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J. Hiesserich, U. Weidenfeld: Der CEO im Fokus. Lernen von den Besten für den richtigen Umgang mit der Öffent- lichkeit Campus, Frankfurt 2015, 253 Seiten, 59 Euro Evan Osnos: Große Ambitionen. Chinas grenzen- loser Traum Suhrkamp, Berlin 2015, 533 Seiten, 24,95 Euro D er weltweite Hype um den Börsengang des chinesi- schen Internetkonzerns Ali- baba in New York im Herbst war enorm. Mit dem einge- nommenen Geld will das Unternehmen unter anderem Firmen in Europa kau- fen. Ein Konsortium um China National Chemical übernimmt derweil den italie- nischen Reifenhersteller Pirelli für mehr als sieben Milliarden Euro. Und gerade hat Peking mit Erfolg die erste Grün- dungsrunde seiner Asiatischen Invest- mentbank für Infrastruktur (AIIB) abge- schlossen, die den bisherigen Entwick- lungsbanken Konkurrenz machen soll und dennoch so illustre Gründungsmit- glieder wie Deutschland, Großbritan- nien, Südkorea und Taiwan hat. Seit den Wirtschaftsreformen unter Präsident Deng Xiaoping 1978 hat Chi- nas Aufstieg zur mittlerweile zweitgröß- ten Wirtschaftsmacht auch unsere Welt verändert. Der kürzlich verstorbene ehemalige Premierminister Singapurs, Lee Kuan Yew, sagte vor wenigen Jahren über Chinas Aufstieg: „Es ist nicht mög- lich, so zu tun, als handle es sich einfach um einen anderen großen Player. Es ist der größte Player in der Geschichte der Menschheit.“ Und dieser Spieler ver- langt nun seinen Platz in der Welt. Drei Bücher tauchen in die rasanten Veränderungen der vergangenen Jahre im bevölkerungsreichsten Land der Er- de ein und versuchen zu ergründen, wie es weitergehen wird und was dies für uns im Westen der Welt bedeutet. Thomas Seifert zeigt in „Die Pazifi- sche Epoche. Wie Europa gegen die neue Weltmacht Asien bestehen kann“, dass Chinas Aufstieg kein historischer Ausreißer ist, sondern die Rückkehr zum Normalzustand. Um 1820, so der Leiter der Außenpolitik bei der „Wiener Zeitung“, steuerte Asien fast 60 Prozent zur damaligen Weltwirtschaftsleistung bei. Mit der Industrialisierung in Europa und den USA wendete sich das Bild. Es begann die Epoche der atlantischen Do- minanz, die Seifert gut lesbar be- schreibt. 1950 betrug der Anteil Asiens nur noch weniger als 18 Prozent. Doch nun löst die pazifische Epoche die atlantische ab. Für 2030 wird erwar- tet, dass Asien insgesamt 53 Prozent der Weltwirtschaftsleistung stellt. Die Welt- wirtschaft werde wieder multipolarer, so Seifert. Dies werde sich auch im Ende des US-Dollar als unangefochtene Leit- währung zeigen. Davon ist auch Markus Gärtner in sei- nem Buch „Drachensturm. Wie China und Co. den Westen erobern“ über- zeugt. Er beschreibt, wie China in seiner Freihandelszone in Schanghai die volle Konvertierbarkeit des Yuan probt und bei Erfolg schneller umsetzen könnte als von vielen erwartet. Der Wirtschafts- journalist, der bis 2004 sechs Jahre lang für das Handelsblatt aus China berichte- te, hält Deutschland, dessen Exportun- ternehmen vom Boom der Schwellen- länder – namentlich China – stark profi- tiert haben, aber für gut gerüstet für diese neue multipolare Welt. „Nicht nur als Quelle von Technologie, sondern auch als populärer Partner beim Aufbau der neuen Weltordnung.“ Doch deutsche Firmen müssten sich auf mehr Hochtechnologie-Konkurrenz und eine Welle von Übernahmen aus China einstellen, warnt Gärtner. „Chi- nas weltweit expandierende Firmen ha- ben großen Appetit auf deutsche Mittel- ständler.“ Das Management globaler Lieferketten, ihre Marken, ihr Zugang zu führenden Kunden und ihre Techno- logie machten sie interessant. In der Tat haben Unternehmen aus dem Reich der Mitte dem Datendienst Dealogic zu- folge 2014 umgerechnet 65 Milliarden Euro für Übernahmen in Europa und den USA ausgegeben – so viel wie noch nie. Gärtner zeichnet die Erfolgsgeschich- te von Unternehmen wie Xiaomi oder Tencent, Lenovo oder Alibaba nach und ist trotz Rückschlägen so mancher Aus- landsexpansion aus China überzeugt: Der große globale Sturm steht noch be- vor. Denn das Wachstum zu Hause sinkt für viele chinesische Unternehmen. Ur- banisierung, Dienstleistungen und die globale Expansion dürften ihre neuen Wachstumstreiber sein. W ie die Chinesen selbst mit dem raschen Wandel um- gehen, zeichnet Evan Os- nos eindrucksvoll in sei- nem Buch „Große Ambitionen. Chinas grenzenloser Traum“ nach. Der Autor, der bis 2012 acht Jahre lang für die „Chi- cago Tribune“ und den „New Yorker“ aus China berichtete, erzählt den Wirt- schaftsaufstieg Chinas seit Deng Xiao- pings Reformen 1978 anhand von Por- trät- und Reportelementen anschaulich, kurzweilig und dennoch stringent nach. Der Leser lernt etwa den taiwanesi- schen Deserteur Lin Zhengyi kennen, der später unter seinem neuen Namen Lin Yifu ein angesehener Ökonom und später Chefökonom der Weltbank wird, die Internetunternehmerin Gong Hai- nan, die ihren Konzern nur gründet, weil sie als Akademikerin keinen Part- ner findet, oder den Blogger Han Han, der Kritik an Missständen mit einem Posterboy-Image mischt. Ohne zu beleh- ren, lässt Osnos diese und andere Figu- ren zeigen und erzählen, was in den gut 35 Jahren Wirtschaftsaufstieg möglich wurde, in denen das Pro-Kopf-Einkom- men auf das 25-Fache gestiegen ist – und was nicht. S eine These: Die Spannung im Sys- tem aus freier Marktwirtschaft und Einparteiensystem, zwi- schen Stadt und Land, zwischen Arm und Reich ist enorm. „Das einst für seine Konformität bekannte China be- herbergte mittlerweile äußerst gegen- sätzliche Kräfte: Liberale westlicher Prä- gung und Nationalkonservative, Appa- ratschiks und ruhelose Plutokraten (...), Propagandisten und Cyber-Utopisten.“ Ein „einzelnes, alles verbindendes Dog- ma“, eine „zentrale Melodie“ gebe es nicht mehr. Präsident Xi Jinping habe versucht, 2012 mit der Ausrufung des chinesi- schen Traums von der Wiedergeburt ei- ner großen Nation einen solchen einen- den Mythos zu schaffen. „Doch“, so Os- nos, „die Bevölkerung las ‚Träume‘ im Plural.“ Osnos’ Ansicht nach ist es un- klar, in welche Richtung sich das Land entwickeln wird. Dies sind nicht die ersten Bücher, die Chinas Aufstieg widerspiegeln, und ih- nen werden weitere folgen. Sie helfen, in einer Zeit, in der sich China gerade eine neue Qualität des niedrigeren Wachs- tums verordnet hat, mit seinen Nach- barn um Gebietsansprüche ringt und in der die Antikorruptionskampagne wei- ter über das Land rollt, die komplexen politischen, gesellschaftlichen und wirt- schaftlichen Umbrüche zu verstehen, die sich nicht immer mit einem groben Pinselstrich zeichnen lassen. Der Beantwortung seiner Leitfrage „Wie Europa gegen die Weltmacht Asien bestehen kann?“ räumt Thomas Seifert in seinem Buch leider wenig Raum ein. Eine eigenständigere Asienpolitik der EU, deren Interessen anders gelagert seien als die der USA, ist eine seiner Empfehlungen. Die Demokratie mit neuem Leben zu füllen und die Refor- men an einem multilateralen System aus Vereinten Nationen, Internationa- lem Währungsfonds, Weltbank und Welthandelsorganisation „mit Hoch- druck voranzutreiben, solange Europa und die USA überhaupt noch Gehör fin- den“, weitere. Eine fokussiertere Be- schäftigung mit diesen Fragen wäre ge- winnbringender gewesen als die Schlag- licht-Reportagen aus China, Indien, Südkorea und Singapur, die recht unver- mittelt am Ende des Buches stehen. Seifert und Gärtner versuchen beide, die China-Betrachtungen auf andere Schwellenländer zu erweitern – etwa auf Indien, dessen Wachstum seit den Wirt- schaftsreformen 1991 angezogen hat und das seit dem Amtsantritt von Pre- mierminister Narendra Modi wieder in aller Munde ist. Doch die Umwälzungen in und durch China sind einfach so enorm, dass dies immer zu einem Ne- benaspekt gerät. Und viele Aspekte der Entwicklung wie das Spannungsfeld zwischen Marktwirtschaft und Kommu- nismus sind doch so einzigartig, dass der China-Boom noch so manch weite- res Buch füllen wird. Nicole Bastian Das bevölkerungsreichste Land der Erde steigt zur Weltmacht auf, seine Firmen werden Global Player. Was geschieht hinter den Kulissen – und wie kann der Westen reagieren? Drei Bücher suchen Antworten. Der China- Boom JHi i h G nadenlos richten sich die Kameras auf sein übernäch- tigtes Gesicht. Jedes Wort, jede Schweißperle wird von ei- nem Milliardenpublikum weltweit verfolgt – live und in Farbe. Den Job als Vorstandschef hatte sich Carsten Spohr sicher anders vor- gestellt. Doch nach dem tragischen Ab- sturz der Germanwings-Maschine muss der Lufthansa-Boss den Kopf hinhalten. Als CEO wird er zum Gesicht der Krise. Spohr muss den schwierigen Spagat schaffen: das Ansehen seines Kon- zerns und seiner Piloten wahren und zugleich Demut und Mitge- fühl zeigen. Mehr denn je verkörpert der Vor- standschef das Unternehmen – ob er will oder nicht. Alle Erwartun- gen von innen wie von außen sind heute auf eine Person zugespitzt. Beraterlegende Roland Berger weiß: „Der CEO ist die oberste Be- zugsperson für alle, rund um die Uhr. Das verändert ein Leben.“ Die Rolle des Vorstandschefs hat sich drastisch gewandelt: Er wird nicht mehr als „Primus inter Pa- res“ wahrgenommen, sondern als Chief Executive Officer. Und als CEO wird man zur letzten In- stanz. Das hat Vorteile: Personali- sierung schafft Nähe, macht kom- plexe Vorgänge in Konzernen greifbarer, berechenbarer. Viele Manager fühlen sich aber auch überfordert, wenn sie so im Fo- kus stehen. Welche Tücken der Umgang mit den Medien für einen CEO hat, davon berichten 13 einflussreiche deutsche Vorstandschefs, Auf- sichtsräte sowie Medienmacher sehr offen in diesem Buch. Sie stellen sich den kritischen Fragen von Publizistin Ursula Weiden- feld. Die Rolle des CEOs wird so von ganz verschiedenen Seiten beleuchtet. Im zweiten Teil ord- net Jan Hiesserich die Einsichten als Kommunikationsexperte ein. Fazit: Der Schritt an die Spitze eines Unternehmens wird oft un- terschätzt. Die wenigsten sind auf ihre neue Rolle vorbereitet. Auch Thyssen-Krupp-Chef Hein- rich Hiesinger war überrascht: „Man ist auf einmal eine öffentli- che Person, die Menschen inte- ressieren sich für Sie, für Ihre Fa- milie.“ Und Opel-Chef Karl-Tho- mas Neumann räumt ein: „Ich bin Ingenieur, ich habe es nicht gelernt, als Gesicht für eine Mar- ke herzuhalten.“ Manche weigern sich gar, ihre Rolle auf der öffentlichen Bühne anzunehmen. „Ich bin kein In- dustrieschauspieler“, polterte einst Hartmut Mehdorn als Bahn- Chef. Authentizität war lange das Mantra für Manager. Ex-Eon-Chef Wulf Bernotat sieht das anders: „Wenn Sie nur authentisch sind und immerzu ungefiltert Ihre Meinung zum Besten geben, kön- nen Sie damit sehr schnell an- ecken, sich selbst und das Unter- nehmen schädigen.“ CEOs müss- ten nicht authentisch sein, sondern authentisch wirken, be- tont Kommunikationsberater Hiesserich. Kommunikation ist in den USA bereits die zentrale Leis- tungsfunktion des CEOs. Und Me- dienmacher wissen: Diffuse Kom- munikation bedeutet oft auch dif- fuse Strategie. Medien gewähren keine Schon- frist. „Gegenüber der Öffentlich- keit unvorbereitet aufzutreten ist eine Todsünde“, warnt Bernotat. Heute sei alles transparent, selbst Interna würden nach außen ge- tragen. Multi-Aufsichtsrätin Ann- Kristin Achleitner betont: „Mit So- cial Media haben sich die Ge- schwindigkeit und die Wege verändert, in denen sich Reputati- on aufbauen und zerstören lässt.“ Der Grat zwischen Held und Buh- mann ist schmal, Stolpersteine gibt es zahllose. Unvergessen: Klaus Kleinfelds wegretuschierte Rolex-Uhr, Josef Ackermanns Victory-Geste und Hilmar Kop- pers „Peanuts“-Bemerkung. Viele solcher „Kommunikationspatzer“ ereignen sich, weil den Protago- nisten das Bewusstsein für die ei- gene Rolle und die daran geknüpf- ten Erwartungen fehlt, konsta- tiert Hiesserich. Dabei mahnte schon Alfred Herrhausen bei Spit- zenmanagern eine „gesellschafts- politische Mission“ an. Im Buch kritisieren Konzernlen- ker die Medien. Deutsche-Bank- Co-Chef Jürgen Fitschen klagt: „Die Reduzierung auf Skandale und Sensationen möchte ich nicht akzeptieren, sie ist intellektuell nicht redlich und in der Sache sehr schädlich.“ Viele CEOs haben Angst, die Deutungshoheit über ihre Kommunikation zu verlieren. Hiesserich hält Misstrauen jedoch für einen schlechter Ratgeber. Rückzug sei keine Option mehr. Gut beraten ist, wer die mediale Bühne geschickt nutzt, um Mehr- heiten zu organisieren. Die Einsichten der Interviewten sind lehrreich für jeden, der an die Spitze eines Unternehmens strebt. Das Buch macht klar: Ein CEO ist weder Spielball der Me- dien, noch muss er Superman spielen. Personalisierung kann auch eine Chance sein. Opel-Chef Neumann bringt es auf den Punkt: „Am Ende geht es immer darum, Menschen … zu überzeu- gen.“ Katrin Terpitz Das Gesicht des Konzerns DER CEO UND DIE MEDIEN Nikolaus Breuel: Schlossplatz, Berlin dtv, München 2015, 280 Seiten, 19,90 Euro Nikolaus Breuel: W enn es ums Bauen geht, sind die Bürger einiges an Groteskem gewohnt. Das gilt für die Elbphilharmonie in Hamburg, aber vor allem für den neuen Flughafen in Berlin, dessen Geschichte einen daran zweifeln lässt, ob in der Politik noch etwas vom gesunden Menschenverstand übrig ist. Nur zu gern wäre man jedenfalls bei der einen oder an- deren Aufsichtsratssitzung dabei gewesen, um wenigstens ansatz- weise zu begreifen, warum solch absurde Planungen in die Realität umgesetzt wurden. Ein Buch darüber, wie Politik bei großen Bauvorhaben funktio- niert, war daher überfällig. Mit dem Autor Nikolaus Breuel ist dem Deutschen Taschenbuch Ver- lag (dtv) ein Coup gelungen. Der Sohn der früheren Treuhand-Che- fin Birgit Breuel lässt in seiner Po- litiksatire „Schlossplatz, Berlin“ einen Aufsichtsratschef dem Bau- leiter einer riesigen Badeland- schaft die Frage aller Fragen stel- len: „Werden Sie fristgerecht fer- tig?“ Und der antwortet: „Wir werden fertig.“ Das Ende ist dem Leser da schon klar. Der Weg da- hin ist jedoch überaus unterhalt- sam bissig beschrieben. Breuel erzählt in seinem Roman von Hinterbänklern aus dem Bun- destag, die sich nicht aufgegeben haben, sondern für eine Sache kämpfen. Der Ich-Erzähler befin- det sich mitten in einer Lebenskri- se und muss sich eigentlich im Bundestag mit der Rettung Euro- pas befassen. Doch er sitzt vor al- lem im Aufsichtsrat des Baupro- jekts einer Badelandschaft, die mit Wellen aus Meerwasser ge- speist wird. Ausgerechnet an dem Ort, an dem heute real das Hum- boldt-Forum mitten in Berlin je- den Tag ein Stück weiter wächst. Alle verlieren in den Sitzungen des Aufsichtsrats zunehmend den Durchblick. Doch keiner will es so richtig wahrhaben. Wenn die Geschichte des Berliner Flughafens nicht wahr wäre, könnte man das Badeprojekt als reine Satire abtun. Nach der Lek- türe kann man sich jedenfalls an- nähernd vorstellen, wie es zu ei- nem solchen Milliardengrab kom- men kann. Wenn Breuel allerdings die Überforderung der Abgeordneten bei der Euro-Ret- tungspolitik beschreibt, dann merkt man ihm den Konservati- ven an. Die langen Ausführungen über die Beschlüsse zu den Ret- tungsprogrammen wirken dann doch, als hätte ein enttäuschter Gegner der Rettungsschirme Breuel die Hand geführt. Doch al- len Personen ist auch eine echte Leidenschaft für die Sache zu ei- gen, sie suchen nach einer Lö- sung. Das ist vielleicht die wich- tigste Botschaft des Buchs. Thomas Sigmund Die Frage aller Fragen POLIT-SATIRE Colourbox.com Thomas Seifert: Die pazifische Epoche. Wie Europa gegen die neue Weltmacht Asien bestehen kann Deuticke, Wien 2015, 304 Seiten, 21,90 Euro E G A C lo S B 5 2 Markus Gärtner: Drachensturm. Wie China und Co. den Westen erobern Kopp, Rottenburg, 2014, 272 Seiten, 19,95 Euro M D W C e K R 2 19 LITERATUR 63 WOCHENENDE 10./11./12. APRIL 2015, NR. 69 62 LITERATUR WOCHENENDE 10./11./12. APRIL 2015, NR. 69 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].

Rezension "Handelsblatt" des Buches "Die pazifische Epoche"

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Sammelrezension "Handelsblatt" des Buches "Die pazifische Epoche" von Nicole Bastian.

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  • J. Hiesserich, U. Weidenfeld: Der CEO im Fokus. Lernen von den Besten fr den richtigen Umgang mit der ffent-lichkeitCampus, Frankfurt 2015,253 Seiten, 59 Euro

    Evan Osnos: Groe Ambitionen. Chinas grenzen- loser Traum Suhrkamp, Berlin 2015, 533 Seiten, 24,95 Euro

    Der weltweite Hype um den Brsengang des chinesi-schen Internetkonzerns Ali-baba in New York im Herbst war enorm. Mit dem einge-

    nommenen Geld will das Unternehmen unter anderem Firmen in Europa kau-fen. Ein Konsortium um China National Chemical bernimmt derweil den italie-nischen Reifenhersteller Pirelli fr mehr als sieben Milliarden Euro. Und gerade hat Peking mit Erfolg die erste Grn-dungsrunde seiner Asiatischen Invest-mentbank fr Infrastruktur (AIIB) abge-schlossen, die den bisherigen Entwick-lungsbanken Konkurrenz machen soll und dennoch so illustre Grndungsmit-glieder wie Deutschland, Grobritan-nien, Sdkorea und Taiwan hat.

    Seit den Wirtschaftsreformen unter Prsident Deng Xiaoping 1978 hat Chi-nas Aufstieg zur mittlerweile zweitgr-ten Wirtschaftsmacht auch unsere Welt verndert. Der krzlich verstorbene ehemalige Premierminister Singapurs, Lee Kuan Yew, sagte vor wenigen Jahren ber Chinas Aufstieg: Es ist nicht mg-lich, so zu tun, als handle es sich einfach um einen anderen groen Player. Es ist der grte Player in der Geschichte der Menschheit. Und dieser Spieler ver-langt nun seinen Platz in der Welt.

    Drei Bcher tauchen in die rasanten Vernderungen der vergangenen Jahre im bevlkerungsreichsten Land der Er-de ein und versuchen zu ergrnden, wie es weitergehen wird und was dies fr uns im Westen der Welt bedeutet.

    Thomas Seifert zeigt in Die Pazifi-sche Epoche. Wie Europa gegen die neue Weltmacht Asien bestehen kann, dass Chinas Aufstieg kein historischer Ausreier ist, sondern die Rckkehr zum Normalzustand. Um 1820, so der Leiter der Auenpolitik bei der Wiener Zeitung, steuerte Asien fast 60 Prozent zur damaligen Weltwirtschaftsleistung bei. Mit der Industrialisierung in Europa und den USA wendete sich das Bild. Es begann die Epoche der atlantischen Do-minanz, die Seifert gut lesbar be-schreibt. 1950 betrug der Anteil Asiens nur noch weniger als 18 Prozent.

    Doch nun lst die pazifische Epoche die atlantische ab. Fr 2030 wird erwar-tet, dass Asien insgesamt 53 Prozent der Weltwirtschaftsleistung stellt. Die Welt-wirtschaft werde wieder multipolarer, so Seifert. Dies werde sich auch im Ende des US-Dollar als unangefochtene Leit-whrung zeigen.

    Davon ist auch Markus Grtner in sei-nem Buch Drachensturm. Wie China und Co. den Westen erobern ber-zeugt. Er beschreibt, wie China in seiner Freihandelszone in Schanghai die volle Konvertierbarkeit des Yuan probt und bei Erfolg schneller umsetzen knnte als von vielen erwartet. Der Wirtschafts-journalist, der bis 2004 sechs Jahre lang fr das Handelsblatt aus China berichte-te, hlt Deutschland, dessen Exportun-ternehmen vom Boom der Schwellen-lnder namentlich China stark profi-tiert haben, aber fr gut gerstet fr diese neue multipolare Welt. Nicht nur als Quelle von Technologie, sondern auch als populrer Partner beim Aufbau der neuen Weltordnung.

    Doch deutsche Firmen mssten sich auf mehr Hochtechnologie-Konkurrenz und eine Welle von bernahmen aus China einstellen, warnt Grtner. Chi-nas weltweit expandierende Firmen ha-ben groen Appetit auf deutsche Mittel-stndler. Das Management globaler Lieferketten, ihre Marken, ihr Zugang zu fhrenden Kunden und ihre Techno-logie machten sie interessant. In der Tat

    haben Unternehmen aus dem Reich der Mitte dem Datendienst Dealogic zu-folge 2014 umgerechnet 65 Milliarden Euro fr bernahmen in Europa und den USA ausgegeben so viel wie noch nie.

    Grtner zeichnet die Erfolgsgeschich-te von Unternehmen wie Xiaomi oder Tencent, Lenovo oder Alibaba nach und ist trotz Rckschlgen so mancher Aus-landsexpansion aus China berzeugt: Der groe globale Sturm steht noch be-vor. Denn das Wachstum zu Hause sinkt fr viele chinesische Unternehmen. Ur-banisierung, Dienstleistungen und die globale Expansion drften ihre neuen Wachstumstreiber sein.

    Wie die Chinesen selbst mit dem raschen Wandel um-gehen, zeichnet Evan Os-nos eindrucksvoll in sei-

    nem Buch Groe Ambitionen. Chinas grenzenloser Traum nach. Der Autor, der bis 2012 acht Jahre lang fr die Chi-cago Tribune und den New Yorker aus China berichtete, erzhlt den Wirt-schaftsaufstieg Chinas seit Deng Xiao-pings Reformen 1978 anhand von Por-trt- und Reportelementen anschaulich, kurzweilig und dennoch stringent nach.

    Der Leser lernt etwa den taiwanesi-schen Deserteur Lin Zhengyi kennen, der spter unter seinem neuen Namen Lin Yifu ein angesehener konom und spter Chefkonom der Weltbank wird, die Internetunternehmerin Gong Hai-nan, die ihren Konzern nur grndet, weil sie als Akademikerin keinen Part-ner findet, oder den Blogger Han Han, der Kritik an Missstnden mit einem

    Posterboy-Image mischt. Ohne zu beleh-ren, lsst Osnos diese und andere Figu-ren zeigen und erzhlen, was in den gut 35 Jahren Wirtschaftsaufstieg mglich wurde, in denen das Pro-Kopf-Einkom-men auf das 25-Fache gestiegen ist und was nicht.

    Seine These: Die Spannung im Sys-tem aus freier Marktwirtschaft und Einparteiensystem, zwi-schen Stadt und Land, zwischen

    Arm und Reich ist enorm. Das einst fr seine Konformitt bekannte China be-herbergte mittlerweile uerst gegen-stzliche Krfte: Liberale westlicher Pr-gung und Nationalkonservative, Appa-ratschiks und ruhelose Plutokraten (...), Propagandisten und Cyber-Utopisten. Ein einzelnes, alles verbindendes Dog-ma, eine zentrale Melodie gebe es nicht mehr.

    Prsident Xi Jinping habe versucht, 2012 mit der Ausrufung des chinesi-schen Traums von der Wiedergeburt ei-ner groen Nation einen solchen einen-den Mythos zu schaffen. Doch, so Os-nos, die Bevlkerung las Trume im Plural. Osnos Ansicht nach ist es un-klar, in welche Richtung sich das Land entwickeln wird.

    Dies sind nicht die ersten Bcher, die Chinas Aufstieg widerspiegeln, und ih-nen werden weitere folgen. Sie helfen, in einer Zeit, in der sich China gerade eine neue Qualitt des niedrigeren Wachs-tums verordnet hat, mit seinen Nach-barn um Gebietsansprche ringt und in der die Antikorruptionskampagne wei-ter ber das Land rollt, die komplexen politischen, gesellschaftlichen und wirt-

    schaftlichen Umbrche zu verstehen, die sich nicht immer mit einem groben Pinselstrich zeichnen lassen.

    Der Beantwortung seiner Leitfrage Wie Europa gegen die Weltmacht Asien bestehen kann? rumt Thomas Seifert in seinem Buch leider wenig Raum ein. Eine eigenstndigere Asienpolitik der EU, deren Interessen anders gelagert seien als die der USA, ist eine seiner Empfehlungen. Die Demokratie mit neuem Leben zu fllen und die Refor-men an einem multilateralen System aus Vereinten Nationen, Internationa-lem Whrungsfonds, Weltbank und Welthandelsorganisation mit Hoch-druck voranzutreiben, solange Europa und die USA berhaupt noch Gehr fin-den, weitere. Eine fokussiertere Be-schftigung mit diesen Fragen wre ge-winnbringender gewesen als die Schlag-licht-Reportagen aus China, Indien, Sdkorea und Singapur, die recht unver-mittelt am Ende des Buches stehen.

    Seifert und Grtner versuchen beide, die China-Betrachtungen auf andere Schwellenlnder zu erweitern etwa auf Indien, dessen Wachstum seit den Wirt-schaftsreformen 1991 angezogen hat und das seit dem Amtsantritt von Pre-mierminister Narendra Modi wieder in aller Munde ist. Doch die Umwlzungen in und durch China sind einfach so enorm, dass dies immer zu einem Ne-benaspekt gert. Und viele Aspekte der Entwicklung wie das Spannungsfeld zwischen Marktwirtschaft und Kommu-nismus sind doch so einzigartig, dass der China-Boom noch so manch weite-res Buch fllen wird.

    Nicole Bastian

    Das bevlkerungsreichste Land der Erde steigt zur Weltmacht auf, seine Firmen werden Global Player. Was geschieht hinter den Kulissen und wie kann der Westen reagieren? Drei Bcher suchen Antworten.

    Der China- Boom

    J Hi i h

    Gnadenlos richten sich die Kameras auf sein bernch-tigtes Gesicht. Jedes Wort, jede Schweiperle wird von ei-nem Milliardenpublikum weltweit verfolgt live und in Farbe. Den Job als Vorstandschef hatte sich Carsten Spohr sicher anders vor-gestellt.Doch nach dem tragischen Ab-sturz der Germanwings-Maschine muss der Lufthansa-Boss den Kopf hinhalten. Als CEO wird er zum Gesicht der Krise. Spohr muss den schwierigen Spagat schaffen: das Ansehen seines Kon-zerns und seiner Piloten wahren und zugleich Demut und Mitge-fhl zeigen.Mehr denn je verkrpert der Vor-standschef das Unternehmen ob er will oder nicht. Alle Erwartun-gen von innen wie von auen sind heute auf eine Person zugespitzt. Beraterlegende Roland Berger wei: Der CEO ist die oberste Be-zugsperson fr alle, rund um die Uhr. Das verndert ein Leben.Die Rolle des Vorstandschefs hat sich drastisch gewandelt: Er wird nicht mehr als Primus inter Pa-res wahrgenommen, sondern als Chief Executive Officer. Und als CEO wird man zur letzten In-stanz. Das hat Vorteile: Personali-sierung schafft Nhe, macht kom-plexe Vorgnge in Konzernen greifbarer, berechenbarer. Viele Manager fhlen sich aber auch berfordert, wenn sie so im Fo-kus stehen.Welche Tcken der Umgang mit den Medien fr einen CEO hat, davon berichten 13 einflussreiche deutsche Vorstandschefs, Auf-sichtsrte sowie Medienmacher sehr offen in diesem Buch. Sie stellen sich den kritischen Fragen von Publizistin Ursula Weiden-

    feld. Die Rolle des CEOs wird so von ganz verschiedenen Seiten beleuchtet. Im zweiten Teil ord-net Jan Hiesserich die Einsichten als Kommunikationsexperte ein.Fazit: Der Schritt an die Spitze eines Unternehmens wird oft un-terschtzt. Die wenigsten sind auf ihre neue Rolle vorbereitet. Auch Thyssen-Krupp-Chef Hein-rich Hiesinger war berrascht: Man ist auf einmal eine ffentli-che Person, die Menschen inte-ressieren sich fr Sie, fr Ihre Fa-milie. Und Opel-Chef Karl-Tho-mas Neumann rumt ein: Ich bin Ingenieur, ich habe es nicht gelernt, als Gesicht fr eine Mar-ke herzuhalten.Manche weigern sich gar, ihre Rolle auf der ffentlichen Bhne anzunehmen. Ich bin kein In-dustrieschauspieler, polterte einst Hartmut Mehdorn als Bahn-Chef. Authentizitt war lange das Mantra fr Manager. Ex-Eon-Chef Wulf Bernotat sieht das anders: Wenn Sie nur authentisch sind und immerzu ungefiltert Ihre Meinung zum Besten geben, kn-nen Sie damit sehr schnell an-ecken, sich selbst und das Unter-nehmen schdigen. CEOs mss-ten nicht authentisch sein, sondern authentisch wirken, be-tont Kommunikationsberater Hiesserich. Kommunikation ist in den USA bereits die zentrale Leis-tungsfunktion des CEOs. Und Me-dienmacher wissen: Diffuse Kom-munikation bedeutet oft auch dif-fuse Strategie. Medien gewhren keine Schon-frist. Gegenber der ffentlich-keit unvorbereitet aufzutreten ist eine Todsnde, warnt Bernotat. Heute sei alles transparent, selbst Interna wrden nach auen ge-tragen. Multi-Aufsichtsrtin Ann-

    Kristin Achleitner betont: Mit So-cial Media haben sich die Ge-schwindigkeit und die Wege verndert, in denen sich Reputati-on aufbauen und zerstren lsst.Der Grat zwischen Held und Buh-mann ist schmal, Stolpersteine gibt es zahllose. Unvergessen: Klaus Kleinfelds wegretuschierte Rolex-Uhr, Josef Ackermanns Victory-Geste und Hilmar Kop-pers Peanuts-Bemerkung. Viele solcher Kommunikationspatzer ereignen sich, weil den Protago-nisten das Bewusstsein fr die ei-gene Rolle und die daran geknpf-ten Erwartungen fehlt, konsta-tiert Hiesserich. Dabei mahnte schon Alfred Herrhausen bei Spit-zenmanagern eine gesellschafts-politische Mission an.Im Buch kritisieren Konzernlen-ker die Medien. Deutsche-Bank-Co-Chef Jrgen Fitschen klagt: Die Reduzierung auf Skandale und Sensationen mchte ich nicht akzeptieren, sie ist intellektuell nicht redlich und in der Sache sehr schdlich. Viele CEOs haben Angst, die Deutungshoheit ber ihre Kommunikation zu verlieren.Hiesserich hlt Misstrauen jedoch fr einen schlechter Ratgeber. Rckzug sei keine Option mehr. Gut beraten ist, wer die mediale Bhne geschickt nutzt, um Mehr-heiten zu organisieren.Die Einsichten der Interviewten sind lehrreich fr jeden, der an die Spitze eines Unternehmens strebt. Das Buch macht klar: Ein CEO ist weder Spielball der Me-dien, noch muss er Superman spielen. Personalisierung kann auch eine Chance sein. Opel-Chef Neumann bringt es auf den Punkt: Am Ende geht es immer darum, Menschen zu berzeu-gen. Katrin Terpitz

    Das Gesicht des KonzernsDER CEO UND DIE MEDIEN

    Nikolaus Breuel: Schlossplatz, Berlin dtv, Mnchen 2015, 280 Seiten, 19,90 Euro

    Nikolaus Breuel:

    Wenn es ums Bauen geht, sind die Brger einiges an Groteskem gewohnt. Das gilt fr die Elbphilharmonie in Hamburg, aber vor allem fr den neuen Flughafen in Berlin, dessen Geschichte einen daran zweifeln lsst, ob in der Politik noch etwas vom gesunden Menschenverstand brig ist. Nur zu gern wre man jedenfalls bei der einen oder an-deren Aufsichtsratssitzung dabei gewesen, um wenigstens ansatz-weise zu begreifen, warum solch absurde Planungen in die Realitt umgesetzt wurden.Ein Buch darber, wie Politik bei groen Bauvorhaben funktio-niert, war daher berfllig. Mit dem Autor Nikolaus Breuel ist dem Deutschen Taschenbuch Ver-lag (dtv) ein Coup gelungen. Der Sohn der frheren Treuhand-Che-fin Birgit Breuel lsst in seiner Po-litiksatire Schlossplatz, Berlin einen Aufsichtsratschef dem Bau-

    leiter einer riesigen Badeland-schaft die Frage aller Fragen stel-len: Werden Sie fristgerecht fer-tig? Und der antwortet: Wir werden fertig. Das Ende ist dem Leser da schon klar. Der Weg da-hin ist jedoch beraus unterhalt-sam bissig beschrieben. Breuel erzhlt in seinem Roman von Hinterbnklern aus dem Bun-destag, die sich nicht aufgegeben haben, sondern fr eine Sache kmpfen. Der Ich-Erzhler befin-det sich mitten in einer Lebenskri-se und muss sich eigentlich im Bundestag mit der Rettung Euro-pas befassen. Doch er sitzt vor al-lem im Aufsichtsrat des Baupro-jekts einer Badelandschaft, die mit Wellen aus Meerwasser ge-speist wird. Ausgerechnet an dem Ort, an dem heute real das Hum-boldt-Forum mitten in Berlin je-den Tag ein Stck weiter wchst.Alle verlieren in den Sitzungen des Aufsichtsrats zunehmend den

    Durchblick. Doch keiner will es so richtig wahrhaben. Wenn die Geschichte des Berliner Flughafens nicht wahr wre, knnte man das Badeprojekt als reine Satire abtun. Nach der Lek-tre kann man sich jedenfalls an-nhernd vorstellen, wie es zu ei-nem solchen Milliardengrab kom-men kann. Wenn Breuel allerdings die berforderung der Abgeordneten bei der Euro-Ret-tungspolitik beschreibt, dann merkt man ihm den Konservati-ven an. Die langen Ausfhrungen ber die Beschlsse zu den Ret-tungsprogrammen wirken dann doch, als htte ein enttuschter Gegner der Rettungsschirme Breuel die Hand gefhrt. Doch al-len Personen ist auch eine echte Leidenschaft fr die Sache zu ei-gen, sie suchen nach einer L-sung. Das ist vielleicht die wich-tigste Botschaft des Buchs.Thomas Sigmund

    Die Frage aller FragenPOLIT-SATIRE

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    Thomas Seifert: Die pazifische Epoche. Wie Europa gegen die neue Weltmacht Asien bestehen kann Deuticke, Wien 2015, 304 Seiten, 21,90 Euro

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    Markus Grtner:Drachensturm. Wie China und Co. den Westen erobern Kopp, Rottenburg, 2014, 272 Seiten, 19,95 Euro

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    LITERATUR 63WOCHENENDE 10./11./12. APRIL 2015, NR. 6962 LITERATUR WOCHENENDE 10./11./12. APRIL 2015, NR. 69

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