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P .b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, GZ 02Z031332 S in dieser ausgabe benet – was kann es? 1-3 die schottengüter 4 bösendorfer wachgeküsst 5 der sog des südens 6/7 theater für den guten zweck 8 der volksbeschreiber 10 schulwallfahrt 2010 11 S. 2 Das Schottengymnasium ist in mehrere Netzwerke eingebunden, die die Schule nach außen hin öffnen und sie in einen regionalen und internationalen Kontext einbinden: Neben der Vereinigung der Alt-Schotten, dem Comenius-Projekt, der „Schottenfamilie“ im weitesten Sinne, dem Verband der Wiener Gymnasien bzw. der Privatschulen in kirch- licher Trägerschaft ist das Schottengym- nasium auch Teil des Benediktinischen Netzwerks. Dieses hat sich zum Ziel ge- macht, benediktinische Schulen in Kontakt miteinander zu bringen, um im gegenseitigen Austausch über pädagogische und religiöse Themen Anregungen für den Schulalltag zu gewinnen. Das geschieht auf mehreren Ebenen. Auf Anregung der Superioren- konferenz treffen sich öster- reichweit junge Lehrerinnen und Lehrer, die nach dem Unterrichtspraktikum an einer benediktinischen Schule zu unterrichten be- gonnen haben. Sie informie- ren sich ein Wochenende lang über die Grundlagen der Benediktiner in Seminaren, die die Herausforderungen und Chancen einer be- nediktinisch geprägten Pädagogik reflektie- ren. Zu einer BENET- Fortbildungsveranstal- tung lud im ver- gangen Schuljahr auch Administrator Martin Spernbauer (Stift Schlierbach, siehe Bild oben) Lehrer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum ins Kremstal ein. Lohnenswert war hier vor allem der Vortrag von SR Michaela Puzicha OSB, Leiterin des Instituts für Benediktinische Studien in Salzburg über „das Anforderungsprofil der Benediktusregel an Ler- nende und Lehrende“ sowie die „Ideenbörse“ der teilnehmenden Schulen. schule im kontext: das benediktinische netzwerk „Mission (im)possible“ lautete das Motto beim letzten Treffen „Deutschsprachige Benediktinische Jugend“ in Münsterschwarzach. Siehe Seite 2 findet das internationale BENET- Treffen 2010 statt: Rund 200 Lehrerinnen und Lehrer diskutieren Anfang November in St. Ottilien benediktinischen Schulalltag. Siehe Seite 3 debeju 2009 mitten in bayern dreiunddreißig oktober 2010 das magazin für jung- & alt-schotten SCHOTT ILLION Fotos: Josef Reiter

SCHOTT Schottillion ILLION · 2015. 11. 9. · Comenius-Projekt, der „Schottenfamilie“ im weitesten Sinne, dem Verband der Wiener ... dreiunddreißig oktober 2010 das magazin

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Page 1: SCHOTT Schottillion ILLION · 2015. 11. 9. · Comenius-Projekt, der „Schottenfamilie“ im weitesten Sinne, dem Verband der Wiener ... dreiunddreißig oktober 2010 das magazin

P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, GZ 02Z031332 S

in dieser ausgabe

benet – was kann es? 1-3die schottengüter 4 bösendorferwachgeküsst 5 der sog des südens 6/7theater für den guten zweck 8der volksbeschreiber 10schulwallfahrt 2010 11➝ S. 2

Das Schottengymnasium ist in mehrere Netzwerke eingebunden, die die Schule nach außen hin öffnen und sie in einen regionalen und internationalen Kontext einbinden: Neben der Vereinigung der Alt-Schotten, dem Comenius-Projekt, der „Schottenfamilie“ im weitesten Sinne, dem Verband der Wiener Gymnasien bzw. der Privatschulen in kirch-licher Trägerschaft ist das Schottengym- nasium auch Teil des Benediktinischen Netzwerks. Dieses hat sich zum Ziel ge-macht, benediktinische Schulen in Kontakt miteinander zu bringen, um im gegenseitigen Austausch über pädagogische und religiöse Themen Anregungen für den Schulalltag zu gewinnen. Das geschieht auf mehreren Ebenen.

Auf Anregung der Superioren-konferenz treffen sich öster-reichweit junge Lehrerinnen und Lehrer, die nach dem Unterrichtspraktikum an einer benediktinischen Schule zu unterrichten be-gonnen haben. Sie informie-ren sich ein Wochenende lang

über die Grundlagen der Benediktiner in Seminaren, die die Herausforderungen und Chancen einer be-nediktinisch geprägten Pädagogik reflektie-ren.Zu einer BENET-Fortbildungsveranstal-tung lud im ver-gangen Schuljahr auch Administrator Martin Spernbauer (Stift Schlierbach, siehe Bild oben) Lehrer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum ins Kremstal ein. Lohnenswert war hier vor allem

der Vortrag von SR Michaela Puzicha OSB, Leiterin des Instituts für

Benediktinische Studien in Salzburg über „das

Anforderungsprofil der Benediktusregel an Ler-nende und Lehrende“ sowie die „Ideenbörse“ der teilnehmenden

Schulen.

schule im kontext:

das benediktinische netzwerk

„Mission (im)possible“ lautete das Motto beim letzten Treffen „Deutschsprachige Benediktinische Jugend“ in Münsterschwarzach. Siehe Seite 2

findet das internationale BENET-Treffen 2010 statt: Rund 200 Lehrerinnen und Lehrer diskutieren Anfang November in St. Ottilien benediktinischen Schulalltag. Siehe Seite 3

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mitten in bayern

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Für Schüler besteht die Mög-lichkeit, sich an benediktinischen Schüler-treffen zu beteiligen. Im vergangenen Jahr wa-ren vier Schüler zum DeBeJu-Treffen (Deutsch- sprachige Benediktinische Jugend) nach Münsterschwarzach gereist. Inhaltlich steht derzeit eine Definition einer „benedikti-nischen Pädagogik“ an. Die Zuschreibung

„benediktinisch“ soll nicht zur Floskel werden. Im aktuellen Schuljahr sind Lehrer zum internationalen Lehrertreffen ins bay-rische St. Ottilien eingeladen. Zwischen 3. und 6. November findet die 5. BENET-Konferenz statt. www.b-e-net.org

Maria Egartner

editorialOb die Zahl 33 eine besondere ist, mö-gen Zahlenmystiker beurteilen. Für uns als Redaktionsteamwar sie jeden-falls der Anlass zu einem sanften

„Relaunch“, also einer Überarbeitung und Auffrischung des äußeren Erscheinungsbildes unseres SCHOTT-ILLION mit dem Ziel, ihn inner- halb seiner Grundstruktur optisch etwas aufzulockern und noch besser lesbar zu machen.

Der Dank für diese Initiative, für die Lieferung konkreter Ideen und de-ren Umsetzung nach gemeinsamer Abstimmung im Team gilt den beiden Personen, die es Ausgabe für Ausgabe immer wieder schaffen, mit viel Können und Engelsgeduld aus vielen – oft erst in letzter Minute gelieferten – Texten und Fotos erneut ein rundes Ganzes zu gestalten: Katharina Krusche ist von der Nullnummer im Juni 2002 an die „Seele“ des SCHOTTILLION, hat ihn damals aus ersten Ideen we-sentlich mit erfunden und seither mit viel Können und Begeisterung jede einzelne Ausgabe in allen Details, von den Redaktionssitzungen über die Produktion bis zur Auslieferung, koor-diniert. Ihr steht seit einigen Jahren Andreas Pauleschitz als kongenialer Grafiker und Layouter zur Seite.

Wenn nach der liebevollen Überarbei-tung vieler Details das Erscheinungs-bild frischer und zugleich weiterhin so vertraut wirkt wie in den bisherigen 32 Ausgaben, haben wir unser Ziel erreicht.

Herzlich,

Peter Krall (MJ 72)

Am letzten DeBeJu-Treffen („Deutsch-sprachige Benediktinische Jugend“) vom 1. bis 4. Oktober 2009 in Münsterschwarzach nahmen fünf Schüler unseres Gymnasiums – begleitet von Frau Prof. Egartner und Frau Prof. Gruber – teil. Gemeinsam mit sechs benedik-tinischen und zisterziensischen Schulen aus Metten, Meschede, Seligenthal, Schweiklberg Waldsassen und mit den Gastgebern vom Egbert Gymnasium ging es darum, die Tage

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unter dem Motto „mission (im)possible“ zu er-leben, wobei man großen Wert auf unterschied-liche Arten der Begegnung legte. Das gemein-same Morgengebet und die Teilnahme an der Mittagshore der Mönche der Abtei bildeten weitere prägende Elemente dieses Treffens. Nach diesen angenehmen Tagen der gemein-samen Glaubenserfahrung, hoffen wir auf ein baldiges Wiedersehen.

Heinrich Evanzin (8a)

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Im Oktober 2009 hat im Abteigymnasium Seckau das BENET-Junglehrertreffen stattgefunden. Die Veranstaltung bot den Junglehrern verschiedener benediktinischer Privatschulen Österreichs eine gute Gele-genheit zum gegenseitigen Kennenlernen und für regen Erfahrungsaustausch. Im Rahmen von zahlreichen Vorträgen wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Regel des Heiligen Benedikt als auch Pädagogik und Konfliktmanagement auf benediktinischer Grundlage vorgestellt. Darüber hinaus bietet das Junglehrertreffen die Möglichkeit, ver-schiedenste Themen in Gesprächsrunden zu vertiefen und sich mit erfahrenen Lehrern

auszutauschen. Auch das Schottengymnasium ist bei dieser so wichtigen Veranstaltung mit dabei: 2009 nahm Markus Kiesenhofer daran teil, heuer waren Barbara Kolm, Margarita Kendlbacher und Michael Gurschler vor Ort. Das heurige Junglehrertreffen fand Anfang Oktober in Kremsmünster statt. Barbara Kolm (die seit November 2009 am Schotten-gymnasium die Fächer Deutsch und Latein un-terrichtet) hat das Treffen in guter Erinnerung: „Ich konnte mich in Kremsmünster mit jungen Lehrern, die sich gerade in einer ähnlichen Situation befinden wie ich, persönlich austau-schen – eine gute Erfahrung!“

red

Was ist das Geheimnis eines Klosters? Was fasziniert an einem Kloster? Die dicken Mauern, die lange Geschichte, die Bibliothek oder vielleicht auch das gute Essen? Zweifelsohne ist das Besondere am Leben im Kloster, dass man immer mehr in die Freundschaft mit Gott hineinwachsen kann. Deshalb laden wir alle Schüler der Oberstufe ein, drei Tage im Kloster zu verbringen. Ihr geht in dieser Zeit in die Schule – vielleicht der kürzeste Schulweg eures Lebens –, esst

mit den Mönchen, nehmt an ausgesuchten Gebetszeiten mit ihnen teil. Ihr wohnt im Gästetrakt des Klosters in Einzelzimmern. Beginn am ersten Adventsonntag, 28. Nov. 2010, Treffpunkt 17.00 vor der Schotten-kirche, bis Mittwoch früh, 1. Dezember 2010. Höchstens sechs Teilnehmer. Meldet Euch bei Pater Sebastian (sebastian.hacker@ schottenstift.at) oder Frater Nathanael ([email protected]).

P. Sebastian Hacker (MJ 92)

benet-junglehrertreffen 2010

lehrertreffen in st. ottillien

leben in der gegenwart

klostertage für schüler

Im vergangenen Schuljahr fanden sich bereits über 90 Lehrer aus dem gesamten deutsch-sprachigen Raum zu einem benediktinischen Lehrertreffen in Schlierbach (Oberösterreich) ein, in diesem Schuljahr lädt St. Ottilien zum internationalen BENET-Treffen nach Bayern. Dahinter steht das Organisations-Komitee ICBE (International Commission of Benedic- tian Educators) rund um P. Martin Spernbauer, seit zehn Jahren Administrator des Zister-zienserstiftes und 15 Jahre lang Direktor des Stiftsgymnasiums Schlierbach. Die Teilnehmer (Admont, Kremsmünster, Melk, Metten, Meschede u.a.) präsentierten

im vergangenen Jahr bereits lohnenswerte Schulprojekte, v.a. die Schulpastoral betref- fend, gemeinsam erarbeitete man auch Lösungen zu Schulorganisation, Disziplin und Unterricht. Strukturiert wurde die Veranstal-tung selbst durch gemeinsame Gebetszeiten. Zum internationalen Lehrertreffen im 45 km von München entfernten St. Ottilien werden

mehr als 200 Gäste (u.a. aus Afrika und den Philippinen) erwartet. Es findet zwischen 3. und 6. November statt. Das nächste deutsch- sprachige Lehrertreffen wurde für 2012 in Waldsassen angekündigt. Von Meschede aus-gehend entsteht derzeit auch ein Netzwerk von Elternbeiräten benediktinischer Schulen.

Susanne Gruber, Maria Egartner

benet 3

Den Klosteralltag miterleben – Kloster-„Schnuppertage“ für Schüler von 28. November bis 1. Dezember.

Mitten in Bayern: Rund 200 Lehrerinnen und Lehrer aus der ganzen Welt werden in St. Ottilien erwartet.

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Allseits bekannt sind ja die zotteligen schot-tischen Hochlandrinder. Im Marchfeld wer-den aber auf 420 ha auch Getreide, Mais, Zuckerrüben und Raps angebaut und 750 Schweine gemästet. In Klostermarienberg (Burgenland) werden auf 70 ha Äpfel kulti-viert. In Breitenlee sind die Sortieranlage, die Lagerräume und die Verpackungslogistik für die Äpfel.

Der Obstbau erfolgt in Reihenkultur mit künstlicher Bewässerung. Jahresproduktion ca. 1.900 t. Gelagert wird in controlled at-mosphere Lagern (mit Sauerstoffreduktion und CO2-Erhöhung zur Verlangsamung der Reifung). Die Äpfel werden an Billa,

Preis verkauft wird. Die Restgülle wird als Dünger ausgebracht. Mit der Abwärme wird ein Folienhaus beheizt, das der Kultivierung von Kirschen dienen soll (die sich allerdings derzeit noch nicht wunschgemäß entwickeln).

Die Integration der Stromerzeugung in die Landwirtschaft ist natürlich ein Musterbeispiel gelungener Kreislaufwirtschaft. Der Ackerbau wird überdies ohne wendendes Pflügen be-trieben (wodurch Humusverlust und Erosion hintangehalten wird). Die Mastschweine haben Auslauf in ein Freigelände. Biologisch bewirt-schaftet werden die Betriebe allerdings bisher nicht. Schade, dass nicht auch die (biologisch produzierten) „Ja! Natürlich“-Äpfel bei Billa vom Schottenstift geliefert werden können. Vielleicht kommt das ja aber noch. In unmit-telbarer Nähe des Betriebs in Siedichfür sieht man übrigens majestätische Windkraftanla-gen. Es weht dort also offenbar viel Wind. Vielleicht kann ja auch die Ökostromproduk-tion noch in Richtung Windnutzung auf der eigenen Liegenschaft diversifiziert werden.

Dem Verwalter der Betriebe Bernhard Schab-bauer (MJ 89b) und seinem Vater, dem vor-maligen Verwalter Gottfried Schabbauer sei für die informative Führung, die Gastfreund-schaft und den angenehmen Tag gedankt.

Reinhard Schanda (MJ 83)

gelungene kreislaufwirtschaft

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Eine Alt-Schotten-Delegation mit Präsident Krall und Vizepräsident Hennig an der Spitze be-suchte die Schottengüter.

Integration von Stromerzeugung in die Landwirtschaft als ein Musterbeispiel gelungener Kreislaufwirtschaft.

impressumErscheinungsort: Wien P.b.b. Verlagspostamt: 1010 Wien DVR: 0224995 Zulassungsnummer: GZ02Z031332S Name des Mediums: Schottillion. Das Magazin für Jung- und Alt-Schotten. Medieninhaber, Eigentümer, Herausgeber, Verleger: Alt-Schotten Vereinigung ehemaliger Schottengymnasiasten, 1010 Wien, Freyung 6/2, Telefon & Fax 533 59 51 Sekretariatszeiten: Montag bis Freitag, 8.30 – 11.30 Uhr. Projektmanagement: Mag. Katharina Krusche-Just. Grafik Design: Andreas Pauleschitz, 1070 Wien. Druck: Robitschek & Co Ges.m.b.H., Schlossgasse 10-12, 1050 Wien. Gemäß § 25 Mediengesetz geben wir bekannt, dass die Zeitung Schottillion Mitteilungen über Veranstaltungen der Vereinigung sowie Nachrichten über das Schottenstift, das Gymnasium und Mitglieder der Vereinigung vermitteln soll. Die grundlegende Richtung entspricht der Fortsetzung der Tradition der Schule und der Vereinigung. Redaktion: CR Dr. Edgar Weiland (MJ 89b), DI Peter Krall (MJ 72), Mag. Rudolf Mitlöhner (MJ 83b), Prof. Mag. Michael Gurschler (Koordination und Redaktion Schule), Mag. Maximilian Alexander Trofaier (Termine, MJ 01b).

Merkur und Penny geliefert und gleich in Rewe-Verpackungen konfektioniert.

Wegen der niedrigen Marktpreise für Getreide, Schweinefleisch und Äpfel sind diese Betriebszweige derzeit nicht sehr lukra-tiv. Allerdings wird mit Gewinn auch Strom erzeugt. In Siehdichfür wurde weitsichtig be- reits 2002 eine Biogasanlage mit 500 kW elektrischer Leistung gebaut. Wirtschaftlich ist dieser Betriebszweig, weil die in den Fermentern eingesetzten Substratstoffe (Mais-Silage, Gülle, Getreide) selbst vor Ort produ-

ziert werden. Aus dem so produzierten Methan wird Ökostrom erzeugt,

der nach Ökostromgesetz zu attraktivem

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Nach fast 100 Jahren wurde der Bösendorferaus dem Dornröschen-schlaf wach geküsst – nun präsentiert er sich mit elegantem, weichem Klang.

Konzerte auf einem historischen Musik-instrument zu spielen gehört heute zum besonderen Reiz einer Aufführung. Auch Klöster horten solch musikalische Raritäten – manchmal sogar ohne sich dessen bewusst zu sein. In der Schottenabtei musste deshalb erst eine Pianistin mit leidenschaftlicher Liebe zu alten Tasteninstrumenten den bei-nahe hundertjährigen Bösendorfer aus seinem Dornröschenschlaf wach küssen. Zuzana M. Mária Ferjencíková, die Stiftsorganistin, „ent-deckte“ diese Kostbarkeit, die im Prälatensaal nur mehr als Dekorationsmöbel dahindäm-merte. Mehr noch: Um auf die Klangwelten auf-merksam zu machen, die in dem historischen Flügel trotz arger Schäden schlummerten, und um seine Rettung einzuleiten, spielte sie im November 2009 ein Benefizkonzert. Peter Krall (MJ 72), Präsident der Alt-Schotten und passionierter Musikliebhaber, half tatkräftig bei der Organisation. Die virtuose Aufführung bewies, welch faszinierende Poesie und Stimmung man diesem Instrument noch entlocken konnte. Mit diesem Startkapital entschloss sich nun das Kloster, das wert-volle Instrument restaurieren zu lassen. Die Vereinigung der Alt-Schotten unterstützte die-

ses kulturgeschichtliche Projekt großzügig, wofür ihr herzlicher Dank gebührt.

Unsere Organistin konnte den erfahrenen Restaurator Gert Hecher gewinnen, der 1997 auf diesem Flügel selbst mehrere Konzerte ge-geben hatte. Sein Klavier-Atelier vertritt für die Restaurierung von historischen Klavieren die „Philosophie“, den möglichst originalen

Zustand wiederherzustellen. Das gilt auch für unseren Bösendorfer, der seiner Nummer nach im Jahr 1919 gefertigt wurde, also noch aus der goldenen Periode der Firma stammt. Viele Bösendorfer-Liebhaber finden sogar, das „Modell 20“ sei das Beste, das Bösendorfer je gebaut habe. Unser Klavier ist also ein Geschichtsdokument – was sich bis zu den da-mals noch mit Eisen, nicht Kupfer, umwickelten Bassseiten zeigt. Zu seiner „Seele“ gehört nach dem Klangkonzept Bösendorfers, dass das ganze Instrument mitschwingt. Das vordring-lichste Erfordernis ist ein eleganter, weicher, singender Klang. Das hat Konsequenzen für die Restaurierung unseres Flügels: Es mussten vor allem die Hammerköpfe im Stil von einst mit einem Weichholzkern und nicht gebleich-tem Filz nachgebaut werden. Denn beides be-stimmt entscheidend die Klangfarbe. Ebenso war die Besaitung entsprechend jener vor hundert Jahren zu erneuern. Und nicht zuletzt musste das ganze Klavier politiert werden. Nur dieser Mehraufwand an Handwerksarbeit ga-rantiert, dass der alte Flügel seinem originalen Charakter nach individueller, mechanisch sen-sibler und ästhetisch verfeinerter klingt als die modernen Klaviere aus der industriellen Massenproduktion.

Im Abendkonzert der Dialogues mystiques am 28. September war unser frisch restau-rierter Bösendorfer erstmals wieder in seinem ursprünglichen Charme zu hören (mehr zum Konzert auf Seite 11).

P. Georg Braulik OSB (MJ 59)

fast ein jahrhundertjubiläum

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impressionen

stupor mundi – der sog des südens

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Zwei Reisen in das geliebte Nachbarland am Mittelmeer,

zwei Erholungserlebnisse bei Kulinarik und Kultur, zwei

wunderbare Klassengemeinschaften am Abschluss ihrer

„Karriere“ am Schottengymnasium.

Koordination: Martin Schöffberger

toskana12. –20. juni 2010

Einer Dankwallfahrt gleich (O-Ton von P.Laurentius OSB / Klassenvorstand der 8.b-Klasse) wurde diese in privaten Kleinbussen organisierte Maturantentour als wohlverdiente Abschlussreise der 8.b-Klasse empfunden. Eine gesunde Mischung aus kulturellem Anspruch, kulinarischem Genuss und notwendiger Erholung lässt noch lange an diese schöne Zeit zurückerinnern.

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maturareise 2010 7

Zwei Reisen in das geliebte Nachbarland am Mittelmeer,

zwei Erholungserlebnisse bei Kulinarik und Kultur, zwei

wunderbare Klassengemeinschaften am Abschluss ihrer

„Karriere“ am Schottengymnasium.

Koordination: Martin Schöffberger

An der strada del sole verloren wir unser Herz. Bei wohltuender (für manche auch unsäglicher) Hitze an der frischen Salzbrise am mare ionico hatte so mancher kein Heimweh mehr und alle Maturastrapazen sehr bald vergessen.Mit gemieteten Kleinbussen von Rom aus gen Süden „glühend“ und auf Campingplätzen übernachtend verbrachte Klassenvorstand Prof. Rainer Worff mit seinen Mannen der 8.a-Klasse – acht Jahre lang gezielt trainiert – zwei wunderbare Wochen auf der Sonneninsel „Trinacria“, wo einst schon Odysseus seine Abenteuer bestand.Ein unvergesslicher Trip in eine der schönsten Kultur- und Gastronomielandschaften Europas.

sizilien/kampanien2. –16. juli 2010

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alt-schotten karriere-beratung für berufseinsteiger

Anfang Mai fand im Alt-Schotten-Heim nun zum dritten Mal die Karriereberatung für Studierende höherer Semester und Berufseinsteiger statt. Diese Veranstaltung stellt nach der Studienberatung für die 8. Klassen und dem Studieneinstiegscoaching für Studienanfänger die dritte Stufe im Karrierewegweiser der Alt-Schotten dar. Hierbei sollen vor allem Studierende höherer Semester sowie Studienabsolventen, die am Sprung ins Berufsleben stehen, nützliche Tipps für Bewerbungsprozesse, Gestaltung von Lebensläufen und Bewerbungsunterlagen erhalten. Auch dieses Mal haben sich Michael Schaumann (MJ 89b) und Johannes Kriegs-Au (MJ 97) von Stanton Chase sowie Clemens Widhalm (MJ 86) von Dale Carnegie Training für einen Abend zur Verfügung gestellt und einem interessierten Teilnehmerkreis von et-wa zehn „Jung“-Alt-Schotten Tipps für Inter-viewsituationen sowie Assessment-Center auf den Weg mitgegeben.

Sebastian Tatzreiter (MJ 02)

Eine weitere Schauspielergruppe aus dem Kreis der Alt-Schotten hat Ende Mai die Kaktusblüte von Abe Burrows im Festsaal des Schottengymnasiums auf die Bühne ge-bracht. Das Ensemble unter der Leitung von Leopold Rössner (MJ 06) konnte sich nach Dürrenmatts Physikern im März 2009 nun über einen weiteren großen Erfolg freuen. Die drei Vorstellungen waren nahezu ausverkauft, die flotte Komödie französischen Ursprungs, die in den 60er-Jahren ihr Debüt am Broadway feierte, kam beim Publikum sehr gut an. Es geht darin um die unscheinbare Zahnarzthelferin Stephanie Vigneau (Maica

Wurmböck), die seit vielen Jahren (unbewusst) in den Zahnarzt Julien Desforges (Sebastian Tatzreiter, MJ 02) verliebt ist. Als Julien sich entschließt, die viel jüngere Antonia (Mesi Richter) zu heiraten, und diese darauf besteht, Juliens nur aus Bindungsangst erfundene Ehefrau kennen zu lernen, gerät Stephanie un-versehens in deren Rolle. Daraus ergibt sich eine wechselvolle und kurzweilige Geschichte, die schließlich in ein für Stephanie glückliches Ende führt. Der Reinerlös in Höhe von etwa 1.000 Euro kam Flutopfern in Südindien zugute.

Sebastian Tatzreiter (MJ 02)

alt-schotten8

Theaterspielen für den guten Zweck: „Die Kaktusblüte“ von Abe Burrows zugunsten der Flutopfer in Südindien.

alt-schotten-theater

broadway-klassiker aus den 60er jahren

große würfeDer Basketballsport hat am Schottengym-nasium eine lange Tradition. Die Erfolge, die unser Schulteam unter „Coach“ Max Kippes in den letzten Jahrzehnten feiern konnten, sind beachtlich für eine Schule unserer Größe. Und dem „Coach“ ist es auch zu verdanken, dass viele Alt-Schotten weiter mit diesem Sport in Verbindung geblieben sind. Eine Möglichkeit, diese Verbundenheit zu beweisen, stellte das (hoffentlich schon bald traditionelle) Alt-Schotten-Basketballturnier dar.

Denn am Samstag den 12. Juni war es so-weit. Einige Sportbegeisterte haben sich im Turnsaal eingefunden, um ihre Kräfte beim

Basketball zu messen. Spannende Spiele und Generationenduelle waren garantiert. Das auf einen Ligamodus umgestellte Turnier fand mit dem Allstar-Team rund um Kapitän Martin Eichinger (MJ 05a) einen würdigen Sieger. Die anderen Mannschaften konnten sich vor der Stärke des Siegers nur verneigen, denn sie wur-den an diesem Nachmittag von Titelaspiranten zu Statisten degradiert.

Ich danke an dieser Stelle allen Teilnehmern für ihren Enthusiasmus und freue mich auf die vor uns liegende Basketballsaison. Möge dieser Sport am Schottengymnasium weiterleben!

Florian Roehlich (MJ 08b)

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Entsprechend einer altbewährten Tradition lädt der Vorstand der Alt-Schotten die Maturanten unmittelbar nach Abschluss der mündlichen Reifeprüfung zum „Aufnahmeheurigen“ nach Maria Enzersdorf ein. Auch heuer folgten am 11. Juni wieder praktisch alle Schüler der bei-den 8. Klassen diesem Ruf. Vor der Labung nach den Anstrengungen der Matura und den ersten Feiern standen eine Einführung in die Aufgaben, die Aktivitäten und das Selbstverständnis der Alt-Schotten, die for-melle Aufnahme in unsere Vereinigung und die Wahl der Jahrgangsvertreter auf dem Programm.

Erstmals wurden, gemäß einer Anregung aus dem letzten Jahrgangsvertretertreffen, je Klasse zwei dieser wichtigen Funktionsträger gewählt: Maximilian Bernkopf und Nikolaus Liebhart für den MJ 10a sowie Janko Glavic und Clemens Kyrle für den MJ 10b.

Ein fröhliches Beisammensein bei Speis und Trank sowie die Rückfahrt per Bus, zeitgerecht zum Weiterfeiern in der Wiener Innenstadt, beschlossen, ebenfalls traditionell, dieses Treffen.

Peter Krall (MJ 72)

vorstandsausflug ins waldviertelAm 2. Oktober besuchte der Vorstand der Alt-Schotten einige Highlights des Waldviertels. Der Tag begann mit einem Besuch im Stift Altenburg.

Geführt von P. Michael Hüttl OSB, wur-de zuerst der „Garten der Religionen“, der symbolisch die Haltung der katholischen Kirche zu Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus inmitten des christlichen Klostergartens darstellt, besichtigt. Wege, Gewässer, Pflanzen und geometrische Formen versuchen, den programmatischen Text „Nostra Aetate“ des Zweiten Vatikanischen Konzils in die Landschaft zu übertragen. Der Garten vor dem Eingang ins Stift lädt zu einer

zeitgemäßen Auseinandersetzung mit inter-religiösen Fragen ein.

Die lebhafte Führung wurde im „Kloster unter dem Kloster“ fortgesetzt. Seit kurzem können Besucher die unter den barocken Stiftsgebäu- den freigelegte mittelalterliche Klosteranlage besichtigten. Besonders beeindruckend ist die Verbindung der archäologischen Ausgrabun-gen mit moderner Architektur. Nicht verbor- gen blieben uns im „Barockjuwel des Wald-viertels“ aber auch der vor kurzem neu eröff-nete „Garten der Stille“, die Veitskapelle, die Stiftsbibliothek und die einzigartige Krypta.Nach der gemeinsamen Mittagshore in der Stiftskirche kehrten wir im Stiftsrestaurant

„Klosterkuchl“ ein. Am Nachmittag besuchten wir die Greifvogel-Flugvorführung auf der Rosenburg, um anschließend den Tag beim Heurigen ausklingen zu lassen.

Oliver-Christoph Günther (MJ 02b)

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aufnahmeheuriger am 11. juni 2010 in maria enzersdorf

Vincenz Michalek (MJ 04b)zur Sponsion zum Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften

Ing. Matthias Papsch (MJ 86b)zur Geburt seines Sohnes Friedrich

Dr. Christoph Pichler (MJ 84b)zur Vermählung mit Mag. Barbara Habinger

Mag. iur. Alexander Twardosz, LL.M. (MJ 91b)zur Geburt seiner Tochter Luisa

Dipl.-Ing. Laurenz J.H. Weilguny (MJ 99b)zur Promotion zum Doktor der technischen Wissenschaften an der Technischen Universität Wien

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iawir gratulierenJakob Hartig (MJ 05a)zur Sponsion zum Magister der Rechtswissenschaften

Mag. Dr. rer. soc. oec. Clemens Hisch (MJ 00a)zur Vermählung mit Dr. Elisabeth Egger

Dr. med. univ. Stefan Jurenitsch (MJ 99a)zur Vermählung mit Margarethe Rössl

Nikolaus Krall (MJ 05b) zur Graduierung zum Master of Sciences (Chemie) an der University of Cambridge (UK)

Mag. Christoph Leydolt (MJ 93b)zur Geburt seines Sohnes Xaver Maximilian Lucas

Highlights des Waldviertels: Vom Barockjuwel Stift Altenburg zur Greif- vogel-Flugvorführung auf der Rosenburg.

Univ. Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Werner Zechner (MJ 86b)zur Geburt seiner Tochter Nelly Sophie

wir trauernDr. iur. Walter Bazant-Hegemark (MJ 59)verstorben am 8. Juni 2010

Rudolf Leopold Weisweiller, M.A. (MJ 38/VI)verstorben am 25. Juni 2010

Primarius Dr. med. Werner Erd (MJ 56)verstorben am 5. Juli 2010

Univ. Prof. Dr. med. Bernd Binder (MJ 63)verstorben am 28. August 2010

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Gedanken eines al-ten Benediktiners und Lehrers. Gelobt sei Jesus Christus!

1. Erziehung ist nie-mals wertfrei. Das Schottengymnasium

ist eine Einrichtung der römisch-katholischen Kirche. Das Evangelium Jesu Christi, die Menschenfreundlichkeit Gottes, ist uns so wertvoll, dass wir es in allen Lebensbereichen verkünden und umsetzen wollen, auch wenn

es oft schlecht gelingt. Glauben kann man nie-mandem aufzwingen, aber er ist unser wich-tigstes Angebot. Gute Bildung ohne gelebten Glauben trägt auf die Dauer im Leben nicht.

2. Glaube braucht Bildung. Kultur und Kult haben dieselbe Wurzel. Ein fach-lich kompetenter gläubiger Lehrer überzeugt durch Wissen und Haltung, auch in reinen Sachfragen, da ein Lehrer nicht nur ein Fach, sondern auch sich selbst vermittelt. Ein in-kompetenter Lehrer wirkt unglaubwürdig. Andererseits führen ungebildeter Glaube

aber auch reine Wissenschaftsgläubigkeit zu Fanatismus und Einseitigkeit. Das Gebet gibt der Arbeit Sinn, die Arbeit macht das Gebet glaubwürdig.

3. Erziehung kann man nicht delegieren. Die Schule kann die Familie nicht ersetzen. Die Zeit, die Eltern für ihre Kinder aufbrin-gen, ist nie verloren und gibt das emotionelle Fundament, auf dem die Leistung aufbauen kann. Erziehung, ob in Schule oder Familie, hängt mit Beziehung und Nähe zusammen.

P. Bonifaz Tittel (MJ 65)

ora et labora

Es ist rund 40 Jahre her, da haben wir dem letzten altschottischen Nobelpreisträger zuge-jubelt. Konrad Lorenz (MJ 21). Vielleicht gibt’s ja bald wieder einen. Wolfgang Lutz (MJ 75). Wir haben’s schon damals gewusst, dass er besonders ist. Ist acht Monate weg und holt in sechs Wochen den gesamten Stoff nach. Lernt Sprachen, liest Sachen, die kein anderer kennt. Ist klug und freundlich und anders und entspannt. Verschwindet mit unbekanntem Lebensziel in die Welt der Wissenschaft, be-schäftigt sich mit Brunnenbohren in Afrika und Volkszählung und Statistik und Demografie. Tut Dinge, für die sich in Österreich kein Mensch interessiert. Tut Dinge, die für die Welt von Bedeutung sind. Ist plötzlich ganz

groß da. Leitet mehrere Institute, ist ein Wissenschaftsmulti. Ist einer von denen, die ernsthaft die Zukunft gestalten, denen man glaubt. Einer von denen, die vielleicht die Erde retten. Bekommt den Wittgenstein-Preis. Und vielleicht... Wir haben’s schon damals gewusst. Alles Gute, Wolfgang!

Reinhard Deutsch (MJ 75)

Wolfgang Lutz (MJ 75) ist Leiter des World Population Program am IIASA, Leiter des Instituts für Demografie der Akademie der Wissenschaften, Universitätsprofessor. Er machte Wien „zum Epizentrum der Demo-grafie in Europa“. 2010 erhielt er Österreichs höchstdotierten Wissenschaftspreis.

Der Ball der Alt-Schotten 2010 war nicht nur ein gesellschaftlicher Erfolg, sondern wies seit vielen Jahren wieder einen bescheidenen Reinertrag aus. Dies konnte durch eine erhöhte Besucherfrequenz, Qualitätssteigerung bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen und großzügiges Sponsoring erzielt werden. So war es möglich den stattlichen Betrag von Euro 7.500 unter Ausnützung steu-

erlicher Einsparungen an eine wohltätige Organisation, den Malteser Hospitaldienst Wien, zu spenden. Gleichzeitig haben sich „die Malteser“ verpflichtet speziell für den Ball zu werben und Karten in ihren eigenen Reihen zu verkaufen, sodass insgesamt deut-lich mehr Besucher gezählt werden konnten. Eine sinnvolle Kooperation. Allen Beteiligten und Sponsoren sei nochmals herzlichst ge-dankt – 2011 gilt es den Erfolg fortzusetzen.

Florian Stockert (MJ 78b)

ball der alt-schotten: erlös 2010 für malteser hospitaldienst

Ball der Alt-Schotten: Nicht nur Vergnügen, sondern auch für einen guten Zweck.

Er liest Sachen, die kein anderer kennt und tut Dinge, die für die Welt von Bedeutung sind.

der volksbeschreiber wolfgang lutz

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aktuell 11

Im Rahmen des vierten Konzertes des heurigen Orgelzyklus Dialogues Mystiques wurde erst-mals der neurestaurierte Bösendorfer-Flügel des Schottenstiftes dem Publikum präsentiert. Nach Begrüßungsworten von Abt Johannes erklang die Ungarische Rhapsodie Nr. 5 von Franz Liszt in einer Bearbeitung für Klavier und Orgel. Stiftsorganistin Zuzana Ferjencíková spielte auf der Chororgel, P. Ralph Greis OSB aus Jerusalem (Dormitio-Abtei) weihte den Flügel mit seinem gelungenen Arrangement der Rhapsodie ein.

Der Abend wurde wieder mit Lichtinstallationen von Cécile Nordegg und Jonathan Berkh op-tisch unterstützt. Lesungen aus der Heiligen Schrift ergänzten die Musikauswahl zum Motto des Konzerts „Vertrauen – Jesus der Beter“. Mit einer Improvisation über die Bibelstelle MK 6, 30-46 bewies Pater Ralph nicht nur seine außergewöhnliche Musikalität und Virtuosität, sondern auch sensiblen Sinn für Humor bei der Verarbeitung seiner musika-lischen Gedanken. Neben einem beeindru-ckenden Ausschnitt aus L’Ascension von Olivier Messiaen (P. Ralph an der großen Orgel) sorgten die beiden Stücke von Sergej Rachmaninow (Prélude g-Moll, op. 10 und

der 2. Satz aus dem 2. Klavierkonzert) für Begeisterung. Beim Arrangement des Klavierkonzerts für große Orgel und Klavier waren die Musiker mit Kopfhörer und Funk ver-bunden, um synchron zu bleiben – angesichts der räumlichen Distanz in der Schottenkirche keine leichte Aufgabe! Den größten Eindruck beim Publikum hinterließ die Solodarbietung von Ferruccio Busonis Klavier-Arrangement

der Chaconne aus der Partita Nr. 1 von Johann Sebastian Bach. Gespielt von Zuzana Ferjencíková, konnte der Bösendorfer-Flügel seine volle Klangpracht in der Kirche ent- falten. Ausschnitte aus dem Konzert wer-den am 28. November 2010 um 22.00 Uhr auf Radio Stephansdom gesendet. (www.radiostephansdom.at).

Christoph Wellner (MJ 91)

dialogues mystiques:

der neue alte bösendorfer in voller prachtv.li.n.re.:Peter Krall, Mag. Gert Hecher (Klavieratelier Hecher), Bernhard Ranftl (Möbelrestaurator), P. Georg Braulik OSB, Zuzana Ferjencíková und P. Ralph Greis OSB (Dormitio, Jerusalem)

Schulwallfahrt – gemeinsam gehen, schauen, hören, reden.

schulwallfahrt 2010 nach altenburgEs muss nicht immer Santiago de Campostela sein – auch die Benediktinerabtei Stift Alten- burg ist ein Ort, der zum Wallfahren einlädt. Wer sich dazu durchgerungen hatte an diesem Samstag im Juni seine Alltagsverpflichtungen hinter sich zu lassen und per Bus oder Privatwagen ins Kamptal zu pilgern, kam

spirituell auf seine Kosten. Ein traumhafter Wanderweg entlang des Flusses ermöglich-te „Beten mit den Füßen“, das häufig von guten Gesprächen unter Bekannten oder Unbekannten begleitet war. Die Stationen unterwegs boten Gemeinschaft und food for thoughts, das Rosenkranzgebet Ruhe und Ritual. Ängste und Sehnsüchte, die klassischen persönlichen Anliegen, so Abt Johannes, fanden in der Hl. Messe in der Stiftskirche ein Zuhause. Braucht eine Schule eine Wallfahrt? Zumindest ist es eine gute Chance, sich zum Ausklang des Schuljahres des Gemeinsamen zu vergewissern. Was macht das Schottengymnasium aus, was prägt den Geist der Schule? Sich darüber mehr oder weniger wortlos einig zu sein, ist die Erfahrung, die die „Wallfahrer“ mitneh-men konnten. Ihr Privileg ist der gemeinsame

Weg, Schauen und Hören, Distanz und Nähe in der Schulgemeinschaft. Eine Gelegenheit, die niemand verpassen sollte.

Mariele Schulze-Berndt

mosers freie radikale

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termine 201012

DR. RONAYINSTITUT FÜR KIEFERORTHOPÄDIE &

ZAHNREGULIERUNGEN

1010 Wien, Rudolfsplatz 14, 533 51 92

Die Produktion des Schottillions wird gesponsert von:

basisinfo christentum: was sie schon immer vom christentum wissen wollten

27.10. schulautonom freier Tag

14.12. 19.00 Uhr: Infoabend Wahlpflichtgegenstände für die 5. Kl.

25.10. schulautonom freier Tag

14.12. 6.45 Uhr: Roratemesse in der Johanneskapelle

14.11. 19.00 Uhr: Choralmesse in der Schottenkirche

23.11. 20.00 Uhr: „Dialogues Mystiques“-Orgelkonzert VI in der Schottenkirche: „Freundschaft. Jesus – der Freund“

26.10. Nationalfeiertag, schulfrei

14.12. 18.00 Uhr: Alt-Schotten beim Konventamt

2.12. 18.30 Uhr: Vortrag Prof. Helmuth Froschauer, „Begegnungen mit Herbert von Karajan“

21.-28.10. Projekt „Rom 2010“ der 8. Kl.

25.12. 0.00 Uhr: Christmette in der Schottenkirche

12.11. 9.00-12.00 Uhr: Tag der offenen Tür

18.11. 19.00 Uhr: Vortrag Georg Geiger, „Heilsame Erziehung. Religiöse Bildung als lebenslanges Lernen“ (Päd. Vortragsreihe Schottenpfarre)

16.-23.10. Sprachwoche der 7. Kl. in Nizza (Französisch)

10.12. 6.45 Uhr: Kellermesse

23.12. 10.00 Uhr: Vorweihnachtsgottesdienst in der Schottenkirche

9.11. 18.00 Uhr: Alt-Schotten beim Konventamt

30.11. 6.45 Uhr: Roratemesse in der Johanneskapelle

16.-30.10. Aufenthalt der 7. Kl. in Moskau (Russisch)

10.12. 20.00 Uhr: „Dialogues Mystiques“-Schlussorgelkonzert in der Schotten-kirche: „Liebe. Jesus – der Heiland“

24.12.- Weihnachtsferien 6.1.2011

12.11. 19.30 Uhr Go-Kart-Rennen (Anmeldung erforderlich)

30.11. 14.30 und 18.30 Uhr: C.M. von Weber „Der Freischütz“

8.-22.10. Aufenthalt der 7. Kl. in Melun (Französisch)

3.12. 14.00 Uhr: Atelier Prater, Begegnung mit Künstlern

8.11. 13.00 Uhr: Mein erster Job – der berufliche Start (Schottengymnasium)

1.-2.11. Allerheiligen & Allerseelen, schulfrei

10.10. 19.00 Uhr: Choralmesse in der Schottenkirche

8.12. Mariä Empfängnis, schulfrei

21.12. 6.45 Uhr: Roratemesse in der Johanneskapelle

9.11. 14.30 und 18.30 Uhr: G.F. Händel „Dettinger Te Deum“, A. Bruckner „Te Deum“

4.11. 19.30 Uhr: Basisinfo Christentum II („Die Bibel – Wort Gottes?“)

10.-23.10. Intensivsprachwochen der 6. Kl. in Canterbury

7.12. 6.45 Uhr: Roratemesse in der Johanneskapelle

8.11. 19.00 Uhr: Karriere-Kamingespräch: Tipps & Tools von Insidern (Alt-Schottenheim)

2.11. 18.00 Uhr: Allerseelengottesdienst in der Schottenkirche mit Gräbersegnung

18.-22.10. English in Action (3. Kl.)

11.-17.12. Schikurs der 3. Kl. in Saalbach

24.12. 8.00 Uhr: Weihnachtsmesse und Frühstück der Alt-Schotten

12.11. 6.45 Uhr: Kellermesse

15.11. Hl. Leopold, schulfrei

26.-28.11. Schottenadvent – Adventmarkt in der Aula des Schottenstiftes

16.11. 19.00 Uhr: Infoabend über die Wahl der 3. Fremdsprache für die 3. und 4. Klassen

29.11. 16.00 – 19.00: Allgemeiner Elternsprechtag

Eine Vortragsreihe im Schottengymnasium in Zusammenarbeit mit den Theologischen Kursen Wie ist die Bibel entstanden? Warum gibt es eine Kirche? Was hat die christliche Rede von Erlösung mit dem Kreuzestod Jesu zu tun? Die „Basisinfo Christentum“ informiert auf kompakte, theologisch fundierte Weise über den „roten Faden“ des christlichen Glaubens. Es werden keine speziellen Vorkenntnisse vorausgesetzt.

Termine: 30.9., 4.11., 2.12., 20.1., jeweils 19.30 Uhr im Schottengymnasium, 1. Stock

oktober dezember

novemberALT-SCHOTTEN Termine

MUSIKKOLLEG Workshops für alle

Musik begeisterten unter der Leitung von Günter Egger (MJ 61). Das Musikkolleg findet wie bisher jeweils um 14:30 und 18:30 Uhr im Musikzimmer des Schottengymnasiums, Freyung 6, statt.

12.12. 19.00 Uhr: Choralmesse in der Schottenkirche