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Ausgabe 21 - Januar 2011 Saat, Wachstum, Ernte und fröhliches Miteinander... Mitarbeiterzeitung des Kirchenkreises Altenkirchen

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Ausgabe 21 - Januar 2011

Saat, Wachstum, Ernte und fröhliches Miteinander...

Mitarbeiterzeitung des Kirchenkreises Altenkirchen

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Editorial

uf der Titelseite dieses DURCHBLICKS ist ein handgefertigtes Holz-bild, das Geschenk des Kirchenkreises Muku an den Ev. Kirchenkreis Altenkirchen anlässlich unserer gemeinsamen 30-jährigen Partnerschaft, zu sehen.

„30 Jahre Partnerschaft AK – MU“ erzählen von einer auf vielfältige Weise gewachsenen Gemeinschaft zwischen Menschen, die Tausende von Kilometern entfernt voneinander leben, sich aber im Geist und in der Liebe Jesu Christi verbunden fühlen und miteinander getragen wissen. Symbolisch stellt das Bild, das aus verschiedenartigen Samenkörnern gearbeitet ist, diese Gemeinschaft dar. Unsere kongolesischen Freunde haben uns ihr Geschenk erklärt: Die Bildmitte zeigt die Weltkugel, die das Kreuz Jesu Christi trägt. Das Kreuz ist das Kernstück unseres christlichen Glaubens. Es bringt Gottes Leidenschaft für uns, seine Liebe zu uns Menschen zum Ausdruck. Die Bibel – zu Füßen des Kreuzes - trägt diese Liebe Gottes als frohe Botschaft in die Welt hinein: in alle Erdteile, zu allen Menschen, nach Altenkirchen genauso wie nach Muku. Auf der linken und rechten Seite der Weltkugel sind deshalb die beiden befreundeten Kirchenkreise zu sehen. Sie bilden jeweils eine Menschenkette und sind miteinander durch das Wort der Bibel verbunden. Im oberen Bildteil über dem Kreuz ist die Krone Jesu Christi zu erkennen. Auch sie ist Bindeglied zwischen den Partnerkirchenkreisen Altenkirchen und Muku, denn als Christinnen und Christen leben wir aus der Zusage des gekreuzigten und auferstandenen Herrn, dass wir IHM als dem Herrn und König über diese Welt unser ganzes Leben anvertrauen dürfen: in Zeit und Ewigkeit. Das macht unseren Glauben stark und stärkt unsere Partnerschaft, dass sie auch in Zukunft weiter wachsen und lebendig bleiben wird. Ein eindrucksvolles Geschenk, liebe Leserinnen und Leser, das von Freundschaft und von Glauben erzählt und davon, wie sehr man der Kraft kleiner, unscheinbarer Samenkörner vertrauen kann, welche in die Erde gelegt, zunächst im Verborgenen keimen, aufgehen und dann viel Frucht bringen können. Frucht, an deren Fülle und Geschmack wir uns heute in unseren Gemeinden, im Kirchenkreis und in unserer Partnerschaft mit Muku erfreuen dürfen. Aber in den Genuss solcher Früchte sollen auch Menschen nach uns kommen, die diesen Glaubensweg von Saat, Wachstum und Ernte fortführen, weil immer wieder neu weitere Samenkörner in die Erde gelegt werden.Der nachfolgende DURCHBLICK lädt in der Vielfalt seiner Themen - wie z.B. Kreiskirchentag, Partnerschaft mit Muku, Kircheneintrittstelle - dazu ein, mehr über das zu erfahren, was aus einer Handvoll Körner wachsen kann und was sich künftig noch entfalten soll, wenn Gott den Segen dazu gibt.Viel Freude beim Lesen und ein gesegnetes neues Jahr, in welchem wir auf die Nähe des "Urkorns" unseres Glaubens -Jesus Christus- vertrauen dürfen, wünscht Ihnen...

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Kreiskirchentag

DerHimmel

gehtüberallen

aufImpressioneneines großen Kirchenkreismiteinanders

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Kreiskirchentag

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Kreiskirchentag

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Besuch aus Muku

Große Freude über einen Besuch aus MukuDelegation aus dem Kongo war mit vielen Menschen in Kontakt

„Großer Bahnhof“ für die lang erwarteten Gäste des Evangelischen Kir-chenkreises Altenkirchen aus dem Partnerkirchenkreis Muku/Kongo. Superin-tendent Ngombera Rugombosa, der ehemalige Superintendent Bisimwa Nkunzi und Pfarrer Byumanine Bisimwa (Bildmitte) werden für vier Wochen im Kreis Alten-kirchen sein. Ein herzliches Willkommen gab es auch von Carola Dierig (2.v.r), der Vorsitzenden des Kreismissionsausschusses und (dahinter) Superintendentin Andrea Aufderheide, sowie den Mitgliedern des Kreismissionsaus-schusses und Altsuperintendent Rudolf Steege. Foto: Erhard Waßmuth.

Die Freude war groß: Nach sieben Jah-ren trafen im Sommer endlich wieder Gäste aus unserem Partnerkirchenkreis Muku (Kongo) ein. Mit eintägiger Ver-spätung und leicht erschöpft von einer mehr als 60stündigen Reise wurden sie zunächst in Betzdorf willkommen geheißen.Die schwierigen politischen Verhältnis-se und teils kriegerischen Auseinander-setzungen in diesem afrikanischen Land hatten den ansonsten zweijäh-rigen Austausch seit 2003 unmöglich gemacht. Seit 13 Jahren konnte keine Delegation von hier aus mehr nach Afrika starten. Die Freude über einen erneuten Austausch im Gegenüber war auch deshalb so groß, weil in diesem Jahr ein Partnerschaftsjubiläum gefeiert werden kann: Seit 30 Jahren bestehen die gegenseitigen Kontakte.Vier Wochen waren Superintendent Ngombera Rugombosa, der ehemalige Superintendent Bisimwa Nkunzi und Pfarrer Byumanine Bisimwa im Kir-chenkreis, in Gemeinden und Gruppen unterwegs. Der Lehrerin Nabintu Bar-hazigirandi wurde leider das Einreisevi-sum verweigert.Zum Besuchsprogramm gehörten neben vielen kirchlichen Terminen (Pfarrkonvent/Gemeindbesuche etc.)

auch Einblicke in soziale Projekte (z.B. bei den Tafeln im Kreis). Weiterhin waren die Gäste zu einem Gespräch mit Landrat Michael Lieber eingeladen. Be-sichtigungen interessanter Ziele (Wind-kraftanlagen, Köln, landwirtschaftliche Betriebe u.a.) standen ebenfalls auf dem vierwöchigen Programm. So konnte die Gästegruppe mit sehr vielen Menschen

der Regionen in Kontakt kommen.Nur mit Hilfe vieler Men-schen, die sich während der vier Wochen enga-gierten, konnte ein sol-ches Besuchsprogramm geschultert werden. Gast-geberInnen und Über-setzerInnen halfen, dass sowohl im Ober- wie auch im Unterkreis eine inhalts-reiche Zeit stattfinden konnte. Besonders bewe-

gend war der Einsatz der Betzdorfer Übersetzerin, die dafür sorgte, dass mittels einer schnell organisierten Augen-OP Superintendent Ngombera Rugombosa fast seine komplette Seh-fähigkeit wieder erlangen konnte. Ohne diese OP wäre der Theologe innerhalb kürzester Zeit völlig erblindet.Das Treffen mit den Gästen aus Muku bot dem Kreismissionsausschuss, der sich um die Planung und Organisation des Besuches kümmerte, auch Gele-genheit nachzufragen, wie sich die ver-schiedensten Projekte entwickeln, die in Muku in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis auf den Weg gebracht wurden.In dieser DURCHBLICK-Ausgabe wollen wir über die Hintergründe und Entwicklungen einiger dieser Projekte berichten, Neuigkeiten beleuchten und das Finanzierungsmodell der Projekt-begleitung vorstellen.

Dieses Bild, das an Superintendentin Aufderheide beim Kreiskir-chentag überreicht wurde, erinnert an das Partnerschaftsjubiläum. Foto: Eckhard Dierig

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Besuch aus Muku

Im Sommer konnten endlich mal wieder „Auge-in-Auge-Kontakte“ mit unseren Partnern aus Muku (Demokratische Re-publik Kongo) möglich sein. Ein Fazit des Besuches zog im DURCHBLICK-Gespräch die Vorsitzende des Kreis-missionsausschusses, Carola Dierig aus Kirchen.

DURCHBLICK: 30 Jahre Partner-schaft mit dem Kirchenkreis Muku im Kongo, da war ein Besuch wohl beson-ders wichtig?C. Dierig: Es tat so gut, dass man sich mal wieder sehen konnte und nicht nur die doch sehr unpersönlichen Brief- und Mailkontakte hatte.DURCHBLICK: Die Besucherkon-stellation war ja insofern interessant, dass der frühere Superintendent, der derzeitige Superintendent und der künftige Superintendent dabei waren. Letzterer durfte aber noch nicht als solcher benannt werden.Kannten Sie die Delegationsmitglieder, und wie ging man mit der „besonderen“ Konstellation um?C. Dierig: Dass Superintendent Ngom-bera Rugombosa nach einem Herzin-farkt nicht mehr weiter im Amt bleiben würde, war uns durch Kontakte mit der VEM in Wuppertal schon bekannt geworden, auch dass Pfarrer Byuma-

nine Bisimwa sein Nachfolger werden würde. Aber alles „schwebte“ noch während der Besuchszeit hier im Kreis Altenkirchen und sollte nicht thema-tisiert werden. Allerdings unterstrich Superintendent Ngombera Rugom-bosa bei unserem Abschiedsabend in Birnbach, dass dieser Besuch bei uns gleichzeitig sein Antritts- aber auch sein Abschiedsbesuch gewesen sei. Mit die-sen Worten stellte er uns seinen Nach-folger Pfarrer Byumanine Bisimwa vor.Der ehemalige Superintendent Bisim-wa Nkunzi war bereits früher einmal bei uns zu Besuch, den bald „neuen“ Superintendenten kenne ich noch von einem Besuch in Afrika in 1991. Damals war Byumanine Bisimwa Pfarrer in Kamituga; er konnte sich noch gut an den Besuch der deutschen Delegation damals erinnern. Heute ist er Pfarrer

Im Partnerkirchenkreis Muku gab es kürzlich einen entscheidenden Per-

sonalwechsel. Neuer Superintendent wurde Byumanine Bisimwa, der Pfar-rer, der auch zur Delegation gehörte. Ngombera Rugombosa, der noch als

Viele haben – insbesondere auch beim Kreiskirchentag – vernommen, wie viel Schreckliches in der jüngsten Vergangenheit im Kongo passierte. Viele Tote und Zenhtausende verge-waltigter Frauen und Männer sind die schlimmsten Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen, die noch im-mer den Kongo erschüttern. Viele Opfer im Partnerkirchenkreis brauchen dringend ärztliche Hilfe, insbesondere auch bei der Trauma-Behandlung. Hierfür erbaten die Partner aus Muku dringend Hilfe und Unterstützung unseres Kirchenkreises.Bei der Kreissynode wurde vorgestellt, dass man diese Hilfeleistungen nicht allein schultern kann. Gemeinsam mit Kooperationspartnern – insbesondere auch der VEM – soll ein Konzept ent-wickelt werden, wie man insbesondere auch den Frauen „gute“ und nachhal-tige Hilfsangebote unterbreiten kann. Der Kreismissionsausschuss arbeitet derzeit an

Jetzt kommissarisch im AmtByumanine Bisimwa leitet bereits den Kirchenkreis Muku

amtierender Superintendent bei uns weilte, ging kurz nach der Rückkehr in den Kongo aus dem Amt und arbeitet nun wieder als Gemeindepfarrer in der Region.Er hatte neben seinen Augenproblemen noch andere gesundheitliche Beein-trächtigungen und gab daher das Amt an den jüngeren Pfarrer ab.Der neue Superintendent Byumanine Bisimwa ist bereits in seinem neuen Domizil eingezogen (siehe Fotos auf den Folgeseiten) und hat schon diverse Amtsgeschäfte übernommen, wurde aber bislang noch nicht offiziell ins Amt eingeführt. Dieser Schritt steht noch bevor.

Viele haben sich engagiertFazit eines gelungenen Wiedersehens mit den Freunden aus dem Kongo

Traumabehandlungen: Kooperation nötig

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Besuch aus Muku

in Bukavu und freut sich neben seiner Arbeit als Superintendent auch darauf, die Partnerschaft künftig mitzugestal-ten. Mittlerweile ist er kommisarischer Superintendent in MukuDURCHBLICK: Dass der Besuch der afrikanischen Gäste so vielfältig war, verursachte sicher viel Arbeit?C. Dierig: Sicher, aber es gab viele Menschen, die dabei mitgeholfen ha-ben, die Ideen beisteuerten, wie der Besuch noch „nachhaltiger“ werden könnte. Es gab gute GastgeberInnen, Begleitungen, ÜbersetzerInnen, Grup-penleitungen in den Gemeinden, die die Gäste betreuten, und ganz viele wertvolle HelferInnen auch im Hin-tergrund. Sie alle verdienen ein dickes „Dankeschön“. Hervorheben möchte ich bei all den Vielen das Engagement von Christa Hillmer, unserem Aus-schussmitglied aus Altenkirchen. Sie hat als Mit-Koordinatorin so Vieles in Schwung gebracht und gehalten, das war richtig gut! DURCHBLICK: Die vielen Helfer-Innen haben ja ganz unterschiedlich gewirkt…C. Dierig: Ja, toll war auch der Einsatz beim Kreiskirchentag, so dass wir dort ganz vielen Menschen die Partnerschaft näher bringen konnten. Ein Segen war es, dass eine der Übersetzerinnen wäh-rend der Betzdorfer Zeit so aufmerksam war und entdeckte, dass Superintendent Ngombera ein Augenproblem hatte. Sybille Zauder nahm sich des Problems an, und mit zwei Operationen konnte unserem Gast die Sehfähigkeit wieder-geschenkt werden. Wir sind dankbar dafür, dass ein Betzdorfer Arzt und eine Dillenburger Klinik die Behandlung ermöglicht haben DURCHBLICK: Die Zeit des Zu-sammenseins mit den afrikanischen Partnern wurde auch genutzt, um über einen neuen Partnerschaftsvertrag zu sprechen?C. Dierig: Wir haben zunächst mal ge-schaut, was aus all den Verabredungen und Projekten geworden ist, die wir

über die Jahre getroffen und unterstützt haben. Zukunftsperspektiven der Part-nerschaftsarbeit haben wir gemeinsam ‚angedacht’, und nun wird auf beiden Seiten das Arbeitspapier in den ver-schieden Gremien bearbeitet und dann beschlossen. DURCHBLICK: Gibt es bereits Konkretes?C. Dierig: Klar ist, dass wir uns künf-tig auf wenige Projekte beschränken wollen und diese aber dann intensiv bearbeiten.DURCHBLICK: In welchen Arbeits-feldern?C. Dierig: Die Bereiche Bildung und Weiterbildung stehen ganz vorne; unsere Partner in Muku wollen, dass die Menschen dort etwas lernen über politische Arbeit, um nach und nach „Demokratie“ zu erlernen, aber auch Landeskundliches. DURCHBLICK: Wie geht es weiter mit bisherigen Projekten?C. Dierig: Bewährtes wird natürlich fortgesetzt und konkretisiert. So sollen Seminare zur AIDS-Bekämpfung und -Behandlung weitergehen, Alphabe-tisierungskurse und die Vergabe von „Kleinkrediten“ fortgeführt werden. Die schwierige Aufgabe der „Trauma-

behandlung“ soll angepackt werden, dazu wollen wir aber Kontakte zu Organisationen knüpfen, die vorort bereits arbeiten.DURCHBLICK: Schultert der Kir-chenkreis Altenkirchen allein die Hilfe in Muku?C. Dierig: In Paris lebt ein Gemeinde-mitglied aus Muku, Ms. Daudi. Er hat dort Menschen gefunden, die ebenfalls Muku helfen. Deshalb ist unsere Dele-gation auch noch nach Paris gefahren und hat mit den dortigen Partnern gesprochen. DURCHBLICK: Nun hat ein Besuch im Kirchenkreis Altenkirchen geklappt. Wird es auch ein Wiedersehen in Muku geben?C. Dierig: Wir hoffen sehr, dass 2012 eine (kleine) Delegation aus dem Kir-chenkreis nach Muku reisen kann.DURCHBLICK: Gibt es weitere Wünsche des Missionsausschusses?C. Dierig: Vor allem brauchen wir im Kirchenkreis mehr junge Leute, die sich in die Partnerschaftsarbeit einbringen. Partnerschaftsarbeit ist Zukunftsarbeit. Wir würden uns deshalb über enga-gierte, junge Menschen sehr freuen, die bei uns bzw. in unserem Ausschuss mitarbeiten!

Ein Abschiedsgottesdienst mit Reisesegen in der Birnbacher Kirche setzte den offiziellen Schlusspunkt des Besuchsprogramms der Muku-Delegation. Foto: Erhard Waßmuth

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Partnerschaft Muku

Trotz teils heftigen Gegenwindes und vieler anderer Problemen, die durch die kriegerischen Auseinandersetzungen im Kongo verursacht wurden, hat sich manches im Partnerkirchenkreis doch weiter entwickeln können.Dies auch auf Grund der Unterstüt-zung, die aus unserem Kirchenkreis nach Muku fließt.Weil die Spendenaufkommen aus den einzelnen Kirchengemeinden unseres Kirchenkreises schwankten und lang-fristig nicht sicher war, wie viel Geld regelmäßig für Aufbauprojekte in Muku zusammen kommen kann, entschloss sich der Kirchenkreis vor einigen Jah-ren, einen Kapitalfonds zu gründen. In diesem Fonds sollen insgesamt 200 000 Euro angespart werden (etwa 157 000 Euro sind mittlerweile schon enthalten) und der jährliche Zinsertrag mit den angefallenen Spenden in die Partner-region überwiesen werden. So hat man dort die Garantie auf eine Fixsumme (14 000 Euro sind es, die maximal bereitgestellt werden), um die anstehenden Aufgaben anzupacken: Finanziert wird so die Kirchenkreis-Or-ganisation, dann Projekte wie Kirchen,

Spenden fördern die Entwicklung in Muku„Alte“ Projekte werden fortgeführt / Neues angepackt / Mehrere Spendentöpfe werden genutzt

ein Bürogebäude des Kirchenkreises, Lagerräume und etliche Kleinprojekte. Außerdem gibt es gezielt Stipendien für theologische und nicht theologische Ausbildung. Ein „Lebensmittelladen“ finanziert sich inzwischen selber.Mehreinnahmen aus den Zinseinnah-men und jährlichen Spenden fließen in den Kapitalfonds zurück. Neben der Finanzierung des Kapital-fonds gibt es auch einen „Reisefonds“, der hilft, die Reisekosten von und nach Muku zu finanzieren, damit auch künftig Delegationen unterwegs sein können.

... mit den Mitarbeitenden des Kirchenkreises, den Verantwortlichen für Christenlehre, Kasse, Lebensmittelversorgung und Entwicklung, die sich hier vor dem Gebäude aufgestellt haben.

Das neue Bürogebäude in Muku ist noch nicht völlig fertiggestellt, wird aber bereits für kreiskirchliche Amtsgeschäfte genutzt. Hier trifft sich Superintendent Byumanine Bisimwa mit Kollegen, außerdem ...

Mit viel Engagement wurde in Muku der Einzug des neuen Superintendenten vorbereitet. Ehe mit einem Lastwagen (siehe oben), das Inventar her-angeschafft wurde, halfen viele fleißige Hände mit, das Wohnhaus in Stand zu setzen (Fotos unten). Neben den Innenarbeiten wurde auch der Weg zum Haus frisch gepflastert.

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Partnerschaft Muku

Nähmaschinen und Mühlen noch immer im Einsatz

Nähmaschinen, die von Altenkirchen aus – noch zu „Twittenhoff-Zeiten“ – nach Muku geschafft wurden, sind heute noch im Einsatz zur Ausbildung von Schnei-derinnen. Teils zum Eigenbrauch, aber auch zum Verkauf, produzieren die Frauen Kleidungsstücke auf den alten, aber robusten Maschinen.Eine Maniokmühle, die ebenfalls mit Spenden aus dem Kirchenkreis finanziert wurde, erleichtert den Frauen die Arbeit der täglichen Nahrungszubereitung. Sie können nun erheblich leichter die harten Maniokwurzeln zu Mehl verarbeiten. Dieses Mehl wiederum wird für das Grundnahrungsmittel „Fufu“ gebraucht, einem Brei, der zu den Mahlzeiten in Muku gehört wie bei uns das Brot.

Neues entsteht

Dank eines Zuschusses aus dem Kreis Altenkir-chen, den die Oberschule als Eigenmittel einsetzen konnte, half auch der Staat Kongo mit Mitteln zum Ausbau der Schule, die eine landwirtschaft-liche Ausbildung ermöglicht (Foto oben: Klassen-zimmer; Foto unten Außenansicht der Schule).

Grundsteinlegung für einen Krankenhaus-Anbau in Muku: Hier war der neue Superintendent By-umanine Bismimwa bereits im Einsatz. Für die Bereitstellung der Bilder aus Muku danken wir unseren Partnern ganz herzlich.

Viele Spendengelder, die aus unserem Kirchenkreis nach Muku fließen, werden dazu genutzt, die Le-bensbedingungen dort zu verbessern bzw. den Menschen zu ermöglichen, eine eigenständige Existenz zu gründen. So werden bei einer „Schneider-Ausbildung“ die Frauen geschult (links). Dank des Einsatzes der Maniok-Mühle (Bilder Mitte), ist die tägliche Nahrungszubereitung um ein Vielfaches einfacher geworden. Mit dieser Mühle können die harten Maniok-Wurzeln viel schneller und effizienter zu Mehl verarbeitet werden. „Fufu“, der aus dem Mehl bereitete Brei, ist ein Hauptnahrungsmittel der Menschen in Muku.

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Muku

Elektrische Versorgung ist noch ausbaufähigDas Wasser- und Stromprojekt „Manunga“ in Muku ist das wohl bekannteste und auch beständigste. Das Fundament, das vor vielen Jahren der heimische Kreismissionsausschuss gelegt hat und an dem Joachim Scheel (Niederfischbach), Hans-Wolfram Willberg (Fürstenfeldbruck) und Erwin Schneider (Müschenbach) tatkräftig beteiligt waren, trägt auch heute noch.Damals ging es darum, dass vor allem das Krankenhaus in Muku mit Strom versorgt werden konnte und dass den Frauen die große Mühe, an frisches Wasser zu kommen, etwas erleichtert wurde. Vor dem Bau der Brunnenanlage “Manunga“ waren stundenlange Fuß-märsche zu anderen Quellen vonnöten, um sauberes Trinkwasser zu bekommen. Die Wasseranlage in Muku selbst spart viel Zeit.Die kriegerischen Auseinandersetzungen, Plünderungen, aber auch Materialermüdung haben in manchen Phasen zu einem Ausfall der Brunnenanlage geführt, aber mittlerweile funktioniert sie wieder.Ein kongolesisches Energieunternehmen (SNELL) hat mitt-lerweile damit begonnen, das Kivu-Gebiet mit Stromnetzen zu versorgen, damit auch Privathäuser Strom beziehen können. Auf der alten Anlage rund um das Manunga-Projekt wurde das neue Stromnetz „angedockt“.

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Vier Presbytertage in diesem Jahr

Für das kommende Jahr regt der Kreissynodalvorstand an – erstmals in unserem Kirchenkreis –, vier Pres-bytertage stattfinden zu lassen. Wie Superintendentin Andrea Aufderheide in ihrem Bericht an die Kreissynode unterstrich, sollen diese Presbyterta-ge – jeweils einer pro Region – dazu dienen, dass sich die Presbyterien gegenseitig kennen lernen.Die Tage sollen Raum für Gedanken-austausch bieten und helfen, regionale Ideen zu entwickeln.Diese Veranstaltungen sollen nicht die bisherigen Zusammenkünfte der z.T. gut funktionierenden Praxis der „Regionaltreffen“ mit zwei/drei Delegierten pro Gemeinde ersetzen, sondern als ergänzendes Angebot zur Verfügung stehen.Analog zu den landeskirchlichen Presbytertagen, zu denen die Kirchen-leitung einlädt, sollen auf der Ebene des Kirchenkreises die Presbyterien Gelegenheit erhalten, mit Mitgliedern des Kreissynodalvorstandes zu Fragen der Regionalisierung, aber auch zu anderen Themen und Arbeitsfeldern unmittelbar ins Gespräch zu kommen.Beginnen wird diese Reihe in der Re-gion Birnbach, Flammersfeld, Mehren und Schöneberg.

„Kartoffelkredite“ laufen gut2007 wurde – im Zuge unserer Akti-onen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln – noch ein weiterer „Spendentopf“ zugunsten Muku be-gründet. Aus dem Kartoffelverkauf und verschiedener Spenden wurde dieser Topf gespeist und dient zur Vergabe so genannter Mikrokredite (für Frauen). Mit Hilfe von Kleinkrediten soll es Frau-en ermöglicht werden eine Existenz zu gründen. Vielfach ist nur eine geringe Anschubfinanzierung nötig (meist 60 bis 80 Dollar), etwa zum Kauf einer Maschine oder Tiere, und die Frauen können sich ihr eigenes Geld verdienen und schon kurz darauf die Anschubkre-dite zurückzahlen, die dann neuen Exis-tenzgründerinnen zu Gute kommen.Im September 2009 waren für die Mi-krokredite 4900 Dollar im Topf, 3900

Dollar wurden in einem ersten Verga-beverfahren verteilt. So gab es zunächst Kurse für die Existenzgründerinnen. Wer diesen Kurs absolviert hatte, konn-te einen Kredit in Anspruch nehmen. Im November dieses Jahres begann ein zweiter Kurs.Die ersten Existenzgründungen im Bereich „Saatgut-Vermehrung und Tierzucht“ sind gut angelaufen. So konnte eine Tierzüchterin mit ihrem Ziegennachwuchs bereits den Kredit zurückzahlen und von dem Erlös zu-sätzlich eine Kuh kaufen. Kleinere Rückschritte gab es für eine Händlerin, der nicht nur ein Teil der Ware, sondern auch Geld gestohlen wurde, sie musste einen erneuten steilen Weg beginnen.

Faire Kredite und fairer GenussCredit Café: Unter diesem Namen bringen Oikocredit und die Fairhandels-organisation El Puente einen „fairen“, biologisch angebauten Kaffee auf den Markt. Der Kaffee ist ein Beispiel für die positiven Wirkungen, die durch faire Kredite ermöglicht werden: Die Kaffeebohnen stammen von Klein-bauern-Kooperativen in Mittelamerika, die mithilfe eines Oikocredit-Darlehens ihre Produktion ausbauen und damit ihre Lebensbedingungen verbessern konnten.Die internationale Entwicklungsgenos-senschaft Oikocredit finanziert aus den Geldanlagen ihrer Mitglieder Darlehen an Mikrofinanz-Institutionen, Genos-senschaften und kleinere Unternehmen in armen Ländern. „Mit dem Credit Café wollen wir unsere Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit bereichern: Der Kaffee ist etwas zum Anfassen und zum Genießen und bietet so eine neue Möglichkeit, die Idee von Oikocre-dit weiterzutragen“, so Ulrike Chini,

Oikocredit-Geschäftsführerin in Bonn. Flankierend zu den Kaffeepäckchen wurden Begleitmaterialien entwickelt.Credit Café ist ein milder Hochland-Arabica-Kaffee, erhältlich in Weltläden sowie über El Puente u.a. Begleitmaterialien bei: Oikocredit West-deutscher Förderkreis, (0228/6880-280) oder: [email protected]. In-fos: www.oikocredit.org/de/credit-cafe

Bundeszuschuss für Lutherdekade

Das Reformationsju-biläum 2017 und die vorausgehende Luther-dekade werden vom Bund mit insgesamt 35 Millionen Euro un-terstützt. Dieses Geld soll u.a. für bauliche Investi-tionen und eine Jubi-läumsausstellung ver-wendet werden.

Partnerschaft und Fairness

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Zum 14. Mal hat der Landkreis Alten-kirchen Tagesmütter und -väter für die Tätigkeit als Tagespflegeperson - so der gesetzliche Begriff - geschult. Damit ging der zweite Qualifizierungskurs für die Kindertagespflege im Raum Betz-dorf zu Ende. Erstmalig war hier die Evangelische Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Altenkirchen als Träger der Kurse beteiligt. In einer Feierstun-de überbrachten Beigeordnete Dr. Heike Johannes und Jugendamtsleiter Hermann-Josef Greb die Glückwün-sche des Kreises und überreichten 13 Tagesmüttern/-vätern das Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme. Ein solcher Vorbereitungskurs für die Kindertagespflege beinhaltet 160 Stunden Unterricht, ein Kurzpraktikum in einer Kindertagesstätte, ein Erste-Hilfe-Kurs bei Kindernotfällen, eine Facharbeit und ein Abschlussgespräch. Ein gutes halbes Jahr dauert der Lehr-gang. Der Qualifizierungsnachweis/ Zertifikat ist eine Voraussetzung, die Pflegeerlaubnis zur Betreuung von fremden Kindern im eigenen Haushalt zu erhalten. Lobende Worte gab es auch von den Kursleiterinnen Liane Aust und Va-leska Weber, die hervorhoben, dass das Zertifikat und die Pflegeerlaubnis des Jugendamtes allen Eltern bei der Entscheidung, wem sie ihr Kind anver-trauen können, eine wichtige Hilfe sei.Die Kurse für die Kindertagespflege werden nach dem Programm „Zu-kunftschance Kinder - Bildung von Anfang an“ des Landes Rheinland-Pfalz und aus Mitteln des Europäischen Sozi-alfonds gefördert. Rund 200 Personen haben im Landkreis Altenkirchen die Qualifizierung für die Kindertagspfle-ge bislang erfolgreich absolviert. Die nächsten Kurse starten im Frühjahr 2011, voraussichtlich wieder im Raum Altenkirchen und Betzdorf.

Kirchenkreis erstmals „Durchführer“Tagesmütter-Ausbildung in Betzdorf abgeschlossen

Viel Anerkennung, Lob und auch ein bisschen Wehmut: für 12 Tagesmütter und einen Tagesvater ging mit der Verleihung der Zertifikate der Qualifizierungslehrgang für die Kindertagespflege zu Ende. Das Zertifikat erhalten haben: Melanie Bellinger, Nina Blümel, Annegret Buchen, Heidemarie Busack, Kai Dietzel, Natalie Höse, Melanie Fischbach, Angelika Wörmann, Nina Gorova-Eutebach, Marlies Mies, Nina Desiree Puderbach, Veronika Schnell, Ulrike Stinner.Mit auf dem Bild: Kreisbeigeordnete Dr. Heike Johannes, Jugendamtsleiter Hermann-Josef Greb, Helga Seelbach, Vorsitzende der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kreis, Monika Bitzhöfer und Anja Becker vom Jugendamt, Margit Strunk vom Familienbüro des Kreises und die Kursleiterinnen Liane Aust und Valeska Weber.

Wie kann man Tagesmutter / Tagesvater werden?Wer als Tagespflegeperson – wie Tagesmütter und -väter im Sozialgesetzbuch heißen – tätig sein und Kinder im eigenen Haushalt betreuen möchte, muss eine Pflegeerlaubnis beim zuständigen Jugendamt beantragen. Diese wird erteilt, wenn die Tagesmutter oder der Tagesvater für die Aufgabe geeignet ist und persönliche, räumliche und fachliche Voraussetzungen erfüllt, z. B. gute Deutschkenntnisse, ein einwandfreies Führungszeugnis und geeignete Räume. Hier werden seitens des Jugendamtes Einzelgespräche und Hausbesuche durchgeführt. Mit der er-folgreichen Teilnahme an einem Qualifizierungskurs erfüllen Tagesmütter/-väter die fachliche Voraussetzung zum Erhalt der Pflegeerlaubnis.Um alle Fragen der Eignung und die spätere Vermittlung kümmert sich das Ju-gendamt, um die Qualifizierung in Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und weitere Fortbildungen das Familienbüro der Kreisverwaltung. Zu den regel-mäßigen Angeboten für die Tagesmütter und -väter gehören auch Austausch- und Vernetzungstreffen und ein Rundbrief.Wer Interesse an einem Qualifizierungskurs hat, kann sich beim Familienbüro (Margit Strunk, Tel. 02681/812016) in die Interessentenliste aufnehmen lassen und bekommt so eine schriftliche Einladung zu den Infoveranstaltungen im Vorfeld der nächsten Kurse.

Ausbildung Tageseltern

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Jahr der Taufe

Offiziell eröffnet wird das Jahr der Taufe erst am 6. Januar 2011.

Doch es wirft seine Schatten weit voraus. „Erinnern“ Sie sich an Ihren Tauftag? Wissen Sie eigentlich, wie Sie diesen Termin erfahren, wenn Sie ihn nicht kennen? Gibt es Traditionen in ih-rer Familie/Ihrem Umfeld, den Tauftag zu bedenken oder zu feiern?Ist Taufe heute eigentlich nur noch Familienfeier? Oder doch mehr?Warum werden immer weniger Kinder aus evangelischen Familien getauft?Viele Fragten, die im Kontext des „Jah-res der Taufe“ sicher beleuchtet werden.Der Pfarrkonvent unseres Kirchenkrei-ses hat gemeinsam mit den Mitgliedern des Erwachsenenbildungsausschusses, den Prädikanten und Referent Pfr. Eck-art Schwab (Kirchenrat in Düsseldorf) das „Jahr der Taufe“ im Herbst diesen Jahres bereits in den Fokus genommen und erste Überlegungen angestellt, wie man das Gedenkjahr in die Kirchen-kreis-Angebote eibauen kann.Kirchenrat Schwab gab dazu einen Überblick über die Geschichte des „Jah-res der Taufe“ und der Diskussionen,

die sich derzeit in den Landeskirchen, aber auch EKD-weit, rund um das Tauf-Thema „tummeln“. Statistisch steht fest, dass die „Trauquote“ bei Evangelischen stetig zurückgeht – sie liegt nur noch bei etwa 50 % -, dass aber auch eine stark rückläufige Taufquote (bei Kindern) zu verzeichnen ist.Steigend ist hingegen die Quote der „Erwachsenentaufen“- sie liegt bei etwa 15 %. Bis in die siebziger Jahre hinein, so Kirchenrat Schwab, war die Kindertaufe ein fast allein stehender „Normalzustand“, mittlerweile stehen in der gesellschaftlichen Akzeptanz alle Altersgruppen von Täuflingen in einer Reihe.In Kleingruppen und später auch noch kurz im Plenum diskutierte der erwei-terte Pfarrkonvent die von der EKvW angestoßene Kampagne „Gottesge-schenk“ – an mehreren Stellen wird diese Kampagne auch alle Gemeinden erreichen -, den Gedanken eines Tauf-weges (was beginnt eigentlich mit der Taufe?), ein größeres „Tauferinnerungs-fest“, Begleitungen von PatInnen und die Idee eines „Tauf-Katechumenats“.

2011 wird das „Jahr der Taufe“Schwerpunktthema in der Frühjahrs-Ausgabe des DURCHBLICK/Geschichten gesucht

Im erweiterten Pfarrkonvent wurde das Thema „Taufe“ erörtert. Referent Pfarrer Eckart Schwab (Kirchenrat EKiR). Foto: Petra Stroh

In der DURCHBLICK-Ausgabe im Frühjahr 2011 wollen wir dem

Thema „Taufe“ einen breiten Raum geben.Dazu laden wir Sie zum Mitmachen ein!Wir freuen uns, wenn Sie Taufge-schichten, Erinnerungen rund um Taufe oder Patenamt beisteuern.Vielleicht nutzen Sie das „Jahr der Taufe“ auch einmal, um ihre eigene Taufe zu bedenken. Wissen Sie wann Ihr Tauftag ist? Gab es einen Tauf-spruch oder hat Ihre Gemeinde so eine Regelung erst später eingeführt? Gab es vielleicht nur einen Tauf-spruch für den gesamten Jahrgang? Welche kirchlichen Quellen kann man nutzen, um Informationen rund um die Taufe zu erhalten?Interessiert sind wir auch an Mei-nungsartikeln. Alle Anmerkungen, Anregungen und Meinungen können Sie an die Superintendentur des Kirchenkreises senden (Stadthallenweg 16, 57610 Altenkirchen) oder an [email protected]

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Im Jahr 2009 wurden in der rhei-nischen Kirche 20.981 Menschen getauft, darunter 2.020 Erwachsene. Das entspricht 7,3 Taufen pro 1.000 Gemeindeglieder. Zehn Jahre zuvor waren es 28.327 Taufen, davon 2.245 Erwachsene; 9,2 Taufen pro 1.000 Gemeindeglieder. Noch ein paar Daten aus der Statistik früherer Jahre: 1969: 49.146 / 526 / 12,5.1979: 26.819 / 1.073 / 7,4; 1989: 32.512 / 1.509 / 9,9;

2009 fast 21.000 Menschen getauft

Jahr der Taufe

Die Taufe ist ein Schwerpunktthema der EKiR für das kommende Jahr: „Menschen sollen neugierig gemacht werden auf das Gottesgeschenk, das die Taufe bedeutet. Familien sollen ermutigt werden, ihre Kinder taufen zu lassen. Gerade Alleinerziehende, die ihre Kinder oft nicht taufen lassen, weil sie kein Geld für eine Tauffeier haben, wollen wir in den Blick nehmen“, un-terstrich Petra Bosse-Huber, Vizepräses der EKiR.„Wenn ich gefragt werde, was Gott in der Taufe schenkt, formuliere ich es so: Gott hat dir zugesagt, dass er dich liebt und immer an dieser Liebe festhalten wird, komme, was da wolle“, erläuterte die Theologin: „Du bist befreit aus Verstrickungen, die dir das Leben un-möglich machen könnten – und es gibt bei allem, was an dir zutiefst mensch-lich und auch fehlerhaft ist, nichts, was dich für immer aus der Gemeinschaft

mit Gott und mit anderen Menschen ausschließen würde. Gewalt, Hass, Krankheit und Leid sind Realitäten dieser Welt, aber der wahre Kern in diesem Leben (und danach) sind die Liebe Gottes und seine Gerechtigkeit.“ Für den Reformator Martin Luther bedeutete der Satz „Ich bin getauft“ Stärkung und Trost.Ob heute viele Menschen Stärkung und Trost aus diesem Satz ziehen? Da ist Vizepräses Bosse-Huber skeptisch: „Vielleicht nicht. Genau deswegen fei-ern wir 2011 als ,Jahr der Taufe’.“ Um die Taufe neu ins Gespräch zu brin-gen, wird es in der rheinischen Kirche zwischen Emmerich und Saarbrücken auch Projekte für die Arbeit mit Jugend-lichen, Gemeindeseminare für Erwach-sene und – bislang eher selten in der rheinischen Kirche – große Tauf- und Tauferinnerungsgottesdienste geben.

aus: www.ekir.de

Menschen auf das Gottesgeschenk der Taufe neugierig machenRheinische Vizepräses: Familien und Alleinerziehende ansprechen

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Notfallseelsorge

Wer bislang noch nicht genau ermessen konnte, wie wichtig der Dienst der Not-fallseelsorgerInnen ist, konnte sich spä-testens bei dem Love-Parade-Unglück in Duisburg ein Bild davon machen. 30 Notfallseelsorgerinnen und -seel-sorger der Evangelischen Kirche im Rheinland waren direkt nach dem Unglück mit 19 Toten und mehr als 300 Verletzten bei der Love-Parade in Duisburg im Einsatz. Pfarrerinnen und Pfarrer unter Leitung des Duisburger Notfallseelsorgers Richard Bannert und des damaligen Landespfarrers für Not-fallseelsorge, Joachim Müller-Lange, nahmen sich der vom Unglück Betrof-fenen an. Gleichzeitig kümmerten sie sich um Einsatzkräfte der Polizei und der Rettungsdienste, um mit der er-schütternden Situation klar zu kommen. Ursprünglich war die Notfallseelsorge mit 15 Mitarbeitenden vor Ort, um die

gigantische Raver-Party zu begleiten. Nach dem Unglück wurden kurzfristig weitere Kräfte aus umliegenden Kir-chenkreisen nach Duisburg beordert. Weitere kamen in den Folgetagen, viele engagierten sich zudem bei dem Gedenk-Gottesdienst in der Duisburger Salvatorkirche.

Notfallseelsorge im Blick

In den Medien wurde auch die Arbeit der Notfallseelsorge aufmerksam wahrgenommen. Pfarrer Joachim Müller-Lange, in Duisburg noch als Landesfpfarrer für die Notfallseel-sorge im Einsatz und mittlerweile im Landeskirchenamt beschäftigt, zeigte mehrfach eindrucksvoll auf, wie wich-tig der Dienst an dieser Stelle ist/war. Seelsorge in Extremsituationen wird gebraucht und professionell geleistet. Mancher, der spontan Hilfe in dieser

unüberschaubaren Unglückssituation leistete, merkte erst spät, was alles um ihn herum und auch mit sich selbst passierte, und war dringend auf die Hilfe der Notfall-SeelsorgerInnen an-gewiesen.Selten in spektakulären Einsätzen, aber dennoch vielfach gefordert ist auch die Notfallseelsorge in unserem Kirchenkreis.28 Einsätze waren allein bislang in 2010 zu leisten. Die bislang größte Einsatz-zahl seit dem Bestehen der Notfallseel-sorge vor Ort.Pfarrer Markus Aust (Betzdorf) koor-diniert als Synodalbeauftragter für die Notfallseelsorge im Kirchenkreis das immer wichtiger werdende Arbeitsge-biet.Aust versucht die stetig weiter auseinan-derklaffende Schere zwischen steigen-den Einsatzzahlen und zurückgehenden Personalressourcen – vor allem auch im katholischen Bereich - zueinander zu bringen.Seit 2007 hat sich der Einsatz der öku-menischen Notfallseelsorge im Kreis Altenkirchen grundlegend geändert. Gab es bis dahin ein „Bereitschafts-modell“, wurde umgestellt auf „Vor-Ort-Rufe“.

Neues Bereitschaftsmodell

Das alte Bereitschaftsmodell war so or-ganisiert, dass evangelische und katholi-sche NotfallseelsorgerInnen jeweils eine Woche Dienst hatten – im gesamten Kreis. Diese Liste hatte die Rettungs-leitstelle und rief entsprechend den/die diensthabende Einsatzseelsorger/in über ein Dienst-Handy zum Einsatz.Ab 2008 wurde umgestellt – der jähr-liche Einsatzplan war einfach nicht

Notfallseelsorgeimmer mehr Anfragen

Nicht nur im Großschadensfall mit dem Einsatz vieler Hilfskräfte sind die NotfallseelsorgerInnen gefordert. Die meisten Einsätze im Kreis Altenkirchen bislang sind eher „stiller Natur“, aber dennoch für die Betroffenen eine ganz wichtige Hilfe.

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Notfallseelsorge

mehr zu füllen. Stattdessen bekam die „Einsatz-Zentrale“ – diesen Dienst hat das Antonius-Krankenhaus in Wissen übernommen – ein Computerpro-gramm für Telefonverbindungen zu den entsprechenden SeelsorgerInnen vor Ort. Je nachdem, wo nun ein Einsatz gefordert ist, telefonieren die Krankenhaus-Mitarbeitenden mit den entsprechenden Kräften vor Ort. Sind diese nicht erreichbar, wird der Radius rund um die Einsatzstelle immer weiter gezogen, bis Hilfe gefunden ist.„Man gibt sich dort sehr viele Mühe, und wir sind den Menschen im Kran-kenhaus Wissen ausgesprochen dank-bar für ihren Einsatz und ihre ‚Hartnä-ckigkeit’ im Nachfassen“, unterstreicht Markus Aust.Die Neuordnung hat sowohl Vor- wie auch Nachteile. Vorteilhaft ist, dass die Seelsorger meist nur einen kurzen Anfahrtsweg und einen hohen Bekannt-heitsgrad haben. Nachteilig, dass nicht immer ein Einsatzwunsch (direkt) er-füllt werden kann. Es haben auch nicht alle SeelsorgerInnen die Fortbildung im Bereich Notfallseelsorge durchlaufen.Während es vor der Umstrukturie-rungsphase meist um die 20 Einsätze jährlich gab, stieg die Häufigkeit, dass NotfallseelsorgerInnen angefordert

Bundespräsident ehrte NotfallseelsorgerInnenZwölf Mitarbeitende der Notfall- und der Polizeiseelsorge aus der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Bistum Essen wurden im Dezember für ihren Einsatz bei der Loveparade-Katastrophe im Juli geehrt: Sie waren zu Gast bei Bundespräsident Christian Wulff in Berlin. Der Bundespräsident hatte gut 200 MitarbeiterInnen der Einsatzkräfte und Hilfsorganisationen ins Schloss Bellevue einge-laden, die sich bei der Panik auf der Loveparade um Sterbende, Verletzte und Traumatisierte des Unglücks und um die vom Einsatz belasteten Helferinnen und Helfer gekümmert haben.Stellvertretend für die vielen hundert Einsatzkräfte erhielten die vom Bundespräsidenten eingeladenen Frauen und Männer eine Anerkennungsurkunde für ihren Dienst. Schon am Rande des Gedenkgottesdienstes für die Unglücksopfer am 30. Juli in der Duisburger Salvatorkirche hatte sich Bundespräsident Christian Wulff im Stadthistorischen Museum mit Helferinnen und Helfern getroffen, um ihnen seinen Dank auszusprechen.

wurden, in den vergangenen Jahren stetig an. Meist betreuen die Notfall-seelsorgerInnen Menschen, die mit ei-nem plötzlichen Todesfall konfrontiert wurden, überbringen Todesnachrichten oder helfen Hilfskräften nach belasten-den Einsätzen.

Fortbildung und Supervision

Pfarrer Markus Aust sammelt die Einsatzprotokolle, so ist nicht nur die Statistik gewährleistet, sondern man hat auch wertvolle Hinweise auf nötige Fortbildungen. Einmal jährlich kom-menden die NotfallseelsorgerInnen in ökumenischer Eintracht zum Konvent – auch mit einem Fortbildungsangebot - zusammen. Einmal im Jahr gibt es auch einen Austausch mit den Einsatzleitern der NFS der Nachbarkreise – denn im Großschadensfalle, wie etwa auch in Duisburg – spielen Grenzen keine Rolle mehr und alle Einsatzkräfte helfen mit.Fortbildung, und bei Bedarf auch Supervision, wird zudem von der Lan-deskirche angeboten.Ebenfalls einmal jährlich (diesmal in Wissen) findet ein Ökumenischer Got-tesdienst für Rettungskräfte, Polizei, Feuerwehr, NotfallseelsorgerInnen und Angehörige von Unglücksopfern statt. Dort sorgen auch ein anschließender

Imbiss und viel Zeit für Begegnung und Austausch dafür, dass man im Gespräch bleibt.Für das kommende Jahr ist ein Kon-vent mit NofallseelsorgerInnen und Schulvertretern geplant, damit man sich auch auf dieser Ebene austauschen kann, was in einem Einsatzfall alles zu bedenken ist.Gelingende Kommunikation ist eine der tragenden Säulen der Notfallseel-sorge. Hier besteht – so Aust – immer noch Ausbaubedarf. Er hofft, dass bei einem Treffen auf den Leitungsebenen ‚Dechanten/Superintendenten’ noch Optimierungsmöglichkeiten der Alar-mierung und Zuständigkeiten bespro-chen und geklärt werden. PES.

Markus Aust leistet viel Organisationsarbeit, um hier vor Ort die Notfallseelsorge zu gewährleisten. Der Bedarf steigt stetig.

Beim Kreiskirchentag war die Notfallseelsorge mit einem Stand präsent und stellte ihre Arbeit einem großen Publikum vor. Fotos: Petra Stroh

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Veränderungen

Neues Gesicht an der Spitze der Frauenhilfe

Seit 1. Oktober hat Pfarrerin Dagmar Müller die Leitung der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V. und ihrer Diakonischen Einrichtungen gGmbH übernommen. Bereits im Juli wurde sie von einer Sonder-Delegiertenversamm-lung mit großer Mehrheit gewählt.In den vergangenen zehn Jahren hat Pfarrerin Müller in der Evangelischen Studierendengemeinde in Bonn gear-beitet. Davor war sie - von 1996 bis 2000 - schon einmal als Referentin bei der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V. als Pastorin im Son-derdienst tätig, so dass sie bereits über vielfältige Einblicke in die Strukturen und Arbeit der Frauenhilfe verfügt.Neben ihrer theologischen Ausbildung kann Pfarrerin Müller ein Aufbaustu-dium in Sozialmanagement und eine Weiterbildung zur Psychologischen Beraterin für Lebens-, Ehe- und Erzie-hungsberatung vorweisen.„Ich freue mich auf die vielfältige Arbeit in unserem Verband. Der Einsatz von Frauen für Frauen, der seit über hundert Jahren diese Arbeit prägt, hat nichts an Aktualität verloren. Unsere theologi-sche und emanzipatorische Bildungsar-beit für Frauen und unsere diakonische Arbeit haben immer auch eine politi-sche Dimension, mit der sie in Kirche und Gesellschaft wirken“, gab die neue Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V. bekannt. Sie tritt die Nachfolge von Anke Kreutz an.

„Aus EKD-Sicht nur Übergangslösung“Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der EKD, hat Vorbehalte gegen den geplan-ten Bundesfreiwilligendienst, der den Zivildienst ablösen soll. Aus Sicht der EKD könne dies nur eine »Übergangslösung« darstellen, sagte Schneider. „Keinesfalls dürfen dadurch die bestehenden Jugendfreiwilligendienste gefährdet werden.“ Vielmehr sollten Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale und Ökologische Jahr in ihrer Vielfalt und Eigenart gestärkt werden.Der Ratsvorsitzende kündigte an, dass der Rat der EKD zwei Vorschläge der Synode aufgreifen werde. Für die evangelischen Freiwilligendienste im In- und Ausland sei eine Gesamtstrategie erforderlich. Die »Konferenz evangelischer Freiwilligendienste« müsse mehr sein als eine »bloße Lobbygruppe«. Dieser Zu-sammenschluss müsse das Profil der Freiwilligendienste abbilden und zu deren Identitätsbildung beitragen. Daneben könnte es sinnvoll sein, einen Beauftragten für die evangelischen Freiwilligendienste zu ernennen, sagte Präses Schneider. epd-

Kevin Krämer, Vanessa Mertgen, Valentina Bichner, Patrick Lauer und Horst Pitsch (v.l.) informierten beim Neujahrsempfang

Neue „Freiwilligendienste“ und ihre Möglichkeiten„Freiwilligendienste“ standen diesmal im Mittelpunkt des Neujahrsempfanges unseres Kirchenkreises. In Altenkirchen referierte dazu Heribert Michels, Referent für Zivildienst und „Freiwilliges Soziales Jahr“ der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, ein profunder Kenner der „Freiwilligenarbeit“, der zunächst auf die neuesten gesetzlichen Entwicklungen einging. Michels zeigte auf, welche Herausforderungen mit der Aussetzung des Wehr- und Zivildienstes für die Anbieter von Diensten, aber auch für die Gesellschaft verbunden sind.Wie Freiwilligendienste prägen, unterstrichen vier junge Menschen aus der Region: Kevin Krämer, Vanessa Mertgen, Valentina Bichner und Patrick Lauer absolvieren ein Freiwilliges Soziales/ Ökologisches Jahr und rieten ihren Altersgenossen zur Nachahmung.Horst Pitsch, Jugendreferent unseres Kirchenkreises, kommt auch gerne in Ge-meindegruppen und Schulen vor Ort, um über die vielfältigen Möglichkeiten der Freiwilligendienste im In- und Ausland zu informieren.

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Bundesgartenschau

Mittendrin und ganz nah dran „Kirche auf der BUGA 2011“ mit umfangreichem Programm

Koblenz. Ihr Programmangebot für die Bundesgartenschau in Koblenz haben Vertreter des ökumenischen Projekts „Kirche auf der BUGA 2011“ Anfang Dezember auf der Festung Ehrenbreitstein vorgestellt. Träger des Projektes sind die Evangelische Kirche im Rheinland und das Bistum Trier.

Von Mitte April bis Mitte Oktober sind regelmäßige Got-tesdienste, Gebetszeiten, kirchenmusikalische Konzerte und Ausstellungen geplant. Zentrale Orte dafür sind die Festungskirche auf dem Ehrenbreitstein und die Basilika St. Kastor, die unmittelbar am BUGA-Kernbereich um das Deutsche Eck liegt, aber ohne Eintritt zugänglich bleibt. Für eine „Atmosphäre der Gastfreundschaft“ sorgt an beiden Orten ein ehrenamtlicher Besucherdienst; 150 gut geschulte Frauen und Männer leisten Informations-, Aufsichts- und Ordnungsdienste und stehen für Gespräche mit den Besu-chern der Gartenschau bereit. Die Angebote bei „Kirche auf der BUGA“ werden von Gruppen, Verbänden und Pfarreien rund um Koblenz und aus der Umgebung gestaltet. Insge-samt wirken rund 8.000 Menschen an den verschiedenen Veranstaltungen mit.Der evangelische Projektleiter Pfarrer Sven Dreiser und sein katholischer Kollege, Pastoralreferent Kalle Grundmann, erklärten, Festungskirche und Basilika seien täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. An Sonn- und Feiertagen gibt es um 12 Uhr einen Gottesdienst in der Festungskirche und um 17 Uhr den „Koblenzer Evensong“ in der Basilika. An den Werktagen findet um 12 Uhr ein Mittagsgebet (Festungskirche), um 13.30 Uhr die „Paradiesmusik am Mittag“ (St. Kastor) und um 17 Uhr ein Abendgebet (Festungskirche) statt. Donnerstags um 18 Uhr gibt es „KircheKunstKultur“ in der Festungskirche, samstags bietet das Projekt um 12 Uhr das Mittagsgebet (Festungskirche), um 12.30 Uhr die „Musik zur Marktzeit“ (St. Kastor) und um 17 Uhr das Abendgebet (Festungskirche) an. Dazu kommen Gottesdienste zu verschiedenen Anlässen, wie etwa der ökumenische Gottesdienst zur Eröffnung der

BUGA mit Präses Nikolaus Schneider (Evangelische Kirche im Rheinland) und Bischof Dr. Stephan Ackermann (Bistum Trier) am Freitag, 15. April, um 10.15 Uhr in der Basilika St. Kastor.Superintendent Rolf Stahl (KK Koblenz) sieht gute Grund-lagen für das kirchliche Engagement auf der Bundesgarten-schau: „In den Gärten der Bibel erfährt man Wesentliches über Gott und Mensch. Sie sind Orte menschlicher Erfahrung und göttlicher Offenbarung.“ Er schätze „die vielen sich bietenden Möglichkeiten ökumenischer Zusammenarbeit, die große Bereitschaft, Kirche auf der BUGA ehrenamtlich zu unterstützen, die tiefe Freude, kirchliche Gastfreundschaft zu gestalten und die ungeahnte Fülle an Begegnungen, die sonst nicht zustande kämen. Wir freuen uns auf die Bundesgar-tenschau und dass wir mit unseren Kirchen mittendrin und ganz nah dran sind.“ Beide Kirchen finanzieren das Projekt mit jeweils 150.000 Euro.

Alle Termine und weitere Informationen zum Programm und den einzelnen Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.kirche-buga2011.de

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Mehr Transparenz

Vor Ort gab es im Kirchenkreis viele Informationen zum Neuen kirchlichen Finanzwesen (NKF). Ein-geladen hatte der Kirchenkreis dazu die Presbyteri-

umsvorsitzenden und Kirchmeister der Kirchengemeinden, die Mitglieder des synodalen Finanzausschusses, den Kreis-synodalvorstand, die Mitarbeitenden des Kirchenkreises, die sich mit den Finanzfragenbeschäftigen, sowie die Landessy-nodalen unseres Kirchenkreises.Superintendentin Andrea Aufderheide konnte als versierte Fachleute zur Informationsveranstaltung den Projektleiter NKF, Dr. Gerhard Schneider, und Ursula Witzel vom Pro-jektteam begrüßen.Bei der Landessynode Anfang Januar in Bad Neuenahr wer-den verschiedene Beschlüsse zum NKF fallen, und die beiden Fachleute brachten die Kirchenkreis-Verantwortlichen auf den neuesten Stand der Informationen, aber auch Diskussi-onen. Viele Anwesende nutzten im Forum der Kirchenge-meinde Altenkirchen die Gelegenheit für Rückfragen und kritische Anfragen, etwa zur Bewertung von Gebäuden.Während die Kommunen der Region schon seit längerem ihre Buchführung auf die so genannte „Doppik“ umgestellt haben, ist diese Systemumstellung derzeit bei den kirchlichen Haushaltern in Vorbereitung und teils ersten Ausführungen.Doch das NKF ist mehr als nur eine bloße Umstellung eines Buchführungs-Verfahrens. Durch die Führung eines „Haushaltsbuches“ werden viele Handlungsfelder transparent und mache Entscheidungs-prozesse an vielen Stellen einfacher. Transparent werden dadurch nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch vieles, was bislang im „Nebulösen“ blieb: Was „kostet“ ein Gottes-dienst wirklich? Wieviel Arbeitszeit wenden die Beteiligten

(PfarrerInnen/KirchenmusikerInnen/KüsterInnen) für einen Gottesdienst auf ? Wieviele ehrenamtliche Stunden stecken in welchen Projekten? Gemeinden können auf die-sen Grundlagen nachvollziehen, was mit welchem Aufwand verbunden ist und ob man sich damit im Einklang mit der Gemeindekonzeption befindet, oder vielleicht dort noch einmal nacharbeiten will. Pes. Vielfältige Informationen zum Neuen Kirchlichen Finanz-wesen sind auf der Internetseite der Landeskirche www.ekir.de/nkf zu finden und zu nutzen.

Neues kirchliches FinanzwesenFür den Kirchenkreis gab es profundes Wissen vor Ort

Dr. Gerhard Schneider (links) und Ursula Witzel (rechts) vom Projektteam NKF der Landeskirche informierten in Altenkirchen bei einer Fachtagung.

Zahlreiche Interessierte aus Kirchengemeinden, Kirchenkreis und Verwaltung wurden zum Neuen Kirchlichen Finanzwesen auf den neuesten Stand gebracht. Bei der Landessynode im Januar fallen Entscheidungen zum Thema. Fotos: Petra Stroh

Neues Internetportal für evangelische Tagungshäuser

Ein neues Internet-Portal www.evangelische-häuser.de bie-tet bundesweit eine Übersicht evangelischer Tagungshäuser an. Es erleichtert Gemeinden und Gruppen die Suche nach dem geeigneten Haus für Tagungen, Freizeit, Sport oder Meditation; zum anderen zielt die Webseite auch darauf ab, eine hohe und flächendeckende Auslastung evangelischer Häuser zu erreichen.Auf der Startseite gibt es zwei Sucharten: Einmal die Suche anhand von Kriterien entsprechend der Präferenzen der Nutzer; zum anderen ist die Suche über eine Landkarten-struktur möglich, die nach Bundesländern und touristischen Regionen aufgeteilt ist.

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Aus dem Kirchenkreis

„Kirchenkabarett“ begeisterte die HelferscharDas Kölner Kirchenkabarett „Klüngel-beutel“ begeisterte bei einem Auftritt in der Vorweihnachtszeit in der Altenkir-chener Christuskirche ein vollbesetztes Haus. Unter den zahlreichen Besuche-rInnen waren auch viele HelferInnen des Kreiskirchentages im August. Als Dankeschön für ihren Einsatz dort erhielten sie die Karten für das Kaba-rettprogramm.Wie schon seit 20 Jahren nahm die „Mannschaft“ von Klüngelbeutel auch in ihrem aktuellen Programm „Gott ist ein Hütchenspieler“ das kirchliche und gesellschaftliche Leben „auf die Schippe“. Diesmal suchten die Kölner, die traditionell „nur spielen wollen“, verzweifelt nach einem neuen Heim für „verlassene ChristInnen“, machten in diversen Papierkörben einige unkorrekte Funde und liesen die „Kruzifixfrage“ (bis zum nächsten Programm?) offen. Foto: Petra Stroh

Jalil Schwarz (2.v.r.) ist christlicher Palästinenser und trägt den Titel

„Friedenskoch“. Er hat einen Traum: den vom Frieden im Heiligen Land, genauer gesagt vom Frieden zwischen Juden, Christen und Muslimen. Und dieser Frieden fängt ganz klein an: bei Kindern. Sie sollen in Ramle gemein-sam einen interreligiösen Kindergarten besuchen können. SchülerInnen der Berufsbildenden Schule (BBS) Wissen halfen nun tatkräf-tig mit, dass dieser Traum der Wirklich-keit ein Stück näher kommt.

Schüler helfen einen Traum zu „bauen“Leckeres ‚Friedens-Gericht’ an der Berufsbildenden Schule in Wissen erbrachte 1000 Euro Reinerlös

Nicola Löser-Rott, Pfarrerin an der BBS (Bildmitte), stellte dazu gemeinsam mit dem „Friedenskoch“ Jalil Schwarz, ein leckeres Gemeinschaftsprojekt auf die Beine. Damit „Esaus Linsengericht“ in 200 Portionen für den Mittagstisch in der Wissener Schule bereit stehen konnte, war einiges an Vor- und Ko-operationsarbeit vonnöten. Die drei mit dem Projekt betrauten Klassen stellten Info- und Werbematerial zusammen und verbreiteten es im Schulhaus. Sie organisierten den Vorverkauf, bei dem sie die Preise clever aushandelten. Sie bastelten die Tischdekoration, die aus der Pausenhalle ein einladen-des Gasthaus machte. Sie halfen Jalil Schwarz beim Kochen, sie deckten für 200 Personen den Tisch, sie gaben das Essen aus und halfen mit beim Aufräumen. Der Erlös der Essens-Aktion wird in das Kindergarten-Projekt fließen. Pfarrerin Löser-Rott: „Mein Verspre-

chen an Jalil Schwarz, dass unsere Schulgemeinschaft einen Erlös von 1000 Euro zusammenbringt, ist ge-nau erfüllt worden. 1010 Euro sind zusammengekommen. Wir können als Schule stolz sein auf so viel gemeinsa-mes und vielfältiges Engagement. Wir haben nicht nur gemeinsam mit kleinen Steinen an einem Friedenshaus gebaut, sondern auch einiges für den Schulfrie-den getan.“Neben dem schmackhaften „Linsen-gericht“ gab es für die SchülerInnen in der BBS aber auch „Nachdenkliches und Bedenkenswertes“ und von vielen den Wunsch, dass man diese Aktion unbedingt wiederholen müsse.

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„Endlich ist es soweit, ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung“. Superinten-dentin Andrea Aufderheide freute sich, dass die Kircheneintrittsstelle unseres Kirchenkreises kürzlich erstmals ihre Türen öffnen konnte. Planungen und Ideen einer Kirchenein-trittsstelle im Kreis gab es bereits seit längerem. „Nun sind die rechtlichen Möglichkeiten geschaffen und perso-nelle Ressourcen vorhanden“.Die Synode des Kirchenkreises hatte im November 2006 den Beschluss gefasst, innerhalb von zwei Jahren im Rahmen des Projektes „Gemeinsam wachsen“ u. a. eine Kircheneintrittsstelle einzu-richten, und zwar bestehend aus einer mobilen Stelle und einer stationären in Altenkirchen.Damals begann auch eine Arbeitsgrup-pe das Projekt zu planen, der Weggang einer Pfarrerin und strukturelle Verän-derungen ließen eine Weiterarbeit aber zunächst nicht zu.Mit Dienstantritt von Angela Scharf (Pfarrstelle mit besonderem Auftrag) 2010 im Kirchenkreis konnten dann erneute Vorarbeiten losgehen.Zunächst wurde ein Konzept erstellt, mit dem die Kircheneintrittsstelle be-antragt werden konnte. Im Laufe des Herbstes kam dann die Genehmigung aus Düsseldorf.„In der Gemeinschaft der Christen steht immer eine Tür offen und wir

hoffen, dass eine ‚Kultur des Willkom-mens’ spürbar wird!“Dass die Kircheneintrittsstelle zu Be-ginn eines neuen Kirchenjahres eröffnet werden konnte, ist für Pfarrerin Angela Scharf ein ganz besonderer Akzent. Die junge Pfarrerin wird – begleitet von einem Team des Kirchenkreises – die Eintrittsstelle betreuen; zwei Einsatz-varianten sind geplant.So wird einmal wöchentlich die Ein-trittsstelle in dem Nebenraum der Evangelischen Öffentlichen Bücherei (im Untergeschoss der Christuskirche) geöffnet sein. Jeweils am Donnerstag, dem Markttag in Altenkirchen, ist die Eintrittsstelle von 10 bis 12 Uhr besetzt. Daneben gibt es eine mobile Eintritts-stelle, die im gesamten Kirchenkreis zum Einsatz kommen kann.Dazu gibt es eine entsprechende Aus-rüstung, die an den jeweiligen Veran-staltungsorten aufgebaut werden kann. Mit Hilfe der Gemeinden von Ort

kann dann zu verschiedensten Anlässen (Messen, Ausstellungen, Feste etc.) eine entsprechende Eintrittsstelle präsentiert werden.„Der Eintritt ist oft ein (Wieder)Durchschreiten der kirchlichen Tür“, beschreibt Angela Scharf. Türbilder prägen auch die Broschüren und Eintrittsstellen-Schilder. Alle 16 evan-gelischen Kirchengemeinden im Kreis sind mit ihren Eingangsportalen dort zu sehen. „Natürlich können ein-trittswillige Menschen sich weiterhin an ihre Heimatgemeinde wenden; die Eintrittstelle ist ein Zusatzangebot“, verdeutlichte Pfarrerin Scharf, die auch dem Angstgefühl entgegenwirken will, dass Eintrittswillige eine „Glaubensprü-fung“ ablegen müssten. Neben einer Stelle für Menschen, die in der Kirche wieder ein Zuhause finden wollen, soll die Eintrittsstelle auch ein Ort sein, an dem Menschen über ihre Erfahrung mit Kirche sprechen können.

Eintrittstelle des Kirchenkreises offiziell eröffnetJeden Donnerstag steht die Tür für Eintrittswillige in Altenkirchen offen

Pfarrerin Angela Scharf betreut die stationäre Kircheneintrittsstelle des Evangelischen Kirchenkreises in Altenkirchen, wird aber mit ihrem mobilen Equipment auch an vielen anderen Orten im Kreis Alten-kirchen zu sehen sein. Fotos: Petra Stroh

Superintendentin Andrea Aufderheide und Pfar-rerin Angela Scharf in der mobilen Eintrittsstelle

Treten Sie ein

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... in unsereevangelische Kirche

Kircheneintritt geht an „vielen Türen“

Wer (wieder) in die evan-gelische Kirchen eintre-ten möchte, kann dies an unterschiedlichen Stellen tun. Er oder sie kann sich an den zuständigen Orts-pfarrer/die zuständige Ortspfarrerin wenden. Das ist jedoch mit dem Beschluss der Synode der EKiR vom 11. Januar 2001 nicht mehr der ein-zige Weg. Jeder Pfarrer und jede Pfarrerin aus dem Bereich der EKD kann Eintrittswillige (wie-der) aufnehmen. Ebenso kann der Kircheneintritt in einer anerkannten Ein-trittsstelle erfolgen. Diese kann an einen Ort gebun-den sein, z.B. eine City-kirche, aber auch mobil unterwegs sein, wie bei uns und in den ländlichen Nachbarregionen. Viele Menschen greifen gerne auf das Angebot der Ein-trittsstellen zurück.Der Kircheneintritt ist selbstverständlich weiter-hin bei allen zuständigen PfarrerInnen in den Ge-meinden vor Ort möglich. Dies hat dann den Vorteil, dass sofort auch ein Kon-takt mit den Menschen vor Ort gegeben istInformationen rund um Kircheneintritt, Abspra-chen etc. sind über die Superintendentur des Kir-chenkreises 02681/80 08 35 möglich. Informatio-nen zum Kircheneintritt auch auf www.kirchen-kreis-altenkirchen.de

„Urlaubsmünzen“ sind weiter gefragtAuch weiterhin können Urlaubsmünzen - alte Fundstücke, Kleingeld aus der Urlaubskasse, alte Scheine etc. - in allen Kirchengemeinden abgegeben werden und gelangen von dort über die Superintendentur an Uwe Seils vom Landeskirchenamt.In einem Schreiben an den Kirchenkreis bedankte sich Seils jüngst für die rege Bereitschaft im Kirchenkreis, mit den Urlaubsmünzen Gutes zu tun.Mit der Stiftung „Hephata“ in Mönchengladbach wurde vereinbart, dass in deren Werkstätten für Behinderte Arbeitsplätze zur Hilfe beim Sortieren und Zählen ausländischer Devisen geschaffen werden.Nach dem Sortieren werden die Münzen verkauft: Noch gültige an Personen, die in dieses Land fahren (zu 75% des Bankwertes), andere (exotische Münzen sowie nicht mehr gültige Geldscheine) gehen an Sammler gegen eine Spende.Auch aus den meisten Euro-Ländern können die Münzen und Geldscheine noch zum Geld-

wert getauscht werden: Freundliche Menschen bringen Münzen und Geldscheine der Euro-Länder zur Zentralbank in den jeweiligen Staaten und tauschen sie dort in Euro um.Der Reinerlös geht in voller Höhe an die Schulstiftung der Evangelischen Kirche im Rheinland, die damit hilft, die Erhaltung der landeskirchli-chen Schulen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sicherzustellen. So werden an den Schulen auch Seel-sorgerInnen unterstützt, die Schü-lerInnen, LehrerInnen und Eltern beratend zur Seite stehen.Damit auch weiterhin Gutes mit dem „überzähligen Kleingeld“ getan werden kann, sollten die Restdevi-sen wieder in den Gemeinden bzw. direkt bei der Superintendentur des Kirchenkreises abgegeben werden.

Stellenanzeigen auf der Internetseite

Stellenangebote des Kirchenkreises (und der Gemeinden – wenn diese sie melden!) sind auch auf der Inter-netseite des Kirchenkreises zu finden (www.kirchenkreis-altenkirchen.de). Ein Blick in die Rubrik “Stellenan-gebote“ lohnt sich daher auch mal häufiger.

Wechselgeld

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Personalia

Gleich an zwei Terminen im Jahr blickt der Kirchenkreis auf langjährige Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter.Im Frühling kam die Mitarbeiterschaft zu ihrer jährlichen Versammlung zusammen (in diesem Jahr war die-se auch mit der Wahl einer neuen Mitarbeitervertretung verknüpft). Synodalassessor Marcus Tesch, der die Versammlung begleitete, dankte allen MitarbeiterInnen für ihren Einsatz für den Kirchenkreis und würdigte zwei Jubiläen.

Waltraud Weller (Verwaltungsamt) konnte auf eine 40jährige Mitarbeit im kirchlichen Dienst zurückblicken, Herta Kühn (Kasse/Superinten-dentur) ist seit zehn Jahren beim Kirchenkreis beschäftigt. Assessor Tesch beglückwünschte die beiden Mitarbeiterinnen.

Herta Kühn (links) und Waltraud Weller wurden für ihre langjährige Mitarbeit im Kirchenkreis beglückwünscht. Assessor Marcus Tesch lobte die engagierten Mitarbeiterinnen für ihren Einsatz. Foto: Petra Stroh

Zehn Jubiläen

Gleich zehn Jubiläen gab es am Buß- und Bettag zu feiern. Wie alljährlich treffen sich die Kirchenkreis-Mit-arbeitenden an diesem Tag, um ge-meinsam Gottesdienst zu feiern. Das Verwaltungsamt des Kirchenkreises und seine Einrichtungen bleiben an diesem Vormittag geschlossen und

zeigen auch nach außen auf, dass man dem Buß- und Bettag als kirchlichen Feiertag auch weiterhin einen hohen Stellenwert einräumt.Im Anschluss an den gemeinsamen Gottesdienst, der in diesem Jahr mit Superintendentin Andrea Auf-derheide und Pfarrer Hans-Jörg Ott (Skriba/Predigt), Organistin Nata-scha Schewelew (Almersbach) und KSV- Mitgliedern gefeiert wurde, kommen die MitarbeiterInnen stets zu einem gemeinsamen Frühstück zu-sammen. Dort gibt es neben leckeren Angeboten auch immer die aktuellen Informationen der vorausgegangenen Kreissynode.Zehn MitarbeiterInnen des Kirchen-kreises feierten in der zweiten Jahres-hälfte 2010 ein Dienstjubiläum. „In unterschiedlichsten Arbeitsgebieten sind Sie über eine sehr lange Zeit mit unserem Kirchenkreis verbunden und leisten ‚gute Arbeit’, jede und jeder mit ihren/seinen Gaben“, unterstrich Superintendentin Andrea Aufderheide bei ihren Worten an die Geehrten.Ganz persönliche Bilanzen der Tätig-keiten zeigten allen Mitarbeitenden noch einmal auf, wie vielfältig die ‚Ga-

ben’ sind, die die Kirchenkreis-Arbeit bereichern und ausmachen.Seit zehn Jahren ist Sanja Grab (Raum-pflege/Beratungsstelle) in Kirchen-kreis-Diensten. Auf eine fünfzehnjäh-rige Zugehörigkeit zum Kirchenkreis blicken Kerstin Görtz (Kasse) und Petra Stroh (Öffentlichkeitsarbeit) zurück. Seit 20 Jahren bereits stehen Claudia Müll (Verwaltungsamt) und Ilse Sonnentag (Jugendreferat) in Kirchenkreis-Diensten.Uwe Danner (seit Februar Leiter des Verwaltungsamtes) und Günther Kleisz (techn. Dienst) sind seit einem Vierteljahrhundert in Altenkirchen beschäftigt und feierten „Silberjubi-läum“.Gleich drei Jubilare können eine 30jährige Zugehörigkeit zum Kirchen-kreis feiern: Wolfgang Fanter (Leiter der Beratungsstelle), Elke Schüler (Personalabteilung und seit Februar stellvertretende Verwaltungsamtslei-terin) sowie Kreiskantorin Elisabeth Schubarth (auch Kirchengemeinde Altenkirchen).Neben einem herzlichen Dankeschön erhielten alle Jubilare einen Blumen-strauß und ein Buchgeschenk.

Verdiente Mitarbeitende geehrt

Nicht alle Jubilare konnten am Buß- und Bettag persönlich die Glückwünsche durch Superintendentin Andrea Aufderheide (3.v.l.) entgegen nehmen. In der Runde aller Mitarbeitenden waren allerdings die Jubilare (v.l.) Uwe Danner, Claudia Müll, Kerstin Görtz, Petra Stroh, Wolfgang Fanter und Elke Schüler. Foto: Gaby Uhr

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Personalia

Pfarrer Bernd Henrich (Schöne-berg) ging nach 36 Dienstjahren in der Kirchengemeinde Schöneberg im September in den Ruhestand. Mit einem Gottesdienst in der Auf-erstehungskirche in Schöneberg und einem Empfang in der Wiedhalle in Neitersen wurde der Gemeindepfar-rer von vielen Menschen der Region verabschiedet. Die Seelsorge war einer der Schwerpunkt-Arbeitsbereiche von Bernd Henrich, und über die Gemein-degrenzen weit hinaus nahmen viele Menschen über die Jahre gerne seine Angebote der „Trauergruppen“ an.Die Kirchengemeinde Schöneberg ist nach dem Ausscheiden Henrichs eine pfarramtliche Verbindung mit der Kir-chengemeinde Mehren eingegangen. Pfarrer Bernd Melchert (Mehren/Schöneberg) ist seit dem 1. Oktober zuständiger Gemeindepfarrer für Mehren und Schöneberg. Damit ende-te auch sein Zusatzauftrag „Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und ihre Familien“. Für diesen Arbeitsbe-reich wird es in 2011 eine Neuregelung geben.

Wir verabschieden und begrüßen...

Kreiskantorin EIisabeth Schubarth (Altenkirchen) geht zum Jahresende in den vorzeitigen Ruhestand. Die Kirchenmusikerin war seit 1980 so-wohl im Kirchenkreis wie auch in der Kirchengemeinde Altenkirchen aktiv. In den 30 Jahren ihrer Dienstzeit gab es nicht nur zahlreiche „Außenwir-kungen“ in Form von Konzerten – oft auch größere Werke mit erweiterter

Kantorei, Orchestern und Solisten –, sondern auch „Spuren“ in den Gemeinden, etwa beim Bau oder der Renovierung von Orgeln. Elisabeth Schubarth wurde in einem Singgottes-dienst in Altenkirchen aus ihrem Amt verabschiedet. Wie künftig im Kir-

chenkreis und der Kirchengemeinde Altenkirchen mit dem Kantorenamt verfahren wird, ist derzeit noch offen. Konzepte werden erarbeitet.Stephanie Arbeiter (DW/Altenkir-chen) hat seit dem 1. November die Arbeitsstelle „Jugendmigrations-dienst“ im Diakonischen Werk ange-treten. Nach mehrmonatiger Vakanz ist dieser Arbeitsbereich nun wieder besetzt.

Pfarrer Armin Rosen (Daaden) wird zum 1. Februar 2011 unseren Kirchen-kreis verlassen und einem Ruf der Kir-chengemeinde Pfalzdorf (Kirchenkreis

Mitarbeitervertretung mit neuem Personal

Im Frühjahr standen die Neuwahlen der Mitarbeitervertretung des Kir-chenkreises auf dem Programm. Der Mitarbeitervertretung gehören nun an: Wolfram Westphal (Diakonie), Silvia Helzer (Verwaltungsamt), Karolina Rödder (Verwaltungsamt), Kirsten Liebmann (Diakonie) und Nicole Best (Beratungsstelle).

Vier der fünf Mitglieder der neu gewählten Mit-arbeiterarbeitervertretung des Kirchenkreises (es fehlt Nicole Best): Kirsten Liebmann, Wolfram Westphal, Karolina Rödder und Silvia Helzer (v.l.) Foto: Petra Stroh

Dank für langjährige Arbeit

Dank für langjährige Mitarbeit in der Mitarbeitervertretung des Kirchen-kreises (MAV) gab es bei der Neuwahl im April für Ilse Sonnentag, die nicht mehr erneut für ein Amt kandidierte. Wolfram Westphal dankte Sonnen-tag für ihren Einsatz und ihre vielen Dienste für die MitarbeiterInnen und überreichte einen Blumengruß.

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Personalia

Kleve) folgen. Am 2. Januar, 14 Uhr, werden er und seine Familie sich in einem Gottesdienst aus Daaden ver-abschieden. Die Gemeindepfarrstelle ist ausgeschrieben.

Edeltraud Eschmann, Mitarbeiterin des Verwaltungsamtes, wurde Ende Januar nach mehr als 36jähriger Tä-tigkeit für den Kirchenkreis in den Ruhestand verabschiedet. Edeltraud Eschmann arbeitete in der Buchhal-tung des Kirchenkreises, u.a. auch seit vielen Jahren für die Buchhaltung der Altenheime. 2008 begann die Freistel-lungsphase ihrer Altersteilzeit, seit Fe-bruar 2010 der endgültige Ruhestand. In einer kleinen Feierstunde im Kreise der Mitarbeitenden verabschiedete Superintendentin Andrea Aufderheide die engagierte Verwaltungsfrau, dank-te für ihre Arbeit und wünschte alles Gute für den Ruhestand.

Pfarrerin Anke Kreutz (Altenkir-chen), ist neue Direktorin der Land-jugendakademie in Altenkirchen. Viele kennen die neue Leiterin der Akademie als leitende Pfarrerin der evangelischen Frauenhilfe im Rhein-land. Dieses Amt übte sie die vergan-

genen zehn Jahre aus. Ende Oktober hat Kreuz ihre neue Stelle angetreten, ihre offizielle Einführung ins Amt wird erst in 2011 sein. Kreutz ist Nachfol-gerin vonDieter Sonnentag (Fluterschen), der nach 14 Jahren als Leiter der Akade-mie im Mai 2010 in den Ruhestand trat. Sein Ausscheiden führte auch dazu, dass die Leitungsfunktion der Landjugendakademie künftig in zwei Hände überging. Neben Pfarrerin Kreutz, die sich insbesondere um die inhaltlichen Schwerpunkte der Akade-miearbeit kümmern wird, setzt Jurist Gerhard Rein seine Schwerpunkte in der Organisation der Einrichtung.

Pfarrer Thomas Rössler-Schaake (Flammersfeld), hat zum 1.11. seinen Schuldienst beendet und wird künftig

wieder ausschließlich im Gemeinde-pfarrdienst in Flammersfeld wirken.

Tanja Pracht aus Hövels und Jonas Schukowski aus Betzdorf hatten zum Kreiskirchentag „preiswürdige“ Plakatentwürfe eingereicht. Superin-tendentin Andrea Aufderheide (links) überreichte den beiden einen iPod und stellte den endgültigen Plakatentwurf in Wissen vor.

Mitarbeitendenausflug nach Hamburg

Die Hansestadt Hamburg war in diesem Jahr das Ziel des Betriebsausfluges der Mitarbeitenden des Kirchenkreises. Hier wartete u.a. eine ganz besondere Hafenrundfahrt auf die Altenkirchener. „Auge in Auge mit den Giganten“ des Hafens erfuhren sie viel über moderne Containertechnik und Handelslo-gistik. Darüber hinaus hatten sie die Möglichkeit, in der Seemanns-Mission einiges über die schwierigen Arbeitsbedingungen auf See zu erfahren.Nach dem spannenden Programm in Hamburg gab es auf der Heimfahrt „WM-Freude“ pur.

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Portrait

Was gefällt Ihnen an unserem Kirchenkreis?Die typische rheinisch bunte Vielgestaltigkeit der Gemeinden und ihrer Glaubensprägungen und meine Kolleginnen und Kollegen in den Gemeinden und im Haus der Kirche.

Was gefällt Ihnen an sich selbst?Trotz aller kirchlicher Domestizierungsversuche kann ich immer noch über mich lachen!

Worüber haben Sie zuletzt herzhaft gelacht?Über die Schlagfertigkeit meiner Enkel.

Worüber haben Sie sich zuletzt am meisten geärgert?

Über den unberechtigten Abzockversuch eines Internet – Nutzlosanbieters.

Mit wem würden Sie gerne mal einen Tag/einen Monat tauschen?

Mit Sebastian Vettel. Aber nur wegen des Alters!

Wer hat Ihrer Meinung nach einen Orden ver-dient?

Meine Frau Renate! Sie hält schon 34 Jahre bei mir aus (Ende noch nicht in Sicht), hat sechs Kinder ins Leben begleitet und hat mir immer in meinem Dienst den Rücken frei gehalten. Inzwischen wird sie von Enkeln überflutet und engagiert sich noch ausgiebig ehrenamtlich!

Was ist für Sie eine „Versuchung“?Eine Tafel Zartbitterschokolade in der Schreibtischschublade.

Was können Sie am besten kochen?Nach einhelliger Meinung meiner Kinder: Spaghetti Bolognaise.

Horst PitschSynodaler Jugendreferent; Synodalbeauftragungen für Wehrpflichtigenbe-ratung, Zivildienstseelsorge (zukünftig auf standby), Freiwilligendienste und Männerarbeit. CVJM Kreisverbands-Sekretär

Ich bin ...... 1950 in Marburg geboren, habe laufen gelernt in Herborn, 15 Jahre in Trier gelebt und von 1973-76 in Wuppertal (Evangeistenschuke Johanneum) die Ausbildung gemacht. 1976 – 84 war ich Dekanatsjugendwart (so hieß das damals tatsächlich!) im Ev. Luth. Dekanat Biedenkopf/ Hessen, habe Jugendarbeit gemacht und mich im biologischen Gemeindeaufbau engagiert. 2009 Silberhochzeit mit dem Kirchenkreis Altenkirchen gefeiert / hätte ich nie gedacht! Aus der Goldenen Hochzeit wird aber nichts mehr. Na, wie lange bin ich jetzt im Kir-chenkreis? Zwischenergebnis: Ich lebe noch und bin noch nicht geschafft.

Welche Ratschläge geben Sie Ihren Kindern?Es fällt mir zugegebenermaßen sehr schwer, diese Art von Kindesmisshandlung bei meinen erwachsenen Kindern zu unterlassen. Mein Wunschziel: Nur noch dann zu „schlagen“, wenn sie fragen.

Ihre Lieblingsstelle in der Bibel?Lk. 19,10 Dieses Wort hat für meinen Dienst entscheidende Bedeutung und ist auch das Leitwort meiner Ausbildungsstelle. (Evangelistenschule Johanneum, Wuppertal)

Was war markant an Ihrem Konfi-Unterricht?Mein Konfirmator hätte am Liebsten aus jedem Konfirmanden einen Bläser gemacht. Er hat mich tatsächlich überredet, ist aber nach kurzer Zeit an meiner nicht vorhandenen Begabung gescheitert.

Welches Projekt im Kirchenkreis würden Sie ger-ne beschleunigt wissen?

Verzahnung von Konfi- und Jugendarbeit, um den „fotogenen Kirchenaustritt“ am Konfirmationssonntag zu minimieren.

Was ist Ihr Lieblingslied im EG?473 „Mein schönste Zier und Kleinod bist ...“ - Da es kaum Abendgottesdienste gibt, wird es viel zu selten in der Gemeinde gesungen.

Welche Träume/Pläne wollen Sie in den nächsten zwölf Monaten umsetzen?

Die Neustrukturierung der Jugendarbeit auf Kirchenkreisebene voran bringen.

Wo hätten Sie gerne mehr „Durchblick“?Warum gelingt es nicht, Menschen mit erheblicher Dyskalkulie von Vorstandsämtern in Großbanken fernzuhalten?

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Impressum:Herausgeber: Evangelischer Kirchenkreis AltenkirchenV.i.S.d.P.: Andrea Aufderheide, Alfred und Petra Stroh, Layout: Hans-Jörg Ott

Zuschriften: Superintendentur des Kirchenkreises Altenkirchen, Stadthallenweg 16, 57610 Alten-kirchen

Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.

Römer 8,21

Manchmal erschrecke ich, wenn ich mich an „früher“ erinnere, und stelle mit Erstaunen fest, dass das, was mir noch in so lebendiger Erinnerung ist, schon vor zwanzig Jahren stattgefunden hat. Unwillkürlich kommt mir dann die Frage in den Kopf: „Bin ich denn schon so alt?“Dass auch mein Leben in dieser Welt vergänglich ist, merke ich nicht nur an den Haaren auf meinem Kopf, die ausfallen und nicht wieder nachwachsen. Und auch nicht nur an meinen Augen, von denen mir der Augenarzt gesagt hat: „Die werden auch nicht mehr besser.“Vergänglichkeit merke ich vor allem daran, dass liebe Menschen, die mir ein-mal sehr viel bedeutet haben, nicht mehr unter uns sind. Mit ihrem Scheiden ist jetzt nicht nur ihr Name und ihre Telefonnummer aus dem Adressbuch meines Handys gelöscht (was mir schon komisch genug vorkommt), sondern eben auch die lebendige Beziehung und das Gespräch mit ihnen beendet. Und eines Tages wird man auch meinen Namen aus den Datenträgern löschen, die es dann geben wird.Die Vergänglichkeit, der Tod - sie setzen unserem Leben eine endgültige Gren-ze. Daran führt nun mal kein Weg vorbei. Aber unser Bibelvers setzt dem eine mitreißende Hoffnung entgegen: Die Hoffnung auf Freiheit und das Leben als Kinder Gottes. Diese Hoffnung gründet auf dem Weg Jesu in unserer Welt.Wir feiern Weihnachten, weil Gott in Jesus sich unserer Vergänglichkeit un-terzieht. Wir feiern Karfreitag, weil Jesus für unsere Schuld gestorben ist. Und vor allem: Wir feiern Ostern, weil Gott ihn vom Tod auferweckt hat. Und nun lebt er - und wir können uns an ihm festhalten, nun und in alle Ewigkeit.Diese Hoffnung vertröstet nicht, sie tröstet. Der Apostel stellt uns ja kein verschwommenes Wolkenkuckucksheim vor Augen, sondern beschreibt die endgültige Erlösung der Welt als ein Leben in der Freiheit der Kinder Gottes. Als Christ kann und soll ich mich schon jetzt gegen alle Mächte einsetzen, die Menschen ihrer Freiheit und ihrer Würde berauben. Denn Gott wird diese Welt einmal so erneuern, wie es seinen guten Absichten entspricht. Doch sagt mir diese Hoffnung auch: Wenn dein Name auch aus allen menschlichen Datenträgern gelöscht und vergessen sein sollte, im Buch des Lebens bleibt er stehen, und Gott wird auch dich endgültig aus der Knechtschaft der Vergäng-lichkeit befreien, mögen auch noch so viele Haare ausfallen oder schmerzliche Abschiede zu verkraften sein.

Marcus Tesch