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Die Passionsgeschichte bei Matthus
N. A. Dahl
New Testament Studies / Volume 2 / Issue 01 / September 1955, pp 17 - 32
DOI: 10.1017/S0028688500017185, Published online: 05 February 2009
Link to this article: http://journals.cambridge.org/abstract_S0028688500017185
How to cite this article:N. A. Dahl (1955). Die Passionsgeschichte bei Matthus. New Testament Studies, 2, pp
17-32 doi:10.1017/S0028688500017185
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N.
A. DA HL
D I E P A S S I O N S G E S G H I G H T E
BEI MATTHAUS
Die Leidensgeschichte bei Matthaus ist ein geeigneter Ausgangspunkt fur
eine Diskussion iiber synoptische Fragen und Probleme der Evangelien-
forschung. Das ist sie zunachst deshalb , weil das literarkritische Verhaltnis
hier besonders klar zu Ta ge liegt. Die M atthaus-Passion steht der M arku s-
Passion sehr na he . Alle Episoden des Markus-Berichtes finden sich auch bei
Matthaus, es fehlen nur ein paar kurze Notizen (Mark. xiv. 51f.; xv. 21b)
un d d azu einige ausmalende Einzelheiten (M ark. xiv. 3-4 , 7, 12 -15, 4>
56-9,
67; xv. 7, 4 4- 5 ; xvi.
1-5).'
N och bemerkenswerter ist, daB die O rdn un g
und Reihenfolge in nerha lb der Passionsgeschichte bei Ma tthau s und M arkus
ohne Ausn ahm e dieselbe ist. In groBem Umfange finden sich wortliche oder
beinahe wortliche Ubereinstimmungen.VEin Vergleich mit Lukas und
Johannes laBt sofort erkennen, wie nahe Matthaus und Markus zusammen-
geho ren. Bei ihne n liegen zwei Va rian ten eines un d desselben Berichtes vor. v
Die grofie M ehrzah l der Forscher nim mt an, daB M attha us der A bhangige
ist, und der von A dolf Schlatter unterno mm ene Versuch, das Gegenteil
zu beweisen, scheintmir die Richtigkeit dieser Annahme nur zu bestatigen.
1
Eher konnte die Benutzung einer gemeinsamen Quelle, eines 'Ur-Markus',
in Frag e kom me n. Abe r jedenfalls inne rha lb der Leidensgeschichte wiirde
eine solche Hypothese nur eine unnotige Komplizierung des Bildes bedeuten;
ein eventueller 'Ur-Markus
1
wird nur ein blasser Doppelganger unseres
Markus.
DaB M attha us neben Marku s auch andere schriftliche Quellen zur Leidens-
geschichte benu tzt hab en sollte, darf als auBerst unw ahrscheinlich angesehen
werden. Wir sind also hier in der ungewohnlich gliicklichen Lage, daB wir
mit einem a n GewiBheit grenzenden Gra d von Wahrscheinlichkeit anne hm en
diirfen, die Quelle noch vor uns zu haben, welche als einzige schriftliche
Vorlage des Evangelisten gedient hat.
Gerade weil das literarkritische Verhaltnis hier so einfach ist, ist es eine
Erkenntnis von recht groBer Tragweite, daB dieses literarkritische Ergebnis
gar nicht alle Probleme der Leidensgeschichte des Matthaus zu losen vermag.
Ein Zeichen dafur ist, daB es immer noch Forscher gibt, welche fur die
Priori tat des M attha us eintreten.
2
Auch wer ihr Ergebnis ablehnt, m u8
1
Vgl .
DerEvangelistM atthaus
(Stuttgart , 1929) und vor al lem
Markus,derEvangelist ur die Griechen
(Stuttgart, 1935).
2
B. C. Butler, Th eOriginality ofSt Matthew (Cambridge, 1951), argumentiert freilich fast aus-
schlieBIich von der Uberlieferung der Worte Jesu aus.
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l 8 N. A. DAHL
zugeben, daB auch dieser An nah me w irkliche Beobachtungen zugrundeliegen.
Sie lassen sich fast alle auf einen Generalnenner bringen: Wie sonst, so hat
auch innerhalb der Passionsgeschichte der Matthaus-Bericht einen mehr
'jiidischen' Charakter und steht dem palastinischen Ursprungsmilieu des
Evangeliums nahe r als M arku s. Diese Beobachtungen k onnen das Gewicht
der fur die Prioritat des Markus sprechenden Tatsachen nicht aufwiegen.
Aber sie fordern eine Erklarung. Von rein literarkritischen Voraussetzungen
aus kann diese Erklarung nicht in befriedigender Weise gegeben werden.
1
Neben literarischer Abhangigkeit von Markus und redaktioneller Arbeit des
ersten Evangelisten muBen wir vielmehr auch die Bedeutung der kirchlichen
Um geb ung des M attha us beriicksichtigen: geographische und geschichtliche
Lage, vorhandene Uberlieferungen, Gottesdienst, Predigt, Schulbetrieb u.s.w.
Es versteht sich eigentlich von selbst, daB die Passion Jesu nicht erst durch
das geschriebene Markus-Evan gelium in nerh alb der ' Kirch e des Ma tth au s'
be ka nn t geworden ist. Auf der anderen Seite zeigen
z.B.
noch die Fragmente
des Petrus-Evangeliums, wie sich die Tradition im Wachstum und in der
Wandlung befunden hat, auch nach dem Vorhandensein aller vier Evan-
gelien. Wir mufien also mit einem Ineinander von schriftlicher und miind-
licher tJberlieferung rechnen, und die literarische Bearbeitung des Markus
durch Matthaus in Rahmen der Geschichte der urchristlichen Gemeinden
verstehen.
2
Im Folgenden werde ich diese Thesen naher zu beleuchten un d
zu begriinden versuchen.
Die Sonderiiberlieferungen des Matthaus s ind, z .T. deut l ich , ers t sekundar in
den M ark us-Rahm en eingeschoben. DaB ist ganz offenbar bei der Geschichte
vom En de des Ju das (xxvii. 3-10) d er Fall. Sie zersprengt nicht nur d en
Zu sam menh ang zwischen xxvii. 2 und 11, sondern steht auch chronologisch
am falschen Platz; hier sind Oberpriester und Alteste im Tempel, wahrend
sie unmittelbar zuvor (xxvii. 2) bei Pilatus zu finden sind. Wird hierdurch
die Prioritat des Markus-Aufrisses bestatigt, so kann auf der anderen Seite
nicht zweifelhaft sein, daB der Evangelist altes Tra dition sm aterial verw endet,
das eine lange Geschichte hinte r sich hat.
3
Der Kern muB auf jerusalemische
Lokaliiberlieferung zuriickgehen (vgl. die Nam ensatiologie xxvii. 8). Mo gen
1
In dieser Hinsicht unbefriedigend ist auch J . F inegan, DieVberlieferung der Leidens-und
Aufer-
stehungsgeschichte Jesu (ZNW 'Bh.
15,
Giessen, 1934). Ansatze zu einer mehr traditionsgeschichtlichen
Betrachtung auchdesVerhaltnisses der Synoptiker untereinanderfindensich dagegen bei G. Bertram ,
'DieLeidensgeschichteJesuundder Christuskult'
(Forsckz- Rel.u.
Lit.
d.A.u.N.T.,H.
32 (N.F. 15),
Gottingen , 1922), so wie bei M. Dibelius,Die Formgeschichte des Evangeliums(2. Aufl. Tubingen, 1933)
und R. Bultmann, 'Die Geschichte der synoptischen Tradition'
(Forsch. z. Rel. u. Lit.
d.A.u.N.T.,
H. 29 (N.F. 12), 2. Aufl., Gottingen, 1931).
2
Vgl. die richtige und fruchtbare Problemstellung bei G. D. Kilpatrick, TheOriginsofthe Gospel
according to
Si
Matthew
(Oxford, 1946), so wie K. Stendah l, 'T he School of St M atthew ' (Ada
Sent.
Neot.
Ups.,
vol. xx, Uppsala, 1954). Dafi mit einem Ineinander von miindlicher und schriftlicher
Uberlieferung gerechnet werden mufl, scheint auch ein Hauptergebnis der von H. S. Nyberg
angeregten und besonders von skandinavischen Forschem gefuhrten Diskussion uber das A.T.
zu sein.
3
Vgl. Kilpatrick, a.a.O. S. 44-6, Stendahl, a.a.O. S. 120-6, 196-8.
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DIE PASSIONSGESCHICHTE BEI MATTHAUS ig
auch alle Einzelheiten unhistorisch sein,derBerich t iiber das schreckliche
Ende des Ju da s beweist, welchen Eindruck der Ve rrat schon inne rhalb der
Urgemeinde gemacht haben muB.
Eine spatere Einlage ist auch die Notiz tiber die Wunder beim Tode Jesu
(xxvii. 516-54), wie u.a. die vorwegnehmende Erwahnung des Erscheinens
der Auferstandenen Heiligen inJerusalem, nach derAuferweckung Jesu ,
beweist. Sekundare Uberlieferung liegt
in
der apo logetischen Legende von
den Grabeswachtern vor (xxvii. 62-6; xxviii. 2-4, 1115). Entstanden ist sie
aber offenbar
im
Zusam menhang mit wirklich gefuhrten Diskussionen
mit
den Juden . Da dieLegende mitdem Salbungs-Motiv (M ark. xvi. 1) un-
vereinbar ist,
ist
es mindestens m oglich, daB die Lege nde eine Fassung d er
Geschichte vom leeren Grab voraussetzt, welche dieses Motiv nicht kannte
(vgl. Jo h . x x).
1
Die Sonderuberlieferungen beweisen also einerseits, daB Matthaus gegen-
iiber Markus sekundar ist, undandererseits, daBM atthaus nebendem
geschriebenen Markus-Bericht auch miindliche Traditionen gekannthat.
Dabei haben diese Sonderuberlieferungen auf die Gestaltung des Markus-
Stoffes eingewirkt. Das ist vor allem in den Jud as-E rzah lun gen deutlich, wo
xxvi. 15 (Zach. xi. 12 ) auf den Bericht iiber das Ende des Verraters voraus-
weist (vgl. auch xxvi. 23-5). DasM otiv derGrabw ache (kein Leichen-
diebstal ) wird vorweggenomm en
in der fur
M attha us eigentumlichen
Hervorhebung davon, daB die Soldaten amKreuz W ache hielten (M atth.
xxvii. 36,anStelle der chronologischen Notiz M ark . xv. 25).
In demgroBten Te il, etwa vier Fiinftel, der M atthaus-Passion liegt
Umformung des
Markus
vor. Viele U nterschiede beruh en kaum auf bewuBten
Korrekturen, sondern einfach darauf, daBauch innerhalb der Passions-
geschichte dieSprache und derE rzahlungsstil die fur M atthaus charak-
teristische Art und Weise angenommen hat.
2
Eigen artig un d, wie mir scheint,
ein entscheidenderBeweisfurdieAbhangigkeitdesM atthau s, ist die Tatsache,
daB erzahlende Satze des Markus recht haufig bei Ma tthau s in der Form von
Aussagen indirekter Rede wiederke hren. Das beriihmteste Beispiel dafur
bietet dieAbendm ahlsperikope, M att h. xxvi. 27:irfsTs i OCOTOO TT&VTES
gegeniiber Mark. xiv. 23:
ITTIOV E CCUTOO
iravTes. In ahnlicher Weise kehrt
die chronologische Notiz Mark. xiv. 1 in dem W ort Jesu M atth. xxvi.2
wieder:
HETO 8
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20 N. A. D A H L
DaB aber dieU mgestaltung zur direkten Rede schonbei der freien, leben-
digen Wiedergabe der W orteinder Gemeinde stattgefunden hat, ist inne rhalb
der liturgisch gestalteten Abendmahlsperikope unbedingt anzunehmenund
auch sonst durchaus moglich.
Nicht nu r wo Ma tthau s direkte Rede verwendet, finden sich bei ihm neben
wortlicher Ubereinstimmung auch freiere Reminiszenzen aus Markus. Die
Phrase TTCCAIVdnreAOcbv TTpooT|uocTOTOV
OCUTOV
Aoyov eimbv findet sichz.B.
bei Markus bei der zweiten,beiM atth aus (xxvi. 44) aber beiderdritten Bitte
in Gethsemane. Und wenn M atthaus xxvi. 59 ^rjTouv lyEuSouocp-rupiocv
schreibt, ist das eine Vorwegnahme der Charakterisierung der Zeugen in
Mark.
xiv.
56
f.
1
Vielleicht setzt M atth au s sogar
bei den
Lesern
den aus-
fuhrlicheren Markus-Bericht
als
bekannt voraus, wenn
er in der
Erzahlung
von derZuriistung zum Passamahl einfach vom Hingehen irpos TOV 5EIVOC
spricht (xxvi. 18). In xxvi.67f. wird jedenfallsdie von Markus berichtete
Ve rhiillung des angesichtes Jesu vo rausgesetzt; denn erst da du rch erh altdie
Frage: TIS EOTIV6iraiaocs ae; einen Sinn .Wirdiirfen da rin eine Be statigung
dafur sehen, daB das Markusevangelium nicht nur dem Verfasser des
Matthaus, sondern auch der Gemeinde, innerhalb derer und fur die er
schreibt, bekannt gewesen
ist.
Im Einzelnen laBt sich sehroftnich t entscheiden, wie weit die Um form ung
des Markus-Berichtesaufder redaktionellen A rbeit des Evangelisten be ruht ,
un d wie weit sie schon vorder neuen schriftlichen Fixierungin derGemeinde
stattgefunden hat.
2
Die Frage ist auch nicht wesentlich, denn der erste
Evangelist ist viel weniger als Lukas einselbstandiger Schriftsteller; er ist
vielmehr TradentundSchriftgelehrter undsteht innerh alb einer lebendigen
Tradit ion.
Ubereinstimmungen zwischen Matthaus und Lukas s ind innerha lb der Passions-
geschichte nicht zahlreichundbetreffen fastnurdie W ortwahl.
3
DaB Lukas
das Matthaus-Evangelium gekannt habensollte, istauBerstunwahrscheinlich.
Mit dem SchluBdesM arkus hort alle Ubereinstimm ungauf. Es findet sich
bei Lukas auch sonst keine Ubereinstimmung mit dem Sondergut der
M atthaus-P assion. Beide Evangelisten mache n Pilatus zum Zeugen der
Unschuld Jesu, aber sie tun es in ganz verschiedener Weise. Der gegen-
seitigen Unabhangigkeit zum Trotz bestehen ab er die kleinen Uberein-
stimmungen. Zuden positiven Beriihrungen komm t noch das Faktum hinzu,
daB die bei Matthaus fehlenden Satze des Markus ofters auch bei Lukas
1
W eitere Beispiele:
xxvii.
15
TCP
6xAtj> vgl. Mark. xv. 8);
xxvii .
32
( S ^ P X
1
^
0 1 v
gl- Mar k. xv.
20
J|4youmv und 21
px
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DIE PASSIONSGESCHICHTE BEI MATTHAUS 21
fehlen. Die An nah me einer zweiten gemeinsamen Quelle, etwa einer Leidens-
geschichte
inQ,
1
kommt nicht ernsthaft
in
Frage. Eher konnte
man
anneh-
men,
daB die
tlbereinstim m ung en erst durch sekundare H armon isierung
wahrend derTextuberlieferung zuStande kamen,wo sienich t einfach durc h
die ve rwa ndte Arbeitsweise
der
beiden Evangelisten
zu
erklaren sind.
2
Zum
Teil wird diese Erklarung in der Tat das Richtige treffen (Luk.xxii.62 ).
Anderswo
ist
sie eine rein hypothetische Moglichkeit (etwa M at th . xxvi. 68
Luk. xxii.64) .
3
Aberumallesindieser Weise erklarenzukonnen, muBman
die ganze Textgeschichte
von
einer bestim mten literarkritische n Auffassung
aus rekonstruieren (Ubereinstimmungen Matthaus-Lukas gegen Markus
sekundar, Obereinstimmungen Matthaus-Markus gegen Lukas oder Lukas-
Markus gegen Matthaus dagegen primar).
Das
empfehlt sich nicht. Auch
hab en die Abschreiber kaum bewuBt und methodisch harm onisiert.
Sie
haben
vielmehr den abzuschreibenden Text an den ihnen von anderswoher be-
kann ten W ortlaut angeglichen. Dasselbe werden Ma tthau s
und
Lukas
bei
ihrer WiedergabedesMarkus-Textes getan haben. Nur hatihnenderandere
W ortla ut n icht schriftlich fixiert vorgelegen, sondern wird eine neben M arkus
weiterbestehende oderaufGrundvonMarkus entstandene m undliche Ub er-
lieferung gewesen sein. Bemerkenswert
ist
dabei,
daB
sich
die
kleinen
Obereinstimmungen
in
einigen Perikopen haufen (Verhor
vor dem Rat mit
Verspottung, Verleugnung
des
Petrus
und vor
allem Grablegung).
Bei den
gemeinsamen 'Auslassungen' konnte die Erklarun g darin liegen,daB
Besonderheiten der schriftlichen Markus-Fassung (z.B. der zweite Hahnen-
schrei oder
das
Tagesschema
der
Passionswoche) sich gegeniiber
dem
breiteren Traditionsstrom nicht zu behaupten vermocht haben.
4
D ie Sonderberilhrungen
zwischen Matthaus
und
Johannes
s ind innerha lb
d e r
Passionsgeschichte bedeutender und interessanter als diejenigen zwischen
Matthaus
und
Lukas: Nennung
des
Namens Kaiphas, Bericht iiber Sitzung
des Rates
mit
TodesbeschluB, Geldliebe des Ju da s, Ken nzeichnu ng
des Ver-
raters,
Uberlegenheit Jesu
bei der
Gefangennahme,
der
Name 'Jesus '
in der
Kreuzesinschrift, Joseph von Arimathaa als Jiing er Jesu, Neu heit seines
Grabes, Offenbarung
des
Auferstandenen
vor
Frauen beim Grab e. Dazu
kommen BeriihrungenimWortlaut innerhalbder parallelen Perikopen, aber
auch
in
mehr stereotyper Phraseologie.
5
1
Dafiir ist E .Hirsch, Die Friihgeschichte des
Evangeliums,B.
I I (Tu bing en, 1941), S.236-49 ,
eingetreten.
2
So voral lemB. H. Streeter,
The
FourGospels (London, 1927), S. 293-331 .
3
Vgl.St reeter , a .a .O . S. 325ff. Bul tmann, a . a .O. S. 293.
4
Diese Moglichkeit gewinnt a n Wah rscheinlichkeit wen n ne ben Stellen
wie
Mark .
xiv.
40 A,
51f. 72 (vgl.30) ,xv.2 1 ,44f.,xvi.3auchdie 'gemeinsamen Auslassungen'desMat thausundLukas
in
den
fruheren Kapi teln beachtet werden.
Auf
ihre Bedeutung
fur das
synoptische Problem
hat
Fr . Torm mi t Recht hingewiesen, Indledning
til Det Ny
Testamente(4. Ud g., Kob enhav n, 1951),
S.
69ff., und
Church Quarterly
Review,1927, S. 354ff.
Seine Beobachtungen sind jedoch
nur
einer
rein literarischen Auffassung der Markus-Hypothese gegeni iber durchschlagend.
5
Vgl.
Beilage
I I I .
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22
N. A.
D A H L
Es gibt kaum eine einzelne Erklarung
fur
alle diese Beriihrungen sowohl
mit
der
Matthaus-Fassung
des
Markus-Stoffes
wie
auch
mit
Sondergut
des
Matthaus. Einiges
mag auf
'ZufalF beruhen, bzw.
die
Folge einer ahnlichen
'Te nde nz '
der
beiden Evangelisten sein. Abe r solche Erk larun gen reichen
nicht aus. Wichtig
ist
neben
der
Grablegungsepisode
und der
Christophanie
am Grabe
vor
allem
das
Logion
bei der
Gefangennahme: dordcrrpe^ov
TI V
la&Xcap&vaou elsT6V TOTTOV OCUTTJS (Matth. xxvi.52) (3 Ae TI Vn&xocipocv
els
Tf|v
Q^Kflv
(Joh.
xviii.
11). Die Art der
Beriihrungen
ist
nicht derartig,
daB eine direkte literarische Benutzung
des
M atthaus durch Johanne s anzu-
nehmenist.Viel wahrscheinlicher ist die An nah m e von Beriihrungen zwischen
der vor-johanneischen
und der
vor-matthaischen Trad ition. Schwierig
ist
es freilich, dariiber etwas Sicheres
zu
sagen, denn
es
besteht auch
die
Moglichkeit,
daB
Reminiszenzen
aus
Matthaus
auf
Johan nes gekommen
sind, du rch eine vor Joh ann es liegende Traditio n verm ittelt. Wen n dies
die
Wahrheit sein sollte undmanches spricht dafiir, daBesjedenfalls einTeil
der Wahrheit
ist
wiirde
das
beweisen,
daB
Einzelheiten
aus der
schrift-
lichen Fassung
des
M at thaus
in
eine miindliche Traditio n hiniibergegangen
sind,
um
bei Joha nn es wiederu m schriftlich fixiert
zu
werden.
Auf
alle Falle
sind
die
Beriihrungen zwischen Matthaus
und
Johan nes Indizien
fur das
Ineinander
von
schriftlicher
und
miindlicher Uberlieferung.
Die Semitismen
des
Matthaus sind auch
in
diesem Zusammenhang
zu
nennen.
Im
Allgemeinen wird
die
griechische Sprache
des
Markus
bei
Matthaus verbessert. Es gibt aber einige Falle, wo der Matthaus-Bericht
den starker semitischen Sprach-Charakter
hat. Wir
finden Nam ensformen
wie Mccpi6c|ji
und
vccjcopocios, Fremdworter wie pocppi (xxvi.
25)
od er Koppocvas
(xxvii.
6),
eine biblische Redewendung wieeKTeivocsTf)v x
ip
a
(xxvi.
51), und
eine parataktische Konstruktion
wie
Kcrrapdrco
vuv
drrro
TOU
oraupoO
KOCI
mcrreuaoiJiev (xxvii.
42), wo
Markus mehr griechisch ivoc I6conev
KOCI
mareu-
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DIE PASSIONSGESGHICHTE BEI MATTHAUS 23
nicht ausgeschlossen. Neb en dem He brae r-Ev ang elium derNasaraer und
den altsyrischen Evangelieniibersetzungen sind die Semitismen des codexD
indiesem Z usam m enha ngzu nenne n. Wiinschenswert ware eine umfassendere
Untersuchung dieses gegenseitigen Einflusses griechischer
und
semitischer
Evangelien-tJberlieferung aufeinander.
1
Wir werden demnach annehmen diirfen, daB das Matthaus-Evangelium
seine Form ineinem doppelsprachigen Gebiet bekommen ha t. Zwar wird
Griechisch die gottesdienstliche Sprache der Gemeinde gewesen sein; aber
der griechische Markus ist hier miteiner Trad ententatigk eit undeiner
Schriftgelehrsamkeit zusammengestoBen, die imm er noch zugleich mit
Hebraisch und Aramaisch arbeiteten.
2
DerAnschlufi
an
das
Alte
Testament ist bei Matthaus noch enger als
in
d er
Markus-Passion. Das istnicht erstaunlich. Den n eheeine geschriebene
Leidensgeschichte vorh and en w ar, hat m an T exte aus dem A .T . (z.B. Ps. 22 )
als Darstellungen derPassion Jesu gelesen, un d dies hatman auch spater
fortgesetzt (Barn abasb rief ). Die fur M atthaus besonderen oder bei ihm
verdeutlichten Anspielungen aufdas A .T. zeigen dabei, wie die Heran-
ziehung von alttestamentlichen Texten eine Grundlage in schon existierenden
Tra dition enh at,ihrerse its ab er auf dieAusformung der Berichte zuriickwirkt.
3
Fur eine imengeren Sinne historische Fragestellung liegt der Hauptwert
der Matthaus-Passion
in dem
Licht,
das sie
riickwarts
auf
die Leidens-
geschichte des M arku s wirft. Es gibt abe r ein pa ar Stellen, wo sachkritische
Erwagungen furdie Prioritat des M attha us sprechen. DaB Matth aus d en
Namen des Hohenpriesters Kaiphas kennt, bedeutet allerdings nicht viel.
Aber dieNamensform 'Jesus Bara bb as' (xxvi. 16, 17cod. 0 , etc.) ist so
auffallend, daB
sie
sowohl ursprunglicher M atthau s-Te xt
als
auch echte
historische Uberlieferung sein muB.
4
In
der N arrenkonigs-Episode spricht
die historische Wahrscheinlichkeit furdie Scharlachchlamys des M attha us
(xxvii. 28) gegeniiber dem Purpur des Markus.
5
Die Elias-Episode (xxvii.
47ff.) scheint imKreuzesruf das hebraische 'E li, E li ' vorauszusetzen, also
1
Vgl. Black, a.a.O., bes. S. 178-205,
212-21,
wo z.T. vielleicht zu schnell aus den Semitismen
in cod. D Folgerungen auf die urspriingliche Gestalt dergriechischen Evangelientexte gezogen
werden, wo aber auch das Weiterleben der mundlichen T radition beachtet wird. Uber andere
Beitrage zu dem Problemkreis vgl. A. E.J.Klijn, ASurvey ofthe Researches into the Western Text of
the Gospels and Acts (Utrecht, 1949), S.278".,146-50.
2
Das Ergebnis Kilpatricks (a.a.O.
S.
103: 'Our Community was Greek-speaking')
ist
durch
Stendahls Untersuchungen inThe Schoolof StMatthew etwas modifiziert worden.
3
Vgl. xxvi.15,xxvii.3-10 (dazu Stendahl, a.a.O . S. I96f.),xxvii.43und fernerxxvi.67 (Jes. 1.6),
xxvii. 12 (?Jes. liii. 7), xxvii. 34 (Ps. lxix. 22), xxvii. 57 (Jes. liii. 9 T M ). Auf die Gestaltung von
Matth. xxvi. 3-4 scheint
Ps.
xxxi.14einen EinfluB gehabt zu hab en; der Psalm laBt sich auch sonst,
vgl.
bes. v. 12-19, neben Ps. xxii undlxix alsSchilderung derPassionsgeschichte lesen, und
Luk. xxiii. 46 schlieBt sich an Ps. xxxi. 6 an. Vgl. K. H. Schelkle,Die Passion Jesu in der Verkundigung
des Neuen Testaments (Heidelberg, 1949), S.86ff. Fur die relative Selbstandigkeit des Matthaus
gegeniiber Markus zeugen auch die kleinen Textvarianten in den Zitaten xxvi.31,64; xxvii. 35, 46.
4
T. W.Manson hatmich freilich darauf aufmerksam gem acht, daBdervoile Name 'Jesus
Barabbas' auch im Urtext Mark. xv. 7 gestanden haben kann.
6
Vgl.R. Delbruck, 'Antiquarisches zu den Verspottungen Jesu' {ZNW
41 ,
1942,S.124-45),
S.
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9/17
24 N. A. DAHL
den bei Matthaus besser bezeugten Text. Und in der Wiedergabe des
Verhors vor dem Rat scheint Matthaus die altere XJberlieferung zu bieten,
wenn er bei dem angefuhrten W orte Jesu die Zusatze xsipoirolriTov aAXov
dcxeipo-rroiriTov auslaBt (xxvi. 61); ebenso, wenn er die Behauptung, daG die
Aussagen der dieses Wort anfuhrenden Zeugen nicht ubereinstimmten
(Mark. xiv. 59), fallen laBt.
1
Die anscheinend groBere historische Wahrscheinlichkeit ist in solchen
Fallen natiirlich nicht an sich ein sicherer Beweis, daB alte und alteste
Uberlieferung vorliegt. Der Schein der geschichtlichen Treue konnte das
Ergebn is einer Zure chtlegu ng des Berichterstatters sein. In de r Leidens-
geschichte des 'Historikers' Lukas wird das in der Tat mehrmals zutreffen.
Aber Matthaus hat kaum ein Interesse fur das historisch Wahrscheinliche.
Bei ihm wird man also in solchen Fallen eher auf Bekanntschaft mit einer von
Markus unabhangigen Uberlieferung schliefien.
Hier liegt mir nicht an den Einzelentscheidungen, sondern daran, zu
zeigen, wie kompliziert das Sachverhaltnis ist und wie viele Faktoren zu
beriicksichtigen sind, auch an einem Teilgebiet des synoptischen Problems,
wo sich die literarkritische Quellenfrage klar und einfach beantworten laBt.
Mit einer rein literarischen Betrachtungsweise kommen wir eben nicht durch.
Zwar ist die Matthaus-Passion eine Neubearbeitung des Markus-Berichtes,
die Umformung ist aber nicht einfach das Ergebnis der schriftstellerischen
Tatigkeit eines Red aktors. Sie hat ihren 'Sitz im Le be n' inner halb eines
bestimmten kirchlichen Milieus, wo Markus in hohem Ansehen stand und
wohl als gottesdienstliches Lesebuch verwendet wurde, wo aber auch noch
miindliche Uberlieferung lebendig war und Studium des A.T. betrieben
wurde.
2
Ob wohl die Moglichkeit besteht, daB der literarisch sekundare
Matthaus-Bericht hier und dort ursprtingliche Uberlieferung, auch Markus
gegeniiber, enthalten kann, liegt das Hauptinteresse der Passionsgeschichte
des Matth aus darin, daB wir hier sehen, wie das Leiden Jesu inn erhalb einer
bestimmten kirchlichen Gemeinschaft verstanden und gedeutet worden ist.
Ich komme damit zum zweiten Teil meiner Ausfuhrungen: die 'Theologie
der
Passionsgeschichte' bei M attha us. Es besteht hier die Gefahr der t) be r-
interpretation; nicht alle Einzelabweichungen von Markus sind durch
theologische Tend enz bestimm t. Aber in der Komposition als Ganzem und
in vielen Einzelheiten tritt doch ein bestimmtes Verstandnis der Leidens-
geschichte zu Ta ge , das fur M atth au s charakteristisch ist. Bei dieser Deu tun g
der Passion Jesu gehtesum ihre B edeutung fur die Kirche in ihrem Gegeniiber
zur Synagoge.
Wie bei den anderen Evangelisten ist die Leidensgeschichte auch bei
1
Vgl. Wellhausen,Das Evangelium Matthaei(Berlin, 1904), S.141f., der auch zu
xxvi.
67 vermutet,
daB Ma tthaus das Urspriingliche erhalten hat.
2
Man darf hier fragen, ob nicht Matthaus als Apostel und Tradent innerhalb der Gemeinde
verehrt wurde, schon bevor er zum Verfasser des Evangeliums gemacht wurd e. Das ware dann die
Erklarung fur die Identifizierung des Zollners mit Matthaus (viii. 9 und x. 3).
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10/17
DIE PASSIONSGE SCHICH TE BEI MAT THAUS 25
M atthaus von der Oberzeugung beherrscht,
daB
Jesus als der Messias gelitten
ha t. Die Passion Jesu ist sein W eg zur Inthron isation; M attha us schildert
die Erscheinung des Auferstandenen auf dem Berge als OfFenbarung des
schon inthronisierten Christus, dem alle Macht iiberantwortet ist, und der
seinen Jiinge rn den Auftrag zur Weltmission gibt. Im AnschluB an M arkus
wird der Passionsweg Jesu als Weg des erniedrigten Christus ge schildert:
von den Fiihrern Israels verworfen, von Judas verraten, von seinen Jiingern
verlassen, vom Rat verurteilt, von Petrus verleugnet, von vielen verspottet
bis hin zum Ruf der Gottverlassenheit am K reu z: 'M ein G ott, mein Gott '.
Wie bei M arku s wird die Leidensgeschichte Jesu im AnschluB an alttestament-
lichen Passionspsalmen geschildert; Jesus geht den ihm vorgeschriebenen
Weg, da mit die Schrift erfullt werd e (xxvii. 54, 56). Stark er als M ark us
betont M attha us, wie dad urch auch das eigene W ort Jesu in Erfiillung g eht
(xxvi. 2 ; vgl. xxvii. 63 ; xxviii. 6). Ein M otiv zur Einfiigung der Ju da s-
Geschichte (xxvii. 3-10) lag sicherlich dar in, daB die Erfiillung des Weherufes
iiber den Ve rrate r (xxvi. 24) darge tan w erden sollte. TJberhaupt wird die
Freiwilligkeit des Leidens Jesu stark beto nt. Ein Beispiel dafur ist die
Neu gestaltung der Gethseman e-Perikope (vgl. besonders xxvi. 42) . Das Wort
Jesu ist das Signa l, welches das ganze G eschehen erst im G ang setzt (xxvi. 1-2
vgl.
18, 25 und auc h das E
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11/17
26 N. A. DAHL
geht es nicht so sehr um den 'Konig der Juden' (xxvii. n , vgl. Mark.),
sondern vielmehr um 'IrjaoOs 6 Aey6|Ji6vos\p\ n6s (xxvii. 17, 22).
1
Die Messianitat oder richtiger, um in der christlichen Terminologie zu
bleiben, das Christus-Sein des Gekreuzigten wird in standigem Gegensatz
zu seiner Verwerfung durch die Juden dargestellt.
2
Wichtig ist vor allem die
Barabbas-Episode. Sie ist bei Matthaus genau durchkomponiert, und hat
innerhalb der Matthaus-Passion eine zentrale Bedeutung. Beherrscht ist die
Perikope von vorneherein durch die alternative Frage: Tivoc 0AET6 TroAv)aco
Ouiv, Mriaouv Bapa|3|3av f| 'Inaouv T6VAsydnevov xpicrtov; Mit ihren Akkla-
mationen stimmt die Volksmenge dem Urteil ihrer Fiihrer zu; das ist wohl
schon der Gedanke des Markus, wird aber bei Matthaus noch klarer heraus-
gestellt.
3
Aus einer Sondertradition fugt Matthaus die Notiz vom Weib des
Pilatus ein (xxvii. 19), wodurch Jesus von der Heidin als der Gerechte bezeugt
wird. Viel wichtiger ist aber die Bereicherung der Perikope durch die
Unschulds-Erklarung des Pilatus und die Schuldiibernahme der Juden
(xxvii.
24-5). Hier kann man eher fragen, ob eigentlich Tradition vorliegt;
es handelt sich um eine Deutung des Geschehens, die in die Form von
direkter Rede umgesetzt ist. Die Juden sind am Blute des gerechten und
unschuldigen Christus schuldig geworden. Die Terminologie der Unschulds-
erklarung und der Schuldiibernahme kniipft dabei an eine alte Formelsprache
an, deren Ursprung vielleicht im Institut der Blutrache liegt. Vor allem
innerhalb der Sphare des heiligen Rechts hat sie eine Rolle gespielt: Gott ist
der Racher des unschuldig vergossenen Blutes. Noch in dem rabbinischen
Rechtsverfahren ist die Formelsprache gelaufig; hier dient sie vor allem zur
Entlastung des Gerichtshofes und Belastung eventueller falscher Zeugen.
4
Bei Matthaus gehort neben dem Begriff oclnoc d0cpov in xxvii. 4 (xxiii. 35)
auch die an Gen. ix. 6 anspielende Maxime in xxvi. 52 zu demselben Motiv-
kreis.
Das naher zu verfolgen, wiirde aber eine kleine Untersuchung fur
sich fordern.
1
Vgl. auch die Anklange an das christliche
Kerygma
in xxvii. 63, 64, xxviii. 7.
8
Matthaus bezeichnet in der Regel die Gegner Jesu als ol ApxiEpst; Kal ol irpeejpOTepoi (TOU ACCOO),
xxvi. 3, 43, xxvii. 1, 3, 12, 20, xxviii. uf. (xxi. 23), wohl um die offizielle und verantwortliche
Vertretung der Judenschaft durch ihre Fiihrer hervorzuheben. Der juristische Aspekt der Passion
wird auch durch die Beeidigung beim Verhor (xxvi. 63) hervorgehoben, sowie dadurch daB
Matthaus fur Pilatus den Titel 6 fiytuciv verwendet (xxvii. 2, 11 usw.). Warum sind aber die
ypapnorrets bei Matthaus in den Hintergrund getreten? Sie erscheinen nur xxvi. 57 und xxvii. 41,
bei Markus dagegen auchxiv.1,53,xv. 1. Sind dem Evangelisten die Schriftgelehrten gegenwartige
Gegner, die Hohenpriester und Altesten dagegen Widersacher Jesu in der Heilsgeschichte?
s
P. Seidelin gibt in einem Vortrag 'Den synoptiske Jesus'
{Bidrag
til
Kristologien,
ed. L. Berner-
Schilden-Holsten, Bringstrup, 1951), einige Andeutungen iiber das Ergebnis seiner unpublizierten
Studien zur Leidensgeschichte und schreibt u.a.: 'Der eigentliche Zweck der Barabbasgeschichte
ist der, Pilatus, der kein Jude war, dem Volke nicht gehorte, und deshalb in dieser Auseinander-
setzung eigentlich eine irrelevante Person war, aus der Schuldfrage herausmanovriert zu bekommen'
(S.63, aus dem Danischen iibersetzt).
4
Vgl. 2. Sam. i. 16, iii. 28 f., xiv. 9, 1. Kon. ii. 31-3, 44-5, Lev. xx. 9, Deut. xxi. sff., Susanna
46 Theod.,Ass.Mos. ix. 7, M. Sanh. iv. 5, Apg. v.28,xviii. 6, xx. 26; Test. Levi xvi. 3. J. W. Doeve,
Jewish Hermeneutics
in
the Synoptic Gospels and Acts
(Assen, 1953), S. 182
ff.
zieht einseitig Jer. xxvi. 15
heran.
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D I E P A S S I O N S G E S C H I C H T E B E I M A T T H A U S 2 ]
Innerhalb der Passionsgeschichte des Matthaus kommt mehrmals ein
atiologisches Interesse zum Vorschein (xxvii. 8, xxviii. 15). Dieses Interesse
steht auch in der Barabbas-Perikope im Hin tergr un d. Ju da s ist wegen seiner
Schuld am gerechten Blute Jesu zu grund egegan gen; aber auch d ie Ju de n
seiner Gegenwart stehen fur Matthaus unter der Blutschuld, die sie sich
zugezogen haben . Wahrscheinlich hat er den U nterg ang Jerusalems als
Bestatigung dafiir erlebt (vgl. xxii. 7). DaB die Schuldbelastung de r Ju d en
fiir M atth au s ein nicht unw esentlicher A spekt der Leidensgeschichte ist, wird
durch die vorhergehenden Kapitel des Evangeliums bestatigt. Wichtig sind
in diesem Zusammenhang vor allem die Gleichnisse in xxi. 28-xxii. 14 und
die Rede in xxiii; am SchluB horen wir auch hier von dem 'gerechten Blut',
das iiber dieses Geschlecht kommen soil (xxiii.
35 f.).
Vor allem gibt aber
xxi.
43 sozusagen das Th em a der Leidensgeschichte an : ' Das Reich Gottes
soil von euch genomm en un d einem Volke gegeben werden, d as seine Friichte
tragt. '
1
Positiv gesehen ist das Blut Jesu, an dem sich die Juden schuldig gemacht
haben, das Blut des (neuen) Bundes, das fur viele zur Vergebung der Stinden
vergossen wird. Die Abendm ahlsperikop e ha t inn erh alb der Passions-
geschichte eine zentra le Stellung. Ein Beweis dafiir ist die Um form ung des
Berichts von der Zuriistung zum Passamahl (xxvi. 17-19). Was vorbereitet
werden soil, ist nach M atth au s n icht das Essen des jiidischen Passalammes,
sondern das erste Osterfest des neuen Bu nde s; Jesu Kairos ist na he , und er
wird m it seinen Jiing ern Passa feiern um das Ab end m ahl zu stiften. Die
Abendmahlsperikope selbst (xxvi. 26-9) ist noch deutlicher als in den
Parallel-Uberlieferungen auf die gegenwartige Feier der Kirche bezogen.
Die ganze L eidens- (und Auferstehungs-) Geschichte ha t eine ' atiologische'
Bedeutung; sie erklart die Entstehung und die bleibende Existenzgrundlage
der Kirche als Gottesvolk des neuen Bundes, als missionierende, taufende
und lehrende Gemeinde (xxviii. 19 ). Dabei wird auch noch bei Matthaus
das Versagen der Jiinger hervorgehoben, wenn auch nicht ganz so stark wie
bei Markus;
2
nicht die Treue der Jiinger, sondern die Treue Jesu und die
Siindenvergebung durch sein Blut ist die Existenzgrundlage der Kirche.
In der D arstellung der Jiinge r u nd ihres Versagens klingen aber auc h par a-
netische Motive mit, Warnung vor falscher Sicherheit und Ruf zur Treue
im Bekenntnis zu Christus.
3
Die neue G emeinde ist fiir M attha us eine Jiingerscha r aus alien Volkern,
wie aus dem SchluB des Evangeliums ganz deutlich hervorgeht. Inn erh alb
der Leidensgeschichte w ird dies durc h die Ereignisse beim T od e Jesu vor-
1
Vgl. Seidelin, a.a .O.S.64f., und tiber Markus, M. Kidd ie,' The D eath ofjesus and the Admission
of the Gentiles in St Mark' (Journ.
Theol.
Stud.,vol. 35, 1934, S. 45-50).
a
Zur Milderung vgl. die Auslassung von Mark. xiv. 40
b,
und die Einfugung von
16ETV
T 6
TJAOS
Matth. xxvi. 58 und triKpu; xxvi. 75.
8
Vgl. xxvi. 22-5, 29 (HE9*tytuw), 31- 5
(iv
8(jolTfft irolnvtis
tv
CTOI),36-46 (UET' {|iou 38, 40),
58, 69 -7 5 , xxvii. 57 ({uaetiTEueri), xx viii . 8, 17.
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13/17
28 N. A. D A H L
gebildet (xxvii. 51 -4 ). Das Erd beb en un d die Auferstehung der entschlafenen
Heiligen bezeugen, im AnschluB an jiidische Deutung von Hesek. xxxvii,
die eschatologische Bedeutsamkeit des Todes Jesu.
1
Diese Sonderiiberliefe-
rung des Matthaus ist nun zwischen Markus xv. 38 und 39 eingeschoben, so
daB das Geschehen nach drei Richtungen hin beleuchtet wird: (1) ZerreiBen
des Tempelvorhan ges End e des irdischen Tempeldienstes und Gericht
iiber das Ju de nt um . (Auch Eroffnung des Zuganges zu Gott, vgl. He br. x.
igf.?) (2) Auferstehung der Heiligen Erfullung der VerheiBungen an die
From men des alten Bundes. (3) Bekenntnis des Ha uptm ann es un d seiner
Leu te zu dem Gekreuzigten als Sohn Gottes Vorzeichen fur die E nt-
stehung der Kirche der sich zu Christus bekennenden Heiden.
Das M atthaus-Ev angelium ist nicht judenchristlich, sondern universal-
kirchlich.
2
De r Evangelist und viele Glieder seiner Gem einde werden freilich
jlidischer Herkunft sein. Das beweist, daB nicht alle Jud enc hris ten sich
partikularistisch abgegrenzt haben; einige haben den Weg zur Grofikirche
gefunden. Aber die Tre nn un g der Jiing er Jesu von den Ju de n ist vollzogen.
Matth. xxviii. 15 wird in fast johanneischer Weise von den 'louSortoi ge-
sprochen . Es ist aber kein Zufall, daB bei M atth au s in dieser Weise nu r von
den Ju de n in der Zeit nach der K reuzigung Jesu gesprochen wird, denn erst
du rch sie wird der Bruch vollendet. Das Gottesvolk des neuen B undes ist
die Kirc he aus alien Vo lkern. So wie sie du rch M atth aus vertreten w ird,
versteht sie sich selbst von der Passion und Auferstehung Jesu aus; und
umgekehrt versteht sie die Leidensgeschichte Jesu in ihrem Bezug auf die
eigene Existenz der von dem jiidischen Volke getrennten Kir che .
3
Ihr gehort
auch das in der Geschichte Jesu erfiillte A.T . M an ko nnte dem nac h sagen,
bei M atth au s stehe die Passion Jesu im M ittelpu nk t eines Dreiecks, deren
Ecken Altes Testament, Kirche und Synagoge sind.
4
Zum SchluB noch ein kurzes Wort iiber die Stellung der Passionsgeschichte
inne rhalb der Gan zheit des Evangeliums. Das W ort Kahlers 'Passions-
1
Vgl. H. Riesenfeld, 'The Resurrection in Ezekiel xxxvii and in the Dura-Europos Paintings'
(Upps. U niv. Arsskr.1948, 11), wo die Obereinstimm ung zwischen Matth . xxvii. 51-3 und die
Darstellung von Hesek. xxxvii in der Synagoge zu Dura nachgewiesen wird.
2
K. W. Clark, 'The Gentile Bias in Matthew'
{Journ.
Bibl. Lit., vol.
LXVI,
1947, S. 165-72)
nimmt sogar eine heidenchristliche Herkunft des Verfassers an.
8
VV.Hillmann, Aufbau
un d
Deutung
de r
synoptischen Leidensberichte (Freiburg i. Br., 1941), kommt
auf ganz anderemWege zudem ahnlichen Ergebnis,daB dererste E vangelist'dieFragestellung seiner
Leser aufgreift, die sich vor allem auf die innere und auBere Rechtfertigung der christlichen Kirche
richtet, und diese neue Gem einde aus den Ereignissen und den Lehren Jesu auf Grund des Glaubens
an seine wirkliche Messianitat rechtfertigt' (S. 264). Mit Hillmanns Rekonstruktion einer kunst-
vollen Komposition der Matthaus-Passion vermag ich dagegen wenig anzufangen; dasselbe trifft
auch fur Karl T hieme, 'M atth aus , der Schriftgelehrte Evangelist'
(Judaica,Jahrg.
V, 1949,8. 130-52,
161-82) zu. An sich verdient freilich die Frage der formalen Komposition mehr Beachtung als ihr
in meinem Referat zuteil geworden ist.
4
Vgl. dazu A. Oepke,Dasneue Gottesvolk (Giitersloh, 1950), der z.B. S. 42f. von 'einem vollig
einigartigen...dialektischen Dreiecksverhaltnis' spricht. Merkwiirdiger Weise hat Oepke in seinem
groBen Werke sowohl das M atthausevangeliumwieauchdieLukasschriften nur wenig beriicksichtigt,
so daB hier die Liicke in meinem Buch
Das
Volk Gottes (Skr. Norske Vid.-Akad., Hist, filos. KI.,
1941,
No. 2) unausgefiillt geblieben ist.
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DIE PASSIONSGESCH ICHTE BEI MATTHAUS 2g
geschichten mit ausfiihrlicher Einleitung'
1
trifft
fur
M attha us viel weniger
als
fur
M arkus zu ; die vorhergehenden Kap itel, vor allem die Reden kom -
positionen, tragen dafiir ein viel
zu
groBes Gewicht. Es wa re abe r auf de r
anderen Seite auch einseitig, mit B. W. Bacon Kap. xxvi-xxviii als 'Epilog'
zu dem funffach geteilten Werke anzusehen,
und
M at thaus
als ein
kate-
chetisches 'H an d b u c h ' aufzufassen.
2
Die Verkoppelung der Passionsgeschichte mit der Darstellung der Lehr-
tatigkeit Jesu die wohl in der T a t in fiinf Teile zu zerlegen ist geschieht
durch xxvi.
i und
xxviii.
20; die
E inleitung
zur
Passionsgeschichte
KCCI
EYEVETO OTEETEAECTEV
6 'IncroOs
TT&VTOCS TOUS
Aoyous
TOUTOUS
und das Wort des
Auferstandenen
SIS&CTKOVTES OUTOVS
TripEiv
TT&VTOC OCTOC EVETEIXAHEV
uulv.
Es ist sicherlich nicht zufallig, daB an beiden Stellen, am deutlichsten xxvi.
1,
Form ulierungen vom SchluB des Deuteronom iums anklingen.
3
Der Evangelist
wird wohl wirklich sein Werk
als
eine
Art
Gegenstiick zum Pen tateuc h
verstanden haben.
Die Passion Jesu kan n erst anfangen, wenn Jesus seine gesamte Lehrtatigkeit
beendet hat. U nd die nach O stern hinzukom men den Jiinger sollen lernen,
das zu halte n, was Jesus wah rend seiner Lehrta tigkeit in Israel geboten ha t.
Die ganze nachosterliche Gemeinde steht unter dem Wort, das vor der
Passion nur
an
Israel gerichtet war. Es ist, so darf m an sagen, den Ju den
genommen und einem Volke gegeben, daB das Gebotene
zu
halten lernen
soil. Von hier aus muB das Nebeneinan der von scheinbarem Partikularismus
und Universalismus
bei
M atthaus erklart werden. Das Problem kann
an
der Hand von Kap.
x
erlau tert werde n. Die hier gesamm elten Logien sind
deutlich
als
V orschriften
fur die
kirchliche Gegen wart zusamm engestellt;
an
der
Spitze steht aber
das
Gebot,
nur zu
den verlorenen Schafen
des
Hauses Israel zu gehen . Dieses Gebot trifft fur M atth au s natiirlich nur fur
die vorosterliche Situation
zu.
Aber was Jesus
bei der
Gelegenheit
der
Aussendung seiner Apostel an Israel geboten ha t, sollen seine Jiing er in alien
Volkern zu halten lehren . Beides geho rt fur M atth aus zusam men: Jesus ist
Christos und Didaskalos, gekreuzigter Gottessohn und neuer Mose.
Dem
entspricht
der
Doppelcharakter
des
Buches,
als
'Evangel ium'
und als
' H a n d b u c h ' .
1
Der sogenannte historische
Jesus und der
geschichlliche,
biblische Christus,
Neu herausg., Miinchen,
1953, S. 60.
2
B. W. Bacon,Studies
in
Matthew (New York, 1930), S. 80-2, von Stendahl, a.a.O. S. 25 wieder-
holt; tiber Matthaus als 'Handbuch' vgl. Stendahl S. 20-9.
3
Zu Matth. xxvi. i vgl. Deut. xxxi. i (Sept.), 24, xxxii. 44.?.ZuMatth . xxviii. 20 vgl. D eut.
xxix. 8, xxx. 8, io, 16, xxxi. 12, xxxii. 46 (iv. 2, etc.).
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30 N. A. DAH L
BEILAGEN
I. R E M I N I S Z E N Z E N A U S M A R K U S IN D I R E K T E R R E D E
MATTHAUS XXVI-XXVHI
A .
Erzdhlung oder indirekte Rede bei Markus
Worte Jesu :
Mat th . Mark ,
xxvi. 2 xiv. i un d
41
(vgl. Matth.
xx. i8f. Par.)
26-7
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16/17
DIE PASSIONSGESCHICHTE BEI MATTHAUS 31
Das Gesamtbild spricht eindeutig
fur
eine freie Wiedererzahlung des Markus
bei Matthaus, auch wenn
es in
einzelnen
der
oben angefiihrten Falle fraglich
bleibt, ob wirklich Nachklange aus Markus vorliegen.
Nur selten kehren Worte, die bei Markus in direkter Rede stehen, bei Matthaus
in
der
Erzahlung wieder: xxvi.
56
(vgl. Mark. xiv. 49, dazu aber auch Matth.
xxvi. 52); xxvii. 12
(OUSEV
dnrsKpivcrro, vgl. Mark. xv.
4OUK
dnroKpivri
O05EV,
aber
auch Mark. xiv. 61);
xxviii.
2
OCTTEKOAICTEV
T 6V
A(9OV
(vgl. Mark. xvi.3
TIJ
dnroKuAfaEi
f\\xiv
T6VA(9OV).
In einigen Fallen werden beiMatthaus dieAussagen nicht aus derMarkus-
Tradition, sondern ausStoffen anderer Herkunft erganzt: xxvi. 42yevr|9r|Tco
T 6 0EAT|U6C
aou (Matth.
vi.
10); xxvii.
40E
ut6s
EI TOU 9EOU
(Matth.
iv. 3, 6 );
xxvii.
43 (Ps.
xxii.
19,
Matth. xxvi.
63
Par .). Uber selbstandig uberlieferte
Spriiche verfiigt Matthaus innerhalb
der
Leidensgeschichte
nu r in
sehr
be-
schranktem Mal3e, eigentlich nur in der Perikope von der Gefangennahme:
xxvi.
50,
52 (vgl.Joh. xviii. 11,Apoc. xiii. 10) und 53; vgl. daneben xxvi. 63 (Erweiterung),
xxvii. 19, 24-5.
In
den Sonder-Perikopen des Matthaus wird aber direkte Rede
viel verwendet: xxvii. 3-8, 62-6; xxviii. 11-15, 16-20.
Zusammenfassend
ist
noch hervorzuheben, daB
wir bei
Matthaus eine aus-
gedehntere Verwendung von direkter Rede und auch mehr Wiederholungen
als
bei Markus finden. Beides darf als
ein
Zeichen mundlichen (und semitischen?)
Erzahlungsstils gewertet werden.
II. KLEIN E UBERE INST IMMU NGEN MATT HAUS LUKAS GEGEN MARKUS
Matth. xxvi. 16(euKoapiav), 29(oO
\xt\
THCOdm'apTi, Luk. OCTTOTOO VUV), 39
(udn-EpTTATIV),
40 (irp6s
TOUS
piot9riTAs), 41
(E1CT^A0T|TE),
42 (yEvr|0r|Tco
TO
CTOU Luk. T6 9iAt|pa.. .T O aov yiv^aQco), 47 (i5ou), 51 (iron-d^aj, Luk.
58
(66E
FFETpos
TIKOAOU9EIEK&9r|To),
63-4
(E
CTU
EI6
ui6s
TOO 9EOOCTU
Luk. OpeTs
AE/ETEOCTT'
apTi, Luk. dnroTOOVUVKOc9r|UvovIK
SE^IWV,
Wortfolge),
68 (AEyovTEs.. .Tis
^CTTIV6
Trafaas
ue),
71 (aAAn, Luk. Erepos),
75
(E EA0cbv e co
EKAauaev -rriKpcos, bei Lukas kaum urspriinglich).
xxvii.
1(TOOAaou),
11 (911), 23
(KOCK6V
lTTofr)O"Ev, Wortfolge), 26
(TOV 5E
'IriaoOu),
37
(OUTOS),
40
(EI.
.
.EI),
50 (9WVT) (jieycxAri, Dativ), 54
(EKCCTOVTOCPXOSTd
yw6\ieva,
Luk.
T6
yevopevov), 55 (diro
TTIS
TaAiAafas), 57 (Touvona, Luk. ovopom), 58
(OUTOS
irpoaeAQcov TCOTTiA&Tcp,
bei
Lukas fehlt
OOTOS in D,
Sah),
59 (IVETOAI^EV OC\JT6
CTIV66VI),
60
(29T|KEV, SO
auch Mark. v.l.;
KOCIVCO,
Luk.
ouOUKfiv OUSEIS OUTTCO
KE(IJIEVOS)
.
xxviii. 1 (4Tri9COcn
7/25/2019 S0028688500017185a.pdf
17/17
32 N. A. DAHL
III.
SONDER UBEREINSTIMMUNGEN MATTHAU S JOHANNES
xxvi. 3-5, Jo h.x i.
47-53.
Sitzung des Ra ts. De tails: