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5 2010 K 8050 50. Jahrgang Schule heute Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung Quo Vadis, NRW? 90 Jahre Grundschule in Deutschland | Die Bezahlung ins Lot bringen! | VBE-Fachtag: Bildung und Erziehung gelingen nur gemeinsam

Schule heute 5 - VBE NRW Dokumente/sh0510.pdf · Grüne 12,1 FDP 6,7 Linke 5,6 Andere 6,5 ... tie pl dierten daf r, die Volksschule als Schule aufzubauen, die von allen Kindern besucht

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52 0 1 0K 8050 50. Jahrgang

SchuleheuteZ e i t s c h r i f t d e s Ve r b a n d e s B i l d u n g u n d E r z i e h u n g

Quo Vadis, NRW?

90 Jahre Grundschule in Deutschland | Die Bezahlung ins Lot bringen! |VBE-Fachtag: Bildung und Erziehung gelingen nur gemeinsam

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ie Wählerinnen und Wähler haben entschieden.Wenn Sie diesen Text lesen, ist möglicherweise schon

klar, welche Koalition das Land künftig regieren wird. BeimAbfassen des Textes am Morgen nach der Wahl war nochfast gar nichts klar. Je nachdem welche Parteien die zukünf-tige Landesregierung stellen, wird es eine mehr oder we-niger große Veränderung des Schulsystems in NRW geben.Die Wähler in Nordrhein-Westfalen haben jedoch unmiss -verständlich deutlich gemacht, dass sie in der Schulstruk-turfrage eine Veränderung wollen, und dass das bestehendegegliederte Schulsystem aus ihrer Sicht nicht mehr in dieZeit passt. Dem Votum kann sich keine Partei entziehen, dadie Bildungspolitik nach Umfrageergebnissen bei der Wahl-entscheidung einen erheblichen Stellenwert eingenom-men hat.

Der VBE wird die beteiligten Parteien in den nächstenfünf Jahren deshalb an dem messen, was sie den Wähle-rinnen und Wählern versprochen haben. Dazu gehören ne-

ben einer veränderten Schulstruktur kleinere Klassen,eine gerechte Gestaltung der Lehrerarbeitszeit, die glei-che Besoldung für die Lehrerinnen und Lehrer aller Schul-formen, die Ausweitung der Unterstützung für die Schu-len durch andere Professionen sowie Beitragsfreiheit desBildungsbereichs von der Kita bis zur Hochschule.

Um das Thema Schule aus ideologischen Grabenkämp-fen herauszuhalten, erwartet der VBE von der neuen Lan-desregierung, dass sie versucht, einen breiten gesell-

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Aus dem Inhalt:

Aus unserer Sicht

Aus unserer Sicht Bildungspolitik

Berufspolitik

Bildung aktuellVBE-Newsletter

Senioren

VBE-regionalMedien

Schule heute 5 | 2010

Zur NRW-Wahl

2

d

Zur NRW-Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2-3Eine für alle!? – 90 Jahre Grundschule in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4-5Auf ein Wort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Bei Sprachförderung das Ziel verfehlt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6VBE-Fachtag: Bildung und Erziehung gelingen nur gemeinsam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7AO-SF und Verfahrensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Eine Chance für Bad Honnef . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9-10Reform der Lehrerausbildung in NRW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-11Beratungshotline: „Mutterschutz und Elternzeit?“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Die Bezahlung ins Lot bringen! – Warnstreikaktionen am 04. Mai . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Beratungshotline: „Schule zu – Lehrer arbeitslos?“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Gesamtschule ohne Ganztag: Sinn oder Unsinn? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Antragsruhestand eröffnet Möglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Kurznachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Nachrichten aus dem Bundesverband . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-17Die Seniorenvertretung in VBE/dbb Bund und NRW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Kunstquartier – Hohenhof-„Urpfarre“ – Neue Mitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Hochsauerlandkreis, KV Minden-Lübbecke, KV Unna, OV Lüdenscheid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20-21Büchermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22-23

CDU34,6

Vorl. amtl. Ergebnis (in %)

SPD34,5

Grüne12,1

FDP6,7

Linke5,6

Andere6,5

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schaftlichen Konsens herzustellen, der von allen Parteiengetragen wird und seine Gültigkeit über diese Legislatur-periode hinaus behält. Bremen hat es vorgemacht, wa-rum soll es nicht auch in NRW gelingen?

Ich verbinde damit die Hoffnung, dass das der Kriegs-sprache entstammende Vokabular, das in den vergange-nen Wochen insbesondere vom Philologenverband ver-wendet wurde, aus der Diskussion um die Weiterentwicklungdes Schulsystems verschwindet und künftig Sachargu-mente im Vordergrund stehen werden. Ziel des gesamtenUnternehmens Schule ist und bleibt, die besten Chancenfür alle Kinder zu schaffen. ■

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Aus unserer Sicht

SCHULE HEUTE – Information und Meinungerscheint monatlich – mindestens zehnmal jährlich

Produktion und Anzeigenverwaltung:VBE Verlag NRW GmbHWestfalendamm 247, 44141 Dortmund,Telefon (02 31) 42 00 61, Fax (02 31) 43 38 64Internet: www.vbe-verlag.de, E-Mail: [email protected] Anzeigenverwaltung: [email protected]

Herausgeber und Anzeigenverwaltung:Verband Bildung und Erziehung (VBE)Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.Gesamtverband der Lehrerinnen und Lehrer,Erzieherinnen und Erzieher im dbb NRW,Westfalendamm 247, 44141 Dortmund,Telefon (02 31) 42 57 57 o, Fax (02 31) 42 57 57 1o

Redaktion:Herbert Boßhammer (Schriftleiter), VBE-Landesverband NRW, Westfalendamm 247, 44141 Dortmund, Telefon (0177) 469 1794; Telefax: 0251/38 48 782E-Mail: [email protected] BeckmannE-Mail: [email protected] Internet: www.vbe-nrw.de

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Anschriftenverwaltung:VBE-Landesgeschäftsstelle, Westfalendamm 247, 44141 Dortmund

Mitglieder erhalten diese Zeitschrift kostenlos als Ver bands organ. Abonnement 19,00 EUR, Einzelheft 2,00 EUR, zuzüglich Versandkosten. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt besteht kein Ersatzanspruch. Die Artikel werden nach bestem Wissen veröffentlicht und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Rechtsansprüche können aus der Information nicht hergeleitet werden.Die Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Ein Nachdruck, ganz oder teilweise, ist nur mit der Genehmigung der Redaktion, die wir gern erteilen, zu gezeichneten Beiträgen mit der des Verfassers bei Zusendung eines Belegexemplares gestattet.Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr. Die Einsender erklären sich mit einer redaktionellen Prüfung und Bear bei -tung der Vorlage einverstanden. Die Rücksendung erfolgt nur, wenn aus-reichendes Rückporto beiliegt. Die Redaktion behält sich vor, redaktionelleKürzungen der eingesandten Texte vor der Veröffentlichung vorzunehmen.Die Besprechung ohne Auffor derung zugesandter Bücher bleibt der Redaktion vorbehalten.Die namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Ansicht der Verfasserwieder und entsprechen nicht in jedem Fall der Redaktionsmeinung.Redaktionsschluss jeder Ausgabe ist der 1. des Vormonats.Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.Beilage, wenn erschienen: Der öffentliche Dienst an Rhein und Ruhr.

ISSN-Nr.: 0342-751X

I m p r e s s u m

Landesvorsitzender VBE NRW

Sitzverteilung 181 Sitze

CDU67

SPD67

Grüne23

FDP13

Linke11 Schullandheim

im Nordschwarzwald

Das „Else-Stolz-Heim“ ist geeig net fürSchullandheimaufenthalte, Ferien frei zeiten,Jugendorganisationen von Ver einen.

In herrlicher Lage, mitten im Wald, mitgroßem Tummelplatz direkt vor dem Haus,nur 400 m von der Schwarz wald hochstraßeentfernt am Unterplättig ge legen, bietetdieses Haus phantastische Möglichkei-ten zu ungestörtem Aufent halt. Ihre Grup-pe mietet das gan ze Haus, Mindestbele-gung 25 Perso nen. Das Haus ist fürSelbst verpfleger mit allem Komfort ein-gerichtet und bietet 36 Jugendlichen nebstBetreuern Platz. Wandermöglichkeiten bisin über 1000 m Höhe (Badner Höhe) sindge boten. Im Winter bestehen gute Ski -sport möglich keiten. Lifte sind in der Näheund zu Fuß oder mit dem Bus gut zu er-reichen. Baden-Baden liegt nur 15 Auto -minuten entfernt. Die Bushalte stelle ist ander Straße.

ArbeiterwohlfahrtKreisverbandBaden-Baden e.V.Rheinstraße 16476532 Baden-BadenTelefon (0 72 21) 36 17-20Telefax (0 72 21) 36 17-50www.awo-baden-baden.de

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Bildungspolitik

ie Frage, wie lange die Kinder in der Schule ge-meinsam lernen sollen, ist in Deutschland ein Dau-

erbrenner. Was in anderen Staaten selbstverständlich ist –die gemeinsame Sekundarstufe I – wird hier von seinenGegnern fast reflexartig als „Gleichmacherei“ bezeichnetund mit Leistungsnivellierung gleichgesetzt. Diese Vorwürfewaren auch schon vor 90 Jahren in der Reichsschulkonfe-renz zu hören, als es um die Einführung der gemeinsamenGrundschule ging.

Die junge Weimarer Demokratie hatte von der Monarchieein Schulsystem geerbt, als dessen zentrales KennzeichenJohannes Tews vom Allgemeinen Deutschen Lehrerverein(ADLV) „die Trennung der Kinder nach sozialen Schichtenvom ersten Schultage an“ ausmachte. (Tews 1919:13). DurchSchulgeld finanzierte private Vorschulen führten die Kin-der zahlungskräftiger Eltern direkt den Gymnasien zu,während die öffentliche Volksschule schlecht ausgestattetwar und keine Anschlüsse bot. Noch in der Zeit der Mon-archie hatte eine Debatte über die Gestaltung des Schul-wesens eingesetzt. Hierbei ging es um Fragen, die trotz al-ler gesellschaftlichen Veränderungen bis heute aktuellgeblieben sind: Sollen die Kinder in der Schule gemeinsamlernen und falls ja, wie lange? Wie viel Einheitlichkeit brauchtdas Schulwesen? Wie weit geht hinsichtlich der Wahl derSchule das Elternrecht? Der ADLV und die Sozialdemokra-tie plädierten dafür, die Volksschule als Schule aufzubauen,die von allen Kindern besucht werden und unterschiedli-che Anschlussmöglichkeiten bieten sollte. Den unverbun-den nebeneinander stehenden Standesschulen setzten sieein aufeinander aufbauendes System entgegen, das sie alsEinheitsschule bezeichneten. Allerdings gab es unter-schiedliche Vorstellungen darüber, wie lange die gemein-same Lernzeit dauern sollte.

Die Hamburger Schulsynode hatte bereits 1899 einen Ge-setzentwurf vorgelegt, nach dem auf die gemeinsame fünf -jährige Volksschule dreijährige Ergänzungsschulen, Real-schulen und Gymnasien folgen sollten. Um die Bildungschancender Kinder aus der Arbeiterschaft zu erhöhen, schlugen dieVerfasser des Entwurfs vor, das Volksschulzeugnis als Grund-lage für die Entscheidung über den weiteren Bildungsweg

der Kinder heranzuziehen. (Friedeburg 1989: 206 f.). Die Leis -tung der Kinder und nicht deren soziale Herkunft sollte ent-scheidend für ihren schulischen Werdegang sein. Dieser Ent-wurf wurde zwar nie Gesetz, aber dennoch heftig diskutiert.Insbesondere die Idee, das Volkschulzeugnis zur Zugangs-berechtigung für sich anschließende Bildungsgänge zu ma-chen, verwarfen seine Gegner als gravierenden Eingriff indie Elternrechte und „eine Diktatur über die Laufbahn desEinzelnen, eine ihrem innersten Wesen nach sozialistischeMaßregel[…], die eine ganze Reihe weiterer sozialistischerMaßregeln mit logischer Notwendigkeit nach sich ziehenwürde.“ (Müller 1907:40). Die Befürworter des gemeinsa-men Lernens sahen darin die pädagogische Konsequenzdes demokratischen Gedankens“ (Fischer 1914: 7), die Geg-ner sprachen von einer „Schule der Einerleiheit“ (Sallwürk1920:4) und Gleichmacherei.

In der Monarchie entstanden, begleiteten diese Debat-ten auch die Anfänge der Weimarer Republik. § 146 der Ver-fassung von 1919 legte fest, das mittlere und höhere Schul-wesen solle „auf einer für alle gemeinsamen Grundschule“aufbauen, § 147 hob die privaten Vorschulen auf. Die Grund-schule als gemeinsame Schule für die Kinder aller gesell-schaftlichen Schichten hatte damit den Weg in die Ver-fassung gefunden, aber ihre Dauer wurde hier nichtfestgelegt. Anfang März 1920 legte die Regierung der Na-tionalversammlung den „Entwurf eines Gesetzes betref-fend die Grundschule und die Aufhebung der Vorschulen“vor, der im April 1920 von allen in der Nationalversamm-lung vertretenen Parteien außer der DeutschnationalenVolkspartei (DNVP) gebilligt wurde. Hierin war festge-schrieben, dass die gemeinsame Grundschule mindestensvier Jahre umfassen sollte.

Im Juni 1920 trafen sich dann Lehrer, Wissenschaftler,Schulpolitiker und Vertreter der Kultusbürokratie zur Reichs-schulkonferenz, um die anstehenden Fragen der Gestaltungdes Schulsystems zu erörtern. Zur Diskussion stand auchhier wieder, wie lange die Kinder gemeinsam lernen soll-ten, aber auch, ob auf die gemeinsame Grundschulzeit stu-fenartig aufgebaute Bildungsangebote mit vielen Verzah-nungen und Übergangsmöglichkeiten oder voneinandergetrennte Schularten folgen sollten. Die Forderung nach ei-

Eine für alle!? 90 Jahre Grundschule in Deutschland

D

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Bildungspolitik

ner Einheitsschule stand zwar im Raum, aber es kursiertenunterschiedliche Vorstellungen davon. Welche das waren,hatte Innenminister Preuß bereits vor der Konferenz im Ver-fassungsausschuss vorgebracht: „Das Minimum wäre wohl,dass die Einheitsschule den Fortfall der Vorschulen bedeu-ten soll, wobei denn Vorkehrungen im Unterrichtsplan ge-troffen werden müssen, dass gewisse untere Klassen derVolksschule die Vorschule voll ersetzen. Das Maximum wä-re, dass erst die ganze Volksschule absolviert werden muss,ehe der Schüler in eine Mittelschule eintreten kann.“ (zit.nach Friedeburg 1989:217). In diesem Spannungsfeld be-wegten sich dann auch die Diskussionen auf der Reichs-schulkonferenz. Johannes Tews vom Allgemeinen Deut-schen Lehrerverein wehrte sich dagegen, die Grundschulelediglich als Vorbereitungseinrichtung für das Gym-nasium zu verstehen: „Die Grundschule hat die Auf-gabe, der Jugend des ganzen Volkes die grundle-genden Bildungsmittel, Bildungswerkzeuge undgemeinsamen Bildungsgüter zu vermitteln. Da-durch und durch das Zusammenleben im bil-dungs- und eindrucksfähigen Alter soll die Ju-gend über alle gesellschaftlichen und sonstigenTrennungen hinweg zu einem alle verbinden-den Volks- und Staatsbewusstsein gelangen.“(ebd.: 151) Die Vorläuferorganisation des Philo-logenverbandes – der Vereinsverband akade-misch gebildeter Lehrer – wollte dagegen dieDauer der gemeinsamen Grundschule so weitwie möglich beschränken: „Je länger die geis -tig Kräftigsten und Anspruchsvollsten mit al-len anderen, auch den Mittelmäßigen und den praktisch,nicht wissenschaftlich Begabten unterrichtet werden, um-so mehr werden sie geistiger Zuchtlosigkeit und Schlaffheitverfallen.“ (Reichsministerium des Inneren 1921:88). Tewshielt dagegen: „Die verschiedenen Begabungsarten und Be-gabungshöhen treten erst im Alter von 11 bis 13 Jahren her-vor. Darum ist der gemeinsame Grundunterricht mindes -tens bis zu dieser Stufe auszudehnen und die Grundschulesechsjährig einzurichten.“ (ebd.: 151). Das lehnten die Ver-treter der höheren Schulen entschieden ab: „Der neue Staatgreift stark genug in die Freiheit der Erziehungsberechtig-ten ein, indem er allen Eltern verbietet, ihren Kindern in denersten Schuljahren eine intensivere und sorgfältigere Schu-lung angedeihen zu lassen, als die Grundschule mit ihrengroßen Klassen und ihrer ungleichen Schülerschaft sie je-mals wird geben können […]. Umso mehr ist nun aber un-bedingt zu verlangen, dass den höheren Schulen nicht durchallzu lange Dauer der Grundschule unheilvoller Schadengeschehe […]. Soll nämlich die höhere Schule nicht genötigtwerden, ihre bisherigen Ziele herabzusetzen, so muss ihrder neunjährige Lehrgang erhalten bleiben. (ebd.: 87).

Die Einigung bestand schließlich darin, die Dauer der ge-meinsamen Grundschule auf vier Jahre zu beschränken. Ob-wohl dieses das im entsprechenden Gesetz festgelegte Mi-nimum war, ebbte der Streit über das gemeinsame Lernennicht ab. Bürgerliche Eltern versuchten, die Grundschul-pflicht zu umgehen und private Vorschulen zu erhalten bzw.neu zu gründen und ließen ihren Kindern von Ärzten be-scheinigen, für den Besuch der Grundschule „nicht schul-fähig“ zu sein. Sie klagten über die „Massenschule“ mit mehrals 40 Schülern pro Klasse, über kasernenartige, schlecht aus-gestattete Gebäude und nannten die Grundschule „ein Mach-werk der Novemberverbrecher“ (Nave 1961: 132). Konservati-ve Politiker bezeichneten die Grundschule als „sozialistische

Einheitsschule“ oder Kinderzwangszuchthaus“ (Frie-deburg 1989: 221). Die Befürworter der Grund-

schule wiederum forderten zum Handelnauf: „Die exklusiven Oberschichten mögen

ihren Kindern zuliebe der Volksschule jetztdie Beachtung schenken, die sie verdient. Schö-ne, luftige Klassenräume, geringe Frequenzen,

bestausgebildete Lehrer und andere Dinge,die die höhere Schule längst hat, können mit

Fug und Recht auch für die Volksschule ver-langt werden. (Wolff 1925: 45). Der Widerstand

gegen die gemeinsame Grundschule, so resümierte Ge-org Wolff vom Allgemeinen Deutschen Lehrerverein, sei

nicht pädagogischer Natur, sondern „aus ständischer Ab-lehnung des gemeinsamen Schulbesuchs geboren.“ (ebd.:15). Trotz aller Anfeindungen konnte sich die Grundschule be-haupten. Die Auseinandersetzungen darüber haben aber diedeutsche Schulgeschichte stark geprägt. Noch 90 Jahre nachEinrichtung der Grundschule wiederholen sich in Diskus-sionen über längeres gemeinsames Lernen in modernisierterForm Argumente von damals.

Christel Jungmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim VBE NRW

LiteraturFischer, A.: Der Einheitsgedanke in der Schulorganisation, Jena 1914Friedeburg, L. v.: Bildungsreform in Deutschland. Geschichte und gesellschaftlicher Widerspruch, Frankfurt a. M. 1989 Müller, H.: Die Gefahren der Einheitsschule für unsere nationale Erziehung, Gießen 1907 Nave, K. H.: Die allgemeine deutsche Grundschule, Weinheim 1961 Reichsministerium des Inneren: Die Reichsschulkonferenz von1920, Leipzig 1921 Sallwürk, E. v.: Die deutsche Einheitsschule und ihre pädagogischeBedeutung, Langensalza 1920 Tews, J.: Deutsche Einheitsschule. Freie Bahn jedem Tüchtigen, Leipzig 1919 Wolff, G.: Der Sinn der Grundschule, Berlin 1925

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Bildungspolitik

ie Grundschule befindet sich in Deutschland nachwie vor in einer schwierigen Position. Sie selbst ist

eine Schule für alle, wird aber durch ihren Auftrag, die Kin-der den weiterführenden Schulen zuzuteilen, dann dochzur Ausleseinstanz gemacht. Die weiterführenden Schu-len erwarten von ihr, dass sie ihnen zur jeweiligen Schul-form passende Schülerinnen und Schüler, die durch vor-gezogenes Eischulungsalter zum Zeitpunkt des Übertrittsimmer jünger sind, sozusagen zuliefert.

Viele Eltern beschäftigen sich bereits zu einem sehr frühenZeitpunkt mit der Frage des Übergangs in die weiterführendeSchule und tragen ihre Erwartungen an die Grundschuleheran. Die Grundschule muss die Schwächen des geglie-derten Schulsystems und damit die Konsequenzen ausdem frühen Aufteilen von Kindern auf Bildungsgänge aus-

baden, obwohl sie eine Schule für alle ist. Nicht ohne Grundfordern über 1.000 Grundschulleiter/-innen durch Unter-stützung einer verbandsunabhängigen Initiative längeresgemeinsames Lernen. Sie wollen damit Bildungswege mög-lichst lange offenhalten und alters- und zeitgerechtes Ler-nen ermöglichen. Seit 90 Jahren gibt es die gemeinsameGrundschule. Der Blick zurück zu ihren Anfängen zeigt, dassdie Debatten von damals denen von heute gar nicht unähn-lich sind. Ein Grund mehr, die Leistungen der Grundschuleund der dort arbeitenden Lehrkräfte, die auch durch inter-nationale Studien belegt sind, zu würdigen und weiter füreine kindgerechte Schule, die Chancengleichheit und Bil-dungsgerechtigkeit sichert, zu streiten.

Udo Beckmann, Vorsitzender

Auf ein Wort D

27,4 Millionen Euro hat das Land NRW allein 2009 für Sprach-förderung von Vorschulkindern ausgegeben. „Das kann garnicht funktionieren. Sprachdefizite aus den ersten vier Le-bensjahren mit zweimal zwei Stunden punktueller För-derung je Woche in zwei Jahren beheben: Das geht nicht,”ist Baldur Bertling vom Vorstand des Grundschulverban-des NRW sicher.

Eine aktuelle Umfrage des Verbandes Bildung und Erzie-hung VBE hatte ebenso wie der Grundschulverband we-nig Besserung seit Start der Förderung festgestellt. ZweiDrittel der befragten Lehrer sahen das Ziel der Sprachför-derung – alle Erstklässler beherrschen Deutsch als Unter-richtssprache vom ersten Tag an altersgerecht – nicht er-reicht. Bei Kindern mit Migrationshintergrund erkanntenmehr als die Hälfte der befragten Lehrer und bei deutsch-stämmigen Kindern sogar zwei Drittel der Befragten kei-ne wesentlichen Veränderungen.

Bertling fordert „Bildung aus einem Guss”, wie es die Nie-derländer erfolgreich praktizieren. „Kita und Grundschulegehören zusammengefasst. Der Staat muss sich verbind-lich in frühkindliche Bildung einmischen. Sprachförderungkann nur ganzheitlich betrieben werden.” Die Bildungs-pflicht müsse früher einsetzen, der Kitabesuch dürfe nichtfreiwillig sein.

Den Überblick, wie die Fördergelder genutzt, also wieFörderung praktiziert wird, hat niemand. Es gibt nur Emp-fehlungen des Ministeriums, unter anderem von Dr. LilianFried von der Universität Dortmund, die auch den Delfin-Sprachtest entwickelte und u. a. die Einbettung der För-derung in den Alltag fordert.

An die Empfehlungen halten muss sich aber niemand.Es dürfen Experten von außen geholt, Bücher gekauft, daseigene Personal aufgestockt oder fortgebildet werden. Undall das wird, je nach Trägerkonzept, auch praktiziert. Aberwas wie häufig und was wie wirkt: Man weiß es nicht. In manchen Städten wie Essen bietet das Jugendamt El-ternkompetenztraining an. In Herten arbeitet Petra Decking(52) seit 35 Jahren als Erzieherin, leitet seit 16 Jahren die Ki-ta „Kuckucksnest” der Stadt. Ihre Erfahrung: „Sprachförde-rung ist vor allem Beziehungsarbeit. Das braucht viele Wor-te, Nähe und Wiederholungen. Erwachsene müssen Kinderneinen Rahmen geben, Vorbild sein. Vor allem aber mussman viel reden, Sprachanreize schaffen. Immer.“

Sibylle Raudies

Nachdruck aus Westfälische Rundschau Dortmund vom20.01.2010 mit freundlicher Genehmigung

Bei Sprachförderung das Ziel verfehlt

Kinder müssen in Sprache baden!

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Bildungspolitik

Individuelle Förderung am Beispiel des Lernstudios der Asselbachschule in TroisdorfErfahrungsbericht zur konzeptionellen und inhaltlichen Umsetzung der individuellen Förderung im Lernstudio(Petra Herrmann, Lehrerin, Anke Feyder, Dipl.-Sozialpädagogin)

Bildungsdokumentationen: Beispiele und GelingensbedingungenMöglichkeiten und Grenzen des Austausches von KiTa und Grundschule(Barbara Nolte, VBE NRW Referat Erz./ Leiterin eines Familienzentrums)

Sprachförderung Hand in Hand: Von der KiTa bis in die GrundschuleGrundlagen und Anschlussfähigkeit von Sprachförderkonzepten(Heike Knippschild, Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen im Kreis Paderborn)

„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!“ –Zusammenhänge zwischen Entwicklungsprozessen, Wahrnehmung und BewegungDarstellung theoretischer Grundlagen und Erarbeitung praktischer Fördermöglichkeiten (Barbara Brämer, Dipl.-Sozialpädagogin, Motopädagogin)

Frühwarnsysteme und die Gestaltung integrierter Erziehungshilfen vor Ort(Georg Friedrich Becker, ev. Jugendhilfe Münsterland)

Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern Holger Domsch, Dipl.-Psychologe, Schulpsychologische Beratungsstelle der Stadt Münster

Ort: VHS Essen, Burgplatz 1, 45127 EssenAdressaten: Erzieher/-innen, Lehrer/-innen u. Sozialpädagog(inne)n in der Grundschule,

Mitarbeiter/-innen in der Offenen Ganztagsschule11:00 Uhr: Stehkaffee11:30 Uhr: Grußwort

Udo Beckmann, Vorsitzender VBE NRW 11:45 Uhr: Hauptvortrag: Den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule

anschlussfähig gestalten. Konzepte und ForschungsergebnisseDr. Anna Katharina Hein, Melanie Eckerth, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

12:30 Uhr – 13:00 Uhr: Nachfragen / Aussprache13:00 – 14:00 Uhr: Mittagsimbiss

14:00 Uhr – 15:00 Uhr: Arbeitskreise15:15 Uhr – 16:15 Uhr: Arbeitskreise (Wdh.)

VBE-Fachtag am 16. Juni 2010, 11 Uhr – 16:30 UhrBildung und Erziehung gelingen nur gemeinsamKiTa-Grundschule-OGS: Brücken bauen – Kinder stärken!

Workshops:

Tagungsbeitrag (incl. Stehkaffee, Mittagsimbiss u. Tagungsgetränken): Nichtmitglieder 10,- EUR, VBE-Mitglieder kostenlos Anmeldung bis zum 7. Juni mit Name, Anschrift, Tel.-Nr. und Institution an: [email protected] besteht die Möglichkeit, an zwei Arbeitskreisen teilzunehmen. Bitte geben Sie drei Wünsche an (einen als Alternative).

Vergessen Sie nicht, rechtzeitig Sonderurlaub bei Ihrer Schulleitung zu beantragen.

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er VBE hatte Hinweise aus dem Grundschulbereicherhalten, dass entgegen der rechtlichen Regelung

von einigen Schulämtern den Schulen angeblich die Einlei-tung eines Feststellungsverfahrens nach der AO-SF währendder Schuleingangsphase untersagt würde. Dies hat der VBEzum Anlass genommen, das Ministerium um eine Stellung -nahme zu bitten. Das MSW hat daraufhin Folgendes mit-geteilt:

– „Es gibt kein „Verbot" der Einleitung eines Feststellungs-verfahrens nach der AOSF in der Schuleingangsphase –weder in Pilotregionen von Kompetenzzentren für son-derpädagogische Förderung noch in den anderen Regio-nen des Landes.

– Bei Kindern, deren Behinderung einen sonderpädagogi-schen Förderbedarf vermuten lässt, wird – wie bisher – inder Regel vor dem Eintritt in die Schule ein Feststellungs-verfahren eingeleitet. Dies bezieht sich vor allem auf dieFörderschwerpunkte Sehen, Hören und Kommunikation,Körperliche und motorische Entwicklung sowie GeistigeEntwicklung.

– Auch im Bereich der Lern- und Entwicklungs störungen(Förderschwerpunkte Lernen, emotionale und soziale Ent-wicklung, Sprache) sind AO-SF-Verfahren während derSchuleingangsphase grundsätzlich möglich.

– Mit der Schuleingangsphase, die je nach Entwicklung ei-nes Kindes ein Jahr, zwei oder drei Jahre dauern kann, istder Grundschule allerdings ein flexibler Rahmen zur indi-viduellen Förderung von Kindern gegeben, der auch aus-geschöpft werden soll. Eine möglicherweise nicht alters-gemäße Entwicklung bedeutet daher nicht automatischeinen sonderpädagogischen Förderbedarf. Die Grundschule

sollte in jedem Fall alle pädagogischen Möglichkeiten derFörderung ausnutzen. Dazu gehört auch die Verlängerungder Schuleingangsphase um ein drittes Jahr.

In Pilotregionen mit Kompetenzzentren für sonderpädago-gische Förderung ist die Feststellung eines sonderpädago-gischen Förderbedarfes im Bereich der Lern- und Entwicklungs -störungen nur nötig, wenn ein Förder ortwechsel angestrebtwird bzw. wenn deutlich wird, dass nach der – gegebenen-falls dreijährigen – Schuleingangsphase kein zielgleichesLernen möglich ist. Vorherige AO-SF-Verfahren sind zwarnicht untersagt, machen in den Pilotregionen aber kaumSinn, da die Zahl der Stellen für sonderpädagogische Lehr-kräfte unabhängig von den AO-SF-Verfahren festgelegt ist.

Als Grundlage für eine einvernehmliche Personaleinsatz-planung zwischen allgemeinen Schulen (hier: Grundschu-len) und Kompetenzzentren innerhalb der Pilotregionen be-darf es gegebenenfalls zwar diagnostischer Verfahren, abernicht eines Verwaltungsaktes, wie ihn die Feststellung einessonderpädagogischen Förderbedarfes darstellt. Ein indivi-dueller Förderplan dokumentiert für Kinder, die besondereoder auch sonderpädagogische Förderung erhalten, die För-dermaßnahmen.

Dies gilt auch für den Bereich der Prävention.Der individuelle Förderplan zeigt Entwicklungslinien auf, diees ermöglichen, den Erziehungsberechtigten u. a. auch Trans-parenz in Bezug auf den Bildungsgang herzustellen.Für den Fall der Einleitung eines erforderlichen Verwal-tungsaktes am Ende der Schuleingangsphase (hier: AO-SF)ist er eine zentrale Dokumentationsgrundlage.“

Schreiben des Ministeriums für Schule undWeiterbildung vom 14.04.2010

AO-SF-Verfahren auch in der Schuleingangsphase möglichD

Bildungspolitik

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Bildungspolitik

Die VorgeschichteDie Konrad-Adenauer-Schule (KASch) der Stadt Bad Hon-nef ist eine Hauptschule in städtischer Trägerschaft, diefrüher einmal dreizügig war, heute jedoch nur noch ein-einhalbzügig ist. Die Stufen 9 und 10 sind klar zweizügig,die Stufen 7 und 8 sind knapp zweizügig und in den Stu-fen 5 und 6 gibt es jeweils nur eine Klasse mit ungefähr20 Schülerinnen und Schülern.

Die Stadt Bad Honnef erhielt für diese Schule die Ge-nehmigung, eine Verbundschule zu starten. Nach einemdreiviertel Jahr intensiver Elternarbeit, Konzepterstellungund verschiedener Maßnahmen, auch im „Imagebereich“,sprachen leider die Anmeldezahlen gegen die Genehmi-gung. Am Stichtag hatten 53 Eltern ihre Kinder an der KASchangemeldet, 13 für den Hauptschulzweig und 40 für dieReal schule.

Um trotzdem eine Abwanderung der Schülerinnen undSchüler ins benachbarte Rheinland-Pfalz zu verhindernund für eine wohnortnahe Beschulung zu sorgen, erstell-te die KASch ein neues Profil und ein neues Differenzie-rungskonzept.

Ziel des neuen Profils ist, vor Ort ein differenziertes Bil-dungsangebot vorzuhalten, das nicht nur Kinder mit ei-ner Hauptschulempfehlung ansprechen soll.

Das Konzept: Wohnortnah – Differenziert – ZukunftsorientiertDas Konzept sieht eine gemeinsame Beschulung aller Schü-lerinnen und Schüler in der Erprobungsstufe vor. Einzig dieFächer Mathematik und Englisch werden auf zwei ver-schiedenen Anspruchsniveaus unterrichtet in einem Ba-siskurs und einem Forderkurs. Entscheidend für die Eintei -lung in diese Kurse ist einerseits die Grundschulempfehlung,aber auch die Elternberatung. Die Übergänge der Kursesind fließend, der Wechsel ist möglich.

Die zweite FremdspracheAb der Stufe 6 wird Französisch als zweite Fremdspracheallen Schülerinnen und Schülern angeboten. Dieses An-gebot ist freiwillig und zusätzlich und umfasst mindestensdrei Wochenstunden.

Die Differenzierung in Stufe 7Nach der Erprobungsstufe werden neue Lerngruppen ge-bildet, die Basisklasse und die Forderklasse. Die Entschei-dung über den Wechsel in die jeweilige Lerngruppe trifftdie Erprobungsstufenkonferenz.

S T U F E 5 & 6Erprobungsstufe

Gemeinsamer Unterricht aller Schülerinnen und Schülerunabhängig von der Schulformempfehlung; äußere

Differenzierung in Mathematik und Englisch; ab Klasse 6: Einsetzen der zweiten Fremdsprache

als freiwilliges Angebot

S T U F E 7Beginn der äußeren Differenzierung

(Entscheidung durch die Erprobungsstufenkonferenz nach§ 12 APO-SI)

B A S I S K L A S S E F O R D E R K L A S S E„Berufsorientiert „Ausbildung der erweitertenund praxisnah“ Allgemeinbildung“

Basisklasse: Berufsorientiert und praxisnahDie Basisklasse umfasst das Fächerspektrum der Haupt-schule, sie hat einen starken Schwerpunkt in der indivi-duellen Berufswahlorientierung und nutzt hier das tradi-tionell starke System der BWO inklusive der Praktika, desBOB, des Kompetenzchecks und der Module des Projekts„Startklar“. Der Unterricht ist binnendifferenziert und in-dividualisierend auf die Stärken der einzelnen Kinder aus-gerichtet. Alle Abschlüsse der Sekundarstufe I können nachentsprechender Qualifikation erlangt werden.

Forderklasse:Hinführung zu einer erweiterten AllgemeinbildungDie Forderklasse orientiert sich an der Stundentafel derRealschule. Das Anspruchsniveau soll dem Erreichen derFachoberschulreife (mit Qualifikation) gerecht werden.Hierzu ist auch das Fortführen der zweiten Fremdspracheein wichtiger Aspekt. Selbstverständlich nimmt auch dieForderklasse die Vorzüge der bewährten Berufswahlori-entierung in Anspruch, allerdings sind die Praktika in kür-zeren Abschnitten zu absolvieren und „Startklar“ wird hierausgelassen. Der Unterricht ist ebenfalls individuell aufdie Lerngruppe abgestimmt. Ein Wechsel zwischen denbeiden Lerngruppen ist nach Beratung bis zur Stufe 8einschließlich möglich.

Der neue Name: Sekundarschule – „Stark vor Ort!“Als nächstes wurde diesem neuen Profil der KASch auchein neuer Name gegeben: Konrad-Adenauer-Schule;Sekundarschule der Stadt Bad Honnef; ProfilierteHauptschule in städtischer Trägerschaft; „Stark vorOrt!“.

Regionale SchulentwicklungEine Chance für Bad Honnef

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Berufspolitik

Bei aller Differenzierung ist es ein besonderes Anliegender KASch, eine Schule zu sein, eine Schulgemeinschaftund ein Kollegium. Dies allen Beteiligten zu versichern unddiesen Anspruch mit Inhalt zu füllen, ist ein Schwerpunktder zukünftigen schulischen Arbeit.

Das AnmeldeverhaltenNach Bekanntgabe des neuen Konzepts im Schulausschussund Rat der Stadt und der einstimmigen Begrüßung derProfilierung über alle Parteigrenzen hinweg, wurden auchdie Eltern der 53 angemeldeten Kinder über das neue Pro-fil informiert.Das Ergebnis war, dass von 53 angemeldeten Kindern nurdrei Eltern diese Anmeldung zurückzogen, jedoch auchneue Schülerinnen und Schüler hinzugewonnen wurden.

Die PerspektiveSo kommt es, dass die KASch, die noch im letzten Jahr vonExistenzängsten geplagt war, nun tatsächlich zukunfts-orientiert zweizügig aufgestellt ist und so hoffnungsfrohallen Veränderungen entgegensieht, als profilierte Haupt-schule, als Sekundarschule. An diesem Beispiel ist deut-lich zu erkennen, dass lokale Lösungen vor Ort möglichsein müssen, um so die Stärken der Lehrerinnen und Leh-rer der Schulform Hauptschule optimal zu nutzen undSchule gesellschaftsheterogen und integrativ gestaltenzu können.

Stefan BehlauSchulleiter der [email protected]

ortmund, Bielefeld, Olpe, Oberhausen, Münster undMechernich waren die Orte, an denen sich insge-

samt etwa 400 interessierte Lehrerinnen und Lehrer imMärz und April in den Fachtagungen des VBE über daszukünftige Eignungspraktikum im Rahmen der neuen Leh-rerausbildung in Nordrhein-Westfalen informierten.

Als ein neues, verpflichtendes Praxiselement muss dasEignungspraktikum von allen zukünftigen Studierendender Bachelor- und Masterstudiengänge absolviert werden,da es Voraussetzung für die Zulassung zum Vorberei-tungsdienst ist. Auf die Schulen kommt also in Kürze eineneue Aufgabe zu, deren Beschreibung dort noch nicht an-gekommen war. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer for-mulierten dann auch die Frage, warum die Schulen erst sospät durch das MSW informiert würden. Mit Erscheinendieser Ausgabe Schule heute sollte aber der Erlass des Mi-nisteriums für Schule und Weiterbildung zum Eignungs-praktikum veröffentlicht sein.

In seinem Vortrag erläuterte der Referent – immer un-ter dem Vorbehalt der offiziellen Erlassregelung – die Eck-punkte des Eignungspraktikums. Anschließend hatten dieTeilnehmer Gelegenheit, Fragen zu stellen und Anmer-kungen zu machen.

Ein besonders wichtiger Aspekt für die Schulen war in al-len Veranstaltungen die vorgesehene Organisation:• Können die Schulen einen oder mehrere Zeiträume für

die drei bzw. fünf Praktikanten festlegen oder könnten

u. U. alle Praktikanten gleichzeitig an der Schule sein?Hier wünschen sich die Schulen Flexibilität und Eigen-verantwortung.

• Wie sollen die Schulen u. U. die 20 Tage im Block in demengen Zeitraum Abitur-Sommerferien-Semesterbeginnim Herbst ermöglichen?

• Mit wie vielen Praktikanten rechnet das MSW pro Jahr? • Wie sollen die Schulen mit der hohen Zahl der unterschied-

lichen Praktikanten (Eignungspraktikanten, Praktikantendes Orientierungspraktikums, Praktikanten des berufs-feldbezogenen Praktikums, Praktikanten im Praxissemes-ter, Referendare im Vorbereitungsdienst) umgehen?

• Können auch mehrere Kolleginnen oder Kollegen Prak-tikanten begleiten? Führen dann alle beteiligten Kolle-ginnen und Kollegen die Fremdeinschätzung durch? Wermacht dann die Eignungsberatung?

• Wie können sechs Zeitstunden pro Tag sinnvoll begleitetwerden, wenn man selbst noch Unterricht erteilen muss?

Reform der Lehrerausbildung in NRWDas Eignungspraktikum – Chance für die Schule?

D

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Berufspolitik

Weitere Fragen waren:• Warum lässt der Erlass so viele Anrechnungsmöglichkei -

ten zu, die mit den Intentionen des Eignungspraktikumsund der Lehrertätigkeit nicht in Einklang zu bringen sind?

• Wie erfolgt der Abgleich zwischen Selbst- und Fremd-einschätzung?

• Wie unterstützt das Onlineportal die Durchführung desEignungspraktikums?

• Gibt es einen bestimmten Zeitrahmen für das Eignungs -beratungsgespräch?

• Wird das Beratungsgespräch dokumentiert? Wer hat Ein-sicht in das Beratungsergebnis?

• Ist ein Leitfaden für die Durchführung des Eignungs-praktikums vorgesehen?

• Welchen Status haben die Praktikanten?• Kann ein Eignungspraktikum mehrfach absolviert wer-

den (z. B. in verschiedenen Schulformen)?• Wie sinnvoll ist eine Eignungsberatung, wenn ein an-

deres Lehramt angestrebt wird?• Werden die bisherigen Möglichkeiten im Bereich der För-

derschulen (Einblicke in unterschiedliche Fachrichtun-gen und Förderschwerpunkte) erhalten bleiben?

So viel ließ sich in den letzten Veranstaltungen bereits sagen:• Auch wenn sich der offizielle Start der vorbereitenden

Maßnahmen verschoben hat, ist beabsichtigt, die Schu-len spätestens Mitte Juni darüber zu informieren, wie dieAusschreibung der Schulen in dem vorgesehenen Inter-netportal des Schulministeriums gestaltet werden kann.

• Es ist vorgesehen, Mehrfachbewerbungen von Prakti-kanten an mehreren Schulen auszuschließen.

• Eine Ablehnung der angemeldeten Praktikanten kannvon der Schulleitung nur in begründeten Ausnahmefäl-len erfolgen.

• Mit dem Schuljahr 2010/2011 erhält jede Schule zumZweck des Eignungspraktikums eine Anrechnungsstun-de, auch wenn die Schule keine Praktikanten hat.

• Bis zu den Sommerferien sollen die Schulen auch nochdurch die Schulaufsicht über das Konzept zum Eig-nungspraktikum informiert werden.

• Die Ausbildung der 66 Eignungsberater der Studiense-minare erfolgt an drei Tagen Mitte bis Ende Juni 2010.

• Diese Eignungsberater werden nach den Sommerferiendie für die Fragen des Eignungspraktikums an der Schu-le zuständige Lehrkraft auf ihre Aufgabe vorbereiten. DieStudienseminare werden sich mit den Schulen in Ver-bindung setzen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr dankbarfür die umfassenden Informationen durch den VBE. Trotzvieler Fragen und Bedenken waren die meisten aber auchoptimistisch, dass das Eignungspraktikum einen Beitragzu einer reflektierteren Berufswahlentscheidung leistenkann. Die Umsetzung des Eignungspraktikums wird derVBE weiterhin kritisch-konstruktiv begleiten.

Wolfgang WählLeiter des Referats Lehrerbildung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,nach den gesetzlichen Regelungen des Mutterschutzge-setzes (MuSchG) und der Mutterschutzverordnung (MuSch-VB) bestehen während der Schwangerschaft und nach derNiederkunft besondere Rechte und Fürsorgepflichten. Nachder Geburt des Kindes stellt sich für viele junge Familiendie Frage nach der Elternzeit, dem Elterngeld und dendienst-/besoldungsrechtlichen Auswirkungen des freudi-gen Ereignisses. „Wie lange darf ich in Elternzeit gehen?Ist eine Teilzeit erlaubt? Muss ich die Sommerferien aus-sparen? Wie hoch ist mein Elterngelt?“ sind dabei nur ei-nige Fragen rund um diesen Themenbereich.Der VBE hat daher für alle Lehrerinnen und Lehrer im Schul-dienst des Landes NRW am 17. Mai 2010 von 15:00 – 18:00 Uhreine telefonische Beratungshotline angeboten.

Am Beratungstelefon stehen Ihnen kom-petente Ansprech partner aus der Rechts-abteilung des VBE zur Verfügung.

Unter der Telefonnummer 0231/ 43 38 63 können Sie sichvon unseren Experten beraten lassen, um Rechts- und Pla-nungssicherheit zu erhalten. Wir beantworten Ihnen ger-ne Fragen rund um den Mutterschutz und die Elternzeitfür Lehrkräfte. Für VBE-Mitglieder besteht diese Beratungsmöglichkeitdarüber hinaus auch wie bisher von Montag bis Donners-tag zwischen 9:00 – 16:30 Uhr und am Freitag von 9:00 –14:30 Uhr durch unsere Rechtsabteilung.

Wir freuen uns auf Ihren Anruf.Udo Beckmann

Vorsitzender VBE NRW

„Mutterschutz und Elternzeit?“Beratungshotline für Lehrerinnen und Lehrer

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Berufspolitik

2.500 Lehrkräfte machten sich am 04. Mai auf den Weg,um ihrem Ärger über die fortgesetzte Blockadehaltungder Arbeitgeber bei den derzeitigen TarifverhandlungenLuft zu verschaffen. DBB Tarifunion, VBE und GEW hattengemeinsam zur Teilnahme an Aktionen in Arnsberg, Bie-lefeld, Bochum, Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gel-senkirchen, Köln, Münster und Wuppertal aufgerufen.

Die Streikenden forderten die Arbeitgeber auf, endlich ernst-hafte Verhandlungen aufzunehmen. Die vom VBE gestelltenRedner, Jutta Endrusch in Düsseldorf, Hans-Gerd Scheidlein Münster und Udo Beckmann in Arnsberg forderten

• eine gerechte Eingruppierung im Lehrerbereich,

• eine Verbesserung bei der Bezahlung aller Lehrerinnen und Lehrer,

• ein Ende der Kleinstaaterei bei der Frage der Eingruppierung,

• endlich eine tarifvertragliche Eingruppierungsvorschrift für alle.

Besonders enttäuscht zeigten sich die Gewerkschafts-vertreter darüber, dass die Arbeitgeber auch in den Ver-handlungen am 28.04.10 kein ernsthaftes Interesse ge-zeigt hatten, um die Verhandlungen zu einem Ergebnis zuführen.

Deutlich machten die VBE-Vertreter, dass die Lücke imEinkommen zwischen tarifbeschäftigten und verbeamte-ten Lehrkräften endlich geschlossen werden muss. Es ge-be zudem keinen Grund, dass die Schuhgröße der Schülerüber die Eingruppierung bestimme.

Die Gewerkschaften waren sich einig, dass die univer-sitäre Lehrerausbildung und das anschließende Referen-dariat sowie die hohe Verantwortung im Lehrerberuf ei-ne Eingruppierung in den höheren Dienst rechtfertigen.Kritisiert wurde, dass die Politiker einerseits in ihren Sonn-tagsreden gerne das Schlagwort von der „Priorität der Bil-dung“ benutzen, aber wenn es ernst wird, auf Tauchstati-on gehen. Die Demonstranten machten deutlich, dass sienicht nachlassen werden, für ihre Rechte zu streiten undbereit sind, so lange auf die Straße zu gehen, bis ein ge-rechtes Bezahlungssystem erreicht ist.

Die Bezahlung ins Lot bringen!Warnstreikaktionen am 04. Mai

Vor dem Landtag in Düsseldorf:Andreas Meyer-Lauber (GEW) und Jutta Endrusch

Hans-Gerd Scheidle in Münster

Warnstreikaktion des VBE vor der Bezirks -

regierung Arnsberg:Volker Milk (l.) als

Vertreter des Regierungs-präsidenten im Gespräch

mit Udo Beckmann undAlbert Hohenlöchter (r.)

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Berufspolitik

Liebe Kolleginnen und Kollegen,aktuelle Entwicklungen in der Schulpolitik, fehlende Per-sonalkonzepte und vermehrte Schließungen von Schulenwecken die Befürchtung, dass es auch im Schuldienst zuKündigungen oder Entlassungen kommen könnte.• Droht verbeamteten Lehrkräften die Entlassung oder ei-

ne Zwangsversetzung an eine andere Schulform? • Darf man unterwertig eingesetzt werden?• Droht tarifbeschäftigten Lehrkräften sogar die

Kündigung?• Mit welchem Lehramt darf ich in welcher Schulform

unterrichten?Der VBE berät Sie zu den beamtenrechtlichen und tarif-rechtlichen Folgen einer Schulschließung oder Struk-turänderung im Schuldienst des Landes NRW.

Wir bieten den Lehrerinnen und Lehrern im Schuldienstdes Landes NRW am 21. Juni 2010 von 15:00 – 18:00 Uhreine telefonische Beratungshotline an. Am Beratungste-lefon stehen Ihnen kompetente Ansprechpartner aus derRechtsabteilung des VBE zur Verfügung.Unter der Telefonnummer 0231/ 43 38 63 können Sie sichvon unseren Experten beraten lassen, um Rechts- und Pla-nungssicherheit zu erhalten.Für VBE-Mitglieder besteht diese Beratungsmöglichkeitdarüber hinaus auch wie bisher von Montag bis Don-nerstag zwischen 9:00 – 16:30 Uhr und am Freitag von9:00 – 14:30 Uhr durch unsere Rechtsabteilung.Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

Udo BeckmannVorsitzender VBE NRW

„Schule zu – Lehrer arbeitslos?“Beratungshotline für Lehrerinnen und Lehrer

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Berufspolitik

Gesamtschule ohne Ganztag: Sinn oder Unsinn?

it dem Gesetz zur Änderung dienstrecht-licher Vorschriften vom 21.4.2009 (sog.

technische Novelle) wird die Anhebung der allge-meinen Altersgrenze auf das 67. Lebensjahr voll-zogen.

Diese im Rentenrecht neue geregelte und auchim Dienstrechtsneuordnungsgesetz des Bundesenthaltene neue Altersgrenze soll im Beamten-recht des Landes Nordrhein-Westfalen nachgebil-det werden. Die bisherige allgemeine Altersgren-ze wird ab dem Jahr 2012 schrittweise auf 67 Jahreangehoben.

Nach wie vor gilt: Schwerbehinderte Beamtin-nen und Beamte können sich auf Antrag weiter-hin nach Vollendung des 60. Lebensjahres in denRuhestand versetzen lassen. Andere Beamtinnen

und Beamte können wie bisher auf Antrag nachVollendung des 63. Lebensjahres ausscheiden.

Zu beachten ist, dass man weiterhin mit 63 beieinem Abschlag von max. 7,2 % (bis zur Vollendungdes 65. Lebensjahres zu ermitteln) auf Antrag inden Ruhestand gehen kann. Der Versorgungsab-schlag wird „noch“ nicht bis zu der angehobenenAltersgrenze berechnet. Im Augenblick kann alsojeder mit Vollendung des 65. Lebensjahres auf An-trag in den Ruhestand versetzt werden (nicht erstbei Erreichen der Regelaltersgrenze für Lehrerin-nen und Lehrer zum Ende des Schulhalbjahres nachVollendung des 65. Lebensjahres), ohne einen Ab-schlag hinnehmen zu müssen.

Für schwerbehinderte Kolleginnen und Kolle-gen, die von der Antragsaltersgrenze ab 60 Ge-

brauch machen wollen, wird der Abschlag bis zurVollendung des 63. Lebensjahres, allgemein beiDienstunfähigkeit bis zur Vollendung des 63. Le-bensjahres (max. jedoch 10,8 %) berechnet.

Beispiel: Geboren 02.07.1947 – alte Regelalters-grenze: 31.07.2012 – neue Regelaltersgrenze: 31.01.2013(Anhebung um 1 Monat plus Schulhalbjahrsende!)Versetzung in den Ruhestand auf Antrag zum31.07.2012 möglich ohne Abschlag (bei jetzigerRechtslage).

Im Rahmen der großen Dienstrechtsreform inNRW, die spätestens ab 2012 wirksam werden soll,ist auch eine Anhebung der Berechnungsgrenzenfür Versorgungsabschläge zu befürchten.

Bruno Quernheim, stv. Landesvorsitzender

MAntragsruhestand eröffnet Möglichkeiten

ir erleben seit geraumer Zeit eine politisch gewoll-te Aufwertung der Hauptschulen, indem dort mit

großem finanziellem Aufwand der Ganztag-Schulbetriebeingeführt wird (in offener sowie gebundener Form). Eben-so ist zu beobachten, dass immer mehr Gymnasien mit derErrichtung von Mensen den Ganztag einführen, um denSchülerinnen und Schülern eine verbesserte und an dieStundentafel (G8) angepasste Lernumgebung zu bieten.Die Entwicklungen an den Realschulen deuten in naher Zu-kunft auf Ähnliches hin.

Demgegenüber werden seit geraumer Zeit Anträge aufNeuerrichtung von Gesamtschulen nur dann positiv be-schieden, wenn kein Ganztag durchgeführt wird. SelbstNicht-Pädagogen nehmen diese unterschiedliche und will-kürlich anmutende Handlungsweise verstört zur Kenntnis.Wir können an dieser Stelle nur mutmaßen über die wah-ren Gründe, die zu diesen verschiedenen Entwicklungengeführt haben. Sicher ist, das wir hier einen politischen Stilerleben, der alle pädagogischen Aspekte missachtet.

Auf allen beteiligten Ebenen wird immer wieder beteu-ert, wie wichtig der Ganztag zur besseren pädagogischenArbeit und individuellen Förderung sei!

Diejenigen Eltern, die ihre Kinder auf Gesamtschulenschicken, die Schülerinnen und Schüler selbst und die dortwirkenden Lehrerinnen und Lehrer erfahren den Ganztagals überaus wichtiges und positives, ja unverzichtbaresSchulelement. Niemand will den Ganztag missen!

So sollen wir an dieser Stelle Werbung für eine Sache ma-chen, die sich nach all den Jahren seit Bestehen des Ganztags

an Gesamtschulen in all seinen Facetten bewährt hat? Sollenwir alle Vorzüge aufzählen, die auf vielen Gesamtschul-home-pages und in Schulprogrammen nachzulesen sind, mit all denindividuellen Ausprägungen, die sich von Schulstandort zuSchulstandort unterscheiden? Sollen wir unter Auflistung al-ler bekannten Details zu Heterogenität und Individualität derSchülerschaft die Notwendigkeit eines Ganztagbetriebes un-terstreichen, ohne den eine Gesamtschule nicht funktionierenkann, zumindest nicht mit dem hohen pädagogischen Anspruchder vergangenen Tage? Ist es niemandem etwas wert, dass nurdie Gesamtschule mit ihrem Ganztag so viele Jugendliche zumAbitur führt, die dort ohne Gymnasialempfehlung begonnenhaben? Sind die vielen Programme zur Berufsvorbereitung, zurindividuellen Begabtenförderung, die individuelle Förderungvon Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrundüberflüssig? Und bietet nicht einzig der Ganztag an Gesamt-schulen einer breiten Elternschaft die Möglichkeit, Familie undBeruf vereinbar zu gestalten? Ist letztendlich das Modell einesGesellschaftsabbildes im Kleinen nur noch Theorie, ist der ho-he personelle und ideelle Aufwand seitens Schulorganisationund Lehrerschaft überflüssig geworden, haben wir es am En-de mit einer aussterbenden Spezies zu tun?

Nein! Dies ist unsere klare Antwort auf diesen von obenverordneten Trend zur Benachteiligung der Gesamtschu-len per se. Es darf nicht akzeptiert werden, dass erfolgrei-che Schulkonzepte im politischen Diskurs auf der Streckebleiben. Dafür setzen wir uns ein!

Dr. Kai FringsReferat Gesamtschule

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Bildung aktuell

Hilfsprojekt: Bildungslotsen für Hauptschulen

Bundesbildungsministerin Annette Schavan(CDU) will mit dem Einsatz von 3.200 Sozial-arbeitern vorzeitige Hauptschulabbrüche ein-dämmen und lerngefährdete Jugendliche in ei-ne Lehre vermitteln. Das Kabinett billigte inBerlin zusammen mit dem Berufsbil-dungsbericht 2010 ein entsprechendesHilfsprojekt, bei dem betroffene Schüler vonder siebten Klasse an durch Bildungslotsen be-gleitet werden. Der Bund stellt bis 2010 dafür rund775 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Unterstützungkommt von der Bundesagentur für Arbeit.

(Quelle: dpa vom 28.04.2010)

Stiftung: Bildung auch für Kinder ohne Pass

Schulen sollten Kinder von Eltern ohne Aufenthaltsge-nehmigung nicht mehr den Ausländerbehörden meldenmüssen. Dies fordert der Sachverständigenrat deutscherStiftungen für Integration und Migration. Alle Bildungs-einrichtungen sollten durch eine Bundesregelung von die-ser Pflicht entbunden werden. „Der Zugang und das Rechtauf Bildung ist allgemeines Menschenrecht. Dieses mussauch Kindern irregulärer Migranten eingeräumt werden“,sagte Bernhard Lorenz von der Mercator-Stiftung bei derVorlage der Studie „Humanität und Staatsräson auf Kolli-sionskurs. „Wir fordern anders und weitreichender, als dasbislang diskutiert wurde, eine bundesweite Regelung, diedie Übermittlungspflicht für Schulleitungen, Lehrer undSchulbehörden abschafft.“

(Quelle: dpa vom 29.04.2010)

Arbeiterkinder an der Uni: Hürdenlauf zum Akademiker

Arbeiterkinder bringen im Studium eben-so gute Leistungen wie ihre Kommilito-nen. Dabei haben sie es aber deutlichschwerer. Sie bekommen weniger Unterstützung von Zu-hause, müssen häufiger Geld verdienen und werden auchvon den Professoren seltener gefördert. Wer aus einer Arbeiterfamilie kommt, schafft es selteneran die Uni. Selbst nach der Einschreibung ist der Hürden-

lauf noch nicht beendet. Das macht eine Studie der Kon-stanzer Hochschulforscher Holger und Tino Bargel für dieHans-Böckler-Stiftung deutlich. Die Hindernisse für Ar-beiterkinder an den Hochschulen müssen „als groß undfolgenreich für das Studium eingeschätzt werden“, schrei-ben die Wissenschaftler. Ihre Auswertung des Forschungs-standes zur Chancengleichheit zeigt: Ein niedriger ökonomi -scher Status der Eltern ist an Universitäten und Fachhochschulenein erheblicher Nachteil; ebenso schwer wirkt sich eine kör-perliche Behinderung aus. Mit dem Bologna-Prozess undder zunehmenden Internationalisierung dürfte sich die Be-nachteiligung noch verschärfen. Darum mahnen die Auto-ren mehr Anstrengungen für Chancengleichheit an.

(Quelle: http://www.boeckler.de/32014_104488.html)

Inklusive Bildung – die meisten Bundes-länder sind noch weit davon entfernt

Die Bundesländer machen zu wenig Fortschritte bei derIntegration behinderter Schüler an allgemeinen Schulen.Bislang erfüllen die meisten Bundesländer nicht ansatz-weise ihre Verpflichtung, behinderte und nicht behinder-te Kinder in der Regel gemeinsam zu unterrichten. Das istdas Ergebnis des „Bildungsbarometers Inklusion", das derSozialverband Deutschland (SoVD) jetzt erstmals vorgelegthat. Deutschland hat sich mit dem Inkrafttreten derUN-Behindertenrechtskonvention zur Schaffung eines in-klusiven Bildungswesens verpflichtet. Eine erste Bestands -aufnahme ist allerdings ernüchternd: Die einzigen Bun-desländer, in denen nennenswerte konkrete Fortschrittegemacht worden sind, sind Schleswig-Holstein und Bre-men. Schon bisher belegen beide Länder einen Spitzenplatzbei den Integrationsquoten behinderter Schüler und ha-ben seit dem Inkrafttreten der UN-Konvention einigesunternommen, um die inklusive Bildung voranzubringen.

In drei Bundesländern – Berlin, Hamburg undRheinland-Pfalz – wurde immerhin der Hand-lungsbedarf erkannt. In vier Bundesländern be-ginnt die politische Debatte nur zögerlich undsogar sieben Bundesländer nehmen eine re-servierte bis ablehnende Haltung gegenüberder inklusiven Bildung ein. Hier fehlt es bislang

am politischen Willen zur Veränderung.(Quelle: http://bildungsklick.de/a/69564/inklusive-

bildung-die-meisten-bundeslaender-sind-noch-weit-davon-entfernt/

+++ Kurznachrichten +++ Kurznachrichten +++ Kurznachrichten

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Öffentliches Schulsystem aus der Schieflage holen3. Norddeutscher Lehrertag „Jeden einzeln fördern“ in Schwerin

Gegen einen Rückzug des Staates zugunsten höherer privater Bildungsfinanzierung sprach sich auf dem 3. Norddeutschen Lehrertag am 16. April in Schwerin VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann (Foto) aus. Solange der Nachhilfemarkt boome, so Beckmann, befinde sich unser öffentliches Schulsystem in einer Schieflage. „Wer individuelle Förderung und inklusive Schule will, der muss die Klassenobergrenze auf 20 festlegen“, forderte Beckmann in Schwerin und widersprach damit aktuellen Auf-fassungen von IGLU-Forschern, die einen Zusammenhang zwischen Klassenstärken und Leistungsstand in Grundschulen bestreiten. Der VBE-Bundesvorsitzende forderte erneut Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten auf, ohne Taschenspielertricks bis spätestens 2015 die beschlossenen sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Bildung zu sichern und sich zugleich auf einen absoluten Mindestsockel für die Finanzierung von Bildung auf der Basis des BIP von 2007 festzulegen. Den Finanzministern der Länder bescheinigte Beckmann besonderen individuellen Förderbedarf. „Mit eigenwilliger Kreativität rechnen die Damen und Herren seit dem Bildungsgipfel Nr. 1 im Herbst 2008 an den dort verkündeten sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung herum.“

Weniger öffentliche Ressourcen für den Einstieg in den Bildungsweg würden zu einer Aufwertung der familiären Lern-bedingungen führen und den pädagogischen Bemühungen an den Schulen damit enge Grenzen setzen, warnte Beck-mann. „Ganz gleich, wie die Steuerschätzung im Mai ausfällt, darf private Bildungsfinanzierung nicht mitgerechnet werden, um die sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Bildung einzustellen.“ Die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen vom Geldbeutel der Eltern zu entkoppeln, heiße gerade, milieubedingte Benachteiligungen durch gezielte Fördermaßnahmen abzubauen.

VBE-Landesverbände feiern 20-jähriges Jubiläum

Mit Festveranstaltungen begingen der VBE Mecklenburg-Vorpommern am 17. April in Schwerin und der Bran-denburgische Pädagogen Verband BPV am 23. April in Cottbus ihre Gründung als unabhängige Lehrerverbände vor 20 Jahren.

In den Nordbezirken der damaligen DDR fanden sich im Herbst 1989 Kolleginnen und Kollegen zusammen und engagierten sich für die Umgestaltung des Bildungs- systems.

Der heutige VBE-Landesvorsitzende Michael Blanck ist einer der Mitbegründer des Allgemeinen Verbands der Pädagogen AVP. Er erinnerte in Schwerin daran, dass der AVP der erste neu gegründete Lehrerverband nach der Wende war – „damit Pädagogen nicht sitzen bleiben“, wie der Anspruch des AVP lautete.

Auch in Brandenburg gingen in der Wendezeit Päda-goginnen und Pädagogen einen ähnlichen Weg, der schließlich zur Gründung des BPV führte und einen neuen Weg der beruflichen Interessenver-tretung vorzeichnete. Daran erinnerte der heutige BPV-Präsident Jörg Bölke.

04|2010

Michael Blanck Jörg Bölke

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VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann verwies in Schwerin sowie in Cottbus darauf, in Ost und West sei man nach dem Fall der Mauer durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen. Der Aufbruch in der DDR seit dem Herbst 89 habe sich im VBE rasch zu der großen Hoffnung und Zuversicht entwickelt, die demokratische Lehrerbewegung stärken zu können. „Wir in den alten Ländern hatten den Wunsch und den unbedingten Willen, den Kolleginnen und Kollegen im Osten solidarische Unterstützung zu geben und stießen auf ein positives Echo“, sagte Beckmann.

Im Namen des Bundesverbandes dankte er den Kolleginnen und Kollegen der ersten Stunde. Besonders erinnerte er an den inzwischen verstorbenen Günter Lindhorst als erstem Landes-vorsitzenden in Mecklenburg-Vorpommern und würdigte (Foto, v.r.n.l.) den ersten BPV-Präsidenten Bernd Möbius sowie Klaus Wünsche, der als stellvertretender VBE-Bundesvor-sitzender konsequent die Interessenslage der ostdeutschen Kolleginnen und Kollegen vertrat. Beckmann betonte, vor 20 Jahren sei der Grundstein gelegt worden, dass der VBE sein Blick- und Betätigungsfeld erweiterte. „Dieser Zeit verdanken

wir, dass der VBE inzwischen nicht nur die Interessen von Kolleginnen und Kollegen, die in Kindergärten, in Grund-, Förder- und Hauptschulen tätig sind, vertritt, sondern auch die in den Schulen der Sekundarstufe II und in beruflichen Schulen. Es liegt in hohem Maße an der Gründungsgeschichte der ostdeutschen Landesverbände, dass der VBE zur mitgliederstärksten Lehrergewerkschaft im dbb und neben der GEW die andere große Bildungs-gewerkschaft in Deutschland wurde. Das ist Teil unserer gemeinsamen Erfolgsgeschichte, auf die wir voller Stolz blicken können.“

Bildung zur gesamtstaatlichen Aufgabe machen

Für eine Aufhebung des Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern im Bildungs-bereich sprach sich am 6. April in Potsdam VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann gegenüber Johanna Wanka, der Vorsitzenden des CDU-Bundesfachausschusses Bildung, Forschung und Innovation, aus. Im Meinungsaustausch mit der CDU Politike-rin erklärten Udo Beckmann und Rolf Busch, 1. stellvertretender VBE-Bundesvorsitzender,

dass Bildung eine gesamtstaatliche Aufgabe sei und deshalb bei zentralen Fragen, zum Beispiel dem weiteren Aus-bau der Ganztagsschulen, der Bund nicht vor der Tür stehen sollte. Andererseits treffe es nicht zu, wenn der Bund das Konjunkturpaket II als Bildungsinvestition ausgebe.

Für einen Bildungszugang ohne Gebühren

„In allen Bundesländern muss es einen gebührenfreien Zugang zu den Bildungseinrichtungen vom Elementar- bis zum Hochschulbereich geben“, bekräftigte die Vorsitzende der VBE-Bundesfrauenvertretung Jutta Endrusch aus Anlass der jüngsten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. „Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungsweg ist ungebrochen“, so Endrusch. Das Bildungs-system müsse von den Kindertagesstätten bis zur Berufs- und Hochschule die Grundlagen für die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen schaffen und allen gesellschaftlichen Schichten die gleichberechtigte Teilhabe an Bildungsprozessen sichern. „Bildung muss ein Bürgerrecht sein, das allen einen kostenfreien Zugang zu qualitativ hochwertigen öffentlichen Bildungseinrichtungen ermöglicht und damit allen gleiche Bildungschancen eröffnet.“

Deutscher Lehrertag 2010 thematisiert „Fördern und Fordern“

Der diesjährige Deutsche Lehrertag wird als gemeinsamer Weiterbildungstag von VBE, VdS Bildungsmedien und Stiftung Partner für Schule veranstaltet. Unter dem Thema „Fördern und Fordern“ werden am 19. November in den Dortmunder Westfalenhallen der Darmstädter Elitenforscher Michael Hartmann und der Ulmer Hirnforscher Manfred Spitzer die Hauptreferate halten. Ergänzend stehen zahlreiche Workshops zur Auswahl.

Verantwortlich für den Inhalt: Mira Futász | Fotos: Helge Dietrich, Mira Futász | Gestaltung: www.typoly.de

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Senioren

ProgrammablaufD o n n e r s t a g , 2 9 . J u l i 2 0 1 0

14.00 bis 14.15 Uhr Begrüßung der Teilnehmer/-innen14.15 bis 15.30 Uhr Erfahrungsaustausch der Seniorenvertretung in den StV/KV

Vortrag und Diskussion16.00 bis 18.00 Uhr Die Seniorenvertretung im VBE Bund und VBE NRW

Vortrag und Diskussion (Heinz Schneider; Gerhard Kurze)

Freitag, 30. Juli 20109.00 bis 10.15 Uhr Die Seniorenvertretung im dbb nrw

Vortrag und Diskussion (Heinz Schneider; Gerhard Kurze)10.30 bis 11.30 Uhr Bericht aus der Arbeit der Kernarbeitsgruppe Senioren im dbb nrw

Vortrag und Diskussion (Wolfgang Römer)11.30 bis 12.15 Uhr Aussprache/Diskussion

13.30 bis 17.30 Uhr Besuch im Palais Schaumburg, Führung durch die Ausstellung

S a m s t a g , 3 1 . J u l i 2 0 1 08.30 bis 11.00 Uhr Auswirkungen der Förderalismusreform auf

Besoldung und Versorgung in den Bundesländern (Heinz Schneider; Gerhard Kurze)11.00 bis 12.15 Uhr Abschlussgespräch, Seminarauswertung, Verabschiedung der Teilnehmer/-innen

Kosten: keine, Fahrtkosten werden erstattet.Anmeldung: bis 10.6.2010 an die Landesgeschäftsstelle Dortmund, Tel.: 0231 / 425757-0

Fax: 0231 / 425757-10 oder per Mail an [email protected] ist auf 20 begrenzt. Es sind nur noch wenige Plätze frei.

ach 5-jähriger Tätigkeit als VBE-Seniorenvertreterindes BV Köln ist Frau Therese Dubowy aus persönli-

chen Gründen aus dem Referat am 01.03.10 ausgeschieden.Im Namen des Landes-verbandes und der Mit-glieder des Referatesdankte Heinz Schnei-der, Leiter des Refera-tes, Frau Dubowy für ih-re konstruktive undengagierte Mitarbeit.

Mit Präsenten des Lan-desverbandes und desReferates wurde sie mitden besten Wünschen

Personelle Veränderung im VBE-Referat Senioren

Freizeitunfallversicherung auch für Ruheständler

N

VBE-Mitglieder haben über ihren Mitgliedsbeitrag beimdbb nrw eine Freizeitunfallversicherung, die im Falle einesstationären Aufenthalts nach einem Freizeitunfall ein Kran-kenhaustagegeld von 5,62 EUR zahlt. Sie gilt auch fürRuheständler, ausgenommen Pkt 2 (Anspruch auf Invali-ditätsentschädigung).

für ihren weiteren Lebensweg aus dem Kreis verabschie-det. Als Nach folger für den BV Köln konnte der Kollege HeinzGatzen (rechts im Bild) begrüßt werden.

Die Seniorenvertretung in VBE Bund und NRWdbb forum siebengebirge, 53639 Königswinter-Thomasberg, An der Herrenwiese 14

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Senioren

u ihrer Frühjahrstagung trafen sich die Senioren-vertreter der VBE-Kreis- und Stadtverbände im Re-

gierungsbezirk Arnsberg (Leitung: Heinz Schneider) am24.03.2010 in der Volmestadt Hagen. Die Hagener Vertreterhatten die Tagung bestens organisiert und abgestimmt aufdas aktuelle Jahresthema „Kulturhauptstadt Ruhr 2010“,worin auch die Stadt Hagen fest eingebunden ist. Unsere Gruppe zeigte sich beeindruckt von dem im Okto-ber 2009 eröffneten „Kunstquartier“, in dem das alte Karl-Ernst-Osthaus-Museum (1902) und das neue Emil-Schu-macher-Museum vereinigt sind. Wirken und Werke dieserbeiden Hagener Künstler wurden uns unter hervorragen-der Führung von Frau Dr. May vorgestellt. Auf einem Stadtrundgang vom alten Kern Hagens um Sprin-ge, Johannis- und Marienkirche, Stadthalle und Elbershal-len zur „Neuen Mitte“ mit Volmegalerie, Sparkassen-Karreeund Rathauskomplex konnten wir uns von der positivenWeiterentwicklung Hagens überzeugen.

Beim Besuch der um 1900 ent-standenen Künstler-Kolonie Ho-henhof und Stirnband erläuterteFrau Dr. May die Ideen von KarlErnst Osthaus, der um 1900 nam-hafte Künstler und Architektenwie Behrens, Gropius, van de Vel-de, Steger, Minne, Thorn-Prikkerund Lauweriks um sich versammelte.Diese Künstler fanden in Hagen ein Experimentierfeld fürzukunftsweisende Architektur und Formgebung. Als „Ha-gener Impuls“ bezeichnet, ist die künstlerische Aktivität inder Zeitspanne zwischen dem Jugendstil und dem Bauhausvon entscheidender kulturgeschichtlicher Bedeutung fürDeutschland und Europa geworden.„Hagen lohnt sich“ („Hagen ist eine Reise wert“) war dieeinhellige Meinung der Teilnehmer/-innen dieser Tagung.

H.-D. Möllenberg

ZKunstquartier – Hohenhof-„Urpfarre“ – Neue Mitte

er VBE Rhein-Erft nimmt Abschied von seinem lang -jährigen Vorstandsmitglied Peter Meyer, Rektor i. R.,

der im Januar dieses Jahres im Alter von 75 Jahren verstarb.Mehr als fünfzig Jahre hat er die Entwicklung unseres Ver-bandes aktiv begleitet und unterstützt. Als Personalrats-vorsitzender hat er sich durch seine zuverlässige und en-gagierte Arbeit das Vertrauen und die Anerkennung derLehrerschaft erworben. Für seine langjährige und gewis-senhafte Kassenführung sind wir ihm zu großem Dank

verpflichtet. Charakterstark, einsatz-freudig und kollegial – so bleibt er unsin lebendiger Erinnerung. Er hat sichum unseren Verband in besondererWeise verdient gemacht. Wir trauern

um einen geschätzten Kollegen und zuverlässigen Freund.Für den VorstandWolfgang Müllejans

DTrauer um Peter Meyer

it großer Betroffenheit haben wir die Nachricht zurKenntnis genommen, dass unser lieber Kollege

Josef Frese am 30. März 2010 völlig unerwartet verstorbenist. Josef wurde nur 57 Jahre alt. Er war seit 1979 Lehrer an derGesamtschule Fröndenberg. Er setzte sich nachhaltig sowohlfür die Belange von Schülerinnen und Schülern sowie derKolleginnen und Kollegen an seiner Schule ein als auch imVerband Bildung und Erziehung und als Mitglied im Perso-nalrat für Gesamtschulen bei der Bezirksregierung Arnsberg.Acht Jahre lang führte er dort die VBE-Personalratsliste an,und es ist nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass sich in dieserZeit die Zahl der VBE-Mitglieder im GesamtschulpersonalratArnsberg verdoppelte. Über 30 Jahre lang war Josef Frese Mit-glied im VBE, davon lange Jahre sowohl im Vorstand des Kreis-verbandes Hochsauerlandkreis als auch im Bezirksverband

Arnsberg. Er vertrat dort die SchulformGesamtschule. Seit 2003 war er Mitgliedim Referat Gesamtschule im VBE-Lan-desverband. Wir haben ihn als freundlichen, warm-herzigen, besonnenen und zuverlässi-gen Kollegen erlebt. Er gab zahlreicheImpulse für die schulpolitische Arbeit

des VBE. Insbesondere setzte er sich engagiert für die Schul-form Gesamtschule und deren stetige Verbesserung ein.Josef wird eine große Lücke hinterlassen und uns sehrfehlen. Wir trauern um ihn.Udo Beckmann Albert Hohenlöchter Vorsitzender VBE NRW Vorsitzender VBE-

Bezirksverband Arnsberg

MJosef Frese unerwartet verstorben

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VBE-regional

uf der diesjährigen Kreisdelegiertenversammlungdes VBE-HSK führte zum ersten Mal die neue Vor-

sitzende Anne Deimel durch die Sitzung. Als Gastreferen-tin informierte Andrea Jolmes, die Leiterin des Bildungs-büros HSK über Ziele, Inhalte und Beteiligte der BildungsregionHochsauerland.

Anne Deimel machte deutlich, in welchen Schulberei-chen zurzeit Änderungen anstehen und wie der VBE für sei-ne Mitglieder auf den politischen Ebenen tätig ist. So gibtes nicht mehr für alle Grundschulen im Kreis ausreichendKinder. Schulen werden zu Schulverbünden zusammenge-legt und das nicht immer ohne Probleme. Kollegien müs-sen sich zusammenfinden, der Arbeitsbereich der vorhan-denen Schulleitungen vergrößert sich stetig ohne dieentsprechende Entlastung. Doch die Demografie trifft nichtnur die Grundschulen. Auch an einigen Hauptschulen feh-len die Schülerinnen und Schüler. Erste kleinere Haupt-

schulen bangen um ihre Existenz. Da muss gut überlegtwerden, wie man die betroffenen Lehrkräfte unterstützt.Der VBE setzt sich für ein gemeinsames Schulsystem in derSekundarstufe I ein, das den Hauptschullehrkräften einebessere berufliche Perspektive eröffnet und für die Schü-lerinnen und Schüler mehr Bildungsgerechtigkeit schafft.Die Förderschulen im HSK sind zum Teil bereits eingestie-gen in das Pilotprojekt der Kompetenzzentren. BehinderteKinder sollen die Möglichkeit bekommen, wohnortnah zurSchule zu gehen. Aufgabenfelder von Sonderpädagogen,aber auch von allen Lehrerinnen und Lehrern an den allge-meinbildenden Schulen müssen für diesen Bereich neu de-finiert werden. Die Rahmenbedingungen in den Schulenmüssen verändert werden, damit unser Schulsystem denbehinderten Kindern gerecht werden kann. Außerdem än-dert sich die gesamte Lehrerausbildung. Bereits zum kom-menden Schuljahr werden zukünftige Lehrerinnen und Leh-rer zu Eignungspraktika an die Schulen kommen.

Wie jedes Jahr fanden auch Vorstandswahlen statt. Her-mann-Christof Weber (Sundern) wurde nach über 22 Jah-ren erfolgreicher Tätigkeit als Kassierer mit herzlichen Wor-ten des Dankes und einer „echten Schatzkiste“ für ihn als„Schatzmeister des VBE – HSK“ verabschiedet. Neu ge-wählt wurden: Nicole Waldow (Meschede) als Kassiererin,Christa Knöfel (Arnsberg) als stellv. Kassiererin, MichaelPrott (Marsberg) als Sprecher der AdJ und Bernd Bareuther(Arnsberg) als Beisitzer der Seniorinnen und Senioren. Mitdiesem Team wird sich der VBE – HSK allen bildungspoli-tischen Themen stellen. Ein starker Lehrerverband für dieZukunft hat sich im Hochsauerland aufgestellt.

Bernd Bareuther

Starkes Vorstandsteam im VBE-KreisverbandH.-C. Weber nach über 22 Jahren als Kassierer verabschiedet

A

m Rahmen der Mitgliederversammlung des Kreis-verbandes Minden-Lübbecke konnte die Vorsitzen-

de, Silke Gillar, eine besondere Ehrung vornehmen: HansUlrich Speck wurde mit Urkunde zum Ehrenvorsitzendendes Kreisverbandes ernannt. In der Laudatio be-dankte sich die Kreisvorsitzende für die überJahrzehnte andauernde Mitarbeit im Kreisvor-stand. „Ulli Speck ist eine Institution in Fragender Besoldung und Versorgung und nicht nurim VBE ein geschätzter Ratgeber auf diesemSachgebiet.“ Als Vorsitzender des Kreisperso-nalrates habe es Hans Ulrich Speck immer ver-standen, in Sitzungen wie auch in Gesprächen

mit den Mitabeitern im Schulamt und den Schulaufsichts-beamten eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auszu-bauen. So habe er das bestmögliche Ergebnis für die Kol-leginnen und Kollegen erzielt.

Aus gesundheitlichen Gründen ist Hans Ul-rich Speck zum Beginn des Schulhalbjahresals Personalratsvorsitzender zurückgetreten.„Wir alle bedauern diesen Schritt“, schlossSilke Gillar, „ vertrauen aber darauf, dass duauch weiterhin dem VBE verbunden bleibstund wir auf deinen Rat hoffen können.“

Hella Timm

Ehrenvorsitzender Hans Ulrich SpeckI

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KV M

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V. l.: H. C. Weber, Rüdiger Haertel, Nicole Waldow, Michael Prott,Anne Deimel, Kai Rudolph, Christa Knöfel, Bernd Bareuther

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o heißt das aktuelle Programm des LehrerkabarettsTrio Hitzefrei, zu dem der Ortsverband Lüdenscheid

ins Kulturhaus der Stadt geladen hatte. Und der von denKabarettisten angebotene Wein schmeckte den vielen Be-suchern, weil neben szenischen Spielen und Wortakroba-

tik musikalische Beiträge für Heiterkeit und Identifikati-on sorgten. So war „Kevin sein Vater“ ebenso umjubelt wieder 84-jährige Lehrer Lümpel, der morgens vom Alters-heim in die Klasse 3c wechselt, um dort sein letztes Dienst-jahr zu begehen („Die Kollegen meinen immer, die Klasse

sei laut, ich höre aber nichts.“). Für Begeisterungsorgten Lautsprecherdurchsagen, die gespickt wa-ren mit den vielen Abkürzungen, die den schuli-schen Alltag bestimmen. Lümpels Reaktion : „v.e.“– „vergiss es !“ Nicht vergessen werden die Besu-cher aber den starken Auftritt der Drei nach zwei-stündiger bester Unterhaltung.

Reinhard Hinz

„AWINEUS – alter Wein in neuen Schläuchen“ –S

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VBE-regional

ber starke Resonanz beim gemeinsamen Be-such der Moschee freute sich der KV Unna.

Etwa 40 interessierte Kolleginnen und Kollegen nah-men an der Veranstaltung teil.

Die Selimiye-Moschee an der Roonstraße in Lü-nen-Mitte wurde am 30. März 2008 eröffnet. Zu die-sem Zeitpunkt war sie die größte Moschee in Nord-rhein-Westfalen. Die Baukosten beliefen sich aufca. 3 Millionen Euro. 2.400 Quadratmeter Nutzflächestehen zur Verfügung, davon 640 QuadratmeterGebetsraum für Männer und Frauen. Es gibt Räu-me für die Jugendarbeit und für Frauengruppen, ei-ne Teestube und vor der Moschee einen großen Park-platz.

Die Moschee ist außen in türkisch-islamischerForm mit Minarett gestaltet. Das unverkleideteBaumaterial Beton gibt dem Gebäude ein modern-nüchternes Gesicht. Der Innenraum ist reichhaltigverziert mit Mosaiken und Kalligraphien. Im Zentrum desInnenbereichs unter der Kuppel befindet sich ein Brunnen,darüber ein 450 Kilogramm schwerer Leuchter mit über100 Lampen. Die Moschee verfügt über einen Frauenbe-reich auf der Empore. Ein öffentlicher Gebetsruf findetnicht statt. Nach Angaben von moscheesuche.de nehmenca. 500 Gläubige am Freitagsgebet teil.

Als Ansprechpartner standen uns an diesem Nachmit-tag Herr Yahia Dindarol und Herr Adem Kalem zur Verfü-gung. Nach der Besichtigung der Moschee konnten wir beieinem anschließenden Teegespräch mit den Vertretern derMoschee unsere Fragen stellen und diskutieren.

Steffi Buller

Besuch der Selimiye Moschee in LünenÜ

KV UnnaOV Lüdenscheid

Klassenfahrten nach Berlin(Incl. Transfer, Unterkunft,

Programmgestaltung nach Absprache)Broschüre anfordern bei:

Biss, Fichtestraße 30, 10967 Berlin,Tel. (0 30) 6 93 65 30 · www.berlin-mit-biss.de

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Nr. 13 (erscheint am 31. Mai): Zunge raus!Warum lässt sich ein Arztvon seinem Patientenauch die Zunge zeigen?Er muss eine Krankheiterst einmal diagnostizie-ren, bevor er sie heilenkann. In diesem FLOH -KISTE-Heft geht es umGesundheitsvorsorge und

erste Hilfsmaßnahmen bei kleinen Wehwehchen.

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Medien

Unsere Jugendzeitschriften Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Schöne an unseren FLOHKISTE-Heften ist, dass sie uns zum behandelndenLehrplanthema in einem jeden Heft nicht nur Sachtexte, sondern auch jedeMenge „literarisches Material“ liefern: Gedichte und Geschichten, die wir imSinne eines fächerübergreifenden Unterrichts auf vielfältige Weise in unserenUnterricht mit einsetzen können. Sehen Sie sich unter diesem Gesichtspunktdoch einmal die Grundschulausgaben der FLOHKISTE/floh!-Hefte durch!

Silke Eckart, Schulleiterin, pädagogische Schriftleiterin für NRW

Nr. 12 (erscheint am 17. Mai): Auf dem Bauernhof …… gab es früher einmalstatt dem Traktor dasPferd und noch viele andere Nutztiere. Wasman zum täglichen Leben brauchte, wurdehier erzeugt. Diese FLOHKISTE-Inhaltesind Lesefitness-Check!

Nr. 13 (erscheint am 31. Mai): Schnell ist was passiert!Von zehn Unfällen passieren drei zu Hause,in der Freizeit! Wie könnteman sie vermeiden? Wie leistet man Erste Hilfe? Wie holt man,wenn nötig, Hilfe?

Nr. 6My headJedes Gesicht sieht andersaus. Doch wie beschreibtman das? Ganz einfachmithilfe der neuen Wörter eye, ear, nose,tooth, mouth, big, smallund face des aktuellenHefts mit dem Thema„Mein Kopf“.

Nr. 6In the gardenKinder buddeln gerne in ihrem eigenen Beet.Mithilfe der Hörspiel-CDund des Aktionsposterswerden in diesem Monatdie wichtigsten Newwords zum Thema spie -lerisch geübt: flowerbed,water, plant, vegetables,lawn, mow, frog, pond.

Nr. 12 (erscheint am 17. Mai)Tiere des WaldesViele Kinder empfindendie Jagd als „Tierquälerei“.Doch wir müssen den Bestand der Wildtiere einschränken, da sie sonst ihre eigene Lebensgrundlage zerstören würden.

Nr. 13(erscheint am 31. Mai)Sport im TeamVielleicht werden wir esauch bei der Fußballwelt-meisterschaft in Südafrikawieder erleben: Im Sportkommen oft nicht die bes -ten Einzelspieler, sonderndas am besten eingespiel-te Team zum Erfolg.

Nr. 12 (erscheint am 17. Mai): Iss das Richtige!Aber was ist das Richtige?Der fetttriefende Hamburger vom Titel-bild bestimmt nicht. Warum eigentlich nicht?Die Geschichte „Der Bratkartoffelkönig“ ist 6. Lesefitness-Check!

Ausgabe 1, für die 1. bis 3. Schulstufe Juni: Was stinkt denn da?Auf dem Land riecht es mitunter nicht fein.Aber nicht nur Tiere müssen mal …

Ausgabe 2, ab der 4. Schulstufe Juni: Biodiversität2010 ist das „Jahr der Biodiversität“. Warum ist Artenvielfaltso wichtig? Wie könnenwir sie erhalten?

FLOHKISTE für die 1. Klasse:

O!KAY! Start with English

O!KAY! Go on with English

ich TU WAS! – die WISSENs-Zeitschrift für Mensch – Natur – Technik – Umwelt

FLOHKISTE für die 2. Klasse:

floh! für die 3. und 4. Klasse:

Unsere Jugendzeitschriften können Sie online oder per Fax unter www.domino-verlag.de (entsprechendes Fax-Formular ist abrufbar!) bestellen.

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Medien

BüchermarktJörg Schmitt-Kilian Ich mach euch fertig! Praxisbuch Gewaltprävention Gütersloher Verlagshaus 2010, 160 S., ISBN: 978-3-579-06766-7, Preis: 14,95 EURGewalt an Schulen ist nicht erst seit Erfurt, Winnen-den, Emsdetten und Ansbach ein immer wiederkeh-rendes Thema in den Medien und in der Öffentlich-keit. Der Gewalt unter Kindern und Jugendlichen stehenErwachsene oft ohnmächtig gegenüber.

Jörg Schmitt-Kilians Praxisbuch zur Prävention zeigt,wie Erwachsene mit jungen Menschen in einen ver-trauensvollen Dialog treten können, um rechtzeitigProbleme zu erkennen und fatalen Krisensituationenvorzubeugen. Es vermittelt Handlungsstrategien undin der Praxis erprobte methodische Schritte, wie etwaDiskussionen und Rollenspiele (Perspektivwechsel Op-fer-Täter). Ein »Muss« für Lehrerinnen und Lehrer undalle, die mit Jugendlichen arbeiten.

Maria Montessoris Gesammelte Werke

Band 1: Die Die Entdeckung des Kindes

Verlag Herder; Gebundene Ausgabe: 680 SeitenISBN-10: 3451325101, ISBN-13: 978-3451325106Preis: 48,00 EURSeit mehr als zehn Jahren arbeitet man am Lehr- undForschungszentrum für Montessori-Pädagogik der Uni-versität Münster in internationaler Zusammenarbeitan einer wissenschaftlichen Ausgabe der Gesammel-ten Werke Maria Montessoris (1870-1952) in deutscherSprache, die auch in der Praxis tätigen Pädagogen neueAnregungen dieser nach wie vor hochaktuellen Pädago-gik vermitteln soll.

Im März 2010 ist im Herder-Verlag als Band 1 der Edi-tion „Die Entdeckung des Kindes“ erschienen. Es han-delt sich um die 1950 unter verändertem Titel er-schienene 5. Auflage von Montessoris pädagogischemErstlingswerk „Die Methode der wissenschaftlichenPädagogik angewandt auf die Erziehung des Kindesin den Kinderhäusern“ von 1909. Die Dokumentationder zahlreichen Veränderungen ermöglicht der Leser-schaft, sich ein Bild zu machen von der Entwicklungdes pädagogischen Denkens der großen Pädagoginvon ihren Anfängen bis in ihre Spätzeit, aber auch vonden Wandlungen von Wissenschaft und Gesellschaft,die darin ihren Niederschlag gefunden haben. Nebendiesem heute in mehr als zwanzig Sprachen über-setzten Klassiker der pädagogischen Weltliteratur wirdim Mai 2010 Montessoris „Praxishandbuch der Mont-essori-Methode“ erscheinen und im Herbst 2010 derBand „Erziehung und Gesellschaft“, in dem die sozi-

alkritischen Schriften Montessoris aus den Jahren 1897bis 1917 gesammelt sind.

Im Rahmen der auf 21 Bände angelegten Editionwerden zahlreiche Schriften Montessoris, die derdeutschsprachigen Leserschaft bisher nicht oder nichtvollstän dig zur Verfügung standen, und Teile ihres un-veröffentlichten Werkes erstmals auf Deutsch publi-ziert. Außer Prof. Dr. Harald Ludwig (Münster) gehörenzum Herausgeberteam der Edition: Prof. Dr. ChristianFischer (Münster), PD Dr. Michael Klein-Landeck (Ham-burg) und Prof. Dr. Volker Ladenthin (Bonn). Die Her-ausgabe einzelner Bände haben weitere Erziehungs-wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und derSchweiz übernommen. Bei einem Erscheinen von 3-4Bänden pro Jahr sollen alle Bände der Edition bis zumJahre 2016 vorliegen. HL

Matthias PöhmPräsentieren Sie noch oder faszinieren Sie schon?Der Irrtum PowerPointmvgverlag, München 2009, ISBN 978-3-636-06265-9, Preis: 19,90 EURMatthias Pöhm gibt in seinem Buch praktische undhochwirksame Tipps, wie Sie aus Ihrer Präsentationeinen Krimi machen und sich selbst am besten ver-kaufen – ganz ohne PowerPoint. Die Nutzung von Beamer und PowerPoint finden manche professionell,zerstört die Wirkung beim Publikum oft gänzlich. Ih-re Rede sollte etwas ganz Besonderes sein und Po-werPoint sorgt nicht per se für Entertainement. Mat-thias Pöhm zeigt auf, wie Sie Ihren Vortrag bessergestalten können und wie Sie dabei ganz ohne Po-werPoint auskommen. BS

Marco von MünchhausenDie vier Säulen der LebensbalanceEin Konzept zur Meisterung des beruflichen und privaten AlltagsUllstein Buchverlage GmbH, Berlin 2009ISBN 978-3-548-36682-1, Preis: 20,00 EUR

Viele Menschen sind zu einseitig auf den Beruf aus-gerichtet. Gesundheitliche Probleme, Burnout-Symp-tome und Überforderung nehmen zu, Sinnkrisen undZerrüttungen von Partnerschaft und Ehe ebenfalls.Nur wer sein Leben wieder ins Gleichgewicht bringt,kann Erfüllung finden – beruflich wie privat.

Lebenslust statt Arbeitsfrust – Mit den vier Säulender Lebensbalance liefert Ihnen der BestsellerautorMarco von Münchhausen ein leicht verständlichesKonzept mit wertvollen Tipps und konkreten Umset-zungshilfen, um Beruf und Privatleben wieder insGleichgewicht zu bringen. BS

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Page 24: Schule heute 5 - VBE NRW Dokumente/sh0510.pdf · Grüne 12,1 FDP 6,7 Linke 5,6 Andere 6,5 ... tie pl dierten daf r, die Volksschule als Schule aufzubauen, die von allen Kindern besucht

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inder kennen Hecken häufig nur in ihrer Funktion als Grundstücksabgrenzung und als ar-tenarme Gartenhecke. Umso wichtiger ist es, dass sie Gelegenheit erhalten, „richtige“

Hecken, diesen für Menschen, Tiere und Pflanzen so bedeutsamen und vielfältigen Lebensraumfür sich zu entdecken.Hecken können und sollen Spiel- und Erlebnisorte sein mit Verstecken, Höhlen und Unterschlupfen.Darüber hinaus bieten Hecken einfache Möglichkeiten der Naturbegegnung: Kinder können Tie-re beobachten und Einblicke in ihre Lebensweise gewinnen. An den Sträuchern lernen Kinder dieEntwicklung von der Blüte zur Frucht kennen. In diesem Heft finden Sie auch Beispiele für das Planen und Pflegen von Natur-Erlebnisheckenaus heimischen Pflanzen und viele themenbezogene Anregungen, Ideen und Projekte für einefächerübergreifende Umwelterziehung.

DIN A4, 58 Seiten Best.-Nr. 518010 Preis: 7,90 Euro

K

WiesenbewohnerNatur erleben mit allen Sinnen

Rund ums Heckenjahr Spielerische Naturbeobachtungen

ie wird das Wetter? Es gibt wohl kaum eine Frage, die sich die Menschen öfter stellen.Wetter lässt sich jeden Tag beobachten, erfahren und erfühlen. Ein Schritt vor die Tür

genügt, um mitten im Wettergeschehen zu sein. Wetter ist für alle Lebewesen von entscheiden-der Bedeutung.Je intensiver sich Kinder mit den verschiedenen Phänomenen des Wetters beschäftigen, desto mehrwerden sie auch sensibilisiert für die Zusammenhänge zwischen Wetter, Klima und Umwelt.

DIN A4, 58 Seiten Best.-Nr. 518017 Preis: 7,90 Euro

WWetterwerkstatt Naturphänomenen auf der Spur

Aus der Reihe Bildung Umwelt:

ir kennen ihn gut, den Amazonas, dank Breitwandfernsehen im Wohnzimmer!Wir kennen ihn sogar besser als manches, was wirklich vor unserer Haustür liegt. Eine Blu-

menwiese zum Beispiel. Wer kennt die Vielfalt der Pflanzen darin? Wer die Tiere? Wer kennt dieKetten und Netze von Nahrungsbeziehungen? Genau betrachtet ist die Wildblumenwiese derAmazonas Mitteleuropas, denn kein Ökosystem bietet mehr Vielfalt und Varietät. Dieses Heft be-schäftigt sich mit einem so bedeutenden und so nahen Thema. Praktische Hilfen für Lehrerinnenund Lehrer für einen Unterricht live, vor Ort. Und wenn keine Wildblumenwiese da ist, kann man sie neu anlegen. Am besten auf dem Schul-gelände, wo sonst?

DIN A4, 58 Seiten Best.-Nr. 518011 Preis: 7,90 Euro

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