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Schattenwirtschaft by Hannelore Weck; Werner W. Pommerehne; Bruno S. Frey; Erwin Dichtl; Otmar Issing Review by: Joachim Starbatty FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 42, H. 2 (1984), pp. 381-382 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40911954 . Accessed: 10/06/2014 17:20 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.108.85 on Tue, 10 Jun 2014 17:20:27 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Schattenwirtschaftby Hannelore Weck; Werner W. Pommerehne; Bruno S. Frey; Erwin Dichtl; Otmar Issing

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Schattenwirtschaft by Hannelore Weck; Werner W. Pommerehne; Bruno S. Frey; ErwinDichtl; Otmar IssingReview by: Joachim StarbattyFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 42, H. 2 (1984), pp. 381-382Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40911954 .

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Besprechungen 381

Dies sind Steueraufkommensgrenzen, Grenzen für die Bemessungsgrundlagen, Steuer- satzbegrenzungen und Ausgabenbeschränkungen, jeweils in absoluter oder relativer bzw. realer oder nominaler Form.

Man mag zu diesen Instrumenten stehen wie man will - in einem wird man Folkers kaum widersprechen können: Es kommt darauf an, durch geeignete institutionelle Rege- lungen eine Ordnungspolitik nicht nur für die private, sondern auch für die staatliche Wirtschaftstätigkeit zu finden (S. 58), einen Rahmen für den Wettbewerb um Kompeten- zen und Finanzmittel gleichsam, den die Behörden untereinander und mit den Privaten austragen.

Im zweiten Hauptkapitel werden von Folkers die Ursachen für das Entstehen der Steuerzahlerrevolte und für Wählerforderungen nach fiskalischen Beschränkungen untersucht, ein Gebiet, zu dem es inzwischen auch mehrere empirische Untersuchungen gibt. Folkers kommt hier unter anderem zu dem Ergebnis, daß eine Hauptursache in der Unfähigkeit der Parlamente gesehen werden muß, auf Wählerwünsche angemessen zu reagieren, und daß Präsident Reagan (der ja schon als Gouverneur Steuerbegren- zungsmaßnahmen durchzusetzen versucht hatte) hiervon nicht unerheblich profitiert hat.

Das dritte Hauptkapitel besteht schließlich aus einer Analyse der Wirkungen, die von „proposition 13" tatsächlich ausgegangen sind. Dieser Abschnitt liest sich wie ein Exempel zu dem Lehrbuchsatz, daß ungenügend durchdachte Eingriffe in soziale Sy- steme eine Fülle von unintendierten Störungen hervorrufen und sich letztlich sogar gegen die Interessen ihrer Initiatoren richten können. Im Falle der „proposition" sind in dieser Hinsicht z. B. das Verfehlen des (beabsichtigten) Rationalisierungszwanges für den staatlichen Bereich und das (unbeabsichtigte) Stärken der Zentralgewalt in Kalifor- nien zu nennen.

Das Buch von Folkers ist gut geschrieben, außerordentlich informativ und eine Fundgrube für diejenigen, die sich für ordnungspolitische Analysen interessieren, in denen nicht nur Grundsätze ausgearbeitet werden, welche die Politiker (an sich) befolgen sollten, sondern in denen auch diskutiert wird, wie die Politiker durch die weitere Ent- wicklung des finanzwirtschaftlichen Verfassungsrechts zur Befolgung dieser Grundsätze gezwungen werden sollen. Ich finde, daß das Institut für ausländisches und internationa- les Finanz- und Steuerwesen gut daran getan hat, die Arbeit als Band 4 seiner Schriften- reihe herauszugeben.

Heinz Grossekettler

Hannelore Weck, Werner W. Pommerehne und Bruno S. Frey: Schatten Wirtschaft. WiSt-Taschenbücher, hrsg. von Erwin Dichtl und Otmar Issing. Franz Vahlen. Mün- chen 1984. IX und 90 Seiten.

Hannelore Weck, Werner Pommerehne und Bruno Frey haben ein schmales, äußerst informatives Büchlein mit dem Titel „Schattenwirtschaft" vorgelegt. Hier stockt die Feder schon. Die Verfasser verwenden für den Teil der menschlichen Arbeit, der nicht über die Bücher geht, den Begriff „Schattenwirtschaft", weil dieser andeute, „daß diese Tätigkeiten mehr oder weniger im Verborgenen blühen oder zumindest außerhalb der »normalen' Wirtschaft stattfinden". Schatten gibt es jedoch nur, wo Licht ist. Die Schatten Wirtschaft ist aber nicht aufgeblüht, weil es mehr Licht in der „normalen" Wirtschaft gibt, sondern weil die Wirtschaftsbürger wegen der dortigen „Tristesse" - hohe Abgaben, staatliche Gängelung - abgewandert sind. Daß die Autoren ihren Begriff selbst nicht ganz konsequent verwenden, zeigt ihr Vorwort: Dort danken sie den im Schatten wirkenden Sekretärinnen herzlich. Sie unterscheiden also feinsinnig zwischen „im Schatten (der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit) wirken" und „im Schatten wirt-

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382 Besprechungen

Schäften*4. Puristen könnten also monieren, daß der Begriff nicht sehr präzise bzw. mißverständlich sei; aber sei's drum - er hat sich eingebürgert und klingt sympathischer als „Schwarzarbeit".

Das Büchlein ist klar gegliedert: Ursachen, Entwicklungen, Abhilfemöglichkeiten. Anhand verschiedener komplizierter statistischer Verfahren bzw. Spurensicherungen - bestimmte Methoden setzen an den von der Schattenwirtschaft hinterlassenen Spuren an - diagnostizieren die Verfasser eine ständig wachsende Bedeutung der Schatten- wirtschaft. Sie bestätigen die naheliegende Vermutung, daß die Bürger hauptsächlich aus Verärgerung über steigende Steuern und Abgaben abgewandert sind. Damit reagie- ren diese bloß auf veränderte Umweltbedingungen. Die Anbieter von Arbeitsleistungen reagieren wie Unternehmer, die ihre betrieblichen Ressourcen entsprechend dem Profit- gefalle verschiedener Verwendungen alloziieren. Was wir dort als Ausdruck ökono- mischer Rationalität loben, können wir nicht hier als Hintergehen der Obrigkeit krimina- lisieren. Das sehen auch die Verfasser ähnlich.

Sie schreiben zwar, daß eine schnell wachsende Schattenwirtschaft zunehmend das „bonum commune" in Frage stelle, weil wegen der Steuerausfalle das Niveau öffentlicher Leistungen absinke, doch verwerfen sie moralische Appelle, ein engmaschigeres Kon- trollnetz und Strafen als Abhilfemittel; dies komme einem Kurieren an Symptomen gleich. Man muß sich natürlich die Vorfrage stellen, ob die Politiker noch im Sinne des „bonum commune" tätig sind, wenn sie aus Umverteilungsgründen die Steuer- schraube dermaßen anziehen, daß die Wirtschaftssubjekte ihre Zeitbudgets umorientie- ren.

Doch finden die Vorschläge der Verfasser, die Kompetenzen von Regierung und öffentlicher Verwaltung hinsichtlich der Steuererhebung und des Erlasses von Vor- schriften über ein größeres Mitspracherecht der Bürger und/oder über feste, verfassungs- mäßig verankerte Regeln zu begrenzen, wieder die volle Sympathie des Rezensenten.

Joachim Starbatty

Europäischer Zentralverband der öffentlichen Wirtschaft - Ceep (Hrsg.): Die öffentliche Wirtschaft in der Europäischen Gemeinschaft. CEEP-Jahrbuch 1984. Brüssel - Berlin 1984. Materialband, Statistikband.

Nunmehr liegt die siebente Ausgabe des CEEP-Jahrbuches vor. Die erste der Publika- tionen erschien 1966 in französischer Sprache, seit 1971 wurden deutsche Ausgaben (1973, 1975, 1978 und 1981) veröffentlicht. Diese Bücher sollen über den Umfang der öffentlichen Wirtschaft und über deren Entwicklung, den Mitteleinsatz der öffentlichen Unternehmen (Beschäftigte, finanzielle Mittel, Investitionen) und wichtige wirtschaft- liche Ergebnisse der öffentlichen Unternehmen (Jahresergebnisse, Wertschöpfung, Ex-

porte) informieren. Die vorliegende Publikation schließt den Zeitraum von 1979 bis 1982 ein und setzt für einige Länder statistische Angaben fort, die nun fast 20 Jahre zurückgreifen. Man ist dabei um eine internationale Vergleichbarkeit des Datenmaterials bemüht. Die Publikationen betreffen die Länder der Europäischen Gemeinschaft (Grie- chenland seit 1981) sowie Österreich und Spanien (seit 1978).

Diese Bände und auch der vorliegende Band bieten nicht nur Informationen über die Entwicklung der „öffentlichen Wirtschaft4' insgesamt, in einzelnen Sektoren oder einzelnen Unternehmen, sondern es werden darüberhinaus Angaben geliefert zu aktuel- len Diskussionskreisen, z.B. Einordnung der öffentlichen Unternehmen in die Wirt-

schaftsordnung, Zielsetzungen öffentlicher Unternehmen, worauf P. Eichhorn in einem der Beiträge hinweist. Die in diesem Band präsentierten Angaben werden nicht durch fachliche Enge und Vorurteile seitens der Protagonisten einer erwerbswirtschaftlich orientierten Marktwirtschaft oder einer sozialistischen Staatswirtschaft geprägt, sondern

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