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36 1 Tipps und Empfehlungen für Golf-, Sport- und Zierrasen Rasenpflege Syngenta Agro AG Rudolf-Maag-Strasse 5 Postfach 233 8157 Dielsdorf Maag Helpline 0900 800 009 (49 Rp./Min.) www.maag-profi.ch Überreicht durch:

Rasenpflege - maag-profi.ch · Syngenta Agro AG Rudolf-Maag-Strasse 5 Postfach 233 8157 Dielsdorf ... Lung Gerhard, Optimax GmbH, Dusslingen/Deutschland Sax Martin, Syngenta Agro

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Tipps und Empfehlungen für Golf-, Sport- und Zierrasen

Rasenpflege

Syngenta Agro AGRudolf-Maag-Strasse 5Postfach 2338157 Dielsdorf

Maag Helpline 0900 800 009 (49 Rp./Min.)

www.maag-profi.chÜberreicht durch:

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DankAllen Personen und Organisationen, die mitgeholfen haben, diese Broschüre zu ermöglichen, möchten wir an dieser Stelle herzlich danken. Speziell auch allen Greenkeepern und Platzwarten, die sich die Zeit genommen haben, mit mir Schadbilder für Fotos zu suchen.

Texte, Anregungen und Fotos haben massgeblich beigetragen:

Bircher Judith, Syngenta Agro AG, DielsdorfBurger Regina, Landi Reba, BaselGut Philipp, St. UrbanKauter Dirk, irb, ThunLung Gerhard, Optimax GmbH, Dusslingen/DeutschlandSax Martin, Syngenta Agro AG, DielsdorfSchenk Bernhard, UFA Samen, WinterthurSutton Austen, Syngenta Crop Protection, Basel

© Syngenta Agro AG, 2012Rudolf-Maag-Strasse 5, Postfach 233, 8157 DielsdorfMaag Helpline 0900 800 009 (49 Rp./Min.)www.maag-profi.ch

Inhaltsverzeichnis

Über Maag 4

Pilzkrankheiten im Rasen 5–18

Allgemein 5

Schneeschimmel 6–7

Typhula-Fäule 8–9

Rotspitzigkeit 10–11

Dollarspot 10–11

Rhizoctonia 10–11

Pythium 12–13

Ophiobulus 12–13

Sommerfusariose 12–13

Anthracnose 14–15

Blattflecken 14–15

Rostkrankheiten 14–15

Echter Mehltau 16–17

Hexenringe 16–17

Pilzkrankheiten – zeitliches Auftreten 18

Anfälligkeit der Rasengräser 18

Tierische Schädlinge im Rasen 19–23

Käfer und Engerlinge 19–21

Wiesenschnaken 22–23

Erdraupen und Maulwurfsgrillen 22–23

Unkrautbekämpfung im Rasen 24–27

Unsere Fungizide und Insektizide im Rasenbereich 28–29

Pflegeplan für Rasen 30

Anwendungstabelle 31

Mischtabelle und Fungizidübersicht 32

Primo Maxx® 34–35

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4 5

Pilzkrankheiten im Rasen

Allgemein

An Rasenflächen werden heutzutage sehr vielfältige Anforderungen hinsichtlich Funktion, Belastung und optischer Aspekte gestellt. Es ist deshalb nicht überraschend, wenn dem Auftreten von Rasenkrankheiten vermehrt Beachtung geschenkt wird. Die meisten wichtigen Rasenkrankheiten werden durch Pilze verursacht, einige wenige durch Bakterien und Viren. Veränderte und extreme klimatische Umweltfaktoren, eine globalisierte Reisetätigkeit von Benutzern sowie auch die grossräumige Tätigkeit von Pflegeunternehmen leisten ihren Beitrag zur weiteren Verbreitung von Krankheitserregern. Zur Infektion kann es kommen, wenn die Pflanzen durch äussere Faktoren geschwächt sind und gleichzeitig günstige Bedingungen für den Erreger herrschen.

Gewisse Pilzkrankheiten können die Funktion einer Rasenfläche empfindlich stören oder gar vernichten. Andere wiederum sind relativ harmlos. Sie sind manchmal jedoch in den jeweiligen Nutz- oder Zierrasen nicht erwünscht oder tolerierbar. Viele Gras-/Rasenkrankheiten sind oft auch in Naturwiesen und Alpweiden zu finden. Dort entsteht jedoch kein wirtschaftlicher Schaden, und ihre Anwesenheit wird kaum beachtet.

Um eine Bekämpfung durch allgemeine Pflegemassnahmen und eine allenfalls notwendige chemische Behandlung mit Fungiziden gezielt durchführen zu können, ist eine Diagnose des Erregers wichtig. Misslicherweise treten Pilzkrankheiten im Rasen jedoch sehr oft als Misch- oder Folgeinfektion von verschiedenen Erregern auf. Dann wird eine genaue Bestimmung sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Krankheiten haben vielfältige negative Auswirkungen auf die Qualität von Rasenflächen, unter anderem:

• Minderung der Scherfestigkeit, dadurch verminderte Belastbarkeit;• eingeschränktes Regenerationsvermögen;• Kahlstellen, verschlechterten Zieraspekt;• Veränderung der Narbenzusammensetzung;• Einwanderung von Unkräutern, Ungräsern, Moos und Algen.

Über Maag

Der Leader für Pflanzenschutz- und Pflanzenpflege-Produkte in der SchweizMaag ist der Schweizer Marktleader für Pflanzenschutz- und Pflanzenpflege-Produkte im Bereich «Haus & Garten». Maag bietet ein komplettes Produktsortiment an und sorgt damit umfassend für das Wohl von Pflanzen und Gärten. Die Produkte für professionelle Anwender werden unter der Marke Maag Profi angeboten.

Die Traditionsmarke Maag baut ihre führende Stellung im Schweizer Markt zielstrebig aus. Zu den bekannten Leaderprodukten kommen ständig neue, innovative Schutz- und Pflegelösungen hinzu, wobei auch den organischen Produkten eine immer grössere Bedeutung zukommt. Ziel von Maag ist es, Pflanzenschutz und Pflanzenpflege auch für den Profi einfacher, effizienter und organischer zu gestalten.

Warum Sie sich für Maag Profi Produkte für den Rasen entscheiden sollten:• weil wir mit unserem Forschungsstandort in Stein gezielt Produkte entwickeln können,

welche auf die klimatischen Verhältnisse in der Schweiz abgestimmt sind; • weil wir Produkte entwickeln, welche speziell für den Rasen formuliert wurden und so effizient

und gezielt gegen Schadpilze und Schädlinge wirken;• weil wir unser Sortiment für den Rasenbereich laufend ausbauen und den Bedürfnissen anpassen;• weil wir für Sie mit unserem Aussendienst eine kompetente und individuelle Vor-Ort-Beratung

bereit halten;• weil Sie unsere Produkte mit unserem dichten Händlernetz in der ganzen Schweiz immer in

Ihrer Nähe haben.

Swiss Greenkeepers Association von

Maag gesponsort

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Wichtige Rasenpilze

SchneeschimmelMicrodochium nivale (Syn. Fusarium/Gerlachia nivalis)

SchadbildGraue bis braune, sogar fast orange, schmierig nass-faule, anfangs 5, später bis 25 cm grosse Flecken, die später ineinander verlaufen. Brauner Rand, manchmal mit watteartigem, grau- bis rosafarbigem Myzel. Bei Abdeckung mit Schnee auf ungefrorenem Boden können grossflächig verklebte Flecken entstehen. Wird dabei die Stängelbasis befallen, kann der Rasen absterben. Poa annua regeneriert manchmal aus der Mitte von Flecken heraus.

Befallsfördernde Faktoren– Hohe pH-Werte ab pH 7.– Hohe Luftfeuchtigkeit, wenig Luftzirkulation, schlecht

abtrocknende Böden.– Abdeckung durch Schnittgut, Laub oder Schnee.

Schnee ist jedoch nicht Voraussetzung für einen Befall.– Einseitig hohe Stickstoffgaben und Kaliummangel im

Herbst.– Kühle, feuchte Witterung (0 bis 10 °C) mit wechselnden

Temperaturen im Winterhalbjahr ab September.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Arten- und Sortenwahl beachten.– Reduzieren des Rasenfilzes. Rasen im Herbst eher

tief mähen.– Gut geschliffene Mähmesser verwenden.– Zurückhaltende Stickstoffversorgung im Herbst.– Kalium- und magnesiumbetonte Herbstdüngung,

Kalkgaben im Herbst vermeiden.– Trockenhalten der Oberfläche.– Gegebenenfalls den Schnee ent fernen, Festtreten

des Schnees verhindern. – Im Herbst vor dem Schnee und möglicherweise

im Winter bei Tauwetter wiederholt vorbeugende Fungizid-Behandlungen mit Play® oder Headway®.

2 3

4 5

6 7

1

1 Schneeschimmel, abgestoppte Infektion

2 Schneeschimmel, abgestoppte Infektion

3 Schneeschimmel aktiv mit wachsender Randzone

4 Abgestoppter Schneeschimmel in Neuansaat

5 Schneeschimmel im Detail

6 Schneeschimmel-Typhula-Mischinfektion

7 Schneeschimmel in der Regenerationsphase

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8 9

6

Wichtige Rasenpilze

Typhula-FäuleTyphula incarnata

SchadbildHellgraue bis braune, unregelmässige, bis 80 cm grosse Flecken, die später ineinander verlaufen. Gräser papierartig, trocken verklebt. Blätter von der Spitze her absterbend. Champignonartiger Geruch der befalle-nen Stellen. Ein grauweisses Pilzmyzel kann bei hoher Luftfeuchtigkeit sichtbar werden. Stecknadelkopfgrosse, orange-bräunliche Sklerotien an Blättern und Wurzel-hals. Der Rasen stirbt, solange die Krankheit nicht auf den Wurzelhals übergreift, nicht ganz ab. Er regeneriert sich meist wieder. Mischinfektionen mit Microdochium sind häufig.

Befallsfördernde Faktoren– Hohe pH-Werte ab pH 7.– Einseitig hohe Stickstoffgaben und Kaliummangel im

Herbst, dadurch weiches Zellgewebe.– Kühle, feuchte Witterung (0 bis 8 °C). Eine geschlos-

sene Schneedecke ist oft die Voraussetzung für den Befall. Wird der Schnee zusätzlich noch festgetreten, ist eine Infektion mit Typhula fast nicht zu vermeiden.

Ist der Boden unter der Schnee decke nicht gefroren, erhöht das die Befallsgefahr ebenfalls stark. Gefähr-det sind auch Neuansaaten.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Arten- und Sortenwahl beachten.– Ausgewogene Stickstoffversorgung.– Kalium- und magnesiumbetonte Herbstdüngung.– Trockenhalten der Oberfläche.– Gegebenenfalls den Schnee entfernen, das Festtreten

des Schnees verhindern.– Rasen eher tief mähen und gut geschliffene Messer

verwenden. – Im Herbst vor dem Schnee und möglicherweise im

Winter bei Tauwetter wiederholt vorbeugende Fungizid-Behandlungen mit Play®. Bei Befall vertikutieren oder striegeln (nicht auf Green), um Luft in die verklebte, abgestorbene Grasnarbe zu bringen und Platz für die Regenerierung der Gräser zu schaffen. Mit einer Düngung kann zusätzlich die Regeneration gefördert werden.

1 Typhula-Fäule

2 Typhula-Sklerotien*

3 Typhula-Fäule, Gräser sind papierartig, trocken verklebt

4 Typhula-Fäule

5 Typhula-Fäule im aktiven Stadium

6 Typhula-Fäule

* Sklerotien (Einz. Sklerotium) sind eine von Pilzen gebildete

Dauerform. Der Pilz kann so lange Zeit überdauern, bis er

wieder geeignete Lebensbedingungen findet.

2 3

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1

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Wichtige Rasenpilze

Rotspitzigkeit, RotfadenLaetisaria fuciformis (Syn. Corticium fuciforme)

SchadbildSehr häufig in Hausgärten und suboptimal gepflegten Sportrasen anzutreffen. Hellbraune, später strohfarbene, unregelmässige Flecken. Bei hoher Luftfeuchtigkeit rosafarbiges Myzel mit geweihartigen Stomatastrukturen auf den Blättern. Befallene Flächen können rosafarben erscheinen. Der Rasen stirbt nicht ab. Vorwiegend im Sommer/Herbst auftretend, kann jedoch nahezu wäh-rend der ganzen Vegetationszeit vorkommen.

Befallsfördernde Faktoren– Zu häufige und zu geringe Wassergaben, lang anhal-

tende Feuchtigkeit in der Rasennarbe.– Unausgeglichene und unregelmässige Nährstoffver-

sorgung, vorwiegend Stickstoffmangel.Feuchtwarme Witterung mit Temperaturen zwischen 15 und 22 °C fördert den Pilz erheblich.Rotspitzigkeit ist ein typischer Schwächeparasit.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Sortenwahl beachten.– Reduzierung des Rasenfilzes.– Sachgerechte Beregnung.– Ausgewogene und gleichmässige Nährstoffversor-

gung, Langzeitstickstoffdünger verwenden.– Gut geschliffene Messer verwenden.– Vorbeugende sowie abstoppende Behandlungen mit

Heritage®.

Dollarspot, DollarfleckenSclerotinia homoeocarpa (Syn. Lanzia spp.)

SchadbildFünfliber-, manchmal bis 15 cm grosse, klar abgegrenzte, bleiche Flecken. Meist scharf abgegrenzt zu den unbe-fallenen Gräsern. Bei hoher Luftfeuchtigkeit spinnwe-benartiges Myzel auf dem Rasen. Befallene Rasenhalme sind an der Befallstelle eingeschnürt.

Befallsfördernde Faktoren– Geringer Gehalt an Bodenwasser.– Wenig Niederschläge und gleichzeitig hohe Luftfeuch-

tigkeit im Pflanzenbereich.– Hohe Temperaturen am Tage (20 bis 30 °C) und kühle

Nächte.– Stickstoff- und Kaliummangel.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Beseitigung von Bodenverdichtungen und Optimierung

der Luftzufuhr.– Reduzierung des Rasenfilzes.– Schnitthöhe erhöhen.– Vermeidung von Trockenstress, gezielte Beregnung,

vorzugsweise am Morgen.– Ausgewogene und gleichmässige Nährstoffversorgung.– Düngung mit Langzeitstickstoff und gezielte Kalium-

gaben im Frühsommer.– Gegebenenfalls den Tau entfernen (Golfplatz).– Vorbeugende sowie abstoppende Behandlungen mit

Headway®.

Rhizoctonia, Brown Patch,Yellow PatchRhizoctonia solani, Rhizoctonia cerealis

SchadbildHellbraun-rötliche, 5 bis 80 cm grosse, unregelmässige Flecken, manchmal mit graublauem Ring am Rand der Befallsstellen. R. cerealis zeigt eher gelbliche, bänder- artige Flecken. Wurzeln und Halme können befallen werden, dabei bleiben Wurzelhals und Vegetationspunkt meist intakt. Nur selten stirbt deshalb der Rasen ganz ab. Misch- oder Folgeinfektionen sind jedoch häufig.

Befallsfördernde Faktoren– Hohe Luftfeuchtigkeit und Wind stille, Tau.– Zu tiefer Schnitt.– Stickstoffüberschuss und Stosswachstum. R. solani liebt

Tagestemperaturen ab 25 °C, warme Nächte und ist eine typische Sommerkrankheit. R. cerealis gedeiht bei Temperaturen um 10 bis 20 °C besonders gut und tritt vorwiegend im Frühjahr bis Frühsommer auf.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Ausgewogene und gleichmässige Nährstoffversorgung.– Düngung mit Langzeitstickstoff.– Optimierung der Beregnungstechnik, schnelles

Abtrocknen des Bestandes ermöglichen.– Schnitthöhe anheben.– Reduzierung des Rasenfilzes.– Vorbeugende Behandlungen mit Heritage® oder

Dithane® NeoTec.1 Rotspitzigkeit2 Rotspitzigkeit im Detail3 Dollarspot-Myzel4 Dollarspot, links behandelt mit Headway® und rechts unbehandelt 5 Rhizoctonia solani6 Rhizoctonia cerealis

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5

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Wichtige Rasenpilze

Pythium-WurzelfäulePythium ultimum, Pythium graminicola usw.

SchadbildUnregelmässige, manchmal grossflächige Flecken wie bei Trockenschäden. Die Rasenhalme sind weich und schlaff. Die Gräser wirken schleimig und lassen sich leicht herausziehen. Ebenfalls befallen werden die Wurzeln, sie sind dann dunkel gefärbt. Grossflächige Ausdehnung bei fortgeschrittenem Stadium möglich. Typische Auflaufkrankheit bei Neusaaten. Pythium kann Rasenflächen endgültig zerstören.

Befallsfördernde Faktoren– Wassergesättigter Boden und feuchte Bestände.– Bodenverdichtungen und hohe pH-Werte.– Möglich bei starkem Stickstoffmangel, häufiger jedoch

Stickstoffüberschuss mit Stosswachstum und Kalium-mangel.

– Bei Neuanlagen: zu dichte Bestände durch zu hohe Saatstärke und zu tiefe Saateinarbeitung.

– Hohe Tagestemperaturen über 30 °C in Verbindung mit hoher Luftfeuchte und Nachttemperaturen über 20 °C fördern den Pilz. Jedoch auch bei gemässigteren Temperaturen im Spätsommer/Herbst zunehmend ein Problem. Einige Pythium-Arten bevorzugen tiefe, die meisten jedoch hohe Bodentemperaturen.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Beseitigung von Bodenverdichtungen.– Optimierung der Beregnungstechnik (d. h. am Morgen

wässern), Oberflächenwasser abführen. Ausgeglichene Nährstoffversorgung.

– Reduzierung des Rasenfilzes, der Pilz ist auch als Saprophyt überlebensfähig.

– Kontrolle des pH-Wertes.– Bei Neuanlagen optimale Saatstärke und -tiefe anstreben.– Vorbeugende Behandlungen mit Previcur® und

Dithane® NeoTec.

Ophiobulus, Schwarzbeinigkeit,Take-all-PatchGaeumannomyces graminis (Syn. Ophiobulus graminis)

SchadbildOphiobulus befällt gern neu angelegte Flächen. Zuerst kleine ,eingesunkene, dunkelgrüne, dann helle bis bronzefarbene Flecken. Später entsteht das typische Ring-symptom, das Jahr für Jahr an derselben Stelle wächst. Brauner Stängelgrund und braune Wurzeln. Die Pflanzen lassen sich aus dem Boden ziehen. Poa annua und Unkraut siedeln dauerhaft in den befallenen Stellen.

Befallsfördernde Faktoren– pH-Werte über 7; entscheidend ist der Wert der oberen

2 cm (Beregnungswasser). Infektionen sind bei tieferen pH-Werten seltener, jedoch nicht auszuschliessen.

– Trockenheit verstärkt die Ausformung der Symptome.– Hohe Luftfeuchtigkeit bei eher warmer Witterung.– Sandaufbauten führen zu Antagonistenmangel, da

andere Bodenpilze fehlen.– Nährstoffmangel.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Beseitigung von Bodenverdichtungen.– Einstellen des pH-Wertes unter Beachtung des Kalk-

gehaltes des Beregnungswassers und des Topdress-materials (kalkhaltigen Sand meiden).

– Ausgewogene und gleichmässige Nährstoffversorgung.– Gegebenenfalls Eisensulfat einsetzen.– Nachsaat mit einer Festuca-rubra-haltigen Mischung,

Wechsel bei den Agrostis-Arten.– Vorbeugende und abstoppende Behandlungen mit

Headway®.

SommerfusarioseFusarium culmorum, Fusarium poae

SchadbildUnregelmässige, hellgrüne, später strohfarbene Flecken. Manchmal mit grünem Zentrum (Froschaugen). Selten zeigt sich ein schwach rötliches Myzel. Die Wurzeln werden ebenso befallen und verfärben sich braun. Oft Misch- infektionen mit anderen Pilzen.

Befallsfördernde Faktoren– Hohe Temperaturen in Verbindung mit hoher Luftfeuchte.– Bodenverdichtungen und Staunässe.– Längerer Trockenstress und starke Sonneneinstrahlung.

Ein Befall tritt oft auf, wenn bei diesen Bedingungen übermässig gewässert wird.

– Rasenfilz.– Stickstoffüberschuss, Kaliummangel.– pH-Werte unter 5 und über 7.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Ausgewogene Nährstoffversorgung mit berechneter

Kaliumzufuhr im Sommer.– Gezielte Bewässerung und Vermeidung von übermäs-

siger Trockenheit.– Bei extremem Befallsdruck: Abkühlen der Rasenober-

fläche durch Bewässerung.– Optimalen pH-Wert anstreben.– Vorbeugende Behandlungen mit Heritage®.

1 Pythium-Wurzelfäule

2 Pythium-Wurzelfäule, grossflächiger Befall

3 Ophiobulus-Froschaugen

4 Ophiobulus

5 Ophiobulus in Neuansaat

6 Sommerfusariose im Detail

7 Sommerfusariose

1

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7

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Wichtige Rasenpilze

AnthracnoseColletotrichum graminicola

SchadbildUnregelmässige, manchmal bänderartige, gelbe bis rot- braune Flecken. Diese wirken oft wie Trockenstellen, und ein Befall wird deshalb nicht als Pilzkrankheit erkannt. Der Bestand wird lückenhaft. Dornenartige schwarze Auswüchse an befallenen Halmen. Poa annua zeigt oft an den jüngsten Blättern gelbliche Verfärbungen. Auch Wurzelfäulen sind möglich. Hierbei lassen sich befallene Gräser aus dem Boden ziehen.

Befallsfördernde Faktoren– Stress durch Tiefschnitt.– Nährstoffmangel.– Klimastress: Hitze, Kälte usw.– Zu häufige Wassergaben, lang anhaltende Feuchtigkeit

in der Rasennarbe.– Bodenverdichtungen, Staunässe und hohe Luftfeuchte.– Rasenfilz.Anthracnose ist ein typischer Schwäche parasit.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Stress vermeiden, unter anderem durch ausgewogene

Nährstoff- und Wasserversorgung.– Gegebenenfalls Tau entfernen (Golfplatz).– Rasenfilz reduzieren.– Verdichtungen beseitigen.– Bei sehr hohen Temperaturen (28 bis 30 °C) die Rasen-

narbe mit gezielten Wassergaben kühlen.– Bei starkem Befallsdruck vorübergehend die Schnitthöhe

anheben.– Vorbeugende und abstoppende Behandlungen mit

Headway®.

BlattfleckenHelminthosporium spp., Curvularia spp., Bipolaris spp.

SchadbildDurch verschiedene Blattfleckenkrankheiten ausgelöst, wird der Rasen fleckenartig heller. Rote bis dunkelbraune Flecken, oft mit hellem Zentrum auf den Halmen. Die ganze Rasenpflanze kann absterben. Infektionen sind je nach Erreger über ein sehr breites Temperaturspektrum möglich.

Befallsfördernde Faktoren– Starke Wachstumsschübe durch zu hohe Stickstoffgaben.– Kalium- und/oder Magnesiummangel.– Feuchtkühle Witterung sowie Schattenlagen mit

Lichtmangel.

– Hohe Luftfeuchtigkeit, Tau.– Rasenfilz und Bodenverdichtungen.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Anfällige Rasensorten meiden.– Ausgeglichene und gleichmässige Nährstoffversorgung,

Düngung mit Langzeitstickstoff, Kaliumdüngung.– Restriktive Beregnung, lange Blattnassdauer wie auch

Trockenstress vermeiden.– Luftzufuhr und Lichtverhältnisse verbessern, evtl. Bäume

und Sträucher zurückschneiden.– Beseitigung des Filzes durch Vertikutieren; ausgeprägten

Tiefschnitt vermeiden.– Vorbeugende und abstoppende Behandlungen mit

Headway®.

RostkrankheitenPuccinia spp.

SchadbildDer Rasen verfärbt sich je nach Rostart erst nesterweise, dann ganzflächig gelb, rot oder braun bis schwarz. Gut sichtbare, manchmal stäubende Rostpusteln auf den Halmen. Staubbildung durch Sporenverbreitung durch die Luft.

Befallsfördernde Faktoren– Bodentrockenheit und geringes Wachstum der Gräser.– Witterung mit Temperaturen über 20 °C.– Hohe Luftfeuchtigkeit und Schattenlagen; Rost benötigt

zur Infektion für einige Stunden einen Wasserfilm auf den Gräsern.

– Unausgeglichene und unregelmässige Wasser- und Nährstoffversorgung.

– Sporenübertragung wird durch den Wind gefördert.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Anfällige Rasenarten wie Poa pratensis meiden.– Licht- und Luftzufuhr optimieren, evtl. Bäume und

Sträucher zurückschneiden.– Ausgewogene, gleichmässige Nährstoffversorgung.– Optimierung der Beregnungstechnik, d. h. schnelles

Abtrocknen des Bestandes ermöglichen.– Vermeidung von Stresssituationen, gegebenenfalls

kurzzeitig die Schnitthöhe anheben.– Vorbeugende und abstoppende Behandlungen mit

Heritage®. 1 Anthracnose

2 Anthracnose

3 Blattflecken

4 Blattflecken

5 Rost

6 Rost

1

3

5

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4

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Wichtige Rasenpilze

Echter Mehltau Erysiphe graminis

SchadbildGrauer, mehliger Belag auf den Grashalmen. Bei fortge-schrittenem Befall kann der Rasen vergilben.

Befallsfördernde Faktoren– Lichtmangel und Trockenstress.– Temperaturen zwischen 12 und 16 °C. Mehltau liebt

hohe Luftfeuchtigkeit mit wenig Luftzirkulation, jedoch kein freies Wasser auf den Blättern.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Sortenwahl; Poa-Arten sind anfällig.– Stressfaktoren vermindern.– Lichtverhältnisse verbessern.– Ausgewogene Stickstoff-Düngung.– Ausreichende Bewässerung und regelmässige

Schnitt-Intervalle.

HexenringeMarasmius oreades u. a.

SchadbildEinige Dutzend Spezies von Basidiomyzeten mit ähnlicher Erscheinung bilden Hexenringe. Grob unterscheidbar sind drei Typen:

1 Manchmal nur ringförmige Hutpilzkolonien.2 Dunkelgrüne Ringe im Rasen mit zeitweiliger Ausbildung

von Pilzen.3 Ringförmige abgestorbene Zone mit dunkler Randzone

auf beiden Seiten.

Da die dunklen Ringe oder Randzonen auf schwach ge-düngten Flächen besonders auffallen, ist anzunehmen, dass die Pilze eine Stickstoffbereitstellung bewirken. Die Pilze schädigen den Rasen nicht direkt, sie leben von der organischen Substanz im Boden. Absterbeerschei-nungen werden durch Wassermangel in der Wurzelzone und mögliche toxische Abbauprodukte des Pilzmyzels hervorgerufen.

Befallsfördernde Faktoren– Zu hoher Gehalt an organischer Substanz sowie starker

Rasenfilz.– Bodenverdichtungen.– Ungünstige Luft- und Wasserverhältnisse im Boden.Oft in älteren Anlagen ein Problem.

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen– Bodenverdichtungen tiefgründig beseitigen.– Reduzierung des Rasenfilzes.– Ausgewogene und gleichmässige Nährstoffversor-

gung, Düngung mit Langzeitstickstoff.– Myzelschicht im Boden durchstossen, danach

durchdringend wässern mit Zusatz von geeigneten Fungiziden und Wetting Agents (Netzmitteln). Hexenringe erweisen sich bei der Bekämpfung oft als sehr hartnäckig.

1 Echter Mehltau

2 Echter Mehltau

3 Echter Mehltau

4 Hexenringe Typ 1

5 Hexenringe Typ 2

6 Hexenringe Typ 3

7 Hexenring-Myzel

1 2

3 4

5 6

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Anfälligkeit der Rasengräser gegenüber Pilzkrankheiten

Pilzkrankheiten und deren zeitliches Auftreten

Pilzkrankheit

Schneeschimmel

Typhula-Fäule

Rotspitzigkeit

Dollarspot

Rhizoctonia

Pythium-Fäule

Ophiobulus

Sommerfusariose

Anthracnose

Blattflecken

Rostkrankheiten

Echter Mehltau

Hexenringe

Stark anfällig

Heutzutage sind sehr viele Zuchtsorten mit sehr unterschiedlicher Krankheitsresistenz oder -anfälligkeit auf dem Markt. Die obige Tabelle soll nur als Anhaltspunkt und mögliche Diagnosehilfe dienen.

Tierische Schädlinge im Rasen

Feldmaikäfer (Melolontha melolontha)

Die etwa 2–3 cm langen Käfer haben einen länglichen Fortsatz am Hinterende und sind spärlich behaart. Eine Generation erstreckt sich bei uns auf drei, in Norddeutschland oder Dänemark bis fünf Jahre. Die Käfer verlassen

an warmen Maiabenden ihr Versteck im Boden und suchen sich für den Reifungsfrass Laubbäume und Sträucher. Jeweils während der Dämmerung fliegen sie schwerfällig zu ihren Futterpflanzen. Ende Mai werden jeweils 20 bis 30 Eier 10 bis 15 cm tief im Boden abgelegt. Bald schlüpfen die Larven; diese häuten sich im September bereits ein erstes Mal. Im Folgejahr treten die grössten Schäden auf. Bei Bodentemperaturen unter 10 bis 11 ºC hören die Enger- linge auf zu fressen und beginnen zu überwintern. Nach einer weiteren Überwinterung sind wieder weniger Schäden an den Wirtspflanzen sichtbar, denn Ende Juni erfolgt bereits die Verpuppung.

Nach einer Puppenruhe von drei Monaten schlüpfen die Käfer und überwintern im Boden, um im folgenden Mai wieder zu schwärmen. Die Engerlinge, werden sie ausgegraben, bewegen sich sehr unbeholfen und versuchen in Seitenlage zu entkommen.

Genau daran können sie von andern Käferlarven unter-schieden werden. Bedeutende Populationen werden im Wallis, im Thurgau, im St. Galler Rheintal, im Fürstentum Liechtenstein und in der Zentralschweiz beobachtet.

Mässig anfällig

Infektionsgefahr sehr hoch Infektionsgefahr vorhanden Kaum Auftreten der Krankheit

Kaum anfällig

Lolium perenne

Poa annua

Agrostis stolonifera/ capillaris

Festuca rubra

Poapratensis

Krankheit

Schneeschimmel

Typhula-Fäule

Rotspitzigkeit

Dollarspot

Rhizoctonia cerealis

Rhizoctonia solani

Pythium-Fäule

Ophiobulus

Sommerfusariose

Anthracnose

Blattflecken

Rostkrankheiten

Echter Mehltau

Hexenringe

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

1 Feldmaikäfer

1

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5

Tierische Schädlinge im Rasen

Junikäfer oderGemeiner Brachkäfer(Amphimallon solstitialis)

Die 14 bis 18 mm langen Käfer sehen dem Maikäfer recht ähnlich, sind jedoch deutlich kleiner. Auffällig ist die dichte Behaarung auf dem bräunlichen Halsschild und Flügel-deckel. Sein Entwicklungszyklus dauert in der

Schweiz nur zwei Jahre. Die männlichen Käfer fliegen kurz vor Sonnenuntergang in den Monaten Juni und Juli. Die weiblichen Tiere bewegen sich nur in Bodennähe. Die Weibchen graben sich nach der Kopulation ein und legen die Eier in etwa 6 bis 8 cm Tiefe ab. Anfang August schlüpfen die Larven, die sich noch vor der Überwinte-rung zum ersten Mal häuten. Im Folgejahr treten nun die stärksten Schäden auf. Nach einer zweiten Überwinterung verpuppen sich die Engerlinge im Frühjahr, bevor sie dann im Sommer wieder als Käfer schwärmen.Junikäfer-Engerlinge machen sich in Bauchlage davon, wenn sie ausgegraben werden. Im Schweizer Mittelland hat der Junikäfer als Rasenschädling eine recht grosse Bedeutung.

Gartenlaubkäfer(Phyllopertha horticola)

Die Käfer sind 8 bis 11 mm lang, der Halsschild ist metallisch grün bis schwarz glänzend. Die Flügeldeckel sind rotbraun und leicht behaart. Sein Entwicklungszyklus dauert lediglich ein Jahr. Die Käfer schlüpfen von Ende Mai bis Mitte

Juni in der Nacht. Die Weibchen werden unmittelbar nach dem Erscheinen auf der Bodenoberfläche begattet, graben sich wieder ein und beginnen in derselben Nacht mit der Eiablage. Danach fliegen die Weibchen nahegelegene Futterpflanzen an. Der Flug findet tagsüber statt. Nach dem Reifungsfrass erfolgt eine zweite Eiablage. Die nach etwa drei Wochen aus den Eiern schlüpfenden Larven durchlaufen in ihrer Entwicklung drei Stadien. Das erste Larvenstadium ernährt sich von humosen Substanzen im Boden. Das zweite frisst bereits feine Haarwurzeln. Den eigentlichen Schaden verursachen die Larven des dritten Stadiums, die grössere Wurzeln von Rasen und Kulturpflanzen durchtrennen und so deren Wasserversorgung unterbrechen. Bis etwa Mitte Oktober bleiben die fressenden Larven unter der Grasnarbe, dann wandern sie zur Überwinterung in tiefere Boden-schichten. Im April verpuppen sie sich und schlüpfen im Mai als Käfer.Der Gartenlaubkäfer entwickelt sich mit seinen Larven zunehmend zu einem wichtigen Rasenschädling. Problematisch machen ihn sein nur einjähriger Zyklus

und seine Eigenart, sofort nach dem Schlüpfen wieder Eier zu legen. Bisher wurde er vorwiegend auf Rasenflächen im alpinen Raum beobachtet.

Rosenkäfer(Cetonia aurata)

Der metallisch grüne Käfer gehört nicht zu den Rasenschädlingen. Seine Larven leben in morschem Holz, Schnitzeln oder im Kompost. Dadurch werden diese oft von Gärtnern gefun-den und sorgen für unnötige Aufregung. Legt

man Rosenkäferlarven auf den Boden, drehen sie sich auf den Rücken und kriechen so davon.

Bekämpfung

Käfer: Die Käfer können mit Netzen von Rasenflächen und Kulturpflanzen ferngehalten werden. Es sind meist jedoch nicht die adulten Tiere, die grosse Schäden anrichten.Larven: Die Larven oder Engerlinge werden meist erst entdeckt, wenn andere Tiere den Rasen aufreissen auf der Suche nach den Engerlingen oder wenn die Rasennarbe abstirbt. Meist sind die Engerlinge dann bereits im letzten Larvenstadium oder kurz vor der Verpuppung. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Bekämpfung recht schwierig. Insektizide wirken nur auf junge Stadien der Engerlinge zufriedenstellend. Beauveria (gegen Maikäferlarven) und Metarhiziumpilze (gegen Juni- und Gartenlaubkäfer-Larven) können langfristig Engerlingspopulationen redu-zieren. Sie werden mit schweren Maschinen mechanisch in den Rasen eingearbeitet. Als weitere Bekämpfungs-möglichkeit bieten sich auch insektenpathogene Nema-toden an. Dabei ist es jedoch wichtig, dass zuerst der Engerlingtyp richtig bestimmt wird, um die spezifischen Nematoden auszuwählen. Für den Bekämpfungserfolg ist es entscheidend, dass der jeweilige Einsatzzeitpunkt sowie die richtige Witterung (Trockenheit, Temperaturen usw.) eingehalten werden.

Flankierende MassnahmenWarme, eher trockene Böden werden für die Eiablage bevorzugt. Das bedeutet auch, dass geschnittene Rasen attraktiver sind als langes Gras, da ja bei kurzem Rasen die Sonne den Boden mehr aufheizt. Ein möglicher Hinweis, dass man Rasen während des Käferfluges zurückhalten-der mähen sollte.Eine Stickstoffdüngung und eine grosszügige Bewässerung während Trockenperioden können helfen, bei einem Befall einen grösseren Schaden zu vermeiden. Als letzte Konse- quenz bleibt oft nur eine Neuansaat der befallenen Fläche.

1 Junikäfer

2 Junikäferweibchen beim Eingraben

3 Gartenlaubkäfer

4 Rosenkäfer

5 Engerling (Käferlarve)

Als Engerlinge werden die Larven von Blatthornkäfern bezeichnet

(ca. 150 Arten in Mitteleuropa).

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Tierische Schädlinge im Rasen

Wiesenschnaken(Tipula spp.)

Häufig ist es die Larve der Wiesenschnake (Tipula paludosa), durch die im Rasen nesterweise Kahlstellen entstehen können. Diese Schädlinge sind vorwiegend nachts oder bei trüber Witterung über dem Boden zu finden. Sonst fressen sie an den unterirdischen Pflanzenteilen oder am Wurzelhals. Die walzenförmigen Larven werden bis zu 4 cm lang und sind fusslos und erdfarben. Sie tragen am hintern Ende sechs kurze, fleischige Fortsätze und haben keine sichtbare Kopfkapsel. Das adulte Insekt hat auffal-lend lange Beine und eine Flügelspannweite von ca. 4 cm. Das Weibchen legt im Spätsommer die Eier in die Erde ab. Bewachsener Boden wie beispielsweise Rasen wird für die Eiablage bevorzugt. Die Larven überwintern in halber Grösse und schädigen im Frühjahr nochmals den Rasen, bevor sie sich im Juni/Juli verpuppen. Ein paar weitere, weniger häufige Schnakenarten weisen mehrere Zyklen pro Jahr auf.

BekämpfungBei geringem Befall können Werrenkörner (Cortilan® 500 g/a) ausgestreut werden. Kendo® 0,03%, mit 1000 l Brühe pro ha in den abendlichen Tau gespritzt, hilft bei stärkerem Vorkommen. Bei Bedarf ist die Behandlung nach 7 bis 10 Tagen zu wiederholen.

Erdraupen(Agrotis spp.)

Es sind die bodenbewohnenden Larven verschiedener Nachtfalter wie Saat-, Gamma- oder Getreide-Eule, die wir in der Umgangssprache als Erdraupen bezeichnen. Die Falter schwärmen nachts und legen ihre Eier auf die unteren Pflanzenteile oder auf den Boden ab. Saat-eulenweibchen, beispielsweise, legen bis zu 1000 Eier. Die Raupen sind kräftig, gedrungen und werden etwa 4 cm lang. Sie haben eine gut erkennbare Kopfkapsel und besitzen 8 Paar Füsse. Tagsüber halten sie sich in der obersten Bodenschicht auf. Mit dem Einbruch der Dämmerung fressen sie teilweise auch oberirdische Pflanzenteile ab.

BekämpfungWerrenkörner Cortilan® 500 g/a helfen bei mässigem Auftreten. Kendo® 0,03%, vorzugsweise abends, bekämpft auch hochgradigeren Befall.

Maulwurfsgrillen(Gryllotalpa gryllotalpa)

Die Maulwurfsgrillen, auch häufig Werren genannt, gehören nicht zu den wichtigsten Schädlingen im Rasen. Sie können teilweise, wenn sie übermässig auftreten, zu Schäden am Rasen führen, indem sie die Wurzeln ab- fressen. Durch ihre Grabaktivitäten zerstören sie zudem die Grasnarbe. Die Werren verursachen im Boden ein weit verzweigtes Kammersystem. Die einzelnen Gänge können dabei dicht unter der Oberfläche sein. Da die Werren nachtaktiv sind, verlassen sie nachts die Gänge und kommen an die Oberfläche. Typisch dabei sind die fingerdicken Ausbohrlöcher. Die Werren sind ausgewach- sen 4−5 cm gross. Auffällig dabei sind die vierteiligen Vorderfüsse, welche als Grabschaufeln dienen. Anfang Mai bis Mitte Juni ist die Paarungszeit der Werren. Das Weibchen legt in speziellen Brutkammern im Boden zwischen 100 und 1000 Eier. Nach ca. 10−12 Tagen schlüp-fen die Larven aus, welche mehrere Larvenstadien durchlaufen bis zum erwachsenen Insekt.

BekämpfungDie Werren können am einfachsten durch das Ausstreuen von Cortilan® 500 g/a bekämpft werden. 1 Wiesenschnake

2 Wiesenschnakenlarven

3 Wiesenschnakenlarven

4 Erdraupe (Saat-, Gamma- oder Getreide-Eule)

5 Schlupfloch einer Erdraupe

6 Eulen-Falter

7 Maulwurfsgrille oder Werre

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Bild in LItho raufrechnen!!

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Unkrautbekämpfung im Rasen

Für gewisse Nutzungsarten von Rasenflächen sind breit-blättrige Unkräuter nicht erwünscht. So können blühende Kräuter Bienen auf Bade- oder Spielwiesen locken. Die Scherfestigkeit und Regenerationsfähigkeit von Sport-plätzen wird durch Unkräuter massiv herabgesetzt. Der optische Aspekt von Grünflächen wird durch uner-wünschte Beikräuter beeinträchtigt. Regelmässiger Schnitt und ausgewogene Düngung sind die wichtigsten Massnahmen, breitblättrige Unkräuter im Rasen zu kon- trollieren. Reichen diese nicht mehr aus, können die nach-stehend beschriebenen Herbizide eingesetzt werden.

Duplosan® KV CombiDuplosan® KV Combi wirkt gegen breitblättrige Unkräuter wie Bellis, Blacken, Weissklee, Löwenzahn, Wegericharten und Hahnenfuss. Aufgrund seiner guten Rasenverträglich- keit kann Duplosan® KV Combi auch in Neuanlagen ab dem dritten Schnitt eingesetzt werden.

Anwendung: 60 ml Duplosan® KV Combi in 10 l Wasser pro 100 m2. Bei Neuanlagen nur mit 40 ml auf 10 l Wasser anwenden. Die Anwendung ist im ersten Jahr ab dem dritten Schnitt möglich. Bei wüchsiger Witterung, Tempe-raturen um 15 bis 25 °C und feuchtem Boden behandeln.

Foxtril® PDieses breit wirksame Spezialprodukt enthält neben dem Wuchsstoff MCPP-P zwei weitere Wirkstoffe (Bifenox und Ioxynil) und bekämpft zusätzlich auch hartnäckige, vor allem in älteren Rasenflächen auftretende Unkräuter, wie Brunelle, Kriechenden Günsel, Gundelrebe, Hornkraut, Veronica, u. ä.

Anwendung: 50 ml Foxtril® P in 10 l Wasser pro 100 m2. Nur in Perioden mit bewölktem bis bedecktem Himmel und bei feuchtem Boden behandeln. Der Trumpf bei hartnäckiger Mischverunkrautung: 40 ml Duplosan® KV Combi + 40 ml Foxtril® P in 10 l Wasser pro 100 m2. Nur in Perioden mit bewölktem bis bedecktem Himmel und bei feuchtem Boden behandeln.

2

So erreichen Sie eine optimale Herbizid-Wirkung:Idealer Zeitpunkt für eine Anwendung ist April bis Juni und Ende August bis Oktober. Nicht während Hitzeperioden und nicht bei trockenen Böden anwenden. Temperaturen von 15 bis 25 °C tagsüber und nachts nicht unter 10 °C sind ideal. Mindestens 10 l Wasser pro 100 m2 ausbringen.10 bis 14 Tage vor der Bekämpfung Rasen düngen und bei trockener Witterung einregnen.Rasen schneiden, Schnittgut entfernen und nach frühestens 3–5 Tagen auf feuchten Boden, aber trockene Pflanzen behandeln. Nach der Behandlung muss die Spritzbrühe einige Stunden antrocknen können. Mit dem nächsten Schnitt mindestens 7 bis 10 Tage warten. Bei nachfolgender Trockenheit Rasen bewässern und vorzugsweise nochmals düngen.

1

TippsNachsaaten können bei Duplosan® KV Combi ca. 2 bis 3 Wochen nach der Applikation gemacht werden. Foxtril® P hat eine Bodenwirkung, die wir gegen Unkrautsamen schätzen. Rasensamen werden davon ebenfalls betroffen. Mit Nachsaaten also etwa 5 Wochen warten.Oxalis-Arten sind im Rasen sehr hartnäckig. Behandeln Sie den Klee zuerst mit 0,02% Etalfix Pro; etwa eine Stunde später mit der obigen Mischung Foxtril® P und Duplosan® KV Combi oder auch mit Duplosan® KV Combi 0,7% alleine.

1 Stark verunkrautete Rasenfläche mit Gundelrebe (Ajuga reptans)

2 Oxalis

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Moose und Algen

Je wüchsiger und dichter eine Grasnarbe ist, umso weniger kann sich das Moos etablieren.

Die Moose können in Lebermoos und Laubmoose ein- geteilt werden. Im Rasenbereich spielen hauptsächlich die Laubmoose eine Rolle. Die Moose besitzen eine grosse Anpassungsfähigkeit und können daher fast überall auftreten. Der Schaden des Mooses wird dadurch verur-sacht, dass die Rasengräser verdrängt werden. Zudem mindert das Moos die Scherfestigkeit des Rasens. Auf den Greens wird zudem das Laufverhalten der Bälle negativ beeinflusst.

Befallsfördernde Faktoren− Zu tief gemähte Rasenflächen.− Schattenlagen.− Saure, verdichtete Böden.

1 Moos im Hausrasen

2 Moos im Green

2

Vorbeugende und befallsmindernde Massnahmen− Ausgewogene Düngung.− Kahlstellen schliessen durch Nachsaat mit schatten-

verträglichen Grasarten (z. B. Poa supina).− Bodenlockerung sowie Durchlässigkeit erhöhen durch

Aufsanden.− Vertikutieren.− Einsatz von Eisensulfat oder im Hausrasen von 3% Osotex.

Rasenrenovation mit Touchdown System 4Gelegentlich kommt es vor, dass alte Rasenflächen ganz oder teilweise neu angelegt werden müssen. Dazu kann 0,5 bis 1% Touchdown System 4 verwendet werden. Etwa 2 Wochen nach der Behandlung wird die ganze Grasnarbe samt den ausdauernden Problemunkräutern braun und stirbt wurzeltief ab. Nach dem Fräsen und Aus-planieren der Fläche kann sofort wieder angesät werden.

Unkrautbekämpfung im Rasen

1

Wirkungstabelle für die wichtigsten Rasenunkräuter

Unkraut

Bellis(Bellis perennis)

Brunelle(Prunella vulgaris)

Ehrenpreis-Arten (Veronica spp.)

Gundelrebe(Glechoma hederacea)

Günsel(Ajuga reptans)

Breitwegerich(Plantago major)

Mittelwegerich(Plantago media)

Gewöhnliches Hornkraut(Cerastium holosteoides)

Niederliegendes Mastkraut(Sagina procumbens)

Vogelmiere(Stellaria media)

Weissklee (Trifolium repens)

Kriechender Hahnenfuss(Ranunculus repens)

Blacken-Arten, Sämlinge(Rumex spp.)

Blacken-Arten, grosse Pflanzen(Rumex spp.)

Hirtentäschel(Capsella bursa-pastoris)

Wilder Portulak(Portulaca oleracea)

Gemeines Kreuzkraut (Senecio vulgaris)

Löwenzahn(Taraxacum officinale)

Volle Wirkung Teilwirkung Keine Wirkung

Foxtril Duplosan Foxtril + Duplosan

Touchdown System 4

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Unsere Fungizide und Insektizide im Rasenbereich

Fungizide

Bravo® 500 Dosierung: 30 ml/a. Packungsgrössen: 1 l, 5 l und 10 l. Breit wirkendes Kontaktfungizid mit dem Wirkstoff Chlorothalonil. Dieser wirkt auf verschiedene Prozesse im Pilz ein. Daher bricht der Pilzstoffwechsel zu- sammen, und der Pilz stirbt ab. Aufgrund der Wirkung von Chlorothalonil ist die Gefahr der Bildung von resisten-ten Stämmen sehr gering.

Bravo® 500 ist durch seine spezielle Formulierung ausserordentlich regenfest, ist gut rasenverträglich und lässt sich problemlos mischen. Bei akutem Befall durch Pilzkrankheiten sind Mischungen mit Heritage® oder Headway® sinnvoll.

Dithane® NeoTec Dosierung: 20–30 g/a. Packungsgrös- sen: 1 kg und 10 kg. Kontaktfungizid mit dem Wirkstoff Mancozeb. Die NeoTec-Formulierung bringt einerseits Vorteile für den Anwender (weniger Staubentwicklung und bessere Brühezubereitung), andererseits weist sie eine bessere Wirkungssicherheit auf. Dank der schnellen

Auflösung des feinen Granulates entsteht eine homogene Brühe, die besser an der Blattoberfläche haftet und eine verbesserte Regenfestigkeit aufweist. Aufgrund der Wir- kungsweise von Dithane® NeoTec entsteht keine Resistenz-problematik bei den Schadpilzen. Dithane® NeoTec ist gut rasenverträglich und problemlos mischbar.

Previcur® N Dosierung: 25 ml/a. Packungsgrösse: 1 l. Systemisches Produkt gegen Pythium mit dem Wirkstoff Propamocarb. Previcur® N wird sowohl über die Wurzeln als auch über Blätter und Stängel aufgenommen. Previcur® N ist sehr pflanzenverträglich und gut mischbar mit andern Maag/Syngenta-Produkten.

Play® Dosierung: 15 g/a. Packungsgrösse: 300 g. Misch- produkt mit dem Kontaktwirkstoff Fludioxonil und dem systemischen Cyprodinil. Play® ist das Standardprodukt gegen Winterkrankheiten wie z. B. Schneeschimmel. Die Fertigmischung bietet Gewähr für eine sichere und lang anhaltende Wirkung. Empfehlenswert ist eine Behand-lung im Oktober/November vor dem ersten Schneefall und eine zweite bei Tauwetter im Januar/Februar.

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1 Aufbau Spritze «Fischer» auf Cushman Truckster

Tega® Dosierung: 8 g/a. Packungsgrösse: 1 kg. Fungizid mit dem Wirkstoff Trifloxystrobin, welcher sich durch eine breite Wirkung gegen die verschiedenen Schadpilze aus- zeichnet: Trifloxystrobin bildet einen regenfesten Schutz-film an der Blattoberfläche. Zudem wird der Wirkstoff in die Wachsschicht eingelagert, wo er langsam ans benach-barte Gewebe abgegeben wird. Daraus ergibt sich ein hoher Wirkungsgrad und eine lange Wirkungsdauer.

Headway® Dosierung: 2,25 l/ha. Packungsgrösse: 3 l.Breitband-Fungizid mit den Wirkstoffen Azoxystrobin und Propiconazol. Dank der Kombination zweier Wirkstoffe weist Headway® ein breites Wirkungsspektrum gegen die wichtigsten Rasenkrankheiten im Sport- und Golfrasen auf. Die Wirkung von Headway® beruht auf der Verhinde- rung der Sporenkeimung und des Aufbaus der Zellwände beim Schadpilz. Zudem weist Headway® systemische Eigenschaften auf.

Insektizide

Cortilan® Dosierung: 500 g/a. Packungsgrössen: 800 g und 10 kg. Streugranulat mit dem Wirkstoff Chlorpyrifos. Wird von Erdraupen, Maulwurfsgrillen (Werren) und Tipula- oder Wiesenschnakenlarven angenommen. Die Schädlinge werden vom ausgestreuten Köder angelockt und nehmen das Produkt durch Frass auf. Dadurch ergibt sich eine selektive Wirkung auf pflanzenfressende Insekten. Vorteilhaft abends streuen.

Kendo® Dosierung: 0,03% auf 10 l/a. Packungsgrösse: 250 ml. Ein Pyrethroid mit dem Wirkstoff Lambda-Cyhalo-thrin. Die Formulierung von Kendo® sorgt für eine längere und sichere Wirkung unabhängig von der Temperatur. Erst abends nach dem Bienenflug einsetzen. Kendo® ist sehr gut rasenverträglich. Es wird im Boden rasch abge-baut und wirkt auf Schädlinge auf der Rasenoberfläche, wie Erd raupen und Wiesenschnakenlarven.

Dünger im RasenSequestrene® Rapid Dosierung: 0,2%. Packungsgrösse: 1 kg. Sequestrene® Rapid ist ein Eisenchelat, welches Eisen in einer für die Pflanze besonders leicht verwertbaren Form enthält. Das Mittel ist wasserlöslich und wird über die Wurzeln aufgenommen. Im Boden ist seine Wirkung nachhaltig und von der Bodenreaktion praktisch unab-hängig; es kann also in sauren und in alkalischen Böden angewendet werden.

Wuxal® Profi Dosierung: 0,2%. Packungsgrössen: 2 l und 200 l. Wuxal® Profi ist ein Volldünger, welcher die für das Pflanzenwachstum notwendigen Nährstoffe in direkt verfügbarer Form enthält. Auf die grünen Pflanzenteile gespritzt, werden sie von den Pflanzen umgehend aufge-nommen und verwertet. Neben den Haupt- und Spuren-elementen enthält Wuxal® Profi wachstumsfördernde Substanzen, welche die Wurzelbildung begünstigen.

Hinweis Produkte, Formulierungen, Dosierungen und Vor-schriften sind einem ständigen Wechsel unterworfen. Beachten Sie immer die jeweils aktuellen Bewilligun-gen und die Packungsbeilagen.

Die technischen Merkblätter zu den jeweiligen Pro-dukten finden Sie unter www.maag-profi.ch/produkte

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Anwendungstabelle

Bravo 500 Dithane NeoTec

Previcur N Headway Heritage TegaPlay/Switch

Wirkungsweise

Kontakt

Teilsystemisch

Systemisch

Wirkstoffgruppe

Strobilurine

Triazole/Sterolsynthese-hemmer (SSH)

Kontakt-Fungizide

Andere Gruppen

Krankheit

SchneeschimmelMicrodochium nivale

Typhula-FäuleTyphula incarnata

RotspitzigkeitLaetisaria fuciformis

DollarspotSclerotinia homoeocarpa

RhizoctoniaRhizoctonia solani/cerealis

Pythium-FäulePythium ultimum/graminicole

Ophiobulus/SchwarzbeinigkeitGaeumannomyces graminis

SommerfusarioseFusarium culmorum/poae

AnthracnoseColletotrichum graminicola

BlattfleckenHelminthosporium spp. usw.

RostkrankheitenPuccinia spp.

Echter MehltauErysiphe graminis

HexenringeMarasmius oreades u. a.Voraussetzungen für eine optimale Unkrautwirkung

10–14 Tage vor der Unkrautbekämpfung Rasen düngen und bei trockener Witterung einregnen. Behandlung von April bis Anfang Oktober bei warmer, wüchsiger Witterung und bei leicht bewölktem bis bedecktem Himmel, aber ohne Niederschläge während der ersten 24 Stunden nach der Behandlung durchführen. Bei heiss-sonnigen Wetterperioden und bei Trockenheit nicht behandeln.

Schnittrückstände und Laub vor der Behandlung beseitigen. Bei nachfolgender Trockenheit den Rasen bewässern und wenn nötig nochmals nachdüngen. Frühestens 2–3 Tage nach einem Schnitt auf feuchten Boden behandeln und mit dem folgenden Schnitt 7–10 Tage warten.

Rasenpflege

Problem Produkt Dosierung Bemerkungen

Neuanlagen

Bei Auftreten Werren, Erdraupen, Wiesen-schnakenlarven

Cortilan 500 g Je Are auf feuchten Boden streuen.

Ab dem 1. Schnitt Frühjahr bis HerbstAb dem 3. SchnittOktober bis Dezember

Rasenpilze, Krankheiten

Breitblättrige UnkräuterSchneeschimmel

Headway+ Bravo 500Duplosan KV-CombiHeadwayPlay/Switch

22,5 ml 30 g 40 ml22,5 ml15 g

10 l Brühe oder 5 g Heritage je Are.10 l Brühe je Are.10 l Brühe je Are.Behandlung im Oktober. Behandlung vor dem ersten Schneefall, bei Tauwetter Behandlung wiederholen.

Ältere Rasen

April bis Anfang Oktober

Breitblättrige UnkräuterWo nur Klee, Bellis, Wegerich, Blacken, Hahnenfuss oder LöwenzahnMischverunkrautung

Foxtril PDuplosan KV-Combi

Foxtril P + Duplosan KV-Combi

50 ml60 ml

40 ml40 ml

10 l Brühe je Are, bei bedecktem Himmel.In 10 l Wasser pro Are.

10 l Brühe je Are.

Frühjahr bis Herbst Hexenringe

Erdschnakenlarven

Rasenpilzkrankheiten

Pythium

Heritage+ Bravo 500Kendo

Heritage

Headway

Bravo 500

Tega

Previcur N+ Dithane NeoTec

0,05 %0,3 %3 ml

5 g

22,5 ml

30 g

8 g

20 ml60 g

Injektionen mit der Spritzbrühe in die befallene Zone.10 l Brühe je Are. Vorzugsweise abends spritzen oder Cortilan streuen.10 l Brühe je Are. Mischungen siehe Mischtabelle S. 32.10 l Brühe je Are. Mischungen siehe Mischtabelle S. 32.10 l Brühe je Are. Mischungen siehe Mischtabelle S. 32.10 l Brühe je Are. Mischungen siehe Mischtabelle S. 32.15 l Brühe je Are.

Oktober bis Februar Schneeschimmel HeadwayPlay/Switch

22,5 ml15 g

Behandlung im Oktober.Behandlung vor dem ersten Schneefall, bei Tauwetter Behandlung wiederholen.

Golf- und Polorasen Hemmung des Längen- wachstums

Primo Maxx 8–16 ml Je Are (bei hohem Raygrasanteil Dosierung erhöhen bis max. 24 ml/a).*

Zier- und Sportrasen Hemmung des Längen- wachstums

Primo Maxx 20–23 ml Je Are.*

* Genaue Dosierungsempfehlung siehe Gebrauchsanleitung auf der Packung oder Primo Maxx Broschüre.

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«Durch den Einsatz von Primo Maxx® auf den Fairways habe ich eine dichtere Grasnarbe, viel weniger Schnittgut und dadurch einen konstanteren Spielbetrieb. Das Absaugen oder Wegblasen von Schnittgut ist definitiv vorbei.»

René von Arx, Head Greenkeeper, Golfclub Heidental, Stüsslingen

«Seit Primo Maxx® spare ich wesentlich am Mähaufwand und kann so die Arbeit für Wichtigeres einsetzen.»

Roland Frisch, Head Ggreenkeeper, Golfclub Unterengstringen

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Mischtabelle und Fungizidübersicht

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Mischbar Nicht mischbar Nicht empfohlen

Fungizide

Bravo 500

Dithane NeoTec

Previcur N

Headway

Heritage

Play/Switch

Tega

Herbizide

Duplosan KV Combi

Foxtril P

Wachstumsregler

Primo Maxx

Insektizide

Kendo/Karate Zeon

Cortilan

Dünger

Wuxal Profi

Sequestrene Rapid

Golfclub Heidental, Stüsslingen

Bitte Bild-Feindaten liefern,ev. Bearbeitung in Litho

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Primo Maxx®

BeachtenKeine Applikationen durchführen, wenn der Rasen durch irgendwelche Faktoren gestresst ist oder unter Trockenheit und Hitze leidet.Primo Maxx® ist mischbar mit Maag Produkten, siehe Mischtabelle.Breitblättrige (Un-)Kräuter werden durch eine Behandlung kaum beeinflusst.Stickstoffmangel wird durch den Einsatz von Primo Maxx® versteckt, da der Rasen grüner erscheint. Düngepläne sind einzuhalten!

Die Leistungen von Primo Maxx®

• Weniger Mähdurchgänge nötig• Massiv weniger Schnittgut• Reduktion von Poa annua und Poa trivialis• Dichtere Grasnarbe• Weniger blühende Gräser• Sattgrüne Rasenfarbe• Bessere Tiefschnittverträglichkeit• Dichteres Wurzelwerk

Regelmässige Anwendungen mit Primo Maxx® verdrängen Poa annua und führen zu einem grünen, dichten Rasen.

Weitere Informationen finden Sie in der Primo Maxx® Broschüre unter www.maag-profi.ch/service

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2 Ein dichter, grüner Rasen mit Primo Maxx®

Sattgrüne, dichte Rasen und weniger Mäharbeit!

Primo Maxx® hemmt das Längenwachstum der Gräser nachhaltig. Der Rasen wird dichter und grüner, die Tiefschnittverträglichkeit erhöht. Das Wurzelwachstum wird gefördert, die Trockenheitsresistenz verbessert. Regelmässige Behandlungen mit Primo Maxx® verhindern das Blühen der Gräser und damit ein starkes Aufkommen von Poa annua und Poa trivialis. Beide Arten können langfristig verdrängt werden. Die Mähzyklen können massiv reduziert werden, und es fällt bis zu 60% weniger Schnittgut an.

Primo Maxx® bewirkt eine bessere Rollfähigkeit bei Bällen (Golf), die Markierungen (Fussball) werden besser sichtbar. Die Aufnahme des Wirkstoffes erfolgt über die Blätter. Bereits 1 Stunde nach einer Behandlung ist das Produkt regenfest. Die Wirkung tritt 3 bis 5 Tage nach der Applikation ein. Der Wirkstoff verfügt über ein geringes ökologisches Risiko, da er schnell abgebaut wird. Er hat keine negativen Einflüsse auf Tiere und Umwelt.

AnwendungDie Anwendung erfolgt idealerweise kurz nach dem Schnitt, kann jedoch auch später erfolgen. Die Aufwand-menge richtet sich nach dem Rasentyp, der am meisten vorkommenden Grasart und der erwünschten Wirkung.

Golfrasen: Green (0,4 l/ha), Fairway 0,8 bis 1,6 l/ha (Schnitt <18 mm).Zier-/Sportrasen: 1,6 bis 3,2 l/ha.Allgemeine Empfehlung für Zier- und Sportrasen: 0,2% auf 10 l Wasser pro 100 m2.Die Behandlungen sollten in Intervallen von ca. 4 Wochen wiederholt werden.Vor allem bei starkem Vorkommen von Einjährigem Rispengras (Poa annua) sollte die Dosierung auf die Hälfte reduziert werden, da dieses mit Vergilbungen reagieren kann. Wenn die Behandlungen in kleineren Intervallen (ca. 2 Wochen) wiederholt werden, kann die Aufwandmenge mit derselben Wirkung halbiert werden.

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1 Rispengras (Poa annua)

Perfekter Rasen soweit das Auge reicht.

Mit Primo Maxx®.