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Institut für Ökonomische Bildung IÖB Juni 2011 AUSGABE 14 NEWCOMER H Handelsblatt Newcomer auf Englisch Axel Schrinner Handelsblatt Düsseldorf W irtschaftsexperten jubeln über den XXL-Aufschwung in Deutschland. Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschafts- leistung in Deutschland um 3,6 Prozent und dieses Jahr sind abermals drei Prozent mög- lich. Das klingt zunächst eigent- lich nicht nach besonders viel. Was sind schon drei Prozent? Eine ganze Menge! Die gesamte deutsche Wirtschaftsleistung eines Jahres — also der Wert aller Waren und Dienstleistun- gen, die deutsche Unterneh- men herstellen — betrug 2010 rund 2,5 Billionen Euro. Drei Prozent davon sind ungefähr 75 Milliarden Euro. Das entspricht immerhin dem Gegenwert von 3,75 Millionen Mittelklasse- autos. Dieses Wachstum hat zu- dem große Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Wird mehr produziert, können die Betrie- be mehr Mitarbeiter einstellen. Ende 2010 gab es erstmals in der ge- samtdeut- schen Geschichte mehr als 41 Millionen Erwerbstätige. Die- ses Jahr werden voraussicht- lich weniger als drei Millionen Menschen arbeitslos sein. Das gab es zuletzt 1992. Eine höhere Beschäftigung wiederum führt dazu, dass die Arbeitnehmer mehr Geld im Portemonnaie haben. Sie kön- nen mehr konsumieren, also etwa öfter ins Kino gehen, län- ger in den Urlaub fahren und sich neue Möbel oder Autos kaufen. Und damit geht das Spiel wieder von vorne los: Weil die Nachfrage steigt, rechnen die Unternehmen damit, künftig mehr verkaufen zu können. Sie steigern ihre Produktion und stellen noch mehr Personal ein. Der Wirtschaftsaufschwung be- feuert sich selbst — so beschrei- ben Experten diesen Kreislauf. Einige sagen Deutschland so- gar bis 2015 „fette Jahre“ voraus. Doch sicher ist das freilich nicht. Die Ereignisse der letzten Monate zeigen, dass in einer globalisierten Welt al- les mit allem zusammenhängt. Steht etwa die Computer-Chip- Produktion in Japan wegen der Folgen des Erdbebens still, fehlen schon nach wenigen Wo- chen der Autoindustrie auf der ganzen Welt wichtige Bauteile (siehe auch Seite 6). Und protes- tiert die arabische Welt gegen ihre Herrscher, ächzen die Au- tofahrer rund um den Globus unter hohen Benzinpreisen (siehe auch Seite 5). Steigende Preise nötigen wiederum die Zentralbanken (siehe auch Seiten 4, 8) dazu, früher als geplant die Leitzinsen (siehe Seite 8) zu erhöhen. Und das könnte wiederum die Wirt- schaft bremsen, weil dadurch Kredite für Unternehmen und Verbraucher teurer werden. Adieu Wirtschafts- krise – willkommen „XXL-Aufschwung“ Es geht wieder aufwärts TOURISMUS Wer alles an der schönsten Zeit des Jahres verdient SEITE 2 REVOLUTION Die arabische Welt kämpft für bessere wirtschaftliche Bedingungen SEITE 5 NEBENJOB Warum Schüler in ihrer Freizeit arbeiten SEITE 7 GESAGT ... ››Die Geschehnisse in Japan, sie sind ein Einschnitt für die Welt.‹‹ Bundeskanzlerin Angela Merkel (siehe Seite 6) Fette Jahre bis 2015 www.handelsblattmachtschule.de/newcomer Grafik: Anna Tabea Hönscheid NEU Ab dieser Ausgabe können Schüler und Lehrer eine englische Übersetzung des kom- pletten Handelsblatt Newcomers auf unse- rer Internetseite kos- tenlos herunterladen. Mit Hilfe der Artikel können die Jugendli- chen zu Hause oder im Unterricht ihr Englisch auf die Probe stellen. Mehr Infos unter: www. handelsblattmacht- schule.de/newcomer

SEITE 2 aufwärts · Ben & Jerry‘s Eisdiele, die Ben Cohen und Jerry Greenfield 1978 in Burlington/Vermont (USA) gründeten. Heute gilt die amerikanische Eiscreme längst als Kulteis

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Institut fürÖkonomische BildungIÖBJuni 2011

AUSGABE 14NEWCOMERH

Handelsblatt Newcomer auf Englisch

Axel Schrinner Handelsblatt Düsseldorf

Wirtschaftsexperten jubeln über den XXL-Aufschwung in

Deutschland. Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschafts-leistung in Deutschland um 3,6 Prozent und dieses Jahr sind abermals drei Prozent mög-lich.

Das klingt zunächst eigent-lich nicht nach besonders viel. Was sind schon drei Prozent? Eine ganze Menge! Die gesamte deutsche Wirtschaftsleistung eines Jahres — also der Wert aller Waren und Dienstleistun-gen, die deutsche Unterneh-men herstellen — betrug 2010 rund 2,5 Billionen Euro. Drei Prozent davon sind ungefähr 75 Milliarden Euro. Das entspricht immerhin dem Gegenwert von 3,75 Millionen Mittelklasse-autos.

Dieses Wachstum hat zu-dem große Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Wird mehr produziert, können die Betrie-be mehr Mitarbeiter einstellen. Ende 2010 gab es erstmals in

der ge-samtdeut-

schen Geschichte mehr als 41 Millionen Erwerbstätige. Die-ses Jahr werden voraussicht-lich weniger als drei Millionen Menschen arbeitslos sein. Das gab es zuletzt 1992.

Eine höhere Beschäftigung wiederum führt dazu, dass die Arbeitnehmer mehr Geld im Portemonnaie haben. Sie kön-nen mehr konsumieren, also etwa öfter ins Kino gehen, län-ger in den Urlaub fahren und sich neue Möbel oder Autos kaufen.

Und damit geht das Spiel wieder von vorne los: Weil die Nachfrage steigt, rechnen die Unternehmen damit, künftig mehr verkaufen zu können. Sie steigern ihre Pro duk tion und stellen noch mehr Personal ein. Der Wirt schafts aufschwung be-feuert sich selbst — so beschrei-ben Experten diesen Kreislauf. Einige sagen Deutschland so-

gar bis 2015 „fette Jahre“ voraus.

Doch sicher ist das freilich nicht. Die Ereignisse

der letzten Monate zeigen, dass in einer globalisierten Welt al-les mit allem zusammenhängt. Steht etwa die Computer-Chip-Produktion in Japan wegen der Folgen des Erdbebens still, fehlen schon nach wenigen Wo-chen der Autoindustrie auf der ganzen Welt wichtige Bauteile

(siehe auch Seite 6). Und protes-tiert die arabische Welt gegen ihre Herrscher, ächzen die Au-tofahrer rund um den Globus unter hohen Benzinpreisen (siehe auch Seite 5).

Steigende Preise nötigen wiederum die Zentralbanken (siehe auch Seiten 4, 8) dazu, früher als geplant die Leitzinsen (siehe Seite 8) zu erhöhen. Und das könnte wiederum die Wirt-schaft bremsen, weil dadurch Kredite für Unternehmen und Verbraucher teurer werden.

Adieu Wirtschafts-krise – willkommen „XXL-Aufschwung“

Es geht wieder aufwärts

TOURISMUSWer alles an der schönsten Zeit des Jahres verdientSEITE 2

REVOLUTIONDie arabische Welt kämpft für bes sere wirtschaftliche BedingungenSEITE 5

NEBENJOBWarum Schüler in ihrer Freizeit arbeitenSEITE 7

GESAGT ...

››Die Geschehnisse in Japan, sie sind ein Einschnitt für die Welt.‹‹Bundeskanzlerin Angela

Merkel (siehe Seite 6)

Fette Jahre bis 2015

www.handelsblattmachtschule.de/newcomer Grafik: Anna Tabea Hönscheid

NEUAb dieser Ausgabe können Schüler und Lehrer eine englische Übersetzung des kom-pletten Handelsblatt Newcomers auf unse-rer Internetseite kos-tenlos herunterladen. Mit Hilfe der Artikel können die Jugendli-chen zu Hause oder im Unterricht ihr Englisch auf die Probe stellen. Mehr Infos unter: www.handelsblattmacht-schule.de/newcomer

FRAGEN AN

HANDELSBLATT THEMA Juni 2011, AUSGABE 14H 2

Die schönste Zeit im Jahr beschert der Tourismusbran-che regelmäßig satte Umsätze. Massentourismus und Inter-net haben die Angebote stark verändert.

Eberhard KrummheuerHandelsblatt Düsseldorf

Sonne satt, blaues Meer, weiße Strän-de — im Reisebüro, in Fernsehwer-bespots, in den bunten Urlaubska-

talogen oder den Internetauftritten von Reiseregionen sind dies die Symbole für Urlaub pur. Hinter den von der Wer-bung so titulierten „schönsten Wochen des Jahres“ steht ein vielschichtiger und gut laufender Wirtschaftszweig. Selbst Krisen, Katastrophen und Kriege haben dieses Geschäft bisher immer nur vorü-bergehend beeinträchtigt.

Alle Welt ist auf Reisen. Das belegen ein-drucksvoll die Statistiken der UNWTO, der Tourismus-Organisation der Uno (Vereinte Nationen). Demnach sind im letzten Jahr weltweit über 900 Millio-nen Menschen in den Urlaub gefahren, 6,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Und sie haben für ihre Ferien viel Geld ausge-geben: annähernd 800 Milliarden Euro. Spätestens im Jahr 2020 rechnet die UNWTO sogar mit 1,6 Milliarden Touris-ten im Jahr.

Die Deutschen gelten seit Jahren als Reiseweltmeister. Keine Nation ist so viel unterwegs wie wir. Auf Dauer wird dieser Titel jedoch nicht zu halten sein. Er wird an China gehen: Mit der rasant wachsen-den Wirtschaft steigt die Zahl der Chine-sen, die sich eine Reise leisten können. Viele von ihnen steuern Europa an.

Zwei weitere Zahlen belegen die hohe Kraft des Wirtschaftsfaktors Tourismus: In Deutschland setzt die Branche — dazu

Klaus Laepple

Klaus Laepple ist Prä-sident des Bundesver-bandes der Tourismus-wirtschaft (BTW).

Wirtschaftskrise, Vulkanasche, Aufruhr in der arabischen Welt — wie schlecht geht es der Tourismusbranche? Gar nicht schlecht. Die Krise ist vorbei, die Unternehmen fahren Rekordgewinne ein und geben das auch an ihre Mitarbeiter weiter. Die haben mehr Geld in der Tasche, und damit steigt die Reiselust. Natürlich haben wir Einbußen in Tunesien und Ägyp-ten gehabt, doch das war zeitlich begrenzt. Gerade in diesen beiden Ländern weiß man um die wirtschaftliche Bedeutung des Tou-rismus und tut alles, um das Geschäft am Leben zu halten.

Also wird 2011 ein gutes Jahr? Wenn nichts Böses dazwischenkommt, so-gar ein Rekordjahr, das das Vorkrisenjahr 2008 übertreffen könnte.

Welche Trends bestimmen den Touris-mus derzeit?Es ist eine Polarisierung zu beobachten. Auf der einen Seite gibt es Menschen mit genug Geld in der Tasche, die sich im Urlaub richtig etwas leisten wollen. Auf der anderen Seite natürlich die Schnäppchenjäger, die vom Billigflug bis zum Last-Minute-Angebot kei-ne allzu großen Ansprüche etwa an Reise-ziel oder Unterkunft haben.

… und die das dann meist direkt im Inter-net buchen.Ja, natürlich gibt es da Angebote, die ohne große Beratungsleistung gebucht werden. Darauf müssen wir uns einstellen. Doch wer eine etwas exklusivere, individuelle Reise haben will, kommt am eigenen PC schnell ins Schleudern. Da braucht er schon pro-fessionelle Hilfe und Beratung.

Wird es langfristig noch Reisebüros geben?Bestimmt. Die Zahl mag sinken und die Aufgaben mögen sich ändern. Doch es ist sicher kein Zufall, dass die großen Reise-veranstalter immer wieder die Bedeutung des Reisebüros für den Absatz ihrer Rei-sepakete betonen und letztlich ja mit ihren eigenen Büros in die Märkte gehen.

Die Fragen stellte Eberhard Krummheuer, Handelsblatt Düsseldorf.

Die Macht der Urlauber

www.handelsblattmachtschule.de/newcomerIllustration: Lea Zuch; Foto: PR

Tourismuskauffrau im Einsatz vor Ort

Juni 2011, AUSGABE 14 3HANDELSBLATT THEMAH

Profis für Freizeitplanung

BERUFE IM TOURISMUS

2010 haben Urlauber weltweit

800 Mrd. Euro ausgegeben.

Viele Urlauber überlassen die Planung, Organi-sation und Pro-

grammgestaltung ihrer Ferien gerne geschulten Fachkräften. Diesen Job übernehmen zum Bei-spiel Kaufleute für Tourismus und Freizeit. Mit dem richtigen Gespür für Veranstaltungen und Attrakti-onen sorgen sie etwa in Wellness-hotels, Freizeitparks oder Kurein-richtungen mit Freizeitangeboten für Unterhaltung und Entspan-nung. Aber auch in Tourismusbü-ros oder Kreuzfahrtunternehmen können sie nach ihrer dreijährigen

Ausbildung Angebote nach indi-viduellen Wünschen der Kunden gestalten. Dabei gilt es, mit Kunden ins Ge-spräch zu kommen und Reisen im In- und Ausland entsprechend ih-ren Wünschen zu planen. Für die Beratung und Berechnung der Angebote sind insbesondere eine gute Ausdrucksfähigkeit, ma-thematische und wirtschaftliche Kenntnisse wichtig. Auch Fremd-sprachen sollten sie beherrschen. Um internationale Zusatzquali-fikationen zu erwerben, können die Tourismuskaufleute Teile ihrer Ausbildung im Ausland absol-

vieren. Diese Aufenthalte werden im Arbeitsvertrag vereinbart und können bis zu einem Viertel der Ausbil-dungsdauer umfassen. Neben der Ausbildung gibt es aber auch zahlreiche Studiengänge, die speziell auf den Freizeitbereich aus-gerichtet sind. Dazu zählen unter anderem Tourismus-, Event- und Hotelmanage-ment oder internationales Tourismusmanagement. Nähere Informationen unter: www.deutschland-tourismus.de oder www.studienwahl.de

Rebecca StabbertInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

zählen Hotels, Gaststätten, Reiseveran-stalter oder Fluggesellschaften — im Jahr über 40 Milliarden Euro um. Und deut-sche Urlauber selbst geben im Ausland gut und gerne 60 Milliarden Euro aus.

Während die Nachkriegsgeneration zunächst noch mit dem Liegewagen-Sonderzug an die Nordsee oder in die bayerischen Alpen fuhr, um später dann mit dem eigenen Auto Italien zu entde-cken, ist spätestens seit den 1970er-Jahren der Sie-geszug des Flugtourismus nicht mehr aufzuhalten (siehe auch Newcomer Nr. 6). Aus den Anfängen, als schlichtere Maschinen zu den sonnigen Mittelmeerstränden flogen und die Passagiere die glückliche Landung noch mit erleichtertem Ap-plaus bejubelten, ist ein weltumspannen-des Geschäft geworden. Badeurlaub in der Dominikanischen Republik, Studien-reise durch asiatische Tempelregionen, Golfurlaub in Südafrika — es gibt nahezu kein Ziel, das in der globalisierten Welt nicht erreichbar wäre.

Bei aller Exotik bleiben viele Men-schen gleichwohl bodenständig. Reise-land Nummer eins für die Deutschen ist und bleibt Deutschland, gefolgt von Spa-nien, wo vor allem Mallorca lockt (siehe auch Karikatur). Das Reiseland Deutsch-land zieht aber auch viele Ausländer an.

Rund 60 Millionen Übernachtungen von Gästen mit einem anderen Pass wurden letztes Jahr registriert. Die für Deutsch-land werbende Deutsche Zentrale für Tourismus peilt in den nächsten Jahren eine Zunahme auf etwa 80 Millionen an.

Der weltweite Massentouris-mus hat mit seiner Wirtschafts-kraft auch die Qualität verändert. Statt der kleinen beschaulichen

Pension wollen viele Urlauber hochwertige Hotels und luxuriöse Fe-rienhäuser buchen. Auch die Ferienregionen können nicht mehr einfach nur mit ihrer Schönheit punk-

ten. Die Veranstalter müssen mit einem breiten Angebot in Sachen Animation, Ausflugsprogrammen oder sportlichen Aktivitäten aufwarten, um die Gunst der Besucher zu erlangen. Nicht zu verges-sen: Wellness — der immer beliebtere Weg, für den Alltag aufzutanken.

Parallel dazu verstärkt sich der Trend, die schöns-ten Wochen des Jahres mö g l ich st individuell zu nutzen.

Die Pauschalreise, bei der das Reisebüro dem Kunden ein fertiges Paket aus Anrei-se, Übernachtung und eventuellem Pro-gramm vor Ort zusammenstellt, ist zwar immer noch das Hauptgeschäft der Reise-veranstalter. Doch im Kommen sind „Bau-stein-Reisen“, bei denen der Urlauber sein

Programm selbst plant. Auf dem Vormarsch sind

auch Spezial-Reisever-anstalter, die Urlau-

bern Biking-Ferien, Segel- oder Tauchkurse in exotischen Re-vieren organisieren.

Dass die Vielfalt des Angebots für den Verbraucher überhaupt noch durchschau-bar bleibt, ist dem Internet zu verdanken. So tauschen sich Urlauber etwa auf Inter-netplattformen über ihre Hotelerfahrun-gen aus. Damit beeinflussen diese Seiten das Buchungsverhalten nachhaltiger als jeder bunte Prospekt. Zudem buchen im-

mer mehr Menschen Flüge, Hotels oder Reisen am eige-

nen PC. Einer aktuellen Studie zufolge wird der

Tourismusumsatz in Deutschland bereits

zur Hälfte online abgewickelt: Das

weltweite Netz revolutioniert

die Reisebran-che.

www.handelsblattmachtschule.de/newcomer Fotos: Paul Hardy; George Hall;Jutta Klee/Corbis

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann

Juni 2011, AUSGABE 144 PROFIL H

www.handelsblattmachtschule.de/newcomerFoto: Deutsche Bundesbank

Pro-Kopf-Verbrauch von Markeneis im europäischen Vergleichin Litern im Jahr 2009

Quelle: Eis Info Service

Finnland

Norwegen

Schweden

Dänemark

Italien

Deutschland

Frankreich

Griechenland

Belgien

England

Niederlande

Spanien

12,9

11,5

11,5

8,0

6,2

6,1

6,0

5,9

5,8

5,2

5,2

5,0

Stephan FriebelInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Jens Weidmann hat seit kurzem ei-nen der verantwortungsvollsten Jobs in Deutschland. Der Volkswirt

leitet die Deutsche Bundesbank. Als deutsche Zentralbank (siehe Seite 8) ist sie so etwas wie die Bank der Banken. Sie überwacht von ihrem Sitz in Frank-furt aus alle anderen Banken und kont-rolliert, ob sie sich an die Vorschriften halten. Zudem leiht sie den anderen Banken Geld, das diese wiederum in Form von Krediten an Unternehmen und Privatpersonen weitergeben. Ge-meinsam mit den Zentralbanken ande-rer Länder sorgt die Bundesbank dafür, dass der Euro stabil bleibt, also bei-spielsweise nicht plötzlich stark seinen Wert einbüßt. Diese Aufgabe ist aktuell eine der wichtigsten. Außerdem tauscht

Sandra Hänke Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Zwei Hippie-Freunde, eine zum Ladenlokal umge-

baute alte Tankstelle und fünf Dollar Investition in einen Fernkurs zur Herstel-lung von Speiseeis — das wa-ren die Zutaten für die erste Ben & Jerry‘s Eisdiele, die Ben Cohen und Jerry Greenfield 1978 in Burlington/Vermont (USA) gründeten. Heute gilt die amerikanische Eiscreme längst als Kulteis. Seit über

zehn Jahren gibt es sie auch in zig Franchise-Shops (siehe Seite 8) in Deutschland.

Ben & Jerry‘s Marken-zeichen: riesige Eiskugeln und ausgefallene Zutaten-kombinationen. Aktuell sind das etwa Chocolate Fudge Brownie oder Strawberry Cheesecake. Ebenfalls Teil der Strategie: Es gibt immer nur zwölf Eissorten. Kommt eine neue hinzu, wird eine alte aussortiert.

Die beiden amerikani-schen Unternehmer haben

ihr Geschäft damals aber nicht nur gegründet, um Geld zu verdienen. Ihr Mot-to lautet bis heute vor allem: Man muss sich gut fühlen bei dem, was man tut. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich Ben Cohen und Jer-ry Greenfield seit Jahren auch für soziale Zwecke engagie-ren. Bereits 1985 riefen sie die Ben & Jerry‘s Stiftung ins Leben. Jährlich spendet die-se Organisation mindestens 1,1 Millionen Dollar für ge-meinnützige Projekte.

Ben & Jerry’s Eis mit Mission

Herr des GeldesJens Weidmann ist seit Mai neuer Präsident der Deutschen Bundesbank. Mit 43 Jahren ist er der bisher Jüngste auf diesem Posten.

die Bundesbank regelmäßig beschädig-te Geldmünzen oder -scheine aus, damit der Zahlungsverkehr in Deutschland stets reibungslos läuft.

Mit allen Entscheidungen, die Jens Weidmann nun im Laufe seiner achtjäh-rigen Amtszeit treffen wird, greift er di-

rekt in die deutsche Volkswirtschaft ein. Die Beschlüsse, die er und sein Team politisch unabhängig treffen müssen, haben langfristige Auswirkungen.

Mit seinen 43 Jahren ist Jens Weid-mann der bislang jüngste Bundesbank-Chef. Bevor er sein Amt antrat, arbeite-te der verheiratete Familienvater unter anderem als Finanz- und Währungsex-perte in Washington (USA) und Paris. Die Bundesbank lernte Weidmann be-reits zwischen 2003 und 2006 kennen, als er dort als Abteilungsleiter tätig war. Anschließend stellte ihn Bundeskanzle-rin Angela Merkel als Berater für wirt-schaftliche Fragen ein.

Die Kanzlerin war es auch, die dem Bundesbank-Vorstand den neuen Kandi-daten für den Posten vorgeschlagen hat. Kritiker befürchten deshalb, dass die politische Unabhängigkeit Weidmanns gefährdet sei. Alle Beobachter sind sich jedoch einig, dass der neue Chef, der selbst keiner Partei angehört, über die fachlichen Anforderungen verfügt. Die kommenden acht Jahre werden zeigen, welchen Weg er einschlägt. Entlassen werden kann er übrigens nur auf eige-nen Wunsch.

Juni 2011, AUSGABE 14 5UNTERNEHMEN UND MÄRKTEH

In Volksaufständen kämpfen die Bürger in vielen nord-afrikanischen und arabischen Staaten für ihre Rechte. Dabei spielen wirtschaftliche Miss-stände eine große Rolle.

Michael KochInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Alles begann in Tunesien. Aus Verzweiflung über die staatliche Unterdrückung verbrannte sich

der Gemüsehändler Mohamed Bouazizi im Dezember 2010 auf offener Straße. Damit löste er einen massenhaften Pro-test aus, der sich schnell über das ganze Land erstreckte. Nur einen Monat später musste Staatsoberhaupt Ben Ali nach 23 Regierungsjahren fliehen. Ermutigt durch dieses Vorbild gingen auch die Menschen in benachbarten Staaten auf die Straßen. Im beliebten Urlaubsland Ägypten musste Diktator Hosni Muba-rak im Februar nach 30 Jahren abdan-ken. Und auch in Marokko, Algerien, Sy-rien, Bahrain, Oman und Jemen gab und gibt es Protestaktionen und gewaltsame Auseinandersetzungen.

Besonders dramatisch ist die Situa-tion in Libyen. Der dortige Gewaltherr-scher Muammar el Gaddafi will seinen Platz nicht räumen und schickt das Militär in den Kampf gegen die eigene Bevölkerung. Der blutige Bürgerkrieg ist derart ausgeufert, dass sich im März

Revolution der Armen2011 einige westliche Staaten sowie die Nato (siehe Seite 8) dazu entschlos-sen, die Revolutionskämpfer mit Flug-zeugeinsätzen zu unterstützen.

Es scheint, als wäre in Nordafrika die Lunte an einem Pulverfass entzündet worden. Lange aufgestauter Frust bricht nach außen und sorgt dafür, dass die Menschen für ihre Rechte kämpfen. Da-bei spielen wirtschaftliche Gründe eine große Rolle. In allen Ländern herrschen große Armut und hohe Arbeitslosigkeit. Viele Jugendliche haben nur wenige Zu-kunftsperspektiven. Zugleich müssen die Bürger zusehen, wie ihre Machthaber in Prunk leben und Milliarden auf aus-ländischen Konten horten.

Wie schnell und wie nachhal-tig die Revolutio-nen die Lage in den einzelnen Staaten verän-dern können, ist allerdings unsicher. Einige suchen ihre Chan-cen daher lieber jenseits ihres Lan-des. Unter beschwer-lichsten Umständen kommen derzeit zahl-reiche Flüchtlinge über

das Mittelmeer nach Europa. Hier sind sie aber offensichtlich nicht willkommen. Be-reits seit der Ankunft der ersten Tunesier Anfang des Jahres in Italien streiten die Regierungen der europäischen Länder darüber, wer die Verantwortung über-nehmen muss. Zahlen will niemand — es droht die Abweisung (Stand Mai 2011).

Mit größerer Sorge blicken viele Wirt-schaftsexperten indes nach Saudi-Arabi-en. Sollte sich die Revolution auch auf diesen Staat und damit auf den größten Lieferanten für Erdöl ausdehnen, könn-te der Preis für den wertvollen Rohstoff

noch rasan-ter steigen. Wird die Entwicklung der Welt-

wirtschaft bislang nur

in geringem Maße durch

die Aufstän-de beeinflusst,

könnte sich dies dann schlagar-

tig ändern. Vom Öl sind wir alle

abhängig.

Eine kommentierte Übersichtskarte der

Region gibt es unter

www.handelsblattmacht-schule.de/newcomer

KOMMENTAR Freiheit oder Stabiltät?

Mathias BrüggmannHandelsblatt Berlin

Die Revolutionen in vielen arabi-schen Ländern haben die Land-karte der Weltpolitik grund legend verändert. Jahr zehnte lang hatten dikta torische Machthaber, also

Herrscher, die allein die Macht über Land und Volk ausüben, die Länder Nordafrikas und der Golf-staaten fest im Würgegriff. Immer mehr Menschen dort befreien sich nun von ihren Langzeit-Herr-schern. Das wühlt nicht nur die ganze Region auf, sondern auch die Politik in Europa und Amerika. Im Westen, der immer Freiheit und Demokratie hochhielt, wer-den warnende Stimmen laut, der

Sturz der Diktatoren bringe die ganze Region aus dem Gleich-gewicht. Ägypten oder Tunesien sind noch weit davon entfernt, neue, demokratische Systeme zu haben. Und Libyen, Syrien, Bah-rain und Jemen stecken noch in-mitten eines Bürgerkriegs.Die neu gewonnene Freiheit in der arabischen Welt birgt vor allem das Risiko, dass radikale Kräfte — etwa aus fanatischen

Islamisten bestehende Gruppen — an die Macht kommen. Doch sollte man deshalb an den alten Diktatoren festhalten? Langfristi-ge Stabilität gibt es nur in Freiheit und Demokratie. Nur sie schaffen auf lange Sicht Gerechtigkeit, Teil habe, Ausgleich und damit letztlich eben Stabilität. Deshalb ist trotz aller kurzfristigen Risi-ken der Umbruch in Arabien sehr positiv.

www.handelsblattmachtschule.de/newcomer Fotos: Ron Haviv/Corbis; Pablo Castagnola/Handelsblatt

Juni 2011, AUSGABE 146 HANDELSBLATT ERKLÄRT H

Gemüse auf dem Prüfstand

Jan KeuchelHandelsblatt, 11.4.2011

Der Direktverkauf am Tokioter Bahnhof läuft blendend. Das Ge-müse aus den Regionen um das

zerstörte Atomkraftwerk Fukushima ist schnell vergriffen. Der Haken: Zurzeit fin-det die Ware, obwohl nachgewiesen ra-dioaktiv unbedenklich, nur zu Spottprei-sen Abnehmer. […] Denn alle Welt kennt nur eine Gleichung: Was aus dem Raum Fukushima kommt, ist bedenklich.

Japans Lebensmittelindustrie, Land-wirtschaft und Fischerei stecken in ei-ner existenzbedrohenden Krise. Die ra-dioaktive Strahlung aus Fukushima legt sich wie ein Stigma [Warnzeichen] auf die betroffenen zwölf Landstriche und Seegebiete — und wird die Branchen wohl um Jahrzehnte zurückwerfen. […]

Der wirtschaftliche Schaden ist groß. Japan ist die drittgrößte Fischfangnati-on der Welt. […] Nachdem radioaktives Wasser ins Meer gepumpt und kontami-nierter Fisch entdeckt wurde, stockt der Verkauf. Ähnlich schlimm sieht es bei Gemüse und Reis aus. […]

China hat jetzt Lebensmitteleinfuh-ren aus zwölf Gebieten um Fukushima

verboten. Die USA und Europa machen immer striktere Auflagen, Indien hat gar einen Bann auf jegliche japanische Le-bensmittel erlassen. Und selbst Japaner trauen den Produkten aus dem Nordos-ten nicht mehr. „Bei Radioaktivität hört die Solidarität auf“, sagt eine Hausfrau aus Tokio. […]

Die Angst vor verstrahltem Essen

Direktverkauf: Der Hersteller verkauft seine Ware oder Dienstleistungen di-rekt an den Endverbraucher. Es gibt keine Zwischenhändler wie beispiels-weise Supermärkte.

Spottpreis: Wenn ein Verkäufer sei-ne Ware aufgrund besonderer Um-stände zu einem sehr günstigen Preis verkauft, spricht man auch von einem Spott- oder Schleuderpreis.

Kontamination: Wenn Gegenstände oder Lebewesen durch schädliche Stoffe wie zum Beispiel radioaktive Strahlung verseucht sind, wurden sie kontaminiert.

Auflagen: In diesem Zusammenhang bedeuten Auflagen, dass bei einer be-stimmten Handlung Bedingungen zu beachten sind. Beispielsweise müssen Lebensmittel, die ein Händler ver-kaufen möchte, frei von bestimmten Inhaltsstoffen sein. Vereinfacht kann man sagen: Auflagen legen fest, was jemand tun darf oder nicht.

Ein Handelsblatt-Artikel mit Erklärungen

für Schüler

Das Reaktorunglück in Japan hat für die Menschen in der Region nicht nur gesundheitlich ver-heerende Auswirkungen. Jetzt bangen viele auch noch um ihre Arbeit. Zahlreiche Betriebe im Ka-tastrophengebiet müssen schlie-ßen. Wegen der Furcht vor Strah-lenbelastung können Produkte wie Gemüse oder Milcherzeugnis-se aus der Region um Fukushima im In- und Ausland kaum verkauft werden — selbst wenn diese nach-weislich unbedenklich sind. Um überhaupt noch etwas abzuset-

zen, müssen Verkäufer ihre Ware zu sehr niedrigen Preisen anbie-ten. Mitunter können sie aus den Einnahmen nicht einmal ihre Kos-ten decken. Kein Betrieb kann das lange überleben.

Welche Betriebe sind betroffen? Nicht nur auf die Nahrungsmit-telbranche wirken sich die Folgen des Unglücks aus. Nachdem viele Län der Reisewarnungen we gen der Strahlung ausga ben, ist der Tourismus zusammen gebrochen. Und weil das Beben Fertigungs-

anlagen des welt größten Auto-bauers Toyota beschä digt hat, ist dieser in große Lieferschwie-rigkeiten geraten. Andere japa-nische Hersteller wie Nissan und Honda kämpfen mit ähnlichen Problemen.

Welche Auswirkungen hat das auf andere Länder? Aber auch Unternehmen in an-deren Ländern sind betroffen. In Japan werden nämlich viele Bau-teile gefertigt, die andere Unter-nehmen für die Produktion ihrer

eigenen Autos, Computer oder Maschinen brauchen. Ohne diese Teile können sie ihre eigenen Wa-ren nicht auf den Markt bringen. Einige Hersteller denken daher schon über einen Wechsel ihrer Lieferanten nach. Ob es dabei nur um kurzfristige Lösungen geht oder dauerhaft neue Geschäfts-beziehungen entstehen, bleibt abzuwarten.

Simone MalzInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

WAS BEDEUTET DAS?

www.handelsblattmachtschule.de/newcomerFoto: Chen Xiaowei/XinHua/Xinhua Press/Corbis

Beliebter Nebenjob: Zeitung austragen

Schülerin und Babysitterin Maria Lau

Juni 2011, AUSGABE 14 SCHÜLER SCHREIBEN FÜR SCHÜLERH 7

Lena M. (l.) und Martha H. werten aus.

www.handelsblattmachtschule.de/newcomer Fotos: Hauke-Christian Dittrich; private Fotos

Die Schülerredaktion des Handelsblatt Newcomers befragte ihre Mitschüler zum Thema Nebenjob.

Emely Bagge (10. Klasse)Helene-Lange-Schule Oldenburg

Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler der Helene-Lange-Schu-le in Oldenburg nahmen an der

Umfrage der Schülerredaktion des Han-

delsblatt Newcomers teil. Jugendliche von der 9. Klasse bis zur Oberstufe be-antworteten in einem Fragebogen unter anderem, ob sie einen Nebenjob haben, wie oft sie arbeiten und wofür sie das Geld ausgeben.

Die Ergebnisse: Rund 40 Prozent der befragten Schüler arbeiten in ihrer Frei-zeit. Im 9. Jahrgang sind die häufigsten Tätigkeiten Babysitten bei den Mädchen und Austragen von Zeitungen bei den Jungen. Das verdiente Geld geben die meisten für Klamotten oder Musik aus. Im 10. Jahrgang kommen Jobs in der Gas-tronomie und im Einzelhandel dazu. Die Zehntklässler arbeiten durchschnittlich mehr und haben somit auch höhere Ver-dienste. Ihren Lohn geben sie für Hobbys, die neueste Technik und fürs Feiern aus. Außerdem spart ein Viertel der Zehnt-klässler das Geld. Nebenjobber aus Stufe 11 geben ihren Verdienst auch für Urlaub aus. Erstaunlich ist, dass nur ein Viertel

der Oberstufenschüler einen Nebenjob hat. Das liegt vermutlich daran, dass sie viel für den Schulabschluss lernen.

Insgesamt ließ sich feststellen, dass mehr Mädchen als Jungen einen Neben-job ausüben. Wer keinen hat, begründet dies meist mit „zu wenig Zeit“. Nur weni-ge gaben als Grund an, genug Taschen-geld zu bekommen oder keinen Neben-job zu finden.

Weitere Infos unter: http://bundes-recht.juris.de/jarbschg

Kleidung, Urlaub und Sparen

Zertifizierte BabysitterinMaria Lau (Stufe 11)Görres-Gymnasium Düsseldorf

Es ist Mittwoch, die Schule ist zu Ende und ich bin auf dem Weg zu der klei-

nen, einjährigen Anna, mit der ich jede Woche drei Stunden verbringe. Dieses Babysitting ist Teil des „JuKi“-Projekts (Jugendliche für Kinder) des Deut-schen Roten Kreuzes (DRK). Jugendliche übernehmen ehren-amtlich für ein Jahr die Patenschaft für ein bis zu vier Jahre altes Kind. Ziel ist, sozial benach-teiligten Familien den Alltag zu erleichten.

Zu dem Projekt gehört auch, dass wir Jugendlichen an einem Ba-bysitterkurs teilnehmen. An zwei Tagen haben uns DRK-Fachleute in dem Düssel-dorfer Familienzentrum „kleine freiheit“

zu anerkannten Babysittern ausgebildet. Dort haben wir gelernt, wie man sich als Babysitter den Eltern vorstellt, wie man mit den Kindern in den jeweiligen Ent-wicklungsphasen umgeht, was man mit ihnen spielen kann und natürlich auch,

wie man Babys richtig wi-ckelt.

Der Kurs hat mir viel Sicherheit gebracht. Ich traue mir jetzt noch mehr zu, auf fremde Kin-der aufzupassen. Außer-dem werde ich mit dem Zertifikat in der Hand in den Babysitterpool des DRKs und der „kleinen freiheit“ auf-

genommen. Hierüber kann ich schnell über das JuKi-Projekt hinaus an Familien vermittelt werden. Dadurch habe ich ei-nen festen Nebenjob, der mir Spaß macht und der sich auch noch lohnt.

SCHÜLERWETTBEWERB

Schickt uns eure Texte! Unter www.facebook.com/handels-blattmachtschule könnt ihr eigene Artikel veröffentlichen, euch aus-tauschen und über den Handelsblatt Newcomer oder den Schülerwettbe-werb diskutieren.

FACEBOOK

Das Handelsblatt und das Institut für Ökonomische Bildung starten zum fünften Mal den bundesweiten Schüler-wettbewerb zum Thema „Ökonomie mit Energie“ — diesmal unter der Schirm-herrschaft von Bundesumweltminister Norbert Röttgen. Lehrer können sich mit ihren Schülerinnen und Schülern bis zum 19. September anmelden. Die Jugendlichen ab Klasse 7 sollen zum Thema erneuerbare Energien Zeitungs-artikel, Videos oder Audiobeiträge er-stellen. Preise im Wert von über 30 000 Euro sind zu gewinnen. www.handels-blattmachtschule.de/wettbewerb

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Juni 2011, AUSGABE 148 AUSZEIT H

Der nächste

Handelsblatt

Newcomer

erscheint im

September.

www.handelsblattmachtschule.de/newcomerFotos: Judith Wagner/Handelsblatt; Institut für Ökonomische Bildung

Leitzins, S. 1 Leiht sich jemand Geld, gibt er diesen Be-trag in der Regel später nicht in gleicher Höhe zurück, sondern muss auch einen Preis für das Ausleihen bezahlen. Diesen Preis nennt man Zins. Der Leitzins wird von der Europäischen Zentralbank festge-legt. Er gibt an, wie hoch der Zins ist, den die Banken zahlen, wenn sie sich Geld bei der Zentralbank leihen. Daran orientiert sich wiederum der Zins, den Kunden von Banken wie beispielsweise der Sparkasse an diese zahlen müssen.

Zentralbank, S. 1, 4 Jede Volkswirtschaft verfügt über eine gültige Währung. Alle währungspolitischen Entscheidungen trifft die Zentralbank. Ihr Hauptziel ist, die Stabilität der Währung zu sichern. Die Deutsche Bundesbank bil-det zusammen mit den Zentralbanken der anderen EU-Staaten und der Europäischen Zentralbank das Euro-System.

Franchise, S. 4 Der englische Begriff bedeutet „eine Ge-nehmigung vergeben“. Der Franchise-Nehmer erhält von einem Unternehmen die Genehmigung, eine eigene Filiale dieser Kette zu eröffnen und deren Produkte auf eigene Rechnung zu verkaufen. Dafür zahlt er eine bestimmte Gebühr. Außerdem ist Bedingung, dass der Franchise-Nehmer das jeweilige Geschäftskonzept umsetzt. Fest vorgegeben sind dabei etwa Logo, Sorti-ment oder räumliche Ausstattung. Bekann-te Franchise-Ketten sind beispielsweise Mc Donald’s, The Body Shop oder Tchibo.

Nato, S. 5 Nato steht für North Atlantic Treaty Orga-nization und bedeutet “Nordatlantikpakt“. Dies ist ein politisch-militärisches Bünd-nis zwischen derzeit 28 europäischen und nordamerikanischen Staaten. Ihr obers-tes Ziel ist die Wahrung von Frieden und Freiheit. Gegründet wurde die Nato 1949, Deutschland trat 1955 bei.

SpickzettelAlle wichtigen Begriffe dieser Ausgabe im Überblick

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ImpressumHerausgeber: Hermann-Josef Knipper, V.i.S.d.P. (Handelsblatt) und Hans Kaminski (Institut für Ökonomische Bildung, Uni Oldenburg)Redaktion: Monica von WysockiKonzept: Katrin Eggert, Hans Kaminski, Michael Koch, Monica von Wysocki Art Director: Nils WernerKoordination: Maren Kienaß, Melanie RübartschLayout und Fotos: Jörg Fiedler, Anna Hönscheid, Sabrina Persuhn, Corinna ThielHandelsblatt-Newcomer Online: Eva Erb-SchulzeMarketing und Vertrieb: Sabine Pfeiffer Englische Übersetzung: Elisabeth FrenzVerlag: Handelsblatt GmbH Geschäftsführung: Marianne Dölz, Dr. Tobias Schulz-Isenbeck, Dr. Michael StollarzKasernenstr. 67, 40213 DüsseldorfTel.: +49 (0) 211-887-0Druck: kuncke druck GmbH,Kornkamp 24, 22926 AhrensburgMitarbeiter dieser Ausgabe: Maria Lau, Lehrer und Schüler am Alten Gymnasium Oldenburg sowie der Helene-Lange-Schule Oldenburg (Dr. Karl-Josef Burkard, Helya Andouz, Lara Kaminski, Julia Reichel, Alex Schmidtke, Luca Schüler, Onno Winters und Ortrud Reuter-Kaminski, Emely Bagge, Eileen Bokelmann, Tanja Bohle, Annkath-rin Eckmeyer, Martha Heeke, Lena Matthes, Lea Schönborn, Inga Stapel, Lea Zuch)Sie als Lehrkraft können Handelsblatt Newcomer für Ihre Schüler kostenlos bestellen: www.handelsblattmachtschule.de/newcomerFragen und Feedback: [email protected] oder über Facebook (www.facebook/handelsblatt-machtschule). Für Unternehmen mit Interesse an einer Partnerschaft: [email protected] Newcomer erscheint alle zwei Monate.

Hermann-Josef Knipper (stv. Chefredakteur Handels-blatt) und Hans Kaminski (wissenschaftl. Leiter IÖB)

Liebe Leserinnen und Leser,

weil die großen Sommerferien nahen, gibt es dieses Mal — thematisch gesehen — eine Ferien-Ausgabe des Handelsblatt Newcomers: So betrachten wir im Han-delsblatt Thema den Tourismus aus wirt-schaftlicher Sicht und stellen Berufe aus dieser Branche vor. In der Rubrik Profil porträtieren wir unter anderem zwei Eis-hersteller, und weil sicherlich viele in den Sommerferien jobben, gibt es auf der Seite 7 ein kleines Nebenjob-Special. Doch natürlich behalten wir darüber hi-naus die schwerwiegenden aktuellen Ge-schehnisse im Blick. So widmen wir uns im Titelthema dem neuen Aufschwung nach der Krise und setzen uns mit den Ereignis-sen in Japan und den Aufständen in Nord-afrika und Arabien auseinander. Wir wünschen einen schönen Sommer und gute Erholung für einen gelungenen Start in das kommende Schuljahr.

1. Kaufleute für Tourismus und Freizeit machen einen Teil ihrer Ausbildung oft im … 2. Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland hat große Auswirkungen auf den Arbeits…3. Produkte aus der Region um Fukushima werden derzeit zu … verkauft.4. In welchem Land nahmen die Revolutionen in Nordafrika und Arabien ihren Ausgang?5. Wie heißt der neue Bundesbank-Präsident mit Vornamen?

Alle Antworten zu diesen Fragen findest du im Handelsblatt Newcomer. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Viel Erfolg!

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