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Medizinische Nothilfe in Tibet und Nepal Jyoti – ROKPA-Kind des Jahres No. 1 / März 2013 / Jahrgang 33 ROKPA TIMES

ROKPA Times März 2013

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Unser Magazin „ROKPA Times“ erscheint mehrmals pro Jahr und berichtet ausführlich über aktuelle und geplante ROKPA-Projekte in Tibet und Nepal.

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Page 1: ROKPA Times März 2013

Medizinische Nothilfe in Tibet und Nepal

Jyoti – ROKPA-Kind des Jahres

No. 1 / März 2013 / Jahrgang 33

ROKPA TIMES

Page 2: ROKPA Times März 2013

INHALT

Editorial 2

NEPAL

Jyoti – ROKPA Kind

des Jahres 2013 3

"Mein persönliches Highlight

sind die Kinder" 4

Musik – ein wunderbares Heilmittel 5

Sönam – ein Traum geht

in Erfüllung 6

Hoffen auf eine

Nierentransplantation 7

TIBET

Wie Zufall und Ausdauer

Leben retten 8 – 9

Klinik im tibetischen Hochland 9

ROKPA SCHwEIZ 10

ICH BIN ROKPA 11

Impressum

Redaktion: Jeannette Alison / Thomas Stettler Redaktion Bild: Corinna Biasiutti Alle Fotos und Texte: © ROKPA INTERNATIONAL Auflage: 5.800 Exemplare Gedruckt auf FSC-Papier

ROKPA INTERNATIONAL ist seit 2004 ZEWO-zertifiziert.

Liebe ROKPA Freunde, sehr geehrte Damen und Herren

Zum allerersten Mal in der indischen Geschichte löste zum

Jahresende eine Vergewaltigung eine Massenbewegung aus:

Sechs Männer misshandelten und vergewaltigten eine Studentin

und warfen sie aus einem fahrenden Bus. Die junge Frau erlag

zwei Wochen später ihren Verletzungen. Die schreckliche Tat

empörte die lokalen Menschenmassen: Zehntausende protestier-

ten daraufhin wochenlang gegen die allgegenwärtige, gesell-

schaftlich akzeptierte Gewalt gegen Frauen.

Uns Beobachtern aus der Ferne konfrontieren solche schreck-

lichen Ereignisse in erster Linie mit unserer eigenen Ohnmacht

– wir sind Zaungäste, die hilflos am Rande des Geschehens

stehen; vor unseren Augen spielen sich menschliche Dramen ab,

auf die wir keinen Einfluss haben – oder etwa doch?

Die Stärkung der sozial schwachen Stellung von Mädchen und

Frauen ist ein zentrales Anliegen von ROKPA. Denn ähnlich wie

in Indien wachsen in Nepal und Tibet männliche Jugendliche mit

einem ausgeprägten Überlegenheitsgefühl gegenüber dem

weiblichen Geschlecht auf. Dieses schlägt sich in allen Lebens-

bereichen nieder: In den Dörfern Nepals haben Mädchen meist

keine Chance auf Bildung – sie müssen von klein auf im Haushalt

und in der Landwirtschaft mitarbeiten. Viel zu früh – oft noch

im Kindesalter – werden sie verheiratet und bleiben ein Leben

lang abhängig von ihrem Partner, der sie dann sehr oft mit

mehreren Kindern alleine zurücklässt. Häusliche Gewalt ist

keine Seltenheit.

Indem unsere ROKPA-Kinder in einem familienähnlichen Rahmen

aufwachsen und wir Mädchen wie auch Jungs in der gleichen Art

und Weise fördern, brechen wir traditionelle Geschlechteridenti-

täten auf. Dabei stärken wir die Rolle von Jungen und Mädchen

gleichermassen – nur so werden die Handlungskompetenzen

beider Geschlechter erweitert und die soziale Gerechtigkeit in

patriarchalischen Gesellschaftssystemen vergrössert.

Das Zusammenleben von Frauen und Männern beschäftigt mich

denn auch an der diesjährigen UN-Frauenrechtskommission in

New York Anfang März. Dort wird die Rolle von Männern und

Jungen bei der Gleichstellungsdebatte seit einigen Jahren breit

diskutiert – denn auch in der UNO hat sich die Überzeugung

durchgesetzt: Ohne die Einbeziehung von Männern als Betroffene

und Beteiligte im Gleichstellungsprozess gibt es keine gesell-

schaftliche Stärkung der Frau.

© L

ea W

yler

Fazit: Gute Bildung für beide Geschlechter stärkt die Position

der Frauen. Unterstützen Sie deshalb unsere Bildungsprojekte

und investieren Sie in junge Menschen – damit leisten Sie einen

wichtigen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit in den betroffenen

Ländern und helfen, Vorfälle wie jener in Indien langfristig zu

verhindern. Mit einer Spende finden Sie aus der Ohnmachtsfalle

– dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen.

Ihre

Lea Wyler, Gründerin und Vizepräsidentin ROKPA

Editorial

Page 3: ROKPA Times März 2013

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NEPAL

Jyoti – ROKPA-Kind des Jahres 2013

Jyoti ist unser ROKPA-Kind des Jahres.

Ihre Geschichte steht stellvertretend für

unzählige Kinder, denen ROKPA dank

Ihrer Spende hilft. Im ROKPA-Kinder-

haus erhält Jyoti ein liebevolles Zuhause,

eine Schulbildung und die Chance auf

ein Leben fernab der Gassen von

Kathmandu.

„Ich bin Jyoti Rai und neun Jahre alt.

Bevor ich zu ROKPA kam und Teil der

ROKPA-Familie wurde, lebte ich ein

anderes Leben. Mein Vater starb vor drei

Jahren bei einem tragischen Unfall, als er

von einem steilen Hügel abrutschte.

Meine Mutter war zu dieser Zeit schwan-

ger, realisierte es aber erst, als sich ihr

Bauch deutlich abzeichnete. Die Leute im

Dorf warfen ihr vor, ein uneheliches Kind

unter ihrem Herzen zu tragen und

verbannten sie aus der Gemeinschaft. Die

Familie warf meine Mutter daraufhin aus

dem Haus. Von allen geliebten Menschen

verlassen, obdach- und mittellos, fand

sich meine Mutter mit mir und meinem

Bruder auf der Strasse wieder.

Mit wenig Hoffnung kam unsere kleine

Familie nach Kathmandu. Ein alter Freund

meiner Mutter erzählte ihr von der

Gassenküche und von ROKPA. Gleich am

nächsten Tag suchten wir die Gassen-

küche auf: Wir bekamen Tee und warmes

Essen – wie an vielen darauf folgenden

Tagen.

Eines Tages sprach meine Mutter mit

einer Freiwilligen von ROKPA und erzählte

ihr von ihrem Wunsch, uns Kinder in die

Schule schicken zu dürfen. Als Mummy

Lea vom Wunsch meiner Mutter erfuhr

und unsere Familiengeschichte hörte,

zweifelte sie zuerst – aufgrund unserer

gepflegten Erscheinung – an ihrem

Wahrheitsgehalt. Also begleitete uns

jemand von ROKPA, um zu sehen, wie wir

lebten. Danach nahm Mummy Lea meinen

kleinen Bruder Bikal und mich ins Kinder-

heim auf. Jetzt bin ich ein ROKPA-Kind.

Ich bin sehr glücklich, Teil der ROKPA-

Familie zu sein und ein solch liebevolles

Umfeld um mich zu haben.

Im Jahr nach meiner Aufnahme, 2012,

durfte ich an der ROKPA-Tanztournee

teilnehmen. Der Tag, an dem ich die

Nachricht erhielt, ich sei ein Teil der

Tanztournee, war der glücklichste Tag in

meinem Leben! Voller Vorfreude sah ich

der Tournee und dem Reiseleben entgegen.

Auf der Tanztournee erlebte ich wunder-

volle Momente und Begegnungen.

Die Reise mit Mummy Lea und meinen

ROKPA-Brüdern und Schwestern war mit

viel Freude und Spass verbunden. Das

Auftreten und Tanzen auf der Bühne vor

Publikum war vollkommen neu für mich:

Am Anfang war ich deshalb etwas scheu,

doch diese Schüchternheit verlor ich

schnell. Bald fing ich an, meine Bühnen-

auftritte zu geniessen. Ich liebte es, zu

tanzen und dem Publikum ROKPA durch

unsere Auftritte näherzubringen. Ich fühlte

mich privilegiert, eine solch grossartige,

unvergessliche Zeit erleben zu dürfen –

eine Zeit, die mir durch ROKPA ermöglicht

wurde. Ich traf viele unterschiedliche

Menschen, ass mir bis dahin fremde,

ungewöhnliche Speisen und besuchte

neue Orte. Nach drei Monaten auf Tour

freute ich mich auf die Rückkehr nach

Nepal – mit unzähligen Erlebnissen im

Gepäck schloss ich meine Mutter, meinen

Bruder und meine ROKPA-Familie wieder

in die Arme.

Ich danke Mummy Lea für alles – insbeson-

dere für die Liebe, die sie mir gibt. Ich bin

sehr glücklich im ROKPA-Kinderhaus.“

Den Inhalt dieses Artikels hat Jyoti

diktiert. Zur besseren Lesbarkeit wurde er

von uns etwas umformuliert.

© L

ea W

yler

Jyoti mit ihrer Mutter und ihrem Bruder.

Page 4: ROKPA Times März 2013

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NEPAL

„Mein persönliches Highlight sind die Kinder“

Hunger im ÜberflussWährend die Menschen in Industrienationen an den Folgen

von Übergewicht und Fettleibigkeit leiden, kämpft die

Unterschicht in armutsbetroffenen Ländern noch immer

verzweifelt gegen Unterernährung. Dabei hat für Betroffene

Hunger immer das gleiche Schreckensgesicht: Mangelerschei-

nungen, Krankheiten, Schädigung der geistigen Kapazität,

Lethargie, die zu verminderten Leistung und Armut führt,

früher Tod. Fazit: Ein hungernder Mensch wird niemals sein

eigentliches Potential ausschöpfen können – und so

vererben sich die Konsequenzen von Hunger auf die nächst-

kommende Generation.

Indem Sie unsere diversen Ernährungsprojekte unterstützen,

helfen Sie ROKPA, den Teufelskreis von Hunger und Armut zu

durchbrechen – herzlichen Dank.

Spenden Sie jetzt mit dem Vermerk „Ernährung“ auf

PC 80-19029-5. Vielen Dank.

Elena verbringt den winter als Volontärin in der ROKPA-Gassenküche in Kathmandu.

Im vorliegenden Bericht gibt sie Einblicke in ihren Alltag in Nepal und schildert

persönliche Erfahrungen im Umgang mit grossen und kleinen Menschen.

„Morgens freue ich mich darauf, in die Gassenküche zu kommen. Um in den hinteren

Teil zu gelangen, muss ich an den wartenden Menschen vorbeigehen. Diese begrüssen

mich jeden Morgen mit meinem Namen und einem lauten ‚Namaste‘ – ein wunderschö-

nes Gefühl!

Die Menschen, mit denen ich in der Gassenküche zusammenarbeite, sind toll.

Von Anfang an hatte ich das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein: Nie alleine, nie einsam.

Vor der Abreise hatte ich Angst davor, mich verloren zu fühlen. Aber mit diesen

unglaublich liebenswerten und aufgestellten Menschen jeden Tag zusammen zu sein, ist

ein Abenteuer für sich!

Zu meinen schönsten Momenten gehören die Begegnungen mit den Kindern: Diese

jungen, verspielten Menschen haben so viel Freude daran, wenn man Zeit mit ihnen

verbringt. Einmal setzte ich mich hin und begann, drei Mädchen eine Geschichte über

Peter Pan zu erzählen. Innerhalb weniger Minuten sassen und standen etwa zehn

Kinder um mich herum. Da sie kaum

etwas von meinem Englisch verstanden,

versuchte ich mit Gesten, die Figuren und

Geschehnisse darzustellen – allen voran

Captain Hook! Noch Wochen später

kamen diese Kinder zu mir und zeigten

mir, dass sie die Gesten noch immer

kannten. Und immer wieder bitten sie

mich, ihnen weitere Geschichten zu

erzählen.

Das Schwierigste für mich ist der Umgang

mit Kindern, die Klebstoff schnüffeln. Ich

finde es traurig, dass sie aus Hunger,

Frust oder Unglücklichsein dazu gezwun-

gen sind, in Drogen die Flucht aus ihren

Problemen zu finden. Jeden Tag entdecke

ich in diesen Gesichtern eine Unmenge an

Charakterstärke und Menschlichkeit, die

unter dem beissenden Gestank des Leims

untergehen. Das frustriert mich sehr.

Mit nach Hause nehme ich einen neuen

Sinn fürs Dankbarsein: Ich kann mich

glücklich schätzen, ausreichend gesunde

Lebensmittel, medizinische Versorgung,

eine intakte Familie und, bitte lachen Sie

nicht, warmes Wasser und eine Dusche

zu haben. Ausserdem habe ich hier

gelernt wie frei ich bin. Zudem werde ich

in der Schweiz viel respektvoller mit allem

umgehen, was mir geboten wird."

Page 5: ROKPA Times März 2013

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NEPAL

Musik – Ein wunderbares Heilmittel

Derzeit leben 50 Kinder im ROKPA-Kinderhaus in Kathmandu. Mit 185 Franken

schenken Sie einem ehemaligen Strassenkind einen Monat lang Unterkunft,

Verpflegung, Schulbildung – und neu die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen!

Videos von den musizierenden ROKPA KIDS finden Sie auf dem Youtube-Kanal

von ROKPA, www.youtube.com/rokpainfo.

Spenden Sie jetzt mit dem Vermerk „Kinder“ auf PC 80-19029-5.

Vielen Dank.

ROKPA-Kinderhaus in Kathmandu:

Seit rund einem Jahr bekommen ROKPA-

Kinder Musikunterricht auf zahlreichen

Instrumenten. Alex, ein Musiker aus

England, arbeitet als Freiwilliger mit den

Kindern. wir konnten mit ihm ein kurzes

Interview über seine Arbeit und seine

Erlebnisse im Umgang mit den Kindern

führen.

ROKPA TIMES: Erzähle uns etwas über

dich selbst: Deine Vorgeschichte, deine

Motivation, und wie bist du zu ROKPA

und zum Kinderhaus gekommen?

Alex: Ich habe die meiste Zeit meines

Lebens als professioneller Musiker

verbracht. Anfang der 80er Jahre tourte

ich mit verschiedenen experimentellen

Bands durch Grossbritannien, später

konzentrierte ich mich auf das Komponie-

ren und Produzieren von Musik für

Theateraufführungen und Installationen.

Als ich für ein Projekt in Schottland

engagiert war, traf ich dort auf Akong

Rinpoche (Präsident und Mitgründer von

ROKPA) und habe so das erste Mal von

ROKPA gehört. Nachdem ich drei Jahre in

Indien Musik unterrichtet habe, führte

mich das Schicksal letztes Jahr schliess-

lich in Nepal wieder mit ROKPA zusam-

men.

ROKPA TIMES: Welches Ziel verfolgst du

im Unterrichten der ROKPA-Kinder?

Alex: Hauptziel ist, dass die Kinder den

Mut bekommen sich auszudrücken, dass

sie ihre kreative Stimme finden. Musik hat

einen hohen Stellenwert in allen Kulturen

dieser Welt. Ich versuche, den Kindern

ein möglichst breites Spektrum von

Musikstilen näherzubringen. Es ist

definitiv nicht Sinn und Zweck der Übung,

die Kinder in Marionetten zu verwandeln

– es gibt bereits mehr als genug solcher

Traumfabriken! Viele der Kinder haben

traumatische Erlebnisse hinter sich, und

Musik ist ein wunderbares Heilmittel.

Schon 20 Minuten auf einem Schlagzeug

rumzuhämmern kann sehr wohltuend sein

– wenn auch vielleicht nicht für die

Nachbarn…

ROKPA TIMES: Hast du in den Kindern

Veränderungen durch den Musikunter-

richt wahrgenommen?

Alex: Die augenfälligste Veränderung ist

sicher, dass die Kinder durch die Musik in

ihrem Selbstvertrauen gestärkt werden;

viele zeigen bereits grosses Interesse am

Experimentieren und Komponieren von

eigenen Songs. Die Kinder sind auch viel

offener geworden in der kurzen Zeit, sie

lernen über die Musik, ihre Gefühle auszu-

drücken.

ROKPA TIMES: Es steht bereits eine

beachtliche Anzahl an Instrumenten

(Geigen, Celli, Schlagzeug, Klavier,

Gitarren) zur Verfügung. Woher habt ihr

diese und wer übernimmt die Kosten?

Und welche zusätzlichen Instrumente

würdest du gerne noch besorgen?

Alex: Die meisten Instrumente haben wir

vor Ort gekauft, einige habe ich auch von

Grossbritannien mitgebracht. Finanziert

wurden sie bis anhin durch ROKPA und

mich, einige wenige wurden uns gespen-

det. Welche Instrumente wir zusätzlich

brauchen? Es gibt kein Instrument, alt

oder neu, gross oder klein, das wir nicht

auf irgendeine Weise einsetzen könnten.

Entsprechende Spenden sind jederzeit

willkommen!

Page 6: ROKPA Times März 2013

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NEPAL

Sönam – ein Traum geht in Erfüllung

Ausbildung schenken Ihre Hilfe kann die Träume tausender weiterer mittel-

loser Kinder wahr werden lassen!

Spenden Sie jetzt mit dem Vermerk „Ausbildung“ oder

übernehmen Sie eine entsprechende Projektpatenschaft

(mehr Infos zu Projektpatenschaften finden Sie auf

www.rokpa.org). Gemeinsam geben wir damit mittellosen

Kindern in Tibet und Nepal die Chance auf ein besseres

Leben.

Mit 170 Franken erhält ein tibetisches waisenkind

ein Jahr lang Schulbildung, Verpflegung und Unterkunft.

In Nepal kann ein Strassenkind für 565 Franken ein

Jahr lang zur Schule gehen.

Spenden Sie jetzt mit dem Vermerk „Ausbildung“ an

PC 80-19029-5. Herzlichen Dank.

Aufgewachsen in ärmsten Verhältnissen und ohne Perspektive

auf ein besseres Leben – wie Sönam mit der Unterstützung von

ROKPA ihre Chance trotz schlechter Vorzeichen gepackt hat.

„Bereits als Kind habe ich erlebt, wo Analphabetismus und

fehlende Bildung hinführen: Meine Mutter war ein armes

Dorfmädchen ohne Schulbildung. Als alleinerziehende Mutter von

vier Kindern konnte sie keiner vernünftigen Arbeit nachgehen.

Sie musste vieles entbehren und wir lebten von der Hand in den

Mund. Ohne ROKPAs Hilfe hätte mich wohl ein ähnliches

Schicksal erwartet: Wir hatten kaum genügend Geld zum

Überleben, geschweige denn für die Ausbildung von uns vier

Kindern!

Als ich dank ROKPA schliesslich zur Schule gehen durfte, tat ich

alles dafür, möglichst viel zu lernen und gute Noten zu erzielen.

Ich träumte davon, Ärztin zu werden, was ich auch Mummy Lea

eines Abends, als wir ROKPA-Kinder uns wie üblich vor dem zu

Bett gehen in ihrem kuscheligen Wohnzimmer versammelten,

erzählt habe.

Viele Jahre später, als es für mich darum ging, eine höhere

Schulbildung anzufangen, bemerkte ich, wie sich Mummy Lea

darum bemühte, die beste Hochschule für mich zu finden, wo

ich Medizin studieren sollte, um meinen Traum verwirklichen zu

können. Sie hatte also nicht vergessen, was ich ihr vor langer

Zeit erzählt hatte und sie war voller Zuversicht, dass aus mir

eine erfolgreiche Ärztin werden würde!

Nach erfolgreich abgeschlossener Mittelschule durfte ich auf

Grund fehlender Ausweispapiere nicht in Nepal studieren.

Mir blieb daher nur die Option, nach Indien zu gehen. Bei der

Suche nach einem passenden Studiengang stiess ich dabei auf

den Lehrgang für Physiotherapie, und ich wusste auf Anhieb:

Das war es, was ich machen wollte! So verbrachte ich die

nächsten vier Jahre im mir bis dahin unbekannten Indien,

wo ich über das Studium hinaus viele neue Eindrücke und

wertvolle Erfahrungen gewinnen konnte.

Häufig überlege ich mir, wo ich heute wäre und was ich jetzt

wohl tun würde, wenn mich ROKPA nicht unterstützt hätte – der

Gedanke daran lässt mich erschauern. Ich kann es kaum

glauben, dass ich nun einen Hochschulabschluss besitze, und

ich bin wahnsinnig stolz darauf. Dass auch Mummy Lea stolz auf

mich ist, fühlt sich wunderbar an.

Nun bin ich zurück in Kathmandu. Zurzeit arbeite ich als

Physiotherapeutin mit einem Teilzeitpensum, daneben helfe ich

im ROKPA-Guesthouse aus. In Kürze trete ich in einer Klinik eine

zweite Stelle an. Täglich lerne ich dazu und ich hoffe, möglichst

vielen Menschen dabei helfen zu können, ihre Schmerzen zu

lindern.“

Page 7: ROKPA Times März 2013

7

NEPAL

Hoffen auf eine Nierentransplantation

Medizinische NothilfeROKPA braucht jährlich mindestens 120'000 Franken für medizinische Notfälle.

Notwendige Behandlungen für kranke oder verunfallte Kinder und Erwachsene

werden, wenn immer möglich, rasch und unbürokratisch organisiert.

Die monatlichen Kosten für Mamtas Dialyse betragen 350 Franken.

Für die dringend notwendige Nierentransplantation in Indien werden ungefähr

38‘000 Franken benötigt (inklusive Transport, Medikamente, Begleitung eines

Familienmitglieds und dessen Unterkunft).

Spenden Sie jetzt mit dem

Vermerk „Medizinische Nothilfe“ auf

PC 80-19029-5 oder übernehmen

Sie eine entsprechende Projekt-

patenschaft (mehr Infos zu Projekt-

patenschaften finden Sie auf

www.rokpa.org). Herzlichen Dank.

Mamta ist seit vielen Jahren in der ROKPA Frauenwerkstatt angestellt. Als Kind musste

sie sehr früh harte Arbeit verrichten. Sie erinnert sich, dass ihre ganze Familie nach

Kathmandu zog, „da wir zum Überleben unserer Familie durch Arbeit in einer Teppich-

fabrik beitragen sollten. Ich war 10 Jahre alt und musste von früh bis spät in die Nacht

arbeiten mit nur sehr kurzen Pausen.“ Erst als sie nach zwei Jahren schwer an Malaria

erkrankte, wurde sie entlassen. Doch einige Monate später musste sie wieder arbeiten

gehen, dieses Mal in einer Wollspinnerei. Die Arbeit dort war genauso hart wie die

zuvor. „Als mein Vater dann eine Zeit lang weg war, besuchte ich erstmals eine Schule.

Schon bald aber kam er zurück, nahm mich von der Schule und liess uns wieder alle

arbeiten gehen. Für meine Mutter war es sehr hart, da sie ständig Schmerzen hatte mit

ihrem kaputten Bein.“

Mit 15 wurde Mamta an einen acht Jahre älteren Mann verheiratet. Mit ihm hat sie

zwei Kinder, Bickas und Bishal. Ihr Mann war immer gut zu ihr und den Kindern;

allerdings ist er beruflich sehr viel unterwegs. „Wenn er nicht da war, hatten wir kein

Einkommen, wir litten oft Hunger und konnten unsere Miete nicht bezahlen.“ Dank ihrer

Anstellung in der ROKPA-Frauenwerkstatt kann sie heute zum Familieneinkommen

beitragen.

Gesundheitlich ging es ihr in letzter Zeit jedoch immer schlechter. Seit über zwei Jahren

fühlte sie sich ständig sehr schwach, und sie konnte sich nicht erklären weshalb. Lange

versuchte Mamta, die Symptome zu ignorieren in der Hoffnung, ihr Zustand werde sich

von alleine wieder bessern. Anfang Dezember letzten Jahres wurde sie dann aber als

Notfall in ein Spital eingeliefert, und man diagnostizierte bei ihr eine fortgeschrittene

Niereninsuffizient (Stadium 5). Nun muss sie zweimal pro Woche zur Dialyse ins Spital,

und sie ist gesundheitlich sehr angeschlagen. Die Ärzte empfehlen dringend eine

Nierentransplantation. Leider kommt aus Mamtas Familie aufgrund der Blutgruppe

niemand als Spender in Frage, und die Kosten einer Transplantation sind extrem hoch

(siehe Kasten).

Letzte Neuigkeiten: Am 21.2.2013 wurde

Mamta erneut ins Spital eingliefert.

Zusätzlich zu ihrer Nierenkrankheit hat sie

nun eine Lungenentzündung. Es muss

sofort gehandelt werden um ihr zu helfen.

Mamta muss leben! Helfen Sie ihr und

anderen Notfällen, die ohne uns keine

Chance haben! Herzlichen Dank.

Page 8: ROKPA Times März 2013

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Skoliose-Operation für zwei tibetische Jugendliche

Am Anfang standen zwei Röntgenbilder, die Lea wyler aus Tibet

gebracht hatte, die vom Zufall in die richtigen Hände am

Hauptsitz von ROKPA gespielt wurden. Sie zeigten die von

Skoliose lebensbedrohlich deformierten Rücken zweier Jugendli-

cher. Elisabeth weiss, ehemals Chefsekretärin einer orthopä-

dischen Klinik, hat inzwischen die Operation bei einem der

Jugendlichen erkämpft – mit über 280 E-Mails und monatelan-

ger Ausdauer.

Da staunte Elisabeth Weiss nicht schlecht: Röntgenbilder bei

ROKPA? – Ein vertrauter Anblick für die frühere Chefsekretärin

einer orthopädischen Klinik. Aber bei einer Hilfsorganisation

verblüffte er. „Fortgeschrittene, schwere Skoliose!“, erkannte

Elisabeth. „Überlebenschancen nur durch eine Operation.“

Die Wirbelsäule beengte die inneren Organe und behinderte das

Atmen beim 13-jährigen Tsering Jurme und der 18-jährigen

Mochee. Das Schicksal der zwei Jugendlichen lag bei Elisabeth in

guten Händen. Sie wollte helfen. Monatelang schlug sie sich durch

einen Wust von über 280 E-Mails, bis es endlich soweit war.

Operationspläne in der Schweiz scheitern

Wo sollte operiert werden? Elisabeth nutzte ihre Kontakte.

Sie fand Chirurg und Klinik für eine kostenlose Operation in der

Schweiz. Ebenso tibetisch sprechende Bezugspersonen, die den

Jugendlichen beistehen würden. Selbst technische, sprachliche

und geografische Hürden im Austausch mit Tibet überwand

Elisabeth. Doch dann: Geburtsort, -datum und die vollständigen

Namen der beiden Jugendlichen waren unbekannt. Weder Pass

noch Geburtsurkunde existierten. Die schweizerischen Einreisebe-

stimmungen brachten das Projekt zu Fall. „Es ist unmöglich, für

Patienten aus Tibet ein Visum zu bekommen, wenn eine lebensge-

fährliche Operation ansteht“, erfuhr Elisabeth. Zurück auf Feld 1.

Fragebögen kosten Zeit und Nerven

Nur China, das einzige Land ohne Visumspflicht für Tibeter, kam

als Operationsdestination in Frage. Elisabeth erinnerte sich an

die Scoliosis Research Society: „Eine Fachgesellschaft mit den

weltweit besten Wirbelsäulenchirurgen.“ Elisabeths Ex-Chef

empfahl Professor Yong Hai aus Beijing – und dieser sagte zu.

Er verzichtete auf sein Honorar. Seine Bedingung: Er werde nur

bei absehbaren Risiken operieren. Dazu waren Voruntersuchungen

nötig – und Formulare, die Elisabeth fast verzweifeln liessen:

„Die Fragebögen in Chinesisch waren das grösste Hindernis!“

20 Monate verstrichen. Ausserdem erhielt Elisabeth kaum Echo

auf ihrer Suche nach Bezugspersonen in Beijing. „Ich schilderte

die Lage der zwei Skoliose-Kids, die nur den eigenen Dialekt

verstanden, ihr Dorf nie verlassen hatten und sich 2500 km

entfernt einem fremden Arzt anvertrauen sollten. Niemand konnte

helfen.“

Care-Team führt zum Erfolg

Den Stein ins Rollen brachte Marc d’Antras, ein französischer

Geschäftsmann in China und Bekannter von Lea Wyler. Er trieb

das Projekt voran und rief ein Care-Team von Bezugspersonen ins

Leben. „Herzensgute, engagierte Menschen!“, war Elisabeth

erleichtert. Sie betreuten und beherbergten die Kinder und einen

Elternteil fast vier Monate lang in Beijing. Im Dezember 2011 war

es soweit. „Mochee’s operation successful!“ mailte Marc nach

Tibet, Beijing und in die Schweiz. Die Helfer atmeten auf. In 8

Stunden hatten die Ärzte Mochees Wirbelsäule aufgerichtet.

Bei Tsering Jurme entschied Professor Yong Hai, vorerst nicht zu

operieren. Der schlechte Allgemeinzustand des Jungen war ein

zu grosses Risiko.

Röntgenbilder von Mochee – vor und nach der Operation.

Wie Zufall und Ausdauer Leben retten

TIBET

Page 9: ROKPA Times März 2013

9

Tsering Jurme leidet an schwerer Skoliose.

wieder frei atmen

Tsering Jurme macht dank guter Ernährung und intensiver

Physiotherapie Fortschritte. Mit 16 Jahren misst er ganze 115

Zentimeter und wiegt 22 Kilo. Kann er wohl bald wieder nach

Beijing reisen und operiert werden? Elisabeth und ihre Helfer

hoffen es. Was sie freut: Heute geht es Mochee den Umständen

entsprechend gut. Lea hat sie im Oktober 2012 besucht.

„Sie kann wieder frei atmen!“ Und sie hilft, in ihrer Heimat

Skoliose-Kinder so früh wie möglich aufzuspüren, weil die

Behandlung dann noch einfach ist. Die Erfolgsgeschichte, die mit

Elisabeths grossem Einsatz bei ROKPA begonnen hat, wächst

weiter.

Bericht von Anna-Katharina Bosshard und Elisabeth Weiss

Klinik im tibetischen HochlandZatu ist eine kleine Stadt, rund 4‘000 Metern über Meer

gelegen und nur über eine Schotterpiste zu erreichen.

Dr. Chunga Lhamo, als Kind und junge Erwachsene in ihrer

Ausbildung bis zur tibetischen Ärztin von ROKPA unterstützt,

hat hier zusammen mit ihrem Mann eine Klinik eröffnet.

Chunga Lhamo engagiert sich für benachteiligte und verarmte

Menschen in der Region ihrer Heimatstadt Zatu (Yushu Präfek-

tur) und behandelt die, welche zu arm sind, um einen Arzt,

Medikamente oder Behandlungen bezahlen zu können. Zatu ist

eine Kleinstadt mit ungefähr 5'000 Einwohnern, viele Nomaden

leben in der Nähe. Eine beschwerliche, neunstündige Reise führt

von Yushu nach Zatu, wobei zwei Pässe von über 5'000 m.ü.M.

überquert werden müssen.

Um in dieser abgelegenen, medizinisch unterversorgten Gegend

zu helfen, hat Dr. Chunga Lhamo mit der Unterstützung von

ROKPA eine eigene Klinik eröffnet. ROKPA Ärzte aus Italien

und der Schweiz lieferten dafür Ausstattung, Instrumente und

Medikamente. Einmal pro Jahr sollen westliche Ärzte nach Zatu

reisen, um Vorräte an westlicher Medizin zu liefern. Chunga

Lhamo ist zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit zum Wohl

der Patienten erfolgreich verlaufen wird.

Während des Winters arbeiten Chunga Lhamo und ihr Mann

in einer grösseren Klinik in Yushu. Von Frühling bis Herbst

praktizieren sie in Zatu, um den Menschen zu helfen, die in

den Bergen wohnen und welche ansonsten ohne medizinische

Betreuung auskommen müssten. Durchschnittlich werden so

täglich 15 Patienten (darunter auch Kleinkinder und Babys)

behandelt. In ihrer kleinen Praxis in Zatu arbeiten sie ohne

Bezahlung, aber natürlich braucht es dennoch finanzielle

Zuwendungen, um die Kosten für das Verbrauchsmaterial wie

Nadeln, Verbandszeug, Zahnfüllungen etc. decken. Dringend

benötigt werden ein Ultraschall-Gerät, ein Notstromaggregat für

die Stromversorgung sowie die Versorgung mit Trinkwasser.

Chunga Lhamo bei einer Behandlung.

TIBET

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ROKPA SCHWEIZ

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ROKPA "zum Anfassen"Erleben Sie ROKPA und unser

Team hautnah: Tauchen Sie mit

uns in die spannende Welt unserer

Arbeit in Tibet und Nepal ein.

Die beiden Gründer unserer

Organisation, der tibetische Lama

Dr. Akong Tulku Rinpoche und

Lea Wyler, informieren Sie über

ihre abenteuerlichen Reisen in karge, unzugängliche und lebensfeindliche

Regionen auf dem Dach der Welt. Daneben erzählen sie, was es bedeutet zu

helfen – für andere wie für sich. Stärken Sie sich und geniessen Sie tibetische

Momos.

Notieren Sie sich schon heute den Termin:

Sonntag, 28. April ab 11 Uhr im Hottingersaal in Zürich.

Tag der offenen Tür und ROKPA-Sommernachts-Charity: Daten jetzt reservieren!Nicht verpassen: Am Mittwoch, 21. August 2013 findet der ROKPA-Charity-

Abend im Schulhaus Hirschengraben statt. Lassen Sie sich von unserem

abwechslungsreichen Programm mit aussergewöhnlichen Highlights überra-

schen und geniessen Sie ein feines Abendessen. Der Erlös des Abends geht

vollumfänglich an die Waisenhäuser, Schulen und Spitäler von ROKPA.

Nicht verpassen: TV-Film über ROKPA-Kind Pema

Am Mittwoch, 10. April 2013

um 22:55 Uhr wird auf SRF 1

der Dokumentarfilm „The Only

Son“ der holländischen Regis-

seurin Simonka de Jong ausge-

strahlt.

Der Film erzählt die Geschichte

von Pema, der als kleiner,

kranker Junge zu uns kam und im ROKPA-Kinderhaus in Kathmandu aufge-

wachsen ist. Hier wurde er gefördert und erhielt eine umfassende Ausbildung.

Pema ist ein wichtiges Mitglied unserer ROKPA Familie und besucht zurzeit in

Holland eine Hochschule. Zusammen mit seinen Schwestern macht er sich auf

die beschwerliche Reise in sein Heimatdorf zu seinen Eltern, hoch oben in den

nepalesischen Bergen. Dabei prallen zwei Welten aufeinander, welche unter-

schiedlicher kaum sein können. Unbedingt anschauen!

ROKPA Shopwir freuen uns, dass die Textilien aus der

ROKPA Frauenwerkstatt in Kathmandu

neu auch im Ladengeschäft von ANARA

in Zürich erhältlich sind (Hegibachstrasse

9, www.anara.org). Unser Online-Shop

mit den Textilwaren kann leider nicht

mehr betreut werden und wurde deshalb

deaktiviert. Grössere Bestellungen können

Sie jedoch gerne weiterhin bei uns auf-

geben (telefonisch unter 044 262 68 88

oder via [email protected]).

Tanztournee-DVDGross und Klein haben die ROKPA KIDS

mit ihrem Tanztheater im Mai letzten

Jahres mit ihrem Charme und ihrer

Lebensfreude verzaubert. Nun wird die

DVD endlich produziert! Bisherige

Bestellungen behalten ihre Gültigkeit,

weitere nehmen wir unter [email protected]

oder 044 262 68 88 gerne entgegen.

Die DVD kostet 25 Franken (exkl. Ver-

sandkosten). Ein wundervolles Geschenk

auch zum Weitergeben.

ROKPA DigitalFalls Sie die ROKPA-Times in Zukunft

digital erhalten möchten, schreiben Sie

uns ein kurzes Mail an [email protected].

Sie helfen uns damit, Druck- und

Portokosten zu sparen.

wer ein iPad besitzt, kann unsere

Publikationen auch mit der ROKPA App

lesen. Aktuelle Neuigkeiten über die

ROKPA-Projekte finden Sie ausserdem

auf unserer Facebook-Seite unter

facebook.com/ROKPA.org sowie auf

unserer Homepage www.rokpa.org.

Page 11: ROKPA Times März 2013

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„Mein Name ist Sonam Sorde, ich bin 9 Jahre alt und

besuche die 1. Klasse an der Primarschule in Dechen

(Osttibet, Provinz Yunnan). Ursprünglich komme ich

aus Lita, das rund einen Tagesmarsch entfernt liegt.

Dort lebe ich zusammen mit meiner Grossmutter.

Mein Vater ist ertrunken als ich zwei Jahre alt war,

meine Mutter habe ich nie gesehen.

Meine Grossmutter ist 74 Jahre alt und zu schwach,

um zu arbeiten. Wir haben deshalb kein Einkommen

und überleben nur dank der Hilfe unserer Nachbarn,

die uns mit Essen versorgen. Einer dieser Nachbarn

hat uns auch auf die Schule hier in Dechen aufmerk-

sam gemacht, an der Kinder wie ich von einer

Organisation namens ROKPA unterstützt werden.

Ich bin überglücklich hier zu sein und lernen zu

dürfen, aber auch, dass ich so viele neue Freunde

gewonnen habe. In der Freizeit spielen wir sehr gerne

Basketball zusammen!

Mein Lieblingsfach ist Tibetisch und ich lerne fleissig,

um später eine gute Arbeit finden zu können. Dann

will ich meiner Grossmutter schöne Kleider und Reis

kaufen, da wir momentan fast ausschliesslich Mehl

bekommen. Nur bei besonderen Anlässen wie dem

Neujahrsfest gibt es Momos, Reis und etwas Fleisch.

Mein grosser Traum ist es, Tibetischlehrer zu werden

um damit für mich und meine Grossmutter sorgen zu

können.“

Ich bin ein ROKPA Kind…

„ich genügend freie Zeit in meinem Leben zur

Verfügung habe. Deshalb habe ich mich entschieden,

diese Zeit bei ROKPA zu investieren. Und damit in die

Länder, die vielleicht unsere Zukunft sein werden.

Zeit für etwas opfern, das die Welt positiv bewegt,

gibt mir und anderen Zuversicht. Menschen wird

Hoffnung gegeben, Hoffnung auf eine angenehme

Zukunft. ROKPA tut genau das!

Ich bin stolz, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die

gemeinnützige Arbeit leistet für die Veränderung

in eine bessere Welt. Der Mensch stellt sich selbst

in den Hintergrund, das Erreichen eines gemeinsamen

Ziels steht im Vordergrund. Mit meiner Arbeit als

Informatiker helfe ich, am ROKPA-Hauptsitz in Zürich

ein einigermassen funktionierendes Umfeld aufrecht-

zuerhalten. Pragmatismus steht an erster Stelle,

damit wir nicht im (technischen) Chaos versinken.

Ich habe in meinem Leben viel Leid erfahren müssen,

daher möchte ich, dass es anderen erspart bleibt.“

Ich arbeite für ROKPA weil...

Sonam Sorde

Ciro Parlato

ICH BIN ROKPA

Freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht!

Schreibtalent gesucht:

Tauchen Sie ein in die Besuchsberichte von unseren Projekten in Tibet und Nepal und verwenden Sie diese, um Anträge zu

überarbeiten und Reports an unsere Spender zu erstellen. Die Liebe zum Detail und zum geschriebenen Wort zeichnen Sie

aus. Spenden Sie Zeit und helfen Sie Kindern in Not.

Video-Digitalisierung:

Unser Archiv mit kostbaren alten VHS-Aufnahmen aus den ROKPA-Projekten in Tibet und Nepal soll gesichtet, digitalisiert

und kategorisiert werden. Sind Sie interessiert an dieser spannenden Aufgabe und haben idealerweise bereits Erfahrung im

Umgang mit Videomaterial?

Falls wir Ihr Interesse wecken konnten, dann melden Sie sich bitte (am besten mit einem kurzen Lebenslauf)

unter [email protected]. Merci!

Page 12: ROKPA Times März 2013

Viele Kinder und Jugendliche – aktuell nahezu 10’000 – erhalten in jedem einzelnen

Jahr dank ROKPA in Tibet und Nepal eine Ausbildung. Das geht nur mit Ihrer Hilfe!

50 Kinder leben im ROKPA-Kinderhaus in Kathmandu. In der Werkstatt bieten

wir in Not geratenen Müttern eine Berufsausbildung und bereiten sie auf ein Leben ohne

Abhängigkeiten vor. Wir haben mit Ihrem Geld viel Gutes tun können und werden mit

weiteren Spenden noch viel mehr tun. In Ihrem Sinn!

SMS-Spende

bis CHF 99.– ROKPA XX

(Betrag, nur Zahl) an

Zielnummer 488.

Beispiel für CHF 20.–:

ROKPA 20 an 488

So können Sie spenden:

Credit Suisse: IBAN CH73 0483 5045 5090 1100 1, Konto 455090-11-1

Clearing Nummer 4835

Postfinance: IBAN CH54 0900 0000 8001 9029 5

Konto CHF 80-19029-5

Wir brauchen Ihre Hilfe!

In der Schweiz sind Spenden zugunsten von ROKPA steuerbefreit. Zudem ist ROKPA seit 2004 ZEWO- zertifiziert.

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