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Inhaltsverzeichnis Wie kommt das Wasser ins Haus? Umschlag Vorwort 1 Die Stadt und ihr Kanalnetz 2 Rückstau aus dem Kanal 4 Techniken für den Rückstauschutz 5 Hebeanlagen 6 Rückstauverschlüsse 8 Einzelsicherung 10 Rückbau 11 Handelsübliche Hebeanlagen und Absperrvorrichtungen 12 Schadhafte Grundleitungen 13 Kanal-TV-Inspektion 15 Durchführung 16 Schadensbilder 17 Sanierungsbedarf 17 Sanierungsmethoden 18 Reparatur kleinerer Schäden durch Kurzliner 18 Renovierung durch Schlauchliner 19 Erneuerung in offener Bauweise 19 Abhängen unter der Kellerdecke und Stilllegung des alten Kanals 19 Oberflächenwasser 20 Übersicht verschiedener Schutzmöglichkeiten 22 Versickerung 24 Unterirdische Versickerung 25 Gesetze und technisches Regelwerk 26 Beratung vor Ort 27 Sicherheit für Ihr Haus! Schutz vor Kanalrückstau und Oberflächenwasser bei Starkregen Schutz vor schadhaften Grundleitungen und Feuchteschäden

Sicherheit für Ihr Haus! · Rückstau aus dem Kanal 4 Techniken für den Rückstauschutz 5 Hebeanlagen 6 Rückstauverschlüsse 8 Einzelsicherung 10 Rückbau 11 Handelsübliche Hebeanlagen

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InhaltsverzeichnisWie kommt das Wasser ins Haus? Umschlag

Vorwort 1

Die Stadt und ihr Kanalnetz 2

Rückstau aus dem Kanal 4TechnikenfürdenRückstauschutz 5 Hebeanlagen 6 Rückstauverschlüsse 8 Einzelsicherung 10 Rückbau 11 HandelsüblicheHebeanlagen undAbsperrvorrichtungen 12

Schadhafte Grundleitungen 13

Kanal-TV-Inspektion 15 Durchführung 16Schadensbilder 17Sanierungsbedarf 17Sanierungsmethoden 18 ReparaturkleinererSchädendurch Kurzliner 18 RenovierungdurchSchlauchliner 19 ErneuerunginoffenerBauweise 19 AbhängenunterderKellerdecke undStilllegungdesaltenKanals 19

Oberflächenwasser 20 ÜbersichtverschiedenerSchutzmöglichkeiten 22

Versickerung 24

UnterirdischeVersickerung 25Gesetze und technisches Regelwerk 26

Beratung vor Ort 27

Sicherheit für Ihr Haus!SchutzvorKanalrückstauundOberflächenwasserbeiStarkregenSchutzvorschadhaftenGrundleitungenundFeuchteschäden

Rückstauebene(Straßenoberkante)

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…SchutzdurchbetriebssichereGrundleitungenFürdieAbwasseranlagenaufIhremGrundstücksindSiealsEigentümerverantwortlich.SinddieAnlagendefekt,kanndiesdieBausubstanzgefährden.IndiesemKapitelerfahrenSie,wieSiedenZustandIhrerGrundleitungenuntersuchenkönnen,welcheSchädenvorliegenkönnenundwelcheSanierungs-methodeninFragekommen. abSeite13

…SchutzvorÜberflutungdurchOberflächenwasserBeiStarkregenfließtdasWassermitunternichtsofortindieKanalisation,sondernstautsichoberirdischaufIhremGrundstück.DieUrsachen:einungünstigesGeländegefällesowieversiegelteFlächen,aufdenendasWassernichtversickernkann.IndiesemKapitelerläuternwirIhnendie„Problemzonen“anGebäudenundwieSieIhrHauswirkungsvollschützen.

abSeite20

…SchutzvorRückstauausdemKanalRäumeunterhalbderStraßenoberkante–dersogenanntenRückstauebene–müssenvomHauseigentümervorRückstauausdemKanalgesichertwerden.AberwarumkanneigentlichbeistarkemRegenWasserausdemvollenKanalinIhreWohnungdrücken–undwieschützenSieIhrEigentumdavor? abSeite4

ImöffentlichenAbwasserkanalnetzkannbeiStark-regendasWasserbiszurStraßenoberkantestehen.

DieStraßenoberkantebildetdiesogenannteRück-stauebene.

AlleEntwässerungsgegenständeunterdiesemNiveau–etwaToiletten,WaschmaschinenoderBodenabläufe–sindzusichern,damitrückgestau-tesAbwassernichtinsGebäudeeindringenkann.

FürdieWahldesrichtigenRückstauschutzesgilt:HochwertigeGebäudenutzungimSouterrainoderKellerverlangteinehochwertigeSicherungstechnik–inderRegeleineHebeanlage.GeringerwertigundprivatgenutzteKellerräume,etwaLagerräume,könnendurcheinfachereAbsperreinrichtungengesichertwerden.SindEntwässerungsgegenständeverzichtbar,solltensieentferntunddieAnschlüssefachgerechtdemontiertundverschlossenwerden–diekostengünstigsteLösung.

MitRückstausicherungendürfennurdieEntwässe-rungsgegenständegesichertwerden,diesichunterhalbderRückstauebenebefinden.OberhalbderStraßenoberkanteanfallendesAbwassermussimFreigefälleabgeleitetwerden.

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Wie kommt das Wasser ins Haus?

WirinformierenSieüber…

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Rückstauebene(Straßenoberkante)

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Vorwort

DunkleWolken,starkerRegen–inunserenvierWän-denkannunsdieNässenichtsanhaben,denkenwir.Dasstimmt,solangealles„gutläuft“.Dochwas,wennnicht?NichtjedesGebäudeinBremenistausreichendvoreinemRückstauausdemKanalgeschützt.Zahlrei-cheGrundleitungensindzudemindieJahregekom-men.Fachleuteschätzen,dassbeieinemhohenAnteilderAnlagenzumTeilerheblicheSchädenvorliegen.AuchOberflächenwasserkannWasserschädenim

Gebäudebedingen,wennesaufgrundhoherVersie-gelungundungünstigerGefällesituationengegendasGebäudevorrücktundindasGebäudeeindringt.Werdasschoneinmalerlebenmusste,weißumArbeit,ÄrgerundKosten,diedamitverbundensind.

MitdieserBroschüremöchtenwirHausbesitzerdabeiunterstützen,sichgegenbestimmteRisikenwirksamabzusichern.

HierfindenSieAntwortenauffolgendeFragen:•BestehtbeimireinRückstaurisiko?•WieschützeichmeinHausvorRückstau?•InwelchemZustandistmeineGrundleitung?•WieprüfeichmöglicheSchäden?•WelcheMethodenzurSanierungstehenzurVerfügung?•BestehtbeimireinRisikodurchOberflächenwasser?•WelcheMaßnahmenkannichaufmeinemGrundstück gegenÜberflutungdurchOberflächenwasserergreifen?

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2.300 Kilometer Kanal bilden in Bremen die „Stadt unter der Stadt“. Die Kläranlage Bremen-Seehausen.

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DasöffentlicheNetz:Woallesfließt

DasöffentlicheBremerKanalnetzisteinweitver-zweigtesSystem:LegtemanalleRohreundLeitungenhintereinander,kämemanaufeineLängevon2.300Kilometern–eineStreckewievonBremennachPalermo.DieprivatenAbwasserleitungendürftenessogaraufmehralsdiedoppelteKilometerzahlbringen.130überdasStadtgebietverteiltePumpwerkeunddazudieHauptpumpwerke,platziertandenniedrigs-tenPunktenderStadt,arbeitenimUntergrund.

SiepumpendasAbwasserinRichtungderKläran-lagenBremen-FargeundBremen-Seehausen.ImAuftragderStadtBremenisthanseWasserfürdasöffentlicheKanalnetzzuständig.DasUnternehmenbetreibtundunterhältes,saniertesundbautesaus–undinvestiertdabeijährlich18MillionenEuro.Daszahltsichaus:Eineunabhängigewissenschaft-licheStudiehatbestätigt,dassdasBremerKanal-systemsehrleistungsstarkist.

Soläuft’s:InderKläranlageBremen-Seehausen(1)wirddasgesamteAbwasserderprivatenHaushalte(2)sowiederGewerbe-undIndustriebetriebe(3)ausBremenundumzugereinigt.DieAnlageistfüreineSpitzen-lastvoneinerMillionEinwohnernausgelegt.ProJahrrauschenrundfünfzigMillionenKubikmeterWasserhinein–etwa135.000KubikmeterproTag–undflie-ßensauberwiederindieWeserhinaus.FürBremen-NordbetreibthanseWassereineeigeneKläranlageinFarge.HierwerdenjährlichrundsechsMillionenKubikmeterAbwassergereinigt.DadieKläranlageBremen-SeehausenaufderlinkenWeserseiteliegt,wirddasgesamteAbwasservonderrechtenWeser-seite(LesumbisTenever)ineinem470MeterlangenDüker(4)unterderWeserhindurchgepumpt.

FürdenAbflussdesAbwassersgibtesinBremenfastkeinnatürlichesGefälle.Daherhebenüberhun-dertPumpwerke(5)imStadtgebietdasAbwasseran,damitesdanninfreiemGefälledurchdenKanalweiterfließenkann.DasAbwasserausFindorffwirdübereineDruckleitungzurKläranlageBremen-Seehausentransportiert.FürdenDruckausgleichsorgendienachobenoffenenRohredesWasser-schlosses(6).Inunter-undoberirdischenRegenrück-haltebecken(7)wirdMischwasser(SchmutzwasserundRegenwasser)gespeichert.DasgesamteRück-haltevolumenimKanalnetzbeträgt270.000Kubik-meter.

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Die Stadt und ihr Kanalnetz

Bei Starkregen wird automatisch das Stauraumvolumen aktiviert. hanseWasser Mitarbeiter überwachen das Kanalnetz 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

„Land unter“: Als Hauseigentümer können Sie sich davor schützen.

3DieStadtundihrKanalnetz

WenndergroßeRegenfällt,…

…istunterirdischganzschönwaslos.GewaltigeWassermassensindzubewältigen.Eswirdgepumpt,gemessen,verteilt,umgelenktundzwischengespei-chert,umderMengeHerrzuwerden.UnterUm-ständenkönnendieKanäledasWassernichtschnellgenugableiten–sielaufeninkurzerZeitvollunddasAbwasserstautsichauf,zeitweisebiszurStra-ßenoberkante.EinVorgang,dernichtimmerzuvermeidenist,deraberdenRegelnderTechnik

entspricht,nachdenenalleStädteinDeutschlandihrKanalnetzgestalten.GegendieseEreignissemüssenSieaufIhremprivatenGrundVorsorgetreffen.

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Manchmalkommtesdicke…Am4.August2011gingmorgenszwischensiebenundachtUhrstarkerRegenaufdieBremerStadtteileNeustadt,InnenstadtundSchwachhausennieder.InnerhalbdiesereinenStundeergossensichdort600MillionenLiterWasser.DamitistjedesKanalnetzüberfordert.Stelltmansichdie„guteStube“Bremens,denMarktplatzmitseinenrundviertausendQuadratmeternFläche,alsBehältnisvor,würdedieseWasser-mengedort150Meterhochstehen.DieetwaneunzigMeterhohenTürmedesDomsstündendannkomplettunterWasser–unddieWassersäuleragtesogarnochsechzigMeterüberdieTurmspitzenhinaus.

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Abb. 4.1 Der normale Regen ist unproblematisch. Abb. 4.2 Starke Regenfälle lassen sich nicht gleich ableiten und stauen den Kanal ein. Fehlen die Rückstausicherungen, kann das Abwasser in den Keller gelangen.

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Rückstau aus dem KanalDasverdrängteRisiko

HeftigeRegenfälle,aberauchVerstopfungenimKanal,lassendenWasserspiegelinderKanalisationan-steigen.WolkenbrüchekönnenselbstgroßvolumigeKanalabschnitteschnellauffüllen.DerWasserstanderreichtdannseinezulässigeObergrenze.DasistdieRückstauebeneunddieentsprichtderStraßen-oberkante.VoneinemvollenKanalgehteigentlichkeineGefahraus.Diesgiltallerdingsnurdann,wennaufprivatemGrundalleRäumlichkeiten,dieunter-halbderStraßenoberkanteliegen,ordnungsgemäßgesichertsind.DennWasserstrebtüberalldasgleicheNiveauan–unddringtdabeiauchindieprivatenGrundstücksleitungenein.Sinddiesenurungenü-

gendodergarnichtgegenRückstaugesichert,findetdasKanalwasserseinenWegauchdurchWCs,Du-schenundWaschbeckenindieRäume,dieunterhalbderStraßenoberkanteliegen.DerSchutzgegenrückstauendesAbwasseristnichtnurvorgeschrieben,sondernauchüberauswichtigundtechnischmach-bar.Esistwichtig,sichdessenbewusstzusein.Gera-dedasThemaRückstaurisikowirdgernverdrängt.Seies,weilderSchadensfallnochnichtbeieinempersönlichauftratoderweildieAuseinandersetzungmitdiesemThemaprinzipiellunerfreulichistunddahergerne„vertagt“wird.

DasungesicherteHausmitEntwässerungsanlagenunterhalbderRückstauebene

Rückstauebene(Straßenoberkante)

„Hochwertig“genutzteRäume–etwaWohnraum-nutzungoderGewerbenutzung–verlangeneinenhochwertigenRückstauschutz:dieautomatischarbeitendeHebeanlage.

ImFalleineruntergeordnetenNutzungdesKellers–zumBeispielalsWaschküche,FahrradkelleroderAltpapierlager–erlaubtdasEntwässerungsortsgesetzaucheinfachereAbsperreinrichtungen.DassindinderRegelRückstauverschlüsse,beidenenimBedarfs-fallzeitweiligdieVerbindungzwischenKanalnetzundHausanschlüssenverschlossenwird–allerdingsinbei-deRichtungen,sodassdieEntwässerungsgegenstän-deindieserZeitnichtbenutztwerdenkönnen.Alter-nativkönnenaberauchHebeanlagenzurbegrenztenVerwendungoderHebeanlagenfürfäkalienfreiesAbwassereingesetztwerden.FüretwaigeEntschei-dungenwirdfachkundigerRatdringendempfohlen.

WerdendieAbwasseranschlüsseunterhalbderRückstauebeneüberhauptnochbenötigt?BeseitigtmanalleEntwässerungseinrichtungen(Waschbecken,Toiletten,Bodenabläufe)unterhalbderRückstauebene,gibtesimKellerkeineNahtstellezumAbwasserkanalmehr–einesichereundmeistauchkostengünstigeLösung.

Techniken für den Rückstauschutz

ImEntwässerungsortsgesetzwirdweitgehendgeregelt,welcheTechnikSiezurSicherungderGebäudeteileunterhalbderRückstauebenewählenmüssen.InersterLiniehängtesdavonab,wofürSiedieseRäumever-wenden.AnhandüblicherNutzungenstellenwirIhnendiedreigängigenLösungenfürdenRückstauschutzkurzvor.GehenSieeinfacheinmaldurchIhreRäumeundvergleichenSiesiemitdendreihiervorgestelltenNutzungen–SiewerdeneinenerstenEindruckbekommen,welcheSchutzmaßnahmedierichtigeseinkönnte.

GenerellgiltdasPrinzip:HochwertigeGebäudenutzungunter-halbderRückstauebeneverlangthochwertigeRückstauschutztechnik,alsoHebeanlagen.GeringerwertigeRaumnutzungimKellererlaubtauchAbsperrvorrichtungen.

HochwertigeNutzungderRäumlichkeiten

UntergeordneteNutzungderRäumlichkeiten

KellernutzungohneEntwässerungsanlagen

5RückstauausdemKanal

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Abb. 6.1 Rückstaugesichertes Haus bei Starkregen – durch eine Hebeanlage geschützt Lösungsbeispiel: Wohnungen im Keller und Freiflächen werden zuverlässig gesichert und über eine Hebeanlage entwässert.

6 RückstauausdemKanal

DasHebendesAbwassersüberdieRückstauebeneistdieArtderSicherung,dieIhremHausdengrößt-möglichenSchutzbietet.Einerautomatischarbeiten-denHebeanlagewirdallesAbwasserzugeleitet,dasunterhalbderRückstauebeneanfällt.SieverfügtübereinePumpe,diedasAbwasserineinersoge-nanntenRückstauschleifeüberdieStraßenoberkantehebt,vonwoesperSchwerkraftungehindert

abfließenkann–immer,alsoauchimRückstaufall.DieRückstauschleifesorgtdafür,dassAbwasserunterkeinenUmständenwiederzurückinsHausgelangenkann.EineHebeanlageistalsSchutztechnikgesetz-lichvorgeschrieben,wennsichimKellerWohnräumeoderLagerräumefürLebensmittelbefinden,sonstigehochwertigeGütergelagertoderdieKellerräumegewerblichgenutztwerden.

Hebeanlagen

Regenwasser wird bis an die Vorderseite des Hauses hinter die Hebeanlage geführt.

Hebeanlage

Revisionsschacht Die Rückstauschleife liegt oberhalb der Rückstauebene

EntwässerungsgegenständeoberhalbderRückstauebeneundDachflächenmüssenimmerimFreigefälleentwässertwerden–keinesfallsüberRückstausicherungen.

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Abb. 7.1 Eine Hebeanlage nach DIN EN 12050 Teil 1 bietet zuverläs-sigen Schutz bei der Nutzung des Kellers als Wohnraum und ähnli-cher hochwertiger Nutzung. Die Rückstauschleife verhindert, dass Schmutzwasser aus dem öffentlichen Kanal ins Gebäude kommt.

Die Pumpe der Hebeanlage sorgt dafür, dass selbst bei einem Rück-stau bis zur Rückstauebene die Entwässerungsgegenstände (WC, Waschbecken, Dusche) noch genutzt werden können.

Hebeanlage für fäkalienhaltiges Abwasser

Rückstauschleife

Entwässerung im Freigefälle

Öffentlicher Abwasserkanal

Rückstauebene(Straßenoberkante)

7RückstauausdemKanal

HebeanlagenwerdennachAbwasserartundEin-satzzweckklassifiziert.VorderEntscheidungfüreinebestimmteAnlagemüssenalleEntwässerungsanla-genunddieArtderRaumnutzungdetailliertgeprüftwerden.GesetzlicheBestimmungenundDIN-Nor-menregeln,welcheAnlageinFragekommt:FälltzumBeispielfäkalienhaltigesAbwasseran,werdenandieAnlagestrengereMaßstäbeangelegtalsbeifäkalien-

freiemAbwasser.GenerellsinddieAnforderungenandieEntwässerungseinrichtunginDINEN12056(fürdenBereichimGebäude)undDINEN752(BereicheaußerhalbvonGebäuden)sowieDIN1986enthalten.KompetenteSanitärfachbetriebeberücksichtigendie-seVorgabenbeiderPlanungeinessinnvollenSiche-rungskonzeptsfürIhrHaus.

DieRückstauschleifeführtdasAbwasserüberdieRückstauebene.Sieverhindert,dassAbwasserausdemKanalinsHauseindringt.

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EinfachereAbsperrvorrichtungenwieRückstauver-schlüssesiehtdasGesetznurineindeutigenFällenvonuntergeordneter,reinprivaterKellernutzungvor:etwadann,wennderKellernuralsWaschkücheoderzurLagerungvonFahrrädern,ausrangiertenGegen-ständenoderAltpapiergenutztwird.IstimKellereinzusätzlichesWCinstalliert,verlangtdasNormenwerkzumindesteineelektronischgesteuerteAbsperrvor-richtung.DerGrund:BeieinemWCfälltfäkalienhal-tigesAbwasseran.

FürdenfachgerechtenEinsatzstehenvieleVariantenzurVerfügung,dieetwaBodenabläufe,Waschma-schinen,KondensatleitungenvonHeizungsanlagenoderganzeGrundleitungssträngeschützenkönnen.InDeutschlandeingesetzteRückstauverschlüsseverfügenüberzweivoneinanderunabhängigwirk-sameautomatischeVerschlussklappenundkönnenzudemmanuellbetätigtwerden(Notverschluss).

Rückstauverschlüsse

Abb. 8.1 Rückstaugesichertes Haus bei Starkregen – durch Rückstauverschluss geschützt Lösungsbeispiel: Eine elektronisch geregelte Rückstauklappe sichert den Keller mit „Zweit-WC“ und Waschbecken (bei Starkregen ist die Entsorgung unterbrochen).

8 RückstauausdemKanal

EntwässerungsgegenständeoberhalbderRückstauebeneundDachflächenmüssenimmerimFreigefälleentwässertwerden–keinesfallsüberRückstausicherungen.

Versickerung unterhalb des Bodenablaufs

Steuerung

Revisionsschacht Rückstauverschluss nach DIN 1986-100/ DIN EN 13564

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9RückstauausdemKanal

EineAbsperrvorrichtungkannbereitsinEntwässe-rungsgegenständenintegriertseinoderinRohrlei-tungeneingebautwerden.SieversperrtimStark-regenfalldemgestautenAbwasserdenWegindasGebäude.IndiesemFall–unddasistderNachteildesRückstauverschlusses–lässtsieaberauchkeinanfallendesWasserabfließen.

RückstauverschlüssegibtesinvielfältigenAusfüh-rungen.SiesindinderDINEN13564beschrieben.DieAuswahlistsorgfältignachEinsatzzweckundAbwasserartzutreffen.BestehenZweifelüberdieNutzungderRäumlichkeitenundderEntwässe-rungseinrichtungen,solltemansichimmerfüreineHebeanlageentscheiden.

DieWartungsintervallefürRückstauver-schlüssesolltenunbedingtbeachtetwerden.

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Entwässerung im Freigefälle

Rückstauebene(Straßenoberkante)

Abb. 9.1 Ein Zweit-WC ist mit einer elektronischen Rückstauklappe zu sichern. Fallen keine fäkalienhaltigen Abwässer an, kann auf eine elektronische Steuerung der Absperrklappen verzichtet werden. Die geschlossenen Rückstauklappen verhindern, dass Schmutzwasser

aus dem öffentlichen Kanal ins Gebäude kommt. Weil die Rückstau-klappen geschlossen sind, können die Entwässerungsgegenstände (WC, Waschbecken) jedoch nicht genutzt werden.

Öffentlicher Abwasserkanal

Rückstauklappe für fäkalienhaltiges Abwasser

10 RückstauausdemKanal

Einzelsicherungenkönneneingesetztwerden,wenndieNutzungderRäumlichkeitunterhalbderRück-stauebeneuntergeordnetist,alsokeineWohnraum-oderGewerbenutzungvorliegt.JederEntwässerungs-gegenstandwirdindemFallseparatgesichert:

dasZweit-WCbeispielsweisedurcheineHebeanlagenachTeil3sowieWaschbeckenundBodenablaufmittelsmechanischerRückstauverschlüsse.Esistsehrwichtig,dassbeiderEntscheidungsfindungimmerfachkundigerRateingeholtwird.

Einzelsicherung

Abb. 11.1 Rückstaugesichertes Haus durch Einzelsicherungen Die Beispiellösung zeigt eine untergeordnete Nutzung der Kellerräume (kein Wohnraum, Büro oder Ähnliches). Ein wirtschaftlicher Rückstauschutz ist unter Umständen auch mit Einzelsicherungen für jeden Entwässerungsgegenstand möglich.

Regenwasser- versickerung Kellerniedergang (wenn möglich)

Das Zweit-WC entwässert über eine Hebeanlage Teil 3 mit Rückstau- schleife

Im Einzelfall kann es genügen, die Waschmaschine aufzu-sockeln, um einen wirksamen Rückstauschutz zu erreichen (Anschluss am Standrohr ober-halb der Rückstauebene).

Rückstaugesicherter Bodenablauf Waschbecken mit rück- staugesichertem Siphon

Rückstauebene(Straßenoberkante)

11RückstauausdemKanal

MussimKellerwirklichAbwasseranfallen?MancheEntwässerungseinrichtungenunterhalbderRück-stauebenewerdenseltenbisgarnichtbenutzt–undsindbeinähererBetrachtungvielleichtsogarüberflüssig.DieeinsameKellertoilettekönntedannvielleichtebensostillgelegtwerdenwieeinBodenablauf,dernichtmehrbenötigtwird.DiealtenKanalöffnungenmüssendannvoneinem

Fachbetriebabgedichtetoderentferntwerden.Istdaskorrektausgeführt,bleibtdieEntwässerungderoberenEtagendavonunberührtundfunktioniertwiezuvor.WürdenalleEntwässerungseinrichtungenunterhalbderRückstauebenebeseitigt,hießedas:NirgendwoimKellergäbeesmehreineNahtstellezumAbwasserkanal.Daswäreeinesichereundhäu-figaucheinekostengünstigeLösung.

Rückbau

Revisionsschacht WC, Bodenabläufe und andere Entwässerungsgegen- stände unterhalb der Rückstauebene werden entfernt und die Anschlüsse fachgerecht abgedichtet.

Abb. 10.1 Rückstaugesichertes Haus bei Starkregen – durch Rückbau geschützt Lösungsbeispiel: Der kleine Kellerniedergang wird überdacht. Entwässerungsgegenstände, die im Souterrain liegen, werden entfernt. Die Anschlüsse werden fachgerecht abgedichtet.

Unterwww.hanseWasser.defindenSieumfangreicheInformationenundFilmezumThema.

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12 RückstauausdemKanal

Handelsübliche Hebeanlagen und AbsperrvorrichtungenHebeanlagen

Rückstauverschlüsse

Abb. 12.7 Mechanischer Rückstauver-schluss, integriert in Ablaufgarnitur – nur bei fäkalienfreiem Abwasser zulässig.

RückstauverschlüssegibtesinvielfältigenAus-führungen.SiesindinderDINEN13564beschrieben.DieAuswahlistsorgfältignachEinsatzzweckundAbwasserartzutreffen.

Abb. 12.2 Hebeanlage nach DIN EN 12050 Teil 2 für fäkalienfreies Abwasser.

Abb. 12.5 Mechanischer Rückstauver-schluss mit zwei selbsttätigen Verschlüs-sen – nur bei fäkalienfreiem Abwasser zulässig.

Abb. 12.1 Hebeanlage nach DIN EN 12050 Teil 1 für fäkalien- haltiges Abwasser.

Abb. 12.4 Elektronisch gesteuerter Rückstauverschluss – erforderlich bei fäkalienhaltigem Abwasser.

Abb. 12.3 Hebeanlage nach DIN EN 12050 Teil 3 zur begrenzten Verwendung für fäkalienhaltiges Abwasser.

Abb. 12.6 Bodenablauf mit integriertem mechanischem Rückstauverschluss – nur bei fäkalienfreiem Abwasser zulässig.

HebeanlagenwerdenunterschiedenhinsichtlichAbwasserartundEinsatzzweck.DerAuswahlsollteeinedetailliertePrüfungdergesamtenEntwässe-

rungsanlagenvorausgehen.DiegegenwärtigenundzukünftigenAnsprüchederNutzerdesSouterrainsoderKellerssindeinzubeziehen.

Rückstauverschlussnach DIN 1986-100/ DIN EN 13564

Wasser dringt durch Fundament und Boden-platte ein

Schadhafte Grundleitung

Undichte Muffe

Rigolenversickerung

Abb. 13.1 Grundwasser und defekte Grundleitung Schadensbeispiel: Aus defekten Grundleitungen kann insbesondere bei Starkregen Abwasser austreten und durch Risse in das Gebäude eindringen.

Schadhafte GrundleitungenDasverborgeneRisiko

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FeuchteodernasseKellerwände,BodenplattenundFundamentesowiedurchRisse,RohrdurchführungenundMauerwerkeindringendesWasserschädigendieSubstanzIhresGebäudes.NeuralgischePunktestellenauchdieÜbergängevomRegenfallrohrzurGrundleitunginKombinationmiteinerMauerdurch-führungdar.HierkönnendieWändedurchnässtwerdenunddasWasserkanndurchKapillareffek-teweiteraufsteigen.DurchRohrversätzekannesdemgegenüberzuBodeneintragundAblagerungenkommen.HohlräumeunterGebäudeundFundamentkönnenRisse,Setzungenundschlimmstenfallssogar

statischeProblemehervorrufen.BeiRisseninderGrundleitungundschadhaftenMuffenfindenWurzelnleichtihrenWegindenKanal:Abflusspro-blemesindoftdieFolge.

SämtlicheEntwässerungsanlageninnerhalbundaußerhalbdesGebäudes,unteranderemauchdieRevisionsöffnungen,solltendaherinregelmäßigenzeitlichenAbständenangeschautundgewartetwerden,damitsiedauerhaftbetriebssichersindundkeineFolgeproblemeverursachen.

Schon mit dem bloßen Auge zu erkennen: eine Nässespur im Keller entlang einer defekten Grundleitung.

FeuchteodernasseKellerwändeundBodenplattensindSchäden,dienichtseltenaufschadhafteGrundleitungenzurückzuführensind.

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14 SchadhafteGrundleitungen

AlsGrundstückseigentümersindSieauchAb-wasseranlagenbetreiber–undverantwortlichfürdietechnischkorrekteAusführungundUnter-haltungderEntwässerungseinrichtungen.AberinwelchemZustandsinddennnuneigentlichIhreprivatenAbwasserkanäle?Reinschauenlohntsich,denndefekteKanäleaufprivatemGrundkönnendieUrsachefürNässeimKellersein.MitHilfeeinerKanal-TV-Inspektionlassensich

schadhafteAbwasserleitungenidentifizieren.Fachfirmen,auchhanseWasser,bietendieseDienst-leistungan.DavieleLeitungendemAlterderGe-bäudeentsprechen,kannmiteinergewissenWahr-scheinlichkeitdavonausgegangenwerden,dassauchamKanalderZahnderZeitgenagthat.SindFeuch-teschädenimZugevonStarkregennochintensivergeworden,kanndieseinernstzunehmenderHinweisaufschadhafteKanälesein.

KennenSiedenZustanddesKanalsaufIhremGrund-stück?DieKanal-TV-InspektiongibtIhnenSicherheit.EinegenaueBeobachtungderkritischenPunkteamGebäudedurchdenEigentümerundeineeingehendefachkundigeBeratungsindsinnvoll,allerdingsnichtimmerausreichend,weildasmenschlicheAugenichtbisindenKanalreicht.DieKanal-Kameraschon:DiebeweglichenKanalsondenerstelleneinBilddesKanalsundseinesbaulichenZustands.DiedurchdieInspektiongewonnenenDatenundInformatio-nenbildendieGrundlagefürdieKlärungdesweite-renVorgehens.GegebenenfallserforderlicheSanie-rungsschrittelassensichaufdieserBasisgutplanen.

Kanal-TV-Inspektion

WeshalbistdieKanal-TV-Inspektionsinnvoll?

DerVerlaufderLeitungwirdfestgestellt.VorhandeneSchädenwerdennachArtundSchweredokumentiertundihreLagewirdermittelt.DerGesamtzusammenhangwirdsichtbarundermöglichtdierichtigeEntschei-dung.EsbestehtkeineGefahreinerweiterenBeschädigungbereitsschadhafterLeitungen.

Abb. 15.1 Kanal-TV-Inspektion Die TV-Kamera wird durch eine Revisionsöffnung in den Kanal eingesetzt. Eventuelle Schäden werden vom Inspekteur dokumentiert.

RevisionsschachtGrundstücksgrenze

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15SchadhafteGrundleitungen

VorbereitungundInspektionVorderInspektionerfolgtinderRegeleineReinigungdesKanals.DannwirddieKanalsondedurcheinenRevisionsschachtaufIhremGrundstückoder–wenndieserverbautist–vonhanseWasserüberdenöffent-lichenKanalinIhreAbwasseranlageeingeführt.

BestandsaufnahmeDerKanalinspekteurerstelltnuneineAusfilmungderLeitungenundklassifiziertvorOrtmiteinereigensfürdiesenZweckentwickeltenSoftwaregefundeneSchäden.LiegenfürdasGebäudeGrundrisseoderEntwässerungsplänevor,solltensiedemInspekteurimVorfeldzurVerfügunggestelltwerden.

DokumentationundAnalyseDieerfasstenDatenwerdenineinerverständlichenDokumentationzusammengefasstunddemEigen-tümerübergeben.DieDokumentationbeinhaltetFilmdaten,einenGrundrissmitderLagederAbwas-serleitungenundeinSchadensprotokoll.

MitmodernerKamera-undSteuerungstechnikwerdendieAbwasseranlagenaufIhremGrundstückgenauunterdieLupegenommen.Diedurchdie

InspektiongewonnenenDatenundInformationenbildendieGrundlagefürdieKlärungdesweiterenVorgehens.SoläufteineKanal-TV-Inspektionab:

LeistungsbestandteileeinerKanal-TV-Inspektion

• Kanalreinigung–soweitGrundleitungenzugänglichsind• TV-AusfilmungderGrundleitungen(zugänglicheKanalstränge)• Schadensdokumentation,PositionierungundBeschreibung• LageplanderGrundleitungen(alsSkizzeoderimZugederInspektionerstellt)• KlassifizierungderSchadenssituationnacheinschlägigenKriterien

Durchführung

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16 SchadhafteGrundleitungen

Fremdstoffe im Kanal

Hindernis

Wurzeleinwuchs

Risse

Starke Scherbenbildung

Verschobene Verbindung

Defekter Dichtungsring

DerZahnderZeitkannaufunterschiedlicheWeiseanIhrenGrundleitungennagen:FremdstoffeimKanalkönnenzurvollständigenVerstopfungführen.AndenVerbindungenbestehtGefahrdurcheinwachsendeWurzeln.HäufigauftretendeSchädensindauchde-fekteDichtungen.DieBildungvonScherbenkann

imschlimmstenFalldazuführen,dassderKanalkompletteinbricht.Nichtimmersinddievorgefun-denenSchädensogravierend.InjedemFallstelltsichaberdieFrage,welcheSanierungsmethodezulässig,sinnvollundwirtschaftlichist.

Schadensbilder

17SchadhafteGrundleitungen

DieKanal-TV-InspektionhatIhnenKlarheitüberdenZustandIhrerGrundleitungengebracht.LiegenSchädenvor,wissenSiejetztexakt,welcherArtsiesindundwosiesichbefinden.AusgehendvonderDokumentationlassensichnundieweiterenSchritteplanen.ZweiMöglichkeitenkommeninBetracht:

DieSanierungsplanungisteineingenieurtechnischeLeistung,diemitKostenverbundenist.DieFach-leuteberücksichtigendabeinichtnurdiemitderKameragewonnenenErkenntnisse,sondernauchdieörtlichenundbaulichenRahmenbedingungensowiedieLebensdauerderinFragekommendenSanierungstechniken.Zudemlegensiefest,welcheSanierungstechnikfürwelchenSchadenundwelchesTeilstücksinnvollist.DieSanierungsplanungdientanschließendalsGrundlage,umAngebotevonSanierungsfirmeneinzuholen.

SollendieKostenfürdieSanierungsplanungein-Sol-

SollendieKostenfürdieSanierungsplanungein-gespartwerden,könnenSiemitHilfederZustands-dokumentationauchdirektAngebotevonSanie-rungsfirmeneinholen.DamitverbundenistjedocheingewissesRisikobeiderFrage,obtatsächlicheinesowohlwirtschaftlichalsauchtechnischan-gemesseneSanierungstechnikgewähltwird.DieVerfahrenfürGrundstücksentwässerungsanlagenmüsseneineZulassungdesDeutschenInstitutsfürBautechnik(DIBt-Zulassung)besitzen.

SanierungsbedarfWirempfehlen,dreiSanierungsangeboteeinzuholen.

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EineSanierungsplanungerstellenlassen

EineSanierungsfirmadirektbeauftragen

Reparatur mit Kurzliner Renovierung durch Schlauch-lining

Erneuerung in offener Bauweise

Abhängung unter der Keller-decke und Stilllegung des alten Kanals

FürdieSanierungvonGrundstücksentwässerungs-anlagenstehenunterschiedlicheVerfahrenzurVerfügung.PunktuelleSchädenkönnenheutemitHilfevonRoboternrepariertwerden.HierfürkommenauchpartielleAuskleidungenschadhafterRohrab-schnitteinBetracht.

WenngrößereAbschnittebetroffensind,istdassogenannteSchlauchliningoderdieoffeneBauweiseerforderlich.EineAlternativeistdasAbhängenunterderKellerdeckeunddieStilllegungdesaltenKanalstücks.

SanierungsmethodenReparatur,Renovierung,Erneuerung

ReparaturkleinererSchädendurchKurzliner

FürdieReparaturkleinererRisseoderzurMuffenab-dichtungeignensichsogenanntepartielleLineroderKurzliner.DabeiwerdenmitKunstharzgetränkte

Gewebe-oderFilzschläucheandiebetroffenenRohr-abschnittegebracht.DorthärtensieausunddeckendenSchadenab.

Unterwww.hanseWasser.defindenSieum-fangreicheInformationenundFilmezumThema.i

18 SchadhafteGrundleitungen

RenovierungdurchSchlauchliner

ErstreckensichdieSchädenüberlängereAbschnittederAbwasserleitung,solltedieMöglichkeiteinerRenovierungdurchSchlauchlininggeprüftwerden.DabeiwirdeinimKanalaushärtendes,mitKunst-harzgetränktesTrägermaterialindiezusanierende

LeitungeingebrachtundperInnendruckandieWandungdesAltrohresgepresst.DurchAushärtungentstehtinderAltleitungeinneuesRohr.

ErneuerunginoffenerBauweise

DasbekanntesteVerfahrenzurSanierungvonAbwas-serleitungenistdieErneuerunginoffenerBauweise.

ObimoffenenGrabenodermittelsKleinbaugrubege-arbeitetwird,istvomspezifischenSchadenabhängig.

VoreinerSanierungsollteimmergeprüftwerden,obLeitungsabschnitteunterhalbderKellersohledurchLeitungenunterderKellerdeckeoderanderKellerwandersetztwerdenkönnen.DiesistofteineeinfacheSanierungslösung–leichtzukontrollierenundgünstiginderUnterhaltung.

AbhängenunterderKellerdeckeundStilllegungdesaltenKanals

19SchadhafteGrundleitungen

20

BeiStarkregenkannsichdasRegenwasseraufdemGrundstücksammelnundoberflächlichdemGebäu-dezufließen.DieseProblematiktrittregelmäßigdannauf,wenneinGebäudetieferliegtalsdasumliegendeGelände.SelbstkleineHöhenunterschiedekönneneinegroßenachteiligeWirkungentfalten.Infolgedes-senkommteshäufigzumWassereintrittanGefähr-dungsstellen–beispielsweiseanLichtschächten,

Lüftungsschächten,Türen,TorenundKellerfenstern.AbschüssigeTreppenabgängeoderGarageneinfahr-tenkönnendenZuflussdesOberflächenwassersweiterverstärken.DasRisikosteigtnochmals,wennsichinGebäudenähegrößereversiegelteundeinge-fassteFlächenbefinden,dasichhiermituntergroßeWassermengensammeln.

Niederschlagswasser fällt vor oder auf nicht geschützte abschüssige Zufahrten, fließt herab und dringt durch unge-sicherte Gebäudeteile (zum Beispiel Garagentore) in das Gebäude ein.

Niederschlagswasser sammelt sich im öffentlichen Bereich und dringt an Schwachstellen (zum Beispiel an abgesenkten Bordsteinen vor Gara- genzufahrten oder bei fehlenden Grundstückseinfassungen) auf das Grundstück vor.

Niederschlagswasser dringt durch ungesicherte Gebäudeteile (zum Beispiel Lichtschächte) in das Gebäude ein. Niederschlagswasser sam-

melt sich auf versiegelten Flächen und fließt bei un-günstigem Gefälle zum Ge-bäude. Das sorgt für Vernäs-sungen am Mauerwerk.

Niederschlagswasser fällt vor oder auf nicht geschützte Treppenabgänge, fließt herab und dringt durch ungesicherte Gebäudeteile (zum Beispiel Kellertüren) in das Gebäude ein.

OberflächenwasserDasunterschätzteRisiko

DasungeschützteHaus

21Oberflächenwasser

DasgeschützteHaus

EsgibtvielebaulicheMöglichkeiten,umGefähr-dungsstellenamGebäudevorOberflächenwasserzuschützen.DurchAufkantungen,SchwellenoderSchottanlagenwirddemOberflächenwassereineBarriereentgegengestellt.AuchwasserdichteTürenundFensterkönneneineOptionsein.EinewirksameBarrierekannauchdurchAbführungdesWassersüberAbläufeerreichtwerden.EinAblaufhatindie-semFallebensodieFunktioneinerBarrierewie

eineAufkantung:BodenabläufenehmendasWas-serauf,leitenesindieKanalisationab,versickernesdirektoderleitenesineineRigolezurVersickerungweiter.DurcheineklugeGestaltungdesGeländeskannzudemdieversiegelteFlächemöglichstgeringgehaltenundOberflächenwasserdurcheinentspre-chendesGefällegenerellvomGebäudeweggeführtwerden.DiebaulichenMöglichkeitensindausge-sprochenvielfältig.

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1 Bodenschwelle als Barriere vor Zufahrt 2 Versickerung auf Rasengittersteinen 3 Aufkantung als Barriere am Lichtschacht/Kellerein- gang 4 Abschirmung des Kellerzugangs durch Vordach5 Bodenablauf/Ablaufrinne als Barriere vor der Kellertür oder der Garage

6 Einfassung des Grundstücks als Barriere7 Abschirmung des Lichtschachts durch Abdeckung8 Versickerung auf Rasenfläche9 Versickerung auf Fugenpflaster

10 Versickerung auf Kiesstreifen

22 Oberflächenwasser

GrundstückundGebäudekönnendurcheineVielzahlbaulicherMaßnahmenvorNiederschlagswassergeschütztwerden.

ÜbersichtverschiedenerSchutzmöglichkeiten

Abb. 22.1 Grundstückseinfassung

Abb. 22.5 Wasserdichtes FensterAbb. 22.4 Erhöhung (Sockel vor Kellertür)

Abb. 22.8 Abschirmung (durch Vordach)

Abb. 22.2 Bodenschwelle (vor Garagen-einfahrt)

Abb. 22.6 Wasserdichte Tür

Abb. 22.9Abschirmung (Abdeckung von Lichtschacht)

Abb. 22.3 Aufkantung vor Lichtschacht

Abb. 22.7 Wasserdichtes Klappschott (Gartenpforte)

Unterwww.hanseWasser.defindenSieumfangreicheInformationenundFilmezumThema.

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23Oberflächenwasser

Abb. 23.5 Bodenablauf vor Kellertür

Abb. 23.2 Versickerungsstreifen (Kiesstreifen vor Mauerwerk)

Abb. 23.1 Flächenversickerung (Rasengittersteine)

Abb. 23.3 Unterirdische Versickerung (Rigole)

Abb. 23.4 Reliefgestaltung (Gefälle weg vom Gebäude)

Abb. 23.6 Flächenversickerung durch Entsiegelung (Rasenfläche)

Abb. 23.7 Ablaufrinne vor Garagentor

24 SchutzvorÜberflutungdurchOberflächenwasser

SoferneineVersickerungstatthaftundmöglichist,stelltsieeinesinnvolleOptionimUmgangmitdemaufdemGrundstückanfallendenNiederschlagswas-serdar.BeieinerVersickerungistimmermitbeson-dererSorgfaltzuprüfen,obVersickerungsflächeoder

-anlageauchwirklichausreichenddimensioniertsind,umdasNiederschlagswasserderabflusswirksamenFlächeaufnehmenzukönnen.AuchdieBodenverhält-nisseundderGrundwasserstandsindzubeachten.FachkundigerRatsollteimmereingeholtwerden.

WichtigisteinewasserdurchlässigeDeckschicht,damitdasNiederschlagswasserungehindertinfil-trierenkann.ZudemmusssichderUnterbodenzur

Versickerungeignen.AnderenfallssindVernässungenbishinzumoberflächlichenAufstaudieFolge.

Flächenversickerung

BeiderFlächenversickerungwirddasNiederschlagswasseroberflächlichaufhierfürgeeignetenFlächenzurVersickerunggebracht.

Porenpflaster

Noppenpflaster

Schotter

Rasengittersteine

Vegetation

Sand

PflastermitBohrung

Rasengitterwaben

Mulch

Fugenpflaster

Kies

Glaskies

Versickerung

Abb. 25.1 Bodenablauf, Schlammfang, Revisionsöff-nung, Zuleitung und Rigole

25SchutzvorÜberflutungdurchOberflächenwasser

UnterirdischeVersickerung

EineunterirdischeVersickerungerfolgtbeispiels-weisedurchRigolenoderVersickerungsschächte.DemPrinzipnachhandeltessichumeinenSpeicherfürNiederschlagswasser,derunterirdischangelegtistunddasNiederschlagswasserandenumgebendenBodenkörperabgibt.DieBesonderheitliegtdarin,dassjenachDimensionierungzumTeilerhebliche

Niederschlagswassermengenaufgenommenwerdenkönnen.WennderBodenaufgrundlanganhaltenderNiederschlägewassergesättigtistundüberkeineAufnahmefähigkeitmehrverfügt,istdieseSpeicher-kapazitätbesonderswertvoll.DerSpeichergibtdasgesammelteNiederschlagswasserzeitverzögerterstdannab,wennderBodenwiederaufnahmefähigist.

DamitdasWasserzuverlässigunterirdischversickernkann,sindwichtigeAspektezubeachten.DieZulei-tungzueinerunterirdischenVersickerungsanlage(beispielsweiseeinerRigole)solltedurchdieVor-schaltungeinerRevisionsöffnungmitSchlammfangimmerfunktionsfähiggehaltenwerden.Zudemist

vorabzuprüfen,obderBodenkörperzurVersickerungauchwirklichgeeignetist.WasserstauendeBoden-schichtensowieeinnichtausreichenderAbstandzumGrundwassermacheneineVersickerungunmög-lichoderunzulässig.AuchdieGrundstücksbebauungundMindestabständesindzuberücksichtigen.

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Wichtig zu wissen

GesetzeundtechnischesRegelwerk

DienachfolgendenGrundlagensindinBremenvonbesondererBedeutung:

•BremischesEntwässerungsortsgesetz(EOG)•BremischesWassergesetz(BremWG)•Wasserhaushaltsgesetz(WHG)

AusführlicheInformationenzumtechnischenRegel-werkfindenSieunterwww.din.deundzudenrele-vantenOrtsgesetzenunterwww.hanseWasser.de.

BeiderNeuerrichtungoderVeränderungvonGrund-stücksentwässerungsanlagenschreibtdasBremerEntwässerungsortsgesetzeineEntwässerungsbauan-zeigeodereinenEntwässerungsbauantragvor.MehrInformationenunddieentsprechendenFormu-larefindenSieunterwww.hanseWasser.de.

Überflutungsvorsorge

InfolgeeinesStarkregenskannsichRegenwasseraufdemGrundstückaufderversiegeltenFlächesammelnundzueinemÜberflutungsrisikoführen.EinRisikobestehtinsbesonderedann,wenndieDachflächeeinensehrhohenAnteilandergesam-tenRegenflächeaufdemGrundstückausmacht.

FürdieBebauunggroßerGrundstückemitmehrals800QuadratmeterabflusswirksamerFlächewirddaherderÜberflutungsnachweisderDIN1986-100empfohlen,umRisikofaktorenvonvornhereinzuer-kennenundgeeigneteSchutzmaßnahmenzuplanen.

TechnischesRegelwerk

EineAuswahleinschlägigereuropäischerunddeutscherNormenbeschäftigtsichmitdemThemaGrundstücksentwässerung.NormenundMerkblätterzumThemaGrundstücksentwässe-rungsanlagen(GEA)sind:

DINEN12056(Teil1bis5)–Schwerkraftentwässe-rungsanlageninnerhalbvonGebäuden

DINEN752(Teil1bis7)–EntwässerungssystemeaußerhalbvonGebäuden

DIN1986(Teil3)–EntwässerungsanlagenfürGebäudeundGrundstücke.RegelnfürBetriebundWartung

DIN1986(Teil30)–EntwässerungsanlagenfürGebäudeundGrundstücke.Instandhaltung

DIN1986(Teil100)–EntwässerungsanlagenfürGebäudeundGrundstücke.ZusätzlicheBestim-mungenzuDINEN752undDINEN12056

DINEN12050–AbwasserhebeanlagenfürGebäudeundGrundstücksentwässerung.Bau-undPrüfgrundsätze.Teil1:Fäkalienhebeanlagen

DINEN12050–Teil2:AbwasserhebeanlagenfürfäkalienfreiesAbwasser

DINEN12050–Teil3:FäkalienhebeanlagenzurbegrenztenVerwendung

DINEN13564(Teil1bis3)–RückstauverschlüssefürGebäude.Produktnorm

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Entwässerungsbauanzeigeund-antrag

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BeiallenFragenzurHaus-undGrundstücksentwäs-serungstehenIhnendiefachkundigenMitarbeitervonhanseWasserzurVerfügung.UnsereBeraterinformierenSiezumRückstauschutz,zumÜberflu-tungsschutzundzumSchutzvordenFolgenschad-hafterGrundleitungen.WirinformierenSieimmerkostenfrei,neutralundaufWunschauchvorOrt.

TechnischeKonzepteundAngebotezurRückstau-sicherungerstellendannSanitärfachbetriebenacheingehenderPrüfungallerbaulichenBedingungenundNutzungsansprüche.EinenHinweisauf„Zertifi-zierteFachbetriebeRückstauschutz“findenSieunterwww.shk-bremen.de.

hanseWasserbietetauchKanal-TV-InspektionendesprivatenEntwässerungssystemsan–mitdergleichenTechnologie,diebeidenInspektionendesöffentlichenKanalszumEinsatzkommt.

hanseWasserBremenGmbHKundenbetreuungBirkenfelsstraße528217Bremen

Öffnungszeiten:MontagbisDonnerstag8.00bis16.00UhrFreitag8.00bis15.00Uhr

Telefon0421 988-1111Fax0421 988-1911

[email protected]

Beratung vor OrtGut,dassesFachleutegibt

UnsereFachleuteinformierenSiekostenlosundneutral,wieGebäudeundGrundstückegegenRückstauundÜberflutungenbeiStarkregengeschütztwerdenundwasbeischadhaftenGrundleitungenhilft.

Beratung vor OrtRückstauschutzKanal-TV-InspektionÜberflutungsschutz

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Impressum

Herausgeber:hanseWasserBremenGmbH

KonzeptundRedaktion:KundenbetreuunghanseWasser

Gestaltung:dasDuell,Bremen

Fotos:JürgenHowaldt,TristanVankann,ArchivhanseWasserundHerstellerfotolia(reasti,strubel,hellman99,romantsubin,galzpaka,focusfinder,mirpic,Teodora-D)

Druck:BerlinDruck

Bremen,imDezember2016

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