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GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends SCHWERPUNKT INFORMATIONEN AUS WIRTSCHAFT | WISSENSCHAFT | GESELLSCHAFT 28. JAHRGANG | 1/2019 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN forum der technisch-wissenschaftlichen Vereine und Verbände Sachsen-Anhalts

SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

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GIESSEN Innovationen undEntwicklungstrends

SCHWERPUNKT

INFORMATIONEN AUS WIRTSCHAFT | WISSENSCHAFT | GESELLSCHAFT

28. JAHRGANG | 1/2019

MITTELDEUTSCHEMITTEILUNGEN

forum der technisch-wissenschaftlichen Vereine und Verbände Sachsen-Anhalts

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3MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

EDITORIAL

Sehr geehrte Damen und

Herren,

zunächst möchte ich mich herzlich für

das entgegengebrachte Vertrauen mit der

Wahl zum Vorsitzenden des Magdeburger

Bezirksvereins des Vereins Deutscher In-

genieure (VDI) bedanken. Ich bin mir der

verantwortungsvollen Aufgabe bewusst

und werde mich als Interessenvertreter

sowie Netzwerker im besonderen Maße

für den Erhalt und den weiteren Ausbau

des Ansehens des Deutschen Ingenieurs einsetzen. Da-

bei werde ich von einem engagierten Vorstand sowie

vom VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt unterstützt.

Der VDI zählt zu den größten technisch orientierten Ver-

einen weltweit. In besonderem Maße engagieren sich

hier zahlreiche ehrenamtliche VDI-Mitglieder aktiv als

Leiter der Arbeitskreise und Bezirksgruppen. Immer

mehr wird unsere Vereinsarbeit auch von Fördernden

Unternehmen unterstützt, ohne die viele Aktivitäten

des VDI in unserer Region so nicht durchgeführt werden

könnten – dafür vielen Dank.

Die Stadt Magdeburg war Keimzelle für ingenieur-

technische Entwicklungen, die zur Industrialisierung

der Region bereits zur Mitte des 19. Jh. beigetragen ha-

ben. Nicht von ungefähr ist unweit von Magdeburg in

Alexisbad am 2. Mai 1856 der VDI gegründet worden.

Hier in Magdeburg hat Hermann Gruson den Hartguss

entwickelt, hat Rudolf Wolf eine Großserienfertigung

von Dampfmaschinen par excellence praktiziert und

in die ganze Welt exportiert, zog die Zuckerproduktion

den Bau von Gießereien und Maschinenbaubetrieben

nach sich und hier wurden auch Meilensteine der Flie-

gerei, der Raketentechnik und dadurch der Raumfahrt

gesetzt. Die Stadt entwickelte sich so zum Zentrum des

deutschen Maschinenbaus mit nachweislich über 40 Ma-

schinenfabriken mit meist eigenen Gießereien und

trug über viele Jahre den Beinamen »Stadt des Schwer-

maschinenbaus«. Und mehr noch: Der erste deutsche

Ingenieur war mit Otto von Guericke ein Magdeburger!

Heute kann die Region auf eine Universitäts- und Hoch-

schullandscha� mit angegliederten Forschungseinrich-

tungen, wie dem Fraunhofer-, Max-Planck- und Leibniz-

Institut, und einer exzellenten ingenieurtechnischen

Aus- und Weiterbildung verweisen.

Jubiläum! Bereits zum 10. Mal fi ndet in Magdeburg die

VDI-Tagung Gießtechnik im Motorenbau statt. Wenn et-

was so o� wiederholt wird, dann muss da ja wohl was

dran sein, dann muss es gut sein und man kann schon

von einer etablierten Veranstaltung mit Tradition spre-

chen. Wieder treff en sich hier Konstrukteure, Motoren-

entwickler, Gießer und Fertigungstechniker, junge und

erfahrene Praktiker und auch Wissenscha� ler zum

wissenscha� lich-technischen Erfahrungsaustausch zu

aktuellen und auch brisanten Themen des Automobil-

baus. Und wieder hat sich die Tagung neu erfunden.

Nun steht parallel das Gießen von Groß- und Nutz-

fahrzeugmotoren auf dem Programm. Daneben gibt es

tagungsbegleitende Exkursionen, eine Fachausstellung,

einen VDI-Spezialtag zu Simulation im Guss sowie Rund-

Tisch-Gespräche über die Gießereitechnik und Motoren-

entwicklung.

Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass

der VBI-Landesverband Sachsen-Anhalt seine Mit-Her-

ausgeberscha� der Mitteldeutschen Mitteilungen nach

27 Jahren mit der letzten Ausgabe beendet hat. Um so

mehr bin ich froh, dass wir mit der Ingenieurkammer

Sachsen-Anhalt einen neuen Mit-Herausgeber begrüßen

können und freue mich auf die Zusammenarbeit.

Abschließend wünsche ich Ihnen, unseren Leserin-

nen und Lesern, allen Mitgliedern, Freunden, Partnern

und Förderern des VDI ein gesundes und erfolgreiches

Jahr 2019, viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe der Mit-

teldeutschen Mitteilungen, die als Ausgabe mit dem

Schwerpunktthema Gießerei neben der Fachtagung

Gießtechnik im Motorenbau auch die Gießereifach-

messe GIFA unterstützt und Einblicke in die neuesten

technischen Trends und Forschungsarbeiten auf dem

Gebiet der Material- und Verfahrensentwicklung, der

Energieeffi zienz, sowie der Nachwuchssicherung gibt.

Ihr

apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E. h. Rüdiger Bähr

Vorsitzender VDI-Magdeburger Bezirksverein

Bereich Ur- und Umformtechnik des IFQ an der

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Professor Rüdiger Bähr

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4 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

INHALT

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND

ENTWICKLUNGSTRENDS

5 Unsere Kernkompetenz ist Ihr Vorsprung

6 Rapid Prototyping – einbaufertige Gussteile aus einer Hand

7 Schnellere und effi zientere Fertigung von verlorenen Kernen

für die Großserie

8 Gießen von Zylinderkurbelgehäusen

10 Der Ruf nach weniger Fahrzeuggewicht – Emissionsreduzierung

durch Leichtbau

12 Additive Fertigung und Computer tomografi e in der Formel 1

14 Gebündelte Kompetenz für den Automotive-Sektor

15 Gießereitechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

18 Hoch belastbare Aluminium-Gussteile durch den gezielten Einsatz

von Ultraschall

19 Verzugsreduzierter Lösungsansatz von Formteilen im

Schwerkra� -Kokillengieß verfahren

20 Lösungen für eine energieeffi ziente Fertigung in Leichtmetall-Gießereien

21 Hochverschleißfeste Aluminiumverbundwerkstoff e für den Leichtbau

22 Verschleißbeständige Gusseisenlegierungen für thermoschockbelastete

Walzen

23 Steigerung der (Energie-)Effi zienz durch Digitalisierung

24 Big Data meets Gießerei – wie Daten analyse und künstliche Intelligenz

helfen, etablierte Industrieprozesse zu optimieren

26 Einfl uss der Oberfl ächenvorbehandlung auf das Adhäsionsvermögen in

Kunststoff verbundgusserzeugnissen

27 Zwei Gieß-Tagungen auf einen Streich

VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt28 24. Fest der Technik

30 Jubiläum »90 Jahre Industrieansiedlung«

30 8. Mittelstandsforum 2018 »Ohne Bildung keine Digitalisierung?!«

31 20 Jahre Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik an der

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

31 Dr. Volker Kefer ist der neue VDI-Präsident

32 InvestMINT-Umfrage

32 Fördernde Unternehmen und Institutionen des VDI in Sachsen-Anhalt

VDI-Magdeburger Bezirksverein34 Fördernde Unternehmen und Institutionen des VDI in Sachsen-Anhalt

37 Ordentliche Mitgliederversammlung 2018

40 VDI-Magdeburger BV | Vorstandsmitglieder und weitere Funktionsträger |

Arbeitskreise | Bezirksgruppen

42 Würdigung besonderer Verdienste mit dem Ehrenzeichen des VDI

43 Erweiterte Vorstandssitzung bei der SBH Südost GmbH

Niederlassung Magdeburg

44 23. VDI-Symposium Energiewirtscha� und Umwelt in Gardelegen/Altmark

45 El Vuelo de Bronce – Gießereitradition trifft auf moderne Wissenscha�

46 Eine Exkursion in die Welt der Pfl anzen

47 Buch über die Automatisierungstechnik in Magdeburg erschienen

48 Aufruf zur Antragstellung für den VDI-Förderpreis 2019

48 Kolloquien zu Fragen der Automation

49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI

49 Schirmherrscha�

50 Veranstaltungstipps

VDE Bezirksverein Magdeburg52 Grüße des Vorsitzenden zum Jahreswechsel

52 VDE Tec Summit

53 Dynamische Leitwarte für intelligentes Netzmanagement

Ingenieurkammer SACHSEN-ANHALT54 Bergrüßung der Leser als neuer Mitherausgeber

54 Versorgungswerk erhöht das Eintrittsalter

55 Beide Kammern lehnen die »Kleine Bauvorlage« ab!

RKW Sachsen-Anhalt GmbH56 Unternehmen profi tieren von Digitalisierungsprojekten ihrer

Auszubildenden

56 Gießereien: Zukun� s-Branche trifft Branchen-Zukun�

57 Zukun� sthema Generationenwechsel

57 Multiplikatoren-Workshop

WIRTSCHAFT58 Forschung, die ankommt – die Zuse-Gemeinscha� 2019

59 Zwei neue MakerLabs unterstützen kün� ig Ausgründungen

zur Arbeitswelt 4.0 und zur urbanen Mobilität

3 Editorial

59 Impressum

Inhalt

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5MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

NRU GmbH

Südstraße 3 | 09221 Neukirchen

Tel. +49 (0) 371 28155-0 | Fax -20

[email protected] | www.nru-gmbh.de

ANZE

IGE

Unsere Kernkompetenz ist Ihr Vorsprung

Prototypen in Feinguss und Vakuumguss bei der NRU GmbH

Dr.-Ing. Tobias Schubert | Geschä� sführer

Mit über 25 Jahren Erfahrung im Proto-

typenguss gilt die NRU GmbH heute als

kompetenter Ansprechpartner im Bereich

der Fertigung von Feinguss- und Kunst-

stoff prototypen. Unter Verwendung mo-

dernster 3D-Druck- und Feingusstechno-

logien ist es uns möglich, in weniger als

10 Tagen ab Eingang der CAD-Daten zum

fertigen Bauteil zu gelangen. In diesem Zu-

sammenhang bieten wir höchste Flexibili-

tät hinsichtlich Geometrie, Stückzahl und

Werkstoff . Mit unseren etablierten Inhouse-

Fertigungsmöglichkeiten können nahezu

alle metallischen Werkstoff e vergossen

und weiterbearbeitet werden – beginnend

bei einer Stückzahl von Eins. Zudem ver-

fügt die NRU GmbH über eine eigene, dem

Nachbearbeitungsprozess angegliederte

CNC-Fertigung. Dadurch ist es möglich, bei

Engpässen in der externen mechanischen

Bearbeitung fl exibel agieren zu können,

um Liefertermine zu gewährleisten.

Neue Herausforderungen sehen wir als

Chance und meistern diese stets in enger

Zusammenarbeit mit unseren Kunden.

Neue Entwicklungen und Projektansätze

im Haus NRU fokussieren sich aktuell vor

allem auf die Bereiche des dünnwandigen

Stahlgusses, die Vergießbarkeit neuartiger

Stahlwerkstoff e und die Realisierbarkeit

hoher Geometriekomplexität. Gemeinsam

mit unserem Partner Urwahn-Bikes aus

Magdeburg konnten so u. a. in mehreren

Entwicklungsschleifen Stahlgussbauteile

mit einer Wandstärke von bis zu 0,8 mm ge-

fertigt werden.

Aufgrund der Produktvielfalt ist im Be-

reich des Formen- und Traubenbaus über-

wiegend Handarbeit gefragt, während der

Bau der keramischen Feingussschale be-

reits in einer voll automatisierten Roboter-

fertigung erfolgt. Nahezu unabhängig von

der Bauteilgeometrie können bis zu 24 ke-

ramische Schalen gleichzeitig hergestellt

und anschließend an die Folgeprozess-

schritte weitergegeben werden. Den hohen

Die NRU GmbH in Neukirchen bei Chemnitz.

Entwicklung hochkomplexer und fi ligraner Struktur-

bauteile in Stahlguss (42CrMo4) im Rahmen eines

Entwicklungsprojekts mit der Firma Urwahn Bikes.

Vollautomatische Fertigung von keramischen Fein-

gussschalen mittels Roboter. Bilder (3): NRU GmbH

Anforderungen an die Oberfl ächenqualität,

insbesondere die Oberfl ächenrauheit, wird

man bei einfach hinterschnittigen Geome-

trien durch den Einsatz von Ausschmelz-

modellen in Wachs gerecht. Die Darstellung

komplexer Geometrien hingegen ermög-

licht der Einsatz von PMMA (Polymethyl-

methacrylat)-Ausbrennmodellen.

Alle Fertigungszeiten und zum großen

Teil auch die Prozessdaten selbst werden

innerhalb der gesamten Prozesskette über

ein elektronisches Buchungssystem erfasst,

womit eine lückenlose Nachvollziehbarkeit

der Bauteilhistorie gewährleistet wird.

Unser Anspruch ist es, uns stetig weiterzu-

entwickeln und unsere Prozesse fortlaufend

zu verbessern. Vor diesem Hintergrund

arbeiten wir gemeinsam mit unseren Mit-

arbeitern ständig aktiv an kontinuierlichen

Verbesserungsprozessen, führen sowohl in-

terne als auch externe Audits durch und be-

urteilen unsere Prozesse sowie Ergebnisse

selbstkritisch, um einem hohen Qualitäts-

standard gerecht zu werden. Vor diesem

Hintergrund sind in naher Zukun� weitere

Investitionen in moderne Anlagentechnik

und Datenerfassungssysteme geplant. Ziel

ist es, die Prozesskette weiter zu automati-

sieren und sämtliche Prozessdaten elektro-

nisch erfassen zu können.

Sind Sie bereit, mit uns gemeinsam neue

Wege zu gehen? Wir nehmen die Heraus-

forderung gern an und freuen uns auf Ihre

Anfrage!

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6 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Lütgemeier GmbH

Innovative Fahrzeugtechnik

Lange Straße21 | 33803 Steinhagen

Tel. +49 (0) 5204 9142-42

[email protected] | www.luetgemeier.de

ANZE

IGE

Innovative Fahrzeugtechnik, individuelle

Konstruktion, Rapid Prototyping und präzise

Fertigung – dafür steht die Lütgemeier GmbH

aus Steinhagen in Ostwestfalen. Bereits seit

über 40 Jahren arbeiten die Experten für

Fertigungstechnik mit Leidenscha� an ihren

einbaufertigen Komplettlösungen für den

Motorsport und Prototypenbau. Dabei reicht

das Leistungsspektrum von der Konstruktion

von Ölpumpen über die Fertigung von Fahr-

werksteilen bis hin zur Produktion ganzer

Baugruppen wie Turbolader oder Drossel-

klappenanlagen. Fast 500 neue Bauteile ent-

wickeln und produzieren die 20 Mitarbeiter

um die Geschä� sinhaber Jochen Hülsmann

und Jürgen Schwinghammer im Jahr.

Mit dem Rapid Prototyping von Guss-

teilen zur Fertigung von Prototypenteilen

und Kleinserien hat sich die Lütgemeier

GmbH einen Namen in der Automobilsze-

ne gemacht. Neben konventionellem Mo-

dellbau werden die Gussformen seit 2016

zusätzlich mit einem eigenen Sandprinter

hergestellt. Die Rapid Prototyping-Formen

der Voxeljet VX1000 PDB sind hervor ragend

Rapid Prototyping – einbaufertige Gussteile

aus einer HandLütgemeier GmbH – Leistung durch Vielfalt.

Jochen Hülsmann | Geschä� sführer Lütgemeier GmbH

geeignet zur Fertigung fi ligraner und kom-

plexer Form- und Kerngeometrien. Im eige-

nen Schmelzbetrieb werden Gussteile aus

Stahl-, Eisen- und Aluminiumlegierungen

bis zu einem Einzelteilgewicht von 5 kg

gegossen. Für größere und schwerere Teile

werden die Formen Partnergießereien zum

Gießen zur Verfügung gestellt.

Zum internen Leistungsspektrum gehört

u. a. auch die präzise 5-Achs-Bearbeitung

der Bauteile. Auf den 100stel-Millimeter ge-

nau bearbeiten die Profi s dabei ein breites

Spektrum an Materialien, wie Aluminium,

Magnesium, Titan und hochhitzefeste Stäh-

le. Komplette Ölpumpen, Drosselklappen-

anlagen und Turbolader werden vor der

Auslieferung auf hauseigenen Funktions-

prüfständen einem ersten Test unterzogen.

Das garantiert den Kunden wichtige Basis-

informationen zu neu entwickelten Bau-

gruppen.

Die Stärken des Unternehmens liegen

im vielfältigen Know-how der Mitarbeiter.

»Bei uns ist alles unter einem Dach: Ent-

wicklung, Konstruktion, Fertigung und

Qualitätssicherung. Damit haben wir kur-

ze Wege, die für die hohe Qualität unse-

rer Produkte wichtig sind«, erklärt Jochen

Hülsmann. Und diese Qualität ist seit 2013

mit der DIN 9001 zertifi ziert. Alle Abläufe

werden nach Norm dokumentiert, die Bau-

teile werden mit entsprechenden Mess- und

Prüfprotokollen versehen und ausgeliefert.

Ergänzend zur Inhouse-Kompetenz hat

sich das Unternehmen über die vergange-

nen Jahrzehnte ein eingespieltes Netzwerk

an spezialisierten Zulieferern aufgebaut.

Das garantiert schnelle Reaktionszeiten,

ein hohes Maß an Flexibilität und termin-

genaue Lieferungen. »Wir haben Partner,

die hohe Qualität und Präzision in kurzer

Zeit umsetzten. So können wir fl exibel und

schnell auf die hohen Ansprüche unserer

Kunden reagieren«, so Jochen Hülsmann.

Sandprinter VX1000 PDB.

Turbolader.

Fotos (2): Lütgemeier GmbH

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7MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Schnellere und effi zientere Fertigung

von verlorenen Kernen für die Großserie Dipl.-Ing. Wolfram Bach | Soplain GmbH – Advanced Core Solutions

Eric Riedel M. Sc. | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)

Hoch belastbare und komplexe Gussteile wie

Motorenkomponenten für den modernen

Automobilbau sind ohne den Einsatz ebenso

anspruchsvoller Kerne undenkbar. Die Her-

stellung verlorener Kerne und Formen bil-

det somit einen der Eckpfeiler für qualitativ

hochwertige Gusserzeugnisse. Auch wenn

die generative Fertigung auf dem Gebiet der

Kernfertigung immer mehr Einzug hält, wird

der Binder, bestehend aus Phenolharz und

Polyiscyanat, eingesetzt wird, in nicht er-

wärmten Kästen durch eine Drucklu� -Amin-

nebel-Begasung aushärten, setzt das Hot-

Box-Verfahren üblicherweise auf organisch

gebundene, feuchte Formstoff e, die durch die

Aufnahme von Speicherwärme aus den Kern-

kästen vollständig aushärten.

Wie in vielen anderen Bereichen auch

treiben zunehmende Kostendrücke sowie

die ständige Notwendigkeit neuer Innova-

tionen die Branche zu Weiterentwicklun-

gen, damit die Gießereien und die beliefer-

ten Kunden, besonders hierzulande, auch

in Zukun� wettbewerbsfähig bleiben.

Die Soplain GmbH will mit dem Projekt

»Advanced Core Solutions« (ACS) dabei hel-

fen, diesem Ziel ein Stück näher zu kommen.

Verfahren zeichnen sich nach ersten Schät-

zungen im direkten Vergleich mit konventio-

nellen Prozessen signifi kante Kostenerspar-

nisse ab. Für die Einsparungen sind vor allem

zwei wesentliche Faktoren verantwortlich:

Zum einen wird durch die direkte Nutzung

des elektrischen Stroms, der vor dem Prozess

nicht verlustbeha� et in Wärme umgewandelt

werden muss, gegenüber konventionellen

Soplain GmbH – Advanced Core Solutions

Weinbergstraße 5 | 39171 Sülzetal

Tel. +49 (0) 3221 4219767

[email protected]

www.advanced-core-solutions.de

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IGE

der Großteil aller

Kerne (auch in ab-

sehbarer Zukun� )

nach wie vor mit

Kernschießmaschi-

nen hergestellt wer-

den, die bislang das

Cold-Box- oder das

Hot-Box-Verfahren

nutzen. Während

beim Cold-Box-Ver-

fahren die geschos-

senen Kerne, bei

denen üblicherweise

ein zweikomponen-

tensystembasieren-

Mit der Umsetzung eines neuen Patents

(DE102017217098) zur großserientauglichen

Fertigung verlorener Kerne und Formen be-

fi ndet sich derzeit ein Verfahren in der Ent-

wicklung, das am Grundprinzip des Kern-

schießens und der Nutzung anorganischer

Binder festhält. Für das Aushärten der

anorganisch gebundenen Kerne wird jedoch

ein neuer Ansatz verfolgt und dabei ange-

strebt, sowohl effi zienter als auch umwelt-

freundlicher als bisherige Verfahren zu sein.

Dem Verfahren liegt die Annahme zu-

grunde, dass bei optimaler Arbeitstempera-

tur sowohl die Form als auch das Formstoff -

gemisch annähernd die gleiche elektrische

Leitfähigkeit aufweisen. Wird an das Sys-

tem eine elektrische Spannung angelegt,

kann in jedem Bereich des Werkzeugs und

des Formstoff gemisches die gleiche Menge

Strom fl ießen, wodurch sich eine homoge-

ne Leistungsverteilung ergibt. Die daraus

resultierende homogene Erwärmung führt

schließlich zu einem gleichmäßigen Aus-

härten des Formstoff gemisches ohne Scha-

lenbildung.

Nach bereits erfolgtem Abschluss der Vor-

untersuchungen mit dem neu entwickelten

Verfahren ein bis zu

33 Prozent höherer

Gesamtwirkungs-

grad erreicht. Zum

anderen sind Takt-

zeiteinsparungen

von bis zu 30 Prozent

zu erwarten, wo-

durch die jährlichen

operativen Kosten

vor allem für die

Großserienproduk-

tion massiv gesenkt

werden können. Wei-

tere Vorteile ergeben

sich u. a. hinsichtlich

der Fertigungsfl exibilität, eines vereinfach-

ten Anlagenbaus sowie der Arbeitssicherheit.

Für die kontinuierliche Weiterentwick-

lung des Prozesses sind wir ständig auf der

Suche nach Partnern, die gemeinsam mit

uns am Fortschritt des Verfahrens arbeiten

möchten.

Schematische Darstellung der Kernkastenausführung. Grafi k: ACS – Advanced Core Solutions

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8 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Die Ablösung des Fahrzyklus NEFZ (Neuer

Europäischer Fahrzyklus) durch den WLTP

(Worldwide Harmonized Light Vehicles

Test Procedure) zur Ermittlung der Abgas-

emissionen hat die Anforderungen an die

Motortechnik noch einmal deutlich ver-

schär� .

Um die Emissionsziele zukün� ig sicher

einhalten zu können, werden die Anteile

der hybriden Antriebe, bestehend aus Ver-

brennungsmotor mit E-Maschine, steigen.

Die Umsetzung der Leichtbauziele bleibt

dabei eine unumkehrbare Forderung. Das

Zylinderkurbelgehäuse als zentrale Kom-

ponente des Verbrennungsmotors und Be-

standteil eines hybriden Antriebs behält

weiterhin seine hohe Bedeutung bei der

Realisierung dieser Ziele.

Um eine Akzeptanz der hybriden Antrie-

be beim Endkunden zu erreichen, besteht

ein hoher Druck, neben den anspruchsvol-

len technischen Anforderungen, die Kosten

in der Fertigungstechnik deutlich zu redu-

zieren. Alle heute in Serie angewandten

Gießverfahren, wie vakuumunterstützter

Gießen von Zylinderkurbelgehäusen

Herausforderung: Zylinderlauffläche

Franz Josef Feikus, Leopold Kniewallner | Nemak Europe GmbH

Druckguss, Rotacast-Kokillenguss [1] und

CPS (Core Package System)-Kernpaketsand-

guss [2], tragen durch zielgerichtete tech-

nologische Weiterentwicklungen in allen

Schritten der Fertigungskette vom Metall-

einsatz bis zur mechanischen Bearbeitung

wesentlich dazu bei.

Die Zylinderlaufb ahn als Reibpartner für

Kolbenring und Kolben sowie als Teil des

Verbrennungsraums hat dabei naturgemäß

einen starken Einfl uss auf das Emissions-

verhalten. Minimale Stegbreiten, realisiert

durch thermisch gefügte Buchsen oder

thermische Spritzverfahren, stehen hier im

Wettbewerb mit eingegossenen Linern.

Im Druckgießverfahren konnten bei-

spielsweise durch eine konsequente Pro-

zessentwicklung in den Bereichen des Ma-

terialeinsatzes, der Schmelztechnik sowie

der Schmelzereinigung deutliche Verbesse-

rungen insbesondere in den Schwingfestig-

keitskennwerten erreicht werden (Abb. 1).

Ein weiterer Schwerpunkt der Weiterent-

wicklungen lag auf dem Gebiet der Lauffl ä-

chengestaltung. Für die kostengünstigste

Lösung im Druckguss mit eingegossenen

Linern aus GJL gilt es, einen reproduzierba-

ren mechanischen bzw. auch metallischen

Verbund zum Aluminium-Umguss zu errei-

chen. Aufgrund der komplexen Geometrie

des Kurbelgehäuses stellt dies jedoch gieß-

technisch eine besondere Herausforderung

dar. Durch eine sorgfältige Abstimmung der

Prozessparameter lässt sich ein fehlerfreier

Umguss erzielen, ohne dass es zu Rissbil-

dungen oder unzureichendem Formschluss

kommt (Abb. 2).

Die Entwicklung der thermisch gespritz-

ten Lauffl ächen wird durch zwei wesent-

liche Prozessschritte geprägt: die Vorbe-

arbeitung der Aluminium-Zylinderfl äche

zur Einstellung des notwendigen Verbun-

des mit der Spritzschicht sowie durch das

Spritzverfahren selbst (Abb. 3).

Bei der Vorbearbeitung der Aluminium-

Zylinderfl äche sind folgende Varianten ver-

breitet:

mechanisch aktivierte Zylinderinnen-

fl ächen durch Hochdruckwasserstrahlen,

mechanisch bearbeitete Zylinderinnen-

wand mit defi niert eingestellten Hinter-

schnitten oder

mechanisch bearbeitete Zylinderinnen-

fl äche, ohne den Einsatz defi nierter

Schneiden.

Abb. 1: Steigerung der zyklischen Festigkeit

von Druckguss-Zylinderkurbelgehäusen aus

AlSi9Cu3(Fe)-T5, durch Prozessoptimierung, wie

Materialeinsatz, Schmelzen und Schmelzereinigung.

Abb. 2: Spaltbildung zwischen GJL-Linder und Aluminium-Umguss. Grafi k (2): Nemak Europe GmbH

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9MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Abb. 3: Erreichbare Topologien nach Aufrauen mit

Hochdruckwasserstrahl (l. o.), Schneidbearbeitung

(r. o.) und erreichbarem Verbund für die Al-Guss-

Spritzschicht (u.). Bilder (3): Nemak Europe GmbH

Zur Bewertung unterschiedlicher Aufrau-

verfahren ist die Schichtha� ung eine wich-

tige Kenngröße. In einem Benchmark-Test

zeigte sich, dass die geforderte Mindest-

ha� zugfestigkeit für alle Verfahrensvarian-

ten sicher erreicht wird.

Literatur

[1] S. Dengler, H. Meishner: The New Audi

2.5l TFSI Five Cylinder Engine for the New

Audi TT-RS – A Lightweight Design High

Performance Engine, 9. VDI-Fachtagung

»Gießtechnik im Motorenbau 2017«

[2] M. Speicher et al.: Aluminium-Motorblö-

cke der neuesten Generation im CPS-Ver-

fahren, 9. VDI-Fachtagung »Gießtechnik im

Motorenbau 2017«

Nemak Europe GmbH

THE SQUAIRE 17 | Am Flughafen

60549 Frankfurt

Tel. +49 (0) 69 695376-4112 | Fax -4240

[email protected]

www.nemak.com

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IGE

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10 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Eine wesentliche Entwicklung in der Auto-

mobilindustrie ist der rasante Anstieg der

Fahrzeugpopulation in Schwellenländern

und MegaCities. Dessen ungeachtet soll

der CO2-Aussstoß in der EU bis Ende 2020

– das ist in einem guten Jahr – nur noch 95

Gramm pro Kilometer betragen und wei-

terhin bis zum Jahr 2025 durchschnittlich

um 15 Prozent, bis 2030 sogar um 30 Pro-

zent reduziert werden. Ein Weg hierzu ist

bei konventionell angetriebenen Motoren

der Einsatz von Leichtbaumaterialien.

Sie verringern das Fahrzeuggewicht und

damit Kra� stoff verbräuche und Emissio-

nen. Dem steht der gewichtserhöhende

Trend entgegen, Komfort- und Sicher-

heitsfeatures zu verstärken sowie Fahr-

zeuge als Hybride zu konzipieren oder

schwere Batterien bei der Elektrifi zierung

einzusetzen. Leichtbau ist also auf allen

Ebenen vonnöten.

Mit seinem Joint Venture KS HUAYU Alu-

Tech GmbH und seiner Tochtergesellscha�

KS Kolbenschmidt GmbH hat der Auto-

mobilzulieferer Rheinmetall Automotive

eine langjährige Erfahrung im Gießen

von Motorenteilen aus Aluminium. Beide

Tochterunternehmen verfügen über inno-

vative gewichts arme Produkte und Lösun-

gen für eine effi ziente Gewichtskur, zu der

konsequent gewichtsreduzierte Kolben,

Motorblöcke und Zylinderköpfe, leichte

Struktur- und Fahrwerksteile sowie Kom-

ponenten für die E-Mobilität gehören.

Der Ruf nach weniger Fahrzeuggewicht –

Emissionsreduzierung durch Leichtbau

Heutige Motorengenerationen müssen

höchste Anforderungen an Festigkeit,

Steifigkeit und Dauerhaltbarkeit auf-

weisen. Der vermehrte Einsatz von Alu-

minium als Werkstoff für Motorblöcke

ist mit diesen Entwicklungen nahezu

selbstverständlich geworden. KS HUAYU

AluTech setzt seine jahrzehntelange Er-

fahrung im Gießen des Metalls ein und

erfüllt so die hohen Ansprüche an die

Konstruktion und das Guss-Engineering

der hoch belasteten Bauteile.

Leichtbau spielt bei Zylinderkurbelge-

häusen in den letzten Jahren daher defi ni-

tiv eine immer wichtigere Rolle. Das führt

zu einem vermehrten Einsatz von Alumi-

nium gegenüber dem klassischen Grau-

guss, und das nicht nur beim Ottomotor,

sondern auch bei hoch belasteten Diesel-

motoren. »An Zylinderkurbelgehäusen aus

Aluminium geht beim Thema Leichtbau

kein Weg mehr vorbei«, erklärt Dr. Chris-

tian Klimesch, Bereichsleiter Entwicklung.

»Die Alternative wären Blöcke aus Grau-

guss, die nach wie vor im Einsatz sind, sie

sind jedoch deutlich schwerer. In den letz-

ten Jahren sind die Anforderungen an Alu-

miniumblöcke weiter gestiegen. Das hängt

mit den Anstrengungen der OEMs zusam-

men, die CO2-Emissionen weiter zu reduzie-

ren. Das hat zum Einsatz leistungsstarker,

hochaufgeladener Motoren geführt.«

Der Zulieferer setzt bei Motorblöcken

ohne Hinterschnittgeometrien mit hohen

statischen und dynamischen Festigkeits-

werten auf ein hauseigenes, weiter ent-

wickeltes Druckgussverfahren. Hierbei

kommen Vakuumsysteme, intelligente

und bauteilgerechte Gießwerkzeugküh-

lungen sowie spezielle Sprühtechnologien

zum Einsatz. Dieses moderne Druckgießen

erzeugt einen porenarmen Guss, der lö-

sungsgeglüht auch im Lauffl ächenbereich

beschichtet werden kann. Dr. Christian

Klimesch erklärt dazu: »Bei geeignetem

Motorblockdesign und entsprechender Jah-

resstückzahl ist Druckguss auch weiterhin

deutlich kostengünstiger als andere Gieß-

verfahren.«

Bei Motorblöcken mit hoher Funktions-

integration, also mit vielen Hinterschnei-

dungen beispielsweise für Wasser- und

Ölkanäle, werden organisch und anorga-

nisch gebundene Sandkerne eingesetzt. Da

im Sandguss zum Erzielen höchster Fes-

tigkeitseigenscha� en verstärkt Kühleisen

verwendet werden müssen, nähern sich

technisch gesehen Kokillen- und Sandguss

stark an, sodass als Herstellungsverfahren

sandkernintensiver Niederdruck-Kokillen-

guss zum Einsatz kommt. Dieses Verfahren

vereint die Vorteile des Niederdruckgusses

mit denen des Schwerkra� gusses. Die her-

vorragende Beschichtungstauglichkeit der

Zylinderbohrungen wurde hier bereits in

Großserienproduktionen nachgewiesen.

3D-Grafi k eines Elektromotorengehäuses.

Grafi k: Rheinmetall Automotive AG

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11MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Leichtgewichte: Fahrwerks- und Karosseriebauteile

Eine weitere Stellgröße zur Reduzierung

des Fahrzeuggewichts stellen besonders

leichte Aluminium-Gussteile für Fahr-

werk und Karosserie aus Aluminium dar.

Der Gussexperte hat hierzu in den letzten

Jahren sein Produktportfolio zielgerichtet

ausgebaut und bereits mehrere Au� räge

erhalten. Die Herstellung von Aluminium-

Struktur- und Fahrwerksbauteilen bringt

neben Gewichts- auch Prozessvorteile. Ihre

große Integrationsfähigkeit spielt ebenfalls

eine Rolle. Eine Federbeinaufnahme lässt

sich zum Beispiel aus Aluminium-Druck-

guss in einem Arbeitsschritt gießen. Ist er

hingegen aus Stahl, müssen bis zu zwanzig

Einzelbleche zusammengeschweißt wer-

den.

In den aktuellen Projekten für Struk-

turbauteile kommt die jahrzehntelange

Erfahrung des Zulieferers zum Einsatz –

beim Druckgießen ebenso wie beim Nie-

derdruckgießen mit Sandkernen. Dazu Dr.

Christian Klimesch: »Wir haben hierfür

spezielle Werkzeugkonzepte entwickelt, um

bei Fahrwerkskomponenten, die über einen

Meter lang sein können, beste Eigenschaf-

ten zu erzielen.« Auch die Wärmeverteilung

und die nachfolgende kontrollierte Erstar-

rung sind komplexe Prozesse, die nur mit

der entsprechenden Erfahrung bewältigt

werden können.

Auftragslage steigend bei der Rheinmetall Automotive AG

Für Aluminium-Strukturgussbauteile, wie

beispielsweise Federbeindome, Stoßdämp-

feraufnahmen oder Querträger, hergestellt

im Druckgussverfahren, wurden bereits

mehrere Serienau� räge fest gebucht, die

in Werken in Deutschland und China ge-

fertigt werden. Für einen im Niederdruck-

Kokillenguss gegossenen Hinterachsfahr-

schemel und Schwenklager ist KS HUAYU

AluTech seit Mitte 2016 in der Serien-

produktion.

Auch für Fahrzeugprojekte aus dem

Bereich Elektromobilität liegen bereits

Au� räge vor. So hat ein weltweit tätiger

deutscher Automobilhersteller den Zu-

schlag für die Herstellung von Gehäusen

für Elektrotraktionsmotoren von Perso-

nenkra� wagen erteilt. Hier kommt das

Präzisions-Niederdruck-Sandgussverfah-

ren zum Einsatz, welches fi ligrane und

gekühlte Gehäusestrukturen ermöglicht.

Produktionsstart war bereits Mitte 2018

bei dem ebenfalls zu Rheinmetall Auto-

motive gehörenden chinesischen Joint

Venture HASCO KSPG Nonferrous Compo-

nents (Shanghai) Co., Ltd. Die Entwicklung

und Prototypenlieferung der nur rund 20

Kilogramm schweren Leichtbaugehäuse

erfolgte durch KS HUAYU AluTech GmbH

am Standort Neckarsulm.

Weiterhin gibt es Serienau� räge deutscher

und amerikanischer Hersteller für die Ferti-

gung von Batteriegehäusen in Europa und

China. Diese Bauteile werden nicht nur ge-

gossen, sondern inhouse fertigbearbeitet,

mittels einer kathodischen Tauchlackie-

rung beschichtet und montagefertig zum

OEM geliefert.

Rheinmetall Automotive AG

Karl-Schmidt-Straße 2-8 | 74172 Neckarsulm

Tel. +49 (0) 7132 33 3142

[email protected]

www.rheinmetall-automotive.com

ANZE

IGE

Hinterachsträger aus Aluminium. Foto: Rheinmetall Automotive AGPorsche Boxer-Zylinderkurbelgehäuse. Foto: Rheinmetall Automotive AG

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12 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Additive Fertigung und Computer-

tomografi e in der Formel 1G. Mäurer, N. Schott | YXLON International GmbH, Hamburg

Additive Fertigungsverfahren haben in den

vergangenen Jahren Einzug in viele Bran-

chen gehalten und spielen besonders in

der Lu� fahrt- und Automobilindustrie eine

tragende Rolle. Die Formel 1 ist für beide

Bereiche ein wichtiger Technologietreiber,

verantwortlich für die Entwicklung innova-

tiver Komponenten aus neuen Materialien.

Bei Renault F1 Team sind von 20 000 Teilen

in den derzeitigen Formel 1 Boliden rund

60 additiv gefertigte Teile zu fi nden. Jede

einzelne Komponente muss einen umfang-

reichen Testzyklus durchlaufen, bevor sie

auf der Rennstrecke zugelassen wird.

Bei der additiven Fertigung (auch be-

kannt als 3D-Druckverfahren, generative

Fertigung oder e-Manufacturing) werden

anders als beim klassischen Druckgussver-

fahren die Komponenten Schicht für Schicht

gedruckt. Die eingesetzten Werkstoff e rei-

chen dabei von Kunststoff en über Metalle

und Metalllegierungen bis zu Hybridma-

terialien und ermöglichen eine Vielzahl

neuer Eigenscha� en und Designvarianten.

Noch sind nicht alle Eff ekte bekannt und

es gibt zahlreiche Untersuchungen, um das

Zusammenspiel von Materialien, 3D-Druck-

verfahren und Werkstoff eigenscha� en bes-

ser zu verstehen.

Renault F1 Team zeigt mit seinem tech-

nischen Partner YXLON International an-

hand einiger Beispiele, dass AM und CT eng

zusammengehören: Computertomografi e

stellt als einzige Analysetechnologie die

komplexen inneren Strukturen von Bau-

teilen selbst im Nanobereich dar, deckt

verborgene Fehler auf und bestimmt mit

hoher Präzision die Lage und Größe von

Materialfehlern. Damit dient sie nicht nur

der Qualitätssicherung, sondern ist als Be-

standteil der Entwicklung und der Produk-

tion ein zeit- und kostensparender Prozess-

optimierer.

Die folgenden Komponenten wurden mit dem YXLON FF35 CT-System (225 kV-Direktstrah-

ler) untersucht, wobei bis zu 2 600 Teilbilder (Projektionen) aufgenommen wurden. Ver-

schiedene mathematische Algorithmen generieren auf Grundlage der Scans ein digitales

3D-Volumen, welches die inneren und äußeren Strukturen des Teils sichtbar macht und

zahlreiche Analysen und Auswertungen ermöglicht.

CT-Prüfung eines Ölpumpengehäuses

Das Ölpumpengehäuse ist ein 3D-ge-

druck tes Bauteil aus Aluminium mit einer

schwarz eloxierten Schutzschicht. Der Kor-

rosionsschutz wurde durch anodische Oxi-

dation (Eloxal-Verfahren) aufgebracht, um

eine sehr harte und kratzfeste Oberfl äche

für einen Einsatz in stark belasteten Be-

reichen zu erhalten. Von außen scheint das

Teil in Ordnung. Das rekonstruierte digita-

le 3D-Volumen mit virtueller Schnittachse

weist jedoch zwei Risse auf, die aufgrund

der Beschichtung nicht zu sehen waren.

Ölpumpengehäuse (r. o.), rekonstruiertes 3D-Volumen mit virtueller Schnittachse (l. u.) und

sichtbare Risse (r. u.).

Ein Lu� -Einlass-Diff usor steuert die Lu� zu-

führung vor dem Motor und erzeugt dabei

eine spezifi sche Verwirbelung des Lu� stroms,

um ein optimales Benzin-Lu� -Gemisch zu

schaff en. Die beiden 3D-gedruckten Kompo-

nenten bestehen aus hitzebeständigem Poly-

amid und unterscheiden sich voneinander

durch die Beigabe von Partikeln mit unter-

schiedlichen Materialkennwerten.

Luft-Einlass-Diffusor: Materialanalyse auf Poren und Einschlüsse

3D-ge-

druckte

Lu� -Einlass-

Diff u sor-

Kompo-

nenten.

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13MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Im 3D-Volumen des linken

Diff usors werden mehrere

Poren unterschiedlicher

Größe gefunden und ge-

mäß der Skala farblich

codiert dargestellt, in

einer Größenordnung von

0,04 mm³ (dunkelblau) bis

1,1 mm³ (rot).

Im rechten Diff usor zeigen

sich keine Poren. Stattdes-

sen wird sowohl in den

Schnittbildern als auch im

Volumen eine Vielzahl von

Einschlüssen erkennbar,

die im gesamten Material

relativ gleichmäßig ver-

teilt sind. Es konnten drei

Klassen von Partikelgrö-

ßen gefunden werden:

grün 0,034 bis 0,087 mm³

blau 0,114 bis 0,194 mm³

rot 0,22 bis 0,3 mm³.

Bei den Einschlüssen

handelt es sich um ein Ma-

terial mit höherer Dichte,

höchstwahrscheinlich um

Kohlenstoff zur Verstär-

kung der Festigkeit.

Virtueller Schnitt horizontal (o.),

virtueller Schnitt vertikal (Mitte) und

Ansicht Volumen (u.).

Virtueller Schnitt horizontal (o.),

virtueller Schnitt vertikal (Mitte)

und Ansicht Volumen (u.).

Bilder (15): YXLON International

GmbH

Wandstärkenbestimmung an einer Hydraulikkomponente

Auch um die Wandstärken einer 3D-gedruckten Hydraulikkom-

ponente aus Titan im Inneren zu messen, ist Computertomografi e

die optimale Technologie.

Die entsprechenden Schnittbilder zeigen, dass die Rohre in Längs-

richtung eine gleichmäßige Wandstärke aufweisen, es in den Run-

dungen jedoch Abweichungen von +/-0,075 bis +/- 0,1 mm gibt.

Extrem dünne Wandstärken können bei hoher Beanspruchung zu

Rissen und Brüchen führen. Außerdem ist der Rohrdurchmesser in

diesem Teilbereich nicht gleichmäßig rund, was einen Einfl uss auf

das Fließ- und Strömungsverhalten im gesamten Teil haben kann.

Hier sind für die Bewertung der Abweichungen als auch des Ferti-

gungsprozesses vertiefende Untersuchungen notwendig.

YXLON International GmbH

Essener Bogen 15 | 22419 Hamburg

Tel. +49 (0) 40 52729-404 | Fax -170

[email protected]

www.yxlon.com

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IGE

3D-gedruckte Hydraulikkomponente aus Titan (o.), Schnittlage und -bild der

Rohre in Längsrichtung (Mitte) und Abweichungen an den Rundungen (u.)

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14 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Seit dem 01.10.2018 ist die KLEIN Stoßwel-

lentechnik GmbH ein hundertprozentiges

Tochterunternehmen der KLEIN Anlagen-

bau AG. Durch die gebündelten Kompe-

tenzen wird auch in Zukun� den stetig

steigenden Marktanforderungen der Auto-

motive-Gießereitechnik entsprochen.

Mit dem Stoßwellenverfahren CERABITE®

werden seit 26 Jahren Gussteile mittels

Kondensator-Unterwasserentladungen ge-

reinigt. Insbesondere werden Sandkerne,

Keramikkerne, Schlichten und Späne aus

komplexen Gussteilen wie Motorblöcken

und Zylinderköpfen entfernt. Das Verfah-

ren ist durch den Einsatz moderner Robo-

tertechnik fl exibel und vollautomatisch

für den Serienbetrieb ausgelegt. Zum Leis-

tungsspektrum gehören kundenspezifi sche

Untersuchungen im Technikum, Erstellung

von Anlagenkonzeptionen sowie Konstruk-

tion und Fertigung der Komplettanlagen

mit anschließender Montage und Inbetrieb-

nahme. Wartung und Service für installier-

Gebündelte Kompetenz für den

Automotive-Sektor

te Anlagen halten die Verfügbarkeit auf ho-

hem Niveau.

Das Mutterunternehmen, die KLEIN An-

lagenbau AG zeichnet sich durch jahrzehn-

telange Erfahrung und Kompetenz auf dem

Gebiet der pneumatischen Förderanlagen,

der Gießereiausrüstung und der Besan-

dungstechnik für Schienenfahrzeuge aus.

Als international tätiger Systemlieferant

bieten die KLEIN Anlagenbau AG ihren

Kunden maßgeschneiderte Komplettlösun-

gen von der Planung bis zum A� er Sales-

Service. Zum langjährigen Kundenstamm

gehören die Global Player der Automobil-

industrie, der Schüttgutbranche und des

Bahnsektors.

Für ein breites Spektrum an Schütt-

gütern und Sanden bietet die KLEIN An-

lagenbau AG verschiedene pneumatische

Förderanlagen an. Insbesondere der im

Haus entwickelte pneumatische Förde-

rer SP-HL zeichnet sich durch wesentliche

Energieeinsparungen, geringen Verschleiß

KLEIN Anlagenbau AG

K.-Adenauer-Str. 200 | 57572 Niederfi schbach

ab Februar 2019: Obere Hommeswiese 53-57 |

57258 Freudenberg

Tel. +49 (0) 2734 501-301 | Fax -327

[email protected] | www.klein-ag.de

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IGE

sowie höhere Transportleistungen aus.

Das Produktportfolio für Gießereien bietet

außerdem Anlagen zur Sand-, Bindemit-

tel- und Additivdosierung sowie zur Kern-

sandaufb ereitung und -verteilung. Der

Kernsandmischer STATORMIX erfüllt alle

Anforderungen in einer modernen Kern-

fertigung.

Den wachsenden Ansprüchen der Märkte

entsprechend wird in der eigenen Entwick-

lungsabteilung kontinuierlich an neuen

Produkten und innovativen Anlagenkon-

zepten gearbeitet. So wurde das patentierte

CLUSTREG®-Verfahren zum Regenerieren

von Altsand entwickelt.

Mit kompromissloser Orientierung an

Qualität und Service steht die KLEIN Anla-

genbau AG ihren Kunden als kompetenter

und zuverlässiger Partner zur Seite. Dies

wird nicht zuletzt durch ein zertifi zier-

tes Qualitätsmanagement dokumentiert.

Engagiert setzt sich das Team aus hoch

qualifi zierten und motivierten Mitarbei-

tern immer für die optimale Lösung ein.

Der Einsatz modernster 3D-CAD-Technik

spiegelt die hohen Anforderungen an Kon-

struktion und Entwicklung wider. Das ge-

samte Projektmanagement wird lückenlos

über ein ERP-System abgebildet.

Anlagen von KLEIN genießen Weltruf.

Vollautomatische Stoßwellenanlage zur Reinigung von V8-Motorblöcken. Foto: KLEIN Stoßwellentechnik GmbH

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15MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Gießereitechnik an der Otto-von-Guericke-

Universität Magdeburg

Das Institut für Fertigungstechnik und

Qualitätssicherung (IFQ) der Otto-von-Gue-

ricke-Universität Magdeburg (OVGU) blickt

auf eine lange Maschinenbautradition zu-

rück, die bis in das Jahr 1871 zurückreicht.

Bis heute werden hier Studierende auf dem

Gebiet der Produktionstechnik ausgebildet.

Neben einer möglichen Spezialisierung auf

die Gießerei-, Zerspan- oder Messtechnik

sollen die Studierenden dabei den Blick

für das große Ganze nicht verlieren. Dabei

stellt sich auch der von apl. Professor Rüdi-

ger Bähr geleitete Bereich für Ur- und Um-

formtechnik den Herausforderungen der

modernen Gießereitechnik.

Das Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung

Von den 14 000 Studierenden, die in den

neun Fakultäten der Universität ausgebil-

det werden, sind ca. 2 000 an der Fakultät

für Maschinenbau eingeschrieben. Dabei

ist das Institut für Fertigungstechnik und

Qualitätssicherung eine der tragenden

Säulen der Maschinenbauausbildung, dar-

unter auch der von Professor Rüdiger Bähr

geleitete Bereich Ur- und Umformtech-

nik sowie die Bereiche und Lehrstühle für

Zerspantechnik, Fertigungseinrichtungen

sowie Fertigungsmesstechnik und Quali-

tätssicherung. Das IFQ ist damit imstan-

de, die gesamte produktionstechnische

Wertschöpfungskette abzubilden. Durch

die hohe Bandbreite der urformenden

Verfahren, darunter auch die generativen

Fertigungslösungen, und der trennen-

den Verfahren sind am IFQ umfassende

fertigungsrelevante Forschungsarbeiten

umsetzbar, um die derzeit und in Zukun�

anstehenden Aufgaben der Produktions-

technik anzugehen und zu bewältigen. Die

institutseigene Qualitätssicherung ergänzt

das Forschungsportfolio um die Möglich-

keit umfassender Untersuchungen zur

Ursachenermittlung sowie der Entwicklung

entsprechender Lösungsansätze. Wenn er-

forderlich, werden die Forschungsaktivi-

täten durch die gute fachübergreifende

Zusammenarbeit mit den verschiedenen

Lehrstühlen und Fakultäten der Univer-

sität ergänzt. Ein erheblicher Anteil der

am IFQ ausgebildeten Studierenden ver-

fügt als angehende Wirtscha� singenieure

daher auch über eine an den Lehrstühlen

der Wirtscha� swissenscha� en vermittelte

ökonomische Ausbildung und ist damit in

der Lage, Produktionsprozesse aus einem

weiteren spannenden und für Unterneh-

men relevanten Blickwinkel zu betrachten.

Unter anderem aufgrund dieser interdiszi-

plinären Ausrichtung sieht sich die OVGU

befähigt, hervorragend ausgebildete Inge-

nieurinnen und Ingenieure für die Produk-

tionstechnik auszubilden und damit auch

in Zukun� eine wettbewerbsfähige und

hoch entwickelte Produktion am Standort

Deutschland nachhaltig abzusichern.

Ausstattung

Diesen Entwicklungen und Zielen soll auch

die technische Ausstattung der Versuchs-

laboratorien Rechnung tragen. Der gieß-

technologische Forschungsschwerpunkt

des Bereichs der Urformtechnik am IFQ

liegt traditionell auf dem Schwerkra� gie-

ßen von Leichtmetallen, insbesondere von

Aluminiumlegierungen, sowohl in Dauer-

formen als auch in verlorenen Formen.

Neben Aluminium werden aber auch höher-

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16 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

schmelzende Werkstoff e wie Stahl und

Eisen in den insgesamt drei Schmelzöfen

(induktions- bzw. widerstandsbeheizt)

verarbeitet. Die dafür erforderlichen Gieß-

formen werden dabei hausintern gefertigt.

Für die Herstellung metallischer Dauer-

formen steht der hochmoderne Maschi-

nenpark des IFQ zur Verfügung. Verlorene

Formen können neben den klassischen

Verfahren auch durch additive Fertigungs-

technologien hergestellt werden, wodurch

sich weitere Möglichkeiten hinsichtlich

der geometrischen Komplexität der zu

fertigenden Teile eröff nen. Verschiedene

kunststoff verarbeitende Rapid-Prototy-

ping-Anlagen kommen hier für eine sehr

fl exible und kostengünstige Fertigung

abformbarer Gießmodelle zum Einsatz.

Ergänzt wird die Ausstattung generativer

Fertigungsanlagen durch eine SLM/LMF

Rapid Prototyping Anlage (Typ Trumpf

TruPrint 1000), die den Direktdruck metal-

lischer Werkstoff e ermöglicht.

Zur Sicherstellung reproduzierbarer

Parameter während des Gießprozesses

verfügt das Gießereilabor über eine selbst

konzipierte automatisierte Kokillenschließ-

anlage sowie eine automatische Dosierein-

richtung. Zudem stehen für spezielle An-

wendungen bzw. Forschungsfragen eine

Vakuumdiff erenzdruckanlage sowie seit

Kurzem eine Spritzgießmaschine (Typ EN-

GEL e-motion 50/30 tl) zur Verfügung. Typi-

sche Neben- und Folgeprozesse, wie bspw.

die Wärmebehandlung der Gussteile, wer-

den ebenfalls mit modernen Anlagen rea-

lisiert.

Das bereichsinterne Simulationslabor ist

mit den drei So� warelösungen FLOW-3D,

ProCast und WinCast für die Simulation

gießtechnologischer Prozesse ausgestattet.

Es ermöglicht somit die anforderungsge-

rechte Auslegung bevorstehender Gießpro-

zesse und bietet für nahezu jede gießtech-

nologische Fragestellung eine passende

Lösung.

Vor dem Hintergrund einer wissen-

scha� lichen Bewertung der gewählten

fertigungstechnischen Maßnahmen ver-

fügt der Bereich sowohl über ein eigenes

Metallografi elabor als auch über ein Prüfl a-

bor zur Härtemessung und Feststellung der

statischen Bauteilfestigkeiten, die auf der

Warm-/Kaltzugmaschine unter einem Tem-

peratureinfl uss von bis zu 1 000 °C ermittelt

werden können. Neben den konventionel-

len spanenden oder erosiven Methoden

kann die Entnahme der zu untersuchenden

Gussteilproben auch unter Einsatz einer

Wasserstrahlschneidanlage (Typ Flow

Mach 2) erfolgen, durch deren Verwendung

präparationsbedingte Gefügebeeinfl ussun-

gen auf ein Minimum reduziert werden.

Durch die enge Zusammenarbeit mit

dem Institut für Werkstoff - und Fügetech-

nik (IWF) kann das IFQ, falls erforderlich,

zusätzlich auch auf die Anlagen für die zy-

klische und die zerstörungsfreie Prüfung

sowie auf verschiedene Computertomogra-

fen zurückgreifen. Ein Nanotom S180 er-

möglicht dabei eine dreidimensionale Auf-

lösung von ca. 1 μm.

Praxisorientierte Lehre und Forschung

Von den Aktivitäten und der Ausstattung

des Bereiches sollen auch die Studierenden

profi tieren. Neben der Vermittlung theo-

retischer Grundlagen ist es der Fakultät

daher besonders wichtig, die Studierenden

durch praxisorientierte Lehrinhalte opti-

mal auf ihr bevorstehendes Berufsleben

in Wirtscha� oder Wissenscha� vorzube-

reiten. Die Meinung von Professor Rüdiger

Bähr ist dahin gehend eindeutig: »Es kann

nicht sein, dass wir in den Vorlesungen und

Seminaren über Gießen und Gussteile spre-

chen, die Studierenden aber noch nie ein

Gussteil in der Hand gehalten, geschweige

denn hergestellt haben.« Jeder Studierende

muss daher in einer der zahlreichen vor-

lesungsbegleitenden Übungen eine verlo-

rene Form anfertigen und ist anschließend

beim Abguss des dazugehörigen Gussteils

dabei. Ziel ist es, ein besseres Verständnis

für Konstruktionsdetails wie bspw. An-

schnitt- und Speisersystem sowie für die

einzelnen Fertigungsabläufe zu schaff en.

Gemeinsam mit den Seminarleitern erfolgt

im Nachgang die gemeinsame Begutach-

tung der gegossenen Teile einschließlich

der Fehleranalyse.

Zurzeit ist die Gießereitechnik in neun

Vorlesungsreihen vertreten, zu denen u. a.

die Grundlagen der Fertigungstechnik, die

Hochtechnologie, die energieeffi ziente Pro-

duktion sowie die Digitale Produktionstech-

nik zählen. Professor Bähr ist dabei wichtig,

dass sich auch aktuellen Themen, wie der

Nachhaltigkeit oder der Digitalisierung

bzw. Industrie 4.0, angenommen wird – und

das nicht nur im Bereich der Forschung,

sondern bereits in der Lehre. Das funktio-

niert u. a. durch die Erstellung und Nutzung

von PodCasts, die ergänzend zu den Lehr-

veranstaltungen wichtige Lehrinhalte noch

einmal aufgreifen und der vertiefenden

Wissensvermittlung dienen, mit dem Ziel,

die Lehre attraktiv und informativ aufzu-

bereiten und einen Teil der angebotenen

Ein Student untersucht das Gefüge von Aluminiumguss im Metallografi elabor. Fotos (3): OVGU

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17MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Lehrinhalte fl exibel für unterwegs anbie-

ten zu können. Mit dem aktuellen Semester

ist zudem der neue Studiengang »Elektro-

mobilität« gestartet, zu dem der Bereich Ur-

und Umformtechnik in den kommenden

Semestern ebenfalls Vorlesungen zur Gie-

ßereitechnik beisteuert.

Forschungsschwerpunkte

Im Hinblick auf die Forschungsprojekte,

von denen einige detailliert nachfolgend

vorgestellt werden, steht vor allem die Pra-

xisrelevanz im Vordergrund. Daher werden

nahezu alle Forschungsprojekte in Koope-

ration mit Industriepartnern durchgeführt.

Die Projekte spiegeln eine hohe Vielfalt wi-

der, wobei die Simulation ein großes Feld

abdeckt. Dazu gehören bspw. die Simula-

tion der in den Flügeln des renommierten

Piano-Herstellers Steinway & Sons verbau-

ten Gussplatten, die Simulation komplexer

Verbund-Schleudergießprozesse oder die

simulationsgestützte Entwicklung und

Auslegung neuer Schmelzöfen. Neben der

Simulation ist ein weiteres Feld die Pro-

zessentwicklung. In einem Verbundprojekt

mit der Daimler AG wird derzeit an einem

vakuum- und ultraschallunterstützten

Gießverfahren von Metal-Matrix-Compo-

sites geforscht. Auf diese Weise sollen die

bereits vorhandenen Kompetenzen zur

Herstellung von Werkstoff verbunden um

die Herstellung und Verarbeitung von Ver-

bundwerkstoff en (Composite) ergänzt wer-

den. Weitere Ansätze befassen sich mit der

gezielten Gefügebeeinfl ussung von Leicht-

metallkomponenten durch den Einsatz

von Ultraschall oder der automatisierten

qualitativen Bewertung der Auswirkungen

von Porosität auf ein Gussteil auf Basis von

(Inline)-CT-Daten. Ergänzt wird Letzteres

durch umfangreiche Untersuchungen zu

den Auswirkungen einer aktiven Ent- und

gezielten Aufgasung von Aluminium-

schmelzen.

Auf dem Feld der additiven Fertigung

decken die gegenwärtigen Forschungsak-

tivitäten gängige Anwendungsbereiche zur

Prototypenfertigung bzw. der Unterstüt-

zung gängiger Fertigungsverfahren bis hin

zu einer engen Zusammenarbeit mit den

Fakultäten der Humanmedizin ab. Dabei

werden Ansätze und Möglichkeiten zur Fer-

tigung individuell auf die Patienten zuge-

schnittener und biokompatibler Prothesen

erforscht. Hinzu kommt die Fertigung spe-

zieller Komponenten und Sonderlösungen

für innovative medizinisch/biologische Ap-

paraturen, wie bspw. eines Bioreaktors zum

Züchten von Herzmuskelzellen oder die

Vorbereitung komplizierter chirurgischer

Eingriff e durch den dreidimensionalen

Direktdruck patientenindividueller Opera-

tionsmodelle.

Ein noch junger, jedoch stetig wachsen-

der Forschungsbereich ist die Energieeffi -

zienz und Nachhaltigkeit gießtechnologi-

scher Prozesse. Das auf diesem Gebiet erste

Projekt zur energetischen Optimierung

von Wärmebehandlungsprozessen wurde

bereits erfolgreich abgeschlossen, wobei

enorme Einsparpotenziale nachgewiesen

werden konnten. Dass dieser neue For-

schungszweig ein enormes Potenzial birgt,

zeigt das jüngste Projekt, das auf eine Neu-

gestaltung sämtlicher Prozessstufen der

Schmelzebereitstellung und in diesem Kon-

text zugleich auf eine energetisch optimier-

te Logistik abzielt. Die digitale Vernetzung

aller relevanten Fertigungsabläufe, insbe-

sondere in mittelständischen Gießereien,

soll dabei kün� ig eine Neuausrichtung der

derzeit vielerorts noch konservativen Pro-

zessgestaltung ermöglichen.

Bei allen Projekten stehen praxistaug-

liche Lösungen im Vordergrund, die sich den

heutigen und zukün� igen fertigungstech-

nischen Herausforderungen annehmen. Im

Sinne einer ständigen Weiterentwicklung

der bisherigen Forschungsaktivitäten aber

auch in Hinsicht auf die Anbahnung neu-

er wissenscha� licher Projekte freuen wir

uns über alle Gelegenheiten, unser Koope-

rationsnetzwerk zu erweitern. Mit großer

Freude sehen wir den zukün� igen Aufga-

ben entgegen, denen wir uns gemeinsam

mit langjährigen vertrauten aber auch mit

neuen Partnern stellen werden.

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Institut für Fertigungstechnik und

Qualitätssicherung (IFQ)

apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Rüdiger Bähr

Leiter Bereich Ur- und Umformtechnik

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. +49 (0) 391 67-58315

[email protected]

www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT.html

ANZE

IGE

Additive Fertigung eines Modells.

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18 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Hoch belastbare Aluminium-Gussteile

durch den gezielten Einsatz von UltraschallDipl.-Ing. Ingo Horn | Geschä� sführer ENA - Elektrotechnologien und Anlagenbau GmbHDipl.-Ing. Norbert Stein | Geschä� sführer LGL Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbHEric Riedel M.Sc., Dr.-Ing. Stefan Scharf | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | IFQ

Bereits heute sehen sich der Mobilitätssek-

tor aber auch der Maschinenbau mit zu-

nehmend steigenden Ansprüchen an die

gefertigten Komponenten konfrontiert. Vor

diesem Hintergrund sind neue, innovative

Fertigungsverfahren unabdingbar, um das

Potenzial der eingesetzten Werkstoff e ef-

fektiver auszuschöpfen und die Belastungs-

fähigkeit der immer komplexer werdenden

Bauteile zu erhöhen. Dies gilt insbesondere

für den Leichtbauwerkstoff schlechthin: Alu-

minium (Al) und seine Legierungssysteme.

Aufgrund ihrer vergleichsweise geringen

Dichte, verknüp� mit je nach Legierungssys-

tem fl exibel an den Einsatzfall anpassbaren

mechanischen Eigenscha� en (von duktil bis

hochfest), erfreuen sich Al-Legierungen ho-

her Beliebtheit und werden an den verschie-

densten Stellen eingesetzt. Deshalb müssen

schon bei der Gussteilfertigung die Weichen

für die fi nalen mechanischen Eigenscha� en

eines Bauteils gelegt werden.

Gemäß dem kausalen Zusammenhang

»schnelle Abkühlung – feines Gefüge – gute

mechanische Eigenscha� en« stehen z. B. bei

den klassischen Schwerkra� gießverfahren

insbesondere die mechanischen Eigenschaf-

ten der speisernahen zuletzt erstarrenden

Bereiche denen im übrigen Gussteil nach.

Eine Lösung, dies zu ändern und Homo-

genität hinsichtlich der Gefügeverteilung

und der mechanischen Eigenscha� en zu

erreichen, ist der Einsatz von Ultraschall

(US-) (hochfrequente mechanische Schwin-

gungen und damit starke Druckschwan-

kungen) während der Erstarrung. Die mit

der Behandlung einhergehenden Eff ekte

der Kavitation (Entstehung, Wachstum und

Implosion kleiner Bläschen) und die sog.

akustische Strömung führen zum einen zu

einer Zerschlagung bereits erstarrter Ge-

fügestrukturen und somit zur Ausprägung

feinerer Gefügebestandteile. Zum anderen

bewirkt die akustische Strömung einen Mas-

se- und Wärmetransport, der ständig wär-

mere Schmelze aus dem Gussteilzentrum

an die Randbereiche transportiert. Daraus

resultiert eine homogenere Temperaturver-

teilung innerhalb des Gussteils, was wiede-

rum zu einer Reduzierung des Temperatur-

gradienten in der Schmelze und zu einer

insgesamt rascheren Abkühlung führt.

Die größten Herausforderungen für eine

weitreichende industrielle Implementie-

rung dieser Technologie sind bislang das

limitierte behandelbare Schmelzevolumen

sowie die Schwierigkeit der Simulation der

hochfrequenten Bewegungsabläufe und

der damit verbundenen komplexen physi-

kalischen Eff ekte wie Kavitation und akus-

tische Strömung.

Gemeinsam haben es sich die ENA GmbH,

die Leichtmetallgießerei Bad Langensalza

GmbH (LGL) und die Otto-von-Guericke-Uni-

versität Magdeburg (OVGU) zur Aufgabe ge-

macht, eine Methode zu entwickeln, mit der

die Ultraschallbehandlung industriell sinn-

voll genutzt werden kann. Im Rahmen des

vom BMWi geförderten AiF-Vorhabens EmU-

SIG (ZF4105807EB6) wurde seitens der ENA

GmbH eine Anlagentechnologie entwickelt,

die eine Ultraschallbehandlung der erstar-

renden Schmelze durch den Speiser ermög-

licht. Der OVGU oblag in diesem Konsortium

zum einen die umfassende Simulation der

Ultraschallbehandlung sowie die Erprobung

der Anlage und die Auswertung von Proben

im Labormaßstab. Die LGL trat im Projekt als

Anwender auf, der die Anlage unter serien-

nahen Bedingungen erprobte.

Im Rahmen des kürzlich abgeschlossenen

Projekts konnte gezeigt werden, dass die mit

der Anlage der ENA GmbH durchgeführte Ul-

traschallbehandlung insbesondere für groß-

volumige Bauteile zu einer deutlichen Modi-

fi zierung des Gefüges und letzten Endes zu

einer beträchtlichen Erhöhung der mecha-

nischen Eigenscha� en führt, allen voran der

Zugfestigkeit. In Zukun� könnten auf diese

Weise höher belastbare Gussteile oder gerin-

gere Wandstärken realisiert werden.

Elektrotechnologien und Anlagenbau GmbH

Industriestraße 3 | 39443 Atzendorf

[email protected] | www.ena-mbh.de

Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbH

[email protected]

www.die-komplettgiesserei.de

OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik

[email protected]

www.ovgu.dewww.ifq.ovgu.de/Bereich_UT

ANZE

IGEUltraschallanlage zur Optimierung des Al-Guss-

gefüges während der Abkühlung. Bild: ENA GmbH

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19MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Motivation

Während des Gießprozesses entstehen Tem-

peraturgradienten im Werkzeug, die in Re-

lation zu Konstruktion, Lagerung und Ma-

terialeigenscha� en unterschiedlich lokale

Spannungszustände in den Formteilen her-

vorrufen. Daraus resultieren o� Verformun-

gen der Formteile, die sich infolge des Ferti-

gungsprozesses auf das Gussteil auswirken.

Eine prozessbasierte technische sowie tech-

nologische Steuerung der Einhaltung von

Form- und Maßtoleranzen von Gussteilen

trägt dazu bei, nachgelagerte kostenintensi-

ve Korrekturoperationen und Mehraufwand

einzusparen. Darüber hinaus wird für eine

erhöhte Prozesssicherheit gesorgt und das

Potenzial von Materialschonung und War-

tungsfreundlichkeit wird gesteigert.

Numerische Untersuchungen

Anhand vereinfachter Geometrien wurden

thermische, konstruktive und werkstofft ech-

nische Lösungen zur Verzugs reduzierung

mit der kommerziellen So� ware MAGMA-

so� numerisch berechnet und bewertet. In

Anlehnung an ein Serienwerkzeug, bei der

größtenteils zum Seriengussteil referenziert

wurde, konnte ein Versuchsmodell im CAD

Verzugsreduzierter Lösungsansatz von

Formteilen im Schwerkra� -Kokillengieß-

verfahrenDipl.-Ing. Robert Krause | Laempe Mössner Sinto GmbH (ehemals Doktorand Volkswagen AG – Komponenten Werkzeugbau Standort Braunschweig)Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)

abgeleitet werden. Dabei kam eine segmen-

tierte Versuchskokillenvariante, die nach

Nutzwertanalyse und nach dem größten

Verzugs reduzierungspotenzial gewählt wur-

de, als die eff ektivste Lösung zum Einsatz.

Mithilfe einer Simulationskopplung zwi-

schen MAGMAso� und ABAQUS CAE wurde

diese Variante strukturmechanisch unter-

sucht und zur baugleichen konventionellen

Variante verglichen. Im konventionellen

Versuchsaufb au wurde ein Verzug in Form

einer Durchbiegung in positiver z-Richtung

errechnet und damit ein korrelierendes Ver-

formungsverhalten zur Serie abgebildet. Sei-

tens der segmentierten Variante wurde der

Verzug um ca. 50 Prozent in der Simulation

rechnerisch reduziert.

Experimentelle Untersuchungen

Auf Basis des vereinfachten Versuchs-

modells wurde ein konventioneller und

ein segmentierter Versuchskokillenaufb au

angefertigt und experimentell untersucht.

Temperaturen und Zykluszeiten, insbeson-

dere Schmelze- und Werkzeugtemperatur

sowie Erstarrungs- und Abkühlzeit, wurden

vom Serienprozess übernommen. Direkt

nach Gussteilentnahme wurden mithilfe

des optischen Messsystems ATOS Triple Scan

der GOM GmbH die Kavitäts- und Dichtfl ä-

chen vermessen. Diese Messmethode kam

auch schon während der Untersuchungen

am Serienwerkzeug zum Einsatz. Resultat

ist eine triangulierte Netzoberfl äche, die in

entsprechender Ausrichtestrategie zu ande-

ren Oberfl ächen verglichen werden kann.

Dazu zählen auch formatierte Oberfl ächen

aus den Simulationsergebnissen. Die Re-

sultate der Realversuche bestätigen die Si-

mulationsergebnisse. Im konventionellen

Versuchskokillenaufb au stellte sich eine

Durchbiegung in positiver z-Richtung ein,

dessen maximale Abweichung in der seg-

mentierten Variante um mehr als 80 Prozent

reduziert wurde.

Ergebnisse und Nutzen

Neben weiteren Vorteilen, die eine Seg-

mentierung von konventionellen Formtei-

len im Schwerkra� -Kokillengießver fahren

verspricht, bietet diese eine gebräuchliche

Alternative zur Verzugsreduzierung von

dünnwandigen und großfl ächigen Kokillen-

konzeptionen. Eine Verifi zierung der simula-

tionstechnischen Erkenntnisse, bei der eine

Verzugsreduzierung von mehr als 50 Prozent

durch die Segmentierung erreicht werden

kann, konnte in den experimentellen Ergeb-

nissen nachgewiesen werden. Gleichzeitig

konnte zur Simulationskopplung ein Work-

fl ow abgeleitet werden, der zu einer prädik-

tiven strukturmechanischen Berechnung für

zukün� ige Werkzeugkonzepte im Schwer-

kra� -Kokillengießverfahren angewendet

werden kann.

Dipl.-Ing. Robert Krause

Tel. +49 (0) 7622 680-292

Funk +49 (0) 173 2159210

[email protected] der Versuchskokille mit konventioneller und

segmentierter Variante. Grafi ken (2): Robert Krause

GOM-Messergebnisse der numerischen und experi-

mentellen Untersuchungen. ANZE

IGE

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20 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Lösungen für eine energieeffi ziente

Fertigung in Leichtmetall-Gießereien

OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik

www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT

promeos GmbH, Nürnberg

www.promeos.com

Fraunhofer IFF Magdeburg

www.iff .fraunhofer.de

Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbH

www.die-komplettgiesserei.de

Die Fragestellung nach einer energieef-

fi zienten und nachhaltigen Fertigung ist

für die kün� ige Wettbewerbsfähigkeit von

Unternehmen der metallverarbeitenden

Industrie von elementarer Bedeutung. Das

Grundlegend wurde in diesem Kontext

eine innovative Brennertechnologie ent-

wickelt, die entgegen bisher bekannter

Lösungen die Qualität eines Oberfl ächen-

brenners sowie die Effi zienz eines Frei-

schöpfenden Gießplätze transportiert wird

und hier die bisher üblichen Warmhalteö-

fen substituiert. Durch den Einsatz eines

solchen volltranspor tablen Schmelz- und

Warmhaltesystems entfallen mindestens

Forschungsvorha-

ben »ETAL« verfolgt

in diesem Kontext

das Ziel, über die

gesamte Prozess-

kette der Leichtme-

tallgusserzeugung

hinweg den erfor-

derlichen Primär-

energieeinsatz und

damit auch die

emittierten Schad-

stoff e signifi kant zu

reduzieren, gleich-

zeitig sowohl Gussqualität als auch Ferti-

gungsfl exibilität deutlich zu erhöhen (was

der Reduktion des spezifi schen Energie-

einsatzes entspricht) und somit in Summe

sowohl die Fertigungskosten zu senken als

auch die Umwelt zu schonen.

Realisiert werden soll dieses ambitio-

nierte Vorhaben durch einen konzeptionel-

len Umbruch in der Schmelzeversorgung

und einem damit einhergehenden Abbau

wesentlicher aktuell bestehender Restrik-

tionen in der Materialfl usslogistik.

Basierend auf der Entwicklung neu-

artiger Anlagenkomponenten, die eine

Zusammenlegung der bislang notwendi-

gen Prozessschritte »Metall schmelzen«

– »Schmelze transportieren« – »Metall

warmhalten« zu nun lediglich einem Pro-

zessschritt »Metall dezentral und voll-

transportabel einschmelzen und konti-

nuierlich warmhalten« ermöglichen, wird

kün� ig eine komplette Reorganisation der

Materialfl üsse sowie der generellen Ferti-

gungslogistik in der Gießerei angestrebt.

fl ammenbrenners mit vorgewärmter Ver-

brennungslu� erreicht und somit durch

eine effi zientere Nutzung des Energie-

trägers Gas eine nachhaltige Wärmebe-

reitstellung mit elektrischer Regelgüte,

jedoch zu den niedrigeren Gaspreisen, er-

möglicht. Eine weitere Effi zienzsteigerung

wird durch die Rückführung und Wieder-

verwertung der prozessintern anfallenden

Hochtemperaturabwärme zur Verbren-

nungslu� vorwärmung erzielt.

Als zentrale konzeptionelle Innovation

wird diese ökologisch sinnvoll erzeugte

Wärmeenergie kün� ig in einer neu entwi-

ckelten und mit der beschriebenen Bren-

nertechnologie beheizten Dockingstatio-

nen bereitgestellt und hier sowohl zum

Zweck des Aufschmelzens als auch zum

Warmhalten des Gussmaterials an mobi-

le Tiegelpfannen abgegeben. Als Tiegel-

pfanne wird dabei ein robustes isoliertes

Transportgefäß mit integriertem Tiegel be-

zeichnet, das wiederum nach dem Prinzip

einer Thermoskanne direkt an die wert-

zwei Umfüllpro-

zesse, wodurch die

Bildung der für die

Gussqualität äu-

ßerst schädlichen

Oxide signifi kant

reduziert wird. Des

Weiteren eröff nen

sich durch den in-

novativen Konzept-

ansatz insbesonde-

re auch aus Sicht

der Produktions-

planung und der

Fertigungslogistik komplett neue Möglich-

keiten für die Gestaltung der innerbetrieb-

lichen Materialfl üsse, was eine erhebliche

Senkung der Kreislauf materialquote und

damit ebenfalls die Senkung des indirekten

Energieverbrauchs erwarten lässt.

ANZE

IGE

Dr.-Ing. Stefan Scharf, Eric Riedel M. Sc., Dipl.-Ing. Wolfgang König | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)Dr.-Ing. Jochen Volkert, Dipl.-Ing. Jörg tom Felde | promeos GmbHDipl.-Ing. Marc Kujath | Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg, Logistik- und FabriksystemeDipl.-Ing. Norbert Stein, Dipl.-Ing. Hagen Stein | Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbH

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21MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Seit einigen Jahren ist die zunehmende Ent-

wicklung besonders harter und verschleiß-

fester Aluminium (Al)-Verbundwerkstoff e zu

beobachten. Der Einsatz von Leichtbauteilen

aus Aluminium-Matrix-Kompositen (AMC –

Aluminium Matrix Composite) bietet bspw.

im Vergleich zu herkömm lichen Bauteilen

aus Stahl oder Gusseisen bis zu 62 Prozent

Gewichtseinsparung. Ein weiterer Aspekt

für die vielen Forschungsbemühungen auf

diesem Gebiet ist die starke Reduzierung

von Partikelemissionen aus Bremsabrieb,

da an einer AMC-Bremsscheibe gar kein und

am Bremsbelag ein bis zu 1/8 reduzierter

Abrieb erzeugt wird. Die Werkstoffk lasse der

partikelverstärkten Metall-Matrix-Verbund-

werkstoff e (MMC – Metal Matrix Composite)

stellt daher eines der aktuellen Forschungs-

gebiete des Bereichs für Ur- und Umform-

technik des Instituts für Fertigungstechnik

und Qualitätssicherung dar. Im Fokus stehen

dabei die Entwicklung neuer serientaug-

licher Gießverfahren zur Herstellung parti-

kelverstärkter Verbundwerkstoff e sowie die

Modifi kation der Grenzfl äche zwischen dem

Matrixmaterial und der Verstärkungsphase.

Im Rahmen eines durch das BMWi ge-

förderten ZIM-Projekts wurde ein ultra-

schallunterstütztes Vakuumgießverfahren

entwickelt, das die wirtscha� liche und pro-

zesssichere Herstellung von hochverschleiß-

festen Al-Leichtbauteilen aus μ-partikelver-

stärkten Aluminium-Matrixkompositen in

einem serientauglichen Produktionsprozess

ermöglichen soll. Dabei stand die Entwick-

lung der Anlagen- und Steuerungstechnik

zur Herstellung partikelverstärkter AMC-

Bauteile im Fokus. AMC ist ein meist mittels

Keramik verstärkter Al-Verbundwerkstoff ,

bei dem die metallische Matrix in einer für

den jeweiligen Anwendungsfall speziell an-

gepassten Al-Legierung vorliegt. Für die Ke-

ramikpartikel wird neben Aluminiumoxid

Hochverschleißfeste Aluminiumver-

bundwerkstoff e für den Leichtbau

(Al2O

3) vorrangig Siliciumcarbid (SiC) ein-

gesetzt, da es neben der hohen Härte eine

geringe Dichte sowie einen geringen Wär-

meausdehnungskoeffi zienten aufweist. Die

prozessrelevanten Entwicklungsschritte des

neu entwickelten Gießverfahrens waren die

Zuführung, eine vollständige Benetzung so-

wie eine homogene Dispersion der Partikel

in der Al-Schmelze. Für die Benetzung der

Partikel mit der Al-Schmelze ist die Oberfl ä-

chenenergie der Partikel eine der wichtigs-

ten Materialkenngrößen. Diese bestimmt, ob

die Grenzfl äche der Partikel durch fl üssiges

Aluminium benetzt wird. Der Grenzfl ächen-

kontakt zwischen einer Al-Schmelze und z. B.

einer SiC-Oberfl äche weist unter Atmosphä-

re einen Benetzungswinkel > 90° auf, was als

unbenetzt einzuordnen ist. Um die Benetz-

barkeit der eingesetzten Partikel und damit

die Qualität der daraus produzierten AMC zu

verbessern, verläu� das gesamte Verfahren

unter Feinvakuum. Innerhalb der Anlage

werden die Keramikpartikel kontinuier-

lich mit der Al-Schmelze vermengt und an-

schließend mithilfe einer mehrfach hinter-

einander gelagerten Ultraschallbehandlung

vollständig benetzt sowie homogen verteilt.

Die schmelzmetallurgische Werkstoff -

handhabung des Verbundwerkstoff s er-

möglicht eine endkonturnahe Fertigung

der Bauteile, was im Vergleich zu alternati-

ven Verfahrensmethoden, wie dem Sprüh-

kompaktieren, erhebliche (Werkzeug-)

Kostenvorteile aufweist. Bis zu einem Ver-

stärkungsanteil von ca. 20 Vol.-% können

AMC-Legierungen nach aktuellem Stand

der Technik prozesssicher hergestellt wer-

den. Die entsprechenden Herstellungsver-

fahren sind jedoch für größere Stückzahlen

wirtscha� lich nicht einsetzbar. Um die Ver-

schleißfestigkeit der AMC-Bauteile weiter

steigern zu können, soll die Herstellung von

derartigen Kompositbauteilen mit einem

Verstärkungsanteil von ca. 35 Vol.-% auch

für große Stückzahlen möglich und wirt-

scha� lich werden. Dies ermöglicht z. B. die

Herstellung von AMC-Bremsscheiben als

Leichtbaualternative (mit und ohne Belüf-

tung) für Hybrid- und Elektrofahrzeuge.

Neben der Entwicklung neuer Gießver-

fahren für die Herstellung von MMC-Werk-

stoff en wird die Modifi kation der Grenzfl ä-

che zwischen dem Matrixmaterial und der

Verstärkungsphase Inhalt der nächsten For-

schungsaktivitäten auf diesem Gebiet sein.

Die Verbesserung der Oberfl ächenenergie

der Partikel sowie die Vermeidung inter-

metallischer Phasen, die sich negativ auf

die mechanischen bzw. die Korrosionseigen-

scha� en des Verbundwerkstoff s auswirken,

werden dabei besonders forciert.

Versuchsanlage für das vakuumunterstützte Gießen

und Ultraschallbehandeln von partikelverstärkten

Aluminiumlegierungen. Foto: OVGU

OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. +49 (0) 391 67-57131

[email protected]

www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT

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IGE

Christian Gawert M. Sc., Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)

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22 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Verschleißbeständige Gusseisenlegierungen

für thermoschockbelastete Walzen

Anforderungsgerechte Werkstoffent-

wicklung für Warmwalzprozesswalzen

In den Warmwalzstraßen treten die höchs-

ten Umformkrä� e in den vorderen Ge-

rüsten auf. Konventionelle Werkstoff e, z. B.

perlitisch-zementitisches oder azikuläres

Gusseisen, weisen aufgrund von stärkerer

sog. Brandrissbildung und fehlender Zä-

higkeit im Verlauf des Walzprozesses unter

bestimmten Walzbedingungen Schwächen

auf. Diese Brandrissbildung, die durch sehr

hohe Umformkrä� e und durch die techno-

logisch bedingte wechselnde Kühlung der

Walzen noch verstärkt wird, führt zu einem

hohen Verschleiß und damit zu geringeren

Walzleistungen sowie ggf. zu einem vorzei-

tigen Ausfall der Walzen. Insbesondere beim

Warmwalzen von hochlegierten Stählen tre-

ten im Vergleich zu un- bzw. niedriglegierten

Stählen wesentlich höhere Umformkrä� e

auf. Da diese Krä� e im relevanten Tempera-

turbereich zwischen 800 und 1 100 °C stark

temperaturabhängig sind, ist eine intensive

Abkühlung des Walzgutes durch die sonst

übliche Wasserkühlung der Walzen un-

erwünscht und kontraproduktiv, wobei die

klassischen Walzenwerkstoff e unter diesen

Bedingungen trotz ständiger Verbesserung

an ihre Grenzen stoßen. Angesichts dessen

besteht das Ziel des mit Mitteln des BMWi

geförderten Forschungsvorhabens (Pro-

gramm »Zentrales Innovationsprogramm

Mittelstand«) darin, einen auf Gusseisen

mit Kugelgraphit basierenden Werkstoff zur

Herstellung von Walzen mit den geforder-

ten mechanischen Eigenscha� en, d. h. einer

ausreichenden Bruchdehnung bei hoher

Härte und Zugfestigkeit sowie einer guten

Thermoschockbeständigkeit, zu entwickeln.

Eine auf das Zielgefüge spezifi sch eingestell-

te Wärmebehandlung und der Einsatz an-

forderungsbezogener Legierungselemente

sollen die Bildung eines bainitisch-auste-

nitisch-martensitischen Grundgefüges er-

möglichen. Die Walzenfertigung kann damit

zeit- und kosteneffi zient in einem statischen

vertikalen Gießprozess erfolgen.

Numerische Simulation des Gieß- und WalzprozessesEinen wesentlichen Aspekt des Forschungs-

projekts stellt die simulative Abbildung re-

levanter Teilprozesse der Walzenherstellung

sowie die spätere Verwendung im Walzwerk

dar. Die Herstellung der Walzen im stati-

schen Gießprozess soll mittels simulations-

technischer Methoden untersucht werden,

um bereits ab Beginn des Herstellungspro-

zesses eventuelle Gefügegradienten auf-

grund variierender Abkühlgeschwindig-

keiten eff ektiv detektieren zu können. Zur

Simulationsvalidierung werden gleichzeitig

die Abkühlungsgeschwindigkeiten, welche

die Gefügeentwicklung während der Wär-

mebehandlung maßgeblich beeinfl ussen, an

relevanten Stellen der Gusswalzen unter Ver-

wendung thermomesstechnischer Methoden

ermittelt. Dabei wird die Entwicklung eines

Berechnungsmodells zur Bestimmung der

Zugfestigkeit und der Härte der Walzen in

Abhängigkeit von den Abkühlbedingungen

während der Wärmebehandlung und Imple-

mentierung in die Simulationsso� ware ver-

folgt. Als Grundlage dafür dienen Zeit-Tem-

peratur-Umwandlungs (ZTU)-Schaubilder,

die unter Verwendung dilatometrischer und

metallographischer Untersuchungen erstellt

werden. Neben den Fertigungsprozessen

spielt die Simulation der Bauteilnutzungs-

phase eine bedeutende Rolle, um den aus

mehreren Zyklen bestehenden Walzprozess

hinreichend genau zu durchdringen. Ziel

soll die Identifi kation des zeitlichen und geo-

metrischen Temperaturverlaufs (siehe Ab-

bildung) und folglich der Thermoschockbe-

lastung unter Berücksichtigung spezifi scher

Walzparameter sowie der Walzenkühlung

sein. In Verbindung mit der mechanischen

Bauteilbelastung aufgrund des Umformvor-

gangs lassen sich somit Aussagen zur Quali-

fi kation der entwickelten Werkstoff e für den

Walzprozess generieren.

OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik

Tel. +49 (0) 391 67-57169

[email protected]

www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT

ANZE

IGESimulationsergebnis des Warmwalzprozesses im Längs- und Querschnitt nach 90 Sekunden;

gerendert nach Walzentemperatur [°C]. Grafi k: Martin Liepe M. Sc.

Martin Liepe M. Sc., Prof. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)Dr. Martin Schrumpf | Walzengießerei und Hartgusswerk Quedlinburg GmbHDr. Stephanie Duwe, Prof. Babette Tonn | Institut für Metallurgie, Technische Universität Clausthal

Page 23: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

23MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Steigerung der (Energie-)Effi zienz

durch DigitalisierungIndustrie 4.0 hält Einzug in mittelständischen Gießereien.

Obwohl aus einer Vielzahl wissenscha� li-

cher Abhandlungen hinreichend bekannt

ist, dass eine ungenaue Temperaturfüh-

An diese Problematik knüp� das For-

schungskooperationsprojekt »EvoMote«

zwischen der Hans Seifert Metallgießerei

GmbH, der 3DQR GmbH und des IFQ der

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

an. Ziel des Projekts ist es, eine voll ver-

netzte Monitoring-Technologie zur univer-

sellen, standardisierten, objektorientierten

Echtzeit-Erfassung, -Bewertung und -Über-

wachung von Hochtemperaturprozessen

zu entwickeln und zu implementieren.

Dadurch wird es kün� ig möglich sein,

sämtliche produktionsrelevanten Prozess-

informationen unter den extremen Bedin-

gungen einer Gießerei berührungslos und

direkt in Form einer In-situ-Analyse zu-

verlässig zu erfassen, sofort weiterzugeben

und im Sinne einer Steigerung der operati-

ven Effi zienz zu verarbeiten.

Neben den beabsichtigten kontinuier-

lichen Temperaturmessungen innerhalb

der einzelnen Prozessschritte (Schmelzen,

Transportieren, Warmhalten, Gießen) soll

die zu entwickelnde Technologie zudem

auch eine berührungslose Füllstandsüber-

wachung in den verwendeten Schmelz-

zu machen, gilt es jedoch zunächst, auf

Basis umfangreicher wissenscha� licher

Untersuchungen, exakt defi nierte ferti-

gungstechnologische Toleranzfenster zu

erforschen, innerhalb deren ein zuverlässi-

ger, qualitätsorientierter, gleichzeitig aber

auch fl exibler und agiler Fertigungsprozess

garantiert werden kann. Eine tiefgehende

mathematische Prozessmodellierung wird

schließlich eine ganzheitliche und verall-

gemeinerungsfähige Beurteilung der Kau-

salkette »Gießprozess« ermöglichen.

OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik

[email protected] | www.ifq.ovgu.de

3DQR GmbH

[email protected] | www.3dqr.de

Hans Seifert Metallgießerei GmbH

[email protected]

www.giesserei-sw.de

ANZE

IGE

Dr.-Ing. Stefan Scharf, Chris Michaelis M. Sc., Dipl.-Ing. Wolfgang König | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)Dipl.-Ing. Daniel Anderson | 3DQR GmbH || Dipl.-Ing. Burkhardt König | Hans Seifert Metallgießerei GmbH

rung sowohl in

Schmelz- als auch in

Warmhalteöfen zu

einem signifi kanten

Abfall der Schmel-

zequalität führt,

wird die Schmel-

zetemperatur im

betrieblichen Pro-

duktionsablauf viel-

fach nur rudimen-

tär, meist mittels

Thermoelementen

oder, sofern mög-

lich, unter Zuhilfenahme eines Infrarot-

Wärmemessgeräts ermittelt. Nicht selten

erfolgt die »Überwachung« der Schmelz-

guttemperatur nach wie vor auf der Basis

der Erfahrungen des Gießers. Mögliche Ab-

weichungen von der legierungsspezifi sch

empfohlenen Temperierung führen jedoch

häufi g zu einem Abbrand von Legierungs-

elementen, zu einer verstärkten Oxid- und

Schlackebildung bzw. zu einer inhomoge-

nen Keim- und Clusterbildung aufgrund

der Unterkühlung der Schmelze.

Vor dem Hintergrund stetig steigender

Energie- und Emissionspreise, unter dem

immensen Druck der vom Kunden gefor-

derten Gussqualität und nicht zuletzt auf-

grund der Tatsache des unvermeidbaren

Verlustes traditioneller handwerklicher

Erfahrungen der beschä� igten Gieße-

reifachkrä� e, ist die Entwicklung einer

praktikablen Technologielösung zu einer

durchgehenden, idealerweise vollvernetz-

ten Prozesstemperaturüberwachung not-

wendig, um eine erfolgreiche Wettbewerbs-

fähigkeit der deutschen Gießereiindustrie

auch kün� ig aufrechterhalten zu können.

und Warmhalteöfen

ermöglichen, um

so eine produktivi-

täts- und nachhal-

tigkeitsorientierte

Ofenchargierung

und Prozessführung

zu gewährleisten.

Um die erfass-

ten Prozessdaten

gezielt für eine in-

telligente Prozess-

steuerung nutzbar

Page 24: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

24 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Big Data meets Gießerei – wie Daten analyse

und künstliche Intelligenz helfen, etablierte

Industrieprozesse zu optimieren

Julian Feinauer (Geschä� sführer), Dr. Sebastian Finkel (Prokurist) | pragmatic industries GmbH

In Deutschland gibt es rund 300 Gießerei-

betriebe mit etwa 75 000 Beschä� igten. Gie-

ßereien zählen zu den traditionellen Unter-

nehmen im Maschinen- und Anlagenbau

und gehören daher zu den für Sachsen-An-

halt identifi zierten Leitmärkten. Obwohl das

Fertigungsverfahren Gießen zu den ältesten

Formgebungsverfahren zählt und weltweit

eingesetzt wird, sind in den Bereichen der

Gießereitechnik Lösungsansätze zur Imple-

mentierung der Digitalisierung in die Gie-

ßereimaschinen und den gesamten Prozess-

ablauf, auch bedingt durch die große Vielfalt

an Gießverfahren, Stückzahlen, Werkstoff en,

Formen und Prozessparameter bisher nur

als spezifi sche Varianten erprobt.

Die Digitalisierung der Wirtscha� im

Rahmen des Zukun� sprojekts »Industrie

4.0« stellt die Unternehmen vor umfassen-

de neue Herausforderungen und große

Aufgaben. Zugleich bieten sich zahlreiche

Chancen für die Sicherung der Wettbe-

werbsfähigkeit und die Erschließung wei-

terer Marktanteile.

Das in Barleben ansässige Unternehmen

Laempe Mössner Sinto GmbH hat gemein-

sam mit dem Start-up pragmatic industries

GmbH, das seit 2018 einen zweiten Stand-

ort in Magdeburg betreibt, ein Prozess- und

Maschinenzustandsüberwachungssystem

für Kernschießmaschinen entwickelt, um

die Digitalisierung in den Gießereien maß-

geblich voranzutreiben. Dabei wollen die

beiden Unternehmen in Zusammenarbeit

mit dem Institut für Fertigungstechnik und

Qualitätssicherung (IFQ) der Otto-von-Gue-

ricke-Universität Magdeburg in Zukun� fol-

gende Themen adressieren:

Online-Monitoring der Maschinenkom-

ponenten-Verschleißzustände im Betrieb

Integration von zusätzlicher Sensorik in

Kernschießmaschinen zur Verbesserung

des Prozesswissens durch die multisenso-

rische Erfassung der erweiterten Prozess-

bedingungen

Vorhersagende Wartungsplanung und In-

standhaltung (Predictive Maintenance)

Steigerung des Automatisierungsgrads

durch den Einsatz von Methoden der

Künstlichen Intelligenz zur Optimierung

der Prozessbedingungen, der Produkt-

güte und des Maschinengesamtprozesses

Bei großen Stückzahlen und Großserien,

z. B. in der Automobil- und Nutzfahrzeug-

industrie, bei Berg- und Tagebauausrüstun-

gen, in der Energie- und Elektrotechnik,

beim Schienen- und Waggonbauguss, bei

Industriearmaturen sowie beim Maschi-

nenbauguss setzt man aus ökonomischen

Gründen zumeist das maschinelle Verfah-

ren des Kernschießens zur Kernherstellung

ein. Die hierbei herrschenden Bedingungen

werden durch die sensorische Erfassung

funktions- und prozessrelevanter Kenn-

größen maschinensteuerungsseitig geführt

und bestimmen die Form und Güte des

Endprodukts Sandkern. Hierbei orientiert

sich die Prozessführung zum einen am Er-

fahrungswissen der Technologen und Ma-

schinenbediener und zum anderen an idea-

lisiertem Prozesswissen, das die komplexen

physikalischen und chemischen Prozesse

jedoch nur eingeschränkt abbildet und Ein-

fl uss nehmende Faktoren wie Umweltbe-

dingungen außer Acht lässt.

Da jedoch Inspektionen und Wartungen

prozessbedingt nur außerhalb der laufen-

den Produktion stattfi nden können und zu-

dem die Produktion an sich unterbrechen,

haben diese Vorgänge einen wesentlichen

Einfl uss auf die Gesamtanlageneff ektivität

(OEE) und sollten im Idealfall nur geplant

durchgeführt werden. Mit genauer Planung

können die nötigen Zeitfenster durch ent-

sprechende Arbeitsvorbereitung minimiert

werden. Bei ungeplanten Wartungen ist

neben einem längeren Stillstand außerdem

eine Einschränkung vor- oder nachgela-

gerter Prozesse zu befürchten sowie unbe-

schä� igtes Personal bzw. unnötig betriebe-

ne Infrastruktur.

Um diesen und weiteren Herausforde-

rungen zu begegnen, ergeben sich durch das

Aufk ommen von Methoden zur Verarbei-

tung großer Datenmengen (Big Data) sowie

den Einsatz von künstlicher Intelligenz

(KI) ganz neue Ansätze. Geplant ist daher

die Entwicklung eines maßgeschneiderten

echtzeitfähigen Maschinenmanagersys-

tems zur komplexen Zustandsüberwachung

(Erkennung und Informationsanalyse über

den Verschleißzustand und anliegender

Fehlermeldung einzelner Bauteile/Funk-

tionsgruppen) und zur intelligenten Steue-

rung von Kernschießmaschinen.

Einen großen Schritt in diese Richtung

haben die Unternehmen Laempe Möss-

ner Sinto GmbH und pragmatic industries

GmbH durch die gemeinsame Entwicklung

eines Prozess- und Maschinenzustands-

überwachungssystem gemacht. Dieses Sys-

tem ermöglicht es, alle relevanten Maschi-

nen-, Umwelt- und Steuerungsparameter

sowie weitere Einfl ussgrößen in hoher zeit-

licher Aufl ösung auszulesen und zu über-

wachen. Zusammen mit den Kernschieß-

maschinen der Laempe Mössner Sinto

GmbH wird das System aktuell intensiv

getestet und ist bei ersten Kunden schon im

Einsatz.

Die Menge und Aufl ösung der Daten, die

hierbei generiert werden, liegt weit über

dem, was im industriellen Umfeld bisher

üblich ist. Damit bieten sich völlig neue

Möglichkeiten, die oben genannten Frage-

stellungen zur besseren Prozesskontrolle

und Steuerung sowie der prädiktiven War-

tung datenbasiert zu beantworten.

Page 25: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

25MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Die pragmatic industries GmbH ist ein junges

IT Start-up mit Sitz in Nürtingen (Baden-Würt-

temberg) und Magdeburg, das sich mit Digi-

talisierungslösungen für Maschinen und An-

lagen beschä� igt. Das seit 2017 bestehende

Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, mo-

derne Methoden der Datenanalyse (Big Data)

sowie der künstlichen Intelligenz (KI) auf in-

dustrienahe Problemstellungen anzuwenden.

Die Laempe Mössner Sinto GmbH ist ein

international tätiger sowie ökonomisch und

technologischer Marktführer auf den Gebie-

ten der Kernherstellung und der Produktion

von Kernschießmaschinen. Durch seine jahr-

zehntelange Erfahrung und kundennahe Pro-

duktentwicklung erlangte es fundamentales

Prozesswissen und hochkarätige Expertisen

in allen für die Produkte relevanten Bran-

chen, das Gießereiwesen der produzierenden

Industrie.

Das Institut für Fertigungstechnik und

Qualitätssicherung der Otto-von-Guericke-

Universität Magdeburg forscht beständig

in Kooperation mit Partnern aus der Indus-

trie im Rahmen von studentischen Arbeiten

und Forschungsprojekten nach innovativen

Lösungen für industrielle Probleme. Der Be-

reich für Ur- und Umformtechnik steht seit

2004 unter der soliden und konstanten Lei-

tung von Herrn apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing.

E. h. Rüdiger Bähr.

pragmatic industries GmbH

Zementwerk 1 | 72622 Nürtingen

Tel. +49 (0) 7022 2493301

[email protected]

www.pragmaticindustries.de

Laempe Mössner Sinto GmbH

[email protected] | www.laempe.com

OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik

[email protected]

www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT

Sandkerne brauchen eine bestimmte Temperatur und Lu� feuchte als Idealumgebung. Mit einer permanenten

Überwachung und Steuerung der klimatischen Bedingungen im Sandkern-Lager (hier im Bild bei INACORE)

wird eine wichtige Grundlage für gleichbleibend hohe Kernqualität geschaff en.

Eine wichtige Kennziff er in der Kernmacherei ist die OEE, die Gesamtanlageneff ektivität. Mit einer Dash board-

Lösung kann die OEE (hier im Bild bei INACORE) bei Kernschießmaschinen sowie weitere Kennziff ern wie

beispielsweise deren Energieverbrauch jederzeit nachvollzogen werden.

Einer der wichtigsten Paramter für die OEE ist die Übersicht über die Kernproduktion. Mit dem Coreboard

(hier im Testbetrieb bei INACORE) kann die Anzahl der geschossenen Kerne pro Maschine jederzeit nachvoll-

zogen werden. Bilder (3): pragmatic industries GmbH ANZE

IGE

Page 26: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

26 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Einfl uss der Oberfl ächenvorbehandlung

auf das Adhäsionsvermögen in Kunststoff -

verbundgusserzeugnissen

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Andreas Hartmann | SIEMENS Mobility GmbH BraunschweigProf. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)

Eine große Herausforderung unserer Ge-

sellscha� ist die Sicherstellung der Mobili-

tät. Zugbeeinfl ussungssysteme des schie-

nengebundenen Verkehrs unterstützen das

Gesamtziel einer sicheren Personen- und

Warenbeförderung, dabei ist die Schnitt-

stelle zwischen Fahrzeug und Strecke eine

wichtige Grundvoraussetzung. [1] Inner-

halb der Streckenausrüstung ist die Euro-

balise ein wichtiges Element, das die Daten

für die Ortung und Zugbeeinfl ussung, ba-

sierend auf einer induktiven Kopplung zum

Schienenfahrzeug, überträgt. Der weltweite

Einsatz von Eurobalisen führt zu hohen

Anforderungen an das Produkt und an die

Fertigung, um die Robustheit zu gewähr-

leisten. [2] Die Prinzipskizze verdeutlicht,

dass Komponenten für Zugbeeinfl ussungs-

systeme, wie die Eurobalisen im Gleisbett,

sehr hohen Belastungen durch den tägli-

chen Bahnbetrieb und Umwelteinfl üssen

ausgesetzt sind. [3]

Die Fertigung von Eurobalisen ist ge-

prägt durch den Einsatz verschiedener

Oberflächenvorbehandlungsverfahren,

um einen stabilen Werkstoff verbund des

Eurobalisengehäuses mit dem Eurobali-

senkern stoff schlüssig zu gewährleisten,

der dem herausfordernden Anforderungs-

profi l gerecht wird. Die Integration von

neuen Technologien zur Oberfl ächenvor-

behandlung in bestehende Fertigungs-

prozesse bietet hier neue Möglichkeiten,

dass Potenziale im Sinne einer Effi zienz-

steigerung der Fertigungskette ermöglicht

werden. Daraus resultiert auch eine Über-

windung bisheriger Verfahrensgrenzen.

Die Zeit-, Kosten- und Energieersparnis

durch mögliche verkürzte Durchlaufzei-

ten sind Vorteile, jedoch kann der Einsatz

von neuen Technologien auch eine höhere

technologische Komplexität und gesteiger-

te Anschaff ungskosten bedeuten. Für eine

wirtscha� liche Fertigung in Hochlohnlän-

dern ist es jedoch trotz aller Herausforde-

rungen eine unabdingbare Notwendigkeit,

innovative und effi ziente Verfahren zum

Einsatz zu bringen. [4, S. 36]

Herausforderungen durch Phänomene der Adhäsion in einem Werkstoffver-bund

Der gegenwärtige Stand der Technik zeigt,

dass das Phänomen der Adhäsion und die

Interpretation der Adhäsionsvorgänge auf

verschiedene Disziplinen verteilt sind. Da-

bei sind die theoretischen Modelle einzeln

betrachtet für eine vollständige Erklärung

der Adhäsionsvorgänge in einem Werk-

stoff verbund nicht ausreichend. vgl. [5,

S. 332] Eine Ausschöpfung von fertigungs-

seitigen Potenzialen im Rahmen des Pro-

jektvorhabens ausschließlich durch einen

wissenscha� lichen theoretischen Ansatz,

um zukün� ige Optimierungen realisie-

ren zu können, scheint nicht zielführend.

Vielmehr müssen wissenscha� lich expe-

rimentelle Wege eingeschlagen werden,

um die Ansätze, die Kombination oder die

Substitution mit neuen Technologien in

der bestehenden Fertigungskette integ-

rierfähig weiterentwickeln zu können. Auf

diesem Weg könnte die zukun� sorientier-

te Fertigung hochbelastbarer Komponen-

ten für Zugbeeinfl ussungssysteme wie die

Eurobalise vorangetrieben werden.

Prinzipskizze eines Zugbeeinfl ussungssystems mit Eurobalisen im Schienensystem. [3]

Eurobalise der SIEMENS Mobility GmbH.

Foto: Andreas Hartmann

Page 27: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

27MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS

Untersuchung innovativer Fertigungs-konzepte zur Erzeugung stabiler Werk-stoffverbunde

Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, auf

Basis durchzuführender experimenteller

Versuche zielführende Technologien zu

untersuchen, um mögliche innovative Fer-

tigungskonzepte zur Erzeugung eines sta-

bilen Werkstoff verbundes einer Eurobalise

zu entwickeln. Ferner sollen Potenziale in

Bezug auf den Ressourceneinsatz, Durch-

laufzeiten und Umweltverträglichkeit der

Fertigung aufgezeigt werden. Hierzu erfolgt

zunächst eine grundlegende Vorbetrach-

SIEMENS Mobility GmbH Braunschweig

Mobil +49 (0) 174 1883892

[email protected]

www.siemens.com/ingenuityforlife

OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik

Tel. +49 (0) 391 67-58315

[email protected]

Mikroskopische Vergrößerung der Grenzfl äche im

Werkstoff verbund einer Eurobalise. [7]

tung zur Eignung und zu den Anwendungs-

möglichkeiten der ausgewählten innovati-

ven Technologien. Aufgrund der Tatsache,

dass die Adhäsion im Werkstoff verbund

einer Eurobalise von entscheidender Be-

deutung ist, liegt ein wichtiger Fokus auf

der wissenscha� lichen Untersuchung der

Verbundfestigkeit. Eine systematische expe-

rimentelle Untersuchung der eingesetzten

Oberfl ächenvorbehandlungsverfahren zur

Ermittlung von Kennwerten und Wirkme-

chanismen der Verbundfestigkeit bildet die

Basis und Referenz für neuartige techno-

logische Verfahren. Darauf aufb auend wer-

den durch den Einsatz innovativer Techno-

logien unter bestimmten Voraussetzungen

stabile stoff schlüssige Werkstoff verbunde

einer Eurobalise erzeugt, die anschließend

experimentell untersucht werden sollen. Ab-

schließend gilt es, sowohl eine vergleichen-

de Bewertung durchzuführen, Potenziale für

mögliche Fertigungskonzepte abzuschätzen

als auch Machbarkeitsgrenzen aufzuzeigen.

Quellen

[1] Complete Mobility – SIEMENS Mobility GmbH. 2018

[2] Eurobalise S21 für Trainguard – SIEMENS Mobility

GmbH. 2006

[3] Trainguard MT – SIEMENS Mobility GmbH. 2016 ANZE

IGE

[4] H.-C. Möhring, B. Karpuschewski, R. Bähr u. Fer-

tigungstechnisches Kolloquium Magdeburg (Hrsg.):

Moderne Fertigungstechnologien zur Steigerung

von Leistung, Qualität und Effi zienz: Fertigungstech-

nisches Kolloquium Magdeburg; [2. bis 3. Dezember

2014 Magdeburg]. Magdeburg: Univ, 2014

[5] G. Habenicht: Grundlagen, Technologien,

Anwendungen, 6., aktual. Aufl . Berlin: Springer, 2009

[6] C. Bischof; W. Possart: Adhäsion Theoretische

und experimentelle Grundlagen. Berlin: Akademie-

Verlag, 1982

[7] R. Bähr, C. Michaelis, A. Hartmann, Prüfb ericht

IFQ. Magdeburg: Univ. 2014

Zwei Gieß-Tagungen auf einen Streich 10. VDI-Jubiläums-Fachtagung »Gießtechnik im Motorenbau 2019« | Branchentreff der Gießer und Motorenbauer

1. VDI-Tagung »Gießen von Groß- und Nutzfahrzeugmotoren 2019« | Neuer Treff punkt für Motorenexperten

der Off -Highway- und Transportindustrie

Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)

Folgende aktuelle Themen stehen u. a. im

Rahmen der beiden Tagungen im Maritim

Hotel Magdeburg vom 29.01. bis 30.01.2019

auf dem Programm:

Zukun� des Verbrennungsmotors in Per-

sonenkra� fahrzeugen, Nutzfahrzeugen

und Off -Highway-Anwendungen

Innovative Produktion: Verfahren –

Werkzeuge – Werkstoff e

additive Fertigungsverfahren in der

Gießerei

strategische Herausforderungen der

Gießereiindustrie durch Verschiebungen

der Wertschöpfungsketten im Mobilitäts-

sektor

Quo vadis Gießereiindustrie?

An dieser Stelle möchte ich dem Programm-

ausschuss und speziell dem Tagungsleiter,

Herrn Dr.-Ing Götz C. Hartmann, für die

sehr konstruktive und kreative Arbeit zur

Vorbereitung und zur Zusammenstellung

dieses attraktiven Programms meinen

Dank aussprechen. Und ohne die unermüd-

liche Arbeit unserer Produktmanagerin

des VDI-Wissensforums, Frau Anne Bieler-

Brockmann, M. A., hätte diese Veranstal-

tung nicht dieses hohe Niveau und diesen

Zuspruch erhalten. Der Bundesverband der

Deutschen Gießerei-Industrie (BDG e. V.)

begleitet als Kooperationspartner dieses

Event.

Ausführliche Informationen über die

Programme, Kosten und Anmeldung usw.

für beide Tagungen fi nden Sie unter:

www.vdi.de/giesstechnik

Page 28: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

28 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Zum 24. Mal fand am 20.10.2018 das Fest der Technik an traditionel-

ler Stelle im Herrenkrug Parkhotel Magdeburg statt. Der große Ju-

gendstilsaal bot das gewohnt festliche Ambiente. Die Anwesenheit

der rund 190 Gäste aus Politik und Gesellscha� bot wieder einmal

auch den gebührenden Rahmen für Ehrungen und Ansprachen.

»Das Glas ist halb voll, es sind gute Zeiten. Die Wirtscha� steht

gut da!«, so beendete Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wirt-

scha� , Wissenscha� und Digitalisierung, sein Grußwort, das er als

Vertreter der Landesregierung Sachsen-Anhalts auf dem Fest der

Technik hielt. Als Jurist und immerhin bereits langjähriger Schwie-

gersohn eines Ingenieurs freute er sich augenzwinkernd, auf dem

Ball der Ingenieure im Rahmen seines kurzen Grußwortes ein Re-

sümee zur Halbzeit der Kenia-Koalition Sachsen-Anhalts ziehen

zu können: »Im Jahr 2017 erreichte Sachsen-Anhalt einen Rekord-

wert bei den Exporten; zudem lag die Investitionsförderung aus

der GRW (Gemeinscha� saufgabe zur ›Verbesserung der regionalen

Wirtscha� sstruktur‹ – d. R.) auf dem höchsten Stand seit vier Jahren.

Wir haben eine Arbeitslosenquote landesweit von durchschnittlich

7 Prozent – und im Harz sowie im LK Börde können wir fast von Voll-

beschä� igung sprechen.« Für neuste Investitionen in Sachsen-An-

halt hob Minister Willingmann Sandersdorf-Brehna hervor, wo die

Progroup AG in eine große Papierfabrik zur Herstellung von Well-

pappenrohpapier aus Altpapier rund 375 Mill. Euro investieren und

damit rund 140 neue Arbeitsplätze schaff en wird. Ebenso erfreulich

sei die Entscheidung der Salzgitter AG, in ihrer Ilsenburger Grob-

blech GmbH (ILG) 150 Mio. Euro in eine neue Wärmebehandlungsli-

nie zu investieren. Und die polnische Ciech-Gruppe baue in Staßfurt

im Salzlandkreis ein neues Salzwerk. In der neuen Produktionsstätte

zur Herstellung hochreiner Siedesalzprodukte für die Lebensmittel-

und Pharmaindustrie sollen einmal mindestens 130 weitere Arbeits-

plätze entstehen. Alle drei Projekte würden in ca. zwei Jahren in den

Betrieb gehen. »Sie sind auch das Ergebnis unserer Innovationsstra-

tegie, die das Land attraktiver für Investoren gemacht hat«, so Minis-

ter Willingmann. Erfreulich sei auch die Zahl der Studierenden in

unserem Land mit insgesamt 54 000 an den Universitäten und Hoch-

schulen. Da die Anzahl der Studierenden in MINT-Fächern mit 46

Prozent durch ausländische Studenten weit über der Zahl der deut-

schen Studierenden liege, sei es wichtig, einen möglichst großen Teil

dieser Absolventen für unser Land zu interessieren. Ihre Integration

könne auch wesentlich dazu beitragen, den Fachkrä� ebedarf an In-

genieuren zu sichern und unsere Gesellscha� gleichzeitig weltoff en

auch für die Zukun� unserer Kinder zu gestalten!

Für die anschließende Festrede hatte sich der Parlamentarische

Staatssekretär Christian Hirte, Beau� ragter für die neuen Länder

und Mittelstandsbeau� ragter beim BMWi, an diesem Abend trotz

einer starken Erkältung und belegter Stimme nicht nehmen lassen,

seine Ansprache in voller Länge zu halten: »… Die Begriff e Fest und

Technik in einem Atemzug zusammenzubringen, zeigt nicht nur,

dass Ingenieure und alle anderen an Technik Interessierten auch fei-

ern können. Dass Sie schon vor 24 Jahren, also relativ kurz nach der

Deutschen Einheit, mit dieser Veranstaltung begonnen haben, zeigt:

Sie haben schon sehr früh die Bedeutung von Technik, Ingenieurs-

kunst und den Naturwissenscha� en für unsere Gesellscha� und

unseren Wohlstand der Öff entlichkeit ins Bewusstsein bringen wol-

len. Ohne diese Begeisterung für Technik und die technischen Fähig-

keiten der Menschen hier in den ostdeutschen Ländern wären wir

bei der wirtscha� lichen Entwicklung nicht da, wo wir heute sind. …

Wir profi tieren bis heute davon, dass technische Berufe oder auch

Naturwissenscha� en in der DDR einen anderen Stellenwert hat-

ten. Wenn man so will, war die DDR bis zum Ende im Grunde etwas

fortschrittsgläubiger. Das hatte natürlich ideologische Gründe, weil

man den Sozialismus an sich als fortschrittlich deutete. Aber was

ich sagen will: Dieses Vertrauen, dass Technik und Fortschritt, die

mit Naturwissenscha� en verbunden sind, für die Menschheit gut

sind, das fehlt uns heute ein bisschen. Wenn man fragt, was hatte

der Osten einzubringen in den gesamtdeutschen Staat, dann gehört

das unbedingt dazu. Bis heute liegen wir in Bildungstests in dem

mathematisch-naturwissenscha� lichen Bereich o� vor den alten

Ländern – das hat etwas mit dieser Prägung zu tun. Oder schauen

sie sich die hervorragenden Technischen Universitäten, Fachhoch-

schulen an – da brauchen wir im Osten den Vergleich zum Westen

nicht zu scheuen. Mit Selbstbewusstsein können wir nicht nur in

Sachsen-Anhalt, sondern in allen ostdeutschen Ländern auf das seit

1990 Erreichte blicken. Die Beschä� igung liegt auf Rekordniveau, die

Wirtscha� skra� hat mit der in vielen französischen oder britischen

Regionen gleichgezogen. In vielen Zukun� sfeldern, wie Mikroelek-

24. Fest der TechnikBall der Ingenieure Sachsen-Anhalts

Prof. Dr.-Ing. Mirko Peglow | Vorsitzender VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt

Dipl.-Ing. (FH) Barbara Schmidt | Geschä� sstellenleiterin

Fotos: Viktoria Kühne

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29MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDI-Landesverband Sachsen-Anhalt

tronik, Elektromobilität und Leichtbau verfügen die neuen Länder

über erstklassige Kompetenzen. Wir sind davon überzeugt, dass die-

se Zukun� sfelder für Deutschland insgesamt von Bedeutung sind

und gleichzeitig den wirtscha� lichen Aufh olprozess zwischen Ost

und West beschleunigen können. Also auch hier sieht man, dass wir

vor allem aus dem Bereich der Technik und des Ingenieurwesens

heraus den Aufh olprozess vorantreiben können. … « Herr Hirte be-

endete seine Rede schließlich mit der Erläuterung der grundsätz-

lichen Themenfelder, in denen die Bundesregierung die Grundlage

für die wirtscha� liche Weiterentwicklung der neuen Länder sieht.

Dazu zählen insbesondere die Weiterentwicklung der Regional- und

Strukturpolitik des Bundes, Maßnahmen der Forschungs- und In-

novationsförderung, die Digitalisierung sowie die Fachkrä� esiche-

rung.

Das Themenfeld Fachkrä� esicherung war auch Argument für

die diesjährige Vergabe der Gruson-Ehrenplakette an Herrn Guido

Steff en. Als Geschä� sführer der NTN Antriebstechnik GmbH unter-

stützt er Schüler bei der Entscheidungsfi ndung für technische Be-

rufe sowie für die Wahl eines naturwissenscha� lich-technischen

Studiums. Er ist wesentlicher Förderer und Mitorganisator des

zur Tradition gewordenen, jährlich in Gardelegen durchgeführten

Symposiums zu Fragen der Energieeffi zienz und Ökologie. Als Ver-

treter eines Fördernden Unternehmens des VDI-Magdeburger BV

trage er wesentlich dazu bei, die Arbeit in den Arbeitskreisen sowie

das Engagement des VDI in den Schulen und bei Jungingenieuren

zu unterstützen, so der Wortlaut der Laudatio.

Kein Fest der Technik ohne die Aufnahme von neuen Fördern-

den Unternehmen, die mit ihrer Unterstützung die Aktivitäten des

VDI in Sachsen-Anhalt auf vielfältigen Gebieten ermöglichen. Dazu

bekannt haben sich im Jahr 2018 die Deutsche Bank AG, Sachsen-

Anhalt, die RDU Gesellscha� für Rotordynamische Untersuchungen

mbH, Magdeburg, die FS Fertigungs-Simulation, Blankenburg und

die thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH, Schönebeck. Unse-

ren neuen sowie auch den langjährigen Fördernden Unternehmen

möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich für ihr Engagement dan-

ken!!

Den vielen feierlichen und auch offi ziellen Programmpunkten

folgte der gesellige Teil mit gutem Essen, fl otter Tanz- und Party-

musik sowie dem einen oder anderen Abstecher zur Bar.

So viel sei heute schon verraten: Die Veranstalter sind jetzt

schon dabei, das 25. Fest der Technik vorzubereiten, das – seinem

Jubiläum entsprechend – ein paar zusätzliche Überraschungen für

seine Gäste bereithalten wird.

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30 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Einen Nachholbedarf der Schulen in Sach-

sen-Anhalt in puncto Digitalisierung räumte

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) auf

dem 8. Mittelstandsforum in Magdeburg ein

und erklärte, dass in den kommenden Jahren

bei der Modernisierung der Infrastruktur mit

fi nanzieller Hilfe des Bundes deutliche Fort-

schritte erreicht werden sollen. Vor allem

müsse es beim Breitbandausbau Fortschritte

geben, damit durch den Einsatz moderner

Technik auch tatsächlich alle Schüler das

Internet nutzen können. Der Politiker nannte

es eine wichtige Aufgabe, dass in diesem Zu-

sammenhang die Lehrerfort- und Weiterbil-

dung einen Schwerpunkt auf die Vermittlung

digitalen Wissens legen werde. Marco Tullner

zeigte sich zudem off en dafür, kün� ig auch

Formen des Unterrichts per Internet, wie sie

bspw. in Israel bereits erfolgreich praktiziert

würden, in Sachsen-Anhalt zu testen.

Der BVMW, das Fraunhofer IFF, der VDI-

Landesverband Sachsen-Anhalt, die Otto-

von-Guericke-Universität Magdeburg, der

FASA e. V. und die Landeshauptstadt Mag-

deburg hatten gemeinsam zur nun schon

traditionellen Veranstaltung eingeladen.

Sie stand am 27.09.2018 unter dem Thema

»Ohne Bildung keine Digitalisierung?!«.

Mehr als 80 Unternehmer und Wissen-

scha� ler beschä� igen sich damit.

Für einen schnellen Transformationspro-

zess plädierte Prof. Dr. Bernd Okun. Leipziger

Akademie DE VACTO. Er forderte, an den Ruf

der Bundesrepublik als Ingenieurland anzu-

knüpfen. »Digitalisierung ist für Ingenieure

nur ein anderes Anwendungsfeld ihres Wis-

sens«, sagte er. Lernen müssten sie dabei

vor allem, sich von alten Denkweisen zu

verabschieden und sich auf Neues einzulas-

sen. Dabei gelte es zu bedenken, dass Inno-

vationsstrategien heute deutlich schneller

als das bisherige Lernen verliefen. Großes

Interesse fanden in diesem Zusammenhang

die vom VDI zur Verfügung gestellten zwei

Publikationen »Ingenieurausbildung – digi-

tale Transformation« und »MINT als Chance

für technische Allgemeinbildung«.

Am Beispiel ihrer Heimat zeigte Mari

Aru, Wirtscha� sdiplomatin Estlands, wie

mit einem konzentrierten Vorgehen der

Politik die digitale Entwicklung verlaufen

kann. Das baltische Land habe bereits vor

mehr als 20 Jahren den Beschluss gefasst,

alle Schulen mit Internet und Computer-

technik auszustatten. Inzwischen läu� die

Kommunikation zwischen Bildungseinrich-

tungen, Schülern und Elternhaus über ent-

sprechende Apps. Nächstes Ziel sei es, bis

2020 eine digitale Schultasche einzuführen.

Alle Lernmaterialien stehen den Schülern

dann per Computer zur Verfügung.

In der Podiumsdiskussion kamen auch

junge Firmengründer zu Wort. Stefan Möller,

Social Media Agentur SOCIALFUCHS, bedau-

erte, dass eine Reihe von Unternehmen den

Stellenwert der Kommunikation per Internet

zwar erkannt hätten, aber ihnen das Wissen

über die Möglichkeiten und Funktionen der

unterschiedlichen Portale fehle. Vor einer

übermächtigen Information aus dem Inter-

net warnte dagegen Mark Heyen, 3kubik

GmbH. Für ihn sei es durchaus normal, dass

Firmeninhaber bei der Auswahl kün� iger

Mitarbeiter sich auch mithilfe von Google in-

formieren. Nur dürfe dies keinesfalls zum al-

leinigen Entscheidungskriterium werden.

8. Mittelstandsforum 2018 »Ohne Bildung keine Digitalisierung?!«. Auszugsweise PM BVMW

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Am 15.09.2018 nahm Prof. Peglow eine

Einladung in Weißandt-Gölzau wahr. An-

lass war das Jubiläum »90 Jahre Industrie-

ansiedlung«. Im September vor 90 Jahren

verließ der erste Güterzug mit syntheti-

schem Benzin aus vor Ort in 80 Meter Tiefe

geförderter Braunkohle den Bahnhof des

damals neu erbauten Schwelwerks in Weiß-

andt-Gölzau. Dieses Ereignis markiert den

Startpunkt einer beispielha� en industriel-

len Erfolgsstory in Sachsen-Anhalt. Es war

das Ende der reinen Agrarwirtscha� süd-

lich von Köthen, brachte mehr als Tausend

Arbeitsplätze ins fl ache Land und bewirkte

im Umkreis von etwa 30 km bei Handwer-

kern und Betriebsangestellten eine Wohl-

standsentwicklung der bis dahin recht ar-

men Bevölkerungsschicht.

Jubiläum »90 Jahre Industrieansied-lung«Auszugsweise MZ

Staatssekretär Dr. Jürgen Ude (r.) und Prof. Mirko Peg-

low, in Weißandt-Gölzau anlässlich der Jubiläums-

veranstaltung. Foto: Franziska Sondej

Nach der Schließung der Grube und dem

Abfahren der Chemieanlagen in den 1960er

Jahren, siedelten sich in Weißandt-Gölzau

neue Betriebe an, die wiederum Grundla-

ge für Neuansiedlungen im Zuge der Deut-

schen Einheit waren und den Bestand des

Industriestandorts Weißandt-Gölzau sicher-

ten. Eine der hier ansässigen erfolgreichen

Firmen ist die IPT Pergande GmbH. Sie enga-

giert sich aktiv als Förderndes Unternehmen

des VDI in Sachsen-Anhalt. Ihr Geschä� s-

führer leitet in der zweiten Amtsperiode den

VDI-LV Sachsen-Anhalt.

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31MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDI-Landesverband Sachsen-Anhalt

Die Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik (FVST) feierte am

26.10.2018 ihr 20-jähriges Bestehen mit einem wissenscha� lichen

Festkolloquium. 140 Teilnehmer, Mitarbeiter der FVST, Alumnis, Stu-

dierende und externe Gäste verfolgten die Grußworte aus der Indus-

trie und erhielten Einblicke in die Geschichte der Verfahrenstechnik

in Magdeburg sowie über aktuelle und zukün� ige Forschungsschwer-

punkte. Im Fokus der Forschung und Lehre der Fakultät stehen

die Entwicklung von Stoff wandlungsverfahren und technischen

Prozessen, um wirtscha� lich hochwertige Produkte nachhalti-

ger, ressourcenschonender und energiesparender zu machen. Der

Rektor der OVGU, Prof. Jens Strackeljan, würdigte im Rahmen des

Festkolloquiums die Fakultät als einen starken Partner in der For-

schung. Die weltweit erste in Betrieb genommene Wirbelschicht-

trocknungsanlage steht bei Röstfein in Magdeburg, entwickelt von

Prof. Lothar Mörl von der FVST.

20 Jahre Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik an der Otto-von-Guericke-Universität MagdeburgAuszugsweise PM OVGU | FVT

Derzeit arbeiten Verfahrenstechniker erfolgreich daran, die für die

Herstellung vieler chemischer Produkte bisher verwendeten Aus-

gangsstoff e Erdöl und -gas durch nachwachsende Rohstoff e zu er-

setzen. Ein Wissenscha� lerteam um Prof. Andreas Seidel-Morgen-

stern schafft e es Anfang 2018, die Produktion eines Wirkstoff s für

Malariamedikamente zu optimieren, sodass er nun umweltscho-

nend und deutlich effi zienter als bisher erzeugt werden kann.

»Das Studium der Verfahrenstechnik eröff net den Absolventen

aufgrund des interdisziplinären Charakters extrem viele Möglich-

keiten für die spätere berufl iche Entwicklung«, sagte Alumnus,

Hon.-Prof. Mirko Peglow. Er selbst leitet heute als Geschä� sführer

die Pergande-Gruppe, ein mittelständisches Unternehmen im Her-

zen Sachsen-Anhalts. »Ich benötige noch heute nahezu täglich die

vermittelten Grundlagen des Ingenieurwesens – egal, ob dies Ent-

scheidungen auf Ebene des Managements oder aus der Produktion

betrifft . Ich bin stolz darauf, dass ich vor 20 Jahren einer der ersten

Diplom-Ingenieure der damals neu gegründeten Fakultät war.«

Dekan Prof. Dominique Thévenin mit zwei Alumnis der Fakultät, Prof. Heinrich, Insti-

tutsleiter für Feststoff verfahrenstechnik und Partikeltechnologie TU Hamburg, und

Prof. Mirko Peglow, Geschä� sführer IPT Pergande GmbH (v. l.). Foto: Harald Krieg

Dr. Volker Kefer ist der neue Präsident des Vereins Deutscher

Inge nieure (VDI). Er wurde am 13.12.2018 von der Vorstands-

versammlung des VDI mit großer Mehrheit gewählt. »Ich freue

mich auf diese ehrenvolle Aufgabe. Eines der wesentlichen Ziele

meiner Arbeit wird es sein, die wichtige Rolle von Ingenieur/in-

nen in der Gesellscha� herauszustellen«, so Dr. Kefer kurz nach

der Wahl in Düsseldorf. Der 62-jährige ehemalige stellvertretende

Vorstandsvorsitzende der DB AG tritt sein Amt am 01.01.2019 an.

Dr. Volker Kefer ist der neue VDI-PräsidentBahnexperte will sich verstärkt berufsständischen Themen widmen.

PM VDI

Dr. Kefer schloss sein Maschi-

nenbaustudium 1982 an der

TU München als Diplom-In-

genieur ab und promovierte

dort 1989 zum Dr.-Ing. 1983

bis 2006 war er in verschiede-

nen Geschä� sleitungspositio-

nen bei der Siemens AG im In-

und Ausland tätig, in denen

er für mehr als 1 Mrd. Euro

Umsatz und 2 700 Mitarbeiter

an sieben Standorten, u. a. in

den USA und China, verant-

wortlich war.

Von 2006 bis 2016 war er

bei der Deutschen Bahn AG

beschä� igt. Zuletzt agierte

er dort als Konzernvorstand

des Ressorts Infrastruktur,

Dr. Volker Kefer, neuer VDI-Präsident ab

2019. Foto: DB AG/Max Lautenschläger

Dienstleistungen und Technik, sowie als stellvertretender Vor-

standsvorsitzender der DB AG. Einer seiner maßgeblichen Erfolge

war die Vertretung des Projekts Stuttgart 21 in der Öff entlichkeit

mit positivem Ausgang der Volksabstimmung im November 2011.

Seit 2017 ist Dr. Kefer Geschä� sführer des Beratungsunterneh-

mens Kefer Consulting und Kefer Invest GmbH sowie Aufsichtsrats-

vorsitzender bei der Vossloh AG.

Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer wird zum 31.12.2018 nach sechs

Jahren als VDI-Präsident satzungsgemäß ausscheiden. Themen

wie technische Bildung, Nachwuchsförderung, einheitlicher aka-

demischer Grad für Ingenieur/innen, Interdisziplinarität vor dem

Hintergrund der Digitalisierung sowie das Streben um eine mehr

fakten- und sachorientierte Diskussion über Technik prägten seine

Amtszeit. Die Vorstandsversammlung bedankte sich sehr bei Prof.

Ungeheuer für seine langjährige und erfolgreiche Arbeit.

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32 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Der Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI)

gibt als Sprecher, Gestalter und Netzwerker

seit mehr als 160 Jahren wichtige Impulse

für neue Technologien und technische Lö-

sungen für mehr Lebensqualität, eine bes-

sere Umwelt und mehr Wohlstand. Mit rund

150 000 persönlichen Mitgliedern ist der

VDI der größte technisch-wissenscha� liche

Verein Deutschlands. Als unabhängige, ge-

meinnützige Organisation verbindet er Ge-

sellscha� , Technik und Wissenscha� mitei-

nander. Er ist der zentrale Ansprechpartner

in technischen, berufl ichen und politischen

Fragen rund um den Ingenieurberuf. Die

Arbeit des VDI in Sachsen-Anhalt unter-

stützen insgesamt 67 Unternehmen und

Institutionen des Landes Sachsen-Anhalt.

Vielen Dank!

Fördernde

Unternehmen

und Institutionen

des VDI in

Sachsen-Anhalt

ABASYS GmbH

Norman Schaar, Geschä� sführer

Schleswiger Straße 9-10 | 06749 Bitterfeld-Wolfen

Tel. (03493) 6627-0 | Fax -19

[email protected] | www.abasys.de

Aengevelt Immobilien

GmbH & Co. KG

Dr. Lutz Aengevelt, Geschä� sführ. Gesellscha� er

Dr. Wulff Aengevelt, Geschä� sführ. Gesellscha� er

Kennedydamm 55/Ross-Straße | 40476 Düsseldorf

Tel. (0211) 8391-0 | Fax -255

[email protected] | www.aengevelt.com

AEM-Anhaltische Elektromotorenwerk

Dessau GmbH

Dipl.-Ing. Reiner Storch, Geschä� sführer

Dipl.-Wirtsch.-Inf. Tino Storch, Geschä� sführer

Daheimstraße 18 | 06842 Dessau-Roßlau

Tel. (0340) 203-200 | Fax -311

[email protected] | www.aemdessau.de

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33MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

Fördernde UnternehmenVDI-Landesverband Sachsen-Anhalt

Bundesverband

mittelstän dische Wirtscha�

Unternehmerverband Deutschlands e. V.

Dipl.-Phil. Peter Martini, Leiter des Kreisverbandes

Sachsen-Anhalt, Referent für Landespolitik

Gellertstraße 1 | 39108 Magdeburg

Tel. (0391) 4004962 | Fax (0391) 60772339

[email protected] | www.magdeburg.bvmw.de

Deutsche Bank AG

Roland Sahr, Sprecher der Deutschen Bank

Sachsen-Anhalt

Leipziger Straße 87-92 | 06108 Halle

Tel. (0345) 2301-400 | Fax -339

[email protected] | www.db.com

Dorint Herrenkrug Parkhotel

Magdeburg

Michel J. Y. Roze, Geschä� sführer

Herrenkrug 3 | 39114 Magdeburg

Tel. (0391) 8508-0 | Fax -501

[email protected] | www.herrenkrug.de

Fraunhofer-Institut für

Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF

Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Dr. h. c. mult.

Michael Schenk, Institutsleiter

Sandtorstraße 22 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 4090-0 | Fax -596

ideen@iff .fraunhofer.de | www.iff .fraunhofer.de

InfraLeuna GmbH

Dr. Christof Günther, Geschä� sführer

Am Haupttor, Bau 4310 | 06237 Leuna

Tel. (03461) 43-3000 | Fax -4290

[email protected] | www.infraleuna.de

Investitions- und Marketinggesellscha�

Sachsen-Anhalt mbH

Thomas Einsfelder, Geschä� sführer

Am Alten Theater 6 | 39104 Magdeburg

Te. (0391) 56899-0 | Fax -50

[email protected]

www.investieren-in-sachsen-anhalt.de

Anstalt der Norddeutschen Landesbank Girozentrale

Marc Melzer, Geschä� sleitung

Mandy Schmidt, Geschä� sleitung

Domplatz 12 | 39104 Magdeburg

Tel. 0800 56007 56 (kostenfrei)

[email protected] | www.ib-sachsen-anhalt.de

NOVO-TECH GmbH & Co. KG

Dipl.-Ing. Holger Sasse, Geschä� sführer

Dipl.-Kfm. Martin Erfurt, Geschä� sführer

Siemensstraße 31 | 06449 Aschersleben

Tel. (03473) 22503-0 | Fax -15

[email protected] | www.novo-tech.de

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, Rektor

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 67-01 | Fax -11157

[email protected] | www.ovgu.de

PRO SAFE Sicherheit und Service

Management GmbH

Helmut Bandulik, Geschä� sführer

Hendrik Rutz, Geschä� sführer

Sudenburger Wuhne 4 | 39112 Magdeburg

Tel. (0391) 66250-0 | Fax -19

[email protected] | www.prosafe-online.de

Teleport GmbH

Thomas Patzelt, Geschä� sführer

Marco Langhof, Geschä� sführer

Breiteweg 147 | 39179 Barleben

Tel. (039203) 2167-0 | Fax -11

[email protected] | www.teleport.de

TESVOLT GmbH

Daniel Hannemann M. A., Geschä� sführer

Simon Schandert B. Eng., Geschä� sführer

Am Alten Bahnhof 10 | 06886 Lutherstadt Wittenberg

Hotline (kostenlos DE) 0800-8378658

Tel. (03491) 8797-100 | Fax (03491) 45951690

[email protected] | www.tesvolt.com

thyssenkrupp Presta

Schönebeck GmbH

Sascha Singer, Geschä� sführer (Sprecher)

Ralf Ebber, Geschä� sführer

Barbarastraße 30 | 39218 Schönebeck

Tel. (03928) 442-617 | -509

[email protected]

www.thyssenkrupp-presta.com

TM Group | TM Verwaltungs GmbH

Thomas Mittrenga, Geschä� sführer

Andrée Bojen, Geschä� sführer

Barbyer Straße 13 | 39218 Schönebeck

Tel. (03928) 453-0 | Fax -500

[email protected] | www.tmgroup.de

Tribo Technologies GmbH

Prof. Dr. Dirk Bartel, Geschä� sführer

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 67-52339 | Fax -41166

[email protected]

www.tribo-technologies.com

TOTAL Raffi nerie Mittel-

deutschland GmbH

Dr. Willi Frantz, Geschä� sführer

Maienweg 1 | 06237 Leuna

Tel. (03461) 48-0 | Fax -1136

[email protected]

www.total-raffi nerie.de

Zweckverband zur Förderung

des Maschinen- und Anlagenbaus

in Sachsen-Anhalt e. V., FASA

Dipl.-Ing. Andrea Urbansky, Geschä� sführerin

Sandtorstraße 22 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 4090-321 | Fax -93-321

[email protected] | www.fasa-ev.de

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34 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

Fördernde Unternehmen

Anhaltinische Verfahrens- und

Anlagentechnik GmbH

Dr.-Ing. Markus Henneberg, Geschä� sführer

Hafenstraße 9a | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 6341967-10 | Fax -99

[email protected] | www.ava-web.de

Avacon Netz GmbH

Dipl.-Ing. Axel Bünsche, MBA, Leiter Region Nord

Philipp-Müller-Str. 20-22 | 39638 Gardelegen

Tel. (03907) 7779-36612 | Fax -40181

[email protected]

www.avacon.de

Direct Process Institute GmbH

Dipl.-Ing. Frank Schülke, Geschä� sführer

Mario Pobloth, Geschä� sführer

Mittagstraße 16p | 39124 Magdeburg

Tel. (0391) 24292867

[email protected] | www.dp-institute.de

DNV GL Business Assurance

Zertifi zierung & Umweltgutachter GmbH | Vertrieb

Nord- und Ostdeutschland | Büro Magdeburg

c/o Dr. Kersten & Partner

Hafenstraße 9a | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 56287788

[email protected] | www.dnvgl.de/assurance

domeprojection.com GmbH

Offi ce Magdeburg

Dipl.-Ing. Christian Steinmann, Geschä� sführer

Klausenerstraße 47 | 39112 Magdeburg

Tel. (0391) 636066-46 | Fax -45

[email protected]

www.domeprojection.com

Elektromotoren und Gerätebau

Barleben GmbH

Dipl.-Ing. Klaus Olbricht, Geschä� sführer

Otto-von-Guericke-Allee 12 | 39179 Barleben

Tel. (039203) 79-0 | Fax 5330

[email protected] | www.emb-online.de

Europäisches Bildungswerk für Beruf und

Gesellscha� gGmbH

Thilo Reichelt, Geschä� sführer

Hegelstraße 2 | 39104 Magdeburg

Tel. (0391) 5311039 | Fax (0391) 5616008

[email protected] | www.ebg.de

FAM Magdeburger Förderanlagen

und Baumaschinen GmbH

Dr.-Ing. Lutz Petermann, Geschä� sführer

Dr. Heiko Schulze, Geschä� sführer

Sudenburger Wuhne 47 | 39112 Magdeburg

Tel. (0391) 6380-0 | Fax -433

[email protected] | www.fam.de

FS Fertigungs-Simulation

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Mathias Priesterjahn

Wilhelm-Pieck-Straße 51c | 38889 Blankenburg

(Harz) OT Heimburg | Tel. (0175) 3203302

[email protected]

www.fertigungs-simulation.de

HDI Vertriebs AG

Gebiet Berlin-Magdeburg | Büro Magdeburg

Stephan Wollherr

Arndtstraße 33 | 39108 Magdeburg

Tel. (0391) 4089-782 | Fax -902

[email protected] | www.hdi.de

Hochschule

Magdeburg-Stendal

Prof. Dr.-Ing. Harald Goldau, Institut für Maschinen-

bau | Fertigungs- und Spanungstechnik, QM

Breitscheidstraße 2 | 39114 Magdeburg

Tel. (0391) 8864-105 | Fax -709

[email protected]

www.hs-magdeburg.de

Hotel Residenz

Joop GbR

Ursula Joop, Gesellscha� erin

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Bernd Joop, Gesellscha� er

Jean-Burger-Straße 16 | 39112 Magdeburg

Tel. (0391) 6262-0 | Fax -100

[email protected] | www.residenzjoop.de

IngenieurBüro femcos

Technische Berechnungen und Simulation

Dipl.-Ing. Hans Baumgarten

Werner-von-Siemens-Ring 13a | 39116 Magdeburg

Tel. (0391) 8110-418 | Fax -423

[email protected] | www.ibfemcos.de

ifak Institut für Automation

und Kommunikation e. V.

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Jumar, Institutsleiter

Prof. Dr.-Ing. Christian Diedrich, stellv. Institutsleiter

Werner-Heisenberg-Straße 1 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 9901-40 | Fax -590

[email protected] | www.ifak.eu

IGZ BIC Altmark GmbH

Dipl.-Ing. Thomas Barniske,

Geschä� sführer

Arneburger Straße 24 | 39576 Stendal

Tel. (03931) 681-446 | Fax -443

[email protected]

www.bic-altmark.de

IGZ Innovations- und Gründer-

zentrum Magdeburg GmbH

Dr.-Ing. Stefan Schünemann, Geschä� sführer

Steinfeldstraße 3 | 39179 Barleben

Tel. (039203) 822-22 | Fax -29

[email protected] | www.igz-md.de

IGZ Innovations- und Gründer-

zentrum im Landkreis Harz GmbH

Heike Schischkoff , Geschä� sführerin

Dornbergsweg 2 | 38855 Wernigerode

Tel. (03943) 9356-00 | Fax -66

[email protected] | www.igz-wr.de

IPT Pergande GmbH

Dipl.-Ing. Wilfried Pergande, Geschä� sführer

Wilfried-Pergande-Platz 1

06369 Südliches Anhalt OT Weißandt-Gölzau

Tel. (034978) 305-0 | Fax -126

[email protected] | www.pergande.de

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35MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

VDI-Magdeburger Bezirksverein Fördernde Unternehmen

IVW Ingenieurbüro für Verkehrs-

und Wasserwirtscha� splanung

GmbH

Dipl.-Ing. Eberhard Hoff mann, Geschä� sführer

Calbische Straße 17 | 39122 Magdeburg

Tel. (0391) 4060-300 | Fax -400

offi [email protected] | www.ivw-gmbh.com

Jacob & Jacob GmbH

Versicherungsmakler für

Industrie und Gewerbe

René Jacob und Mario Jacob

Geschä� sführende Gesellscha� er

Danzstraße 12 | 39104 Magdeburg

Tel. (0391) 5353-610 | Fax -611

[email protected] | www.jacob-jacob.de

Landgesellscha� Sachsen-Anhalt mbH

Dr. Willy Boß, Geschä� sführer

Große-Diesdorfer-Straße 56/57 | 39110 Magdeburg

Tel. (0391) 7361-6 | Fax -777

[email protected] | www.lgsa.de

Magdeburger Forschungsinsti-

tut für Fertigungsfragen e. V.

Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssiche-

rung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Vors. Dr.-Ing. Florian Welzel

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 67-58623/-58567 | Fax -42370

info@mff -ev.de | www.mff -ev.de

Magdeburger Industrie armatur

Manufaktur GmbH

Dr.-Ing. Matthias Ihlow, Geschä� sführer

Thomas Gersch BBA, Geschä� sführer

Werner-Heisenberg-Str. 33 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 6341967-0 | Fax -99

[email protected] | www.miam-armaturen.de

Nemak

Wernigerode GmbH

Dipl.-Ing. Frank Lehmann, Geschä� sführer

Dr. Franz Havasi, Geschä� sführer

Gießerweg 10 | 38855 Wernigerode

Tel. (03943) 652-0 | Fax -1150

[email protected] | www.nemak.com

NORDZUCKER AG

Werk Klein Wanzleben

Udo Harten, Direktor

Magdeburger Landstraße 1-5

39164 Stadt Wanzleben-Börde

Tel. (039209) 45-0 | Fax -100

[email protected] | www.nordzucker.de

Novelis Deutschland GmbH

Werk Nachterstedt

René Gentinetta, Werkleiter

Gaterslebener Straße 1

06469 Stadt Seeland OT Nachterstedt

Tel. (034741) 77-1400 | Fax (034741) 204

[email protected] | www.novelis.com

NTN Antriebstechnik GmbH

Dipl.-Ing. Guido Steff en, Geschä� sführer

Buschstückenstraße 6 | 39638 Gardelegen

Tel. (03907) 777-116 | Fax -199

guido.steff [email protected] | www.ntn-at.de

ÖHMI AG

Dr. Carsten Transfeld, Vorstandsvorsitzender

Berliner Chaussee 66 | 39114 Magdeburg

Tel. (0391) 8507-0 | Fax -150

[email protected] | www.oehmi.de

OKAL Haus GmbH

Handelsvertretung

Ingo Bergner

Ingo Bergner M. A., IHK-zertifi ziert

Goethestraße 16 | 39108 Magdeburg

Tel. (0391) 6271790 | Mobil: (0151) 57249308

[email protected]

PPM Pilot Pfl anzenöl -

technologie e. V.

Dr. Christian Psoch, Geschä� sführer

Berliner Chaussee 66 | 39114 Magdeburg

Tel. (0391) 8189-162 | Fax -180

[email protected] | www.ppm-magdeburg.de

RDU Gesellscha� für Rotordynamische

Untersuchungen mbH

Dr.-Ing. Christian Daniel

Ranieser Weg 4 | 39114 Magdeburg

Tel. (0391) 50585952

[email protected] | www.rdu-gmbh.de

REFA Landesverband

Sachsen-Anhalt e. V.

Dr.-Ing. Uwe Gründler, Vorsitzender

Niels-Bohr-Straße 1 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 62099-97 | Fax -99

[email protected]

www.REFA-SachsenAnhalt.de

regiocom SE

Klemens Gutmann, Verwaltungsratsvorsitzender

Marienstraße 1 | 39112 Magdeburg

Tel. (0391) 2436-0 | Fax -1999

[email protected] | www.regiocom.com

REMONDIS Thermische Abfallverwertung GmbH

Dipl.-Kfm. Stefan Rist, Geschä� sführer

Butterwecker Weg 6 | 39418 Staßfurt

Tel. (03925) 3209-110 | Fax -120

[email protected] | www.remondis.de

SBH Südost GmbH

Niederlassung Magdeburg

Ralf Walther, Niederlassungsleiter

Elbstraße 2 | 39104 Magdeburg

Tel. (0391) 4063-0 | Fax -151

[email protected]

www.sbh-suedost.de

Siemens AG, Niederlassung Magdeburg

Dipl.-Ing. Steff en Fröhlich, Niederlassungsleiter

Werner-von-Siemens-Ring 14 a | 39116 Magdeburg

Tel. (0391) 6331-723 | Fax -722

steff [email protected] | www.siemens.com

SÜDOST

R D Uotor ynamische ntersuchungen mbH

Gesellschaft für

Page 36: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

36 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

Fördernde Unternehmen

Sondermaschinen

Oschersleben GmbH

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Matthias Franke, Geschä� sführer

Am neuen Teich 13 | 39387 Oschersleben

Tel. (03949) 5017-70 | Fax -72

[email protected] | www.smo-gmbh.de

Stadtsparkasse Magdeburg

Jens Eckhardt, Vorstandsvorsitzender

Lübecker Straße 126 | 39124 Magdeburg

Tel. (0391) 250-60 | Fax -6400

[email protected]

www.sparkasse-magdeburg.de

Stahlbau Magdeburg GmbH

Dipl.-Ing. Ralf Luther, Geschä� sführer

Dipl.-Ing. Dirk Linke, Geschä� sführer

Dr. Mark Sutcliff e, Geschä� sführer

Berliner Chaussee 106-112 | 39114 Magdeburg

Tel. (0391) 8509-100 | Fax -109

[email protected]

www.stahlbau-magdeburg.de

Stern Auto GmbH Center Magdeburg

Autorisierter Mercedes-Benz Vertrieb und Service

Alexander Tomescheit, Centerleiter

Torsten von Hacht, Serviceleiter

Am Großen Silberberg 3 | 39130 Magdeburg

Tel. (0391) 7295-700 | Fax -702

[email protected]

www.sternauto.de

SWM Städtische Werke Magdeburg

GmbH & Co. KG

Dipl.-Ing. Johannes Kempmann, Geschä� sführer

Am Alten Theater 1 | 39104 Magdeburg

Tel. (0391) 587-2100 | Fax -2112

[email protected]

www.sw-magdeburg.de

SYMACON GmbH

Dr.-Ing. Detlef Mlynek, Geschä� sführer

Dipl.-Ing. Bernd Annecke, Geschä� sführer

Matthias Bittrich, Geschä� sführer

Ebendorfer Chaussee 4 | 39179 Barleben

Tel. (039203) 516-00 | Fax -10

[email protected] | www.symacon.de

Techniker Krankenkasse

Landesvertretung

Sachsen-Anhalt

Elke Proff en, Referentin für Presse- und

Öff entlichkeitsarbeit

Olvenstedter Straße 66 | 39108 Magdeburg

Tel. (0391) 7394-400 | Fax -444

[email protected] | www.tk.de

TRIMET Automotive Holding GmbH

Luigi Mattina, Geschä� sführer

Minfen Gu, Geschä� sführerin

Aluminiumallee 1 | 06493 Harzgerode

Tel. (039484) 50-602 | Fax -620

[email protected] | www.trimet.de

tti Technologietransfer

und Innovationsförderung

Magdeburg GmbH

Dr.-Ing. Michael Klaeger, Geschä� sführer

Dipl.-Ing. Marko Wunderlich, Geschä� sführer

Bruno-Wille-Straße 9 | 39108 Magdeburg

Tel. (0391) 74435-20 | Fax -11

[email protected] | www.tti-md.de

Weidemann-Gruppe GmbH

Robert Weidemann, Geschä� sführ. Gesellscha� er

Carl-Miller-Straße 6 | 39112 Magdeburg

Tel. (0391) 60999-0 | Fax -14

[email protected]

www.weidemann-gruppe.de

X-Trade GmbH

Rene Buhe, Geschä� sführer

Sascha Rosenau, Geschä� sführer

Körbelitzer Straße 7 | 39126 Magdeburg

Tel. (0391) 8190-1900 | Fax -1901

[email protected] | www.xtrade-gmbh.de

www.tauro.de

Techniker Krankenkasse = 20 Jahre Förderndes Unternehmen des VDIDipl.-Ing. Jana Bergner | Geschä� sstellenleiterin VDI Magdeburger BV

Fotos: Jana Bergner

Prof. Rüdiger Bähr (r.), kommissarischer Vor-

sitzender des VDI-Magdeburger BV, dankte

am 29.11.2018 in den Räumlichkeiten der

TK Landesvertretung Sachsen-Anhalt dem

Leiter, Herrn Jens Hennicke (l.), für die Treue

und sehr gute Zusammenarbeit in den letz-

ten zwei Jahrzehnten und überreichte eine

Ehrenurkunde. Ein konstruktives Gespräch

rundete das angenehme Treff en ab.

Page 37: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

37MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein

Ordentliche

Mitgliederversammlung 2018Dipl.-Ing. Jana Bergner | Geschä� sstellenleiterin VDI-Magdeburger BV

Fotos: Viktoria Kühne

Am 16.11.2018 fand in den Räumlichkei-

ten der IHK Magdeburg unsere diesjährige

ordentliche Mitgliederversammlung statt.

Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr eröff nete als

kommissarischer Vorsitzender und Ver-

sammlungsleiter die Mitgliederversamm-

lung und begrüßte die Anwesenden.

Wir haben uns sehr über die Grußworte

von Staatssekretär Dr.-Ing. Jürgen Ude, Mi-

nisterium für Wirtscha� , Wissenscha� und

Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt,

Prof. Dr.-Ing. Mirko Peglow, Vorsitzender

VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt, und

Stefan Gelb, VDI-Hauptgeschä� sstelle Düs-

seldorf, gefreut.

Staatssekretär Dr. Jürgen UdeProf. Rüdiger Bähr Stefan Gelb

Prof. Mirko Peglow

Weitere Bilder und

Informationen

Page 38: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

38 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Dank und Anerkennung wurde 19 Mitglie-

dern für die langjährige Mitgliedscha� im

VDI für 60, 50 und 25 Jahre ausgesprochen.

Der Vorsitzende überreichte den fünf An-

wesenden, Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Smukal-

la, Dipl.-Ing. Andreas Budik, Dr.-Ing. Werner

Geßler, Dipl.-Ing. (FH) Bernd Giese und Prof.

Dr.-Ing. Gerhard Müller die VDI-Ansteckna-

del und die Urkunde.

Unser Dank gilt unseren Fördernden Unternehmen für die Treue und fi nanzielle Unterstützung unserer ehrenamtlichen Aktivitäten.

Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Smukalla50 Jahre Mitgliedscha� im VDI

Dipl.-Ing. Andreas Budik, Dr.-Ing. Werner Geßler und Dipl.-Ing. (FH) Bernd Giese25 Jahre Mitgliedscha� im VDI

25 Jahre Mitgliedscha� im VDI Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller,

Erfreulich war, das sich so viele Vertreter

unserer Fördernden Unternehmen auf den

Weg nach Magdeburg gemacht hatten. Dies

bietet uns einerseits die Möglichkeit, uns bei

den anwesenden Vertretern persönlich für

die Unterstützung zu bedanken. Andererseits

erhalten sie durch den Rechenscha� sbericht

des Vorstands einen Eindruck über die viel-

fältigen Aktivitäten zur Interessenvertretung

des Berufsstandes der Ingenieure und zur

Förderung von Kindern und Jugendlichen.

Page 39: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

39MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein

AK Medizintechnik

Holger Fritzsche M. Sc.

zum Leiter ernannt.

AK Studenten und Jungingenieure

Staff elstabübergabe an von Nico Lanze-

rath B. Sc. (r.) an Philipp Müller B. Sc. (l.)

Berichte des

Schatzmeisters Dipl.-Ing. Edgar Heyde (r.)

Rechnungsprüfers Dr.-Ing. Werner Geßler (l.)

Wahlleiter

Prof. Adolf

Lingener

Gratulation zur Wahl (v. l.): Prof. Rüdiger Bähr, Vorsitzender

Dipl.-Ing. Harald Rupprecht, stellv. Vorsitzender

Dipl.-Ing. Edgar Heyde, Schatzmeister

Dank den anwesenden ArbeitskreisleiterInnen

Dank den anwesenden

Bezirksgruppenleitern

Dank den Rechnungsprüfern

Dr. Günter Ihlow und

Dr. Werner Geßler (v. l.)

Page 40: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

40 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Vorstandsmitglied

Dr. Sylvia Busch

Jg. 1962

ÖHMI Analytik GmbH

Berliner Chaussee 66

39114 Magdeburg

Tel. (0391) 8507-181 | Fax -137

[email protected]

Vorsitzender

Prof. Dr.-Ing. habil.

Dr.-Ing. E.h. Rüdiger Bähr

Jg. 1957

Otto-von-Guericke-

Universität Magdeburg,

Institut für Fertigungstechnik und

Qualitäts sicherung, Ur- und Umform-

technik

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 67-58315 | Fax -12420

[email protected]

Stellvertretender Vorsitzender

Dipl.-Ing.

Harald Rupprecht

Jg. 1960

Forststraße 20

06847 Dessau

Tel. (0340) 2212943

Mobil (0172) 3494800

stellv-vorsitzender@bv-magdeburg.

vdi.de

Rechnungsprüfer

Dr.-Ing.

Werner Geßler

Jg. 1943

Emdener Weg 52

39110 Magdeburg

Tel. (0391) 7310048

Fax (0391) 7348010

Funk (0176) 10007388

rechnungspruefer@bv-magdeburg.

vdi.de

Schatzmeister

Dipl.-Ing.

Edgar Heyde

Jg. 1955

Dammstraße 7

39218 Schönebeck

Tel. (039203) 512-113 | Fax -111

(dienstl.)

Tel. (03928) 842577 (priv.)

[email protected]

Schriftführer

Dr.-Ing.

Markus Henneberg

Jg. 1970

AVA GmbH

Hafenstraße 9a

39106 Magdeburg

Tel. (0391) 6341967-10 | Fax -99

schri� [email protected]

Vorstandsmitglieder | Rechnungsprüfer | Arbeitskreise Techniknachwuchs

Geschä� sstellenleiterin

Dipl.-Ing. Jana Bergner

Geschä� szeiten

Montag bis Freitag

10:00 – 16:00 Uhr

VDI-Magdeburger Bezirksverein

Rechnungsprüfer

Dr.-Ing.

Günter Ihlow

Jg. 1947

SMA Sondermaschinen-

und Anlagenbau GmbH

Bruno-Wille-Straße 9

39108 Magdeburg

Tel. (0391) 74435-21 | Fax -11

rechnungspruefer@bv-magdeburg.

vdi.de

VDIni-Club Magdeburg

Clubmanager/Leiter

des Arbeitskreises

Dr.-Ing. Hannes König

Jg. 1958

SITI e. V.

Pestalozzistraße 5 | 39539 Havelberg

Tel. (039387) 59757

Mobil (0172) 9366936

havelberg@zukun� spiloten.vdi.de

Geschäftsstelle

Sandtorstraße 23

39106 Magdeburg

Tel. (0391) 54486-19288

Fax (0391) 54486-19289

[email protected]

www.vdi.de/magdeburg

Leiter

Dr.-Ing.

René Schasse M. Sc.

Jg. 1975

Pfuehlstraße 10 | 39218 Schönebeck

Tel. (03928) 422944 (privat)

Mobil (0151) 29229380

[email protected]

www.vdini-club.de

VDI-Zukunftspiloten Havelberg

QR-Code zur

Homepage des

VDI-Magdeburger BV

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Page 41: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

41MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein

Arbeitskreise (AK) – Leiterinnen und Leiter

Fahrzeug- und Verkehrstechnik

Prof. Dr.-Ing. habil.

Dirk Bartel

Jg. 1966

Otto-von-Guericke-Universität

Magdeburg, Institut für Kompetenz

in AutoMobilität (IKAM)

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. (03 91) 67-52339 | Fax -11166

[email protected]

Nachwachsende Rohstoffe

und Ressourcen

Dr.-Ing.

Frank Pudel

Jg. 1956

Pilot Pfl anzenöltechnologie

Magdeburg e. V.

Berliner Chaussee 66 | 39114 Magdeburg

Tel. (0391) 8189-167 | Fax -180

Funk (0175) 5734085

[email protected]

Fördertechnik Materialfluss

Logistik

Prof. i.R. Dr.-Ing.

Dr.h.c. Dietrich Ziems

Jg. 1940

Otto-von-Guericke-Universität

Magdeburg, ILM

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 67-18604 | Fax -12646

[email protected]

Produktionstechnik

Prof. Dr.-Ing. habil.

Dr.-Ing. E.h. Rüdiger Bähr

Jg. 1957

Otto-von-Guericke-

Universität Magdeburg, Institut für

Fertigungstechnik und Qualitäts-

sicherung, Ur- und Umformtechnik

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 67-18315 | Fax -12420

[email protected]

Chemieingenieurwesen und

Verfahrenstechnik

Prof. Dr.-Ing. habil.

Evangelos Tsotsas

Jg. 1959

Otto-von-Guericke-Universität

Magdeburg, Lehrst. für Thermische

Verfahrenstechnik

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 67-58784 | Fax -11160

[email protected]

Frauen im Ingenieurberuf

Dipl.-Ing.

Christine Ihloff

Jg. 1963

Bernburger Straße 57

06366 Köthen

Tel. (0151) 70838510

ak-fi [email protected]

Senioren

Dr. rer. nat.

Friedemann Laugwitz

Jg. 1942

Ferdinand-von-

Schill-Straße 25

39116 Magdeburg

Tel. (0391) 600244

[email protected]

Energie und Umwelt

Dr.-Ing.

Heinz Paul

Jg. 1950

tti Magdeburg GmbH

Bruno-Wille-Straße 9

39108 Magdeburg

Tel. (0391) 74435-47 | Fax -11

[email protected]

Studenten und Jungingenieure

Philipp Alexander

Müller B.Sc.

Jg. 1993

[email protected]

Büro: Otto-von-Guericke-Universität,

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Gebäude 05, Raum 105,

Sprechzeiten nach Vereinbarung.

Information

Jörg Groschopp

M. Sc.

Jg. 1965

megaDOK Informa-

tionsservice

Breitscheidstraße 51

39114 Magdeburg

Tel. (0391) 81072-50 | Fax -55

[email protected]

Ernährungswirtschaft

Dr. Sylvia Busch

Jg. 1962

ÖHMI Analytik GmbH

Berliner Chaussee 66

39114 Magdeburg

Tel. (0391) 8507-181 | Fax -137

[email protected]

Mess- und Automatisierungs-

technik

Dipl.-Ing.

David Hasler

Jg. 1970

ifak e.V. Magdeburg

Werner-Heisenberg-Straße 1

39106 Magdeburg

Tel. (0391) 990-1462 | Fax -1590

[email protected]

Technikgeschichte

Dr.-Ing.

René Schasse M. Sc.

Jg. 1975

Pfuehlstraße 10 | 39218 Schönebeck

Tel. (03928) 422944 (privat)

Mobil (0151) 29229380

[email protected]

Medizintechnik

Holger Fritzsche M. Sc.

Jg. 1988

Otto-von-Guericke-

Universität Magde-

burg, Fakultät Elektrotechnik und

Inormationstechnik (FEIT), Institut für

Medizintechnik (IMT)

Rötgerstraße 9 | 39104 Magdeburg

Tel. (0391) 67-57037 | Fax 67-19347

[email protected]

Ingenieurhilfe

VDI-Ingenieurhilfe e. V.

Frau Sigrid Flade | Geschä� sstelle

VDI-Platz 1 | 40468 Düsseldorf

Tel. +49 (0) 211 6214-282 | Fax -602

[email protected]

www.vdi.de/netzwerk/

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Page 42: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

42 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Altmark

Dipl.-Staatswiss.

Dipl.-Ing. Peter Timme

Jg. 1950

Platanenweg 1

39638 Hansestadt Gardelegen

Tel. (03907) 713107

[email protected]

Harz

Dr.-Ing.

Andreas Kleine

Jg. 1967

Trimet Automotive

Holding GmbH

Niederlassung Harzgerode

Aluminiumallee 1 | 06493 Harzgerode

Tel. (039484) 50-636 | Fax -640

[email protected]

Börde

Dipl.-Ing.

Ulrich Reinecke

Jg. 1948

Spielstraße 19

39164 Wanzleben

Tel. (039293) 51153

[email protected]

Schönebeck/Staßfurt

Dipl.-Ing.

Gabriele Dietze

Jg. 1966

Otto-von-Guericke-

Universität Magdeburg

Fakultät Maschinenbau | Institut für

Werkstoff - und Fügetechnik (IWF)

Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 67-54511/-54538 | Fax -44569

[email protected]

Bezirksgruppen (BG) – Leiterin und Leiter

Anhalt-Dessau

Dipl.-Ing.

Harald Rupprecht

Jg. 1960

Forststraße 20

06847 Dessau

Tel. (0340) 2212943

Mobil (0172) 3494800

bg-anhalt-dessau@bv-magdeburg.

vdi.de

AUFRUF

Derzeit können wir nicht für alle Organisationseinheiten Aktivitäten anbieten. Hierfür sind wir auf der Suche nach

Interessenten, die gern eine Gemeinscha� von Interessierten ehrenamtlich mit Leben erfüllen und leiten würden.

Um folgende Ehrenämter handelt es sich:

Leiter/-in Arbeitskreise Bautechnik und Technische Gebäude ausrüstung

Leiter/-in Bezirksgruppen Anhalt-Dessau und Jerichower Land

Clubmanager/-in VDI-Zukun� spiloten Magdeburg

Vertrauensperson Ingenieurhilfe für die Region Magdeburger Bezirksverein

Interessenten erhalten Unterstützung vom VDI durch Informationsmaterial und Workshops sowie von den amtierenden

Vorstandsmitgliedern, bis sie auf eigenen »Füßen« stehen. – Falls Sie Mitglied des VDI oder Ingenieur sind und Interesse

daran haben, ein solches Ehrenamt zu führen, dann zögern Sie nicht, sich bei unserer Geschä� sstelle unter

Tel. (0391) 54486-19288 oder über [email protected] zu melden.

Der Vorstand des VDI-Magdeburger Bezirksvereins

Würdigung besonderer Verdienste mit dem Ehrenzeichen des VDIDipl.-Ing. Jana Bergner | Geschä� sstellenleiterin VDI-Magdeburger BV

Foto: Prof. Rüdiger Bähr

Dr. Günter Ihlow, der sich als Mitbegründer

und Gesellscha� er des ersten ostdeutschen

Technologie- und Gründerzentrums, der

IGZ Magdeburg GmbH, um den Technik-

standort Deutschland besondere Verdiens-

te erworben hat, wurde auf Vorschlag des

VDI-Magdeburger BV mit dem Ehrenzei-

chen des VDI geehrt. Die Verleihung erfolg-

te auf Beschluss des Präsidiums anlässlich

der Vorstandsversammlung des VDI am

13.12.2018 in Düsseldorf.

Der Magdeburger BV gratuliert seinem

langjährigen Vorstandsmitglied und derzeiti-

gen Rechnungsprüfer auf das herzlichste und

freut sich sehr über die positive Beschlussfas-

sung des Präsidiums des VDI.

Das Ehrenzeichen des VDI wurde 1931, an-

lässlich des 75-jährigen Jubiläums des VDI,

gesti� et als Auszeichnung für Ingenieure,

die besondere Leistungen auf technischem

Gebiet erbracht und/oder sich um die tech-

nischwissenscha� liche bzw. berufspoli-

tische Gemeinscha� sarbeit verdient ge-

macht haben.

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Meldung

Das Ehrenzeichen

des VDI.

Foto: VDI | Haroc Marcard

Page 43: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

43MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein

Erweiterte Vorstandssitzung bei der SBH

Südost GmbH Niederlassung MagdeburgDipl.-Ing. (FH) Barbara Schmidt Red. MM

Fotos Barbara Schmidt

Am 06.12.2018 war der erweiterte Vorstand

des VDI-Magdeburger BV zu Gast beim lang-

jährigen Fördernden Unternehmen SBH

Südost GmbH, Niederlassung Magdeburg.

Der Geschä� sführer Dipl.-Ing. Päd. Jürgen

Wilke (u. l.) der SBH Südost GmbH war extra

nach Magdeburg gekommen, um sich und

die SBH vorzustellen. Die SBH Südost GmbH

ist in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sach-

sen mit insgesamt 34 Standorten als zerti-

fi zierter Aus-, Weiterbildungs- und Arbeits-

marktdienstleister tätig. Bevor jedoch die

eigentliche Sitzung beginnen konnte, woll-

ten wir uns unbedingt einen Eindruck von

der Ausstattung verschaff en. So sind in

der Elbstraße z. B. Schulungsräume für die

Automatisierungstechnik, E-Technik und

Elektronik untergebracht. Hier führte uns

der leitende Mitarbeiter durch die Räume

und erläuterte deren modulare Ausstattung.

Nicht nur in ihren Objekten führt die SBH

GmbH Südost Aus- und Weiterbildungskurse

aus, sondern sie bietet auch Firmenschulun-

gen in Unternehmen zur Qualifi kation der

Mitarbeiter an. Aktuelle Angebote können

eingesehen werden unter

www.sbh-suedost.de > Standort Magdeburg

Herzlichen Dank für die tolle Organisation

und Gastfreundscha� . Wir konnten viele

Informationen mitnehmen und wünschen

der SBH Südost weiterhin viel Erfolg.

Page 44: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

44 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

VDI-Magdeburger Bezirksverein | BG Altmark

23. VDI-Symposium Energiewirtscha�

und Umwelt in Gardelegen/AltmarkStaatssekretär Dr. Jürgen Ude: »NTN ist ein Gewinn für die Altmark«

Auszüge Volksstimme Gardelegen

»100 Jahre NTN Corporation mit Sitz im japa-

nischen Osaka und 16 Jahre NTN Antriebs-

technik am Standort Gardelegen – Grund

genug, das Unternehmen in den Mittelpunkt

des 23. VDI-Symposiums am 15.11.2018 im

Gardeleger Schützenhaus zu stellen. … Auch

um die Verbindung zwischen Industrie und

VDI deutlich zu machen«, betonte Dipl.-Ing.

Peter Timme, Leiter der BG Altmark des

VDI-Magdeburger BV, bei seiner Begrüßung.

Dazu käme das große Engagement in Sa-

chen Aus- und Weiterbildung bei der NTN

Antriebstechnik, ergänzte Rüdiger Bähr,

kommissarischer Vorsitzender des Magde-

burger BV. Denn das Unternehmen habe eine

Kooperation mit der Otto-von-Guericke-Uni-

versität Magdeburg. Das sei nicht alltäglich

und selbstverständlich. NTN als internatio-

nal agierendes Unternehmen sei zudem För-

derndes Unternehmen des VDI-Magdeburger

BV und sein Geschä� sführer, Dipl.-Ing. Guido

Steff en, wurde erst kürzlich mit der Gruson-

Ehrenplakette des VDI geehrt.

Das Grundsatzreferat hielt Dr.-Ing. Jürgen

Ude, Staatssekretär im Wirtscha� sministe-

Zu den Gratulanten für die Verleihung der gläsernen Weltkugel an Jana Bergner gehörten: (v. l.) Axel Bünsche,

Leiter der Avacon-Region Nord, Dr. Jürgen Ude, Staatssekretär im Wirtscha� sministerium, und Gardelegens

Bürgermeisterin Mandy Zepig sowie (v. r.) Rüdiger Bähr, kommissarische Vorsitzende des Magdeburger BV, und

Peter Timme, Leiter der VDI-BG Altmark. Foto: Malte Schmidt

In Anerkennung seiner hervorragenden Master-

arbeit zum Thema: »Messtechnische Erfassung und

Auswertung des Fahrverhaltens europäischer Fahrer

zur Objektivierung der Längsregelung« erhielt Herr

Gordon Milz M. Sc. den VDI-Förderpreis Altmark 2018.

Dipl.-Ing. Helmuth Marx, Stellvertretender Leiter der

BG Altmark, und Dipl.-Ing. Guido Steff en, Geschä� s-

führer NTN Antriebstechnik GmbH, überreichten

Herrn Milz den Preis nachträglich am 23.11.2018 in

den Räumen der NTN. Foto: NTN AT GA

rium Sachsen-Anhalts. Er riss viele verschie-

dene Themen an. Es ging um Mobilität, um

Wirtscha� s- und Förderpolitik in Sachsen-

Anhalt, um Innovationsförderung und -stra-

tegien und vieles mehr. Mit Blick auf NTN

schloss er mit den Worten, dass das Unter-

nehmen ein Gewinn für die Altmark und für

Sachsen-Anhalt insgesamt sei.

Danach referierte Yozo Mimura von der

NTN Corporation in deutscher Sprache über

die Entwicklung von Produkten im Bereich

alternativer Energien und Antriebe. Aus

Frankreich kam Christophe Ulrici, ebenfalls

von der NTN Corporation. Er sprach über

Möglichkeiten der Effi zienzsteigerung bei

der Herstellung von Lagern und Antriebs-

wellen. »Transformation im Unternehmen

– auf dem Weg zur summativen Intelli-

genz« war das Thema des dritten Vortrags.

Da der Referent Nick Trähne erkrankt war,

sprangen Guido Steff en, und David Pietsch

als Referenten ein.

Wie in jedem Jahr stand auch die Vergabe

der gläsernen Weltkugel auf dem Programm

und die Verleihung des Förderpreises. Mit

der Verleihung der gläsernen Weltkugel be-

dankte sich die BG Altmark bei Dipl.-Ing.

Jana Bergner, Leiterin der Geschä� sstelle

des Magdeburger BV, für ihre engagierte

Mitarbeit seit vielen Jahren bei der Vorbe-

reitung der VDI-Symposien in Gardelegen.

Die Verleihung des Förderpreises konnte im

Rahmen des Symposiums nicht persönlich

erfolgen, da der Preisträger dienstlich ver-

hindert war. Dies fand in der darauff olgen-

den Woche bei NTN statt.

Page 45: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

45MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein

AK Produktionstechnik

El Vuelo de Bronce – Gießereitradition trifft

auf moderne Wissenscha� Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr, Martin Liepe M. Sc., Matthias Euler B. Sc. | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU),

Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)

Wissenschaftliche Begleitung des Magdeburger Bronzesymposiums

»Der Flug der Bronze« – so kann der Name

der Künstlervereinigung »El Vuelo de Bron-

ce« übersetzt werden. Neun renommierte

Bildhauer aus Deutschland, Spanien und

Kuba trafen sich vom 02.09. bis 23.09.2018

im Technikmuseum der Landeshauptstadt

Magdeburg, um die über 850 Jahre wäh-

rende Gießereitradition der Stadt aufl eben

zu lassen. Als Hommage an die »Bronzetür

von Nowgorod« konnte in dieser kurzen

Zeit durch Nutzung einer breiten Palette

an Fertigungsverfahren und der Räumlich-

keiten des Technikmuseums sowie der Otto-

von-Guericke-Universität Magdeburg eine

beeindruckende Bronze-Stele geschaff en

werden. Während des Symposiums gab es

eine enge Verknüpfung der Aktivitäten zur

Universität, welche durch das Ministerium

für Wirtscha� , Wissenscha� und Digitalisie-

rung des Landes Sachsen-Anhalts gefördert

wurde. Das ermöglichte, dass die Künstler-

gruppe im Studenten- und Gästewohnheim

untergebracht war, dass insbesondere tren-

nende Arbeiten an den Bronzetafeln der

Stele auf einer institutseigenen Wasser-

strahlschneidanlage mit Zuführung eines

speziellen besonders scharfen und harten

Sandes bei einem Pumpdruck von 4 000 bar

und einer Schnittbreite von 1,2 mm durch-

geführt wurde und dass auch Doktoran-

den, Studenten, Lehrlinge und Mitarbeiter

des Institutes für Fertigungstechnik und

Qualitätssicherung an den künstlerischen

Arbeiten teilhaben konnten. Nicht allein

das Modellieren und Formen mit unter-

schiedlichen Technologien, sondern auch

das Gießen wurde unter freiem Himmel und

für alle nachvollziehbar und unter Einbezie-

hung der breiten Öff entlichkeit anschaulich

durchgeführt.

Kombination des traditionellen Kunst-gießens mit Methoden der numeri-schen Simulation und der additiven Fertigung

In der industriellen Produktion großer Se-

rien von Gussteilen hat sich in den letzten

Jahren der Einsatz von computergestützten

Simulationssystemen etabliert. So kann der

Gießprozess virtuell am Rechner durchge-

führt und somit die Formfüllung, die Strö-

mung der Schmelze durch den Einguss und

die Gießkanäle sowie die Abkühlung, Erstar-

rung und Schwindung im Vorfeld simuliert

werden. Gleichzeitig lässt sich die Wirkung

der Speiser und Entlü� ung nachvollziehen.

Der Bereich Ur- und Umformtechnik ver-

fügt hierzu über gleich drei verschiedene

So� warelösungen: »FLOW-3D« aus den USA,

»ProCAST« aus Frankreich und »WinCast«

aus Deutschland. Für das Bronze-Kunst-Gie-

ßen stellt diese numerische Begleitung eines

traditionell handwerklichen Prozesses eine

große Besonderheit dar. Von Studenten, die

durch erfahrene Doktoranden betreut wur-

den, wurde so die Geometrie ausgewählter

Motivplatten eingescannt, welche zuvor sei-

tens der Künstler durch verschiedene Ver-

fahren hergestellt wurden. Diese wurden am

Rechner nachbearbeitet und so aufb ereitet,

dass daraus ein verkleinertes Abbild addi-

tiv »gedruckt« werden konnte. Dieses neue

Modell wurde anschließend eingeformt und

abgegossen. Das in diesem Zuge erhaltene

Geometriemodell diente anschließend einer

Simulation, welche die Formfüllung, Ab-

kühlung und Erstarrung sehr anschaulich

visualisieren konnte. So konnte das Haupt-

problem des Gießens, die bestehende Unwis-

senheit über die Vorgänge in der Gießform,

da es sich im weitesten Sinne um eine nicht

einsehbare »Black-Box« handelt, gelöst und

Erkenntnisse darüber erlangt werden, wie

die Schmelze den Formhohlraum ausfüllt.

Digitalisierung einer gegossenen Platte mit einem

3D-Scanner. Bilder (3): OVGU

Additive Herstellung eines Gussmodells mit einem

»Multi-Jet-Modelling«-Drucker.

Simulation der Formfüllung einer Bronzeplatte (»Die

Vertreibung aus dem Paradies«) nach unterschied-

lichen Zeitschritten.

Page 46: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

46 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Die zweite Exkursion im Jahr 2018 brachte am 25.10. Mitglieder der BG

Schönebeck/Staßfurt in das Leibniz-Institut für Pfl anzengenetik und

Kulturpfl anzenforschung (IPK) Gatersleben. Das IPK ist eine außer-

universitäre, mit Bundes- und Landesmitteln geförderte Forschungs-

einrichtung, an der über 500 Mitarbeiter/-innen aus über 30 Nationen

arbeiten. Es werden die genetische Vielfalt von Kultur- und Wildpfl an-

zen untersucht sowie die Mechanismen, welche die Ausprägung und

Vielfalt pfl anzlicher Merkmale beeinfl ussen, aufgeklärt. Dies sind hilf-

reiche Instrumente für die Entwicklung und Anwendung von Strate-

gien zu einer intensiven Charakterisierung von Pfl anzen.

Einer der bekanntesten und weltweit führenden Bereiche des

IPK ist die Gendatenbank, die 150 000 Pfl anzenmuster aus 2 500

botanischen Arten beherbergt. Herr Dr. Boerner nahm uns mit in

die Welt der Pfl anzendatenbank, welche die genetische Vielfalt be-

wahrt und Pfl anzen und deren Saatgut Forschern und Züchtern

zur Verfügung stellt. Die in 1-Liter-Glasgefäßen eingefüllten Saaten

werden in Kühlräumen bei -15 °C gelagert, so dass sie jahrzehnte-

lang keimfähig bleiben. Als wir einen dieser Kühlräume betraten,

waren wir sichtlich beeindruckt von der Vielfalt der dort gesam-

melten Saaten. Pfl anzen, die nicht als Saat erhalten werden kön-

nen, werden kryokonserviert, sprich mit fl üssigem Stickstoff auf

-196 °C abgekühlt oder in Gärten angepfl anzt. Weiterhin erläuterte

Dr. Boerner, dass die Gendatenbank in Gatersleben eine der welt-

weit größten botanischen Vergleichssammlungen in Form von

Herbarien beinhaltet. In der gesamten Gendatenbank fi nden sich

Angaben zu Sorten, Pfl anzengattungen, Ursprungsorten, Morpho-

logie etc., die Nutzern aus aller Welt in Form einer Internetdaten-

VDI-BG Schönebeck/Staßfurt

Eine Exkursion in die Welt der Pfl anzen

Das Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben.

Gabriele Dietze | Leiterin BG Schönebeck/Staßfurt

Fotos: Gabriele Dietze

bank, in der auch gezielt Saatgut bestellt werden kann, zur Verfü-

gung stehen. Den Bereich Pfl anzenphänotypisierung zeigte uns im

Anschluss Herr Prof. Altmann, Leiter der gleichnamigen Arbeits-

gruppe. Ein Pfl anzenphänotyp beschreibt alle Merkmale, die eine

Pfl anze charakterisieren. In diesem Bereich wird die Leistungs-

fähigkeit von Kulturpfl anzen untersucht, da dies entscheidender

Faktor für die Beschaff ung von Nahrung, Rohstoff en und Energie

für eine stetig wachsende Weltbevölkerung ist. Wichtige Eigen-

scha� en der Pfl anzen, bspw. Größe, Aussehen und Krankheitsresis-

tenz, werden unter entsprechenden Umwelteinfl üssen bestimmt,

was ein sehr langwieriger und arbeitsaufwendiger Prozess ist. In

Gatersleben können die Eigenscha� en der Pfl anzen über automa-

tisierte bildgebende Verfahren zerstörungsfrei erfasst werden – ein

Alleinstellungsmerkmal dieser Einrichtung in Deutschland. Be-

sonders beeindruckte uns die neue Pfl anzenkulturhalle, in der auf

1 000 m² Fläche Pfl anzen unter streng kontrollierten Bedingungen

angezüchtet werden, um das Wachstum und die Ertragsbildung zu

dokumentieren. Prof. Altmann führte uns durch die einzelnen Be-

reiche von der Untersuchung der Wurzeln bis hin zu einem Groß-

containersystem, das das Wachstum unter Feldbedingungen simu-

liert.

Den Abschluss der Exkursion bildete wieder ein kleiner Aus-

tausch bei Getränk und Essen im Gasthaus Waltershof, bei dem

sich alle über das Gesehene austauschten und neue Termine und

Ideen für weitere Besichtigungen sammelten. Alles in Allem war es

ein gelungener Nachmittag. Dr. Boerner erläutert die Aufb ewahrung in der Gendatenbank in der Kühlzelle 15

Prof. Altmann in einer der Anzucht-

hallen.

Großcontainer in der neuen Pfl anzen-

kulturhalle.

Page 47: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

47MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein

Aktivitäten zur Automatisierungstechnik gab

es in Magdeburg seit mehr als 170 Jahren. Zu-

erst standen patentierte pneumatische Mess-

geräte im Vordergrund. Sie führten zur welt-

weiten Marktführerscha� auf diesem Gebiet.

Es folgten erfolgreiche Entwicklungen von

Industriearmaturen. Positiv wirkte die rasan-

te Entwicklung des Magdeburger Maschinen-

baus als ein wesentliches Einsatzgebiet der

hier produzierten Automatisierungsgeräte

und Armaturen.

Die beiden Weltkriege im 20. Jh. zeigten

einschneidende Auswirkungen. Nach dem

I. Weltkrieg gingen internationale Märk-

te verloren, und im Ergebnis des II. Welt-

kriegs waren Produktionsstätten massiv

zerstört. Durch das wirtscha� liche Inter-

esse der sowjetischen Besatzungsmacht

an Automatisierungstechnik konnten

die Produktionsstätten wieder aufgebaut

und erweitert werden. Die Unternehmen

Messgerätewerk »Erich Weinert« (MEW)

und Magdeburger Armaturenwerke »Karl

Marx« (MAW) wurden Hauptlieferanten

für Gerätesysteme und Armaturen in der

früheren DDR und auch im Rat für gegen-

seitige Wirtscha� shilfe (RGW). Nach der

politischen Wende 1990 veränderte sich

das Erscheinungsbild der Automatisie-

rungstechnik in Magdeburg signifi kant.

Die großen Industrieunternehmen der

Automatisierungstechnik (MEW, MAW)

verschwanden (wurden »abgewickelt«).

An ihre Stelle traten kleine und mittlere

Unternehmen und bestimmen nun das

Bild einer kleinteiligen Magdeburger Auto-

matisierungstechnik. Im Gegensatz dazu

wurden leistungsfähige außeruniversitä-

re Forschungseinrichtungen gegründet,

die weit über Magdeburg, Sachsen-Anhalt

und Deutschland wirken. Sie repräsentie-

ren mit der Otto-von-Guericke-Universität

und der Hochschule Magdeburg-Stendal

Buch über die Automatisierungstechnik in

Magdeburg erschienenMagdeburger Automatisierungstechnik im Wandel – Vom Industrie- zum Forschungsstandort.

Peter Neumann | ifak Magdeburg (Herausgeber)

den Magdeburger Forschungsstandort für

Automatisierung.

Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert.

Im ersten Teil beschreiben die Autoren den

mess- und armaturentechnischen Bereich

des Magdeburger Maschinenbaus seit 1850

und konzen trieren sich hier auf die welt-

weit agierende Fa. Schäff er & Budenberg

Magdeburg-Buckau. Schließlich gingen

aus diesem Unternehmen die Magdebur-

ger Armaturenwerke und das Messgeräte-

werk Magdeburg hervor. Im zweiten Teil

wird auf die Ausbildung von Technikern,

Ingenieuren, Diplomingenieuren, Bache-

lors und Mastern eingegangen. Aufgezeigt

wird der Weg Magdeburgs hin zum Uni-

versitätsstandort. Die Ausbildungs- und

Forschungsprofi le der Hochschulen und

das Wirken namha� er Hochschullehrer

werden beschrieben. Im dritten Teil wird

die Automatisierungstechnik nach 1990 in

den Hochschulen und Forschungsinstitu-

ten der Magdeburger Region skizziert, wie

das Fraunhofer-Institut fü r Fabrikbetrieb

und -automatisierung IFF, das Institut für

Automation und Kommunikation (ifak) und

das Max-Planck-Institut für Dynamik kom-

plexer technischer Systeme (MPI).

Den heutigen und zukün� igen Arbeits-

und Forschungsinhalten der Automatisie-

rungstechnik folgend, geht das Buch im

vierten Teil auf absehbare Trends der Auto-

matisierungstechnik in der vierten indust-

riellen Revolution (Industrie 4.0) ein. Dieser

Ausblick kann jungen Menschen bei der Be-

rufsorientierung helfen. In weiteren Teilen

erfahren die Leserinnen und Leser Wissens-

wertes über innovative Betriebe sowie den

Beitrag von Ingenieurorganisationen und

können Erlebnisberichte gestandener Mag-

deburger Ingenieure studieren.

Das Autorenteam

Christian Diedrich | Rolf Höltge | Ulrich Jumar |

Achim Kienle | Reinhold Krampitz † | Gü nter Mü ller

| Peter Neumann | Konrad Pusch | Helga Rokosch

| Barbara Schmidt | Ulrich Schmucker | Gerhard

Unger | Gü nter Wolf

Layout, Satz, Redaktion und Umschlag

Dipl.-Ing. (FH) Barbara Schmidt, VDI | Ingenieurbü ro

Schmidt

Herstellung

Grafi sches Centrum Cuno GmbH & Co. KG, Calbe

1. Aufl age | ISBN 978-3-944722-75-7

© Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | ifak

e. V., 2018

Vertrieb

ifak e. V. | Prof. Dr.-Ing. Ulrich Jumar

Werner-Heisenberg-Straße 1 | 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 990140 | [email protected]

Preis pro Exemplar 19,00 Euro inkl. MwSt.

bei Selbstabholung vom ifak e. V.,

zzgl. Porto und Verpackung bei Versand

Barbara Schmidt, Christian Diedrich, Gü nter Wolf,

Peter Neumann, Ulrich Jumar und Gü nter Mü ller (v. l.)

präsentieren das druckfrische Buch. Foto: ifak e. V.

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48 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Aufruf zur

Antragstellung

für den

VDI-Förder-

preis 2019Mit der Unterstützung der Fördern-

den Unternehmen des VDI-Magde-

burger BV sollen auch im Jahr 2019

heraus ragende Leistungen junger

Ingenieure und Naturwissenscha� ler

durch den VDI-Magdeburger BV ge-

würdigt werden.

Antragsberechtigt sind Ingenieure

und Naturwissenscha� ler aus Wis-

senscha� und Wirtscha� , die jünger

sind als 30 Jahre. Eine Einschränkung

der Wissenscha� s disziplin bzw. der

Arbeit erfolgt nicht, sie sollte jedoch

im Zuständigkeitsbereich des VDI-

Magdeburger BV liegen.

Das Antragsformular steht unter fol-

gender Adresse zum Download zur

Verfügung:

www.vdi.de/magdeburg >

Förderpreis

Ihren Antrag auf Auszeichnung rich-

ten Sie bitte bis 31.03.2019 an

VDI-Magdeburger Bezirksverein

Geschä� sstelle

Sandtorstraße 23 | 39106 Magdeburg

[email protected]

Eine Auswahl der zu prämieren-

den Arbeiten erfolgt durch eine

Experten gruppe unter Ausschluss des

Rechts weges. Aus organisatorischen

Gründen versenden wir keine Ein-

gangsbestätigung sowie keine Mit-

teilungen zum Ergebnis des Auswahl-

verfahrens. Die Gewinner werden

schri� lich informiert und zur Preis-

verleihung eingeladen.

Simulation von Prozesswasser in der StahlindustrieLeonie Förster M. Sc.

Die Aufb ereitung und Wiederverwendung

von Prozesswasser ist für viele Industriezwei-

ge von ökonomischem und ökologischem In-

teresse, da Frischwasser o� eine begrenzte

Ressource darstellt. In den Kühlwasserkreis-

läufen der Stahlindustrie reichern sich durch

Chemikaliendosierung Salze an, die einen

kontinuierlichen Austausch des Kühlwassers

durch Frischwasser erfordern. Durch bedarfs-

gerechte Dosierung von Kühlwasserchemi-

kalien einerseits und durch die Entwicklung

geeigneter Verfahren zur Salzabtrennung aus

Zulauf-, Kreislauf- und Absalzwasser ande-

rerseits soll der Frischwasserbedarf halbiert

werden.

Die Referentin erläuterte in ihrem Vor-

trag am 25.10.2018, wie die Simulations-

so� ware SIMBA# für die speziellen Anfor-

derungen angepasst und erweitert wurde,

um die komplexe Kühlwassermatrix und

die Struktur der Kühlkreisläufe mit ihren

Entsalzungstechnologien, Wärmeströmen

und Versorgungssystemen modellieren zu

können.

Darüber hinaus sind viele Unternehmen

daran interessiert, die Umweltauswirkun-

gen der Herstellung, des statischen Be-

triebs und der Entsorgung mittels Life Cyc-

le Assessment (LCA) abschätzen zu können.

SIMBA# ermöglicht auch die Simulation des

dynamischen Betriebs und ermöglicht da-

mit eine feinere Abschätzung als ein klassi-

sches LCA-Tools.

Was haben Elektrobusse eigentlich mit dem Stromnetz zu tun?Dipl.-Inf. Christian Hübner | Dipl.-Inf. Sebastian

Naumann

Nicht zuletzt aufgrund der Lu� belastungen

durch Feinstaub und Stickoxid in den deut-

schen Ballungsräumen streben auch Betrei-

ber des ÖPNV eine sukzessive Umstellung

ihrer Dieselbusfl otte auf Busse mit alternati-

ven Antrieben an, wobei sich gegenwärtig vor

allem batterieelektrische Fahrzeuge sowohl

technisch als auch wirtscha� lich anbieten.

Pilotprojekte mit jeweils einer auf Elektro-

betrieb umgestellten Linie laufen bereits seit

einigen Jahren in verschiedenen deutschen

Städten. In Sachsen-Anhalt wird derzeit mit

der Einführung von Elektrobussen in Dessau,

Halle und Magdeburg begonnen.

Im Vortrag am 15.11.2018 wurden ver-

schiedene Ergebnisse aus dem laufenden

Verbundprojekt MENDEL (Minimale Be-

lastung elektrischer Netze durch Lade-

vorgänge von Elektrobussen) vorgestellt,

dessen primäre Ziele einerseits in der

möglichst kostengünstigen Integration

der Ladepunkte in bestehende Strukturen

der Stromverteilnetze und andererseits in

einer netzdienlichen und damit ebenfalls

kostengünstigen Organisation der Lade-

vorgänge liegen. Es wurden dabei sowohl

Aspekte der Planung als auch des Betriebs

betrachtet.

Kolloquien zu Fragen der

AutomationAK Mess- und Automatisierungstechnik | ifak e. V. Magdeburg

Die Kolloquien des VDI-/VDE-AK Mess- und Automatisierungstechnik werden regelmäßig

gemeinsam mit dem ifak e. V. unter großem Interesse durchgeführt. Folgende Themen

waren Inhalt der letzten zwei Kolloquien:

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49MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein

Am 29.11.2018 erfolgte die feierliche Inbe-

triebnahme neuer Laborräume. Das seit mehr

als 60 Jahre bestehende Labor für Lebensmit-

tel- und Umweltanalytik hat vor allem in den

letzten 26 Jahren seit der Privatisierung eine

rasante Entwicklung genommen. Der 1994

errichtete zweistöckige Anbau am Hauptge-

bäude ist nun um eine Etage vergrößert wor-

den. Rund 300 m2 moderne und mitarbeiter-

freundliche Laborfl ächen stehen nun mehr

zur Verfügung, um den Kunden in gewohnter

Weise qualitäts- und termingerechte Laborer-

gebnisse zu liefern. Es wurde insgesamt rund

eine Million Euro investiert.

Die Erweiterung war notwendig, um zu-

sätzliche Au� räge annehmen zu können.

Vor gut sechs Jahren hat die Politik auf die

stetig hohen Erkrankungen und Todesfälle

durch Legionellen mit der Änderung der

Trinkwasserverordnung reagiert. Damit

wurden Vermieter und öff entliche Einrich-

tungen zur Überprüfung ihrer Trinkwasser-

erwärmungsanlagen verpfl ichtet. Die ÖHMI

Analytik übernimmt u. a. für Wohnungsge-

Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMIPM ÖHMI Analytik GmbH

sellscha� en- und -genossenscha� en, für

private Verwalter von Immobilien und für

die öff entlichen Einrichtungen diese Kon-

trollen. Im Jahr 2017 wurden auch Indus-

trieunternehmen, die über Kühltürme und

Nassabscheider verfügen, auf Grundlage

der 42. Bundesimmissionsschutzverord-

nung zu regelmäßigen mikrobiologischen

Kontrollen verpfl ichtet.

Mit der Investition können nun wei-

tes gehend die mikrobiologischen Unter-

suchungen von Lebensmitteln und Was-

ser räumlich optimaler getrennt werden.

Gleichzeitig wurden die Lagerkapazitäten

der Laborproben erweitert.

Den Tag der feierlichen Inbetriebnahme

nutzten geladene Gäste, unter ihnen die

Ministerin für Arbeit, Soziales und Integra-

tion, Frau Petra Grimm-Benne, um sich von

der modernen Laborausstattung auf nun

mehr als 2 000 m2 zu überzeugen.

www.oehmi.de

Meldungen

Schlüsselübergabe: Dr. Sylvia Busch, Geschä� sfüh-

rerin ÖHMI Analytik GmbH, und Dr. Carsten Transfeld,

Vorstand ÖHMI AG. Fotos (2): ÖHMI AG

Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales

und Integration des Landes Sachsen-Anhalt (2. v. l.).

SchirmherrschaftDipl.-Ing. Jana Bergner | Geschä� sstellenleiterin VDI Magdeburger BV

Foto: Viktoria Kühne

Staatssekretär Dr. Jürgen Ude lud Mitte November 2018 ins Tech-

nikmuseum Magdeburg zu seinem Geburtstagsempfang ein. Wir

folgten dieser Einladung mit Freude und gratulierten zum runden

Geburtstag im Namen des Vorstands und der Geschä� sstelle des

VDI-Magdeburger BV.

Prof. Rüdiger Bähr, Staatssekretär Dr. Jürgen Ude und Jana Bergner (v. l.) beim

Empfang anlässlich des runden Geburtstags des Staatssekretär Dr. Ude, VDI-Mitglied

beim Magdeburger BV, im Technikmuseum Magdeburg.

Page 50: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

50 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

VERANSTALTUNGTIPPS

Januar

Do 10.01.2019, 17:15 Uhr

AK Fahrzeug- und Verkehrstechnik | OVGU | IKAM | MAHREG

Vortragsveranstaltung zu Trends und Lösungen in der Fahrzeug- und Verkehrs-

technik | Automatisiertes Fahren: Evolution oder Game Changer

Ref.: Arno Schaumann, Abteilungsleiter Forschung Fahrzeugsicherheit und

Automatisiertes Fahren Robert Bosch GmbH, Renningen

Ort: 39106 Magdeburg, Universitätsplatz 2, Otto-von-Guericke-Universität

Magdeburg, Gebäude 16, Hörsaal 5

Info: Prof. Dr.-Ing. habil. Dirk Bartel, [email protected]

Die 15.01.2019, 15:00-17:00 Uhr

AK Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik | OVGU | Fakultät für Ver-

fahrens- und Systemtechnik | Institut für Verfahrenstechnik

Kolloquium

Modeling of stochastic biochemical reaction systems

Ref.: Dennis Pischel, Systemverfahrenstechnik (SVT)

A model for predicting colloidal droplet breakup during pulsed combustion

spray drying

Daniel Pramudita, Thermische Verfahrenstechnik (TVT)

Ort: 39106 Magdeburg, Universitätsplatz 2, Otto-von-Guericke-Universität

Magdeburg, Gebäude 25, Raum 201

Info: Prof. Dr.-Ing. habil. Evangelos Tsotsas,Tel. (0391) 67-58784,

[email protected]

Do 17.01.2019, 15:00-16:00 Uhr

AK Mess- und Automatisierungstechnik | ifak e. V.

Vortragsveranstaltung | Forschung, die ankommt – Vorstellung der

Zuse-Gemeinscha�

Ref.: Prof. Dr. Ulrich Jumar

Ort: 39106 Magdeburg, Werner-Heisenberg-Str. 1, ifak e. V ., 6. Et., Konferenzraum

Info: Dipl.-Ing. David Hasler,, [email protected]

Mo 21.01.2019, 15:00-17:00 Uhr

AK Senioren

Vortragsveranstaltung | Stand der Technik im automatischen Fahren mit

Erläuterungen zu einem Projekt zur Rufb ereitscha� von Lastenrädern in

Magdeburg

Ref.: Jun.-Prof. Dr.-Ing. Stephan Schmidt, Institut für Mobile Systeme der Otto-

von-Guericke-Universität Magdeburg

Ort: 39106 Magdeburg, Sandtorstraße 23, ExFa, Bitte bei ZPVP GmbH klingeln

Info: Info: Dr. Friedemann Laugwitz, Tel. (0391) 600244,

[email protected]

Sa 26.01.2019, 10:00-12:00 Uhr

Magdeburger BV

Kranzniederlegung am Grab von Hermann Gruson, anschließend kleiner

Erfahrungsaustausch | Interne Veranstaltung - geladener Teilnehmerkreis

Ort: 39112 Magdeburg, Leipziger Straße 47, Südfriedhof Magdeburg,

Grab von Hermann Gruson

Info: [email protected]

Februar

Mo 18.02.2019, 15:00-17:00 Uhr

AK Senioren

Vortragsveranstaltung | Südliches Afrika: Sambia, Simbabwe und ein

Schul projekt in Hopley – Bildbericht über eine Privatreise 2017 durch Sambia/

Simbabwe und ein Schulprojekt von Ingenieuren ohne Grenzen in Hopley/

Harare

Ref.: Dr. Ing. Lothar Schulze, Magdeburg

Ort: 39106 Magdeburg, Sandtorstraße 23, ExFa, Bitte bei ZPVP GmbH klingeln

Info: Info: Dr. Friedemann Laugwitz, Tel. (0391) 600244,

[email protected]

Do 21.02.2019, 15:00-16:00 Uhr

AK Mess- und Automatisierungstechnik | ifak e. V.

Vortragsveranstaltung | Lu� ultraschall für die Materialprüfung in

Produktionsprozessen

Ref.: Sebastian Wöckel/Hendrik Arndt:

Ort: 39106 Magdeburg, Werner-Heisenberg-Str. 1, ifak e. V ., 6. Et., Konferenzraum

Info: Dipl.-Ing. David Hasler,, [email protected]

HINWEIS zu Fotorechten während aller Veranstaltungen

An den Veranstaltungen nehmen Medienvertreter und/oder Fotografen im Auf-

trag der Veranstalter teil. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die dabei

entstandenen Fotos zur Veröff entlichung und Verbreitung im Zusammenhang

mit den Veranstaltungen ohne zeitliche und örtliche Befristung durch den Ver-

anstalter verwendet werden können. Mit ihrem Besuch der Veranstaltung willi-

gen die Teilnehmer in die unentgeltliche Veröff entlichung in vorstehender Art

und Weise ein, und zwar ohne, dass es einer ausdrücklichen Erklärung durch die

betreff ende Person bedarf. Bei Nichteinverständnis bitten wir um unmittelbare

Mitteilung bei dem für die Motivsuche verantwortlichen Fotografen!

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51MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

VDI-Magdeburger Bezirksverein VERANSTALTUNGTIPPS

März

Mo 14.03.2019, 14:00-17:00 Uhr

AK Senioren

Exkursion | Exkursion nach Ditfurt: Besichtigung der St. Bonifatius-Kirche

und des Heimatmuseums, anschließend Kaff eetrinken in den Räumen des

Museums

Treff punkt: Parkplatz am Ortsrand von 06484 Ditfurt, hinter der Bodebrücke

aus Richtung Weddersleben oder Quedlinburg kommend.

Ref.: Hans-Jürgen Gröpke, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates

Ort: 06484 Ditfurt, Langenberg

Info: Info: Dr. Friedemann Laugwitz, Tel. (0391) 600244,

[email protected]

Do 21.03.2019, 15:00-16:00 Uhr

AK Mess- und Automatisierungstechnik | ifak e. V.

Vortragsveranstaltung | Li-ion Battery Model in SIMBA for Electric Bus-

Simulation

Ref.: Feng Xie

Ort: 39106 Magdeburg, Werner-Heisenberg-Str. 1, ifak e. V ., 6. Et., Konferenzraum

Info: Dipl.-Ing. David Hasler,, [email protected]

Vorschau

Mo 15.04.2019, 14:00-17:00 Uhr

AK Senioren

Exkursion | Besuch der Vogelschutzwarte Storchenhof in Loburg mit Führung

und Besichtigung des Rittergutes Barby mit anschließendem Kaff eetrinken im

Barby Café

Treff punkt: Parkplatz gegenüber dem Storchenhof

Ort: 29279 Loburg/Möckern, Chausseestraße 18

Info: Dr. F. Laugwitz Tel.(0391) 600244, [email protected]

Der VDI-Magdeburger Bezirksverein gratuliert auf das Herzlichste zum Geburtstag in den MonatenJanuar, Februar sowie März und wünscht Lebensfreude sowie Gesundheit zum

HINWEIS aufgrund der geltenden EU-DSGVO

Sollten Sie mit einer Veröff entlichung zu Ihrem Jubiläum aus daten-

schutzrechtlichen Gründen an dieser Stelle nicht einverstanden sein,

möchten wir Sie bitten, der Veröff entlichung Ihrer Daten zu widerspre-

chen. Der Widerspruch ist einmalig, schri� lich und ohne Angabe eines

Grundes an die Geschä� sstelle des VDI-Magdeburger BV, Sandtorstr. 23,

39106 Magdeburg zu richten.

und gratuliert natürlich auch allen anderen Mitglie-dern, die ebenfalls in diesen Monaten Geburtstag haben.

Alle aktuellen Termine auch

im VDI-Online-Veranstaltungs-

kalender mit direkten Links

zur Anmeldung!

www.vdi.de/magdeburg Veranstaltungen

85. GeburtstagDipl.-Ing. Wolfgang Fischer

Dipl.-Ing. Ingrid Weiß

80. GeburtstagDr.-Ing. Lothar Backhauß

Ing. Ekkehart Gämlich

Dipl.-Ing. Dietrich Kroll

75. GeburtstagDipl.-Ing. (FH) Dirk Fiedler

Dipl.-Ing. Gert-Volker Grämer

Dr.-Ing. Horst Lewy

70. GeburtstagDr. rer. nat. Hartmut Grahlert

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schmidt

65. GeburtstagDipl.-Ing. Hartmut Grätz

Dr.-Ing. Harald Müller

60. GeburtstagDipl.-Ing. Jürgen Hauer

Dr.-Ing. Lutz Rauchhaupt

Prof. Dr.-Ing. Evangelos Tsotsas

50. GeburtstagDipl.-Ing. Heiko Gießmann

Dr. rer. nat. Christoph Ilgner

Dipl.-Ing. Frank Richter

Dipl.-Ing. Ulrike Schneider

Dipl.-Ing. (FH) Harald Wagner

Bernd Witte

40. GeburtstagMartin Drexler B. Eng.

Ulrike Schöne

30. GeburtstagAndre Grüneberg

Stefan Koch

Christoph Meineke

Andreas Neuenfels M. Sc.

Sanchit Rathi M. Sc.

Jens Thürmann M. Sc.

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52 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Sehr geehrte Mitglieder,

Freunde und Förderer des VDE

Bezirks vereins Magdeburg e. V.,

wenn Sie diese Ausgabe der MM in den Händen halten,

liegen die besinnlichen Feiertage und der Jahreswechsel

bereits hinter uns. Ich hoff e, Sie konnten diese Zeit im

Kreis Ihrer Familien, Freunde und Partner genießen und

ein wenig Kra� tanken für die neuen Herausforderun-

gen des Jahres 2019. Von daher wünsche ich Ihnen auf

diesem Weg alles Gute, Gesundheit und interessante

Ideen für das neue Jahr.

Ein neues Jahr ist immer auch eine gute Gelegenheit,

mit einem neuen Au� ritt zu starten. – So haben wir es

dank der Unterstützung unserer Mitglieder Frau Gast

und Herrn Bartels geschafft , unsere Internetseite auf

den neuesten Stand zu bringen und wieder an Aktuali-

tät zu gewinnen. Schauen Sie einfach mal rein.

Des Weiteren werfen die ersten Exkursionen und Ver-

anstaltungen ihre Schatten voraus. So planen unsere

Studenten der Universität Magdeburg die Besichtigung

des UW Wolmirstedt unter Mithilfe des VDE. Keine Sor-

ge, auch für Sie als Mitglieder planen wir interessante

Events für das erste Halbjahr – so u. a. den Besuch des

Recyclingmaschinen-Herstellers Doppstadt in Calbe,

den Besuch des RFT-Technik museums und des Techni-

Sat-Werks in Staßfurt und den Besuch des Energiedorfs

Feldheim/Treuenbrietzen. Die genauen Termine und

Einladungen schicken wir wieder rechtzeitig per Mail an

Sie parallel zum Eintrag auf unserer Homepage

www.vde-magdeburg.de.

Ein ganz besonderes Highlight wird im Jahr 2019

unser Symposium für Blitz- und Überspannungsschutz

am 03.09.2019 sein. Wir wollen damit erstmals das kom-

binierte Format einer Fachtagung mit der Möglichkeit

des gemeinsamen Austausches in Magdeburg umset-

zen. Lassen Sie sich überraschen und merken Sie sich

den Termin schon einmal vor.

Wenn Sie selber noch Ideen oder Anregungen haben

oder eine hervorragende Abschlussarbeit eines Studen-

ten bei Ihnen entsteht, die Sie gern auszeichnen wollen,

lassen Sie es uns wissen.

Ich freue mich auf ein weiteres Jahr konstruktiver Zusam-

menarbeit mit Ihnen! – In diesem Sinne, herzlichst

Ihr Lutz Simmang

Vorsitzender VDE BV Magdeburg e. V.

Vernetzt – digital – elektrisch: Darunter präsentierte der VDE auf dem VDE

Tec Summit 2018 im November das gesammelte Wissen für die digitale Gesell-

scha� . Experten diskutierten über die Chancen und Herausforderungen des

digitalen Wandels in Bereichen wie industrielle Produktion, Verkehr, Energie,

Medizin und vernetztes Zuhause. Sie zeigten u. a., wie Künstliche Intelligenz die

Arbeit humaner, 5G die Fertigungsprozesse schneller und Cyber-Security die

Stromversorgung sicherer macht.

Digitalisierung verändert die Gesellscha� in beispielloser Weise. Technologien

wie das Internet der Dinge (IoT), Big Data, Blockchain, künstliche Intelligenz (KI)

und maschinelles Lernen revolutionieren ganze Branchen. Und sie ermöglichen

neue Geschä� smodelle. Angetrieben wird die Revolution durch Daten – sowie die

Möglichkeit, diese intelligent zu analysieren. Hier kommen maschinelles Lernen

und weitere Technologien ins Spiel, die der KI zuzuordnen sind. Die KI stellt eine

große Chance für den Menschen dar, so die Experten. Sie wird Arbeit humaner

machen. Assistenzsysteme werden den Menschen unterstützen und werten Infor-

mationen aus. Aber die Entscheidungen trifft am Ende immer noch der Mensch.

Im Zusammenhang mit der KI wurde auch das Thema Hybride Intelligenz be-

trachtet. Deren wesentliches Merkmal sind Maschinen, die zur Selbstrefl exion

fähig sind. D. h., sie können eigenständig zu Entscheidungen kommen. So lange

KI aber mit Regeln zuzementiert wird und die dahinter stehenden Algorithmen

nicht zur Entfaltung kommen können, entsteht nichts Neues, vertrat ein weite-

rer Experte. Eigenständige Entscheidungen sollen seiner Meinung nach auch von

Fahrzeugen getroff en werden können. Denn auch hier wird die Digitalisierung für

große Veränderungen sorgen. Autos werden kün� ig nicht nur Daten von ihren

eigenen Sensoren verarbeiten, sondern auch mit ihrer Umgebung permanent

kommunizieren – etwa mit anderen Fahrzeugen, Ampelanlagen oder Verkehrs-

leitsystemen. So lassen sich Unfälle verhindern, Verkehrsfl üsse steuern und Staus

reduzieren. Die Zukun� stechnologie E-Mobilität lässt sich in ein integriertes Kon-

zept einbinden. Der vorgestellte Ansatz umfasste dabei alle Aspekte der E-Mobi-

lität. Angefangen bei der Prognose und Identifi kation neuer E-Ladepunkte, der

Pilotierung kurzfristiger Überbrückungslösungen, Netzverstärkungen, die Ent-

wicklung von intelligenten und kundenfreundliche Lösungen sowie das Engage-

ment in Gremien und in der Öff entlichkeitsarbeit, um die Mobilitätswende für alle

Beteiligten zum Erfolg werden zu lassen. Auch der Sektor Energie spielt eine Rol-

le, wenn es um den Einsatz von Elektrofahrzeugen geht. Und dieser ist über das

Thema Smart Grid ebenfalls ein Spielfeld der Digitalisierung – eines, das auch be-

sonders geschützt werden muss. Denn mit der Vernetzung steigt auch das Sicher-

heitsrisiko. Sowohl Hacker-Angriff e von außen als auch Insider-Manipulationen

gefährden die Zuverlässigkeit der Stromversorgung. In diesem Zusammenhang

forderte ein weiterer Experte deutlich bessere Zugriff s- und Zugangskontrollen

für die Systeme im Smart Grid. Er beschrieb konkret, wie eine Sicherheitsinfra-

struktur für die Energieversorgung aussehen muss. Sicherheit war ohnehin einer

der thematischen Schwerpunkte des VDE TecSummit. Denn nicht nur im Ener-

giesektor erhöht die wachsende Vernetzung das Risiko von Attacken. Das gleiche

VDE Tec SummitExperten über selbstdenkende Maschinen

und sichere Netze.

Zusammenfassende Auszüge aus der PM VDE

Page 53: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

53MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESVDE Bezirksverein Magdeburg

In Mitteldeutschland wird ein einzigartiges

Versuchslabor entstehen, in dem Wissen-

scha� ler die Herausforderungen im Hoch-

spannungsnetz der Zukun� simulieren

und erforschen können. Universitäten aus

Sachsen-Anhalt und Thüringen werden ge-

meinsam mit der Siemens AG in den nächs-

ten drei Jahren Steuerungs- und Regelungs-

technologien entwickeln, die das deutsche

Strom-Transportnetz auf die Anforderun-

gen der Energiewende vorbereiten.

Hintergrund dieses Forschungsprojekts

ist die von der Bundesregierung ausgeru-

fene Energiewende. Die Prozesse im bun-

desdeutschen Stromnetz werden durch die

zunehmende Einspeisung von Wind- und

Sonnenenergie einerseits und den daraus re-

sultierenden Transport über weite Strecken

andererseits wesentlich komplexer und dy-

namischer. Es ist Experten zufolge absehbar,

dass die heutigen Mechanismen zur Beob-

achtung und Steuerung kün� iger Anforde-

rungen nicht mehr genügen werden.

Ein wesentlicher Schwerpunkt des vom

BMWi mit rund 5 Mill. Euro geförderten

Forschungsprojekts sind sog. Smart Grids,

intelligente Stromnetze für eine effi ziente

Energieversorgung. Sie vernetzen, steuern

und überwachen Stromerzeuger, Strom-

speicher, Verteilungsnetze und Verbrau-

cher. Smart Grids können bspw. innerhalb

von Hundertstelsekunden Störungen durch

Blitzschläge, Baggerbiss, Vögel oder Kurz-

schlüsse identifi zieren und darauf reagie-

ren. »Das an der OVGU bereits bestehende

Smart Grid-Labor wird deshalb ein wesent-

licher Bestandteil des neuen Forschungs-

projekts«, erklärt Prof. Lindemann, Dekan

der Fakultät für Elektrotechnik und Infor-

mationstechnik der OVGU. »Windenergie

wird hauptsächlich in Norddeutschland

ins Netz eingespeist, Ballungsgebiete mit

hohem Stromverbrauch liegen vielfach im

Sü den. Unsere Arbeiten zielen darauf ab,

dass die elektrische Energie den optima-

len Weg durchs Netz nimmt und die Ver-

braucher bedarfsgerecht aus erneuerbaren

Quellen versorgt werden. So arbeiten wir an

der OVGU erfolgreich an Zukun� sthemen

für die elektrische Energieversorgung.«

An der TU Ilmenau wird im Rahmen des

Projekts demnächst eine dynamische Netz-

leitwarte entstehen, die das simulierte Mag-

deburger Hochspannungsnetz aus der Fer-

ne überwacht, steuert und das intelligente

Datenmanagement übernimmt.

Spezialisten für Regeltechnik und Leis-

tungselektronik von der Ruhr-Universität

Bochum arbeiten im Projekt ebenso mit wie

Forscher des Fraunhofer IFF Magdeburg so-

wie des Fraunhofer IOSB-AST Ilmenau. Sie

bringen ihr Know-how u. a. für den Aufb au

einer zukun� ssicheren automatisierten IT-

und Kommunikationsinfrastruktur in der

Stationstechnik und dem gesamten Ener-

gieleitsystem ein. »Die Automatisierung

ist nur mit standardisierten, gesicherten

Schnittstellen und Datenformaten möglich.

Das ist unser Forschungsau� rag im Dyna-

Grid-Projekt«, erklärt Prof. Komarnicki vom

Fraunhofer IFF. Siemens als Anbieter eines

umfassenden Portfolios fü r den gesamten

Hochspannungsbereich wird die Forschung

koordinieren. Das DynaGridCenter beinhal-

te aber nicht nur den Aufb au des über zwei

Bundesländer verteilten Demonstrators, so

Siemens-Projektleiter Prof. Krebs. »In Mit-

teldeutschland haben wir international an-

erkannte Experten für die Lösung dieser spe-

zifi schen Herausforderungen beim Umbau

unseres Energieversorgungssystems. Unser

Ziel ist es, hier ein dauerha� es Forschernetz-

werk zur gemeinsamen Weiterentwicklung

von Hochtechnologien zu etablieren.«

»Der Schwerpunkt der Energiewende in

Deutschland liegt auf nachhaltigen Ener-

giesystemen«, so Staatssekretärin Dr. Tama-

ra Zieschang zum Start des länderübergrei-

fenden Forschungsprojekts. »Doch müssen

diese stabil und zuverlässig arbeiten. Das

Verbundprojekt ›Dynamische Leitwarte‹ ist

in Mitteldeutschland bestens platziert und

beginnt zum richtigen Zeitpunkt.«

Dynamische Leitwarte für in-

telligentes NetzmanagementProf. Dr.-Ing. Andreas Lindemann, Marc Gebhardt M. Sc. | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Prof. Dr.-Ing. Andreas Lindemann, Dekan der

Fakultät für Elektrotechnik und Informations-

technik der Otto-von-Guericke-Universität

Magdeburg (OVGU)

Tel. (0391) 67-58594

[email protected]

gilt für Produktionsumgebungen, den Verkehr oder das Internet

der Dinge generell. Zahlreiche Experten widmeten sich daher der

Cyber-Security in den verschiedenen Bereichen und es wurde hier-

bei die Plattform CERT@VDE vorgestellt, die speziell auf mittelstän-

dische Unternehmen ausgerichtet ist. Darüber können Hersteller,

Integratoren, Maschinenbauer und Betreiber von Produktionsan-

lagen Informationen über Cybersicherheitsprobleme und potenziel-

le Schwachstellen austauschen. Die grundlegende Voraussetzung

für den digitalen Wandel ist jedoch, dass Daten fl ießen – und dies

besonders schnell. Die Experten des VDE TecSummit setzen daher

große Hoff nungen auf 5G. Bei dem kommenden Standard sollen

verschiedenen Netztechnologien miteinander zusammenspielen

– sowohl die kommende zellulare Mobilfunkgeneration als auch W-

LAN. Das Netzwerk entscheidet dann stets selbst, welche Technik für

welchen Teilnehmer und für welche Anwendung geeignet ist. Ziel ist

ein extrem hoher Datendurchsatz (10 Gb/s), minimale Latenz (1 ms),

hohe Netzverfügbarkeit und Sicherheit. 5G wird ein taktiles Internet

möglich machen. Dann können mobile Roboter im Fertigungstakt

drahtlos miteinander kommunizieren oder smarte Sensoren ihre

Informationen in Echtzeit bereitstellen. Unter der Überschri� »5G

treibt Industrie 4.0« berichteten Experten zudem über den Einsatz

des Standards in der Fabrik der Zukun� .

Page 54: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

54 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Sehr geehrte Ingenieurinnen und Ingenieure,

sehr geehrte Leserscha� ,

Ingenieure tragen mit ihren Leistungen für

das Gemeinwesen große Verantwortung zum

Erhalt der Umwelt und der Lebensgrund-

lagen, für eine funktionierende Infrastruktur

und für die Qualität, Sicherheit und Nach-

haltigkeit von technischen Anlagen. Sie sind

wichtige Impulsgeber für neue Technologien

und Innovationen sowie für deren wirtscha� -

liche Umsetzung.

Die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt stellt

sich das Ziel, die Bedeutung, die Vielfalt und

das Ansehen unseres Berufes in Deutsch-

land darzustellen und weiterzuentwickeln.

Schwerpunkte der Kammer sind daher, den

Ingenieur – gleich welcher Fachrichtung, ob

freiberufl ich oder als Angestellter tätig in

Unternehmen der freien Wirtscha� , in Ver-

waltungen bei Bund, Land oder Kommune,

bei Dienstleistern und in anderen Einsatz-

gebieten – als Gestalter der Gesellscha� in

allen Belangen zu unterstützen, die Rahmen-

bedingungen insbesondere für kleine und

mittelständische Strukturen zu erhalten und

zu stärken sowie partnerscha� liche Inge-

nieurarbeit zu fördern.

Eine zeitgemäße, zukun� sfähige Inge-

nieurtätigkeit bedeutet für uns, sich gesell-

scha� spolitisch zu Wort zu melden, aktiv

gesellscha� liche Positionen zu besetzen und

diese verständlich und bürgernah zu kom-

munizieren. Daher haben wir uns als Inge-

nieurkammer Sachsen-Anhalt entschieden,

die Mitherausgeberscha� der Mitteldeut-

schen Mitteilungen zu übernehmen.

Wir hoff en, dass wir mit unseren Beiträgen

auch Ihr Interesse an der Arbeit der Inge-

nieurkammer Sachsen-Anhalt wecken kön-

nen und wünschen Ihnen viel Freude beim

Lesen.

Mit besten Grüßen

Dipl.-Ing. Jörg Herrmann

Präsident

Dipl.-Ing.-Ök. Susanne Rabe

Geschä� sführerin

In der 37. Sitzung des Vertretergremiums

der Ingenieurversorgung Mecklenburg-

Vorpommern (IV-MV) am 03.07.2018 in der

Geschä� sstelle in Schwerin wurde u. a. die

Neufassung der Satzung über die IV-MV vom

25.09.2009 besprochen und verabschiedet.

Ein wesentlicher Änderungsbedarf ergab

sich aus der Notwendigkeit einer Anpassung

der versicherungsrechtlichen Grundlagen

an die erhöhten Anforderungen der Risiko-

vorsorge, welche sich aus den grundsätzlich

veränderten Bedingungen an den Kapital-

märkten ergibt. Zudem war das in der ak-

tuellen Satzung festgelegte maximale Ein-

trittsalter von 45 Jahren aus rechtlicher und

berufspolitischer Sicht zu überprüfen, ins-

besondere um den Forderungen der ange-

schlossenen Kammern an eine berufsstän-

dische Versorgung auch weiterhin gerecht

zu werden und die Handlungsfähigkeit der

IV-MV auch zukün� ig zu gewährleisten.

Eine der wesentlichen Satzungsände-

rungen war auch, das in § 9 festgelegte

Höchsteintrittsalter von bislang 45 Jahren

zu überprüfen und wurde von 45 Jahren auf

62 Jahre erhöht. Die Teilnehmer des Versor-

gungswerks haben zunehmend Probleme,

wenn sie in einem Alter von über 45 Jahren

den Arbeitgeber wechseln und weiterhin als

Pfl ichtmitglied des Versorgungswerks an-

erkannt werden wollen. Dies gefährdet die

persönliche Zukun� ssicherung der Mitglie-

der der Kammern. Insgesamt sieht sich die

IV-MV entsprechend ihres gesetzlichen Auf-

trages als 1. Säule der gesetzlichen Altersvor-

sorge in der Pfl icht, auch dann für die versi-

cherten Ingenieure einzustehen, wenn diese

sich nach dem 45. Lebensjahr selbstständig

machen und folgt damit den berufspoliti-

schen Entscheidungen der angeschlossenen

Kammern.

Die 45-Jahres-Grenze wäre zudem europa-

rechtlich kaum haltbar. Aus versicherungs-

Versorgungswerk erhöht

das EintrittsalterBeratende Ingenieure können bis zum 62. Lebensjahr eintreten.

Susanne Rabe | Geschä� sführerin

mathematischer Sicht ist die Erhöhung

der Altersgrenze abgesichert, da durch das

Kapitaldeckungsverfahren keine Umlage-

elemente enthalten sind. Die Höhe des Ein-

trittsalters wurde gewählt, da ein Zeitraum

von 60 Monaten gemäß § 25 als Vorausset-

zung für den Bezug von Altersruhegeld und

die Regelaltersgrenze auf 67 Jahre festge-

setzt ist. Der § 10 b befasst sich mit der Stich-

tagsregelung im Zusammenhang mit der Er-

höhung des Eintrittsalters auf 62 Jahre. Die

in der Satzung der IV-MV geregelte Pfl icht-

teilnahme wurde wegen des Gleichheits-

prinzips gewählt und gewährleistet in Ein-

zelfällen ggf. eine rückwirkende Befreiung

von der gesetzlichen Rentenversicherung.

Die Regelungen zu den Wartezeiten für den

Bezug einer Berufsunfähigkeitsrente gemäß

§ 24 wurden für die Teilnehmer ergänzt, wel-

che der IV-MV nach Vollendung des 45. Le-

bensjahres beitreten. Hinzugefügt wurde

hier die Wartezeit zwischen dem 45. bis

55. Lebensjahr, die linear zwischen 24 und

60 Monaten auf 42 Monate festgelegt wur-

de. Bezüglich der Feststellung einer Berufs-

unfähigkeit im Sinne der Satzung wurden

die Anordnungsmöglichkeit eines weiteren

fachärztlichen Gutachtens sowie Regelun-

gen zur Erweiterung der Mitwirkungspfl icht

von Versicherten zur Verbesserung ihres

Gesundheitszustands in die Satzung aufge-

nommen. Mit den in § 27 geänderten Rege-

lungen zum Anspruch auf Witwen- und Wit-

werrenten soll in Anlehnung an das SGB IV

ein Ausschluss von sog. »Versorgungsehen«

erreicht werden.

Ingenieurversorgungen (IV) oder auch

Versorgungswerke für Ingenieure (VWI)

sind berufsständische Einrichtungen zur

Versorgung im Alter, bei voller oder teilwei-

ser Berufsunfähigkeit und zur Versorgung

von Hinterbliebenen der Mitglieder. Ver-

sorgungswerke unterstehen der Rechtsauf-

Dipl.-Ingnnnnnnnnnnnnn . Jörg Herrmann

Dippppppl.-Ing.-Ök. Susan

Page 55: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

55MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESIngenieurkammer SACHSEN-ANHALT

sicht des Landes und der Versicherungsauf-

sicht der zuständigen Landesbehörde.

Das Versorgungswerk ist eine selbst ver-

waltete Einrichtung des Berufsstandes der

Ingenieure. Dem IV-MV, das bereits 1995

gegründet wurde, haben sich mehrere In-

genieurkammern (IK) angeschlossen. Seit

dem 01.01.2002 ist auch die IK Sachsen-An-

halt im IV-MV organisiert. Sie ist mit zwei

Mitgliedern im Vertretergremium des IV-

MV vertreten.

Die IK Sachsen-Anhalt bietet seinen Mit-

gliedern, die den Status »Beratender Inge-

nieur« haben und das 62. Lebensjahr noch

nicht vollendet haben, eine Mitgliedscha�

im IV-MV.

dass Bauvorlageberechtigte gegen etwaige

Schäden, die sich bei der Berufsausübung

ergeben können, vollumfänglich versichert

sind. Das ist ein wichtiger Aspekt des Ver-

braucherschutzes, den u. a. die AK und die

IK durch die Verpfl ichtung ihrer Mitglieder

auf gesetzlicher Grundlage nachkommen.

Letztmalig scheiterte die Einführung einer

»Kleinen Bauvorlage« vor drei Jahren im

Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.

Und das lag nicht nur an den Argumenten

der AK, der IK und der Berufsverbände,

es lag insbesondere daran, dass die Ha� -

pfl ichtversicherer es ablehnten, einen Kreis

»neuer« potenzieller Entwurfsverfasser zu

versichern.

Die Komplexität des Bauens hat mit den

Jahren zugenommen. Selbst Absolven-

ten der Fachrichtung Architektur müssen

nach ihrem mindestens achtsemestrigen

Studium die Ausübung einer zweijährigen

berufspraktischen Tätigkeit nachweisen,

bevor es möglich ist, in die Architekten-

und Stadtplanerliste eingetragen zu wer-

den. Erst dieser Eintrag berechtigt sie, die

geschützte Berufsbezeichnung »Architekt«

zu tragen, an die dann wiederum die Bau-

vorlage geknüp� ist. So verhält es sich auch

mit der Liste der bauvorlageberechtigten

Ingenieure: Eine Mindeststudiendauer von

sechs Semestern und eine sich anschlie-

ßende zweijährige berufspraktische Tätig-

keit ist Voraussetzung für die Eintragung in

die von der IK geführte Liste der bauvorla-

geberechtigten Ingenieure.

Umfangreiche Kenntnisse des öff ent-

lichen Baurechts (Planungs-, Denkmal-

schutz-, Naturschutz- oder Straßen- und

Wegerecht), der Vorschri� en zur Energie-

einsparung, der Tragwerksplanung und

die Anwendung örtlicher Bauvorschri� en

können auch bei sog. kleinen Bauaufgaben

durchaus von Belang sein. Die Ausbildung

Beide Kammern lehnen die »Kleine Bau-

vorlage« ab!Ingenieurkammer- und Architektenkammer Sachsen-Anhalt sind sich einig.

Prof. Axel Teichert | Präsident der Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Dipl.-Ing. Jörg Herrmann | Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt

Gemeinsame Position der Architekten-

kammer (AK) Sachsen-Anhalt und der In-

genieurkammer (IK) Sachsen-Anhalt zu den

Überlegungen der Einführung einer »Klei-

nen Bauvorlageberechtigung« in Sachsen-

Anhalt

In acht Bundesländern gibt es in den jewei-

ligen Landesbauordnungen (LBO) die sog.

»Kleine Bauvorlageberechtigung« für einen

bestimmten Personenkreis und für einen

ganz speziellen Bereich von Bauvorlagen. Der

Landtag von Sachsen-Anhalt befasste sich am

27.09.2018 erstmals mit dieser Frage und ver-

wies die weitere Diskussion in die Ausschüsse

für Landesentwicklung und Verkehr und für

Wirtscha� , Wissenscha� und Digitalisierung.

Bauherren haben nicht nur einen An-

spruch auf eine genehmigungsfähige Pla-

nung, sie haben auch Anspruch darauf,

von Meistern und Technikern, die auf die-

se spezielle Aufgabe nicht ausgerichtet ist,

kann ein Studium nicht ersetzen.

Seit vielen Jahren wird daran gearbeitet,

das Bauen in Deutschland zu vereinfachen.

Die Vereinheitlichung der LBO, insbesondere

unter der Berücksichtigung der EU-Dienst-

leistungsrichtlinie, ist dazu ein wichtiger

Schritt. Die Musterbauordnung ist die Grund-

lage dafür. Gerade kürzlich hat der Landtag

Sachsen-Anhalt eine Novelle der LBO basie-

rend auf der Musterbauordnung beschlos-

sen, diese kennt die »Kleine Bauvorlage« im

Übrigen nicht. Bei genauerer Betrachtung ist

auch die »Kleine Bauvorlage« in jenen Län-

dern, in denen sich diese Privilegierung in

den LBO wiederfi ndet, sehr unterschiedlich

geregelt. Ein weiteres Auseinanderdri� en

der LBO kann nicht gewollt sein.

Die »Kleine Bauvorlage« gibt es bisher

nur in den alten Bundesländern, einge-

führt vor einem historischen Hintergrund

der Entwicklung von Handwerksbetrieben

und beibehalten im Status eines gewissen

Bestandsschutzes. In Sachsen-Anhalt be-

steht keine Notwendigkeit, für Handwer-

ker und Techniker, egal welcher Profession,

eine Bauvorlageberechtigung in der LBO

vorzusehen. In der mehr als 25-jährigen

Geschichte von AK und IK gab es von inter-

essierten Handwerkern kaum eine Hand-

voll Anfragen. Und wenn, erfolgten diese

überwiegend von Handwerksmeistern und

Technikern aus den alten Bundesländern,

in denen es eine »Kleine Bauvorlage« gab.

Aus Sicht der AK sowie der IK Sachsen-

Anhalt ist die Einführung einer »Kleinen

Bauvorlage« sowohl für Handwerksmeister

verschiedener Gewerke als auch für staat-

lich geprü� e Techniker weder notwendig

noch zeitgemäß. Insbesondere aus Verbrau-

cherschutzgründen sollte davon abgesehen

werden.

Ansprechpartnerin der IK Sachsen-Anhalt

Frau Nancy Meier | Tel. (0391) 62889-80

[email protected]

Page 56: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

56 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLES

Die Gießerei-Branche übt in der deutschen

Industrie eine Schlüsselfunktion aus, denn

die ca. 600 überwiegend mittelständischen

Eisen-, Stahl- und Nichteisen-Metallgießerei-

en beschä� igen ca. 80 000 Mitarbeiter. Sie ist

integraler Bestandteil wichtiger Wertschöp-

fungsnetzwerke der deutschen Indus trie. Als

Grundstoffi ndustrie übernehmen die Gieße-

reien eine führende Stellung in Fragen der

Innovation z. B. in der Automobilindustrie

und im Maschinenbau. Die Deutsche Bank

bezeichnet die Branche als »systemrelevant«.

Hinsichtlich Qualität und Prozessinnovation

ist die Gießereiindustrie weltweit führend,

im globalen Maßstab jedoch unterliegen

deutsche Gießereibetriebe zunehmend

einem ruinösen Preiswettbewerb.

Der Zyklus der Industrie 4.0 hat sich zwar

noch nicht fl ächendeckend durchgesetzt,

jedoch haben Großunternehmen und ihre

Rund 80 Gäste kamen am 29.11.2018 nach

Quedlinburg in das Palais Salfeldt. Sieben

Unternehmen, die am Projekt DIGISCOUTS

teilnahmen, präsentierten nach sechs Mo-

naten Projektlaufzeit ihre Ergebnisse. Ge-

fördert wurde das Projekt DIGISCOUTS vom

BMWi, fachlich begleitet und unterstützt

vom RKW. Dahinter steht die Idee, das Inte-

resse der Jugendlichen an digitalen Techni-

ken zu nutzen, um die duale Ausbildung im

Betrieb attraktiver zu gestalten und gleich-

zeitig konkreten Nutzen für die beteiligten

Unternehmen zu erzielen.

Und so funktioniert‘s: Digiscout-Betrieb,

Ausbilder und Azubis werden von erfahre-

nen RKW-Coaches begleitet, vor allem bei

Unternehmen profi tieren

von Digitalisierungsprojekten

ihrer Auszubildenden

DIGISCOUTS-Projekt erfolgreich abgeschlossen.

der eigentlichen Arbeit im Unternehmen.

Jeweils mindestens zwei Azubis in einem

Unternehmen fi nden im Rahmen eines

Azubiprojekts heraus, wo im Betrieb Poten-

zial für Digitalisierung steckt.

Nach der Zustimmung der Geschä� s-

führung setzen die Azubis die beste Idee in

maximal sechs Monaten um. »Dabei bauen

die Jugendlichen nicht nur ihre digitalen

Fähigkeiten aus, sondern sammeln auch

wichtige Erfahrungen im Projektmanage-

ment. Und die Unternehmen profi tieren

von digitalisierten Prozessen im Betrieb

und von einer wachsenden Arbeitgeberat-

traktivität.« Die sieben Unternehmen aus

Sachsen-Anhalt sind:

wichtigsten Zulieferbetriebe den Take-off

bereits hinter sich – ein Prozess, der in-

zwischen auch aus Sicht der Mehrzahl der

Unternehmen des verarbeitenden Gewer-

bes unumkehrbar ist und der kün� ig die

Wertschöpfung in der gesamten Industrie,

im Handwerk und bei Dienstleistungen

entscheidend prägen wird. Industrie 4.0 als

technologiegetriebener Prozess ist dabei ein

vielschichtiger Gestaltungsprozess, der tief

in die Arbeitssysteme eingrei� . So ist es auch

in der Gießerei-Branche zu erwarten, dass

Arbeitsinhalte anspruchsvoller werden,

von Mitarbeiter/innen ein stärkeres Pro-

zessverständnis und ein Denken über den

Tellerrand hinaus gefordert wird und

die aktive Einbeziehung und Beteiligung

der Beschä� igten als Gestalter erst die

Industrie 4.0-Umsetzungen im Unterneh-

men ermöglichen.

Gießereien: Zukun� s-Branche

trifft Branchen-Zukun�

DIGISCOUTS-Abschlussevent in Quedlinburg mit

sieben Unternehmen aus Sachsen-Anhalt.

Insbesondere die Arbeits- und Produktions-

systeme müssen als lernfördernde sozio-

technische Systeme entwickelt werden, die

in Anbetracht demografi scher Prozesse u. a.

auch Älteren, Frauen und Migranten/innen

gerecht werden.

Zukun� sentscheidend für die Branche

sind daher vor allem die ständige Weiter-

entwicklung in Technik/Technologie, in

Agilität und Flexibilität der Prozesse sowie

die Förderung und konsequente Nutzung

des Wissens der Mitarbeiter/innen.

Sind Veränderungsprozesse notwendig

oder wie wirken sich Branchen- und Wett-

bewerbstrends auf Ihr Unternehmen aus?

Zur Klärung dieser und anderer Zukun� s-

fragen steht Ihnen das hierfür entwickelte

RKW-Digitalisierungscockpit – kostenfrei

oder begleitet durch unsere Experten – zur

Verfügung.

AWZ Aus- und Weiterbildungszentrum,

Halberstadt

AZURIT Seniorenzentrum, Quedlinburg

Elektroservice Reuss, Ballenstedt

Harzer Naturküche, Quedlinburg

Hotel & Restaurant Weißer Hirsch, Wer-

nigerode

Wersoma Werkzeug- und Sondereinrich-

tungsbau, Magdeburg

WFW Umformtechnik, Quedlinburg

Page 57: SCHWERPUNKT GIESSEN Innovationen und Entwicklungstrends€¦ · 49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI 49 Schirmherrscha 50 Veranstaltungstipps VDE Bezirksverein

57MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

AKTUELLESRKW Sachsen-Anhalt GmbH

Dieses Mal drehte sich die Mitgliederversammlung um den Ge-

nerationenwechsel. Moderne Bildungsformen der Arbeitswelt

standen im Mittelpunkt der öff entlichen Veranstaltung. Im Mit-

gliederteil wurde ein neuer Vorstand gewählt, der den Anforde-

rungen an den Generationenwechsel Rechnung trägt. Abgerun-

det wurde das Treff en von der zukun� strächtigen Atmosphäre

des neu eröff neten Elbedome im VDTC des Fraunhofers IFF in

Magdeburg.

Wie neue Bildungsformate dazu beitragen können, Mitarbei-

terInnen verschiedener Altersgruppen im Betrieb zu fördern

und Karrieren auszubauen, zeigten Dr. Rainer Thiehoff , Mit-

begründer des deutschen Demographie Netzwerks (ddn), so-

wie Udo Kiel (RKW) in der Ergebnispräsentation des Verbund-

projekts ComWeiter.

Im Anschluss wurde den Gästen eindrucksvoll im Elbe dome

die großfl ächige Darstellung interaktiver Visualisierungen

gezeigt. Durch die gewaltige Dimension im Vergleich zu klas-

sischen Projektionssystemen eignet sich der Elbedome ins-

besondere für die Darstellung großer Objekte, wie Maschinen,

Anlagen, Fabriken, Städte oder ganze Landscha� en.

Highlight der dann folgenden Mitgliederversammlung war

die Wahl des neuen Vorstands. Der alte und neue Vorstands-

vorsitzende Ralf Luther begrüßte die neuen Vorstandsmitglie-

der im RKW Sachsen-Anhalt e. V. und freute sich auf eine gute

Zusammenarbeit im Verein zur Stärkung der Wirtscha� in

Sachsen-Anhalt. Seinen Dank sprach er insbesondere den über-

wiegend altersbedingt ausscheidenden Vorständen für ihr jah-

relanges Engagement im Verein aus.

Mitglied des RKW Sachsen-Anhalt e. V. kann jedes Unterneh-

men bzw. jeder Selbstständige werden, der sich thematisch mit

einem der Schwerpunktthemen des RKW – Innovation, Fach-

krä� e und Gründung – beschä� igt oder dafür interessiert.

Zukun� sthema

GenerationenwechselJahrestreffen der Mitglieder des

RKW Sachsen-Anhalt e. V. im

Elbedome des Fraunhofer IFF.

Für Unternehmen, die

sich ein Bild über die

Auswirkungen und die

Chancen der Digitali-

sierung für die Zukun�

des Unternehmens

machen möchten, hat

RKW ein

DIGITALISIERUNGS-

COCKPIT

entwickelt, das selbst

oder mit Begleitung

durchgeführt werden

kann

https://app.

digitalisierungs-cockpit.

de/#/

RKW Sachsen-Anhalt

GmbH

Horst Mosler

horst.mosler@

rkw-sachsenanhalt.de

Telefon (0391) 73619-0

Funk (0152) 2846 0409

www.rkw-

sachsenanhalt.de

Mitglieder im neuen RKW-Vorstand

Vorstandsvors. Ralf Luther | Stahlbau Magdeburg GmbH

1. stellv. Vorstandsvors. Christoph Gumpert | Wersoma Werkzeug- und Sondereinrichtungs bau GmbH

2. stellv. Vorstandsvors. André KleinheisterkampTherme Thale Betriebsgesellscha� mbH & Co. KG

Manfred Cuno | Grafi sches Centrum Cuno GmbH & Co. KG

Reinhard Schröter | IHK Halle-Dessau

Kevin Kaiser | Handwerkskammer Magdeburg

Dr. Sigrun Trognitz | Arbeitgeberverband der Wirtscha� für Sachsen-Anhalt e. V.

Carmen Niebergall | tourenreich – Architektur- und Kunstreisen Mitteldeutschland

Sascha Singer | thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH

Dr. Carsten Transfeld | ÖHMI AG

Sven Schulze | Kinder- und Jugendhilfezentrum GmbH

André Menke | Sinnovo IT-Services GmbH

Andrea Urbansky | Fraunhofer-Institut Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF

Juliane Wolf | IHK Magdeburg

Prof. Dr. Mirko Peglow | IPT Pergande GmbH

Heidi Werner, Geschä� sführerin RKW Sachsen-Anhalt

GmbH. Fotos (2): RKW Sachsen-Anhalt GmbH

Foto: RKW Sachsen-

Anhalt GmbH

05.03.2019 | 9:30-16:00 Uhr | Magdeburg

Multiplikatoren-Workshop

(kostenfrei)

Einsatz von Planspielen zur Aufdeckung von

Energie- und Ressourceneffi zienzmaßnahmen

Zielgruppe: Berater/Experten und Interessen-

ten für Energie- und Ressourcenmanagement

Info/Anmeldung: Antje Groth

[email protected]

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58 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

WIRTSCHAFT

Vor drei Jahren, in der Ausgabe des ersten

Quartals 2016 der Mitteldeutschen Mittei-

lungen, wurde die Deutsche Industriefor-

schungsgemeinscha� Konrad Zuse e. V. kurz

vorgestellt. Seit dieser Zeit haben die aktu-

ell sechs Mitgliedsinstitute im Land Sach-

sen-Anhalt in loser Folge in den MM oder

im Zuge der Mitgestaltung von Schwer-

punktausgaben ihre Forschungsinhalte

und Projekte näher erläutert. Es sind dies

die anwendungsnah tätigen gemeinnützi-

gen Forschungseinrichtungen

FZ-U – Forschungszentrum Ultraschall

gGmbh, Halle

GMBU e V., Halle

IKTR – Institut für Kunststofft echnologie

und Recycling e. V., Weißandt-Gölzau

ifak – Institut für Automation und Kom-

munikation e. V., Magdeburg

PPM – Pilot Pfl anzenöltechnologie Mag-

deburg e. V., Magdeburg und

SLV Halle GmbH, Halle.

Gegründet wurde die nach dem deutschen

Unternehmer, Ingenieur und Erfi nder Kon-

rad Zuse (1910-1995) benannte Zuse-Ge-

meinscha� im Jahr 2015. Dabei ging die

Gründungsinitiative von den Instituten

selbst aus, die sich damit erstmals eine ge-

meinsame Stimme und Vertretung gaben.

Bundesweit vertritt die Zuse-Gemeinscha�

mit ihrer Geschä� sstelle in Berlin die Inte-

ressen unabhängiger privatwirtscha� lich

organisierter Forschungseinrichtungen.

Heute gehören dem technologie- und bran-

chenoff enen Verband mehr als 70 Mitglieder

an. Typisch für die Mitgliedsinstitute ist ihre

Ausrichtung auf eine praxisorientierte For-

schung für mittelständische Unternehmen.

In der deutschen Forschungslandscha� er-

gänzt die Zuse-Gemeinscha� das Spektrum

von den Hochschulen und Universitäten auf

der einen Seite und den großen Forschungs-

Forschung, die ankommt –

die Zuse-Gemeinscha� 2019

verbünden wie Max-Planck, Fraunhofer,

Helmholtz und Leibniz auf der anderen

Seiten. Der Begriff »Forschungsmittelstand«

bringt gut zum Ausdruck, dass die Mitglieds-

institute der Zuse-Gemeinscha� selbst mit-

telständisch geprägt sind – Forschung aus

dem Forschungsmittelstand und für den

Mittelstand in der Wirtscha� .

Mehrere Studien und Indikatoren bele-

gen, dass in Deutschland die Innovations-

kra� der kleinen und mittleren Unter-

nehmen in den vergangenen Jahren leider

nachgelassen hat. Das ist ein alarmierender

Trend. Die Institute der Zuse-Gemeinscha�

sind innovativ und leistungsfähig, sie haben

hoch qualifi zierte Wissenscha� lerinnen und

Wissenscha� ler, die ebenso fl exibel, praxis-

orientiert und kompetent sind wie der in-

dustrielle Mittelstand, der von ihrer Arbeit

profi tiert. Geeignete rechtliche und fi nan-

zielle Rahmenbedingungen für die mittel-

ständische Forschung sind für die Institute

der Zuse-Gemeinscha� ein Schlüssel, um ihr

erfolgreiches Wirken für die Wirtscha� wei-

ter auszubauen und dem Trend nachlassen-

der Innovationskra� entgegenzuwirken.

Den wissenscha� spolitischen Anliegen

der Zuse-Gemeinscha� nimmt sich ins-

besondere der Senat an. Er wurde von der

Mitgliederversammlung im Herbst 2018

neu gewählt und tagte in der Berlin-Bran-

denburgischen Akademie der Wissenschaf-

ten. Die 18 Persönlichkeiten des Senats

sind Vertreter der Politik, der Wirtscha� ,

der Wissenscha� und aus den Bundesmi-

nisterien für Wirtscha� und Energie sowie

Bildung und Forschung. Als renommierter

Wirtscha� svertreter wirkt aus Sachsen-An-

halt Herr Klemens Gutmann im Senat, Prof.

Ulrich Jumar ist als gewählter Vorsitzender

des Innovationsrates der Zuse-Gemein-

scha� entsendetes Mitglied im Senat.

Dr. Peter Bloß, Dr. Matthias Heider (MdB), Klemens Gutmann, Prof. Dr. Horst Zuse, Nicola Beer (MdB), Claudia

Müller (MdB), Dr. Petra Sitte (MdB), Prof. Dr. Ulrich Jumar, Dr. Thomas Koenen (BDI), Yasmin Fahimi (MdB),

Sabine Maas (BMWi), Prof. Dr. Peter Bofi nger. (v. l.). Foto: Zuse-Gemeinscha� /G. Born

Deutsche Forschungsgemeinscha� Konrad Zuse e. V.Dr. Annette Treffk orn, Geschä� sführerinInvalidenstraße 34 | 10115 BerlinTel. +49 (0) 30 440-6274 | Fax -6297info@zuse-gemeinscha� .dewww.zuse-gemeinscha� .de

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59MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019

WIRTSCHAFT

Impressum

Herausgeber

VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt

Vorsitzender Hon.-Prof. Dr.-Ing. Mirko Peglow

Sandtorstraße 23, 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 54486-19286 | Fax -19287

[email protected] | www.vdi.de

VDI-Magdeburger Bezirksverein

Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr

Sandtorstraße 23, 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 54486-19288 | Fax -19289

[email protected] | www.vdi.de

VDE Bezirksverein Magdeburg

Vorsitzender Dipl.-Ing. Lutz Simmang

c/o Schneider Electric Energy GmbH

Halberstädter Straße 32, 39112 Magdeburg

Tel. (0391) 61157-10 | Fax -77

[email protected] | www.vde.com

Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt

Körperscha� des öff entlichen Rechts

Geschä� sführerin Dipl.-Ing.-Ök. Susanne Rabe

Hegelstraße 23 | 39104 Magdeburg

Tel. (0391) 62889-50 | Fax -99

[email protected] | www.ing-net.de

RKW Sachsen-Anhalt GmbH

Geschä� sführerin Heidi Werner

Werner-Heisenberg-Str. 1, 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 73619-0 | Fax -33

[email protected]

www.rkw-sachsenanhalt.de

Redaktion

Ingenieurbüro Schmidt

Dipl.-Ing. (FH) Barbara Schmidt

Büro: Sandtorstraße 23, 39106 Magdeburg

Tel. (0391) 54486-19290

Post: Wolframstraße 25, 39116 Magdeburg

Tel. (0391) 6239-286 | Fax -287

[email protected]

Druckerei

Grafi sches Centrum Cuno GmbH & Co. KG

Titelbild © INACORE GmbH/Martin Ledermüller

Für den Inhalt der Artikel sowie die Einhaltung

der Urheber- und Bildrechte sind die jeweiligen

Autoren verantwortlich. Die Reproduktion der

veröff entlichten Artikel ist ohne Genehmigung

der Herausgeber nicht gestattet.

Erscheinungsweise 1/4-jährlich

Redaktionsschluss He� 2/2019: 14.02.2019

Anlässlich des letztjährigen ZUSE-TAGES

machte der Präsident der Zuse-Gemein-

scha� , Dr. Ralf-Uwe Bauer, deutlich: »Wir

halten es für zwingend erforderlich, die

Forschungseinrichtungen der Zuse-Ge-

meinscha� und damit die Unternehmen

des Mittelstandes verstärkt zu unterstüt-

zen. Dabei geht es uns um marktvorberei-

tende Forschung ebenso wie um Mittel für

Investitionen sowie um die Finanzierung

zur Weiterentwicklung der wissenscha� -

lichen Exzellenz. Denn die Institute der

Zuse-Gemeinscha� könnten bei verbesser-

ten Rahmenbedingungen noch wesentlich

mehr für die deutsche Wirtscha� und vor

allem für den Mittelstand bewegen.«

Im Verbund der Institute der Zuse-Ge-

meinscha� stellt sich auch das ifak – Insti-

tut für Automation und Kommunikation

in Magdeburg in seinen zahlreichen For-

schungs- und Entwicklungsprojekten dem

Anspruch »Forschung, die ankommt«. Als

vergleichsweise kleines Institut mit 54

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern profi -

tiert das ifak dabei von der wachsenden

Sichtbarkeit und Reputation, welche die

Zuse-Gemeinscha� mit ihren inzwischen

mehr als 6 000 Mitarbeitern, davon etwa

4 800 in Forschung und Entwicklung, er-

reichen konnte. Gepaart mit der eigenen

Expertise in hochaktuellen Arbeitsfel-

dern wie der industriellen Automation,

der Mobilkommunikation und der Digi-

talisierung in den Branchen Verkehr und

Wasserwirtscha� blickt das Institut zu-

versichtlich und mit neuen Plänen in das

begonnene Jahr 2019.

ifak – Institut für Automation und Kommunikation e.V.Prof. Dr. Ulrich JumarWerner-Heisenberg-St. 1 | 39106 MagdeburgTel. +49 (0) 391 9901-410 | Fax 0391 [email protected] | www.ifak.eu

Zwei neue MakerLabs unterstützen künftig Ausgründungen zur Arbeits-welt 4.0 und zur urbanen MobilitätPM OVGU

An der Otto-von-Guericke-Universität Mag-

deburg können seit Oktober in zwei neuen

ego.-Inkubatoren Geschä� sideen entwi-

ckelt sowie Prototypen gebaut und erprobt

werden. Im Beisein des Staatssekretärs im

Ministerium für Wirtscha� , Wissenscha�

und Digitalisierung des Landes Sachsen-

Anhat, Dr. Jürgen Ude, und des Rektors der

Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens

Strackeljan, wurden die Gründerwerkstät-

ten AWI-Lab und das IP-LogMo in Betrieb

genommen, um kün� ig Studierende und

Universitätsangehörige auf ihrem Weg in

die unternehmerische Selbstständigkeit

zu unterstützen. Während das AWI-Lab als

Infrastruktur zur Entwicklung und Erpro-

bung von innovativen Produkt-, Prozess-

sowie Dienstleistungslösungen im Bereich

der Arbeitswelt der Zukun� dient, werden

im fl exiblen Maschinenpark des IP-LogMo

Prototypen für intelligente Logistik- und

Mobilitätslösungen geschaff en. In diesen

sogenannten MakerLabs können Grün-

dungsinteressierte schnell und kosteneffi -

zient ihre Geschä� sideen entwickeln und

Prototypen bauen und erproben. An der

Universität Magdeburg sind derzeit 12 die-

ser ego.-Inkubatoren über alle Fakultäten

verteilt angesiedelt.

»Die MakerLabs der Otto-von-Guericke-

Universität Magdeburg fördern nicht nur

das Gründertum in Sachsen-Anhalt, son-

dern sie steigern auch die Attraktivität

der MINT-Studiengänge an der Universi-

tät Magdeburg durch die Verzahnung mit

Studierendenprojekten oder Abschluss-

arbeiten und fördern so die Kreativität und

Praxisnähe der Absolventen und Absolven-

tinnen«, unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Jens

Strackeljan, Rektor der Otto-von-Guericke-

Universität Magdeburg.

ANZE

IGE

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