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Zum zweiten Mal stellt Ungarn das Gastland der Internationalen Grünen Woche und will damit die enge wirtschaftliche Beziehung zu Deutschland als wichtigstem Ex- portpartner unterstreichen. Die Welternährungskonferenz des Global Forum for Food and Agricul- ture hat sich in diesem Jahr die Wasserressourcen als Thema vor- genommen. Politischer Höhepunkt ist der internationale Agrarminis- tergipfel im Auswärtigen Amt. LZ 2 13. Januar 2017 LZ 45 SCHWERPUNKT INTERNATIONALE GRÜNE WOCHE Sonderschau für Bio-Ökonomie Berlin. Wie sich fossile Rohstoffe durch biobasierte, nachwachsende Rohstoffe ersetzen lassen und da- mit ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen gelebt werden kann, will die Sonderschau nature.tec zeigen. Nach Angaben der Veran- stalter solle „verständlich und be- greifbar“ dargestellt werden, was sich hinter Bio-Ökonomie ver- birgt, wo Bio-Ökonomie bereits zu finden ist und wie Bio-Ökonomie die Zukunft beeinflussen wird. Diese Fragen werden zum inzwi- schen zehnten Mal auf der Messe thematisiert. Die nature.tec 2017 soll nach Darstellung der Messe- leitung eine Mischung aus größe- ren Gemeinschaftsständen sowie individuellen Verbands- und Un- ternehmensflächen bilden, die durch eine einheitliche Rahmen- gestaltung und ein thematisches Leitsystem zusammengefasst sind. Dabei sollen die Messebesu- cher Antworten erhalten, wie sich ein nachhaltiger Pflanzenanbau gestalten lässt, wie moderne Pflanzenzüchtung funktioniert, welche Methoden eingesetzt wer- den, um pflanzliche Rohstoffe ef- fektiv zu nutzen, welche Arten von Bioenergie heute und in Zu- kunft erzeugt werden und welche Alltagsprodukte sich auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen her- stellen lassen. rb/lz 02-17 IGW schafft Raum für Fachgespräche Berlin. Rund 300 messebegleitende Konferenzen und Tagungen, Work- shops und Seminare sind im Ver- lauf der IGW geplant, die sich an die 85000 erwarteten Fachbesu- cher aus allen Bereichen der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Gartenbaus richten. Höhe- punkte sind das Global Forum for Agriculture GFFA sowie Fachsemi- nare wie das Frische Forum Fleisch als wichtigstem Treffpunkt der Fleischbranche. Speziell für Tref- fen zwischen Produzenten und dem Handel hat die Messe im Mar- shallhaus ein „Professional Center“ eingerichtet. rb/lz 02-17 Terminplanung über Virtual Market Place Berlin. Die Messe Berlin setzt auch bei der Internationalen Grü- nen Woche auf den Virtual Mar- ket Place als bevorzugte Ap- plikation, um vorab und online Treffen in die Wege zu leiten. Be- währt hat sich das Tool schon bei Fachmessen wie der Fruit Logisti- ca, der Internationalen Touris- mus-Börse (ITB) oder der Inter- nationalen Funkausstellung (IFA). Über die Ausstellereinträge im Virtual Market Place können Besucher direkt mit den Ausstel- lern in Kontakt treten und eine Anfrage senden oder einen Ter- min vereinbaren. Zudem haben die Besucher mit dem Messepla- ner die Möglichkeit, ihren per- sönlichen Rundgang für die Mes- se online zusammenzustellen und diesen auf ihren mobilen Endge- räten abzurufen. lz 02-17 bei dem deutschen Verbraucher zu testen“, sagt Niels Nørskov von der Agentur NewNordica. Das gelte be- sonders für kleine Produzenten, die ihr Auslandsgeschäft gerade aufbauen und auf der Messe die kleinen und mittleren Händler und Importeure in Deutschland treffen. Auf den großen internationalen Messen würden diese weit weniger beachtet. Von außen betrachtet wird die IGW vor allem als Publikumsveranstal- tung wahrgenommen. Tatsächlich aber, erklärt Jaeger, finde parallel eine zweite Grüne Woche statt, die sich an das Fachpubli- kum richte. Größter Block dieses Angebots sind rund 300 Fachveranstaltungen, einschließlich der Welternährungs- konferenz des Global Forum for Food and Agriculture GFFA, das sich als in- ternationale Konferenz zu zentralen Zukunftsfragen der globalen Land- und Ernährungswirtschaft positio- niert und sich in diesem Jahr dem Thema „Landwirtschaft und Wasser“ widmen will. Eine der Hauptveran- staltungen des GFFA ist die Agrarmi- nisterkonferenz des BMEL, die mit zuletzt fast 70 teilnehmenden Minis- tern die weltweit größte Veranstaltung dieser Art ist. Das steigende Interesse aus dem professionellen Bereich – nach Anga- ben der Messe wurden im vergange- nen Jahr rund 85000 Fachbesucher gezählt – hat mehrere Gründe. Zum einen liegt es an dem breiter werden- den Angebot für diese Zielgruppe, de- ren Bedeutung sowohl von den Aus- stellern als auch von der Messeleitung gewürdigt wird. Dass die meisten of- fiziellen Beteiligungen für individuel- le Gespräche eigene Lounges einge- richtet haben, ist schon lange der Fall. Ergänzend dazu bietet die Messelei- tung seit vergangenem Jahr mit dem sogenannten Professional Center im Marshallhaus eine neue Möglichkeit, um Fachge- spräche zu führen. Zum anderen werden auch übergreifende Themen wie Regionalität und Nachhaltigkeit immer wichtiger und geben den Anbietern regionaler Pro- dukte neuen Auftrieb. Wie stark der LEH diese Möglich- keit schon nutzt, zeigen regional po- sitionierte Vertriebsunternehmen wie die Edeka. Bereits zum fünften Mal wird die Regionalgesellschaft Min- den-Hannover einen Händlertag or- ganisieren, an dem rund 100 Edeka- ner teilnehmen. Davon profitieren natürlich in erster Linie Bundesländer in direkter Nachbarschaft von Berlin. Je besser sich diese Art von Vernet- zung bewährt, umso mehr Relevanz dürfte die IGW in Zukunft als Fach- veranstaltung gewinnen. lz 02-17 D ie Internationale Grüne Wo- che: Sie ist eine Messe der Su- perlative. Die Beschreibung als „Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau“ wird ihr kaum gerecht. Tatsächlich ist sie nicht nur die älteste Messe der Hauptstadt, sondern zählt auch die meisten Besu- cher. „Kein Messeereignis dieser Grö- ßenordnung hat häufiger in Deutsch- land stattgefunden als die Grüne Wo- che“, sagt Lars Jaeger, Projektleiter der Messe Berlin selbstbewusst. Zum 82. Mal wird sie in diesem Jahr statt- finden. Noch länger zurück reicht die Geschichte der 1926 erstmals ausge- richteten Veranstaltung. Seither präsentieren sich in den 26 Messehallen rings um den Berliner Funkturm eine bunte Mischung von Unternehmen und Verbänden aus der gesamten Agrarwirtschaft einschließ- lich verwandter Bereiche. „Der Welt- markt der Ernährungswirtschaft wird ebenso abgebildet wie die Deutsch- landtour mit dem größten Angebot von regionalen Spezialitäten, das es auf Messen gibt“, unterstreicht Jaeger die über die Landesgrenzen reichende Ausrichtung. Klassische Angebote wie der ErlebnisBauernhof, die Blumen- halle oder der Seafood Markt haben jedoch nach wie vor die größte Anzie- hungskraft für das Publikum. Neu entwickelt wurde unter anderem eine Markthalle, die den Streetfood-Trend aufgreifen will. Insgesamt rechnet die Messeleitung bei der diesjährigen IGW mit mehr als 1600 Ausstellern aus rund 70 Ländern und erwartet mehr als 400000 Besucher. Ein traditionell großes Gewicht haben auf der Messe die Repräsentan- zen der deutschen Bundesländer. Aber auch außerhalb Deutschlands hat die Veranstaltung an Zuspruch ge- wonnen: Seit der erstmaligen Auslo- bung als Internationale Messe ist die Zahl der ausländischen Teilnehmer stark gewachsen. Mehr als 60 Länder umfasst der aktuelle Katalog, wovon 30 auf offizielle Länderbeteiligungen entfallen. Dazu zählen die meisten europäischen Staaten ebenso wie Ver- tretungen aus Nord- und Südamerika, Afrika und Asien. Als erstes außereu- ropäisches Land konnte sich Marokko im vergangenen Jahr sogar als Part- nerland der IGW qualifizieren. Als diesjähriges Partnerland hat sich – zum inzwischen zweiten Mal – Un- garn durchgesetzt. Wie wichtig die Messe vom Aus- land eingeschätzt wird, zeigt das Bei- spiel Dänemark, das lange Zeit mit ei- ner eigenen Halle auf der IGW vertre- ten war, aber diesen Auftritt mangels öffentlicher Fördergelder einstellen musste. Organisiert auf privatwirt- schaftlicher Basis ist Dänemark seit vergangenem Jahr wieder dabei. Schließlich nimmt Deutschland rund 60 Prozent der dänischen Nahrungs- mittelexporte auf. „Die IGW ist der perfekte Platz für Nahrungsmittelher- steller, die Akzeptanz ihrer Produkte Auf Augenhöhe mit der Landwirtschaft Internationale Grüne Woche erweitert Angebot für Fachbesucher – Regionalität und Nachhaltigkeit stehen im Fokus | Ralf Bender Nähe: Erfolgsfaktor der IGW ist der direkte Kontakt zwischen den Erzeugern von Lebensmitteln auf der einen sowie Verbrauchern und Fachleuten auf der anderen Seite. FOTOS: COUNTRYPIXEL/FOTOLIA; MESSE BERLIN MESSE

SCHWERPUNKT INTERNATIONALE GRÜNE WOCHE · 2017-04-03 · Die Internationale Grüne Woche ba-siert auf dem Prinzip der Gemein-schaftsbeteiligungen. Dabei sind etwa 60 Prozent der

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Page 1: SCHWERPUNKT INTERNATIONALE GRÜNE WOCHE · 2017-04-03 · Die Internationale Grüne Woche ba-siert auf dem Prinzip der Gemein-schaftsbeteiligungen. Dabei sind etwa 60 Prozent der

Zum zweiten Mal stellt Ungarn dasGastland der InternationalenGrünen Woche und will damit dieenge wirtschaftliche Beziehung zuDeutschland als wichtigstem Ex-portpartner unterstreichen.

Die Welternährungskonferenz desGlobal Forum for Food and Agricul-ture hat sich in diesem Jahr dieWasserressourcen als Thema vor-genommen. Politischer Höhepunktist der internationale Agrarminis-tergipfel im Auswärtigen Amt.

LZ 2 13. Januar 2017 LZ 45

SCHWERPUNKTINTERNATIONALE GRÜNE WOCHE

Sonderschau fürBio-Ökonomie

Berlin. Wie sich fossile Rohstoffedurch biobasierte, nachwachsendeRohstoffe ersetzen lassen und da-mit ein nachhaltiger Umgang mitRessourcen gelebt werden kann,will die Sonderschau nature.teczeigen. Nach Angaben der Veran-stalter solle „verständlich und be-greifbar“ dargestellt werden, wassich hinter Bio-Ökonomie ver-birgt, wo Bio-Ökonomie bereits zufinden ist und wie Bio-Ökonomiedie Zukunft beeinflussen wird.Diese Fragen werden zum inzwi-schen zehnten Mal auf der Messethematisiert. Die nature.tec 2017soll nach Darstellung der Messe-leitung eine Mischung aus größe-ren Gemeinschaftsständen sowieindividuellen Verbands- und Un-ternehmensflächen bilden, diedurch eine einheitliche Rahmen-gestaltung und ein thematischesLeitsystem zusammengefasstsind. Dabei sollen die Messebesu-cher Antworten erhalten, wie sichein nachhaltiger Pflanzenanbaugestalten lässt, wie modernePflanzenzüchtung funktioniert,welche Methoden eingesetzt wer-den, um pflanzliche Rohstoffe ef-fektiv zu nutzen, welche Artenvon Bioenergie heute und in Zu-kunft erzeugt werden und welcheAlltagsprodukte sich auf Basis vonnachwachsenden Rohstoffen her-stellen lassen. rb/lz 02-17

IGW schafft Raum für Fachgespräche

Berlin. Rund 300 messebegleitendeKonferenzen und Tagungen, Work-shops und Seminare sind im Ver-lauf der IGW geplant, die sich andie 85 000 erwarteten Fachbesu-cher aus allen Bereichen der Land-und Ernährungswirtschaft sowiedes Gartenbaus richten. Höhe-punkte sind das Global Forum forAgriculture GFFA sowie Fachsemi-nare wie das Frische Forum Fleischals wichtigstem Treffpunkt derFleischbranche. Speziell für Tref-fen zwischen Produzenten unddem Handel hat die Messe im Mar-shallhaus ein „Professional Center“eingerichtet. rb/lz 02-17

Terminplanung überVirtual Market Place

Berlin. Die Messe Berlin setztauch bei der Internationalen Grü-nen Woche auf den Virtual Mar-ket Place als bevorzugte Ap-plikation, um vorab und onlineTreffen in die Wege zu leiten. Be-währt hat sich das Tool schon beiFachmessen wie der Fruit Logisti-ca, der Internationalen Touris-mus-Börse (ITB) oder der Inter-nationalen Funkausstellung(IFA). Über die Ausstellereinträgeim Virtual Market Place könnenBesucher direkt mit den Ausstel-lern in Kontakt treten und eineAnfrage senden oder einen Ter-min vereinbaren. Zudem habendie Besucher mit dem Messepla-ner die Möglichkeit, ihren per-sönlichen Rundgang für die Mes-se online zusammenzustellen unddiesen auf ihren mobilen Endge-räten abzurufen. lz 02-17

bei dem deutschen Verbraucher zutesten“, sagt Niels Nørskov von derAgentur NewNordica. Das gelte be-sonders für kleine Produzenten, dieihr Auslandsgeschäft gerade aufbauenund auf der Messe die kleinen undmittleren Händler und Importeure inDeutschland treffen. Auf den großeninternationalen Messen würden dieseweit weniger beachtet.

Von außen betrachtetwird die IGW vor allemals Publikumsveranstal-tung wahrgenommen.Tatsächlich aber, erklärtJaeger, finde parallel einezweite Grüne Woche statt,die sich an das Fachpubli-kum richte. Größter Blockdieses Angebots sind rund300 Fachveranstaltungen,einschließlich der Welternährungs-konferenz des Global Forum for Foodand Agriculture GFFA, das sich als in-ternationale Konferenz zu zentralenZukunftsfragen der globalen Land-und Ernährungswirtschaft positio-niert und sich in diesem Jahr demThema „Landwirtschaft und Wasser“widmen will. Eine der Hauptveran-staltungen des GFFA ist die Agrarmi-nisterkonferenz des BMEL, die mitzuletzt fast 70 teilnehmenden Minis-tern die weltweit größte Veranstaltungdieser Art ist.

Das steigende Interesse aus demprofessionellen Bereich – nach Anga-ben der Messe wurden im vergange-

nen Jahr rund 85 000 Fachbesuchergezählt – hat mehrere Gründe. Zumeinen liegt es an dem breiter werden-den Angebot für diese Zielgruppe, de-ren Bedeutung sowohl von den Aus-stellern als auch von der Messeleitunggewürdigt wird. Dass die meisten of-fiziellen Beteiligungen für individuel-le Gespräche eigene Lounges einge-

richtet haben, ist schonlange der Fall. Ergänzenddazu bietet die Messelei-tung seit vergangenemJahr mit dem sogenanntenProfessional Center imMarshallhaus eine neueMöglichkeit, um Fachge-spräche zu führen. Zumanderen werden auchübergreifende Themenwie Regionalität und

Nachhaltigkeit immer wichtiger undgeben den Anbietern regionaler Pro-dukte neuen Auftrieb.

Wie stark der LEH diese Möglich-keit schon nutzt, zeigen regional po-sitionierte Vertriebsunternehmen wiedie Edeka. Bereits zum fünften Malwird die Regionalgesellschaft Min-den-Hannover einen Händlertag or-ganisieren, an dem rund 100 Edeka-ner teilnehmen. Davon profitierennatürlich in erster Linie Bundesländerin direkter Nachbarschaft von Berlin.Je besser sich diese Art von Vernet-zung bewährt, umso mehr Relevanzdürfte die IGW in Zukunft als Fach-veranstaltung gewinnen. lz 02-17

Die Internationale Grüne Wo-che: Sie ist eine Messe der Su-perlative. Die Beschreibung

als „Ausstellung für Landwirtschaft,Ernährung und Gartenbau“ wird ihrkaum gerecht. Tatsächlich ist sie nichtnur die älteste Messe der Hauptstadt,sondern zählt auch die meisten Besu-cher. „Kein Messeereignis dieser Grö-ßenordnung hat häufiger in Deutsch-land stattgefunden als die Grüne Wo-che“, sagt Lars Jaeger, Projektleiterder Messe Berlin selbstbewusst. Zum82. Mal wird sie in diesem Jahr statt-finden. Noch länger zurück reicht dieGeschichte der 1926 erstmals ausge-richteten Veranstaltung.

Seither präsentieren sich in den 26Messehallen rings um den BerlinerFunkturm eine bunte Mischung vonUnternehmen und Verbänden aus dergesamten Agrarwirtschaft einschließ-lich verwandter Bereiche. „Der Welt-markt der Ernährungswirtschaft wirdebenso abgebildet wie die Deutsch-landtour mit dem größten Angebotvon regionalen Spezialitäten, das esauf Messen gibt“, unterstreicht Jaegerdie über die Landesgrenzen reichendeAusrichtung. Klassische Angebote wieder ErlebnisBauernhof, die Blumen-halle oder der Seafood Markt habenjedoch nach wie vor die größte Anzie-hungskraft für das Publikum. Neuentwickelt wurde unter anderem eineMarkthalle, die den Streetfood-Trendaufgreifen will. Insgesamt rechnet dieMesseleitung bei der diesjährigen

IGW mit mehr als 1600 Ausstellernaus rund 70 Ländern und erwartetmehr als 400 000 Besucher.

Ein traditionell großes Gewichthaben auf der Messe die Repräsentan-zen der deutschen Bundesländer.Aber auch außerhalb Deutschlandshat die Veranstaltung an Zuspruch ge-wonnen: Seit der erstmaligen Auslo-bung als Internationale Messe ist dieZahl der ausländischen Teilnehmerstark gewachsen. Mehr als 60 Länderumfasst der aktuelle Katalog, wovon30 auf offizielle Länderbeteiligungenentfallen. Dazu zählen die meisteneuropäischen Staaten ebenso wie Ver-tretungen aus Nord- und Südamerika,Afrika und Asien. Als erstes außereu-ropäisches Land konnte sich Marokkoim vergangenen Jahr sogar als Part-nerland der IGW qualifizieren. Alsdiesjähriges Partnerland hat sich –zum inzwischen zweiten Mal – Un-garn durchgesetzt.

Wie wichtig die Messe vom Aus-land eingeschätzt wird, zeigt das Bei-spiel Dänemark, das lange Zeit mit ei-ner eigenen Halle auf der IGW vertre-ten war, aber diesen Auftritt mangelsöffentlicher Fördergelder einstellenmusste. Organisiert auf privatwirt-schaftlicher Basis ist Dänemark seitvergangenem Jahr wieder dabei.Schließlich nimmt Deutschland rund60 Prozent der dänischen Nahrungs-mittelexporte auf. „Die IGW ist derperfekte Platz für Nahrungsmittelher-steller, die Akzeptanz ihrer Produkte

Auf Augenhöhe mit der LandwirtschaftInternationale Grüne Woche erweitert Angebot für Fachbesucher – Regionalität und Nachhaltigkeit stehen im Fokus | Ralf Bender

Nähe: Erfolgsfaktor der IGW ist der direkte Kontakt zwischen den Erzeugern von Lebensmitteln auf der einen sowie Verbrauchern und Fachleuten auf der anderen Seite.

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Page 2: SCHWERPUNKT INTERNATIONALE GRÜNE WOCHE · 2017-04-03 · Die Internationale Grüne Woche ba-siert auf dem Prinzip der Gemein-schaftsbeteiligungen. Dabei sind etwa 60 Prozent der

Die Internationale Grüne Woche ba-siert auf dem Prinzip der Gemein-schaftsbeteiligungen. Dabei sind etwa60 Prozent der Ausstellungsfläche fürAnbieter der Ernährungswirtschaftvorgesehen. Hier zeigen sich die in-ternationalen Beteiligungen, die deut-schen Bundesländer sowie Produkt-märkte. Ein knappes Drittel der Hal-lenfläche entfällt auf die Landwirt-schaft und rund zehn Prozent widmetsich dem Gartenbau. Die landwirt-schaftlich geprägten Ausstellungsbe-reiche sowie die Blumenhalle mit demGartenbau liegen im südlichen Teildes Messegeländes. Prominent plat-ziert gleich nach dem Eingang Süd inHalle 1.2 befindet sich die Bio-Halle,wo neben dem BundesprogrammÖkologischer Landbau, Erzeugernund Anbauverbänden auch Handels-unternehmen wie die Bio Companyvertreten sind.

Die Tour durch die insgesamt 13auf der Messe vertretenen deutschenBundesländer führt durch den westli-chen Hallenzug rund um den Som-mergarten und beginnt mit Nord-rhein-Westfalen in Halle 5.2 A sowieBaden-Württemberg und Mecklen-burg-Vorpommern in Halle 5.2 B. Da-nach folgen Sachsen-Anhalt (Halle 23B), Bayern (Halle 22 B), Hessen undSchleswig-Holstein (Halle 22 A), Ber-

lin und Sachsen (Halle 21 B) sowieBrandenburg (Halle 21 A). Den Ab-schluss bilden Bremen, Niedersach-sen und Thüringen in Halle 20.

Die internationale Ernährungs-wirtschaft konzentriert sich haupt-sächlich auf den östlichen Hallenzugdes Messegeländes und Halle 6.2,einschließlich der Hallen des KleinenStern rund um den Funkturm, Hier,in Halle 12, sind auch die Streetfood-Stände untergebracht. Gleich dane-

ben in Halle 10.2 präsentiert sich dasPartnerland Ungarn. Unter dem The-ma „Traditionsreich, Vielfältig, Natür-lich: Ungarn“ wollen die Herstellerdie naturnahe Erzeugung ihrer Nah-rungsmittel betonen.

Insgesamt sind über 60 Länder aufder Messe vertreten, darunter siebenaus Afrika, 13 aus Asien, 36 aus Euro-pa sowie sieben aus Nord- und Süd-amerika. 30 Staaten sind über offiziel-le Länderbeteiligungen dabei. Aus

Russland wird es wie schon im ver-gangenen Jahr aufgrund des Handels-embargos mit der EU keinen Messe-auftritt geben.

Ergänzt wird das Angebot durchdie Weinvermarkter in Halle 13, denSeafood-Markt in Halle 14.1 und dieBierbrauer in Halle 16. Das fachlicheBegleitprogramm ist – bis auf wenigeAusnahmen wie die Berliner Agrarmi-nisterkonferenz – im CityCube amSüdeingang konzentriert. rb/lz 02-17

Berlin. Bei rund 1500 Ausstellernmit mehr als 100000 Produkten,die auf 26 Hallen verteilt sind, willein Besuch der IGW gut organi-siert sein.

Grüne Woche lebt von der Vielfalt des Angebotes – Hohe Zahl offizieller Beteiligungen aus dem Ausland

Klare Struktur soll Orientierung erleichtern

Termin: 20.-29. Januar 2017

Ort: Messegelände Berlin

Bruttofläche: 118 000 qm

Ideelle Träger: Bundesvereinigungder Deutschen ErnährungsindustrieDeutscher Bauernverband (DBV)

Aussteller: 1550 gesamt; davon523 internationale Aussteller aus 65Ländern

Besucher: 380 000 gesamt; davon85 500 Fachbesucher (2016)

Rahmenprogramm: 9. Interna-tionale Agrarminister-Konferenz8. Berliner Agrarministergipfel8. Internationales Forum Agrar- undErnährungswirtschaft8. Zukunftsforum Ländliche Entwick-lung

82. INTERNATIONALE GRÜNE WOCHE

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46 Lebensmittel Zeitung LZ 2 13. Januar 2017S C H W E R P U N K T I N T E R N A T I O N A L E G R Ü N E W O C H E

Berlin. So einig sind sich die Forschernach den aktuellen Food-Trends sel-ten: Die Verbraucher, so die überwie-gende Meinung, suchen immer mehrhandwerklich und individuell herge-stellte Produkte und wollen die Er-zeuger sowie die Geschichte hinterden Nahrungsmitteln kennen. Erst-mals hat sich die Internationale Grü-ne Woche daher entschieden, derarti-gen Produkten einen eigenen Platz zugeben. In der sogenannten Markthallein Halle 12 sollen Hersteller vonStreet-Food oder Craftbeer sowiekleine spezialisierte Manufakturenihre Erzeugnisse anbieten können.„Die Anonymität der Hersteller istVergangenheit“, heißt es bei denMesseverantwortlichen. Der Verbrau-cher verlange nach Authentizität,nach Nähe, Qualität und wolle au-thentische Erzeuger- und Kundenbe-ziehungen. Dabei gehe es immer öfterum den bewussten Umgang mit Le-bensmitteln abseits des Mainstreamsund immer weniger um die Notwen-digkeit, den Hunger zu stillen. Be-wusste Ernährung sei zum Inbegriffvon Lebenseinstellung und Lifestylegeworden – seien es regionale, selbst-gemachte, fair gehandelte, nachhalti-ge, frische Produkte oder Erzeugnisseohne Zusatzstoffe. lz 02-17

Ernährung mussauthentisch sein

Berlin. Unter dem Namen Weinwerkpräsentieren zum inzwischen zweitenMal deutsche Winzer ihre Weine undSekte auf der Internationalen GrünenWoche und wollen über die Anbin-dung an die stark frequentierte Blu-menhalle (Halle 2.2) vor allem Neu-kunden gewinnen. Dieses Konzept er-setzt die „Deutsche Wein- und Sekt-galerie“ in Halle 6.2, die über vieleJahre die Branche auf der IGW abge-bildet hatte und mit seiner Ausrich-tung nicht mehr zeitgemäß schien.Für die Standfläche von rund 500 qmhaben sich in diesem Jahr elf Weingü-ter angemeldet, die überwiegend ausRheinland-Pfalz kommen, sowie dasMinisterium für Wirtschaft, Verkehr,Landwirtschaft und Weinbau. Rhein-land-Pfalz steht mit seinen rund10 000 Betrieben für etwa zwei Drittelder gesamten deutschen Erntemengeund umfasst mit Rheinhessen, derPfalz, der Mosel, der Nahe, dem Mit-telrhein und der Ahr sechs der 13deutschen Anbaugebiete. rb/lz 02-17

Weinwerk fokussiertauf deutsche Winzer

Berlin. Um die Bedeutung von Le-bensmitteln aus der Region soll es beidem AEG Lunch-Talk am 20. Januarauf dem Stand des BLL und BVE inHalle 22 A gehen. Sind regionale Er-zeugnisse wirklich besser? Machen essich Erzeuger und Händler nicht zuleicht, wenn Entfernungsangaben mitUmweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeitund Gesundheit gleichgesetzt wer-den? Diskutiert werden diese Fragenauf Einladung von AEG sowie demBund für Lebensmittelrecht und Le-bensmittelkunde e.V. (BLL) und derBundesvereinigung der Deutschen Er-nährungsindustrie e.V. (BVE) mitChristoph Minhoff, Hauptgeschäfts-führer BLL und BVE, Stephanie Tö-we-Rimkeit, Greenpeace-Campaigne-rin für nachhaltige Landwirtschaft,Billy Wagner, Sommelier und Inhaberdes Speiselokals Nobelhart&Schmut-zig, Dr. Ursula Hudson, Vorsitzendevon Slow Food Deutschland e.V., Ste-van Paul, Kochbuchautor, Foodjour-nalist und Blogger sowie Olaf Schnel-le, Inhaber von „Schnelles Grün-zeug“. Moderator ist der SternekochChristian Mittermeier. rb/lz 02-17

Regionalität alsneues Bio

Verbraucher-Informationenund Infotainment stehen beider IGW traditionell imVordergrund, aber die fachli-che Seite soll künftig stärkerin den Fokus rücken. Was istder Grund dafür?Die Grüne Woche ist in ihrerAusrichtung weltweit einzig-artig. Sie gilt als internationalbedeutendste Ausstellung fürLandwirtschaft, Ernährungund Gartenbau mit mehrerenHunderttausend Besuchern.Gleichzeitig führt sie fast100 000 Fachbesucher zumInformationsaustausch nachBerlin. Und speziell für dieseKlientel wollen wir zusätzlicheAngebote schaffen. NehmenSie das Beispiel „Regionalität“.Die Grüne Woche weist schonimmer das größte Angebot anregionalen Spezialitäten auf,das es auf Messen gibt. Fürden Fachhandel wollen wirdieses Angebot exklusiv undkonzentriert im ProfessionalCenter zusammenstellen. Dashat sich in diesem Jahr be-währt und wird bei der IGW2017 ausgebaut. Die Branchehat aber auch ein großesInformationsbedürfnis in einersich stetig und rasant ver-ändernden Welt. Globalisie-rung und Digitalisierung,Trends im Lebensmittelbereich,die Qualität und Sicherheitvon Nahrungsmitteln, agrar-politische Fragen und aktuelleEntwicklungen in der Land-wirtschaft, all das sind The-men, die im Ausstellungs- undKonferenzbereich der GrünenWoche aufgegriffen werden.Dies schärft das Profil derGrünen Woche. Dies schaffteinen zusätzlichen Nutzen fürFachbesucher aus allen Be-reichen der Land- und Er-nährungswirtschaft.

Aufgrund der großen Akzep-tanz in diesem Jahr wird dasProfessional Center im Mar-shall-Haus erneut ein Nah-rungsmittelangebot regionalerErzeugnisse aus dem In- undAusland speziell für den Le-bensmitteleinzelhandel vor-stellen. Dort können Ausstellerihre Lebensmittel zusätzlichzur Präsentation am Messe-stand exklusiv den Fach-besuchern aus den BereichenLebensmitteleinzelhandel,

Catering, Gastronomie undHotellerie anbieten. Neu ist,dass auch Siegel und Zertifi-kate der Produkte sowie wich-tige Lieferspezifikationenangegeben werden können.

Wo sehen Sie die Abgren-zung der IGW zu den etab-lierten Fachmessen inDeutschland?Die Grüne Woche ist mehr alseine Fach- und Publikums-messe. Sie ist in der Summedas weltweit bedeutendsteagrarpolitische Ereignis mitrund 70 Landwirtschafts-ministern aus allen Kon-tinenten. Die Grüne Wochebildet den Weltmarkt derErnährungsindustrie ab undzeigt das größte Angebot zum

Trendthema „regionale Le-bensmittel“, das es auf Messengibt. Die Grüne Woche ist eingigantischer Testmarkt fürneue Lebensmittelprodukteund innovative Vermarktungs-konzepte mit der Präsenz vonHunderttausenden konsum-bereiten Verbrauchern. Sie istein einzigartiges Medieneventmit 5 000 Pressevertreternund ein hoch politischesEreignis. Jahr für Jahr reisenrund 200 Spitzenpolitiker aus

dem In- und Ausland nachBerlin. Keine andere Messemit der Einbindung von Hun-derttausenden Verbrauchernfand häufiger in Deutschlandstatt als die Grüne Woche. Sieist die traditionsreichste undbesucherstärkste Messe derdeutschen Hauptstadt.

Auf welche thematischenSchwerpunkte will sich dieIGW konzentrieren?Landwirtschaft, Ernährungund Gartenbau, auf diesendrei Säulen basiert die GrüneWoche seit ihrer Premiere imJahr 1926. Unter dem Dachdieser drei Säulen werden wirauch künftig dem Publikumund der Fachwelt ein ent-sprechendes Messeprogramm

organisieren. Dazu zählennicht nur unsere Deutschland-tour, die internationalenBeteiligungen und die ver-schiedenen Produktmärkte,sondern auch unsere fachli-chen Sonderschauen undPublikumsmagnete, der Erleb-nisBauernhof und die Blumen-halle, die Tierhalle und dieErlebniswelt Heimtiere, dienature.tec und MultitalentHolz, Lust aufs Land und dasThema Jagd sowie der „DialogLebensmittel“ und das Pro-fessional Center, nicht zuvergessen die Sonderschau desBundeslandwirtschaftsministe-riums, seit Jahrzehnten festerBestandteil der Grünen Wo-che. Aber wir greifen auchimmer wieder Trends auf. Neuauf der IGW 2017 wird bei-spielsweise ein Ausstellungs-bereich mit Markthallen-Atmosphäre sein. Hier bietendie Aussteller vom Street-Foodbis zum Craftbeer sowie kleinespezialisierte Manufakturenbesondere Nahrungs- undGenussmittel an.

Die IGW wird auch regel-mäßig zum Anlass genom-men, um für Belange wieTierwohl oder alternativeLandwirtschaft zu demons-trieren. Wie geht die Messemit diesen Forderungen um?Die Grüne Woche verstehtsich als Plattform, die alleMarktteilnehmer und Interes-sensgruppen aus der Agrar-wirtschaft zusammenführt undin vielfältiger Weise Angebotezum Dialog schafft. DieseMöglichkeit zum Dialog dientder Versachlichung von oftkontrovers diskutierten The-men. Auch das ist ein Allein-stellungsmerkmal der GrünenWoche. lz 02-17

„Größtes Angebot an regionalen Spezialitäten“

Lassen sich die Interessender Fachbesucher und End-verbraucher in einem Messe-konzept überhaupt vereinen?Wir organisieren im Prinzipzwei Grüne Wochen parallel –eine gewaltige Herausforde-rung. Die eine ist das Mega-Publikumsevent mit hohemErlebnischarakter, das vor-nehmlich das Bild in denMedien der aktuellen Bericht-erstattung prägt. Die andereGrüne Woche besteht ausrund 300 hochkarätigenFachveranstaltungen, die oftunbemerkt von der Öffentlich-keit Branchenvertreter ausallen Bereichen der Land- undErnährungswirtschaft, ausdem In- und Ausland nachBerlin führen. Gleichzeitigbeinhaltet die Grüne WocheAusstellungsbereiche, dieexklusiv den Fachbesuchernvorbehalten sind. So gibt esbeispielsweise in den starkvom Publikum frequentiertenHallenbereichen der Gemein-schaftsbeteiligungen derdeutschen Bundesländer sowieder internationalen Betei-ligungen gesonderte Fach-besucher-Lounges, in denendie verschiedenen Geschäfts-partner abseits des Messetru-bels unter sich bleiben. DiesesModell hat sich bei der Grü-nen Woche über Jahrzehntebewährt.

Welche Zielgruppen unterden Fachbesuchern habensie vor allem im Blick?Unsere aktuellen Bemühungenzielen darauf, noch stärker alsbisher den Lebensmitteleinzel-handel einzubinden.

Welche Möglichkeiten undLeistungen werden denFachbesuchern geboten?

Lars Jaeger, Projektleiter der Messe Berlin GmbH

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48 Lebensmittel Zeitung LZ 2 13. Januar 2017S C H W E R P U N K T I N T E R N A T I O N A L E G R Ü N E W O C H E

Berlin. An Stelle von Windmühlen,Holzschuhen und Poffertjes wollensich die Niederlande künftig über dasThema Nachhaltigkeit profilieren undEinblick in die Geschichten hinterden Produkten geben. Nach Auskunftder Abteilung für Landwirtschaft, Na-tur und Lebensmittelqualität der Nie-derlande in Berlin müsse die Nah-rungsmittelproduktion im Einklangmit Natur und Tierwohl stehen, damitLandwirtschaft und Gartenbauwirt-schaft eine Zukunft haben. Am wich-tigsten sei dabei die Investition in In-novationen. Diesem Anspruch fol-gend, befürwortet der niederländi-sche Agrarminister Martijn van Dameine Erweiterung der EU-Agrarpolitikmit ernährungspolitischen Themenund will sich für eine nachhaltigereLebensmittelproduktion durch Agrar-innovation im ganzen Ernährungs-und Landwirtschaftssektor einsetzen.Einen Einblick will der diesjährigeHolland-Pavillon in Halle 18 geben,wo auf rund 1500 qm neun Ständeund Dutzende von Unternehmern ih-re Produkte aus allen Sektoren der Er-nährungs- und Landwirtschaft sowiedem Garten- und Zierpflanzenbauzeigen. Mit einem Anteil am Agrarex-port von 25 Prozent ist Deutschlandfür die Niederlande der größte Ex-portmarkt. In der Zeit von 2010 bis2015 sind die Lieferungen um knapp25 Prozent gestiegen. rb/lz 02-17

Niederlande setzenauf Nachhaltigkeit

Zum 30. Mal wird in diesem Jahr Nor-wegen auf der IGW vertreten sein.Ziel ist die Positionierung des Landesüber Nahrungsmittel und Tourismus.Dazu sind in diesem Jahr auf der 400qm großen Standfläche Aussteller ausden Fjord-Regionen, Südnorwegenund dem Raum Oslo vertreten. Diesesehen die Messe nicht nur als Mög-lichkeit, Land und Produkte bekann-ter zu machen, sondern auch als„wichtiges Forum zum Dialog und zurEntwicklung neuer Instrumente inder Agrarpolitik“, erklärt Anja FallanGustavsen von Innovasjon Norge. Zu-dem gebe es hier gute Gelegenheit,die Akzeptanz neu entwickelter Pro-dukte zu testen. Speziell für B2B-Ge-spräche mit Fachbesuchern hat Nor-wegen einen schallgedämmten Be-sprechungsraum am Stand errichtet.

Zu einem größeren Auftritt hatsich Finnland in diesem Jahr ent-schlossen und will mit 30 Unterneh-men nach Berlin kommen. Hinter-grund ist der einhundertste Jahrestagseit Staatsgründung sowie das vom

Team Finland beschlossene Export-programm, das neben Deutschlandunter anderem Skandinavien, das Bal-tikum, Japan und Südkorea umfasst.Im Zentrum stehen Beeren- und Ha-ferprodukte, Bio-Lakritz und Bier.

Neben der Möglichkeit, seineNahrungsmittel dem Endverbrauchernäher zu bringen, sieht auch Portugalkonkrete Chancen bei Facheinkäu-fern. Hier hätten in der Vergangenheitschon Geschäftskontakte mit mehre-ren Importeuren aus der Region be-gründet werden können, betont derVeranstalter von Inovcluster. Zudemwerde die Messe genutzt, um denKontakt mit bestehenden Kundenauszubauen.

Für Österreich ist die Messe vor al-lem als agrarpolitischer Auftritt wich-tig, was durch den Besuch des Minis-ters für Landwirtschaft unterstrichenwird. Für diese Präsenz gibt es einenguten Grund: Mit einem Gesamtex-portwert von 3,5 Milliarden Eurosteht Deutschland für die österrei-chischen Agrarexporte an erster Stel-le. Konzentriert in Halle 15.1 findensich vor allem deutsche Händler mitösterreichischen Produkten sowie lo-kale Vertriebsgesellschaften, wie etwavon Wiesbauer. Ergänzt werden diesedurch Hersteller aus den sogenanntenGenussregionen Österreichs. Der Ein-fluss der IGW auf den Tourismus wirdvon Österreich sogar höher als bei derITB bewertet.

Seit mehr als 60 Jahren nutzt Grie-chenland die Grüne Woche. Aus den

anfangs zwei Ständen sind inzwischen12 geworden. Ziel sei es, auf die au-thentisch griechischen Produkte hin-zuweisen und damit den Außenhan-del nachhaltig zu stärken, was vordem Hintergrund des kriselnden In-landsmarktes noch an Bedeutung zu-genommen hat.

Frankreich wird in Halle 11.2 mit 19Ausstellern und einer Standfläche vonknapp 650 qm präsent sein. Zwar fin-den sich darunter auch eine kleineZahl französischer Produzenten wieMademoiselle Macaron, Woyswillomit Saucisson und Charcuterie ausAix sowie Pascal Laffourcade, einWeinerzeuger aus dem Loiretal, dochhandelt es sich bei dem Großteil derAussteller um Händler, die ihre fran-zösischen Produkte auf der GrünenWoche vertreiben wollen. rb/lz 02-17

Enge Verbindung von Nahrungsmittelwirtschaft und Tourismus

Berlin. Einkaufen und Konsumie-ren stehen für viele Besucher derIGW an erster Stelle. Internationa-le Aussteller nutzen sie aber auchzur Imagebildung und dem Aus-testen neuer Produkte.

Die Messe als Testlabor

Für Fachbesucher: Das Professional Center im Marshallhaus.

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Exklusiv für Fachbesucher wurdeim Marshallhaus auf dem Messe-gelände ein Treffpunkt einge-richtet. Hier sollen Einkäufer,Händler, Caterer und F&B-Mana-ger die Möglichkeit erhalten, sichüber regionale Besonderheitenund Spezialitäten zu informierenund Gespräche zu führen. Ge-öffnet ist das Professional Centervom 23. bis 27. Januar.

Professional Center

Unter dem Motto „Traditionsreich,Vielfältig, Natürlich: Ungarn“ willsich die ungarische Nahrungsmittel-wirtschaft in Halle 10.2 der aktuellenIGW positionieren. Betont werdenvon den Vermarktern vor allem dieAnstrengungen bei Qualität undNachhaltigkeit, die durch entspre-chende Programme des Landwirt-schaftsministeriums unterstützt wer-den. „Wir möchten eine sichere,nachhaltige und planbare Erzeugungvon landwirtschaftlichen Erzeugnis-sen fördern und unseren Landwirtenhelfen, ihre Spe-zialitäten zu ver-markten, die oh-ne den Einsatzvon GVO ent-standen sind“,unterstreichtLandwirtschafts-minister Dr.Sándor Fazekas.So werden in Un-garn keine gen-technisch verän-derten Produkteangebaut; derGVO-Verzicht istzudem seit 2011im Grundgesetzfestgeschrieben. Als weitere Schwer-punkte nennt Dr. Fazekas den Schutzder Herkunftsbezeichnungen, dieRückverfolgbarkeit und Regionalität.

Die Bedeutung der Land- und Er-nährungswirtschaft ist für Ungarn un-verändert stark. So leben 70 Prozentder etwa 10 Millionen Einwohner inländlichen Gebieten, und im Gegen-satz zu anderen EU-Ländern steigenin Ungarn die Beschäftigtenzahlen inder Agrar- und Ernährungswirtschaft.Zu den wichtigsten ungarischen Nah-rungsmittelexporten zählen Mais,Futtermittel, Raps, Geflügelfleisch,Sonnenblumenkerne und -öl sowieGemüse wie Paprika und Obst, da-runter Aprikosen, Pfirsiche und Sau-erkirschen. Bekannt sind im Ausland

vor allem Produkte wie Gewürzpapri-ka, Salami und Wein sowie der Obst-brand Pálinka. Hinzu kommen Honigund Fleischwaren vom Wollschwein(Mangalica). Insbesondere beim An-bau von Wein hat Ungarn eine langeTradition. Unter den insgesamt 22Weinanbauregionen haben die Ge-genden um Tokaj und Eger im Nor-den, Villány-Siklós und Szekszárd imSüden sowie der Balaton, Somló undSopron im Westen auch internationa-le Bekanntheit erlangt. Seit der politi-schen Neuausrichtung Ungarns 1989und dem EU-Beitritt 2004 arbeitet ei-ne neue Generation von Winzernstark an der qualitativen Verbesserungder ungarischen Weine und setzt da-bei auf autochthone Sorten wie Fur-mint oder Hárslevelu�.

Wichtigster Exportmarkt im Be-

reich der Agrar- und Lebensmittel-wirtschaft ist nach wie vor Deutsch-land: Allein 2015 wurden Waren imWert von rund 1,22 Milliarden Euro indie Bundesrepublik exportiert. Bezo-gen auf den gesamten ungarischenExport von Agrar- und Lebensmittel-produkten von knapp 8 MilliardenEuro ist das ein Anteil von 15,5 Pro-zent. Dabei konnte im Vergleich zumVorjahr ein Plus von rund 8 Prozenterzielt werden. Für 2016 wird eineweitere Steigerung auf 1,3 MilliardenEuro erwartet. Umgekehrt importier-te Ungarn 2015 deutsche Waren imWert von 976 Millionen Euro; einPlus von knapp 2 Prozent. Damit istDeutschland auch beim Import derwichtigste Partner. rb/lz 02-17

Ungarn betont Tradition, Vielfalt und Natürlichkeit

Berlin. Zum zweiten Mal schon istUngarn das Partnerland der IGWund unterstreicht damit die Be-deutung der Handelsbeziehungenmit Deutschland.

Mehr als nur Paprika

Dr. Sándor Fazekas, Landwirtschaftsminister von Ungarn

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Beim Frische Forum Fleisch, das dieFachtitel „afz – allgemeine fleischerzeitung“ und „Fleischwirtschaft“ ausder dfv Mediengruppe gemeinsam mitder Messe Berlin veranstalten, treffensich zum Jahresauftakt die führendenVertreter der Branche. Dabei sind Un-ternehmen der Erzeugerstufe ebensovertreten wie die der Fleischgewin-nung, der Verarbeitung, des Hand-werks und des Handels. Das Forum,das gesellschaftlicheStrömungen flan-kiert und die He-rausforderungen ei-ner zukunftsorien-tierten Fleischbran-che aufgreift, istheute ein Branchen-treff, der schon vieleImpulse gegeben hat. Die Themensind der fleischwirtschaftlichen Ketteverpflichtet und greifen Visionenebenso auf wie Konzepte und Realitä-ten. Das 32. Frische Forum Fleischwill deshalb hinterfragen, wie sich dieBranche mit Blick auf die sich ändern-den gesellschaftlichen Ansprüche auf-stellen muss, um auch künftig wirt-schaftlich erfolgreich zu sein.

Die Branche steht am Scheideweg:Der deutsche Markt ist unter Margen-druck, die Absätze bröckeln. Hinzukommt ein negatives Image. Ein tief-greifender Wertewandel in der Gesell-schaft ist die Basis für immens gestie-gene Ansprüche von Verbrauchern

und Politik an die Produktionswei-sen in der Fleischwirtschaft.

Die Situation auf dem Fleisch-markt bleibt herausfordernd. Ein Zu-rück in die Verhältnisse von vor 20Jahren wird es nicht geben. Es gilt,entlang der Wertschöpfungskette Po-sition zu beziehen, in die Offensive zugehen und zu gestalten. Tatsächlichbewegt sich einiges. Unter dem Leit-gedanken „Umdenken. Vordenken.Nachdenken. Querdenken.“ will dasFrische Forum Fleisch 2017 den Bo-gen spannen von den Gestaltungside-en in Politik, Gesellschaft und Land-wirtschaft hin zur Fleischwirtschaftund sie auf ihre ökonomische Mach-

barkeit abklopfen.Diskutiert werden ne-ben neuen politi-schen Rahmenbedin-gungen alternativeProduktions- undVermarktungswege,die Niko Brand vonBrand Qualitäts-

fleisch und Harm Böckmann mit ih-rem Projekt Supermeatboy gehen. Obsolche fairen Konzepte in Zeiten derGlobalisierung wettbewerbsfähig seinkönnen, analysiert Prof. Dr. AlfonsBalmann vom Leibniz-Institut fürAgrarentwicklung (IAMO), und derfür Klartext im Dialog mit Landwirtenund Verbrauchern bekannte „BauerWilli“-Partner Alois Wohlfahrt stelltdie herkömmliche, über den Preis ge-triebene Zusammenarbeit der fleisch-wirtschaftlichen Marktpartner zurDiskussion. Stattfinden wird das 32.Frische Forum Fleisch am 20. Januarvon 16.00 bis 18.00 Uhr in der Kon-gresshalle CityCube. kck/lz 02-17

Fleischwirtschaft diskutiert über die Zukunft des Sektors

Berlin. Seit über 30 Jahren gehörtder Eröffnungsnachmittag derInternationalen Grünen Woche inBerlin der Fleischbranche.

Branche am Scheideweg

„Ein Zurück in dieVerhältnisse von vor20 Jahren wird esnicht geben.“

Renate Kühlcke, Chefredaktion Fleischwirtschaft

die Kaufleute auf der IGWdie Ware schon direktordern oder Aktionen mitden Produzenten abspre-chen konnten. Als Beispielnenne ich mal die Kloster-felder Senfmühle, die indiesem Jahr mit ihremneuen Produktlayout beiden Edekanern punktenkonnte. Aber auch dasUnternehmen ChristineBerger GmbH begeisterte2016 mit ihrem Branden-burger Apfel-SanddornsaftHändler und Kunden.

Sehen Sie die Möglichkeit,dieses Konzept auf wei-tere Regionen und Bun-desländer auszudehnen?Wir haben bei der Messe imvergangenen Jahr damitbegonnen, zusätzlich auch

„Von Anfang an sehr gut angenommen“

Rundgänge für die Sach-sen-Anhalt-Halle zu organi-sieren. Das Angebot anunsere Kaufleute in Sach-sen-Anhalt, die IGW zubesuchen, stieß auf großesInteresse. Sie konnten aneinem Ort viele Produzen-ten und Artikel neu ken-nenlernen oder auch mitschon bekannten Lieferan-ten über den Ausbau dergemeinsamen Geschäftesprechen.

Bekannt ist die IGW vorallem als Konsumenten-messe. Könnten Sie sichvorstellen, sie auch alsPlattform für den Einzel-handel zu nutzen?Wir sind auf der Messeüber die Verbandsver-tretung bei der IGW ja mitam Start. Ein eigener Ede-ka-Stand ist nicht geplant.

Wie weit nutzen Sie diePräsenz ausländischerAussteller?Die geführten Rundgängebeschränken sich beimThema Regionalität aufHallen von Brandenburgund Sachen-Anhalt. Nachdem Gang durch die Messe-hallen informieren sich dieEdekaner dann auch per-sönlich gerne über dieNeuheiten und Trends ausanderen Bundesländernund aller Welt. lz 02-17

Marcus Reh, Abteilungs-leiter RegionaleinkaufBerlin/Brandenburg, Sach-sen-Anhalt der Edeka Min-den-Hannover mbH

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Die Edeka Minden-Hannover ist eine von siebenRegionalgesellschaften. Das Geschäftsgebietreicht von der holländischen bis an die polnischeGrenze. Die rund 1600 Märkte, wovon zwei Drit-tel von selbstständigen Kaufleuten geführt wer-den, verteilen sich von Ostwestfalen-Lippe überfast ganz Niedersachsen, Bremen, Sachsen-An-halt bis nach Berlin und Brandenburg. Versorgtwerden diese Märkte von mehr als 650 regiona-len Lieferanten.

Mit einem Händlertaghaben Sie vor vier Jahrenbegonnen, Edeka-Kauf-leute mit Produzentenaus Berlin und Branden-burg auf der Interna-tionalen Grünen Wochezusammenzubringen.Was war die Idee da-hinter?Nachdem ich mehrereJahre alleine auf der IGWunterwegs war, um Pro-duzenten aus der Regionkennenzulernen, die ichdann unseren Kaufleutenvorgestellt habe, kam mirder Gedanke, auf derMesse den direkten Kon-takt zwischen den Kauf-leuten und den Produzen-ten herzustellen. Wennman sich in die Augengesehen hat, geht in derZusammenarbeit vielesanschließend besser.

Wie hat sich die Ver-anstaltung seither ent-wickelt?

Die Einladung an unsereEinzelhändler ist von An-fang an sehr gut angenom-men worden. Im ersten Jahrhaben sich für die geführ-ten Rundgänge in derBrandenburg-Halle fast 100Einzelhändler und Einzel-händlerinnen angemeldet.Das Interesse ist nach wievor groß und die Anzahlder Teilnehmer hat in denletzten Jahren weiter zu-genommen, sodass wirregelmäßig über 100 Ede-kaner durch die Branden-burg-Halle führen konnten.

Inwieweit münden dieseGespräche auch in kon-krete Listungen?In den meisten Fällen habeich mich mit den Pro-duzenten schon im Vorfeldder IGW zusammengesetzt.Wir haben im Anschluss dieinteressanten neuen Pro-dukte aktuell zur Ver-anstaltung in unserenSystemen gelistet, sodass

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50 Lebensmittel Zeitung LZ 2 13. Januar 2017S C H W E R P U N K T I N T E R N A T I O N A L E G R Ü N E W O C H E

Berlin. Rund 380 000 Besucher zähltedie Grüne Woche im vergangenen Jahr.Darunter waren nach Auskunft derMesseleitung und unter Verweis auf ei-ne Info-Studie 85 000 Fachbesucher,also weit mehr als 20 Prozent. Mit fast17 000 Personen kam die größte Grup-pe der Fachbesucher aus dem Bereichder Land- und Forstwirtschaft. Gut9 300 Personen entfielen auf das Hotel-und Restaurantgewerbe und knapp7 500 Besucher stammten aus der Er-nährungsindustrie. Der Einzelhandelwar mit gut 7 300 Besuchern vertreten.Relativ hoch ist die Entscheidungs-kompetenz dieser Besucher: Mehr alszwei Drittel von ihnen gaben an, beiden Einkaufs- und Beschaffungsent-scheidungen der Unternehmen aus-schlaggebend, mitentscheidend oderzumindest beratend eingebunden zusein. Zudem erklärten 7 750 berufstäti-ge Fachbesucher, zum Zeitpunkt derBefragung schon Geschäftsabschlüsseauf der IGW getätigt zu haben. Fast

23 000 planten dies während ihres Be-suches zu tun. Für die Aussteller stehtder persönliche Kontakt zu Fachein-käufern mit 54 Prozent an fünfter Stel-le. Diese Erwartung wird auch erfüllt.Am wichtigsten ist für die Aussteller je-doch die Imagepflege der Länderstän-de sowie die Unternehmensdarstel-lung. Ebenfalls von großer Bedeutungist der Kontakt mit Endverbrauchern,der Verkauf von Produkten sowie dieÖffentlichkeitswirkung in den Medien.Zudem sind mehr als vier Fünftel derAussteller davon überzeugt, dass dieMesse als Testmarkt für neue Produktegeeignet ist. rb/lz 02-17

Imagepflege steht an erster Stelle

Für die Ernährungsindustrie vonBrandenburg ist die IGW ein Heim-spiel. Das zeigt sich vor allem durchdie engen Verbindungen zu den regio-nalen Handelsunternehmen, die ih-ren Besuch in der Brandenburg-Halle(21 A) avisiert haben. So werden am20. und 26. Januar jeweils zehn Ver-treter von Kaufland erwartet, am 24.Januar sind rund 100 Personen derEdeka Minden-Hannover angekün-digt und für den 25. Januar wollen biszu 100 Gastronomen aus Brandenburgdie Messe besuchen. Entsprechendhoch sind die Begehrlichkeiten aufAusstellerseite: An den 75 Ständenpräsentieren sich zeitgleich über 70Unternehmen der Region, wobeidurch den täglichen Wechsel an denGemeinschaftsständen insgesamtrund 200 Firmen präsent sind. Indivi-duelle Termine mit branchenrelevan-tem Fachpublikum aus Handel undGastronomie sowie weiteren Absatz-partnern werden von dem Förderver-band Pro Agro vereinbart. Zudemwird anlässlich der Messe der 18. ProAgro-Marketingpreis in den Katego-rien Ernährungswirtschaft, Direktver-

marktung sowie Land- und Naturtou-rismus verliehen. Hinzu kommt derEdeka-Regionalpreis in der KategorieErnährungswirtschaft.

Auch Niedersachsen hat sich fürFachbesucher eingerichtet und be-treibt wie jedes Jahr eine „Nieder-sachsen-Lounge“, in der Ansprech-partner für vertiefende Gespräche zurVerfügung stehen. Zudem finden sichan den Ständen meist die Inhaber derbeteiligten Unternehmen für Fachge-spräche. Eine Liste der beteiligten Le-bensmittelhersteller werde jedochnicht vorgehalten, heißt es aus demMinisterium. Tra-ditionell richtetsich auch die vonNiedersachsen or-ganisierte TagungZukunftswerkstattan Fachbesucheraus dem Agri-Food-Business, die am 25. Januar imSaal Berlin Halle 7.3 stattfindet.

Direkter Nachbar von Niedersach-sen in Halle 20 ist der Freistaat Thü-ringen. Zentrum des Messeauftritts istnach Auskunft des Ministeriums fürInfrastruktur und Landwirtschaft diePräsentation der Landentwicklungs-verwaltung und der Landkreise. DieAusstellerzahlen schwanken in Ab-hängigkeit von der zur Verfügung ste-henden Ausstellungsfläche. In diesemJahr sind 23 Unternehmen und Bran-chenvertretungen sowie 11 Landkrei-se, teilweise mit regionalen Verbän-

den, vertreten. Dabei solle neben derVielfalt der Ernährungsbranche desLandes auch auf die klassischen tou-ristischen Attraktionen hingewiesenwerden. „Die Landesregierung misstdem Auftritt Thüringens auf der IGWeine hohe Bedeutung zu“, heißt es ausdem Ministerium. Entsprechend hochsei das Engagement Thüringens. Fürfachliche Gespräche mit den Ausstel-lern steht eine Lounge zur Verfügung.

Mecklenburg-Vorpommern ist seit1991 in Berlin vertreten, seit dem Jahr2000 mit einer eigenen Länderhalle.Nachdem das Land in den neunziger

Jahren nur einenGemeinschaftsstandhatte, in dem ledig-lich sieben Unter-nehmen Platz hat-ten, fiel mit demAmtsantritt von Mi-nister Backhaus die

Entscheidung, eine eigene Länderhal-le mit einer Fläche von mittlerweile1800 qm zu belegen. Hier präsentie-ren sich 60 Aussteller an 33 Ständenund zeigen Produkte, wofür das Landauch überregional steht: Das sindFischerzeugnisse und Bierspezialitä-ten, aber auch Innovationen wie Pro-dukte aus Lupineneiweiß. Grundsätz-lich sei die Grüne Woche eine End-verbrauchermesse, heißt es aus demMinisterium in Schwerin, doch habesie sich in den vergangenen Jahren zueinem Treffpunkt der internationalenAgrarpolitik entwickelt. Viele Unter-

nehmen suchen daher den Kontaktmit dem Fachpublikum und haben ge-zielt zu Gesprächen eingeladen.

Die konzeptionelle Verbindungvon Tourismus und Nahrungsmittelnhat sich für Sachsen bewährt. Wie inden vergangenen Jahren will der Frei-staat daher in Halle 21 B eine Reisedurch die sächsischen Tourismusre-gionen mit den jeweils zugehörigenLebensmittelherstellern anbieten unddie Tourismusverbände zentral in derHallenmitte positionieren. Unter den34 Hauptausstellern sind unter ande-rem 22 Unternehmen der Ernäh-rungswirtschaft sowie fünf Vereineder Land- und Ernährungswirtschaftmit einem Gemeinschaftsstand. AlsHauptgründe für die Belegung derMesse wird die Steigerung des Be-kanntheitsgrades und die Imagepflegeangegeben. Diese Ziele seien 2016auch überwiegend erreicht worden.Ein spezielles Fachbesucherpro-gramm ist nach Auskunft des Sächsi-schen Staatsministeriums für Umweltund Landschaft SMUL zwar nicht ge-plant, doch werde die Entwicklungder IGW beobachtet. Bei einer ent-sprechenden Resonanz des LEH anAngeboten wie etwa einem Händler-tag wolle man sich durchaus daran be-teiligen oder eigene Aktivitäten entwi-ckeln. Darüber hinaus werden Vertre-ter des LEH zum Ländertag Sachsenund zum Sachsenabend eingeladen,um dort Kontaktmöglichkeiten zuschaffen. rb/lz 02-17

Berlin. Verteilt über acht Hallenbilden die deutschen Bundes-länder ein Schwergewicht auf derMesse. Neben dem Geschäft mitEndverbrauchern sind für sie auchdie Kontakte zum Fachpublikumein wichtiges Element.

Bundesländer fokussieren auf die Vielfalt regionaler Spezialitäten – Fachgespräche werden wichtiger

Bühne für Politik und Business

Regional: Bundesländer fokussieren auf landestypische Produkte. Derweil demonstrieren die Politiker ihre Verbundenheit mit der Region.

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„Die Darstellung in Berlindient in hohem Maße derImagewerbung für das Land“

Till Backhaus, Landwirtschaftsminister vonMecklenburg-Vorpommern

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Der Bio-Markt in Deutschland legtweiterhin zu: 2015 kauften deutscheHaushalte für 8,62 Mrd. Euro Bio-Le-bensmittel und -Getränke und gabendamit rund elf Prozent mehr in dieserWarengruppe aus als noch im Vorjahr.Auf der Grünen Woche ist das ThemaBio bereits seit 20 Jahren ein eigener

Bestandteil. Unter dem Motto „Bio –Mehr Platz für Leben“ soll der Besu-cher nach Auskunft der Veranstalterdie Möglichkeit haben, Bio anzufas-sen und zu erleben. Auf Aktionsflä-chen wollen die deutschen Biover-bände die Öko-Landwirtschaft undUrproduktion dem Besucher vermit-teln. Der Marktanteil von Bio-Nah-rungsmitteln könne nur wachsen, sodie Argumentation, wenn die Ver-braucher auf breiter Basis von der

Qualität, dem Geschmack und Nut-zen dieser Produkte überzeugt sei.Hierfür sei die Biohalle die idealeKommunikationsplattform. Zudembiete das große Besucherpotenzialbeste Voraussetzungen, durch indivi-duelle Marketingmaßnahmen undpersönliche Ansprache neue Kundenzu gewinnen. Einer der wichtigstenGründe für den Messebesuch auf derIGW ist der Wunsch, etwas Neues zuentdecken; an zweiter Stelle steht dieVerbraucherinformation. Studien ha-ben ergeben, dass die Besucher in ih-rem Einkaufsverhalten eine ausge-prägte Qualitätsorientierung zeigenund überdurchschnittlich häufig inFeinkostgeschäften und Bioläden ein-kaufen. Auf dieser Grundlage will dieBiohalle nicht nur Marktplatz für Bio-Erzeugnisse sein, sondern auch aufintensive Beratung und Aufklärungsetzen. Zudem finden auf der BühneKochvorführungen statt, zu denenProminente und Messegäste eingela-den werden. Zugelassen in der Bio-halle sind Nahrungsmittel aus kon-trolliert ökologischem Anbau sowieökologisch erzeugte Lebensmittel,diätetische Produkte, Kräuter undHeilpflanzen, die nach den EU-Rechtsvorschriften zertifiziert sind.

Vertreten sind in der Biohalle so-wohl die deutschen Anbauverbändewie Bioland, Demeter, Naturland undderen Partner als auch Produzentenund Hersteller. Darüber hinaus sindBioprodukte auch in den Gemein-schaftsschauen der Bundesländer zufinden. Nach Messeinformationen ha-ben bei der letzten InternationalenGrünen Woche rund 200 AusstellerBioprodukte angeboten. rb/lz 02-17

Verbraucher sollen über Bio-Produkte besser aufgeklärt werden

Berlin. Bio ist für den deutschenVerbraucher nach wie vor einwichtiges Thema. Die Interna-tionale Grüne Woche spielt es indiesem Jahr zum 20. Mal.

Grüne Woche wird grün

Die Biohalle: Natur zum Anfassen.

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Obwohl Wasser rund 70 Prozent derErdoberfläche bedeckt, ist davon fürden Menschen nur etwa ein Prozentals Süßwasser nutzbar. Doch der Be-darf steigt rasant: Weltweit hat sichder Wasserverbrauch in den vergange-nen 50 Jahren verdreifacht und Hoch-rechnungen bis 2025 gehen von wei-teren Steigerungen aus. Als Folge zu-nehmender Wasserknappheit kommtes in den betroffenen Regionen zu ei-ner Verschärfung von Nutzungskon-kurrenzen und damit zu einer Gefähr-dung der ökonomischen und sozialenEntwicklung sowie der politischenStabilität. Offensichtlich stellt dienachhaltige Nutzung dieser lebens-

notwendigen Ressource eine der zen-tralen globalen Herausforderungendes 21. Jahrhunderts dar. Dies gilt vorallem für die Landwirtschaft: So ver-braucht die Bewässerung landwirt-schaftlicher Flächen etwa 70 Prozentdes genutzten Süßwassers. Schätzun-gen der UN legen nahe, dass sich der

Wasserbedarf der Landwirtschaft glo-bal gesehen bis 2050 um rund 20 Pro-zent erhöhen wird.

Das diesjährige Global Forum forFood and Agriculture, das vom 19. bis21. Januar im CityCube stattfindet,steht daher unter dem Motto „Land-

wirtschaft und Wasser – Schlüssel zurWelternährung“. Dabei soll geklärtwerden, welchen Beitrag die Land-wirtschaft zum nachhaltigen Umgangleisten kann, wie sich bei zunehmen-der Nutzungskonkurrenzen der Zu-gang der Landwirtschaft zu Wasserund somit die Versorgung der Weltbe-völkerung mit Nahrung sicherstellenlässt und wie die Landwirtschaft ihrGestaltungspotenzial bei der Wasser-nutzung in politische Prozesse auf in-ternationaler Ebene einbringen kann.

Diskutiert werden diese Fragenunter anderem mit Greg Koch, Leiterder Abteilung Global Water Steward-ship bei Coca-Cola, Dr. Claudia Ring-ler vom International Food Policy Re-search Institute (IFPRI), Han Chang-fu, Landwirtschaftsminister derVolksrepublik China sowie RodgerVoorhies von der Bill & Melinda GatesStiftung. Organisator ist das Bundes-ministerium für Ernährung und Land-wirtschaft (BMEL). lz 02-17

GFFA will die Rolle der Landwirtschaft beim Wasserverbrauch thematisieren

Berlin. Als internationale Kon-ferenz zu Zukunftsfragen der glo-balen Land- und Ernährungswirt-schaft will sich das Global Forumfor Food and Agriculture demThema Wasser annehmen.

Verantwortung für die Umwelt

Herausforderung: Der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser kann nur auf internationaler Ebene gelöst werden.

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„Die Verschärfung der Nutzungskonkurrenzen umWasser stellt eine Gefahrfür die ökonomische und soziale Entwicklung dar“

Christian Schmidt, Bundesminister fürErnährung und Landwirtschaft

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Zum ersten Mal wird Alaska-Seelachs– einer der meist konsumierten Wild-fische – mit einem eigenen Stand aufder Grünen Woche vertreten sein. Or-ganisiert vom Verband der US-Alaska-Seelachs-Fischereien GAPP und derAgentur Edelman. Ergo sollen dieVerbraucher über die Nachhaltigkeits-progamme informiert werden. ZumVerkosten der Produkte soll ein „Alas-ka-Seafood-Truck“ zum Einsatz kom-men, um so den Streetfood-Trendaufzugreifen, ergänzt um individuelleAngebote für Medien und Fachleute.Zudem kooperiert die Agentur mitdem Professional Center für eineFachveranstaltung, wofür internatio-nale und deutsche Experten entlangder Produktionskette eingeladen wur-den. Hier soll es um Themen wieNachhaltigkeit, Fangquoten, Zertifi-zierungen, Verarbeitungsmethoden,Qualität und Nährwerte gehen.

Mit gleich zwei Maßnahmen ist dieAgentur Roos auf der Messe vertreten.Dabei handelt es sich um die EU-Kampagne „Ich liebe Rot“ für Erdbee-ren aus Europa und „Mach doch malblau!“ für Blaubeeren aus Chile. WieAgentur-Chef Michael Roos erklärt,solle damit auf die Vorzüge eines sai-sonal gemischten Angebotes aufmerk-sam gemacht werden. Positive Erfah-

rungen seien schon in den vergange-nen Jahren gemacht worden. FürJournalisten der Fach- und Publi-kumspresse sowie für Foodbloggersoll ein Event in einer Berliner Koch-schule rund um die Blaubeere veran-staltet werden.

Auch zu den Erdbeeren gibt es einShowcooking auf der Messe, wofürdie Sterneköchin Lea Linster als Testi-monial gewonnen wurde. Nach Aus-kunft von Roos sei diese Maßnahmeein Baustein innerhalb der EU-Kam-pagne, die zudem Verkostungen amPOS sowie TV-Spots umfasse. Zwarstehe die IGW in fachlicher Hinsichtim Schatten der Fruit Logistica, dochsei zu erkennen, dass als Folge des zu-nehmenden B2B-Anteils das Interesseder Branche auch an der Grünen Wo-che gestiegen sei. rb/lz 02-17

Agenturen suchen direkten Kontakt zur Zielgruppe

Berlin. Als weltweit größte Ver-brauchermesse bietet die IGW dieMöglichkeit, in den direkten, un-gefilterten Kontakt mit einemrepräsentativen Querschnitt derdeutschen Verbraucher zu treten.Diese Chance wird auch immermehr von Agenturen genutzt.

Nah am Verbraucher

Keine Berührungsängste: So nah kom-men Verbraucher ihren Nahrungsmittelnnur selten.

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Spiegel der GesellschaftHINTERGRUND

Berlin. Vor der BerlinerSchnauze ist niemandsicher. Die zur „Goldelse“umgetaufte Viktoria-Statueauf der Siegessäule wurdevon ihr ebenso getroffenwie der als „Telespargel“bekannte Fernsehturm oderdie „schwangere Auster“,die eigentlich Haus derKulturen heißen sollte.Auch mit einer Beschrei-bung der anfangs sehrlokalen Warenbörse, die1926 als landwirtschaftli-che Ausstellung am Kaiser-damm in eine neue Formgegossen wurde, war derBerliner schnell zur Hand:Weil sich zeitgleich dieTeilnehmer der DeutschenLandwirtschafts-Gesell-schaft zur ihrer Winterta-gung trafen und mit ihrengrünen Lodenmänteln daswinterliche Berlin-Bildprägten, wurde die Ver-anstaltung kurzerhand zur„Grünen Woche“ erklärt.Dieser Name gilt bis heuteund wurde 1951 lediglichmit dem Zusatz „Interna-tional“ ergänzt.Über 90 Jahre zählt dieMesse heute, doch ihreAnziehungskraft auf denMenschen hat sie seit denAnfängen nicht verloren.Immer noch drängen sichMenschen aus Berlin undBrandenburg, aus denneuen und alten Bundes-ländern in den Hallen,

kaufen und essen, pro-bieren und trinken. Vorallem aber genießen siedie Möglichkeit, Neues zuentdecken. Trotz allerGadgets der virtuellen Weltkann dieser direkte undunverstellte Kontakt offen-bar immer noch begeis-tern.Geändert haben sich al-lerdings die Themen: Wäh-rend anfangs die Men-schen noch staunend voreiner automatischen Eier-sortiermaschine standenoder einen dreischarigenGelenkpflug bewunderten,geht es ihnen heute immermehr um Themen mitgesellschaftlicher Relevanz,um Gesundheit bei derErnährung und um einenachhaltige Produktion.Damit bleibt die GrüneWoche, was sie immerschon war: Ein Spiegel derGesellschaft. rb/lz 02-17

Staunen unter demFunkturm: Wie dieMilch aus der Kuh in dieFlasche kommt, zeigtedie Messe 1960 miteiner der ersten voll-automatischen Melk-maschinen. Heutelassen sich die Besuchervon der Vielfalt derinternationalen Lebens-mittel begeistern, wol-len sich informieren undNeues entdecken.

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52 Lebensmittel Zeitung LZ 2 13. Januar 2017S C H W E R P U N K T I N T E R N A T I O N A L E G R Ü N E W O C H E