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Salutogenese
Ein Vortrag von :Sonja HöckLucia Wübbeling
Gliederung
Einleitung Konzept der Salutogenese Das Gesundheits- und Krankheitskontinuum Kohärenzgefühl Generalisierte Widerstandsressourcen Stressoren und Stressreaktionen Abschluss
Einleitung
Die salutogenesische Fragestellung:
Was erhält den Menschen trotz vieler potenziell Gesundheitsgefährdender Einflüsse gesund?
Wie schaffen Sie es, sich von Erkrankungen wieder zu erholen?
Was ist das besondere an Menschen, die trotz extremster Belastungen nicht krank werden?
Semantische Bedeutung
Der Begriff „Salutogenese"
Salus, lat.: Unverletztheit, Heil, Glück;
Genese, griech.: Entstehung
Aaron Antonovsky
Aaron Antonovsky, (1923-1994) in Brooklyn USA geboren
Studierte Soziologie
Später Medizin-Soziologie
Entstehung der Salutogenese
Entwickelt in den Siebzigern Kritik an biomedizinischen Krankheits- und
Präventionsmodell Im Vordergrund steht:
Warum Menschen gesund bleiben Statt die Frage nach den Ursachen von
Krankheiten und Risikofaktoren Bedingungen von Gesundheit und Faktoren,
welche die Gesundheit schützen und erhalten.
Konzept der Salutogenese
Der Mensch ist gleichzeitig gesund und krank
Salutogenese stellt die Frage Wie entsteht Gesundheit Wie wird sie bewahrt Welche Faktoren ermutigen die Gesundheit Wie wird ein Mensch mehr gesund oder weniger
krank
Konzept der Salutogenese
Flussmetapher Antonovsky sieht den Fluss als Strom des
Lebens Menschen schwimmen in dem Fluss voller
Gefahren Pathogenetische Medizin, versucht den
Ertrinkenden aus dem Fluss zu retten Antonovsky, wie macht man den Menschen zu
einem guten Schwimmer? Individuelle Fähigkeit zu „schwimmen“ entspricht
einer Persönlichkeitseigenschaft (SOC)
Konzept der Salutogenese
Antonovsky definiert Gesundheit als
labiles, aktives und sich dynamisch regulierendes Geschehen
Kampf in Richtung Gesundheit als permanent und nie ganz erfolgreich
Gesundheit muss immer wieder aufgebaut werden Verlust an Gesundheit ist ein natürlicher und
gegenwärtiger Prozess Suche nach spezifischen Krankheitsursachen
(pathogenetischer Ansatz) muss mit gesundheitsfördernden Faktoren erweitert werden (salutogenetischer Ansatz)
Das Gesundheits- und Krankheitskontinuum
Das Konzept stellt ein Kontinuum mit den Polen:
Gesundheit/ körperliches Wohlbefinden (health ease)
Krankheit/ körperliches Missempfinden (disease continuum)
gegenüber.
Das Gesundheits- und Krankheitskontinuum
Anatonovsky stellt die Frage, wie nahe bzw. wie entfernt jemand von den Endpunkten Gesundheit und Krankheit entfernt ist
Anstatt ausschließliche Bekämpfung krankmachender Einflüsse Zusätzlich Stärkung von Ressourcen, um
den Organismus gegen schwächende Einflüsse widerstandsfähiger zu machen
Ressourcenorientiertes Denken
Genaue Personenkenntnis Individuelle Lebensgeschichte
Nur aus Kenntnis aller Lebensaspekte lassen sich Ressourcen finden und fördern, die zur Genesung beitragen
Ressourcenorientiertes Denken
„In der Wissenschaft ist die Frage wichtiger als die Antwort“
„Wie die Frage gestellt wird, ist entscheidend für die Richtung, die man einschlägt, um die Antwort zu finden“
Ressourcenorientiertes Denken
Kritik an der einseitigen Orientierung der Forschung Schädigende Lebensbedingungen Krankmachende Faktoren „Blinde Stellen“
Salutogenetisch orientierte Forschung Bsp. Welche Raucher bekommen keinen
Lungenkrebs? Warum bleiben Menschen gesund und welche
Eigenschaften und Fähigkeiten sie auszeichnen
…oder so…
Kohärenzgefühl / KohärenzsinnKohärenzgefühl / Kohärenzsinn Sense of coherence – SOC.
Sense = Sinn, Empfindung, Gefühl, Verstand, Bedeutung, AnsichtKohärenz = Zusammenhang, Stimmigkeit
Kein Gefühl im engeren Sinn: neben der gefühlsmäßig – affektiven Seite, eher ein Wahrnehmungs- und Beurteilungsmuster, ein kognitives Raster
Eine globale Orientierung, sich dem Leben und seinen Herausforderungen gewachsen zu fühlen und einen Sinn darin zu sehen, die Anforderungen zu bewältigen
Metapher: ein guter Schwimmer sein
3 Komponenten von SOC3 Komponenten von SOC
Verstehbarkeit - kognitiv
Handhabbarkeit - kognitiv-emotional
Bedeutsamkeit, Sinnhaftigkeit – affektiv - motivational
Zusammenfassung von AntonovskyZusammenfassung von Antonovsky
[...]„eine globale Orientierung, die das Ausmaß ausdrückt, in dem jemand ein durchdringendes, überdauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass erstens die Anforderungen aus der inneren oder äußeren Erfahrenswelt im Verlauf des Lebens strukturiert, vorhersagbar und erklärbar sind und dass zweitens die Ressourcen verfügbar sind, die nötig sind, um den Anforderungen gerecht zu werden. Und drittens, dass diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Investitionen und Engagement verdienen“ (A. 1993a; zitiert in Bengel et al, S 30, 2002)
Wann entwickelt sich SOC?Wann entwickelt sich SOC?
Kindheit besonders wichtig alle Erlebnisse und
Erfahrungen
Adoleszenz viele Lebensbereiche
offen Orientierungsphase
Bis 30 Jahre Festlegung der familiären u.
beruflichen Lebensbereich S0C wird gefestigt
Später kaum mehr Entwicklung nur bei radikalen
Veränderungen auch nicht viel durch
Therapie
Wie entwickelt sich SOC?Wie entwickelt sich SOC?
Abhängig von der Umwelt
äußere EinflüsseUnd Erfahrungen
innere Überzeugung und Einstellung
Verstehbarkeit:- Konsistenz! gleichmäßige,
berechenbare Umwelt
Handhabbarkeit:- ausgewogene Belastung, lösbare Herausforderungen
Sinnhaftigkeit:- Partizipation u. sich
bedeutsam und liebenswert zu erleben
Generalisierte Generalisierte WiderstandsressourcenWiderstandsressourcen
Generalisiert = in jeder Situation wirksamWiderstand = erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Person
Ressourcen = Mittel zur Erleichterung der Spannungsbewältigung (individuelle und sozio-kulturelle)
sie prägen die Lebenserfahrungen und ermöglichen bedeutsame Lebenserfahrungen zu machen - sie formen so das Kohärenzgefühl
sie wirken als Potential, das aktiviert werden kann, zur Bewältigung eines Spannungszustandes
bei zu geringen Widerstandsressourcen, also bei Widerstandsdefiziten gesteht die Gefahr der Entropie
Kontinuum
W-Defizite W- Ressourcen
Erfahrungen Erfahrungen die
die Schwächen die Stärken
Stressoren und Spannungszustand
Nach Antonovsky sind Stressoren: „eine von innen oder von außen kommende
Anforderungen an den Organismus, die sein Gleichgewicht stört und die zur Wiederherstellung des Gleichgewichts eine nicht automatische und nicht unmittelbar verfügbare, energieverbrauchende Handlung erfordert."
Stressoren und Spannungszustand
Stressoren lassen sich einteilen in: Physikalische Biochemische und Psychosoziale Stressoren
In den Industriestaaten sind psychosoziale Stressoren von Bedeutung
Im Mittelpunkt der Betrachtung steht das „Kohärenzgefühl“
Stressoren und Spannungszustand
Primäre Bewertung I Eine Person mit hohem SOC bewertet einen
Reiz, anders (z.B.neutral) als eine Person mit niedrigem SOC
Primäre Bewertung II Wenn aber einer Person mit einem hohem SOC
ein Reiz als Stressor bewertet, dann kann sie unterscheiden, ob der Stressoren bedrohlich, günstig oder irrelevant ist
Stressoren und Spannungszustand
Primäre Bewertung III Auch wenn ein spannungserzeugender Stressor, der als
potenziell bedrohlich definiert wird, wird sich eine Person mit hohem SOC nicht wirklich bedroht fühlen
Antonovsky geht davon aus, dass Menschen mit einem hohen SOC auf bedrohliche Situationen eher mit situationsangemessenen und zielgerichteten Gefühlen reagieren z.B. mit Ärger um einen bestimmten Sachverhalt.
Personen mit einem niedrigen SOC tendieren eher mit diffusen, Schwer zu regulierenden Emotionen z.B. mit blinder Wut. Sie werden handlungsunfähig, da ihnen das Vertrauen in die Bewältigung des Problems fehlt
Einfluss auf die GesundheitEinfluss auf die Gesundheit
Kann verschiedene Systeme direkt beeinflussen
Indirekt auf physiologische Systeme der Stressverarbeitung
Mobilisiert vorhandene Ressourcen Zur Spannungsreduktion Als Filter für die Informationsverarbeitung Auf die Auswahl gesundheitsfördernder
Verhaltensweisen