2
Die Struktur von (3) weist aber noch ein weiteres wichtiges Detail auf: Zwei der C6H5-Ringe sind in parallelen Ebenen so angeordnet, daB sich die n-Systeme gerade noch nicht durchdringen (Abb. 1); ihr Abstand ist mit 328pm erheblich kiirzer als der van-der-Waals-Abstand von Aromaten (340 pm. vgl. r7b'). Jede weitere Stauchung des PCP-Winkels in (3) oder eine Verdrehung der PC4-Tetraeder gegeneinander muB daherzu einer starken Storungder Elektronenzustande fuhren, und wir vermuten, daB die mechanisch induzierten Photoeffek- te hierin ihre Ursache haben. Die wenigen anderen Fdle von Tribolumineszenz metallorganischer und organischer Ver- bindungen sind ahnlich durch parallel angeordnete groBere n-Systeme gekennzeichnet'". 91. Es ist anzumerken, daB bei solchen ,,molekularen" Beispielen ~~ abgesehen von cinem Hin- weis auf starke piezoelektrische Aufladungiz'~ 91 - die Tri- bolumineszenz noch nicht widerspruchsfrei gedeutet werden konnte. Bei Kristallisationsversuchen mit (I ) in Benzol haben wir schlicBlich eine neue Modifikation gefunden, deren Beugungs- reflexe sich kzhisch indizieren lie8cnr' "1, Dieser Refund zeigt erneut, daU die Packung von (1) im Kristallgitter offenbnr in mannigfaltiger Weise miiglich ist und dal3 sich die Molekul- geometric bei Carbodiphosphoranen ohne grol3e Energieverlu- ste den Gegebenheiten anpaot. Die sich aus den anscheinend geringen Energieunterschieden von (A) und (B) ergebende Winkelflexibilitat hat ihre Parallele bei den isoelektronischen Kationen R3PNPRT, fur die ebenfalls sehr stark diffcrierende Valenzwinkel von 134.6 bis 180" gefunden wurden'l I. Beziig- lich der relativen Lage der Energiezustande in den beiden Tsosteren sei auf eine kiirzlich publizierte theoretische Ar- beit" 2l verwiesen, deren Voraussagen iiber den EinfluR von Elektronendonorsubstituenten jedoch im Widerspruch zu un- seren Strukturbefunden [(I )/(3 )] sind. Bei Zugrundelegung der polaren Form (A) werden sowohl die kornplexbildenden Eigenschaften von Carbodiphosphoranen" '.I1 als auch ihre mannigfaltigen organischen Reaktionen unmittelbar plausi- bell' 3h1, Eingcgangeti iim 31. .lanuar I979 [Z 210) ~~. ~ ~~~ [I] F'. Rurnirrz. N. H. /Ic,siri. R. Huii,wii. ~V. .McKrlcii,. J Am. Chem. Soc. 123 a) i' .V Mrrrthrw\. .I S. 1h~\ii11l. J. E. I1irr.rt.s. R. J. Wiiic~ir~iiii, J. Am. Chetn. Soc. 84, 4349 (1962): J. S. Drisi~o//. D. W GFIsIP!.. J L! Pii,sririgrr, J. E. Hrrrri,!,. C'. N. Vlull/iew\. J. Org C'hem. 20. 2427 (I 9641; J. I Ziiik, IV C. Kuska. J. Am. C'hem. Soc. Y5, 7510 (i973); G. E. 11urd.y. J C. Buliliiiri. J. 1. Ziiih. Mi ('. Kuyko. P. H. Liii. L. Duhor\, ihitl. 99. 1552 (1977); b) C. E Hiirdy. .J. 1. %in/<. W C. Kaskri. .J. <'. Bcildwiii. ihid. 100. 8001 (197X): ci J. 1. %ink. Acc. Chem. Rer. /I. 2x9 (197X). [1] A 7: Vinienr. P. J. W/iecitlt>r, J. Chem. SOC. Dalton Trans. 1Y72. 617. [41 H. S~hrnulhairr. 0. Giiswr. .I. Am. ('hem. Soc. 97, 6281 (1975); H. Sclin!ii/- hiirr. 0. Giirser. M. S. H~r,~,wn. Chetn. Bcr. 110. 3501 (1977). iirtli. 7: E. Fruser. D. W H. Rmkirt, 0. Cu\srr. H. Sr~liinidhuur, Chem. Uer. 110, 350X (1977). [h] ALIS Diethylcther, nicht triholumineszierentl; monoklin, Kaumgruppe ('2,'~. ii=2203(3). h= 10?0(1). c= 1029(l)pm. (I== l(i997(9)". V=2172.10h pin3, L=4; 983 Strukturfaktoren [Fo=3.00(Fo), 2"<211~45"]. Syntex P2,. XTI.. MoK., ii-71 069prn. Ciraphit-Mti- nochromatori, R = 0.069. 171 a) M. S. Ifuswin, H. Scht,iiilhiiur. Z . Naturforsch. B31, 721 (1976): h) H. P. Fritz, H. Grhauer, P. Fr!rdric/i, P EcI(1.r. R. Arfes. C' Schuhrrt. ihid. 813. 498 (1978) [XI H Luiiihmso, .J. Cud. 11.-J. Bearrnunn, .I. Organomet. Chem. 161, 347 (1978). 191 Y Dusuuro!., J. Protos. P. Riwaut. B. Cuurkerori, G Tuiiiturier, .I. Organo- met. Chem. 157, 167 (1978). [I01 Nicht triholuniineszierend: o=h=r= 1576(2)pm, Laue-Kla\se in3. 83, 353') (1961) 438 [Ill R. D. IVi/.son, R. Bau, J. Am. Chem. Soc. Y6, 7601 (19741; zit. Lit, [I ?] C. Gliile~~e//, J. Organomet. Chem. 159, 23 (1978). [I 3 ] a) Mi ('. Kii\ko, 1). K. Mitciiril, R. F. Reickrldrrfir, M! D. Korte. J. Am. Chem. Sac. 96, 2847 (1974) und kit. Lit.; b) H. J. Brslmirmi, Angew. Chcm. 89, 361 (1977), Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 16. 349 (1977). Regio- und stereospezifische Hydroxylierungen alicycli- scher Kohlenwasserstoffe rnit substituierten Perbenzoe- sauren Von Whiter Miiller und Ham-Jijrg Scknridrr[*l Selektive Alkanoxidationen RH-ROH durch Peroxycar- bonsiiuren besilzen neben synthetischem Interesse"] bisher vor allem Bedeutung als Modelle fiii- Reaktionen von Mono- oxygenasen"'. Die Einwirkung von Trifluorperessigsaure auf Molekule, die sekundare und tertiiire C-H-Rindungen enthal- c O,H C03H c 03II (la) ( 1bl (lei (Id) ten. fiihrt zu ProduktgemischenL3], deren Entstehung auch unter schonenden Bedingungen nicht verhindert werden kannI4l. Substituierte Perbenzoesiinren (1 a)-(I d) mittlerer Aciditiit wandeln dagegen Kohlenwasserstoffe, z. B. (2)-(4), X =€I, mit hoher Regioselektivitiit und unter Konfigurations- erhaltung direkt in die Monohydroxyverbindungen (2)--(4 ). X = OH. u1nr51 (Tabclle 1). Die Geschwindigkeit der Reaktion wiichst rnit zunehmender Aciditiit der Persiiure; dies und die dcsaktivierende Wirkung einer bereits in das Alkan eingefiihrtcn Hydroxygruppe indi- zicrt den elektrophilen Charakter der Substitution. Eine mog- liche Radikalnebenreaktion gibt sich z. B. durch Bildung von Chlorbenzol aus (1 h) und eine dam proportionale Herabsct- zung der Regio- und Stereoselektivitat zu erkennen; diese Nebenreaktion kann durch Zusatz von Jod (ca. 1 mgi'ml) weit- gehend inhibiert werden. Sekundiire Hydroxygruppen werden unter den Reaktionsbe- dingungen iiber die intermcdiiir entstehenden Ketone nach .- - [*I Prof, Dr. H.-.I. Schneider. Dipl.-C'hcm. W. Miiller Fachrichtuiig Organische Chemte der Uniber\itiit L)-6600 Saubruckcn 11

Regio- und stereospezifische Hydroxylierungen alicyclischer Kohlenwasserstoffe mit substituierten Perbenzoesäuren

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Page 1: Regio- und stereospezifische Hydroxylierungen alicyclischer Kohlenwasserstoffe mit substituierten Perbenzoesäuren

Die Struktur von (3) weist aber noch ein weiteres wichtiges Detail auf: Zwei der C6H5-Ringe sind in parallelen Ebenen so angeordnet, daB sich die n-Systeme gerade noch nicht durchdringen (Abb. 1); ihr Abstand ist mit 328pm erheblich kiirzer als der van-der-Waals-Abstand von Aromaten (340 pm. vgl. r7b'). Jede weitere Stauchung des PCP-Winkels in (3) oder eine Verdrehung der PC4-Tetraeder gegeneinander muB daherzu einer starken Storungder Elektronenzustande fuhren, und wir vermuten, daB die mechanisch induzierten Photoeffek- te hierin ihre Ursache haben. Die wenigen anderen Fdle von Tribolumineszenz metallorganischer und organischer Ver- bindungen sind ahnlich durch parallel angeordnete groBere n-Systeme gekennzeichnet'". 91. Es ist anzumerken, daB bei solchen ,,molekularen" Beispielen ~~ abgesehen von cinem Hin- weis auf starke piezoelektrische Aufladungiz'~ 91 - die Tri- bolumineszenz noch nicht widerspruchsfrei gedeutet werden konnte.

Bei Kristallisationsversuchen mit ( I ) in Benzol haben wir schlicBlich eine neue Modifikation gefunden, deren Beugungs- reflexe sich kzhisch indizieren lie8cnr' "1, Dieser Refund zeigt erneut, daU die Packung von ( 1 ) im Kristallgitter offenbnr in mannigfaltiger Weise miiglich ist und dal3 sich die Molekul- geometric bei Carbodiphosphoranen ohne grol3e Energieverlu- ste den Gegebenheiten anpaot. Die sich aus den anscheinend geringen Energieunterschieden von ( A ) und ( B ) ergebende Winkelflexibilitat hat ihre Parallele bei den isoelektronischen Kationen R3PNPRT, fur die ebenfalls sehr stark diffcrierende Valenzwinkel von 134.6 bis 180" gefunden wurden'l I. Beziig- lich der relativen Lage der Energiezustande in den beiden Tsosteren sei auf eine kiirzlich publizierte theoretische Ar- beit" 2l verwiesen, deren Voraussagen iiber den EinfluR von Elektronendonorsubstituenten jedoch im Widerspruch zu un- seren Strukturbefunden [ ( I ) / ( 3 )] sind. Bei Zugrundelegung der polaren Form ( A ) werden sowohl die kornplexbildenden Eigenschaften von Carbodiphosphoranen" '.I1 als auch ihre mannigfaltigen organischen Reaktionen unmittelbar plausi- bell' 3h1,

Eingcgangeti iim 31. .lanuar I979 [ Z 210)

~~. ~ ~~~

[ I ] F'. Rurnirrz. N. H . /Ic,siri. R. Huii,wii. ~ V . .McKrlcii,. J Am. Chem. Soc.

123 a) i' .V Mrrrthrw\. .I S. 1h~ \ i i11 l . J . E . I1irr.rt.s. R. J . Wiiic~ir~ii i i , J . Am. Chetn. Soc. 84, 4349 (1962): J . S. Dris i~o// . D. W GFIsIP!.. J L! Pii,sririgrr, J. E. Hrrrri,!,. C' . N . Vlull/iew\. J . Org C'hem. 20. 2427 ( I 9641; J . I Z i i ik , IV C. Kuska. J . Am. C'hem. Soc. Y5, 7510 (i973); G. E . 11urd.y. J C . Buliliiiri. J . 1. Z i i i h . Mi ('. Kuyko. P. H . Liii. L. Duhor\, ihitl. 99. 1552 (1977); b) C. E Hiirdy. . J . 1. %in/<. W C. Kaskri . . J . <'. Bcildwiii. ihid. 100. 8001 (197X): ci J . 1. %ink. Acc. Chem. Rer. / I . 2x9 (197X).

[1] A 7: Vinienr. P. J . W/iecitlt>r, J. Chem. SOC. Dalton Trans. 1Y72. 617. [41 H . S~hrnulhairr. 0. Giiswr. .I. Am. ('hem. Soc. 97, 6281 (1975); H . Sclin! i i / -

hiirr. 0. Giirser. M . S. H~r ,~ ,wn. Chetn. Bcr. 1 1 0 . 3501 (1977). iirtli. 7: E. Fruser. D. W H . Rmkirt , 0. Cu\srr. H . Sr~liinidhuur,

Chem. Uer. 110, 350X (1977). [ h ] ALIS Diethylcther, nicht triholumineszierentl; monoklin, Kaumgruppe

( ' 2 , ' ~ . ii=2203(3). h = 10?0(1). c = 1029(l)pm. (I== l(i997(9)". V=2172.10h pin3, L = 4 ; 983 Strukturfaktoren [Fo=3.00(Fo),

2"<211~45"] . Syntex P2,. XTI.. MoK., i i - 7 1 069prn. Ciraphit-Mti- nochromatori, R = 0.069.

171 a) M. S. Ifuswin, H . Scht,iiilhiiur. Z . Naturforsch. B31, 721 (1976): h) H. P. Fr i tz , H . Grhauer, P. Fr!rdr ic/ i , P EcI(1.r. R. A r f e s . C' Schuhrrt. ihid. 813. 498 (1978)

[ X I H Luiiihmso, .J. C u d . 11.-J. Bearrnunn, .I. Organomet. Chem. 161, 347 (1978).

191 Y Dusuuro!., J . Protos. P. Riwaut. B. Cuurkerori, G Tuiiiturier, .I. Organo- met. Chem. 157, 167 (1978).

[I01 Nicht triholuniineszierend: o = h = r = 1576(2)pm, Laue-Kla\se in3.

83, 353') (1961)

438

[Ill R. D. IVi/.son, R . Bau, J. Am. Chem. Soc. Y6, 7601 (19741; zit. Lit, [ I ?] C. G l i i l e ~ ~ e / / , J. Organomet. Chem. 159, 23 (1978). [I 3 ] a ) Mi ('. Kii\ko, 1). K . Mitciiril, R. F . Reickrldrrfir, M! D. Korte. J . Am.

Chem. Sac. 96, 2847 (1974) und kit . Lit.; b) H. J. Brslmirmi, Angew. Chcm. 89, 361 (1977), Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 16. 349 (1977).

Regio- und stereospezifische Hydroxylierungen alicycli- scher Kohlenwasserstoffe rnit substituierten Perbenzoe- sauren

Von Whiter Miiller und Ham-Jijrg Scknridrr[*l Selektive Alkanoxidationen RH-ROH durch Peroxycar-

bonsiiuren besilzen neben synthetischem Interesse"] bisher vor allem Bedeutung als Modelle fiii- Reaktionen von Mono- oxygenasen"'. Die Einwirkung von Trifluorperessigsaure auf Molekule, die sekundare und tertiiire C-H-Rindungen enthal-

c O,H C03H c 03II

( l a ) ( 1bl ( l e i ( I d )

ten. fiihrt zu ProduktgemischenL3], deren Entstehung auch unter schonenden Bedingungen nicht verhindert werden kannI4l. Substituierte Perbenzoesiinren (1 a ) - ( I d ) mittlerer Aciditiit wandeln dagegen Kohlenwasserstoffe, z. B. ( 2 ) - ( 4 ) , X =€I , mit hoher Regioselektivitiit und unter Konfigurations- erhaltung direkt in die Monohydroxyverbindungen (2) - - (4 ). X = OH. u1nr51 (Tabclle 1).

Die Geschwindigkeit der Reaktion wiichst rnit zunehmender Aciditiit der Persiiure; dies und die dcsaktivierende Wirkung einer bereits in das Alkan eingefiihrtcn Hydroxygruppe indi- zicrt den elektrophilen Charakter der Substitution. Eine mog- liche Radikalnebenreaktion gibt sich z. B. durch Bildung von Chlorbenzol aus (1 h ) und eine d a m proportionale Herabsct- zung der Regio- und Stereoselektivitat zu erkennen; diese Nebenreaktion kann durch Zusatz von Jod (ca. 1 mgi'ml) weit- gehend inhibiert werden.

Sekundiire Hydroxygruppen werden unter den Reaktionsbe- dingungen iiber die intermcdiiir entstehenden Ketone nach

.- -

[*I Prof, Dr. H.-.I. Schneider. Dipl.-C'hcm. W. Miiller Fachrichtuiig Organische Chemte der Uniber\itiit L)-6600 Saubruckcn 11

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Bayer-Villiger oxidiert; so entsteht z. B. aus 2-Adamant01 (5) das 4-0xa-4-homo-5-adamantanon (6).

(51 (6)

Hydroxygruppen kiinnen jedoch durch Acylierung leicht gcschutzt werden und dann ebenso wie andere elektronegative Substituenten zur Reaktionslenkung in Alkanen niit niehrercn tert iaren C-H -Bind ungen dienen.

Arbeitsiwrschrift

Synthese von cis-(3), X = OH : 20 g (0.145 mol) cis-(3), X = H, werden mit 20.3 g (0.1 08 mol) ( I a ) (Gehalt 98 %, iodo- metrisch) in 100ml CHC13 7 h und nach nochmaligcr Zugabe von 20.3g (0.108mol) ( l a ) und 30ml CHCl3 weitere 16h unter Ruckflulj erwiirmt. Nach Erkalten wird abfiltriert, der Filterkuchen mit 350ml Ether extrahiert, die organische Phase mit 1 N NaOH und Wasser gewaschen und uber Na2S04 getrocknet. Der nach Abdestillieren der Losungsmittel verblei- bende Ruckstand enthalt laut Gaschromatogramm 82 x) cis- ( 3 ) , X=OH. Durch Destillation in einen Sabelkolben (Kp= 120-135"C/20 Torr) werden 15.6g (69 %) cis-(3), X = OH, erhalten, die noch rnit je 5 % Kohlenwasserstoff und Nebenprodukten verunreinigt sind.

Eingegangen am 9. Pebruar I979 [Z 1951

CAS-Registry-Nummcrn ( l a j : 943-34-5 / ( I b ) : 937-14-4 / ( l c ) : 66358-48-3 / ( I d ) : 2453-41-0 /

19879-12-0 1 c i c - ( Z ) ( X = O H ) : 19879-11-9 / rran.5-(3) ( X = H ) : 493-03-7 i

3574-58-1 )) r r a n s - ( 4 ) (X-H): 3296-50-2 1 c i s 4 4 ) ( X = H ) : 4551-51-3 i t ru~ i , \ - (B) (X=013) : 13366-91-1 !cb-(4)(X=OH):l3366-92-2/(5) 700-S7-2' ( 6 ) : 21898-84-0.

[I] Ubersicht: C. .4. OloIi, D. G. Purher., N . fim&i, Angew. Chem. YO. 962 (IY7X): Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 17, 909 (1978).

[2] V Ullridi, Angews. Chcm. 84, 689 (1972); Angew. Chem Int. E d . Engl. / I , 701 (1972).

[ 3 ] N. C . Deiio. N . M e , w i - , J . Chem Soc. Chem. Commun. 1976, 1051 [4] H . - J . Schiwider, CV K r n p f . unveriiffentllchte Verauchc. [51 Ahnliche Ergebnisie werden mit r-Halogenperoxycarbonshurcn erhalten

( H - J . Schneider, L. Wung, unveroffcntlichte Versuche). Die Ident i t i t der Produkte wurde "C-NMR-spektroskopisch gesichert.

fl'U1J.T-(2) (X = H): 6876-23-9 - ( 2 ) (X = H): 2207-01-4 / rr0na-f 2 ) ( X = OH).

~ J . \ - ( ? J ( X = H ) : 493-01-6/ lJ'OJlb-(3j (X=OH): 1654-87-1 ?1.>-(3) (X=OH):

~ ~~ ~~ .

C yclobutadien-Metall-Komplexe als potentielle Zwischenstufen der Alkin-Metathese: Blitzthermolyse substituierter q4-Cyclobutadien- (q 5-cyclopentadienyl)cobalt-Komplexe[**]

Von John R. Fritch und K . Peter C. Vo/l/zardt[*] Der Mechanismus der Alkin-Metathese [GI. (a)] ist

Gegenstand von Kontroversen. Der Prozelj selbst wurde nur bei relativ hohen Temperaturen in der GasphaseiJ1 und .- ~-

[*] Prof. Llr K. P. C . Vollhardt, J . R. Fritch Department of Chemistry, University of California, and the Materials and Molecular Rescarch Division, Lawrence Berkeley Laboratory Berkeley, California 94 720 (USA)

[**I Diese Arbeit wurde v o n der Division of Chemical Sciences. Office of Basic Eneigy Scicnces, U. S. Department of Energy (Contract N o W-7405- Eng-48), der NSF, den NIH. der Chebron Research Company, der Pressure Chemical Corporation und den Silar Laboratories untei'sfdtrl. K P . C. V 1st Fellow der A. P. Sloaii Foundation (1976-1980) und Cnmille and Henry Dreyfus'reacher-Scholar (1478 19x3); J . K. F erhiclt erne Regents' I'rcdocto- ral Fellowship (1977) und eiiie Gulf Oil Fellowship (1978).

Anyew. Chcm. Y l (1979) N r . 5

in LOSUII~ '~] meistens an heterogenen Wolfram- und Molyb- dan-Katalysatoren beobachtet. Es gibt jedoch eine Fulle von Beispielen, bei denen das Endprodukt der Wechselwirkung eines Alkins rnit einem Ubergangsinetall von nietathetisiertem oder ,,dichotomisiertcm" Ausgangsniaterial Z L ~ stammen schei~it[~! Die logische Zwischenstufe ( I ) dieser Reaktion"] wird noch als unwahrscheinlicli angcsehen, da Cyclobutadien- Mctall-Komplexe ,,ungewiihnlich stabil" sind und iiberdies ihre thermische Zersetzung in kondensierter Phase keine Alkine ergibt'41.

Rl- - R 2 R' T 2 - M I

111 + Ill (a) R - s - It2 A iR1.'J R' R 2 R' I R 2 I

(1 )

Wir fanden, dafl 1. Cyclobutadieii-cyclopentadienyl-cobalt- Komplexe sich beim Erhitzen in der Gasphase sauber in die ihnen zugrundeliegenden Alkine zersetzen, 2. diese Zersetzun- gen uber intermediare Bis(a1kin)cobaIt-Komplexe verlaufen mussen, 3. Rotation und Recyclisierung der komplexierten Alkine zu Cyclobutadienen mit der Dekomplexierung konkur- rieren, und 4. das Cobaltatom sich in Diinliganden nicht von einer Dreifachbindung zur anderen verschiebt.

Die Blitzpyrolysen bei kurzen Kontaktzeiten (ca. 0.005 s) wurden wie friilier beschrieben durchgefuhrt"". Die Produkt- verhaltnisse waren von der Menge des Ausgangsmatcrials und vom Reinigen des Pyrolyserohrs vor erneuter Benutzung unab- hangig. Dadurch wurdeii cobaltkatalysierte Wandeffekte aus- geschlossen, speziell sekundiire Wandeffekte. q'-Cyclopenta- dienyl-i14-tetraphenylcycIobutadien-cobalt ( _7)r"1 wurdc bei 726°C pyrolysiert; bei 47% Umsatz wurden 89"/:, Diphenyl- acetylen isoliert. In Tabelle 1 sind die Befunde bei der Pyrolyse der substituierten Diethinylderivate ( 3 ) - (6) zusammenge- stellt.

Es ist bemerkenswert, daB 1 . die Cyclobutadicn-Gruppie- rung sich mit nennenswerter Ausbeute in die entsprechenden Alkine umwandelt, 2. Verbindung (3) ~ wie die Kontrollpyro- lyse von ( 5 ) ergab ~ uberwicgend uber intermediiires (51 zerfallt, und zwar durch die weniger Energie erfordernde .,Di- etliinylcyclobutadien-Umlagerung"15al, 3. die freie Aktivie- rungsenergie"] fut- die Zersetzung von ( 2 ) und ( 4 ) - ( 6 ) (AG* ~ 4 7 - 5 0 kcal/mol) betriichtlich hoher als fur die Umlage- rung (3) --$ ( 5 ) ist (AG* =37 kcal/mol), doch wesentlich klei- ner als die Energie der Cp-Co-Bindung (64 kcal/mol)191, und 4. eine beispiellose gegenseitige Umlagerung (aber keine vollstiindige Aquilibrierung) der ursprungliclien Cyclobutadi- en-Komplexe beobachtet wird.

Die Reproduzierbarkeit der Daten, das Fehlen von Wandef- fekten, die bekannte StabiIitLt von freiem Cyclobutadien unter den Bedingungen der Blitzpyrolyse""] sogar obcrhalb 800°C und die bimolekulare Reaktionen ausschliel3endcn niedrigen Druckel"] legen den in Schema 1 angegebenen Re, d k tions- '

verlauf nahe. Das Isomer (3) pyrolysiert uber ( 5 ) und die postulierten

Komplexe ( 9 ) und ( 1 1 ) zu den beobachteten Hauptproduktcn ( 8 ) bzw. ( 1 2 ) . Das neue Cyclobutadien-Isomer ( 6 ) entsteht aus ( 9 ) durch Rotation und Recyclisierung. Das Fehlen von Bis(trimethylsilyl)ethin deutet auf eine relativ hohe Aktivie- rungsenergie fur die Zersetzung von (3) auf diesem Weg. Der Nachweis kleiner Mengen 4 ) zeigt, dalj ( 3 ) die Zwischen- stufc ( 7 ) erreichen kann. Das Isomer ( 4 ) sctzt sich uber (7) vor allein zu Trimetliylsilylbutadiin ( 8 ) um. ( 7 ) k a n n auch zu (3 ) recyclisieren, das sich seinerseits schnell durch Diethinylcyclobutadien-IJmlagerung[""ln ( 5 ) und dessen Zer- setzungsproduktc umwandelt. Die Anwesenhcit von Spuren (6) zeigt die Moglichkeit, innerhalb der Zeitskala eines solchen Experiments zwci ijffnungs-Rotations-Recyclisierungssequen-

439

0 Veriag Chrmie, GinbH, 0-6940 Weriiheim, I979 0044-8249/7Y OSOS-fM39 .$' 02.50/0