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RAHMENLEHRPLAN für den Ausbildungsberuf Kaufmann im Einzelhandel/Kauffrau im Einzelhandel Verkäufer/Verkäuferin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 17.06.2004)

für den Ausbildungsberuf - kmk.orgkmk.org/.../pdf/Bildung/BeruflicheBildung/rlp/KfmEinzelhandel.pdf · - 2 - Teil I: Vorbemerkungen Dieser Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen

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R A H M E N L E H R P L A N

für den Ausbildungsberuf

Kaufmann im Einzelhandel/Kauffrau im Einzelhandel

Verkäufer/Verkäuferin

(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 17.06.2004)

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Teil I: Vorbemerkungen

Dieser Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen Unterricht der Berufsschule ist durch dieStändige Konferenz der Kultusminister und -senatoren der Länder (KMK) beschlossen wor-den.

Der Rahmenlehrplan ist mit der entsprechenden Ausbildungsordnung des Bundes (erlassenvom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit oder dem sonst zuständigen Fachministe-rium im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung) abgestimmt.Das Abstimmungsverfahren ist durch das "Gemeinsame Ergebnisprotokoll vom 30.05.1972"geregelt. Der Rahmenlehrplan baut grundsätzlich auf dem Hauptschulabschluss auf und be-schreibt Mindestanforderungen.

Der Rahmenlehrplan ist bei zugeordneten Berufen in eine berufsfeldbreite Grundbildung undeine darauf aufbauende Fachbildung gegliedert.

Auf der Grundlage der Ausbildungsordnung und des Rahmenlehrplans, die Ziele und Inhalteder Berufsausbildung regeln, werden die Abschlussqualifikation in einem anerkannten Aus-bildungsberuf sowie - in Verbindung mit Unterricht in weiteren Fächern - der Abschluss derBerufsschule vermittelt. Damit werden wesentliche Voraussetzungen für eine qualifizierteBeschäftigung sowie für den Eintritt in schulische und berufliche Fort- und Weiterbildungs-gänge geschaffen.

Der Rahmenlehrplan enthält keine methodischen Festlegungen für den Unterricht. Selbständi-ges und verantwortungsbewusstes Denken und Handeln als übergreifendes Ziel der Ausbil-dung wird vorzugsweise in solchen Unterrichtsformen vermittelt, in denen es Teil des metho-dischen Gesamtkonzeptes ist. Dabei kann grundsätzlich jedes methodische Vorgehen zur Er-reichung dieses Zieles beitragen; Methoden, welche die Handlungskompetenz unmittelbarfördern, sind besonders geeignet und sollten deshalb in der Unterrichtsgestaltung angemessenberücksichtigt werden.

Die Länder übernehmen den Rahmenlehrplan unmittelbar oder setzen ihn in eigene Lehrpläneum. Im zweiten Fall achten sie darauf, dass das im Rahmenlehrplan berücksichtigte Ergebnisder fachlichen und zeitlichen Abstimmung mit der jeweiligen Ausbildungsordnung erhaltenbleibt.

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Teil II: Bildungsauftrag der Berufsschule

Die Berufsschule und die Ausbildungsbetriebe erfüllen in der dualen Berufsausbildung einengemeinsamen Bildungsauftrag.

Die Berufsschule ist dabei ein eigenständiger Lernort. Sie arbeitet als gleichberechtigter Part-ner mit den anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zusammen. Sie hat die Aufgabe, denSchülerinnen und Schülern berufliche und allgemeine Lerninhalte unter besonderer Berück-sichtigung der Anforderungen der Berufsausbildung zu vermitteln.

Die Berufsschule hat eine berufliche Grund- und Fachbildung zum Ziel und erweitert die vor-her erworbene allgemeine Bildung. Damit will sie zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowiezur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Verantwor-tung befähigen. Sie richtet sich dabei nach den für diese Schulart geltenden Regelungen derSchulgesetze der Länder. Insbesondere der berufsbezogene Unterricht orientiert sich außer-dem an den für jeden einzelnen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf bundeseinheitlicherlassenen Berufsordnungsmitteln:

• Rahmenlehrplan der ständigen Konferenz der Kultusminister und -senatoren der Länder(KMK)

• Ausbildungsordnungen des Bundes für die betriebliche Ausbildung. Nach der Rahmenvereinbarung über die Berufsschule (Beschluss der KMK vom 15.03.1991)hat die Berufsschule zum Ziel, • "eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten hu-

maner und sozialer Art verbindet; • berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt

und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas zu entwickeln; • die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung zu wecken; • die Fähigkeit und Bereitschaft zu fördern, bei der individuellen Lebensgestaltung und im

öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln." Zur Erreichung dieser Ziele muss die Berufsschule • den Unterricht an einer für ihre Aufgaben spezifischen Pädagogik ausrichten, die Hand-

lungsorientierung betont; • unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufs- und berufsfeld-

übergreifende Qualifikationen vermitteln; • ein differenziertes und flexibles Bildungsangebot gewährleisten, um unterschiedlichen

Fähigkeiten und Begabungen sowie den jeweiligen Erfordernissen der Arbeitswelt und Ge-sellschaft gerecht zu werden;

• im Rahmen ihrer Möglichkeiten Behinderte und Benachteiligte umfassend stützen und

fördern;

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• auf die mit Berufsausübung und privater Lebensführung verbundenen Umweltbedrohungenund Unfallgefahren hinweisen und Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung bzw. Verminde-rung aufzeigen.

Die Berufsschule soll darüber hinaus im allgemeinen Unterricht und soweit es im Rahmenberufsbezogenen Unterrichts möglich ist, auf Kernprobleme unserer Zeit wie z.B.

• Arbeit und Arbeitslosigkeit,• friedliches Zusammenleben von Menschen, Völkern und Kulturen in einer Welt unter

Wahrung kultureller Identität,• Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage sowie• Gewährleistung der Menschenrechte

eingehen. Die aufgeführten Ziele sind auf die Entwicklung von Handlungskompetenz gerichtet. Diesewird hier verstanden als die Bereitschaft und Fähigkeit des einzelnen, sich in gesellschaftli-chen, beruflichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell undsozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Personalkom-petenz und Sozialkompetenz. Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage fachlichenWissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitetund selbständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen. Personalkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, als individuelle Persönlich-keit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie, Beruf undöffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu ent-falten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Sie umfasst personale Eigenschaf-ten wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs-und Pflichtbewusstsein. Zur ihr gehören insbesondere auch die Entwicklung durchdachterWertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte. Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu lebenund zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen, zu verstehen sowie sich mitanderen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen.Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität. Methoden- und Lernkompetenz erwachsen aus einer ausgewogenen Entwicklung dieserdrei Dimensionen. Kompetenz bezeichnet den Lernerfolg in Bezug auf den einzelnen Lernenden und seine Befä-higung zu eigenverantwortlichem Handeln in privaten, beruflichen und gesellschaftlichenSituationen. Demgegenüber wird unter Qualifikation der Lernerfolg in Bezug auf die Ver-wertbarkeit, d.h. aus der Sicht der Nachfrage in privaten, beruflichen und gesellschaftlichenSituationen, verstanden (vgl. Deutscher Bildungsrat, Empfehlungen der Bildungskommissionzur Neuordnung der Sekundarstufe II).

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Teil III: Didaktische Grundsätze Die Zielsetzung der Berufsausbildung erfordert es, den Unterricht an einer auf die Aufgabender Berufsschule zugeschnittenen Pädagogik auszurichten, die Handlungsorientierung betontund junge Menschen zu selbstständigem Planen, Durchführen und Beurteilen von Arbeitsauf-gaben im Rahmen ihrer Berufstätigkeit befähigt. Lernen in der Berufsschule vollzieht sich grundsätzlich in Beziehung auf konkretes berufli-ches Handeln sowie in vielfältigen gedanklichen Operationen, auch gedanklichem Nachvoll-ziehen von Handlungen anderer. Dieses Lernen ist vor allem an die Reflexion der Vollzügedes Handelns (des Handlungsplans, des Ablaufs, der Ergebnisse) gebunden. Mit dieser ge-danklichen Durchdringung beruflicher Arbeit werden die Voraussetzungen geschaffen für dasLernen in und aus der Arbeit. Dies bedeutet für den Rahmenlehrplan, dass die Beschreibungder Ziele und die Auswahl der Inhalte berufsbezogen erfolgt. Auf der Grundlage lerntheoretischer und didaktischer Erkenntnisse werden in einem pragma-tischen Ansatz für die Gestaltung handlungsorientierten Unterrichts folgende Orientierungs-punkte genannt: • Didaktische Bezugspunkte sind Situationen, die für die Berufsausübung bedeutsam sind

(Lernen für Handeln). • Den Ausgangspunkt des Lernens bilden Handlungen, möglichst selbst ausgeführt oder aber

gedanklich nachvollzogen (Lernen durch Handeln). • Handlungen müssen von den Lernenden möglichst selbstständig geplant, durchgeführt,

überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden. • Handlungen sollten ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern, z.B.

technische, sicherheitstechnische, ökonomische, rechtliche, ökologische, soziale Aspekteeinbeziehen.

• Handlungen müssen in die Erfahrungen der Lernenden integriert und in Bezug auf ihre

gesellschaftlichen Auswirkungen reflektiert werden . • Handlungen sollen auch soziale Prozesse, z.B. der Interessenerklärung oder der Konflikt-

bewältigung, einbeziehen. Handlungsorientierter Unterricht ist ein didaktisches Konzept, das fach- und handlungssyste-matische Strukturen miteinander verschränkt. Es lässt sich durch unterschiedliche Unter-richtsmethoden verwirklichen. Das Unterrichtsangebot der Berufsschule richtet sich an Jugendliche und Erwachsene, die sichnach Vorbildung, kulturellem Hintergrund und Erfahrungen aus den Ausbildungsbetriebenunterscheiden. Die Berufsschule kann ihren Bildungsauftrag nur erfüllen, wenn sie diese Un-terschiede beachtet und Schülerinnen und Schüler- auch benachteiligte oder besonders be-gabte - ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend fördert.

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Teil IV: Berufsbezogene Vorbemerkungen Der vorliegende Rahmenlehrplan für die Berufsausbildung zum Kaufmann im Einzelhan-del/zur Kauffrau im Einzelhandel und zum Verkäufer/zur Verkäuferin ist mit der Verordnungüber die Berufsausbildung im Einzelhandel in den Ausbildungsberufen Verkäufer/Verkäuferin und Kaufmann im Einzelhandel/Kauffrau im Einzelhandel vom 16.07.2004(BGBl. I S. 1806) abgestimmt. Der Ausbildungsberuf ist nach der Berufsgrundbildungsjahr-Anrechnungs-Verordnung demBerufsfeld I Wirtschaft und Verwaltung, Schwerpunkt A: Absatzwirtschaft und Kundenbera-tung zugeordnet. Der Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Kaufmann im Einzelhandel/Kauffrau im Ein-zelhandel (Beschluss der KMK vom 03.03.1987) wird durch den vorliegenden Rahmenlehr-plan aufgehoben. Der Kaufmann im Einzelhandel/die Kauffrau im Einzelhandel sowie der Verkäufer/die Ver-käuferin sind in der Hauptsache im Warenverkauf tätig und bieten ihren Kunden Beratungund Service. Sie können ferner mit dem Servicebereich Kasse, der Warenbeschaffung, demWareneingang, der Lagerwirtschaft, dem Marketing, der Personalwirtschaft und dem Rech-nungswesen befasst sein. Die Lernfelder mit ihren Zielformulierungen orientieren sich an exemplarischen Handlungs-feldern. Sie sind didaktisch-methodisch so umzusetzen, dass sie zur beruflichen Handlungs-kompetenz führen. Die Zielformulierungen beschreiben den Qualifikationsstand am Ende desLernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnderKompetenzen. Die Zielformulierungen verschränken fach- und handlungssystematische Bezüge. Sie integrie-ren auch den Umgang mit aktuellen Medien, moderner Bürokommunikation und berufsbezo-gener Software zur Informationsbeschaffung und Informationsverarbeitung. Hierfür ist einGesamtumfang von mindestens 80 Unterrichtsstunden im Rahmenlehrplan berücksichtigt. Diefremdsprachlichen Ziele und Inhalte sind mit 40 Stunden in die Lernfelder integriert. Die Anordnung der Lernfelder folgt der Idee der Teilung in die zwei AusbildungsberufeKaufmann im Einzelhandel/Kauffrau im Einzelhandel und Verkäufer/Verkäuferin. Die Lern-felder des ersten Ausbildungsjahres befassen sich mit dem Warenverkauf und der dafür erfor-derlichen Orientierung am Kunden. Die im zweiten Jahr folgenden Lernfelder stellen mit Be-schaffung, Lagerung, Datenbearbeitung unterstützende Handlungsbereiche in den Mittelpunktund greifen anschließend die Kundenorientierung wieder auf. Die Lernfelder des dritten Aus-bildungsjahres thematisieren weitergehende betriebliche Handlungssituationen, die dem Aus-bildungsprofil des Kaufmanns im Einzelhandel/der Kauffrau im Einzelhandel entsprechen.

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Die notwendigen Warenkenntnisse sind abhängig vom Sortiment sowie der Betriebs- undVerkaufsform. Die Berufsschule vermittelt am Beispiel ausgewählter Waren Techniken desErwerbs von Warenkenntnissen und damit die Fähigkeit sich in neue Sortimente einzuarbei-ten. Bei der Herausbildung der Handlungskompetenzen im Rechnungswesen wird dieSchwerpunktverlagerung von der Dokumentations- zur Steuerungs- und Kontrollfunktion imRahmenlehrplan konsequent verfolgt. Die Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – erstrecken sichauf alle Aktionsbereiche des Einzelhandels und werden in die Lernfelder integriert. Sie bietenvielfältige Anlässe für wirtschafts- und warenethische Bezüge.

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Teil V: Lernfelder

Übersicht über die Lernfelder für den AusbildungsberufKaufmann im Einzelhandel/Kauffrau im Einzelhandel,Verkäufer/Verkäuferin

Lernfelder Zeitrichtwerte in Stunden

Nr. 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr1 Das Einzelhandelsunternehmen repräsentieren 80

2 Verkaufsgespräche kundenorientiert führen 80

3 Kunden im Servicebereich Kasse betreuen 80

4 Waren präsentieren 40

5 Werben und den Verkauf fördern 40

6 Waren beschaffen 60

7 Waren annehmen, lagern und pflegen 60

8 Geschäftsprozesse erfassen und kontrollieren 60

9 Preispolitische Maßnahmen vorbereiten unddurchführen

40

10 Besondere Verkaufssituationen bewältigen 60

11 Geschäftsprozesse erfolgsorientiert steuern 80

12 Mit Marketingkonzepten Kunden gewinnenund binden

60

13 Personaleinsatz planen und Mitarbeiter führen 60

14 Ein Einzelhandelsunternehmen leiten undentwickeln

80

Summen (insgesamt 880 Stunden) 320 280 280

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Lernfeld 1: Das Einzelhandelsunternehmenrepräsentieren

1. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 80 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler präsentieren den Ausbildungsbetrieb. Im Hinblick auf ihre be-ruflichen Tätigkeits- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten stellen sie die Leistungsschwer-punkte und Arbeitsgebiete ihres Einzelhandelsunternehmens dar. Sie erläutern das Unterneh-mensleitbild, die ökonomischen und ökologischen Zielsetzungen sowie die gesamtgesell-schaftliche Verantwortung des Unternehmens. Sie informieren sich eigenständig im Ausbil-dungsunternehmen und halten diese Information aktuell. Sie entwickeln Möglichkeiten zu-gängliche Informationen auch über andere Unternehmen zu erhalten. Sie beurteilen die ge-wählte Betriebsform im Zusammenhang mit Sortiment und Verkaufsform und vergleichendabei ihre Ausbildungsbetriebe. Sie beschreiben die Organisation ihres Unternehmens unddessen Eingliederung in die Gesamtwirtschaft.Bei der Erstellung der Präsentation bearbeiten sie Aufgabenstellungen selbstständig in derGruppe und wenden problemlösende Methoden an. Sie reflektieren dabei das Zusammenwir-ken des Personals in einem Einzelhandelsbetrieb und setzen sich mit den Regelungen sowieAufgaben, Rechten und Pflichten der Beteiligten im dualen System der beruflichen Ausbil-dung auseinander. Unter Berücksichtigung von Tarifverhandlungen im Einzelhandel beurtei-len die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung von Tarifverträgen und die Rolle der Sozial-partner bei deren Zustandekommen. Sie reflektieren die mitbestimmungsrechtlichen Regelun-gen. Sie erkennen die Notwendigkeit der sozialen Sicherung und der privaten Vorsorge in derBundesrepublik Deutschland. Die Schülerinnen und Schüler präsentieren und dokumentierenihre Arbeitsergebnisse strukturiert und adressatenorientiert unter Verwendung angemessenerMedien. Sie verinnerlichen die Kundenorientierung als Leitbild ihres beruflichen Handelns.

Inhalte:

Arbeits- und Lerntechnikeneinfacher WirtschaftskreislaufAufgaben und Gliederung des EinzelhandelsArbeitssicherheit und UmweltschutzBetriebsorganisation und ArbeitsabläufeAusbildungsvertragJugendarbeitsschutzNachhaltigkeitPräsentationstechniken

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Lernfeld 2: Verkaufsgespräche kundenorientiertführen

1. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 80 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler führen unter Anwendung von Waren-, Kommunikations- undVerkaufskenntnissen Verkaufsgespräche zur Zufriedenheit der Kunden und des Unterneh-mens. Sie beherrschen wichtige Elemente der Kommunikations- und Verkaufstechnik sowieTechniken zum Erwerb wesentlicher Kenntnisse über Waren. Sie wenden diese in Rollen-spielen an, zeigen dabei sowohl verbal wie nonverbal kundenorientiertes Verhalten. Bei Be-darf geben sie situationsgerecht einfache Auskünfte in einer fremden Sprache. Beim Ver-kaufsgespräch nutzen sie ihre Warenkenntnisse, um geeignete Verkaufsargumente zu entwi-ckeln. Sie beziehen in das Verkaufsgespräch auch Serviceleistungen des Unternehmens einund reagieren angemessen auf Kundeneinwände. Sie unterbreiten Alternativvorschläge mitdem Ziel, die Kaufentscheidung zu fördern und zu einem erfolgreichen Kaufabschluss zubringen.Die Schülerinnen und Schüler erstellen Kriterienkataloge zur Beurteilung von Spiel- undTrainingssituationen. Sie bewerten Kommunikations- und Verkaufssituationen und gebenangemessene Rückmeldungen. Als Hilfsmittel verwenden sie unter anderem Audio- undVideotechnik.

Inhalte:

Warenvorlageberatendes VerkaufenPreis-Leistungs-BeziehungErgänzungsangebotefremdsprachliche Fachausdrücketypische fremdsprachliche Redewendungen

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Lernfeld 3: Kunden im Servicebereich Kassebetreuen

1. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 80 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler führen im Kassenbereich anfallende Tätigkeiten durch undbetreuen die Kunden freundlich und aufmerksam.Sie schließen unter Beachtung rechtlicher und betrieblicher Regelungen Kaufverträge ab. BeiBedarf weisen Sie die Kunden auf die Verwendung von AGB hin. Sie bieten dem Kunden ander Kasse Serviceleistungen an und unterbreiten Zusatzangebote. Die Schülerinnen undSchüler informieren den Kunden über übliche Zahlungsarten und deren Vor- und Nachteile.Sie ordnen dabei die Zahlungsarten hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit für das Unternehmenein. Die Schülerinnen und Schüler wickeln Kassiervorgänge unter Berücksichtigung vonKundenkarten und Gutscheinen ab und bedienen die Kasse entsprechend der betrieblichenBestimmungen. Sie erstellen Quittungen und Rechnungen und beachten dabei umsatzsteuerli-che Vorschriften. Sie führen Kassenabrechnungen durch, erstellen Kassenberichte und wertensie aus. Dazu setzen sie bereits bekannte, gängige Rechenverfahren ein. Sie nutzen das Kas-sensystem als ein Instrument zur Erfassung von Verkaufsdaten im Warenwirtschaftssystem.

Inhalte:

Rechts- und GeschäftsfähigkeitNichtigkeit und AnfechtbarkeitVerpflichtungs- und ErfüllungsgeschäftVertragsfreiheitDreisatz, Prozent- und Durchschnittsrechung

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Lernfeld 4: Waren präsentieren 1. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 40 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler platzieren und präsentieren Waren kundengerecht, verkaufs-wirksam und betriebswirtschaftlich sinnvoll. Sie erarbeiten Kriterien für eine ansprechendeWarenpräsentation. Sie entwickeln Konzepte zur Warenpräsentation, stellen diese dar undbewerten sie auf der Grundlage der erarbeiteten Kriterien.Die Schülerinnen und Schüler berücksichtigen Besonderheiten von Betriebsform, Verkaufs-form und Sortiment, allgemeine Regeln von Warenpräsentation und –platzierung und ver-kaufspsychologische Erkenntnisse.

Inhalte:

Ladengestaltungvisual MerchandisingKundenlaufstudienWarenträgerRegalzonenWarenkennzeichnungPreisauszeichnungSchaufenster

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Lernfeld 5: Werben und den Verkauf fördern 1. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 40 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schülern erstellen einen Werbeplan. Dabei artikulieren sie eigeneWertvorstellungen und respektieren die Wertvorstellungen anderer. Sie entwickeln unter Be-achtung der Werbegrundsätze und der gesetzlichen Rahmenbedingungen Werbemaßnahmen.Zur Gestaltung von Werbemitteln setzen sie auch geeignete Software ein. Sie bewerten denEinsatz von Werbemaßnahmen im Verkaufsalltag. Sie berücksichtigen wirtschaftliche, recht-liche und ethische Grenzen der Werbung und beurteilen den Werbeerfolg der Maßnahmen.Sie wägen die Nutzung unterschiedlicher Werbearten hinsichtlich ihrer Wirkung auf dieVerbraucher ab.Die Schülerinnen und Schüler skizzieren und bewerten typische Maßnahmen der Verkaufs-förderung. Sie beziehen Serviceleistungen als Mittel der Kundenbindung ein. Sie wählen Ver-packungsmaterialien und Möglichkeiten der Warenzustellung nach ökonomischen und ökolo-gischen Gesichtspunkten aus.

Inhalte:

Werbeträgerkooperative Formen der WerbungDirektwerbungUWGVerpackungsverordnungTeamarbeit

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Lernfeld 6: Waren beschaffen 2. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 60 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler beschaffen Waren und berücksichtigen ökonomische, rechtli-che und ökologische Aspekte.Auf der Grundlage warenwirtschaftlicher Daten planen sie den Beschaffungsprozess. Dazuermitteln sie unterschiedliche Bezugsquellen, Konditionen und Preise. Sie bereiten Kaufver-träge mit Hilfe verschiedener Kommunikationsmedien vor und schließen sie ab. Bei der Be-schaffungsentscheidung berücksichtigen sie quantitative und qualitative Aspekte. Dabei nut-zen sie auch informationstechnische Systeme. Die gewonnenen Daten werten sie aus und prä-sentieren ihre Ergebnisse als Entscheidungsgrundlage.

Inhalte:

Mengen- Zeit- und PreisplanungKooperationsformen im EinkaufAnfrage, Angebot, BestellungBezugskalkulationAngebotsvergleichWarenwirtschaftssystem

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Lernfeld 7: Waren annehmen, lagern und pflegen 2. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 60 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler prüfen den Wareneingang und sorgen für eine sachgerechteLagerung. Sie erkennen Pflichtverletzungen durch den Lieferer, dokumentieren diese undleiten entsprechende Maßnahmen zu deren Beseitigung ein. Die Schülerinnen und Schülerkommunizieren problemlösungsorientiert mit Lieferern. Sie kontrollieren die Ware anhandvon Belegen und erfassen die Artikel, auch unter Nutzung eines informationstechnischenSystems.Sie lagern Ware und beachten wichtige Lagergrundsätze im Verkaufs- und/oder Reservelager.Die Schülerinnen und Schüler analysieren Kennziffern, führen Lagerbestandsrechnungendurch, bewerten diese und zeigen Optimierungsmöglichkeiten auf. Im Lager und beim Um-gang mit Verpackungen berücksichtigen sie ökonomische, rechtliche und ökologische As-pekte.

Inhalte:

SachmangelMängelrügeLieferungsverzug Mindestbestand, MeldebestandUmschlagshäufigkeit, LagerdauerInventur, InventarLagerorganisationLager- und Transportvorschriften, Sicherheit im LagerWarenpflege

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Lernfeld 8: Geschäftsprozesse erfassen undkontrollieren

2. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 60 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Beziehungen des Unternehmens zu Kunden undLieferanten durch Informations-, Geld- und Werteflüsse und nehmen Auswertungen vor. Siebearbeiten Belege und dokumentieren die aus betrieblichen Prozessen resultierenden Datensystematisch unter Beachtung der entsprechenden Rechtsvorschriften. Mit Hilfe dieser Auf-zeichnungen stellen sie die Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens dar, ermitteln denErfolg und erörtern wesentliche Bestimmungsgrößen des Erfolgs eines Einzelhandelsunter-nehmens.Die Schülerinnen und Schüler bereiten aus der Erfolgsrechnung stammende Daten zur Vorbe-reitung betrieblicher Entscheidungen statistisch auf. Sie kontrollieren die erfassten Warenda-ten, ermitteln Kennziffern und werten diese im Zeit- und im Betriebsvergleich aus. Dabei be-dienen sie sich kaufmännischer Rechenverfahren und nutzen geeignete Software als Doku-mentations- und Informationsinstrument.

Inhalte:

GeschäftsfälleBilanzGewinn- und VerlustrechnungWarenwirtschaftssystemStatistikenWareneinsatz, Rohgewinn, Umsatzkennziffern

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Lernfeld 9: Preispolitische Maßnahmen vorbereitenund durchführen

2. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 40 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler bereiten preispolitische Maßnahmen des Einzelhandelsunter-nehmens vor und führen sie durch. Dabei organisieren sie ihr Lernen selbstständig und eigen-verantwortlich und nutzen geeignete Software. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten effektivund kooperativ zusammen.Sie kennen die Bedeutung des Verkaufspreises als absatzpolitisches Instrument. Sie ordnendie Preispolitik in die Unternehmenszielsetzung ihres Ausbildungsbetriebes ein. Sie bestim-men betriebsinterne und betriebsexterne Einflüsse auf die Preise. Dabei unterscheiden siekostenorientierte, nachfrageorientierte und konkurrenzorientierte Preisgestaltungen. DieSchülerinnen und Schüler kalkulieren Preise und wenden abgekürzte Kalkulationsverfahrenan. Sie bewerten unterschiedliche Preisstrategien. Sie beschreiben Gründe für unterschiedli-ches Nachfrageverhalten auch unter Berücksichtigung gesellschaftlicher/wirtschaftlicher Ver-änderungen.

Inhalte:

PreisangabeverordnungVorwärtskalkulationRückwärtskalkulationKalkulationsfaktorKalkulationszuschlag, KalkulationsabschlagHandelsspanne

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Lernfeld 10: Besondere Verkaufssituationenbewältigen

2. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 60 Stunden

Zielformulierung:

Ausgehend von der Unternehmensphilosophie handeln die Schülerinnen und Schüler bei Son-derfällen im Verkauf situations- und fachgerecht.In unterschiedlichen Situationen reagieren sie angemessen auf das Verhalten ihrer Kunden.Hierbei wenden sie zielgerichtet verbale und nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten an. DieSchülerinnen und Schüler beraten fachgerecht, gegebenenfalls auch unter Nutzung fremd-sprachlicher Kenntnisse. Insbesondere beim Umtausch und bei der Reklamation von Warenhandeln die Schülerinnen und Schüler im Interesse des Unternehmens und der Kunden undbeachten dabei rechtliche und betriebliche Regelungen. In der Beratungssituation erkennen siemögliche Konflikte, bewältigen Stresssituationen und tragen durch situationsadäquates Ver-halten zu deren Lösung bei. Die Schülerinnen und Schüler werden den individuellen Ansprü-chen ihrer Kunden gerecht.

Inhalte:

KundenverhaltenVerkaufen bei HochbetriebKunden in BegleitungVerkaufen kurz vor LadenschlussGeschenk- und BesorgungskaufGewährleistung, Garantie, Produkthaftung KulanzLadendiebstahlVerkaufsstörungenFinanzierungskaufKonfliktlösungsverhalten

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Lernfeld 11: Geschäftsprozesse erfolgsorientiertsteuern

3. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 80 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler analysieren Geschäftsprozesse im Einzelhandelsunternehmenund setzen Instrumente zur Verbesserung des Unternehmenserfolges ein.Sie erfassen den Warenverkehr des Einzelhandelsunternehmens. Sie bereiten Entscheidungenzur Anlagenwirtschaft vor und beurteilen die Ertragslage des Unternehmens.Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Kostenstruktur von Einzelhandelsbetrieben,und rechnen betrieblichen Teilbereichen Kosten zu. Sie erläutern den Entscheidungsträgerneinzelwirtschaftliche Maßnahmen zur Kostensenkung und stellen den Zusammenhang zuAuswirkungen auf gesamtwirtschaftlicher Ebene her. Die Schülerinnen und Schüler setzen dieDeckungsbeitragsrechnung ein, um Verkaufspreise festzulegen und das Sortiment erfolgsori-entiert zu optimieren. Dabei beachten sie den Gesichtspunkt der Mischkalkulation. Sie ermit-teln den kurzfristigen Betriebserfolg und unterbreiten Vorschläge zur Steigerung der Wirt-schaftlichkeit.Die Schülerinnen und Schüler berechnen mit Daten aus verschiedenen InformationssystemenKennziffern und nutzen sie für Vergleiche und Situationseinschätzungen. Sie bereiten Statis-tiken graphisch auf, interpretieren die Informationen und leiten mögliche Maßnahmen zurOptimierung betrieblicher Prozesse ab. Dazu nutzen sie geeignete Software.

Inhalte:

Wareneinkauf, WarenverkaufUmsatzsteuerAbschreibungenKostenarten, Kostenstellen, Verteilungsrechnenexterne KostenNachkalkulationRentabilitätskennziffern, WirtschaftlichkeitWarenwirtschaftssystemAuswirkungen auf den einfachen Wirtschaftskreislauf

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Lernfeld 12: Mit Marketingkonzepten Kundengewinnen und binden

3. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 60 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler erschließen Marketing als eine zentrale Aufgabe des Unter-nehmens, um eine Marktposition zu gewinnen und auszubauen. Die Schülerinnen und Schülerinformieren sich über die Öffentlichkeitsarbeit ihres Unternehmens und beurteilen derenWirksamkeit.Die Schülerinnen und Schüler setzen informationstechnische Systeme zur Sammlung undAuswertung von Marktinformationen und Kundendaten ein. Sie analysieren absatzpolitischeInstrumente und entwickeln Konzepte zur Realisierung bestehender Marketingziele. Sie be-rücksichtigen dabei wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Für die Marketingkonzepte entwi-ckeln sie Zeit- und Arbeitspläne, legen Verantwortlichkeiten fest und dokumentieren die Ar-beitsfortschritte. Sie präsentieren und reflektieren ihre Arbeitsergebnisse.Die Schülerinnen und Schüler begreifen waren- und kundenspezifische Servicebedürfnisse alseinen wichtigen Ansatz zur Schaffung und Erhaltung einer unverwechselbaren Marktposition.Sie stellen die Servicekonzepte ihrer Ausbildungsbetriebe vor und analysieren Schwierigkei-ten bei deren Umsetzung. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln und begründen weitereMaßnahmen zur Servicepolitik, um damit die Kundenbindung zu verstärken. Sie setzen sichdabei auch mit dem Beschwerdemanagement auseinander.Sie bewerten anhand ausgewählter Beispiele elektronische Dienste als Handelsplattform undals Kundenbindungsinstrument.

Inhalte:

Marketing-MixKundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management)E-BusinessE-Commerce

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Lernfeld 13: Personaleinsatz planen und Mitarbeiterführen

3. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 60 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler führen unter Beachtung personalwirtschaftlicher Ziele Aufga-ben und Tätigkeiten des Personalwesens eines Einzelhandelsunternehmens durch. Sie sindsich der unterschiedlichen Interessenlagen aller Beteiligten bewusst. Zur Sicherstellung derLeistungsfähigkeit des Unternehmens analysieren sie Mitarbeiterbestand und –struktur undwirken bei der Personalbedarfsermittlung und -einsatzplanung mit. Bei der internen und ex-ternen Personalbeschaffung setzen sie unterschiedliche Instrumente ein und stellen Kriterienzur Bewerberauswahl zusammen. Sie erkennen die Bedeutung von Arbeitsverträgen für dasArbeitsverhältnis und dessen Beendigung. Die Schülerinnen und Schüler erstellen Entgeltab-rechnungen.Die Schülerinnen und Schüler kennen verschiedene Möglichkeiten der Mitarbeitermotivationund setzen diese ein, um das Arbeitsverhalten und die Leistungsbereitschaft von Mitarbeiternzu fördern.

Inhalte:

GesprächsführungUmgang mit KonfliktenPersonalentwicklungDatenschutzBegründung, Betreuung und Beendigung von Arbeitsverhältnissen

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Lernfeld 14: Ein Einzelhandelsunternehmen leitenund entwickeln

3. AusbildungsjahrZeitrichtwert: 80 Stunden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler denken und handeln in unternehmerischen Zusammenhängen.Sie erkunden und erarbeiten Leitungskompetenzen, auch im Hinblick auf ihre persönlicheberufliche Perspektive. Sie wirken bei der Leitung eines Unternehmens mit und erarbeitenKonzepte zur weiteren Entwicklung des Unternehmens. Sie stellen verschiedene Unterneh-mensformen dar und beurteilen diese. Die Schülerinnen und Schüler wählen geeignete Mög-lichkeiten der Finanzierung aus. Sie unterscheiden Kreditarten und beschreiben exemplarischKreditsicherheiten. Zur Sicherung der Liquidität überwachen sie den Zahlungseingang undergreifen Maßnahmen bei Zahlungsverzug.

Inhalte:

Firma, Handelsregister Einzelunternehmung, KG, GmbHFranchisingLieferantenkredit, Kontokorrentkredit, Darleheneinfacher Eigentumsvorbehalt, Bürgschaft, Sicherungsübereignunggerichtliches MahnwesenInsolvenz