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Erzbischöfliche Realschule St. Josef Bad Honnef Schulprogramm

Schulprogramm RS St. Josef, Bad Honnef · konzept und eine Vielzahl von Förder- und Forderstunden innerhalb der Stundentafel ermöglichen die erfolgreiche Umsetzung dieses Anspruches

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Erzbischöfliche Realschule St. JosefBad Honnef

Schulprogramm

Erzbischöfliche Realschule St. Josef, Bad Honnef – Schulprogramm

Inhaltverzeichnis:1 Basiskonzept „Unsere Schule“...........................................................................................................22 Leitsätze der Erzb. Realschule St. Josef............................................................................................63 Schwerpunkte an unserer Schule.......................................................................................................6

3.1 Religiöse Bildung und Erziehung.....................................................................................................63.1.1 Vermittlung religiöser Kompetenzen im Religionsunterricht .....................................................63.1.2 Schulgottesdienste...................................................................................................................73.1.3 Morgengebet.............................................................................................................................73.1.4 Frühschichten im Advent..........................................................................................................73.1.5 Beichtgelegenheit vor Weihnachten und Ostern.......................................................................73.1.6 Schülerwallfahrt der Klassen 6 und Domwallfahrt der Klassen 9..............................................83.1.7 Besinnungstage der Klassen 8.................................................................................................83.1.8 Sprechstunde des Schulseelsorgers.........................................................................................83.1.9 Projekt „Nueva Luz“..................................................................................................................83.1.10 Religiöse Fortbildung für das Kollegium..................................................................................83.1.11 Ausblick..................................................................................................................................8

3.2 Lernen und Lehren..........................................................................................................................93.2.1 Grundlernkonzept.....................................................................................................................93.2.2 Kooperatives Lernen als gemeinsame Unterrichtsform.............................................................93.2.3 Lernen lernen (Methodentraining)...........................................................................................103.2.4 Differenzierung.......................................................................................................................103.2.5 Individuelle Förderung............................................................................................................103.2.6 Förderung im Bereich der deutschen Sprache........................................................................113.2.7 Förderung der fremdsprachlichen Kompetenzen....................................................................123.2.8 Förderung der naturwissenschaftlichen Kompetenzen...........................................................123.2.9 Medien....................................................................................................................................143.2.10 Freiwillige Schüler-Arbeitsgemeinschaften...........................................................................143.2.11 Zusammenarbeit der Schule mit Dritten – Öffnung der Schule.............................................153.2.12 Beratung über Schullaufbahn................................................................................................163.2.13 Berufsorientierung - Hinführung zur Wirtschafts- und Arbeitswelt.........................................173.2.14 Fortbildungsplanung.............................................................................................................17

3.3 Soziale Bildung und Erziehung......................................................................................................183.3.1 Vermittlung des Grundwissens sozialen Handelns.................................................................183.3.2 Schule als Lebensraum..........................................................................................................193.3.3 Gegenseitige Unterstützung und Hilfe.....................................................................................203.3.4 Gestaltung der Erprobungsstufe.............................................................................................213.3.5 Verkehrserziehung und Mobilitätserziehung...........................................................................213.3.6 Gesundheitserziehung............................................................................................................223.3.7 Umgang mit Sucht und Gewalt...............................................................................................223.3.8 Sexualerziehung.....................................................................................................................243.3.9 Soziales Engagement.............................................................................................................243.3.10 Bewahrung der Schöpfung...................................................................................................243.3.11 Schule als Ort der Feste und Feiern.....................................................................................253.3.12 Schulwanderungen und Schulfahrten...................................................................................253.3.13 Elternbeteiligung...................................................................................................................26

4 Ausblick..............................................................................................................................................264.1 Steuerung......................................................................................................................................26

4.2 Zeitliche Planung...........................................................................................................................27

4.3 Arbeitsphasen im jeweiligen Schuljahr..........................................................................................27

4.4 Zwischenevaluation.......................................................................................................................27

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Erzbischöfliche Realschule St. Josef, Bad Honnef – Schulprogramm

1 Basiskonzept „Unsere Schule“

Die Erzbischöfliche (Erzb.) Realschule St. Josef ist eine katholische Bildungs- und Erziehungsein-richtung in Trägerschaft des Erzbistums Köln. Sie ist staatlich anerkannt im Sinne des Grundgeset-zes der Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen und führt Schüler1 der Sekundarstufe I zur Fachoberschulreife.

Unsere Schule versteht sich als eine von katholischen Christen aus ihrer Glaubensüberzeugung her-aus gestaltete pädagogische Einrichtung im Dienst an jungen Menschen. Wir stehen in der Traditi-on der Franziskanerinnen von Nonnenwerth, die als Gründer und langjähriger Schulträger unserer Schu-le ihr pädagogisches Wirken am heiligen Franziskus und am Namenspatron unserer Schule, dem heili-gen Josef, ausrichteten. Der heilige Josef steht u.a. für die „Sorge um die Seinen“, der heilige Franziskus für einen geschwisterlichen Umgang miteinander. Diese Verhaltensweisen der beiden Heiligen sind Teil des Schulprogramms von St. Josef und bis heute im Schulleben erkennbar und spürbar geblieben.

Als Stätte gemeinsamen Lernens, Lebens und Glaubens bemüht sich unsere Schule auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und Weltverständnisses – nach Maßgabe der Qualitätskriterien für Katholische Schulen, des Kirchlichen Schulgesetzes des Erzbistums Köln und des Schulvertrages – die ihr anvertrauten Schüler ein Stück ihres Weges zu begleiten, zu bilden und zu erziehen. Die Schüler er-werben Kompetenzen, u.a. Sach-, Selbst-, Sozial- und religiöse Kompetenzen, um als Christen in ei-ner globalen, modernen Gesellschaft kritisch und verantwortungsbewusst denken, urteilen und handeln zu können.

Dies bedeutet, dass sich alle Verantwortlichen unserer Schulgemeinschaft dafür einsetzen, den Schü-lern zu helfen:

• ihre individuellen Begabungen und Fähigkeiten zu fördern;

• notwendige Kenntnisse und Einsichten zu gewinnen;

• sich in Verantwortung für Kirche und Welt besonders für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen;

• den Sinn für christliche Werte zu entwickeln;

• ein Leben aus dem Glauben zu führen und sich in der Welt als Christ zu verhalten;

• das bewährte Erbe der vergangenen Generationen aufzunehmen und zu pflegen.

Damit orientiert sich unsere Zielsetzung zugleich an Artikel 7 der Landesverfassung von NRW, in dem es heißt: Vornehmstes Erziehungsziel ist „Ehrfurcht vor Gott, die Achtung vor der Würde des Menschen und die Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken“.

Alle am Schulleben Beteiligten erkennen die oben genannten Grundsätze und Ziele unserer Erziehungs- und Bildungsarbeit an. Sie bemühen sich um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Geiste christ-licher Nächstenliebe (siehe Kapitel 2).

1 Im Sinne der leichteren Lesbarkeit und ohne Diskriminierungsabsicht wird im Folgenden im Schulprogramm die männliche Form benutzt

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Das Erreichen der angeführten Erziehungsziele und ihre Konkretisierung im unterrichtlichen und außer-unterrichtlichen Bereich (vgl. dazu die Richtlinien, die „Schulinternen Lehrpläne“ und die entsprechenden Evaluationsmaßnahmen) werden bei uns unterstützt durch:

• eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und einen weitgehenden Konsens aller am Erziehungsge-schehen Beteiligten in wichtigen pädagogischen Fragen (z.B. bei der Förderung des Erwerbs von Basis- und Schlüsselqualifikationen);

• ein gutes Schulklima, basierend auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und mitmenschlichem Um-gang;

• Orientierungs- und Handlungssicherheit durch humane, auf Akzeptanz angelegte Ordnungen;

• Redlichkeit im pädagogischen Tun;

• und das Bemühen der Schulleitung um eine verantwortungsbewusste und effiziente pädagogische und verwaltungsmäßige Leitung der Schule.

Die religiöse Bildung (s. Abschnitt 3.1) prägt als Prinzip den Unterricht und die Gestaltung des Schulle-bens und ermöglicht den Schülern eine Selbstverwirklichung aus dem christlichen Glauben heraus. Sie wird vermittelt durch den Religionsunterricht als unverzichtbarem Bestandteil des Fächerkanons, die religiöse Dimension im Fachunterricht, wo sie möglich und angebracht ist, und durch das persönliche Beispiel. Sie wird vertieft durch die Schulseelsorge, die regelmäßige Teilnahme am Schulgottesdienst, am Morgengebet, an den Tagen der religiösen Orientierung der 8. Klassen und durch die Wahrnehmung weiterer religiöser Angebote.

Im Mittelpunkt der Umsetzung unseres Bildungsauftrages stehen außer dem Religionsunterricht und der Schulseelsorge der erziehende Unterricht in allen Fächern (s. Abschnitt 3.2).

In ihm wird also neben der Wissensvermittlung vor allem Erziehungsarbeit geleistet, so dass eine ganzheitliche Bildung der Schüler möglich wird. Der Erwerb von Wissen im Bereich von Fakten, Theo-rien, Kenntnissen und Fertigkeiten wird ergänzt durch das Herausbilden sozialer Kompetenzen: den Fä-higkeiten zur Konfliktlösung, zur Verständigung und zu gemeinsamem Handeln. Damit wird den Forde-rungen der modernen Gesellschaft nach guter und umfassender Bildung Rechnung getragen und den Schülern gleichzeitig ermöglicht, selbstbewusst, kritisch und im Sinne christlicher Ethik das Zusammen-leben in der Gemeinschaft und der Gesellschaft mitzugestalten.

Das Unterrichtsgeschehen an unserer Schule soll sich auszeichnen durch:

• ein erziehungswirksames Unterrichten mit vertiefter Sachauseinandersetzung, Lebensbezug und Wertorientierung;

• Leistungsbezogenheit mit angemessener Balance zwischen Fördern und Fordern im Fachunterricht sowie im fächerübergreifenden und projektorientierten Unterricht bei angemessener Berücksichti-gung von Methoden- und Medienkompetenz;

• Maßnahmen zur Qualitätssicherung: Vergleichsarbeiten, Festlegen von Standards, gegenseitige Un-terrichtsbesuche, Fortbildungen, regelmäßige Evaluationen.

Aus den genannten Aspekten und aufgrund unseres Verständnisses von einer ganzheitlichen Bildung auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes, war und ist unsere Bildungs- und Erziehungsarbeit von jeher auf die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers ausgerichtet. Ein spezielles Förder-konzept und eine Vielzahl von Förder- und Forderstunden innerhalb der Stundentafel ermöglichen die erfolgreiche Umsetzung dieses Anspruches (s. Abschnitt 3.2.5).

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Das Unterrichtsangebot an unserer Schule deckt den geforderten Fächerkanon ab.

Unterrichtet wird in folgenden Fächern:

Katholische Religionslehre

Evangelische Religionslehre

Deutsch

Mathematik

Englisch

Französisch

Kunst

Musik

Ernährungslehre

Geschichte

Erdkunde

Politik

Sozialwissenschaften

Biologie

Chemie

Physik

Sport

Informatik

Klassenarbeitsfächer sind in allen Jahrgangsstufen Deutsch, Englisch und Mathematik.

Die Klassen 5 und 6 bilden eine pädagogische Einheit, die Erprobungsstufe. In unserer Schule wird großer Wert darauf gelegt, dass den Schülern ein guter Übergang zu den Lernbedingungen der Real-schule als weiterführende Schule und ein Hineinwachsen in die neue Klassen- und Schulgemein-schaft gelingen. Dazu tragen unter anderem bei: Unterrichtsbesuche der Klassenlehrer unserer neuen 5. Klassen schon in den 4. Grundschulklassen, die Projektwoche „Sanfter Übergang“ zu Beginn des 5. Schuljahres sowie das besondere Engagement der Klassenlehrer bei der Betreuung und Beratung der Schüler und Eltern. Es erfolgt ein frühzeitiger Austausch über das Arbeits- und Sozialverhalten, so dass eine sorgfältige und gut begründete Entscheidung darüber möglich wird, ob die Schüler die ihnen ange-messene Schulform besuchen oder ob sie an einer anderen besser gefördert und gefordert werden.

Die Schüler erlernen in Klasse 6 die zweite Fremdsprache, Französisch. Auch in diesem Fach, das noch nicht versetzungsrelevant ist, werden Klassenarbeiten geschrieben.

Nach der geltenden Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Sekundarstufe I (APO-SI) wird in der Re-alschule NRW ab Klasse 7 in einigen Lernbereichen differenziert, d.h. die Schüler müssen bereits am Ende der Klasse 6 – nach Elterninformation und persönlicher Beratung – für die Klassen 7 - 10 einen Neigungsschwerpunkt wählen (s. Abschnitt 3.2.4).

Als weiteres Angebot werden an unserer Schule in der Jahrgangsstufe 9 das Fach Ernährungslehre, in den Jahrgangsstufen 9 und 10 das Fach Informatik unterrichtet. Die Schüler sollen in diesen Fächern zum einen Kenntnisse über gesunde Ernährung zum anderen Basiskompetenzen zum Erwerb des „Eu-ropäischen PC-Führerscheins“ erwerben.

Angestrebter Abschluss und zentrales Bildungsziel der Realschule ist die Fachoberschulreife, nach Möglichkeit mit Qualifikation für den Besuch der gymnasialen Oberstufe. Ein hoher Prozentsatz unserer Schüler erreicht die Qualifikation und entscheidet sich für diesen weiteren Bildungsweg.

Damit unsere Schule den neuen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht wird, halten wir ein ausgewo-genes Unterrichtsangebot bereit. Einerseits soll niemand gezwungen werden, sein Kind den ganzen Tag in der Schule abzugeben, andererseits möchten wir den Eltern, die für ihre Kinder eine Nachmittagsbe-treuung benötigen oder wünschen, ein verlässliches und qualitativ hochwertiges Angebot machen. Weil wir einen großen Einzugsbereich und daher viele Fahrschüler haben, verzichten wir bewusst auf ein Un-terrichtsangebot in der Form des gebundenen Ganztages. Im offenen Ganztag bieten wir eine qualitativ hochwertige Nachmittagsbetreuung mit Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und AG-Angeboten (s. Abschnitte 3.2.10 und 3.3.2) an.

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Um mehr Zeit für das persönliche Studium, das Anfertigen der Hausaufgaben sowie für private Aktivitä-ten am Nachmittag sicher zu stellen, haben wir ein mit dem Schulträger abgestimmtes „Konzept Alter-native Langtag“ entwickelt. Obgleich wir laut Stundentafel mehr als die geforderten Stunden anbieten, schließt der Unterricht in der Regel nach der 6. oder 7. Stunde.

Damit die wertvolle Unterrichtszeit möglichst effektiv genutzt wird, wurde ein Konzept zur Vermeidung von Unterrichtsausfall entwickelt. In diesem Konzept wird z.B. geregelt, wann Fortbildungen und Kon-ferenzen sowie Dienstbesprechungen beginnen. Im Vertretungskonzept wird, pädagogisch sinnvoll und für alle Beteiligten ausgewogen, die tatsächliche personelle und räumliche Situation der Schule berück-sichtigt. Oberstes Ziel ist die Sicherstellung des Fachunterrichtes besonders in den sog. Kernfächern und im Neigungsschwerpunkt.

Ein Blick in unser Schulleben zeigt, dass sich Lernen nicht nur auf guten Unterricht beschränkt. Vielfälti -ge außerunterrichtliche Aktionen und Angebote bieten unseren Schülern weitere Möglichkeiten, die oben genannten, auf ganzheitliches Lernen ausgerichteten Kompetenzen auszubilden (s. Abschnitt 3.3). Exemplarisch seien hier genannt: regelmäßige Aktionen zugunsten Bedürftiger, Schulwanderungen und Schulfahrten, Besuch kultureller Veranstaltungen, Feste, Mittagstisch, Silentium.

Wichtig sind uns ferner die Vertiefung von Sprachkenntnissen und die Förderung von Weltoffenheit der Schüler durch Auslandsaufenthalte in England und Frankreich. Hierzu tragen regelmäßige Londonfahr-ten und ein alle zwei Jahre stattfindender Schüleraustausch mit unserer französischen Partnerschule In-stitution Sainte-Marie in Saint-Dié bei.

Außerdem haben alle Schüler in den freiwilligen Arbeitsgemeinschaften Gelegenheit, ihre Neigungen und Fähigkeiten – etwa im sportlichen oder musisch-künstlerischen Bereich – auszuprobieren und zu entwickeln.

Die unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Aktivitäten an unserer Schule werden maßgeblich unter-stützt von unserem 1965 gegründeten Förderverein, der sich um die Realisierung vieler Projekte an un-serer Schule verdient macht, z.B. die Ausstattung unseres Informatikraumes, die Anschaffung von Lern-mitteln und die finanzielle Unterstützung bedürftiger Schüler.

Der Verein „Gesunde Pause e.V.“, der 2006 gegründet wurde, kümmert sich um ein gesundes Pau-senfrühstück.

Die grundsätzlichen Überlegungen dieses ersten Teils unseres Schulprogramms werden im dritten Teil (s. Kapitel 3) ausgeführt und konkretisiert. Im Laufe der letzten Monate nahm unser Schulprogramm, das Bewährtes und Neues enthält, Gestalt an. Ein eigens eingerichteter Arbeitskreis leistete wertvolle Vorar-beit bei der Zusammenstellung der einzelnen Programmpunkte auf der Basis des 1. Schulprogramms von 2001, die dann von den Gremien, Fachkonferenzen und Lehrerkollegen ergänzt und bearbeitet wur-den. Dabei galt es, das Profil unserer Schule herausstellen, unser pädagogisches Konzept und unse-re bisherigen Arbeitsschwerpunkte darzulegen, zukünftige Aufgabenfelder abzustecken, konkrete Umsetzungsmaßnahmen zu überlegen sowie unsere Weiterentwicklung zu dokumentieren (s. Ab-schnitt 4).

Wir haben bewusst darauf verzichtet, unsere gesamte Arbeit in all ihren Einzelheiten und Facetten im Schulprogramm niederzuschreiben, denn für etliche Bereiche bestehen bereits eigens entwickelte Kon-zeptionen. An vielen Stellen dieses Schulprogramms wird auf diese Konzepte verwiesen. Sie sind jeder-zeit einsehbar und zum Teil auf unserer Homepage veröffentlicht. In diesem Schulprogramm geht es un-ter anderem auch darum, die Verzahnung dieser Konzepte darzustellen und sie in eine Systematik zu bringen.

Im abschließenden Teil (s. Kapitel 4) wird das weitere Vorgehen hinsichtlich der Fortführung und Reali-sierung unseres Schulprogramms vorgestellt.

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2 Leitsätze der Erzb. Realschule St. Josef

1. Unsere Schüler sollen durch gelebten Glauben eine christliche Erziehung und Wertevermittlung er-halten.

2. In unserem erziehenden Unterricht, den wir kontinuierlich weiterentwickeln, vermitteln wir fundiertes Wissen sowie Kompetenzen und bereiten so die Schüler gut auf ihren weiteren Lebensweg vor.

3. Alle am Schulleben Beteiligten sollen einen respekt- und verantwortungsvollen Umgang miteinander und mit der Umwelt pflegen.

Durch die Verwirklichung dieser Leitsätze befähigen wir die Schüler, unsere Schulgemeinschaft und Ge-sellschaft sowie die Welt als verantwortliche Christen aktiv und engagiert mitzugestalten.

3 Schwerpunkte an unserer Schule

3.1 Religiöse Bildung und Erziehung

1. Leitsatz: „Unsere Schüler sollen durch gelebten Glauben eine christliche Erziehung und Wertever-mittlung erhalten.“

3.1.1 Vermittlung religiöser Kompetenzen im Religionsunterricht Der Religionsunterricht findet an unserer Schule für alle Schüler verpflichtend zweistündig als katholi-sche oder evangelische Religionslehre statt. Die Lehrkräfte für katholische und evangelische Religion ar-beiten in einer gemeinsamen Fachkonferenz zusammen.

Das spezifische Profil des Religionsunterrichts liegt in seinem besonderen Selbstverständnis begründet: Einerseits ist Religion ein Fach wie jedes andere auch, in dem Wissen und Methoden vermittelt, Lerner-gebnisse abgefragt und Leistungen bewertet werden. Andererseits ist Religion ein besonderes Fach, weil es den Anspruch erhebt, christliche Grundwerte in besonderer Weise deutlich werden zu lassen und weil in ihm Raum gegeben werden soll für existentielle Themen und für die Auseinandersetzung mit ei-nem Leben aus dem Glauben.

Den kirchlichen Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht gemäß sollen in diesem Fach einerseits allgemeine religiöse Kompetenzen vermittelt werden, die die Schüler über-haupt erst zur Auseinandersetzung mit den Inhalten des christlichen Glaubens befähigen: d.h. sie sollen „religiöse Phänomene wahrnehmen“, „die religiöse Sprache verstehen und verwenden“, „religiöse Zeug-nisse verstehen“, „religiöses Wissen darstellen“, „sich über religiöse Fragen und Überzeugungen ver-ständigen“, „in religiösen Fragen begründet urteilen“ und „aus religiöser Motivation handeln“. Auf dieser Grundlage geht es dann andererseits um die Vermittlung von inhaltlichen Kompetenzen aus den The-menbereichen „Mensch und Welt“, „Die Frage nach Gott“, „Bibel und Tradition“, „Jesus Christus“, „Kir-che“, „Religionen und Weltanschauungen“.

Diese Themen und Glaubensinhalte werden im Sinne einer korrelativen Religionsdidaktik immer zur Le-benswirklichkeit der Schüler in Beziehung gesetzt und durch den Einsatz schülerorientierter und schü-leraktivierender Methoden zugänglich gemacht (vgl. „Schulinterne Lehrpläne“ für die Fächer Katholische und Evangelische Religionslehre).

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Konkret erlebbar wird der christliche Glaube für die Schüler auch durch die vielfältigen über den Religi-onsunterricht hinausgehenden religiösen Angebote unserer Schule.

3.1.2 SchulgottesdiensteDer Schulgottesdienst findet einmal in der Woche (donnerstags bzw. freitags) in der ersten Stunde, im zweiwöchigen Wechsel für alle Jahrgangsstufen in unserer Schulkapelle statt. Er wird in der Regel von unserem Schulseelsorger gehalten, vertretungsweise von anderen Geistlichen. Vorbereitet werden die Gottesdienste von den einzelnen Klassen im Religionsunterricht in Orientierung an die Feste des Kir-chenjahres oder in Anbindung an die Themen des Religionsunterrichts.

Dem Schulgottesdienst kommt eine wichtige Bedeutung zu:

• Der Schulgottesdienst bietet den Schülern die Gelegenheit, Christentum in seiner religionsprakti-schen, kirchlichen und gemeinschaftlichen Dimension zu erfahren.

• Die Schüler lernen den Ablauf des Kirchenjahres und liturgische Elemente kennen.

• Da die Schüler ihre Ideen bei der Gottesdienstvorbereitung und -durchführung einbringen können, in-dem sie Themen vorschlagen, Texte verfassen oder vortragen, erfahren sie, dass sie Kirche mitge-stalten können.

• Sie haben Gelegenheit, ihre eigene religiöse Praxis zu intensivieren.

Zu besonderen Anlässen (Patrozinium, Schuljahresbeginn, Schuljahresende, Aschermittwoch) finden Gottesdienste für die ganze Schulgemeinschaft in der Pfarrkirche statt. Außerdem steht am Beginn ihrer Schulzeit für die neuen Fünftklässler und am Ende der Schulzeit für die Zehntklässler ein Gottesdienst für die Schüler mit ihren Familien. In diesen Gottesdiensten übernimmt in der Regel ein Projektchor die musikalische Gestaltung.

3.1.3 MorgengebetWir beginnen den Schulmorgen in allen Lerngruppen mit einem Gebet oder einem anderen spirituellen Impuls. Dies kann ein frei formuliertes Gebet sein oder eines, das einzelne Schüler auswählen aus der eigens für unsere Klassen erstellten Sammlung von Gebeten, die wir bzw. die Schüler ständig ergänzen können. Weitere Möglichkeiten sind stille oder durch Musik begleitete Meditationen.

Das Morgengebet bietet auch die Gelegenheit, besondere aktuelle Ereignisse (in der Klasse, in der Re-gion, in der Welt) aufzugreifen.

3.1.4 Frühschichten im AdventWährend der Adventszeit wird einmal wöchentlich vor der ersten Stunde eine Frühschicht angeboten, in der Impulse zur Adventszeit gegeben werden. Anschließend findet ein gemeinsames Frühstück in der Cafeteria statt.

3.1.5 Beichtgelegenheit vor Weihnachten und OsternKurz vor den Hochfesten Weihnachten und Ostern wird allen Schülern die Möglichkeit geboten, im Laufe des Schulvormittags bei unserem Schulseelsorger und einem weiteren Geistlichen die Beichte abzule-gen.

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3.1.6 Schülerwallfahrt der Klassen 6 und Domwallfahrt der Klassen 9Unsere Schule nimmt regelmäßig an der Wallfahrt der Jahrgangsstufen 6 aller Erzbischöflichen Schulen nach Altenberg oder nach Knechtsteden sowie an der Domwallfahrt der Jahrgangsstufe 9 teil. Die Schü-ler erfahren hierbei die Gemeinschaftsdimension des Glaubens, indem sie gemeinsam unterwegs sind.

3.1.7 Besinnungstage der Klassen 8Die Schüler reflektieren ihren eigenen Glauben und setzen ihn zu ihrer Alltagswirklichkeit in Beziehung; sie intensivieren die Erfahrung der spirituellen Dimension des Glaubens.

3.1.8 Sprechstunde des SchulseelsorgersUnser Schulseelsorger steht den Schülern wöchentlich in einer Sprechstunde zur Verfügung, wenn sie das Bedürfnis haben, sich über Glaubens und Lebensfragen auszutauschen (s. auch Abschnitt 3.3.7).

3.1.9 Projekt „Nueva Luz“Seit dem Jahr 1999 unterstützt unsere Schule das Straßenkinderprojekt „Nueva Luz“ der Steyler Missio-nare in Cochabamba (Bolivien). Die Erlöse vom Tag der Offenen Tür oder anderen Solidaritätsveranstal-tungen (z.B. Sponsorenläufen) fließen regelmäßig dorthin. Durch ihr Engagement für Straßenkinder er-fahren die Schüler die soziale Dimension des Glaubens. Sie erkennen, dass sich der christliche Glaube in konkreten Taten der Nächstenliebe, im Teilen und im Einsatz für andere bewährt.

3.1.10 Religiöse Fortbildung für das KollegiumSeit dem Schuljahr 2007/2008 findet in jedem Jahr eine religiöse Fortbildung bzw. ein Einkehrtag für das gesamte Kollegium statt. Denn nur, wenn wir als Lehrer uns auf die gemeinsame Mitte unseres Wirkens besinnen, können wir unseren Glauben im Schulalltag überzeugend leben.

3.1.11 AusblickDie folgenden Schritte möchten wir in Angriff nehmen, um die religiöse Erziehung und Bildung an unse-rer Schule noch zu verbessern:

• verstärkter Einsatz kooperativer, schüleraktivierender Unterrichtsmethoden, die es den Schülern er-möglichen, eine eigene Fragehaltung zu entwickeln, sich über religiöse Überzeugungen auszutau-schen und Position zu beziehen;

• Intensivierung des Kontaktes zwischen den Schülern und dem Schulseelsorger, z.B. indem die re-gelmäßige Sprechstunde des Schulseelsorgers mehr ins Bewusstsein der Schüler gerückt wird;

• Unterstützung und Vorbereitung der musikalischen Gestaltung unserer Gottesdienste durch den Mu-sikunterricht;

• Ausbau des sozialen Engagements durch regelmäßige Aktionen und durch einen intensiveren Kon-takt mit dem betreuten Projekt.

• stärkere Kooperation mit der Gemeinde St. Johann Baptist, Bad Honnef.

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3.2 Lernen und Lehren

2. Leitsatz: „In unserem erziehenden Unterricht, den wir kontinuierlich weiterentwickeln, vermitteln wir fundiertes Wissen sowie Kompetenzen und bereiten so die Schüler gut auf ihren weiteren Lebensweg vor.“

3.2.1 Grundlernkonzept

• Unser Grundlernkonzept zeichnet sich dadurch aus, dass der Unterricht ständig verbessert werden soll, sodass unsere Schüler mit fundiertem Wissen, aktuellen Schlüsselqualifikationen und Teamfä-higkeit ausgestattet werden. Das erfordert u.a., den Schülern im Unterricht in zunehmendem Maße Methoden-, Medien- und Sozialkompetenz zu vermitteln und ihnen so ein selbstorganisiertes, eigen-ständiges und kooperatives Lernen zu ermöglichen.

• Dabei orientiert sich unser Grundlernkonzept an den Lernvoraussetzungen der Schüler. Ihr Vorwis-sen und ihre Alltagserfahrungen sind zentrale Ausgangspunkte des Lernens. Die Inhalte des Unter-richts werden also an die Lernbedürfnisse der Schüler angepasst.

• Unser Grundlernkonzept orientiert sich zugleich an einer exemplarischen Auswahl von Lerninhalten, die für das Leben der Schüler relevant sind. Die Lerninhalte werden folglich unter Berücksichtigung der jeweils gültigen Richtlinien und der „Schulinternen Lehrpläne“ sach- und schülerorientiert ausge-wählt und aus verschiedenen Perspektiven erarbeitet – wo es möglich ist, fächerübergreifend und mit kooperativen Unterrichtsformen. Dadurch bereiten wir unsere Schüler gut auf ihren weiteren Le-bensweg vor.

• Um eine ständige Verbesserung des Unterrichtes zu gewährleisten, ist eine anspruchsvolle und kon-tinuierliche Lehrerfortbildung notwendig. Dazu haben wir bereits ein ausführliches Fortbildungskon-zept entwickelt (s. Abschnitt 3.2.14).

3.2.2 Kooperatives Lernen als gemeinsame Unterrichtsform

• Unsere Unterrichtsformen sind darauf ausgerichtet, die Realisierung des Grundkonzepts von Lernen zu ermöglichen.

• Das bedeutet, dass jeder Lehrer seine Unterrichtsformen im Rahmen der geplanten Unterrichtsar-rangements auf dieses Ziel hin orientiert. Dazu gehört auch Offenheit, Raum für Spontaneität und kreatives Lernen – ebenso eine Kultur der kritischen Reflexion.

• Bei allen - je nach Lehrerpersönlichkeit unterschiedlichen Unterrichtsstilen - gibt es an St. Josef ein gemeinsames Repertoire an Unterrichtsformen, die jeder Lehrer und jeder Schüler kennen lernt und durch Anwendung und Vertiefung beherrschen soll. Dieses gemeinsame Repertoire bilden die Unter-richtsformen des „Kooperativen Lernens“ und der Methodenpool der „Methodentage“ (s. Abschnitt 3.2.3).

• Unter „Kooperativem Lernen“ verstehen wir das von Green/Green entwickelte Konzept von Strategi-en zur Schüleraktivierung, die in ein bestimmtes Phasenmodell des Unterrichts eingebettet sind. Es geht um folgende Abläufe der Unterrichtsphasen 1. „(Selbst) Denken, 2. „Austauschen“ und 3. „Prä-sentieren“. Darin sind Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit so integriert, dass sowohl das Selbstwert-gefühl des Einzelnen als auch der Teamgeist von Gruppen in besonderer Weise gesteigert werden. Durch die systematischen Abläufe und Strategien des Kooperativen Lernens wird jeder einzelne Schüler dazu motiviert: 1. alleine zu denken/ machen/ probieren, 2. sich darüber mit anderen auszut-auschen und 3. sein neu erworbenes Wissen bzw. seine neuen Fertigkeiten vor anderen zu präsen-tieren. Dadurch soll die Entwicklung der fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen der Schüler nachhaltig gestärkt werden.

• Anzustreben sind ferner als Mittel zur besseren Implementierung des Kooperativen Lernens Teamte-aching und wechselseitige Unterrichtshospitationen der Lehrer mit der Möglichkeit kollegialer Fallbe-

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ratung. Schließlich soll durch regelmäßige Fortbildung die Kompetenz der Lehrer in diesem Bereich erweitert werden (s. Abschnitt 3.2.14)

3.2.3 Lernen lernen (Methodentraining)Wir wollen durch gezielte Maßnahmen die Lern- und Arbeitskompetenzen, aber auch die Motivation und Konzentration unserer Schülerinnen und Schüler entwickeln und fördern. Es ist unsere Überzeugung, dass Lernen und Schule dann Spaß machen können.

Ziel des Methodentrainings ist es, die Lernkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler zu schulen: Sie werden dabei unterstützt, ihre Lerngewohnheiten methodisch zu verbessern und neue Möglichkeiten zu entdecken.

Dazu erhalten sie Tipps und erlernen Strategien, die ihnen dabei helfen sollen, effizienter zu lernen und die gelernten Inhalte besser speichern und abrufen zu können.

Lernkompetenz umfasst aber nicht nur die Dimensionen Sach- und Methodenkompetenz, sondern auch Sozial- und Selbstkompetenz. Dies erfordert, dass unsere Schüler vielfältig üben, mit anderen Menschen angemessen zu kommunizieren und zu kooperieren, andererseits aber auch lernen, über die eigenen Lernprozesse und Lernergebnisse zu reflektieren (vgl. auch Abschnitt 3.3.2).

Denn so wie nicht jedes „Werkzeug“ für das Lösen von Aufgaben passend ist, so ist nicht jede erlernte Lernstrategie oder -methode für jedes Kind zu jedem Zeitpunkt hilfreich. Das Prinzip des Methodenler-nens ist es, Tipps, Ideen und Lernstrategien wie in einem Werkzeugkasten zu sammeln und in jeder Si-tuation neu zu überlegen, welches „Werkzeug“ bzw. welche Lernstrategie am besten ist.

Die genannten Kompetenzen können natürlich nicht innerhalb weniger Tage erlernt werden. Jede von uns angebotene Lernmethode stellt einen Baustein auf dem Weg zur Entwicklung dieser Fähigkeiten und Fertigkeiten dar. Unser ausführliches Methodenkonzept, auf das hier verwiesen wird, zeigt auf, wie im Verlaufe der Schuljahre einzelne Lernmethoden und -strategien erlernt, geübt und vertieft werden.

3.2.4 DifferenzierungDie Differenzierung nach den Neigungsschwerpunkten „Fremdsprachen, Naturwissenschaften und Sozi-alwissenschaften“ beginnt an der Erzb. Realschule St. Josef in Klasse 7 und findet durchgehend bis Klasse 10 im Kurssystem statt. Dadurch entstehen kleinere Lerngruppen, die eine größere Chance für individuelle Förderung bieten. Da die Schüler ab Jahrgangsstufe 7 zum ersten Mal durchmischt werden, kann sich ein klassenübergreifendes „Wir-Bewusstsein“ im Jahrgangsstufenverband entwickeln. Außer-dem bestimmen die Schüler durch die Wahl ihres Neigungsschwerpunktes ihren schulischen Bildungs-weg mit. Diese Eigenverantwortlichkeit und Partizipation hilft den Schülern auf ihrem Weg zur Mündig-keit, da ihr Handeln mehr als bisher selbstbestimmt erfolgt und wertgeschätzt wird. Dies ist in diesem Al-ter für die Persönlichkeitsentwicklung wichtig und wirkt stabilisierend. Das jeweilige Fach des Neigungs-schwerpunktes (Französisch, Sozialwissenschaften oder Biologie) ist zugleich viertes Klassenarbeits-fach und erhält somit eine starke Gewichtung.

Vor der Differenzierungsentscheidung finden ausführliche Beratungen unserer Schüler und Eltern statt. Dazu gehören: Einzelgespräche und eine Informationsveranstaltung der Klassen 6 mit einem Vertreter der Schulleitung, den jeweiligen Klassenlehrern und Lehrern der Differenzierungsbereiche.

3.2.5 Individuelle FörderungIn dem Bestreben, alle Schüler in ihren Lernprozessen bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen, bietet unsere Schule zusätzlich zum regulären Fachunterricht in jeder Jahrgangsstufe Ergänzungsstun-den in einem oder mehreren Hauptfächern an.

Unser Konzept zur individuellen Förderung orientiert sich an mehreren Zielen und Prinzipien:

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• Möglichst jeder Schüler soll das Klassenziel und am Ende der Schulzeit die Fachoberschulreife errei-chen. Dies soll auch durch individuelle Begabungsförderung unter Berücksichtigung der unterschied-lichen Lernvoraussetzungen der Schüler realisiert werden.

• Um eine gute Konzentrationsfähigkeit der Schüler zu gewährleisten, sollen Förderstunden möglichst keine Randstunden sein, sondern in den Vormittagsunterricht integriert werden.

• Damit die Integration dieser Stunden in den Vormittagsunterricht umsetzbar ist und die Förderstun-den nicht für Einzelne als zusätzliche Belastung empfunden werden, nimmt jeder Schüler einer Klas-se ein Förderangebot wahr.

• Nach Möglichkeit werden die Förderkurse vom jeweiligen Fachlehrer betreut, weil er den Förderbe-darf seiner Schüler am besten kennt.

• Um eine individuelle Förderung zu ermöglichen, streben wir, soweit die verfügbaren Lehrerstunden es erlauben, Fördergruppen mit 10 bis 15 Schülern an. Wenn dies nicht möglich ist, versuchen wir durch Binnendifferenzierung auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler einzugehen.

• Die Teilnahme am Projekt „Komm mit“ zur Senkung der Quote der Wiederholer hat uns gezeigt, dass die Zahl der Schüler, die nicht versetzt werden, in den Jahrgangsstufen 8 und 9 am höchsten ist und dass sie in erster Linie in den Fächern Mathematik und Englisch scheitern. Ausgehend von dieser Tatsache verteilen wir die meisten Förderstunden auf diese Fächer in den genannten Jahrgangsstu-fen.

• Das Förderkonzept wird in jedem Schuljahr in den Fachkonferenzen evaluiert und auf der Grundlage der neuesten Erkenntnisse fortentwickelt.

Einen weiteren Baustein unseres Konzeptes zur individuellen Förderung stellt die Lern- und Förderemp-fehlung dar, die jeder Schüler umgehend erhält, wenn er in einer Klassenarbeit in einem der Hauptfächer eine nicht ausreichende Leistung erbracht hat. Dieser schriftlichen Lern- und Förderempfehlung können Eltern und Schüler entnehmen, welche Aspekte des Arbeitsverhaltens und welche fachlichen Mängel zu der Minderleistung geführt haben. Darüber hinaus enthält die Empfehlung konkrete Hinweise dazu, wie die vorhandenen Defizite behoben werden könnten.

Die von Fachlehrern betreuten Förderstunden werden ergänzt durch das Projekt „Schüler helfen Schü-lern“. Im Rahmen dieses Projektes bieten geeignete Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 und 10 Nachhil-fe für Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 und 6 in den Hauptfächern an. Das Angebot wird von unserem Förderverein unterstützt und ist daher für die Empfänger der Hilfe kostenlos, zumal die helfenden Schü-ler nur einen geringen Betrag für ihre Tätigkeit erhalten. Ihr Einsatz wird in erster Linie durch einen Zeug-nisvermerk für besonderes soziales Engagement gewürdigt. Da ein älterer Schüler in der Regel einen, höchstens aber zwei jüngere Schüler betreut, handelt es sich bei diesem Angebot wirklich um eine indi-viduelle Fördermaßnahme, von der sowohl die betreuten als auch die betreuenden Schüler profitieren können.

Im Rahmen von Ergänzungsstunden und angelehnt an das Förderkonzept werden in den Jahrgangsstu-fen 9 und 10 die Fächer Informatik und Ernährungslehre angeboten: in der Jahrgangsstufe 9 je eine Wo-chenstunde Informatik und Ernährungslehre, in der Jahrgangsstufe 10 eine Wochenstunde Informatik.

Auch die Differenzierung nach Neigungsschwerpunkten, in der Regel in kleineren Lerngruppen, ist als Element dieses Gesamtförderkonzeptes zu sehen.

3.2.6 Förderung im Bereich der deutschen SpracheAn der Erzb. Realschule St. Josef wird in allen Fächern auf eine Förderung der Fähigkeiten im Bereich der deutschen Sprache Wert gelegt. Die Förderung orientiert sich am Schulgesetz des Landes NRW, der Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APO-SI) sowie dem Kernlehrplan und dem „Schulinternen Lehr-plan“ für das Fach Deutsch. Wir unterscheiden diesbezüglich die Förderung a) im Fach Deutsch und b) in den anderen Fächern.

Zu a) Im Fach Deutsch wird der Sprachgebrauch in drei Bereichen gefördert:

• „Lesen“ (z.B. durch Förderung der Lesemotivation und des sinnentnehmenden Lesens);

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• „Schreiben“ (z.B. durch Nutzen von Möglichkeiten des produktionsorientierten Literaturunterrichts, des Verfassens von Texten für die Schülerzeitung);

• „Orthographie“ (z.B. durch die Ermittlung der Hauptfehlerschwerpunkte bei einem Standardtest zu Beginn der 5. Klasse und durch die Erarbeitung von Fehlerschwerpunkten in den Förderstunden).

Zu b) Auch in allen weiteren Fächern achten die Unterrichtenden auf eine richtige Anwendung der deut-schen Sprache. Sinnentnehmendes Lesen wird ebenso gefördert wie zielgerichtetes Schreiben. Falls Fachlehrern Probleme hinsichtlich des richtigen Gebrauchs der deutschen Sprache auffallen, teilen sie dies dem entsprechenden Deutschlehrer mit, der sich geeignete Maßnahmen überlegt. Für Probleme im Bereich „Orthographie“ soll ein Beobachtungsbogen genutzt werden.

3.2.7 Förderung der fremdsprachlichen KompetenzenDer Englisch- und der Französischunterricht ist als Teil des gesamten Sprachunterrichts zu verstehen. Ihm obliegt sowohl die Förderung der sprachlichen Kompetenz, d.h. der Kommunikationsfähigkeit in der Zielsprache, als auch die Förderung der Weltoffenheit.

Um diese Fähigkeiten zu intensivieren, führt unsere Schule seit 1967 einen von der Fachkonferenz Fran-zösisch organisierten Schüleraustausch mit unserer Partnerschule Institution Sainte-Marie in Saint-Dié (Frankreich) sowie seit 1996 Londonfahrten für die Schüler der Klassen 9 durch.

Vorbereitung, Durchführung und Evaluation des Frankreich-Austausches sind angelehnt an einen vom Deutsch-Französischen Jugendwerk erstellten Fragekanon und werden umgesetzt. Zudem besteht an unserer Schule in Französisch die Möglichkeit, das DELF-Sprachzertifikat (auf A1-, A2- und / oder B1-Niveau) zu erwerben. Diese vom französischen Erziehungsministerium erlassenen Prüfungsanforderun-gen sind standardisiert und weltweit anerkannt.

Die Londonfahrten finden alternierend mit dem Frankreichaustausch im Zweijahresrhythmus statt. Der Aufenthalt der Schüler erfolgt in speziell ausgesuchten englischen Familien, da ein Schüleraustausch mit einer englischen Schule derzeit nicht möglich ist. Der Englandaufenthalt wird mit den teilnehmenden Schülern und Eltern ausführlich vorbereitet.

3.2.8 Förderung der naturwissenschaftlichen KompetenzenUnter der „Förderung der naturwissenschaftlichen Kompetenzen“ verstehen wir, dass den Schülern Phä-nomene unseres technischen Alltags (Handy, mp3, Autos, etc.) begreifbar und erlebbar gemacht werden mit dem Ziel, ihr Interesse für diesen Bereich zu wecken. Beim Studium dieser Phänomene besteht die Möglichkeit, ihre naturwissenschaftlichen Grundlagen und Zusammenhänge kennen zu lernen und zu begreifen. Das wiederholte Durchlaufen der Schritte: Beobachten, Beschreiben, Erklären soll die Schüler befähigen, strukturiert und vernetzt zu denken. Dies geschieht in einem hohen Maße durch praktisches Arbeiten und Experimentieren. Diese Auseinanderersetzung in Verbindung mit Alltagsanwendungen kann den Schülern ferner Möglichkeiten der Berufsfindung in diesen Bereich aufzeigen.

Der Unterricht, der möglichst viele handlungsorientierte Einheiten z.B. in Form von Versuchen, Statio-nen-Lernen, Aufgaben mit gestuften Hilfen etc. beinhaltet, bildet den Grundstein zur Erlangung der na-turwissenschaftlichen Kompetenzen. An der Erzb. Realschule St. Josef findet der Biologieunterricht durchgehend von der 5. bis zur 10. Klasse statt. Mit dem Physikunterricht beginnen die Schüler in der 6., mit dem Chemieunterricht in der 7. Klasse. Interessierte Schüler können jedoch schon früher in freiwilli -gen AGs praktisch experimentieren. Weitere Alltagsanwendungen und auch Berufsmöglichkeiten wer-den den Schülern in den Exkursionen aufgezeigt. Derzeit finden nachfolgende Projekte regelmäßig statt:

• In den 8. Klassen: Besuch des School_lab des DLR in Köln, wobei die Schüler unterschiedliche Ver-suche aus den Bereichen Physik, Biologie, Chemie (Werkstoffkunde) unter Anleitung durchführen

• In den 9. Klassen: Besichtigung der Produktionshalle der Firma ABB in Bad Honnef zur Vertiefung des Unterrichtswissens

• Ebenfalls in den 9. Klassen: Teilnahme am Schülerexperimentiertag der Universität Köln im Fachbe-reich Chemie.

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Die Arbeitsschwerpunkte für die nächste Zukunft sind:

• Überprüfung der bisherigen Schwerpunktsetzung im Neigungsbereich „Naturwissenschaften-Tech-nik“

• Finden außerschulischer Kooperationspartner im naturwissenschaftlich-technischen Bereich und spezieller Angebote für die Klassen 5 bis 7 (themenbezogene Wandertage, naturwissenschaftliche Exkursionen)

• Teilnahme an naturwissenschaftlichen Wettbewerben

3.2.9 MedienMedien sind aus dem Alltag unserer Schülerinnen und Schüler nicht mehr wegzudenken. Für sie sind Medien, ihre Rezeption und ihre Anwendung selbstverständlicher Teil des Lebens. Der Umgang mit Me-dien ist eine Kulturtechnik geworden.

Die Erzb. Realschule St. Josef ist sich dessen bewusst und möchte mit geeigneten Mitteln im Rahmen des Unterrichts und zu gegebenen Anlässen auch außerhalb des Unterrichts auf diese Entwicklung ein-gehen. Die Grundlage für die Ausbildung im Bereich Medien ist das im Folgenden skizzierte „Medien-konzept“.

Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen zur Erlangung von Medienkompetenz beziehen sich auf die drei Leitsätze der Schule.

• Die Flut von medialen Reizen, die besonders das „www“ den Schülerinnen und Schülern bietet, be-dingt eine Erziehung hin zu einem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den Medien, insbesondere im audiovisuellen Bereich. Wir wollen unsere Schüler im Sinne christlicher Werte zu verantwortungsbewussten Mediennutzern erziehen. Die Flut und stete Verfügbarkeit von Inhalten darf nicht zu einer nachrangigen Beachtung christlicher Werte und den damit einhergehenden Vor-stellungen eines täglichen Miteinanders führen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt bei der Aufklärung und Schulung über Risiken und Nutzen der neuen Medien (z.B. Cybermobbing, Gewaltvideos, die rechtliche Seite des Internets, etc.).

• Wir möchten mit einer fundierten Ausbildung den Schülern ein geeignetes Rüstzeug für ihre weitere berufliche und/oder schulische Zukunft mitgeben. Dies bedingt eine stete Sichtung dessen, was in der Berufsausbildung und/oder an den weiterführenden Schulen von unseren Schülerinnen und Schülern erwartet wird. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt hier in der Schulung im Bereich „Neue Me-dien / Officeanwendungen“.

• Wir möchten durch geeignete Werkzeuge, die im Bereich der Medien anzusiedeln sind, das koopera-tive Arbeiten fördern. Soziale, mediengestützte Interaktionen und die Fähigkeiten, mittels Medien zu-sammenzuarbeiten, sind möglich und werden von uns umgesetzt. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt hier bei der Vernetzung der Schulgemeinschaft durch geeignete Plattformen (Homepage, Lernplatt-formen, etc.).

Wir streben an, bei besonders dringlichen bzw. problematischen Bereichen sowohl der Mediennutzung als auch der Medienerziehung die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler anzusprechen und ihnen diesbezüglich Angebote zu unterbreiten (Informationsabende, Sprechstunden, etc.).

Das auf Grundlage der drei Grundsätze geschriebene ausführliche Medienkonzept wird gegen Ende ei-nes jeden Schuljahres überprüft und angepasst.

3.2.10 Freiwillige Schüler-ArbeitsgemeinschaftenNeben dem Pflichtunterricht soll an unserer Schule interessierten Schülern Gelegenheit gegeben wer-den, ihre Begabungen verstärkt zu fördern, einzelne Bereiche aus dem Pflichtunterricht zu vertiefen und ggf. auch in der Öffentlichkeit zu vertreten.

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Dabei bleiben wir um Aktualisierungen bemüht und offen für neue Aktivitäten und Themen, die unsere Schüler motivieren, z.B. in den Bereichen des Umgangs mit (neuen) Medien und Trendsportarten.

In folgenden Bereichen werden an unserer Schule freiwillige AGs angeboten, wenn das Interesse von Schülerseite her besteht und geeignete AG-Leiter zur Verfügung stehen:

• sprachlich und medientechnisch: Schülerzeitungs- und Layout-AG;

• naturwissenschaftlich-mathematisch: Physik, Chemie, Homepage, Aquarium-AG;

• sportlich: Volleyball, Tischtennis, Basketball, Fußball, Leichtathletik, Schach, „Marathon-AG“;

• musisch-künstlerisch: Theater, Chor, Schulband.

Mit den freiwilligen AGs verbinden wir konkret folgende Zielsetzungen:

• Einüben von Sozialverhalten (gegenseitige Hilfe und Rücksichtnahme sowie Erleben von Teamwork);

• Talentsuche und Förderung;

• Eigenverantwortlichkeit entwickeln für die Gestaltung und Durchführung von AG-Projekten;

• sinnvolle Freizeitgestaltung;

• Hilfestellung bieten für die Berufswahl (u.a. durch Betriebsbesichtigungen);

• Darstellung der Schule in der Öffentlichkeit (z.B. Tag der offenen Tür, Schülerzeitung, sportliche Tur-niere).

3.2.11 Zusammenarbeit der Schule mit Dritten – Öffnung der SchuleUnter der „Zusammenarbeit der Schule mit Dritten – Öffnung der Schule“ verstehen wir, dass unsere Schule in einer lebendigen Wechselbeziehung zur Stadt Bad Honnef, ihrer Umgebung und deren Grup-pen, Einrichtungen und Personen steht. Dadurch prägt unsere Schule einerseits das öffentliche Leben der Stadt Bad Honnef mit. Andererseits hat die Zusammenarbeit mit den Gruppen und Gremien Einfluss auf die inhaltliche Arbeit der Schule und trägt zur Herausbildung eines unverwechselbaren Schulprofils bei.

Zusammenarbeit mit Dritten findet dabei auf unterschiedlichen Ebenen statt:

a) mit der Gemeinde und öffentlichen Institutionen wie

• Stadt Bad Honnef (Bürgermeister, Jugendamt, Schulamt...)• Rhein-Sieg-Kreis (z.B. der Fachstelle Suchtprävention der Drogenhilfe, Übergangsmanagement

Schule-Beruf) • Kommissariat Vorbeugung des Polizeipräsidiums Bonn • Agentur für Arbeit (Bonn und Siegburg)• örtliche Presse• Wirtschaftsunternehmen (z.B. ABB)• DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt)

b) mit anderen Schulen und schulischen Institutionen wie

• Grundschulen (z.B. Unterrichtsbesuche in den 4. Klassen)• weiterführenden Schulen• Direktorenkonferenzen• Gremien des Schulträgers• Bezirksregierung• Studienseminaren

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c) im Bereich des Schullebens, z.B.

• Pfarrgemeinde St. Johann Baptist (Schulseelsorge, Jugendarbeit, Teilnahme am Gemeindeleben)• andere kirchliche Organisationen (wie den Steyler Missionaren, Kolping e.V.)• Vereine der Stadt Bad Honnef• Ehemalige (z.B. beim Tag der Offenen Tür, bei Schulfesten, Theater- und Musikveranstaltungen)• unsere Partnerschule Ste. Marie in St. Dié / Frankreich• Institut für Legasthenie- und Lerntherapie• Malteser Hilfsdienst Bad Honnef.

Die Öffnung von Schule kommt vor allem den Schülern und dem schulischen Lernen zugute. Es ist das ausdrückliche Ziel, die Lebenswelt der Schüler in den Unterricht einzubeziehen, die vielfältigen Lernorte der Umgebung zu nutzen, den Schülern die Möglichkeit zu bieten, vor Ort Lerngegenstände konkret und anschaulich zu erarbeiten sowie das Wissen und die Erfahrungen außerschulischer Experten einzuho-len. Die Schüler finden in und außerhalb der Schule Lebens- und Erfahrungsräume, die öffentliche und gesellschaftliche Wirklichkeit widerspiegeln und ihnen die Möglichkeit geben, probeweise und dennoch unter realistischen Bedingungen Handlungsmuster und Verhaltensweisen kennen zu lernen, einzuüben oder zu verändern. So werden die Voraussetzungen geschaffen, dass die Schüler in soziale Beziehun-gen hineinwachsen, öffentliches Leben mitgestalten und Verantwortung für das Gemeinwesen überneh-men.

3.2.12 Beratung über SchullaufbahnDie Erzb. Realschule St. Josef möchte die Schüler auf ihrem Weg von der Aufnahme bis zum erfolgrei-chen Abschluss durch Beratung in Form von persönlichen Gesprächen und Informationsveranstaltungen begleiten.

Im Einzelnen werden folgende Beratungsangebote und Informationsveranstaltungen während eines kompletten Durchlaufs (Jahrgangsstufe 5 – 10) durchgeführt:

• Informationsveranstaltung für Eltern der Viertklässler durch die Schulleitung und weitere Lehrperso-nen

• persönliches Aufnahmegespräch durch die Schulleitung und weitere Lehrpersonen

• Erprobungsstufenkonferenz und Klassenlehrergespräche im Anschluss daran bei Eltern mit Bera-tungsbedarf

• Beratung der Klassenkonferenz am Ende der Erprobungsstufe über die weitere Schullaufbahn, ggf. Beratungsgespräch mit den Eltern durch Schulleitung und Klassenlehrer über einen Schulformwech-sel (Feststellungskonferenz)

• Einzelberatung von Schülern und Eltern bei signifikanten Leistungsänderungen

• Einzelberatung im Zusammenhang mit der Hinführung zum Besuch der Sekundarstufe II oder zur Wirtschafts- und Arbeitswelt.

Darüber hinaus bietet unsere Schule an:

• Zusammenarbeit mit den Grundschulen im Laufe des 4. Schuljahres und während der Erprobungs-stufe

• Wahrnehmung von Beratungsmöglichkeiten der Eltern und ihrer Kinder über einen Schulformwech-sel bei Klassenlehrer und/ oder Schulleitung in den Jahrgangsstufen 7-9

• Beratung und Zustimmung der Klassenkonferenz

• Beratung beim Übergang von der Jahrgangsstufe 10 auf eine weiterführende Schule (Sek II), Berufs-kolleg mit unterschiedlichen Berufsfeldern oder in die Arbeitswelt.

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3.2.13 Berufsorientierung - Hinführung zur Wirtschafts- und ArbeitsweltHierbei gilt es, die persönliche Wertorientierung, die Interessen und Fähigkeiten unserer Schüler mit den in der Wirtschafts- und Arbeitswelt geforderten Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen in Überein-stimmung zu bringen.

An unserer Schule erfolgt dies durch:

• sozial- und wirtschaftskundliche Themen im Politik- und Sowi-Unterricht von Klasse 5 –10

• gezielte Berufswahlvorbereitung im Unterricht (Politik, Deutsch, Mathe, Chemie, Physik)

• durch Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur Bonn (Besuch des BIZ, Einzelsprechstunde der Be-rufsberatung für Klassen 9 und 10 in der Schule, Berufswahlpass)

• Informationsveranstaltungen (in der Schule: z.B. durch Vertreter weiterführender Schulen; außerhalb der Schule: z.B. durch den Besuch von Ausbildungsbörsen im Rhein-Sieg-Kreis)

• das Schülerbetriebspraktikum

• Partnerschaft mit ortsansässigen Wirtschaftsunternehmen (z.B. ABB).

Wichtig ist uns, diese Berufsorientierung so zu gestalten, dass neue Entwicklungen in diesen Bereichen miteinbezogen und besonders die Möglichkeiten der neuen Medien (z.B. Informationen aus dem Inter-net) berücksichtigt werden.

Konkrete Zielsetzungen gibt es vor allem im Bereich „Partnerschaft mit einem ortsansässigen Wirt-schaftsunternehmen“. Die Zusammenarbeit mit der Firma ABB soll weiter ausgebaut und intensiviert werden. Zudem wird angestrebt, weitere Kooperationspartner zu finden.

3.2.14 FortbildungsplanungDie gezielte Fortbildungsplanung ist ein Instrument zur Qualitätsentwicklung der Erzb. Realschule St. Josef. „Das Ziel von Fortbildung ist Wandel, Weiterentwicklung und Verbesserung. Fortbildung ist Wan-del“ (Michael Fullan).

Um eine systematische Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung leisten zu können, ist also Fortbil-dung und Weiterentwicklung bzw. kontinuierliches Lernen eine wichtige Voraussetzung.

Fortbildungen müssen sowohl der einzelnen Lehrperson nützen als auch der ganzen Schule.

Das Fortbildungskonzept soll

• die im Kollegium vorhandenen Ressourcen besser nutzen: einzelne Kollegen können als Multiplika-toren unterschiedliche Inhalte und Kompetenzen an das Kollegium weitergeben.

• auch Lehrerteams die Möglichkeit zur gemeinsamen Fortbildung bieten, um eine bessere Umset-zung an der Schule zu gewährleisten.

• Raum und Zeit bieten, die erworbenen Kenntnisse an das Kollegium (Fachkonferenzen, Lehrerkon-ferenzen, pädagogischer Tag, etc.) weiterzugeben.

• auch den persönlichen Fortbildungsbedarf abdecken.

• sich nach dem Bedarf der Schule als System richten; hier ist eine gemeinsame Absprache und Ziel-setzung nötig.

• die große Fortbildungsbereitschaft des Kollegiums erhalten.

• auch die regelmäßige Information an die Eltern bzw. Schüler über den Fortbildungsplan beinhalten.

• Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten festlegen (Schulleitung, Fortbildungsbeauftragte und Fach-konferenzvorsitzende).

• eine sinnvolle zeitliche Koordination mit anderen schulischen Aktivitäten verlangen.

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Zur Ermittlung des Fortbildungsbedarfs und der Abstimmung der Vorgehensweise verweisen wir auf un-ser Fortbildungskonzept.

3.3 Soziale Bildung und Erziehung

3. Leitsatz: „Alle am Schulleben Beteiligten sollen einen respekt- und verantwortungsvollen Umgang miteinander und mit der Umwelt pflegen.“

3.3.1 Vermittlung des Grundwissens sozialen HandelnsAn unserer Schule werden die Schüler angeleitet, im alltäglichen Umgang miteinander soziales Verhal-ten einzuüben, Situationen sensibel wahrzunehmen, sich gegenseitig zu helfen und Rücksicht auf die Belange anderer zu nehmen. Wir achten darauf, dass das Schulmotto „Hier gewinnt das Wir“ gelebt wird.

Einige Beispiele dafür sind nachfolgend aufgezählt:

Achtung vor der Würde des Menschen und Überzeugung anderer

Schulalltag: respektvoller Umgang zwischen älteren und jüngeren Schülern, ausländischen und inländi-schen Schülern, Mädchen und Jungen

Unterrichtsgegenstand: Heimat – multikulturelle Gesellschaft; Erste Welt – Dritte Welt – Wie werden wir Partner?

Solidaritätsverpflichtung

Schulalltag: Mitwirkung der Schüler in schulischen Gremien und Diensten

Unterrichtsgegenstand: der Sozialstaat – Möglichkeiten und Grenzen, Minderheiten und soziale Rand-gruppen

Vertrauensfähigkeit

Schulalltag: verlässlicher geordneter Schulalltag, Ehrlichkeit und Rücksichtnahme, ethisches Urteilen und Handeln

Unterrichtsgegenstand: Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie

Es ist geplant, diese Aspekte sozialer Bildung und Erziehung mit der Zielrichtung sozialen Lernens in weiteren Projekten und projektorientierten Vorhaben zu thematisieren.

Die Reflexion sozialer Lernprozesse erfolgt in Gesprächen unter den Lehrerkollegen, bei der Bespre-chung konkreter Situationen sozialen Lernens oder in den pädagogischen Konferenzen. Sie könnte dar-über hinaus im Rahmen der Evaluation unserer Bildungsziele (z.B. während einer schulinternen Fortbil-dung) oder bei der Auswertung der SEIS-Befragung (SEIS = Selbstevaluation in Schule) geleistet wer-den.

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3.3.2 Schule als LebensraumIm Schulgebäude verbringen Schüler und Lehrer an jedem Schultag mehrere Stunden. Damit sich mög-lichst alle in dieser Zeit wohlfühlen können, wird die Lernumgebung angenehm gestaltet. Jeder trägt durch sein Verhalten dazu bei, dass dieses Ziel erreicht wird.

Zu einem guten Klima gehören nicht nur der Zustand des Gebäudes sowie der Klassen- und Fachräu-me, sondern auch spezielle Angebote und vor allem der Umgang miteinander.

Das Schulgebäude

Die Gestaltung des Schulgebäudes soll ein angenehmes Lernklima fördern. Dies soll ein stetiger Pro-zess sein, bei dessen Umsetzung die Schüler beteiligt sind. Im Schuljahr 2009/2010 wurde mit mehreren Klassen dieser Prozess begonnen. Stellvertretend sind hier genannt:

• Die 10er Kunstkurse und eine 8. Klasse schufen Gemälde und optische Objekte verschiedener Art, die in der Schule ausgestellt werden.

• Die Gestaltung der eingebauten Wandvitrinen im Erdgeschoss obliegt der Fachgruppe Sport, die dort Dokumente ihrer sportlichen Erfolge präsentieren kann, und der Fachgruppe Kunst, die Ergeb-nisse des Unterrichtes ausstellt.

Die Klassenräume

Für die Gestaltung ihres Klassenraumes ist jede Klasse selbst verantwortlich. Die Auswahl der ange-brachten Bilder wird mit dem Klassenlehrer abgestimmt. Bilder, die im Kunstunterricht hergestellt wur-den, können diesen Prozess unterstützen. Besonders in den unteren Klassen wird der Klassenraum oft jahreszeitengemäß gestaltet.

Durch die teilweise selbstständige Gestaltung der Räume und die Ausstellung eigener Werke identifizie-ren sich die Schüler stärker mit ihrer Schule und gehen behutsamer mit dem Inventar um.

Klassenverband

An der Erzb. Realschule St. Josef werden die Schüler überwiegend im Klassenverband unterrichtet. Der Wochenbeginn findet beim Klassenlehrer statt. So können besondere Ereignisse, Vorhaben oder Proble-me schon zu Beginn der neuen Schulwoche angesprochen werden.

Um dem besonderen Bedarf der jüngeren Schüler gerecht zu werden, findet in der Jahrgangsstufe 5 eine Orientierungsstunde statt. Diese Stunde dient dazu, die Klassengemeinschaft zu stärken. Außer-dem können in dieser Stunde besondere Lernmethoden eingeführt und wiederholt werden.

Die erste Klassenfahrt in der Stufe 5 hat ebenfalls das Ziel, den Zusammenhalt innerhalb der Klasse bzw. das „Wir-Gefühl“ zu stärken.

Lehrerräume und Lehrergesundheit

Für die Lehrer stehen mehrere Arbeitsräume zur Verfügung. Neben dem Lehrerzimmer und der Prä-senzbibliothek sind es z.B. die unterschiedlichen Fach-Vorbereitungsräume, die auch als Rückzugsmög-lichkeiten dienen können. Zusätzlich steht zum Schuljahr 2011/2012 ein weiterer Raum als Ruhe- und Arbeitsraum zur Verfügung.

Ebenso wichtig ist, dass die erste große Pause eine „echte“ Lehrerpause ist, d.h., es finden in der Regel während dieser Zeit keine Schülergespräche statt.

Zu einem guten Arbeitsklima trägt jeder Beteiligte bei. Das hohe Ziel ist, dass gemeinsame Regeln und Leitsätze von allen eingehalten werden. Dies kann nur gelingen, wenn jeder von ihrem Sinn überzeugt ist. Der verantwortungsvolle Umgang miteinander spiegelt sich z.B. dadurch wider, dass gegenseitige Hilfeleistung selbstverständlich ist. An manchen Stellen ist die Hilfe auch instrumentalisiert. Beispielswei-se bekommen Referendare und neue Kollegen zunächst feste Mentoren genannt. Für alle besteht die

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Möglichkeit der kollegialen Fallberatung durch ausgebildete Beratungslehrer. Bei persönlichen Pro-blemen steht z.B. der Seelsorger für Gespräche zur Verfügung.

Zur Pflege der Gemeinschaft tragen neben persönlichen Kontakten auch gemeinsame Ausflüge, Feste sowie religiöse und fachliche Fortbildungen bei.

Ein wichtiger Baustein, der das Arbeitsklima beeinflusst, ist die Arbeitsorganisation. Die Lehrerkonferen-zen finden an einem für alle obligatorischen Präsenztag statt. Um die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedin-gungen zu steigern, fließen in die Gestaltung des Stundenplans nach Möglichkeit die Wünsche der Leh-rer ein. Auch die individuelle Lebenssituation wird seitens der Schulleitung berücksichtigt, indem z. B. El-tern kleinerer Kinder auf Wunsch nicht in der ersten Stunde eingeplant und für Teilzeitkräfte Stundenplä-ne mit freien Tagen erarbeitet werden. Für die Teilnahme an Konferenzen gibt es Tandemmodelle.

Angesichts steigender Ansprüche wird es zukünftig sicher wichtig sein, einen stärkeren Fokus auf die Er-haltung der individuellen Lehrergesundheit zu legen.

Bewegte Pause

Die Erzb. Realschule St. Josef ermöglicht ihren Schülern, in der ersten und zweiten großen Pause die Außensportanlage für eine „Bewegte Pause“ zu nutzen. Ausgebildete Sporthelfer leiten die Materialaus-gabe, regen vielfältige Spiel- und Bewegungsideen an und betreuen während dieser Zeit den Sportplatz.

Durch diese zusätzlichen Bewegungsangebote während der „Bewegten Pause“ werden den Schülern motorische Erfolgserlebnisse ermöglicht und dadurch Schulfreude und die Lust an der Bewegung vermit-telt.

Gesunde Pause

Der Verein „Gesunde Pause e.V.“, eine Initiative von Schülereltern, hat sich zur Aufgabe gemacht, Schü-lern (und auch Lehrern) in den großen Pausen gesunde Speisen zu angemessenen Preisen anzubieten. Mit Unterstützung der älteren Schüler werden frische Snacks und Getränke verkauft. Den Schülern, die morgens unzureichend frühstücken, wird hierdurch Gelegenheit geboten, sich gesund und gut zu ernäh-ren.

Silentium

Die Lebenssituation vieler Eltern zeigt, dass der Bedarf an einer Schülerbetreuung nach Unterrichts-schluss vorhanden ist. An der Erzb. Realschule St. Josef findet an vier Nachmittagen eine freiwillige Übermittagsbetreuung statt. Während der Zeit vom Unterrichtsende bis 16:00 Uhr erfahren die Schüler eine Tischgemeinschaft, sie fertigen unter Aufsicht ihre Hausaufgaben an und haben dann noch Zeit zu spielen oder zu lesen. Für diese Zeit stehen ihnen die Cafeteria, ein Selbstlernzentrum, eine Bibliothek, ein Kickerraum und das Außengelände zur Verfügung.

3.3.3 Gegenseitige Unterstützung und HilfeDies gilt in besonderer Weise, wenn es zu individuellen Notlagen oder zu Konflikten innerhalb einer Gruppe kommt. Maßstab unseres Handelns ist die christliche Forderung nach konkreter Nächstenliebe. An der Erzb. Realschule St. Josef werden mehrere Dienste von Schülern für Schüler geleistet. Konkrete Beispiele dafür sind:

Tutorensystem

Schüler der 9. Klassen übernehmen Patenschaften für die neu eingeschulten Schüler der 5. Klassen. Sie helfen den „Neuen“ bei der Eingewöhnung in die neue Schule, betreuen sie während der Orientie-rungsstufe (5./6. Klasse) und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

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Streitschlichtermodell

Schlichterschüler sollen den Streithähnen wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe geben. Verständigung nach Re-geln soll ermöglicht werden. In der Regel sind Streitschlichter Schüler der 9. Klassen, die zunächst ein halbes Jahr von einer ausgebildeten Streitschlichterin selbst unterwiesen wurden. Dabei lernen sie gut zuzuhören, sich in die Situation anderer Schüler hineinzuversetzen, unparteiisch zu sein und Verschwie-genheit zu wahren.Das Angebot der Streitschlichtung richtet sich an Schüler, die in einen Konflikt verstrickt sind, den sie nicht alleine lösen können. Bei Bedarf können die Schüler in den großen Pausen die Streitschlichter auf-suchen. Die Streitschlichtung erfolgt zeitnah in einem speziell dafür eingerichteten Raum, der eine ver-trauensfördernde Atmosphäre bietet. Die gefundenen Lösungen werden in einem „Vertrag“ schriftlich fi-xiert.

Schulsanitätsdienst

Der Schulsanitätsdienst wird häufig für kleine Blessuren in Anspruch genommen; ernstere Verletzungen sind Gott sei Dank selten. Für den Dienst während der Unterrichtszeit und bei schulischen Veranstaltun-gen stehen regelmäßig knapp 20 Schüler aus den Klassen 7 bis 10 zur Verfügung.

In Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst Bad Honnef finden seit 2003 regelmäßig Ausbildungen in Erster Hilfe und als Sanitätshelfer statt. Dank einer großzügigen Spende der Stadtsparkasse Bad Honnef konnten Funksprechgeräte angeschafft werden, so dass die Helfer „im Notfall“ schnell über das Sekretariat verständigt werden können.

Die Teilnahme am Schulsanitätstag ist für die Schulsanitäter selbstverständlich. An diesem Tag wird ihr Können bei Wettbewerben unter Beweis gestellt und es werden weitere Fortbildungen abgehalten.

Durch den Dienst wird also nicht nur geholfen, sondern auch in großem Maße bei jedem Schulsanitäter die Eigenverantwortung und das Wir-Gefühl gestärkt. Die Arbeit der Sanitäter wird dokumentiert und re-gelmäßig evaluiert.

Alle Schülerdienste existieren an unserer Schule bereits seit vielen Jahren und haben sich sehr gut be-währt. Die Angebote werden von den Schülern gut angenommen – sowohl von den Hilfesuchenden als auch von Schülern, die helfen wollen. Darüber hinaus engagieren sich Schüler für andere als Klassen- und Schulsprecher, als USAS (siehe Medienkonzept), bei „Schüler helfen Schülern“ (s. Abschnitt 3.2.5), als WC-Security oder als Mofa-Security.

3.3.4 Gestaltung der ErprobungsstufeDie Erfahrung zeigt, dass immer mehr Fünftklässlern die Grundlagen für einen erfolgreichen und freud-vollen Schulbesuch fehlen, beispielsweise aufgrund von unzureichender Konzentrationsfähigkeit. Dazu kommen möglicherweise Unsicherheit und anfängliche Orientierungsschwierigkeiten in der Begegnung mit der neuen Schule und den veränderten Lernbedingungen.

Um den Schülern einen guten Übergang zu unserer Schule zu ermöglichen, wurde das Konzept „Sanfter Übergang“ ausgearbeitet. Dem folgend werden die Fünftklässler in der Eingangsphase besonders be-treut. Die Einzelheiten können dem Konzept entnommen werden.

3.3.5 Verkehrserziehung und MobilitätserziehungVerkehrserziehung beinhaltet nicht nur die Vermittlung von Verkehrsregeln, sondern auch die systemati-sche Einübung des Verhaltens im Straßenverkehr. Ein Teil unserer Schüler kommt mit dem Fahrrad zur Schule. Andere Schüler erreichen uns mit den Schulbussen. Zu den an der Erzb. Realschule St. Josef im Unterricht behandelten Themen gehören ´Sicherer Schulweg´ mit dem Fahrrad sowie das Einüben ei-nes angemessenen Verhaltens an der Bushaltestelle. In Zusammenarbeit mit der Polizei findet hierzu jährlich eine Fahrradüberprüfung mit einer Wiederholung der wichtigsten Verkehrs- und Verhaltensre-geln statt.

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Weitere Aspekte der Verkehrserziehung in den höheren Stufen sind die Vermittlung der Zusammenhän-ge zwischen Geschwindigkeit, Reaktionszeit und Bremsweg (Physikunterricht Stufe 8) sowie der Ein-fluss von Alkoholkonsum auf die Fahrtüchtigkeit (Chemieunterricht, Stufe 10).

Darüber hinaus wird wiederholt von allen Klassen- und Fachlehrern das richtige Verhalten im Straßen-verkehr thematisiert.

Eine detaillierte Beschreibung ist in unserem Konzept ´Verkehrs- und Mobilitätserziehung´ niedergelegt.

3.3.6 GesundheitserziehungDie Gesundheitserziehung und -förderung umfasst den Menschen in seiner Gesamtheit, d.h. den Kör-per, die Psyche und die sozialen Beziehungen (SchulG-EBK §19).

Sowohl im Alltag (z. B. Vermeidung von Lärm, Meldung von Infektionskrankheiten) als auch im Fachun-terricht werden die Schüler dafür sensibilisiert, verantwortungsbewusst mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit der Mitmenschen umzugehen. Gesundheitsbewusstes Verhalten wird z.B. im Biologie- und im Sportunterricht, aber auch in Ernährungslehre, Politik, in den Sozialwissenschaften und im Religi-onsunterricht thematisiert.

Einen Schwerpunkt der Gesundheitserziehung bildet die Auseinandersetzung mit der Suchtentstehung und Suchtvermeidung (s. auch Abschnitt 3.2.7). Selbstverständlich sind der Genuss von alkoholischen Getränken sowie das Rauchen auf dem Schulgelände und bei Schulveranstaltungen untersagt.

Die sozialen Beziehungen spiegeln sich auch im alltäglichen Umgang wider. Dazu zählen beispielsweise die Einhaltung von Regeln, der eingeforderte höfliche Sprachgebrauch ohne Verwendung von Kraftaus-drücken und beleidigende Worte, die Einhaltung der Höflichkeitsformen und guten Manieren, z.B. hin-sichtlich der Kleidung sowie der Esskultur.

3.3.7 Umgang mit Sucht und GewaltSucht und Gewalt sind Phänomene, die unsere gesellschaftliche Wirklichkeit und den Alltag einzelner Menschen prägen und die gerade auch vor jüngeren Menschen nicht Halt machen.

Die individuellen und gesellschaftlichen Bedingungen für die Entstehung von Gewalt und Sucht sind äu-ßerst vielfältig. Veränderte kindliche Lebenseinflüsse im familiären, sozialen und medialen Umfeld der Kinder, aber auch die Dominanz von Macht, Einfluss, Durchsetzungs- und Leistungsvermögen als Grundlage gesellschaftlicher Anerkennung spielen hier eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Die Ausübung von Gewalt und die Flucht in Sucht als Folge dieser Veränderung sind Themen, denen sich gerade unsere Schule mit ihren christlichen, am Nächsten orientierten Wertvorstellungen nicht ent-ziehen darf.

Die pädagogischen Bemühungen an unserer Schule zielen auf die Prävention von Sucht und Gewalt auf unterschiedlichen Ebenen. Die Schüler der Erzb. Realschule St. Josef nehmen derzeit an unterschiedli-chen Projekten zu diesem Thema teil. Die einzelnen Bausteine, die fast durchgehend von Klasse 5 bis Klasse 10 greifen, haben folgende Schwerpunkte:

• Neu eingeschulte Schüler erlernen an der Erzb. Realschule St. Josef im Klassenprogramm „Soziales Lernen“ bestimmte – uns wichtige – Wertevorstellungen und Verhaltensweisen. In regelmäßigen Un-terrichtsabschnitten werden beispielsweise die Einübung und Einhaltung der Klassenregeln, die För-derung von gegenseitiger Toleranz oder eine angemessene Konfliktlösungsstrategie thematisiert.

Um das Klassenzusammengehörigkeitsgefühl weiterhin zu fördern, nehmen die Klassen 5 im zwei-ten Halbjahr an einer Klassenfahrt teil, in der das bewusste, gemeinsame Meistern von Herausforde-rungen trainiert wird.

• Bereits ab Stufe 6 nehmen die Klassen am Wettbewerb „Don’t start – be smart“ teil. Damit werden die Schüler frühzeitig und im optimalen Fall wiederholt für die Probleme des Nikotin- und Wasserpfei-fenkonsums sensibilisiert.

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In der Zusammenarbeit mit dem Kommissariat „Vorbeugung“ des Polizeipräsidiums Bonn wird das Thema „Drogen und Suchtprävention“ in der Klasse 8 im Rahmen des Biologieunterrichts behandelt. Dazu ergänzend werden im Fach Sozialwissenschaften die Prozesse der Suchtentstehung und der Abhängigkeit sowie die Faktoren, die dazu führen, besprochen.

Der Themenbereich Alkohol ist Gegenstand im Fachunterricht (Biologie / Chemie) in den Klassen 8 und 10. Zusätzlich greift die Mobilitätserziehung das Thema „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ in der Klasse 10 auf.

• Das Medienkonzept der Erzb. Realschule St. Josef (s. Abschnitt 3.2.9) sieht vor, dass im Rahmen der Medienerziehung sowohl Schüler im Fachunterricht als auch Eltern durch Informationsveranstal-tungen begleitet werden, um auf diese Weise unangemessenen Medienkonsum (z.B. im Bereich der Computerspiele) rechtzeitig zu erkennen und sinnvolle Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

• In jeder Gruppe, in der verschiedene Menschen miteinander einen Teil ihrer Zeit verbringen, entste-hen Streitigkeiten. Ausgebildete Streitschlichter nehmen sich der Vorkommnisse an und begleiten die betroffenen Schüler bei der selbstständigen Konfliktlösung. Dazu wird eine regelmäßige tägliche Sprechstunde der Streitschlichter angeboten (s. auch Abschnitt 3.1.8).

• An der Erzb. Realschule St. Josef sind zwei Kolleginnen als Beratungslehrerinnen ausgebildet. Schüler in Problemsituationen, Eltern und Kollegen können sich vertrauensvoll an sie wenden. Ne-ben einem Gesprächsangebot und konkreten Hilfen im Umgang mit schwierigen Klassensituationen vermitteln sie auf Anfrage Kontakte zu professionellen Beratungsstellen.

Als weitere Vertrauensperson hat unser Schulseelsorger immer ein offenes Ohr. Bei Bedarf können die Schüler und Lehrer ihn jederzeit ansprechen.

Ab dem Schuljahr 2010/2011 bieten alle drei Personen feste Sprechstunden an.

Im Schuljahr 2010/2011 wurden an der Erzb. Realschule St. Josef Präventionstage in Zusammenarbeit mit dem Kommissariat Vorbeugung im Polizeipräsidium Bonn und der Fachstelle Suchtprävention der Drogenhilfe im Diakonischen Werk An Sieg und Rhein durchgeführt. In Abhängigkeit von ihrem Alter nahmen die Schüler an unterschiedlichen Projekten teil, z.B. zu den Themen Jugendgewalt, Umgang mit neuen Medien, Drogen oder Zivilcourage.

Es ist geplant, vergleichbare Projekte regelmäßig anzubieten.

Wenn es bereits zu Gewalttaten gekommen ist oder Schüler bereits Suchtverhalten gezeigt haben, wer-den nachfolgende Schritte eingeleitet, um mit den Risikogruppen und Risikosituationen umzugehen:

• Entwicklung eines Erstverhaltens: konkrete Hilfsmaßnahmen (Gespräche mit Schülern und Eltern, Suche nach Verhaltensänderungen, Einleitung professioneller Hilfe)

• Maßnahmen der Deeskalation und des Aufbaus sozialer, dauerhaft gewaltfreier Sucht vermeidender Verhaltensweisen

• Pädagogische Nachsorge, damit Spätfolgen und das Entstehen neuer Gewalttaten vermieden wer-den können. Dies geschieht z.B. durch Maßnahmen im Sinne des Täter-Opfer-Ausgleichs (z.B. Streitschlichtung).

Neben der Aufarbeitung der Themen „Sucht“ und „Gewalt“ im Unterricht steht die konkrete Arbeit der Fach- und Klassenlehrer, die sich im Schulalltag mit gewalttätigem und suchtabhängigem Verhalten aus-einandersetzen müssen, im Vordergrund. Ein intensiver Erfahrungsaustausch und die Planung und Durchführung konkreter pädagogischer Schritte (z.B. Kontrollaktion gegen rauchende Schüler, Einsatz von Streitschlichtern, Einleitung von Ordnungsmaßnahmen etc.) ist wichtig, um für die Schüler transpa-rent und konsequent handeln zu können. Bei schwerer wiegenden Vorkommnissen erfolgt die Nachsor-ge analog zu den im Kriseninterventionskonzept aufgezeigten Schritten.

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3.3.8 SexualerziehungSexualerziehung bedeutet – neben „biologischen Informationen“ – die Begleitung von Heranwachsenden in einer aufregenden Phase ihres Lebens, in der sie sich selber, ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse entde-cken und in den Zusammenhang ihrer Umwelt stellen. Sexualerziehung hat sehr viel mit Ich-Stärkung und Würde zu tun, mit Austausch und einander ernst nehmen. Sie beinhaltet die Förderung eines Dia-logs über die eigenen Erwartungen und die des anderen, über Ängste und Wünsche, über Hoffnung und Verantwortung. Gleichzeitig ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenen Körper und Sexualität Ziel von Sexualerziehung.

Die Sexualerziehung findet derzeit in den Stufen 6 und 9 statt. Die Eltern werden jeweils im Vorfeld über Ziele, Inhalte sowie Lehr- und Lernmittel der Sexualerziehung schriftlich informiert und somit in die Be-gleitung einbezogen. Für evtl. ergänzende notwendige Gespräche, stehen die Schulleitung, die Bera-tungslehrer sowie die Fach- und Klassenlehrer zur Verfügung.

3.3.9 Soziales EngagementDie Förderung des Bewusstseins für Menschen in Not – auch für jene, die nicht in unserem unmittelba-ren Umfeld leben – darf sich nicht auf die theoretische Ebene, d.h. auf die thematische Arbeit im Unter-richt, beschränken, sondern muss in konkretes, karitatives Handeln münden. Dies gilt gerade an einer katholischen Schule, deren vorrangiges Ziel die Einübung christlicher Nächstenliebe ist.

Die Sensibilisierung der Schüler für soziale Ungerechtigkeit und Not kann eher gelingen, wenn die unter-stützenden Mittel (Geld- oder Sachspenden) nicht einfach in eine Institution fließen, während die Bedürf-tigen selbst namenlos bleiben, sondern wenn die Schüler sich intensiv mit einem bestimmten Hilfsprojekt befassen und identifizieren können. Aus diesem Grunde konzentrieren sich die Aktivitäten unserer Schu-le vorrangig auf ein Dauerprojekt, das Straßenkinderprojekt „Nueva Luz“ (siehe 3.1.9).

Darüber hinaus versucht die Schulgemeinschaft durch spontane Unterstützungsaktionen auch anderwei-tig zu helfen (z.B. Sponsorenlauf für Haiti).

Es sind nicht immer Menschen weit weg von uns, die unserer Hilfe bedürfen. Bei einem Schülerkonzert mit dem Landespolizeiorchester NRW wurden Spenden für den Verein „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef e.V. gesammelt. Dieser Verein unterstützt bedürftige Familien vor Ort.

Es ist unser Anliegen, die bisherigen Aktivitäten fortzusetzen und das Bewusstsein der Schüler für die Bedeutung sozialen Engagements zu stärken, mit dem Ziel, dass sich die Schüler auch in ihrem späte-ren Leben für soziale Gerechtigkeit einsetzen und als Christen handeln.

3.3.10 Bewahrung der SchöpfungWie in unserem Leitsatz formuliert ist, betrachtet unsere Schulgemeinschaft den verantwortungsvollen Umgang mit unserer Schöpfung als herausragende Aufgabe menschlichen und christlichen Handelns. Hier stehen die Achtung des Lebens in seiner mannigfaltigen Gestalt, der Schutz der Natur sowie der behutsame Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen im Mittelpunkt unseres Bestrebens.

Achtung erwächst aus Verständnis. So ist die Kenntnis der Natur, ihrer Zusammenhänge und Gesetz-mäßigkeiten selbstverständlicher Inhalt unseres naturwissenschaftlichen Fachunterrichtes. Dabei wird auch die zentrale Rolle des Menschen als verantwortlicher Teil eines umfassenden und fragilen Gebäu-des kritisch beleuchtet. Jeder Einzelne trägt im Umgang mit der Umwelt eine besondere Verantwortung. Auf dieser Grundlage wird die konkrete Arbeit im Bereich Bewahrung der Schöpfung/ Förderung des Umweltbewusstseins geleistet durch:

• Umwelterziehung im Unterricht (z.B. fachübergreifende Behandlung umweltrelevanter Themen wie beispielsweise Umgang mit der Ressource „Wasser“ oder zukunftsichernde Energieversorgung)

• verantwortlichen Umgang mit Lebewesen (z.B. Pflege von Zimmerpflanzen in Klassenräumen und Tieren in der Aquarium-AG)

• Umweltschutz im Alltag (z.B. praktizierende Abfalltrennung in Klassen- und Fachräumen)

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• Außerschulische Aktivitäten (z.B. Teilnahme an Reinigungsaktionen der Stadt Bad Honnef).

Unsere Zielsetzung ist, die Schüler weiterhin für das Anliegen eines schonenden und nachhaltigen Um-gangs mit der Umwelt und Natur zu sensibilisieren. Dafür sind der praktische Umgang mit Lebewesen, die aktive Teilnahme der Schüler an den schulischen Umweltschutzmaßnahmen und das kreative Erar-beiten von Neuerungen und Verbesserungsvorschlägen im Bereich „Umweltschutz konkret“ unabding-bar. Auch in Zukunft sollen Projekte und projektorientierte Vorhaben im Bereich der Umwelterziehung stattfinden, da hier den Schülern ein ganzheitliches und erfahrungsbezogenes Lernen ermöglicht wird.

Das Engagement der Schüler in der bereits bestehenden Arbeitsgemeinschaft soll weiterhin gefördert werden.

3.3.11 Schule als Ort der Feste und FeiernDie Schule ist nicht nur ein Ort, an dem zusammen gelernt wird, sondern wo Menschen selbstverständ-lich miteinander feiern. Neben den regelmäßigen Feiern der Schulmessen oder Geburtstage bieten be-sondere Anlässe die Möglichkeit, Gemeinschaft auch mit den ehemaligen Schülern und Lehrern unbe-schwert und fröhlich zu erleben. Dazu einige Beispiele aus unserem Schulleben:

• Einführungsfeier für die neu aufgenommenen Fünftklässler, u.a. mit Begrüßung durch die „alten“ 5. Klassen;

• Tag der offenen Tür mit einem bunten Programm aus Unterricht, Theater, Kunst, Musik, AG-Präsen-tationen und Sport;

• Karneval mit einer von Schülern selbstgestalteten Feier;

• Patrozinium mit besonderen, oft jährlich wechselnden Projekten;

• Sommerfest mit musisch-künstlerischen und sportlichen Aktivitäten der Schüler;

• Abschlussfeier mit Würdigung von besonderen schulischen und sozialen Leistungen der Schüler.

3.3.12 Schulwanderungen und SchulfahrtenSchulwanderungen und Schulfahrten sind fester Bestandteil der Bildungs- und Erziehungsarbeit unserer Schule. Sie ermöglichen das Erleben von Gemeinschaft und gemeinsamen Erlebnissen und bieten Mög-lichkeiten sozialen Lernens sowie zur Stärkung der Klassengemeinschaft. Darüber hinaus lernen die Schüler bisher unbekannte Regionen, Landschaften und Länder kennen. Sie erkunden die Umwelt und Natur und nehmen an kulturellen Ereignissen teil. Sie erleben fremde Kulturen und öffnen sich für neue Begegnungen und Erfahrungen.

Die Schulwanderungen und Schulfahrten, die an unserer Schule durchgeführt werden, erwachsen pro-grammatisch aus dem Schulleben. Im Einzelnen sind dies:

• eine mehrtägige Klassenfahrt der 5. Klassen im Sinne der Unterstützung eines sanften Übergangs in die weiterführende Schule sowie zur Förderung der Klassenintegration;

• die alljährliche Teilnahme der 6. Klassen an der Schülerwallfahrt des Erzbistums Köln;

• die regelmäßige Durchführung von Besinnungstagen für die Klassen 8 im Sinne religiöser Bildung und Erziehung;

• der Schüleraustausch mit unserer französischen Partnerschule in Saint-Dié im Wechsel mit Fahrten nach London zur Förderung der fremdsprachlichen Kompetenz und Weltoffenheit (s. auch Abschnitt 3.2.7);

• eine mehrtägige Klassenfahrt der 10. Klassen zur letztmaligen Stärkung der Klassengemeinschaft;

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• eine freiwillige Studienfahrt der 10. Klassen in die Hauptstadt Berlin zur Auseinandersetzung der Schüler mit der Geschichte, Politik und Kultur unseres Landes. In dieser Zeit arbeiten Schüler der Klassen 10, die nicht nach Berlin mitfahren, an einem Geschichtsprojekt. Dazu gehören beispielswei-se die Besuche des Adenauerhauses in Rhöndorf und des Hauses der Geschichte in Bonn.

Die Einbindung von Schulwanderungen und Schulfahrten in den Unterricht ist selbstverständlich.

Die Schulfahrten und Schulwanderungen sollen auch in Zukunft mit großem Engagement durchgeführt werden. Eine gute Zusammenarbeit der Lehrer, die die Fahrten vorbereiten und begleiten, ist schon jetzt gegeben. Außerdem ist es unser Anliegen, den Schülern ihre Mitverantwortung für das Gelingen von Schulfahrten und Schulwanderungen bewusst zu machen.

3.3.13 ElternbeteiligungEltern und Lehrer sind gemeinsam für die Erziehung ihrer Kinder und Jugendlichen zuständig. Damit die Eltern zusammen mit den Lehrern auf die Kinder Einfluss nehmen können, werden sie in die schulische Arbeit einbezogen. Ein direkter Kontakt ist während der Sprechstunden oder an den Elternsprechtagen möglich. Bei Bedarf (z.B. nicht gemachten Hausaufgaben oder besonderen Vorkommnissen) werden die Eltern unmittelbar informiert. Dies erfolgt entweder schriftlich nach einem festgelegten Rhythmus (Haus-aufgabenbriefe) oder telefonisch. Eltern und gewählte Elternvertreter sind Mitglieder der Erziehungs-maßnahmenkonferenzen, Fach- und Schulkonferenzen.

Des weiteren können sich Eltern aktiv am Schulleben beteiligen. Die Förderung verschiedener Projekte durch den Schulförderverein St. Josef e.V., das Angebot in der „Gesunden Pause“ (s. o.), musikalische Begleitung der Schulgottesdienste oder Organisation von Schulfesten verdankt unsere Schule beson-ders dem vielfältigen Engagement von Eltern.

4 Ausblick

Das vorliegende Schulprogramm stellt ein in vielen Teilen schon ausgereiftes und erprobtes Konzept für die pädagogische Arbeit an unserer Schule in den nächsten Jahren dar. Es enthält aber auch neue Ide-en und Vorhaben, die in einer lebendigen und durchaus vielstimmigen Auseinandersetzung ausgearbei-tet, weiterentwickelt und umgesetzt werden sollen. In diesem Sinne handelt es sich bei der vorliegenden Fassung unseres Schulprogramms nicht um ein umfassendes, abgeschlossenes Konzept, sondern um ein fundiertes Zwischenergebnis eines dynamischen Entwicklungsprozesses hin zu einem Schulpro-gramm, das den Vorstellungen und Möglichkeiten unserer Schule und aller am Schulleben Beteiligten entspricht.

Im Folgenden wird das weitere Vorgehen hinsichtlich der Fortführung und Realisierung unseres Schul-programms vorgestellt. Dieser Arbeitsplan zur Umsetzung und Weiterentwicklung des Schulpro-gramms soll ein Instrument sein, um die Qualität unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit zu gewährleis-ten.

4.1 Steuerung

Die Steuerung des Qualitätsprozesses an unserer Schule erfolgt durch die für die Arbeitsschwerpunkte zuständigen Personen im Benehmen mit dem Schulleiter und / oder einer von ihm benannten Lehrper-son. Bei Bedarf wird das Schulentwicklungsteam einberufen.

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4.2 Zeitliche Planung

Viele Aspekte unseres Schulprogramms werden während der kommenden Schuljahre im Rahmen unse-rer alltäglichen schulischen Arbeit aufgegriffen, umgesetzt und weiterentwickelt.

Pro Schuljahr sollen maximal zwei Arbeitsschwerpunkte des Schulprogramms besonders intensiv umge-setzt und weiterentwickelt werden. Mögliche Arbeitsschwerpunkte ergeben sich aus den großen Evalua-tionsmaßnahmen (SEIS, QA) sowie aus aktuellen und regelmäßigen Bestandsaufnahmen.

Die Arbeitsschwerpunkte sollen abwechselnd aus den drei Hauptbereichen des Schulprogramms ent-nommen werden.

Beispiele für Arbeitsschwerpunkte aus dem Bereich „Lernen und Lehren“ können sein:

• Förderung der praktischen Handlungskompetenz der Lehrer und Schüler im technischen Bereich

• Weiterentwicklung des selbstbestimmten und selbstgesteuerten Lernens

4.3 Arbeitsphasen im jeweiligen Schuljahr

Das Schulentwicklungsteam schlägt der Lehrerkonferenz mögliche Arbeitsschwerpunkte vor.

Die Lehrerkonferenz legt die Arbeitsschwerpunkte fest, wählt - je nach Thematik fachschaftsübergreifend oder fachschaftsbezogen - Inhalte aus und formuliert zu Beginn eines jeden Schuljahres konkrete Ziele, die erreicht werden sollen. Am Ende des jeweiligen Schuljahres findet eine Ergebnisüberprüfung statt.

4.4 Zwischenevaluation

Nach jeweils drei Schuljahren erfolgt auf der Grundlage bis dahin gemachter Erfahrungen und noch fest-zulegender Kriterien eine Zwischenevaluation. Die nächste große Evaluation wird im Jahr 2014 die nächste SEIS Befragung sein.

Bad Honnef, September 2011

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