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Semester-Gedanken Semesterbeitrag Abonnement für alle Veranstaltungen EUR 155,00 Veranstaltungsort Kulturhaus Dornbirn Rathausplatz 1 A-6850 Dornbirn Das Kulturhaus Dornbirn ist mit Bus und Bahn bestens erreichbar. Bitte nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel. Veranstaltungsdauer Montag, 09.30 – 11.30 Uhr Geschäftsstelle Birgit Brida Letzestraße 8, A-6820 Frastanz Telefon +43 05522 839 35 offi[email protected] www.montagsforum.at Vorwärts. Was für ein Wort. Kräftig genug, um das Ausrufezeichen stolz zurückzuweisen, das ihm allent- halben angedichtet wird. Ein Wort fürs Niemands- land. Es haust zwischen den Zeiten. Alles ist gesagt worden an diesem Punkt. Gleich bricht der Sturm los, entfesselt durch ein einziges Wort, das die zum Zerreißen gespannte Stille erlöst: Vorwärts. Und wir wissen, was herauskommt, wenn Menschen davon träumen, mit ein paar Schuss Munition und einem Meer von Fahnen den Eingang ins gesell- schaftliche Paradies zu erzwingen. Uns graust. Aber andererseits... Hat denn ein Mensch, der nie den Drang zur Rebellion in sich verspürt hat, überhaupt gelebt? Wo stünde die Gesellschaft, wenn sie nicht ständig neu erfunden worden wäre? Was wäre die Kirche ohne den Eigen- sinn der Mönche, die Wissenschaft ohne Querköpfe, Literatur ohne den Stachel der Widerborstigkeit? Man stelle sich vor: Eine Symphonie, die von der ers- ten bis zur letzten Note vollkommen vorhersehbar bleibt, bar jeder Überraschung. Würde das Festspiel- publikum den Komponisten nicht mit Fächern und Glaceehandschuhen aus dem Konzerthaus ohrfeigen? (Man ist ja selten passend gerüstet, wenn plötzlich Revolte ansteht statt Premierenfeier.) Nein, der Mensch ist zum Umschwung berufen. Ein Glück nur, dass manche Revolte im Keim erstickt. Sie denken gleich an Blut und Tod? So muss das nicht sein. Als in den Wirren von 1918 in Wien die „Rote Garde“ unter Führung von Egon Erwin Kisch das Redaktions- gebäude der „Neuen Freien Presse“ stürmt, tritt ihnen im Stiegenhaus der Redakteur Paul Kisch entgegen. Das kurze Wortgefecht der Brüder quittiert er mit den Sätzen: „Gut. Ich weiche der Gewalt. Aber eins sag ich Dir: Ich schreib’s noch heute der Mama.“ Da suchte sich die Rote Garde umgehend eine andere Zeitung. Vorstand und Beirat, Juli 2017 Revolutionen – Von der Kunst des Auegehrens Herbst-/Wintersemester 2017 25. September – 11. Dezember Wir danken für die freundliche Unterstützung Vortragssponsoring:

Semester-Gedanken · 2017-11-16 · Die Macht der Megatrends. Über den Wandel in Gesellschaft, Kultur und Technik Matthias Horx Publizist und Unternehmensberater 30. Okt. 2017 Literatur

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Page 1: Semester-Gedanken · 2017-11-16 · Die Macht der Megatrends. Über den Wandel in Gesellschaft, Kultur und Technik Matthias Horx Publizist und Unternehmensberater 30. Okt. 2017 Literatur

Semester-Gedanken

SemesterbeitragAbonnement für alle Veranstaltungen EUR 155,00

VeranstaltungsortKulturhaus Dornbirn Rathausplatz 1 A-6850 Dornbirn

Das Kulturhaus Dornbirn ist mit Bus und Bahn bestens erreichbar. Bitte nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel.

VeranstaltungsdauerMontag, 09.30 – 11.30 Uhr

GeschäftsstelleBirgit BridaLetzestraße 8, A-6820 FrastanzTelefon +43 05522 839 [email protected]

Vorwärts. Was für ein Wort. Kräftig genug, um das Ausrufezeichen stolz zurückzuweisen, das ihm allent-halben angedichtet wird. Ein Wort fürs Niemands-land. Es haust zwischen den Zeiten. Alles ist gesagt worden an diesem Punkt. Gleich bricht der Sturm los, entfesselt durch ein einziges Wort, das die zum Zerreißen gespannte Stille erlöst: Vorwärts.

Und wir wissen, was herauskommt, wenn Menschen davon träumen, mit ein paar Schuss Munition und einem Meer von Fahnen den Eingang ins gesell-schaftliche Paradies zu erzwingen. Uns graust. Aber andererseits...

Hat denn ein Mensch, der nie den Drang zur Rebellion in sich verspürt hat, überhaupt gelebt? Wo stünde die Gesellschaft, wenn sie nicht ständig neu erfunden worden wäre? Was wäre die Kirche ohne den Eigen-sinn der Mönche, die Wissenschaft ohne Querköpfe, Literatur ohne den Stachel der Widerborstigkeit? Man stelle sich vor: Eine Symphonie, die von der ers-ten bis zur letzten Note vollkommen vorhersehbar bleibt, bar jeder Überraschung. Würde das Festspiel-publikum den Komponisten nicht mit Fächern und Glaceehandschuhen aus dem Konzerthaus ohrfeigen? (Man ist ja selten passend gerüstet, wenn plötzlich Revolte ansteht statt Premierenfeier.)

Nein, der Mensch ist zum Umschwung berufen. Ein Glück nur, dass manche Revolte im Keim erstickt. Sie denken gleich an Blut und Tod? So muss das nicht sein. Als in den Wirren von 1918 in Wien die „Rote Garde“ unter Führung von Egon Erwin Kisch das Redaktions- gebäude der „Neuen Freien Presse“ stürmt, tritt ihnen im Stiegenhaus der Redakteur Paul Kisch entgegen. Das kurze Wortgefecht der Brüder quittiert er mit den Sätzen: „Gut. Ich weiche der Gewalt. Aber eins sag ich Dir: Ich schreib’s noch heute der Mama.“ Da suchte sich die Rote Garde umgehend eine andere Zeitung.

Vorstand und Beirat, Juli 2017

Revolutionen –Von der Kunst des Aufbegehrens

Herbst-/Wintersemester 201725. September – 11. Dezember

Wir danken für die freundliche Unterstützung

Vortragssponsoring:

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25. Sep. 2017

Reformation und Revolution.Die unzerstörbare Kraft des EwigenUniv.-Prof. Dr. Jörg LausterLudwig-Maximilians-Universität München

2. Okt. 2017

Hat die Revolution eine Zukunft? Gero von RandowAutor und Redakteur

9. Okt. 2017

Die kopernikanische Revolution; wie ein neues Weltbild entstandUniv.-Prof. Dr. Harry NussbaumerETH Zürich

16. Okt. 2017

Vom türkischen Frühling der Gezi Park-Rebellion (2013) zum türkischen Winter des Ein-Mann-Staates unter Erdogan (2017)Dr. Burak ÇopurPolitikwissenschaftler und Türkei-Experte Universität Duisburg-Essen

23. Okt. 2017

Die Macht der Megatrends. Über den Wandel in Gesellschaft, Kultur und TechnikMatthias HorxPublizist und Unternehmensberater

30. Okt. 2017

Literatur als glückhaftes Ärgernis.Wie große Erzählungen unseren Blick auf die Welt verändernMag. Sigrid LöfflerPublizistin, Moderatorin und Literaturkritikerin

6. Nov. 2017

Die Revolution frisst ihre Kinder. Zur Logik gesellschaftlicher UmwälzungenUniv.-Prof. Dr. Konrad Paul LiessmannUniversität Wien

13. Nov. 2017 | 09.30 – 12.00 Uhr

Brennpunkt: „Künftig alles digital, oder wie?“Univ.-Prof. Dr. Elisabeth AndréUniversität Augsburg

Univ.-Prof. Dr. Heinz Bude Universität Kassel

20. Nov. 2017

Revolutionen ohne Kunst? Kunst ohne Revolutionen?Univ.-Prof. Dr. Andreas BeyerUniversität Basel

27. Nov. 2017

Utopie und Massenmord: die Russische Revolution und ihre langen FolgenUniv.-Prof. Dr. Oliver Jens SchmittUniversität Wien

04. Dez. 2017

Revolution des Alltags - Alltag der Revolutionen: Wahrnehmungen von Kontinuität und Umbruch in der LebensweltUniv.-Prof. Dr. Bernhard TschofenUniversität Zürich

11. Dez. 2017

AdventskonzertEnsemble Pagon Äbtissin Dr. M. Hildegard Brem Kloster Mariastern-Gwiggen

Programm | 25.09.2017 – 11.12.2017

Referenten- undThemenänderungen vorbehalten!