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141Bauphysik 35 (2013), Heft 2
dieser Text, ist auch der bisherige Lebensweg von Ralf Ruhnau gekennzeichnet: abwechslungsreich – und doch immer geradeaus.
Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der TU Berlin begann er seine berufliche Laufbahn zunächst für eine kurze Zeit als Tragwerksplaner in einem Prüfingenieurbüro. Danach wirkte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Unterzeichner am Lehrstuhl für Bauphysik und Konstruktiven Ingenieurbau, der TU Berlin und fand schnell auch sein Promotionsthema „Die Bauwerksabdichtung mit Bentoniten“. Dieses Thema bearbeitete er zügig und wissenschaftlich exakt. Über die gewonnenen Ergebnisse berichtete er unter anderem auch auf den Aachener Bausachverständigentagen. Er war an der Erarbeitung der Grundlagen für die Ausführung von Bentonitabdichtungen im Hochbau, die im Baujargon auch als „braune Wanne“ bezeichnet wird, beteiligt.
Nachdem das Promotionsverfahren abgeschlossen war, fand obligatorisch eine Doktorfeier statt, bei der es üblich ist und war, dem Doktoranden die Krawatte abzuschneiden. Auch bei diesem Akt zeichnete sich Herr Dr.Ing. Ruhnau durch besondere Kreativität aus und widerstand dem von der „Obrigkeit“ festgelegten Procedere, indem er in die abzuschneidende Krawatte vorsorglich einen dünnen Stahldraht einnähte, der meiner Schere im Schweizer Taschenmesser erbitterten und erfolgreichen Widerstand leistete.
Nahtlos folgte nach der wissenschaftlichen Tätigkeit an der TU Berlin die Gründung eines gemeinsamen Ingenieurbüros zu Beginn des Jahres 1985 mit Sitz zunächst in Herrn Ruhnaus Wohnzimmer. Heute befindet sich die CRP Ingenieurgemeinschaft Cziesielski, Ruhnau + Partner GmbH in BerlinCharlottenburg und beschäftigt hier und in den Niederlassungen Hannover, Hamburg und München insgesamt mehr als 60 Mitarbeiter.
So wie das Ingenieurbüro von der Bauphysik bis zur Tragwerksplanung
Persönliches
und deutschlandweit tätig ist. Neben der Hauptniederlassung in Berlin wurden inzwischen Niederlassungen in Hamburg, Hannover und München gegründet.
Prof. Cziesielski war Prüfingenieur für Baustatik der Fachrichtungen Massivbau und Holzbau und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger mit den Schwerpunkten „Bauphysik, Bauwerksabdichtung, Baukonstruktionen und Baustatik einschließlich Schäden“ tätig. Im Rahmen seiner Tätigkeit sind neben einer Vielzahl von Gerichtsgutachten, statischen Berechnungen und Leistungen als Prüfingenieur auch die bauphysikalische Beratung für zahlreiche wichtige Bauten erbracht worden, genannt seien beispielhaft Schloss Neuschwanstein, der Kammermusiksaal der Philharmonie, der Preußische Landtag, das Jüdische Museum, die Gemäldegalerie, das Schloss Charlottenburg sowie einige Hochhäuser am Potsdamer Platz in Berlin.
Neben seinen fachlichen Fähigkeiten zeichnet sich Herr Prof. Dr. Erich Czie-sielski insbesondere durch seine angenehme und menschliche Art der Geschäfts und Personalführung sowohl an der Universität als auch im Ingenieurbüro aus. Er war bei all seinen Studenten und Mitarbeitern sehr beliebt und hatte stets ein offenes Ohr für Ratsuchende. An der Technischen Universität Berlin hatte er während seiner ca. 30jährigen Tätigkeit mehr als 30 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. Doktoranden, die größtenteils Dank seiner uneingeschränkten Unterstützung und Betreuung ihre Promotion mit Erfolg abgeschlossen haben und anschließend in der Praxis oder Wissenschaft erfolgreich tätig sind bzw. bereits in den wohlverdienten Ruhestand wechseln konnten.
An dieser Stelle möchten wir, die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Herrn Cziesielski – seine Schüler, mit unseren herzlichsten Glückwünschen zum 75. Geburtstag auch den Dank für all das, was er uns gegeben hat, verbinden. Wir wünschen ihm alles Gute und dass er seinen Ruhestand noch viele Jahre bei guter Gesundheit genießen kann.
Univ.Prof. Dr.Ing. Nabil A. Fouad,Hannover
Ralf Ruhnau 60 Jahre
„Bin ich denn 60 Jahre alt geworden, dass ich immer dasselbe denken soll?“ … beginnt frei nach Goethe der Einladungstext von Ralf Ruhnau zur Feier seines 60. Geburtstages, den er am 19. März diesen Jahres beging. So, wie
142 Bauphysik 35 (2013), Heft 2
„Eigentlich wollte ich schon längst etwas ruhiger treten“, sagt Herr Ruhnau seit Jahren, und tut das Gegenteil, denn der Beruf verlangt viel von ihm. Möge er deswegen die in seinem Berufsleben erreichten Pfründe auskosten, ausbauen und weiterentwickeln und möge ihm sein Hobby, das Reiten, bei bester Gesundheit für lange Zeit noch viel Freude bereiten. Das wünschen ihm die Mannschaft von CRP und viele, viele Fachkollegen.
Univ.Prof. em. Dr. Erich Cziesielski,Berlin
Persönliches / Technische Regelsetzung
Bild 2. Beisheim Center, Potsdamer Platz, Berlin
praktisch das gesamte Feld des Hochbaus abdeckt, ist Ruhnau gleichermaßen in seiner Eigenschaft als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger gutachtlich tätig und auch in der Planung zu Hause. So war er projektleitend unter anderem auch bei der bauphysikalischen Beratung und Fassadenplanung am Potsdamer Platz tätig (Bilder 1 und 2).
„Aus Schaden wird man klug – es muss nicht immer der eigene sein“ ist das Motto der Fachbuchreihe „Schadenfreies Bauen“ des IRBVerlages, deren alleiniger Herausgeber Ruhnau seit 2008 ist. Neben den eigenen Veröffentlichungen betreut er inzwischen über 45 Bände dieser Fachbuchreihe, die Themen von der Gründung bis zur Gebäudetechnik beinhalten und erfolgreich helfen, Schäden zu vermeiden, aber auch gleichzeitig ein gewisses Grundlagenwissen zu vermitteln.
Damit das Leben nicht langweilig wird, hat Herr Ruhnau sich „so nebenbei“ direkt nach der Wende in der Uckermark nördlich von Berlin einen Pferdehof erbaut, mit allem was dazu gehört, unter anderem das unternehmerische und finanzielle Risiko. Der eigene Pferdesport – dem er seit seiner Jugend verfallen ist, als er noch in seiner Studentenzeit im Modernen Fünfkampf brillierte – kommt inzwischen allerdings viel zu kurz, da er sich nicht nur für die Pferde, sondern für die ganze touristische Entwicklung in Brandenburg engagiert und in Vorständen und Präsidien, wie dem Landesverband für Pferdesport, politische Arbeit leistet.
Bild 1. Kollhoff-Hochhaus, Potsdamer Platz, Berlin