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Schweizer Landtechnik Mai 2012

Schweizer Landtechnik

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Ausgabe Mai 2012

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Page 1: Schweizer Landtechnik

SchweizerLandtechnikSeptember 2011 SchweizerLandtechnikMai 2012

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35 2012 Schweizer Landtechnik

Editorial • Inhalt Mai 2012 n

Editorial

Ueli Zweifel

Nur das Beste ist gut genugWas aber das Beste ist, darüber

gehen die Meinungen – glücklicher-

weise – auseinander, sonst wäre das

Leben ein- statt vielfältig. Vielfältig

präsentiert sich die vorliegende

Schweizer Landtechnik mit einem

Schwerpunkt bei der Futterernte. Die

Titelgeschichte breitet in diesem

Zusammenhang die neusten Entwick-

lungen auf dem Gebiet der Rundball-

pressen aus. Diese haben je nach

Hauptverwendungszweck neue

Baugruppen erhalten, die dazu

angelegt sind, die Erfolgsgeschichte

der Rundballensiliertechnik

fortzuschreiben.

Bei den Kreiselschwader schwören

die Anbieter und Anwender auf ihre

Produkte mit unterschiedlich

eingreifenden Zinkenformen als die

am besten geeigneten, um wertvol-

les Wiesenfutter schonend zu kehren

(ab Seite 17). Während sich hier

konstruktiv im Prinzip wenig verän-

dert hat, bekommt der Kreiselschwa-

der Konkurrenz durch den Band-

schwader und auch ein wenig von

Sternrad- und Schwadrechen

altbekannter Schule (ab Seite 21).

Eine wesentliche Rolle für die

Ertragsbildung spielt auch die

gezielte Wiesenerneuerung. Dazu

sind die grundlegenden Gedanken ab

Seite 15 zusammengefasst. Daran

reiht sich eine Fülle weiterer lesens-

werter Artikel an.

Und auch der SVLT will für seine

Mitglieder nur das Beste. Der Bericht

zur Kaderkonferenz in Riniken rückt

diesbezüglich die zahlreichen

Aktivitäten in den Mittelpunkt, die

der Verband in die Wege geleitet hat.

Ausgabe Nr. 6/7 erscheint am

14. Juni 2012

n Markt

5 Rundballenpressen: besser, schneller, wirtschaftlich12 Grünlandpflege und Wiesenerneuerung 17 Kreiselheuer: Die Zinkenform bestimmt das Profil20 Preisübergabe «Kuh des Jahres»21 Anspruchsvolle Schwadtechnik

n SVLT

24 Sektionen AG, BE, BS/BL, LU, SG, ZH 25 Richtansätze für Lohnarbeiten 26/27 GV – Berichte SZ/UR, NW 28 Werkstattkurse und Werkstattlehrgang K 25 29 Fahrkurs G4030 Weiterbildung für G40-Instruktoren31 GV der schweizerischen Pflügervereinigung32 Kaderkonferenz: vier Pfeiler im Fokus 34 Markierung von Breitbereifungen 35 Flurbegehung Mais-Streifenfrässaat

n Impression

36 50 Jahre Vögeli + Berger 39 Hausmesse Kuoni Landtechnik AG40 Innovation: klein, aber Teleskop

n Wissen

43 Traktorkauf: Was sagen die Motorkennzahlen?47 Stufenlosgetriebe: Mensch bleibt Risikofaktor

n Plattform

50 175 Jahre John Deere52 Wechselrichter: Herz der Solaranlage56 Triumph der erneuerbaren Energien58 Cultan – Praxiserfahrungen

n Passion

61 «On Road» starke Freiburger Veranstaltung

n Management

62 Unkrautregulierung durch Abflammen64 Motormäher: Fitness für Geländeprofis

n Sicherheit

67 Unfallfreier Motormähereinsatz

70 Impressum und TGF der Sektionen

71 ART 751 Grassilagen in Schweizer Flachsilos

12

25

Nach wie vor grosses Marktpotenzial bei Rundballenpressen. (Bild: Dominik Sennl)

52

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Markt n

Besser – schneller – wirtschaftlichDas Rad kann man nicht neu erfinden. Die Rundbal-lenpresse hingegen schon. Auf der Agritechnica im November 2011 konnte sich der Besucher einen Überblick darüber verschaffen, welche Entwick-lungstrends im Bereich Rundballenpressen zurzeit aktuell sind.

Ruedi Burkhalter

Rundballenpressen werden stetig weiter-entwickelt. Auf dem Pressenmarkt sind vor allem fünf Hauptentwicklungstrends auszumachen, die gleichzeitig für den Anwender die wichtigsten Eigenschaften und somit Argumente für den Kauf einer Rundballenpresse darstellen:

• Qualität bzw. Eigenschaften der Rundballen: Sie wirkt sich direkt auf die Futterqualität, die Umschlags- und Lager-kosten sowie die anschliessende Verwen-dung des Ernteguts aus. Sie wird durch alle Bestandteile bestimmt, die mit dem Futter in Kontakt kommen.

• Arbeitsgeschwindigkeit: Sie ent-scheidet darüber, wie gross die jährliche Auslastung sein kann und wie viel Ernte-gut mit einer Maschine in einem kurzen Erntezeitfenster geborgen werden kann.• Kosten pro Balle: Sie ergeben sich aus einer Vielzahl von Faktoren wie Energie-verbrauch, Wartungsaufwand, Reparatur-anfälligkeit, Verschleiss und Lebensdauer.• Vielseitigkeit im Einsatz: Sie be-stimmt, welche Vielfalt von Arbeiten (Si-lage, Stroh, Dürrfutter) mit einer genü-genden Beurteilung (Kombination der Punkte 1 bis 3) mit einer einzigen Maschi-ne erledigt werden können.• Handhabung im praktischen Ein-satz: Sie bestimmt unter anderem darü-ber, wie einfach die Maschine zu bedie-nen ist, wie gut die theoretische Leistung der Maschine in der Praxis nutzbar ist.

Pressorgan bestimmt PressqualitätDie Ballenqualität wird in erster Linie durch die Ausgestaltung der Presskam-mer beeinflusst. Grundsätzlich unterschei-

Dank Innovationen wie dem Schnellauswurfsystem von John Deere kann die Leistung von Rundballenpressen erhöht werden. (Bilder: Werkfotos)

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n Markt

6

det man Pressen mit fester, variabler und neu auch semivariabler Kammer. Rundbal-len werden in der Presskammer durch die Seitenwände und vor allem durch mecha-nisch rotierenden Pressorgane geformt. Als Pressorgane kommen verschiedene Kombinationen von Walzen und Stabele-vatoren zum Einsatz. Bei der einfachsten und leichtesten Bauweise besteht die Rundung der Ballenkammer aus einem Stabkettenelevator, meist kombiniert mit zwei bis drei Walzen beim Einzug des Ernteguts. Der Stabkettenelevator zeichnet sich aus durch einen geringen Leistungs-bedarf, gute Fördereigenschaften, jedoch einen relativ hohen Verschleiss aus.

Hoher Leistungsbedarf mit WalzenFür den schweren Einsatz in Silage wer-den am häufigsten Pressen verwendet, deren Rundung der Kammer aus Walzen oder Stabelevatoren bestehen. Diese sind robust und bei feuchtem Futter wenig störungsanfällig. Sie erreichen unter die-sen Bedingungen auch die höchsten Ver-dichtungswerte. Claas strebt mit dem «Maximum Pressure System» (MPS) eine noch stärkere Verdichtung an. Durch zu-sätzlichen starken hydraulischen Druck auf drei bewegliche Walzen kann in der Endphase des Pressvorgangs zusätzlicher Raum für noch mehr Erntegut geschaffen werden. Durch die bogenförmige Anord-nung dieser Walzen rotieren die Ballen in der Presskammer mit minimiertem Kraft-aufwand. Bis zu 1,3 t MPS II Druck zur Kernverdichtung und 20% mehr Schliess-druck, d.h. 4,8 t Druck zur Ballenverdich-tung, bietet die ROLLANT mit dem MPS II. Mehr Pressdichte, hochverdichtete und damit optimal lagerfähige Ballen sind laut Claas die Vorzüge des MPS II.

Übergabe kostet EnergieGrundsätzlich gilt: Je häufiger das Ernte-gut von einem Pressorgan zum nächsten übergeben wird, desto grösser ist der Leistungsbedarf für den Antrieb und desto grösser sind in trockenem Erntegut

die Bröckelverluste. Bei einer Presse mit einem Stabkettenelevator wird das Ernte-gut pro Ballenumdrehung nur dreimal von einem Pressorgan auf das andere übergeben, bei einer Walzenpresse mit 17 Walzen hingegen 17-mal. Der Grund für den höheren Leistungsbedarf der Walzenpresse besteht darin, dass in der Zone, in der das Futter von einer Walze auf die andere übergeben wird, die bei-den rotierenden Walzen im Prinzip ge-geneinander arbeiten. Das führt zu einem unsanften Richtungswechsel und zu einer entsprechend hohen Beanspruchung des Ernteguts. Die Walzenpresse kommt zudem nicht gut mit kurzem, bröckligem Stroh zurecht. Da die Walzen das Ernte-gut nicht auf ihrer ganzen Oberläche genau in die Drehrichtung fördern, ist bei dieser Presskammer das Risiko am gröss-ten, dass sich beim Beginn der Kammer-füllung der «Futterhaufen» zu spät bzw. nur ungenügend zu drehen beginnt. Un-regelmässige Ballen mit schlechter ver-dichteten Zonen können die Folge sein. Die höheren Bröckelverluste werden nicht nur durch die zahlreichen Übergabepunk-te verursacht, sondern auch dadurch, dass die Kammer zwischen zwei Walzen nicht vollständig geschlossen ist und

deshalb kontinuierlich Feinanteile verlo-ren gehen können. Dies im Gegensatz zur Presse mit Stabkettenelevator, die aussen herum durch ein Blech geschlossen ist, über das Feinanteile wieder zurück in den Zufuhrkanal fallen können. Aus diesen Überlegungen werden auch Pressen gebaut, bei denen Walzen und Stabketten kombiniert zum Einsatz kom-men. Zuerst wird bei dieser Bauweise das Futter durch die Stabketten im hinteren Teil der Presskammer nach oben geför-dert und dann im vorderen Teil der Presskammer durch Walzen zusätzlich verdichtet. So können die Vorteile beider Systeme kombiniert werden. Gemeinsam haben alle Festkammerpressen die Eigen-schaft, dass die Kammer in ihrer ganzen Grösse zuerst mit lockerem Futter gefüllt werden muss, bevor die Drehbewegung des Ballens und somit die Verdichtung von aussen nach innen einsetzt. Dies im Gegensatz zu den Pressen mit variabler Presskammer, bei denen der Pressvor-gang von einem rund 60 cm grossen Kern bis zur vollen Grösse kontinuierlich ab-läuft. Dies ermöglicht es, die Dichte nach Wunsch im Ballen in jeder Schicht unter-schiedlich zu steuern. Bei elekronisch ge-steuerten Pressen mit va riabler Presskam-

Festkammer mit Stabkettenelevator: leichte Bauweise mit guten Fördereigenschaften.

Festkammer mit Stabketten und Walzen: vereint die Vorteile beider Pressorgane.

Festkammer mit Walzen: werden vorwie-gend in Silage abgesetzt.

Kverneland bietet nebst einer herkömmlich gebauten variablen Kammer (oben) die Intelligent-Density-Ballenkammer, die auch für Silage gut geeignet ist.

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Markt n

mer lassen sich teilweise für Bereiche (Kern, Mitte, Rand) unterschiedliche Pressdrücke vorwählen.

Neue Kategorie semivariabelAls bisher einziger Hersteller führte Krone 2007 die semivariable Presskammer unter dem Namen Comprima ein. Diese Press-kammer arbeitet grundsätzlich nach dem Verdichtungsprinzip der Festkammer, hat aber zwei Besonderheiten: Anstelle eines Stabkettenelevators setzt Krone hier einen Stab-Gurt-Förderer mit der Be-zeichnung NovoGrip ein. Hier kommt

ganz einfach anstelle der Kette ein hoch-fester Gurt aus Polyester und Polyamid und beidseitig aufvulkanisierten Gummi-lagen zum Einsatz. Dieses System vereint die guten Fördereigenschaften der Stab-ketten-Elevator-Pressen mit der Laufruhe einer Riemenpresse. Im Vergleich zum Stabkettenelevator soll NovoGrip eine viel längere Lebensdauer haben (Werksga-rantie 20 000 Ballen). Die zweite Besonderheit ist die Führung der Gummi-gewebegurte. In der ersten Ballenfor-mungsphase läuft NovoGrip auf Füh-rungsrollen und bildet so eine mehreckige

Kammer. Der daraus entstehende Walk-effekt sorgt für eine hohe Vorverdich-tung. Mit zunehmender Füllung wird das Pressorgan durch das Erntegut nach aus-sen gedrückt. Schliesslich heben die Ge-webegurte von den oberen Umlenkrollen ab. Der gespannte Gewebegurt ist länger als bei einer Festkammerpresse und kann nun die Kammer bei Bedarf bis auf einen Ballendurchmesser von maximal 1,50 m vergrössern. Bei den Pressen mit variabler Kammer kommen meistens Riemen bzw. Bänder zum Einsatz. Hier macht es einen Unter-

Die semivariable Ballenkammer von Krone arbeitet nach dem Festkammerprinzip. Beim Start (links) ist die Kammer eckig. Nach dem Erreichen des Normalformats (Mitte) hebt sich das Pressorgan über die Führungsrollen ab und ermöglicht einen grösseren Durchmesser (rechts).

Beim System MPS II von Claas wird auf drei Walzen zusätzlichen Druck ausgeübt.

Die «RPC 445 Tornado» von Lely Welger ist eine einzigartige Presswickelkombination mit variabler Kammer, CPS-System und für den Transport aufklappbarem Wickeltisch.

Beim «Constant Pressure System» (CPS) von Lely werden die Riemen beim Ballenstart durch Federn, später hydraulisch gespannt. So ist eine konstante Dichte bis ganz aussen möglich.

Die «IBIO» von Kuhn ist die einzige Kombination, die in der Presskammer auch wickelt.

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Die Geburtsstätte derMERLO-Teleskopstapler besucht

Merlo ist weltweit führend in Entwick-lung, Konstruktion und Bau von Teles-kopstaplern. Die Produktionsstätten be-finden sich in der Provinz Cuneo imNordosten Italiens. Auf demselben Ge-lände hat das Forschungszentrum derGruppe seinen Sitz. Die Aktivitäten wer-den in über 130 000 m2 gedeckten Ge-bäuden ausgeführt. Ein top-modernesVersuchsgelände ist ebenfalls integ-riert. Jährlich produziert Merlo rund6000 Einheiten, welche ihren Absatzmittlerweile in der ganzen Welt finden.Die Firma W. Mahler AG ist offiziellerImporteur und Partner von Merlo für dieganze Schweiz.Einen Augenschein und die Dimensionenund Aktivitäten von Merlo live erleben,diese Exklusivität bot die Firma W. MahlerAG ihren Kunden. Vom 20. bis 22. März2012 durften rund 30 Besitzer von MerloTeleskopstaplern die Entwicklungsstät-ten, Produktionshallen und das Testge-lände besuchen. Der unter kompetenterLeitung geführte Rundgang bestärkte dieKunden erneut, das richtige Produkt ge-kauft zu haben. Erstaunt über die Grössedes Werkes und die präzisen und organi-sierten Abläufe hinterlassen einen blei-

benden Eindruck. In einem Merlo-Teles-kopstapler befinden sich über 92% vonMerlo in Eigenregie entwickelten, kons-truierten und produzierten Teile. DieseTeile werden exklusiv in den Merlo-Teles-kopstaplern verbaut, eine Belieferung anDritte ist ausgeschlossen. Ein wichtigerAnteil und die Garantie für ein erfolgrei-ches Bestehen ist aus Sicht der Verant-wortlichen bei Merlo die Investition inForschung und Entwicklung. Rund 10%des erwirtschafteten Gewinnes werden indiesen Bereich reinvestiert. Heute sindrund 40 Entwicklungen von Merlo paten-tiert und rechtlich geschützt. Dies be-weist, dass Merlo eine absolute Spitzen-position und Vorreiterrolle beiTeleskopstaplern inne hat. Die Mitarbei-tenden stehen im Zentrum von Merlo,dank ihrem Gedankengut, dem Engage-ment und des Know-how ist eine hoheQualität und Innovation garantiert. Sehenwie etwas entsteht ist das eine, Fühlendas andere. Im eigens für Test und Vor-führungen erbauten Gelände durften dieBesucher die Fahrzeuge fahren und tes-ten.Selbstverständlich kamen auch die kuli-narischen Vorzüge, welche das Piemontbietet, nicht zu kurz. Für den einen oderanderen Mitreisenden stellte dieser Aus-flug einen richtigen Kurzurlaub dar unddas ganze zum Nulltarif. Eindrücke, diebleiben.

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schied, ob die Gurten den Ballen in einem oder zwei Abschnitten umfassen. Vicon beispielsweise hat beide Systeme im Pro-gramm: Die Pressen mit variabler Press-kammer RV4116 (80 bis 165 cm Ballen-durchmesser) und RV4118 (80 bis 180 cm Ballendurchmesser) sind durch die auf dem Markt übliche Führung der fünf Pressbänder vor allem für grossen Durch-satz bei schonender Arbeitsweise für den Einsatz in Heu und Stroh gebaut. Die Modelle mit variabler Presskammer RV4216 (0,6 bis 1,65 m Ballendurchmes-ser) und RV4220 (0,6 bis 2 m Ballendurch-messer) arbeiten ebenfalls mit fünf Pressbändern. Sie sind jedoch mit der neu entwickelten «Intelligent Density»-Ballen-kammer (ID) ausgerüstet. Die Bänder-spannarme sind bei diesem System so angeordnet, dass der Ballen von Anfang bis Ende immer von einem Bandstück

umschlossen wird. Die beiden aggressive-ren der drei Walzen sind mit Abstreifern versehen. Mit dieser Bauweise wird ge-währleistet, dass der Ballen sofort bei Pressbeginn anfängt, sich zu drehen. An-dererseits ermöglicht dieses System, die Vorteile von Bänder- und Festkammer-presse zu vereinen: Die Presse soll auch in feuchter Silage störungsfrei formstabile und dichte Ballen erzeugen, aber auch Dürrfutter und Stroh mit der typischen, futterschonenden Arbeitsweise einer Bänderpresse verarbeiten. Eine besonde-re, auch in der innovativen Presswickel-Kombination RPC 445 Tornado zum Ein-satz kommende, für Silage geeignete variable Presskammer baut Lely Welger. Das Constant Pressure System (CPS) ist laut Hersteller das einzige, das eine kon-stante Ballendichte bis zum maximalen Durchmesser gewährleistet.

Schnellauswurf steigert LeistungMit einem neuen Presskammersystem und einem innovativen Auswurfkonzept auf der Pressenserie 900 will John Deere neue Massstäbe punkto Produktivität und Vielseitigkeit setzen. Eine erste Be-sonderheit dieser Maschine ist der robu-ste durchgehende Rahmen, hinter dem sich ein einmaliges Konzept verbirgt: Bei diesen Pressen erfüllen die Seitenwände der Presskammer keine tragende Funk-tion. Die beiden breiten Endlosriemen sind am Rahmen und nicht an der Ballen-kammer befestigt. Die von den anderen Komponenten vollkommen abgetrennte Ballenkammer mit einem revolutionären Schnellauswurfsystem ist das Herzstück des Systems, das ins Auge sticht. Sobald der Ballen fertig gepresst ist, öffnet sich die Kammer und schieben sich die Seiten-wände nach aussen und lassen den Ballen in weniger als fünf Sekunden frei. So sol-len die Pressen der Serie 900 laut John Deere für den Ballenauswurf weniger als einen Fünftel der Zeit benötigen als her-kömmliche Pressen. Das Schnellauswurf-system zeichnet sich dadurch aus, dass auf eine herkömmliche Heckklappe ver-zichtet wurde. Neben der Zeiteinsparung ist das Schnellauswurfsystem ca. 60% leichter als eine Heckklappe. Diese merk-liche Entlastung wirkt sich wiederum po-sitiv auf die Lebensdauer der Maschine und auf die Haltbarkeit der Presse aus. Mit dieser ISOBUS-kompatiblen Presse kann man laut Hersteller weit mehr als 70 Ballen pro Stunde pressen. Eine weitere Besonderheit dieser Maschine: Die Trak-tor-Ballenpressen-Automatisierung (TBA) ist eine Lösung, welche sich zur Automa-tisierung aller Abläufe die ISOBUS-Tech-nologie zunutze macht. Sensoren in der Ballenpresse signalisieren dem Traktor, dass die Kammer gefüllt ist. Hierauf stoppt der Antrieb automatisch den Traktor. Der Bindevorgang und der Bal-

Beim Schnellauswurfsystem der Serie 900 von John Deere wurde auf eine schwere Heckklappe ganz verzichtet. Beim Auswer-fen weichen die Kammerwände nach aussen, und der Vorhang öffnet sich.

Die Krone Ultima ist die erste Presswickelkombination, die dank einer Vorverdichtungskammer ohne anzuhalten binden und auswerfen kann.

Bei den Typen Comprima und Ultima setzt Krone anstelle vom Kettenelevator den NovoGrip-Gurt-Stab-Elevator ein.

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lenauswurf werden gestartet, und das System teilt dem Fahrer mit, sobald er wieder weiterfahren kann. Insbesondere unerfahrene Bediener sollen mit diesem System ihre Produktivität bedeutend steigern können, indem sie Leerlaufzeiten vermeiden und sich mehr auf die Lenkung und Einstellung der richtigen Geschwin-digkeit konzentrieren.Neben der Presskammer ist die Beschi-ckung einer der wichtigsten Faktoren, die über die Ballenqualität entscheiden. Das Erntegut sollte in Form einer möglichst regelmässigen «Matratze» in die Kammer gelangen. Grundsätzlich gilt: je dicker die zugeführten Materialschichten sind, desto schwieriger ist es, eine gute Verdichtung zu erzielen. Insbesondere in der letzten Phase des Pressvorgangs verleitet eine grosse Motorleistung dazu, zu schnell zu fahren. Hier versuchen die Entwickler, durch verschiedene technische Massnah-men die Materialzufuhr zu optimieren. Eine dieser Möglichkeiten besteht darin, das Erntegut zuerst durch eine schnell laufende, ungesteuerte Pickup mit Nieder-halter stark zu beschleunigen und dann vor dem Beschickungs- bzw. Schneidrotor wieder etwas abzubremsen. Durch diesen Dosiereffekt können unregelmässige Schwaden etwas ausgeglichen und auf die Presskammerbreite besser verteilt werden. Einen vergleichbaren Effekt nutzt übrigens der Ladewagenhersteller Strautmann mit dem CFS-System, bei dem das Futter durch eine Beschleunigerwalze gefördert und gleichzeitig in der Breite besser verteilt wird.

Erste NonstoppresseEine Maschine mit einem neuartigen Zu-fuhrsystem präsentierte Krone an der letzten Agritechnica mit einer Vorserien-maschine des Modells «Ultima». Die Ultima ist weltweit die erste Press-Wickelkom bination, die während der Netzbindung und Ballenübergabe weiter-fahren und Erntegut aufnehmen kann. Sie verfügt über die gleiche semivariable Presskammer wie die bereits erwähnte Comprima. Der Nonstopeinsatz wird durch eine Vorpresskammer ermöglicht, die das Erntegut während der Binde- und Ballenübergabephase sammelt und vor-verdichtet. Diese Vorpresskammer wird durch zwei keilförmig angeordnete För-derbänder begrenzt, zwischen denen auch während des normalen Pressvor-gangs das Erntegut vorverdichtet und in einer gleichmässigen Schicht in die Press-kammer weiterbefördert wird. Die Anzahl der gepressten Ballen pro Stunde erhöht sich durch die Vorpresskammer laut Krone im Vergleich zu bekannten Rund-ballen-Press-Wickelverfahren um bis zu 50%. Bei zusätzlicher Verwendung des Tractor-Implement-Managements (TIM) wird der Fahrer entlastet. Die Maschine regelt dabei die Fahrgeschwindigkeit des Traktors. Das TIM kann die Traktorfahrge-schwindigkeit über die Auslastung der Maschine regeln. Die Presse wird trotz maximaler Auslastung nicht «überfüt-tert». Ein störungsfreier Ablauf bei höchster Pressdichte und Leistung ist laut Krone dank TIM kontinuierlich gewähr-leistet. Von der Ultima gibt es zurzeit erst

einige Vorserienmaschinen, die im Test-betrieb laufen. Die Auslieferung der er-sten Serienmaschinen ist nicht vor 2013 geplant.

Trend zur FolienbindungNeue Massstäbe bei der Herstellung von Siloballen setzt Orkel mit dem «HiQ Smartbaler». Es handelt sich dabei um die weltweit erste und bisher einzige Press-Wickel-Kombination, die mit dem paten-tierten HiT-Bindesystem erstmals in der Serienausrüstung eine spezielle Mantelfo-lie mit höchster Spannung um den Ballen wickeln kann. Dadurch bleibt der Ballen kompakter und stabiler. Vor allem aber wird das Futter durch die Folienbindung besser gegen das Eindringen von Sauer-stoff geschützt. Ballen mit Mantelfolie sind vor allem auf der runden Seite grundsätzlich besser geschützt vor Be-schädigungen durch Tiere (z.B. Vögel) und sind robuster für den Ballentransport. Kommt es trotzdem zu einer Beschädi-gung der Mantelfolie, dichtet die Folie seitlich besser ab als ein Netz. Das heisst, dass Luft bzw. Sauerstoff sich so weniger schnell und weniger weit innerhalb des Futters verbreiten können. Die Silagequa-lität wird dadurch laut Orkel merklich er-höht. Folien oder Netzrollen können von beiden Seiten in die Vorratswanne der HiT-Bindung geschoben werden, ohne dass auf die Presse geklettert werden muss. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Netz: Die Wickelfolie und die Man-telfolie bilden eine Einheit, die einfach vom Futter getrennt werden kann. Ma-schinelles Öffnen der Ballen wird mit einfachen Geräten möglich, da die Tren-nung von Netz und Folie zur Entsorgung entfällt. Für Stroh und Heu kann in der Maschine wie bisher ein Netz eingesetzt werden. n

Mit dem HiQ Smartbaler bietet Orkel die erste und einzige Presswickelkombination an, die den Ballen mit Netz oder Mantelfolie binden kann.

In der Vorratskammer kann man Netz und Mantelfolie gleichzeitig mitführen.

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Eine nachhaltige Wiesen- und Weidepfle-ge beginnt bereits im Vorjahr. Für Gräser- und Kleearten ist das sichere Überwintern stark abhängig von der Blattfläche, mit der sie in den Winter gehen. Je grösser beispielsweise die Blattfläche von Weiss-klee vor dem Winter ist, desto schneller entwickelt er sich im folgenden Frühling. In Irland wurde bereits früher festgestellt, dass jeder zusätzliche Weidetag zwischen Oktober und Dezember eine Verminde-rung des Ertrages im Frühjahr zur Folge hat. Wegen der unterschiedlichen klima-tischen Verhältnisse in Irland und in der Schweiz war es notwendig, die Auswir-kungen einer späten Herbstnutzung auch unter unseren Bedingungen zu untersu-chen. Die Ergebnisse aus schweizerischen

Versuchen deckten sich im Durchschnitt in der Tat ziemlich genau mit den Resulta-ten aus Irland. Versuche von O’Donovan (2002) in Irland ergaben, dass jeder Tag, der im Herbst zwischen dem 1. Oktober und dem 11. Dezember länger genutzt wurde, einen Rückgang des Ertrags im nächsten Frühjahr von 15 kg TS/ha zur Folge hatte. Aus den schweizerischen Durchschnittszahlen ergab sich ein Mi-nuswert von 16 kg TS/ha pro Tag.

Wenn Lücken entstehen ...Durch ein Ungleichgewicht von Dün-gungs- und Nutzungintensität verändert sich die Pflanzengemeinschaft. Zu viele Nährstoffe fördern grobstänglige Kräuter, durch zu wenige Nährstoffe werden

niedrig wachsende Gräser und rosetten-bildende Kräuter gefördert. Eine allzu frühe erste Nutzung im Frühjahr durch zu häufige, aber auch durch zu späte und zu lange Nutzung im Herbst schädigt die guten Futterpflanzen, sodass sie allmäh-lich verschwinden. Kahlfröste, wie im zu-rückliegenden Winter, können grosse Lü-cken verursachen. Dies trifft auch für den Schneeschimmel zu, erkennbar an den weissen Pilzfäden, der unter der Schnee-decke und auf ungefrorenem Boden wächst.

... durch mechanische Einwirkungen …Zunehmend verschwinden gute Futter-pflanzen aufgrund von Strukturschäden

Grünlandpflegeund

WiesenerneuerungDas Erscheinungsbild einer Wiese ist immer ein Spiegelbild der Umweltbedingungen. Es ist in jedem Fall einfacher, durch abgestimmte Düngung und Nutzung Wiesenbestände in ihrer idealen Bestandeszusammensetzung zu erhalten, als dies durch technische Massnahmen anzustreben. Mit unterschiedlichen Saattechniken können auf schadhaften Flächen geeignete Übersaatmischungen ausgebracht werden.

Ruedi Hunger

Am Anfang der Grünlandpflege steht das Erkennen von Schäden und von Fehlentwicklungen sowie vor allem auch von Pflanzenarten. (Bild: Ursina Heinz)

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im Boden und hinterlassen Lücken im Grasbestand. Als Ursache kommen zahl-reiche und flächendeckende Überfahrten mit immer schwereren Maschinen, aber auch Trittschäden von Weidetieren auf zu nassem Boden infrage. Selektive Über-nutzung auf Standweiden verändern Futterbestände ebenso wie extreme Nässe oder Trockenheitsstress. Grosse Schäden entstehen durch Engerlinge und Mäuse. Vereinzelt können selbst «aus dem Ruder gelaufene» Regenwurmpopu-lationen eine so grosse Grasnarbenver-schmutzung verursachen, dass geeignete Massnahmen notwendig werden.

... und schlechte EinstellungZu tiefes Mähen schädigt viele Gräser und Leguminosen, weil ihnen die Nährstoffre-serve, angelegt für einen raschen Aus-trieb, weggeschnitten wird. Dadurch ver-ändert sich das Konkurrenzverhältnis im Bestand. Pflanzen können auch ersticken, wenn sie mit einer grossen und schlecht verteilten Mistgabe oder mit einem «Gül-leteppich» überdeckt werden. Schädliche Lücken im Bestand sind dann die Folge. Der Pflanzenbestand einer Wiese ist immer ein Spiegelbild seiner Umweltbe-dingungen. Es gibt zahlreiche Ursachen, warum Wiesen und Weiden lückenhafte und qualitativ schlechte Pflanzenbestän-de aufweisen. Mit regelmässigen Über-saaten werden Schäden in Wiesen und Weiden bei idealen Bedingungen weitge-hend behoben und Pflanzenbestände verbessert. Je nach Situation wird einmal bis mehrmals jährlich übersät. Die Saat-menge beträgt üblicherweise 20 kg je Hektare. Übersaaten sind mit einem nicht unerheblichen Risiko behaftet. Die For-

schungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) geht davon aus, dass drei von sieben Übersaaten nicht gelingen.

Keine ErfolgsgarantieDer richtige Zeitpunkt ist der wichtigste Erfolgsfaktor. Die Konkurrenz des Bestan-des und die Wasserversorgung sind ebenfalls sehr wichtige Erfolgsfaktoren. Die Verwendung einer geeigneten Mi-schung, verbunden mit der richtigen Saatmenge, schafft gute Voraussetzun-gen für eine erfolgreiche Übersaat. Schliesslich trägt auch die verwendete Saattechnik zum Erfolg bei, allerdings wird deren Einfluss oft überschätzt. Über-saaten sind meistens nicht eine einmalige

Massnahme, sondern müssen mit viel Geduld über einige Jahre wiederholt werden.

Übersaaten im Frühling, Vorsommer oder Herbst?Eine Übersaat im Frühjahr erfolgt bei Vegetationsbeginn. Je nach Aussaattech-nik kann eine Wiesenpflege mit der Übersaat verbunden werden. Eine Früh-jahrsübersaat hat den Vorteil, die vorhan-dene Winterfeuchte nutzen zu können. Nachteilig ist die besonders grosse Kon-kurrenzkraft des vorhandenen Grasbe-standes. Der erste Schnitt muss früh er-folgen, damit die junge Saat möglichst schnell genug Licht bekommt.

schmutzung verursachen, dass geeignete Massnahmen notwendig werden.

Grafik 1: Ein «Wunschbestand» setzt sich aus einem Anteil von 50 bis 70 Pro-zent Gräsern zusammen. Im Vordergrund stehen gute Futtergräser wie beispielsweise italienisches oder englisches Raigras, Wiesenfuchs-schwanz, Knaulgras, Kammgras und verschiedene andere. Neben 10 bis 30 Prozent Futterkräutern soll ein ebenso grosser Anteil Klee-arten, speziell Rot- und/oder Weissklee, vorhanden sein.Diese Zusammensetzung garantiert eine dichte und trittfeste Gras-narbe, die auch gut befahrbar ist. Das anfallende Futter ist gehalt-reich und für die Nutztiere bekömmlich. Neben guter Schmackhaftig-keit ist das Futter auch vielseitig verwendbar.

Gräser 50-70%Kräuterarten10-30%

Kleearten10-30%

Auch das gibt es: Wenn die Herbstnutzung zu früh abgebrochen wird, bleibt viel Pflanzen-masse zurück. Darüber freuen sich eigentlich nur die Mäuse! (Bilder: Ruedi Hunger)

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Neu: Hatzenbichler-Heavy-VertikatorDer bewährte Hatzenbichler-Vertikator ebnet in einem Ar-beitsgang Mäu-sehaufen undTrittschäden ein,reisst verfilzte Be-stände auf und er-ledigt gleichzeitigdie Einsaat mitanschliessenderRückverfestigung.Jetzt erhält er ei-nen grossen Bru-der: den Heavy-Vertikator.Ziel der umbruch-losen Grünland-erneuerung ist es, eine höhereund längere Ertragsfähigkeit dervorhandenen Grünlandfläche zuerreichen. Dies bedeutet, er-wünschte Pflanzenarten zufördern und unerwünschte Bei-kräuter zurück zu drängen.Das Wirkprinzip ist beim neuenGerät dasselbe. Der Heavy-Ver-tikator ist jedoch robuster gebautund verfügt als Nachläufer übereine schwere Cambridge-Walzemit 470 mm Durchmesser. Diesedrückt das Saatgut an den Bo-den, damit es den optimalen Bo-

denschluss erhält. So werden fürdas Saatgut perfekte Aufwuchs-bedingungen geschaffen. AlsSäeinheit kommen die pneuma-

tischen Säkasten «AIR 8» und«AIR 16» zur Anwendung.

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Markt n

Das zweite Fenster öffnet sich nach der Ernte des ersten Schnittes (nach der Heuernte). Der folgende Aufwuchs ist weniger konkurrenzstark und lässt der Übersaat eine bessere Chance. Kommt es aber zu einer Frühjahrs- oder Frühsom-mertrockenheit, sind die jungen Pflänz-chen kaum in der Lage, sich Wasser zu erschliessen.Um es vorweg zu nehmen: Ende Oktober sollen keine Übersaaten mehr vorgenom-men werden. Der nächstmögliche Zeit-punkt ist im nächsten Frühjahr. Die soge-nannte Herbstübersaat muss bis spätestens Mitte September erfolgt sein. Zum Zeitpunkt Ende August/Anfang September gibt es kaum grosse Konkur-renz der bestehenden Grasnarbe. Wenn die Übersaat sich ungehindert bis zum 4- und 5-Blatt-Stadium entwickeln kann, erreicht sie in Tallagen eine ausreichende

Winterfestigkeit. Das hat den Vorteil, dass die jungen Pflanzen im folgenden Frühjahr bereits Bestockungstriebe bil-den. Herbstübersaaten bedingen aber eine rücksichtsvolle Herbstnutzung und eine konsequente Schonung bei nassen Bedingungen.

AussaattechnikFür Über- und Durchsaaten stehen eine Reihe geeigneter Geräte zur Verfügung. Bei der Beurteilung ihrer Arbeitsweise gilt es zu beachten, dass ein Scheitern der Übersaat nicht in erster Linie von der ein-gesetzten Technik abhängig ist. Wichtig ist, das Saatgut mit dem geeigneten Ver-fahren an den richtigen Ort zu bringen.

Übersaaten:• Das Saatgut wird oberflächlich «über» die Grasnarbe ausgebracht. Lücken sind

In Hanglagen erleichtert eine Kombination aus Front- und Heckgeräten die Fahrweise und erfordert weniger schwere Traktoren.

Grafik 4:Bei einer geringen Schädigung bzw. einem Lückenanteil bis etwa 25% kann eine Übersaat möglich sein. Erfolgreicher wird die Saat mit Geräten sein, die die Grasnarbe schneiden und das Saatgut sicher auf dem oder im Boden ablegen (Durchsaat). Andernfalls bleibt ein grosser Anteil des Saatgutes auf der Gras-narbe liegen und keimt eventuell, hat aber nie Bodenkontakt.

0-25% Lückenbzw. offener

Boden75-100% ge-schlosseneGrasnarbe

Grafik 3:Abhängig vom Anteil der förderungswürdigen Futtergräser kann dieser Bestand durch Übersaat verbessert werden. Dabei soll vorgängig eine evtl. nötige Unkrautbekämpfung abgeklärt werden (AGFF-Merkblatt 4). Übersaaten sind dann erfolgreich, wenn das Saatgut genügend Bodenkontakt hat und laufend eine genügende Wasserversorgung gewährleistet ist.

25-50% Lückenbzw. offener

Boden

50-75% ge-schlosseneGrasnarbe

Grafik 2: Starke Grasnarbenschäden, wie sie durch Engerlinge, Mäuse, starke Auswinterung und Trockenheit verursacht werden, müs-sen durch eine Neuansaat korrigiert werden (Schäden betreffen mehr als 50% der Grasnarbe). Dabei muss der Altgrasbestand chemisch (Totalherbizid) oder mechanisch (Pflug) zerstört wer-den (siehe AGFF-Merkblatt 5 und 12).

mehr als 50%offener Boden

weniger als 50%geschlosseneGrasnarbe

Voraussetzung, damit die einzelnen Samen überhaupt Bodenkontakt erhalten. Die auf verschiedenen Pflegegeräten und/oder Wal-

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In Kombination mit einer Walze oder Wiesenegge im Heck können auch Sägeräte für Feinsämereien eingesetzt werden.

zen aufgebauten Sägeräte, bekannt zum Beispiel unter dem Namen «Krummena-cher», eignen sich gut dazu. Feinsämerei-en- und Schneckenkornsägeräte können in Kombination mit Pflegegeräten und Walzen zum Einsatz kommen. Die nach dem Zentrifugalprinzip arbeitende Streu-weise ist in der Arbeitsbreite einge-schränkt und windanfällig. Das Gleiche gilt für den Düngerstreuer, der mangels Alternative auch eingesetzt werden kann.• Die Saattechnik, das Saatgut in die Gülle einzurühren und so zu verteilen, gibt immer wieder Anlass zu Diskussio-nen. Nach Dr. Karl Buchgraber, LFZ Raumberg-Gumpenstein (Österreich), ist keine Keimschädigung am Saatgut zu er-warten. Allerdings wird bei dieser Aus-bringart der erforderliche Bodenkontakt nicht gewährleistet. Viele Samen fallen mit der Gülle auf die Grasnarbe, keimen dort und trocknen bei Sonnenschein grösstenteils aus, weil eine kontinuierliche Wasserversorgung fehlt.Übersaaten haben in geschlossenen Grasnarben und verfilzten Beständen nur eine kleine Erfolgschance.

Durchsaaten:• Das Saatgut wird durch die Grasnarbe hindurch auf den Boden gebracht. Die benötigte Aussaattechnik ist wesentlich aufwändiger als jene für die Übersaat. Die Säschare werden zwangsweise auf den Boden gedrückt. Dazu ist es von Vorteil, wenn der Schardruck konstant hoch ist oder angepasst werden kann.

Der Herbamat von Köckerling ritzt den Boden auf und streicht die Rille nach der Saatgutab-lage wieder zu.

Da gibt es kein Ausweichen. Im Abstand von 8 cm werden die Säscharen auf den Boden gedrückt

• Neben Spezialgeräten können auch Scheibenscharsämaschinen mit (hydrauli-

scher) Schardruckverstellung verwendet werden.• Zudem sind Direktsaatsämaschinen für Durchsaaten bestens geeignet.• Mit dem Rillen-Fräsgerät wird eine spezi-elle Fräs- und Aussaattechnik für stark verfilzte Wiesenbestände angeboten. n

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Kreiselheuer: Die Zinkenform bestimmt das Profil Kreiselzettwender nehmen unter den Futterbaumaschinen eine wichtige Position ein. Seit Jahrzehnten hat sich das Arbeitsprinzip bewährt. Die Unterschiede bei den verschiedenen Fabrikaten liegen im Detail. Trotz baulichen Unterschieden versprechen alle Hersteller eine optimale Futterwerbung, ohne Verschmutzung und Grasnarbenschädigung.

Ruedi Hunger

Seit den sechziger Jahren des vergange-nen Jahrhunderts sind Kreiselzettwender nicht mehr aus der Palette der Futterbau-maschinen wegzudenken; auch wenn in letzter Zeit darüber diskutiert wird, ob sich nach der Breitablage mit dem Mäh-werk ein Durchgang mit dem Kreisler einsparen lässt. Beim Bearbeiten eines gemähten Wiesenbestandes wird unter-schieden zwischen «Zetten» und «Wen-den». Wesentliche Unterschiede sind der

unterschiedliche Trockensubstanzgehalt und damit verbunden die unterschiedli-chen Arbeitsgeschwindigkeiten. In der Regel ist die Fahrgeschwindigkeit beim zweiten Durchgang etwa 50 bis 70% höher. Laut FAT-Bericht 588 (SCHICK und STARK) bewegen sich die Anzahl Durch-gänge, abhängig vom Konservierungsver-fahren, der Futtermenge und dem Mäh-verfahren, zwischen ein- und viermal. Grafik 1 zeigt den Zeitbedarf für einen

Durchgang bei unterschiedlicher Parzel-lengrösse und unterschiedlicher Arbeits-breite des Kreiselzettwenders.

Schlüsselmaschine im FutterbauDer Kreiselheuer nimmt eine Schlüsselpo-sition in der Futterwerbung ein. Sein Ar-beitswerkzeug, ein mit Federzinken be-stückter drehender Kreisel, ist über die Jahre gleich geblieben. Dennoch wurden im Laufe der Zeit wesentliche Verbesse-

Seit Jahrzehnten sind Kreiselzettwender ein wichtiges Glied in der Futterbaumechanisierung. (Bilder: Ruedi Hunger)

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Bei Zinkenverlust wirds «heiss»

Verlorene Kreiselzettwender- und Schwaderzinken können zu schweren Schäden an den nachfolgenden Ernte-maschinen führen. Ein gebrochenes Messer im Ladewagen zählt noch zu den harmloseren Schäden (wenn nachfol-gend kein Abladegebläse folgt!). Nebst sehr teuren Häckseltrommelschäden am Feld- oder Standhäcksler (die eigentlich von einem Metalldetektor verhindert werden), sind auch Ereignisse bekannt, in denen Quaderballenpressen, als Folge eines verlorenen Federzinkens, beim Strohpressen in Brand gerieten. Ein solches Ereignis zieht schwierige Haft-pflichtfragen nach sich.

rungen vorgenommen. Im Vordergrund steht eine saubere Futteraufnahme, ohne dass die Grasnarbe beschädigt oder ver-letzt wird.

Kleiner Bauteil – grosse UnterschiedeDie Federzinken sind die wichtigsten Bau-teile am Kreiselzettwender (Kreiselheuer, Giroheuer, Zettwender usw.) Beim nähe-ren Hinschauen findet der Betrachter drei grobe Unterscheidungsmerkmale:• Zinken mit gleich langen Schenkeln.

Diese Federzinken können in der Regel links- und rechtsdrehend verwendet werden, das vereinfacht die Lagerhal-tung und das Auswechseln.

• Zinken mit ungleich langen Schenkeln. Sie sind jeweils für links und rechts drehende Kreisel ausgelegt.

• Zinken, die am Ende abgewinkelt sind und damit einen ausgeprägten Haken aufweisen.

• Unterschiedliche Federstahldicken (z.B. neun, neuneinhalb oder zehn Millimeter).

• Befestigungsarten. • Feder-Windungen-Durchmesser (z.B.

70 oder 80 mm).

Gleichlange SchenkelDie auf den runden Zinkenträger gescho-benen Federzinken am Claas-Heuer haben gleich lange Schenkel. Claas argu-mentiert, dass gleich lange Zinken das Mähgut schichtenweise aufnehmen kön-nen. Der Streuwinkel der sechs- oder sie-benarmigen Kreisel kann je nach Typ zwischen 12 und 16° oder 13 und 16° eingestellt werden. Die Zinkenposition auf dem Träger (Zinkennachlauf) variiert zwischen –7/0/+7 Grad. Am Rohrende des Zinkenträgers ist eine Zinkensiche-rung angebracht.

Fella betont, dass nur mit gleichschenkli-gen Zinken eine optimale Durchmischung des Mähgutes möglich sei. Die verwende-ten Zinken sind neuneinhalb Millimeter dick, haben insgesamt sechs Federwin-dungen mit einem Durchmesser von 70 Millimetern. Mit Ausnahme des kleins-ten Modells sind alle Zettwender von Fella mit einer Zinkenverlustsicherung ausgerüstet.Die Kverneland Group mit den bauglei-chen Deutz-Fahr- und Vicon-Kreisel-heuern verwendet ebenfalls Zinken mit gleich langen Schenkeln. Die zehn Milli-meter starken Zinken haben einen Feder-durchmesser von 80 Millimetern. Sie sind mit der «OptiSet» Zinkenbefestigung, die ein Einstellen des Abwurfwinkels ermög-

1 Über Federdurchmesser, Schenkellänge und Zinkenform wird immer wieder diskutiert.

2 Der mit dem Haken: Der Lely-Zinken unterscheidet sich durch seine Arbeitsweise grundsätzlich von den anderen Federzinken.

3 Mithilfe eines «Clip» wird der Abwurf-winkel am Lely-Zinken verändert.

4 Claas, Kuhn, Krone und Pöttinger sichern gebrochene Zinken mit einer Verlustsiche-rung am Zinkenträger.

0.5 1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 10.0AB 4.5m 1.4 0.9 0.6 0.6 0.6 0.5 0.5AB 5.5m 1.3 0.8 0.6 0.5 0.5 0.4 0.4AB 6.7m 1.3 0.8 0.5 0.4 0.4 0.4 0.3AB 10.5m 1.2 0.7 0.4 0.3 0.3 0.3 0.2

0.00.20.40.60.81.01.21.41.6

Arbeitszeitbedarfjeha

(Akh) Arbeitszeitbedarf mit Kreiselzettwender

1 2

3 4

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licht, montiert. Der werkzeuglos verstell-bare Streuwinkel wird unter jedem Krei-selteller bedient.

Ungleich lange SchenkelAn den fünf bis sieben Armen der Kuhn-Giroheuer sind Zinken mit unterschiedlich langen Schenkeln montiert. Die Zinken weisen vier Federwindungen auf.Auch Krone setzt auf ungleich lange Zinken und nennt ihre Arbeitsweise «Kammeffekt». Die aus Super-C-Material bestehenden Zinken sind neuneinhalb Millimeter dick, und die Feder weist fünf Windungen auf. Mit einem separaten Excenterstück sind drei Montagepositio-nen der Zinken möglich. An den fünf- bis siebenarmigen Kreiseln sind unterschied-lich gefärbte Zinken montiert. Damit werden bei Originalzinken die unter-schiedliche Drehrichtung optisch erkenn-bar und die Lagerhaltung vereinfacht. Die über das Zinkenhalterrohr geschobenen Federzinken werden durch einen Ab-schlussstutzen vor Verlust gesichert.Heavy-Duty-Zinken nennt Pöttinger die Arbeitswerkzeuge seiner Zettwender. Pöttinger betont die verbesserte Stuktur-qualität der Zinken. Die fünf- bis sieben-armigen Kreisel haben eine dreistufige Streuwinkelverstellung. Durch ein Drehen des Zinkenhalters kann zum Teil die Zin-kenstellung verändert werden.Auch SIP setzt auf ungleich lange Zinken-schenkel. Die Zinken weisen fünf Feder-windungen auf.

Zinken mit HakenIn zahlreichen Feldversuchen wird dem «Hakenzinken» von Lely eine sehr gute Futteraufnahme attestiert. Die zehn Milli-meter dicken Zinken mit dem charakteris-tischen, siebeneinhalb Millimeter langen Haken streichen über die Grasnarbe. Dabei wird das Mähgut, bildlich gespro-chen, wie mit einem Rechen «ziehend» erfasst. Laut Lely dienen die oberen kür-zeren Zinken der zusätzlichen Futterbe-schleunigung. Sie verteilen das Futter optimal und erreichen ein gleichmässiges Streubild. Die Stärke der «Hakenzinken» liegt bei grossen Futtermengen und di-cken Mähschwaden. Eher als durch-schnittlich bezeichnen Versuchssteller ihr Arbeitsergebnis, wenn wenig Futter vor-handen ist. Die Zinken werden mittels eines Clips in zwei Positionen eingestellt. Die Streuwinkelverstellung an jedem Kreisel wird werkzeuglos per Bolzen zwi-schen zehn und siebzehn Grad eingestellt.

• Zinken. Flexibles und biegeelastisches Ar-beitswerkzeug am Kreiselzettwender (Kreiselheuer).

• Zinkenarm. Starr verschraubter Bauteil als Rohr- oder Flachstahl. Trägt am äusseren Ende den Zinken.

• Zinkenkreisel. Beim Kreiselzettwender besteht der Zinkenkreisel aus drei Bauteilen mit den notwendigen Befestigungsteilen: Kreiselteller, Zinkenarm und Zinken. Jeder Zinkenkreisel wird üblicherweise von einem gummibereiften Stützrad getragen. Durch Einstellen des Neigungswinkels kann die Streuqualität der Futtermenge und Futter-struktur angepasst werden.

• Zinkenneigung. Zinkenstellung – auch Nacheilung genannt – gemessen in Grad aus der Senkrechten. Zur Einstellung wird zum Teil eine Zinkenlehre erforderlich.

• Zinkenverlustsicherung. Die Hersteller handhaben diese Ausrüstung unter-schiedlich.

• Zinkenzahl. Übliche Bauarten, vier-, fünf- oder sechszinkige Kreisel. Die Anzahl ist abhängig von Kreiseldurchmesser und gibt nur bedingt Anhaltspunkte für die Qualität der Rechenarbeit.

Mit unterschiedlicher Farbgebung unterscheidet Krone links- und rechtsdrehende Zinken.

6 mal Z wie Zinken:

FazitDie Tatsache, dass sich namhafte Herstel-ler von Kreiselzettwendern ziemlich gleichmässig in die Gruppe der gleich langen und ungleich langen Federzinken

teilen, zeigt, dass die Zinkenlänge eine Glaubensfrage ist, welche durch richtige Einstellung aufgehoben wird. Echte Un-terschiede bestehen zum abgewinkelten Hakenzinken von Lely. n

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Die Preisgewinner des Leserwettbewerbs

1. Preis Thundercat 4x4 von Snopex SA: Norbert Hungerbühler, Flawil SG. 2. Preis Tiertransportanhänger von Daltec SA: Barbara Steiner, Fenin NE. 3. Preis Hochdruckreiniger von Kränzle: Reto Bächtold, Schleitheim SH. 4. Preis Netz-gerät von Gallagher: Eduard Rüegsegger, Aeschi b. Spiez BE. 5. Preis Grossraum-lüfter von B & M: Daniel Jud, Hörhausen TG. 6. Preis Gutschein für Pneus von ProfiPneu: Richard Ita, Oberstammheim ZH. 7. Preis Kälber-Iglu von Haus & Hof: Paul Hirschi, Rohrbachgraben BE. 8. Preis Jahresbedarf Melkmaschinen-Reini-gungsmittel von Amstutz: Christian Horat, Zug ZG. 9. Preis Viehschermaschi-ne von Heiniger: Gabriel Camathias, Laax GR. 10. Preis Viehschermaschine von Heiniger: Roland Baudis, Onnens FR. 11. Preis 100 Kilogramm Mineralstoffe von Künzle Farma: Martin Amstutz, Engelberg OW.

Preisübergabe «Kuh des Jahres»Eine Rekordteilnahme verzeichnete der diesjährige Leserwettbewerb «Kuh des Jahres», veranstaltet von «Schweizer Bauer», «Terre & Nature» und «Schweizer Landtechnik». Der Hauptpreis, ein 20 000-Franken-Allradtöff, steht auf dem Bauernhof von Norbert Hungerbühler in Flawil SG.

Dominik Senn

Unter den rund 9000 Wettbewerbsteil-nehmern war die Familie Monika und Norbert Hungerbühler vom Weiler Bu-bental in Flawil mit drei Mädchen von 10, 8 und 6 Jahren. Der Betrieb mit 20 ha in der voralpinen Hügelzone ist auf Milch-wirtschaft und Schweinezucht ausgelegt. «Die Kinder haben die Kühe ausgewählt. Ich steuerte einige Tipps bei», sagte Hungerbühler an der Preisübergabe bei der Firma Landtechnik Sulgen AG in Sul-gen TG. «Als am 8. März der Bescheid kam, waren wir alle ganz aus dem Häus-chen», sagte Monika Hungerbühler. «Mein Mann war gerade mit dem Last-wagen unterwegs und wollte es zuerst gar nicht glauben, dass wir den Thunder-cat gewonnen hatten.»Sie liess es sich nicht nehmen und drehte bei der Preisübergabe gekonnt eine Runde, wie Hansruedi Erne vom Preis-sponsor Snopex SA, Balerna TI, feststellte und anfügte: «Diese All Terrain Vehicules (ATV) sind gerade auf Bauernhöfen immer mehr im Einsatz, denn sie meistern verschiedene Terrains meist problemlos.» Dass die Bäuerin den schmucken Allrad-töff gut beherrscht, hat einen Hinter-grund: Ihr Schwiegervater in Niederbüren ist leidenschaftlicher Quadfahrer und hat sie gerne etwa fahren lassen. Und mehr-

mals hätten sie sich überlegt, auch so ein ATV anzuschaffen, um beispielsweise beim Zäunen das Material zu transportie-ren.

Kuh des Jahres über alle MilchrassenDen Sieg im Kuh-des-Jahres-Wettbewerb über alle Milchviehrassen ergatterte „Castel James Jolie“ von Michel Castella und der Mitbesitzer Larry Zubke und Mark Leslie aus dem freiburgischen Som-mentier. Dieser Ehre nicht genug, wurde Jolie als erste Schweizer Kuh Weltsiegerin des sechssprachigen Fachmagazins «Hol-stein International», das in 66 Ländern erscheint. Die amtierende Holstein-Euro-pameisterin verwies keine Geringere als die kanadische Kuh Eastside Lewisdale Gold Missy auf den zweiten Platz.

Rassensiegerinnen(Rassen mit mehr als einer Kuh zur Wahl) Braunvieh: Pedrini Top TI Rhythm Acqua-ET, Ezio Pedrini, Airolo TI. Hol-stein: Castel James Jolie, Castella und Zubke und Leslie, Sommentier FR. Red Holstein: Rubens Ingrid, Hansruedi Al-lenbach, Wiedlisbach BE. Swiss Fleck-vieh: Eclipse, Nicolas und Christophe Rey, Le Châtelard-près-Romont FR. Simmen-

tal: Bella, Andreas Wittwer, Schwarzen-egg BE. Holstein (Swissherdbook): Babette, Claire-Lyse Kern, Rossens VD. Original Braunvieh: Wolga, Sepp von Ah, Giswil OW. Jersey: Chevreuil, BG Gerber und Amstutz, Mont-Tramelan BE. n

Monika und Norbert Hunger-bühler freuen sich über den Gewinn des Hauptpreises; der Thundercat wurde übergeben von Hansueli Erne und Patrik Huber von der Firma Snopex SA in Balerna (1. und 3. von links) bei der Landtechnik Sulgen AG von Reto Mock (2. von links); dies unter Aufsicht von Ruedi Haudenschild, Verlagsleiter «Schweizer Bauer» (3. von rechts) sowie Daniel Sempach und Andreas Schwab vom Anzeigenverkauf «Schweizer Bauer». (Bild: Dominik Senn)

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Anspruchsvolle Schwadtechnik«Um die Schwaden zu ziehen, musst du den besten Mann aufs Feld schicken.» Diese Aussage eines Lohnunternehmers zeigt, wie anspruchsvoll die Schwadarbeit ist. Von der korrekten Arbeitserledigung hängt unter anderem die Stundenleistung der nachfolgenden Bergetechnik ab. Ein Blick auf alternative Schwadsysteme zeigt, dass der Kreiseltechnik zwar Konkurrenz erwächst, doch bedrohlich ist diese (noch) nicht.

Ruedi Hunger

Mit dem Schwader wird die Höhe der Bröckelverluste beeinflusst, laut SAUTER, ART-Tänikon, sind dies im Durchschnitt immerhin 17 Prozent. Zudem beeinflusst der Schwader bzw. dessen Einstellung die Futterverschmutzung (Aschegehalt der Dürrfutteranalyse). Die besten Resultate erzielt, wer die Maschine und ihre Ar-beitsweise sowie die Anforderungen des Konservierungsverfahrens kennt.

BandrechenBeim Bandrechen entspricht die Räum-breite rund 90 Prozent der Transportbrei-te. Das bedeutet, dass ihre Flächenlei-

Rohasche Protein RohfaserEinkreisel 92.4 105 325Bandrechen 92.6 104 316

050100150200250300350

Gram

mje

Kilogram

m(g/k

g) Ergebisse der Analyse nach SAUTER 2006 ART

Grafik 1: Die Unterschiede betreffend Futterverschmutzung und Proteingehalt des Erntegu-tes bei unterschiedlichen Schwademaschinen sind nicht relevant.

Seit fünfzig Jahren räumen Kreiselschwader erfolgreich unsere Felder, und doch steigt der Druck von alternativen Geräten. (Bilder: Ruedi Hunger)

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stung durch die maximal mögliche Transportbreite (oder Transporthöhe) eingeschränkt wird. Einzig mit einer Kombination aus zwei Einzelelementen kann die Arbeitsbreite vergrössert wer-den. Je Meter Räumbreite bringen sie zwischen 100 und 110 kg auf die Waage. Modelle mit 5-reihigen Rechen sind schwerer und wiegen je Meter zwischen 130 und 145 kg. Leichte Zweibandrechen sind in ihrer Grundausrüstung für weniger als Fr. 3000.– je Meter Arbeitsbreite erhält-lich. Wird die Anzahl Doppelzinken pro Rechen erhöht, verteuert sich ein Meter Arbeitsbreite um Fr. 300.– bis Fr. 400.–. Bandrechen bekunden Mühe beim sau-beren Abtrennen vom noch liegenden Futter. Der Schweizer Hersteller Knüsel rüstet deshalb den Bandrechen mit einem angetriebenen Trennrad aus. Die Fahrge-schwindigkeit bzw. die saubere Futterauf-nahme hängt nicht zuletzt davon ab, wie viel Doppelzinken auf dem endlosen

Laufband montiert sind. Für Frontanbau-geräte an leistungsfähigen Traktoren empfehlen Hersteller fünf Doppelzinken. Bartholet, Flums, rüstet auf Wunsch den Bandheuer mit Vierbandrechen aus. Ein oder zwei Stützräder garantieren eine durchgehend optimale Bodenanpassung.Das lästige «Überwerfen» von Futter wird durch einen Gegenrechen (Knüsel), der die Doppelzinken abstreift, verhindert.

Bandschwader – eine andere DimensionFutterschonung und Flächenleistung sind mit Sicherheit zwei wichtige Eigenschaf-ten der von Kuhn und ROC hergestellten Bandschwader. «Merge Maxx 900» heisst der Bandschwader von Kuhn. Zum Ar-beitsprinzip: Relativ schnell drehende Pick-up-Elemente nehmen das Futter auf und legen es auf das querlaufende, ein Meter breite Transportband. Die Pick-ups werden auf je zwei Gleitkufen über den Boden geführt. Eine bordeigene Hydrau-

likanlage wird über die Zapfwelle ange-trieben. Aufgrund der hohen Ölmenge von 200 Litern verzichtet Kuhn auf eine spezielle Ölkühlung. Mit dem 3-teiligen Pick-up wird die beachtliche Arbeitsbreite von neun Metern erreicht. Soll die Schwad ablage mittig erfolgen, fördern die beiden 362 Zentimeter breiten Aus-senbänder das aufgenommene Futter gegeneinander. Damit die Schwadablage überhaupt erfolgen kann, wird das 160  Zentimeter breite Mittelelement ausgehoben. Wenn alle Aufnahmeele-mente im Einsatz stehen, wird das Ernte-gut links oder rechts zu Einfach- oder Doppelschwaden abgelegt. Im Fall des seitlichen Doppelschwades werden, in-klusive Schwadbreite, rund zwanzig Meter Feld geräumt.Der italienische Hersteller ROC aus Came-rano (Provinz Rimini) baut Bandschwader von zweieinhalb bis elf Metern Arbeits-breite. Die zwei kleinen Modelle (2,5 und 3,0 m) sind einteilig und können auch an

Bandschwader sind leistungsfähig, flexibel, aber auch entsprechend teuer in der Anschaffung. (Werkfotos)

Einfachheit in ihrer Konstruktion und beachtliche Flächenleistun-gen zeichnen Sternradrechen aus. (Werkbild)

Schmale Transportbreiten, kurze Rüstzeiten und schonende Futterbe-handlung kennzeichnen den Schwadrechen. (Werkbild)

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der Fronthydraulik gefahren werden. Im Gegensatz zum Merge Maxx von Kuhn laufen die einzelnen Elemente nicht auf Gleitkufen, sondern auf Rädern.Systembedingt kann der Pick-up, bei ganzflächig abgelegtem Futter, schon mal etwas Futter mitziehen. Erklärbar ist dies mit der Tatsache, dass im gegebenen Fall ein Pick-up keine saubere Futtertren-nung erreicht. Beide Modelle haben ein massives Transportfahrwerk, schliesslich wiegen die grossen Maschinen rund 6000 kg. Die Transportachse kann mit Bremsen ausgerüstet werden.

Wenn Sterne auf dem Feld leuchtenVon Cornelis van der Lely stammt die Er-findung des Sternradrechens. Schliesslich wurden die von mehreren Firmen in Li-zenz gebauten Sternradrechen in den Fünfziger- und Sechzigerjahren vom zapfwellengetriebenen «Schnellheuer» (Fahr) und später vom Kreiselschwader verdrängt. Der Sternradrechen ver-schwand bei uns für lange Zeit aus dem Repertoire der Futtererntetechnik – bis zu seiner Wiederauferstehung. Mit der alten Ansicht von eingedrehten Ladeschwaden hat PÖLLINGER vom LFZ

Raumberg-Gumpenstein (Österreich) aufgeräumt. In Versuchen konnten Stern-radrechen beweisen, dass sie auch locke-re Schwaden legen können. Gegen das alte Argument sprechen zwei Gründe: Das Futter wird heute wesentlich früher (heisst: kürzer) gemäht und kann deshalb gar nicht mehr so gut eingedreht werden. Zudem bewältigen heutige Ladewagen- und Pressen-Pick-ups ganz andere Futter-mengen als die Aufnahmevorrichtungen der Ladewagen aus den Sechzigerjahren! Die Sterne werden während der Über-fahrt durch Bodenkontakt angetrieben. Dadurch besteht eine gewisse Gefahr, dass Erde mitgeschwadet wird. Doch Futterverschmutzung und Futterverluste sind wie beim Kreiselschwader einstellbar. Das heisst, wer die Einstellung sorgfältig wählt, wird auch ein gutes Arbeitsergeb-nis erzielen. Die heutige Bauweise zeich-net sich dadurch aus, dass die Sternräder einzeln aufgehängt sind und die Zinken-form optimiert worden ist. Fahrgeschwin-digkeiten bis max. 15 km/h und entspre-chende Arbeitsbreiten sind für grosse Flächenleistung verantwortlich.

Erfunden haben‘s – die FinnenELHO ist im westlichen Finnland, Nähe Pietarsaari, beheimatet. Als Hersteller von Futterbautechnik sehen die Finnen den Vorteil beim ELOH-Schwader im Ar-beitsprinzip, das da lautet: anheben und werfen. Die speziell geformten Zinken des Twin-Schwaders heben das Futter vorerst kurz an, um es anschliessend nach vorn zu werfen. Die V-förmigen, schräg-gestellten «Arbeitskörbe» weisen sieben Schubstangen auf, die mit insgesamt 322 gummigefederten Zinken bestückt sind. Die V-förmige Konstruktion fördert wäh-rend der Vorfahrt das Erntegutes zur Mitte hin. Der Rechenschwader ist in zwei Grössen als V-Twin 600 und 750 sowie als einfacher Twin 460 Frontseiten-schwader erhältlich. Die hydraulisch an-getriebene 3-Punkt-Maschine Twin 460 hat eine Transportbreite von rund zwei-einhalb Metern.

Fazit: Man kann es heute als Ironie des Schicksals bezeichnen, dass die in den sechziger Jahren erst bedrängten, dann verdrängten Schwademaschinen dem Kreiselschwader heute wieder Konkur-renz machen. Noch ist sie zaghaft, doch je grösser, schwerer und komplexer die Kreiselschwader werden, desto grösser wird die Chance der einfachen Sternrad-schwader und Schwadrechen. n

Arbeitsprinzip im Vergleich:

Kreiselschwader, schieben das Erntegut mit 6–7,5 m/s über den Boden. Die Zinkenform unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller.

Bandrechen rechen das Erntegut mit einer Rechengeschwindigkeit von ungefähr 4 m/s zur Seite. Es werden unterschiedlich viele Federzinken angeboten.

Bandschwader nehmen das Erntegut mit einem Pick-up auf und transportieren es mittels Transportband nach links oder rechts. Niederhalter garantieren die saubere Futteraufnahme.

Sternradrechen (hier mit Schutz an den Zinken) sind bodenangetrieben. Die speziell geformten Zinken heben das Erntegut leicht vom Boden ab, bevor sie es weiterschieben.

Die spezielle Form der Federzinken hebt beim Schwadrechen das Erntegut vom Boden ab und wirft es seitlich nach vorn. Schwadrechen sind hydraulisch angetrie-ben.

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5 2012 Schweizer Landtechnik

n Sektionsnachrichten

24

AG

Vorbereitungskurse Kat. F/G

Riniken Di, 14. August, 18 Uhr Di, 21. August, 18 UhrFrick Fr, 23. November, 18 Uhr Fr, 30. November, 18 UhrMuri Sa, 24. November, 8 Uhr Sa, 1. Dezember, 8 UhrLiebegg Sa, 24. November, 13.30 Uhr Sa, 1. Dezember, 13.30 UhrRiniken Mi, 28. November, 18 Uhr Mi, 5. Dezember, 18 Uhr

Inhalt: In 6 Lektionen werden mit den Teilnehmenden die prü-fungsrelevanten Grundlagen erarbeitet, geübt und überprüft. Organisation: Aargauer Verband für Landtechnik (AVLT)Kurskosten: CHF 100.–, Mitgliedern des AVLT und deren Ange-hörigen wird ein Rabatt gewährt.Anmeldung: Dominique Berner, 056 462 32 30, www.avlt.ch

BE

Gesucht: «Dr bescht Bärner Traktorfahrer 2012»Areal der Althaus AG in ErsigenSonntag, 17. Juni 2012Teilnahmeberechtigt: alle Frauen und Männer, die mindestens 14 Jahre alt und im Besitz des Führerausweises der Kat. G sindKategorien: Junioren: 26. August 1994 und jünger; Aktive: 25. August 1994 und älterWettkampfbeginn: Sonntag, 17. Juni, 9 UhrRangverkündigung: unmittelbar nach Beendigung des Wett-kampfes, ca. 17 Uhr Anmeldeschluss: Freitag, 25. Mai 2012Nachmeldungen: Anmeldung am Wettkampftag bedingt möglich (letzte Startzeit 15 Uhr)Startgeld: Junioren: CHF 20.–; Aktive: CHF 30.–, wird vor dem Start bar einkassiertAuszeichnungen: Jeder Teilnehmer erhält einen Erinnerungs-preis. Die besten Bernerinnen und Berner qualifizieren sich für die Schweizer Meisterschaft vom 26. August 2012 im Kanton Jura.Anmeldung: online www.bvlt.ch oder Geschäftsstelle BVLT 031 879 17 45, Peter Gerber Hardhof 633, 3054 Schüpfen, [email protected]

BS,BL

Verbandsreise im September

Freitag, 21. September, bis Sonntag, 23. September 2012Die Verbandsreise der Sektion beider Basel führt ans 125. Baye-rische Zentral-Landwirtschaftsfest in München. Die schriftliche Einladung folgt.

LU

Aktuelles Kursangebot

Mofa- und TraktorenprüfungDie Vorbereitungskurse für die Mofa- und Traktorenprüfung finden jeweils mittwochnachmittags statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet für Mitglieder Fr. 50.–.Nächster Termin: 13. Juni 2012 in Sursee

Roller- und AutoprüfungTheorieprüfung online lernen für Fr. 29.–Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils am Sams-tag und monatlich an einem Wochentag in Sursee statt.Nächste Termine am 12. und 19. Mai 2012, 16. und 23. Mai 2012, 26. Mai und 2. Juni 2012 sowie 30. Mai und 6. Juni 2012Verkehrskundeunterricht in Sursee, Willisau, Schüpfheim und HochdorfNächste Termine: 23./24./30. und 31. Mai 2012 in Schüpfheim; 5./7./12. und 14. Juni 2012 in Hochdorf Kombipaket für Rollerfahrer: Theorie online lernen/Grundkurs 8 Lektionen/VKU: nochmals billiger als im Einzelpreis

LastwagenprüfungDer Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wochen jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jede Woche möglich. Der nächste Kurs beginnt ab 15. Mai 2012, jeweils in Luzern.Infos und Anmeldung: Änderungen (z.B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit) bleiben vorbehalten:LVLT Fahrschule, Sennweidstrasse, 6276 Hohenrain, 041 467 39 02/[email protected]/www.lvlt.ch

SG,GL,AR,AI

Ausflug zu «Benis» und «Haslers»

Maja NägeleBei wunderschönem Frühlingswetter starteten knapp 70 Mitglie-der zum Verbandsausflug ins Rheintal und das benachbarte Liechtenstein. Erste Station war die Firma Verdunova in Sennwald. Beni Dürr hat seine frühere Gemüseverarbeitung vom Bauernhof in Gams weg in ein neues Fabrikgebäude verlegt. In Sennwald hat er nahe am Rhein ein ideales Grundstück gefunden, um seinen Verarbeitungsbetrieb möglichst professionell auf die Beine zu stellen. Ein wichtiger Bestandteil für die Gemüseverarbeitung ist sauberes, gutes Wasser – die Nähe zum Grundwasser daher ideal. In nur einem Jahr hat Beni Dürr seine Produktionshalle aufgebaut. Er konnte somit im Herbst 2011 das Gemüse auf dem Feld termin-gerecht mit den neuesten Maschinen verarbeiten.Er verarbeitet tonnenweise Gemüse wie Karotten, Randen, Bohnen, Blumenkohl, Zwiebeln und Broccoli. Verschiedene Beerenarten, Steinobst sowie Äpfel und Birnen komplettieren die Produktpalette. Seine Produkte sind unter der Eigenmarke «Benis», aber auch in diversen Eigenmarken der grossen Detail-listen zu finden. Ein weiteres Standbein ist die Herstellung von asiatischen Saucen in Wildhaus.

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255 2012 Schweizer Landtechnik

Sektionsnachrichten n

Die Produkte werden mittels IQF-Technik einzeln schockgefro-ren. Somit werden die essenziellen Inhaltsstoffe nicht mehr weiter abgebaut. Ebenfalls erfüllen sie die BRC-Zertifizierung, welche auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt enorm wichtig ist. Die Grundprodukte stammen zum Teil vom eigenen Bauernhof.Zum Mittagessen überquerte die Reiseschar den Rhein in Rich-tung Liechtenstein. Am untersten Zipfel von Ruggell unweit der österreichischen Grenze haben sich Norman Hasler und seine Familie mit dem Bangshof einen interessanten Betrieb aufge-baut. Haslers haben sich bereits in den 1990er-Jahren entschie-den, vermehrt auf Selbstvermarktung zu setzen. Da der Milch-preis am Sinken war, entschied er sich im Jahre 1998, Käse herzustellen, um sämtliche Milch selber zu verarbeiten. Seine Idee, die Leute zu einem «Buurazmorga» auf den Hof einzula-den, erwies sich als goldrichtig, da er hier seine eigenen Produk-te ohne Werbeaufwand einem grossen Publikum bekannt ma-chen konnte. Die Sonntagsbrunchs sind heute noch Tradition und erfahren einen riesigen Besucheransturm. So ist die Marke Bangshof dank intensiver Vermarktung praktisch für jeden Liechtensteiner und auch viele Rheintaler zum Begriff geworden.

ZH

Vorbereitung Theorieprüfung Kat. G

Kursdaten: 23. Juni/18. August/1. Dezember 2012, jeweils von 9.30 bis 15.30 UhrVeranstalter: SVLT Zürich, Eschikon, Postfach, 8315 Lindau Voraussetzungen: Teilnahme frühestens 3 Monate vor dem 14. Geburtstag möglich! (Nothelfer- und Verkehrskundeausweis ist in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrieben) Beitrag: Fr. 100.–, für Mitglieder des SVLT Zürich Fr. 80.–, inbe-griffen Lern-CD und kleine Mittagsverpflegung mit Getränk Ort: Strickhof, Eschikon 21, 8315 Lindau Infos, Anmeldung: SVLT Zürich, Eschikon, Postfach,8315 Lindau, Telefon 052 354 98 01, www.svlt-zh.chZum einen wird am Vorbereitungskurs die Theorie der Kategorie G vermittelt, zum anderen lernen die Teilnehmenden nebst der Unfallverhütung die Grundkenntnisse des Traktors kennen.

RICHTANSÄTZE 2012Die Richtansätze sind Leitlinien für eine angemessene Entschä-digung der Dienstleistungen von Lohnunternehmen. Die meisten auf der Liste aufgeführten Tarife wurden angehoben; dies auf-grund des Dieselpreises, welcher mit neu CHF 1.90 (Vorjahr 1.79) angenommen wird. Die Lohnkosten sind mit CHF 47.– pro Arbeitskraft und die Treibstoffkosten mit einem Preis von CHF 1.90 pro Liter berücksichtigt. Vorbehalten sind Schwankun-gen der Rohstoffpreise (z.B. Pressengarn, Wickelfolien) und an-dere ausserordentliche Aufwendungen. Die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Lohnunter-nehmer Schweiz bilden die rechtliche Grundlage für die Arbeits-erledigung. Das Berechnungsprogramm ist abrufbar unter www.maschinenkosten.ch. Sämtliche Preise ohne MwSt.

Ernte CHF/ha

Mähdrescher Getreide 440.–

Mähdrescher Raps 554.–

Mähdrescher Mais, 6 Reihen 513.–

Mähdrescher Sonnenblumen 548.–

Mais-Häcksler (360 kW) 655.–

Mais-Voll-Service (Häcksler, 3 Wagen, Gebläse) 1240.–

Häcksler für Gras 572.–/h

Häckselwagen 25 m3* 22.–/Fuder

Silierladewagen 46 Messer, 35m3 * 77.–/Fuder

Rübenernte CHF/ha

ZR-Vollernter, gezogen, 2 Reihen 967.–

ZR-Vollernter, 6 Reihen 800.–

Ballen CHF/Balle

Rundballen Dürrfutter 1,4 m3 11.50

Rundballen Dürrfutter 2,1 m3 15.60

Silage pressen, 1,4 m3 14.40

Silage wickeln, 1,4 m3 13.60

Siloballen mit Kombipresse, 1,4 m3 24.50

Quaderballen Dürrfutter 1,4 m3 14.40

Quaderballen Dürrfutter 2 m3 16.30

Quaderballen Silage 1,4 m3 17.20

Quaderballen Silage 2 m3 18.65

Quaderballen wickeln 14.30

Vorbauhäcksler (als Zusatz) 5.50

Hochdruckpresse 1.15

Saat CHF/ha

ZR-Saat, Einzelkorn, 12 Reihen 176.–

Mais-Saat, 6 Reihen 141.–

Düngerstreuer als Zusatz 30.–

Kombi-Saat, 4 Reihen 290.–

Streifen-Fräs-Saat 442.–

Bestell-Kombination 288.–

Direkt-Saat 219.–

Pflanzenschutz CHF/ha

Spritzen 94.–

Hofdünger CHF/Einheit

Fass, 12 m3, Schleppschlauch 12 m * 2.–/m3

Universal-Streuer, 21 t * 30.–/Fuder

* ohne Bedienung und Zugkraft

Norman Hasler unter den Besuchern im Bangshof. (Bild: Maja Nägele)

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5 2012 Schweizer Landtechnik

n SVLT

26

SZ/UR: Grossaufmarsch für SonnenenergieMehr Kostentransparenz bei den Ausgaben hat ein Votant an der gut besuchten Generalversammlung des Verbandes für Landtechnik Schwyz/Uri in Ibach gewünscht.

Dominik Senn

Verbandspräsident Alois Suter, Pfäffikon, erwähnte in seinem Jahresbericht 2011 die Turbulenzen in Form von schweren Gewittern und starken Hagelschlägen im Verbandsgebiet und darum herum, wäh-renddem das Verbandsjahr selbst in ruhi-gen Bahnen verlaufen sei. Gerne kam er auf die 50. GV in Feusisberg zu sprechen, als in festlichem Rahmen ausgiebig Rück-schau gehalten wurde. Die Gründungs-versammlung war jedoch viel früher, nämlich am 12. Februar 1950 im «Ster-nen» in Pfäffikon, also vor über sechzig Jahren. Offenbar wurden Verbandsjahre einfach übersprungen oder zusammen-gefasst, sagte Suter. Nebst den Neuerun-gen im Schweizerischen Verband erwähn-te er die Delegiertenversammlung in Sursee, an der die Sektion Luzern ihr Bestes gegeben habe.Die Jahresgeschäfte der Sektion Schwyz und Uri wurden in zwei Sitzungen erle-digt, und bis heute drei OK-Sitzungen für das kommende Traktorengeschicklich-keitsfahren am 8. Juli 2012 in der Markt-halle in Rothenthurm abgehalten. 30 Ju-gendliche aus den Kantonen Schwyz und Uri absolvierten im Jahr 2011 den Fahr-

kurs G40. Für 2012 sind elf weitere an den Standorten Biberbrugg, Schwyz und Tuggen ausgeschrieben. Vorgesehen sind auch Staplerkurse und Theoriekurse zum Erwerb des Führerscheins Kat. G.

Kosten der Versammlungen getrennt ausweisenÜber die Jahresrechnung 2011 erstattete Geschäftsführerin Regina Reichmuth-Betschart Bericht. Den Erträgen von knapp 4300 Franken, hauptsächlich durch die Kursbeiträge Kat. G, stehen Aufwände von rund 5600 Franken ge-genüber, woraus ein Defizit von rund 1300 Franken resultiert. Der Aufwand setzt sich zusammen aus rund 1800 Franken für die Kurskosten (inklusive Lern-CD) der Fahrkurse G40 und aus rund 3800 Franken für die Kosten der Haupt-versammlung und der Delegiertenver-sammlung. In der Folge gab ein Ver-sammlungsteilnehmer dem Wunsch Ausdruck, aufgrund der hohen Aufwand-summe seien die Kosten für die Hauptver-sammlung und diejenigen für die Dele-giertenversammlung in der Rechnung inskünftig getrennt auszuweisen bzw.

transparenter zu machen. Das Verbands-vermögen Ende Berichtsjahr beläuft sich auf etwas über 25 000 Franken.Einstimmig bewilligten die Mitglieder den gleichbleibenden Jahresbeitrag von 70 Fran ken und bestätigten die Vorstands-mitglieder Armin Brun, Küssnacht, Erich Betschart, Trachslau, und Bruno Hasler, Schübelbach, sowie Rechnungsrevisor Sepp Ebnöther, Feusisberg, für eine wei-tere vierjährige Amtsperiode. An der GV waren rund 60 der 345 Mitglieder anwe-send, also durchschnittlich etwa jedes sechste Mitglied.Brun, OK-Präsident des Traktorgeschick-lichkeitsfahrens vom 8. Juli, konnte be-reits ankündigen, dass sich die Beteiligten an zehn Posten messen können und dass nebst der Festwirtschaft, betrieben vom Oldtimer-Team, dem Kinderspielplatz und einem Frühstarterrabatt (vor 11 Uhr) ein Prominentenfahren vorgesehen sei. Es seien nach wie vor Helfer willkom-men. n

Der komplette Vorstand (von links) mit Bruno Hasler, Schübelbach, Armin Brun, Küssnacht, Martin Büeler, Seewen, Erich Betschart, Trachslau, Geschäftsführerin Regina Reichmuth, Oberarth, Jakob Bissig, Altdorf, und Präsident Alois Suter, Pfäffikon. (Bilder: Dominik Senn)

Rentabilität von Solarstromanlagen

Gerd Mayer von der Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung am Strickhof, Zürich, referierte anschliessend über Rentabilität von Solaranla-gen zur Strom-gewinnung. Sie werde von den Rückzahlungen der Investitions-

kosten, von Hypozinsen, der Rückzah-lung der Hypothek und von Unterhalts- und Ersatzkosten der Wechselstromrich-ter erheblich geschmälert. Reich werde man damit keinesfalls, so Mayer, jedoch nehme die Wichtigkeit dieser Technik zu.Die Anlagen hätten nach 25 bis 30 Jahren ausgedient und müssten dann (bis dato kostenfrei) entsorgt werden. Wichtig sei, sich sofort unverbindlich beim Stromhändler Swissgrid anzumel-den, falls man Interesse habe, denn die Wartefrist betrage derzeit drei bis fünf Jahre. Ein schwerwiegendes Hindernis sei auch die teure Leitungsstrecke bis zur nächstmöglichen Einspeisung ins Netz. Alternativen sind die Solarstrombörse, die Dachvermietung an einen Contractor oder das Finden eines Betriebes, der ökologischen Mehrwert finanziert.

Gerd Mayer vom Strickhof ZH spricht über die Rentabilität von Solaranlagen.

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275 2012 Schweizer Landtechnik

SVLT n

Nidwalden: neuesVorstandsmitgliedDie Sektion Nidwalden des SVLT hat nicht nur einen neuen Geschäftsführer. Sie wählte an ihrer General-versammlung auch ein neues Vorstandsmitglied.

Dominik Senn

Neu- und Ergänzungswahlen im Vorstand standen im Mittelpunkt der Generalver-sammlung 2012 der Sektion Nidwalden des Schweizerischen Verbandes für Land-technik (SVLT) im «Sternen» in Ennetbür-gen. Nebst den Ehrenmitgliedern Sepp Gut, Stans, und Noldi Odermatt, Obbür-gen, waren Vertreter der Sektion Schwyz und Obwalden anwesend. Thomas Käslin, Beckenried, hatte nach 16 Jahren Vor-standstätigkeit die Demission eingereicht. Er habe einmal versprochen, erst abzutre-ten, wenn er einen mindestens gleichwer-tigen Ersatz gefunden hätte, sprach er an der Versammlung zu den rund 50 Anwe-senden. Dieser Fall sei jetzt eingetreten, und zwar in der Person von Ueli Gabriel, Ennetbürgen. Da keine weiteren Nomina-tionen vorlagen, konnte Sektionspräsident Kobi Christen, Ennetmoos, zur Wahl schreiten, die ohne Gegenstimme ausfiel. Gabriel ist damit für die kommenden vier Jahre gewählt.

Neuer GeschäftsführerFür weitere vier Jahre in globo bestätigt wurden die Vorstandsmitglieder Ruedi Achermann, Buochs, und Hugo Flühler, Oberdorf. Neu gewählt für vier Jahre wurde Noldi Odermatt als Rechnungsrevi-sor. Schliesslich bestätigte die Versamm-lung unter Applaus den Präsidenten für ein weiteres Amtsjahr. Dieser konnte gleich zu den Ehrungen schreiten, nebst Käslin wurde der abtretende Geschäftsführer

Beat Gut, Ennetmoos, für acht Jahre um-sichtigen Einsatz verdankt. Seine Nachfol-ge hat mit Jahresbeginn Dominik Bircher, Obbürgen, angetreten. Die Versammlung nahm weiter vom umfangreichen Jahres-bericht des Präsidenten Kenntnis, der die neusten Aktivitäten des SVLT schilderte. Er erwähnte auch, dass sieben Jugendliche 2011 den Fahrkurs G40 absolviert hätten und für 2012 wieder mehrere Anmeldun-gen vorlägen. Er wies in diesem Zusam-menhang darauf hin, dass unbedingt auf

die Fahrsicherheit und saubere Rückspie-gel und Scheiben geachtet werden solle, damit die Junglenker nicht das Risiko ein-gehen, unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt zu werden. Christen er-munterte zum Schluss die Anwesenden, zahlreich am Traktorengeschicklichkeits-fahren der Sektionen OW/NW mitzuma-chen; die besten zwei Fahrer der Katego-rien seien dann berechtigt, am Traktorengeschicklichkeitsfahren vom 26. August im Kanton Jura teilzunehmen.Die Erfolgsrechnung schliesst per Ende 2011 bei einem Aufwand von total 9610 Franken und einem Ertrag von 9774 Fran-ken mit einem kleinen Gewinn von 164 Franken ab, welche vollumfänglich dem Vereinskonto gutgeschrieben wurden; die Bilanzsumme beträgt damit 10 242 Fran-ken. Der neue Geschäftsführer schlug weiter vor, den Jahresbeitrag 2012 und 2013 bei je 70 Franken zu belassen, was die Versammlung einstimmig geneh-migte. n

Der neu zusammengesetzte Vorstand mit Kobi Christen (Präsident), Hugo Flühler, Ruedi Achermann, Dominik Bircher und Ueli Gabriel.

Die abtretenden Thomas Käslin und Beat Gut. (Bilder: Dominik Senn)

Strom vom Stalldach

An der Generalversammlung der SVLT-Sek-tion Nidwalden referierte Thomas Scherrer, Leiter Standort Zürich der BE Netz AG, Bau und Energie, zum Thema Strom vom Stall-dach. Die BE Netz AG plant und realisiert seit 1994 Photovoltaik- und solarthermische Anlagen sowie Heizungsersatz mit erneuer-baren Energien.Wie er ausführte, ist mit 40 Quadratmetern Photovoltaikmodulen auf einer günstig aus-gerichteten Dachfläche rund 5 Kilowatt Peak (kWp) installierte Leistung zu erzeugen. «Eine solche Anlage kann im Mittelland bis 4500 Kilowattstunden pro Jahr erbringen», sagte er. Damit sei in etwa der Bedarf eines vier-köpfigen Haushalts abgedeckt.Als Netzverbundanlagen speisen Photovol-taikanlagen den nicht selbst genutzten Strom ins Netz des lokalen Elektrizitätswerkes und erhalten einen vereinbarten Preis pro Kilo-

wattstunde. Die Kostendeckende Einspeise-vergütung (KEV) als Förderprogramm für erneuerbare Energien erlaubt die Amortisa-tion der Solarstromanlage in den etwas über

30 Jahren Betriebs-dauer, inklusive Ver-zinsung des einge-setzten Kapitals.Die genannte Anlage (5 kWp) kostet der-zeit, inklusive Pla-nung, Montage und Gebühren, rund 25 000 Franken.Im Anschluss an den Vortrag beantwortete

Scherrer kompetent über ein Dutzend Fragen zu Kosten, Dachausrichtung, Zuleitungsbedin-gungen, Wechselrichtern, Reinigung, Recyc-ling und sogar zur möglichen Verpachtung von Dachflächen, bevor die GV mit einem Nachtessen ausklang.

Thomas Scherrer beim Photovoltaik-Vortrag.

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5 2012 Schweizer Landtechnik

n SVLT

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Verlangen Sie die ausführlichen Kursinformationen bei:Schweizerischer Verband für Landtechnik (SVLT)Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken, [email protected], Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01Weitere Infos unter: www.fahrkurse.ch

Schweissen

Schutzgasschweissen SMS 2 Tage, CHF 590.– (790.–) MAG-Schweissen an Profilen von 3 bis 8 mm und Blechen von 1 bis 2 mm, in verschiedenen Positionen. Kenntnisse über Metalle, Draht-elektroden und Schutzgase. 7.–8.6.2012

Elektrodenschweissen SES 2 Tage, CHF 590.– (790.–)Stahl in verschiedenen Stärken und Positionen schweissen. Kennt-nisse über Metalle, Elektroden und Hartauftragschweissen. 19.–20.6.2012

Kommunal- und GartenbaumaschinenUnterhalt und Reparatur von Maschinen mit Hydraulikanlagen MHR 2 Tage, CHF 440.– (640.–)Wartung der Hydraulikanlage an Minibagger, Radlader, Raupen-dumper. Gelenklager in Ausleger und Ladeschwinge ersetzen. Zylinder und Leitungen reparieren. Öllecks abdichten. Wartungsar-beiten am Motor. 12.–13.6.2012

Unterhalt von Motorsensen, Kettensägen und Heckenscheren MGK 1 Tag, CHF 240.– (340.–)Wartungsarbeiten am Motor. Pflege von Antriebswelle und Schwert. Schärfen der Kette, Mähscheibe, Heckenschere. Störun-gen beheben. Stilllegung für die Winterpause.

5.6.2012Unterhalt von Motorgerätenmit 4-Takt-Motoren MRG 1 Tag, CHF 240.– (340.–)Wartungsarbeiten an Benzin- und Dieselmotoren, Rasenmäher, Rasentraktor, Bodenfräse. Messer schärfen. Kommunalmähbalken einstellen. Störungen beheben. Stilllegung für die Winterpause.

14.6.2012

Kurszentrum Riniken

KursanmeldungKurstyp (Buchstabenfolge)

Kursdatum Mitglied-Nr.

Name

Adresse

PLZ, Ort

Telefon Fax

E-Mail

Datum und Unterschrift

q Ich will von den Tarifen für Mitglieder profitieren und werde

Mitglied

q Ich bringe folgende Maschinen, Geräte mit zum Kurs:

Brief oder Fax an SVLT, Ausserdorfstrasse 31,

5223 Riniken, Telefon 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01

WerkstattkurseSVLT

ASETA

Werkstattlehrgang K 25

Ausbildung in Schweisstechnik, Metallkonstruktionen, War-tungs- und Reparaturarbeiten an Maschinen, Traktoren K 25.25 Tage, CHF 2350.– (Nichtmitglieder CHF 2550.–).

5 Wochen intensive Praxis in der Werkstatt, aufgeteilt in 8 Module:• MAG-Schutzgas- und Elektrodenschweissen• Autogenschweissen, Schneidbrennen, Hartlöten• Metallkonstruktionen nach eigenem Bedarf anfertigen• Bremsen, Beleuchtung und Aufbauten von Anhängern reparieren

oder umändern• Bodenbearbeitungsgeräte, Futtererntemaschinen reparieren• Gelenkwellen, Hydraulikzylinder und -leitungen reparieren• Dieselmotoren/Traktoren/Hoflader warten und reparieren• Fahrzeugelektrik reparieren und nachrüsten

Verlangen Sie den ausführlichen Kursbeschrieb. 19.11.–21.12.2012; 18.02.–22.03.2013

Hinweise und Teilnahmebedingungen: • Bei Abmeldung innerhalb von 14 Tagen vor Kursbeginn wird

ein Unkostenbeitrag von Fr. 60.00 verrechnet, sofern keine zwingenden Gründe vorliegen. Unbegründetes Nichterschei-nen am Kurs berechtigt den SVLT, das volle Kursgeld zu verlangen.

• Allfällige Kursannulation mangels genügender Teilnehmer-zahl: Die Angemeldeten werden nach Möglichkeit bis fünf Tage vor Kursbeginn benachrichtigt.

• Die Kurseinladung mit der Liste der Teilnehmenden und die Rechnung werden spätestens eine Woche vor Kursbeginn verschickt.

• Kursausweis bzw. Kurseintrag im Berufsausweis (mitbringen).• Eigene Maschinen, Geräte und Werkzeuge können in den

Kursen gewartet und repariert werden. Sie sind für eine erfolgreiche Kursgestaltung wichtig. Besprechen Sie Fragen betreffend Maschinen mit dem Kursleiter (056 462 32 18).

• Mittagessen im Restaurant (im Kursgeld nicht inbegriffen). Für mitgebrachte Speisen steht ein Mikrowellengerät im Aufenthaltsraum zur Verfügung. Dort gibt es auch einen Kaffeeautomaten.

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Kursorte und Kursdaten 2012Änderungen vorbehalten

Aarberg BE19.07 + 24.07  30.08 + 04.0926.07 + 31.07 Balgach SG12.07 + 17.07  25.10 + 30.10Bazenheid SG28.06 + 03.07  25.10 + 30.1009.08 + 14.08  08.11 + 13.11 Biberbrugg SZ11.05 + 15.05  18.07 + 24.0705.06 + 13.06   Brunegg AG24.05 + 29.05  13.09 + 18.0908.06 + 12.06  04.10 + 09.1026.07 + 30.07Bülach ZH12.07 + 17.07  18.10 + 23.10Bulle FR09.05 + 16.05  13.09 + 18.0923.05 + 30.05  26.09 + 03.10   06.06 + 13.06  18.10 + 23.10 09.07 + 18.07  24.10 + 31.1015.08 + 22.08   Claro TI31.08 + 04.09Corcelles-près-Payerne VD20.06 + 27.06  12.09 + 19.0929.08 + 05.09  07.11 + 14.11Courtételle JU31.05 + 05.06  23.08 + 28.0804.07 + 10.07  20.09 + 25.09Düdingen FR10.05 + 15.05  06.09 + 11.0905.07 + 10.07  25.10 + 30.10Frauenfeld TG18.05 + 22.05  06.09 + 11.0921.06 + 26.06  18.10 + 23.1026.07 + 31.07  01.11 + 06.11Gossau ZH06.06 + 12.06  23.08 + 28.0817.07 + 25.07  11.10 + 16.10Hohenrain LU10.05 + 15.05  23.08 + 28.0828.06 + 03.07  25.10 + 30.10Ilanz GR16.08 + 21.08Interlaken BE16.05 + 22.05  23.08 + 28.08Kägiswil OW19.07 + 24.07  27.09 + 03.10La Sarraz VD10.05 + 15.05  23.08 + 28.0807.06 + 11.06  06.09 + 11.09Landquart GR24.05 + 29.05  06.09 + 11.0905.07 + 10.07  04.10 + 09.10Langnau i. E. BE31.05 + 05.06  20.09 + 25.0914.06 + 19.06  11.10 + 16.1012.07 + 17.07  08.11 + 13.1109.08 + 14.08 Les Hauts-Geneveys NE16.05 + 22.05  29.08 + 04.0908.08 + 13.08  11.10 + 16.10

Lindau ZH13.09 + 18.09  15.11 + 20.11Lyss BE13.09 + 18.09  15.11 + 20.1101.11 + 06.11Lyssach BE31.05 + 05.06  18.10 + 23.1015.06 + 19.06  15.11 + 20.1106.09 + 11.09   Marthalen ZH25.05 + 31.05  05.07 + 10.0721.06 + 26.06 Mettmenstetten ZH24.05 + 29.05  23.08 + 31.0805.07 + 10.07 Moudon VD24.05 + 29.05  09.08 + 14.0812.07 + 17.07  18.10 + 23.10Niederurnen GL21.06 + 26.06  02.11 + 06.1120.09 + 25.09 Nyon VD15.11 + 20.11  22.11 + 27.11Oensingen SO10.05 + 15.05  26.07 + 30.0719.07 + 24.07  04.10 + 09.10Saanen BE22.05 + 30.05  23.08 + 28.08 Salez SG 08.06 + 12.06  18.10 + 23.1009.08 + 14.08 Schöftland AG13.09 + 18.09Schwarzenburg BE10.05 + 15.05  16.08 + 21.0807.06 + 12.06  18.10 + 23.10Schwyz SZ05.07 + 10.07  19.06 + 25.06Sion VS14.06 + 19.06  25.10 + 30.1006.09 + 11.09 Sissach BL21.06 + 26.06  10.08 + 17.08 Sitterdorf TG24.05 + 29.05  30.08 + 04.0928.06 + 03.07  11.10 + 16.1019.07 + 24.07   Sursee LU10.05 + 15.05  23.08 + 28.0805.07 + 10.07  06.09 + 11.0909.08 + 14.08  02.11 + 06.11 Tramelan BE21.06 + 26.06  27.09 + 02.1016.08 + 21.08  01.11 + 06.11Tuggen SZ10.05 + 15.05  22.11 + 27.1106.07 + 11.07 Visp VS21.06 + 26.06  12.09 + 18.09Willisau LU18.05 + 22.05  30.08 + 04.09Zweisimmen BE19.07 + 24.07  20.09 + 25.09 Zwingen BL16.08 + 21.08 

Der Fahrkurs G40 kann nach bestan­dener Führerprüfung Kat. F/G besucht werden.  Er  wird  im  Führerausweis ein getragen  und  berechtigt  ab  dem 14. Altersjahr zum Lenken von  land­wirtschaftlich  immatrikulierten  Trak­toren  und  Ausnahmefahrzeugen  bis 40 km/h.  Die  maximal  fünf  Teilneh­men den  pro  Kurs  (zwei  Tage  mit 20 Lektionen)  erleben  eine  intensive Schulung und eignen sich eine solide Fahrpraxis  an.  Die  Kursinstruktoren sind  Lastwagenfahrlehrer  mit  einer speziellen Aus­ und Weiterbildung für landwirtschaftliche Motorfahrzeuge.  

Zum Kurs erforderlich: Führerausweise Kat. F/G Erster Kurstag:  Traktor  (30  oder 40 km/h) mit Fahrerschutz (Fahrzeug­ausweis,  Abgaswartungsdokumente nicht vergessen) Zweiter Kurstag: Traktor und land­wirtschaftlicher Anhänger 

Kursgebühr:  CHF  550.–,  abzüglich Rückerstattung von CHF 100.– durch den Fonds für Verkehrssicherheit

Eine frühzeitige Anmeldung für den passenden Kursort und das pas sen-de Kursdatum lohnt sich. Die Kurs-bestätigung zum G40-Fahrkurs gilt als Ausweis, mit dem ein 40-km/h-Traktor (ohne Anhänger) zu Übungs zwecken für die Dauer von einem Monat gefahren werden darf.

Wer den G40-Fahrkurs erfolgreich besucht hat, erhält von der Vau-doise-Versicherung einen Bon im Wert von CHF 100.– (Gültigkeits-dauer zwei Jahre). Dieser kann beim Abschluss einer Motorfahrzeug-haftpflichtversicherung für sich selbst oder für ein anderes Fami-lienmitglied im gleichen Haushalt eingelöst werden.

Bedingungen: Die Bestätigung über die Durchführung eines ausgewählten Kurses  und  die  Rechnungen  werden rund  zwei  Wochen  vor  dem  ersten Kurstag  verschickt.  Bei  Abmeldung weniger  als  14  Tage  vor  Kursbeginn wird  ein  Unkostenbeitrag  von CHF  60.–  erhoben.  Nichterscheinen am  Kurs  berechtigt  den  SVLT,  das volle Kursgeld zu verlangen.  n

Unterstützt durchden Fonds fürVerkehrssicherheit (FVS)

Anmeldung Fahrkurs G40Kursort Kursdatum

Name/Vorname

Geburtsdatum

Adresse

PLZ,Wohnort

Telefon Mobile

Nummer des Führerausweises (Feld 5 auf dem FAK)

IchhabevondenTeilnahmebedingungenKenntnisgenommen.

DatumundUnterschrift

UnterschriftderElternoderdesLehrmeisters

Einsendenan:SVLT,Postfach,5223Riniken,Tel.0564623200,Fax0564623201,E-Mail:[email protected]

Fahrkurs G40

SVLT

ASETA

Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen:

www.fahrkurse.ch

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Weiterbildung für G40-InstruktorenDas Thema stufenlose Traktorgetriebe ist komplex und bedarf vertiefter Erörterung, waren sich die Instruktoren der Fahrkurse G40 des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik an einer Weiterbildung in Riniken einig.

Dominik Senn

Die Instruktoren des zweitägigen Trakto-renfahrkurses G40 für jugendliche Neu-lenker sind ausnahmslos Lastwagen-Fahrlehrer, die durch den Fonds für Verkehrssicherheit für diese besondere Aufgabe befähigt worden sind. Sie be-fleissigen sich jahraus, jahrein intensiver Weiterbildung, welche jeweils vom Schweizerischen Verband für Landtechnik (SVLT) organisiert wird.Am 16. März fand ein knappes Dutzend G40-Instruktoren im SVLT-Verbandszent-rum in Riniken zusammen, um das Fach-wissen bezüglich Traktorentechnik, stu-fenlosen Getrieben und deren Anwendung zu erweitern (siehe grossen Bericht in dieser Ausgabe). Nach der Begrüssung und der Durchgabe einiger administrativer Belange machte Kursad-ministratorin Margrit Brändli vom Zentral-sekretariat die erfreuliche Mitteilung, es hätten sich bis heute über 600 Teilneh-

mende für die Kurssaison 2012 einge-schrieben; die ersten Kurse seien bereits durchgeführt worden.Fachreferent Ruedi Burkhalter, Hasle bei Burgdorf, weihte die Fahrlehrer in die Geheimnisse im Inneren der Getriebekäs-ten verschiedener Stufenlos-Bauweisen ein. Er zitierte eingangs einen technischen Berater: «Will man ein stufenloses, leis-tungsverzweigtes Getriebe effizient und sicher bedienen, ist dafür ein minimales Verständnis vom Aufbau und von der Funktionsweise erforderlich.»Einig waren sich die Fahrlehrer über die ausserordentliche Komplexität der Mate-rie; desto mehr, als fast jeder Hersteller unterschiedliche Techniken bevorzugt, ausgangsgekoppelte oder eingangsge-koppelte Getriebe oder Compound-Ge-triebe (siehe Landtechnik-Ausgabe Feb-ruar 2011). In der anschliessenden Diskussion wurden hauptsächlich sicher-

heitsrelevante Aspekte erörtert: Die Be-dienung durch den Fahrer ist vordergrün-dig zwar einfacher, jedoch in Extremsituationen anspruchsvoller. Der Wechsel zwischen verschiedenen Getrie-bemodellen kann unter Umständen prob-lematisch werden.Fragen der Wahl einer Fahrstrategie, Do-sierbarkeit der Bremskraft des Getriebes, der Talfahrten, des Abwürgens des Mo-tors und des Anhaltens am Hang wurden am Nachmittag am Objekt gestellt und beantwortet. Dazu hatten Bucher Land-technik einen New Holland T7.170 (me-chanisch-mechanische Leistungsverzwei-gung), GVS einen Fendt 210 Vario TMS (hydrostatisch-mechanische Leistungsver-zweigung ausgangsgekoppelt) und das CaseSteyr-Center einen Case Steyr 160 CVX (hydrostatisch-mechanische Leis-tungsverzweigung eingangsgekoppelt)zur Verfügung gestellt. Die Fahrlehrer konnten die drei wichtigsten Systeme der stufenlosen Traktorgetriebe auf einer markierten Strecke eigenhändig testen. «Wir haben von den Kommentatoren viele gute Informationen erhalten», sagte ein Kursteilnehmer nach beendeter Rundfahrt.

Fendt 210 Vario TMS, als Getriebebeispiel der hydrostatisch-mechanischen Leistungsverzwei-gung ausgangsgekoppelt, bei der Durchfahrt vor dem Hauptsitz des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik. (Bilder: Dominik Senn)

Instruktion auf einem New Holland T7.170 als Getriebebeispiel der mechanisch-mecha-nischen Leistungsverzweigung, dahinter ein Case Steyr 160 CVX als Beispiel der hydro-statisch-mechanischen Leistungsverzwei-gung eingangsgekoppelt.

Martin Lieberherr, Regionalleiter GVS-Agrar, erläutert G40-Instruktoren die Funktions-weise des stufenlosen Getriebes.

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Fazit: Das Thema stufenlose Traktorgetrie-be ist komplex. Es bedarf der vertieften

Erörterung und Erarbeitung, vor allem der sicherheitsrelevanten Aspekte. Die Umset-

Instruktoren der G40-Fahrkurse des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik, Fachreferenten und die Kursadministratorin Margrit Brändli anlässlich der Weiterbildung über stufenlose Traktorengetriebe.

zung im Hinblick auf kommende G40-Fahrkurse soll weiter geschult werden. n

Neu im Vorstand der Schweizerischen Pflügervereinigung: Stefan Spring. (Bild: Willi von Atzigen)

Pflügerveranstaltungen 2012

29. April:Graslandpflügen in RöschenzAugust:Kantonale Meisterschaften im Thurgau, evtl. im Aargau/Luzern18./19. August:Zürcher Kantonale und Schweizer Meister-schaft mit Traktorengeschicklichkeitsfahren14./15. September:Weltmeisterschaft in Kroatien mit Toni Stadel-mann und Beat Sprenger5./6. Oktober:Europameisterschaft in Nordirland mit Marco Angst und Ueli Hagen

Pflügervereinigungerhöht JahresbeitragDie Generalversammlung der Schweizerischen Pflügervereinigung hat der Erhöhung des Jahresbeitrags zugestimmt und ein neues Vorstandsmitglied gewählt.

Margreth Rinderknecht

In Watt ZH konnte der Präsident der Schweizerischen Pflügervereinigung (SPV) Willi Zollinger zwei Dutzend Mitglieder zur Generalversammlung 2012 begrüs-sen. Anfang Jahr starb Hans Zellweger. Er war ab 1987 Vorstandsmitglied, enga-gierte sich im Weltpflügerverband und war ein begeisternder Speaker.Obwohl noch ein grösserer Betrag von einem früheren Traktorenfest die Rech-nung aufbessert, schmilzt das Vereinsver-mögen dahin. Dies hat den Vorstand be-wogen, einen Antrag auf Erhöhung des Mitgliederbeitrages auf 50 Franken zu stellen. Die Versammlung stimmte zu und diskutierte weitere Möglichkeiten, um die Rechnung der kommenden Jahre zu ver-bessern. Mit verschiedenen Firmen wer-den Gespräche geführt, um sie für ein Sponsoring – vielleicht sogar für mehrere Jahre – zu gewinnen.

Vorstandsmitglied Gabi Waldspurger brachte neue SPV-Hemden und -T-Shirts mit und zeigte damit eine weitere Mög-lichkeit, wie sich die Vereinskasse etwas aufbessern lässt. Andere Mitglieder mun-terten dazu auf, an den Traktorenfesten und Wettpflügen als Helfer mitzuarbeiten und so Freiwilligenarbeit für den Verein zu leisten. Für das abtretende Vorstandsmitglied Linus Hausherr aus Uezwil AG war schnell Ersatz gefunden: Stefan Spring, Nach-wuchspflüger aus Wigoltingen TG. Vor bald zwei Jahren vertrat er am Traktoren-fest in Wallisellen zusammen mit Ueli Hagen den Kanton Thurgau an der Schweizer Meisterschaft. n

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n SVLT

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Kaderkonferenz: vier Pfeiler im FokusKürzlich fand im Beisein des SVLT-Präsidenten Max Binder am Verbandssitz in Riniken AG eine Kaderkonferenz des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik statt. Die vier Pfeiler «Interessenvertretung», «Weiterbildung», «Dienstleistung» und «Information» umfassen die Aufgabenfelder des SVLT; sie gaben den Rahmen zur Kaderkonferenz. Angeregt wurde die Prüfung einer Preisdifferenzierung beim Fahrkurs G40 zwischen Mitgliedern und Nichtmitgliedern.

Ueli Zweifel/Dominik Senn

Die Kaderkonferenz ist in Ablösung des SVLT-Zentralvorstandes gemäss den an der letzten Delegiertenversammlung ver-

abschiedeten Statuten zu einem wichti-ges Instrument für die Meinungsbildung geworden. An ihr nehmen Delegationen aus den Sektionsvorständen, in der Regel

die Präsidenten und Geschäftsführer sowie die Kommissionspräsidenten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SVLT teil.

Vier PfeilerDurch die Tagung führte der Verbandsdi-rektor Willi von Atzigen. Er betonte, der Pfeiler Interessenvertretung zusammen mit der Schaffung guter Rahmenbedin-gungen sei vornehmlich die Aufgabe des Vorstandes. Die drei anderen Pfeiler würden statutengemäss in erster Linie in die Obhut der drei neu gegründeten

Kommissionen «Weiterbildung», «Infor-mation» und «Dienstleistungen» gehö-ren. Diese Kommissionen seien zum Teil noch im Aufbau begriffen. Im Weiteren sprach sich der Direktor für eine notwendige Vereinheitlichung im Er-scheinungsbild des SVLT und seiner Sekti-onen im Internet aus. Dabei sei aber unbe-

Die Kaderkonferenz ist ein wichtiges Instrument für die Meinungsbildung und für den Dialog beim Schweizerischen Verband für Landtechnik (SVLT), im Vordergrund Vizepräsident Auguste Dupasquier. (Bilder: Dominik Senn)

«Einheitli-ches Erschei-nungsbild pflegen»SVLT-Direktor Willi vonAtzigen

«Nach aussen und innen präsent sein»SVLT-Präsident Max Binder

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Dominique Berner stellte unter diesem Titel den vielfältigen Bereich «Dienstleistungen» beim SVLT-Zentralsekretariat vor. So über-nimmt der SVLT im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft Koordinationsaufgaben bei den Spritzentests, die unter anderem auch als Dienstleistung von den Sektionen durchgeführt werden. Dies bedeutet adminis-trativen Aufwand, Abklärungen bei Neuauf-nahmen, Stichproben, Koordination der Fachgruppe Spritzentest bei allfälligen Neue-rungen sowie Weiterbildungsveranstaltungen für das Fachpersonal und Beratungsangebote an Prüfstellen und Mitglieder.Mit rund 60% Arbeitsaufwand sei die Bera-tung der Mitglieder in Sachen landwirtschaft-licher Strassenverkehr aber das Hauptarbeits-

gebiet, sagte Berner, vor Maschinenkosten, Versicherungsfragen, Mehrwertsteuer und Diversem mehr. Häufig nachgefragte Themen im Strassenverkehr seien: Führerausweise,

Masse und Gewichte, Immatrikulation, Ab-grenzung landwirtschaftliche/gewerbliche Fahrten, technische Ausrüstung, Kauf/Ver-kauf/Garantie und Intervention bei Vergehen. Berner riet den Anwesenden, die Mitglieder zu motivieren, sich beraten zu lassen und sich vor allem bei Strafsachen Unterstützung zu suchen. Schon mancher Strafbefehl sei dank Intervention des SVLT ausgesetzt worden. Hinzu kommen Dienstleistungen durch Unter-richt (Bremstest, Ladungssicherung, Löschmit-teleinsatz) und Kurse (landwirtschaftliche Schulen, Waldwirtschaft Schweiz, Polizei-korps usw.).

stritten, dass auch die unterschiedlichen Bedürfnisse seitens der Sektionen zum Tragen kommen sollen. Mit ins Konzept einer solchen Vereinheitlichung gehören im Nachgang zur Statutenrevision beim SVLT auch allfällige Anpassungen bei den

Sektionsstatuten. Mit einer ersten Sich-tung derselben wurde die Basler Ge-schäftsführerin Susi Banga beauftragt. Sie berichtete an der Kaderkonferenz über den Stand der Arbeiten.

«... viel Zug bei der Schweizer Landtechnik»Dahinter verberge sich ein Versprechen und die Absicht, eine erstklassige Ver-bandszeitschrift anzubieten, sagte Ueli Zweifel, langjähriger Redaktor bei der Schweizer Landtechnik/Technique Agri-cole. Die Rahmenbedingungen hierfür

seien ausgezeichnet. Erfolgreich im Markt, erhalte sich die Verbandszeit-schrift doch eine grosse Eigenständigkeit. Die personell verstärkte Redaktion habe spürbar mehr Zug gebracht. Das Magazin sei merklich umfangreicher geworden. Im

Übrigen sei man bei der Druckerei Stämpfli Publikationen und beim Inserate-partner Fachmedien Agrar (Espace Media AG) «sehr gut aufgehoben». Zweifel er-munterte die Sektionsvertreter, geeignete Beiträge und Veranstaltungen zuhanden der Sektionsseiten einzusenden. Er gab ihnen bei dieser Gelegenheit gleich ein paar Tipps zur Optimierung des redaktio-nellen Aufwands mit auf den Weg.

G40, CZV, Stapler, WerkstattFranz Nietlispach leitet beim SVLT seit einem Jahr den Bereich Weiterbildung. Er gab an der Versammlung Erläuterungen zur Kursentwicklung bei den Fahrkursen G40, bei den Kursen gemäss Chauffeu-

renzulassungsverordnung und bei den traditionellen Werkstattkursen. Bei den Fahrkursen G40 seien für die laufende Saison bis dato gegen 600 An-meldungen eingetroffen, und man dürfe bei den Anmeldungen sogar mit der erstmaligen Überschreitung der Tausen-dermarke rechnen.Bekanntlich führen speziell geschulte und amtlich geprüfte Lastwagen-Fahrlehrer die zweitägigen Kurse mit jeweils maxi-mal fünf Teilnehmenden schweizweit durch. Mit dem Ziel, ein gutes Argument für die Mitgliederwerbung zu erhalten,

befürwortete die Kaderkonferenz im Weiteren einen St. Galler Vorstoss, wo-nach der SVLT-Vorstand eine differenzier-te Rechnungstellung des G40-Fahrkurses prüfen solle, je nach Mitgliedschaft oder Nichtmitgliedschaft beim SVLT. In Zusammenarbeit mit einem professio-nellen Anbieter in Marly FR gelangten zum ersten Mal SUVA anerkannte «tap-lerkurse (inklusive Teleskopstapler) zur Durchführung. Ziel dieser Kurse ist die Vermittlung von Know-how im Umgang mit Flurförderfahrzeugen und die Hebung des Sicherheitsstandards. Diese Kurse sind im Sinne der Weiterbildung nach Chauffeurenzulassungsverordnung anre-chenbar und SUVA-anerkannt. Die CZV-Kurse konnten an den verschiedenen Kursorten generell sehr erfolgreich durch-geführt werden.Bei den traditionellen Werkstattkursen gelang es nicht, die Auslastung zu verbes-sern – trotz dem vielfältigen Angebot.

Auf Wiedersehen in Saignelégier und LenzburgAbschliessend blieb es dem Aargauer Sektionspräsidenten und SVLT-Vorstands-mitglied Pascal Furrer vorbehalten, zur nächsten Delegiertenversammlung im September nach Lenzburg einzuladen. Der jurassische Sektionspräsident Pierre Sommer ermunterte die Konferenzteil-nehmer, möglichst zahlreich an der Schweizer Meisterschaft im Traktorge-schicklichkeitsfahren teilzunehmen. Die-ses findet am Sonntag, 26. August, in Saignelégier JU statt. n

«Sektionssta-tuten verein-heitlichen»Geschäftsführerin beiderBasel Susi Banga

«Fahrkurse G40: Es läuft rund»Weiterbildungsverantwort-

licher Franz Nietlispach

Bietet bei vielerlei Problemstellungen Unterstützung: Dominique Berner vom Zentralsekretariat SVLT in Riniken.

«Viel Zug bei der Schweizer Landtechnik»Chefredaktor Ueli Zweifel

Zwischen Pflanzenschutz und Strafbefehl

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Neuerungen in loser Folge

Die in diesem Artikel angesprochene Thematik bildet einen Teil der durch die Revision der VTS entstandenen Neue-rungen für den landwirtschaftlichen Strassenverkehr. Weitere Bereiche wer-den in loser Folge vorgestellt.

Auf grossem Rad unterwegs

Eine der wichtigsten Verordnungen im Schweizerischen Strassenverkehrsrecht, die Verordnung über den technischen Zustand von Strassenfahrzeugen (VTS), wird in gewissen Teilen geändert. Für den Halter von landwirtschaftlichen Fahrzeu-gen bedeutet dies fast durchwegs erleich-ternde Vorteile.

Oberstes Mass 3 mUm bodenschonend auf Äcker und Wie-sen zu fahren, sollen die Reifen der Transportfahrzeuge möglichst breit sein. Überschreitet dabei die Bereifung der

Fahrzeuge die Breite von 2,55 m, so müssen diese als Ausnahmefahrzeuge mit Breitreifen immatrikuliert werden. Als oberstes Mass gilt hier eine Breite von 3 m, welche aber nur von den Reifen oder nachgiebigen Radabdeckungen erreicht werden darf, sämtliche Teile des Chassis müssen innerhalb von 2,55 m sein. Die Geschwindigkeit beeinflusst dabei die Einteilung nicht.Bis anhin waren Anhänger mit Breitreifen nur an Zugfahrzeugen zugelassen, wel-che mindestens dieselbe Breite aufwie-sen. Diese Vorgabe wurde unter der Rub-

Seit dem 1. Mai darf die Breite eines Anhängers mit Breitreifen am Zugfahrzeug markiert werden, unter der Voraussetzung, dass der ziehende Traktor ebenfalls mit Breitreifen oder Doppelrädern ausgerüstet ist. Die Ausführung der Markierung muss «auffällig» sein.

Dominique Berner

Mit 750er-Bereifung darf dieser Traktor nun auch breitere Anhänger ziehen, wenn die Breite des Anhängers auffällig am Traktor markiert ist. (Bild: Dominik Senn)

rik «Verfügungen der Behörde» im Fahrzeugausweis des Anhängers einge-tragen. In der Praxis bereitete dieser Um-stand den Fahrzeughaltern Sorge; dies,

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SVLT n

weil in vielen Fällen die Breite des Anhän-gers jene des Zugfahrzeuges übertraf. Aus technischen Gründen lassen sich an ohnehin breiten Traktoren kaum Doppel-räder montieren. Arbeitsanhänger wie Pressen oder Pflanzenschutzgeräte sind von der Regelung nicht betroffen.

Einfacher seit MaiMit der Anpassung des Artikels 27 der VTS kann nun dieses Problem ohne Ein-busse der Verkehrssicherheit gelöst wer-den. Seit 1. Mai darf die Breite eines An-hängers mit Breitreifen am Zugfahrzeug markiert werden (siehe Ausgabe 4/2012, S. 22). Voraussetzung ist aber, dass der ziehende Traktor ebenfalls mit Breitreifen oder Doppelrädern ausgerüstet ist. Die Markierung, empfohlenerweise an der Front des Traktors und beleuchtet, zeigt einerseits dem Fahrer den beanspruchten Platz auf der Strasse an, andererseits weist sie entgegenkommende Fahrzeuge auf den nachfolgenden breiten Anhänger

hin. Die Ausführung der Markierung ist nicht weiter definiert, laut Verordnung muss sie «auffällig» sein. Rotweiss ge-streifte Tafeln, wie sie bei überbreiten Geräten Verwendung finden, oder Fah-nen erfüllen die Vorgabe.Ebenfalls in Artikel 27 der VTS wird der Begriff Breitreifen definiert. Darunter konnte bis anhin jeder Reifen verstanden werden, dessen Breite mindestens einen Drittel des Aussendurchmessers beträgt. Fahrzeuge mit grossen Raddurchmessern waren also hinsichtlich Breitreifen den Fahrzeugen mit kleineren Rädern im Nachteil. Die Revision der VTS ergänzt nun die Definition von Breite mit dem Ausdruck «oder von mindestens 0,6  m Breite». In Kombination mit der Markie-rung der Gesamtbreite des mitgeführten Anhängers entsteht so eine praktikable Lösung, legal einen Ausnahme(-Trans-port-)Anhänger mitzuführen.Mit dieser Definition der Breitreifen eröff-nen sich auch für andere landwirtschaft-

liche Anwendungen neue Möglichkeiten. So wird in der VTS neu die Achslast von selbstfahrenden Erntemaschinen von der Achslast der anderen Fahrzeuge unter-schieden. Diese war bisher global auf 11,5 t für eine angetriebene Einzelachse beschränkt. Ab der kommenden Saison dürfen Mähdrescher und selbstfahrende Feldhäcksler ein Gewicht von 14 t auf der angetriebenen Achse aufweisen, wenn sie mit Breitreifen ausgerüstet sind. Mit der vorgängig genannten ergänzten Definition des Breitreifens kommen viele der selbstfahrenden Erntemaschinen in den Genuss einer höheren Achslast. Durch das Mitführen von klappbaren Schneidwerken und Pflückvorsätzen waren die entsprechenden Maschinen regelmässig mit überladenen Achsen unterwegs.Bedingungen für eine höhere Achslast bleiben aber nach wie vor die Garantie des Herstellers und eine genügende Tragkraft der Bereifung. n

Flurbegehung StreifenfräsaatclubLohnunternehmer Oskar Schenk und Thomas Anken von der For-schungsanstalt Agroscope Re-ckenholz-Tänikon ART laden ein zur Flurbegehung des Streifen-frässaatclubs, am Mittwoch, 13. Juni 2012, auf dem Betrieb der Oskar Schenk GmbH an der Feld-moosstrasse 6 in Schwarzenburg.Um 11.30 Uhr ist (fakultativ) Mit-tagessen bei Schenks; für den Partyservice ist die Anmeldung bis 8. Juni nötig. Um 13 Uhr ist offi-zieller Beginn der Flurbegehung. Die Themen lauten:• Streifenfrässaat von Mais mit

und ohne Unterfussdüngung• Sortenversuche• Streifenfrässaat von Raps• Direktsaaten von Getreide• Bodenschonende Gülleausbrin-

gungAnmeldung bitte bis 8. Juni an:Marlis Biland, Lohnunternehmer Schweiz, Riniken, 056 462 32 60 oder [email protected].

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Vögeli+Berger AG:50 Jahre Dienst am KundenEin halbes Jahrhundert besteht die Landmaschinenfirma Vögeli+Berger AG in Hettlingen ZH. Die Kundenberatung und die Lehrlingsausbildung werden beim Inhaber in der zweiten Generation grossgeschrieben.

Dominik Senn

gesetzten Massey Ferguson Traktoren und eine regionale Vertretung für Rapid ein. Beiden Marken ist die Vögeli+ Berger AG bis heute treu geblieben.

Schweizweiter VertriebIm Zuge der Technisierung und der Me-chanisierung schnürte die Vögeli+Berger AG ein immer umfangreicheres Leistungs-

paket im Bereich Land- und Vieh-wirtschaft. Heute ist die Firma Importeur von Mistzettern, Güllefässern, Schneidschaufeln,

diversen Hofla-dern, Mischwagen und Boxenein-

streuern sowie Trans-portfahrzeugen der renommierten Mar-ken Heywang Miro, Shelbourne, Hauer,

Gegründet wurde die Vögeli+Berger AG 1961 durch Fritz Vögeli und Jakob Berger in einer ehemaligen Scheune im Hettlin-ger Dorfkern. Sie bezogen im gleichen Jahr die neu erworbene Liegenschaft an der Schlösslistrasse (Autobahnausfahrt Winterthur Ohringen), am heutigen Standort der Firma, die somit in diesem Jahr das zweite Jahrhundert ihres Beste-hens in Angriff genommen hat.

Mechanische KonstruktionenDie Schwerpunkte der Aktivitäten in den Anfangsjahren waren mechanische Kon-struktionen, Stallungen, Reparaturen und Neuentwicklungen unterschiedlicher Art. Kleingeräte wie Rasenmäher und Motorsägen gehörten ebenfalls von Anfang an zum Angebot. Noch im Gründungsjahr richtete die Firma ihren Fachhandel und die Servicestelle für die weltweit am häufigsten ein-

Paul Vögeli stellt die zweite Generation in der 50-jährigen Geschichte von Vögeli+Berger in Hettlingen ZH dar. (Bilder: Dominik Senn)

Paul Vögeli mit der Jubiläumsplakette, die er soeben von SLV-Präsident Jürg Minger entgegengenommen hat.

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Das Wechselsystem von ZDT

Die Firma Vögeli+Berger AG bietet neu das europaweit eingesetzte Wechselsystem der tschechischen Firma ZDT an. Auf das univer-selle Fahrgestell können Kippmulden, Kippkas-ten, Abschiebemulden, Miststreuer und Gülle-fässer aufgesetzt werden. Der Fahrer des Traktors kann den Austausch ohne weitere Hebevorrichtung in kürzester Zeit vornehmen. Dieses Wechselsystem findet in ganz Europa immer grössere Verbreitung. Das hat seine Gründe. Sowohl das Fahrgestell, als auch die Aufbauten sind qualitativ hochwertig gefer-tigt, was unter anderem durch die massgeben-den europäischen Zertifikate bestätigt wird. Die robuste Konstruktion bietet Gewähr, dass die Fahrzeuge auch nach jahrelangem hartem Einsatz in einwandfreiem Zustand sind und einen unverändert hohen Wert besitzen.Individuelle Anpassungen und Unterhaltsar-beiten müssen bei einem Wechselsystem nur an einem Fahrgestell und nicht an mehreren Fahrgestellen ausgeführt werden. Dies redu-ziert spürbar die Betriebskosten. Der Misttreu-er kann unter anderem mit einem vielseitig einsetzbaren Streuwerk mit zwei vertikal angeordneten Walzen ausgerüstet werden. Diese Modelle überzeugen durch geringen Leistungsbedarf, minimalen Verschleiss und

ausgezeichnete Streu-qualität. Häufig lassen es räumliche oder andere Umstände nicht zu, effizient mit einem Kipper zu arbeiten. Beim ZDT steht daher eine Mulde mit Abschiebe-vorrichtung, die durch zwei Hydraulikzylinder betätigt wird, zur Verfügung. ZDT hat sich genau wie der Schweizer Ver-triebspartner darauf spezialisiert, auf individuelle Kunden-bedürfnisse einzuge-hen. Anpassungen an betriebliche Gegeben-heiten können da-durch zu wirtschaftlichen Konditionen reali-siert werden (siehe auch www.voegeli- berger.ch).

Sauerburger und anderer mehr (siehe auch Bericht «Das Wechselsystem von ZDT»). Sie vertreibt diese Maschinen schweizweit.Parallel stieg die Nachfrage von Gemein-den, Schulen, Immobilienverwaltungen und Sportanlagenbetreibern für Maschi-nen im Bereich Landschafts-, Garten- und Umgebungspflege. Heute vertritt die Firma in diesem Marktsegment nur Qua-litätsmarken wie Rapid, Iseki, Honda, Sabo, Jonsered sowie Grillo und ist auto-risierte Servicestelle. Verbunden mit dem Hol- und Bringdienst haben Kunden die Gewähr, sorglos über Jahre nutzbringen-de Motorgeräte zu besitzen.

LehrlingsausbildungIm Leitbild des Unternehmens steht ge-mäss Paul Vögeli die Bedürfnisabklärung des Kunden, damit aus der grossen Viel-falt die zweckdienlichsten Lösungen an-geboten werden können. Auf Kontinuität in der Geschäftsbeziehung bedacht, ga-rantiert die Unternehmensführung dem Kunden einen qualitativ hochstehenden Reparatur- und Ersatzteildienst an den Maschinen und Geräten. Am Herzen liegt Paul Vögeli die Lehrlingsausbildung. Er beschäftigt deshalb immer zwei Azubis – von gegen 50 im Kanton Zürich – in sei-nem Betrieb. Als Mitglied der kantonalen Prüfungskommission ist er auch jeweils

an der Berufsmesse in Zürich am Stand der Schweizerischen Metall-Union SMU mit einem seiner Lehrlinge vertreten.

Stetige Entwicklung1984 absolvierte der Sohn eines der Fir-mengründer, Paul Vögeli, die Meisterprü-fung als Landmaschinenmechaniker und war massgeblich für die Umstrukturie-rung und EDV-Aufrüstung des Betriebs besorgt. Die Firma, die er 1989 über-nahm, hat sich stetig entwickelt. «Bei uns kommt der Erfolg durch volles Engage-ment und Freude an der Arbeit. Die Be-reitschaft dazu ist eine Voraussetzung, um als Unternehmen bestehen zu kön-nen», sagt Paul Vögeli.Waren früher nebst den Inhaber ein An-gestellter und ein Lehrling im Betrieb beschäftigt, sind es heute acht: 1 Land-maschinenmechaniker-Meister, 3 Land-maschinenmechaniker, 1 Mechaniker, 1 Schlosser und 2 Lehrlinge, also eine Ver-doppelung der fest angestellten Arbeits-kräfte; und das in einer Sparte, die am Abnehmen sei, so Vögeli. Der Verkaufs-umsatz sei im landwirtschaftlichen Be-reich am grössten, der Arbeitsanteil hin-gegen im Kommunal- und Kleingerätebereich.

Wechselsystem Mega 20: universelles Fahrgestell mit aufgesetzter Abschiebemulde ... (Bilder: zVg)

... oder mit dem zweiseitig kippbaren

Kasten.

Die Vögeli+Berger AG an der Schlösslistrasse in Hettlingen ist in einen Grossmaschinen- (links) und einen Kleingerätebereich aufgeteilt.

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Um die Kontinuität des Betriebes muss sich Paul Vögeli keine Sorgen machen: Seine vier Kinder haben erfolgreich ihre Ausbildungen (Landmaschinenmechani-

ker, Polier, Einkäuferin und Kauffrau/Be-triebswirtschaft) hinter sich und stehen voll im Erwerbsleben. n

Verkauf

Bei Vögeli+Berger gibt es die anerkann-ten Marken, die sich im Service- und Reparaturfall bewährt haben. Erfahrene Verkäufer helfen den Kunden bei der Auswahl von Landmaschinen, Traktoren, Futtermischwagen, Ladewagen, Pflügen, Hubstaplern, Forst- und Kommunalfahr-zeugen, Kompoststreuern, Miststreuern, Rasenmähern, Generatoren, Wasser-pumpen, Heckenscheren, Freischneidern, Holzspaltern, Motorsägen, Motorha-cken, Motormähern, Motorsensen, Raupentransportern und anderen mehr.

Service/Reparatur

Alle angebotenen Maschinen werden in der eigenen Werkstatt gewartet und repariert. Die modern eingerichtete Reparaturwerkstatt bietet Gewähr für einen hochwertigen Service. Es gibt einen Leistungsprüfstand für Motoren, Hydraulik- und Elektroprüfausrüstungen sowie ein Opazimeter, mit welchem Dieselabgaswerte – gemäss den neues-ten Abgasvorschriften – eingestellt werden können. Schon oft haben Kun-den überdies bei Gebrauchtgeräten ihr Schnäppchen gefunden.

Ersatzteildienst/Vermietungen

Vorhanden ist ein vollständiger Hydrau-likstützpunkt mit Hydraulikschläuchen, Armaturen, Ventilen, Pumpen, Dichtun-gen und weiterem Zubehör. Dank dem umfassenden Ersatzteillager, das mit modernsten Mitteln bewirtschaftet wird, können die Kunden mit kurzen Ausfall-zeiten rechnen, häufig wird die Repara-tur sofort erledigt. Vermietet werden Maschinen für nicht regelmässig wieder-kehrende Arbeitsgänge. Falls nötig, werden die Maschinen an den Einsatzort gebracht und nachher wieder abgeholt.

Der Miststreuer von Heywang Miro mit verzinkter einteiliger Stahlmulde samt integriertem Chassis sowie Kratzboden mit hydraulischem Vorschub über die Traktorhy-draulik.

Der Powermix-Mischwagen von Shelbourne vermengt die unterschiedlichsten Futtermit-tel; Wurzeln werden zerkleinert und mit anderen Zutaten in einem Durchgang gemischt. Selbst Grossballen von Heu, Stroh oder Silage können als Ganzes in den Mischwagen gegeben werden.

Die Parmiter-Schneidschaufel schneidet so, dass sie eine abgedichtete Oberfläche auf der Silage hinterlässt. Sie kann aber auch lose Futtermittel und Zusatzstoffe beladen, wie eine normale Schaufel. Diese Funktio-nen sind ohne Werkzeugänderungen einfach von der Traktorkabine aus möglich; ein prüfenswerter Ersatz von Silagezange und Schaufel durch ein einziges Gerät.

Inhaber Paul Vögeli, hier im separaten Kleingeräte-Ausstellungsraum, liegt die Lehrlingsaus-bildung sehr am Herzen.

Meilensteine in der Geschichte von Vögeli+Berger

1961 Gründung durch Fritz Vögeli und Jakob Berger. Werkstatt in einer ehemaligen Scheune im Dorf-kern von Hettlingen

1961 Umzug an die Schlösslistrasse Werkstatt in der Doppelgarage des Einfamilienhauses

1975 Erweiterungsbau1989 Neue Geschäftsleitung:

Paul Vögeli und Jakob Berger 1994 Ausbau und Erneuerung von

Werkstatt und Lagereinrichtung1999 Übernahme der Geschäftsleitung

durch Paul Vögeli2000 Bau eines neuen Lager- und

Werkgebäudes gegenüber der bestehenden Werkstatt

2002 Aufbau des alten «Schopfs» zum Ausstellungs- und Hydraulik-Raum

2009 Umwandlung der Einzelfirma in eine Aktiengesellschaft

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Kuoni Landtechnik AG starker regionaler HändlerEinen Grossandrang erlebt die Kuoni Landtech- nik AG im aargauischen Oberhof an der grossen Frühjahresausstellung mit rund 300 Neu- und Gebrauchtmaschinen.

Dominik Senn

Wenn Alois Kuoni junior, Geschäftsführer der Kuoni Landtechnik AG in Ober-hof AG, alle zwei Jahre zu seiner Frühjah-resausstellung am Fusse des Benkenpas-ses ruft, kommen die Kunden, vor allem Landwirte und Geschäftspartner, in Scha-ren; so auch dieses Jahr vom 17. bis 19. März. «Allein am Sonntag zählten wir um die zweitausend Besucher, nicht nur aus der Region, sondern aus der ganzen Schweiz. So viele gab es an einem einzi-gen Tag noch nie», sagte Kuoni zufrieden. Die Ausstellung sei auf ein gutes Echo gestossen, und er habe einige Neukun-den gewinnen dürfen. Das vergangene Geschäftsjahr sei überdurchschnittlich gut gelaufen; dies nicht zuletzt wegen der Währungsrabatte, die er an seine Kunden weitergegeben habe.Die Ausstellung mit rund 300 Neu- und Gebrauchtmaschinen präsentierte sich ungewohnt weitläufig, weil das Areal im Vorjahr um einen Abstellplatz mit Verla-

derampe erweitert wurde. Gezeigt wurde das komplette Kuoni-Angebot, das gera-de einmal Erntegrossmaschinen aus-schliesst: Es sind dies die drei Traktoren-marken Massey Ferguson, Steyr (seit 1970) und Case IH (seit 1998) im Bereich zwischen 80 und 370 PS, dann das gesamte Pöttinger-Grünland- und Bodenbearbeitungs-sortiment, die Gülle-technik von Joskin und Hochdorfer, die Bergmechanisierung von Reform und Rapid, Hoftrac und Lader von Weide-mann und Fütte-rungstechnik von Strautmann, dazu Geräte für Forst und Kommunalbereich

sowie Kleingeräte, Rasenmäher, Gar-tengeräte und anderes mehr (siehe www.kuoni-landtechnik.ch).«Unsere Strategie ist darauf ausgerichtet, mit Importeuren erstklassiger Landtech-nikfirmen zusammenzuarbeiten, ein star-ker regionaler Händler zu sein und ver-lässlichen Service sowie Reparaturen aller Marken anzubieten», sagte Kuoni. Be-kannt ist er aber auch für seinen schweiz-weiten Handel mit Gebrauchtmaschinen. Die Werkstätte verfügt über eine Leis-tungsbremse für Traktoren, Traktorenpro-grammierung mit PC, ein Klima-Service-gerät, ein Abgasprüfgerät und die Bereitstellung für die MFK inklusive Prüfung.

Jubiläum 2014Der Landmaschinenmechaniker mit Meis-terprüfung ist 1995 als Geschäftsführer und Teilhaber ins elterliche Unternehmen eingestiegen, das zu diesem Zeitpunkt von einer Einzelfirma in eine Aktiengesell-schaft umgewandelt worden ist. Vater Alois ist der Firmengründer. Er kam 1959 von Willisau in Fricktal als gelernter Huf-schmied, wo er in der Dorfschmiede von Marcel Wagner in Wölflinswil ein Aus-kommen fand. 1964 machte er sich als 24-Jähriger selbstständig und startete im gleichen Jahr mit der Vertretung von MF-Traktoren. Sukzessive stellte er vom Pfer-debeschlagen auf Landtechnik um und begann mit dem Handel von Hamster-Ladewagen, Rapid-Motormähern und Pöttinger-Heuraupen. Heute erstreckt sich sein Neuverkaufsgebiet über einen Radius von 30 km bis an die deutsche Rheingrenze. Das Familienunternehmen beschäftigt derzeit 14 festangestellte Mitarbeitende und drei Lehrlinge. n

Alois Kuoni junior ist zufrieden mit dem Echo auf seine Frühjahresausstellung in Oberhof AG. (Bilder: Dominik Senn)

Kuoni ist auch im Forstbereich ein gefragter Partner.

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Der Teleskoparm am Zweiachsmäher von Rolf Kunz besticht nicht nur durch eine beachtliche Hubhöhe, sondern auch durch eine sehr grosse Überladeweite.

Klein, aber TeleskopBergbauer Rolf Kunz hat sich für die Einlagerung von Heurundballen eine einzigartige technische Lösung einfallen lassen. Er hat seinen Zweiachs-mäher mit einem teleskopierbaren Ladearm ausge-rüstet und erreicht mit dem wendigen Fahrzeug eine beachtliche Leistung.

Ruedi Burkhalter

«Eigentlich war es nur als Übergangslö­sung gedacht», sagt Rolf Kunz. Der Landwirt aus Oeschseite bei Zweisimmen im Berner Oberland hat seinen Reform «Metrac 3003 kommunal» durch eine einfache, aber raffinierte Eigenkonstruk­tion zum Miniteleskoplader erweitert.

Gesucht und gefundenAls Kunz 2008 seinen neuen Stall in Be­trieb nahm, musste er nicht zuletzt darauf achten, das Budget einzuhalten. Eine Heubelüftung mit Greiferanlage wurde zwar von Anfang an eingeplant, konnte aber aufgrund des begrenzten Kapitals

Rolf Kunz hat den Ladearm von A bis Z selber geplant und gebaut.

Der Teleskoparm ist an einem Rahmen mit Aussparung für den Luftfilter montiert.

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nicht sofort realisiert werden. Deshalb beschloss der Berglandwirt, das Heu als Übergangslösung in Form von Rundballen auf dem Heuboden zu lagern. Der Greifer sollte dann etwas später folgen. Nun musste also für die Übergangszeit eine Lösung zum Stapeln der Heurundballen gefunden werden. Mit dem vorhandenen Stapler kam dies aufgrund der zu gerin­gen Belastbarkeit des Heubodens nicht in Frage. Mit Frontlader und Traktor war es wiederum zu eng. Ein Heckstapler am Metrac schliesslich erschien ebenfalls nicht als die richtige Lösung: Mit der be­schränkten Tragkraft des Fahrzeugs wäre nur ein kleines Modell in Frage gekom­men, dessen Hubhöhe zum Aufstapeln einer dritten Ballenlage auf einer Höhe von 2,7 m nicht gereicht hätte. «Zudem sprach die fehlende Überladeweite gegen den Staplermast», erklärt Kunz. Es gibt für (fast) jedes Problem eine Lö­sung. So lautet einer der Grundsätze von Optimist und Tüftler Kunz. Ein zweiter Grundsatz lautet: Mit den Maschinen, die man hat, sollte man möglichst vielseitig arbeiten können. Nach einigem Hirnen tauchte dann die passende Lösung vor dem geistigen Auge auf: ein teleskopier­barer Hubarm auf dem Metrac. Schliess­lich hat der Metrac mit Vierradlenkung und seitlich angeordneter Kabine mit der Grundbauweise des Teleskopladers eini­ges gemeinsam.

Gesagt und getan So machte sich Rolf Kunz daran, die Ein­zelteile für seinen Teleskopstapler zusam­menzusuchen. Zuerst musste eine Lösung gefunden werden, um den Drehpunkt des Arms und den Hubzylinder abzustüt­zen. Das war gar nicht so einfach, denn auf der Seite waren kaum Möglichkeiten vorhanden, um neben Motor und Getrie­be belastbare Stellen für die Befestigung zu finden. «Deshalb war für mich relativ schnell klar, dass ich den Hubzylinder nicht wie bei einem handelsüblichen Tele­skoplader in der Fahrzeugmitte, sondern vorne abstützen musste», berichtet Kunz. So entschied er sich aufgrund des weit vorne angebrachten Hubzylinders für einen zweistufigen Teleskopzylinder. Für den Anbau des hinteren Drehpunkts konstruierte Kunz aus Flachstahl einen stabilen Rahmen über dem Motor. Dieser wurde auf das Chassis und die Kabinen­befestigung abgestützt und so konstru­iert, dass auch ohne dessen Demontage alle Kontroll­ und Wartungsarbeiten am Motor möglich sind. Das Gitter für die

Ansaugluft kann dafür nach hinten aus­gefahren werden. Für die Demontage des Luftfilters hat Kunz im Zusatzrahmen eine kreisförmige Öffnung gemacht.

Eingesetzt und schätzen gelerntDer An­ und Abbau des Geräts ist einfach und in 10 Minuten von einer Person zu bewerkstelligen. Kunz hängt das rund 300 kg schwere Aufbaugerät mit einer Elektrowinde auf und kann damit den Arm für den Anbau präzise und mühelos in Position bringen. Der hintere Dreh­

Zum Ankuppeln des Hubzylinders wurde unter der Kabine eine Leitung gezogen.

Alle Leitungen der hydraulischen Funktio-nen werden hinten angekuppelt.

Ist der Teleskoparm abgebaut, benötigt er in der Scheune nur sehr wenig Platz. Der Anbau dauert nur 10 Minuten und erfordert keine Werkzeuge

Mit einer elektrischen Winde wird der Arm gehoben.

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punkt wird mit einem massiven Bolzen fixiert und dann der Hubzylinder auf den Rahmen des Fronthubwerks abgestützt und befestigt. Nun bleiben nur noch die Hydraulikkupplungen für die drei Hydrau­likzylinder anzukuppeln, und schon kann es mit der Arbeit losgehen. Für die Bedie­nung der Hydraulikfunktionen musste Kunz an seinem Metrac keine Zusatzaus­rüstungen montieren, da dieser in der Kommunalversion bereits genügend Steuergeräte aufweist. So konnte Rolf Kunz seinen Teleskoplader mit einem Aufwand von rund 6000 Franken und einer unbekannten Anzahl Arbeitsstun­den sehr günstig realisieren. «Ohne die Kommunalausrüstung wäre es bedeutend komplizierter geworden», gibt Kunz zu bedenken. «Aber grundsätzlich wäre die Ausrüstung auch auf anderen Zweiachs­mähermodellen realisierbar.»Selbstverständlich kann der «Teleskop­Metrac» nicht mit einem herkömmlichen Teleskoplader verglichen werden. «Für die Handhabung von Siloballen ist das Fahrzeug eindeutig zu leicht und zu schwach», betont Kunz. Das Fahrzeug mit 38 PS Motorleistung weist (ohne Tele­skoparm) ein Leergewicht von 1120 kg auf. Bei voll ausgefahrenem Teleskoparm

könne das Fahrzeug in waagrechter Posi­tion maximal 420 kg tragen, berichtet der Erbauer. Das reicht aber für Dürrfutter­ und Strohballen völlig aus. Mit leichtem Ladegut kann Kunz auf engem Raum eine beachtliche Leistung erzielen. Auch bei zahlreichen anderen Gelegenheiten kann ein so wendiges und geländegängiges Hubgerät von grossem Nutzen sein.

Überzeugt von der LösungEigentlich sollte nach Zeitplan bald der Greifer die Arbeit des Heustapelns über­nehmen. Doch das ist im Moment kein Thema mehr: «Die Lösung mit Rundballen und Teleskoparm hat sich als viel vorteil­hafter erwiesen, als ich dies eigentlich erwartet hatte», sagt Kunz. In erster Linie sollte ja der Vorteil darin bestehen, mit einer geringeren Investition die Zeit zu überbrücken. Doch inzwischen hat das Verfahren weitere Vorteile zutage ge­bracht. «Bei der Heuernte sind wir als Familienbetrieb mit den Rundballen viel flexibler», so Kunz. «Ich brauche zu Hause niemanden, der den Greifer be­dient, sondern kann alle Leute so lange auf dem Feld einsetzen, bis das Futter gepresst ist.» Dadurch sei die Ernteleis­tung höher, und zum Einstapeln der

Rundballen könne man sich dann später Zeit nehmen. Doch auch was das Futter anbelangt, hat Kunz unerwartete Vorteile gefunden. «Alles, was die Presse aufsammelt, ge­langt auch in die Futterkrippe», meint Kunz. Dies ergebe ein hochwertiges Fut­ter, ist er überzeugt und weist auf den hohen Feinanteil, der sonst durch Laden, Entladen, Einlagern und Wiederauslagern teilweise verloren gehen würde. «Das ist für mich als Biobetrieb das günstigste Kraftfutter, das ich mir vorstellen kann.» n

Die Silageernte in Form von Rundballen hat sich auch im Berggebiet verbreitet. Sie ermöglicht es, die Abhängigkeit von Arbeitskräften in der Futterernte zu reduzieren. Doch sind im Berggebiet häufig leichte Hangfahrzeuge wie Zweiachsmäher und Transporter vorhanden, mit denen sich Silageballen im Standardformat nur bedingt bewegen lassen. Hier stellt sich eine für die Investitionen auf dem Betrieb be­deutende Systemfrage: Will man mit den vorhandenen Leichtfahrzeu­gen arbeiten und dazu kleinere Rundballen im Midiformat herstellen? Kleinere Ballenformate verteuern zwar die Silageherstellung pro Tonne Futter, sind aber gerade für Betriebe mit kleinen Tierbeständen prak­tisch. Oben links abgebildet ist ein Pressenaufbau für Transporter von Jordi Bigenthal (www.fjordi.ch) und die Presswickelkombination Prewi­tra der Firma Bürger (www.buerger­lm.at). Oder will man Rundballen in Standardgrösse herstellen und sich für die Ballenlogistik ein schwe­reres Fahrzeug wie Traktor oder Hoflader kaufen bzw. mieten? Beide Ansätze sind möglich. Die Systemfrage muss den Betriebsverhältnissen entsprechend beantwortet werden. Inzwischen gibt es weitere techni­sche Möglichkeiten. Fritz Jordi aus Bigenthal bietet eine angehängte

Ballenzange (Bild oben rechts) an. Dank der zusätzlichen Achse kann auch mit sehr leichten Zwei­achsmähern oder Traktoren problemlos eine schwere Siloballe angehoben und transportiert werden. Das Be­ und Entladen von Anhängern ist damit jedoch nicht möglich. Eine weitere Möglichkeit ist der Mulaki (unteres Bild), ein Transporteraufbau mit Hebearm, der nicht nur Silageballen, sondern auch andere Lasten aller Art, beispielsweise Mulden, auf die Ladeflä­che des Transporters heben kann.

Grösserer Traktor oder kleinere Ballen?

Der Metrac ist dank Allradlenkung wendig.

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* Sylvain Boéchat, AGRIDEA Lausanne

Traktorkauf: Was sagen die Motorkenndaten?Für den Erwerb eines neuen Traktors ist der Vergleich der Motorkenndaten ein wichtiges Element. Dabei gehören insbesondere Leistung und Antriebsmoment in die Evaluation.

Sylvain Boéchat*

Leistung, Drehmoment, Nenndrehzahl und spezifischer Verbrauch des Motors sind die entscheidenden Begriffe für den Vergleich zwischen verschiedenen Trak-tormodellen. Die Grundlagen für die Ein-schätzung der Motorcharakteristik wer-den hier zusammengestellt und gewisse Details speziell beleuchtet.

Motorkennlinien eines Landwirtschaftstraktors Die Motorleistungen werden im Allge-meinen in Form von Kennlinien darge-stellt, die sich in Abhängigkeit der Motor-drehzahl ergeben, wobei die Daten entweder vom Hersteller stammen oder in einem neutralen Test erhoben worden sind. Traktorentests führt in der Schweiz namentlich die Agroscope ART, Tänikon, durch. Wir stützen uns für die Erläuterun-gen und Interpretationshilfen zu den Leistungskurven im Folgenden auf die Testergebnisse und Versuchsprotokolle der ART ab. Diese sind unter http://www.traktorentest.ch abrufbar.

Leistungskurve Die Leistung, in der Regel in Kilowatt (kW) angegeben, variiert in Abhängigkeit der Motordrehzahl. Dazu wird folgende Formel angewendet:

P (in kW) =

Ein Traktor mit einem Drehmoment von 95,5 Nm weist somit für 1000 min–1 eine Leistung von 10 kW auf.Die Leistungskurve präsentiert sich in der Regel in der Form gemäss Grafik 1:

DrehmomentkurveUm zu wissen, ob der Traktor auf die Be-anspruchung durch den Verwendungs-zweck gut anspricht, muss man sich das

Antriebsdrehmoment ansehen. Dieser Wert, der in Newtonmeter (Nm) angege-ben wird, entspricht der Leistungsfähig-keit des Motors. Aus dem Motordrehmo-

Für schwere Zapfwellenarbeit ist es wünschenswert, das maximale Motordrehmoment möglichst nahe bei der Nenndrehzahl zu haben.  (Bild: Ueli Zweifel)

Drehmoment Nm × Motordrehzahl (min–1)

9550

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n   Wissen

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ment ergibt sich entweder die Zugleistung oder die Antriebsleistung für das ange-schlossene Gerät an der Zapfwelle. Das Drehmoment wird mit zwei Werten charakterisiert:• das maximale Drehmoment: Höchst-

wert des Drehmoments bei einer gege-benen Drehzahl (je nach Motor zwi-schen 1400 und 1800 min–1);

• das Nenndrehmoment:  Wert des Drehmoments bei maximaler Drehzahl des Motors.

Für schwere Arbeiten mit Zugleistung (z.B. Pflügen oder Transporte mit hoher Tonnage) muss der Motor ein hohes An-laufdrehmoment aufweisen. Das Problem eines schwachen Drehmoments beim Starten lässt sich allerdings mit einem gut abgestuften Getriebe (etwa mit Last-schaltung) entschärfen.Für schwere Arbeiten an der Zapfwelle soll das maximale Drehmoment möglichst dann erreicht sein, wenn die Normdreh-zahl der Zapfwelle erreicht wird. Damit lässt sich vermeiden, dass es bei einer zu-sätzlichen Beanspruchung zu einem er-heblichen Rückgang der Drehzahl kommt.

Drehmomentanstieg Der Drehmomentanstieg entspricht der Differenz zwischen dem Maximalwert des Antriebsmoments und dem Antriebs-moment bei Nenndrehzahl, ausgedrückt in Prozent des letzteren Wertes. Dank einer hohen Drehmomentreserve lässt sich die Drehkraft steigern, wenn die Drehzahl zurückgeht. Wird also eine Ar-beit bei Nenndrehzahl erledigt und tritt dann eine zusätzliche Belastung auf, so geht zwar die Motordrehzahl zurück, doch nimmt das Drehmoment zu. Damit kann der Traktor ohne Umschalten die zusätzlich erforderliche Leistungskraft aufbringen. Bei einem Rückgang der Drehzahl sollte das Drehmoment eines Dieselmotors, namentlich eines Traktorenmotors, stark zunehmen und bei einer relativ niedrigen Drehzahl seinen Maximalwert erreichen.Auf der Grafik 2 wird bei einem Wert von 2200 min–1 ein Drehmoment von ~270 Nm abgegeben. Wenn aus irgend-einem Grund eine Überlast auftritt, nimmt die Drehzahl ab. Aus der Grafik wird ersichtlich, dass der Rückgang der

Grafik 1: Darstellung einer Leistungskurve

Um die bei einer bestimmten Motordrehzahl abgegebene Leistung zu kennen, braucht man nur in der Grafik nachzuschauen, welchen Wert die Kurve für die gesuchte Drehzahl angibt: eine Drehzahl von 1500 min–1 entspricht in diesem Fall einer Leistung von 60 kW.Der «aufsteigende» Teil der Kurve (vom Anfang links bis zum Schei-tel) entspricht der Leistungsentwicklung bei Volllast. Dieser Begriff bedeutet, dass ab einer gegebenen Tourenzahl die Motorleistung nicht mehr erhöht werden kann.Der «absteigende» Teil der Kurve (vom Scheitel an gegen rechts) entspricht der Leistungsentwicklung bei Teillast. Damit wird auf den Leistungsrückgang Bezug genommen, der sich aus einem Leerlauf des Motors ergibt (z.B. im Fall des Auskuppelns). Da der Motor keinen Widerstand mehr überwinden muss, steigt die Drehzahl.

Grafik 2: Darstellung einer Drehmomentkurve

Aus dieser Kurve wird ersichtlich, dass das Drehmoment nicht kons-tant ist. Es variiert je nach Motordrehzahl. Der Scheitel entspricht dem Maximum des Drehmoments bei einer gewissen Drehzahl. Hinweis für die Interpretation: Die Form der Kurve ist wichtiger als der Höchstwert des Drehmoments. Je steiler die Kurve an- und absteigt, desto schneller reagiert der Motor, weil das Drehmoment rasch und mit einem geringen Rückgang der Drehzahl zur Verfügung steht. Eine allzu steile Kurve ist allerdings nicht wünschenswert, weil damit auch der Bereich der optimalen Nutzung reduziert ist. Eine flache Kurve deutet auf einen langsamer reagierenden Motor hin, bei dem die Gefahr grösser ist, dass er ins Stocken kommt. Besonders aufschlussreich ist der Teil der Kurve, der unmittelbar an den Scheitel gegen rechts anschliesst. Hier lässt sich die Drehmo-mentreserve (Drehmomentanstieg) erkennen. Dieser Begriff sagt nicht direkt etwas aus über die Leistungsfähigkeit des Motors, es handelt sich um einen vorwiegend theoretischen Wert:

Drehmomentanstieg =

  × 100Maximales Drehmoment – Drehmoment bei Nenndrehzahl

Maximales Drehmoment

Drehzahl durch eine Steigerung des Dreh-moments kompensiert wird. Dies ermög-licht eine Überwindung des zusätzlichen Widerstands.Die Drehzahl des Motors wird sich bei einem gewissen Wert stabilisieren. Wenn der Widerstand noch weiter ansteigt, den der Traktormotor überwinden muss, nimmt die Drehzahl weiter ab, und das Drehmoment steigt an. Dieser Anstieg kommt an seine Grenze, wenn der Maxi-malwert des Drehmoments erreicht ist (im Musterbeispiel bei einer Drehzahl von 1550 min–1).Wenn das maximale Drehmoment nicht ausreichend ist, um diesen Widerstand zu überwinden, sinkt die Drehzahl des Mo-tors weiter und unterschreitet den Wert von 1550 min–1. Von diesem Punkt an geht bei abnehmender Drehzahl auch das Drehmoment zurück, denn der Motor hat keine Drehmomentreserve mehr und ris-kiert dadurch, ins Stocken zu kommen. Die oben erwähnte Drehmomentreserve liegt also im Bereich zwischen 2200 und 1550 min–1. Wie der Grafik zu entnehmen ist, entspricht das Drehmoment bei einer

0

10

20

30

40

50

60

70

80

800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200 2400

Leistung

[kW]

Motor [min-1 ]

Leistungskurve

Leistung bei Nenndrehzahl

Nenndrehzahl

Maximale Leistung

Konstantleistungsbereich

220240260280300320340360380400

800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200 2400

Drehmom

ent[Nm

]

Motor [min-1]

Drehmomentskurve

Maximales Drehmoment

Drehmomentanstieg

Anfahrmoment

Drehmoment bei Nenndrehzahl

Nenndrehzahl

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455 2012 Schweizer Landtechnik

Drehzahl von 2200 min–1 etwa 270 Nm und bei 1550 min–1 einem Wert von 380 Nm. Dies bedeutet, dass bei einer Drehzahl von 2200 min–1 der Motor in der Lage ist, eine zusätzliche Belastung durch eine Er-höhung des Drehmoments von 270 auf 380 Nm zu erhöhen. Diese Differenz von 110 Nm stellt in diesem Fall die Drehmo-mentreserve dar, auch als Drehmomen-tanstieg bezeichnet.Der Drehmomentanstieg wird meistens mit einem Prozentsatz angegeben. In unserem Beispiel ergeben die oben ge-nannten Zahlen von 270 Nm bei 2200 min–1 und die mögliche Steigerung des Drehmoments um 110 Nm, in Prozen-ten ausgedrückt, einen Drehmomentan-

stieg von 40,74% (110/270 × 100 = 40,74) Mit dieser Bezugsgrösse lässt sich die Drehmomentreserve von zwei verschie-denen Motoren in Bezug auf eine gege-bene Drehzahl vergleichen. Damit der Vergleich zwischen verschiedenen Dreh-momentreserven aussagekräftig ist, müssen zwingend die Nenndrehzahlen identisch sein.Bei einem Drehmomentanstieg von mehr als 20% kann man von einem «elasti-schen» Motor mit einer guten Durchzugs-kraft sprechen.

Spezifischer VerbrauchMit dem spezifischen Verbrauch, gemes-sen in g/kWh, wird angegeben, wie viel Treibstoff der Traktor pro Leistungseinheit

und Stunde braucht. Er entspricht der Menge Treibstoff, die es braucht, um eine kW-Leistung zu bekommen. Dieser Wert sollte möglichst tief sein in den Bereichen, in denen die Nutzung stattfindet (zwi-schen 1800 und 2200 min–1).Es empfiehlt sich, einem «wirtschaftli-chen» Motor den Vorzug zu geben. Die tiefsten Werte ergeben sich meistens im Drehzahlbereich, in dem das Drehmo-ment des Motors am höchsten ist.

Spezifischer Verbrauch bei Nennleistung• unter 270 g/kWh = gut• zwischen 270 und 290 g/kWh = mittel• über 290 g/kWh = hochAls Richtwert gilt, dass der Treibstofftank ein Fassungsvermögen von 1,5 bis 2 Liter pro kW Nennleistung aufweisen sollte.Über die technischen Eigenschaften des Motors hinaus sollten bei der Wahl eines neuen Traktors noch weitere Aspekte Berücksichtigung finden, so der vorgese-hene Einsatz und die zu verrichtenden Arbeiten sowie spezifische Bedürfnisse des Betriebs. All diese Aspekte werden detaillierter in einem weiteren Beitrag der «Schweizer Landtechnik» behandelt. n

Tabelle: Beurteilung des Drehmomentanstiegs Grafik 3: Die ideale Kurve für das Antriebsdrehmoment 

Die ideale Drehmomentkurve für einen Traktorenmotor weist eine starke Steigung im Bereich der hohen Drehzahlen (A) auf und flacht sich dann im mittleren Bereich ab (B). Das Antriebs-drehmoment sollte bei 55 bis 70% der Nenndrehzahl sein Maximum erreichen. Im Bereich von 45 bis 55% des Nennwerts (C, bis ca. 1000 min–1), sollte es nur geringfügig zurückgehen.Der Maximalwert für das Drehmoment sollte in Bezug auf die Drehzahl möglichst tief liegen: • unter 60% der maximalen Drehzahl = gut• zwischen 60 und 75% = normalDas letztgenannte Beurteilungskriterium ist nicht entscheidend, da es vor allem in der Zugleistung eine Wirkung auf die Elastizität des Motors hat und viel weniger in der Leistung bei Arbeiten, die über die Zapfwelle gehen.Insbesondere bezüglich der Leistung und des Drehmoments ist die Interpretation der Motor-charakteristik wichtig bei der Frage, ob der zu evaluierende Traktor optimal seinem Verwen-dungszweck entspricht. Die Zusammensetzung des auf dem Betrieb vorhandenen Maschinen-parks sowie die Anschaffungspläne für neue Gerätschaften sind ebenfalls Referenzwerte für die Bestimmung der Leistung des anzuschaffenden Traktors.Moderne Traktoren sind schwerer als frühere Modelle und mit viel Technik und Komfort ausgestattet. Zusätzliche Aggregate aber bedingen vergleichsweise mehr Traktorleistung als früher. Man sollte speziell auf die Ausrüstungsoptionen achten, welche den Leistungsbedarf noch weiter steigern.

GewünschterKurvenlauf

SchwacheDrehmomentsenkung

Ansteigend bisach

Steiler Anstieg

Einkuppeln/Anfahren Leichtere Zugarbeit

Sparzapfwelle 540/750/1000 min

Schwere Zapfwellenarbeit540 /1000 min

Schwere Zugarbeit

Maximales Drehmoment

Drehmomentanstieg >20%

Praktischer Einsatz

45–55%

Drehzahlbereich des Motors

60–75% 70–100% Motordrehzahl

C B

A

–1 –1

Grafik 4: Darstellung des spezifischen Verbrauchs

• Der tiefste Punkt der Kurve entspricht dem Minimalverbrauch des Traktors für eine bestimmte Motordrehzahl.

• Je flacher die Kurve, desto wirtschaftlicher der Traktor.

• Je ausgeprägter die Steigungen der Kurve, desto grösser der Treibstoffverbrauch.

220240260280300320340

800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200 2400Treibstoffverbrauch

ffverbrauch

ffg/kW

h

Motor [min-1]

Spezifischer Treibstoffverbrauchffverbrauchff

Drehmomentanstieg Beurteilung

bis 20% mässig

20% bis 30% gut

über 30% sehr gut

Page 46: Schweizer Landtechnik

Stoll-Frontlader – robustund innovativ!

Stoll, der Frontladerspezialist,wird seinem Slogan einmal mehrgerecht. Ab sofort ergänzt derFZ 45 neu die Profiline-Serie.Dieses neue Modell für Trakto-ren bis 140 PS wurde genau andie Anforderungen dieser PS-Klasse angepasst. Dazu verfügtder FZ 45 alle bekannten Vortei-le der FZ-Baureihe, wie die Z-Kinematik (mit innenliegenderSpurstange für die Parallelfüh-rung), was einen noch näherenAnbau an der Kabine ermöglichtund somit die Vorderachsbelas-tung minimiert.Die elektrische Bedienungwird mit einem neuen Joystickbestückt – hier können neu alleKnöpfe individuell nachWunsch und Handgrösse belegtwerden.

Das neu verfügbare Kame-rasystem für die Stoll-Frontladersorgt für eine bessere Übersichtund kann die Arbeit beispielswei-se mit der Palettengabel erleich-tern.Die Compact-Baureihe FC wirdmit dem Modell FC 550 ergänzt.Der neue FC 550 ist somit dergrösstederkleinenundschliesstdie Lücke zwischen der Ecolineund der Compactline fürSchmalspurtraktoren im Bereichvon 40–60 PS.Stoll, der Frontladerspezialist,verbaut seit 1983 die gleichenAnbauteile, somit können Siejederzeit einen neuen Lader aufeinen Traktor mit Stoll-Konsolenmontieren oder den alten Stoll-Lader auf einen neuen Traktorzügeln!Haben wir Ihr Interesse geweckt,und möchten Sie genauere In-formationen von den Stoll-Front-ladern erhalten? Dann kontaktie-ren Sie bitte Ihren Ott-Händleroder melden Sie sich bei:

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Stufenlose Getriebe ermöglichen neue Fahrstrategien, erfordern aber auch neue Automatismen. (Bild: Ueli Zweifel)

Der Mensch bleibt ein RisikofaktorTraktoren mit stufenlosem Getriebe werden in der Werbung unter anderem mit dem Argument einer verbesserten Fahrsicherheit gegenüber geschalteten Modellen angepriesen. Grundsätzlich ist dieses Argument auch zutreffend. Vorsicht ist dennoch am Platz, wie unser kleiner Lehrgang zum stufenlosen Fahren zeigt.

Ruedi Burkhalter

Mit einem stufenlosen Getriebe wird Traktorfahren zum Kinderspiel. Dieser Eindruck kann entstehen, betrachtet man das Werbematerial der Traktorenherstel­ler. Der sogenannte «aktive Stillstand» beispielsweise ermöglicht es, mit wenig Kraftaufwand ein schweres Gespann aus Traktor und beladenem Anhänger in einer Steigung anzuhalten und sicher zu kon­trollieren. Dies, ohne dass dafür – wie möglicherweise bei älteren Traktoren – ein hoher Druck auf das Bremspedal aus­geübt werden müsste. Das Getriebe bleibt auch beim Anhalten oder einem

Fahrtrichtungswechsel immer kraftschlüs­sig, die meisten Situationen lassen sich sogar ganz ohne Bremspedal meistern. Aber eben nur die meisten, nicht ganz alle. Früher oder später kommt fast jeder Traktorfahrer, der von geschalteten auf einen stufenlosen Traktor umsteigt, in eine Situation, in der der Traktor uner­wartet reagiert.

Keine falsche SicherheitRaffinierte Werbebotschaften können also eine falsche Sicherheit suggerieren. Es entsteht möglicherweise der Eindruck,

ein Traktor sei heute dank Joystick und einigen Knöpfen fast so einfach zu bedie­nen wie das Autorennspiel am Computer. Was man dabei nicht vergessen darf: Auch das beste stufenlose Getriebe kann den «Faktor Mensch» nicht ausschalten. Hier muss die Fahrerschulung ansetzen, denn trotz stufenloser Getriebe wäre es im Vergleich zu früher aufgrund höherer Geschwindigkeiten, schwererer Fahrzeu­ge und komplexerer Bedienkonzepte sowie höherer Verkehrsdichten mehr denn je verantwortungslos, jemanden mit dem Traktor ungeschult auf die Strasse zu schicken. Eine vertiefte Instruktion über die stufenlosen Getrieben erhält nicht nur im Rahmen des Fahrkurses G40 mehr Bedeutung. Entsprechende Kenntnisse werden auch beim Kauf eines neuen Fahrzeugs je länger, je wichtiger.

Warum ist Schulung heute wichtiger denn je? • Stufenlose Getriebe ermöglichen ande­re, das heisst auch neue Fahrstrategien und reagieren auch anders.• Der Fahrer muss im Vergleich zum Schaltgetriebe andere Automatismen ent­wickeln, um auch in einer Extremsi tuation das Fahrzeug immer unter Kontrolle behal­ten zu können. Das bedingt ein minimales Verständnis vom Bedienungskonzept eines Fahrzeugs und benötigt Zeit.

Page 48: Schweizer Landtechnik

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Ihre Erfahrungen sind gefragt

Ist Ihnen Ihr Traktor mit stufenlosem Getriebe schon einmal in einer steilen Abfahrt fast ausser Kontrolle geraten? Oder hat Sie ein schwerer Anhänger fast aus der Kurve gedrückt, als das Getriebe auf glitschiger Fahrbahn plötzlich zu stark abbremste? Wenn Ihnen so etwas oder etwas Ähnliches passiert ist, schrei­ben Sie uns Ihre Erfahrung kurz auf. Unter Einbezug Ihrer Erfahrungen stellt die Schweizer Landtechnik in einer spä­teren Ausgabe die Bedienungskonzepte verschiedener Hersteller im Detail vor. Senden Sie ihre Wortmeldung an Ruedi Burkhalter, Redaktor Schweizer Land­technikE­Mail: [email protected]

• Waren früher die Bedienungskonzep­ te unter verschiedenen Fabrikaten mit Kupplungs­, Gas­ und Bremspedal einheit­lich und übertragbar, kann sich die grosse Vielfalt in den Bedienungskonzepten pro­blematisch, ja gefährlich auswirken. • Generell kann neue Technik neue, bis­her unbekannte Gefahren mit sich bringen.

Fahrstrategie bewusst auswählenWas also muss ein Fahrer unbedingt wis­sen, bevor er mit einem noch unbekann­ten Fahrzeug mit stufenlosem Getriebe losfährt? In einem ersten Schritt muss er sich bewusst machen, mit welcher Fahr­strategie er unterwegs sein will. Die meisten Bedienungskonzepte bieten eine Auswahl zwischen zwei bis drei der fol­genden Fahrstrategien:Gaspedal/Fahrhebel: In diesem Modus ist die Bedienung des Traktors vergleich­bar mit derjenigen eines geschalteten Fahrzeugs: Das Fusspedal dient wie beim geschalteten Traktor nur zum Variieren der Motordrehzahl, die Übersetzung vom Getriebe wird über ein entsprechendes Bedienungselement (Joystick, Fahrhebel) mit der rechten Hand gesteuert. Der Un­terschied zum geschalteten Fahrzeug be­steht einzig darin, dass zum Verändern der Übersetzung, zum Anhalten und zum Fahrtrichtungswechsel kein Kupplungspe­dal erforderlich ist. Dies alles kann bei beliebiger Motordrehzahl allein dadurch gesteuert werden, indem der Fahrhebel nach vorne bzw. hinten bewegt wird. Fahrpedal/Gashebel: In diesem Modus werden im Vergleich zum Modus 1 die Funktionen vertauscht. Mit dem Fusspedal kann der Fahrer stufenlos die Übersetzung verändern, während die voreingestellte Motordrehzahl unverändert bleibt. Mit der rechten Hand kann der Fahrer die Motor­drehzahl wie mit einem «Handgas» manu­ell steuern, dies je nach Fabrikat über einen Gashebel oder über Drucktasten. Dieser Modus ist sinnvoll für Arbeiten, bei denen eine konstante Zapfwellendrehzahl bei variabler Fahrgeschwindigkeit gefragt ist, beispielsweise mit einem Rotations­mähwerk bzw. Kreiselmäher oder zum Er­reichen einer minimalen Hydraulikleistung bei Frontladerarbeiten. Automotives Fahren: Dieser Modus ist vergleichbar mit einem Auto, das ein Au­tomatikgetriebe hat. Mit dem Fahrpedal wählt der Fahrer die gewünschte Fahrge­schwindigkeit, wobei die Getriebe­ und Motorsteuerung zusammen kommunizie­ren, damit in Abhängigkeit vom Bela­

stungszustand die Motordrehzahl und das Übersetzungsverhältnis automatisch so angepasst werden, dass die gewünsch­te Fahrgeschwindigkeit möglichst spar­sam (also mit möglichst geringer Motor­drehzahl) erreicht wird. Fährt also der Fahrer von einem flachen Gelände in eine Steigung, bleibt die Fahrgeschwindigkeit unverändert, jedoch wird die Motordreh­zahl aufgrund des steigenden Leistungs­bedarfs erhöht, das Übersetzungsverhält­nis entsprechend reduziert. Dieser Modus ist vor allem dann geeignet, wenn bei ständig wechselndem Leistungsbedarf keine Zapfwelle benötigt wird, also bei­spielsweise bei Strassenfahrten und Zug­arbeiten auf dem Acker. Tempomat: Dieser Modus ist für Arbei­ten geeignet, bei denen eine konstante Geschwindigkeit, Motor­ und Zapfwel­lendrehzahl gefragt sind, also beispiels­weise bei Dünge­ oder Pflanzenschutz­arbeiten. Wird beispielsweise bei abwechselnder Berg­ und Talfahrt der Belastungszustand verändert, regelt die Motorsteuerung so nach, dass die Mo­tordrehzahl und somit das Streubild genau gleich bleibt. Die Auswahl des Fahrmodus ist oft auch Geschmacks­ und Gewohnheits­sache. Ältere Fahrer beispielsweise wäh­len öfter den Gas­pedalmodus, weil dieser der Gewohn­heit vom alten Trak­tor am ähnlichsten ist. Der Fahrer muss sich aber unbedingt zu jedem Zeitpunkt bewusst bleiben, welchen Modus er gerade aktiviert hat. So kann es beispiels­weise vor einer längeren steilen Talfahrt sinnvoll sein, in den Fahrhebelmodus zu wechseln. Nur so spürt der Fahrer, wie bei einem geschalteten Fahrzeug, in welcher Übersetzung das Gewicht mit dem Motor kontrolliert werden kann, ohne dass sich die Bremsen zu stark erhitzen. Problema­tisch für die Sicherheit ist es insbesonde­re, wenn beispielsweise ein Betriebshelfer immer wieder andere Modelle fährt und deshalb sich nicht wirklich Automatismen etablieren können, die für eine intuitive Bedienung des Fahrzeugs nötig sind. Mit der Einführung von stufenlosen Getrieben

ist die Dosierbarkeit der Bremskraft von Motor und Getriebe zu einem heiklen Thema geworden. Wird beispielsweise im automotiven Fahrmodus gefahren, führt das Verlassen des Fahrpedals je nach Fa­brikat zu einem relativ starken Abbrem­sen, ohne dass dabei die Fussbremse, und somit auch nicht die Anhängerbremse, betätigt wird. Dies kann beispielsweise in einer Kurve auf glitschiger Fahrbahn zu heiklen Situationen führen. Einige Her­steller bieten hier die Möglichkeit, die Aggressivität des Abbremsverhaltens einzustellen bzw. dieses sogar ganz aus­zuschalten, sodass der Traktor, beispiels­weise auf vereister Strasse, beim Verlas­sen des Fahrpedals einfach ohne zu bremsen ausrollt. Der Fahrer kann dann wie beim geschalteten Fahrzeug mit der Fussbremse dosiert und kontrolliert ab­bremsen. Paradoxerweise kann eben die ­se Dosiermöglichkeit auch eine Gefahr darstellen. Fährt beispielsweise ein Fahrer bergab in einen Steilhang hinein und rea­lisiert nicht, dass die Bremswirkung vom

Getriebe reduziert oder ausgeschaltet ist, erreicht er durch das ungebremste Abrollen sehr schnell eine kritische Geschwindigkeit. Ebenso wie eine zu starke kann auch eine ungenügende Bremskraft des Mo­tors zum Risiko werden. Ähnlich wie beim geschalte­ten Getriebe, kann der Motor auch mit stufenlosem Getrie­be in einer Talfahrt mit schwerer Last das Gespann nur bis zu einem bestimm­

ten Übersetzungsverhältnis kontrolliert abbremsen und unter Kontrolle halten. Fährt man zu schnell in die Abfahrt hin­ein, tritt der Überdrehschutz des Motors in Aktion, das Getriebe erhöht das Über­setzungsverhältnis oder wird gar ganz vom Motor entkoppelt, und die Brems­wirkung des Motors entfällt. Dies kann beim ungeübten Fahrer zu einem sehr gefährlichen Überraschungseffekt führen: Bis er realisiert, dass er nun nur noch mit der Fussbremse bremsen kann, hat das Fahrzeug in der steilen Abfahrt mögli­cherweise bereits eine sehr hohe Ge­schwindigkeit erreicht. n

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175 Jahre John Deere – ein Rück- und Ausblick Aus Anlass des 175-Jahre-Jubiläums lud John Deere die Fachpresse in die USA ein, dorthin, wo der Weltkonzern seinen Ursprung hat. Dabei lieferte eine Besichti-gungstour einprägsame Eindrücke von der Firmengründung über die gigantischen Produktionsstätten unserer Tage bis zu den neuesten Forschungsprojekten des «Intelligent Farming» und seiner Umsetzung in der Praxis (Bericht folgt).

Ueli Zweifel

John Deere bringt jedes Kind mit den Traktoren in grüner Farbe und mit den gelben Felgen in Verbindung. Doch erst 1918 wandte sich das amerikanische Un-ternehmen mit der Übernahme der Wa-terloo Gasoline Engine Company auch dem Traktorengeschäft zu. In Waterloo (Iowa) ist denn auch heute eines der weltweit grössten Traktorenwerke behei-matet. Das Unternehmen unserer Tage mit nicht weniger als 64 Produktionsstätten in 18 Ländern rund um den Globus und mit mittlerweile über 61 000 Angestellten aber gründet sich auf die Pflugkonstruk-

tion. Grand Detour bei Dixon (Illinois) und in der Nähe des Zusammenflusses von Mississippi und Rock River heisst die idyl-lische Stätte, wo die Wiege des Weltkon-zerns steht, eine Kuhle, in der die glühen-den Teile aus der Esse zwischen Hammer und Amboss geformt wurden. Hier baut der Firmengründer und Huf-schmied John Deere 1837 den ersten selbstreinigenden Stahlpflug mit glatt poliertem Pflugschar. Bei der Entwicklung liess er sich dabei von der Qualität engli-scher Stahlnadeln inspirieren, die seine Mutter verwendete. Mit dem neuen Gerät gelingt es, den zähen lehmigen

Von Beginn weg in Moline, Illinois: John-Deere-Flaggschiffe, ausgestellt im Headquarter des weltumspannenden Konzerns. (Bilder: Ueli Zweifel)

Ernährungs- und Friedenssicherung gehen Hand in Hand – damals, heute und morgen.

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Matra, Lyss

Für den Schweizer Markt ist die Matra mit 8 Regionalzentren für den John-Deere-Import zuständig, eine Zusam-menarbeit, die bis ins Jahr 1956 zurück-reicht. Das Unternehmen, das zur Rohrer-Aebi Gruppe gehört, konnte vor zwei Jahren das 75-Jahre-Jubiläum begehen.84 John-Deere-Händler sind in der Schweiz als Ansprechpartner und Dienst-leister für die Kunden entscheidend wichtig für den Verkaufserfolg. Dieser stellte sich im letzten Jahr bei den Trak-toren mit 17% mehr verkauften Trakto-ren als 2010 in beeindruckendem Masse ein. John Deere führt in der Schweiz mit 474 immatrikulierten Traktoren die Verkaufsstatistik 2011 wie auch im Vorjahr an.

Ackerboden wesentlich leichter aufzureis-sen und zu bearbeiten als bis anhin. Die Neuentwicklung steht nach Rick Trahan (Bild) sozusagen am Anfang des moder-nen Ackerbaus.

Moline wird HauptsitzAb 1848 schlägt John Deere in Moline, in Grenzlage zwischen Illinois und Iowa, seine Zelte auf. Hier findet er am Missis-sippi River und dank des Eisenbahnan-schlusses eine bessere Infrastruktur vor. Die Pflugproduktion steigt auf über 2000 Stück pro Jahr. Sein Sohn Charles leitet das Unternehmen ab 1858 während 49 Jahren, und der springende Hirsch wird zum unverkenn-baren Markenzeichen. Mit diesem verbin-den sich von Beginn weg bis auf den heutigen Tag hohe Qualitätsansprüche und vor allem auch fortschrittliche Ar-beitsbedingungen für die Angestellten auf allen Stufen. John Deere wird in der Tat im Laufe der Jahre mehrmals für seine integre Unternehmenskultur ausgezeich-net. Die 1930er-Jahre sind in der Folge von empfindlichen Geschäftseinbrüchen ge-prägt. In der Krise beschliesst man, die Schulden der Landwirte so lange wie möglich und nötig zu stunden. Dieses Entgegenkommen festigt die Treue und das Vertrauen der Landwirte in das Unternehmen.

ExpansionskursAb 1956 baut John Deere seine weltweite Präsenz aus. Meilensteine sind die Grün-dung einer Traktorenfabrik in Mexico und

in Europa die Mehrheitsbeteiligung beim Mannheimer Traktoren- und Erntemaschi-nenhersteller Heinrich Lanz. Hier wird 1958 auch die Basis für den Einstieg bei den Industrietraktoren und Baumaschi-nen gelegt. In den USA, wohlverstanden nach wie vor in Moline, wird 1964 das neue Haupt-quartier der Deere & Company eröffnet, und 1979 markiert das Unternehmen mit über 65 000 Angestellten den Beschäfti-gungsrekord. Schon bald aber sackt die Beschäftigungszahl wegen der Rezession in der Landwirtschaft innert weniger Jahre um dramatische 43 Prozent zusam-men. Immerhin kann der Konzern als einziger in der Branche die Unabhängig-keit bewahren und vermeldet ab 1988 wieder ein Umsatzwachstum von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

KonsolidierungUnter neuer Führung geht die Konsolidie-rung einher mit der Akquisition neuer Unternehmen aus den Bereichen Sprit-zen- und Schneidwerkstechnik. Zudem wird die Diversifikation namentlich im Geschäftsbereich Rasen- und Grünland-pflege vorangetrieben. Dank neuer Traktorenmodelle sichert sich John Deere ab 1993 neue Marktanteile in Nordamerika und in Europa, wo sich das Unternehmen, wenn (noch) nicht an der Spitze, so doch definitiv in der Kopfgrup-pe der Stückzahlen stärksten Traktoren-bauer profiliert.

Zukunftsmärkte in AsienDie 1990er-Jahre und auch das letzte Dezennium sind nunmehr geprägt von der starken Expansion in die asiatischen Märkte einerseits und in die GUS-Staaten andererseits. So wird in Indien ein neues Traktorenwerk eröffnet, in Russland ein Montagewerk für Sämaschinen und in China je ein Getriebe- und ein Traktoren-werk. Zudem vervollständigen neue Akquisitio-nen die Produktpalette und erstklassige Fachkompetenz des «Fullliners» par excel-lence in den Bereichen Forsttechnik durch Übernahme von Timberjack und zweier Unternehmen für Bewässerungstechnik.

«Looking for the future»Die geballten Anstrengungen, das Pro-duktionsvolumen weltweit zu steigern und Marktanteile dazuzugewinnen, geht einher mit immensen Summen, die in die Grundlagenforschung und in die Weiter-entwicklung der Informationstechnologie

gesteckt werden. Managementsysteme von der simplen GPS-Ortung und -Flä-chenbestimmung über die Isobustechno-logie bis zu ferngesteuerten Maschinen-einheiten werden darauf angelegt, komplexe Arbeitsprozesse zu überwa-chen, zu verbessern und zu beschleuni-gen. Alles, um letztlich Kosten zu sparen und die Produktion von gesunden Nah-rungsmitteln für eine wachsende Welte-bevölkerung sicher zu stellen.In dieses Konzept gehören die Investitio-nen in vier neue Forschungszentren rund um den Globus, unter ihnen das Europäi-sche Technologie- und Forschungszen-trum ETIC, das 2010 in Kaiserlautern (D) eröffnet worden ist. Kluge Geschäfts- und Investitionspolitik, Ingenieurskunst sowie hochqualifizierte und motivierte Belegschaft in den JD-Werken in den USA und weltweit haben aus der kleinen Schmiedewerkstatt einen Weltkonzern der Topklasse entstehen lassen. Mit einem Rekordjahresüberschuss von 2,8 Milliarden US-Dollar für 2011 ist der Spitzenplatz in der obersten Liga gesichert. n

Rick Trahan, Meister der Schmiedekunst und imposanter Hüter am Ursprung der John-Deere-Saga in Grand Detour.

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Definitionen

• Eine Inselanlage ist eine Stromversor-gungsanlage, die einen oder mehrere Verbraucher unabhängig von einem Stromnetz mit Energie versorgt (Beispie-le: Uhren, Taschenrechner). Für Verbrau-cher, die auf eine dauernde Stromversor-gung angewiesen sind, ist ein Energiespeicher (üblicherweise Akkumu-latoren) notwendig. Ein Akku verteuert die Stromkosten um etwa 1 Fr./kWh.• Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen speisen den in der PV-Anlage produzier-ten Solarstrom mithilfe eines Wechsel-richters in ein ausgebautes öffentliches Stromnetz. Damit können Speicherkos-ten eingespart werden.

Wechselrichter sind das Herz der SolaranlageWechselrichter wandeln den Gleichstrom aus den Solarmodulen in netzkompatiblen Wechselstrom um. Sie regeln den Strom, die Stromspannung und überwachen den Netzanschluss.

Ruedi Hunger

Die Umwandlung von Sonnenenergie in Elektrizität erfolgt auf rein elektronischem Weg; das heisst, es sind keine mechani-schen, thermischen oder chemischen Zwischenstufen notwendig. Ort des Ge-schehens ist die Solarzelle. Aufgrund ihrer Konstruktion wird in der Solarzelle Strom produziert.

Grosse diffuse StrahlungEin Grundproblem der Photovoltaik (PV) sind die zeitlichen Unterschiede der Son-nenstrahlung infolge des Wechsels von Tag und Nacht, von Sonnenschein und Regen und von Sommer und Winter. Photovoltaikanlagen können nicht nur die direkte Sonnenstrahlung nutzen, sondern auch die diffuse Strahlung kann in Ener-

gie umgesetzt werden. Messungen zei-gen, dass im schweizerischen Mittelland der Anteil an diffuser Strahlung bei rund 50 Prozent der Gesamtstrahlung liegt. Wegen der zeitlichen Variation der Son-nenstrahlung kann der in Photovoltaik-anlagen erzeugte Strom meistens nicht direkt einer Last zugeführt werden, son-dern muss in geeigneter Form aufbereitet oder gespeichert werden.

Anforderungen an Wechselrichter für Netzverbundanlagen:• Absolut synchroner Betrieb mit dem

Verbundnetz. Wechselstromquelle: Die Frequenz wird durch das Netz bestimmt

• Automatisches Aufstarten und Syn-chronisieren (z.B. am Morgen), Ab-

Wenn die Sonnenbestrahlung aller Module gleichmässig ist, kann ein einziger Wechselrichter eingesetzt werden. Bei unterschiedlicher

Dachneigung empfiehlt es sich, für die jeweiligen Modulflächen separate Wechselrichter zu nutzen. (Bilder: Ruedi Hunger)

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535 2012 Schweizer Landtechnik

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schalten bei zu geringer Einstrahlung• Anlauf nur mit vorhandenem Netz

möglich (kein Inselbetrieb)• Keine Gleichstromeinspeisung ins Netz• Hoher Wirkungsgrad auch im Teillast-

bereich• Geringe Leerlaufverluste• Speisung der Steuerelektronik von der

Gleichstromseite• Hohe Zuverlässigkeit, Lebensdauer im

Bereich üblicher Grosshaushaltgeräte (15 bis 20 Jahre)

• Einwandfreie Maximalsteuerung über einen weiten Leistungsbereich

• Schutz gegen Überspannung auf Gleich- und Wechselstromseite

• Immunität gegen Netzkommandos im Bereich 110 Hz – 2 Hz (Rundsteuersig-nale)

• Geringe Blindleistungsaufnahme aus dem Netz

• Möglichst sinusförmige Stromkurven-form

• Keine Störungen benachbarter elektro-nischer Geräte (z.B. Radio)

• Isolationsüberwachung des Solargene-rators

WechselrichterartenFür den Anlagebetreiber sind der Wir-kungsgrad der Module und die Qualität des Wechselrichters zwei ertragsbestim-mende Faktoren. Wechselrichter unter-scheiden sich in drei Gruppen, es sind dies:• String- und Multistringwechselrich-ter: Stringwechselrichter sind meistens einphasige Geräte, die dazu dienen, den Strom von einem oder wenigen Modul-trägern ins Netz einzuspeisen. Im Gegen-satz dazu sind Multistringgeräte für mehrere Stränge geeignet. Sie sind mit mehr als einem MPP-Tracker (MPP= Maxi-mum Power Point; Punkt im Spannungs-diagramm einer Solarzelle, an dem die grösste Leistung entnommen werden kann) ausgerüstet und daher in der Lage, auch Strom von unterschiedlichen Modul-strängen ausgeglichen einzuspeisen

(Grösse, Bestrahlungsstärke, Temperatur, Solarzellentyp).• Zentralwechselrichter: Sind relativ gross und werden ab einer Leistung von 100 kWp eingesetzt.• Modulwechselrichter: Wie der Name schon verrät, sind Modulwechselrichter direkt am Solarmodul angebracht. Sie weisen einen tieferen Wirkungsgrad aus als Stringwechselrichter. Modulwechsel-richter konnten sich daher bisher nicht grossflächig durchsetzen.

Schaltungstechnik in WechselrichterDiesbezüglich wird zwischen Geräten mit Trafo und trafolosen Geräten unterschie-den. Der Transformator der ersten Gerä-tegruppe hat eine galvanische Trennung zwischen Gleich- und Wechselspan-nungsseite zu übernehmen. Diese Geräte können geerdet werden; dies bedeutet, dass keine freischwebenden Potenziale in der Anlage bestehen. Ein Trafo verursacht etwas höhere Kosten und reduziert den Gerätewirkungsgrad um circa zwei bis drei Prozent. Bisher war die Sicherheit von Wechselrichtern mit Trafo höher eingestuft.Im Moment liegen aber trafolose Geräte im Trend. Ihre Sicherheit wurde durch verschiedene Massnahmen, wie eine Erd-anschlussüberwachung oder die laufende Überwachung des Ableitstromes durch einen Fehlerstrom-Schutzschalter (AFI), verbessert.

Eignung der Wechselrichter zum ModulIn Deutschland hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE die Eignung der verschiedenen Wechselrichter für jede Modulsorte geprüft. Laut ISE besteht zwi-schen konventionellen kristallinen Modu-len kein Zusammenhang zwischen einer Degration (siehe Tabelle) und dem ver-wendeten Wechselrichter. Bei neuen kris-tallinen und modernen Dünnschichtmodu-

len können Probleme auftreten. Es ist daher mit dem Modulhersteller bezie-hungsweise dem Wechselrichteranbieter abzuklären, ob die beiden Bauteile optimal zusammenpassen.Die Dachneigung, der Aufstandswinkel der Module sowie die Anlageleistung sind wesentliche Kriterien für die Ausle-gung des Wechselrichters. Bei gleichmäs-siger Sonnenbestrahlung aller Module kann ein einziger Wechselrichter einge-setzt werden. Wenn aber die Module unterschiedlich auf den Dachflächen an-gebracht sind, empfiehlt es sich, für die jeweiligen Dach- bzw. Modulflächen se-parate Wechselrichter einzurichten.

Besonderheiten beachtenDie Umweltbedingungen für Wechsel-richter in der Landwirtschaft unterschei-den sich oft von anderen Standorten. Das Konzept der Wechselrichterkühlung ist von der Staubbelastung der unmittelba-ren Umgebung abhängig. In verstaubter Umgebung ist unter Umständen von einer Lüfterkühlung abzusehen. Weiter sind die Standortfeuchtigkeit und die Ammoniakbelastung Kriterien, die vor einem Kauf abgeklärt werden sollen.

Herausforderungen im MittelspannungsnetzFür das europäische Verbundnetz, insbe-sondere im deutschen Stromnetz, hat die grosse Anzahl der installierten Anlagen für erneuerbare Energien einen Einfluss auf die Netzstabilität. Im Normalbetrieb

Photovoltaikanlagen

Inselanlagen

mit Speicher ohne Speicher

NetzgekoppelteAnlagen

mit Speicher ohne Speicher

Grafik 1: Einteilung von Photovoltaikanla-gen nach ihrem Aufbauprinzip

Mit ihren multifunktionalen Fähigkeiten innerhalb der PV-Anlage können Wechsel-richter als Herz der Anlage angesprochen werden. ▼

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weist die Netzfrequenz 50,2 Hertz auf. Frequenzschwankungen werden von elektronischen Strombezügern schlecht ertragen. Daher ist es einleuchtend, dass heute eine stabile Netzfrequenz von grosser Bedeutung ist. Wechselrichter waren schon bisher so ausgelegt, dass sie sich bei Überschreitung einer Leistungsli-mite vom Netz abkoppeln. Theoretisch kann es mit einer wachsenden Anzahl Solaranlagen an sehr sonnigen Tagen (wolkenloses Wetter über weiten Teilen Europas) dann zu gravierenden Netz-schwankungen kommen, wenn eine grosse Anzahl Anlagen gleichzeitig vom Netz geht. Daher schreibt in Deutschland die sogenannte «Mittelspannungsrichtli-nie» seit dem 1.1.2009 und seit dem 1.4.2011 verbindlich vor, dass bei Anla-gen mit über 10 kWp eine sanfte Tren-nung vom Netz möglich sein muss.Neue Geräte sind bereits entsprechend ausgerüstet, so auch die SolarMax-

Wechselrichter des Schweizer Herstellers Sputnik Engineering AG in Biel. Bereits installierte Geräte können nachgerüstet werden. Diese Technik trennt die Anlage im Moment einer Überfrequenz «sanft» vom Netz. Die Leistungsreduktion erfolgt zwischen 50,2 und 51,5 Hz. Eine erneute Zuschaltung erfolgt bei 50,05 Hz. Gene-rell wird dieser Zustand sehr selten vor-kommen. In der Schweiz sind derzeit noch keine entsprechenden Vorkehrun-gen notwendig.

Dynamische NetzunterstützungKommt es zu kurzzeitigen Netzunterbrü-chen, muss der Wechselrichter diese als solche erkennen und überbrücken. Er darf sich nicht vom Netz trennen. Im Fachjargon wird dieses Verhalten eines

Wechselrichters auch Fault-Ride-Through FRT, genannt. FRT-Technologie ist für Niederspannungsnetze keine Notwendig-keit.

Herausforderungen im NiederspannungsnetzNach einer Übergangsfrist bis am 31. De-zember 2011 gelten seit dem 1. Januar 2012 im Deutschen Stromnetz vergleich-bare Richtlinien wie im Mittelspannungs-netz. Der grösste Unterschied besteht darin, dass die Notwendigkeit einer dyna-mischen Netzstützung (FRT) wegfällt. Der Befehl zur Reduktion einer produzieren-den PV-Anlage wird gegenwärtig über ein Funk-Rundsteuersignal vom Netzbe-treiber zu den einzelnen PV-Anlagen übertragen. Ein entsprechendes Emp-fangsgerät setzt die Signale wieder in di-gitale Signale um, diese werden in Form von Relaiskontakten zur Schaltung eingesetzt.

ZusammenfassungEine zunehmende Anzahl Solaranlagen produziert Strom. Im Wechselspiel von Wolken und Sonne wird unterschiedlich viel Strom produziert. Bei einer kleinen Anzahl Solaranlagen spielte diese Wech-selwirkung noch keine Rolle. Die zu er-wartenden Frequenzschwankungen kön-nen dank Funktionserweiterungen bei Wechselrichtern aufgefangen werden. Aufgrund ihrer technischen Fähigkeiten können Wechselrichter wahrlich als Herz einer PV-Anlage bezeichnet werden.

Literatur: [1] HÄBERLIN; Photovoltaik, Verlag electrosuisse; ART-Bericht 694/2008 n

Solarstromertrag Gewonnene elektrische Energie

SA: Strahlungsangebot Eingestrahlte Sonnenenergie respektive Licht; abhängig unter anderem vom geografischen Standort, von der Witterung, von der Ausrichtung der Fläche und von der Beschattung

AF: Ausrichtungsfaktor Wert der Abweichung von der optimalen Ausrichtung; optimale Ausrichtung (gekürzt)

WG: Modulwirkungsgrad % Umwandlungsfähigkeit des Moduls. Wirkungsgrad = elektrische Leistung/Strahlungsangebot

SV: Systemverlust % Verlust primär durch Temperatureinfluss, Wirkungsgrad des Wechselrichters, Kabel und Strahlungsreflexion

D: Degration Rückgang des Wirkungsgrades der Solarmodule (zum Beispiel durch zunehmendes Alter)

Temperatureinfluss Mit steigender Zellentemperatur verringert sich die Leistung; eine Montageart mit Hinterlüftung vermindert die Erwärmung

Wirkungsgrad des Wechsel-richters und Verluste durch Kabel

Umwandlungsfähigkeit des Wechselrichters von Gleich-strom in netzkonformen Wechselstrom sowie Kabelwiderstand

Reflexion Verlust durch Reflektieren der Strahlung am Modul

Beispiel einer Inselanlage mit Energiespeicher: Viehhüteapparat mit Solarpanel und Speicherakku. Die Kosten für den Akkumulator machen bis 40% der Investitionskosten aus (periodischer Ersatz notwendig).

Derselbe Viehhüteapparat von vorne.

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2012RückvergütungRistourneRistorno3%

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Triumph dererneuerbaren Energien Auf dem Hintergrund seines Besuchs der einschlägigen Hallen an der Agritechnica stellt der Landtechnikberater und Energiespezialist Paul Müri seine vergleichenden Betrachtungen zu den Rahmen­bedingungen als Energiewirt in Deutschland und in der Schweiz dar.

Paul Müri

Entsprechend dem starken, zunehmen-den Trend zur Nutzung erneuerbarer Energien waren an der Agritechnica im

Stromproduktion aus erneuerbarer Energie grossgeschrieben: BHKW (Blockheizkraftwerk), betrieben mit Biogas. (Bilder: Paul Müri)

letzten Herbst mehrere Hallen der Nut-zung von Biogas, Sonnenenergie, Wind-kraft und Holzenergie gewidmet. Sie stiessen auf ein enormes Publikumsinter-esse.

Photovoltaik: 18 Prozent bis 2020 Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte für die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland im Jahre 2010 mit dem «Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien», Kurztitel «Erneuerbare-Ener-gien-Gesetz» EEG. Es regelt die bevor-zugte Einspeisung erneuerbarer Energie ins Stromnetz und garantiert den Produ-zenten feste Mindestverkaufspreise.

Damit alles klarer wird: Veranschaulichung am Modell.

Damit will man die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern (Kohle, Öl, Gas) und von Uran verringern und zugleich die Senkung des CO2-Ausstosses bzw. den Klimaschutz vorantreiben. Gefördert wird die Stromerzeugung aus Wasserkraft, Deponie-, Klär- und Grubengas, Biomas-se, Geothermie, Windkraft und Solar-strahlung (Photovoltaik). Während 20 Jahren erhalten die Anlagen-betreiber eine festgelegte Einspeisevergü-tung. Somit konnten nun die Anlagen auch wirtschaftlich betrieben werden, was vorher meist nicht der Fall gewesen war. Die Vergütungssätze für neu instal-lierte Anlagen sinken jedoch entspre-

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chend den fallenden Produktionskosten jährlich um einen bestimmten Prozent-satz. Ziel ist es, bis 2020 rund 18 Prozent des deutschen Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energieträgern zu pro-duzieren.Die Mehrkosten für die Einspeisevergü-tung werden auf alle Strombezüger überwälzt. Dieses Erfolgsmodell wurde im Grundsatz inzwischen von über 60  Ländern übernommen, so vor vier Jahren auch hierzulande.

Anlagenbau ohne «Deckel»In Deutschland gibt es, im Gegensatz zur Schweiz, keinen betragsmässigen Deckel für die einzelnen Kategorien der erneuer-baren Energien. Dies bedeutet, dass ein deutscher «Energiewirt» seine Anlage erstellt und der Strom vom Elektrizitäts-unternehmen zu den aktuellen Einspeise-tarifen übernommen werden muss. Es gibt also keine Warteliste, auf der sich potenzielle Betreiber einer Energieanlage (in erster Linie Photovoltaik) eintragen und sich dann unter Umständen mehrere Jahre gedulden müssen, bis die Einspeise-bewilligung kommt. Dies erklärt auch das nach wie vor grosse Interesse von deutschen Landwirten, ob-wohl die Einspeisevergütung auf Anfang Jahr wiederum deutlich gesenkt worden ist (je nach Anlagenleistung zwischen 24,43 (bis 30 kW) und 18,33 Cent/kWh (ab 1 MW) Grundvergütung (29,5 bis 22 Rp/kWh). Nebst den Photovoltaikanla-gen auf Dächern und Fassaden gibt es auch schon grosse Freiflächenanlagen, rund 5500 ha im Jahre 2011 (55  km2!). Insgesamt verfügte Deutschland letztes Jahr über eine installierte PV-Leistung von 200 Watt pro Person, wobei Bayern mit 500 Watt installierter Leistung pro Person an der Spitze steht. Hierzulande beträgt die Stromproduktion aus Photovoltaikan-lagen gerade mal 13 Watt pro Person.

BiogasboomIn Deutschland zählt man etwa 9000 Bio-gasanlagen, und die Zahl nimmt weiterhin zu. Fast alle werden mit einem grossen Anteil an Energiepflanzen (Mais, Gras, Roggen und Zuckerrüben) betrieben. Wegen der Ausdehnung des Maisanbaus mit zunehmender Belastung der Frucht-folge nimmt der Anbau der Biogasrüben zu und man untersucht auch neue Kultu-ren in Bezug auf ihre Eignung für die Biogasanlagen. Das Argument, man ver-dränge mit dem Biogas die Produktion von Nahrungsmitteln, kontert die Biogas-

lobby mit dem Hinweis, es würden ja so-wieso zu viel Nahrungsmittel produziert.In der Schweiz gibt es kaum Biogasanla-gen mit direktem Einsatz von Ackerpro-dukten wie Silomais. Die Wirtschaftlich-keit ist nicht gegeben, und zudem dürfen 20% an der Substratmenge nicht über-schritten werden, soll der «Landwirt-schaftsbonus» von 18 Rp./kWh nicht verloren gehen. An der Agritechnica waren entsprechend dem Biogasboom sehr viele Biogasfirmen und -konzerne vertreten. Sie boten Grob-abklärungen, Planungen, Ausführung und die ganze Technik von Pumpen, Rührwerken, Substratzerkleinerungsanla-gen bis zu Wärme-Kraft-Kopplungsanla-gen und Gasaufbereitung an. Innovative Technik bietet heute einen besseren Leistungskoeffizient, braucht weniger Strom für Pumpen und Rührwerk und bietet mehr Sicherheit beim Betrei-ben einer Anlage. Die Bestrebungen gehen auch dahin, die Abwärme zur Stromproduktion zu verwenden, was bisher aber erst bei sehr grossen Biogas-anlagen sinnvoll ist. Überhaupt ist die Abwärmenutzung ein Dauerthema, ent-fallen doch nur 25–40% des Energiein-haltes auf die Stromproduktion. Vermehrt wurden auch kleinere Anlagen (ab 40 kW) für den reinen Güllebetrieb prä-sentiert (mit Güllebonus).

Biomasse ist nicht nur BiogasNebst der traditionellen Holzenergienut-zung mit Stückholz sind Schnitzel- und Pelletheizungen nach wie vor im Trend. Die Nutzung von Feldholz und rasch wachsenden Stangenhölzern (Kurzum-

triebsplantagen mit Pappeln oder Wei-den) auf schlecht geeigneten Ackerböden ist heute ein Thema, und die Industrie bietet die entsprechende Anbau- und Erntetechnik an. Die private und öffentli-che Forschung bemüht sich, alle mögli-chen Pflanzen auf ihre Eignung als erneu-erbare Energielieferanten zu untersuchen. Die Feuerungstechnik wird dem Energie-träger angepasst, um einen guten Wir-kungsgrad zu erreichen und die immer strengeren Abgasvorschriften einzuhal-ten. Biomasseenergie kann nebst Verga-sung auch mittels Dampferzeugung «verstromt» werden. n

Biomasse Harvester erntet, zerkleinert und transportiert hochwachsende und bodennahe Biomasse.

Wascheinrichtung für verschmutzte Photovoltaikpanels.

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Cultan – Praxiserfahrungen«Die Cultan-Düngung bringt vor allem bei Trockenheit grosse Vorteile», sagt Hans-Rudolf Dick von der Betriebsgemeinschaft Rutsch-Zingg-Dick. Die Landwirte aus Rapperswil BE setzen die Cultan-Düngung in Getreide und Kunstwiese ein. Ausgeführt werden die Arbeiten von Lohnunternehmer Beat Wyss aus Oberramsern. Wyss betreibt zusammen mit dem Lohnunternehmer Markus Schneider aus Thunstetten die von Peter Briner aus Hagenbuch ZH im Frühling 2010 angeschaffte Cultan-Maschine von Güstrow mit 12 m Arbeitsbreite. Nach dem ersten Einsatzjahr 2011 zieht die Betriebsgemeinschaft eine erste positive Bilanz.

Ruedi Burkhalter

Cultan steht für «Controlled Uptake Long Term Ammonium Nutrition» und heisst zu Deutsch, dass der Stickstoffbedarf des Bestandes aus Langzeit-Ammoniumde-pots im Boden gedeckt wird.

Punktförmige AblageDiese Depots werden zu Beginn der Ve-getationsperiode mit einer Spezialmaschi-ne mit Stachelrädern rund 6 bis 8 cm in den Boden eingebracht. Die Ablage des Flüssigdüngers durch den Injektionssta-chel (Spoke) erfolgt punktförmig. Jedes Rad verfügt über 12 Spokes. Der Abstand zwischen den Injektionspunkten beträgt 13 cm, der Reihenabstand 25 cm. Die Spokes funktionieren nach dem Düsen-prinzip über integrierte Ventile und pressen die Düngermenge je nach Ge-schwindigkeit und vorgegebener Auf-wandmenge mit einem Systemdruck von 1,5–6 bar als Depot in den Boden. Eine computergesteuerte Regelung der Dün-germenge erlaubt Ausbringungsmengen von 150 bis 1500 kg Dünger pro Hektare.

Die Mengensteuerung ist mit einem Ge-schwindigkeitssensor gekoppelt, was auch bei wechselnder Fahrgeschwindig-keit eine gleichbleibende Ausbringungs-menge garantiert. Es ist klar, dass diese Art der Düngerausbringung insbesondere in den Randzonen des Feldes eine we-sentlich präzisere Ablage ermöglicht als ein herkömmlicher Düngerstreuer.

Theoretisch keine AuswaschungDas Cultan-Verfahren wurde an der Uni-versität Bonn durch Professor Karl Som-mer entwickelt. Laut seiner Theorie kann die Pflanze ihren Hunger nach Stickstoff laufend bedarfsgerecht aus dem im Boden angelegten Ammoniumdepot stil-len, indem die Pflanzenwurzeln sich das Depot wachstumskonform erschliessen, während der gesamten Wachstumsperio-de. In der Regel wird bei der Cultan-Düngung der Stickstoff für die gesamte Wachstumsperiode in nur einer Gabe ausgebracht. Je nach Bedingungen und Vegetationsverlauf kann die Cultan-Dün-

gung zugunsten einer späteren Ähren-gabe mit dem Düngerstreuer reduziert werden. Entscheidend ist beim Cultan-Verfahren, dass im Dünger eine hohe Konzentration an Ammonium-Stickstoff vorliegt. Die bedarfsgerechte Pflanzenernährung ist nur dann gewährleistet, wenn auch nach der Injektion im Depot eine hohe Konzen-tration erhalten bleibt. Dies wird erreicht, indem der Flüssigdünger durch die Sta-cheln nur punktuell in den Boden einge-bracht wird. Weil die hohe Konzentration die Bakterien, die Ammonium in Nitrat umwandeln, hemmen, bleibt das Ammo-nium während längerer Zeit erhalten. Da Ammonium sich an Tonminerale anlagert, wird es nicht ausgewaschen. So zumindest funktioniert es in der Theo-rie. Forscher der Forschungsanstalt Agro-scope Reckenholz-Tänikon ART konnten jedoch in Praxisversuchen unter Schwei-zer Bedingungen den beschriebenen De-pot-Effekt noch nicht nachweisen (siehe Kasten Seite 60).

Die Cultan-Maschine von Güstrow hat eine Arbeitsbreite von 12 m und eine Leistung von etwa zwei Hektaren pro Stunde.

Für den Strassentransport der Maschine kann der Balken in vier Teilstücken nach oben geklappt werden.

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Wirkung direkt verglichenUm die Wirkung des Cultan-Verfahrens in der Praxis zu testen, haben die Landwirte Rutsch, Zingg und Dick auf einigen ihrer Parzellen jeweils die Hälfte der Fläche mit dem Cultan-Verfahren, die andere Hälfte mit konventioneller Düngung gedüngt und dann bei der Ernte die Erträge sepa-rat erfasst (siehe Tabelle). Die bei den Vergleichen erzielten Resultate veranlass-ten die drei Landwirte, in diesem Frühling das Cultan-Verfahren erneut einzusetzen: Obwohl auf den Cultan-Parzellen bei Tri-ticale nur 100 kg N, bei Weizen nur 80 kg N eingesetzt wurden, wurden im Ver-gleich zu den konventionell gedüngten Parzellen mit 151 kg Stickstoff praktisch identische Erträge erreicht. Die drei Prak-tiker vermuten, dass unter anderem der trockene Frühling des letzten Jahres zu der besseren Effizienz der Cultan-Dün-gung geführt hat. Die Cultan-Düngung hat vor allem in Trockenperioden wäh-rend der Vegetationszeit einen entschei-denden Vorteil gegenüber oberflächlich gestreutem Dünger: Fester, oberflächlich gestreuter Dünger muss zuerst durch Re-genwasser gelöst werden, bevor er im Boden den Pflanzen zur Verfügung steht. Folgen nach der Ausbringung keine Nie-derschläge, ist nicht nur die fehlende Düngerwirkung ein Problem, sondern

auch die mögliche Verflüchtigung des Düngers in die Luft. Der flüssige, durch Injektion in den weiter unten noch feuch-ten Boden eingebrachte Dünger hinge-gen steht den Pflanzen dank der im Boden verbleibenden Restfeuchtigkeit auch ohne Niederschläge zur Verfügung.

Aufnahme ist witterungsabhängigDie drei Landwirte gehen davon aus, dass die Wirkung des Cultan-Verfahrens je nach Witterungsverlauf unterschiedlich ausfallen kann. «Deshalb wollten wir beim ersten Versuch vorsichtig sein, und brachten mit der Cultan-Maschine nur 80/100 statt der vollen 120 Einheiten in den Boden, um später beim Schossen noch etwas Spielraum zu haben», erklärt Hans-Rudolf Dick. Er begründet dies mit der Vermutung, dass die Pflanzen unter

gewissen Bedingungen den Stickstoff zu schnell aufnehmen könnten. Ein Stick-stoffmangel in der Ährenbildung wäre dann die Folge. «Unsere Bestände mach-ten jedoch über die ganze Zeit des Wachstums einen so guten Eindruck, dass wir im Cultan-Verfahren auf eine Schos-sergabe ganz verzichteten», so Dick. Er vermutet, dass die bessere Stickstoffeffi-zienz mit dem Cultan-Verfahren vor allem aufgrund des sehr trockenen Frühlings zustande gekommen ist. Für die drei Ge-meinschafter, die alle noch einem Neben-erwerb nachgehen, ist nicht zuletzt auch die Reduktion des Zeitaufwands ein gutes Argument für den Cultan-Einsatz. Sehr gute Resultate hat die BG zudem mit Cultan im Grünland zu vermelden. «Nach dem ersten Schnitt tritt in den meisten Jahren früher oder später ein Wasserman-

Adrian Rutsch, Beat Wyss, Hans-Rudolf Dick und Hans-Rudolf Zingg (v. l. n. r.) sind mit dem Ergebnis der Cultan-Düngung zufrieden.

Datum Düngerart Konventionellkg Stickstoff

Cultankg Stickstoff

4. März Jauche 30 30

10. März AS 35 –

30. März Cultan flüssig – 80/100

11. April AS 54 –

6. Mai AS 32 –

Total 151 110/130

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gel auf», sagt Beat Wyss. Deshalb sei der Cultan-Einsatz in diesem Zeitraum beson-ders wirksam. «Ein unbearbeitetes Fens-ter in Kunstwiese hat uns den enormen Ertragsunterschied gezeigt.»Aber auch der Dünger an sich ist für die drei ein Vorteil: Die Ammoniumsulfatlö-sung enthält neben 8 Prozent Stickstoff auch 8,5 Prozent Schwefel. «Günstiger kann man mit keinem anderen Dünger Schwefel in den Boden bringen, und dies erst noch ohne zusätzliche Arbeit», so Dick. Auch wenn die Ergebnisse der ART-Tests noch einige Fragen offen lassen, ist Lohn-unternehmer Beat Wyss überzeugt, dass sich die Cultan-Düngung in der Praxis weiter verbreiten wird. «Das Wichtigste ist für mich der Erfolg der Praktiker», be-tont Wyss. Die Nachfrage nach der Dienstleistung sei gross und habe sich gegenüber dem Vorjahr etwa verdoppelt. Wyss verrechnet für die Ausbringung pro ha 120 bis 140 Franken. Bedenkt man, dass damit die Stickstoffdüngung für das ganze Jahr abgehakt werden kann, ist dies sicher ein sehr günstiges Preis-Leis-tungs-Verhältnis. Da Lohnunternehmer Wyss auch die Beschaffung des Ammoni-umsulfats selber organisiert, ergibt sich eine weitere Entlastung für den Kunden. Die Befüllung der Injektionsmaschine er-folgt direkt ab Lastwagenauflieger, der zentral am Feldrand abgestellt wird.

FazitEs ist anzunehmen, dass das Verhalten und somit der Depot-Effekt bei der Cul-tan-Düngung stark von verschiedenen Faktoren wie Bodenart, Bodentempera-tur, Wassergehalt und anderen Bedingun-gen abhängig ist und deshalb nicht nur zwischen Regionen sehr stark unter-schiedlich verlaufen kann, sondern auch an ein und demselben Ort von einem Jahr

zum anderen aufgrund anderer Bedin-gungen sehr unterschiedlich ausfällt. Grundsätzlich dürfte das Cultan-Verfah-ren vor allem dann Vorteile bringen, wenn die Bedingungen die Stabilität des Depots begünstigen und wenn die kon-ventionelle Düngung, insbesondere auf-grund fehlender Niederschläge, schlecht wirkt. n

Die Forschungsanstalt Agroscope Recken-holz Tänikon (ART) hat mit dem Cultan-Verfahren dreijährige Versuche in Winter-weizen und Körnermais durchgeführt. Auf Praxisparzellen wurden unterschiedliche Düngungsverfahren nebeneinander getestet und verglichen. Mit dem Cultan-Verfahren wurde in Weizen bei Vegetationsbeginn, in Körnermais zur Saat die gesamte Stickstoff-menge verabreicht, wobei die Stickstoff-menge bei den beiden konventionellen Düngungsarten (Ammonsulfat gekörnt bzw. Ammonsalpeter) gleich hoch war wie beim Cultan-Verfahren. Mit dem konventionellen Verfahren wurde der Weizen ab Vegeta-tionsbeginn in drei Gaben, der Körnermais ab dem 6- bis 8-Blatt-Stadium in ein bis zwei Gaben gedüngt. Die Ergebnisse der ART-Versuche fielen erstaunlich aus: Der Winterweizen entwi-ckelte sich in der Cultan-Parzelle bis nach dem Ährenschieben optisch besser als in den konventionell gedüngten Parzellen. Der mit Cultan gedüngte Bestand war dichter und erschien in einem intensiveren, dunkleren Grün. Entgegen den daraus folgenden hohen Erwartungen zeigten sich jedoch beim Kornertrag der Cultan-Parzel-len keine Unterschiede zu den konventio-nell gedüngten Parzellen. Auch im Protein-gehalt der Körner wurden keine bedeutenden Unterschiede festgestellt. Lediglich der Strohertrag war auf den Cultan-Parzellen um 5 bis 10 Prozent höher. Dies lässt darauf schliessen, dass dem Weizen bei Vegetationsbeginn eine (zu) grosse Menge Stickstoff verfügbar war und er deshalb zu stark bestockte. Viele der zusätzlichen Triebe bildeten sich jedoch im Verlauf der Vegetation wieder zurück: Der Cultan-Bestand entwickelte wegen der höheren Anzahl Triebe mehr Ähren pro Quadratmeter, aber kleinere (weniger Körner pro Ähre) als der konventionell gedüngte Bestand.

Beim Körnermais fielen der Kornertrag und der Gesamt-TS-Ertrag bei allen Verfahren mit dem Cultan-Verfahren vergleichbar aus. Mit der Düngung nach Nmin-Untersu-chungen konnten jedoch im Durchschnitt der Jahre im Vergleich mit den nach dem Cultan-Verfahren empfohlenen N-Mengen bei gleichen Erträgen 50 kg N/ha einge-spart werden. Erstaunlich fiel insbesondere der Verlauf der Nmin-Gehalte in den Cultan-Beständen aus: Im Gegensatz zur Theorie wurde in den Versuchen festgestellt, dass ein Monat nach der Cultan-Düngung bereits über 80 Prozent des Ammoniums bei Winterweizen bzw. über 90 Prozent des Ammoniums bei Mais in Nitrat umgewandelt waren. Die in der Theorie beschriebene Depot-Wirkung (Ammoniumdepot) konnte durch die Mes-sung der Nmin-Gehalte in keinem der Versu-che festgestellt werden.Kurz zusammengefasst, führte die schnelle Umwandlung zu Nitrat zu einem Luxuskon-sum beim Winterweizen. Beim Mais hinge-gen könnte sich dies problematisch auswir-ken: Da die Maispflanzen in den ersten Wochen nach der Saat kaum Stickstoff benötigen, dürfte der hohe Nitratgehalt im Boden in dieser Zeitspanne zu einem er-höhten Auswaschungsrisiko führen.René Flisch, Leiter des ART-Forschungspro-jektes, kommt deshalb zum Schluss: «Das Ausbringen der gesamten Stickstoffmenge in einer Gabe birgt bei den meisten Acker-kulturen unter Schweizer Bedingungen ein zu hohes Risiko und ist kein Garant für eine effiziente Nutzung des Stickstoffs.»Bei den genannten Ergebnissen handelt es sich um Durchschnittswerte aus drei Ver-suchsjahren und jeweils zwei Standorten pro Kultur. Je nach Jahr und Versuchsort wurden insbesondere bei Mais einmal beim einen, einmal beim anderen Verfahren vereinzelt schwach gesicherte Vorteile festgestellt.

Dieses unbehandelte Fenster zeigt eindrücklich, wie stark sich die Cultan-Düngung auf das optische Erscheinungsbild des Bestandes auswirkt.

Kaum Depot-Effekt laut Untersuchungen der ART

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Passion n

«On Road» starke Freiburger VeranstaltungAnstelle von Panzern rollten auf dem Waffenplatz Drog-nens bei Romont Traktoren; dies anlässlich des Geschick-lichkeitsfahrens «On Road» der SVLT-Sektion Freiburg.

Monique Perrottet

Verschiedene Vorstellungen und De-monstrationen ermöglichten, die Auf-merksamkeit der zahlreichen Besucher auf die Schwierigkeiten zu lenken, denen die Landwirte im Strassenverkehr immer wieder begegnen. Organisiert alle drei Jahre von der Sektion Freiburg des Schweizerischen Verbandes für Landtech-nik, erlaubt dieses Traktorgeschicklich-keitsfahren den verschiedenen Konkur-renten, ihre Fähigkeit und ihre Beherr-schung des Führens von Traktoren und angehängter Geräte zu beweisen.

Eine Strecke – sieben PostenDer Wettbewerb, der allen Traktorfahre-rinnen und -fahrern zugänglich ist, die im Kanton Freiburg domiziliert sind, wurde unter 18 Konkurrenten in der Kategorie der 14- bis 18-Jährigen und unter 40 über 18-Jährigen ausgetragen. Um ihre Ge-schicklichkeit abzuschätzen, aber auch ihre theoretischen Kenntnisse zu prüfen, hatten die Organisatoren sieben Posten vorbereitet, die innert drei Minuten zu bewältigen waren. Dazu waren fünf Mi-nuten für die theoretischen Fragen anberaumt.

Zahlreiche VorstellungenNebst diesem Traktorgeschicklichkeits-fahren hat die Sektion Freiburg mithilfe

zahlreicher Partner verschiedene Vorfüh-rungen und Ausstellungen organisiert. Sechzig Traktoren und andere landwirt-schaftliche Maschinen und Geräte wur-den von den lokalen Importeuren und Wiederverkäufern vorgestellt und von den interessierten Besuchern eigenhändig getestet. Der SVLT organisierte weiter eine Demonstration des Lenkens land-wirtschaftlicher Fahrzeuge im städtischen Bereich, um die Aufmerksamkeit der Öf-fentlichkeit auf die wachsenden Schwie-rigkeiten zu richten, denen die Landwirte begegnen, wenn sie sich auf den Stras-sen verschieben müssen.Für Laurent Guisolan, Ge-schäftsführer der Sektion Freiburg, veranschaulicht eine solche Demonstration die Probleme, welche sich durch den Einbau von Ver-kehrsberuhigungsmassnah-men für den Landwirt erge-ben können: «Die Öffent-lichkeit ist sich nach der Demonstration der Proble-me bewusst geworden.» Wieder einmal ist belegt, dass ein Bild mehr als tau-send Worte wert sein kann.Im Übrigen hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) von der Veranstaltung profitiert, um mit der Kippkabine erneut die Auf-

merksamkeit auf die Problematik von Traktorunfällen zu lenken. Die Besucher konnten sich vom Nutzen des Sicherheits-gurts und der Sturzkabine selbst überzeu-gen. Durch diese Sensibilisierung hofft die BUL auf angepasstes Verhalten und damit auf eine Reduktion der Zahl der Unfälle. Zu guter Letzt erlaubte die Platt-form der «Gruppe E», eine neue Kultur vorzustellen: die photovoltaische Erzeu-gung von Energie. n

Die ersten Drei jeder Kategorie

Die drei Ersten jeder Kategorie werden die Farben von Freiburg bei den Schwei-zer Meisterschaften in Saignelégier am 26. August verteidigen. Das sind in der Kategorie A, 18 Teilnehmer (in Klammer die Strafgesamtzahl): Christian Mooser, Charmey (405), Lucien Terraux, Arconciel (503), Benjamin Raboud, Granvillard (536); in der Kategorie B, 40 Teilnehmer: Fabien Dupasquier, La Tour-de-Trême (160), Christian Moser, Ponthaux (222), Olivier Braillet, Nierlet-le-Bois (277).

Das «On Road», organisiert von der SVLT-Sektion Freiburg, ist nicht nur ein Traktorgeschick-lichkeitsfahren, sondern auch eine Ausstellung von rund sechzig Traktoren und Geräten. (Bilder: Monique Perrottet)

Eine knifflige Balanceübung: Mithilfe eines Forstkrans muss der Kandidat drei Holzrugel aufeinander schichten und darauf einen Querbalken legen.

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n Management

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Unkrautregulierung durch AbflammenDie physikalische Unkrautbekämpfung bringt in der integrierten Produktion ökologische und ökonomische Vorteile und ist im Bioackerbau Pflicht. In zwei Beiträgen haben wir den Fokus einerseits auf die Striegelgeräte gerichtet (Heft 10/ 2011) und andererseits auf die Hackgeräte (Heft 1/ 2012). Die dreiteilige Reihe wird mit einem Blick auf die Unkrautbekämpfung durch Wärmeeinwirkung abgeschlossen.

Hansueli Dierauer*

Die Abflammtechnik ist keine neue Erfin-dung. Erste Abflammgeräte auf der Basis von Petroleum oder Benzin wurden be-reits 1852 in Amerika erprobt. Diese pri-mitiven Geräte hatten aber noch Mühe, eine stabile Flammenform und einen stö-rungsfreien Betrieb zu gewährleisten.

Praktikable und effektive Konstruktionen, die Flüssiggas verwendeten, kamen erst-mals 1948 auf amerikanischen Farmen in Mais-, Baumwoll- und Zuckerrohrkulturen zum Einsatz. Seither wurden diese Geräte immer weiter entwickelt und verbessert. Bezüglich Sicherheit und Gasverbrauch sind die modernen Geräte nicht mehr mit jenen aus der Anfangszeit zu vergleichen.

Wo wird abgeflammt?Abflammgeräte werden heute vor allem auf Biobetrieben mit einem hohen Anteil Gemüsebau (vor allem Karotten) im Vor-auflauf oder zur Krautbeseitigung in Kartoffeln eingesetzt. Die Technik ver-breitet sich aber anstelle des Herbizidein-satzes auch immer mehr im Kommunal-bereich. Gemäss Stoffverordnung vom Bund ist die Anwendung von Herbiziden auf Dächern, Terrassen, Strassen, Gelei-sen Wegen und Plätzen verboten. Das Verbot wurde 1986 zuerst im öffentlichen Bereich eingeführt; es gilt seit 2001 auch für den privaten Liegenschafts- und Umgebungsunterhalt.

FunktionsprinzipBei der Erwärmung der Pflanzenzellen während einer Sekunde auf 60–70 °C gerinnt das Eiweiss. Bei schockartiger Er-hitzung während einer Zehntelsekunde auf 110 °C platzen die Zellwände. Zell-flüssigkeit tritt aus, und die Pflanze ver-trocknet. Beim Verbrennen von Flüssiggas können die erforderlichen Temperaturen problemlos erreicht werden. Da Propan-gas rascher Hitze entwickelt als Butangas, eignet es sich besser für das Abflammen. Abflammen ist energieaufwändig und teuer (Gesamtkosten: ca. CHF 600 pro ha). Daher ist Abflammen nur sinnvoll, wenn mechanische Massnahmen nicht möglich sind. WirkungsgradUnter idealen Bedingungen hat das Ab-flammen einen Wirkungsgrad von bis zu hundert Prozent. Der Wirkungsgrad ist sehr variabel und hängt vom richtigen Einsatzzeitpunkt und von der Witterung, aber auch von Anzahl und Arten der Un-kräuter ab. Je kleiner die Unkräuter, desto höher der Wirkungsgrad. Die meisten Samenunkräuter sind bis zum 4-Blatt-Stadium empfindlich auf Hitze. Pflanzen mit behaarter oder ledriger Oberfläche wie Brennnesseln, Portulak, Disteln, Bla-cken, Sumpfkresse halten viel Hitze aus. Hitzetolerant sind alle Gräser, insbeson-dere Quecken und einjähriges Rispengras. Bei den Gräsern ist der Vegetationspunkt im Boden geschützt. Abgeflammte Grä-ser treiben deshalb wieder aus. In solchen Fällen muss das Abflammen im Abstand von zwei Wochen wiederholt werden. Wassertropfen oder Tau auf den Blättern verzögern die Hitzeeinwirkung. Bei offe-nen und seitlich zu wenig abgedeckten Geräten ist die Wirkung bei Wind stark reduziert. Eine fein krümelige Boden-

* Beratung Ackerbau, Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Frick AG

Abflammen von Kartoffelstauden (Modell STfFG7.5LG, Schaffner Terra-Tech AG, Oensingen, 7,5 m Arbeitsbreite, Gasverbrauch 100 kg/h, Geschwindigkeit 2–5 km/h, Gewicht 1400 kg). (Bild zVg)

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Management n

Wirkungsnachweis:

Die Fingerdruckprobe ist die wichtigste Einstellhilfe beim Abflammen für Ar-beitsgeschwindigkeit, Gasdruck, Bren-nerstellung und Abstand. Nach dem Zusammendrücken des noch grünen Unkrautblattes muss der Abdruck des Fingers sichtbar sein, sonst ist die Wir-kung ungenügend. Hinterlässt die Fin-gerdruckprobe keinen Abdruck, muss langsamer gefahren oder der Gasdruck erhöht werden. Bei angesengten, bräun-lichen Blättern oder wenn sich beim Abflammen Rauch entwickelt, muss schneller gefahren werden. Die Fahrge-schwindigkeit beim Abflammen liegt zwischen 2 und 6 km/h. (Foto: Hansueli Dierauer, FiBL)

Nachteile des Abflammens:

• Relativ hoher Energieverbrauch und CO2-Ausstoss.

• Obwohl die Geräte immer sicherer und besser konstruiert sind, ist im Umgang mit Gas besondere Vorsicht geboten.

• Gefährdung bodenbewohnender Nützlinge: Der trockene Boden als schlechter Wärme-leiter erwärmt sich beim Abflammen mit Infrarotbrennern in einem halben Zentime-ter Tiefe um 6–7 °C und in einem Zentime-ter Tiefe um nur 3–4 °C. Bei Temperaturen, wie sie beim Abflammen auf der Boden-oberfläche herrschen, können Nützlinge wie Laufkäfer, Kurzflügler und Spinnen gefähr-det werden. An heissen Sommertagen halten sich diese aber geschützt einige Zentimeter unter der Bodenoberfläche auf. In der Abenddämmerung sollte hingegen nicht mehr abgeflammt werden, da viele Nützlinge nachtaktiv sind.

oberfläche bietet keinen Hitzeschatten für Unkräuter.

Abflammen im VorauflaufIm Vorauflauf eignet sich das Abflammen für langsam keimende Saaten wie Karot-

ten, Nüssler, Zwiebeln gesät und Spinat. Diese Kulturen sind konkurrenzschwach und haben grösstenteils eine lange Vege-tationsphase. Abflammen im Vorauflauf erfolgt nach dem Prinzip des Blindstrie-gelns. Bei Trockenheit kann leicht bewäs-sert werden, um die Keimung der Un-kräuter anzuregen. Zur Bestimmung des optimalen Abflammzeitpunkts kann eine kleine Fläche mit Vlies abgedeckt werden. Bei warmer, feuchter Witterung ab dem 5. Tag muss regelmässig kontrolliert wer-den, und sobald die ersten Keimlinge der Kultur im Kontrollfenster sichtbar werden, muss das ganze Feld kontrolliert und dort abgeflammt werden, wo die Kultur kurz vor dem Auflaufen ist. Es soll nur dort abgeflammt werden, wo auch wirklich Unkraut vorhanden ist!

Abflammen von KartoffelnUneinheitliche Bodenverhältnisse und ein unterschiedlich starker Krautfäulebefall im Bestand führen sehr häufig dazu, dass die Bestände ungleichmässig abreifen. Eine rechtzeitige Krautentfernung fördert eine gleichmässige Abreife sowie eine zeitigere Schalenfestigkeit und Erntereife. Eine frühere Ernte reduziert das Risiko von Schäden durch Drahtwürmer und Rhizoctonia und verhindert, dass Sporen sich auf die Knollen ausbreiten. Im biolo-gischen Anbau wird das Kartoffelkraut standardmässig mit Krautschlägern ver-nichtet, was im Vergleich zum Abflam-men billiger und bezüglich Energiever-brauchs vorteilhaft ist. Der Krautschläger kostet bei 3 m, 4-reihig, CHF 150.–/ha,

Im Gemüsebau ist das ganzflächige Abflammen im Vorauflauf besonders bei Karotten weit verbreitet. Das Abflammgerät StfFG1.5/3.0SG (Schaffner Terra Tech AG, Oensingen) hat mit den beiden hydraulisch klappbaren Seitenteilen von je 0,75 m eine Arbeitsbreite von 3 m. (Foto: zVg)

das Abflammen hingegen bei 3 m CHF  540.–/ha. Die Flächenleistung ist beim Krautschläger mit 119 a/h fast drei-mal so gross wie das Abflammen mit 40 a/h. Bei alleiniger Verwendung liegt der Gasverbrauch bei 110 bis 150 kg Propan-gas pro ha, in Kombination mit Kraut-schlagen kann der Verbrauch auf die Hälfte gesenkt werden. Abflammen ist sinnvoll bei starkem Kraut-fäulebefall und bei Pflanzkartoffeln nach dem Krautschlagen zur Vermeidung von Wiederaustrieben. Zur Einleitung des Abreifeprozesses genügt eine schnelle Überfahrt mit 8–12 km/h. n

Weitere Infos unter www.bioaktuell.ch in der Rubrik Pflanzenbau-Ackerbau-Unkrautregulie-rung. Merkblatt zum Abflammen unter www.fibl.org (Gratis-Download im Shop).

Page 64: Schweizer Landtechnik

5 2012 Schweizer Landtechnik

n Management

64

Feldtag 2012, Berggut Parpan

Neue Konzepte für die Hangmechanisierung26. Juni 2012 (Verschiebedatum 3. Juli 2012)www.plantahof.chMedienpatronat Schweizer Landtechnik

Fitness für Geländeprofis Bezüglich Beweglichkeit bleibt der Motormäher unschlagbar. In stark coupiertem Gelände und in extremen Steillagen ist er nicht wegzudenken. Bezüglich Verschleiss und Unterhalt ist besonders der Mähbalken anspruchsvoll. Daher gilt es, mit entsprechendem Aufwand die Betriebssicherheit zu erhalten.

Ruedi Hunger

Die Motorentwicklung hat in den vergan-genen Jahrzehnten grosse Fortschritte gemacht. Üblicherweise stehen Benzin-motoren im Einsatz. Während «früher» die Motoren nicht immer nach Wunsch ansprangen und Vergaser- oder Zündstö-rungen bekannt waren, können die Mo-toren heute zuverlässig und mit wenig Kraftaufwand gestartet werden. Verga-serstörungen sind nicht zuletzt vom Um-gang mit dem Treibstoff und der Sauber-keit beim Nachfüllen abhängig. Oder mit anderen Worten, Vergaserstörungen sind «hausgemacht».Die Motoren sind mit einer Gebläseküh-lung ausgerüstet, wobei die Umweltbe-dingungen für eine derartige Kühlung nicht immer problemlos sind. Besonders beim ersten Schnitt, wenn die Futter-pflanzen blühen oder bereits Sämlinge (Löwenzahl) die Umgebungsluft belasten, ist darauf zu achten, dass die Kühlung funktioniert, sonst riskiert man eine Motorüberhitzung.

Balkenverschleiss ruft nach UnterhaltEin Vorteil des oszillierenden Mähbalkens ist das geringe Eigengewicht. Entspre-chend gering ist der Leistungsbedarf (z.B. Rapid-Rex: 5,1 kW; Leistungsgewicht: 17,5 kg/kW). Im Vergleich zum rotieren-

Was mache ich … wann wie

(Dieser Wartungsplan dient als Beispiel und ist nicht allgemein verbindlich! Massgebend sind die Angaben in der eigenen Betriebsanleitung)

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Motor

Ölkontrolle kontrollieren, evtl. nachfüllen X

Erster Ölwechsel nach ca. 5 Std. X X

Weitere Ölwechsel X

Luftfilter reinigen X X

Luftfilter ersetzen X

Kühlluftansaugsieb reinigen X X X

Kühlrippen reinigen X X

Zündkerze ersetzen (Betriebsanleitung) X

Benzinfilter, Vergaser kontrollieren X

Getriebe-/Hydraulikanlage

Ölstand kontrollieren X X

Ölwechsel X

Ölfilter wechseln X

Grundmaschine

Reifendruck X X

Zapfwellenanschlussstutzen schmieren Anschlusswelle schmieren

X X

Bedienungshebel überprüfen Kabelzüge einstellen

(X) X

Schrauben nachziehen (Anzugsmoment 30–35 Nm)

(X) X

Tabelle 1: Wartungsplan für Motormäher (Auszug der wichtigsten Punkte)

Beidseitige Mulchteile erleichtern das Unterfahren von bereits gemähtem Gras, erschweren aber die Sicht auf den Balken.

Page 65: Schweizer Landtechnik

655 2012 Schweizer Landtechnik

Management n

den Mähsystem, verursacht der Mähbal-ken eine geringe Futterverschmutzung. Den erwähnten Vorteilen stehen zwei gewichtige Nachteile gegenüber: Ver-stopfungsanfälligkeit und Wartungsauf-wand.Motormäher können mit unterschiedli-chen Mähbalken ausgerüstet sein. Sie unterscheiden sich zwar in ihrer Bauwei-se, arbeiten aber immer nach dem «Scherenprinzip». Je nach Bauart weist ein Mähbalken eine Messergeschwindigkeiten von 1,5 bis 3,5  m/sec auf. Damit verbunden ist ein entsprechender Verschleiss, der sich noch vergrössert, wenn entsprechende Unter-haltsarbeiten ausbleiben. Laut Messun-gen bei der Agrocope ART beträgt der Wartungsaufwand bis 30 Minuten je Hektar Arbeitsfläche. Das schlägt sich auch in entsprechenden Kosten nieder.

Fazit:Oszillierende Mähsysteme bedingen einen hohen Wartungsaufwand. Überall dort, wo sich die Heuernte fast oder ganz über die gesamte Sommerzeit erstreckt, ist der Winter auch lang. Entsprechend wird diese Zeit (vor der neuen Erntesai-son) für Unterhaltsarbeiten am Mähbal-ken genutzt. n

«Das halbe Leben ist Reibung und Verschleiss.»

Oszillierende Mähbalken sind grossem Verschleiss unterworfen. Je grösser das Spiel, desto höher ist der Verschleiss. vo

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Messer

Allgemeine Reinigung mit Wasserstrahl X X

Messerbalkenblatt kontrollieren (evtl. richten) X

Messerrücken auf Verschleiss kontrollieren X

Reibungsplatte bei Bedarf ersetzen X

Bei hohem Verschleiss ganzes Messer ersetzen X

Messerklingen schärfen Schneidwinkel einhalten (z.B. 24° oder 40°)

X X

Messerkopf oder Mitnehmergabel

Allgemeine Reinigung und Verschleisskontrolle X X

Verschleisskontrolle und spielfreie Einstellung (nach Betriebsanleitung)

X

Schmiernippel abschmieren X X X

Mähfinger (sind die eigentliche«Gegenschneide» zur Klinge)

Gegenschneide, Kante schleifen (bei älteren Modellen wo noch vorhanden Fingerplättli wechseln)

(X) X

Finger richten (evtl. spitzen) (X) X

Einstellungen

Messerbahn horizontal mithilfe der Rückenführung einstellen (0,2–0,5 mm)

X X

Messerbahn vertikal mithilfe der Messerhalter auf bestes Messer einstellen (Zylinderschraube oder Hammer 0,2 mm)

X X

Kontrollieren, dass Messerklingen auf Finger aufliegen

X X

Messerantrieb (Ausleger)

Antriebsgetriebe Ölkontrolle/Ölwechsel X X

Tragzapfen oder Verschraubung auf Spiel kontrollieren X

Tabelle 2: Wartung und Unterhalt am Fingerbalken

Maschinenring Zürich:1000. Mitglied begrüsstAn der Generalversammlung des Maschinenrings Zürich in Wülflingen konnte das 1000. Mitglied begrüsst werden.

Gemäss Präsident Balz Kronauer nahm der Geschäftsverlauf erfreulich zu. Es wurden beispielsweise 190 TopCC-Karten vermittelt. Mehrere tausend Tonnen Rü-benschnitzel wurden vermarktet. Die neue Maschinenliste 2012 ist an 7000 Betriebe verschickt worden. Der Mitglie-derbestand stieg um 81 auf 1076 an. Damit wurde die magische Grenze von 1000 überschritten.Bei den Betriebshelfern Landwirtschaft waren bis 12 im Einsatz. Im Personallea-

sing ausserhalb der Landwirtschaft konnten über 100 Arbeitskräfte vermittelt werden. Im Winterdienst erledigten 130  Bauern auf über 300 Arealen die Schneeräumung, und im Gärtnerteam sind weitere 50 Bauern tätig. Aktuell laufen zudem verschiedene Submissionen im Bereich der Strassenränderpflege. Hervorragend läuft auch der Einsatz des Shredders und die Bewirtschaftung der verschiedenen Kompostierplätze. Hin-sichtlich der Fotovoltaiknutzung kann der

Maschinenring Zürich eine eigene Bera-tung anbieten.Gastreferent war der grüne Regierungsrat und Justizdirektor Martin Graf, der eine Übersicht über die Energiepolitik aufzeig-te. Graf ist überzeugt, dass die Schweiz die Energiewende mit dem Ausstieg der Atomenergie 2035 und der Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft schaffen wird. RoMü

Regierungsrat Martin Graf zeigte seine Sicht der zukünftigen Energiewirtschaft auf.

Page 66: Schweizer Landtechnik

Rapid REX:89 Kilo leicht, 120 Prozent steil –Vertrauen Sie dem Original.

Mit Rapid Unmöglicheswahr machen

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Page 67: Schweizer Landtechnik

675 2012 Schweizer Landtechnik

Sicherheit n

Die eigene Standfestigkeit ist Grundvoraussetzung für ein unfallfreies Arbeiten. (Bilder: Ruedi Hunger)

Verhaltensregeln am Hang:

• keine Schaltvorgänge in der Falllinie• nur kontrollierbare Wendemanöver

durchführen• sich nicht überraschen lassen, Motor-

mäher an beiden Holmen führen• am Steilhang die Maschine nur geüb-

ten Personen überlassen• Geschwindigkeit der Situation

anpassen• für Arbeiten trittsichere Schuhe tragen

Unfallfreier Motormähereinsatz Bei unsachgemässem Einsatz haben Motormäher und Mähbalken ein erhebliches Gefahrenpotenzial. In Steillagen sind ungeübte und ältere Personen besonders gefährdet. Gutes Schuhwerk ist eine Grundvoraussetzung, um einen Motormäher am Hang sicher zu führen.

Ruedi Hunger

Sicherheit ist oberstes Gebot beim Mähen auf extremen Hanglagen. Motormäher sind zwar relativ klein und überblickbar. Doch genau deshalb werden sie immer

Verhaltensregeln bei Verstopfungen:

• Motormäher anhalten und sichern• Verstopfungen niemals bei laufendem

Messer entfernen• Antrieb vollständig ausschalten und Ver-

stopfung nach vorne abstreifen• vor dem Messerwechsel Mähbalken gründ-

lich reinigen und Motor abstellen

wieder unterschätzt. Immerhin bringen sie trotz ihrer bescheidenen Grösse zwi-schen neunzig und mehreren hundert Kilogramm auf die Waage. Besonders gefährdet ist die Bedienperson beim «Anmähen» oder beim Wendemanöver im Steilhang. Durch einen missglückten Gangwechsel kann der Motormäher beim Wenden oder in Falllinie rückwärtsrollen. Dann ist das Risiko gross, überrollt zu werden und sich dabei schwere Verlet-zungen zuzuziehen.

Neue Motormähergeneration Neue Antriebs- und Getriebekonzepte haben die Motormäher in den letzten Jahren sicherer gemacht. Hydromäher

haben kein Differenzial, sondern jede Halbachse wird von einem eigenen Ölmo-tor angetrieben. Diese Technik hat ge-genüber einem Schaltgetriebe zwar einen merklich höheren Kaufpreis. Doch der Gewinn an Komfort und Sicherheit ist

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5 2012 Schweizer Landtechnik

n Sicherheit

68

sehr erheblich. Vorsicht: Es trifft nicht für alle hydraulisch angetriebenen Mäher zu, dass sie keinen Leerlauf haben. Die stu-fenlose Geschwindigkeitsregelung ver-bessert aber in jedem Fall die Kontrollier-barkeit des Mähers am Steilhang. Dabei wirkt sich die Aktivlenkung besonders positiv aus.

Gefährdung durch bewegliche TeileSich bewegende Messer, spitze Finger, scharfe Messerklingen: Der Mähbalken hat gleich mehrere Unfallquellen. Grund-sätzlich fahrlässig ist es zu versuchen, Verstopfungen bei laufendem Motor zu beheben und dazu sogar noch die Hände oder den Fuss zu gebrauchen.Ein Mähbalken stellt auch auf der Strasse oder auf dem Feldweg ein grosses Gefah-

renpotenzial dar, weil dessen Konturen für Fussgänger, Mountainbiker oder Autofahrer schlecht sichtbar sind. Ein Balkenschutz mit entsprechender Signali-sation ist deshalb unerlässlich.Werden Motormäher transportiert, dür-fen die Balkenteile das Aussenmass der Transportbrücke nicht überragen.

BodenhaftungZur Erhöhung der Standsicherheit am Hang bieten die Hersteller verschiedene technische Möglichkeiten, mit denen die Hangtauglichkeit verbessert werden kann. Massgebend für die Standfestigkeit sind die Auflagefläche und die Spurweite. Während es vor drei Jahrzehnten «Gitter-räder oder Stollenkränze» oder aufgrund ihrer höheren Bodenschonung Doppelrä-

Tabelle: Möglichkeiten zu Verbesserung der Hangtauglichkeit*

AEBI• Doppelbereifung (Kombination Breitreifen + Schmalreifen)• Doppelbereifung + Gitterrad• Doppelgitterräder• Stachelräder mit abgerundeten Stacheln

Brielmaier• Stachelwalzen mit aufgeschraubten, auswechselbaren Kunststoffspitzen• Unterschiedliche Stachelwalzen-Ø

Köppel• Doppelbereifung (Kombination Breitreifen + Schmalreifen)• Hill-Spikes-Stachelplatten, werden (wie Schneeketten) über den bestehenden Pneu montiert

Rapid• Doppelbereifung (Kombination Breitreifen + Schmalreifen)• Kombination Pneu- und Stachelrad• Kombination von Stachelrad und Gitterrad

(*Grundsätzlich können alle Fabrikate mit (fast) allen Einzel- und Kombinationsmöglichkeiten ausgerüstet werden.)

Anstelle eines weiteren Rades verbessern zusätzliche Stachelwalzen die Hangsicherheit (weniger abrutschen).

Stachelwalzen werden mit Metall- oder Kunststoffstacheln ausgerüstet.

Doppelbereifung verbreitert die Spur und erhöht die Auflagefläche; zudem kann problemlos über Strassen und Feldwege gefahren werden.

der waren, sind heute oft Stachelwalzen im Einsatz. Jeder Hersteller hat seine ei-gene Philosophie, wie der Mäher sich am Hang «festkrallen» soll (siehe auch Tabel-le 1).

Notstopp Ein Loch, ein Stolpern oder ein Ausrut-scher auf gemähtem, nassem Gras be-deutet eine gefährliche Notsituation. Das unverzügliche Stoppen des Maschinenbe-triebs ist dann zwingend. Was ein Not-stoppschalter an einer festinstallierten Maschine, ist der Todmannschalter am Motormäher. Wird der entsprechende Sicherheitsschalter losgelassen, stoppen Motor und Maschine augenblicklich. Es ist verantwortungslos, dieses Sicherheits-element zu «überbrücken». Allerdings ist

Page 69: Schweizer Landtechnik

695 2012 Schweizer Landtechnik

Sicherheit n

die Industrie aufgefordert, Bauteile und Sicherheitslemente so zu konstruieren, dass sie vom Maschinenführer nicht als ermüdend oder belastend empfunden werden.

Ferngesteuert und ohne KörperbelastungWenn Mensch und Maschine durch eine sichere Distanz getrennt werden, erhöht sich die Sicherheit, und die Belastungen

durch Motorenlärm und -abgase nehmen ab. In den vergangenen Jahren haben verschiedene Technikanbieter ihre Bemü-hungen hin zum ferngesteuerten Mähge-rät verstärkt.Auch wenn das Einsatzgebiet vorerst mehrheitlich im Kommunalbereich zu finden ist, bestehen berechtigte Hoffnun-gen, dass die körperlich strenge Mähar-beit auf diesem Weg auch für Landwirte erleichtert wird. n

Weiterführende Unterlagen zum Einsatz von Motormähern am Hang, zum richti-gen Markieren und Schützen von ge-fährlichen und vorstehenden Teilen stellt die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft, BUL, zur Verfü-gung. (Tel. 062 739 50 40 oderwww.bul.ch)

Reine Stachelwalzen sind ausschliesslich auf gewachsenem Boden und - bedingt - auf unbefestigten Feldwegen einsetzbar.

Für sehr grosse Arbeits- bzw. Schnittbreiten werden auch entsprechend breite Stachel-walzen angeboten.

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Page 70: Schweizer Landtechnik

5 2012 Schweizer Landtechnik

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Bestellformular/BerufsbekleidungKinder-Kombi, 100% Baumwolle Alter 2 3 4 6 8 10 12 14blau-rot kombiniert Grösse 92 98 104 116 128 140 152 164

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PLZ/Ort

Einsenden an SVLT, Postfach, 5223 Riniken, Fax 056 441 67 31

Jura/Berner JuraDatum/Zeit: Sonntag, 13. Mai 2012,ab 12 UhrAustragungsort: DevelierBesonderes: im Rahmen des Traktor-pullings vom 11. bis 13. MaiAuskunft: 032 422 02 15; [email protected]

AargauDatum/Zeit: Samstag, 19. Mai 2012,ab 12 UhrSonntag, 20. Mai 2012, ab 9 UhrAustragungsort: Schulareal Walde in Schmiedrued-WaldeBesonderes: Festwirtschaft des Män-nerchors Schmiedrued, Attraktionen für KinderAuskunft: 079 405 03 57; [email protected]: auf Platz, ohne Voranmel-dung, bis spätestens Sonntag 14.30 Uhr

Schaffhausen

Datum/Zeit: Sonntag, 3. Juni, ab 9 UhrAustragungsort: Areal der GVS Agrar/Grastrocknungsanlage in GächlingenBesonderes: neu Mannschaftsparcours

SchweizerLandtechnik

HerausgeberSchweizerischer Verband für Landtechnik (SVLT), Willi von Atzigen, Direktor

RedaktionUeli Zweifel: [email protected] Senn: [email protected] Hunger: [email protected] Burkhalter: [email protected]. 056 462 32 50

Mitglieder- und Abodienste, MutationenPostfach, 5223 RinikenTel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01Internet: www.agrartechnik.ch

InserateEspace Media AG, Fachmedien AgrarDammweg 9, Postfach, CH-3001 BernIngrid Wilms, Tel. 031 330 30 17 Fax 031 330 30 57E-Mail: [email protected], www.agripub.ch

AnzeigenverkaufDaniel Sempach, Tel. 034 415 10 41E-Mail: [email protected] Schwab, Tel. 031 330 37 54E-Mail: [email protected] Widmer, Tel. 079 628 31 83E-Mail: [email protected]

AnzeigentarifEs gilt Tarif 2012Kombinationsrabatt: 25% bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole»

Druck und SpeditionStämpfli Publikationen AGWölflistrasse 1, 3001 Bern

ProduktionskoordinationRoberto Bruno

Erscheinungsweise11-mal jährlich

AbonnementspreiseInland: jährlich CHF 107.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis.Ausland: auf Anfrage

Ausgabe 6/7/2012

Management

Aufsammelgeräte für Kleinballen

Kleinballenlogistik

Mähdreschereinsatz im Lohnunternehmen

Markt

Traktorsitze und Einstellmöglichkeiten

Öga vom 27.–29. Juni im Blick

74. Jahrgang

Nr. 6/7/2012 erscheintam 14. Juni 2012

Anzeigenschluss 24. Mai 2012

BernDatum/Zeit: Sonntag, 17. Juni,ab 9.00 UhrAustragungsort: Areal Althaus AG, ErsigenBesonderes: siehe «Sektionsnachrichten»

SolothurnDatum/Zeit: Sonntag, 24. Juni 2012,9 bis 17 UhrAustragungsort: Subingen

Schwyz/UriDatum/Zeit: Sonntag, 8. Juli 2012,9 bis 16 UhrAustragungsort: Markthalle RothenthurmBesonderes: Frühstarter erhalten bei Anmeldung vor 11 Uhr ein GratisgetränkAnmeldung: vor Ort von 9 bis 14 Uhr

ZürichDatum/Zeit: Sonntag, 19. August 2012,9 bis 17 UhrAustragungsort: RafzerfeldBesonderes: mit Traktorenfest und Schweizer Meisterschaft Wettpflügen Start 11 bis 17 UhrAnmeldung: So. auf Platz bis 13 Uhr

Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektionen im Überblick

Page 71: Schweizer Landtechnik

Impressum

Herausgeber: Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART Tänikon, CH-8356 Ettenhausen, Redaktion: Etel Keller, ART

Die ART-Berichte/Rapports ART erscheinen in rund 20 Nummern pro Jahr. Jahresabonnement Fr. 60.–. Bestellung von Abonne-ments und Einzelnummern: ART, Bibliothek, 8356 EttenhausenT +41 (0)52 368 31 31 F +41 (0)52 365 11 [email protected]: www.agroscope.ch

ISSN 1661-7568

715 2012 Schweizer Landtechnik

ART-Bericht 751

Grassilagen in Schweizer Flachsilos – eine Bestandsaufnahme

Autoren

Roy Latsch, Joachim Sauter, ART, [email protected]

Mai 2012

Grassilagen stellen in vielen Schweizer Landwirtschaftsbetrieben das Rückgrat der Fütterung dar. Dabei liegt das Augen-merk auf einer hohen Futterqualität, um die Leistungsfähigkeit der Tiere voll aus-schöpfen und qualitativ hochwertige Nah-rungsmittel herstellen zu können. Anders als im Dürrfutterbereich, in dem die Agridea jährlich Zahlen zur Futterqua-lität in ihrer Dürrfutter-Enquête veröf-fentlicht (z. B. Boessinger et al. 2011), exis-tiert kein Gesamtschweizer Überblick zur Silagequalität. Untersuchungen aus dem Ausland (Spie-kers 2005; Thaysen et al. 2006) belegen, dass ein hoher Prozentsatz der untersuch-ten Silagen die Mindestanforderungen bezüglich der Lagerungsdichte nicht

erfüllt. Ist die Lagerungsdichte zu gering, kann vermehrt Sauerstoff in die Silage ein-dringen, was zu Futterverderb durch bak-terielle Abbauprozesse und Schimmelbil-dung führen kann. Äusserlich ist dieser Prozess durch eine Erwärmung des Futters erkennbar.Die Forschungsanstalt Agroscope Recken-holz-Tänikon ART beschäftigt sich mit der Verdichtung im Flachsilo und deren Opti-mierung. Dieser Bericht soll mögliche Schwachstellen bei der Futterkonservie-rung im Flachsilo aufzeigen und somit Hil-festellung zur Sicherung einer hohen Fut-terqualität geben. Hierzu wurden Ergeb-nisse einer Umfrage, Interviews mit Beratern sowie Literaturdaten verarbeitet.

Page 72: Schweizer Landtechnik

5 2012 Schweizer Landtechnik72

n ART-Bericht 751

Die folgenden Informationsquellen fanden Eingang in diesen Bericht:– Ergebnisse einer unveröffentlichten Studie der SHL und

der 1. Schweizer Siliermeisterschaft 2006 sowie Daten von Futteranalysen der Jahre 2007 bis 2011, welche die Firma Melior AG (Herzogenbuchsee, BE) in anonymisier-ter Form zur Verfügung stellte.

– Daten zur Einsatzhäufigkeit von «Silolanzen» nach Anga-ben der Mitglieder der Silo-Vereinigung Zürich und Nordwestschweiz. Silolanzen sind einfache Geräte, die meist aus einer Zapfwellenpumpe, einer Lanze und Schläuchen bestehen. Mit ihnen können stabilisierende Zusätze wie Propionsäure in warme Silage eingespritzt werden, die eine weitere Erwärmung bremsen.

– 224 Rückantworten einer Umfrage von ART, die im Jahr 2009 an 531 Betriebe versendet wurde (Rücklaufquote 42 %). Die Auswahl der Betriebe stützte sich auf Anga-ben des Bundesamtes für Statistik BFS. Da nicht bei allen Rückmeldungen die Fragebögen vollständig bzw. ein-deutig ausgefüllt waren, treten in den Ergebnissen unterschiedliche Werte für das Gesamttotal auf.

Ungenügende Gärqualität bei ungefähr einem Drittel

Ein Drittel aller Schweizer Silagen sind fehlerhaft oder von schlechter Gärqualität. Bereits in den 1990er-Jahren zeigte eine Studie der SHL (heute HAFL), dass lediglich 62 % der Silagen als gut einzustufen sind. Während der im Jahr 2006 durchgeführten Schweizer Siliermeisterschaft schieden 22 % der Proben auf Grund mangelnder Qualität aus (Wyss und Piccand 2007). Unterstellt man, dass die Teilnehmen-den aus ihrer Sicht nur gute Silage einreichten, zeigt dies, dass die Einschätzung der Silagequalität schwierig ist. Nach Wyss (2005) lassen sich bereits aus Trockensubstanzgehalt (TS) und pH-Wert erste Abschätzungen über die Futter-qualität machen. Darauf aufbauend wurden Daten ausge-wertet, welche die Melior AG für den Zeitraum 2007 bis 2011 zur Verfügung stellte. Auch hier weist etwa ein Drit-tel aller untersuchten Grassilagen fehlerhafte oder schlechte Gärqualität auf (Tab. 1).

Energiegehalt

Ziel der Futterkonservierung ist die Bereitstellung von Fut-ter mit hohem energetischem Nährwert. Dieser wird in der Milchviehhaltung durch die Nettoenergielaktation (NEL)

Tab. 1: Übersicht zu Gärqualitäten in Grassilage.

Erhebungsjahr unbekannt 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Verteilung [%]Gärqualität gut 62,0 78,0 59,8 66,1 65,0 67,9 63,1

fehlerhaft 31,0 20,0 29,1 26,7 26,4 24,4 27,8schlecht 7,0 2,0 11,0 7,2 8,6 7,7 9,2

Probenanzahl 83 100 254 363 314 324 306

Quelle SHLWyss &

PiccandMelior AG

angegeben. Hochwertige Silagen sollten mindestens einen NEL-Wert von 5,8 MJ/kg TS erreichen (Wyss 2005). Diese Forderung wurde bei den ersten Schweizer Siliermeister-schaften bei Silagen aus Flachsilos erfüllt (Tab. 2).Botanik, Erntezeitpunkt und Witterung beeinflussen in der Praxis die Konservierung. Im «Grünen Buch» (Eidge-nössische Forschungsanstalt für Nutztiere RAP 1999) wer-den unterschiedliche NEL-Werte abhängig von der botani-schen Zusammensetzung angegeben.Die Zusammenfassung (Abb. 1) der von der Melior AG bereitgestellten Daten der letzten fünf Jahre zeigt, dass die Streubreite der NEL-Werte enorm ist. Abgesehen von den «gräserreichen Mischbeständen» werden die gefor-derten Zielwerte nicht erreicht. Der hier angegebene Ziel-wert repräsentiert das aus energetischer Sicht schon nicht mehr optimale Stadium des «Vollen Rispenschiebens», was darauf schliessen lässt, dass die Mehrzahl der Aufwüchse zu einem ungünstigeren bzw. späten Zeitpunkt geerntet wurden.

Rohnährstoffgehalte deuten auf späte Ernte

Weitere Hinweise zur Qualität der Grassilagen liefern die Rohnährstoffgehalte. Der mittlere Rohaschegehalt dient als Indikator für den Grad der Futterverschmutzung und sollte bei Grassilagen den Wert von 11 % nicht überschrei-ten (Wyss 2005). Der Rohporteingehalt ist abhängig von der botanischen Zusammensetzung der Bestände, vom Vegetationszustand, der Düngeintensität sowie den Ernte-bedingungen. Der Zielwert liegt bei 15 bis 20 %. Der Roh-fasergehalt ist ein Mass für das Alter des Bestandes. Je spä-ter der Schnitt erfolgt, desto rohfaserreicher und dem-entsprechend energieärmer ist das Futter. Rohfaserreiches Futter lässt sich weniger gut verdichten und es ist vermehrt mit Nachgärungen und Schimmelbefall zu rechnen (Wyss 2005). Für Grassilagen sollte der Rohfasergehalt bei 20 bis 25 % liegen. Die TS-Gehalte in Grassilagen sollten zwischen 35 und 45 % liegen. Tiefere Werte bergen die Gefahr von Sickersaftbildung, höhere Werte wirken sich negativ auf die Verdichtbarkeit des Materials aus.Trotz guter NEL-Gehalte weisen die Analysen der ersten Schweizer Siliermeisterschaft geringe Rohprotein- und vergleichsweise hohe Rohfaser- und TS-Gehalte auf, was auf späte Erntezeitpunkte hinweist (Tab. 2). Die mittleren Rohaschegehalte als Indikator für die Futterverschmut-zung fallen hoch aus, liegen aber noch im vertretbaren Rahmen.

Page 73: Schweizer Landtechnik

735 2012 Schweizer Landtechnik

ART-Bericht 751 n

Tab. 2: Auszug der Ergebnisse der 1. Schweizer Siliermeisterschaft. (Wyss und Piccand 2007)

TS [%] RA [%] RP [%] RF [%] pH NEL [MJ/kg TS]

gesamt 43,9 11,0 17,2 22,4 4,8 6,0

Flachsilo 42,1 10,9 15,3 25,5 4,6 5,8

RA – Rohasche, RP – Rohprotein, RF – Rohfaser, TS – Trockensubstanz und pH

Bei den Laboranalysen der Melior AG liegen knapp 50 % aller Proben beim RA-Gehalt über dem geforderten Maxi-malwert von 11 % (Abb. 2). Teils sind erheblich höhere RA-Gehalte zu verzeichnen. Der mittlere Rohproteingehalt liegt in allen untersuchten Jahren über dem geforderten Minimum von 15 %. Die durchschnittlichen RF-Gehalte lie-gen ebenso wie die TS-Gehalte an der oberen Grenze der Vorgaben. Allerdings wurden beispielsweise 2009 auch Proben eingeschickt, die weit darüber liegen und TS-Werte von Heu aufweisen.

Ausleihe von Silolanzen

Die Silo-Vereinigung Zürich und Nordwestschweiz leiht seit 14 Jahren Silolanzen flächendeckend aus. Bis auf zwei Ausnahmen (Abb. 3) liegen bei der Ausleihe von Silolan-zen keine schriftlichen Vermerke vor. Die befragten Ver-leiher kommen überwiegend zur gleichen Einschätzung der Lage. Die Problematik der Silageerwärmung hat dem-nach über die Jahre hinweg trotz umfangreicher Aufklä-rungskampagnen nicht abgenommen. Regelmässig wer-

Abb. 1:  Nettoenergielakta­tionswerte NEL von Grassi­lagen 2007 bis 2011. (Quel­le: Melior AG)

Abb. 2: Die Werte  für Roh­asche,  Rohprotein,  Roh­faser  und  Trockensubstanz unterliegen  einem  ho­hen  Schwankungsbereich. (Quelle: Melior AG)

Abb. 3:  Silolanzenverleih seit  1997.  (Quelle:  Landi Sempach­Emmen,  Silo­Ver­einigung ZH NWS)

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den beim Öffnen der Silos ab etwa November des jeweiligen Jahres Silolanzen ausgeliehen. Meist werden die Lanzen zirka 10 bis 15 Mal pro Jahr verliehen. Land-wirte mit warmer Silage kommen oft mehrere Jahre in Folge, bis sie das Problem in den Griff bekommen. Häu-fig, aber nicht immer, sind Umstrukturierungsmassnah-men in den Betrieben, wie Aufstockung des Bestandes oder Neubau von Siloanlagen, Auslöser für die Probleme. In den Aufzeichnungen der Landi Sempach-Emmen fin-den sich einzelne Rückmeldungen von Kunden, wonach schlechte Einfüllbedingungen, schlechte Verdichtung, Undichtigkeit der Siloabdeckung oder das zu frühe Öff-nen des Silos als Gründe für warme Silagen angeführt werden. Daten der Silo-Vereinigung ZH NWS zeigen ein-deutig die jahreszeitliche Abhängigkeit der Erwärmungs-problematik (Abb. 3). Die gezeigten Daten beziehen sich auf Gras- und Maissilagen.Nach der Einschätzung der Gesprächspartner sind in vielen Fällen die Silogrösse und der Vorschub nicht aufeinander abgestimmt.

Umfrage ART

In der Umfrage wurden allgemeine Betriebsdaten, Anga-ben zu den Flachsilos und den Verdichtungsfahrzeugen, zur Befüllung und Abdeckung der Silos, zum Ernteprozess, zu Silierhilfsmitteln, zur Silagequalität und zur Futterent-nahme erhoben.

Kantonale Verteilung und Betriebsausrichtung

Die Antworten auf die Umfrage stammen aus 23 Kanto-nen. Die meisten Antwortbriefe (33 Stück) stammen aus dem Kanton Waadt. Lediglich eine Antwort kam je aus den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Genf, Obwalden, Schwyz und Tessin. Zwei von 210 Betrieben gaben an, Bio-gas zu produzieren. Ein durchschnittlicher Schweizer Be - trieb hat dieser Umfrage zufolge 30 Stück Milchvieh.

Angaben zu Silobauformen

Erwartungsgemäss finden sich bei den angeschriebenen Betrieben die unterschiedlichsten Kombinationen von Silierformen. Die maximale Anzahl an Siloanlagen auf einem Betrieb liegt bei acht. 65 Betriebe (32 %) nutzten ausschliesslich Flachsilos zur Futterkonservierung. In wei-teren 130 Betrieben (64 %) werden Flachsilos in Kombina-tion mit anderen Silierverfahren verwendet. Lediglich vier Betriebe (2 %) setzen bei dieser Umfrage auf reine Ballen-silage und kein Betrieb betreibt ausschliesslich Hochsilos. Die Kombination von Flachsilos und Ballensilage ist die am häufigsten genutzte Verfahrenskombination (37 %). Bei den Flachsilos ist die Bauform mit geraden Wänden am weitesten verbreitet (212 Stück). Traunsteinsilos mit schrä-gen Wänden sind in geringerer Anzahl vorhanden (157 Stück). Freigärhaufen spielen in der Praxis eine unterge-ordnete Rolle. Über die Hälfte der Betriebe besitzen ein einziges Flachsilo, ein weiteres Drittel verfügt über zwei Flachsilos.

Verdichtungsfahrzeuge

Gut 90 % der Befragten geben an, die Verdichtungsarbeit auf dem Flachsilo in Eigenleistung zu erledigen. Knapp 6 % lässt sich diesen Arbeitsschritt vom Lohnunternehmen und knapp 4 % vom Maschinenring erledigen. Die überwie-gende Mehrheit der 219 erfassten Verdichtungsfahrzeuge sind Traktoren, die auf 4000 bis 6000 kg ballastiert werden (Abb. 4). Höhere Walzgewichte werden mit Pneuladern erreicht.Von insgesamt 99 Fahrzeugen liegen ausser den Angaben zum Gesamtgewicht auch noch Informationen zur Berei-fung und zum Reifendruck vor. Gemäss der Berechnungs-formeln von Diserens und Alaoui (2011) zur Aufstandsflä-che für halbfeste und weiche Böden können daraus die resultierenden Kontaktflächendrücke ermittelt werden (Abb. 5). Trotz der teils sehr hohen Gesamtgewichte be wegen sich die Kontaktflächendrücke hauptsächlich im Bereich von 0,5 bis 1,5 kg/cm2. Die Ausnahme mit 3,3 kg /cm2 bildet ein Standardtraktor mit nur 2500 kg

Abb. 4: Anzahl und Gewicht der Verdichtungsfahrzeuge.

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Gesamtgewicht und Reifendimensionen von 7,5–16 bei 2,5 bar in der Vorderbereifung.

Futterbergung, Einfüllen und Verdichten

Die Zeitspanne vom Beginn der Silobefüllung bis zum Abdecken des Futterstapels wird von 70 % der Betriebe mit maximal einem Tag angegeben.

Mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) führt an, dass sie das Futter mit einer Häcksellinie bergen. Weitere 33 % nut-zen ausschliesslich die Ladewagenlinie, der Rest bedient sich beider Verfahren. Der Anteil der Eigenleistung bei der Futterbergung hängt stark davon ab, ob Gras oder Mais siliert wird (Abb. 6). Bei Grassilage liegen der reine Eigenan-teil noch bei 61 % und die gemeinsam mit Lohnunterneh-mern und Maschinenring durchgeführten Bergearbeiten bei 13 %. Bei der Maisernte sinkt der Eigenanteil auf 33 % und die Zusammenarbeit steigt auf 27 %. Im Verhältnis zur eigentlichen Verdichtungsarbeit auf dem Silo, bei der der Eigenanteil 90 % beträgt, besteht eine gewisse Diskrepanz. Dies könnte ein Hinweis sein, dass zu leichte, betriebseigene Verdichtungsfahrzeuge eingesetzt werden, welche die hohen, durch die Lohnunternehmen geernteten Futter-mengen nicht mehr genügend zu verdichten vermögen.Das Abladen des Futters erfolgt in 75 % aller Fälle durch das Überfahren des Silos. Zu 10 % wird vor dem Silo abge-laden und mit einer Ladeschaufel verteilt und in den rest-lichen Fällen finden Kombinationen der Vorgehensweisen Anwendung. Die empfohlene Schichtendicke von bis zu 30 cm frischem Siliergut pro Fuhre wird von 73 % der

Abb. 5:  Unabhängig  vom Gesamtgewicht  werden Kontaktflächendrücke  von 0,5 – 1,5 kg/cm2 realisiert.

Befragten eingehalten. Weitere 22 % geben an, bis zu 60 cm hohe Schichten ins Silo einzufüllen.Auf die Frage, anhand welcher Kriterien das Walzen einer Schicht für ausreichend angesehen wird, antwortet ein Drittel der Befragten: «Bis das Fahrzeug nicht mehr ein-sinkt bzw. keine Fahrspuren mehr hinterlässt» (Tab. 3). Weitere 16 % orientieren sich an der Walzzeit oder dem TS-Gehalt des eingeführten Materials.Die meisten befragten Betriebe (50 %) verdichten die Silage vor dem Abdecken noch bis zu 30 min nach (Abb. 7). Weitere 36 % bearbeiten den Futterstapel 30 bis 60 min. Damit liegt das Gros der Befragten unter der Empfehlung von 60 min Nachverdichten.

Abb. 6:  Während  bei  der Maissilageernte  ein  hoher Anteil  von  Lohnunterneh­mungen  und  Maschinen­ringen  ausgeführt  wird, erfolgt  die  Grassilageernte häufig in Eigenregie.

Tab. 3: Kriterien zur Beurteilung ausreichender Verdich­tung des Futterstapels.

Kriterien zur Verdichtungsbeurteilung Anteil [%]

kein Einsinken/keine Fahrspuren/Kompaktheit 32,6

Walzzeit 15,9

TS-Gehalt/Struktur 15,9

Schichtendicke/Verteilung 6,2

Erfahrung/Gefühl 4,4

Fahrzeuggewicht 3,8

andere 25,3

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n ART-Bericht 751

Tab. 4: Einschätzung der Schimmelproblematik.

Häufigkeit von Schimmelbildungen Nennungen

nie 46

selten 151

häufig 9

immer 3

Futterentnahme

Der Vorschub bei der Entnahme aus dem Flachsilo ist wesentlich zur Vermeidung von Silageerwärmung. Die empfohlenen Richtwerte sind 150 cm/Woche im Winter und 250 cm/Woche im Sommer (Bundesarbeitskreis Futter-konservierung 2006). Zur Darstellung des einzelbetrieblichen Vorschubs der Umfrageteilnehmer wurden die Siloquerschnitte dem angegebenen Vorschub gegenübergestellt (Abb. 8). Dem-nach werden die Vorgaben selbst bei relativ geringen Anschnittflächen nur selten erreicht. Gängige Praxis sind in der Schweiz 70 bis 100 cm/Woche. Insgesamt entneh-men nur 7,5 % der Betriebe mehr als 150 cm Silage pro Woche aus den Flachsilos. Die dargestellten Werte unter-halb von zirka 20 cm Vorschub pro Woche sind eher unplau-sibel und stellen gegebenenfalls den täglichen Vorschub dar, der fälschlicherweise angegeben wurde.

Abb. 8:  Nur  in  wenigen Betrieben  erreicht  der  wö­chentliche  Vorschub  den vorgegebenen Zielwert.

Abb. 9: Einschätzung der Silagequalität durch die Umfrage­teilnehmer.

Abb. 7: Angaben zur Dauer der Nachverdichtung.

Silagequalität

Die Teilnehmer der Umfrage bewerten die Silagequalität auf ihren Betrieben fast durchgehend mit «gut» bis «sehr gut» (Abb. 9).Auch die Schimmelbildung wird von fast allen Befragten als unproblematisch beschrieben (Tab. 4). Wenn doch Schimmelprobleme auftauchen, so treten diese in 45 % der Fälle an der Silageoberfläche oder an den Silowänden (36 %) auf. Übergangszonen bei Silagen mit mehreren Schichten (Sandwichsilage oder unterschiedliche Schnitte) werden zu 89 % nicht als problematisch angesehen.Im Gegensatz zu den oben zitierten Resultaten schneidet die eigene Einschätzung deutlich besser ab als jene der

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Qualitätsanalysen. Dies könnte ein Hinweis sein, dass ent-weder die Betriebsleiter ihre Silagequalität überschätzen oder die Umfrage eine positive Selektion darstellt.

Qualitätsverbesserung hat noch Potenzial

Qualitativ hochwertige Futtermittel sind das Ziel der Sila-gebereitung. Gerade energiereiche Silagen sind besonders anfällig für Nacherwärmung und mikrobiellen Verderb. In der allgemeinen Wahrnehmung spielen die Verluste beim Öffnen von Silos nach wie vor eine grosse Rolle. Einzelbe-triebliche Probleme mit warmen Silagen sind in den letz-ten zwei Jahrzehnten trotz intensiver Aufklärungsarbeit nicht weniger geworden (Gautschi 2012). Die Zahlen und Aussagen zur Ausleihe von Silolanzen bestätigen diese Einschätzung. Anhand der Analysedaten von Grassilagen ist darüber hinaus zu erkennen, dass im Bereich des Ener-giegehaltes noch Steigerungsmöglichkeiten bestehen. Dem entgegen steht die überdurchschnittlich gute Beur-teilung der Silagequalität durch die Mehrheit der Umfra-geteilnehmer.

Checkliste für hochwertige Silagen:1. Rechtzeitiger Schnitt des Futters – junges Futter

sichert hohe Energiegehalte (Beginn Ähren- bzw. Ris-penschieben).

2. Geringe Verschmutzung – vermeiden Sie zu tiefes Mähen, Zetten und Schwaden (Stoppelhöhe = 6 cm).

3. Abstimmung zwischen dem Ernte- und dem Verdich-tungsprozess – lassen Sie sich Zeit mit dem Verdichten (2–3 min Verdichtungsaufwand/t FM).

4. Dünne Futterschichten im Silo – damit erreichen Sie bestmögliche Verdichtung (max. 30 cm).

5. Maximaler Kontaktflächendruck – setzen Sie auf möglichst schmale Bereifung mit dem maximal zuläs-sigen Reifeninnendruck (2–3,5 Bar).

6. Abdeckung kontrollieren – regelmässiges Überprüfen der Dichtigkeit der Folie schützt vor Schimmelnestern und Erwärmung.

7. Vorschub anpassen – finden Sie Wege, dieses Haupt-problem in den Griff zu bekommen (1,5–2,5 m/Woche). Bauliche Massnahmen, überbetriebliche Zusammenar-beit oder andere Silierverfahren wie die Ballensilage sind mögliche Lösungsansätze, um Nacherwärmung durch zu geringen Vorschub zu vermeiden.

Literaturverzeichnis

– Boessinger M., Buchmann M. u. Python P., 2011: Dürrfut-terqualität 2011: Gut aber mit Vorsicht zu geniessen! . agridea Dürrfutter-Enquête 2011, 6 S.

– Bundesarbeitskreis Futterkonservierung [Hrsg.], 2006: Praxishandbuch Futterkonservierung – Silagebereitung, Siliermittel, Dosiergeräte, Silofolien. 7. völlig überarb. u. akt. Aufl., DLG-Verlag, 354 S.

– Diserens E. u. Alaoui A., 2011: Contact Area of Agricultu-ral Tyres, Estimation. In: Glinski J., Horabik J. u. Lipiec J. [Hrsg.]: Encyclopedia of Agrophysics. Springer Nether-lands, S. 148–153.

– Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere RAP, 1999: Fütterungsempfehlungen und Nährwerttabellen für Wiederkäuer. RAP Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere: Das grüne Buch, 4. erweiterte und überar-beitete Auflage, Posieux, 327 S.

– Gautschi F., 2012: Jahresbericht des Präsidenten. 77. Generalversammlung der Silo-Vereinigung Zürich und Nordwestschweiz 14.03.2012, mündliche Mitteilung, Hedingen, ZH.

– Spiekers H., 2005: Empfehlungen zum Controlling am Silo. Internetauftritt: Bayerische Landesanstalt für Land-wirtschaft, Institut für Tierernährung und Futterwirt-schaft, Zugriff unter: http://www.lfl.bayern.de/ite/fut-terkonservierung/12024/, Zugriff am 17.05.2005.

– Thaysen J., Ruser B. u. Kleinmanns J. 2006: Dichte Cont-rolling – Bedeutung und Instrumente. In: Gesellschaft für Kunststoffe im Landbau e.V. [Hrsg.]: GKL-Frühjahrsta-gung 2006 – Siliererfolg auch bei großen Erntemassen, 28./29.03.2006, Bonn, Universität Bonn I. f. L., Sektion Bau und Technik, S. 14–17.

– Wyss U., 2005: Beurteilung von Silagen. Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP, ALP aktuell 18, 4 S.

– Wyss U. u. Piccand V., 2007: Alle Kriterien müssen stim-men. Bauernzeitung, 13. April, S. 25.

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n ART-Bericht 751

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