse, Projektgruppen

Entscheidungssysteme der oberen Leitungsebene- Direktorialsystem- Kollegialsystem

Mitbestimmung in AufsichtsrätenArbeitsdirektorBetriebsrat als Vertretungsorgan außerhalb derLinienorganisation

z. B.Management by objectivesManagement by exceptionManagement by delegation

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Autoritäre und kooperative Führung alsidealtypische Stilformen kennzeichnen und ihreMerkmale mit Erfahrungen aus Gesellschaft,Betrieb und Schule vergleichen

Eine Umstellung von bisheriger Konzentration derVerantwortung auf weitgehende Delegationplanen, die Voraussetzungen erörtern undaufbauorganisatorische Auswirkungen darstellen

I n f o r m e l l e B e z i e h u n g s g e f ü g e a l sBegleiterscheinung formaler Organisationenvergegenwärtigen und ihre sehr unterschiedlichenRückwirkungen hierauf erörtern

Führungsstile- I d e a l t y p e n- Realformen

Führungsgrundsätze eines entsprechend geführtenUnternehmensVorbereitung auf breiter Basis, SchulungsmaßnahmenAuswirkungen z.B. auf Stellenbeschreibungen,Entscheidungssysteme, Informationsflüsse

Ursachen, Formen und Wirkungen informellerStrukturenund Abläufe an Beispielen

5. Personalwirtschaft - 40 Stunden

Grundlagen der Personalwirtschaft

Aufgaben und Ziele der Personalwirtschaft kennenund deshalb verstehen, welche besonderenAnforderungen die Personalarbeit an Sachkundeund Kooperationsfähigkeit stellt

Rech t l i che Rahmenbed ingungen de rPersonalarbeit berücksichtigen

Personalplanung, Personalentwicklung undPersonalverwaltung

Gesichtspunkte der Personalplanung kennen undVorgänge de r Pe rsona lbescha f fung ,Personaleinstellung und Personaleinführungbearbeiten

Persona len tw ick lung a ls wesen t l i cheVoraussetzung betrieblicher Leistungsfähigkeitund individueller Entfaltung erkennen undentsprechende Maßnahmen mitplanen

Personalbeurteilungen in ihrer Bedeutung fürBetrieb und Mitarbeiter darstellen

Vorgänge der Personalverwaltung unterbesonderer Berücksichtigung der Erfordernissedes Datenschutzes bearbeiten

Wirtschaftliche und menschlich-soziale Ziele derPersonalwirtschaft

Überblick überArbeitsvertragsrechtArbeitsschutzrechtTarifvertragsrechtBetriebsverfassungsrechtSozialversicherungArbeitsgerichtsbarkeit

Ermittlung des PersonalbedarfsInterne und externe PersonalbeschaffungAuswahl von MitarbeiternEinstellungsuntertagenEinführungsmaßnahmen

BerufsausbildungFortbildungUmschulung

BeurteilungsgrundsätzeOrganisation der Beurteilungen

PersonalaktenPersonaldatenverwaltungPersonalstatistik

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Beendigung von Arbeitsverhältnissen bearbeiten

An einem Beispiel personelle, ökonomische undökologische Aspekte einer Betriebsveränderung imZusammenhang abwägen lernen und arbeits- undsozialrechtliche Kenntnisse darauf anwenden

Entgeltabrechnung

Grundzüge der Entgeltformen unterscheiden unddie Problematik der gerechten Abstufung erörtern

Brutto- und Nettoabzüge sowie auszuzahlendeBeträge ermitteln

Personal- und Personalnebenkosten ermitteln undbewerten

KündigungenZeugnisse und Arbeitspapiere

Personalplanung als integrierter Bestandteil derUnternehmensplanungSozialplanRationalisierungsschutzabkommen

Zeit- und LeistungslohnformenArbeitsbewertungZulagen, Zuschläge, Erfolgsbeteiligung

Lohn- und GehaltstarifeAbzugstabellenGesetzliche und sonstige Abzüge

Lohn- und GehaltslistenGesetzliche und freiwillige Sozialleistungen

6 . A b l a u f o r g a n i s a t i o n - 2 0Stunden

Aufgaben, Z ie le und Methoden derAblauforganisation

Am Beispiel bekannter Arbeitsabläufe dieN o t w e n d i g k e i t r ä u m l i c h - z e i t l i c h e rAbfolgeregelungen verdeutlichen

Anlässe für die Überprüfung bestehenderArbeitsabläufe aufzeigen und möglicheÜberprüfungskriterienbzw. Ziele der Neu- oder Reorganisation ableiten

Die Bearbeitung des Problems systematisierenMethoden der Ist-Aufnahme erläutern

Planungsgegenstände und Planungstechniken

Diagramme zur funktionsorientierten Darstellungvon Arbeitsabläufen anwendenBalkendiagramme als Mittel der zeitorientiertenAblauforganisation anwenden

Netzplantechnik als zeit- und funktionsorientiertesInstrument der Projektorganisation anwendenlernen

z.B. beiPostbearbeitungWarenannahme

z.B.Engpässe, Doppelarbeit, Leerläufe

z.B.Terminwahrung, KostenMinimierung der DurchlaufzeitOptimierung der Kapazitätsauslastung

Von der Definition des Problems bis zurErgebniskontrolleBefragungs-. Berichts- und Beobachtungsmethoden

Ablaufdiagramm

Anwendungen in der Verwaltung,z.B. Ausbildungsplanungund in der Fertigung,z.B. Maschinenbelegung

Nach Möglichkeit Darstellung der Plandaten einesProjekts aus der kaufmännischen Planung, z.B.Einführung eines neuen Produkts, mit einemStandardprogramm

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7. Anfrage- und Auftragsbearbeitung - 10Stunden

Anfrage- und Auftragsbearbeitung an typischenBeispielen aus verschiedenen Wirtschaftszweigenplanen, durchführen und kontrollieren

Bearbeitung einer Anfrage zwecks Erstellung einesAngebotsÜberprüfung, z.B.- der Kreditwürdigkeit- der Realisierbarkeit- der Leistungserstellung- des Preis-/KostenverhältnissesBearbeitung eines Auftrages- Vergleich mit Angebot- Erstellung der betrieblichen Arbeitsunterlagen(Stücklisten, Arbeitspläne, Lieferscheine, Rechnungenu. a.)- Auftragseinplanung und Veranlassung derAuftragsabwicklung unter Minimierung derDurchlaufzeitenM i n i m i e r u n g d e rHalbfabrikatebestände/auftragsbezogene Beschaffungund produktionssynchrone Anlieferung (Just-in-time)- Vorteile bei Vorhandensein einer rechnergestütztenAuftragsplanung und Auftragsabwicklung (Datenbank)- Terminliche Überwachung der Auftragsabwicklung- Berei tstel lung der Waren im Lager,Kommissionierung u. a.- Packerei und Versand- B u c h h a l t e r i s c h e A b w i c k l u n g d e sAuftrages/Betriebswirtschaftliche Statistiken

8. Organisation der Lagerhaltung - 10Stunden

Funktionen der Lagerhaltung erläutern

Lagerwirtschaftliche Sach- und Formalzieleerkennen

Bedeutung der Überbrückungsfunktion darlegen

Prinzipien der Lagerorganisation am Beispiel derMaterialbereitstellung unter Anwendung von Sach-und Formalzielen beurteilen

Funktionen für- Beschaffung- Leistungserteilung- Absatz

Sachziele der LagerwirtschaftBereitstellung- in der gewünschten Güte- in der gewünschten Menge- am richtigen Ort- in der richtigen ZeitFormalziele der LagerwirtschaftMinimierung von- Lagerkosten- innerbetrieblichen Transportkosten- Verwaltungskosten des Lagerbereiches- Kapitalbindung

LieferungsverzögerungenPreisschwankungenAbsatzschwankungen

Bereitstellungsprinzipien- Bedarfsdeckung mit Vorratshaltung- Bedarfsdeckung ohne Vorratshaltung- Einzelbeschaffung im Bedarfsfall- herstellungssynchrone Anlieferung

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Einflussgrößen der Materialbereitstellung - auch inihrer wechselseitigen Abhängigkeit - erläutern

Einflussgrößen der Materialbereitstellung- außerbetriebliche (Marktdaten)o Beschaffungsmarktverhältnisseo Absatzmarktverhältnisse- innerbetriebliche (Betriebsdaten)o Erzeugnisprogrammo Kapazitätsauslastungo Finanzlage

9. Organisation der Textverarbeitung - 10Stunden

Vordruck als InformationsträgerZweckmäßigkeit und Verwendungsmöglichkeit vonVordrucken darlegenEinen Vordruck entwerfen

Texterstellung und TextreproduktionEinsatz von Diktiergeräten unter demGesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit beurteilen

Verschiedene Arten der Texterstellung unterWirtschaftlichkeitsgesichtspunkten gegeneinanderabwägen

Verfahren der Textvervielfältigung beurteilen

VordruckartenAnwendungsgebieteBeispiel aus Ausbildungsbetrieb und/oder Schule

Diktiergeräte

Texterstellung mit und ohne Einsatz vonTextverarbeitungsprogrammen

KopierenDrucken

10. Übermittlung von Informationen(Kommunikationssystem) - 15Stunden

Innerbetriebliche KommunikationRegelungsbedürft igkeit innerbetr iebl icherKommunikation erläuternGestaltung und Formen innerbetrieblicherKommunikation beurteilenMöglichkeiten des Informationstransportes unddes Austausches von Informationen vergleichen

Kommunikationseinrichtungen einschließlichDatenkommunikation beurteilen

Außerbetriebliche KommunikationM ö g l i c h k e i t e n d e s m ü n d l i c h e nInformationsaustausches zwischen Unternehmenbeschreiben

Möglichkeiten der Text- und Bildkommunikationdarlegen

Formale Elemente der innerbetr iebl ichenKommunikation

Direkte/indirekte KommunikationGebundenes/offenes Kommunikationssystemz.B.TelefonSprechanlagenElektronic-Mail

Vergleichskriterien- Leistungsfähigkeit- Kosten- Zweckmäßigkeit

TelefonFunkElektronischer PostversandISDN

z.B.Telex, Telefax, BildschirmtextBriefpostMultifunktionale Endgeräte

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1. Einsatz der Datenverarbeitung und ihreIntegration in die betriebliche Organisation

- 15Stunden

Organisation einer Einführung oder einerUmstellung planen1

Einsatz der Datenverarbeitung

Arbeitsvorgänge auf die Eignung und den BedarfzurAbwicklung mit Hilfe der Datenverarbeitungüberprüfen

Umfang des Datenverarbeitungs-Einsatzesermitteln

Verarbeitungsverfahren auswählen

Hardware-Konfiguration planen

Software unterscheiden

Kriterien für die Auswahl von Software auffindenund anwenden

Wechselwirkungen zwischen Datenverarbeitungs-Einsatz und betrieblicher OrganisationAusw i rkungen au f d ie vo rhandene

Zeitliche Reihenfolge der UmstellungInformations- und SchulungsmaßnahmenEinstellungsbedarfFestlegung der Maßnahmen zur DatensicherungSicherstellung des DatenschutzesDatenschutzbeauftragterTesten der Geräte, Programme und ArbeitsabläufeÜberbrückungsmaßnahmen für Anlaufschwierigkeiten

Überprüfungskriterien wie- häufig sich wiederholende Arbeiten- schematisierte Arbeiten- gleichartige Belege/Schriftstück- große Datenmengen- lange Bearbeitungszeiten- Notwendigkeit schnellerer Information

GesamtumfangZieleKosten/FinanzmittelExterne - interne DatenverarbeitungDringlichkeitReihenfolge

Zentrale - dezentrale Datenverarbei tungDatenfernverarbeitung

Beschaffungskriterien wie z. B.- zu erfüllende Aufgaben-Software- mögliche Erweiterungen- ergonomische Aspekte- Kosten (Kauf/Leasing)

System-, AnwendersoftwareStandard-, Branchen-, Funktions-, Individualsoftware

z.B.BedienerführungHilfefunktionenHandbuchKosten, Pflege

AbteilungsbildungStellenbildungStellenbeschreibungInstanzengliederung

1 Dieser Lernabschnitt ist besonders für die Behandlung im Rahmen eines Unterrichtsprojekts geeignet.

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Ablauforganisation überprüfen

Auswirkungen auf Arbeitsabläufe an Beispielenüberprüfen

Formularwesen an Beispielen überprüfen

Raum- und Arbeitsplatzgestaltung überprüfen

Bereitstellung der DatenDatenflussplan

ErfassungsformulareFormulare zur Datenausgabe

Anforderungen durch Datenverarbeitungs-Systeme(Platz, Klima, Akustik, Datenschutz)Anforderungen der Mitarbeiter(Hardware- und Software-Ergonomie)

3. Rechnungswesen

Im "Rechnungswesen" vermittelt die Berufsschule Kenntnisse und Fertigkeiten in der Erfassung,Aufbereitung und Auswertung von Informationen zur Planung, Steuerung und Kontrolle betrieblicherVorgänge.

Ziel des Unterrichts ist es,

• die Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesens im Rahmen einzel- und gesamtwirtschaftlicherZusammenhänge zu verstehen und die

• Arbeitstechniken des Rechnungswesens zu beherrschen.

Die betriebliche Ausbildung der Schülerinnen und Schüler erfolgt in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen

• in Industrie, Handel, Handwerk und im Dienstleistungsbereich.

Die Schule muss diese Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Ausbildungsbetriebe bei der Einführung in dasRechnungswesen berücksichtigen. Sobald die Vermittlung der Grundlagen des Rechnungswesens eserlaubt, soll sich der Unterricht an einem differenziert gegliederten System des Rechnungswesensorientieren, weil eine durchgehende Berücksichtigung von Unterschieden der Wirtschaftszweige nurbegrenzt möglich ist.

Wirtschaftsrechnen soll im Interesse eines entscheidungs- und problemorientierten Unterrichts in das"Rechnungswesen" integriert werden.

Die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechniken soll einerseits Handlungsorientierung undPraxisnähe des Unterrichts gewährleisten und andererseits bessere Voraussetzungen zur Auswertung vonInformationen schaffen.

Die Schülerinnen und Schüler sollen

• wirtschaftliche Tatbestände und Entwicklungen mit Hilfe von Zahlen beurteilen lernen,

• die Notwendigkeit einer laufenden Überwachung der betrieblichen Leistungserstellung undLeistungsverwertung einsehen,

• die Struktur des Rechnungswesens und den Zusammenhang zwischen seinen Teilbereichenkennenlernen, d.h. das System der Buchführung verstehen und erkennen, dass Kosten- undLeistungsrechnung, Statistik und Planungsrechnung auf der Buchführung basieren und alle 4Teilbereiche sich gegenseitig ergänzen und beeinflussen,

• Zielsetzung und Einfluss der Gesetzgebung auf das Rechnungswesen verstehen,

• die Bedeutung des Rechnungswesens für Unternehmen, Mitarbeiter, Staat, Geschäftspartner undinteressierte Öffentlichkeit einsehen und erkennen, dass ökologische Zwänge es nötig machen, dieKostenverursachung unter betrieblicher und unter gesamtwirtschaftlicher Verantwortung zubetrachten,

• zu Sorgfalt und Genauigkeit als unverzichtbarer Voraussetzung für die Arbeit im Rechnungswesenbereit sein,

• in der Lage sein, Arbeitsaufgaben im Betrieb zu übernehmen und sie in einem größerenorganisatorischen Zusammenhang zu sehen,

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• befähigt werden, die Verfahren des Rechnungswesens unter Nutzung der kaufmännischenRechentechniken und des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnikenanzuwenden,

• die beim Jahresabschluss notwendigen Berechnungen und Buchungen vorbereiten, ausführen undauswerten,

• Kenntnisse in der Zielsetzung und Abwicklung der Kosten- und Leistungsrechnung erwerben,

• Grundzüge der betrieblichen Planungsrechnung/Controlling kennen,

• verstehen, dass sich neben der Marktorientierung auch die Orientierung an der Umwelt oder denMitarbeitern eines Unternehmens - z. B. in Form von Sozialbilanzen - im Rechnungswesenniederschlagen kann.

Verteilung der Zeitrichtwerte

ZeitrichtwerteLernabschnitte

1. Einführung in das Rechnungswesen 202. Einführung in die Systematik der Buchführung 603. Die Funktionen eines Betriebes in der Praxis der Buchführung- Beschaffungs- und Absatzwirtschaft- Zahlungsverkehr und Finanzwirtschaft

Personalwirtschaft- Anlagenwirtschaft

80

4. Statistik 105. Jahresabschluss 406. Kosten- und Leistungsrechnung 607. Planungsrechnung/Controlling 10Zeitrichtwerte insgesamt 280

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Lernziele Lerninhalte

1. Einführung in das Rechnungswesen - 20 Stunden

Werden Dreisatz-, Währungs-, Verteilungs-,Durchschnitts- und Prozentrechnung nichtgrundsätzlich in das Rechnungswesen integriertvermittelt, ist die berufsbezogene Anwendungdieser Formen des Wirtschaftsrechnens imRahmen dieser Einführung zu vermitteln.

Aufgaben des Rechnungswesens in Haushalten,Betrieben und in der Gesamtwirtschaft imÜberblick kennen

Die Aufgabenbereiche des betrieblichenRechnungswesens als Elemente einesInformations-, Steuerungs- und Kontrollsystemsverstehen

InformationDokumentationPlanungKontrolleRechenschaftslegung,veranschaulicht z.B. durchAuswertung aktueller gesamtwirtschaftlicherInformationen wie- Lebenshaltungskosten- Arbeitsmarktdaten- Wachstumsrate des Sozialprodukts- Staatsausgaben/Steuern- Außenhandelsüberschuss/-defizitoder durcheinzelwirtschaftliche Beispiele zur Berechnung vonMengen, Preisen, Kosten aus der betrieblichenLeistungserstellung und Leistungsverwertung

BuchführungKosten- und LeistungsrechnungStatistikPlanung

2. Einführung in die Systematik der Buchführung - 80

Stunden

Aufgaben, Bedeutung und Rechtsgrundlagen derBuchführung kennen

Inhalt und Bedeutung von Inventar und Bilanzkennen sowie Ablauf und Arten der Inventurunterscheiden

Das System der Doppik beherrschen und dieSystembücher der Buchführung kennen

Selbstinformation des UnternehmersRechenschaftslegung gegenüber Mitarbeitern,Gesellschaftern, Gläubigern und ÖffentlichkeitGrundlage der BesteuerungBeweismittel gegenüber BehördenGesetzliche Buchführungspflicht

Arten und Ablauf der InventurAufbau und Gliederung von Inventar und Bilanz (§266 HGB)Erfolgsermittlung durch Eigenkapitalvergleich

Wertveränderung der BilanzpositionenBuchung von Vermögens- und Kapitalveränderungenauf KontenBuchungssatz, BelegeAbschluss von BestandskontenBilanz, Haupt- und Grundbuch

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Auswirkungen von Erfolgsvorgängen auf dasEigenkapital an Beispielen aus dem betrieblichenLeistungsprozess erkennen und buchen

Das System der Umsatzsteuer verstehen sowiederen Berechnung und Buchung durchführen unddabei Bezüge zum Prozess der Wertschöpfung imBetrieb und in der Gesamtwirtschaft herstellen

Veränderungen des Eigenkapitals durchGeschäftsfälle aus dem privaten Bereich erläuternund buchen

Die Organisation der Buchführung verstehen underkennen, wie des Rechnungswesen vonBetriebsaufbau und Betriebsablauf abhängig ist

Einen vereinfachten Jahresabschluss erstellenlernenEin Buchführungs-Programm einsetzen

Erfolgskonten,dargestellt vor allem am Einsatz von Waren bzw.Werkstoffensowie am Erlös aus dem Absatz von Waren bzw.Erzeugnissen- Aufwandskonten- ErtragskontenGewinn- und Verlustrechnung nach § 275 HGB

BemessungsgrundlagenWertschöpfung/MehrwertVorsteuerUmsatzsteuerZahllast

Private Entnahmen/Private Einlagen

Grundsätze ordnungsmäßiger BuchführungKontenrahmen nach AbschlussgliederungsprinzipKontenplanHaupt- und NebenbücherBelegwesen

Abschlusstechnik

3. Die Funktion eines Betriebes in der Praxis derBuchführung - 80Stunden

Beschaffungs- und AbsatzwirtschaftDie mit der Beschaffung und dem Absatz inBetrieben verbundenen Berechnungen undBuchungen durchführen

Zahlungsverkehr/FinanzwirtschaftBerechnungen und Buchungen zumZahlungsverkehr und zur Kreditaufnahme einesBetriebes durchführen

Forderungsausfälle berechnen und buchen

Beschaffung von Werkstoffen und Waren mitBezugskostenBestandsveränderungenVerkauf von Waren, Erzeugnissen und vonDienstleistungen (z.B. Wartung) mit Versandkosten,Rücksendungen und Gutschriften bei Ein- undVerkaufBezugskalkulationKalkulation des Verkaufspreises

Kunden- und Lieferrechnungen mit SkontiAufnahme und Rückzahlung von KreditenZinsrechnungEinfache Berechnungen und Buchungen imWechselverkehrDiskontrechnung

Zweifelhafte ForderungenUneinbringliche ForderungenDirekte Abschreibung

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PersonalwirtschaftBerechnungen und Buchungen vonPersonalaufwendungen durchführen, Lohn- undGehaltstarifverträge und Abzugstabellen anwenden

Funktion einer Lohn-/Gehaltsliste beschreiben

AnlagenwirtschaftBeschaffung, Nutzung und Verkauf von Anlagenberechnen und buchen

BruttobezügeSteuern, SozialabgabenSonstige AbzügeNettobezüge, auszuzahlender BetragLohnnebenkosten/gesetzliche und freiwilligeSozialleistungen der Betriebe

AnschaffungskostenWertminderung des Anlagevermögens durchplanmäßigeund außerplanmäßige Abschreibungen- lineare, degressive und Abschreibung nach Leistung- Buchung der Abschreibung direkt - indirektVerkauf von gebrauchten AnlagenGeringwertige WirtschaftsgüterAnlagenspiegel/Bestandsverzeichnis

4. Statistik -10Stunden

Möglichkeiten der Darstellung und Auswertung vonDaten des Rechnungswesens mit Hilfe der Statistiknutzen lernen und das Interesse in den Betriebenund in der Öffentlichkeit an Ergebnissen derStatistik verstehen

Graphische DarstellungsformenStatistische Rechenverfahren- Gliederungszahlen- Durchschnittswerte- Mittelwerte- Verhältniszahlen,angewandt auf Kennziffern aus dem betrieblichenLeistungsprozess, aus dem Jahresabschluss derBetriebe, auf innerbetriebliche Daten und auf Datenzur Situation der Gesamtwirtschaft

5. Jahresabschluss - 40Stunden

Die Notwendigkeit einer periodengerechtenErfolgsermittlung verstehen und die verschiedenenAbgrenzungsvorgänge buchen

Grundlagen und Ziele der Bewertung desVermögens und der Schulden verstehen undBewertungsgrundsätze beispielhaft anwenden

Zweck und Aufbau einer Hauptabschlussübersichtkennen und eine Hauptabschlussübersichtaufstellen

Einen Jahresabschluss aufbereiten und auswerten

Unterschiede der konventionellen und derrechnergestützten Buchführung beurteilen

Betrieblich angewandte Buchführungssysteme

Zeitliche Abgrenzung

Bewertungsgrundsätze nach Handelsrecht für- Forderungen- Vorratsvermögen- Verbindlichkeiten/Rückstellungen

Hauptabschlussübersicht

Aufbereitung von Bilanz sowie Gewinn- undVerlustrechnung gemäß §§ 266 und 275 HGBAuswertung mit Hilfe von Kennzahlen z.B. zur- Finanzierung- Investierung- Liquidität- Ertragslage

Vorbereitungs- und BuchungsaufwandAktualität, Aussagefähigkeit, Sicherheit

Wesentliche Merkmale, z.B.- Offenheit der Kontenführung- Offenheit der Abschlussdrucke

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beispielhaft auswerten und Anforderungen ansolche Systeme formulieren

- Umfang der Automatikteile- Bedienerführung/Hilfen- Fehlerbehandlung

6. Kosten- und Leistungsrechnung - 60 Stunden

Aufgaben und Grundbegriffe der Kosten- undLeistungsrechnung erläutern und denZusammenhang zwischen "Buchführung" und"Kosten- und Leistungsrechnung" erkennen

Die Aufgaben der Kostenstellenrechnung inBetrieben kennen und den betriebsindividuellenAufbau und Ablauf im Rahmen der Kosten- undLeistungsrechnung verstehen

Die Kostenträgerrechnung als Grundlage für dieErmittlung der Selbstkosten und desBetriebsergebnisses verstehen

Den Einfluss des Beschäftigungsgrades auf dieKosten- und Leistungsrechnung in Grundzügenverstehen

Statistische Ermittlung von Kosten und Leistung durcheine Abgrenzungsrechnung (Ergebnistabelle)- Aufwand - Ertrag- Kosten - Leistung- Kalkulatorische Kosten- Unternehmens- und BetriebsergebnisKostenartenrechnung

Kostenstellenrechnung zur- Kontrolle der Wirtschaftlichkeit desBetriebsprozesses- Gewinnung von Daten für die Kalkulation derLeistung des BetriebesBetriebsabrechnungsbogen (BAB)Einzel- und GemeinkostenFixe und variable KostenIst-, Normal- und Plankosten

Kostenträgerstückrechnung- Kalkulation in Abhängigkeit vom Wirtschaftszweigo Kalkulation im Handelo Kalkulation bei Fertigungsbetrieben- Kalkulation in Abhängigkeit von Fertigungsverfahreno Divisionskalkulationo Äquivalenzziffernrechnungo Zuschlagskalkulationo Maschinenstundensatzrechnung- Vor- und NachkalkulationKostenträgerzeitrechnung- Kostenüber- und unterdeckung- Kostenträgerblatt

Deckungsbetragsrechnung

7. Planungsrechnung/Controlling -10 StundenGrundzüge der Planungsrechnung zur Steuerungdes zukünftigen Betriebsablaufs kennen

Grundbegriffe der Planungsrechnung. z.B.Vollkosten/TeilkostenArten der Plankostenrechnung

4. InformationsverarbeitungDatenverarbeitungZiel der schulischen Ausbildung ist es, zur Anwendung von Systemen der automatisiertenDatenverarbeitung (DV) zu befähigen. Die allgemeine Einführung in Hard- und Software der DV dient also

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dem Erwerb einer instrumentellen Fähigkeit, die Grundlage und Voraussetzung dafür ist, DV-Technologieals Werkzeug zur Lösung kaufmännischer Aufgaben nutzen zu können.Branchen- und berufstypische Sachverhalte können dabei sowohl in der Wahl von Beispielen im Rahmendieser Einführung aufgegriffen als auch in den Unterricht zu den Lerngebieten "Rechnungswesen","Allgemeine Wirtschaftslehre" und "Spezielle Wirtschaftslehre" einbezogen werden (Integrationsprinzip).Dabei ist davon auszugehen, dass DV nicht nur als eigenständiges Unterrichtsfach vermittelt, sondernanwenderbezogen und praxisnah in den genannten Lerngebieten eingesetzt wird.Die Schülerinnen und Schüler sollen

Fachbegriffe der Datenverarbeitung im betrieblichen Zusammenhang richtig gebrauchen, die Elemente eines Datenverarbeitungssystems und ihr prinzipielles Zusammenwirken kennen, die Bereitschaft entwickeln, betriebliche Aufgabenstellungen systematisch zu bearbeiten und

Lösungsansätze modellhaft auf ein DV-Gerät zu übertragen, im Computer ein "Werkzeug" für kaufmännische Arbeiten sehen, das ihnen besonders bei

Entscheidungsprozessen nützlich sein kann, bereit sein, verantwortungsbewusst und sachgerecht ein DV-Gerät zu bedienen, fähig werden, ein eigenes, auf Kenntnissen und Erfahrungen gegründetes Urteil zu den neuen

Informations- und Kommunikationstechniken zu entwickeln, Standard-Software als typische PC-Werkzeuge am Arbeitsplatz kaufmännischer Sachbearbeiter

einsetzen lemen, ein Datenbank- und ein Tabellenkalkulationsprogramm sachgerecht bedienen lernen, Über den Informationsfluss im DV-Verbundsystem informiert sein, die Wechselwirkungen zwischen technischen Möglichkeiten und sozialen sowie organisatorischen

Anforderungen an die DV kennen.Diese Qualifikation kann nur erreicht werden, wenn die Schulen mit entsprechender Hardware ausgestattetsind. Das anwendungs- und handlungsorientierte Konzept setzt voraus, dass der Unterricht zur Einführungin die Datenverarbeitung überwiegend an den Geräten erfolgt.

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Verteilung der Zeitrichtwerte

ZeitrichtwerteLernabschnitte

1. Aufbau und Funktion eines Datenverarbeitungssystems2. Arbeiten mit einem Betriebssystem3. Entwicklung von Algorithmen4. Standard-Software2

- Datenbank- Tabellenkalkulation- Geschäftsgraphik- Textverarbeitung- Datenaustausch- Kommunikation/Kommunikationsnetze5. Rahmenbedingungen und Auswirkungen der DatenverarbeitungZeitrichtwerte insgesamt 80

Lernziele Lerninhalte

1. Aufbau und Funktion einesDatenverarbeitssytems

Den Aufbau einer Datenverarbeitungsanlage imÜberblick kennenlernen

Ein- und Ausgabegeräte kennen und voneinanderunterscheiden

Grundlagen interner InformationsdarstellungkennenSpeichermedien kennen und einordnen

Wesentliche Leistungsmerkmale einer DV-Anlagekennen und Preis - Leistungsverhältnissebeachten lernen

Software-Ebenen voneinander unterscheiden

Zentraleinheit (Prozessor, Hauptspeicher, Bus),Peripherie

Funktion von Peripherieeinheiten (z.B. Bildschirm undDrucker, Belegleser und Scanner)

Zweiwertige Logik, Bit, Byte, Codes (z. B. ASCII-Code)Merkmale und Einsatzbereiche der gebräuchlichstenDatenträger (Speicherkapazitäten, Beleg, Magnetband,Diskette, Magnetplatte, optische Datenträger)

Geschwindigkeiten, Kapazitäten

Systemsoftware (Steuerprogramme,Übersetzungsprogramme/Programmiersprachen,Dienstprogramme)Anwendungssoftware (Endbenutzerwerkzeuge,Standard-, Individualprogramme)

2 Bei der Planung des Unterrichts ist zu berücksichtigen, dass die Bereiche "Datenbank" und „Tabellenkalkulation"vorwiegend Gegenstand des Unterrichts sein sollen, während die Bereiche "Geschäftsgraphik", „Textverarbeitung","Datenaustausch" und "Kommunikation/Kommunikationsnetze" in enger Wechselwirkung mit anderen Lerngebietendes Rahmenlehrplans stehen und auch vorwiegend dort zu bearbeiten sind, wo eine ausführliche Behandlungvorgesehen ist. Das gilt vor allem für „Textverarbeitung" und "Kommunikation/Kommunikationsnetze".

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2. Arbeiten mit einem Betriebsystem

Funktion und Wirkungsweise einesBetriebssystems erkennen und dessenHandhabung erproben

SystemstartWichtige Datenträger- und Dateioperationen, z.B.:Laufwerk/Verzeichnis wechseln, formatieren, kopierenusw.StapeldateienAnwenderfreundliche Bedieneroberflächen, z.B.:- Menüsysteme- graphische Oberflächen- Tools

3. Entwickeln von Algorithmen

Ausgewählte, einfachedatenverarbeitungstechnische und/oderbetriebswirtschaftliche Aufgabenstellungenanalysieren und einer strukturiertenProblemlösung zuführen

Algorithmische GrundstrukturenProgrammentwicklungsprozesse, z.B.- Stapeldateiverarbeitung mit dem Betriebssystem- Makrofunktionen von Standardsoftware- Standardsoftware mit spezifischenProgrammiersprachen

4. Standardsoftware

DatenbankDen Aufbau einer Datei kennen

Datenarten unterscheiden

Grundoperationen für einfache kaufmännischeProbleme auf einer Datenbank durchführen

Aufbau einer relationalen Datenbank kennenPlanung von Datenbankanwendungen

Operationen mit einer Datenbank durchführen

Vorteile der Anwendung einer Datenbankerkennen

TabellenkalkulationGrundoperationen für einfache kaufmännischeProbleme mit einer Tabellenkalkulationdurchführen

Datei, Datensatz, Datenfeld

Stamm-, Bewegungsdatennumerische, alphanumerische DatenRechen-, Ordnungsdaten

Problemstellung und Planung des DateiaufbausEinrichtung einer DateiEingeben, Löschen, Ändern, Selektieren, Sortieren,Ausgeben von DatensätzenFeldbezogene Funktionen, z. B. Summenbildung,rechnerische Verknüpfung von Feldern

ProblemstellungVerknüpfungen, z. B. über Schlüsselfelder,Ansichtsdefinitionen usw.

Definieren von SchlüsselfeldernVerbundene Abfragen

Zeile, Spalte, Feld, BereichAdressierung:

absolut, relativ, NamenFeldinhalte:

Texte, Werte, Formeln, FunktionenProblemstellung und Problemanalyse:

Anordnung der Felder, Ausgabedaten,Eingabedateien,

FormelnErstellen einer Tabelle mit Texten, Werten undFormeln, z. B. anhand einer RechnungFormatierung der Felder

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Anwendungsmöglichkeiten fürTabellenkalkulationen kennen

Vorteile der Anwendung einesTabellenkalkulationsprogramms beurteilen

GeschäftsgraphikGestalten von Graphiken

Auswerten von Graphiken

TextverarbeitungEin Textverarbeitungssystem in seinenGrundoperationen erproben

Texte unter Verwendung von Textbausteinenerstellen

Vorteile der Anwendung vonTextverarbeitungssoftware erkennen

DatenaustauschZugriff auf einmal erfasste Daten durchunterschiedliche Standardprogramme

Kommunikation/KommunikationsnetzeVerschiedene Formen der Kommunikationunterscheiden

Netzarten und Leistungskriterien im Überblickkennen

Nachrichten versenden und empfangen, z.B.- Wesentliche Dienste der Post erkennen- Electronic Mail für betriebliche Zweckeanwenden- Recherchen mit Hille von externen Datenbankendurchführen lernen

Kopieren von BereichenSchutz von Feldern und Formeln

z.B. Statistik, Kalkulation

Alternativrechnungen mit einer Tabelle, Unterstützungbei der Entscheidungsfindung

Setzen und Verändern von z.B. Ordinate, Abszisse,DarstellungsartenÜberschrift, Legende

Auswirkungen unterschiedlicher Maßstäbe undDarstellungsarten

SchreibenÜberschreiben, Löschen, Einfügen, Verschieben,Kopieren von Textteilen

Briefe aus vorbereiteten Textbausteinenzusammenstellen und variable Textstellen einsetzen

Exemplarisch:Tabelle aus einer Tabellenkalkulation in einen TextintegrierenDaten aus einer Tabellenkalkulation graphischaufbereitenSerienbriefe unter Verwendung einer Anschriftendateierstellen

Grundlage der KommunikationSprach-, Text-, Bild- und Datenkommunikation

Kommunikationsnetze- innerbetriebliche Netze- Postnetze (z.B. Telefon, Integriertes Text- undDatennetz, ISDN)

Anwendungen der Kommunikation, z.B.- Postdienste (Telefon, Telefax, BTX, Telex)- Electronic Mail (Telebox, private Mailboxen)- externe Datenbanken, z.B. Juris, Genios

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5. Rahmenbedingungen und Auswirkungen

Über Perspektiven und Grenzen derComputertechnologie vor dem Hintergrundwesentlicher historischer Entwicklungsschritte derDatenverarbeitung informiert sein

Maßnahmen zur Sicherung von Daten kennenund beispielhaft anwenden

Personenbezogenen Datenschutz alsPersönlichkeitsschutz verstehen

Arbeitsplatzanforderungen durch den steigendenEinsatz der DV im Betrieb überdenken

Geschichtliche Entwicklung der Datenverarbeitung(anhand der Kriterien, Leistung und Kosten)Erkennbare Entwicklungstendenzen derComputertechnologie

Übliche Methoden der Datensicherung

Bedrohung von Persönlichkeitsrechten,Bundesdatenschutzgesetz

Veränderungen der beruflichen Tätigkeiten heute undin absehbarer Zukunft

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Textverarbeitung – 120 Stunden

In der Textverarbeitung vermittelt die Schule Kenntnisse und Fertigkeiten in der Erfassung, Gestaltung undAusgabe von Texten.Der sichere Umgang mit Sprache und Schrift soll dabei gefördert werden.Ziel des Unterrichts ist es, die Griffwege auf der Tastatur nach DIN 2137 sicher im Tastschreiben zu erlernen, z. B. über

Schreibmaschine, Personal-Computer, Textsysteme die DIN Regeln 5009 und 5008 zu verstehen und sie bei der Texterfassung und Textgestaltung

anwenden zu können, mit einem Textverarbeitungsprogramm arbeiten können, die Einsicht zu vermitteln, dass Konzentration und Sorgfalt beim Einsatz elektronisch gesteuerter

Geräte unerlässlich sind, den Zusammenhang der Verarbeitung von Texten mit den Aufgaben der Informationsverarbeitung, des

Rechnungswesens und der Organisation aufzuzeigen.Der Zeitbedarf für die Lernziele und Lerninhalte ist abhängig von den Vorkenntnissen der Schüler und denfür den Unterricht vorgesehenen Leistungsanforderungen.

Lernziele Lerninhalte

Normtastatur kennen lernen, benutzen und 10-Finger-Tastenschreiben beherrschenKorrekte Schreibhaltung einüben

Wesentliche Funktionen des jeweiligen Gerätesbeherrschen

Texte Normgerecht, sicher und flüssig eingeben

Texte bearbeiten und gestalten

Geschäftsbriefe und andere Schriftstückenormgerecht erstellen

Regeln für das Phonodiktat kennen

Texte organisatorisch verarbeiten

Wesentliche Leistungskomponenten vonTextsystemen bzw. Textverarbeitungsprogrammenauf dem PC kennen

Buchstaben, Ziffern, Sonderzeichen

Bestandteile und FunktionstastenÜbliche Nutzung von Datenträgern

DIN 5008Anwendungen z. B. des Mittestrichs, Klammern,Zahlengliederung

Schriftarten und ZeichenschritteHervorhebung, Flattersatz, BlocksatzTabulatorfunktionÜberschreiben, Löschen, EinfügenSuchen und Ersetzen

Geschäftsbriefe auf Vordruck nach DIN 676Sonstige Schriftstücke, z. B. Lebenslauf, Postkarte,Aktennotiz, Bescheinigung, Geschäftsbriefe ohneVordruckeBeschriftung von Briefhüllen

DIN 5009

Konstante Texte, Textbausteine, Anschriften/Listen,Serienbriefe, Haltbefehle, VariableFormularmasken/Formatierung

Nutzungsbreite (Verhältnis des Einsatzes zu denNutzungsmöglichkeiten)Besondere Eignung für die vorgesehene VerwendungÜbliche Druckerarten und EinsatzmöglichkeitenAktuelle Beispiele des Kosten/Leistungsverhältnisses

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Wesentliche Gestaltungsmerkmale vonSchriftstücken anwenden

Texterfassung und Textgestaltung an den Gerätender betrieblichen Kommunikation als Mittel derIntegration betrieblicher Informationsverarbeitungverstehen

Schriftarten und SchriftgrößenVerteilung von Texten in der FlächeNutzung von geometrischen FigurenNutzung von SymbolenFarben