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Meer-Wert durch psychologische Beratung bei Gesundheitsförderung � Personalentwicklung � Evaluation �Justinenstraße 9 • 01309 Dresden • FON 0351 310 23 77• FAX 0351 275 78 � 43 www.meer-wert.com
Dr. Sigrun [email protected]
1. Ohne Emotion kein Erfolg
2. Emotionen sind einfach da
3. Erklärung Neurowissenschaft
4. Umgang mit Emotionen
5. Fazit
„Sei nicht so emotional“Emotionen in Organisationen
2
aus Jacobi, F. (2009) Nehmen psychische Störungen zu? Report Psychologie, 1, S. 17-28.
„Primat der Ökonomie“
Instabilität
Mobilität
keine / zu viel Arbeit
Demografie
1.1 Zunahme psychosozialer (emotionaler) Belastungen1. Ohne Emotion kein Erfolg
3
1.2 “Sei nicht so emotional!“
Durch Mitarbeiter erlebte
Emotionen im Unternehmen
Durch Mitarbeiter erlebte
Emotionen im Unternehmen
Rahmenbedingungen (Temperatur, Lärm,
Feuchtigkeit,…)
Rahmenbedingungen (Temperatur, Lärm,
Feuchtigkeit,…)
Tätigkeit(Abwechslungsreichtum,
Monotonie, Ganzheitlichkeit,…)
Tätigkeit(Abwechslungsreichtum,
Monotonie, Ganzheitlichkeit,…)
Kompetenzen(fachlich, methodisch,
sozial,…)
Kompetenzen(fachlich, methodisch,
sozial,…)
Kollegen(Einzelarbeitsplatz,
Unterstützung, Mobbing,…)
Kollegen(Einzelarbeitsplatz,
Unterstützung, Mobbing,…)
Führungskräfte(Wertschätzung, Gespräche,
Kultur, Arbeitsmenge, Feedback, Förderung, …)
Führungskräfte(Wertschätzung, Gespräche,
Kultur, Arbeitsmenge, Feedback, Förderung, …)
Privatleben(Familie, Kinder, Haus,
Hobbies,…)
Privatleben(Familie, Kinder, Haus,
Hobbies,…)
50-70% Anteil (Goleman)
…… Kunden(Beschwerden, Wünsche,
Freundlichkeit…)
Kunden(Beschwerden, Wünsche,
Freundlichkeit…)1. Ohne Emotion kein Erfolg
4
1.3 Worte von Führungskräften und körperliche Reaktion
„Der Fehler sitzt immer vor dem Computer.“
„Der Fehler sitzt immer vor dem Computer.“
„Geruht eure Hoheit heute mal pünktlich zu kommen.“
„Geruht eure Hoheit heute mal pünktlich zu kommen.“
Ich freue mich, dass wir diesen ersten Abschnitt gemeinsam so erfolgreich bewältigt haben. Ich weiß, das war nicht immer
einfach …
Ich freue mich, dass wir diesen ersten Abschnitt gemeinsam so erfolgreich bewältigt haben. Ich weiß, das war nicht immer
einfach …
Herr Lehmann, mit diesem Projekt haben Sie Ihr Meisterstück
abgeliefert. Die Qualität entspricht höchsten Kundenansprüchen und
….
Herr Lehmann, mit diesem Projekt haben Sie Ihr Meisterstück
abgeliefert. Die Qualität entspricht höchsten Kundenansprüchen und
….
Körperlich-emotionale Reaktion:In Richtung Kampf/ Flucht/ Totstellen:
- Zunahme Herzschläge (+30/min), Blutdruck�
- schnelleres Atmen, O 2 gelangt zu Muskeln
- Großhirn wird ausgeschaltet (braucht viel O2) …
Körperlich-emotionale Reaktion:In Richtung Entspannung, Lernen:
- gleichmäßige Herzschläge, Blutdruck�
- tiefes Atmen,
- Großhirn aktiv und kreativ …
Die Wirkung hält ca. 6 Stunden an. (Servan-Schreiber, 2003)Die Wirkung hält ca. 6 Stunden an. (Servan-Schreiber, 2003)
1. Ohne Emotion kein Erfolg
5
1.4 Worte von Führungskräften und Verhalten
„Der Fehler sitzt immer vor dem Computer.“
„Der Fehler sitzt immer vor dem Computer.“
„Geruht eure Hoheit heute mal pünktlich zu kommen.“
„Geruht eure Hoheit heute mal pünktlich zu kommen.“
Ich freue mich, dass wir diesen ersten Abschnitt gemeinsam so erfolgreich bewältigt haben. Ich weiß, das war nicht immer
einfach …
Ich freue mich, dass wir diesen ersten Abschnitt gemeinsam so erfolgreich bewältigt haben. Ich weiß, das war nicht immer
einfach …
Herr Lehmann, mit diesem Projekt haben Sie Ihr Meisterstück
abgeliefert. Die Qualität entspricht höchsten Kundenansprüchen und
….
Herr Lehmann, mit diesem Projekt haben Sie Ihr Meisterstück
abgeliefert. Die Qualität entspricht höchsten Kundenansprüchen und
….
Verhalten (Angst/ Wut/ Schuldgefühl):- Hört nicht neutral zu
- Beendet Situation schnellstmöglich
- Vermeidet Kontakt zukünftig
- innere Kündigung, erhöhter Krankenstand, Burnout, …?
- verändertes Kundenverhalten
- Fluktuation
Verhalten (Freude/ Inspiration/ Hoffnung):- Bereitschaft zu neutralem Zuhören
- sucht Kontakt und Gespräch häufiger
- verstärkt anerkannte Handlungen
- Kreativität, bringt Ideen ein, übernimmt
Verantwortung,
- Hilfsbereitschaft
- hohe Kundenorientierung
- bleibt seelisch gesund
- Commitment und Loyalität zum Unternehmen
Die Wirkung täglicher Gespräche hält dann über Jahre an.Die Wirkung täglicher Gespräche hält dann über Jahre an.
1. Ohne Emotion kein Erfolg
6
1.5 Bezug Führung und Leistungsparameter
Veränderung von Leistungsparametern:
Eine Verbesserung des Serviceklimas um 1% bringt eine Erhöhung der Einnahmen um 2% (Luke Spencer 2001)
Jährliche Kosten in der EU durch psychische Erkrankungen (mit Produktivitätsverlust nach Wittchen et al. , 2005): 300 Mrd. €; Verlust an Arbeitszeit durch Präsentismus mind. 10%.Jährliche Kosten in der EU durch psychische Erkrankungen (mit Produktivitätsverlust nach Wittchen et al. , 2005): 300 Mrd. €; Verlust an Arbeitszeit durch Präsentismus mind. 10%.
Bei Konflikten im Team beträgt der Produktivitätsverlust mindestens 50 % „Unter dem Tisch tritt man sich gegen das Schienbein. Auf dem Tisch bleiben die Vorlagen liegen.“ (Gillies, 2003)
Das Gallup Institut erfasste 2001 und 2008 von je 2000 Arbeitnehmern die emotionale Bindung zum Unternehmen:- 2001: 85% fühlen sich an ihr Unternehmen gebunden, 15% nicht- 2008: 80% fühlen sich an ihr Unternehmen gebunden, 20% nicht„Der wichtigste Grund ist schlechtes Management. Arbeitnehmer geben u.a. an, dass sie nicht wissen, was von ihnen erwartet wird, dass ihre Vorgesetzten sich nicht für sie als Menschen interessieren, dass sie eine Position ausfüllen, die nicht ihren Fähigkeiten entspricht, und dass ihre Meinungen und Ansichten kaum Gewicht haben.“ (Gallup, 2002)
Marcus Buckingham (Gallup Beratungsunternehmen, 2004) nach der Auswertung von Interviews mit zwei Mio. ausscheidenden Mitarbeitern aus 7.000 amerikanischen Unternehmen: „Die Mitarbeiter nehmen eine Stellung an, weil ihnen das Unternehmen gefällt, sie verlassen es, weil ihnen der Chef nicht zusagt“
Marcus Buckingham (Gallup Beratungsunternehmen, 2004) nach der Auswertung von Interviews mit zwei Mio. ausscheidenden Mitarbeitern aus 7.000 amerikanischen Unternehmen: „Die Mitarbeiter nehmen eine Stellung an, weil ihnen das Unternehmen gefällt, sie verlassen es, weil ihnen der Chef nicht zusagt“
1. Ohne Emotion kein Erfolg
7
1.6 Exkurs: Zusammenhangsmaße und Variable
Das Zusammenhangsmaß „r“ gibt an, wie stark der Zusammenhang zwischen zwei Variablen ist und ob sich beide in die gleiche Richtung (+) oder entgegengesetzt entwickeln (-).r = Betrag zwischen 0 und 1
Kommt eine dritte Variable hinzu, kann sie als Mediator oder Moderator fungieren:Mediator = diese Variable ist notwendige Bedingung für den Zusammenhang zw. V1 & V2
1. Ohne Emotion kein Erfolg
Variable 1Variable 1
Variable 1Variable 1 Variable 2Variable 2
Variable 2Variable 2
MediatorMediator
ModeratorModerator
Moderator = bei Berücksichtigung dieser Variablen erhöht sich der Zusammenhang zw. V1 & V2.Der Moderator ist keine notwendige Bedingung für einen Zusammenhang zwischen V1 und V2.
8
1.6 Emotion als notwendige Voraussetzung (engl. Unters.)
Beschreibung des wahrgenommenen Organisationsklimas:
Fähigkeitsentwicklung der Mitarbeiter
Innovation der Produkte
Qualtitätsmanagement
Strukturoptimierung
Rückmeldungen an Mitarbeiter
Beschreibung des wahrgenommenen Organisationsklimas:
Fähigkeitsentwicklung der Mitarbeiter
Innovation der Produkte
Qualtitätsmanagement
Strukturoptimierung
Rückmeldungen an Mitarbeiter
Unternehmens-ergebnis
vor Steuern:
(1 Jahr später)
Unternehmens-ergebnis
vor Steuern:
(1 Jahr später)
(Hohe) Arbeits-
zufriedenheit
(Hohe) Arbeits-
zufriedenheit
Arbeitszufriedenheit erwies sich als Mediator:
Arbeitszufriedenheit korreliert mit Organisationsklima (r = .60) und mit dem Unternehmensergebnis (.30)
Mit (hoher) Arbeitszufriedenheit ist der Regressionskoeffizient signifikant (.26 bis .40 zwischen Organisationsklima und Unternehmensergebnis)
Ohne (hohe) Arbeitszufriedenheit (emotional positive Bewertung) hat das Organisationsklima keinen Bezug zur Produktivität des Unternehmens
R = .26 bis .40 (**)
R = nicht signifikant
R = .60** R = .30*
Patterson, Malcolm; Warr, Peter & West, Michael (2004).42 britische Unternehmen, Längsschnitt, 4500 MA
1. Ohne Emotion kein Erfolg
9
Erste repräsentative Studie* aus Deutschland zum Zusammenhang zwischen gelebter Unternehmenskultur und Unternehmenserfolg = EBIT (Earnings Before Interest and Taxes):
- n = 37.000 Mitarbeiter aus 314 repräsentativen deutschen Unternehmen,
- geschichtet nach Betriebsgröße und den 12 größten Branchen
����Die Unternehmenskultur erklärt 31% des finanziellen Unternehmenserfolgs (wenn emotional mediiert)!
1.6 Emotion als notwendige Voraussetzung (dt. Unters.*)1. Ohne Emotion kein Erfolg
- Regressionsanalyse Kultur zu EBIT = R² = 0,31, 31%.
*Hauser, F., Schubert, A. & Aicher, M. (2007). Abschlussbericht Forschungsprojekt Nr. 18/05: Unternehmenskultur, Arbeitsqualität, Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland.
10
7 Variable, die 31% des Gewinns vor Steuern erklären: ����
„Ich bin stolz, anderen erzählen zu können, dass ich hier arbeite.“ ����
„Besondere Ereignisse werden bei uns gefeiert.“ ����„Das Unternehmen/ die Organisation ist sehr flexibel und reagiertschnell auf Veränderungen.“ ����„Die Mitarbeiter unterlassen verdeckte Machenschaften und Intrigen, um etwas zu erreichen.“ ����
„Mein Wissen und meine Fähigkeiten werden optimal genutzt.“ ����„Wenn Mitarbeiter innerhalb der Organisation ihre Funktion oder die Abteilung wechseln, werden sie gut aufgenommen und integriert.“ ����„Die Mitarbeiter werden unabhängig von Nationalität und ethnischer Herkunft behandelt.“ ����
1.6 Emotion als notwendige Voraussetzung (dt. Unters.)1. Ohne Emotion kein Erfolg
11
2.1 Begriffsklärung (1)
Sehr unterschiedliche Definitionen für Emotion und Gefühl:
Emotion ist ein komplexes Muster von Veränderungen; es umfasst physiologische Erregung, Gefühle, kognitive Prozesse und Verhaltensreaktionen als Antwort aufeine Situation, die als persönlich bedeutsam wahrgenommen wurde.
(Zimbardo, 2004)
2. Emotionen sind einfach da
Gefühlsstern nach Plutchik (1962).
12
2.1 Begriffsklärung (2)
“Gefühlsregungen sind - einzigartige- auf der Grundlage von Selbstbetroffenheit- und meist über nicht-verbale Kanäle vermittelte- innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen erworbene- seelische Zustände, die- meist mit einem erhöhten Grad an Erregung erlebt werden,- in denen die Person sich als eher passiv erfährt,- die dem Bewusstsein “Kontinuität und “Identität” verleihen,- die keine primäre Funktion außerhalb ihrer selbst haben.”(Ulich, 1989, S. 40)
“Gefühlsregungen sind - einzigartige- auf der Grundlage von Selbstbetroffenheit- und meist über nicht-verbale Kanäle vermittelte- innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen erworbene- seelische Zustände, die- meist mit einem erhöhten Grad an Erregung erlebt werden,- in denen die Person sich als eher passiv erfährt,- die dem Bewusstsein “Kontinuität und “Identität” verleihen,- die keine primäre Funktion außerhalb ihrer selbst haben.”(Ulich, 1989, S. 40)
… entstehen ungerufen
… spüren wir körperlich
… haben immer mit unseren Werten und Einstellungen zu tun
… zeigen uns unsere Identität (da sind wir ganz wir selbst, lebendig)
… lassen sich schwer regulieren… sind etwas
sehr individuelles, über das man nicht streiten kann
2. Emotionen sind einfach da physiol.
Erregung
Stimmung
Verhaltens-reaktion
Emotionen
Gefühle
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2.1 Begriffsklärung (3)
Gefühle haben auch Signalcharakter*, so ...
• mahnt Angst zur Vorsicht
• warnt Ekel vor verdorbener Nahrung
• zeigt uns Trauer, was uns wichtig ist
• gemahnt uns Neid, das aus uns zu machen, was möglich ist
• gibt uns die Hoffnung die Grundlage für Lebenswillen und Lebenskraft
• zeigt die Wut, dass unsere Grenzen verletzt wurden und gibt uns Kraft, diese zu schützen,
• erinnert die Schuld an unerledigte Dinge,
• hilft die Langeweile, unsere eigentlichen Interessen wahrzunehmen und zu finden
2. Emotionen sind einfach da
*nach Verena Kast (Zürich)
14
3.1 Wo entstehen Gefühle?3. Erklärung Neurowissenschaft
Großhirn (Rationales Gehirn)- Funktion: Denken, Wille - kann differenziertere Gefühle wahrnehmen- jeder Gedanke geht mit Gefühlen einher - ist genau, braucht dafür aber Zeit- kann sagen, was genau zu sagen ist
Limbisches System (Emotionales Gehirn)- Funktion: schnelle Steuerung des vegetati-ven Nervensystems
- hier entstehen Grundgefühle (Angst, Wut, ...)- unbewusste, schnelle Reaktion- automatischer Reaktionsplan (kämpfen, fliehen, tot stellen)
Stammhirn (Reptiliengehirn)- Funktion: Instinkte, Triebe, Wachheit Herzschlag, Darmtätigkeit, Durchblutung,
- automatische Reaktion zur Erhaltung der Lebensvorgänge
15
3.2 Woher wissen wir, wie das Gehirn auf Emotionen reagiert?
Verschiedene bildgebende Verfahren
(z.B. seit ca. 1990 die Positronen-
Emissions-Tomographie PET mit
Kontrastmittelgabe) zeigen, welche
Gehirnareale bei welchen Reizen
aktiviert sind (mehr durchblutet und
damit sichtbar).
Dabei zeigte sich, dass das Denken
Verstand und Gefühle gleichermaßen
und gleichzeitig einbezieht. Beide
bilden also eine Einheit.
3. Erklärung Neurowissenschaft
„Wer heute- zu Zeiten von PET - sagt, dass menschliches Verhalten allein vom Verstand bestimmt wird, ist auf einem vergleichbaren wissenschaftlichen Stand wie Menschen zu Zeiten Galileo Galilei´s, die behaupteten, dass sich die Sonne um die Erde dreht.“ (Maja Storch)
„Wer heute- zu Zeiten von PET - sagt, dass menschliches Verhalten allein vom Verstand bestimmt wird, ist auf einem vergleichbaren wissenschaftlichen Stand wie Menschen zu Zeiten Galileo Galilei´s, die behaupteten, dass sich die Sonne um die Erde dreht.“ (Maja Storch)
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3.3 Sind Gefühle ansteckend?
Geschlossene Systeme
z.B. Blutkreislauf
Unabhängig von äußeren Einflüssen
Geschlossene Systeme
z.B. Blutkreislauf
Unabhängig von äußeren Einflüssen
Offene Systeme
z.B. Limbisches System (emotionales Gehirn) mit Hilfe der „Spiegelneuronen“ (gleiche Bereiche werden beim Spüren, Erinnern und Beobachten bei anderen aktiviert, siehe Bauer, 2005)
Abhängig von äußeren Einflüssen/ der Anwesenheit anderer Menschen
Offene Systeme
z.B. Limbisches System (emotionales Gehirn) mit Hilfe der „Spiegelneuronen“ (gleiche Bereiche werden beim Spüren, Erinnern und Beobachten bei anderen aktiviert, siehe Bauer, 2005)
Abhängig von äußeren Einflüssen/ der Anwesenheit anderer Menschen
Ja, denn das limbische System (emotionales Gehirn) ist ein offenes System.
Beispiele:- Belastendes Gefühl („dicke Luft“) überträgt sich, Lachen & Gähnen sind „ansteckend“- Wenn ein Mensch auf der Intensivstation liegt und einen zweiten Menschen dabei hat,
beruhigt sich sein Blutdruck und geht nach unten- Affen im Käfig zeigen allein vor einem Hund Angstgefühle, zu mehrt nicht
3. Erklärung Neurowissenschaft
Zwei Besonderheiten mit praktischen Konsequenzen:1. Die Resonanz entsteht auch unwillentlich -> auf sich achten!2. Resonanz überträgt sich nur, wenn Emotion spontan und authentisch ist
-> Echtheit vor Technik!
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3.4 Helfen Gefühle beim Lernen?
Die Nervenzellen im Gehirn bilden Synapsen aus, in denen unser Gedächtnis gespeichert wird. Aber nicht alle Impulse werden gespeichert. Die Wahrscheinlichkeit der Verankerung im Gedächtnis ist höher, wenn …- die Reize mit Emotionen gekoppelt sind
� gute Stimmung verbessert die Gedächtnisleistung und die Kreativität durch Freisetzung von Dopamin
� Stress reduziert Lerngeschwindigkeit, Erinnerungen und das Erkennen von Zusammenhängen
3. Erklärung Neurowissenschaft
- die Reize mit positiven Reaktionen gekoppelt sind (sofortige Rückmeldung, Wahl der Verstärker nach individuellen Vorlieben, am Anfang häufiger geben, später soll Verstärker aus der Situation kommen)
- die Reize mit wichtigen Gedächtnisinhalten gekoppelt sind (Sinn)
- die Reize sehr stark sind (immer wieder auftreten, über mehrere Kanäle, mit vielen Assoziationen verbunden sind)
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3.5 Warum sind Gefühle schneller als Gedanken?
Emotio-nalerReiz
„Pförtner“Thalamus
1)Schneller Weg limbischesSystem (Amygdala)
200 Millisekunden
1)Schneller Weg limbischesSystem (Amygdala)
200 Millisekunden
Emotionale Reaktion
Emotionale Intelligenz bedeutet, dass wir lernen, das Veto des Großhirns gegen sofortige Reaktionen abzuwarten und erst dann zu reagieren.
* Nach LeDoux (2001). Das Netz der Gefühle. Wie Emotionen entstehen. München: dtv.3. Erklärung Neurowissenschaft
2) Langsamer Weg über Großhirn,
900 Millisekunden
2) Langsamer Weg über Großhirn,
900 Millisekunden
VETO
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4.1 Drei Anwendungsbeispiele
„Choleriker“„Choleriker“ „Entscheidung“„Entscheidung“ „Führung“„Führung“
Neigung zu überschäu-menden, sofortigen emotionalen Reaktionen
(zu viel)
Bei Entscheidungen achte ich bisher gar nicht auf die Emotionen
(zu wenig)
Ich bin als Führungskraft für viele Mitarbeiter verantwortlich und möchte emotional kompetent führen
(Balance)
4. Umgang mit Emotionen
20
4.2 Anwendung bei Cholerikern: auf Gedanken warten (1)
* Nach LeDoux (2001). Das Netz der Gefühle. Wie Emotionen entstehen. München: dtv.
„Der Fehler sitzt immer vor dem Computer“
„Der Fehler sitzt immer vor dem Computer“
4. Umgang mit Emotionen
Emotio-nalerReiz
„Pförtner“Thalamus
1)Schneller Weg limbisches System (Amygdala)
200 Millisekunden
1)Schneller Weg limbisches System (Amygdala)
200 Millisekunden
Emotionale Reaktion
2) Langsamer Weg über Großhirn,
900 Millisekunden
2) Langsamer Weg über Großhirn,
900 Millisekunden
VETO
„Ok, der ärgert sich, dass die Arbeit umsonst war. Was nun? Ich könnte den Ton überhören und fragen, was er nun vorschlägt.“
21
Zunehmende Stärke der Gefühle
*Nach IFT-Gesundheitsförderung (2007). Das Rauchfrei-Programm. Köln: BzGA
4.2 Anwendung bei Cholerikern: auf Gedanken warten (2)4. Umgang mit Emotionen
„Blackout“: Wiederherstellung der Beeinflussbarkeit (atmen, sich bewegen, sich orientieren, …)
„Blackout“: Wiederherstellung der Beeinflussbarkeit (atmen, sich bewegen, sich orientieren, …)
Gefühlsintensität mittel: Hier ist noch Ablenkung möglichGefühlsintensität mittel: Hier ist noch Ablenkung möglich
Gefühlsintensität niedrig: Alles ok, keine besondere Aufmerksamkeit nötig
Gefühlsintensität niedrig: Alles ok, keine besondere Aufmerksamkeit nötig
Gefühlsintensität hoch: Hier hilft nur, sich direkt mit den Emotionen zu beschäftigen (über Körper, Gedanken, Gefühle spüren, Verhalten)
Gefühlsintensität hoch: Hier hilft nur, sich direkt mit den Emotionen zu beschäftigen (über Körper, Gedanken, Gefühle spüren, Verhalten)
22
Gedanken:
Wahrnehmen, aufschreiben
Hinweis worauf?
Wie ausdrückbar?
Real umbewerten: alle? Immer? Freund sagen? Wahrscheinlichkeit? Folge? Vermutung oder Realität? Lerngewinn? Zukünftiges Verhalten?...
Reflektieren: Mein Thema? Rolle klar? So sagbar?
Gedanken:
Wahrnehmen, aufschreiben
Hinweis worauf?
Wie ausdrückbar?
Real umbewerten: alle? Immer? Freund sagen? Wahrscheinlichkeit? Folge? Vermutung oder Realität? Lerngewinn? Zukünftiges Verhalten?...
Reflektieren: Mein Thema? Rolle klar? So sagbar?
Gefühl:
Wahrnehmen, mit Abstand wie von außen spüren und beobachten
Wo sitzt das Gefühl?
Wie stark ist das Gefühl?
Aushalten und vorbei ziehen lassen
(Meditation/ ggf. Unterstützung durch Therapie)
Gefühl:
Wahrnehmen, mit Abstand wie von außen spüren und beobachten
Wo sitzt das Gefühl?
Wie stark ist das Gefühl?
Aushalten und vorbei ziehen lassen
(Meditation/ ggf. Unterstützung durch Therapie)
Körper:
Erregung durch Bewegung abbauen
Entspannungsmethoden nutzen
Meditation
Bad, Körperpflege
Körper:
Erregung durch Bewegung abbauen
Entspannungsmethoden nutzen
Meditation
Bad, Körperpflege
Verhalten:
Rahmenbedingungen ändern
Gespräche führen: Vorbereitung mit Ziel und Empathie, Ich-Aussagen, Metakommunikation, verschiedene Wege denken, Fragetechniken, aktives Zuhören, Abgrenzen, Konflikt klären …
Verhalten:
Rahmenbedingungen ändern
Gespräche führen: Vorbereitung mit Ziel und Empathie, Ich-Aussagen, Metakommunikation, verschiedene Wege denken, Fragetechniken, aktives Zuhören, Abgrenzen, Konflikt klären …
EmotionenEmotionen
4.2 Anwendung bei Cholerikern: auf Gedanken warten (3)4. Umgang mit Emotionen
23
4.3 Anwendung bei Entscheidungen: Erst-Gefühle erfassen (1)
Emotio-nalerReiz
Pförtner Thalamus
Emotionale Reaktion
Bei wesentlichen Lebensentscheidungen liefert uns unser Bauchgefühl (somatische Marker, positiv oder negativ) die bessere Entscheidung.
* Nach LeDoux (2001). Das Netz der Gefühle. Wie Emotionen entstehen. München: dtv.
4. Umgang mit Emotionen
1)Schneller Weg limbischesSystem (Amygdala)
200 Millisekunden
1)Schneller Weg limbischesSystem (Amygdala)
200 Millisekunden
2) Langsamer Weg über Großhirn,
900 Millisekunden
2) Langsamer Weg über Großhirn,
900 Millisekunden
VETO
24
Spontane Bildwahl bei Lebensfragen im Coaching:
4.3 Anwendung bei Entscheidungen: Erst-Gefühle erfassen (2)4. Umgang mit Emotionen
Mut zu einem risikoreicheren JobAufgabe im Alter: Ehrenamt und Grabpflege
Berufswahl: etwas mit Kindern
25
Gute Gründe für das Rauchen: ….
Gute Gründe für das Nichtrauchen: ….
9 Stunden Flug für Weltreise schaffen
9 Stunden Flug für Weltreise schaffen
Schöne Haut(nicht wie Camilla Parker aussehen)
Schöne Haut(nicht wie Camilla Parker aussehen)
Rauchen ist zu teuer, ich müsste mehr arbeiten
Rauchen ist zu teuer, ich müsste mehr arbeiten
Ich werde Vater und will meinem Sohn ein Vorbild sein
Ich werde Vater und will meinem Sohn ein Vorbild sein
Freie Entscheidung über mich wiedergewinnen
Freie Entscheidung über mich wiedergewinnen
Ichnah☺☺☺☺
Ichfern
4.3 Anwendung bei Entscheidungen: Erst-Gefühle erfassen (3)4. Umgang mit Emotionen
*Somatische Marker nach Damasio
26
4.4 Emotionales Führen macht Sinn (1)
Emotional intelligente Führung:„Die grundlegende Aufgabe von Führungskräften besteht darin, in den Menschen, die sie führen, positive Gefühle zu wecken. Das geschieht, wenn sie Resonanz erzeugen – ein Reservoir an positiven Gefühlen, das das Beste in den Menschen hervorbringt.“ (Goleman, 2007)
Selbst-wahrnehmung
Eigene Emotionen wahrnehmen
Bei Entscheidungen Intuition einbeziehen
Seine Stärken und Grenzen kennen
Offener Umgang mit Fehlern
Selbstvertrauen
Selbst-wahrnehmung
Eigene Emotionen wahrnehmen
Bei Entscheidungen Intuition einbeziehen
Seine Stärken und Grenzen kennen
Offener Umgang mit Fehlern
Selbstvertrauen
Selbst-management
Negative Impulse nicht sofort äußern
Berechenbarkeit ausstrahlen
die positiven Aspekte sehen
Sich „beherrschen“
Selbst-management
Negative Impulse nicht sofort äußern
Berechenbarkeit ausstrahlen
die positiven Aspekte sehen
Sich „beherrschen“
Soziales Bewusstsein (Empathie)
Emotionen anderer wahrnehmen
Interesse für andere
Ungeschriebene Regeln akzeptieren
Bedürfnisse anderer nachvollziehen und berücksichtigen
Soziales Bewusstsein (Empathie)
Emotionen anderer wahrnehmen
Interesse für andere
Ungeschriebene Regeln akzeptieren
Bedürfnisse anderer nachvollziehen und berücksichtigen
Beziehungs.-management
Überzeugende Vision
Verschiedene Taktiken nutzen
Entwicklung anderer fördern
Veränderungen initiieren
Konflikte angehen
Beziehungs.-management
Überzeugende Vision
Verschiedene Taktiken nutzen
Entwicklung anderer fördern
Veränderungen initiieren
Konflikte angehen
4. Umgang mit Emotionen
27
„werte- und
wertorientierte
Führung“
(nach Pircher-Friedrich)
GEBEN-Modell:
Geisteshaltung
Engagement
Begeisterung
Entwicklung Potenziale
Nachhaltigkeit
„werte- und
wertorientierte
Führung“
(nach Pircher-Friedrich)
GEBEN-Modell:
Geisteshaltung
Engagement
Begeisterung
Entwicklung Potenziale
Nachhaltigkeit
„emotionale Führung“
(nach Goleman et al.)
Leistung steigern durch
Resonanz, versch. Stile
nutzen:
Visionär: Richtung geben
Coachend: Ziele Person
Gefühlsorientiert: Mensch
interessiert
Demokratisch:
Einbeziehung Mitarbeiter
Fordernd: hohe Ziele
Befehlend: in der Not
„emotionale Führung“
(nach Goleman et al.)
Leistung steigern durch
Resonanz, versch. Stile
nutzen:
Visionär: Richtung geben
Coachend: Ziele Person
Gefühlsorientiert: Mensch
interessiert
Demokratisch:
Einbeziehung Mitarbeiter
Fordernd: hohe Ziele
Befehlend: in der Not
„transformationale
Führung“
(nach Avolio & Bass)
4V:
Vorbild sein
Visionen vermitteln
Vorgehen hinterfragen
Verschiedene MA
verschieden fordern
„transformationale
Führung“
(nach Avolio & Bass)
4V:
Vorbild sein
Visionen vermitteln
Vorgehen hinterfragen
Verschiedene MA
verschieden fordern
4.4 Emotionales Führen macht Sinn (2)
Beispiele für neuere Führungsmodelle, die Emotionen einbeziehen:
4. Umgang mit Emotionen
28
Anstelle
von Vortrag
und Techniken
Anstelle
von Vortrag
und Techniken
„Signifikante Veränderungen in der Lernfähigkeit einer Organisation ergeben
sich nur, wenn die Art und Weise wie Menschen denken und miteinander
umgehen, verbessert wird.“ (Senge, 2002).
„Signifikante Veränderungen in der Lernfähigkeit einer Organisation ergeben
sich nur, wenn die Art und Weise wie Menschen denken und miteinander
umgehen, verbessert wird.“ (Senge, 2002).
Erleben, Reflektieren, Umsetzung
erproben und organisational
unterstützen
Erleben, Reflektieren, Umsetzung
erproben und organisational
unterstützen
Leitbild für Organisation und Führung erarbeitenLeitbild für Organisation und Führung erarbeiten
Training zum Führungsverhalten Training zum Führungsverhalten
Kollegiale Fallberatung/ Supervision
Kollegiale Fallberatung/ Supervision
Individuelles Coaching und Mentoring
Individuelles Coaching und Mentoring
Training zur Entwicklung der emotionalen KompetenzTraining zur Entwicklung
der emotionalen Kompetenz
Training für konstruktive Gespräche Training für konstruktive Gespräche
Umgang mit Ärger Umgang mit Ärger
Emotionsarbeit beim Kunden
Emotionsarbeit beim Kunden
……
4.4 Emotionales Führen macht Sinn (3)4. Umgang mit Emotionen
MitarbeitereinbeziehungMitarbeitereinbeziehung
29
5. Fazit:
Der Umgang mit unseren Emotionen ist nicht einfach, aber verstehbar,
beglückend, sinnvoll, lernbar und lohnenswert.
www.meer-wert.com
5. Fazit
30
Literatur
Bauer, J. (2005). Warum ich fühle, was du fühlst. München: Heyne.
Damasio, A. (1994). Descarte´s Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. München: List.
Gallup Organization – Pressemeldung, Potsdam, 10. September 2002
Gillies, J.M. (2003). Grabenkriege in Deutschlands Unternehmen, in Wirtschaft und Weiterbildung., unveröff. Studien, zitiert nach Picher-Friedrich, S. 37
Goleman, D., Boyatzis, R. & McKee, A. (2003). Emotionale Führung. Berlin: Ullstein Buchverlag.
Güntürkün, O. (2009). Das Gehirn. Vortrag im August 2009 in Dresden.
Hauser, F., Schubert, A. & Aicher, M. (2007). Abschlussbericht Forschungsprojekt Nr. 18/05: Unternehmenskultur, Arbeitsqualität, Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland.
Hülshoff, T. (1999). Emotionen: eine Einführung für beratende, therapeutische, pädagogische und soziale Berufe. München: Reinhardt.
Hüther, G. (2001). Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Institut für Therapieforschung g GmbH (2007). Das Rauchfrei Programm. Kursleitermanual. Köln: BzgA.
Jacobi, F. (2009). Nehmen psychische Störungen zu? Report Psychologie, 1, S. 17-28.
LeDoux, J. (2001). Das Netz der Gefühle. Wie Emotionen entstehen. München: dtv.
Picher-Friedrich, A. (2005). Mit Sinn zum nachhaltigen Erfolg. Anleitung zu werte- und wertorientierterFührung. Berlin: Erich Schmidt-Verlag
Servan-Schreiber, D. (2003). Die neue Medizin der Emotionen. München: Goldmann-Verlag
Ulich, D. (1989). Das Gefühl: eine Einführung in die Emotionspsychologie. München: Psychologie Verlags-Union.
Patterson, M., Warr, P. & West, M. (2004). Organizational climate and company productivity: The role of employee affect and employee level. Journal of Occupational and Organizational Psychology, 77, 193-216.
Zimbardo, G.P. (2004). Psychologie. München: Pearson Studium.