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Musik bewegt die Stadt SCHUTZGEBÜHR 2,90 EURO ISSN 1614-2837 www.regjo-leipzighalle.de Das Magazin für Mitteldeutschland REGJO-Spezial: Leipziger Notenspur

REGJO - Musik bewegt die Stadt

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Musik bewegt die Stadt

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Musik bewegt die Stadt

SCHUTZgeBÜHR 2,90 eURoiSSN 1614-2837

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Das Magazin für MitteldeutschlandRegJo-Spezial: Leipziger Notenspur

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Liebe Leserinnen und Leser,

Am 12.05. ist es soweit: entlang der Notenspur lockt Leipzig mit einem faszinierenden Angebot zwischen Stadterkun-dung und Musikerlebnis. grund genug, ihnen in diesem Heft die Leipziger Notenspur-initiative vorzustellen und Sie ein-zuladen, mit uns auf die Musik- und Architekturgeschichte der Stadt zu blicken, mit den Protagonisten und Förderern zu sprechen und über gemeinschaftliche Unternehmungen, über ehrenamtliche Tätigkeit und über städtische Netz-werke nachzudenken.Haben Sie schon einmal versucht, sich Musik bildlich vor-zustellen? Welche Farbempfi ndungen Klänge hervorrufen, können Sie beispielsweise in Wassily Kandinskys und Paul Klees Werken wie „improvisation“, „Komposition“ oder „Fuge in Rot“ betrachten. Doch nicht nur Farbempfi ndungen ruft die Musik auf, auch vermag sie, wie jede Beschäftigung mit Bildender Kunst, auf den Menschen positiv einzuwirken: Mu-sik befördert das sinnhafte erleben und die entspannung, das hat jeder schon erfahren. Die eingehende Beschäftigung mit Musik regt sogar komplexe Denkprozesse an, bildet die sensorischen Fähigkeiten und stärkt soziale Kompetenzen wie Toleranz und Teamfähigkeit. gemeinschaftssinn, Vernetzung und sinnhaftes erleben sind nicht nur Leitlinien der Leipziger Notenspur-initiative, son-dern sie selbst ist aus diesen Parametern entstanden – durch Menschen, die mit ihrer Begeisterung für Musik halfen, sel-bige in die Stadt zu tragen, sie in der Stadt erlebbar zu ma-chen. entlang des Notenspur-Wegeleitsystems, bestehend aus geschwungenen Bändern im Straßenpfl aster, können Sie den musikgeschichtlichen impulsen folgen und die ver-schiedenen Wege der Notenspur erkunden, musikalische Stätten erschließen, Kunstwerke, objekte, Architekturen, die im Zusammenhang mit Komponisten oder der Musik stehen, entdecken, in Konzerte hineinhören, gar selbst Mu-sik spielen. Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser, wir möchten Sie zu weit mehr als nur zu einem Leseerlebnis über die Notenspur führen; wir möchten Sie anregen, sich an unserer Musiktradi-tion zu beteiligen: Kommen Sie am 12.05.2012 zum Auftakt nach Leipzig und wandeln Sie fortan entlang der Notenspur: hören Sie, sehen Sie, erleben Sie – Musik!

Dr. Zita Ágota PatakiChefredakteurin

3 grußwort des oberbürgermeisters

4 Wie die Musik Leipzig prägte: Leipzigs traditionsträchtige Mu-sikgeschichte

6 Von der Physik zur Musik: Prof. Dr. Werner Schneider über Motivation, Ehrenamt und die Zukunft der Notenspur

8 Musikgeschichte Stein um Stein: Musikalische Inspirationsor-te in Leipzig

9 … mehr Bebop wagen!: Produktives Stadtmanagement braucht geordnete und chaotische Kompetenzen

10 Musik als Herausforderung für die Stadtentwicklung: Prof. Dr. Silke Weidner über Städtewettbewerb und Positionierung der Stadt Leipzig

12 Musikbegeisterte Förderer

14 Denkwürdige Musik-geschichte(n): Ein virtueller Stadtspa-ziergang

16 Kultur als überregionaler Wirtschaftsfaktor: Staatsminister Sven Morlok über Tourismusstrategien

18 Weltkulturerbe im Blick: Wird Leipzig UNESCO-Weltkultur-erbe?

19 Zukunftsmusik i: Der Leipziger Notenbogen: Schritt für Schritt Musik entdecken

20 Die Leipziger Notenspur: Ein Band zur Musik knüpfen

21 Musik bewegt die Stadt: Auftakt zur Leipziger Notenspur am 12. Mai 2012

22 Zukunftsmusik ii Das Leipziger Notenrad: mit Bewegung zu mehr Musik

23 Melodischer Pfad: Was kulturell interessierte Gäste nach Leipzig lockt

24 Die Kraft der Musik in die Stadt hineintragen: Die Kulturamts-leiterin der Stadt Leipzig über Bürgerprojekte

26 erfolge werden gemacht: Warum man Standortentwicklung nicht verschlafen sollte

28 Musik verbindet: Dem Bürgerengagement auf der Spur

29 Bürgerschaftliches engagement auf der Notenspur: vom Ma-nagement ehrenamtlicher Helfer

30 Die Kleine Leipziger Notenspur: Kinder entdecken die Noten-spur

31 Musik macht Mut – und klug!: Mit Musik frühkindliche Ent-wicklung fördern

32 Adressen, Partner, impressum

34 Sherlock Holmes im Schumann-Haus: Eine historisch-krimi-nalistische Spurensuche

35 einen ohrwurm fi nden: Ein Klanglogo für die Leipziger No-tenspur

36 Wissen für die idee: Forschung für die Notenspur

38 Unterstützung

Leipzigs einzigartige Musikhistorie erleben

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einzigartige entdeckungen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mit eröffnung der Leipziger Notenspur am 12. Mai erhält unsere Stadt eine touristische Attraktion, wie sie an keinem anderen ort der Welt ver-gleichbar realisiert werden könnte. in Leipzig gaben sich die größten der klassischen Musikgeschichte gleichsam die Klinke in die Hand, existieren authentische Komponistenhäuser und berühmte Musikstätten auf engstem, fußläufig zu erkundendem Raum. Johann Sebastian Bach, edvard grieg, Albert Lortzing, gustav Mahler, Felix Mendelssohn Bartholdy, Clara und Robert Schumann, Richard Wagner, Max Reger wirkten hier – diese Auf-zählung ließe sich fortführen. Sie alle prägten Leipzigs legendäre Musik-historie über rund 300 Jahre und wurden in ihrem Schaffen maßgeblich von dieser Stadt, ihrem freien geist und Bürgertum, einer besonderen At-mosphäre von offenheit und gastlichkeit beeinflusst. Auch heute wird die Musiktradition durch gewandhaus, oper, Kirche, Thomanerchor, Musik-hochschule und Musikschule sehr lebendig gelebt.

Nicht weniger als 23 Wohn- oder Schaffensstätten berühmter Leipziger Komponisten und Musiker wird die Leipziger Notenspur auf einem rund fünf Kilometer langen Weg verbinden: Zur erkennbarkeit sollen kurz- bis mittelfristig 155 edelstahl-intarsien im Boden sowie repräsentative Tafeln und informationsstelen an den ausgewählten Sehenswürdigkeiten beitra-gen. Besonders zu danken ist Prof. Werner Schneider von der Universität Leipzig, der diese idee gemeinsam mit Kultureinrichtungen, Hochschulen, institutionen, Vereinen sowie vielen Privatpersonen engagiert umsetzt. Wiederum ein herausragendes Beispiel für das traditionelle bürgerschaft-liche engagement in unserer Stadt, welches in enger Verbindung zur ent-wicklung ihrer honorigen Musikgeschichte steht und dem ich auch an dieser Stelle gern meinen höchsten Respekt zolle.

Liebe Leserinnen und Leser, es ist viel einzigartiges zu entdecken auf der neuen Leipziger Notenspur und im Hinblick auf ihre nicht minder faszinie-renden Schwester-Projekte Leipziger Notenbogen, Leipziger Notenrad oder Kleine Leipziger Notenspur. einen ersten Überblick gibt ihnen das vorlie-gende Themenheft des Magazins RegJo, weitere informationen finden Sie im internet unter www.notenspur-leipzig.de. Überzeugen Sie sich, dass un-sere Stadt eines der aufregendsten kulturellen Zentren in Deutschland war – und es in der gegenwart noch immer ist. Leipzig: Hier spielt die Musik!

ihr Burkhard Jungoberbürgermeister der Stadt Leipzig

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Wenn man sich der Leipziger Musik-geschichte zuwendet, kann man auf über 800 Jahre institutionelles(!) Mu-sikschaffen zurückblicken. Für Leip-zig prägend war die gründung einer Schule an der Thomaskirche im Jah-re 1212, um dort Knaben vor allem für den musikalischen Dienst in der Kirche zu übernehmen. Mit dieser in-stitution begründete sich seit der ein-führung der Reformation die Tradition der Thomaskantoren, die gleichzeitig das Musikleben der Stadt verantwor-ten, und unter denen Johann Seba-stian Bach der wohl bekannteste ist. Als erste städtische institution für die instrumentalmusik kann man die installierung von drei Stadtpfeifern 1479 vom Rat der Stadt ansehen, de-ren Aufgabe es war, öffentliche Feste und ehrenbekundungen und die Kir-chenmusik musikalisch zu begleiten.

Musikalisches Leben nach der Universitätsgründung

Auch die Laien trugen zum musika-lischen Ruhm der Stadt bei; einen Haupttreffpunkt für Musikbegeisterte bildete die 1409 gegründete Universi-

tät. Seit der gründung der Alma Ma-ter Lipsiense spielte die Musik eine he-rausragende Rolle. Sie war nicht nur Teil des Studiums sondern auch eine wichtige Freizeitbeschäftigung. Die Studenten übernahmen gelegentlich Musikdienste in der Universitätskir-che oder in einer der Hauptkirchen, so konnten sie sich etwas Taschengeld verdienen.in der über 600 jährigen Musikge-schichte der Universität war über Jahrhunderte für einige Studenten das Studium sogar nur Mittel zum Zwecke, Musik zu betreiben. Allen bekannt ist, dass Richard Wagner, der in der Alten Nikolaischule durch schlechte Leistungen, aber auch durch eine besondere musikalische Begabung aufgefallen ist, 1830 in die Thomasschule wechselte, ja sich sogar in der Universität einschrieb, um sich nur noch dem Studium der Musik zu widmen. Weniger bekannt ist hingegen, dass zahlreiche junge Menschen, so zum Beispiel georg Philip Telemann, die Bach-Söhne Carl Philipp emanuel und Wilhelm Friedemann, Johann Adam Hiller oder Robert Schumann in der Musik-

stadt Leipzig Jura studierten und spä-ter professionelle Musiker wurden.Seit ende des 17. Jahrhunderts gab es studentische und bürgerliche Verei-nigungen für Musik. So fanden sich 1743 engagierte und gebildete Bürger zusammen, um das große Konzert zu gründen; ab 1744 fanden die Konzerte im Haus Drey Schwanen am Brühl statt, 1781–1884 in dem Kaufhaus, in dem auch die Tuchmacher ihre Ware lagerten, wodurch das gewandhaus-orchester seinen Namen bekam.

Wirtschaftsfaktoren

Begünstigend auf die Musikgeschich-te Leipzigs wirkte der Reichtum der Stadt und ihrer Bürger, welcher durch die Lage der Pleißemetropole an zwei Fernhandelsrouten und durch das Messeprivileg, das der Stadt im 15. Jahrhundert verliehen wurde, be-gründet war. Die weitere strukturelle entwicklung Mitteldeutschlands, und die Nähe zum an Silber reichen erzgebirge trugen ebenfalls zur ent-faltung bei, denn es gehörte aufgrund des Reichtums der Region, zum guten Ton, sich den Luxus der Musik zu lei-

Wie die Musik Leipzig prägtegestern und heute

Text: Zita Ágota Pataki Fotografie: Sven Winter, innenansicht der Nikolaikirche von der empore

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sten. in der Zeit der Reformation er-hielt die Musik weitere impulse.

Auswirkungen

Mit der Musikergeschichte Leipzigs verbindet sich auch eine über 600 Jahre lange Tradition des instrumen-tenbaus – und des instrumentenhan-dels. Die einzigartige gemengelage von vielen fähigen Musikern, von regelmäßigem Messe- und Touris-musbetrieb wirken bis heute begün-stigend auch auf die Tätigkeit von Musikverlagen. Hervorzuheben sind der Musikverlag Breitkopf & Härtel und das ehemalige von Franz Anton Hoffmeister und Ambrosius Kühnel gegründete Bureau de Musique, das der Buchhändler Carl Friedrich Pe-ters erfolgreich weiterführte und dessen Ruhm heute noch in der Pu-blikationsreihe der edition Peters weiterlebt, sowie das Musikantiquari-at von Maximilian oelsner, das schon Max Reger und Arthur Nikisch zu seinen Kunden zählte. Musiker wie edvard grieg kamen nach Leipzig, um am im Jahre 1843 gegründeten Konservatorium zu stu-

dieren, und Kompositionen zu ver-öffentlichen. Das reiche Musikleben der Stadt führte letztlich auch zur Konservierung von musikalischem gut: Leipzig weist heute eine nahezu unvergleichbare Museumslandschaft an authentischen Wirkungsorten und Spielstätten wie das Bach-Archiv oder das Museum für Musikinstru-mente im gRASSi genießen weltwei-ten Ruf.

Musik in der Stadt – Einst und Jetzt

Und heute? Die Tradition ist nicht ab-gebrochen, immer noch kommt ein hoher Prozentteil der Studierenden in die Stadt – nun nicht mehr an die Universität, sondern an die renom-mierte Hochschule für Musik. Vor allem Musiker aus den asiatischen Ländern kennen, schätzen und ge-nießen die musikreiche Tradition in Mitteldeutschland und das seit dem Mittelalter bewahrte musikalische erbe in Leipzig und Umgebung. Leipzigs Musikeinrichtungen wie die Thomasschule, das gewandhausor-chester oder die oper sind immer noch Anziehungspunkt für Musiker

und Musikliebhaber. Für Studierende der orchestermusik bietet das ge-wandhausorchester mit Substituten-stellen eine gute Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. ge-sangsstudenten können hoffen, an der oper vorzusingen oder Aushilfsver-träge zu bekommen. ideal für sie ist die Vielfalt der Leipziger Chorland-schaft. im bundesweiten Vergleich ist Leipzig die Stadt mit den meisten Pro-fichören: gewandhauschor, Rund-funkchor, Sinfonieorchester, und die Musikalische Komödie bieten eine Möglichkeit zur Praxis wie Musikthe-ater, opernchor oder das westsäch-sische Sinfonieorchester. Daneben besitzt Leipzig eine hohe Dichte an Kirchenchören, die insbesondere zur Weihnachtszeit das Publikum in den oratorien, Passionen, Requiemauf-führungen begeistern. eine Vielzahl an Konzertreihen finden an vielen unterschiedlichen orten statt: Kon-zerthäuser, Kirchen, gar Museen wie das Mendelssohn-Haus, das Schu-mann-Haus oder das gohliser Schlöss-chen offerieren ein reichhaltiges An-gebot und verlocken in die seit 800 Jahren lebendige Musikstadt.

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Von der Physik zur MusikNach langjährigem persönlichem engagement und kontinuierlicher Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig sieht sich der geistige Ziehvater der Notenspur, Prof. Dr. Werner Schneider, mit dem Projekt der LNS einer hohen Akzeptanz seitens der Bewohner und der Politik gegenüber. Keine Selbstverständlichkeit und kein Selbstläufer für einen Physiker, der damit nicht nur seiner Hochschätzung der Musik Ausdruck verlieh, son-dern dem es auch ein ureigenes Bedürfnis war, mit der Leipziger Notenspur (LNS) eine Hommage an die Musiker, die unsere Welt mit Musik bereicher(te)n, zu kreieren. Wir sprachen mit ihm über Programmatik, erfolge, Hürden aber auch über prekäre Arbeitssituationen.

Sie haben die LNS mithilfe eines Netzwerks aus institutionen und ehrenamtlichen Hel-fern nach vorne gebracht. Sind Sie mit dem ergebnis am heutigen Tag zufrieden? Sehr zufrieden, denn der erfolg war nicht zu erwarten. Nach insgesamt 13 Jahren Arbeit bin ich dankbar, dass sich das Pro-jekt so entwickelt hat. Natürlich bin ich überzeugt von der idee, aber es gibt viele andere gute ideen, die in der Schublade bleiben, weil sie nicht in übergeordnete Konzepte passen. Der erfolg ist damit nicht nur eine Frage der Beharrlichkeit, sondern vielmehr auch der glücklichen Umstände, aber auch der Zusammenarbeit mit vielen Menschen, die ihr interesse und engagement und emotionen in das Pro-jekt eingebracht haben. Für mich ist der das Schönste an dem Projekt, dass es kein einzelprojekt mehr ist, sondern dass sehr viele unterschiedliche Menschen mitwir-ken. Schauen Sie sich die soziale Zusam-mensetzung des Unterstützernetzwerkes an, die verschiedenen Berufe, die unter-schiedlichen Strukturen, aus denen sie kommen. Nur durch sie konnte sich das Projekt als generationsübergreifend, spar-tenübergreifend, sogar milieuübergreifend entwickeln. ein erfolg ist für mich auch das Arbeitsklima, das Miteinander der institutionen, die sonst um Fördermittel konkurrieren.

Welche Hürden gab es bei der Umsetzung des Projektes?Die klassische Situation: „Zwei Schritte vorwärts, einen zurück“ ist eine Hürde. eine weitere ist der Unterschied der Heran-gehensweise in der Zusammenarbeit mit institutionen und Behörden: Wissenschaft trifft auf Verwaltung – da gibt es sowohl strukturelle als auch gedankliche Unter-schiede. Ständig müssen das gegenseitige Verständnis geschärft, teilweise auch ideen übersetzt werden. Wichtig ist, dass man seine Begeisterung auf andere übertragen kann. es gibt auch Teilprojekte, die nicht realisiert werden konnten, z. B. der Noten-spurspielplatz.

Sehr unglücklich war ich über die Veräu-ßerung des Schulhoff-Hauses durch den Kulturbund an einen privaten investor zum einbau hochwertiger Wohnungen, ohne dass die Stadt trotz Stadtratsbeschluss ihre einflussmöglichkeit genutzt hätte, das Haus als Station des Leipziger Notenbogens und damit den verfolgten jüdischen Kom-ponisten einen gedenkort in unserer Stadt zu erhalten. Auch unterschiedliche inte-ressenlagen der Parteien sind nicht immer förderlich, gerade bei einem parteiüber-greifenden Projekt.

Wie ist ihr Rezept für die Überwindung der Hürden?Die Persönlichkeit: es ist wichtig, die Leu-te, mit denen man zusammenarbeitet und besonders auch die, die Kritik üben, wertzuschätzen. Wichtig ist, den roten Fa-den nicht zu verlieren, besonders weil das Projekt mit viel ehrenamtlicher Arbeit ver-bunden ist. gerade für die ehrenamtlichen Unterstützer müssen immer wieder erfolge sicht- und spürbar sein, denn für sie steht am ende der ideelle gegenwert. Auch das Arbeitsklima, die kooperative Verantwor-tung in der in- und externen Zusammen-arbeit ist von Bedeutung. Man muss eine Melodie finden, wie man das soziale Leben in der Projektarbeit organisiert.

Mit Leipzig verbinden sich viele Profilie-rungsansätze, wie Sport, Musik, Wissen-schaft und Wirtschaft. Wie kann die LNS als Dachmarke zur Profil- und Markenbil-dung Leipzigs beitragen und die Beteili-gten fördern?indem wir das Projekt ganz bewusst Leipziger Notenspur genannt haben, for-mulierten wir ein Bekenntnis zur Stadt. ich sehe mich nicht in Konkurrenz zu weiteren historischen Wurzeln und ein-richtungen, die diese Wurzeln auf hohem Niveau vertreten. Die LNS ist nicht museal gedacht, sondern soll die Menschen einbe-ziehen; sie zeigt, dass die musikalische Tra-dition in Leipzig nicht durch historische Verwerfungen abgerissen ist, sondern dass

Musik zur städtischen identität Leipzigs ge-hört. Musik ist eine Sprache, die weltweit jeder ohne Übersetzung versteht. in der heutigen, technisierten Zeit brauchen wir die emotionale, soziale, kulturelle Bildung von früher Kindheit an, denn wer auf ein anderes instrument im Zusammenspiel hört, wer davon angesprochen wird, wird für seine Mitmenschen sensibilisiert. Die mit der LNS verbundenen institutionen fungieren als Träger der idee, denn eine idee setzt sich nicht von selbst durch.

ehrenamtliche Tätigkeit ist ein zweischnei-diges Schwert. Werden mit ehrenamtlichen Strukturen, wie sie auch die LNS prägen, nicht prekäre Arbeits- und Sozialverhält-nisse (u. a. im Kultursektor) zementiert?Wir bündeln im Projekt Kräfte sowohl aus dem ersten als auch dem zweiten Arbeits-markt und durch freiwilliges engagement. Das macht das Projekt zugegebenermaßen schwierig: einer bekommt für seine Mitar-beit viel geld, einer weniger, mancher gar nichts. Dass muss jeder für sich entschei-den. Wer im ersten Arbeitsmarkt ist, sollte sich generell ehrenamtlich engagieren, das ist für mich normal. Viel schwieriger ist, wenn Menschen aus dem zweite Arbeits-markt ohne angemessene Bezahlung mit-arbeiten. Andererseits ermöglicht man für diese Menschen Vorteile, z. B. Kontakte zu gewinnen und bietet ihnen eine sinnvolle Tätigkeit. es gibt bei uns keine Hierarchie zwischen allen, die ihre Arbeitsleistung einbringen. Wir haben das Projekt mit ehrenamtlichen Helfern bis hierher ge-bracht. Das Projekt hat jetzt eine größe erreicht, bei der wir es professionalisieren müssen. Dies ist eine Herausforderung für das Arbeitsklima. ich kenne kaum gelun-gene Beispiele dafür, wie man in diesem Prozess den geist des gleichberechtigten Miteinanders zwischen bezahlt Beschäf-tigten und ehrenamtlichen Unterstützern erhalten kann.Wie motiviert man Menschen, die keinen monetären Gegenwert erhalten oder nur partiell eingebunden sind?

interview: Zita Á. Pataki, giorgos Kalaitzis Fotografie: Antje Kröger

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indem man den Mitarbeitern vertraut und ihnen Verantwortung überträgt. Auch das persönliche gespräch ist wichtig. ich habe mir vor Jahren einige Leitlinien aufge-schrieben, eine davon ist: Menschen sind wichtiger als Projekte.

Die finanzielle Unterstützung des Frei-staats für die bauliche Umsetzung, also für die statische Verortung im Stadtraum, beträgt 226.000 eUR (gesamtkosten 406.000 eUR). Fehlen nicht investitionen, die den Netzwerkgedanken fördern?Durch die Sichtbarkeit im Stadtraum wird eine neue Situation, eine sichtbare Klammer geschaffen. Die teilnehmenden institutionen rücken in einen neuen Zu-sammenhang. Somit wird durch die Zu-gehörigkeit zur LNS ein zusätzlicher Wert geschaffen. Die Häuser bilden die LNS, sie sind die LNS. Weitere Projekte sind anvi-siert: der Notenbogen, das Notenrad; wir machen mit der Stadt weiter und werden defizitäre Projektschienen weiter bearbei-ten: so die jüdische Musik in Leipzig. Wir achten darauf, die LNS ideell durchlässig zu halten und weiterhin interessierte und engagierte Bürger mit einzubeziehen.

An welchen Stellen gelingt es, mit der LNS über das Museale und institutionelle hinaus zu wachsen?Die LNS hat museale Komponenten, aber erschöpft sich nicht darin. Wir halten die Musiktradition lebendig. Wir verbinden Leute, die Musik machen, geben denen Möglichkeiten für Projekte. es sind weitere bauliche Verankerungen angedacht – z. B. die Notenwand. Das Musikerlebnis-Leitsystem zeigt, dass die Menschen,die die Musik geschaffen haben, unter uns gegenwärtig sind. Das Projekt LNS wird das gefühl für die Stadt sowohl für die einwohner als auch gäste positiv beeinflussen. Die Wirkung nach

innen ist mir mindestens ebenso wichtig wie nach außen. Die LNS ist nicht unter touristischem gesichtspunkt konstruiert, sondern soll bei den Leipzigern sparten- und milieuübergreifend die Wurzeln stär-ken, und so ein gefühl von Stolz erzeugen.

Wie könnte man den erfolg der LNS mes-sen?Messen kann man nur quantitative, nicht qualitative Kennwerte. Die touristische Nutzung kann man über DeHogA und die institutionen der Notenspur erfragen. Wir hoffen auf eine regionale und interna-tionale Ausstrahlung, denn wir benötigen ein stetiges Angebot, das auch jenseits der bekannten Musikfestivals und außerhalb der saisonalen Hoch-Zeiten die Marke Leipzig bzw. das Leipziger Kulturgut stär-kt und interessierte nach Leipzig bringt. Die institutionen vermerken bereits erste erfolge durch höhere Besucherzahlen. Wir haben auch viele Anfragen von Schulklas-sen. M.e. steht nicht nur der wirtschaft-liche Faktor im Vordergrund: ist es mess-bar, ob jemand ein anderes Verhältnis zur Musik bekommt? Für mich sind ideelle Werte wichtig. Wirtschaftlichkeit wird zu einer Frage, wenn wir die LNS professio-nalisieren wollen, aber dazu gibt es noch keine Modelle.

Was passiert nach dem 12. Mai 2012? Wie wirkt die Programmatik der LNS über den Auftakt hinaus? gibt es kon-krete Kooperationsprogramme zwi-schen den einzelnen institutionen? Auf welchen Plattformen vollziehen sich die Leitgedanken der LNS? Wie kann ich als Besucher oder als Leipziger die LNS wahrnehmen?Wir werden z.B. die Notenspursalons weiterführen. Sie bieten eine einzigar-tige gelegenheit, an authentischen Stät-ten eine Musikwerkstatt für gespräche,

informationen, Literatur, Musik zu-sammen zu erleben. Wir werden im-mer wieder grenzen überschreiten und verschiedene innovative Subkulturen mit der Musik in Verbindung bringen, wir verfolgen das jüdische Musikleben, das Notenrad und den Notenbogen. ein wichtiges Thema ist Musik und mensch-liche Behinderung: gemeinsam mit der Deutschen Zentralbücherei für Blinde haben wir einen Ausstellungsraum kon-zipiert, in dem wir unsere Hochachtung vor blinden Menschen bezeugen. Wir beziehen auch bewusst andere insti-tutionen ein. Bei einem Projekt in der eisenbahnstraße haben wir versucht, Kinder mit Migrationshintergrund über Musik zu erreichen, gemeinsam Projekte über ihre Musik der Heimat zu entwickeln. Solche Projekte erscheinen mir sinnvoll. Wir wollen nicht Musik-veranstalter werden. es gibt viele de-fizitäre Themen der Musik und in der Stadt, die wir versuchen, über den Ver-bund der verschiedenen institutionen zusammenzubinden. Für mich ist es wichtig, Zusammenhänge zu schaffen. Der Zusammenhang ändert alles. indem etwas in einen anderen Zusammenhang gerückt wird, wird es auch anders, än-dern sich die Dinge. Für die Besucher erschließt sich durch die LNS ein völ-lig neuer Zusammenhang der gebäude, der Musik und der Komponisten – auf einmal wird Musik und die Menschen, die sie transportieren, anschaulicher, das geflecht wird offensichtlicher und gegenwärtig am authentischen ort.

Was würde Sie veranlassen, aufzuhören? Wenn ich anfange, Menschen für das Projekt zu opfern, wenn mich das Pro-jekt innerlich so stark korrumpiert, dass ich davon meinen Lebenssinn abhängig mache.

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Salina Philipp M.A., ist Promotionsstudentin an der Universität Leipzig und mit der Notenspur seit 2011 verbunden

Augustusplatz – gewandhaus; MDR-Kubus; Das operngebäude vom Schwanenteich aus gesehen

Musikgeschichte Stein um SteinDie Stationen der Leipziger Notenspur sind veranschaulichte Architekturgeschichte, Zeitzeugen und inspirations-orte zugleich

„Architektur ist erstarrte Musik.“ Was anmutet als sei es ein Slogan findiger Marketingexperten, ist in Wahrheit anderthalb Jahrhunderte alt und stammt von keinem geringeren als Friedrich Willhelm Schelling. Fast scheint es, als hätte der große Philo-soph das Potential der Musikstadt be-reits 1859 erkannt, während er als Stu-dent an der Universität Leipzig weilte. Sein Ausspruch lässt sich treffend auf die Leipziger Notenspur beziehen.

Vergangenheit als Teil Leipzigs

„Durch die gebäude der Notenspursta-tionen ist die Musik der großen Ver-gangenheit ein Teil Leipzigs geblieben. Die Atmosphäre der entstehungszeit ist so für die gegenwart erlebbar ge-blieben!“, bringt es Werner Schneider, Vorstandsvorsitzender des Leipziger Notenspur-Fördervereins, auf den Punkt. Tatsächlich liegen in keiner an-deren deutschen Stadt so viele Wohn- und Wirkungsstätten von berühmten Komponisten und Musikern so eng beieinander wie in Leipzig.

Wandel der Zeiten

Zu insgesamt 23 Stationen zusam-mengefasst, haben sie einiges miter-lebt. Als ältestes gebäude kann die Nikolaikirche auf eine fast 850-jäh-rige geschichte zurückblicken. Das jüngste gebäude ist der MDR-Kubus auf dem Augustusplatz. er wurde 2001 fertiggestellt und ist ein Werk des Stararchitekten Peter Kulka. Von gotik und Renaissance über Barock und Klassizismus bis hin zu Historis-mus und zeitgenössischer Architek-tur ist bei den Stationen jeder Baustil vertreten. Als musik- und steinge-wordenes Zeitgefühl spiegelt sich der Wandel der Zeiten im Wechsel der Architektur ebenso wider wie in der Veränderung der Musik. Durch die erhaltenen authentischen Wirkungsstätten der Leipziger No-tenspur können sich aufmerksame Spurensucher von der großen Mu-sikgeschichte inspirieren lassen. in den detailgetreu sanierten gebäuden können sie ein gefühl dafür bekom-men, wie die Schöpfer der großen

musikalischen Werke gelebt haben. Sie können in die Zeit eintauchen, als Felix Mendelssohn Bartholdy als Kapellmeister des gewandhausorche-sters wirkte oder in der Hector Berlioz und Franz Liszt bei den Schumanns zum Tee erschienen.

Auf der Notenspur

Doch die Leipziger Notenspur macht auch die Lücken im steinernen ge-dächtnis der Stadt sichtbar, erfasst sie auch die Standorte von Stätten, die verloren gegangen sind. Zu diesen verschwundenen Musikorten zählen das Hotel de Saxe, das geburtshaus von Clara Wieck, das Alte Konserva-torium und das erste gewandhaus. Auch ein großer Teil des grafischen Viertels mit seinen bedeutenden Mu-sikverlagen hat die Zeiten nicht über-dauert, sondern fiel dem Zweiten Weltkrieg zum opfer. Als Teil der Leipziger Notenspur werden sie in der erinnerung bewahrt, wachgehalten im geist der Menschen durch die Mu-sik, die diese orte eins beseelte.

Text: Salina Philipp Fotografie: Werner Schneider

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… mehr Bebop wagen!Plädoyer für ein integrierendes und lebendiges Stadtmanagement

Giorgos Kalaitzis ist Inhaber der Agentur TOPOS Productions in Berlin und Berater der Leipziger Notenspur in Fragen der strategischen Ausrichtung. www.toposproductions.de

Wie oft gehen gute ideen für Stadt-räume verloren, landen in Schubladen von Verwaltungen oder gehen unter in seitenlangen Verträgen? Wie können Visionen im Stadtmanagementprozess also wachsen, statt geschmälert zu wer-den? Was hat Bebop-Jazz mit so etwas Komplexem wie Stadtmanagement zu tun? Folgen Sie einer musikalischen Versuchsanordnung, die Musik und Stadtmanagement zusammenbringt.

Was Bebop kann

Der Bebop-Jazz der 40er Jahre war ra-dikal neu, voller Tempo, spontan, virtu-os und basierte auf improvisation, Kön-nen, intuition, individualität und Mut zum experiment. Die Suche nach neu-en musikalischen Formen zeichnete ihn aus. Bebop-Jazz löste die Ruhe und ge-mütlichkeit der Swing-Ära auf. Bebop war ganz eng an die Coolness, Urbanität und Hektik von New York gebunden. Bebop vermittelte zwischen Traditionen europäischer und afroamerikanischer Musik. im Bebop ging es um die inter-aktion zwischen den Musikern. Dazu zählten bestimmte Übergabepunkte, von denen ab ein anderer Solist das musikalische Thema übernahm und individuell weiter formte. Dazu war es notwendig ein auf Wahrnehmung be-ruhendes Zusammenspiel zu organisie-ren. in den Jam-Sessions fungierten die Musiker als Kollektiv, die gemeinsam das Thema phrasierten, bis sie kurz da-rauf wieder zu Solisten wurden.

Was die Stadt ist

Kultur verbindet in Städten verschie-denste interessengruppen und stiftet identität – so wie Leipzigs reiche Mu-siktradition. Kultur ist ein identitäts- und Wirtschaftsfaktor zugleich und prägt das image von Städten - nach innen für die Bewohner und nach außen für Touristen und investoren. Wirtschaft, Kultur, Bürger und die Stadtpolitik verfolgen jedoch ganz ei-gene Zielsetzungen.Häußermann stellt 2008 fest: „im internationalen Standortwettbewerb wird die imageproduktion für eine Stadt immer wichtiger.“ Daraus folgt, die Aktivitäten im Stadtmarketing auf ein festgelegtes Profil zu konzen-trieren. Nur ein fest umrissenes Profil ermöglicht die Wahrnehmung einer Stadtmarke. Die „Wege zur menschli-chen Stadt“ lassen sich mit Stadtmar-keting steuern. Veränderungen benö-tigen jedoch Zeit, denn Städte werden durch die Menschen gemacht, die in ihr leben. Wofür steht Leipzig ist eine Frage, die andere – um die es hier gehen soll – ist, wie managt man die Prozesse der Markenbildung?

Was die Stadt braucht

gefragt ist ein Managementansatz, der den Akteuren einerseits Kreativi-tät und Freiraum einräumt und alle Prozesse andererseits durch ordnende Strukturen zum erfolg führt. Stadt-

management erfordert einen Bezug zur jeweiligen Urbanität. Nur so ent-steht Stadtidentität.Die Kulturtechniken des Bebop-Jazz sind der eine Teil eines integrierenden Stadtmanagements. Sie stehen hier als Chiffre für Kulturtransfer und -ver-mittlung und sichern ein besseres Ver-ständnis des Stadtraums.Die Managementkompetenzen des Stakeholderansatzes, der die Bedürf-nisse aller Partner berücksichtigt, si-chern Stabilität und Planbarkeit. Dies führt zu Vernetzung, Führung und Kommunikationsfähigkeit.Für ein produktives Stadtmanagement werden geordnete und chaotische Kompetenzen gebraucht. Vier Pole können nach Stahl hier ein gleichge-wicht herstellen: Stabilität dient dem erhalt von identität. Flexibilität dient dem erhalt der Anpassungsfähigkeit. Sicherheit macht Planung möglich. Ungewissheit macht Planung notwen-dig. Dies entspricht auch den interdis-ziplinären Realitäten in Stadträumen. gerade im Übergang zwischen hier-archischen und chaotischen Zustand liegen die Quellen für neue ideen.Die Leipziger Notenspur bezieht sich auf vorhandene Ressourcen und ver-ankert die Musiktradition Leipzigs im Stadtraum. Die Markenbildung dieses neuen Projektes wird an ergebnissen gemessen werden, die etwas Neues entstehen lassen, das mehr ist, als das einzelangebot der beteiligten Part-ner.

Text: giorgos Kalaitzis

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Was sind die wichtigsten Herausforde-rungen für Städte in der Stadtentwick-lung in europa bzw. in Deutschland – auch in Abgrenzung zu den großen Metropolen wie Asien und Amerika?Die wichtigsten Herausforderungen orientieren sich an den Megatrends: Demografische entwicklung und in-tegration, Klimawandel und energie-wende sowie Wahrung des (bau)kultu-rellen erbes in unseren europäischen Städten bei gleichzeitiger offenheit für Neues. im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklungsplanung erfordert dieses Spektrum eine intensive Koope-ration der verschiedenen Stakeholder – das ist dann eine weitere große He-rausforderung! Denn die Themenfelder sind inhaltlich verflochten, werden in der Bearbeitung aber häufig isoliert an-gegangen. Für Deutschland und euro-pa steht vor diesen Megatrends noch das Vorzeichen der Schrumpfung, wo-hingegen insbesondere asiatische Städ-

te immenses Wachstum zu verkraften haben.

Die Leipziger Notenspur verbindet das musikalische erbe Leipzigs mit einem Stadtrundgang im öffentlichen Raum. inwiefern ist eine solche Verbindung für die Stadtentwicklung sinnvoll? Warum eignet sich die musikalische Tradition hierfür besonders?Die Sichtbarmachung der zahlreichen Stätten mit vielschichtiger musikhi-storischer Prägung im Öffentlichen Raum Leipzigs bringt eine besondere erlebbarkeit. Das Zusammenspiel von Stadterkundung und Musikerlebnis schafft die besondere Atmosphäre der Leipziger Notenspur und verhilft da-bei manchem Stadtquartier zu (erneu-ter) Beachtung. Die drei konzipierten Rundwege (Notenspur, Notenbogen und Notenrad) der Notenspur bieten dabei unterschiedliche Maßstäblich-keiten sowie differenzierte Angebote

der Raum- und Zeit überwindung, so-wohl für die Bürger der eigenen Stadt, als auch für Touristen. Über diese Formate (inklusive natürlich der an-gelagerten Aktionen) werden Stadtge-schichte und -entwicklung sowie Mu-sik in ihrer Verschneidung auch für die Menschen erllebbar, die nicht un-bedingt regelmäßig Konzertsäle aufsu-chen. Die musikalische Tradition bietet hier sehr gute Anknüpfmöglichkeiten.

Welcher Stellenwert kommt initiativpro-jekten wie der Leipziger Notenspur zu, impulsgeber für Stadterneuerung zu sein? Was bewirken solche Projekte in der Stadtgestalt? Und: Woran erkennt man, dass solche Projekte die Stadt – wie Leipzig – verwandeln?Die Leipziger Notenspur ist aus der Bürgerschaft heraus als Projekt ent-standen. glücklicherweise hat die Bürgerstadt Leipzig viele dieser enga-gierten und kreativen Bewohner, die

Musik als Herausforderung für die Stadtentwicklungim Zuge des Städtewettbewerbs, in dem der Kampf um einwohner, Unternehmer und Touristen vehement gefochten wird, steht auch Leipzig vor wichtigen entscheidungen zur Positionierung der Stadt – sowohl nach innen, als auch nach Außen. Dabei besinnt man sich zunehmend darauf, dass die Stärken einer Stadt nicht nur in der Wirtschaftskraft, sondern auch in der Kultur liegen. Über den bloßen eventcharakter jedoch soll Kultur zur Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung beitragen. inwiefern dies gelingt, und die LNS hierbei einen Beitrag leisten kann, erfuhren wir in einem gespräch mit Prof. Dr. Silke Weidner vom institut für Städtebau und Landschaftsplanung der BTU Cottbus.

interview: Zita Á. Pataki, giorgos Kalaitzis Fotografie: C.J. Hoffmann (li.); irina Hoppe (re.)

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in eigeninitiative Dinge auf den Weg bringen und somit ihre Stadt mitge-stalten. Über zunächst klein anmu-tende ideen können Triebkräfte entwi-ckelt und zusammengeführt werden, die impulse für die Stadtentwicklung geben. es sind in diesen Zeiten nicht mehr ausschließlich die großen, lan-ge strategisch geplanten großprojekte, die Stadtentwicklung ausmachen. Viel-mehr gewinnen informelle Aktivitäten mehr und mehr an Bedeutung – sie sind wichtiger Bestandteil des instru-mentenkoffers im Stadtumbau.

Wie gelingt es, über das bloße Stadt-marketing hinaus durch solche Projekte tatsächlich zu einer Stadtentwicklung bzw. Stadterneuerung beizutragen? Das institut für Stadtentwicklung sprach seinerzeit von den „Wegen zur menschlichen Stadt“.Versteht man Stadtmarketing so wie es in der betriebswirtschaftlichen Litera-

tur definiert wird, so fokussiert es nicht nur als eine Form der Vermarktung imagepflege und Außenwerbung. es basiert vielmehr auf dem integrativen Ansatz, Beteiligte, Betroffene, inte-ressierte mitzunehmen in einen Pro-zess, der zu baulichen und räumlichen ebenso wie zu funktionalen Maßnah-men führt. Und das hat die Notenspur-initiative von Anfang an gemacht, das zitierte „menschliche“ drückt sich in dem partizipativ-kooperativen Ansatz ebenso wie in der vielfältigen Nutz-barkeit der geplanten elemente und Aktivitäten aus. Alle Altersgruppen können mit ganz spezifischen Maß-nahmen angesprochen und hoffentlich zum Mitmachen angeregt werden. Die Stadt wird sprichwörtlich zur Bühne, so wie es unserem europäischen Stadt-gedanken originär inne wohnt – das ist in Zeiten der Tendenz zur Privati-sierung von öffentlichem Raum auch ein schönes Zeichen!

ist die Leipziger Notenspur mit ihren Ansätzen in diesem Sinne auf dem richtigen Wege? Welche Aktivitäten sind besonders prädestiniert, im Sinne der Stadtentwicklung erfolgreich zu sein? Welche Risikofaktoren müssen solche Projekte bewältigen?Die größten Hürden sind dank immen-sem engagement und großem Durch-haltevermögen sicherlich genommen. Für die Zukunft wird es wichtig sein, die Notenspur entsprechend bekannt zu machen und verlässlich zu bespie-len. eine Verknüpfung mit anderen Ansätzen auch aus dem Bereich der Stadtentwicklung und -sanierung (z.B. die bereits angedachte Verbindung mit dem Spielraum-Konzept des Stadtpla-nungsamtes durch Klanginstallationen oder durch die interaktive Notenwand in einem Stadtteil, der weiterer Auf-wertung bedarf) sollte weiterhin be-dacht werden, um möglichst große Synergien zu schaffen.

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WAgNeRS NoTeNSPUR

von Thomas Krakow, Vorsitzender Richard-Wagner-Verband Leipzig

Die Faszination Leipzigs traf in mir als Historiker mit der Faszi-nation des Leipziger Musikge-nies Richard Wagner zusammen.

er spiegelt den Charakter dieser Stadt: Krämerseele und Welt-geist, Selbstfindung und -vermarktung, Kommerz und Kultur als einheit. Hier wurde er Komponist. Sein Leipziger ‚Ring der Nibelungen’ begann hier 1878 den Siegeszug um die Welt. eine echte Notenspur. Wagner ist institutionell und emotio-nal ein Teil davon. Aus bürgerschaftlichem engagement er-wachsen, erste und endgültige Klammer, macht die LNS nun die Musikstadt Leipzig als einheit wahrnehmbar. Mit Richard, dem Leipziger.

LeiPZigeR NoTeNSPUR – MUSiKSTADT LeiPZig

von Rolf Ahrendt, geschäftsführer forum thomanum

Der Bildungscampus forum tho-manum liegt auf dem Notenbo-gen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Kinder und Jugendliche eine vertiefte, an den Thomane-ranwärtern orientierte musika-

lische Ausbildung erhalten. Denn: Musik geht alle etwas an und deshalb sollte jedem ein Zugang zur Musik ermöglicht werden. Dieses Credo greift die Notenspur wunderbar auf und zeigt, dass es nirgendwo besser umgesetzt werden kann als in der Musikstadt Leipzig. Durch die drei Routen der No-tenspur wird die Musikstadt endlich begreifbar, erfahrbar und hörbar. Darüber hinaus kann die Notenspur als Dachmar-ke die Musikstadt Leipzig durch eine einheitliche Ansprache der Touristen verkaufen. Damit hat die Notenspur eine wich-tige wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt. Das engage-ment Professor Werner Schneiders und seines Teams verdient deshalb jede Unterstützung. Was machen Sie?

KoLUMNe ZUR NoTeNSPUR

von Thomaskantor Prof. georg Christoph Biller

Auf der Notenspur tun sich viele Wege auf, die große Fülle der Leipziger Musikgeschichte den Leipzigern wie auch den Besu-chern nahe zu bringen. Selbst uns Musikern fällt es gelegent-

lich schwer, angesichts der vielen bedeutenden Persönlich-keiten, die hier in Leipzig gewirkt haben, den Überblick zu bewahren. Die oberflächlichkeit, die mit unserer schnellle-bigen gesellschaft einhergeht, tut ihr Übriges dazu, kultu-relles gedächtnis einfach nur rudimentär zu entwickeln. Die

Notenspur-initiative ist eine Möglichkeit, sich diesen Schatz, den wir mit unserer großen geschichte besitzen, durch eige-nes erleben bewusst zu machen. Natürlich dürfen wir Leip-ziger nicht den Fehler begehen, diese initiative nur für die Besucher bereitzuhalten. Wir selbst sind es, die sich klar da-rüber sein sollten, in welch bedeutsamer Stadt wir leben. Mir selbst wurde dieser glückliche Umstand einmal mehr be-wusst, als ich 2009 in Sydney, von meinem Hotel aus über die Harbour-Bridge zur berühmten oper blickend, einen Beitrag für eine Leipziger Zeitschrift verfasste: Während das Panora-ma vor mir den Charakter einer Metropole ausstrahlte, dach-te ich an unser eher mittelstädtisch wirkendes Leipzig. Und dennoch führten wir in eben jenem opernhaus einige Tage später Werke von drei weltberühmten Leipzigern auf: Bach, Telemann und Mendelssohn Bartholdy. So betrachtet ist Leipzig mehr „Weltstadt“ als Sydney – und diese Tatsache kann das Notenspur-Projekt jedem Menschen vermitteln.

UNTeRSTÜTZUNg FÜR Die NoTeNSPUR

von Holm Retsch, geschäftsführer DeHogA Leipzig

Die Notenspur wird vom Hotel-und gaststättenverband Sach-sen Regionalverband Leipzig

unterstützt, weil sie einem breiten Publikum die Vielfalt un-serer Musikstadt Leipzig vermittelt. Seit 30 Jahren bin ich in der Leipziger Hotel- und gaststät-tenbranche tätig und stets an neuen ideen zur Weiterent-wicklung des Tourismus interessiert. ich setze mich im Na-men des Verbandes intensiv für regionale Tourismusprojekte ein, gerade weil unsere Branche von den attraktiven touris-tischen Angeboten profitiert, die den Hoteliers und gastro-nomen Umsatz bringen.

Musikbegeisterte Förderer

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STATeMeNT ZUR LeiPZigeR NoTeNSPUR

von Volker Bremer, geschäftsführer Leipzig Tourismus Marketing gmbH

Mit der „Leipziger Notenspur“ wird eine touristische Attrak-tion geschaffen, die ein Al-leinstellungsmerkmal für die

Musikstadt Leipzig darstellt und die einzelnen Wohn- und Wirkungsstätten bedeutender Komponisten auf originelle Weise miteinander verbindet. LTM hat aufgrund der positiven touristischen effekte das Projekt von Beginn an unterstützt und aktiv kommuniziert, zum Beispiel auf den Tourismusmessen, bei Presse- und Studienreisen oder in Werbemitteln. es freut mich sehr, dass mit der „Leipziger Notenspur“ zukünftig die Vorzüge der Musikstadt Leipzig noch intensiver abgebildet werden können.

MUSiK MiT ALLeN SiNNeN eRLeBeN

von Dr. Thomas Kahlisch, Direktor Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)

Blinde Menschen und Musik, das gehört häufig zusammen. Wie erschließen sich blinde professi-onelle Musiker oder Laienkünst-

ler musikalische Werke? Wie erhalten sie zeitnahen Zugang zu Musiknoten? Und was können sehende Menschen von nichtse-henden lernen? Mit unserem engagement beim Aufbau eines

Anlaufpunktes im Rahmen der Notenspur unterstützt die DZB die hervorragende initiative, die facettenreiche historische und moderne Musikkultur Leipzigs für jedermann erfahrbar zu gestalten. Besucher des Notenspur-Standortes in der DZB er-fahren, wie Musiknoten via internet in die für blinde Musiker so wichtige Braillenotenschrift übertragen werden. Mittels einer audiovisuellen Präsentation wird die Musiknotendarstel-lung veranschaulicht, welche auf den 6 Punkten des von dem selbst blinden Franzosen Louis Braille bereits vor 200 Jahren entwickelten Alphabetes basiert. Damit alle Anlaufpunkte des entstehenden Notenspur-Netzwerkes für jedermann erfahrbar werden, unterstützt die DZB die beteiligten organisationen und einrichtungen bei der weitestgehend barrierefreien Aus-gestaltung der exponate und installationen.

iM eiNKLANg

von ingo Jahnel, geschäftsführer Limes Wohnbau gmbH, Vorstand gemeinsam für Leipzig e.V.

Fühlen, erleben, bewundern – Musik und Architektur sind eng miteinander verbunden. emoti-onal und kulturhistorisch er-folgte ihre entwicklung stets im einklang. Die Musikstadt Leipzig

ist weltweit bekannt für ihr kulturhistorisches erbe. Die idee, eine Verbindung zwischen Musik und Tradition in Form einer Notenspur zu schaffen, ist die Krönung ihrer Wahrnehmung, zieht Menschen aus der ganzen Welt in unsere Stadt und be-lebt so den Wirtschaftsstandort auf besondere Art und Wei-se. gemeinsam für Leipzig e.V. ist es daher ein großes Anlie-gen, dieses Band zu festigen und die initiative mit allen möglichen Mitteln in ihrer Bekanntheit und Umsetzung zu unterstützen. gemeinsam für die Notenspur engagieren sich Unternehmer mit besonderer Verbundenheit zu Leipzig und seiner Musiktradition.

TRADiTioN UND eBeNDige gegeNWART

von Jürgen ernst,Direktor internationale Mendelssohn-Stiftung

Nichts unterscheidet Leipzig mehr von anderen deutschen und den meisten anderen Städ-ten in der Welt als seine musi-kalische Tradition und deren le

bendige gegenwart. Die klassische Musik mit ihrer sinnlichen erlebbarkeit in einer digitalen Welt für die Menschen sichtbar zu machen, ist aus diesem grund  für Leipzig eine Verantwor-tung in hohem Maße. Deshalb haben wir das Notenspur-Projekt von Anfang an mit besonderem einsatz unterstützt. Persönlich trete ich seit Beginn meiner Tätigkeit am Mendels-sohn-Haus im Jahre 1994 für die Darstellung Leipzigs als Mu-sikstadt ein. Die Notenspur wird diesem gedanken einzigar-tig gerecht. ich hoffe, dass durch eine beherzte nationale und internationale Präsentation des Projektes die Bekanntheit der musikalischen Schätze Leipzigs zunimmt.

Musikbegeisterte Förderer

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Das Bachdenkmal hinter der Thomaskirche; Detail von Klingers Sockel für das Wagner-Denkmal; eingang zu den grassi-Museen; Denkmal C.F. Zöllners im Rosental; grabepitaph der Mutter und Schwester R. Wagners; Das Bachmonument von C. Seffner

Als Kunsthistorikerin vermittele ich in Stadtbeglei-tungen meinen interessierten gästen, mit denen ich kul-turhistorische Spaziergänge unternehme, die geschich-ten, die sich um öffentliche Bild- und Bauwerke, Plätze, orte, Straßen ranken: dabei fasziniert es mich immer wieder, die Verknüpfungen zwischen ihnen herzustel-len, den Bogen zwischen vergangener und gegenwärtiger Form und Nutzung zu schlagen, aber auch Leerstellen zu überbrücken.

Von den hoch Gelobten …

Musik nahm ich als Zugezogene in der ersten Zeit an den vertrauten orten wie dem gewandhaus, der oper und in diversen Räumen hinter geschlossenen Türen wahr, doch bald entdeckte ich immer mehr Spuren, die mich auf die Pfade der Musikgeschichte Leipzigs führten. Die Fährte legten mit dem Stadtplan hadernde asiatische Touristen, die das Bach-Archiv suchten, das heute ein würdiges Domizil im Bosehaus direkt neben der Wir-kungsstätte des wohl berühmtesten Thomaskantors gefunden hat. Das Areal um die Thomaskirche ist ein Hauptknotenpunkt der musikalischen erinnerungskul-tur: hier stand ehemals das gebäude der Thomasschu-le und auf dem Platz erblickt man die von Carl Seffner gegossene Statue Bachs, der heute bezeichnenderweise geradewegs auf das Bach-Archiv blickt.Viele nehmen das andere Bach-Denkmal nicht wahr, das sich versteckt inmitten der Promenadenbegrünung be-findet und das aus der Zeit stammt, als Bach erst wieder

den Leipzigern in erinnerung gebracht werden musste – von dem aus Berlin kommenden Felix Mendelssohn Bartholdy. Dessen Wirkungsstätte war ab 1835 das ge-wandhaus und ihm hat Leipzig 1843 die gründung des Konservatoriums als höhere Bildungsanstalt für Musi-ker zu verdanken. Sein Denkmal stand bis in 1936 vor dem alten gewandhaus, heute befindet sich eine Kopie ebenfalls auf dem Promenadengrün hinter der Thomas-kirche, sodass Mendelssohn einstweilen auf das von ihm selbst initiierte Denkmal seines Kollegen – freilich nur im Winter – blicken kann.ein anderer Musiker, einst in Leipzig wenig beachtet, dann zum großen Sohn der Stadt ausgerufen, hat es bis heute in Leipzig aufgrund widriger Umstände immer noch zu keinem opulenten Denkmal gebracht: Richard Wagner. Bereits 10 Jahre nach seinem Tod wurde der zweite große Sohn der Stadt, Max Klinger, mit der Auf-gabe betraut, das Denkmal zu erreichten, hat sie aber nicht vollendet, und auch ein neuer Versuch zum 100. Todestag blieb unvollendet – heute obliegt das Projekt in den Händen des Wagner Vereins. eine Wirkungsstätte hatte er in der Stadt nicht; er hatte wohl die Leitung des gewandhausorchesters im Sinn, aber die Anstellung bekam Mendelssohn.

… zu den Vergessenen

Zahlreiche Direktoren, die dem gewandhausorchester seit seiner gründung bis heute vorstanden, sorgten für eine hohe Qualität der Konzerte, und der genuss war

Denkwürdige Musik-geschichte(n)ein virtueller Stadtspaziergang auf den Spuren erhaltener, verschwundener, vergessener und wiederent-deckter Musiker, Denkmäler und Architekturen

Text: Zita Ágota Pataki Fotografie: Werner Schneider

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Page 17: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Dr. Zita Ágota Pataki ist freiberufliche Kunsthistorikerin und bietet thematische Rundgänge durch Leipzig an. www.projektzukunst.de

seit Arthur Nikisch nicht mehr nur noch dem reichen Publikum vorbe-halten: Der Dirigent führte Konzerte für Arbeiter ein. Heute gehört er eher zu den ,vergessenen’ Musikerpersön-lichkeiten der Stadt, sein Denkmal ist zerstört worden.Mit einem Denkmal bedacht sind auch die heute nicht mehr allen bekannten Musiker Carl Friedrich Zöllner, der seit 1822 die gesangleh-re an der Ratsfreischule leitete und einen Männerchorverein gründete oder Heinrich Pfeil, der Chorleiter, Komponist und Musikschriftsteller war. Bei einem Spaziergang durch das Rosental kann man am Frosch-teich das Denkmal Zöllners und am Kickerlingsberg das Denkmal Pfeils entdecken.

Altes neu entdecken …

Nicht alle Musiker wurden in ehren gehalten: Von Albert Lortzing wand-ten sich die Leipziger sogar schon zu Lebzeiten ab, als sie ihn des Amtes als Kapellmeister enthoben, heu-te erinnert nur noch eine Tafel im Waldstraßenviertel an der sog. groß-

en Funkenburg an das Haus, in dem Albert Lortzing seine berühmten opern, u.a. Zar und Zimmermann schuf. Viele andere Komponisten-stätten lassen sich en passant entde-cken, beispielsweise das Wohnhaus gustav Mahlers, ebenfalls im Wald-straßenviertel. einkehren kann man gar in das Haus in der inselstraße, das die Räume be-herbergt, die Clara und Robert Schu-mann bewohnten. Man sah von hier aus Schumann seinerzeit öfter zu Men-delssohn laufen, mal mit der Partitur unterm Arm, oft auch seine Kinder an der Hand, denn die musizierten gemeinsam bei den Mendelssohns, die eine weitaus geräumigere Wohnung hatten, wie man ebenfalls heute im Mendessohnhaus sehen kann.Wieder bei Mendelssohn angelangt, ließen sich weitere geschichten aus seiner Zeit, über seine Kollegen, oder über das von ihm gegründete Konser-vatorium, in dem zahlreiche weitere bedeutende Musiker, unter anderem auch edward grieg, studierten, an-knüpfen, aber auch Themenfelder wie die Verbindungen der Musiker zu Ver-legern eröffnen.

… und Kreise schließen

Auf meinem Lebensweg führte mich die Spur der Noten zu einem Projekt in das grassi Museum für Musikin-strumente. in den Pausen schlenderte ich oft über den Johannesfriedhof, wo ich nicht nur die stilistische Vielfalt der grabmale bewunderte, sondern auch Namen wie Carl Friedrich Zöllner, Jo-hann Adam Hiller wiederbegegnete oder Namen wie die der Mutter und der Schwester Richard Wagners entdeckte. Und hier schließt sich ein weiterer Kreis zu Bach, der 1750 hier bestattet wurde. Nicht nur weil dessen gebeine 1949 in die Thomaskirche transloziert wurden, sondern auch weil das Bachdenkmal am Thomaskirchhof zum großen Teil aus dem Nachlass des 1880 verstor-benen Leipziger Kaufmanns Franz Dominic grassi, der einen erheblichen großteil seines Vermögens und seine Kunstsammlung der Stadt hinterließ, bezahlt worden ist. es ist immer wieder spannend zu erle-ben, wie viele epochenübergreifende und topographische Rückbezüge sich auf einem kurzen Weg durch Leipzig aufzeigen lassen.

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Welche Signalwirkung an die Wirtschaft entsteht durch touristische initiativen wie die der Leipziger Notenspur?Bürger engagieren sich für ihre Stadt, pflegen Tra-ditionen und setzen gemeinsam neue, interessante Projekte um. Das zieht nicht nur mehr Touristen an, sondern verbessert auch die Lebensqualität und damit die sogenannten weichen Standortfaktoren, die bei investitionsentscheidungen der Wirtschaft mit in Be-tracht gezogen werden. Bei der Leipziger Notenspur ist es gelungen, breite Kreise – angefangen von kulturin-teressierten Privatpersonen über Schulen und Vereine bis zur Wirtschaft – ins Boot zu holen. Das ist eine gute Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. ich bin zuversichtlich, dass solche initiativen Mut machen, sich zu engagieren und weitere Vorhaben auf den Weg zu bringen.

Welche Rolle spielen ihrer erfahrung nach kulturtou-ristische Leuchttürme in gesprächen mit investoren im Land Sachsen national und international?in allen gesprächen mit ausländischen gästen in Sach-sen oder bei meinen Auslandsreisen ist der kulturelle Reichtum Sachsens ein Thema, das sowohl Politiker als auch Vertreter der Wirtschaft interessiert. Als sich die weltweit agierenden Unternehmen BMW, Porsche und DHL für einen Standort in Leipzig entschieden haben, hat dazu auch der gute Ruf als Messe-, Medien- und Musikstadt beigetragen. Wer Führungs- und Fachkräfte binden will, braucht ein attraktives kulturelles Umfeld.

Der Freistaat Sachsen ist in vielen Technologien ein Land der innovationen. Was können touristische und kulturelle Projekte von der Wirtschaft und Unternehmen von tou-ristischen und kulturellen initiativen beim erfinden neuer innovationen lernen?Wer neue Wege gehen will, darf das Risiko nicht scheuen und muss auch den möglichen Misserfolg einkalkulieren. Das ist in der Wirtschaft nicht anders als im kulturellen Bereich. Für die Wirtschaft sind innovationen grund-voraussetzung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Darum würde ich mich freuen, wenn noch mehr Unternehmen „kreativ“ neue Produkte und Technologien entwickeln. Dagegen könnte sicher so manches Projekt im kulturellen Bereich oder auch im Tourismus puncto Marktanalyse oder Finanzierungskonzept noch einiges von der Wirt-schaft dazulernen. Wichtig für beide ist es, kompetente, finanzstarke Partner zu finden.

Wie schätzen Sie das entwicklungspotenzial der wirt-schaftlichen Leistungskraft des Kulturtourismus für Sach-sen in den nächsten 10 Jahren ein?Der Kulturtourismus ist eines der prioritären Handlungs-felder in Sachsens Tourismusstrategie 2020. Unser Ziel ist es, auch weiterhin Kulturreiseziel Nr. 1 in Deutschland zu sein. Dazu werden wir unsere hochwertigen Reiseziele und die Produktqualität weiter ausbauen, damit und mit der authentischen, weltoffenen Lebensart der Sachsen auf dem nationalen und internationalen Markt werben.

Kultur als überregionaler WirtschaftsfaktorBei der Bedeutung und insbesondere bei der Umsetzung von Kulturprojekten in der Stadt steht auch stets die Wirtschaftliche Komponente zur Diskussion. in einem interview mit dem stellv. Ministerpräsidenten, Wirt-schafts-, Arbeits- und Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) sind wir der Frage nachgegangen, inwiefern Kul-turprojekte wie die LNS zur Wirtschaftskraft in der Region, aber auch um Land beitragen können.

interview: Zita Á. Pataki, giorgos Kalaitzis

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Page 19: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Creative City

Leipzig ist das bessere Berlin, sagen die Medien. Großstadt – das muss nicht heißen: jeden Morgen Stau auf der Stadtautobahn oder eine Stunde U-Bahn bis zum Arbeitsplatz, sagen wir. Großstadt – das heißt: eine Stadt, in der Ideen groß werden können. Ideen zu wirtschaftlichen Erfolgen. Eine Stadt mit kurzen Wegen, vielen Möglichkeiten und einem besonders lebenswerten Umfeld. Egal ob Schriftsteller oder Journalist, Verlagsmit-arbeiter oder Grafi ker, Maler, Architekt, Designer, Filmschaffender oder Musiker – Sie sind nicht allein: Etwa 30.000 Leipziger arbeiten heute in der Kultur- und Kreativwirtschaft und machen die Branche damit zu einer der lebendigsten in der Stadt. Wir haben nicht nur Raum zum Leben und Arbeiten, wir haben auch die richtige Atmosphäre

dazu. Dass am Ende zum Beispiel der Preis der Leipziger Buchmesse steht oder wie für Neo Rauch eine Einzelausstellung im New Yorker Metropolitan Museum of Art, das können wir natürlich nicht versprechen. Aber dass Leipzig und seine einzig-artige Lebensqualität Sie inspirieren werden, das können wir versprechen. Denn das ist Leipziger Freiheit.können. Ideen zu wirtschaftlichen Erfolgen. Eine

Stadt mit kurzen Wegen, vielen Möglichkeiten und

Egal ob Schriftsteller oder Journalist, Verlagsmit-oder Grafi ker, Maler, Architekt, Designer,

oder Musiker – Sie sind nicht allein: Etwa 30.000 Leipziger arbeiten heute in der Kultur- und Kreativwirtschaft und machen die Branche damit zu einer der lebendigsten in der Stadt. Wir haben nicht nur Raum zum Leben und Arbeiten, wir haben auch die richtige Atmosphäre

Freiheit.

Sie haben Lust auf Leipzig bekommen? Wir haben das Angebot: bunte Spinnerei, hohe Kultur, kleine Kunstbühnen, spannende Architektur, quirlige City.

Leistungen: 2 Ü/F in einem 4-Sterne City-Hotel,„Leipzig kompakt“-Sightseeing Tour (2,5 h)ab 129,00 I p. P. im DZ · EZ-Zuschlag ab 35,00 F

Gültigkeit: ganzjährig, vorbehaltlich der VerfügbarkeitAnmeldeschluss: vier Wochen vor Anreise

weitere Informationen: www.leipzig.travel

Warum sollten sich Unternehmer/in-nen in kulturellen Projekten engagie-ren? Wie könnte man aus der Bezie-hung zwischen Kultur und Wirtschaft zukünftig weitere erfolgsgeschichten entwickeln?Nach jüngsten Marktforschungser-kenntnissen kommt der typische in-ländische Übernachtungsgast über-durchschnittlich häufig im Rahmen eines Kultururlaubes oder einer Städ-te- und Studienreise nach Sachsen. Das ist ein Beispiel dafür, wie Kunst und Kultur und Tourismuswirtschaft im Freistaat bereits gemeinsam er-folgsgeschichte schreiben. ein wei-teres gutes Beispiel ist das engagement der Wirtschaft in den Regionalkon-venten der Kulturraumförderung. Kunst und Kultur brauchen Förderer, Mäzene. Darum freue ich mich über regional engagierte Unternehmer, die mit dem Werben für den starken Standort auch von sich selbst überzeu-gen. Partnerschaften aus Kultur und Wirtschaft stärken die regionale iden-tität durch die Vernetzung regionaler Akteure. Das ist der richtige Weg. Bei der konkreten Umsetzung, wie dem Aufbau des informations- und Leitsy-stem der Notenspur, stehen wir den Akteuren dann gern mit Mitteln der eU, des Bundes und des Freistaates zur Seite. 

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Page 20: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Das Ziel ist klar: Die Stadt Leipzig will mit der Notenspur auf die Weltkultur-erbeliste der UNeSCo. Am 31.01.2012 reichte oberbürgermeister Burkhard Jung den Bewerbungsantrag beim Freistaat Sachsen ein und erklärte: „Wir dürfen zurecht stolz auf die ein-malige Tradition unserer Stadt sein. Leipzig stellt die entwicklung der euro-päischen Musik wie sonst keine andere Stadt dar.“

Acht ausgewählte Stationen …

Für die sächsische Vorschlagsliste wur-den acht der insgesamt 23 Stationen der Leipziger Notenspur ausgewählt: das Bosehaus, die Thomas- und die Niko-laikirche als Wirkungsstätten Johann Sebastian Bachs, das Mendelssohn-Haus als einzige erhaltene, letzte Woh-nung Felix Mendelssohn Bartholdys, das Schumann-Haus als erste gemein-same Wohnung von Clara und Robert Schumann, das Verlagshaus C.F. Peters als Leipziger Domizil von edvard grieg, die Hochschule für Musik und Theater als Wirkungsstätte Max Regers und das Kaffeehaus Zum Arabischen Coffe Baum als Treffpunkt von Musikern,

Künstlern und Schriftstellern. Werner Schneider, einer der gründungsmit-glieder der Leipziger UNeSCo-initi-ative, betont: „Das sind alles authen-tische orte, in denen auch heute noch Musik stattfindet.“ Der Statik-Professor gründete die UNeSCo-initiative im Jahr 2007 mit dem ehemaligen Schul-rat Rainer Manertz. Dieser hatte sich schon vorher um einen UNeSCo-Titel für die Leipziger Bachstätten bemüht, während Schneider mit der Notenspur auf die Komponistenstätten des Ba-rock und der Romantik gesetzt hatte. Mit einer Projektgruppe des Welterbe-Studienganges der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus untersuchten sie die Chancen einer musikbezogenen Bewerbung der Stadt Leipzig bei der UNeSCo.

… von europäischer Bedeutung

es zeigte sich: Viele gebäude der No-tenspur sind mit den zentralen ent-wicklungen der europäischen Musik-geschichte verbunden. Sie haben die Musikwelt in europa und der Welt entscheidend geprägt. Werner Schnei-der hofft: „Wenn wir die Musik mit den

orten ihrer entstehung verbinden, ist das ein Anker für die erinnerung, bis jetzt vor allem für uns Leipziger und Musikliebhaber, aber in Zukunft könnte das auch für die ganze Mensch-heit gelten.“ Auch die Stadt sieht große Chancen in der Leipziger UNeSCo-Bewerbung. „Bisher ist auf der Kultur-erbeliste kein Baudenkmal zu finden, das wegen seines Musikbezuges aufge-nommen wurde. Das ist ein großer Vorteil“, so der oberbürgermeister. Den „richtigen Schwung“, so erklärt er, habe die Bewerbung durch das Noten-spur-Projekt bekommen, denn durch das bürgerschaftliche engagement hät-te das UNeSCo-Vorhaben ein breites einverständnis in der Bevölkerung. Bis zu einer entscheidung über den Leip-ziger Antrag wird es allerdings noch einige Zeit dauern. im Herbst 2012 kann der Freistaat Sachsen zwei Pro-jektvorschläge an die deutsche Kultus-ministerkonferenz weitergeben. Diese prüft die Bewerbungen aller Bundes-länder und setzt dann die Hälfte der Projekte auf eine deutsche  Vorschlags-liste, die ab dem Jahr 2017 von dem Pariser UNeSCo-Sekretariat entgegen-genommen und bearbeitet wird.

Weltkulturerbe im BlickLeipzig bewirbt sich um Aufnahme in die UNeSCo-Welterbeliste

Text: Dajana Trapp Fotografie: Werner Schneider (li., Mitte o.), Sven Winter (Mitte u., re. o.), Utz Schlicht (re.u.)

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Detail der Säulen der Nikolaikirche; Relief am Türsturz des Hauses zum Arabischen Coffe-Baum; Detail aus dem Bachgemälde (1746) von e. g. Haußmann im Alten Rathaus; Detail aus dem Mendelssohn-Haus; Detail der Fassade des Bosehauses

Page 21: REGJO - Musik bewegt die Stadt

1. Standort geburtshaus Richard Wagner

2. Standort Altes Theater 3. Wohnhaus von Heinrich

Marschner 4. Deutsche Zentralbücherei

für Blinde5. Wohnhaus von gustav

Mahler6. Wohnhaus von Albert

Lortzing Haus 7. Wohnhaus von erwin

Schulhoff 8. Standort Pianofortefabrik

Blüthner9. Forum Thomanum10. Hochschule für Musik und

Theater Felix Mendelssohn Bartholdy

11. Standort Zweites gewand-haus, Mendelssohn-Ufer

12. Standortder ehem. ez-Chaim-Synagoge

13. Nikischplatz14. Standort Synagoge gott-

schedstraße 15. Mendelssohn-Denkmal an

der Thomaskirche 16. Max-Klinger-Treppe

Der 5 km lange Leipziger Notenbogen ist ein die Notenspur ergänzender mu-sikalischer Stadtspaziergang, bei dem das ausgehende neunzehnte und begin-nende zwanzigste Jahrhundert fokus-siert wird. Auf dem Notenbogen wird die Zeit lebendig, in der Arthur Nikisch als gewandhauskapellmeister, gustav Mahler als opernkapellmeister und Max Reger als Universitätsmusikdirek-tor wirkten. Beim Weg durch die von gründerzeithäusern gesäumten Stra-ßen des Waldstraßen- und Musikervier-tels und durch Parkanlagen wie dem Clara-Zetkin-Park ist die Atmosphäre der Stadt um die Jahrhundertwende,

als das ,Zweite gewandhaus’ als inter-nationales Musikzentrum Komponisten wie Peter Tschaikowski, edvard grieg und Richard Strauss nach Leipzig zog, noch spürbar. Auf dem Notenbogen lie-gen im Unterschied zur Notenspur kei-ne Museen, und es können nur wenige innenräume besichtigt werden. Der Notenbogen führt zudem zu zwei traditionsreiche Ausbildungsstätten für den musikalischen Nachwuchs: im Forum Thomanum leben und ler-nen die Sänger des Leipziger Thomas- chores – gegründet im Jahr 1212 – der bereits zu Bachs Zeiten eine geschichtsträchtige musikalische in-

stitution war; die Hochschule für Musik setzt das erbe des von Men-delssohn 1843 gegründeten Konser-vatoriums fort und bildet in Koopera-tion mit den großen Mu sik institutionen der Stadt instrumen-talmusiker/innen und Sänger/innen aus. Mit drei Stationen hebt der Leipziger Notenbogen auch den Bei-trag jüdischen Lebens zur musika-lischen Tradition Leipzigs hervor (7, 12, 14). Mit seinem Facettenreich-tum erweitert der Leipziger Noten-bogen das Bild der Musikstadt Leip-zig und schlägt den Bogen zum 21. Jahrhundert.

Zukunftsmusik i: Der Leipziger NotenbogenSchritt für Schritt Musik entdecken

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LEIPZIGER NOTENSPUR

1 Neues Gewandhaus

2 Mendelssohn-Haus

3 Grieg-Begegnungsstätte

4 Ehemalige Musikbibliothek Peters

5 Grassi-Museum für Musik-

instrumente

6 Alter Johannisfriedhof

7 Schumann-Haus

8 Grafisches Viertel – Musikverlage

9 Wagner-Denkmal

10 Oper Leipzig

11 Alte Nikolaischule

12 Nikolaikirche

13 Altes Rathaus

14 Museum der bildenden Künste –

Beethoven

15 Zum Arabischen Coffe Baum

16 Hôtel de Saxe

17 Thomaskirche

18 Bach-Museum

19 Standort Geburtshaus von Clara Wieck

20 Standort Altes Konservatorium

21 Standort Erstes Gewandhaus

22 Paulinum – Aula und Universitätskirche

St.Pauli

23 MDR-Studio – Rundfunkklangkörper

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Die Leipziger Notenspur ein Band zur Musik knüpfen

1. Neues gewandhaus2. Mendelssohn-Haus 3. grieg-Begegnungsstätte 4. ehemalige Musikbibliothek Peters5. Museum für Musikinstrumente 6. Alter Johannisfriedhof7. Schumann-Haus 8. grafi sches Viertel – Musikverlage9. Wagner-Denkmal

10. oper Leipzig11. Alte Nikolaischule12. Nikolaikirche13. Altes Rathaus 14. Museum der bildenden Künste –

Beethoven 15. Zum Arabischen Coff e Baum 16. Hôtel de Saxe 17. Thomaskirche

18. Bach-Museum 19. Standort geburtshaus Clara

Wieck 20. Standort Altes Konservatorium 21. Standort erstes gewandhaus 22. Paulinum – Aula und Universi-

täts-kirche St. Pauli 23. MDR-Kubus – Rundfunkklang-

körper

Als intarsien im Straßenpfl aster werden sich elemente des geschwungenen edelstahlbandes als Spur durch die Leip-ziger innenstadt ziehen und zeichenhaft für die Leipziger Notenspur die wichtigsten Wohn- und Schaff ensstätten be-rühmter Komponisten miteinander verbinden. Die Spuren führen von Telemann, Bach, Mendelssohn und Schumann über Wagner, grieg und Mahler bis zu Reger zu vielen be-deutenden Musikern und Komponisten, die ihrerzeit Spuren in Leipzig hinterließen. Der erlebnisorientierte Rundweg verbindet die bemerkenswerte Vielzahl erhaltener Leipziger Wirkungsstätten berühmter Komponisten, die weltweit nur von Wien übertroff en wird und macht die Besucher bekannt

mit den originalschauplätzen, die das Potenzial musika-lischen Weltkulturerbes in sich tragen. Die weltweit einma-lige örtliche Dichte der wichtigsten Schaff ensstätten ermög-licht es, auf kurzem Weg einen Spaziergang durch 800 Jahre Musikgeschichte und auf 300 Jahre alten Spuren be-rühmter Komponisten zu wandeln. Die Leipziger Notenspur bietet generationsübergreifend neue erfahrungen und er-lebnisse für jedermann, nicht zuletzt tragen dazu auch die Kleine Leipziger Notenspur und das Musikerlebnis-Leitsy-stem bei. Die 5,3km lange Leipziger Notenspur kann zu Fuß und in mehreren etappen erkundet werden, der durch-schnittliche Stationsabstand beträgt 225 m.

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Page 23: REGJO - Musik bewegt die Stadt

OUVERTÜRE (ab 10 Uhr)

Das Fest startet am Vormittag des 12. Mai mit einem bun-ten Programm für die ganze Familie rund um den Thomas-kirchhof. Dort lädt Thomaskantor georg Christoph Biller zum 800jährigen Bestehen der Thomaskirche Jung und Alt zum öffentlichen Singen ein und für unsere Kleinsten wird ein vergnüglicher Stadtspaziergang musikalisch in Szene gesetzt. gleichzeitig öffnen die Komponistenhäu-ser von Schumann, grieg und Mendelssohn ihre Türe, Schlösser und Pforten, um interessierte gäste eintrittsfrei in historische Zeiten zu entführen. Zudem ziehen kleine-re Musikergruppen durch die passagenreiche innenstadt Leipzigs, mischen die ersten schwungvollen Töne unter das hektische Treiben und informieren über die Notenspur-initiative.

FANFARE (ab 14 Uhr)

Am frühen Nachmittag wird die Leipziger Notenspur auf dem Markplatz festlich eröffnet. in der Tradition der Leipziger Stadtpfeifer erklingen Bläser von den Balkonen der Anrainer. Das Quintett Amarcord spannt dabei einen Bogen über 800 Jahre Musikgeschichte bis in die gegen-wart. Der oberbürgermeister gibt vom Balkon des Alten Rathauses aus das Startsignal für die im Stadtbild einge-prägte Notenspur mittels intarsien und Beschilderungen. Begleitet wird der Festakt durch Tänzer/innen der Mu-sikschule Johann Sebastian Bach, die Notenspurbänder aus Fallschirmseide über den Platz und in alle Richtungen der Spur ziehen und so zur entdeckung der Feststrecke einladen.

MUSIK AUF DER SPUR (ab 15 Uhr)

entlang des Rundwegs der Notenspur sind die Besucher zu einem musikalischer Stadtspaziergang eingeladen, bei dem sie verschiedene Angebote entlang der Strecke wahrnehmen können, denn an nahezu alle Stationen finden kleinere Pro-grammteile statt. Zusammen zu musizieren und den Spaß daran an die Besucher zu übertragen, die hier und da auch live mitmachen können, darum geht es jetzt! Dabei wird die initiative der Feststrecke ein abwechslungsreiches musika-

lisches Profil geben: neben klassischer Musik werden auch moderne Stile, wie Jazz oder Weltmusik, einbezogen. Die Verlagerung konzertanter Aufführungen in den öffentli-chen Raum betont die enge Korrespondenz von Kunst und Stadtraum, Musik wird an ungewöhnlichen orten und jenseits traditioneller Kontexte erfahrbar. Auch die großen Musikinstitutionen rund um den Augustusplatz, so oper, gewandhaus und MDR laden erstmalig mit ihren Chören die Leipziger Bürgerschaft zum Mitsingen ein. Als weiteres Highlight soll die längste Klangkette der Welt entstehen, bei der ein Ton von Musiker zu Musiker weitergegeben wird. Kinder werden mit dem neuesten Notenspur-entdeckerpass zu einer Stadtrallye geladen. Weitere kind- und familienge-rechte Angebote runden das Programm ab. Da kann selbst das Lama Horst aus dem Leipziger Zoo nicht widerstehen und wird deshalb persönlich anzutreffen sein.

FINALE (ab 18 Uhr)

in den Abendstunden, wenn die Musik auf der Spur lang-sam verhallt, wird die Notenspur-initiative den gesamten architektonisch außergewöhnlichen ort der grassi-Museen einnehmen und final erklingen lassen. Stand am Nachmittag der Aspekt des spannungsreichen Mitmachens im Fokus der Veranstaltungen, geht es am Abend mehr um den Aspekt des außergewöhnlichen genießens. Die BigBand der Universi-tät wird die Architektur des hinteren innenhofes bespielen, während A-Cappella-ensembles das weitläufige Foyer und die Treppenaufgänge zum Klingen bringen. im Zimeliensaal wird Alte Musik geboten, während in der Pfeilerhalle Klas-sische Musik auf moderne Videoinstallationen trifft. im Ki-nosaal wird zu Stummfilmen an der Kinoorgel improvisiert, während stündliche Führungen in das Klanglabor des Mu-seums für Musikinstrumente entführen. Auch ein roman-tischer Nachtspaziergang über den Alten Johannisfriedhof mit seinen zum Teil musikgeschichtlich bedeutenden grab-anlagen ist möglich. Zum mitternächtlichen Abschluss des eröffnungsfestes lädt die Notenspur-initiative alle Besucher und Beteiligten zum gemeinsamen „Mondscheintanz“ in den vorderen innenhof des grassi-Komplexes ein.

Denn: Musik bewegt die Stadt, weil sie die Herzen er-greift!

Musik bewegt die StadtAuftakt zur Leipziger Notenspur am 12.05.12.

Die Bürger der Stadt sind herzlich aufgerufen mitzufeiern, wenn die Leipziger Notenspur als neues musikalisches Wahr-zeichen in das öffentliche Bewusstsein der Stadt gebracht wird. Der Auftakt soll das interesse an ihrer erkundung in der Bürgerschaft wecken und diese als Teil der Musikstadt Leipzig präsentieren. Die Leipziger Notenspur versteht sich nicht nur als ein touristischer Pfad, sondern wirkt in starkem Maße identitätsstiftend in der Stadt, zumal sie als Projekt auf dem jahrelangen bürgerschaftlichen engagement vieler Leipziger fußt. Die Verbindung der Bürger mit ihrer Stadt über Musik im öffentlichen Raum steht damit im Fokus des Festes und bildet auch eine inhaltliche Klammer der Ver-anstaltungsteile. Mit der Notenspur-initiative kann man erleben, dass Leipzig nicht nur eine sehr facettenreiche, von Bürgerkultur geprägte Musikstadt war, sondern immer noch ist.

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Page 24: REGJO - Musik bewegt die Stadt

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1. Altes Bach-Denkmal, Thomaskirche2. Standort Zweites gewandhaus,

Mendelssohn-Ufer 3. Hochschule für Musik und Theater

Felix Mendelssohn Bartholdy4. Schubertdenkmal

5. Rittergut Kleinzschocher 6. Richard-Wagner-Hain7. Schillerhaus 8. gohliser Schlösschen9. Zöllner-Denkmal10. Wohnhaus von gustav Mahler

11. Deutsche Zentralbücherei für Blinde12. geburtshaus von Hanns eisler 13. gedächtniskirche Schönefeld 14. Zweinaundorfer Park , Stadtgut Mölkau15. Museum für Musikinstrumente 16. Neues gewandhaus

Als Wohn- und Schaff ensort herausragender Komponisten des 18. bis 20. Jahrhunderts weist Leipzig eine große Vielfalt musikgeschichtlich interessanter orte auf. einige Stätten voll klingender Atmosphäre liegen außerhalb der innen-stadt. Diese sind zum großen Teil landschaftlich reizvoll eingebettet in die von vielen Wasserläufen durchzogene Auenlandschaft, in das über 30 km lange grüne Band, das die Stadt bewächst und umgibt. Den doppelten Vorzug des erlebens landschaftlicher Schönheit und des erkundens historischer erinnerungsorte können Leipziger und gäste entlang der Route des Leipziger Notenrads genießen. Die Tour beginnt an der Thomaskirche und endet am Neuen gewandhaus und umschließt damit zwei Brenn- und gip-felpunkte Leipziger Musikgeschichte. entlang des Notenrads

entfaltet sich ein Potpourri der vielfältigen Schätze Leipzigs, die bisher nicht oder kaum im Brennpunkt touristischen interesses stehen: gründerzeitviertel und gartenanlagen, verzweigte Flussläufe und artenreicher Auenwald, Land-güter und Parkanlagen, Herrenhäuser und Kunst im öff ent-lichen Raum.entlang des Leipziger Notenrades werden elster- und Pleiße- radweg sowie zukünftig über ausgebaute Verbindungswege auch mit Mulde- und Saaleradwanderweg miteinander ver-netzt und laden zu vielfältigen musikalischen Radpartien ein. Das Leipziger Notenrad ist 36,6 km lang und besteht aus einer westlichen Schleife (Stationen 1–11) und einer etwa gleichlangen östlichen Schleife (Stationen 12–16), die beide an das Stadtzentrum anschließen.

Zukunftsmusik ii: Das Leipziger Notenrad Mit Bewegung zu mehr Musik

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impression aus dem Saal im ehemaligen Verlagshaus C.F. Peters/grieg gedenkstätte; Wie schön leuchtet der Morgenstern… impression aus der Nikolaikirche; impression aus dem Bosehaus/Bachmuseum

Dr. Helge-Heinz Heinker ist seit 1991 publizistisch tätig, zunächst als Ressortleiter Wirtschaft der Leipziger Volkszeitung, seit 1998 als freier Journalist und Autor

Melodischer PfadKlangfülle für die gäste Leipzigs

im Städtetourismus stimmt Leipzig eine besondere Melo-die an: Nirgendwo sonst auf der Welt finden Besucher eine solch einzigartige Dichte von Wohn- und Wirkungsstätten berühmter Komponisten. Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, edvard grieg, Richard Wagner und andere klangvolle Namen sind mit prä-genden Abschnitten ihres Lebens und Wirkens auf immer mit Leipzig verbunden.

Zentrum europäischer Musikkultur

Seit dem 17. Jahrhundert war die Handelsstadt ein exzel-lentes Zentrum der deutschen und der europäischen Kultur, und die Musik spielte dabei eine besondere Rolle. Sie lieferte sozusagen die Hintergrundmelodie für das Wachsen und das Wohlergehen dieser Stadt. Vor allem die wohlhabenden Kaufleute leisteten sich Musik-Kultur und ließen viele wei-tere Zeitgenossen am Wohlklang teilhaben. Das gewand-hausorchester war von Beginn an ein bürgerliches orchester und gehört unbestritten zur Spitzengruppe der Klangkörper in der Welt; das Leipziger Konservatorium war das erste in Deutschland. Diese Traditionen pflanzen sich in der Auf-führungspraxis, im Wirken der Hochschule für Theater und Musik und ihn vier herausragenden, authentischen Stät-ten fort – Bach-Museum, edvard-grieg-Begegnungsstätte, Mendelssohn-Haus und Schumann-Haus.

Publikumsmagnet

Manche Städte sind stolz darauf, ihren Besuchern einen besonderen Akkord der Musikgeschichte bieten zu können, Leipzig offeriert seinen Bürgern und gästen ein Feuerwerk der Musikgeschichte. immer mehr Besucher zieht es wegen der Musik hierher, und sei es als hochkulturelles Begleit-programm wichtiger Fachkongresse. Das Bachfest in seiner heutigen Form gibt es seit 1999. im Jahr 2011 fand in Leip-

zig außerdem das internationale Mahler-Festival anlässlich des 100. geburtstages des Meisters statt. innerhalb von 14 Tagen führten zehn renommierte internationale orchester alle Sinfonien aus der Feder gustav Mahlers im gewand-haus auf. Nicht wenige der 25.000 Besucher aus aller Welt lauschten sämtlichen Aufführungen.

Auftakt für die Notenspur

ist eine Steigerung denkbar? Leipzig stimmt sie am 12. Mai 2012 in festlicher Weise mit seiner Notenspur an. Die grun-didee der Leipziger Notenspur basiert auf dem 1849 von Robert Schumann vertonten gedicht von eduard Mörike „er ist‘s“, einer Hymne an den Frühling, der einem blauen Bande gleich durch die Lüfte schwebt. Auf reichlich fünf Kilometer Länge verbindet der Rundgang bemerkenswerte Stätten der Musikgeschichte miteinander. 13 unüberseh-bare, aber nicht dominante Metallstelen enthalten die wichtigsten informationen auf Deutsch und englisch. ein Audio-guide sorgt für die klangvolle Begleitung. Denn jeder einzelne ort ist einen speziellen Besuch wert. Leipzig und die Musik – dieses Thema inspiriert, und es bringt Musikfreunde aus aller Welt zusammen. Wer eines der großen Leipziger Musikereignisse erlebt hat, insbesonde-re in den Sommermonaten, wenn die öffentlichen Auffüh-rungen ein besonderes Flair auf historische Plätze zaubern, wird wiederkommen. Die Stimmung ist beschwingt und sie beschwingt die Zuhörer.erneut über zwei Millionen Übernachtungen zählten die Leipziger Touristiker im Jahr 2011. Unter den Besuchern waren viele Musikliebhaber, die dem Städtetourismus eine besondere Note geben. Und 2012 lockt das Jubiläum „800 Jahre THoMANA.“ Wenn acht Jahrhunderte des Thoma-nerchors kein Anlass sind, die Musikstadt Leipzig zu besu-chen und hineinzuhören in ein prächtiges Stück europä-ischer Musiktradition.

Text: Helge-Heinz Heinker Fotografie: Werner Schneider (li. und re.), Sven Winter (Mitte)

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Page 26: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Zentrales Thema der Leipziger Notenspur ist die Musik. Warum hat die Musik gerade in Leipzig einen so hohen Stellenwert?Das liegt in erster Linie an der langen und bedeutenden Musik-tradition. Die vielen orte, die nun mit der Notenspur verbun-den werden, zeugen davon. Neben den großen Musikinstituten sorgt eine lebendige Musikszene für die Vielfalt der Musikstadt Leipzig.

Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Kraft/Bedeutung von Kul-turprojekten wie die Notenspur in den Städten (in Sachsen) ein?Kultur wird gerne als weicher Standortfaktor auch bei der Ansiedlung von Unternehmen angesehen. Kultur hat sich jedoch über den Status als weicher Standortfaktor hinaus weiterentwickelt und ist nicht nur in Leipzig längst selbst Wirtschaftsfaktor geworden. Beispielsweise lag in Leipzig im Jahre 2010 der gesamtumsatz in dem Cluster Medien- und Kreativwirtschaft zwischen 3 bis 4 Mrd. eUR. Projekte wie die Leipziger Notenspur steigern die Attraktivität der Stadt, zie-hen gäste an und haben damit auch einen wirtschaftlichen effekt.

Kultur weist starke Profile auf, man spricht sogar auch von kul-turellen Marken; Welche Rolle spielen kulturelle Marken und insbesondere auch die Leipziger Notenspur für Leipzig?ich erlebe seit vielen Jahren eine kontroverse Debatte um das Leitbild der Stadt Leipzig. Leipzig hat eine Vielzahl von Stär-ken vorzuweisen und es fällt schwer, sich auf eine oder eine Auswahl zu begrenzen. Am besten wäre es, die Stadt wür-de sich so entwickeln, dass am ende „Leipzig“ die Marke ist. Das heißt, „Leipzig“ als Begriff würde ausreichen, um in den Köpfen der Menschen ein Potpourri von Assoziationen auf-zurufen, die alle für Stärken und Anziehungspunkte der Stadt stehen. Die Leipziger Notenspur als kulturelle Marke stärkt das Musikprofil Leipzigs und damit den Standort. Sie richtet sich sowohl an Musikliebhaber, als auch an Architekturbegeisterte und natürlich an die Leipzigerinnen und Leipziger selbst. Sie ist ein Angebot an alle generationen, auf musikalische entde-ckertour zu gehen und hat den Nebeneffekt, dass sich entlang der Notenspur auch andere Sehenswürdigkeiten erschließen. ich hoffe, dass es der Leipziger Notenspur gelingt, die musi-kalische Vergangenheit und Tradition Leipzigs zukunftsfähig

Die Kraft der Musik in die Stadt hineintragenDas kulturelle erbe Leipzigs zu schützen und zu pflegen, ist wichtige Aufgabe der Kommune. Doch viele Kulturprojekte entstehen nicht am Reißbrett im Rathaus, Kreative und interessierte Bürger zeigen eigeninitiative, um zur Lebensqua-lität in ihrer Stadt beizutragen, wie das Projekt „Leipziger Notenspur.“ in dem interview mit Susanne Kucharski-Huniat, Kulturamtsleiterin der Stadt Leipzig, sprachen wir über Möglichkeiten der Unterstützung von Bürgerprojekten, über deren Wertschätzung und über Kultur als Wirtschaftsfaktor.

interview: Zita Á. Pataki, giorgos Kalaitzis Fotografie: Antje Kröger

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Page 27: REGJO - Musik bewegt die Stadt

zu machen und auch gerade junge Men-schen zu begeistern.

Welche optionen hat die Stadtverwal-tung, bürgerschaftliches engagement in Kultur und Bildung zu stärken? Aus der Bürgerschaft kulturelle Projekte zu entwickeln hat in Leipzig Tradition. So sind z.B. große kulturelle einrich-tungen, wie oper, gewandhaus und die Sammlung des Museums der bildenden Künste entstanden und wurden später in kommunale Verwaltung übernom-men. in Leipzig gibt es ein breites Spek-trum an Vereinen und initiativen, die mit ihren Vorhaben das kulturelle Leben der Stadt wesentlich mitprägen. Die Stadt Leipzig fördert solche Projekte jährlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Mit unterschiedlichen Förderinstrumenten,

insbesondere der institutionellen För-derung und mit dem Abschluss von Rah-menvereinbarungen können Projekte mittelfristig gesichert werden.

Wohin können sich Kreative mit ihren ideen in der Stadtverwaltung hin wen-den? Da muss man differenzieren. eine An-laufstelle ist das Kulturamt. Hier es gibt Ansprechpartner für alle genres, die gefördert werden. Weitere Anlaufstelle ist z.B. das Amt für Wirtschaftsförde-rung, das sich um die Akteure der Kul-tur- und Kreativwirtschaft kümmert. Was wünschen Sie für die Zukunft der Leipziger Notenspur? ich wünsche mir, dass die Leipziger No-tenspur ein begehrtes Ziel für Leipzige-

rinnen und Leipziger und gäste der Stadt wird. Anspruch muss es sein, dass sämtliche orte, die sie verbindet, dau-erhaft ein Netzwerk bilden und im Sinne der Dachmarke pflegen. Die Stadt Leipzig steht zurzeit für die tech-nische Realisierung. Sie wird künftig weiter einzelne Standorte, wie die au-thentischen Komponistenhäuser, si-chern helfen. Der Förderverein der Leipziger Notenspur wird wohl mittel-fristig weiterhin notwendig sein, um das Netzwerk in gang zu bringen und übergreifende Aktivitäten zu managen. ich hoffe, dass sich die Leipziger Noten-spur innerhalb der nächsten fünf Jahre zu einer internationalen Kulturmarke etabliert. eine entsprechung des Mar-kennamens auf englisch ist dafür schon jetzt wichtig.

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Page 28: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Weshalb wird aus ihrer erfahrung heraus Kultur als Stand-ortfaktor immer wichtiger für Städte, Menschen und Un-ternehmen?Das ist in kurzer Form nicht so einfach zu beantworten, da es bei der Beantwortung eines Blickes in die geschichte bedarf. Vielleicht ganz kurz und in einigen Punkten auch verkürzt dargestellt: Die „europäische Stadt“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie alle Funktionen des menschlichen Zusam-menlebens in sich vereint. Dabei ist die Durchmischung dieser verschiedenen Funktionen das Hauptmerkmal, d.h. Arbeiten, Wohnen, Freizeit, Kultur sind keine Angebote in unterschiedlichen räumlichen Arealen, sondern in einem räumlichen Zusammenhang möglich. Dieses ideal der „europäischen Stadt“ ist in den letzten 100 Jahren immer mehr abhanden gekommen. Das Wohnen verlagert sich an die ortsränder oder in die Vororte, das Arbeiten spaltet sich auf in das produzierende gewerbe in den gewerbege-bieten vor der Stadt und in Handel und Dienstleistungen in der Stadt. Kulturelle Angebote gibt es weiterhin in den innenstädten. Die Architektur und die Handelsangebote in den innen-städten haben sich mittlerweile soweit angeglichen, dass eine Unterscheidbarkeit der Städte fast nicht mehr möglich scheint. Diese Unterscheidbarkeit liefert möglicherweise das kulturelle Angebot mit Kultureinrichtungen oder aber auch Kunst im öffentlichen Raum. Kultur wird damit zu einem entscheidenden Faktor in der identitätsstiftung für eine Stadt. Diese wiederum ist enorm wichtig für die Men-schen in der Stadt und die ansässigen Unternehmen.

Wie würden Sie die Wirkung beschreiben, die durch Kultur für die Standortentwicklung entsteht?

Mit dem Begriff der identitätsstiftung habe ich die wesent-liche Wirkung der Standortentwicklung schon angespro-chen. Darüber hinaus gibt es natürlich andere Wirkungs-gefüge, die in der Standortentwicklung eine Rollre spielen. Der erste Kulturwirtschaftsbericht des Landes Nordrhein-Westfalen in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts förderte eine überraschende interdependenz zu Tage: in Städten mit einem breiten kulturellen Angebot gab es mehr kulturwirtschaftliche Ansiedlungen als in Städten mit einem eingeschränkten kulturellen Angebot. Hier wurden direkte Zusammenhänge von kulturellem Angebot und Wirtschaft dargestellt. Demnach wäre Kultur nicht nur ein „weicher“ Standortfaktor, wie das häufig beschreiben wird, sondern ein „harter“.

Sie sind selbst Kultur-Unternehmer: welche „Unternehmer-qualitäten“ brauchen Kulturinstitutionen bzw. –projekte, die etwas an ihrem Standort bewirken wollen?grundsätzlich gilt: engagement! ich selbst sitze mit meinem Unternehmen seit fast 20 Jahren in Münster. Vor ort habe ich in dieser Zeit drei Projekte betreut. Für mich spielt der Standort auf einer ganz anderen ebene eine Rolle und ich denke, das gilt für viele Unternehmen: Münster ist eine Stadt, in der es sich sehr gut leben lässt, in der das kulturelle Angebot gut ist, außerordentliche Angebote in erreichbarer Nähe und die durch die große Universität eine ewig junge Stadt ist.

Was ist wichtig für Arbeitnehmer, wenn Sie ihre Berufskar-rieren planen? Kann man behaupten, dass kulturell entwi-ckelte orte und Regionen mehr Chancen auf qualifizierte Arbeitnehmer haben?

erfolge werden gemachtJens imorde studierte Soziologie, Musikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften in Münster, Bielefeld und Köln, gründete 1993 als geschäftsführender gesellschafter die iMoRDe Projekt- & Kulturberatung gmbH. Durch seine langjährig geknüpften engen Verbindungen zu zahlreichen Kommunen, Landkreisen, Universitäten und Stiftungen ist er zu einem Kenner der komplexen Prozesse in der Stadtentwicklung, im Städtebau, in der Kultur, im Stadtmarketings und des Handels avanciert. er war u.a. geschäftsführend im Büro für Freie Kulturarbeit des Landes NRW (Dortmund), im Landesbüro Stadtmarketing NRW (Bocholt) und in der geschäftsstelle des Netzwerks innenstadt NRW (Münster) tätig. Besonders gefragt ist sein Fachwis-sen bei Lösungen im Leerstandsmanagement, im Kulturmanagement, in individuellen Problemlagen und Anforderungen von Bundesländern, großstädten oder Kommunen. im gespräch mit Jens imorde erfuhren wir, warum man Standortentwicklung nicht verschlafen sollte.

interview: giorgos Kalaitzis, Zita Á. Pataki Fotografie: imorde Projekt- & Kulturberatung gmbH Münster

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Page 29: REGJO - Musik bewegt die Stadt

ich bin immer vorsichtig bei empfeh-lungen hinsichtlich Berufskarrieren. ich habe in einer Zeit studiert, als jeder mir die vorprogrammierte Arbeitslosigkeit konstatierte. ob mein Werdegang was mit dem kulturell aufgeladenen ort zu tun hatte oder mit anderen Dingen, wage ich nicht zu entscheiden. Aber sagen wir so, das kulturell gute Umfeld hat mir auf keinen Fall geschadet.

Welche erwartungen stellen im ge-genzug Unternehmen an die kulturelle infrastruktur in Kommunen und Städ-ten, wenn sie Standortentscheidungen treffen?Das kann ich nur aus einigen Beispie-len darlegen. Je nachdem, in welchem Umkreis ein Unternehmen seine Mit-arbeiter requiriert, entwickelt sich na-türlich auch eine eigene Dynamik. ein Leipziger Unternehmen, das in Sachsen auf die Suche nach neuen Mitarbeiter ist, braucht die Vorzüge dieser Stadt nicht wirklich herausstellen. ein glo-bal player, dessen Suche sich z.B. auf die USA oder auf den asiatischen Raum ausweitet, hat es da sehr viel schwerer, die Vorzüge einer Stadt wie Leipzig dar-zustellen. Auf die Frage, wo diese Stadt denn überhaupt liegt, folgen weitere nach Möglichkeiten für die Familie, der

infrastruktur und auch der Bildung und der Kultur.

Die Leipziger Notenspur eint die viel-schichtige Musiktradition Leipzigs im öffentlichen Raum: Spielt die Klassische Musik als Kultursparte eine besondere und hervorgehobene Rolle als Standort-faktor und warum?Die Klassische Musik gehört nach Leip-zig wie in kaum eine andere Stadt in Deutschland. Die Musiktradition ist nicht erst mit Johann Sebastian Bach begründet, wird aber heute oft daran festgemacht. Aus diesem grund ist die Musik ein wesentlicher Standortfaktor, weil sie identitätsstiftend und vor allem authentisch ist. Die klassische Musik ist nichts Aufgesetztes oder importiertes, sie gehört als Marke nach Leipzig.

Aus dem Blickwinkel ihrer Beratertätig-keit: Welche Trends sollten Städte in den nächsten 5 Jahren nicht verschlafen in der Standortentwicklung durch Kultur?Das lässt sich so nicht sagen, weil das für jede Stadt anders ist. Aber mit der Verabschiedung der Leipzig Charta vor drei Jahren hat die europäische Union ein klares Bekenntnis für die entwicklung der innenstädte abgege-ben. Diese entscheidung betrifft auch

die kulturellen Angebote, denn sie be-schwört ein Präjudiz für „innenent-wicklung vor Außenentwicklung“. Sie beschreibt eine stärkere Rückbesin-nung auf die Werte der „europäischen Stadt“ und forciert die einbindung al-ler möglichen Bausteine in sogenann-te „integrierte Handlungskonzepte“. Diese entwicklung sollte die Kultur und vor allem die Kulturpolitik nicht verschlafen.

Haben die Städte mittlerweile verstan-den, Kultur als Faktor und Marken an-zuerkennen (und nicht immer nur als Haushaltstitel)?Kultur ist in fast allen Bundesländern eine freiwillige Aufgabe der Städte und gemeinden. Damit haben alle Kommunen, die nicht mehr über ei-nen ausgeglichenen Haushalt verfü-gen, grundsätzlich Argument ations-schwierig keiten. Viele Städte haben das verstanden, die Politiker vielerorts nicht. grundsätzlich muss die Kultur und die kulturelle Bildung in den Landesverfassungen nicht mehr nur als freiwillige Aufgabe, sondern als Pflichtaufgabe eingestuft werden. Dann reden wir auch wieder über Konzepte und nicht nur über geld, das nicht vorhanden ist.

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Page 30: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Die Notenspur-initiative ist für mich Ausdruck der Leipziger Bürgerinnen und Bür-ger für die identität mit der kulturellen und musikalischen geschichte dieser Stadt. Die idee, diese geschichte für alle jeden Tag sichtbar, begehbar und somit begreifbar zumachen, macht die „Notenspur“ für mich so universell und einzigartig. Deshalb unterstütze ich und engagiere ich mich für die „Notenspur“! Als Vorstandsmitglied des Notenspur-Fördervereins möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, dass die No-tenspur über die grenzen unserer Stadt hinaus bekannt und somit nachhaltig die Region gestärkt wird.

Univ.-Prof. Dr.-ing. Frank Dehn, geschäftsführender gesellschafter der MFPA Leipzig gmbH

Warum ich mich bei der Leipziger Notenspur engagiere? Weil in meinem Leben zwei Dinge erste geige spielen. ganz oben allerdings: Fußball. Knapp dahinter dann doch: die klassische Musik. Für den Profi-Fußball hat es leider nicht gereicht und für ein Klavier-Studium konnte ich mich letztlich auch nicht entscheiden. Nun, als Wissen-schaftler im eher theorielastigen Bereich der vergleichenden Kultur- und gesell-schaftsgeschichte, bin ich sehr froh, als Leiter für Musikprojekte bei der Leipziger Notenspur einen praktischen Beitrag zur Schaffung und Weiterentwicklung eines Wahrzeichens der Musik leisten zu können. einziger Wehrmutstropfen bei der er-öffnung der Notenspur am 12. Mai: ich kann nicht dabei sein, wenn Borussia Mön-chengladbach im Berliner olympiastadion (hoffentlich) den DFB-Pokal gewinnt.

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in meinem Leben spielt Musik eine sehr wichtige Rolle. Am meisten mag ich, dass Musik es schafft, so viele unterschiedliche Leute zusammen zu bringen. Sei es durch das gemeinsame Musik machen, das erleben eines Konzertes, oder durch den Aus-tausch über Musik. Dieses Verbindende von Musik, das habe ich auch in den Stunden mit den Kindern in der ostvorstadt bemerkt. Aus so unterschiedlichen Ländern und Verhältnissen sie auch kommen, über das gemeinsame Musizieren und instrumente ausprobieren haben sie angefangen miteinander zu kommunizieren, und so ist unter ihnen ein guter Kontakt entstanden. Am stärksten ist mir ihre Neugier in erinnerung geblieben, wenn sie durch die Musik und instrumente etwas über fremde Länder erfahren konnten oder einfach den Freiraum hatten, sich musikalisch auszutoben. Besonders schön war, wie sich ganz in das Trommelspielen in der Runde und das Dirigent Spielen versenken konn-ten und am liebsten gar nicht mehr aufgehört hätten. Diese energie war höchst ansteckend und irgendwann hat sich unser „orchester“ nicht mehr auf den Stühlen halten können!

Maria Langner

Musik verbindet Warum sich Bürger engagieren

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Page 31: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Bürgerschaftliches engagement auf der NotenspurVom Management ehrenamtlicher Helfer

Dipl.-Geografin Heide Luckmann ist Geschäftsführerin des Notenspur-Fördervereins e.V.

Für mich ist das Faszinierendste an dem Notenspur-Projekt die enorme energie und Triebkraft, welche durch ehrenamtliches engagement ent-stehen kann. Die Begeisterung der Notenspur-Mitstreiter und besonders das Arbeitsklima sind so ansteckend, dass man schnell mit dem „Noten-spur-Virus“ infiziert ist. Allein unser allererstes Kinderfest „Mit Toni auf der Leipziger Notenspur“ 2009 wur-de von ca. 140 ehrenamtlichen Hel-fern unterstützt, obwohl dieses Fest damals noch gar nicht etabliert war! Die Helfer haben verschiedenste logi-stische und organisatorische Aufgaben übernommen, die Kinder an den ein-zelnen erlebnisstationen betreut, sich um die Technik gekümmert und so-mit ein wunderschönes Fest realisiert, für das nur ein minimales Budget zur Verfügung stand – Allein durch (Wo)Manpower!

Projekte …

Die Begeisterung der helfenden Hän-de und die Motive des ehrenamtlichen engagements bei der Notenspur sind dabei sehr vielseitig. Viele unterstüt-zen das Projekt, weil Sie eine starke emotionale Bindung zur (klassischen) Musik haben oder besonders gerne mit

Kindern zusammenarbeiten. Andere wiederum sehen ihre Leidenschaft bei der Migrationsarbeit – beispielsweise ist ein Projekt im Leipziger osten ent-standen, welches sich der Musikver-mittlung und dem interkulturellen Austausch in einer grundschulklasse widmete. Über ein knappes Jahr wa-ren ,Notenspur-ler’ alle zwei Wochen für 2 Stunden in Hortgruppen der „Wilhelm-Wander-Schule“ und ver-mittelten Kindern zwischen 6 und 11 Jahren Musik in Verbindung mit Ba-steln, Länderkunde und vielen – z.T. selbst gebauten – instrumenten. Die Rückmeldungen zum Projekt waren durchgehend positiv und die Kinder hatten eine Menge Spaß.Bürgerschaftlichem engagement ist es zu verdanken, dass die Leipziger Notenspur derzeit fünf Freiwillige dauerhaft und mit einem enormen Zeitvolumen an das Projekt binden kann. Anfänglich war ich die einzige Mitarbeiterin und habe nun riesige Unterstützung, dafür bin ich wahn-sinnig dankbar und darauf bin ich vor allem auch stolz.

… managen

Das Management ehrenamtlicher Helfer birgt natürlich auch Hürden

und ist nicht immer einfach. es er-fordert offenheit und ein flexibles Miteinander. Z. B. hat jeder indivi-duelle interessen und Herangehens-weisen, aber auch erwartungen und eigene Ziele. im gesamtprojekt sollen sich diese natürlich nicht wi-dersprechen und müssen daher ir-gendwie unter einen Hut gebracht werden. Auch wenn das schwierig sein kann, überwiegt natürlich der Spaß an der Arbeit bei weitem. Für alle Beteiligten ist das verbin-dende element die Projektidee der Leipziger Notenspur: Sich vernet-zen, Kräfte sammeln und Synergien erzeugen, um gemeinsam etwas in unserer Stadt Leipzig zu bewirken!Als geografin kommt für mich na-türlich auch noch der Aspekt der Stadtbelebung hinzu. interessant ist vor allem die Tatsache, dass mit der Notenspur unbelebte Straßenzüge aktiviert und kulturell bespielt wer-den. ohne gewichtige entwicklungskon-zepte oder Stadtumbaumaßnahmen wird hier deutlich, wie die Bürger-schaft den öffentlichen Raum ihrer Stadt nutzen und zurückerobern möchte. Dafür setze ich mich nicht nur gern sondern auch mit Überzeu-gung ein.

Text: Heide Luckmann Fotografie: Sven Winter

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Page 32: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Seitdem wir 2007 den ausgeschriebenen Wettbewerb für uns entscheiden konnten, sind wir, Bernhard Moosbauer (re.) und Heiko Huennerkopf (li.), die Designer der Notenspur und somit für alle gestalterischen Belange verantwortlich. Über die Jahre sind wir mit dem Projekt und den beteiligten Personen eng verbunden und hängen mit viel Herzblut daran. Die Notenspur verbindet die Tradition mit der heutigen Lebendigkeit der Musikstadt Leipzigs. Die Stadt wird durchzogen von Bändern; sie leiten und laden ein, sie machen neugierig und schmücken. Die starre, geradlinig architektonische Struktur wird durchzogen von einem schwingenden Band.

Die Kleine Leipziger NotenspurMit Toni Noten aufspüren

Weil sich die Leipziger Notenspur als ein generationsübergreifendes Projekt versteht, sollen auch Kinder Anknüp-fungspunkte für eigene erfahrungen mit klassischer Musik finden. Viele der Leipziger ,Notenspur-Komponisten’ wie Richard Wagner, Clara Wieck, Robert Schumann, edvard grieg, Leo Janacek und georg Philipp Telemann lebten als Kinder, Jugendliche und Studenten in Leipzig und nicht zuletzt wurden zahlreiche Komponisten-kinder hier geboren. Weil Kinder Pro-jekte lieben, die sie selbst mitgestalten können, haben wir sie sowohl bei der Auswahl des Namens als auch bei der entwicklung des Maskottchens ToNi miteinbezogen. Die konkrete Umset-zung der Kleinen Notenspur sieht ne-ben einer ansprechenden gestaltung der Wegemarkierung zahlreiche inter-aktive Angebote für Kinder vor, z.B. einen Notenspur-entdeckerpass mit kindgemäß aufgearbeiteten informa-tionen, Aufgaben und Rätseln zu den

einzelnen Stationen wie die Rätsel-installation Notenwand in der Dörri-enstraße, aber auch spezielle Hörsze-nen über das Musikerlebnis-Leitsystem sowie familiengerechte Aktionen der beteiligten Museen. Die Kleine Leip-ziger Notenspur unterstützt die Bemü-hungen verschiedener Musikinstituti-onen, gezielt auf die Musikliebhaber von morgen zuzugehen. Die Kleine Leipziger Notenspur trägt dem An-liegen Leipzigs in besonderem Maße Rechnung, Aktivitäten für Familien und Kinder unter dem Schlüsselwort ,junge Stadt’ zu fördern.

Auf der Notenwand spielerisch Noten entdecken

Die geplante installation der Noten-wand bietet mit vielen informationen und spielerischen Mitteln Wissens-wertes zu sichtbaren musikalischen Spuren, insbesondere zum Festhal-ten von Tönen in Schriften, d.h. von

der entwicklung der Notenschrift bis hin zur technisch unterstützten Auf-zeichnung unterschiedlicher Klänge. Neben bekannten Fakten gibt es hier viel Überraschendes und Neues zu erfahren und zu erkunden, beispiels-weise die Braille-Notenschrift, das auf dem gleichen 6-Punkte-System wie die Blindenschrift basiert. Die Notenwand wird die erste installation der Leipziger Notenspur im Öffentlichen Raum sein, der hoffentlich in Zukunft noch wei-tere folgen werden. Als ein solcher Zukunfts(t)raum ist ein Notenspur-Spielplatz geplant, wo man sich mit vielen Klanggeräten spielerisch einen Zugang zu Tönen, Klängen, Rhythmen erschließen kann. in jedem Fall bieten solche Projekte einen Mehrwert so-wohl für Kinder als auch für Jugendli-che und erwachsene bis ins hohe Alter. Den spielerischen Mehrwert der No-tenwand hat auch die „Stiftung Leben-dige Stadt“ sofort erkannt und fördert daher das Projekt finanziell.

Text: Zita Ágota Pataki entwurf Notenwand: Ag Moosbauer & Huennerkopf

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Page 33: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Dr. Elke Leinhoß ist Germanistin, Gästeführerin und Geschäftsstellenleiterin des Notenspur-Fördervereins e.V.

Können Sie sich noch erinnern, was Sie gemacht, haben, wenn ihre Mutter Sie zum Marmelade holen in den Keller geschickt hat? Haben Sie – aus Angst vor gespenstern, Vampiren, Fleder-mäusen und Ratten – gesungen, um sich Mut zu machen? Wir schicken unsere Kinder heute nicht mehr in den Keller zum Mar-melade holen, sondern in den Supermarkt. Und trotzdem: es ist erwiesen – Musik macht Mut.

Musik und frühkindliche Entwicklung

Was noch? inzwischen gibt es zahllose Untersuchungen zum einfluss der Musik auf die frühkindliche entwicklung, beginnend im Mutterleib, auf kognitive und kommunikative Fähigkeiten, biologische Veränderungen im gehirn, emotionale Kompetenz, das Sozialverhalten, Fingerfertigkeit, gedächtnisleistung, Kreati-vität, Selbstbewusstsein. Alle enden mit dem gleichen ergebnis – Musik ist für die entwicklung unserer Kinder ein unverzicht-barer Bestandteil. Dabei ist es nahezu egal, ob man ein instru-ment erlernt oder gemeinsam mit anderen Kindern in einem Chor singt.

Das Konzept der Musikkindergärten

in einigen Städten – wie z. B. in Berlin und Hamburg – sind auf initiative des Dirigenten Daniel Barenboim „Musikkindergärten“ entstanden. Keine eliteeinrichtungen für hochbegabten Musi-kernachwuchs, sondern offen für alle interessierten. Die Warte-listen für einen Kindergartenplatz sind lang. Musik ist hier kein Unterrichtsfach, einmal wöchentlich montags von 10-11 Uhr, sondern Teil des Alltags. Sprechen lernen durch Singen, Zäh-len durch geschichten; stampfend im Rhythmus afrikanischer

Lieder schulen sie ihre Motorik, und nach einem solchen Lied wird auch noch Landeskunde vermittelt. »Musik hilft uns, die Welt zu verstehen«, ist Barenboims Credo.

Mit der Kleinen Leipziger Notenspur den Weg des klugen Mutes gehen und Musik entdecken

Und was hat das alles mit der Kleinen Leipziger Notenspur – der Route speziell für Kinder – zu tun? Musik macht klug! Auch das ist ein Aspekt moderner Musikerziehung. Teilabschnitte der vor-handenen Leipziger Notenspur werden als für die entdeckung mit Kindern besonders geeignet gekennzeichnet, spezielle Hör- und Rätselangebote gemacht. Das Kinderangebot unterstützt die Bemühungen verschiedener Musikinstitutionen an der No-tenspur, gezielt auf die Musikliebhaber von morgen zuzugehen. Außerdem ist es ein deutliches Signal gegen die Begrenzung der klassischen Musik auf so genannte „Musentempel“ und die generation 50plus. Und schließlich trägt die Kleine Leipziger Notenspur dem Bemühen Leipzigs Rechnung, Aktivitäten für Familien und Kinder unter dem Schlüsselwort „Junge Stadt“ besonders zu fördern. Die Kleine Leipziger Notenspur passt gut zum innenstadt-Spielraumkonzept „Spielen am Wege“. Mit der interaktiven Rätselinstallation „Notenwand“, dem Maskottchen „Toni“ sowie dem „Notenspur-entdeckerpass“ wird bespielter öffentlicher Raum über das Stadtzentrum hinaus in die innere ostvorstadt hineingetragen, was Stadtplaner wegen dort noch vorhandener entwicklungsdefizite besonders zu schätzen wissen.

Kleiner Tipp zum Schluss: gehen Sie mit ihren Kindern gemein-sam auf Spurensuche! Singen Sie dabei, und Sie werden es selbst merken: Musik macht Mut – und klug!

Musik macht Mut – und klug!Auf der Kleinen Leipziger Notenspur entdecken nicht nur Kinder, was Musik bewirkt

Text: elke Leinhoß Fotografie: Werner Schneider

30 KLeiNe LeiPZigeR NoTeNSPUR RegJo

Page 34: REGJO - Musik bewegt die Stadt

• NeUeS geWANDHAUS (gewandhaus zu Leipzig ) Augustusplatz 9 0341/1270280 [email protected] www.gewandhaus.de

• MeNDeLSSoHN-HAUS goldschmidtstraße 12 0341/1270294 [email protected] www.mendelssohn-haus.de

• gRieg-BegegNUNgSSTÄTTe Talstraße 10 0341/9939661 [email protected] www.edvard-grieg.de

• MUSiKBiBLioTHeK PeTeRS goldschmidtstr. 26

• MUSeUM FÜR MUSiKiNSTRUMeNTe DeR UNiVeRSiTÄT LeiPZig  Johannisplatz 5-11 0341/9730750 [email protected] www.mfm.uni-leipzig.de

• ALTeR JoHANNiSFRieDHoF Haupteingang Johannisplatz, hinter grassi-Museum

• SCHUMANN-HAUS inselstraße 18 0341/3939620 [email protected] www.schumann-verein.de

• WAgNeR-DeNKMAL georgiring, am Schwanenteich hinter dem opernhaus

• HôTeL De SAxe Standort: Klostergasse 9

• gRAFiSCHeS VieRTeL – MUSiKVeRLAge Breitkopf & Härtel Nürnberger Str. 36-38 C.F. Peters Verlag Talstraße 10 F. Hofmeister Musikverlag Büttnerstraße 10

• oPeR LeiPZig Augustusplatz 12 0341/12610 [email protected] www.oper-leipzig.de

• ALTe NiKoLAiSCHULe Nikolaikirchhof 2 0341/2118518 [email protected] www.kulturstiftungleipzig.de

• NiKoLAiKiRCHe Nikolaikirchhof 3 0341/1245380 [email protected] www.nikolaikirche-leipzig.de

• ALTeS RATHAUS Markt 1 0341/9651320 [email protected] www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de

• MUSeUM DeR BiLDeNDeN KÜNSTe LeiPZig – BeeTHoVeN Katharinenstraße 10 0341/216990 [email protected] www.mdbk.de

• geBURTSHAUS VoN CLARA WieCK Standort: Preußergäßchen, ecke Neumarkt

• ZUM ARABiSCHeN CoFFe BAUM Kleine Fleischergasse 4 0341/9610060/61 [email protected] www.coffe-baum.de

• THoMASKiRCHe Thomaskirchhof 18 0341/222240 [email protected] www.thomaskirche.org

• BACH-MUSeUM Thomaskirchhof 15/16 0341/9137202 [email protected] www.bach-leipzig.de

• ALTeS KoNSeRVAToRiUM Standort: innenhof des Städtischen Kaufhauses, Zugang über Universitätsstraße 16 oder Neumarkt 9

• eRSTeS geWANDHAUS Standort: Universitätsstraße 16, Städtisches Kaufhaus

• PAULiNUM AULA UND UNiVeRSiTÄTSKiRCHe ST. PAULi Adresse: Büro der Leipziger Universitätsmusik, goldschmidtstraße 12 0341/9730190 [email protected] www.uni-leipzig.de/unimusik

• MDR STUDio – RUNDFUNK-KLANgKÖRPeR Augustusplatz 9a 0341/3008732 [email protected] www.mdr-konzerte.de

Die Stationen der Notenspur

32 ADReSSeN RegJo

Page 35: REGJO - Musik bewegt die Stadt

• ALLgeMeiNeR DeUTSCHeR FAHRRAD-CLUB LeiPZig e. V. grünewaldstraße 19 0341/22540313 [email protected] www.adfc-leipzig.de

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• DeUTSCHe ZeNTRALBÜCHeRei FÜR BLiNDe ZU LeiPZig (DZB) gustav-Adolf-Straße 7 0341/71130 [email protected] www.dzb.de

• FoRUM THoMANUM LeiPZig e. V. Thomaskirchhof 18 0341/22224260 [email protected] www.forumthomanum.de

• THoMANeRCHoR LeiPZig Hillerstraße 8 0341/9844222 [email protected] www.thomanerchor.de

• THoMASSCHULe ZU LeiPZig Hillerstraße 7 0341/1246831 [email protected] www.thomasschule.de

• HoCHSCHULe FÜR gRAFiK UND BUCHKUNST LeiPZig Wächterstraße 11 0341/21350 [email protected] www.hgb-leipzig.de

• HoCHSCHULe FÜR MUSiK UND THeATeR „FeLix MeNDeLSSoHN BARTHoLDY“ LeiPZig grassistraße 8 0341/2144645 [email protected] www.hmt-leipzig.de

• HoCHSCHULe FÜR TeCHNiK, WiRTSCHAFT UND KULTUR LeiPZig Karl-Liebknecht-Straße 132 0341/30760 [email protected] www.htwk-leipzig.de

• LeiPZig ToURiSMUS UND MARKeTiNg gMBH Augustusplatz 9 0341/7104-260 oder 265 [email protected] www.ltm-leipzig.de

• MUSiKSCHULe LeiPZig „JoHANN SeBASTiAN BACH“ Petersstraße 43 0341/141420 [email protected] www.musikschule-leipzig.de

• STADTgeSCHiCHTLiCHeS MUSeUM LeiPZig - NeUBAU Böttchergäßchen 3 0341/9651338 [email protected] www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de

• UNiVeRSiTÄT LeiPZig Ritterstraße 26 0341/97108 oder 97109 [email protected] www.zv.uni-leipzig.de

Partner

impressum

8. Jahrgang

iSSN 1614-2837

Hauptredaktionsschluss: 25. Februar 2012

Anzeigenschluss: 27. Februar 2012

erscheinungstermin: 07. März 2012

Herausgeber

RegJo – Das Magazin,

Magazinverlag Mitteldeutschland gmbH

Moschelesstr. 7, Steche-Haus, 04105 Leipzig

Telefon: 0341/975 69 39; Telefax: 0341/974 72 58

RegJo ist eine eingetragene Marke (39867052) des

RegJo-Magazinverlags Mitteldeutschland gmbH

Web: www.regjo-leipzighalle.de

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Mitherausgeber

Notenspur-Förderverein e.V.

c/o Universität Leipzig, institut für Stadtentwicklung u.

Bauwirtschaft, grimmaische Str. 12, 04109 Leipzig; Tel.:

0341/97 33 741

Mail: [email protected]

Web: www.notenspur-leipzig.de

Chefredaktion

Dr. Zita Ágota Pataki projektzukunst, Leipzig

idee, Konzept

giorgos Kalaitzis M.A. ToPoS Productions Berlin

Autoren

Dr. Daniel grabic, Dr. Helge-Heinz Heinker, giorgos

Kalaitzis, M.A., Dr. Bernd Landmann, Maria Langner, Dr.

elke Leinhoß, Dipl.-geogr. Heide Luckmann, Dr. Zita Ágota

Pataki, Salina Philipp, M.A., Anneliese Singer, Steffi emde

Cover

© ergün Özsoy - Fotolia.com

Fotografie

Sven Winter, Antje Kröger, C.F. Hoffmann, irina Hoppe,

Mahmoud Dabdoub, Dirk Brzoska, Utz Schlicht, Werner

Schneider

Karten

gaby Kirchhof, atelier für kommunikation und design, www.

atelier-kirchhof.de

Layout

Uwe Stange

geschäftsführung

Claus-Peter J.o. Paulus

Verlagsassistenz

Franziska Krüger

Anzeigen

Claus-Peter J.o. Paulus, giorgos Kalaitzis, M.A.

Druck

rohdesohn ges. f. Komm. opt. mbH

Leipziger Str. 7, 04519 Rackwitz

Auflage

7000 exemplare

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Page 36: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Dr. Bernd Landmann ist Vorstandsvorsitzender des Schumann-Vereins, Anneliese Singer ehrenamtliche Mitarbeiterin im Schumann-Haus

Die Welt kennt ihn als Holmes. eigentlich aber heißt er Köhler. er hatte auch nie etwas mit der Baker Street 221 b zu tun. Dafür umso mehr mit der inselstraße 18. Hier hat er auch seinen wohl spektakulärsten Fall gelöst.

Eine Frage …

Die Frage lautete anfangs: in welcher Wohnung dieses Hauses wohnte von 1840–1844 Robert Schumann mit sei-nem ihm frisch angetrauten Weibe Clara? Am vergeblichen Bemühen sie zu lösen, waren bereits Heerscharen von Spu-rensuchern verzweifelt. Köhler kann kaum etwas zum Aufgeben bringen, wenn er sich erst einmal festgebissen hat. Den entscheidenden Tipp bekam er von einem städ-tischen Referenten. Diesem folgend durchforstete er akri-bisch das Leipziger Hauptbuch der Stadtschuldentilgung, das in fünf dicken Bänden die damaligen Leipziger ein-wohner verzeichnete, und zwar säuberlich getrennt nach Vermietern und Mietern. in Mieter-Band 5, gewidmet der Universität und dem sog. Städtischen Anbau, womit die Friedrichstadt gemeint war, aus der später das graphische Viertel hervorgehen sollte, fand er mit seinem untrüglichen Spürsinn den gesuchten im Haus inselstraße 5 (heute Nr. 18) eingetragen als Componist Robert Schumann, mit dem Vermerk: Logis erste etage rechts. Doch wo rechts oder links ist, hängt bekanntlich von der Betrachterperspektive ab. Der heutige Besucher bemerkt, wenn er über die histo-rische Treppe in den Flur der ersten etage gelangt ist, dass sich die Schumannsche Wohnung linker Hand befindet.

… und die Antwort

gewissheit darüber, dass aber die Straßenseite als der maß-gebliche Blickpunkt zu betrachten ist, brachte erst das kor-respondierende Vermieterverzeichnis. Die Wohnung von

Schumanns Hauswirt, dem ehrenwerten Baumeister Schei-del, findet man dort mit eigenth. Part, links angegeben. Diese Bestimmung konnte zweifelsfrei nur von der Stra-ßenseite erfolgt sein. Doch nun sollte es kniffliger werden. Welches Zimmer der nun identifizierten Wohnung war das Arbeitszimmer des Komponisten? Der ebenso raffinierte wie verblüffende Findungsweg ist inzwischen in eben die-sem Raum dokumentiert, den der heutige Hauseigentümer, die Rahn Dittrich group, dem Schumann-Verein großzügig zur einrichtung eines Memorialraums überlassen hat. Der zum Ziel führende Fingerzeig stammte diesmal von Robert Schumann selbst. Doch ihn zu finden und richtig zu deuten erforderte schon eine meisterliche Spürnase. im ehetage-buch von Robert und Clara notierte der Komponist am 28. Juni 1842: „Das Wetter ist merkwürdig wegen seiner anhal-tenden Schönheit und Wärme seit 10 Wochen. ich bin aus meinem Schwitzloch ausgezogen und befinde mich glück-lich in dem Stübchen vornheraus, das mir meine Clara auf das gemüthlichste hergerichtet hat … Überhaupt gefällt es mir in meiner inselstraße, dass ich gar kein Verlangen nach anderem trage.“ Das Zimmer, in dem die Frühlingssinfonie entstanden ist, lag mithin zur gartenseite zu.

Hans im Glück …

… wäre auch ein guter Titel für diese märchenhafte, gleichwohl absolut wahre geschichte. Denn dass er nicht nur nicht Holmes, sondern auch nicht Sherlock heißt, hat der mitdenkende Leser sicher schon vermutet. er ist auch nicht Detektiv, sondern Musikwissenschaftler. Sein Vor-name lautet, wie es bei dieser glücklichen geschichte ja auch gar nicht anders sein kann, Hans. Wirklich! Naja, genau genommen: Hans-Joachim. Aber wer möchte denn in diesem Fall so pingelig sein, wenn ansonsten alles stimmt?!

Sherlock Holmes im Schumann-Hauseine kriminalistische Spurensuche

Text: Bernd Landmann und Anneliese Singer Fotografie: Sven Winter, impression aus dem Schumann-Haus

Page 37: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Torsten Krause M.A., Absolvent der Universität Leipzig, Hauptfach Musikwissenschaft, ist ehrenamtlich für die Leipziger Notenspur seit 2011 tätig

Am 27.11.2011 war die entscheidung gefallen. Der Wettbewerb Klanglogo der Leipziger Notenspur hatte einen ge-winner. Aus zahlreichen einsendungen, die nach dem Aufruf zur Teilnahme am Wettbewerb eingegangen waren, wähl-te die Wettbewerbsjury den gewinner-beitrag. in einer spannenden entschei-dungsfindung hatte sich der Leipziger Johannes Raschpichler, Doktorand an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fa-kultät der Universität Leipzig, mit sei-nem Vorschlag durchsetzen können.

Die Idee

Die Leipziger Notenspur-initiative wächst stetig mit ihren Projekten und ist auf dem Weg zu einer Dachmarke für die Musikstadt Leipzig. Die eröff-nungsveranstaltung der Notenspur und das angebundenen Stadtfest im Zentrum Leipzigs am 12.5.2012, markieren feier-lich den Zeitpunkt, an dem die Noten-spur als ein dauerhaftes, touristisches element im Stadtbild Leipzigs etabliert wird. Das verlangt nach einer prä-gnanten und identifikationsstiftenden medialen Klammer, die implizit Bezug nimmt auf die inhalte und Ziele der No-tenspurinitiative. So entstand die idee, das etablierte grafische Logo, durch eine Art klingendes Signet zu ergänzen – eine klangliche Klammer für die Notenspur. Neben der allgemeinen medialen Ver-wendung, sollte das Klanglogo zudem als akustisches erkennungszeichen in die Hörszenen des Musikerlebnisleitsy-

stems eingearbeitet werden. Zahlreiche verschiedene Vorschläge zur Findung eines Logos wurden im Anschluss über-dacht. Die vorteilhaften Kriterien einer breiten Verankerung und identifikation in der Bürgerschaft gaben den Ausschlag dafür, einen offiziellen Wettbewerb auszuloben. Die entscheidungsfindung sollte eine fachkundige Jury überneh-men, deren Mitglieder für das freie und institutionalisierte Kulturleben der Stadt Leipzig stehen. Begünstigt durch den eher ungewöhnlichen und reizvollen Wettbewerbsgegenstand, erklärten sich alle angefragten Personen bereit, in der Jury mitzuwirken.

Der Wettbewerb

Am 5.9.2011 startete der Wettbewerb. gesucht war ein Klanglogo von einer maximalen Länge von zehn Sekunden, mit einem hohen Wiedererkennungs-wert, Prägnanz, Ausdrucksstärke und eignung zur universellen medialen Verwendung. Dabei stand das Anliegen, neben dem fachkundigen Publikum, eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen und zur Teilnahme einzu-laden, an oberster Stelle. Zahlreiche einsendungen aus dem in- und Aus-land erreichten die Notenspur in der Folgezeit. eine spannende, nicht leichte Aufgabe war die Kür des Notenspur-Klanglogos, denn die Bandbreite der eingesandten Vorschläge war erfreulich groß und farbig. große orchestersätze, kleine einstimmige Melodien, verschie-

dene instrumentierungen, elektronisch generierte Klangbilder, diverse, an den Komponisten auf der Notenspur ange-lehnte Bearbeitungen, Stile, einflüsse.

Die Entscheidung

Die achtköpfige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Martin Kürschner, Komponist und Professor für Tonsatz an der HMT, kam am 27.11.2012 zusammen. Die ent-scheidungsfindung verlief, begünstigt durch das wohltemperierte Klima zwi-schen den Beteiligten, zügig und ausge-richtet auf die Findung eines Siegerbei-trags. Die Bewertung einzelner Beiträge gestaltete sich in kultvierter und anre-gender Debatte mit abnehmender Zahl der verbliebenen einsendungen immer spannender. Aus zwei verbliebenen Vor-schlägen wurde letztlich das gewinner-logo gewählt. Der Abgleich von Wett-bewerbsnummer und einsender nannte Johannes Raschpichler als gewinner des Wettbewerbs.Die endgültige Präsentationsform des Klanglogos in den Medien ist noch in Vorbereitung. Für diese und die Verwen-dung im Musikerlebnisleitsystem, inte-griert in die einzelnen Hörszenen, wird es derzeit von Leipziger Komponisten und Arrangeuren bearbeitet. Spätestens mit der eröffnung der Notenspur am 12.5.2012 wird auch das Klanglogo in seiner finalen Fassung an das ohr der Öffentlichkeit dringen und als unver-wechselbare „Hörmarke“ in der Kultur- und Medienlandschaft präsent sein.

einen ohrwurm findenein Klanglogo für die Leipziger Notenspur

Text: Torsten Krause

RegJo KLANgLogo 35

Page 38: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Schön sehen sie aus, die geschwun-genen edelstahlintarsien. Wenn sich in Kürze 155 von ihnen durch die innen-stadt Leipzigs schlängeln und zahllose Begeisterte zu den musikhistorischen Schauplätzen leiten, liegt das vor allem daran, dass Wissenschaftler aus so un-terschiedlichen Disziplinen wie Musik-wissenschaft und Marketing, Kommu-nikations- und Medienwissenschaft, Kultur- und Werkstoffwissenschaft sowie Bauingenieurwesen sich hinter den Kulissen der Leipziger Notenspur zu einem verzweigten Netzwerk zu-sammen geschlossen haben.

Spurensuche …

So begaben sich beispielsweise Histo-riker und Musikwissenschaftler um Dr. Barbara Wiermann von der Hoch-schule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy auf Spuren-suche. Wo hat Mozart 1789 in Leipzig übernachtet, wo Beethoven 1796? Sind Häuser erhalten, in denen Johannes Brahms bei seinen vielen Aufenthalten in Leipzig wohnte? War gustav Mah-ler 1887 bei der einweihung des neuen Konservatoriumsgebäudes in der gras-sistraße anwesend? Wo hat Schulhoff während seines Studiums bei Max

Reger gewohnt? waren die Fragen, die das Forscherteam beschäftigten. Die ergebnisse flossen in die Konzeption der musikalischen Stadterkundung ein.

… in der Universität

Die Steigerung des Bekanntheits-grades der Leipziger Notenspur ver-folgte ein Semesterprojekt am institut für Kommunikations- und Medien-wissenschaft der Universität Leip-zig. Unter der Leitung von Madlen Manteufel entwickelten Studierende eine Plakatkampagne, die dank ei-ner Kooperation mit der Ströer Deut-sche Städte und Medien gmbH zwei Wochen lang in der Praxis getestet werden konnte. Sebastian Billhardt, dessen gemeinsam mit Tina Schulze gestaltetes Plakat den griffigen Slogan „grieg auf St. Pauli“ trug, meint: „Wir haben bewusst mit Doppeldeutig-keiten gearbeitet und wollten neugie-rig machen. Krieg mit „g“? St. Pauli in Leipzig? ein Bild von Albert einstein? All dies passte nicht zusammen und die Menschen wurden neugierig.“ Am ende stellte man dann fest, dass es um eduard grieg und die Universitätskir-che St. Pauli ging.

für die Notenspur

Damit schön bleibt, was schön ist, prüften Forscher von der Fakultät für Bauwesen der Hochschule für Tech-nik, Wirtschaft und Kultur Leipzig die edlen intarsien auf ihre Dauer-haftigkeit. „es sollten Befestigungs-lösungen gefunden werden, die das ästhetische erscheinungsbild dauer-haft und sicher gewährleisten, trotz eis und Regen, Sonne und Schmutz, Kehrmaschinen- oder Streusalz-einsatz, denn für Nachbesserungen und teure Pflege hat die Stadt keine Mittel“, so Prof. elke Reuschel. Die Untersuchungen ergaben, dass der vorgesehene Polymerbeton als Trä-germaterial keinerlei ermüdungser-scheinungen zeigt, aber der zunächst angedachte epoxidharzkleber ersetzt werden musste.Auch von Architekten, Stadtgestaltern und Museologen, Stadt- und Kultur-geschichtlern, Designern und Pädago-gen erfuhr die Leipziger Notenspur tatkräftige Unterstützung, sodass am ende viele Menschen mit Stolz sagen können, dass sie dabei mitgewirkt ha-ben, wenn die Leipziger und ihre gä-ste die musikalischen Spuren der Stadt erkunden.

Wissen für die idee Auf den Spuren der Notenspurforschung

Text: Salina Philipp Fotografie: Werner Schneider Plakat: Sebastian Billhardt und Tina Schulze

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Page 39: REGJO - Musik bewegt die Stadt

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Page 40: REGJO - Musik bewegt die Stadt

Die Leipziger Notenspur ermöglicht es, Leipzigs rei-cher Musiktradition in neuer Weise auf den Fersen zu bleiben und diesen Schatz überregional für die Leipziger und die gäste der Stadt noch bekannter zu machen. Die initiative setzte in der Umsetzung ganz bewusst auf das Miteinander zwischen Mu-sikinstitutionen und Stadtverwaltung und wird und wurde dabei tatkräftig von Bürgerinnen und Bürgern und von Unternehmerinnen und Unter-nehmen unterstützt. Bei ihnen, liebe Unterstützer, Sponsoren und Partner, möchte sich der RegJo Verlag an dieser Stelle auch im Namen der Leip-ziger Notenspur ganz herzlich für ihr vielfältiges engagement bedanken. Sie ermöglichen der Leip-ziger Notenspur diese umfassende publizistische Referenz. (S.e.)

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