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© by Ronja Wolf
Fluch oder Segen?
© by Ronja Wolf
Um ehrlich zu sein: Wer ist schon gerne Sin-
gle? Ich kenne äußerst wenige Menschen,
die wirklich Single sind, weil sie Single sein
wollen. Die meisten von uns sind nur Single,
weil bisher noch kein Prinz vorbeikam, der
uns gerne als seine Prinzessin gehabt hätte.
Oder, weil es doch nicht der richtige Prinz
war… Und unter dieser Voraussetzung ist
Single sein ziemlich deprimierend. Und unser
einziges Ziel ist: Diesen einen Mann so
schnell wie möglich zu finden. Wenn das nur
so einfach wäre…
Wir empfinden Single sein oft als Fluch. Da-
bei hat Gott gesagt, dass denen, die ihn lie-
ben, alle Dinge zum Besten dienen werden
(Römer 8,28). Eigentlich hat Gott diese Zeit
für uns als Segen gedacht.
Gott hat sich eine Liebesbeziehung immer
nur mit dem Ziel einer Ehe vorgestellt.
Timotheus sollte die jüngeren Frauen wie
Schwestern behandeln, „mit aller gebotenen
Zurückhaltung“. Und hier fängt unser Prob-
lem schon an: Solange wir nicht verheiratet
sind, behandeln wir uns wirklich nur wie
Bruder und Schwester?
Gott möchte, dass die Zeit, in der wir noch
nicht verheiratet sind, eine ganz besondere
Zeit für Ihn und uns wird:
Die unverheiratete Frau und die Jungfrau ist
für die Sache des Herrn besorgt, damit sie
heilig sei an Leib und Geist; die Verheiratete
aber ist für die Sache der Welt besorgt, wie
sie dem Mann gefallen möge. Dies aber sage
ich zu eurem eigenen Nutzen, nicht, um
euch eine Schlinge überzuwerfen, sondern
damit ihr ehrbar und beständig ohne Ablen-
kung beim Herrn bleibt
(1.Korinther 7,34-35 (Elb))
Gott macht hier keinen Unterschied zwischen
einem Single, einer Frau, die in einer Bezie-
hung ist und einer, die Verheiratet ist. Nein,
Gott will nicht, dass wir daten bis wir den Richtigen gefunden haben, sondern dass wir warten, bis wir den
Richtigen gefunden haben.
© by Ronja Wolf
es gibt nur zwei Möglichkeiten: verheiratet
zu sein oder Single. Der Unterschied, der
hier zwischen der Verheirateten und der un-
verheirateten Frau gemacht wird, ist, dass
sich die Unverheiratete völlig auf Gott kon-
zentrieren kann. Die verheiratete Frau ist
damit beschäftigt, wie sie außer Gott auch
ihrem Mann gefällt. In unserer Gesellschaft
ist es eigentlich umgekehrt: Frauen, die nicht
verheiratet sind, beschäftigen sich viel mehr
damit, wie sie auf Männer wirken und attrak-
tiver werden können, als Verheiratete, die in
festen Händen sind und sich darum nicht
mehr so sehr Sorgen machen.
Jesus sagte einmal: Mein Reich ist nicht von
dieser Welt (Johannes 18,36). Gott geht an-
dere Wege mit uns. Er wünscht sich, dass
wir die Zeit, in der wir noch nicht verheiratet
sind, dafür gebrauchen, unsere Beziehung zu
Ihm zu stärken. Unsere Aufmerksamkeit ge-
hört voll und ganz Gott, solange wir Single
sind. Gottes Plan ist es nicht, dass das The-
ma „Jungs“ bzw. „Männer“ unaufhörlich in
unseren Köpfen kreist und wir Beziehungen
anfangen, die nicht auf ein „in guten wie in
schlechten Zeiten, bis das der Tod und
scheidet“ ausgelegt sind.
Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei.
Gott hat die Ehe geschaffen und wünscht
sich, dass wir heiraten. Doch solange wir
noch nicht verheiratet sind, möchte Er, dass
unser Herz und unsere Aufmerksamkeit ganz
Ihm gehört.
Solange wir nicht ernsthaft erwägen, ob wir
uns vorstellen könnten, diesen oder jenen
© by Ronja Wolf
jungen Mann zu heiraten, sollen sie für uns
nicht mehr als Brüder sein. Das ist manch-
mal sehr schwer. Doch ‚Daten‘ war nicht
Gottes Erfindung. Und als ich das mit sech-
zehn Jahren erkannt habe, war mir klar,
dass ich in diesem Alter nicht heiraten werde
und so das Thema „Beziehung“ vorerst kein
Thema mehr für mich sein würde.
Viele von uns leiden so sehr unter dem Sin-
gle-Dasein, weil wir denken, dass wir in ei-
ner Beziehung viel glücklich wären. Eine
Weile lang – ja. Aber auf Dauer? Die Realität
sollte uns eines Besseren belehrt haben. Gott
sagt es uns ganz deutlich: Er will derjenige
sein, der uns glücklich macht. Er ist der ein-
zige, der dieses dunkle Loch in unserem Her-
zen wirklich füllen kann, der diesen Hunger
nach Liebe, Aufmerksamkeit und Angenom-
men-sein wirklich stillen kann.
Wir brauchen diese Jahre ohne Jungs und
Männer in unseren Köpfen. Wir brauchen
diese Zeit als Single, um uns völlig auf unse-
re Beziehung zu Gott konzentrieren zu kön-
nen. Denn unsere Beziehung zu Gott wird
einmal bestimmen, wie gut unsere Ehe sein
wird. Wir brauchen die Zeit ohne Beziehung,
damit wir lernen, alleine von Gott abhängig
zu sein, unser Glück nur von ihm zu erwar-
ten und mit Gott alleine glücklich zu sein.
Denn wenn wir ohne Mann nicht glücklich
sind, werden wir es auf Dauer mit einem
auch nicht sein.
Wenn du im Moment nicht vorhast, zu heira-
ten, dann fange keine Beziehung an, die
nicht die Ehe als Ziel hat. Solange du Single
bist, lass Gott die Liebe deines Lebens sein
und schenke ihm deine volle Aufmerksam-
keit. Das heißt nicht, keine Sehnsucht mehr
nach einer irdischen Liebesgeschichte zu ha-
ben. Doch in dieser Zeit müssen wir verste-
hen lernen, dass unser himmlischer Prinz das
ist, wonach sich unser Herz wirklich sehnt.*