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BUSARU-HILFE-DEUTSCHLAND e.V. BERICHT ÜBER DIE REISE VOM 28.07.2013 – 12.08.2013 NACH BUSARU / UGANDA „Wir werden es nie vergessen, die Eindrücke und Momente der ersten Begegnung, die Freundlichkeit, die Gastfreundschaft und die Freude in den Augen der Kinder, den Rhythmus und die ausdrucksstarken Stimmen zum dumpfen Klang der Trommeln in dem Lied: " WIR BEGRÜSSEN EUCH HERZLICH …“ Die Reisegruppe Der Vorsitzende der Busaruhilfe Deutschland e.V., Eberhard König, plante und organisierte die Reise nach Busaru, um zu sehen, inwieweit die initiierten Projekte sich entwickelt haben bzw. inwieweit Veränderungen notwendig geworden sind und ob bzw. wie diese dann sinnvoll weiter ausgebaut werden können. Der Vorstand war vertreten durch Eberhard König (1.Vorsitzender), Michael Lang (Event Manager) mit seiner Frau Elke (Gemeindereferentin Lauterstein), Martin Sigg (Artemisia Spezialist) und Martina Klein (Vereinssekretärin). Von „außen“ kamen dazu: Manfred König, ehemaliger Lehrer der Grundschule Reichenbach u.R., die seit 2008 Partnerschule der Namugongo Primary School in Busaru ist, und Ingeborg Komenda mit ihrem Mann, Gerhard Schiek, Leiterin der Hermann – Hesse - Realschule Göppingen und seit Herbst 2012 Partnerschule der Mama Anne Primary Schule (MAPS) in Busaru. Jedes einzelne Mitglied der Gruppe hatte eine Teilaufgabe übernommen, die sich aus dem straffen Programm der Reise ergab, und agierte Hand in Hand, unbesehen aller Überraschungen und Widrigkeiten, die es zu meistern galt. Sie wuchs schnell zu einem wunderbaren Team zusammen. Begleitet wurde die Gruppe – vom „WELCOME“ am Flughafen in Entebbe bis zum „FAREWELL“ an eben diesem Flughafen von unseren hochgeschätzten Priestern, Father Francis Araali Muchocho und Father Philip Ngonzi Nyongesa. Sie standen uns all die Tage unseres Aufenthaltes zur Seite und nahmen uns wie Mitglieder in ihren Familien auf.

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BUSARU-HILFE-DEUTSCHLAND e.V.

BERICHT ÜBER DIE REISE VOM 28.07.2013 – 12.08.2013 NACH BUSARU / UGANDA

„Wir werden es nie vergessen, die Eindrücke und Momente der ersten Begegnung, die Freundlichkeit, die Gastfreundschaft und die Freude in den Augen der Kinder, den Rhythmus und die ausdrucksstarken Stimmen zum dumpfen Klang der Trommeln in dem Lied: " WIR BEGRÜSSEN EUCH HERZLICH …“

Die Reisegruppe

Der Vorsitzende der Busaruhilfe Deutschland e.V., Eberhard König, plante und organisierte die Reise nach Busaru, um zu sehen, inwieweit die initiierten Projekte sich entwickelt haben bzw. inwieweit Veränderungen notwendig geworden sind und ob bzw. wie diese dann sinnvoll weiter ausgebaut werden können. Der Vorstand war vertreten durch Eberhard König (1.Vorsitzender), Michael Lang (Event Manager) mit seiner Frau Elke (Gemeindereferentin Lauterstein), Martin Sigg (Artemisia Spezialist) und Martina Klein (Vereinssekretärin). Von „außen“ kamen dazu: Manfred König, ehemaliger Lehrer der Grundschule Reichenbach u.R., die seit 2008 Partnerschule

der Namugongo Primary School in Busaru ist, und Ingeborg Komenda mit ihrem Mann, Gerhard Schiek, Leiterin der Hermann – Hesse - Realschule Göppingen und seit Herbst 2012 Partnerschule der Mama Anne Primary Schule (MAPS) in Busaru. Jedes einzelne Mitglied der Gruppe hatte eine Teilaufgabe übernommen, die sich aus dem straffen Programm der Reise ergab, und agierte Hand in Hand,

unbesehen aller Überraschungen und Widrigkeiten, die es zu meistern galt. Sie wuchs schnell zu einem wunderbaren Team zusammen. Begleitet wurde die Gruppe – vom „WELCOME“ am Flughafen in Entebbe bis zum „FAREWELL“ an eben diesem Flughafen von unseren hochgeschätzten Priestern, Father Francis Araali Muchocho und Father Philip Ngonzi Nyongesa. Sie standen uns all die Tage unseres Aufenthaltes zur Seite und nahmen uns wie Mitglieder in ihren Familien auf.

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Das Land Uganda

Uganda, in Zentralafrika am Äquator gelegen, erstreckt sich über eine Größe von 241.550 km2 – etwa so groß wie die ehemalige Bundesrepublik Deutschland - und hat ca. 31 Mill. Einwohner = 158 pro km2 (Deutschland hat 250 pro km2). Die Landessprache ist Englisch, jedoch gibt es viele Dialekte und Sprachen wie Kisuaheli, Bantu, nilotische Dialekte und Lubwisi, die Sprache, die in Busaru gesprochen wird. Kampala ist die Hauptstadt mit ca. 1,3 Mio. Einwohnern, Entebbe der nationale Flughafen Landes. Die Währung ist Uganda Schilling 1 € = ca. 3300 UGX, die politische Staatsform eine Präsidialrepublik, seit 1986 ist Yoweri Museveni Staatspräsident. 40% der Einwohner sind Katholiken, 26% Protestanten, 5% Muslime, Naturreligionen wie Anemisten und andere Bekenntnisse bilden den restlichen Prozentsatz der Bevölkerung.

Wirtschaftlich gesehen verfügt Uganda über ein ansehnliches Bruttoinlandsprodukt, das, vor allem, wegen des gemäßigten subtropischen Klimas, auf Grund der Höhenlage in weiten Teilen des Landes, durch Agrarprodukte wie Kaffee, Tee, Tabak, Bananen, Gemüse, aber auch durch Rohstoffe wie Gold, Kupfer, Kalkstein und Kobalt erwirtschaftet wird. Uganda liegt 2013 auf Platz 24 des Welthunger-Index.

Der Ort Busaru

Busaru liegt im äußersten Westen des Landes ca. 10 km von der kongolesischen Grenze und ca. 370 km von der Hauptstadt Kampala entfernt.

Die nach Westen führende Bundesstraße ist gut ausgebaut, nur erschweren die vielen ‚speedbreakers‘ in den Städten und Dörfern ein zügiges Vorankommen. Bisher hat man von der Stadt Fort Portal aus Busaru nach ca. 8o km auf einer mühsam zu befahrenden Schotterpiste erreicht, die um den nördlichen Ausläufer des Rwenzori-Gebirges hinunter in den zentralafrikanischen Grabenbruch führte. Jetzt baut eine chinesische Firma eine wunderbar breite Straße bis zum Kongo, so dass

Busaru

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Busaru nun eine großartige Verkehrsanbindung bekommt, die 2014 fertig gestellt werden soll.

Die Eindrücke während der Fahrt sind überwältigend: Wir fahren durch sehr fruchtbares Land, Kaffee-, Tee-, Kakao- und Bananenplantagen sowie andere

landwirtschaftliche Erzeugnisse in Fülle. Die Dörfer und Städte sind als Straßendörfer angelegt, bunte Märkte und ärmliche Shops säumen die gesamten Ortsdurchfahrten, jeder verkauft, was er hat, vor allem Bananen, Passionsfrüchte, Mangos, Ananas und Gemüse. Menschen in bunten Kleidern und spielende Kinder prägen das Bild. Das Dorf Busaru umfasst ca. 2.500 Menschen und gehört zum Bugombwa-Pfarrbezirk mit insgesamt 11 Kirchenbezirken und ca. 60.000 Menschen. Die Hilfe der Busaruhilfe Organisation zielt auf das Dorf Busaru und die umliegenden Dörfer und unterstützt somit ca. 14.000 Menschen.

Unsere Projekte

Das Gesundheitszentrum / Busaru Health Center (BHC)

Das Health Center in Busaru ist über den Umkreis hinaus bekannt und neben der Kirche eine der wichtigsten Lebensadern Busarus. Der Präsident ist Charles Bukenya und „unser“ Fr. Philip ist der Koordinator in einem Team von 9 Personen. Der medizinische Bereich wird vorbildlich geführt von Schwester Divina und Schwester Cecilia, die in karikativer, selbstloser Weise dieser Einrichtung zusammen mit mehreren Mitarbeitern, einer Hebamme und – wenn verfügbar – einem Arzt, ihren besonderen Charme verleiht. Bei unserem Besuch im BHC

erhielten wir einen guten Einblick in die Arbeitsweise des Krankenhauses und der Entbindungsstation. In mehreren Krankensälen liegen die Patienten, sie werden von ihren Angehörigen versorgt, die in einer eigens für sie

vorgesehenen Kochstelle das Essen zubereiten. In der Entbindungsstation werden wöchentlich10 bis 15 Babys geboren. Die Frauen nehmen das Angebot gerne an, da sie ihr Kind unter hygienisch guten Verhältnissen zur Welt bringen. Das sog. MAMA KIT, das alles Wichtige für die Geburt selbst und auch zur Erstversorgung enthält, kostet ca. 10 Euro und wird jeder werdenden

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Mutter gegeben und von der Busaruhilfe mitfinanziert. Just an diesem Samstag, als wir zu Besuch waren, wurde ein kleines Mädchen geboren, das nach unserer Vereinssekretärin Martina Klein den Namen Martina erhielt.

Wir lernten aber auch die Schwierigkeiten kennen und hörten von den Sorgen, mit denen die Schwestern zu kämpfen haben: Zwei Operationssäle stehen eigentlich zur Verfügung, von denen nur einer benutzt werden kann, die Herz-Lungenmaschine funktioniert nicht, das Labor ist in einem ärmlichen

Zustand, im Krankensaal muss auf Matratzen und anderes geachtet werden, damit die Patienten diese nicht mit nach Hause nehmen. Die finanzielle Unterstützung von Seiten des Staates geht nur sehr schleppend, die sächliche Ausstattung ist dürftig und die Patienten sind oft nicht in der Lage ihren Obolus zu entrichten. Es fehlt an Verbandsmaterial, Moskitonetzen und Glühbirnen. Durch spontane Einkäufe konnten wir in einigen Dingen Abhilfe schaffen und auch der Koffer mit Bettwäsche, Handtüchern,

Medikamenten und Verbandsmaterial wurde freudig angenommen.

Wir trafen auch die Selbsthilfegruppe der HIV – Infizierten, sie trommelten und sangen für uns.. Schwester Divina kümmert sich um sie, gibt ihnen zu essen und Medikamente. Wir sagten der Gruppe einen Satz Trommeln zu, damit sie verstärkt in der Öffentlichkeit auftreten können und somit die Einnahmen für Medikamente usw. verwenden können. Wir alle erkannten die überaus große Bedeutung eines gut geführten Health Centers für die Region und darauf muss auch in Zukunft die Priorität der Unterstützung liegen.

Das Wasserprojekt

In Fort Portal haben wir Andrew Katorotorwa von der Fa. HEWASA besucht. Mit ihm wurden vor ca. 10 Jahren für das Gebiet um Busaru ein Wasserleitungssystem geplant und unter Mithilfe der Bürger gebaut. Luk Gad von der Busaruhilfe Uganda ist vor Ort für die Wartung der Leitung zuständig. Sehr ernüchternd war für uns dann

die Tatsache, dass seit Monaten in bestimmten Bereichen kein Wasser mehr floss. Dies hing mit dem Bau der neuen Straße zusammen, wodurch große Erdbewegungen stattfanden und eine provisorisch verlegte Leitung defekt war. Unsere afrikanischen Freunde wussten sich nicht zu helfen und einige Mitbürger holten ihr Wasser sogar wieder vom weit entfernten u. verschmutzten Fluss wie früher (…„ er ist ja nur ein paar Kilometer entfernt“). Michael Lang und die Männer unserer Reisegruppe prüften in der

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sengenden Äquatorsonne den Verlauf der Wasserleitung, die Sammelbehälter und spürten die undichten Stellen der Verteiler auf. Durch große Beharrlichkeit gelang es Eberhard König mit der chinesischen Firma Kontakt aufzunehmen, bis zum Hauptverantwortlichen vorzudringen und die umgehende Reparatur zu erwirken, nicht ohne finanzielle Beteiligung zwar, aber letztendlich zur Freude aller.

Die Schulen

Namugongo Primary School (NPS)

Die Namugongo Schule ist die größte Schule in Busaru mit 649 Schülerinnen und Schülern. Es ist eine UPAS-Schule vom Staat finanziert, die auf katholischen Werten aufbaut und deshalb auch von der Diözese unterstützt wird. Die Räume sind mit dem notwendigsten Mobiliar ausgestattet. In einer Bank für 3 Schüler sitzen 5, die Tafeln sind in sehr dürftigem Zustand, didaktisches Material gibt es so gut wie nicht. Im Rektorat finden sich die Grundregeln des Schulcurriculums, die Bibliothek ist ausgestattet mit einigen Klassensätzen an Büchern. Die Schülerinnen und Schüler

tragen teilweise grüne Uniformen und haben ein Übungsheft, in das sie alles eintragen. Die Schulglocke hängt an einem Baum im Freien. Die Freude und Herzlichkeit der Schüler war groß. Jubelnd öffneten sie für uns das sehr mitgenommene Wellblechtor und empfingen uns mit einem festlichen Programm, beginnend mit der feierlich gesungenen Nationalhymne. Die Schüler hübsch anzusehen in den grünen Uniformen sangen, tanzten und trommelten mit solcher Hingabe, dass man förmlich

hinweggetragen wurde.

Die übrigen Schüler saßen auf dem Boden oder auf den wenigen Bänken, den deutschen Gästen hatte man Plastikstühle bereitgestellt. John Mugabe, der Schulleiter, bedankte sich in einer feierlichen Rede für die geleistete Hilfe und wies auf Punkte hin, die weiterer Förderung bedürfen: Ausrüstung der Klassenzimmer, Elektrizität, ein weiteres Haus für die Unterbringung von Lehrern und Schülern, Essensversorgung für die Schüler und weitere Klassenzimmer. Letzteres soll in naher Zukunft Realität werden.

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Dazu wurde von Eberhard und Manfred König symbolisch ein Scheck über 17 Mio. Uganda Schilling (ca. 5000 €) als Start von diesem Projekt für ein weiteres Klassenzimmer übergeben. Unter großem Jubel wurden dann von Manfred König noch die Geschenke seiner Schule verteilt: Fußbälle, Volleybälle, Wurfringe, Federballspiele, Mannschaftstrikots usw. Die Freude war unbeschreiblich und zu Herzen gehend. Wir bedankten uns für den wunderbaren Empfang mit dem

urschwäbischen Lied „Auf dr schwäbsche Eisabahna“ und unser „Trulla, trulla, trullalla“ wurde zum Hit. Auch bei unseren weiteren Kurzbesuchen in der Namugongo Schule fühlten wir uns immer willkommen und herzlich aufgenommen. In einem formalen Gespräch klärten wir mit John Mugabe und seinen Lehrern, dass über die Unterstützung der Grundschule Reichenbach u.R. genau Buch geführt und Bericht erstattet werden soll.

Mama Anne Schule (MAPS)

Die Mama Anne Primary School wurde 2008 gegründet und hat 150 Schüler vor allem im Kindergartenalter. Die Grundschule ist im Aufbau begriffen, die Klassen 1 und 2 sind etabliert, in die 3. und 4. Klasse gehen nur vereinzelte Schüler. MAPS ist eine private Schule, die zwar Zuschüsse erhält, die Eltern jedoch Schulgeld bezahlen müssen. Fünf Lehrerinnen und Lehrer sind angestellt, einige nur in Teilzeit oder von der Namugongo Schule abgeordnet. Sylvia Kabazina „leitet“ die Schule und fühlt sich verantwortlich.

Das von der Busaruhilfe finanzierte Schulgebäude umfasst 3 Klassenzimmer und ein – noch kahles – Lehrerzimmer. Das Dach ist solide konstruiert, verschließbare Türen sind angebracht, die Fenster lassen noch auf sich warten, auch der Fußboden ist purer Lehm und in der Trockenzeit sehr staubig. Die Klassenzimmer sind nur mit dem Nötigsten ausgestattet, einige Bänke, denen vergleichbar in der Namugongo Schule, ebenso die schlecht beschreibbaren Tafeln.

Didaktisches Material gibt es nicht.

Nach unserer Ankunft werden wir herzlich im Schulhof begrüßt, die Grundschul- und Kindergartenkinder führen kleine Tänze auf, die sehr emotional und zu Herzen gehend sind. Eberhard König referiert kurz über die durchgeführten Arbeiten und weist darauf hin, dass die Unterstützung der Eltern und der Einwohner von Busaru

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notwendig ist, um auch weitere Projekte verwirklichen zu können wie z. B. Schulbänke, Regale, Tische und Spielgeräte für den Schulhof.

Ingeborg Komenda übergibt die Geschenke der Hermann-Hesse-Realschule, die mit großem Jubel und sichtbarer Freude entgegengenommen werden: Schreibmaterial, Bälle, T-Shirts und Mützen und für jedes Kind ein geknüpftes Freundschaftsband. Die 3 Poster mit einer Fotokollage der HHRS und unserer schwäbischen Landschaft

können erst aufgehängt werden, wenn die Fenster eingebaut sind. Diese Schule hat noch einen hohen Entwicklungsbedarf.

Artemisia

Der Anbau der Artemisia-Pflanze wird seit 2 Jahren in Busaru betrieben und liegt in den Händen von Kato und Sengi, die sich dafür ausbilden ließen und eine zweitägige Schulung absolvierten. Martin Sigg als ausgebildeter Artemisia Spezialist inspizierte

zusammen mit den Männern unseres Teams die Artemisia Beete in Bumate II und konnte wertvolle und wegweisende Tipps geben: das Wichtigste sah er darin, die Pflanzen nicht wachsen und aussamen zu lassen, sondern die jungen, zarten Triebe als Ableger nachzuzüchten. Auch schlug er die Wahl eines besseren Standortes vor, dieser soll zukünftig beim Gesundheitszentrum (BHC) in Busaru liegen. Weiterhin wurde der Bau einer

Solar-Trocknungsanlage besprochen, der bereits Anfang 2014 fertiggestellt werden könnte.

Das Projekt “ Pig and Goat“

Dieses Projekt liegt in Kinyante II und wird von Sengi und Ponsiano von der Busaruhilfe Uganda betreut. Vor Ort ist Kialigonza Josepat als Verwalter eingesetzt, der dort mit seiner Familie wohnt und sich um die regelmäßige Fütterung usw. kümmert (er führt sogar exakt Buch darüber!). Er legte eine beachtliche Bilanz über die Arbeit der vergangenen Jahre dar und sprach über die zukünftigen Vorhaben. Seine Arbeit bezieht sich hauptsächlich auf die

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Schweinezucht, Ziegen brauchen Weideland und da für die Landwirtschaft aller Boden genutzt wird, ist dies nicht zur Genüge vorhanden. In der nächsten Zeit möchte er weitere Schweineställe bauen und die vorhandenen mit einem festen Boden versehen. Ziel ist es, einzelnen Familien den Aufbau einer kleinen Schweinezucht zu ermöglichen und dadurch ein Zusatzeinkommen generieren zu können.

Mobile Money

Bei diesem Projekt werden Kleinkredite vergeben, die über das Handy bei dem Mobilfunkanbieter beantragt und dann in einem Mobile Money Büro ausbezahlt werden. Die Rückzahlung erfolgt dann ratenweise mit der Handyrechnung Von der Busaruhilfe wurde 2010 ein Büro in Kisenyi / Fort Portal eröffnet, das von unserer Reisegruppe besucht wurde. Immakulata Assimwe ist die Leiterin des Büros und hat uns Einblicke in dieses für uns unbekannte System gewährt. Unvorhersehbare Probleme mussten zunächst überwunden werden und der Umsatz ist noch bescheiden. Ein ausführlicher Status-Bericht wurde uns übergeben und es gilt nun die Schwierigkeiten zu beheben um den Umsatz steigern zu können. Mittelfristig soll dies auch als Einnahmequelle für die Busaruhilfe Uganda dienen, um damit andere Projekte unterstützen zu können.

Women’s Group

In Bumatte II im Garten von Polina Byaruhanga sitzen wir mit ca. 20 afrikanischen Frauen und sprechen über ihre Situation. Nur wenige ergreifen das Wort, aber es kommt doch ein reger Austausch zustande. Die Frauen fühlen sich unterdrückt, sprechen mit ihren Männern nicht über Geld oder Familienangelegenheiten. Sie wollen ihr eigenes Einkommen haben für die Familie und Schulgebühren ihrer Kinder. Sie erarbeiten sich einiges durch die Herstellung und den Verkauf von Lehmziegeln, der Bestellung von Kakao-Feldern, den Verkauf von Gemüse. Gerne wollen sie

sich neuen Projekten öffnen, z.B. durch Catering, dem Nähen und dem Umgang mit Nähmaschinen, der Züchtung von eigenen Schweinen. Beklagenswert ist die Situation der Mädchen im Ort. Für sie gibt es beruflich keine Perspektive, sie brechen oft die Schule ab, heiraten sehr jung und haben viele Kinder.

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In der Gruppe geben sich die Frauen Kraft und Stärke und können über ihre Probleme sprechen. Mit gemeinsamen Liedern und einem Reigen beschließen wir die Zusammenkunft, nachdem es für jede noch Kleidergeschenke gab.

Patenkinder

Seit 5 Jahren werden von der Busaruhilfe Deutschland Patenschaften organisiert und koordiniert, wobei Patenkinder durch monatliche Geldzuwendungen unterstützt werden. Von den 70 Kindern haben wir die meisten getroffen und manchen auch ein Geschenk von Ihren Pateneltern überbracht. Von vielen konnten wir ein Foto machen, das dann an die Pateneltern in Deutschland und Österreich weitergeleitet wird. Manche ältere Kinder sind jedoch auf weiterführenden Schulen im Land

verteilt und waren somit von uns nur teilweise zu erreichen. Kontakte zwischen Pateneltern und Kindern sind nur sehr schwer bisher zu organisieren und hier ist noch Verbesserung notwendig. Allerdings nutzten nun einige der älteren Patenkinder die Gelegenheit und gaben uns einen Dankesbrief an ihre Pateneltern mit.

Reise-Impressionen

Das Fest der Busaruhilfe Uganda

In der Mama Anne Schule wurde für uns ein besonderes Dankesfest ausgerichtet, das vom afrikanischen Geist beseelt war. Leider konnten krankheitshalber nicht alle unseres Reiseteams daran teilnehmen. Viele Events standen an, u.a. ein Interview mit lokalen Fernseh- und Radiostationen mit dem 1. Vorsitzenden der Busaruhilfe Eberhard

König, ein Rechenschaftsbericht von Fr. Francis mit einem herzlichen Dank für jegliche erbrachte Hilfe und ein Ausblick von Eberhard König auf weitere zukünftige Projekte. Bei dieser Gelegenheit wies er besonders darauf hin, dass die Busaruhilfe Deutschland „Hilfe zur

Selbsthilfe“ leistet und somit die Unterstützung der Frauen und Männer von Busaru unbedingt notwendig ist um die Projekte erfolgreich durchführen zu können. Dann wurde ein großes Dankesfest mit einem einzigartigen Programm veranstaltet: „Buschtänze“ von den Frauen aus Busaru, Kinyante II sowie auch einer professionellen Gruppe aus Bundibugyo mit farbenprächtigen Kostümen

und einem mitreißenden Rhythmus.

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Nach dem Meeting der Vorstände der beiden Vereine, in dem nochmals ganz deutlich die Zielsetzungen abgeklärt wurden, fand das gemeinsame Essen in der Schule statt. Als symbolische Geste der Partnerschaft pflanzten wir zwei Bäumchen auf dem Gelände der MAPS.

Gottesdienst in der Bugombwa Parish und Besuch beim Bischof Robert Muhiirwa in Fort Portal

Der afrikanische Gottesdienst war gewiss eines der bewegendsten Ereignisse, die wir in Uganda erlebten. Die imposante Kirche war voll von bunt und festlich gekleideten Menschen, der Chor in lila-weißen Kleidern sang mitreißend und authentisch, ebenso die Tanzgruppe der Frauen. Fr. Philip, Fr. Francis, der Gemeindepfarrer und ein Priester aus dem Kongo zelebrierten den

feierlichen Gottesdienst.

Einer der Höhepunkte war die Prozession in der Kirche, wo wir, von Gesängen und Trommeln begleitet, unsere Geschenke übergaben. Viele Dankesworte und Jubel standen am Ende. Unter Leitung von Elke Lang sangen wir dann noch das Lied „Should auld acquaintance be forgot“ als Ausdruck unserer Verbundenheit. Die Gastfreundschaft setzte sich fort in dem gemeinsamen Mittagessen und der Besichtigung der sehr gepflegten Anlage, mit Pfarr- und Schwesternhaus, der Gärten und der nahe gelegenen Schule.

Zwei Tage später, auf dem Rückweg von Busaru, hatten wir in Fort Portal einen Termin bei Bischof Robert Muhiirwa. Diese Gelegenheit der Aussprache nahmen wir aus zwei Gründen wahr, zum einen ist die Busaruhilfe Organisation durch Fr. Francis und Fr. Philip eng an die Kirche gebunden, der Bischof sollte um all unsere Projekte

wissen und sie unterstützen, und zum anderen muss er klar sehen, dass wir einen verlässlichen Ansprechpartner auf ugandischer Seite brauchen, der auch nach Deutschland kommen kann und diese Projekte authentisch vorstellen und begleiten kann. Der Bischof bedankte sich für die große Unterstützung der Busaruhilfe und bat uns, ihn und die zuständigen Pfarreien bei unseren Projekten, auf dem Laufenden zu halten.

Schließlich gab er uns seinen bischöflichen Segen und stellte Fr. Francis eine Reise nach Deutschland in Aussicht.

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Safari-Erlebnisse

Nachdem 9 anstrengende Tage „wie im Fluge“ vorbei waren, haben wir uns für die Rückreise einige erholsame Tage mit touristischen Highlights eingeplant. Unsere erste Station der Erholung war das Guest House der Familie Kluge, eine weitläufige Parkanlage mit einem großen Gemüsegarten, Swimmingpool, schönen Zimmern mit funktionierender Dusche und sehr gutem Essen. Wir fühlten uns wie im Paradies. Weiter ging es nach Süden in Richtung St.

Elizabeth National Park und Kasese wo wir zum ersten Mal den Äquator überquerten bis wir dann in der „Bush Lodge“ ankamen.

Wir wohnten in Urwaldhütten auf Pfählen und mit einer beeindruckenden Dusch- und Waschgelegenheit im Freien. Wir hatten ein echtes Safari-Feeling; Abendessen unter freiem Himmel am Lagerfeuer, Urwaldgeräusche der unheimlichsten Art in beeindruckender Lautstärke und auf dem Rückweg ein Nilpferd (Hippo) vor unserer Hütte, das wir dann aber eskortiert von einem Führer geschickt umgehen konnten.

Dann das große Erlebnis im St. Elizabeth National Park und unsere Begegnung mit den Tieren Afrikas. Wir kehrten in der luxuriösen Mweya Lodge ein und sahen das andere Uganda, das Touristen alles bietet, was das Herz begehrt. Höhepunkt war die zweistündige Fahrt auf dem Kazinga Kanal, wo wir Nilpferde, Elefanten, Nilkrokodile, Wasserbüffel, Antilopen und unzählige Vögel wie Kingfisher, Seeadler, Kormorane, Pelikane und Marabus aus nächster Nähe beobachten konnten. Auf der Fahrt durch

den Park überquerte dann eine Elefantenherde die Straße und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus da wir 23 dieser Dickhäuter direkt vor unserem Landrover vorbeiziehen sahen. Die letzten zwei Nächte verbrachten wir nahe dem Victoria See im Nabugabo Holiday Center. Wir genossen die Ruhe in traumhafter Umgebung, den Sternenhimmel, die Äffchen im Park, die exotischen Vögel und unser Zusammensein. Mit Fr. Francis und Fr. Philip hielten wir dort auch unser Abschlusstreffen und jeder Reiseteilnehmer sprach über seine Eindrücke zu den Projekten der Busaruhilfe und der gesamten Reise. Der letzte Tag führte uns dann wieder durch chaotische Verkehrsverhältnisse nach Kampala, wo wir auf dem „African Market“ noch einige

Souvenirs einkauften und nochmals die afrikanische Gastfreundschaft genossen haben.

Auf dem Flughafen von Entebbe verabschiedeten wir uns dann mit einem „WESALO“ und Auf Wiedersehn von unseren Freunden Francis und Philip.

Reisebericht geschrieben und zusammengestellt von Ingeborg Komenda u. Eberhard König