Schweizerisches Jahrbuch für internationales Recht 1957. Herausgegeben von derSchweizerischen Vereinigung für internationales Recht. Band XIVReview by: H.-J. SchlochauerArchiv des Völkerrechts, 8. Bd., 1. H. (Juli 1959), p. 128Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40796429 .

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128 Besprechungen

Annuaire de l'Institut de Droit International 1957. Band 47 (Session d'Amsterdam). Basel: Verlag für Recht und Gesellschaft. 1959. 2 Bände; 611 und LXXXIII, 601 S.

Die neue Folge des Jahrbuches, deren bedeutsamer und vielgestaltiger Inhalt lebhaftes Interesse finden wird, enthält neben den üblichen Angaben bezüglich Organisation und Mitgliedern des In- stitutes den Bericht über die Tagung in Amsterdam vom 1 8.-27. September *957 sowie Vorarbeiten (Band I und erster Teil Band II) zu dort behandelten und anderen - teils schon früher angeschnit- tenen - Völkerrechtsfragen.

Auf der Amsterdamer Session wurde beraten über „Die Unterscheidung zwi- schen Küstengewässern und Binnen- gewässern* ' (Rapport Castberg; Vor- arbeiten in Annuaire Bd. 45, I und 46; vgl. Besprechungen in Archiv des Völker- rechts Bd. 5 [1955/56] S.503 und Bd. 6 [1956/57] S.508), „Rechtsmittel gegen- über Entscheidungen internationaler Organe4 ' (Rapport W engler für die Ta- gung 1952 in Siena [Annuaire Bd. 44, 1]; weitere Vorarbeiten in Annuaire Bd. 45, 1 und im vorliegenden Band I), „Die Schiedsgerichtsbarkeit im internatio- nalen Privatrecht' ' (Rapport Sauser-Hall; Vorarbeiten in Annuaire Bd. 44, I) und „La commission, le courtage et le mandat commercial en droit international prive" (Rapport Gutzwiller für die Tagung 1950 in Baths [Annuaire Bd.43, II]).

Umfangreiche Vorarbeiten werden vermittelt zu dem im Dreier-Bericht von 1954 (Annuaire Bd. 45, I) bereits um- rissenen Problem einer Revision des Kriegsrechts (Rapport François „Recon- sidérations des principes du droit de la guerre"), zu der vom Institut seit dem Jahre 1874 - zunächst für die Schieds- gerichtsbarkeit - immer wieder erörter- ten Frage der obligatorischen Zuständig- keitinternationaler Gerichte und Schieds- gerichte (Rapport Jenks) sowie zur Ver- weisung im internationalen Privatrecht (Rapport Maridakis).

Schlochauer

Schweizerisches Jahrbuch für in- ternationales Recht 1957. Herausgegeben von der Schweizeri- schen Vereinigung für internationales Recht. Zürich: Polygraphischer Ver- lag. 1958. Band XIV. 282 S. Das Jahrbuch bringt dieses Mal nur

drei völkerrechtliche Beiträge: Henri Thévenaz würdigt die überzeitliche Be- deutung von E. de Vattel's Werk „Droit des gens", das unlängst im Interhandel- Fall zitiert wurde sowie ganz modern anmutende Gedanken über die supra- nationale Organisation enthält, und gibt in einem zweiten Aufsatz Anregungen zur Ausgestaltung der Regelungen für die Genfer Freizonen. Paul Guggenheim verdanken wir wiederum eine bemer- kenswerte (über 70 Seiten umfassende) Darstellung der schweizerischen Völker- rechtspraxis im Jahre 1956, aus der die Auffassungen des Politischen Departe- ments und des Bundesrates zur schwei- zerischen Neutralität sowie dessen Stellungnahmen zu den mit der Euro- päischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl getroffenen Abkommen über die Meistbegünstigungsklausel besondere Beachtung verdienen.

Th. von Mandach behandelt Informa- tionsfreiheit und Verantwortung der Presse an Hand des im Rahmen der Ver- einten Nationen gescheiterten Kon- ventionsentwurfs vom Jahre 1950. G. Béguin betrachtet die Ergebnisse der im Juni 1957 in Nizza abgehaltenen Kon- ferenz über den Markenschutz, deren Abkommentexte im Dokumententeil wiedergegeben sind.

Zu internationalprivatrechtlichen Fra- gen schreiben W. von Steiger über die Einfache Gesellschaft, J.-A. Lachenal über Eheschließungsrecht, F. Vischer über Methodologische Fragen bei der objektiven Anknüpfung im internatio- nalen Vertragsrecht und berichten P. A. Lalive über die schweizerische Recht- sprechung 1956-1958 im allgemeinen, sowie M. Gutzwiller über diejenige zum internationalen Obligationen- und Han- delsrecht 1955-1956.

Schlochauer

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