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Schicksal (Arbeitstitel)
von
Ursprung: Jonas Würdinger, Markus Winkler
Verbesserungen: Jonas Würdinger, Kevin Kunkel, Jasmin
Kotterer, Kahtrin Sessler, Markus Winkler
(c) Honoremproductions 2010 jonaswuerdinger(at)yahoo.de
EXT. STRASSEN ABEND 1
Man sieht PAUL. Er bewegt sich vorwärts, hat einen
geschockten Gesichtsausdruck. Es holt sich Handschuhe aus
einer Tasche, zieht diese an. Er geht in die Hocke, vor
ihm liegt eine Leiche, scheinbar mit Messerstichen
brutalst niedergestochen. Er "untersucht" die Wunde,
scheint konzentriert. Hinter einem Busch sieht man SOPHIE.
Diese beobachtet ihn und schaut siegessicher. Sie holt
eine Kamera aus ihrer Tasche und macht Fotos von Paul,
dieser bemerkt allerdings nichts davon.
Plötzlich hört man im Hintergrund Polizeisirenen, Schnitt
zu Sophie, diese schaut plötzlich verbissen, weniger
siegessicher als entschlossen. Die Polizei kommt näher,
man sieht schon die Blaulichter.
Sophie stürmt völlig unerwartet auf dem Busch hervor
SOPHIE
Stehen bleiben!
Paul schaut sich erschrocken um und beginnt,
davonzulaufen. Hinter den beiden steigen Polizisten aus
dem Auto aus und verfolgen die beiden. Man sieht immer
wieder im Wechsel Paul und Sophie. Paul versucht, durch
schnelle Kurven, viele Verzweigungen, etc. Sophie
abzuhängen, diese folgt ihm aber immer wieder. Sophie
schaut immer wieder hinter sich, die Polizei scheint sich
zu entfernen. Paul schaut auch um sich, Sophie kommt ihm
immer näher. Paul versucht noch einmal schneller zu
laufen, aber Sophie nähert sich ihm dennoch. Irgendwann
erreicht sie ihn und zerrt ihn mit sich.
INT. ERMITTLERBÜRO KÜNSTL. BELEUCHTUNG 2
Man sieht Sophie hektisch zwischen dem Tisch und dem
Mikroskop hin und herrennen. Ins Bild kommt PAUL, dieser
sitzt konzentriert, mit einem leicht verärgerten
Gesichtsausdruck am Tisch
SOPHIE
Die mikroskopische und chemische
Analyse der Rückstände an deinen
Händen hat eindeutig ergeben,
dass du sowohl DNA-Spuren des
Opfers, dessen Exitus kurz zuvor
eingetreten sein muss, als auch
Oxide eines bestimmten
Eisenisotopes, welche einem
Messer eindeutig zuzuordnen sind,
welches die Tatwaffe sein muss,
an den Handschuhen hast. Was
sagst du dazu?
(CONTINUED)
CONTINUED: 2.
PAUL
Wie bitte?
SOPHIE
Also, folgende Tatsachen: Noch
vor einer Stunde befanden wir uns
beide in der Nähe eines kürzlich
Verstorbenen. DU warst neben der
Leiche und DU hast anscheinend
Spuren verwischen wollen. Und da
wunderst du dich noch, dass ich
dich hier festhalte???
PAUL
(zögerlich, teils entsetzt)
Ich habe ich vor kurzem eine
Leiche entdeckt und SOFORT die
Polizei gerufen, ist ja klar.
Allerdings bin ich sehr
neugierig, ich gebs ja zu, und
ich musste den Verstorbenen
einfach anschauen.
Und kannst du mich nicht einfach
gehen lassen?
SOPHIE
Wir haben es hier mit Mord zu
tun, verstehst du das? MIT MORD!
Und du verwischt Beweise, die für
mich wichtig gewesen wären,
außerdem sind da noch die Spuren
der Tatwaffe an deinen
Händen.Also für mich ist das
relativ eindeutig!
PAUL
Ich habe die Leiche untersucht,
Ja. (entsetzt)Aber ich habe doch
niemanden umgebracht!
Sophie geht zu der Ermittlerwand und pinnt ein Bild von
Paul hin. Sie nimmt einen Stift und malt neue
Verbindungen. Paul steht auf ,kommt zu ihr und schaut
interessiert die Pinnwand an. Dabei will er sie aber nicht
stören, versucht, an ihr vorbeizuschauen. Plötzlich wird
er stutzig.
PAUL
Moment mal! Da sind 9 Leichen, Oh
Gott! Und alle Verbindungen und
Verdächtigungen landen bei
MIR!?!?
Er weicht ein paar Schritte zurück
(CONTINUED)
CONTINUED: 3.
PAUL
Was willst du mir da anhängen?
SOPHIE
Seit knapp 2 Monaten ermittle
ich! Und DU bist der erste
richtige Verdächtige, ja
überhaupt erst der erste Beweis
den ich habe! Glaubst du wirklich
ich lass dich so schnell laufen?
PAUL
(zögernd)
Sieht so aus, als bräuchtest du
Hilfe?
SOPHIE
Wieso? Ich hab den Fall soeben
abgeschlossen
PAUL
Hey! Ich bin unschuldig!
SOPHIE
Beweis das erstmal!
PAUL
(mit Hilfe der
Ermittlerwand)
Bleibt mir was anderes übrig?
Hmm... (er schaut auf die
Ermittlerwand, scheint zu
überlegen, beginnt überlegt, ein
wenig zögernd zu sprechen)
Alle Opfer sind schnell
gestorben, weil ihnen direkt ins
Herz gestochen wurde.(Für sich)
Wenigstens mussten sie nicht
leiden, es ist so schon viel zu
schrecklich (Wieder laut) Dabei
spritzt viel Blut herum (zeigt
das auf einem Foto). Dann müssten
allerdings auch Blutspritzer auf
der Kleidung vom Mörder sein,
sind an meiner Kleidung
Blutspritzer? NEIN!
Sophie überprüft dies, Paul redet weiter, er wird immer
lebhafter.
PAUL
Außerdem sind alle Morde mit dem
gleichen Messer begangen worden,
an dem haben sich immer
Blutspuren abgesetzt, von jeder
Leiche sind Blutspuren dran. Die
müssten an meinen Handschuhen
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 4.
PAUL (cont’d)
sein. Bei ein paar Leichen sind
Holzsplitter von einem
Messergriff zu finden, die
müssten auch an meinen
Handschuhen zu finden sein.
Sophie geht zum Mikroskop, nimmt einen Handschuh und
scheint das überprüfen zu wollen
Paul redet weiter, sie schaut erstaunt.
PAUL
Drittens... Hier, die zweite
Leiche wurde vor einer
Chemiefabrik umgebracht. Die
produziert so einen Stoff...
SOPHIE
Umsetzung von Kupferoxid mit
Fluorwasserstoff zu Wasser und
Kupferfluorid.
PAUL
Ähm... Genau! Das ganze Zeugs
wird durch die Rohre hier (Zeigt
auf Bild) geleitet. Aber zu der
Zeit war da ein Leck, dass war
doch dieser Skandal, der durch
alle Zeitungen ging!
SOPHIE
Ich weiß! Das Opfer war eine
Reporterin, wurde direkt nach
einem Bericht über den Skandal
ermordet...
PAUL
Da stand doch in der Zeitung,
dass dieser Stoff...
SOPHIE
Kupferfluorid...
PAUL
ähm... Grün brennt, wenn man ihn
anzündet! Müssten dann nicht
meine Haare grün brennen, wenn
ich da gewesen wäre?
SOPHIE
Ja, das ist korrekt, der Stoff
lässt sich auch kaum
herauswaschen!
(CONTINUED)
CONTINUED: 5.
PAUL
Ok...
Er schneidet sich ein paar Haare ab, sie brennen normal,
Sophie schaut überrascht.
PAUL
Ich hoffe, du glaubst mir.
SOPHIE
(schaut kurze Zeit
irritiert, dann wieder
professionell)
Klingt logisch.
PAUL
Ich will mich nicht einmischen,
aber ich würde es irgendwie
interessieren, wieso du die
Ermittlungen führst! Wieso sagst
du es nicht einfach der Polizei?
Sophie bedeutet Paul, sich zu setzen. Sie setzt sich auch
hin.
SOPHIE
Die Sache ist folgende. Vor knapp
2 Monaten las ich diesen
Zeitungsartikel (zeigt ihn). Ein
Mord. Noch nichts
außergewöhnliches, allerdings
beschloss ich zu recherchieren,
was die Polizei macht. 5 Tage
später dieser Artikel: Ein
zweiter Mord. Daraufhin wurde ich
stutzig.Ich besorgte mir die
Polizeiakten, woher tut nichts
zur Sache. Darin waren natürlich
auch chemische Analysen
verzeichnet. Die waren auf einer
extra Seite. Und da haben sie
jedesmal Mist gebaut! Ich habe
herausgefunden, dass immer Spuren
von den andern Leichen auf den
neuen Opfern vorhanden waren, das
bedeutet alle wurden mit dem
gleichen Messer umgebracht!Es ist
ein einzelner Mörder! Keine neun!
Ein Massenmörder! Und der Polizei
fällt das einfach nicht auf!Die
Analyse der Polizei behauptet
sogar das Gegenteil!Dies ist eine
nicht akzeptable
Arbeitsinkompetenz! Und das
schlimmste: das passierte nicht
nur einmal, sondern bisher bei
jedem dieser Protokolle, kannst
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 6.
SOPHIE (cont’d)du dir das vorstellen? Neun so
große Verbockungen! Und ein
Massenmörder, der frei rumläuft
und weiter mordet!Deshalb habe
ich beschlossen den Fall selbst
in die Hand zu nehmen!
PAUL
Und wieso sagst du nicht einfach
der Polizei deine Beobachtung?
SOPHIE
Nur falls du es noch nicht
bemerkt haben solltest: Ich habe
mittlerweile gegen knapp 15 § des
StGBs verstoßen. Und das ich dich
hier festhalte ist streng
genommen auch nicht so ganz
legal. Ich will nicht ins
Gefägnis kommen!
PAUL
Du hältst mich nicht fest.
(Pause, er zögert kurz) Ich
helfe dir
Schweigen
SOPHIE
Ähhmm... Nunja... Es reicht, wenn
ich gegen das Gesetz verstoße.
PAUL
Wenn ich dich nicht aufliegen
lasse, dann verstoße ich auch
gegen das Gesetz. Und ich habe
nicht vor, dich auffliegen zu
lassen. Wenn ich schon im
Schlammassel drinstecke, kann ich
wenigstens hilfsbereit sein.
SOPHIE
(seufzt)
Mir bleibt ja sowieso nichts
anderes übrig. Solange du nicht
störst... Wie heißt du
eigentlich?
PAUL
Mein Name ist Paul, Paul
Gottlieb.
SOPHIE
Sophie Anders.
(CONTINUED)
CONTINUED: 7.
PAUL
Okay, (Leicht verlegen) Hallo
Sophie.
Er gähnt, schaut aus dem Fenster
PAUL
(verlegen)
Tschuldigung... Es ist doch schon
ziemlich spät...
SOPHIE
Daran solltest du dich gewöhnen.
Achja. Du darfst diesen Keller
nur in Ausnahmesituationen
verlassen! Verstanden? kannst du
irgendwo hin, dass deine Eltern
nichts mitbekommen? ich war
zuerst im Schullandheim und bin
jetzt im Zeltlager...
PAUL
Kein Problem, meine Eltern sind
auf der ökumenischen Kirchenwoche
Salzburg. Wie gerne wär ich da
mitgefahren. Aber nein! Die muss
unbedingt noch zwei Tage in die
Schulzeit hineingehen, wieso kann
sie nicht jetzt, in den Ferien
beginnen? Ist das nicht
ungerecht?
SOPHIE
Ähm... Ja. Finde ich auch.
Sie klappt einen Schrank auf, es "fällt" ein Bett heraus
PAUL
Und wo schlafe ich?
Sie zieht ihn wortlos zu einer Tür. Dahinter scheint eine
ziemlich voll gestellte Abstellkammer zu sein. Sie zeigt
mit dem Finger hinein.
SOPHIE
(trocken)
Gute Nacht Paul.
Sie schließt die Tür
PAUL
(schaut ein wenig irritiert)
Gute Nacht, Sophie.
8.
INT. ERMITTLERBÜRO MORGEN 3
Dunkel. Plötzlich hört Man Gepolter
SOPHIE
Paul? Ich hab die neuen
Polizeiakten! Die von dem
Verbrechen gestern! Komm mal her!
Man sieht Pauls Kopf, die Augen öffnen sich. Man sieht die
Tür, er geht raus.
PAUL
Die Polizeiakten?
SOPHIE
(während die das Bett wieder
in den Scharnk klappt)
Ja. Schneller konnte ich sie
leider nicht besorgen.
PAUL
Woher...?
SOPHIE
(unterbricht ihn)
Später... Schau sie dir erstmal
an! Wieder der gleiche Fehler!
Die chemische Analyse ist schon
wieder falsch!
Paul schaut die Akten an
PAUL
(erstaunt)
Du hast recht...
SOPHIE
Ja was denn sonst?
Sie nimmt das Foto aus der Akte und pinnt es an die
Ermittlerwand. Paul schaut sich in der Zeit den Bericht an
PAUL
Siehst du das?
Deutet auf eine Zeile
SOPHIE
Ja, da steht, der Exitus erfolgte
um knapp 21 Uhr
Das wussten wir schon. Das tut
nichts zur Sache
(CONTINUED)
CONTINUED: 9.
PAUL
Ich meine die Zeile darunter
SOPHIE
Die Spur des Opfers lies sich bis
kurz vor den Mord durch
Überwachungskameras verfolgen.
Und?
PAUL
Er ist die ganze Zeit an
Überwachungskameras
vorbeigegangen. Als er getötet
wurde, hat ihn aber keine
geflimt. Der Mörder hat gewartet,
bis das Opfer nicht gefilmt
wurde. Er muss gewusst haben, wo
diese Kameras sind. Er muss
Wissen haben, das nur sehr wenige
Personen haben.Eine von denen
muss es sein!
SOPHIE
ANNA!! Die kann uns helfen!
PAUL
Wer ist Anna?
SOPHIE
Unser Maulwurf! Du wolltest
wissen, woher wir die
Polizeiakten haben? Anna kennt
einen Polizisten, der mit dem
Fall zu tun hat sehr gut. Er ist
ihr Onkel und noch nicht lange
bei der Polizei Und Anna kann
sehr geschickt fragen...
Sie wählt eine Nummer auf dem Telefon und beginnt zu
sprechen.
INT. BENS PRIVATBÜRO MITTAG 4
Man sieht ANNA, wie diese gerade telefoniert.
ANNA
Eine genaue Liste aller Abrufe
sämtlicher Überwachungskameras am
Brockensee? Das wird schwierig.
Aber nicht unmöglich.
Sie klingelt an einer Tür und geht dann hinein. BEN kommt
auf sie zu
(CONTINUED)
CONTINUED: 10.
BEN
Anna! Schön, dass du mal wieder
kommst! Was willst du denn?
ANNA
(verdreht die Augen)
Hallo Ben... Ich bräuchte deine
Hilfe... Ich habe ein
Schulprojekt, bei dem ich
herausfinden soll, wie gut es um
unsere Privatsphäre bestimmt ist.
Dabei hab ich mir gedacht, ich
überprüfe, wer alles Zugriff auf
die ganzen Überwachungskameras
hat, vor allem in unserer Nähe...
Und da hab ich mir gedacht, du
als toller, gewissenhafter
Polizist...
BEN
Naja, ich weiß nicht, ob ich da
wirklich helfen kann..
ANNA
Aber du musst es doch einfach
können!(schmeichelnd) Als
Polizist in einer solchen
Position...
BEN
Ja,schon, aber...
ANNA
Toll! Du hilfst mir ja eh
nicht... Alles Betteln umsonst...
Kann ich ja gleich wieder gehen!
BEN
Was? Nein! Natürlich kann ich das
nachschauen! Komm mit!
Sie gehen in sein Arbeitszimmer, dort stehen viele
Computer. Ben setzt sich an einen und beginnt wie wild zu
tippen.
BEN
Gut, dass du mich hast! Diese
Datenbanken sind sowohl mit
dem ·
Lempel-Ziv-Welch-Algorithmus als
auch mit der 3fachen 15 Bit
Verschlüsselung versiegelt, dass
du als Ausgeschlossener keine
Möglichkeit zum Eindringen hast.
Moment, ich muss nur kurz den
Fortran neu kalibrieren, da ich
auf keinem zugelassenen
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 11.
BEN (cont’d)Serverpoint der offiziellen Seite
befinde, Moment, eine Sekunde,
dann ist es fertig...
ANNA
(ironisch, mit der Absicht,
Ben zu verwirren, außerdem
Leicht belustigt)
Aha.Und was ist mit dem Olpc
x0-1?
BEN
Was soll mit dem sein? Ich denke,
es ist dämlich mit einem so
grottenschlechten
Entwicklungsländerlaptop auf
sichere Datenbanken
zuzugreifen!Allerdings ein sehr
sinnvolle und sicherlich auch
umweltbewusst agierende
Rechenmaschine...
ANNA
Egal! Wie lange bist du jetzt
eigentlich schon Polizist?
BEN
Heute werden es 2 Monate! Und ich
habe noch keinen Fehler
gemacht...
ANNA
(leise)
Naja...
Ähm... Wie weit ist er?
BEN
Er hat erst eine kleinere
Liste...
ANNA
Irgendwas auffälliges?
BEN
Nichts, was meinem geschärften
Auge entgehen würde...
ANNA
Kannst du mir die Liste
ausdrucken?
BEN
Kann ich machen, Moment...
Er druckt die Liste aus. Er gibt ihr die Liste
12.
INT. ERMITTLERBÜRO SPÄTNACHMITTAG 5
Man sieht Lydia, Sophie und Paul in Zimmer stehen.
SOPHIE
Nochmal danke für deinen Besuch,
Lydia
LYDIA
Ich werd doch meine beste
Freundin besuchen, wenn sie Hilfe
braucht! Wir müssen unbedingrt
mal wieder was machen! Vielleicht
shoppen? ich muss dir unbedingt
den neuen Laden zeigen!
SOPHIE
Ja, wär ne Idee
LYDIA
Da gibt es super Tops! Und Schuhe
verkaufen die auch, Massenweise!
Die beiden unterhalten sich noch ein wenig, paul steht
abseits, schaut zu, wirkt etwas fehl am Platz.
Man sieht Anna, wie sie ins Büro hereinkommt.
Darin befinden sich Paul, Sophie und LYDIA
ANNA
Mein Name ist Cover. Anna Cover!
LYDIA
Oh nö, nicht schon wieder die!
ANNA
Doch, ich bins, wirklich!
Paul steht abseits, Sophie gesellt sich zu ihm.
PAUL
Das ist Anna?
SOPHIE
Korrekt. Lydia! Ruhe! Du weißt
genau, dass wir Anna brauchen!
ANNA
Wie kam es eigentlich dazu, dass
du mitermittlest, Lydia?
LYDIA
Sophie hat mich eingeweiht
(CONTINUED)
CONTINUED: 13.
ANNA
Toll...
LYDIA
Seh ich auch so!
Anna verdreht die Augen
ANNA
Ich war bei Ben. Ich habe Infos
zu den Kameras.
Sie legt sie auf den Tisch
SOPHIE
Mal schauen.... Es gab nach dem
Mord 4 Zugriffe von Seiten der
Polizisten. Davor griffen
ausschließlich die Kamerabesitzer
auf die Daten zu.
PAUL
Das ist normal. Wenn ich eine
Kamera hätte, würde ich die ja
auch benutzen. (Er schaut weiter)
Aber um 20.54 hat eine unbekannte
Person auf sie zugegriffen, über
Internet.
SOPHIE
Und? Ich denke, dass auch manche
Personen über das Internet auf
die Kameras zugreifen!
Anna schaut Lydia über die Schulter.
ANNA
Ja, aber nicht, wenn die
IP-Adresse auf einen ganz anderen
Ort weißt. Sie beginnt mit
24.183.X.X. Diese IP- Adresse ist
keinem Land zuzuordnen!
LYDIA
Du sagst jetzt nicht ernsthaft,
dass der Typ irgendwo war, wo
kein Land ist?
ANNA
Nein... Je was von einem Proxy
gehört?
LYDIA
Weißt du, nicht jeder Mensch
verbringt seine Zeit bei einem
computersüchtigen Freak!
(CONTINUED)
CONTINUED: 14.
ANNA
Ich bin nicht ständig bei ihm!
Außerdem kennt er sich gut aus!
SOPHIE
Schluss! Auf der der Stelle!
PAUL
Ein Proxy! Darüber lässt sich die
Identität verschleiern! Die
Person, die nach den Kameras
geschaut hat, wollte geheim
bleiben! Und da! Das Aufrufdatum!
Genau 24 Stunden vor dem Mord.
Ich glaube, wir haben ihn!
Sophie schaut sich die Akte an.
SOPHIE
Georg Weller, das Opfer, war
Meteorologe. Es war klar, dass er
nach der Arbeit an den Kameras
vorbeikommen musste. Der Mörder
konnte alles genau planen
Jetzt haben wir ihn!
ANNA
(verschwörerisch)
Apropos wir haben ihn, wo hast du
eigentlich Paul her?
(Augenzwinkern)
Die drei bilden eine Art Kreis, Paul steht abseits, schaut
einerseits verärgert, andererseits irritiert, aber auch
leicht enttäuscht.
LYDIA
Das geht dich gar nichts an, das
ist ihre Privatsphäre!
ANNA
Jaja... ALSO????
SOPHIE
Ist mir Zugelaufen.
LYDIA
Süß!
ANNA
Ich hätte gedacht, es geht uns
nichts an!
LYDIA
Dich nicht! Mich schon! Das
interessiert mich brennend!
(CONTINUED)
CONTINUED: 15.
SOPHIE
Da ist NICHTS! Er ermittelt nur
mit mir!
ANNA
Ja, schon klar
LYDIA
NEIN, ÜBERHAUPT NICHT KLAR!!!
ANNA
AAARGH!!
SOPHIE
Könnt ihr wohl mit dem Schreien
aufzuhören? Oder geht raus!
Die beiden schauen sich kurz an und verlassen zeternd das
Zimmer
ANNA
Verstehst denn gar nichts?
LYDIA
Nur wegen dir müssen wir jetzt
gehen!
ANNA
Als ob ich schuld wäre!
LYDIA
Wer sonst?
Anna sagt nichts darauf, verlässt voller Protest das
Zimmer, Lydia hinter ihr her.
INT. POLIZEI NACHMITTAGS 6
Man sieht das Büro der Polizei, auf den Bildschirmen sind
Polizeiwallpaper. An einer Schreibmaschine sitzt Frida und
schreibt etwas. JAKOB beginnt zu sprechen, man sieht ihn
im Portrait
JAKOB
Jakob Huber, 21 Jahre alt, bei
der Kripo seit 6 Wochen.
BEN
Ben Lauter, ebenfalls 21, bei der
Kripo seit 2 Monaten.
FRIDA
Beide befinden sich kurz hinter
der Ausbildung, gut... Dann noch
die Überleitung zum Bericht...
(CONTINUED)
CONTINUED: 16.
JAKOB
Können wir erfahren, wofür das
gut sein soll?
FRIDA
Ihr habt neulich euren ersten
Einsatz geführt! Das muss aufs
genaueste protokolliert werden!
BEN
Auch, dass wir die beiden
potenziellen Täter haben
entkommen lassen?
JAKOB
Das war ja nur noch peinlich!
Frida antwortet nichts, tippt ungerührt weiter. Die beiden
gehen etwas abseits.
BEN
Wenn ich überlege, dass ich schon
hier Fehler mache, wie soll ich
dann jemals in die
Computerabteilung aufsteigen?
JAKOB
Hacken für den Staat oder wie?
BEN
Wahnsinnig witzig! Wenn ich so
weiter mache, kann ich meine
komplette Zukunftsplanung
vergessen!
JAKOB
Denkst du ich nicht? Beim
Bundesnachrichtendienst werden
nur die Besten der Besten
aufgenommen!
BEN
Hört, hört! hier spricht der neue
James Bond! Im Auftrag ihrer
Majestät Merkel!
JAKOB
(verdreht kurz die Augen,
dann wieder ernst)
Irgendwie müssen wir doch
weiterkommen! Ist der Kerl
wirklich so gut? keine
Fingerabdrücke, keine DNA-Spuren,
NICHTS!
(CONTINUED)
CONTINUED: 17.
BEN
Harte Aufgabe, aber lösbar!
Frida kommt zu den beiden hin
FRIDA
Mit Rumquatschen löst ihr den
Fall nicht! Schaut euch lieber
mal die Akten an
BEN
Die wissen wir doch sowieso
auswendig!
FRIDA
Wenn ihr jetzt keine Ordnung
lernt, werdet ihr es nie tun!
JAKOB
Wenns sein muss...
FRIDA
Ja, muss es!
Die drei setzen sich an den Tisch und beginnen die Akten
zu lesen.
INT. ERMITTLERBÜRO ABEND 7
Paul und Sophie sitzen am Tisch, Paul schaut immer noch
leicht irritiert
SOPHIE
Und? Immer noch überrascht wegen
Lydia und Anna?
PAUL
Wie hältst du das aus?
SOPHIE
Die sind immer so, das ist leicht
problematisch. Ich habe mir schon
lange angewöhnt, das zu
akzeptieren. Einzeln sind beide
super, aber sie wollen sich
leider nicht verstehen. Ich kann
aber auch nicht auf ihre Dienste
verzichten. Anna hat die
passenden Verbindungen und Lydia
hat mit ihrem Hund schon
unschätzbare Fähigkeiten an den
Tag gebracht.
PAUL
Hast du den Hund schon einmal
benutzt? Sofern man Tiere
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 18.
PAUL (cont’d)
benutzen kann...Man kann kein
lebendes Wesen besitzen...Das ist
gegen Gott und die Schöpfung...
SOPHIE
Ich werde den Glauben an Gott
wohl nie verstehen.
PAUL
(entgegen seinem Wesen
extrem verteidigend)
In Gott hat man jemanden, an den
man sich wenden kann, der immer
da ist. Der Glauben ist etwas
sehr starkes.
SOPHIE
Glauben heißt nicht Wissen.
PAUL
Aber wer glaubt, der hofft auf
das Wissen. Und Hoffnung stirbt
zuletzt.
SOPHIE
Aber auch nur, weil der Mensch
nicht alles weiß, wer weiß, muss
nicht hoffen.
PAUL
Ein Leben ohne Hoffnung wäre
nicht nur arm sondern auch kalt.
SOPHIE
Wieso verteidigst du den Glauben
so?
PAUL
Einerseits sind meine Eltern sehr
gläubig, allerdings mit sehr
modernen Ansichten, andererseits
hilft es immer, etwas zu haben,
an dem man sich festklammern
kann. Wieso du nicht?
SOPHIE
Meine Familie war schon immer
wissenschaftlich. Sowohl meine
Mutter als auch mein Vater. Ich
auch. Ich versuche alles
wissenschaftlich zu ergründen und
möglichst logisch.
PAUL
Ich verstehe. Wird oftmals wohl
auch sinnvoll sein.
(CONTINUED)
CONTINUED: 19.
SOPHIE
Damit bin ich bisher JE-DES-MAL
vorangekommen, nur nicht bei
diesem Fall. Das gibt es gar
nicht!
PAUL
(wieder zögernd)
Du weißt viel. Aber du
kombinierst es zu wenig. Ich
denke, dann würdest du weiter
kommen!
SOPHIE
Und wie zum Beispiel?
Während Paul spricht, veranschaulicht er alles auf einer
Karte, mit Zeitungsartikeln, geht im Raum umher, etc.
PAUL
Ich probiers mal...Was wir bis
jetzt wissen: Der Mord passierte
beim Wetterzentrum am Brockensee.
Dort gibt es nicht sehr viele
Möglichkeiten jemanden
umzubringen. (Zeichnet einen
Grundriss) Weil der Mörder immer
ein Messer benutzt, musste er
extra vorsichtig sein,um nicht
auf einer der vielen Kameras zu
erscheinen, er muss schon weit im
voraus den Platz des Mordes
gefunden haben, auch ansonsten
muss die Tat gut geplant worden
sein. Die Wege, der Rückzug, und
so weiter. Er muss ein Versteck
gehabt haben, in dem er Zeit und
vor allem Ruhe hat. Er hat
versucht, das Versteck
geheimzuhalten, dafür hat er den
Proxy benutzt, sonst hätten wir
ihn orten können. Es kann aber
sein, dass auf den
Überwachungskameras noch Hinweise
auf seine richtige Identität,
Datenrückstände sind. Die Kameras
sind alle von der gleichen
Firma...
Er schaut in die Akten
PAUL
Cloud electronics! Jetzt müssen
wir nur noch an eine Person aus
der Firma rankommen, die kann die
Daten auf der Kamera sicher
auslesen.
(CONTINUED)
CONTINUED: 20.
SOPHIE
Nichts leichter als das!
Sie klappt einen Laptop auf und beginnt zu tippen.
SOPHIE
Wie wärs mit dem Chef? Der ist
noch ziemlich jung,
sozusagen eine echte
Blitzkarriere. Er wohnt
eigentlich in Hamburg, kommt aber
morgen nach Regensburg, um eine
neue Filiale zu eröffnen. Wir
müssen ihn nur abfangen.
Paul schaut auf den Laptopbildschirm
PAUL
Und wie?
SOPHIE
Lydia! Die schafft es, Leute zu
Orten zu bringen, wo sie nicht
hinwollen!
EXT./INT. VORMITTAG 8
Man sieht DEAN gerade die letzten Worte einer
Pressekonferenz halten.
DEAN
Ich hoffe, ich konnte ihnen klar
schildern, wieso ich die Bildung
einer Filiale unseres Konzerns in
Regensburg für Notwendig halte.
Regensburg ist meiner Meinung
nach eine schöne Stadt und hier
einen Laden zu eröffnen ist ein
wertvoller Schritt in die
Zukunft! Sollten sie noch Fragen
haben, können sie sich gerne an
die Filialleitung wenden.
Man hört klatschen, er verlässt den Rednerpult und geht
durch eine Tür in ein Nebenzimmer. Dort zieht er einen
Mantel an. Man sieht Lydia auf einer Straße stehen, sie
schaut immer wieder auf die Uhr. Dean kommt durch eine Tür
ins Freie, Lydia beginnt vorwärts zu gehen, als würde sie
ihn zufällig treffen.
LYDIA
Sind sie nicht Dean Fischer? Der
Chef von Cloud electronics? Was
machen sie denn in Regensburg?
(CONTINUED)
CONTINUED: 21.
DEAN
Ja, der bin ich! Ich wusste gar
nicht, dass ich hier direkt Fans
habe!
LYDIA
Haben sie auch nicht! Aber ihre
Firma hat die Überwachungskameras
für das Meteorologische Zentrum
Brockensee, das MZB hergestellt!
Und ich kenne Freunde eines
Mannes, der da arbeitet sehr gut!
Ich denke, die würden sie ganz
gerne kennenlernen!
DEAN
(Er schaut auf die Uhr)
Das tut mir sehr leid, aber ich
bin in Eile! Nich wahr, die Zeit
reicht nie für nichts!
LYDIA
Ich verstehe sie sehr gut! Der
große Chef einer großen Firma!
Mit einem großen Auftrag! Ist
klar, dass sie da leider für ein
gemütliches Gespräch mit
einfachen Leuten keine Zeit
haben! Schade... Der ganze Kuchen
umsonst...
DEAN
Ihr habt extra wegen meiner
Ankunft Kuchen gebacken!?!? Wow,
ich muss ja echt beliebt sein!
LYDIA
Wie haben gehofft, sie hätten
Zeit! Aber ich verstehe sie sehr
gut.. Es macht überhaupt nichts,
wenn sie wichtigeres zu tun
haben! Ich bin da voll und ganz
auf ihrer Seite!
DEAN
Naja... Ich denke, ein kleiner
Plausch kann nicht schaden...
Sie gehen nebeneinander die Straße entlang, man hört den
ersten Satz von Sophie, erst dannach kommt der Schnitt in
die nächste Szene.
22.
INT. ERMITTLERBÜRO VORMITTAG 9
Die beiden Ermittler sitzen auf der einen Seite vom Tisch,
auf der anderen sitzt DEAN
SOPHIE
Herr Fischer, entschuldigen sie
die Unannehmlichkeiten, aber wir
würden ihnen ganz gerne ein paar
Fragen stellen. Wir sind sehr an
ihren Überwachungskameras
interessiert ...
DEAN
Nunja, das ist ja schön und gut,
aber die Produktion wurde vor 5
Jahren eingestellt. Die Dinger
haben sich einfach sich nicht
verkaufen lassen! Echte
Ladenhüter!
SOPHIE
Sie haben Kameras an Das MZB
verkauft, nicht wahr?
DEAN
Ja, die waren eigentlich unsere
einzigen Kunden, das einzige Mal,
dass sich irgendwer für unsere
Kameras interessiert und dann
gleich so viele!! Da erinnere ich
mich noch gut dran. Der Herr, der
sie gekauft hat, war sehr nett.
PAUL
Herr Weller?
DEAN
Je genau, kennen Sie den? Mit dem
hab ich mich auf Anhieb
verstanden!
PAUL
Ein Bekannter von mir. Wir
sollten ihnen auch von ihm eine
Frage stellen: Wenn man übers
Internet auf die Kameras
zugreift, bleiben da dann Spuren
zurück? Bezüglich der Herkunft?
DEAN
Ja, das war eine tolle Neuerung
unserer Kameras! Sie konnte jede
Stelle auf dieser Erde nach einer
Anfrage orten, dass sollte mehr
Sicherheit gewähren und auch der
Polizei die Ermittlingen
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 23.
DEAN (cont’d)erleichtern. Die Daten sind in
die IP-Adresse eingeflossen, wenn
man diese mit einem Passwort
entschlüsselte, konnte man auf
die genauen Standortdaten
zugreifen. Trotzdem haben sich
die Dinger nich verkaufen lassen!
Versteh das einer...
SOPHIE
Und wie kommt man an das
Passwort?
DEAN
Nichts leichter als das: Man gebe
die IP von dem, den man orten
will, in einem beliebigen Browser
ein, nehme das Passwort der
Kamera, das kann man beliebig
kompliziert wählen, detso
komplizierter das Passwort, desto
sicherer ist es, ich glaub, das
Meteorologische Zentrum
brockensee hatte einen ziemlich
langen Code...Ähm, genau, dieses
Passwort muss man hinter die
IP-Adresse schreiben und dann
noch ein Befehl, nämlich
=ScoutLocationFind. Eigentlich
total logisch, weiß nur niemand.
Die Neuerung war super, allein
schon deswegen hätte sich das
zeugs verkaufen MÜSSEN! Super
Kameras und niemand will sie
haben... So schade...
PAUL
Danke! Dann wollen wir sie gar
nicht weiter stören.
SOPHIE
Einen schönen Tag wünsche ICH
noch!
DEAN
Und was ist mit dem Kuchen?
SOPHIE
(professionell)
Eine Lüge.
PAUL
(entschuldigend)
Wir haben aber eine gute
Konditorei um die Ecke, auch
nicht teuer!
(CONTINUED)
CONTINUED: 24.
Alle stehen auf, Sophie und Dean geben sich die Hand. Er
geht, mit einem leicht enttäuschten Gesichtsausdruck.
SOPHIE
Eine gute Idee, aber leider ein
Reinfall.
PAUL
Ja. Wir haben keine Chance, an
das Kamerapasswort zu kommen.
Obwohl...
SOPHIE
Ich könnte sie auf jeden Fall mal
fragen.
Sie nimmt wieder das Telefon und wählt eine Nummer. Sie
telefoniert, man hört ab und zu Anna undeutlich.
SOPHIE
Anna? Hallo, wir haben eine Spur!
Aber wir brauchen deine Hilfe:
Wir bräuchten von einer
beliebigen Kamera auf dem Gelände
des meteorologischen Zentrums
Brockensee das Passwort, das man
braucht, um auf die Kameras
zuzugreifen! Könntest du da was
machen? Gut, danke!
PAUL
Und?
SOPHIE
Sie versucht es.
INT. BENS PRIVATBÜRO MITTAG 10
Man sieht Anna, wie sie in Bens Büro steht.
BEN
Schön das du mal wieder da bist.
ANNA
Jaja, ganz toll, ich habe gehört,
dass im Meteorologischen Zentrum
Brockensee ein Mord passiert ist
BEN
(scherzhaft)
Unsere neueste Privatdetektivin!
Soll ich irgendwelche Fragen
beantworten?
(CONTINUED)
CONTINUED: 25.
ANNA
(steigt darauf ein,
professionell)
Da gab es doch sicher
Überwachungskameras, oder?
BEN
(theatralisch)
Big Brother is watching you!
Überall! Nirgends ist man mehr
sicher vor dem
Überwachungsstaat...
ANNA
(genervt)
Du weißt genau, was ich meine!
BEN
Weiß ich das? Echt? Daraus
schieße ich, dass du es eh schon
weißt!
(Zückt seine Waffe)
ANNA
Sind wir heute wieder lustig
drauf? Ganz toll... Ich hab nur
eine Frage: Diese Kameras werden
doch sicher was gespeichert
haben, was die Suche nach dem
Mörder erleichtern würde?
BEN
(Plötzlich total ernsthaft
und pflichtbewusst)
Was sagst du da? Du hast recht!
Er ist plötzlich Feuer und Flamme, tippt wie wild in
seinem Computer, er steht zwischenzeitlich immer wieder
auf durchwühlt irgendwas, sucht nach Infos, verhält sich
dabei polternd, ohne Rücksicht auf Verluste. Immer wieder
schaut er verzweifelt, tippt neue Sachen ein, versucht es
aufs neue, Anna steht daneben, schaut natürlich auch
interessiert. Ben versucht es immer weiter, sein
Kopfschütteln mehrt sich
BEN
Die Idee war gut, die Umsetzung
ist allerdings unmöglich. Diese
Kameras sind absolut
bombensicher.
ANNA
(Die Enttäuschung steht ihr
ins Gesicht geschrieben)
Schade.... Wirklich ÜBERHAUPT
keine Möglichkeit?
(CONTINUED)
CONTINUED: 26.
BEN
(Er schaut auf den
Bildschirm, enttäuscht)
Nein... Es tut mir Leid
Er schaut sich um, aber Anna ist schon weg, er sieht nur
die zufallende Tür.
INT. ERMITTLERBÜRO NACHMITTAG 11
Man sieht Sophie und Paul im Büro sitzen. Sie scheinen zu
warten, haben beide einen hoffnungsvollen Blick, Anna
betritt den Raum. Beide springen auf
SOPHIE
UND?
Anna schüttelt langsam den Kopf.
ANNA
Es tut mir leid.
PAUL
(aufmunternd)
Nicht so schlimm...
SOPHIE
Gar keine Chance?
ANNA
Es war schon schwierig, ihn zu
überzeugen, dass er es überhaupt
versucht. Aber ich kann
versichern, dass er ALLES
Menschenerdenkliche getan hat.
SOPHIE
Gut... Ein Versuch war es wert...
Ich hatte die letzten zwei Monate
kaum Hinweise und die letzten
zwei Tage schon so viele, da kann
ich mich nicht beklagen.
EXT. STRASSEN NACHMITTAG 12
Man sieht JAKOB auf einer Straße stehen, er schaut immer
wieder auf die Uhr. Schnell rennend kommt Ben auf ihn zu.
JAKOB
Wieder zu viel geflirtet?
BEN
(außer Atem)
Nein.. Meine Nichte war da...
Wollte unbedingt, dass ich ihr
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 27.
BEN (cont’d)weiterhelfe... Also, was steht
an?
JAKOB
Zeuge im Mordfall, du weißt
schon, der Meteorologe.
BEN
Achso. Wen befragen wir?
JAKOB
Einen guten Freund von ihm.
BEN
Worauf warten wir?
JAKOB
Bis du wieder Luft zum Sprechen
besitzt! Du solltest dich
schämen! Nicht mal deine Nichte,
vor dir sicher... Die Arme...
BEN
Verwechselst du mich jetzt mit
dir?
JAKOB
(sarkastisch)
Ha ha ha.
Die beiden gehen die Straße ein wenig entlang und klingeln
an einer Tür. ZEUGE1 öffnet die Tür.
ZEUGE1
Was wollen sie?
Ben zückt seinen Ausweis
BEN
Kripo Regensburg! Wir würden
ihnen gerne ein paar Fragen
stellen!
Schnitt,Die Kamera fährt durch das Haus zu dem Tisch, an
dem die Drei sitzen.
JAKOB
In welchen Verhältnis standen sie
zu Herrn Weller?
ZEUGE1
Georg war ein guter Freund von
mir. Ich versteh das alles nicht!
Wieso wurde ausgerechnet er
umgebracht?
(CONTINUED)
CONTINUED: 28.
BEN
Genau das versuchen wir
herauszufinden!
JAKOB
Hatte er irgendwelche Feinde?
ZEUGE1
Nein, dass ist es ja! Er war
sogar ziemlich beliebt, es gab
sogar einige Landwirte, die ihm
wegen seiner guten Prognosen
Geschenke machten!
BEN
Wo waren sie denn am Montag
zwischen 20 und 22 Uhr?
ZEUGE1
Ich war mit meiner Frau beim
Essen, italienisch.
JAKOB
Könnten sie uns bitte sagen,
welches Restaurant?
Zeuge1 schreibt etwas auf einen Zettel und gibt ihn den
beiden.
BEN
Danke für ihre Mithilfe.
ZEUGE1
Ich hoffe, ich konnte
weiterhelfen.
JAKOB
Auf jedenfall. Auf Wiedersehen
Sie gehen aus dem Haus.
JAKOB
So was von gar nicht hat er uns
geholfen... Kannst du dir das
erklären? Ein überall beliebter
Mensch wird plötzlich brutalst
ermordet!
BEN
Sieh lieber keine Verschwörung
dahinter, vielleicht Neid?
JAKOB
Eine Möglichkeit wäre es.
Überprüf du mal sein Alibi!
(CONTINUED)
CONTINUED: 29.
BEN
Kein Problem!
Er nimmt sein Handy heraus und beginnt zu telefonieren.
INT. ERMITTLERBÜRO ABEND 13
Im Hintergrund sieht man Paul, dieser befindet sich an der
Ermittlerwand und scheint etwas zu suchen. Plötzlich
meldet er sich zu Wort
PAUL
Sophie? Wäre es vielleicht
möglich, wenn der Aufwand nicht
zu groß ist, dass ich
Informationen zu dem dritten
Mordopfer, Martina, bekäme?
SOPHIE
Welche Akten? Die erste Version?
ich hätte insgesamt 5
verschiedene anzubieten...
ANNA
Dank mir!
PAUL
Egal. (Anna dreht sich beleidigt
weg) Ich brauche nur den
Tathergang!
Sophie schaut nach, übergibt Paul einen Ordner. Dieser
beginnt darin herumzusuchen.
PAUL
Mal schauen...
SOPHIE
Nach was suchen wir?
PAUL
Weiß ich noch nicht genau. Aber
der Mord wurde auf einer
Jugendfarm, zwischen vielen
Tieren begangen. Das heißt, es
könnte, unter gewissen Umständen,
zumindest wäre es möglich, dass
eine Spur vorhanden ist.
ANNA
Du willst jetzt nicht sagen, dass
der Typ eine Spur aus Tiergeruch
zurückgelassen hat!?!?
(CONTINUED)
CONTINUED: 30.
PAUL
Womöglich schon.
Paul sucht weiter, Sophie hilft ihm dabei. Anna kommt auch
näher und schaut interessiert.
SOPHIE
Ich denke, das hier könnte was
sein!
PAUL
Richtig! Nach dem Mord zog der
Täter sich durch eine Schafherde
zurück! Die Duftspuren der
Schafe,die der Täter an sich
gehabt haben muss, müssten immer
noch unnverkennbar sein! Gute
Idee!
SOPHIE
Also! Worauf warten wir noch?
ANNA
Was sollen wir mit der
Information anfangen? Sie nützt
uns nichts!
Plötzlich hört man Gebell außerhalb des Büros.
PAUL
Genau darauf habe ich gewartet!
Lydia kommt mit ihrem Hund herein.
SOPHIE
Darauf hätte ich kommen können!
LYDIA
Anna! Was machst du schon wieder
hier? keine ruhige Minute! Das
gibt es gar nicht!
Sie schaut auf Balu.
LYDIA
Bali ist schon total unruhig, nur
weil er dich sieht! Nicht wahr,
Bali?
ANNA
Meine liebste Lydia! Schön, dass
wir uns wiedersehen!
LYDIA
Nein, überhaupt nicht schön!
(CONTINUED)
CONTINUED: 31.
ANNA
Hast du jemals was von Ironie
gehört?
LYDIA
Ja natürlich! Ich bin ja nicht
blöd!
ANNA
Wirklich nciht? Hmm...Aber von
rhetorischen Fragen anscheinend
nichts...
LYDIA
Das gibt es doch gar nicht!
Kannst du nicht mal aufhören?
ANNA
Wieso sollte ich?
LYDIA
WEIL ICH ES SAGE!!
ANNA
Ja, genau!Weil ich auf dich höre!
LYDIA
Genau! Du hast es verstanden! DU
hast hier nichts zu sagen!
ANNA
Kannst DU nicht damit aufhören?
LYDIA
Wieso gebe ich mich eigentlich
mit dir ab?
ANNA
Was weiß ich? ich hätte nichts
dagegen, wenn du verschwinden
würdest!
Während dem Streit hält Paul Sophie mehrmals zurück
einzugreifen. Er macht ständig Zeichen, sie zolle noch
warten. Irgendwann geht er auf die beiden zu und schreit
laut
PAUL
(erschreckt die beiden)
ANNA
(unbeindruckt)
Balu bellt während der ganzen Zeit
(CONTINUED)
CONTINUED: 32.
LYDIA
(erschrickt total, beginnt
zu kreischen, etc.)
Wieso mach ich das alles
eigentlich? Das ist es doch
niemals wert!
Sophie greift nun doch ein
SOPHIE
Ihr drei hört jetzt auf der
Stelle auf damit! Ich habt weder
Grund noch Ursache euch so zu zu
verhalten! Also lasst das bitte!
Und Lydia, ich hätte eine Bitte
an dich...
LYDIA
Da seht ihrs! An MICH hat sie
eine Bitte! NICHT an EUCH! Ohne
mich geht hier gar nichts!
SOPHIE
Dein Hund ist doch nicht
besonders schlecht darin, Spuren
zu lesen, oder?
LYDIA
Nicht besonders schlecht? Es gibt
keinen besseren!
SOPHIE
Genau diese Fähigkeit wäre uns
nun wohl zu Nutzen!
EXT. IRGENDWELCHE FELDWEGE UND WIESEN 14
Die vier bewegen sich über Feldwegen und über Wiesen, Vor
ihnen schnüffelt der Hund
LYDIA
Such Bali, such!
ANNA
Weiß er überhaupt, nach was?
LYDIA
WAS HÄLTST DU VON MEINEM HUND???
PAUL
(beschwichtigend)
Ist ja auch egal... Haupsache er
findet etwas, nicht wahr...
Er stellt sich sicherheitshalber zwischen die beiden
(CONTINUED)
CONTINUED: 33.
SOPHIE
Könntest du mir bitte noch einmal
genauer erläutern, was du mit
dieser Suchaktion bezwecken
willst?
PAUL
Er hat einen starken Geruch
hinterlassen. Weil er immer zu
Fuß zu den Morden ging, müsste
sich die Spur bis zu seinem
Versteck zurückverfolgen und dann
haben wir ihn!
Sie gehen weiter, der Hund schnüffelt die ganze Zeit. Man
sieht ihn dabei, die Kamera verfolgt relativ lange den
Hund, hinter diesem läuft interessiert der Rest her.
Plötzlich kommen sie zu einem Versteck, der Hund bleibt
stehen, er setzt sich genau in die Mitte. Das Versteck
besteht aus einem Zelt, dass scheinbar einmal dort war,
aber nun ist es eigentlich nur noch eine Zusammenwürfelung
von Papieren, die meisten leer
SOPHIE
Verdammt! Wir waren zu langsam!
Scheinbar wurde ihm das Versteck
zu riskant und offensichtlich.
Mist!
Alle vier schauen sich um, die verschiedenen Zettel an
ANNA
Aller leer. Ja ganz toll!
LYDIA
Jetzt hör endlich auf mit deinen
falschen Hoffnungen!
Anna will gerade zum Gegenagriff ansetzen
PAUL
Ich hab was!
Er hebt einen scheinbar leeren Zettel hoch
ANNA
Ein leerer Zettel! So weit war
ich auch schon!
Lydia will gerade etwas sagen
SOPHIE
Ist der Zettel überhaupt leer?
PAUL
Eben nicht! Da steht eine Nummer
und über ihr ist alles verwischt!
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 34.
PAUL (cont’d)
Der 1. Buchstabe ist ein U oder Ü
dann kommt in der Mitte irgendwo
ein ch und am Ende noch ein de.
SOPHIE
Vielleicht kann ich durch eine
Sprachanalyse etwas herausholen!
Es wäre schon gzt,
herauszufinden, was das für eine
Nummer ist!
ANNA
Was stehen wir dann noch hier
rum?
LYDIA
Ganz einfach: Wären wir nicht
hier hätten wir den Zettel nie
gefunden! Mein Gott...
Anna verdreht die Augen
INT. ERMITTLERBÜRO ABEND 15
Sophie sitzt am Tisch, mit einem Kugelschreiber, einer
Lupe und vielen Büchern. Paul auf der anderen Seite, er
scheint ähnliche Ziele zu haben, allerdings hat er nur
einen Bleistift und einen Block. Sie unterhalten sich
miteinander
SOPHIE
Denkst du, der dritte Buchstabe
könnte ein e sein?
PAUL
Das könnte hinkommen, ja. Ich
denke, der zweite ist ein b
SOPHIE
Übe... Überwachung! Das käme hin!
Aber was wird überwacht?
PAUL
Das Gelände wurde überwacht, Mit
Kameras! Kamera? Könnte das nicht
das zweite Wort sein?
SOPHIE
Ich weiß es nicht. Das zweite ist
eigentlich nicht
rekonstruierbar.Aber das dritte
beginnt vermutlich mit einem o
oder c und endet mit de.
Vielleicht Code?
(CONTINUED)
CONTINUED: 35.
PAUL
Was für ein Code? Der daVinci
Code? der Cäsar Code? oder gar
der DNA-Code?
SOPHIE
Quatsch! Du sagtest, das zweite
Wort könnte Kamera sein?
PAUL
Du meinst? Nein, das wäre doch
wirklich Zufall!
SOPHIE
Ich glaube nicht an Zufall! ALLES
ist berechenbar!
PAUL
Ja... Zufall gibt es nicht! Nur
Schicksal... Und eine Kombination
aus Glück und Pech.
SOPHIE
Interessant... Aus komplett
verschiednen Gründen glauben wir
beide an nicht Zufall...
Kurzes Schweigen, sie schauen sich an
SOPHIE
Zurück zum Fall: Ja, ich denke,
das zweite Wort könnte Kamera
sein!
PAUL
Nicht echt!
SOPHIE & PAUL
Der Überwachungskameracode!
Sophie nimmt den Computer heraus
PAUL
Das muss ich jetzt ausprobieren!
SOPHIE
Ich auch! Sofort! Wenn das
wirklich das Passowrt für die
Überwachungskamera ist, könnten
wir den Mörder orten! Wie ging
das doch gleich? Was sagte Chef
von cloud electronics, Herr
Fischer?
Sie tippt in dem Computer ein, murmelt währenddessen:
(CONTINUED)
CONTINUED: 36.
SOPHIE
Zuerst die IP-Adresse, von dem,
den wir orten wollen... Dann das
Passwort, der
Überwachungskameracode... und zu
guter Letzt den Befehl
=LocationScout..
24.182.2.111/1411201527081995!!==CloudElectronics$"MZB"§2231995==?==ScoutLocationFind
und drückt auf die Enter-Taste. Die Seite braucht
Ewigkeiten zu laden, Sie zeigt nur an GPS SEARCHING
PROCESS... Plötzlich erscheint Finished
PAUL
Und?
SOPHIE
Moment...
Plötzlich kippt ihre gute Laune.
SOPHIE
Verdammt! Der Kerl ist zu gut!
PAUL
Was denn?
SOPHIE
(trocken)
Tibet. Der Computer sagt, der
Mörder ist in Tibet!
PAUL
NICHT ECHT?
SOPHIE
Er hatte einen zweiten Proxy.
Einen nicht weiterverfolgbaren!
Wir können ihn nicht orten...
PAUL
Mist!
SOPHIE
Dann müssen wir halt einen
anderen Weg gehen! Was dagegen,
wenn ich die Fakten kurz
wiederhole?
PAUL
Nein, mach ruhig! Was sollte ich
dagegen haben?
Sophie holt einen Diaprojektor hervor und legt Dias ein
(CONTINUED)
CONTINUED: 37.
SOPHIE
Wir haben auf unserem Weg jetzt
doch einige Stationen erfolgreich
hinter uns gebracht. Wie haben
eine Überwachungskamera über den
gesamten Globus (Dia von Erde
mit vielen Pfeilen) verfolgt und
sind doch immer wieder hier
gelandet. Da ich ein neugieriger
Mensch bin, hab ich mich gefragt,
Warum? Warum, Sophie, landen wir
immer wieder hier? und ich habe
eine Antwort gefunden. Als ich
neulich meinen Computer benutzt
habe, kam mir die Idee, mal in
der Chronik nachzuschauen, wo
steht, welche Internetseiten
aufgerufen wurden... (Dia von
dieser Chronik), auf was für
Seiten ich zuletzt war. Was finde
ich? Folgende Internetseite: (Dia
von der Website) www.Eden.gn.
komplett auf Lateinisch übrigens.
Sinngemäß ins Deutsche übersetzt
steht auf der Seite ungefähr:(Dia
von Eden Logo) Die ganze Welt ist
ein Garten. Wie einen solchen
muss man sie pflegen. Eden hat
sich diese Aufgabe zugenommen.
Der, wie er sich nennen
"Insitor", kümmert sich darum,
dass der Garten instand gehalten
wird. Hierbei lässt ebendieser
"Insitor" nicht nur Pflanzen
gedeihen, sondern jätet auch das
Unkraut.(Dia von beliebigen
opfer) Er bringt die schlechten
Menschen um! Die, seiner Meinung
nach schlechten, in Wirklichkeit
komplett unschuldigen Menschen!
Und welchen Satz habe ich noch
gefunden? (Dia von irgendeinem
Buch)"Glauben heißt nicht wissen!
Allerdings ist der Glaube eine
sehr wichtige Hoffnung auf das
Wissen, eine Hoffnung, die nie
stirbt"
Sie macht ein neues Dia her, auf diesem ist Paul zu sehen
SOPHIE
Ich brauche wohl nicht zu
erklären, wer die Seite aufrufen
hat!
(CONTINUED)
CONTINUED: 38.
PAUL
(verteidigend)
Ich habe sie aufgerufen, ja! Aber
ich bin nicht besonders gut in
Latein, ich habe sie als
unwichtig befunden.
SOPHIE
Ich habe dir vertraut, okay? Und
jetzt kommst du noch mit so
jämmerlichen Lügen? (flüstert)Du
bist noch erbärmlicher, als ich
dachte
PAUL
(flüstert)
wie kannst du mir so was
anhängen?! Ich würde mich doch
niemals "Insitor" nennen! Oder
gar irgendjemanden umbringen
SOPHIE
Die Polizei hört sicher gerne,
dass ich einen neunfachen Mörder
habe!
Sie geht zum Telefon wählt gerade 110, da steht Paul auf
und läuft aus dem Zimmer.
SOPHIE
Bleib stehen!
Sie rennt ihm nach, auf die Straße, es regnet, es ist
Dunkel, als Sie dort ist, ist keine Spur mehr von ihm. Sie
schüttelt verzweifelt und enttäuscht den Kopf...
EXT. IRGENDWELCHE STRASSEN ABEND/INT. ERMITTLERBÜRO ABEND
16
Man sieht Paul, wie er ziellos die Straßen entlang geht.
Er geht teilweise über Straßen, andererseits auch über
Grünflächen, alles sieht allerdings ziemlich trostlos aus.
Die Farben sind vor allem Bläulich, gehen aber stark ins
Graue über.
Man sieht in vor allem Aus der Ferne, er scheint immer
leicht nach hinten versetzt seitlich zu Kamera zu gehen,
eine Einstellung dauert immer ca. 5-7 Sekunden, die Szene
sollte aus ungefähr 11 Einstellungen bestehen.
Im Wechsel dazu sieht man immer wieder Sophie, diese
schaut sich verschiedenste Dias von Paul an, auf den
meisten kritzelt er irgendwas auf verschiedenste Zettel.
(CONTINUED)
CONTINUED: 39.
Sie schut die Dias an, schüttelt dabei immer wieder mit
dem Kopf, sieht einerseits fasusngslos, andererseits
voller Abwertung auf die Bilder.
(Im Hintergrund wonm. ein Song)
INT. PAULS ZIMMER ABEND-MORGEN 17
Paul betritt sein Zimmer, setzt sich an den Schreibtisch
und beginnt, lauter Zettel vollzukritzeln.
Hierbei orientiert er sich stark an den bisher schon
gegebenen Informationen, schreibt aber auch neue Ideen
dazu.
Er kombiniert verschiedene Sachen miteinander und scheint
aus seinem Kopf möglichst viel noch abrufen zu wollen, was
er sich von den Fällen gemerkt hat.
Nach einigem Überlegen schreibt er Eden.gn auf den Zettel
und setzt sich an den Computer.
Dort ruft er die Website auf. Er stöhnt auf
PAUL
Latein (seufzt)
Er holt ein Wörterbuch her und versucht möglichst viel zu
übersetzen.
Hierbei hat er immer wieder einen leicht gequälten
Gesichtsausdruck. Er schreibt mögliche Übersetzungen auf
einen Zettel, streicht immer wieder Sachen durch, ersetzt
Wörter durch andere.
PAUL
Sophie hat dafür keine halbe
Stunde gebraucht. Wie hat die das
gemacht?
Nach einiger Zeit hat er fertig übersetzt. Er gleicht den
lateinischen Text an den deutschen an und vergleicht diese
PAUL
Vielleicht gibt es ja irgendwo
eine Verschlüsselung!
Er schaut weiter, notiert sich verschiedene Sachen. Man
sieht immer wieder den Wechsel zwischen den lateinische
und deutschen Zeilenanfängen. Paul schaut auf
PAUL
Eine Adresse!
Er springt auf, läuft aus dem Zimmer raus, kommt wieder
zurück, nimmt den Zettel, läuft wieder hinaus.
40.
EXT. INDUSTRIE VORMITTAGS 18
Paul geht durch die Gegend, sehr zielstrebig, er geht
durch die Straßen, biegt immer richtig ab. Er wird immer
schneller, je näher er dem Ziel kommt. Er kommt in eine
verlassene Gegend, am Rande der Stadt, in der Nähe fand
der Hund das früher dort gestandende Zelt. Er schaut sich
um, neben ihm ist ein Schrottplatz. Er geht noch ein paar
Schritte, ist sich aber unsicher, in welche Richtung, oder
in welcher Geschwindigkeit. Die Kamera ist nun ein wenig
entfernt von ihm, vor ihr läuft ein Schatten vorbei.
Bedrohliche Musik, Er schaut um sich, die Kamera bewegt
sich mit, Plötzlich sieht man, wie die Kamera von hinten
auf ihn zukommt.
JONAS
So sieht man sich wieder, nicht
wahr, Paul?
PAUL
JONAS! Mit dir hätte ich nun
wirklich nicht gerechnet!
Ausgerechnet du! Da sind wir
schon nicht mehr in einer Klasse
und ich bekomm dich trotzdem
nicht los!
JONAS
Ich bin halt anhänglich! Du bist
weit gekommen! Aber deine
vergebliche Suche endet hier!
PAUL
Ach? Wieso?
JONAS
Du willst das Gute aufhalten!
Eden verhilft der Welt zum
Besseren und du willst uns
aufhalten!
PAUL
Zum Besseren!?!? IHR bringt
Menschen um, unschuldige Menschen
und behauptet dann, die Welt
würde besser werden??
JONAS
Das ist eine Lüge!
PAUL
Leider nicht!
JONAS
So eine Frechheit muss ich mir
nicht gefallen lassen! Wir
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 41.
JONAS (cont’d)benutzen legale Mittel! NUR
legale Mittel!
PAUL
Wer sind eigentlich wir?
JONAS
Ich, der Ultor und der Große,
unfehlbare Insitor!
PAUL
Wenn er so unfehlbar ist, wieso
lügt er dich dann an? Er
ermordert Menschen! Und
verschweigt es dir!
Jonas antwortet nicht, nimmt einen Stock, der am Boden
liegt und hebt ihn auf.
PAUL
Jetzt also die Methode? okay, du
willst es nicht anders!
Er hebt auch einen Stock auf.
PAUL
Komm nur her!
JONAS
(murmelnd)
Deus ad collendum horti est!
Er rennt schreiend auf Paul zu. Sie kämpfen.Es ist unklar,
wer besser ist, beide scheinen gleich gut. Allerdings geht
Jonas um einiges aggressiver vor. Irgendwann scheint er
allerdings müde zu werden. Dies nutzt Paul zu seinem
Vorteil, nun spielt er seine Trümpfe aus, und schlägt
Jonas um Längen.
INT. ERMITTLERBÜRO ABENDS 19
Man sieht Sophie, wie sie im Büro am Tisch sitzt, über
vielen Blätter, die alle vollgekritzelt sind. Sie hat hat
die Hände gegen den Kopf geschlagen, wirkt verzweifelt.
Sie versucht wieder irgendwas zu machen, sieht aber
ahnungs- und antriebslos aus.
Plötzlich wird es dunkel.
SOPHIE
(stöhnt auf)
Ein Stromausfall!
Sie steht auf, geht zuerst im Zimmer herum, scheint etwas
zu suchen.
(CONTINUED)
CONTINUED: 42.
Nach einigem Überlegen verlässt sie das Zimmer, geht
langsam und schleichend in des Nebenzimmer. Dort geht sie
zum einem großen Schrank und wühlt darin herum. Sie nimmt
eine Streichholzschachtel aus dem Schrank und zündet ein
Streichholz an. Mit diesem durchsucht sie den Schrank
weiter, bis sie eine Taschenlampe findet. Sie nimmt diese.
Plötzlich schreckt sie auf, man hört ein Poltern. Sie
macht die Taschenlampe sofort aus und versteckt sich neben
dem Schrank.
Man hört wieder das Poltern. Sophie nimmt die Taschenlampe
und geht langsam in den Raum daneben. Sorgfältig leuchtet
sie ihn aus. Man sieht viele Schatten, alles erscheint
düster.
Sie verlässt das Zimmer, geht ins nächste und leuchtet da
auch wieder umher, findet aber nichts. Sie geht noch ein
wenig weiter.
SOPHIE
(zuckt mit den Schultern )
Genau in diesem Moment legt sich eine Hand auf ihre
Schulter.
Sie erschrickt, reißt sich herum, sieht aber nichts. Sie
geht ein wenig eingeschüchtert weiter. Das Licht beginnt
zu flackern, richtig hell wird es aber nicht. Sie schaut
sich um, kann aber nichts erkennen. Sie wird leicht
panisch, eine Stimme sagt:
PAUL
Sophie.
Sophie dreht sich schnell um, in einer Ecke steht Paul,
das Licht ist wieder an.
PAUL
(leicht lächelnd)
Hallo
SOPHIE
(ungläubig)
Paul?(Plötzlich
erschrocken) Bleib weg!
PAUL
Ich kann meine Unschuld beweisen.
Er geht zu seiner Schlafkammer, holt Jonas heraus.
PAUL
Das ist Jonas, Sag guten Tag,
Jonas
(CONTINUED)
CONTINUED: 43.
JONAS
(schweigt)
PAUL
Ich habe versucht,
weiterzuermitteln. Ich habe die
Eden- Website (auf Spuren
überprüft) nochmal durchgeschaut
und dabei eine Adresse gefunden!
Er legt das Papier auf den Tisch
PAUL
Bei der Adresse hat mich er hier
abgefangen. Er weiß viel über
Eden. Aber ohne deine Hilfe komme
ich nicht weiter...
Sophie schaut leicht verdutzt
SOPHIE
Wie wärs mit Entschuldigung?
PAUL
Macht nichts... Streng genommen
war es sowieso meine Schuld.
SOPHIE
Stimmt. (Schaltet sofort um)
Zurück zum Fall! Wie wäre es mit
einem Verhör?
INT. ERTITTLERBÜRO ABENDS 20
Paul und Jonas schauen sich gegenseitig an, sie sitzen
beide an dem Tisch. Sophie lehnt abseits mit verschränkten
Armen an einer Wand, scheint aber trotzdem alles zu
beobachten.
PAUL
Jonas, du hast detailliertes
Wissen über Eden, nicht wahr?
JONAS
(schweigt)
PAUL
Du antwortest nicht? Okay. Du
hast behauptet, ihr bringt keine
Menschen um?
Er legt die Berichte auf den Tisch
PAUL
Waren das etwas keine Menschen?
Was war das dann? Unkraut? Viele
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 44.
PAUL (cont’d)
von denen helfen vielen Menschen!
Der Lehrer! Der Meteorologe!
Wieso habt ihr das gemacht?
JONAS
(schweigt)
PAUL
Das ist nicht mehr menschlich,
was ihr da gemacht habt! Das
lässt sich niemals mit
irgendeiner beliebigen Religion,
auch nicht mit der Moral oder
Ethik rechtfertigen!
JONAS
(schweigt)
Paul schaut Jonas giftig an, schweigt jetzt auch. Sophie
steht im Hintergrund, mischt sich nicht ein, das ganze
sieht kurzzeitig aus wie ein Standbild
JONAS
(flüstert)
Wir haben niemanden ermordet!
NIEMALS!
PAUL
Wer denn dann? die IP-Adresse
passt eindeutig zu der Website!
Außerdem die Adresse bei der Du
mich abgefangen hast! Was hast du
gesagt? Deus ad collendings
hortirgendwas... ach egal!
JONAS
DEUS AD COLLENDUM HORTI EST!
PAUL
Genau!
SOPHIE
(murmelt)
Gott ist mit den zum Großen
Garten Gehörigen!
PAUL
Gott ist mit euch? Aha! Gott ist
dagegen, Menschen zu TÖTEN!
JONAS
(etwas lauter)
WIR HABEN NIEMANDEN UMGEBRACHT!!
Plötzlich bewegt sich Sophie auf Jonas zu, er steht vom
Stuhl auf und sie verfrachtet ihn in die Schlafkammer. Sie
schließt die Tür.
(CONTINUED)
CONTINUED: 45.
SOPHIE
Er sagt die Wahrheit.
PAUL
Hab ich mir auch gedacht. Er war
zwar schon immer ein Scheusal,
aber so etwas hätte er nie
gemacht!
SOPHIE
Ein Reinfall.
PAUL
Nein! Eden besteht aus zwei
Mitgliedern. Eins von denen ist
der Mörder. Das andere haben wir!
Wir nähern uns dem "Insitor"!
SOPHIE
Wenn man es so betrachtet...
Stimmt! Also: Wie ist das weitere
Vorgehen?
PAUL
Was weiß ich? Du bist hier die
Hauptermittlerin!
SOPHIE
Achja... Hätte ich beinahe
vergessen! Vielleicht sollten wir
uns mal wieder mit der Polizei
abgleichen!
PAUL
Wie wäre es, wenn wir mal
schauen, was die Polizei
allgemein über uns weiß?
SOPHIE
(überheblich)
Den gleichen Gedanken hatte ich
auch! Gut, dass du ihn gesagt
hast!
PAUL
Du bist halt genial...Ähm, was
machen wir eigentlich mit Jonas?
Hier bleiben kann er nicht! Er
würde nur stören und nerven!
SOPHIE
Du hast recht... Aber wir können
ihn unter keinen Umständen laufen
lassen! Mal überlegen...
(CONTINUED)
CONTINUED: 46.
PAUL
Was ist mit deiner Freundin
Ähm... Lydia? Die hat doch
sicherlich nichts dagegen, einen
Mörder aufzunehmen...
JONAS
(aus der Kammer)
ICH BIN KEIN MÖRDER!
SOPHIE
Eine Möglichkeit wäre es...
Bringen wir ihn zu ihr!
INT. POLIZEI MORGENS 21
Man sieht ein Büro, auf den Computern ist ein
Polizeiwallpaper. Ben sitzt an einem dieser Computer und
tippt. Neben ihm sitzt Jakob, er scheint ihm Tipps zu
geben, Ben blockt allerdings ab. Frida kommt herein
BEN
(ohne aufzublicken)
Morgen Chefin!
JAKOB
(schaut sie an)
Morgen!
FRIDA
Morgen! Ben, du bist schon wieder
am Computer? Du vertraust dieser
komischen Technik viel zu sehr.
JAKOB
Schon wieder ist Falsch
getroffen. Seit gestern versuche
ich ihm von dem Teil
wegzubekommen.
FRIDA
IMMER NOCH?? Du musst doch auch
mal schlafen!
BEN
Ich hatte neulich die Idee, die
Überwachungskameras auszuwerten.
Da hab ich nach dem Passwort
angefragt und es bekommen.
Darüber kam ich darauf, dass der
Mörder zwei Proxys benutzt hat.
Einer davon war leicht zu
knacken. Am anderen bin ich
gerade dran!
(CONTINUED)
CONTINUED: 47.
JAKOB
Und er ist gut, das muss ich
zugeben...
FRIDA
Du musst auch an die anderen
Morde denken! Wir hatten hier in
der Nähe in kürzester Zeit neun
Morde. Von NEUN Mördern! Das ist
sehr selten! Und sehr schwierig
aufzuklären!
JAKOB
Und du denkst wirklich, dass es
neun Mörder waren? Irgendwie
glaub ich da nicht dran! Die
Parallelen sind zu groß!
FRIDA
Schau in den Akten! Die
DNA-Analyse hat es eindeutig
ergeben. Es sind immer
verschiedene Fremdspuren daran.
Und eine
DNA-Stündliche-Veränderungskrankheit
gibt es nicht!
JAKOB
Irgendwie glaub ich da nicht so
dran!
FRIDA
Aber du hast die chemische
Analyse doch selber erstellt!
JAKOB
Ja, zusammen mit Jonas, der kennt
sich wirklich gut aus!
FRIDA
Jonas? Der Sohn deines Nachbars?
JAKOB
Genau der! Ich versteh mich super
mit ihm. Und er ist ist super in
Chemie! Eine echte Hilfe...
BEN
Pass auf! Eigentlich darf niemand
außerhalb der Polizei die Akten
sehen! Das ist nicht in Ordnung!
Ich würde so etwas NIE machen!
JAKOB
Er ist noch ein Kind!
(CONTINUED)
CONTINUED: 48.
FRIDA
Ihr weicht vom Thema ab! Sitzt
nicht nur untätig rum, macht was!
Jakob gibt ihr eine handgeschriebene Liste
JAKOB
Ich war die Nacht auch nicht
untätig! Ich habe noch einmal die
Informationen gesammelt und neue
Verdächtige und mögliche Zeugen
gefunden. Du kannst dich ja darum
kümmern!
FRIDA
Das macht schön Ben! (zu Ben) Du
bist neu, du kannst nicht nur am
Computer sitzen, du brauchst auch
mal Abwechselung.
BEN
Ich finde die Mörder! Sicher! Ich
bin ganz nah dran! (Schaut wieder
auf den Bildschirm)
FRIDA
Sagst du jetzt! Es ist manchmal
so, dass man Ermittlungen nach
langer Zeit einstellen muss. Das
musste ich schon mehrmals
schmerzlich erfahren.
BEN
Das ist nicht gerecht! Man kann
jeden Verbrecher finden, der
gegen einen beliebigen
Paragraphen verstößt!
FRIDA
Willst du dich jetzt selbst
festnehmen? Überleg mal!
JAKOB
(ironisch, selbstgefällig)
§152 Abs. 4 Dritte Zeile SGB, Die
Ermittlungen dürfen in keinem
Falle einseitig laufen. Und was
du machst, ist so was von
einseitig!
FRIDA
Du sitzt nur an dem blöden
Kasten!
BEN
(seufzt)
Ich geh ja schon..
(CONTINUED)
CONTINUED: 49.
Er nimmt seine Liste und verlässt das Büro. Jakob
begleitet ihn. Frida schüttelt den Kopf.
FRIDA
Sie sind ja wirklich nicht
schlecht! Nur viel zu digital!
EXT. STRASSEN MITTAGS 22
Man sieht Ben und Jakob aus einen Haus herausgehen. Jakob
nimmt Ben einen Zettel aus der Hand
JAKOB
So, mal sehen... Wir hätten
verschiedene Möglichkeiten, wir
hätten hier ein paar Zeugen, oder
auch hier...
BEN
Wenn wir den Tatort nochmal
anschauen? Vielleicht finden wir
was!
JAKOB
Eine Idee wäre es. Aber nach was
suchen wir?
BEN
Nach Beweisen!
JAKOB
Ach? Auf die Idee wär ich NIE
gekommen!
BEN
Ich weiß! Deshalb hab ich sie ja
auch gesagt!
Jakob schaut kurz verärgert, dann wieder Ernst.
JAKOB
Findest du nicht auch, dass Frida
sich viel zu sehr auf ihre Akten
verlässt?
BEN
Was soll daran so falsch sein?
JAKOB
Wenn sie falsch sind? Wenn es
wirklich nur ein Mörder war? Wenn
mir falsche Informationen von der
Analyseabteilung gegeben wurden?
Wenn die DNA-Analyse Schwachsinn
ist? Wenn...
(CONTINUED)
CONTINUED: 50.
BEN
(Belustigt)
Glaubst du echt, dass hier ein
Massenmörder rumläuft, ohne das
wir es merken?
JAKOB
Was wenn?
BEN
Jetzt hör auf mit deinen absurden
Verdächtigungen! Diese Akten
haben einen Sinn! Und werden mit
Sorgfalt erstellt! Die kann man
nicht so leicht verändern, wenn
du das meinst!
JAKOB
Wenn du meinst... (Pause, dann
belustigt) Mir fällt grad was
auf! Du hast dich genau so
angehört wie Frida...
Er prustet los. Ben schubst ihn, leicht beleidigt. Sie
steigen in ein Auto ein und fahren weg.
INT. ERMITTLERBÜRO MITTAGS 23
Man sieht Paul, wie er am Computer sitzt, Sophie schaut in
ihr Mikroskop.
Paul ist vor allem auf der Seite Eden.gn, besucht aber
nebenbei noch Latein-Übersetzer.
Sophie scheint irgendwelche Stofffetzen zu haben, die sie
analysiert. Manche untersucht sie unter dem Mikroskop,
andere verbrennt sie, wieder andere lässt sie in
Flüssigkeiten tauchen. immer wieder schüttelt sie den Kopf
und ist danach doch sofort wieder zuversichtlich.
Immer wieder geht einer der beiden zur Ermittlerwand und
schreibt neue Verbindungen, Kappt alte und pinnt neue
Sachen hin.
Nach einiger Zeit scheint Paul andere Seiten als Eden.gn
aufzusuchen. Er sucht ein wenig rum, immer wieder öffnet
er neue Seiten, davon scheinen viele polizeilicher und
nachrichtlicher Herkunft zu sein.
Er scheint mit seinem Stift schreiben zu wollen, aber
immer, wenn er ansetzt, hebt er ihn wieder in die Luft und
scheint verschiedene Dinge miteinander zu kombinieren.
Desto mehr er das macht, desto ungläubiger schaut er, sein
Blick wird mit der Zeit direkt entsetzt.
(CONTINUED)
CONTINUED: 51.
Er schaut immer wieder Richtung Sophie, die ihn scheinbar
gar nicht bemerkt, da sie mitten in ihrem Analysen ist,
ihr Blick ist ernst, beinahe versteinert.
Nach langer Überlegung steht er auf und zu ihr hin.
PAUL
(zögernd, vorgespielt
interessiert)
Sophie, Was machst du da
eigentlich?
SOPHIE
Der zweite Mord, der in der
Chemiefabrik! Ich versuche, über
verschiedenste Analysen
herauszufinden, ob es irgendwie
möglich ist, genauere Tatumstände
durch chemische Analysen
herauszufinden.
PAUL
(zögernd)
Ich hab Informationen, Sophie!
SOPHIE
Welche?
PAUL
Komm mal her!
Sie gehen beide zu Pauls Arbeitsplatz. Der Computer ist
mittlerweile zugeklappt.
PAUL
Es ist schon längere Zeit her, da
haben wir uns über Glauben oder
Wissen unterhalten. Da erwähntest
du nur deine Eltern, ich
vermutete, du seist Einzelkind.
Er zeigt auf verschiedenste Berichte
PAUL
Das ist aber nicht so.
Sophies Miene versteinert sich
PAUL
Daniel Anders (Mit Nachdruck).
Dein Bruder.
Sophie versucht sich wieder zu fangen.
SOPHIE
Und? Dann hab ich halt nicht
alles erzählt!
(CONTINUED)
CONTINUED: 52.
PAUL
Ich habe weiter nachgeforscht.
Laut Polizeiberichten wurde er
vor knapp zweieinhalb Monaten
vermisst gemeldet. Kurze Zeit
später hast du die Ermittlungen
begonnen.
Sophie kann sich nicht mehr halten, sie beginnt sehr
emotional zu erzählen.
SOPHIE
(Wütend)
Die Polizei hat gesagt, es ist
unwahrscheinlich, dass er je
gefunden wird! Sie sagten sogar,
vermutlich ist er abgehauen! Ich
wusste, dass das nicht stimmen
kann! Daniel wäre NIE einfach
weggegangen! Also habe ich auf
eigene Faust ermittelt! Das
konnte nicht sein! Daniel war
noch da, und dann war er
plötzlich weg! Er war weg...
SOPHIE
(Entsetzt)
Doch plötzlich bekam ich einen
Brief!
Sie holt ihn aus ihrer Hosentasche
SOPHIE
Sie schrieben, dass es 10 Morde
gab. Daniel war der erste.
Schweigen. Paul schaut entsetzt, Sophie verzweifelt
PAUL
Wieso bist du nicht zur Polizei
gegangen?
SOPHIE
Die Polizei? Die hatte ja nichts
besseres zu tun, als die
Ermittlungen EINZUSTELLEN! Soll
ich meinen Bruder aufgeben, nur
weil die das gemacht haben? alles
was ich will ist...
SOPHIE
(leise)
...mich bei denen zu rächen die
Daniel das angetan haben
(CONTINUED)
CONTINUED: 53.
Sie sagt nichts mehr, scheint kurz vor einem Zusammenbruch
zu stehen, Paul versucht sie zu trösten. Alles ist sehr
still, man hört nur im Hintergrund Musik, eine bewegende,
ruhig-traurige, Klavier.
Anna kommt herein, und schaut auf die beiden.
ANNA
Ähm.. Ich will nicht stören... Am
Besten ich geh wieder...
SOPHIE
Nein! (hoffnungsvoll) Hast du
neue Informationen?
ANNA
Nicht besonders gute...
SOPHIE
Sag!
ANNA
Ich habe die Internetseite von
euch, Eden.gn Noch einmal genauer
analysiert.
PAUL
Das hab ich auch versucht...
ANNA
Was habt ihr?
PAUL
Nichts. Das ganze ist verwirrend
und eigentlich sinnlos
geschrieben.
ANNA
Du hast bisher nur auf der offen
daliegenden Seite geschaut.
Jemals nachgedacht, dass hinter
der Seite ein Netzwerk von
Informationen versteckt sein
Könnte? Es gibt tatsächlich eine
versteckte Internetseite, über
die die zwei Mitglieder sich
verständigen. Und der Server von
der Website liegt
komischerweise...
SOPHIE
In Tibet?
ANNA
Nein, aber in Südamerika. Tibet
war schon wieder ein Proxy. Der
typ will echt geheminbleiben! Wie
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 54.
ANNA (cont’d)nennt er sich doch gleich?
Insitor... Seltsamer name...
(Kehrt zum Thema zurück) Die
Informationen waren gut
verschlüsselt, aber ich habe
Teile mit dem Rückwärts
geschriebenen Text als Passwort
entschlüsseln können - Eigentlich
viel zu einfach- Okay, ich habe
Bens Hilfe benutzt!
SOPHIE
Sag schon was du gefunden hast!
ANNA
Eden. Sie wissen so gut wie alles
über uns.
Schweigen. Keiner sagt etwas
PAUL
(ringt das Wort heraus)
WAS!?
ANNA
Sie haben nicht alle Infos, die
wir haben, aber sie wissen, dass
wir ermitteln.
SOPHIE
Wie viel von den Ermittlungen?
ANNA
Alles, was in Verbindung mit Eden
steht. Sie wissen, was wir schon
entschlüsselt haben. Das wäre
aber nicht unbedingt das
Hauptproblem. Die Polizei ist uns
auf den Fersen. Ben ahnt etwas...
SOPHIE
Du kannst ihn doch sicherlich
dazu bekommen, dass er den
Verdacht verwirft.
ANNA
Leider nicht!
Er hat gestern herausgefunden,
dass ich die Akten heimlich von
seinem Computer kopiert habe. Und
das nicht nur einmal, immerhin
habt ihr ja alle Akten... Er
traut mir nicht mehr. Noch eine
Frage wäre tödlich. Ich kann euch
leider keine neuen Informationen
geben, es tut mir leid.
(CONTINUED)
CONTINUED: 55.
Schweigen
ANNA
(zögernd)
Achja... Und noch etwas.
SOPHIE
Sag schon. Sehr viel schlimmer
kann es nicht mehr kommen.
ANNA
Ihr wisst ja, dass bei der
DNA-Analyse ziemlicher Mist
gebaut wurde...
SOPHIE
Ja.
ANNA
Ihr habt es doch bisher für eine
Schlamperei der Polizei
gehalten... Das ist aber nicht
so...
PAUL
Es war Eden.
SOPHIE
Nein!
Anna nickt
ANNA
Um genau zu sein war es Jonas. Er
hat die Akten so zurechtgelegt,
dass nichts aufällt. Er wohnt
gleich neben einem der
Polizisten!
PAUL
(Leicht wütend)
Darüber müsssen wir uns mit ihm
unterhalten! Wir gehen sofort zu
Lydia.
SOPHIE
Und was bringt das? Er sagt doch
eh nichts...
Bedrückte Stille.
56.
INT. POLIZEI NACHMITTAGS 24
Man sieht wieder das Polizeibüro, Frida scheint gerade
einen Bericht zu schreiben, auf einer Schreibmaschiene,
immer wieder schaut sie verächtlich in Richtung Computer.
Währenddessen trinkt sie einen Kaffee. Ben und Jakob
kommen herein.
BEN/JAKOB
Wir haben alles erledigt.
FRIDA
Gut so,solange ihr es halbwegs
ausführlich gemacht habt.
JAKOB
Wir haben nochmal die Tatorte
durchgeschaut.
BEN
Nichts. So was von tote Hose!
JAKOB
Der Typ ist zu gut!
FRIDA
Das ZU gut lässt du mal schön weg
Jakob!
JAKOB
Ich sag ja schon nichts mehr!
Kurzzeitig herrscht Stille, Ben scheint sich darauf
vorzubereiten, etwas zu sagen.
BEN
Du kennst doch Anna, oder?
FRIDA
Deine Nichte? Ja, natürlich.
BEN
Ich weiß nicht, ob ich ihr trauen
kann.
FRIDA
Suchst du jetzt auch noch eine
Verschwörung? Ich dachte sonst
macht das nur Jakob!
JAKOB
Wollt ihr euche jetzt alle gegen
mich verschwören?
BEN
Nein. Aber ich habe
heraugefunden, dass sie die Akten
(MORE)
(CONTINUED)
CONTINUED: 57.
BEN (cont’d)von allen neun Morden von meinem
Computer gezogen hat.
JAKOB
Ohohohoh... da liegt Zwist in der
Familie...
Hey! Ich dachte, dass eigentlich
niemand außerhalb der Polizei die
Akten sehen darf! Wie war das
doch? (Macht ihn nach) "ich würde
so was NIE machen!"
FRIDA
Sie ist halt neugierig! Was
spricht dagegen, wenn sie ein
bisschen was weiß?
BEN
Du glaubst nicht, dass sie auf
eigene Faust ermittelt?
FRIDA
Jetzt übertreibst du wirklich!
Ich lege dir ans Herz, ihr ein
wenig zu erzählen! Für sie ist
das doch nur ein aufregendes
Spiel!
BEN
Wenn du es sagst...
JAKOB
Na ich wäre da vorsichtig..
Kinder, die Spione der Zukunft!
Eine Armada formt sich, sie sind
nicht mehr aufzuhalten...
BEN
Jetzt reichts!
Er nimmt einen Füller und versucht, Jakob anzumalen.
FRIDA
Kindisch, kindisch...
INT. ERMITTLERBÜRO NACHMITTAGS 25
Man sieht Paul und Sophie wie sie nebeneinander am Tisch
sitzen. Sie scheinen verschiedene Sachen auswerten zu
wollen.
PAUL
Gute Idee, es nochmal bei der
Eden Website zu probieren.
(CONTINUED)
CONTINUED: 58.
SOPHIE
Du hast sie doch analysiert,
oder? Was hast du da gefunden?
PAUL
Der Text ist eine
Zusammenwürfelung aus Bibeltexten
aus der Offenbarung des Johannes
auf Lateinisch und
selbstgeschriebenen Texten. Alles
handelt vor allem von der
Apokalypse und den schlechten
Menschen.Die schlechten Menschen
werden "Unkraut" genannt,
Unkraut, dass man jäten muss.
(Schaudert) Und das schlimmste
ist, der Insitor sieht sich im
Recht, nein, er glaubt sogar,
(voller Abscheu) er habe Gottes
Hilfe. In dem Text sind auch
viele Verschlüsselungen, manche
leichter, manche schwieriger.
SOPHIE
In der gab es bisher 2
Verschlüsselungen. Die Adresse
und das Passwort für dieses
Netzwerk, über das Eden sich
verständigt, obwohl das ja
eigentlich bei zwei Mitglieder
sinnlos ist... zwei
Verschlüsselungen. ICH WEIß, dass
es noch irgendwo eine Dritte
gibt.
PAUL
Ist auch nicht unwahrscheinlich.
(Er zeigt auf eine bestimmte
Stelle im Text)Vielleicht der
Satz glauben heißt nicht wissen?
Könnte da eine Verschlüsselung
sein? Nein, Ich denke, der sollte
uns nur verwirren.
SOPHIE
Mal überlegen... Gibt es in der
lateinischen Bibel große
Änderungen zu Deutschen? Nichts
dass ich wüsste.
PAUL
Ein bisschen schon... Damals
mussten die Christen sich
verstecken, haben Gott durch
verschiedenste Bilder dargstellt,
damit die Römer nichts merken.
(CONTINUED)
CONTINUED: 59.
SOPHIE
Passt gut... Wir haben es hier ja
vermutlich auch mit einer
Verschlüsselung zu tun. Aber
welche?
PAUL
Johannes erwähnt oft, dass der
Mensch schlecht ist, wenn er
nicht an Gott glaubt. Nicht zu
vergessen die ganzen Visionen.
Die sieben Siegel, Die sieben
Schalen des Zorns...
SOPHIE
SIEBEN! Vielleicht ist es ja
irgendetwas mit der sieben? Eine
sehr geheimnissvolle Zahl, man
denke an die Märchen: die Sieben
Zwerge, hinter den sieben
Bergen...
PAUL
Märchen? Eden ist ja etwas ganz
reales, Und will das auch sein.
Auf jedenfall keine Erzählung. In
der Bibel bei Johannes müssen die
Sieben Siegel geöffnet werden, um
das Buch der Wahrheit zu lesen.
SOPHIE
Sieben Verschlüsselungen, die wir
überwinden müssen! Drei haben wir
schon...
PAUL
Das könnte sein! Gute Idee... Wie
heißt der letzte Satz im Text
noch mal? Ich glaub, der war doch
ziemlich aus dem Zusammenhang
gerissen! Wer weiß...
SOPHIE
Auf Deutsch: Lasst unser
Verhalten gemäßigt erscheinen!
Auf Latein: Actus sit mediocris
cum moribus!
PAUL
Der Satz hat doch keinen Sinn!
SOPHIE
Wenn man ihn anders übersetzt?
Synonyme für erscheinen:
Aufblitzen, hervorkommen,
sichtbarwerden, oder, wenn man in
die andere Richtung denkt:
agieren, Verhalten,
(CONTINUED)
CONTINUED: 60.
PAUL
Verhalten! Mäßig kann man auch
mit verhalten ausdrücken!
SOPHIE
Statt lasst unser Verhalten mäßig
erscheinen, Lasst unser verhalten
verhalten verhalten! Ja, diese
Übersetzung wäre auch richtig
PAUL
Dreimal das gleiche Wort... Das
kann kein Zufall sein... Moment
mal!
Er schreibt unter jeden Buchstaben eine Zahl.
PAUL
Wenn man von v bis a zählt:
v,w,x,y,z,a, das sind 6
Buchstaben! Dreimal sechs...666!
Die Zahl des Antichristen! Aber
wie hilft uns das?
SOPHIE
Ich denke, man soll das auf den
ganzen Text anwenden!
PAUL
Was?
SOPHIE
Immer unter den Anfangsbuchstaben
jedes Wortes den Unterschied zu
a. Moment...
Sie macht dies bei dem gesamten Text, Zuerst bei der
deutschen Übersetzung
SOPHIE
Was machen wir dann eigentlich
mit den Zahlen?
PAUL
Der Abstand als neuer Buchstabe?
Moment, a,b,c,d,e,f
Das F?
SOPHIE
Das geht mit jedem anderen
Buchstaben genauso!
Er macht weiter, schreibt die Buchstaben zusammen, es
kommt Schwachsinn raus.
(CONTINUED)
CONTINUED: 61.
PAUL
Vielleicht bei dem Originaltext!
Man kann den Text ja immer anders
übersetzen! Aber der Originaltext
bleibt unverändert!
SOPHIE
Mal versuchen!
Es scheinen Worte herauszukommen
PAUL
Das sind aber keine Worte!
Verdammt! Man kann es lesen, aber
es sind keine Worte, zumindest
keine einer Sprache, die ich
kenne!
SOPHIE
Gib mal her!
Sie bildet Lücken und setzt in diese Buchstaben ein
SOPHIE
Ein Lückentext!
Sie macht weiter
PAUL
Doch du denkst, hier ist der
Anfang,
SOPHIE
Nein, Hier ist das End,
PAUL
Lieb sei es schnell
SOPHIE
Allerdings vergiss nie, wer du
bist,
PAUL
Wer du warst,
SOPHIE
Denn der bin ich!
PAUL
Entsieh dem Ratespiel, lass es
seinem Gang!
SOPHIE
Ein Gedicht! Aber was soll es
heißen?
(CONTINUED)
CONTINUED: 62.
PAUL
Das klingt mir sehr nach einer
Drohung! Hier ist das Ende!
Weiter kommt ihr nicht! Mischt
euch nicht in Sachen ein, die
euch nichts angehen, sonst habt
ihr ein Problem!
SOPHIE
So könnte man es
interpretieren...
PAUL
Befolgen wir die Drohung? Die
scheinen es ernst zu meinen!
Bevor wir in Gefahr geraten...
SOPHIE
NIEMALS! Es gibt sicher noch
einen zweiten Sinn hinter dem
Gedicht! Anna ist gut darin,
Gedichte zu entschlüsseln!
PAUL
Dann frag sie!
Sophie geht kurz zur Seite und telefoniert. Paul schaut in
der Zeit das Gedicht an, versucht, ein wenig zu
"entschlüsseln"
SOPHIE
Sie versucht es. Sie hat grad
erzählt, dass Ben ihr wieder
vertraut. Wir sind wieder sicher.
PAUL
Gut so... Dann werden die
Ermittlungen wieder leichter?
SOPHIE
Hoffe ich doch
Schaut ins Leere
PAUL
Tschuldigung... Sie werden wohl
nie leicht werden...
SOPHIE
Ich weiß, dass er es genau so
machen würde, wenn ich...Reden
wir nicht davon...
PAUL
Ja... Glaubst du, dass Anna es
schafft, das Gedicht zu
entschlüsseln? Wenn es eine
Verschlüsselung gibt...
(CONTINUED)
CONTINUED: 63.
SOPHIE
ES GIBT SIE! Das WEIß ICH! Es
würde so gut passen... Zu den
sieben Siegeln.... Das Buch der
Wahrheit... Nur wer es ließt,
kann das Ratespiel lösen!
PAUL
Hoffen wir es...
INT. ANNAS ZIMMER MORGENS 26
Man sieht Anna in ihrem Zimmer, sie scheint recht müde zu
sein, sie scheint nach einer Lösung zu suchen. Sie
kritzelt immer wieder Dinge auf ihren Block. Schüttelt
dann wieder den Kopf und verwirft alles, beginnt neue
Ideen zu sammeln. Diese verwirft sie dann wieder. Auf ihre
Blöcke zeichnet sie Zahlenkolonnen, ordnet diese scheinbar
sinnvoll,streicht wieder Dinge durch. Plötzlich schaut sie
auf
ANNA
Groß und Kleinschreibung? Ein
Versuch wärs wert.
Sie schaut, welche Buchstaben im Lateinischen Text groß
geschrieben sind und schreibt die deutschen Äquivalente
dazu auch groß.
Sie schreibt, schaut immer wieder kurz auf. Plötzlich
erstarrt sie
ANNA
Verdammt!
Sie greift nach ihrem Handy, wählt eine Nummer. Sie redet
durchgehend, ohne Zeit für eine Antwort zu lassen.
ANNA
Sophie! Ich hab das Rätsel
geknackt! Ich weiß, wer der
Mörder ist! Du kannst ihn nicht
alleine stoppen! Soll ich die
Polizei einschalten!?!
DANIEL
Das halte ich für keine so gute
Idee... Ihr wisst zu viel. Ich
werde euch ausschalten müssen...
Man sieht Anna, sie steht mit dem Telefon in der Hand,
bewegungslos. DANIEL legt auf, sie bleibt kurz in dem
Zustand, fängt sich aber recht schnell wieder. Sie steht
auf, sieht sich eine Jacke über und rennt aus dem Haus,
Man sieht, wie sie die Straße entlangrennt zu Bens Haus,
sie klingelt Sturm. Ben macht die Tür auf
(CONTINUED)
CONTINUED: 64.
BEN
Ann...
ANNA
Ich brauche deine Hilfe! Bitte!
Es ist dringend!
BEN
Mal etwas langsamer... Was genau
willst du?
ANNA
Ich muss dir etwas beichten. Ich
war nicht ganz ehrlich zu dir...
Man sieht sie erzählen, hört aber nicht, was. Bens
gesichtsausdruck wird immer ungläubiger.
BEN
Ich fasse zusammen: Du hilfst
zwei KINDERN bei den Ermittlungen
nach einem Serienmörder!?!? Und
der ist auf dem Weg zu ihnen!?!?
ANNA
Ich vermute es...
BEN
IHR WISST; IN WELCHE GEFAHR IHR
EUCH BEGEBT?!?! UND SO GANZ LEGAL
IST DAS AUCH NICHT; NEIN; GANZ
UND GAR NICHT LEGAL!!!
ANNA
Aus diesem Grund sind wir nicht
zur Polizei gegangen.
BEN
Trotzdem habt ihr mich da mit
reingezogen!Wissen die beiden
eigentlich dass sie in Gefahr
sind?
ANNA
Oh, verdammt!
Sie nimmt das Telefon heraus.
BEN
Moment noch! Wer ist es?
ANNA
Daniel Anders. (Mit viel
Nachdruck)
65.
INT. ERITTLERBÜRO VORMITTAGS 27
Sophie und Paul sitzen immer noch im Zimmer. Das Telefon
klingelt. Sophie geht ran
SOPHIE
Hier Sophie Anders, Anna oder
Lydia, was ist?
ANNA
Sophie, Ihr müsst sofort da raus!
Ich hab das Gedicht gelöst!Ich
glaube, er kommt zu euch!
SOPHIE
(geschockt)
Wer ist es?
ANNA
(Störgeräusche)
chhchchchchchchch...
SOPHIE
Verdammt, Paul, wir müssen hier
raus! Der Mörder kommt!
Sie sieht total entsetzt aus, er nicht minder. Beide
springen auf, wollen gerade gehen, da öffnet sich die Tür.
Plötzlich ist alles ganz ruhig, man hört ein Pochen.
Jemand betritt den Raum, man sieht nur seine Füße. Schnitt
auf Sophie, sie schaut plötzlich erfreut, läuft auf die
Tür zu (andeutungsweise). Plötlich ertsarrt ihr Blick
SOPHIE
(flüstert, entsetzt)
Nein...
Man sieht jetzt Die Person komplett, es ist DANIEL
DANIEL
Hallo, Sophie.
SOPHIE
Daniel.
EXT. BENS AUTO MITTAGS 28
Ben fährt extrem schnell mit seinem Auto, währenddessen
telefoniert er
BEN
Nein, Jakob, es ist extrem
wichtig! Ich hol dich ab! Nimm
deine Waffe mit! Ich erkläre dir
alles, keine Sorge! Ja, es ist
ernst! Danke! Gut!
66.
Man sieht das Auto von außen, es fährt um Kurfen,
teilweise von oben, teilweise von hinten, teilweise von
vorne.
INT. ERMITTLERBÜRO MITTAGS 29
Auf der einen Seite stehen Sophie und Paul, ihnen
Gegenüber Daniel.
SOPHIE
(versucht, Fasusng zu
gewinnen)
Warum? Warum hast du das gemacht?
Warum hast du so getan, als wärst
du tot?
DANIEL
Die Welt ist schlecht! Das hat
mittlerweile sogar Gott,
(Ehrfürchtig) der Allmächtige,
bemerkt! Und er hat mich mir dem
Auftrag versehen, die Erde zu
reinigen. Von allem Unkraut. Du
warst zu gefährlich! Du musstest
aufhören zu ermitteln! Ich musste
dir weiß machen, ich sei tot.
Aber nein! Du machst weiter! Alle
Warnungen haben NICHTS geholfen!
Ihr seid Störfaktoren, die
beseitigt werden müssen!
PAUL
So würde Gott Niemals denken...
SOPHIE
Du hast NIE an Gott geglaubt! Du
hast mir so oft bewiesen, dass es
ihn nicht gibt!
DANIEL
Das war, bevor ich die ZEICHEN
erhalten hatte
Er schaut nach oben
DANIEL
Ich danke ihm für dieses Zeichen!
Erst jetzt sehe ich die Welt mit
erleuchteten Augen
SOPHIE
Was ist mit Jonas? Hat der auch
so gedacht?
(CONTINUED)
CONTINUED: 67.
DANIEL
Er war ein guter Diener. Aber er
hat die Wahrheit verraten. Er ist
nicht mehr der Ultor! Es muss
einen neuen geben! Aber zuvor
muss das Unrecht beseitigt
werden!
Er geht auf die beiden zu, Paul versucht, Sophie in Schutz
zu nehmen,
DANIEL
Ich gebe euch in meiner Gnade
noch einmal die Möglichkeit, die
Ermittlungen einzustellen.
SOPHIE
(wütend)
NIEMALS
DANIEL
Dann muss ich sie einstellen.
Er geht auf alle Zettel, die Ermittlerwand, etc los,
zerreist sie, haut sachen durcheinander, zerstört mehr
oder weniger alles, was ihm in den Weg kommt. Paul uns
Sophie schauen schockiert, Sophie will Daniel aufhalten,
Paul hält sie zurück.
EXT. VOR DEM ERMITTLERBÜRO MITTAGS 30
Das Auto von Ben bleibt stehen, er und Jakob steigen aus.
Ben scheint Jakob noch Hinweise zu geben, die Kamera kommt
immer näher.
JAKOB
Sollten wir noch Frida
benachrichtigen?
BEN
Stimmt!
Er nimmt sein Handy und beginnt zu telefonieren.
INT. ERMITTLERKELLER 31
Man sieht in schnellen Schnitten immer wieder das
Ermittlerbüro, dann immer wieder die beiden Polizisten,
die von beiden Seiten auf das Büro zukommen. Während
dessen schlägt Daniel alles kurz und klein und spricht
währenddessen. Die Sprache ist in jeder Einstellung zu
hören
(CONTINUED)
CONTINUED: 68.
DANIEL
Die Welt ist schlecht! Alle
Menschen hassen sich gegenseitig
und nehmen keinerlei Rücksicht
mehr auf sich! das Leben- Ein
einziger Sinkflug, bis man in den
Bogen kracht ist so sinnlos, dass
man es zerquetschen kann, wie
eine Kartoffel! Die Erde ist ein
Garten! Sie ist wertvoll! Und
irgendwo gibt es das Paradies!
Und sobald keiner mehr sündigt,
können wir wieder zurück dahin!
Wir werden den Teufel besiegen,
ihn ausradieren! Die Welt wird in
besserer Zeiten übergehen, Wir
werden eine neue ZEITORDNUNG
BEGINNEN!!! Noch gibt es
Menschen, die sich dagegen
wehren! Die Flucht ist sinnlos!
Jeder, der sich gegen Gott stellt
ist Unkraut im heiligen Garten
und gehört ausgerupft! Die neue
ZEIT BEGINNT JETZT!
Paul und Sophie schauen entsetzt, just in diesem Moment
stürmen die Polizisten herein.
BEN
Waffe fallen lassen!
JAKOB
POLIZEI! Die Waffe weg!
Daniel ist kurzzeitig erschreckt. Dann nimmt er das
Messer, läuft zu Sophie und hält es ihr an den Hals.
JAKOB
Nimm das Messer weg!
Sophie schaut verzweifelt
SOPHIE
(flüstert)
Warum? Warum tust du das?
BEN
Tu das Messer weg, was hilft es
wenn du sie verletzt! Du landest
so oder so im Gefängnis!
DANIEL
Ihr seid alles Feinde und Leugner
Gottes! Ihr versucht, in seinen
Plan herumzupfuschen! Die
himmlische Rache und der
himmlische Zorn wird über euch
kommen!
(CONTINUED)
CONTINUED: 69.
Sophie verdreht die Augen und sackt nach unten weg. Paul,
der bisher vor allem beobachtend zurückhaltend in einer
Ecke stand, zeigt plötzlich Anzeichen von Wut. Er kann
sich nicht mehr halten und rennt schreiend auf Daniel zu.
Dieser zeigt einen einerseits irritierten, andererseits
überrascht, aber selbstgefälligen Blick. Er nimmt das
Messer nach vorne, Paul läuft weiter. Plötzlich ertönt ein
Schuss, Daniel kippt mit schmerzverzerrtem Gesicht um.
Kamera auf Ben, er hat eine Waffe in der Hand und scheint
geschossen zu haben. Er geht auf Daniel zu. Schiebt das
Messer weg und schaut sich die Wunde an. Er bestellt per
Handy (Smartphone) einen Krankenwagen. Paul läuft sofort
zu Sophie, welche anscheinend langsam zu sich kommt.
BEN
Du bist vorläufig festgenommen!
Er "hebt" ihn hoch und legt ihn in Handschellen. Im
Hitergrund kümmert sich Paul um Sophie, sein Gesicht ist
besorgt, sie wirkt abwesend, desorientiert
PAUL
Wie geht es dir?
SOPHIE
(leicht benommen, ungläubig)
Daniel.
Paul hilft ihr , sich langsam hinzusetzen. Ben geht mit
dem humpelnden Daniel hinaus. In dem Moment kommt Frida
herein
FRIDA
Oh Gott! Geht es euch gut?
Sie geht besorgt zu den beiden hin, neben ihr staht Jakob.
Sie spricht zu ihm.
FRIDA
Geh du und hilf Ben! Ich komm
hier schon zurecht!
Jakob geht erst zögernd, dann immer schneller Richtung
Tür. Frida und Paul helfen Sophie beim Aufstehen. Sie kann
stehen, wenn auch noch etwas wackelig.
FRIDA
Ich weiß genau, dass ich das
eigentlich nicht darf, schon gar
nicht mit Ben und Jakob als
Kollegen, aber ihr dürft gehen...
PAUL
Es gibt keine weiteren Folgen für
uns?
(CONTINUED)
CONTINUED: 70.
FRIDA
Versprochen. Jetzt geht schon.
Paul und Sophie gehen gemeinsam aus dem Zimmer (wom.
Zeitlupe), Ben und Jakob kommen herein, schauen Richtung
Frida, kurz ungläubig, dann drehen sie sich um, sehen die
beiden.
BEN
Hey!
JAKOB
Bleibt sofort stehen!
Er will ihnen nachlaufen, aber Frida beginnt zu sprechen.
FRIDA
Ich habe vor kurzem die Akten
durchgeschaut. Auf den Seiten mit
den DNA Vergelichen fehlte immer
die Seitenzahl. Die Seite wurde
manipuliert!
JAKOB
Jonas! Er hat mir nicht geholfen,
er hat die Akten verändert!
FRIDA
Wenn wir die beiden nicht hätten,
hätten wir einen Bundesweiten
Polizeisknadal ausgelöst. Nur
dank der Beweise der beiden haben
wir den Mörder! Ihr Preis dafür
war hoch. Mindestens das sollte
der Dank sein, dass wir ihnen
weiteren Ärger ersparen!
Die beiden sagen nichts, nicken nur still.
EXT. STRASSEN NACHMITTAGS 32
Sophie und Paul gehen auf die Straße, ihnen bläßt Wind ins
Gesicht (wahlweise Regen). Sie beobachten, wie Daniel in
den Krankenwagen verladen wird (man sieht dabei nur die
Gesichter von ihnen und von hinter der Kamera Blaulicht).
SOPHIE
Ich habe ihn nie gekannt.
Man sieht die Reifen von einem davonfahrendem Krankenwagen
(normalen Auto das RTW darstellt, vlt. Kleinbus). Sie
gehen weiter Richtung Donau, Paul scheint zu versuchen,
Sophie ein wenig zu trösten, beide haben einen relativ
leeren Blick. Im Hintergrund spricht irgendeine Stimme das
Gedicht:
Doch du denkst hier ist der Anfang,
(CONTINUED)
CONTINUED: 71.
Nein, hier Ist das End
Lieb sei es schnell
Allerdings, vergiss Niemals wer Du bist
, wer du warst, denn der bin ich
Entsieh dem Ratespiel ,lass es Seinem gang
währenddessen Musik.
Nach dem Gedicht Abspann.