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LEER - Ein Organspender wurde für Barbara Backer aus Moormerland zum Retter. „Dank meines Organspen- ders darf ich noch immer le- ben“, sagt sie. Vor 20 Jahren hat Barbara Backer in Ost- friesland eine Selbsthilfe- gruppe gegründet, die sich heute „Organtransplantierte Ostfriesland“ nennt. Sie ist die 1. Vorsitzende. Zum Jubiläum veranstaltet der Verein am kommenden Sonnabend, 28. Mai, in Leer ein Arzt-Patienten-Seminar im Rathaussaal mit Fachleu- ten, die zu wichtigen The- men Stellung nehmen wer- den: Transplantationen, Or- ganspende, Patientenverfü- gung und Patientenvoll- macht (siehe Infokasten). Das Seminar ist kostenlos, je- dermann kann ohne Anmel- dung teilnehmen. Beginn ist um 13 Uhr, das Ende ist ge- gen 16.30 Uhr vorgesehen. Bei Barbara Backer war es ein angeborener Gendefekt, der zu einem Organversagen geführt hatte. Sie erinnert sich: „Damit wurde eine Transplantation notwendig. Zweieinhalb Jahre habe ich am Rande des Todes ge- kämpft und bin in letzter Se- kunde noch transplantiert worden.“ Seit zwölf Jahren lebt Barbara Backer aber nun mit einem Spenderorgan. Die ehrenamtliche Arbeit sei für sie sehr wichtig, schreibt die Vorsitzende der Selbsthilfegruppe in Ostfries- land. Denn: „Ich habe durch diese Arbeit viele liebe Men- schen kennengelernt, die Dank der Organspende wei- ter leben dürfen. Diese Men- schen sind ganz besondere Menschen. Für all die Men- schen, die warten, kämpfe ich gerne mit“, sagt Barbara Backer. Wer mehr zum Thema wis- sen möchte, kann sich am In- fostand des Vereins „Organ- transplantierte Ostfriesland“ informieren. Selbsthilfegruppe besteht seit 20 Jahren Interessierte können im Rathaussaal viele Vorträ- ge von Experten rund um das Thema hören. GESUNDHEIT Große Informationsveranstaltung zum Thema Organspende in Leer Die Vorsitzende Barbara Backer. BILD: PRIVAT Vor 20 Jahren wurde eine Selbsthilfegruppe gegrün- det, die Kontaktgruppe Ostfriesland/Emsland im Verein „Lebertransplan- tierte Deutschland“. Seit 2015 heißt diese Gruppe „Organtransplantierte Ostfriesland e.V.“. Zum Jubiläum wird ein Arzt-Patienten-Seminar im historischen Rathaussaal in Leer veranstaltet: am Sonnabend, 28. Mai, von 13 Uhr bis etwa 16.30 Uhr. Programm: 13 Uhr: Eröff- nung und Rückblick mit Bürgermeisterin Beatrix Kuhl, Schirmherrin Gitta Connemann (CDU-Bundes- tagsabgeordnete) und der 1. Vorsitzenden des Ver- eins, Barbara Backer. 13.30 Uhr: Dr. Christian Hillert, Leitender Oberarzt der Abteilung für Allge- mein-, Viszeral- und Tho- raxchirurgie am Kranken- haus Reinbek, referiert über: „Lebertransplantati- on-Indikation, Techniken und was kommt noch?“. Circa 14 Uhr: Prof. Dr. Ed- zard zu Knyphausen, An- sprechpartner Herztrans- plantation Kinder und Ju- gendliche am Kranken- haus Bad Oeynhausen: „Herztransplantation bei Kindern und Jugendli- chen“. 14.30 Uhr: Pause mit Kaffee und Kuchen. Circa 15 Uhr: Dr. Christi- an Prause, Chefarzt am Krankenhaus Thuine und ehemaliger Koordinator der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) Region Nord, zur Organspende. Circa 15.30 Uhr: Die CDU-Bun- destagsabgeordnete Gitta Connemann über die rechtliche Gestaltung der letzten Lebensphase: „Vorsorgevollmacht, Pa- tientenverfügung, Betreu- ungsvollmacht“. 16 Uhr: Dr. Christian Prause: „Pa- tientenverfügung und Pa- tientenvollmacht aus me- dizinischer Sicht“. Circa 16.30 Uhr: Ab- schluss und Verabschie- dung. Programm Organspender zeigen ihre Bereitschaft mit einem Ausweis. BILD: ARCHIV

Selbsthilfegruppebestehtseit20Jahren - Organspende · lebt Barbara Backer aber nun ... Verbraucherschutz und wie transparent ist es? Diesen ... sich auch Detlev Maaß wie-der ein:

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MITTWOCH, DEN 25. MAI 2016 R E G I O N GENERAL-ANZEIGER, SEITE 11

LEER - Ein Organspenderwurde für Barbara Backer ausMoormerland zum Retter.„Dank meines Organspen-ders darf ich noch immer le-ben“, sagt sie. Vor 20 Jahrenhat Barbara Backer in Ost-friesland eine Selbsthilfe-gruppe gegründet, die sichheute „OrgantransplantierteOstfriesland“ nennt. Sie istdie 1. Vorsitzende.

Zum Jubiläum veranstaltetder Verein am kommendenSonnabend, 28. Mai, in Leerein Arzt-Patienten-Seminarim Rathaussaal mit Fachleu-ten, die zu wichtigen The-men Stellung nehmen wer-den: Transplantationen, Or-ganspende, Patientenverfü-gung und Patientenvoll-macht (siehe Infokasten).Das Seminar ist kostenlos, je-dermann kann ohne Anmel-dung teilnehmen. Beginn istum 13 Uhr, das Ende ist ge-gen 16.30 Uhr vorgesehen.

Bei Barbara Backer war esein angeborener Gendefekt,der zu einem Organversagengeführt hatte. Sie erinnertsich: „Damit wurde eineTransplantation notwendig.Zweieinhalb Jahre habe icham Rande des Todes ge-

kämpft und bin in letzter Se-kunde noch transplantiertworden.“ Seit zwölf Jahrenlebt Barbara Backer aber nunmit einem Spenderorgan.

Die ehrenamtliche Arbeitsei für sie sehr wichtig,schreibt die Vorsitzende der

Selbsthilfegruppe in Ostfries-land. Denn: „Ich habe durchdiese Arbeit viele liebe Men-schen kennengelernt, dieDank der Organspende wei-ter leben dürfen. Diese Men-schen sind ganz besondereMenschen. Für all die Men-

schen, die warten, kämpfeich gerne mit“, sagt BarbaraBacker.➛Wer mehr zum Thema wis-sen möchte, kann sich am In-fostand des Vereins „Organ-transplantierte Ostfriesland“informieren.

Selbsthilfegruppe besteht seit 20 JahrenInteressierte können imRathaussaal viele Vorträ-ge von Experten rund umdas Thema hören.

GESUNDHEIT Große Informationsveranstaltung zum Thema Organspende in Leer

Die Vorsitzende BarbaraBacker. BILD: PRIVAT

Vor 20 Jahren wurde eineSelbsthilfegruppe gegrün-det, die KontaktgruppeOstfriesland/Emsland imVerein „Lebertransplan-tierte Deutschland“. Seit2015 heißt diese Gruppe„OrgantransplantierteOstfriesland e.V.“.

Zum Jubiläum wird einArzt-Patienten-Seminar imhistorischen Rathaussaalin Leer veranstaltet: amSonnabend, 28. Mai, von13 Uhr bis etwa16.30 Uhr.

Programm: 13 Uhr: Eröff-nung und Rückblick mitBürgermeisterin BeatrixKuhl, Schirmherrin GittaConnemann (CDU-Bundes-tagsabgeordnete) und der1. Vorsitzenden des Ver-eins, Barbara Backer.13.30 Uhr: Dr. ChristianHillert, Leitender Oberarztder Abteilung für Allge-mein-, Viszeral- und Tho-raxchirurgie am Kranken-haus Reinbek, referiertüber: „Lebertransplantati-on-Indikation, Technikenund was kommt noch?“.

Circa 14 Uhr: Prof. Dr. Ed-zard zu Knyphausen, An-sprechpartner Herztrans-plantation Kinder und Ju-gendliche am Kranken-haus Bad Oeynhausen:„Herztransplantation beiKindern und Jugendli-chen“. 14.30 Uhr: Pausemit Kaffee und Kuchen.Circa 15 Uhr: Dr. Christi-

an Prause, Chefarzt amKrankenhaus Thuine undehemaliger Koordinatorder Deutschen StiftungOrgantransplantation(DSO) Region Nord, zurOrganspende. Circa15.30 Uhr: Die CDU-Bun-destagsabgeordnete GittaConnemann über dierechtliche Gestaltung der

letzten Lebensphase:„Vorsorgevollmacht, Pa-tientenverfügung, Betreu-ungsvollmacht“. 16 Uhr:Dr. Christian Prause: „Pa-tientenverfügung und Pa-tientenvollmacht aus me-dizinischer Sicht“.Circa 16.30 Uhr: Ab-schluss und Verabschie-dung.

Programm

Organspender zeigen ihre Bereitschaft mit einem Ausweis. BILD: ARCHIV

LEER / EW - TTIP, das trans-atlantische Freihandelsab-kommen zwischen der Euro-päischen Union (EU) undden USA, ist in aller Munde.Welche Konsequenzen hatdieses Abkommen, das nochnicht beschlossen ist, für dieregionale Vielfalt, für denVerbraucherschutz und wietransparent ist es? DiesenFragen wollte der Verein On-no, der regionale Anbieterund Abnehmer zusammen-bringt, am Montagabend imZollhaus in Leer nachgehen.Dort referierte der designier-te Leiter der Volkshochschule(VHS) Leer, Detlev Maaß,über den Inhalt. Und derSPD-Bundestagspolitiker Jo-hann Saathoff aus derKrummhörn beleuchtete denpolitischen Prozess. Ange-sichts der Proteste, die TTIPderzeit hervorruft, war es er-staunlich, wie wenige Zuhö-rer – knapp 30 – kamen.

Wer aber da war, war kri-tisch. Nach einem sehr aka-demisch gehaltenen, kurzenParforceritt von Maaß überInhalt und Zweck des Ab-kommens sowie über die Kri-tik zu TTIP und die bürokra-tischen Antworten der EUmeldeten sich die ersten Zu-hörer. Kurz gesagt: Die meis-ten standen zwar generell ei-nem Freihandelsabkommen

zwischen der EU und denUSA nicht negativ gegenüber,aber das Misstrauen wargroß. Wie solle der Verbrau-cher reagieren, hieß es zumBeispiel, angesichts der Flutder zu erwartenden Produk-te. Er könne Einfluss neh-men, meinte Maaß, wenn ersich genau informiere – eineAntwort, die aber nicht allenschmeckte. Wie solle mandas alles wissen, wie die gan-ze Bandbreite erfassen, hiel-ten die Kritiker entgegen.Und der SozialdemokratSaathoff gab ihnen recht: Ersei zum Beispiel für eine Am-pel für Lebensmittel gewe-sen, die die CDU aber abge-lehnt habe. Die Auswirkun-gen von TTIP auf die Regionund ihre Verbraucher, nachdenen die Moderatorin AntjeGronewold von Onno fragte,konnte Saathoff aber jetzt

auch noch nicht überblicken.Während das Publikum kri-tisch blieb, plädierten Maaßund Saathoff dafür, TTIP ge-nau zu studieren.

Alles in Bausch und Bogenzu verurteilen, werde denVerhandlungen und dem Ab-kommen nicht gerecht,machten sie deutlich. Die Sa-che sei komplizierter – undnoch lange nicht zu Ende,mahnte Saathoff. Man habebisher 13 von insgesamt18 Verhandlungsrunden hin-ter sich. In diesem Jahr werdeTTIP nichts mehr, prognosti-zierte er. Inzwischen werdeauch nicht mehr im Verbor-genen verhandelt, die EU in-formiere laufend – auch we-gen des Drucks und der Kri-tik der Menschen, die gegendie Intransparenz auf dieStraße gegangen seien, gabSaathoff zu. Das müssten sie

auch weiterhin tun. Disku-tiert werde auch noch nachVerhandlungsende, ist er sichsicher. Denn: Bis das Abkom-men in alle Sprachen über-setzt worden sei, vergehemindestens ein weiteres Jahr.Und welche Fallen TTIP ha-ben könne, habe sich beidem NordamerikanischenFreihandelsabkommen(NAFTA) gezeigt, das zwi-schen den USA, Kanada undMexiko bestehe. Dort sei vielfalsch gemacht worden, soSaathoff. Seine Partei werdeeuropäische Standards abernicht aufgeben, versicherteder Sozialdemokrat.

Und an dieser Stelle haktesich auch Detlev Maaß wie-der ein: Welche Alternativenhabe man zu TTIP, fragte er,wenn die Europäer ihre Stan-dards weltweit durchsetzenwollten?

Über TTIP wollten nur wenige diskutierenVERANSTALTUNG Der Verein Onno hatte ins Zollhaus in Leer eingeladen

Dort wurde über dasFreihandelsabkommenzwischen der EU und denUSA informiert.

Im Zollhaus in Leer wurde über das FreihandelsabkommenTTIP diskutiert. Mit dabei der SPD-Bundestagsabgeordne-te Johann Saathoff aus der Krummhörn (vorn). BILD: WIEKING

Das TransatlantischeFreihandelsabkommen(Transatlantic Trade andInvestment Partnership,TTIP) wird seit 2013zwischen der EU undden USA verhandelt. Essoll dieses Jahr fertigwerden. Die Verhandlun-gen werden als intrans-parent kritisiert. DasZiel: bürokratische Hür-den abzubauen und In-vestitionen zu fördern.

TTIP

LEER / EW - „Sichtweisen“heißt die Ausstellung, diejetzt in den neuen Räumenim Zollhaus in Leer zu sehenist. Das Zollhaus, das nunauch die letzten Räume derZollbeamten übernommenhat, und die Künstlerin Hil-degard Sjoukje Uken zeigenzusammen mit mehrerenGruppen und Künstlern ver-schiedene Sichtweisen. Sohaben Kinder etwa einenMärchenraum gestaltet, aufPorträts von Konfirmandensteht, warum sie sich Gottzuwenden, Schüler derMöörkenschule zeigenRauminstallationen zumUniversum, zu Vorurteilenund „Fremdlingen unter

uns“. Außerdem berichtenFlüchtlinge, was sie in ihreralten Heimat verloren undwas in der neuen gefundenhaben. Amnesty Internatio-nal stellt genauso aus wie dieLebenshilfe und die Künst-lergruppe „Kunstrasen“. Esgibt Fotos, Bilder, Installatio-nen und Skulpturen. Zur„Midissage“, also zur Halb-zeit der Ausstellung, warenviele Besucher gekommen.Empfangen wurden sie mitMusik und Tanz.➛Die Ausstellung ist noch anden kommenden beiden Wo-chenenden von 17 bis 19 Uhrzu sehen. Schulklassen undGruppen können sich unter0173/625 3009 anmelden.

Viele Gruppen,viele SichtweisenKULTUR Ausstellung im Zollhaus

„Sichtweisen“ heißt eine Ausstellung, die derzeit im Zoll-haus in Leer zu sehen ist. Die Brilleninstallation stammtvon Hildegard Sjoukje Uken. BILD: WIEKING

WESTOVERLEDINGEN - Un-bekannte sind zwischenSonnabend, 12.30 Uhr, undMontag, 6.30 Uhr, in eineHalle in der Lüke-Smidt-Stra-ße in Westoverledingen ein-gebrochen. Nach den Ermitt-lungen wurden diverse Elek-trowerkzeuge entwendet.Zeugen werden gebeten, sichbei der Polizei, Tel.0491/976900, zu melden.

Elektrowerkzeuggestohlen

BUNDE - Auf der Autobahn 31zwischen dem Autobahndrei-eck Bunde und Papenburgwar am Montagabend gegen19 Uhr ein Falschfahrer un-terwegs. Wie die Polizei mit-teilte, blieb das Fahrzeugletztlich auf dem Überhol-streifen entgegengesetzt derFahrtrichtung liegen, weil derKraftstoff ausgegangen war.Der Fahrer – ein 52 Jahre al-ter Mann aus Bunde – wurdevon den eingesetzten Beam-ten überprüft. Nach den bis-herigen Ermittlungen fuhrder 52-Jährige an der An-schlussstelle Bunde Westentgegengesetzt der Fahrt-richtung auf die A 280 inRichtung AutobahndreieckBunde auf und setzte seineFahrt am AutobahndreieckBunde in Richtung Bottropebenfalls in entgegengesetz-ter Fahrtrichtung fort. DerFührerschein des Fahrzeug-führers wurde sichergestelltund ein Strafverfahren wegenGefährdung des Straßenver-kehrs eingeleitet. Glückli-cherweise ist es zu keinemZusammenstoß mit einemanderen Fahrzeug gekom-men, teilten die Beamtenmit. Zeugen werden gebeten,sich bei der AutobahnpolizeiLeer, Tel. 0491/929250, zumelden.

Falschfahrer aufder Autobahn