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  • 8/3/2019 shz_20111103_0_0_2

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    Kaaa VomlreichtumdesLandesprofitiert vor allemderClan desPrsidenten. SeinSchwiegersohnwird inderSchweizderGeldwsche verdchtigt.

    Jean Franois Tanda

    Wenn Gaukhar Ashkenazi zur Party ldt,kommt der internationale Jetset angeflo-gen. Die 31-jhrige Kasachin mit Spitzna-men GogazhltIt-GirlParisHiltonebensozu ihrenFreunden wie Ex-Formel-1-Tycoon Flavio Briatore,das russische Topmodell Natalia Wodianowa oderden indischstmmigen Stahlmilliardr Lakshmi Mit-tal. Mit Prinz Andrew aus England solle die jungeGeschftsfrau sogar sehr eng befreundet sein. So

    eng jedenfalls, dass der Adlige seine kasachischeBekannte am traditionellen Pferderennen von AscotpersnlichseinerMutter Queen Elizabethvorstellte.

    Ashkenazi besitzt auchin ihrer Heimat beste Kon-takte. Von Timur Kulibajew hat sie einen vierjhrigenSohn. Der umtriebige Manager ist seit mehr als 20Jahren mit Dinara Nasarbajew verheiratet einerTochter des diktatorischenStaatsprsidentenNursul-tan Nasarbajew. Die aussereheliche Affre mit demStarlet konnte ihm nur zwischenzeitlich etwas anha-ben. Inzwischen sitzt der 45-Jhrige als Verwaltungs-rat in diversen staatlichenEnergieunternehmen.

    Partys feiert die kasachische High-Society-LadyAshkenazi gerne auch in Verbier, wo sie jeweils ihreSkiferien verbringt. 70 Kilometer weiter sdwestlichsorgte Dinara Nasarbajew krzlich fr Aufsehen. Siekaufte am Genfersee eine exklusive Villa fr 74,7 Mil-lionen Franken so viel wurde in der Schweiz nochniefr einPrivathausbezahlt.

    Selfmademan oderGeldwscher?

    Die Schweiz ist allgemein ein attraktives Land fr

    dieElitedes rohstoffreichenKasachstan.Die Vertrau-ten und Verwandten von Staatschef Nasarbajew ge-hren zu den reichsten Menschen der Welt. SeinSchwiegersohn Kulibajew wurde vor zwei Wochen vom amerikanischen Magazin Forbes zum ein-flussreichsten Geschftsmann des Landes erkoren.Er ist Prsident des kasachischen Staatsfonds Sam-ruk-Kazyna und zusammen mit seiner Frau und Pr-sidententochter Hauptaktionrder Bank Halyk,einerdergrsstenBanken desLandes.SeinVermgenwirdauf 1,3 Milliarden Dollar geschtzt. Ein Teil davonliegt in derSchweiz.

    Sein Geld will Kulibajew mit Bankgeschften ge-macht haben. Doch die Schweizer Justiz zweifelt andieser Darstellung. Seit September 2010 ermittelt dieBundesanwaltschaft gegen den Kasachen, seinen

    Schwiegervater und einen langjhrigen Geschfts-partner. DieErmittlungen belastendas VerhltnisderbeidenLnder.TochterfirmenkasachischerStaatsun-ternehmenhabenseit Bekanntwerden derStrafunter-suchung ihre Geschfte in der Schweiz aufgegeben.DieBundesanwaltschaftermittelt wegenVerdachtaufGeldwscherei, ursprnglich war die Rede von 600MillionenFranken.

    Inzwischen hat sich die mutmassliche Deliktsum-meumdenFaktor1,5erhht.Kasachische Brger,dieanonym bleibenwollen,habenihreletztjhrigeStraf-

    anzeige im Juli 2011 um weitere Sachverhalte erwei-tert.ImSchreiben,das derHandelszeitung vorliegt,fhrensiezustzlicheTransaktionen imWertvon 300MillionenDollar aufGeld,dasinersterLinieKuliba-jewwiderrechtlichkassierthabensoll.

    ImZentrumstehenGeschfteim Zusammenhangmit der Privatisierung ehemaliger Staatsunterneh-men Kasachstans. Der Schwiegersohn des Prsiden-ten spielte dabei als Fhrungsperson des staatlichen

    l- und GasunternehmensKazmunaigazeine Schls-selrolle.Er wardort Vizeprsident, alssich dasUnter-nehmen im Zuge einer Umorganisation von nichtprofitablen Aktiven trennte. Einen Teil davon habedasStaatsunternehmenim November 2004lautStraf-anzeigean eineFirmaEastviewInvestment mit Sitzauf den British Virgin Islands verkauft. Im Mai 2005habeKazmunaigaz zudemeineBeteiligungfr9Mil-lionen Dollar an eine Tarnfirma nach Liechtensteinverussert. DieKuferindahinter: Eastview.

    Clanprofitiert vomReichtuman RohstoffenKurze ZeitspterhabeEastview diegnstigerwor-benen Beteiligungen fr 340 Millionen Dollar weiter-gereicht. Der Gewinn sei bei einem Strohmann Kuli-bajews und dessen Firma Oilex auf einem Konto beider Bank BNP Paribas in Genf gelandet. Die Bankwolltesichdazu nichtussern.DerAnwaltdes angeb-lichen Strohmanns, der ein langjhriger Geschfts-partner Kulibajews ist, sagt: Wir haben alle Fragen

    UnheimlicheFamilie

    ErMittlunGEn in dErschEiz

    Vwe gegeKaea e u-deega

    HoheAngestelltein Genfeit eptember 2010ermittelt die Bundesanwaltschaft in Bern gegenden kasachischen taatsprsidenten ursultanasarbajew und seinen chwiegersohn Timur Ku-libajew. eit Juli 2011 wird auch T.V.* der Beihilfezur Geldwsche verdchtigt, wie okumente be-legen, die der Handelszeitung vorliegen. ie

    48-j

    hrige iplomatin ist Kaderangestellte derUno-Mission Kasachstans in Genf. Zugleich arbeitetsie fr die Uno-rganisation orld ntellectualProperty rganization, wo sie Programmverant-wortliche fr gewisse Lnder uropas undsiens ist. ie Bundesanwaltschaft will die rmitt-lungen weder besttigen noch dementieren.

    Privatgeschfteals Diplomatinbwohl rtikel 42des iener bereinkommens vorschreibt, dassdiplomatische Vertreter keine gewerbliche Ttig-keit ausben, die auf persnlichen Gewinn gerich-tet sind, ging T.V. genau solchen Geschftennach. egen der privaten ktivitten entfllt ihrdiplomatischer chutz vor trafverfolgung. ie

    Frau ist eine Freundin von asarbajews Tochter.hr gehrten grosse nteile der kasachischen TV-nstalt Khabar. 2006 hat sie ihre Beteiligung anregierungsnahe Kreise verkauft. nzwischen ge-hrt der ender ganz dem taat. ie kasachischeUno-Mission in Genf beantwortete weder -Mailsnoch nrufe der Handelszeitung.

    *ame der edaktion bekannt

    Uno-itz in Genf: ine kasachische iplomatin

    steht unter Verdacht.

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    inhltRstungsgeschfte

    Laut T sind Kompensationsge-schfte verboten, die usnahme bil-det das stungsgeschft. as diechweiz damit macht. Seite 5

    MEinunGEnAndrewSheng

    er chinesische ationalkonomschreibt ber das schwarze Loch deschattenbankensystems. Seite 7

    untErnEhMEnLantal

    4kg je itz wrden die Flugzeugeverlieren, setzten sie auf den Luftkis-sensitz von Lantal. och der Verkauftut sich schwer. Seite 12

    hz-GEsPrchYvesSerra

    er Konzernchef von Georg Fischersprichtber Bruche, Geschfte,Lhne und Plne in China. Seite 18

    MnGEMEntMarathonsitzungen

    ie Hauptrolle zum achbleiben hatkein krperfremder, sondern natrli-cher toff: as drenalin. Seite 20

    finnzSilvio Borner

    ir haben keinen finanzpolitischenpielraum mehr. er Basler irt-schaftsprofessor ber Banken, die

    uro-Krise und Lsungen. Seite 27

    UBS

    as haben M. utphen, . Friedmanund . olf gemeinsam? ie alle ar-beiten neu bei der UB und kennenBarack bama persnlich. Seite 29

    inVEstAktien

    ie chweizer Versicherungen aufden Beschluss des chuldenschnittsGriechenlands reagieren. Seite 33

    brsEn undKonjunKturer ausfhrliche atenservice zuktien, Konjunktur, Zinsen, evisenund ohstoffen. Seite 40

    sVoir ViVrEAudi

    udi bringt mit dem neuen Q5 Hyb-

    rid ein elegantes und sozialvertrgli-cheres uto auf den Markt. Seite 45

    rychEnstEinie benteuer des Unternehmerpaars

    Franz und Gloria ychenstein. in

    Comic von lex Macartney. Seite47

    rubriKEnLesermeinungen/ckblende Seite 6esselwechselSeite 22Geldfrage Seite 33BrsenausblickSeite 40

    etworking Seite43mpressum Seite 43

    indExPersonen Seite 23Firmen Seite 23

    spea

    Facility Services

    ie einigungsbranche kmpft mitdem Preisdruck der uftraggeber.iese sind sich oft der Bedeutungvon auberkeit nicht richtig bewusst.

    BusinessCommunication

    Private martphones und Tabletshalten immer strker im Firmenum-feld inzug. ollen Unternehmen die-se Gadgets grundstzlich verbieten?

    as euste aus der irtschaft vonmorgens frh bis abends spt, unter deroche und am ochenende.www.handelszeitung.ch

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