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E. I~EIB: Sinn und Zweck des Internationalen Pflanzensd~ugabkommens 83 erreichbare Kaudruck ist bei dieser weiten Offnung des Mundes niedriger als bei geringerem Abstand der Zahn- spi!~en. Gegenstiinde mit einem Durchmesser his 13 mm kiinnen bei entsprechender Konsistenz nicht nur in reiner Drehbewegung des Unterkiefers durchbissen werden, son- dern auch bei gleichzeitigem Gleiten des Unterkiefers nach hinten oder vorn leicht so angenagt werden, dab Sp~ine aus dem Gegenstand ausgeschnitten werden. Le~teres ist noch bei relativ festem Material m/iglich. Mit wadlsendem Durchmesser der angenagten Gegenstlinde wird die An- saBmiJglichkeit der scharfen NagezahnspiBen immer Abb. 5. Schema elnes Rattenschlldels,etwa maximale Offnnng des Mundes. Die Kreise entspred~enDurdlraessern yon 13, 18 und 22 ram - - etwa nat. GriStle. schlechter. Die diinnen elektrischen Leitungen der Regi- striereinrichtung wurden an einigen Stellen, we sic den Tieren anscheinend l~istig waren, wiederholt ganz durch- bissen, w~ihrend unbelastete Protodurkabel yon 12,5 mm Durchmesser in Engp~issen nur angekraBt, aber nicht merk- lich beschiidigt wurden. Bei 22 mm Dnrchmesser diirfte die obere Grenze der Benagbarkeit fiir glatte, runde Gegenstiinde erreicht sein. Wenn diese nicht ausgesprochen weich sind, miissen die Nageziihne bei einem solchen Durdimesser abgleiten. An sehr rauhen, etwa quer zur Nagerichtung gerieften Oberfliichen diirfte der obere Grenz- durchmesser grlJfler sein. Form, Oberfl~che und H~irte be- grenzen zusammen in gegenseitiger Abhilngigkeit die Mi~g- lichkeit der Besch/idigung yon Kabeln und anderen Gegen- stiinden dutch Ratten. Zusammenfassend liiflt sich feststellen: 1. Kabel mit Protodur-Isolierung und Kabelmuffen aus Protolin locken Ratten nicht an. 2. Die gleichen Gegenst~inde werden benagt, wenn sic lebenswichtige Engp,isse, etwa den Weg zum Fntter, versperren. 3. Die Mi~glid~keit der Besdl/idignng ist abh:,ingig vonder Form, der Oberfl/ichenl~eschaffenheit und der H/irte der betreffenden Gegenstiinde, da hiervon der Nageansa B der Rattenz~hne abhiingt. 4. Unbelastete Protodurkabel yon mehr als 1 cm Durch- messer und Protolinmuffen, sofern nut die glair ge- wi~lbte Fl/iche zugiinglich ist, ki~nneu von Ratten im allgemeinen nicht zerst~rt werden. 5. Belastete Protodnrkabel his zu einem Durchmesser yon etwa 22 mm und Protolinmuffen, soweit die kantigen Teile (GieBtrichter) erreichbar sind, ki~nnen yon Rat- ten zernagt werden. Dies ist jedoch nur an lebens- wid~tigen Engplissen zu erwarten. Literaturverzeichnis E. B.: Feuergefahr durch Rattenfrafl. Auz. f. Sdaildlingakde., XXVI, 160, 1953. E. B.: Londoner Flughafenbeleudltung durch Nagetiere gest~;rt. Anz. f. Sdliidlingskde., XXiII, 128, 1950. Be.: gin nidlt alh~glid~er Bleimantelschaden. Felten & Guilleaume- Rundsd~., 1955, 389/390. Gruch, W.: Die Ried~fMfigkelt bei Wanderrattea. Zool. Jb. (Physiol.), im Druck. H e r o l d , W.: ~ber die Hiirte der Nagezlihne der Wanderratte nnd einiger anderer Nager. Anz. f. Sd~idlingskde., XXIII, 145--148, 1950. Mfiller, F.: Anlockversud~e mit freilebenden Ranch. Anz. f. $d~dlingskde.. XXIV, 184--188, 1951. Mfiller, F.: Weitere Versudle mit ZusiiBen zu Ranenk~dern. Anz. f. Sdfiidlingskde.,XXVI, 140--141, 1953, Neuhaua, W.: Beobadltungen fiber das Verhahen yon Ratten gegenfiber Umwehfaktoren. Nadlrbl. Biol. Ztrlanst., 1, 1t. 2, 1949. N e u h a u s , W.: Ober das Ri~dlvcrm;3gezt der Ratten. Sdfiidlings- bekiimpfung, 42, H. 5/6, 1950. N e u h a u s , W.: Versud~emit a.Naphthyhhioharnstoff als Rattengift. Z. Hygien. Zool., 1950, 97--110. N e u h a n s , W.: Zur Frage der Dnftanlockung der Rattea. Anz. f. Schlidlingskde., XXV, 87~9, 1952. Sinn und Zweck des Internationalen Ptlanzenschutzabkommens Von RR Dr. EDMUND LEIB, BML, Bonn Das Internationale PtlanzenschuBabkommen yore 6. De- zember 1951, das yon der Bundesrepnblik Deutschland am 30. April 1952 in Rom unterzeichnet worden war, hat nun- mehr die grundgeseBlidl erforderliche Zustimmung der geseBgebenden KiJrpersdlaften erhalten. Zustimmungs- geset 3 vom 6. November 1956 und Abkommen sind im Bun- desgeseBblatt, Teil II, S. 947ff., veri~ffentlicht. Der Tag, an dem das Abkommen demniichst mit Hinterlegung der deutschen Ratifikationsurkunde beim Generaldirektor der FAO fiir die Bundesrepublik in Kraft tritt, wird nodl im BundesgeseBblatt bekanntgegeben. Big zum 1. Mai 1952 batten 36 Staaten das Abkommen unterzeichnet, und bis Ende Oktober des Jahres 1956 war es filr 35 Staaten in Kraft getreten. Bei leBteren handelt es sich um .X.gypten, Argentinien, Australien, Belgien, Ceylon, Chile, Diinemark, Domlnikanische Republik, Ecuador, Griedlenland, Grol~britannien und Nordirland, G,atemala, Indien, Irak, Irland, Italien, Japan, Jugo- slawien, Kambodsdla, Kanada, Korea, Laos, Luxemburg, Neuseeland, Nicaragua, Niederlande, Norwegen, Oster- reich, Pakistan, Philippinen, Portugal, Salvador, Sdawe- den, Sowjetunion und Spanien. Hieraus ist bereits die Be- deutung der Konvention ersichtlich, die ,,ein gemeinsames und wirkungsvolles Vorgehcn im Kampf gegen die Ein- sdlleppung und Verbreitung von Krankheiten und Schiid- lingen bei Pflanzen und pflanzlichen Erzeugnissen zu erreid~en und die Einfiihrung bierauf gerichteter Mag- nahmen zu fi~rdern" (Artikel I) zum Ziele hat. Zur Yerwirklichung dieses Zieles sieht das Internatio- nale Pflanzenschutjabkommen im wesentlichen vor: -- die Erridltung eines leistungsflihigen Pflanzenschu!~- dienstes in allen Vertragsstaaten (Artikel IV), -- die Verwendung eines einheitlichen Pflanzengesund- heitszeugnisses durch die Vertragsstaaten fiir den grenziibersdlreitenden Warenverkehr (Artikel V), -- die Vereinheitlichung der pflanzensanit~iren Bestim- mungen und Beschrlinkungen ffir den internationalen Verkehr mit Pflanzen und pflanzlichen Erzeugnissen (Artikel VI), -- die Einrichtung eines Welt-Informatlonsdienstes fiir den gegenseitigen Austausch yon Nachrid~ten tiber Vorkommen, Auftreten, Verbreitung yon gefiihr- lichen Pflanzenkrankheiten und -schlidlingen sowie fiber Mittel und Methoden zu deren wirksamer Be- bekiimpfung (Artikel VII),

Sinn und Zweek des Internationalen Pflanzenschutzabkommens

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Page 1: Sinn und Zweek des Internationalen Pflanzenschutzabkommens

E. I~EIB: Sinn und Zweck des Internationalen Pflanzensd~ugabkommens 8 3

erreichbare Kaudruck ist bei dieser weiten Offnung des Mundes niedriger als bei geringerem Abstand der Zahn- spi!~en. Gegenstiinde mit einem Durchmesser his 13 mm kiinnen bei entsprechender Konsistenz nicht nur in reiner Drehbewegung des Unterkiefers durchbissen werden, son- dern auch bei gleichzeitigem Gleiten des Unterkiefers nach hinten oder vorn leicht so angenagt werden, dab Sp~ine aus dem Gegenstand ausgeschnitten werden. Le~teres ist noch bei relativ festem Material m/iglich. Mit wadlsendem Durchmesser der angenagten Gegenstlinde wird die An- saBmiJglichkeit der scharfen NagezahnspiBen immer

Abb. 5. Schema elnes Rattenschlldels, etwa maximale Offnnng des Mundes. Die Kreise entspred~en Durdlraessern yon 13, 18

und 22 ram -- etwa nat. GriStle.

schlechter. Die diinnen elektrischen Leitungen der Regi- striereinrichtung wurden an einigen Stellen, we sic den Tieren anscheinend l~istig waren, wiederholt ganz durch- bissen, w~ihrend unbelastete Protodurkabel yon 12,5 mm Durchmesser in Engp~issen nur angekraBt, aber nicht merk- lich beschiidigt wurden. Bei 22 mm Dnrchmesser diirfte die obere Grenze der Benagbarkeit fiir glatte, runde Gegenstiinde erreicht sein. Wenn diese nicht ausgesprochen weich sind, miissen die Nageziihne bei einem solchen Durdimesser abgleiten. An sehr rauhen, etwa quer zur Nagerichtung gerieften Oberfliichen diirfte der obere Grenz-

durchmesser grlJfler sein. Form, Oberfl~che und H~irte be- grenzen zusammen in gegenseitiger Abhilngigkeit die Mi~g- lichkeit der Besch/idigung yon Kabeln und anderen Gegen- stiinden dutch Ratten.

Zusammenfassend liiflt sich feststellen:

1. Kabel mit Protodur-Isolierung und Kabelmuffen aus Protolin locken Ratten nicht an.

2. Die gleichen Gegenst~inde werden benagt, wenn sic lebenswichtige Engp,isse, etwa den Weg zum Fntter, versperren.

3. Die Mi~glid~keit der Besdl/idignng ist abh:,ingig v o n d e r Form, der Oberfl/ichenl~eschaffenheit und der H/irte der betreffenden Gegenstiinde, da hiervon der Nageansa B der Rattenz~hne abhiingt.

4. Unbelastete Protodurkabel yon mehr als 1 cm Durch- messer und Protolinmuffen, sofern nut die glair ge- wi~lbte Fl/iche zugiinglich ist, ki~nneu von Ratten im allgemeinen nicht zerst~rt werden.

5. Belastete Protodnrkabel his zu einem Durchmesser yon etwa 22 mm und Protolinmuffen, soweit die kantigen Teile (GieBtrichter) erreichbar sind, ki~nnen yon Rat- ten zernagt werden. Dies ist jedoch nur an lebens- wid~tigen Engplissen zu erwarten.

Literaturverzeichnis

E . B . : Feuergefahr durch Rattenfrafl. Auz. f. Sdaildlingakde., XXVI, 160, 1953.

E . B . : Londoner Flughafenbeleudltung durch Nagetiere gest~;rt. Anz. f. Sdliidlingskde., XXiII, 128, 1950.

Be.: gin nidlt alh~glid~er Bleimantelschaden. Felten & Guilleaume- Rundsd~., 1955, 389/390.

Gruch, W.: Die Ried~fMfigkelt bei Wanderrattea. Zool. Jb. (Physiol.), im Druck.

Hero ld , W.: ~ber die Hiirte der Nagezlihne der Wanderratte nnd einiger anderer Nager. Anz. f. Sd~idlingskde., XXIII, 145--148, 1950.

Mfil ler , F.: Anlockversud~e mit freilebenden Ranch. Anz. f. $d~dlingskde.. XXIV, 184--188, 1951.

Mfil ler , F.: Weitere Versudle mit ZusiiBen zu Ranenk~dern. Anz. f. Sdfiidlingskde., XXVI, 140--141, 1953,

Neuhaua, W.: Beobadltungen fiber das Verhahen yon Ratten gegenfiber Umwehfaktoren. Nadlrbl. Biol. Ztrlanst., 1, 1t. 2, 1949.

Neuhaus , W.: Ober das Ri~dlvcrm;3gezt der Ratten. Sdfiidlings- bekiimpfung, 42, H. 5/6, 1950.

Neuhaus , W.: Versud~e mit a.Naphthyhhioharnstoff als Rattengift. Z. Hygien. Zool., 1950, 97--110.

Neuhans , W.: Zur Frage der Dnftanlockung der Rattea. Anz. f. Schlidlingskde., XXV, 87~9, 1952.

S i n n u n d Z w e c k d e s I n t e r n a t i o n a l e n P t l a n z e n s c h u t z a b k o m m e n s Von RR Dr. EDMUND LEIB, BML, Bonn

Das Internationale PtlanzenschuBabkommen yore 6. De- zember 1951, das yon der Bundesrepnblik Deutschland am 30. April 1952 in Rom unterzeichnet worden war, hat nun- mehr die grundgeseBlidl erforderliche Zustimmung der geseBgebenden KiJrpersdlaften erhalten. Zustimmungs- geset 3 vom 6. November 1956 und Abkommen sind im Bun- desgeseBblatt, Teil II, S. 947ff., veri~ffentlicht. Der Tag, an dem das Abkommen demniichst mit Hinterlegung der deutschen Ratifikationsurkunde beim Generaldirektor der FAO fiir die Bundesrepublik in Kraft tritt , wird nodl im BundesgeseBblatt bekanntgegeben.

Big zum 1. Mai 1952 batten 36 Staaten das Abkommen unterzeichnet, und bis Ende Oktober des Jahres 1956 war es filr 35 Staaten in Kraf t getreten. Bei leBteren handelt es sich um .X.gypten, Argentinien, Australien, Belgien, Ceylon, Chile, Diinemark, Domlnikanische Republik, Ecuador, Griedlenland, Grol~britannien und Nordirland, G,atemala, Indien, Irak, Irland, Italien, Japan, Jugo- slawien, Kambodsdla, Kanada, Korea, Laos, Luxemburg, Neuseeland, Nicaragua, Niederlande, Norwegen, Oster- reich, Pakistan, Philippinen, Portugal, Salvador, Sdawe- den, Sowjetunion und Spanien. Hieraus ist bereits die Be- deutung der Konvention ersichtlich, die ,,ein gemeinsames

und wirkungsvolles Vorgehcn im Kampf gegen die Ein- sdlleppung und Verbreitung von Krankheiten und Schiid- lingen bei Pflanzen und pflanzlichen Erzeugnissen zu erreid~en und die Einfiihrung bierauf gerichteter Mag- nahmen zu fi~rdern" (Artikel I) zum Ziele hat.

Zur Yerwirklichung dieses Zieles sieht das Internatio- nale Pflanzenschutjabkommen im wesentlichen vor:

- - die Erridltung eines leistungsflihigen Pflanzenschu!~- dienstes in allen Vertragsstaaten (Artikel IV),

- - die Verwendung eines einheitlichen Pflanzengesund- heitszeugnisses durch die Vertragsstaaten fiir den grenziibersdlreitenden Warenverkehr (Artikel V),

- - die Vereinheitlichung der pflanzensanit~iren Bestim- mungen und Beschrlinkungen ffir den internationalen Verkehr mit Pflanzen und pflanzlichen Erzeugnissen (Artikel VI),

- - die Einrichtung eines Welt-Informatlonsdienstes fiir den gegenseitigen Austausch yon Nachrid~ten tiber Vorkommen, Auftreten, Verbreitung yon gefiihr- lichen Pflanzenkrankheiten und -schlidlingen sowie fiber Mittel und Methoden zu deren wirksamer Be- bekiimpfung (Artikel VII),

Page 2: Sinn und Zweek des Internationalen Pflanzenschutzabkommens

84 H. BREMER: Zur Behandlung van Bohnensaatgut mit komhinier ten Beizmitteln

- - die Erriehtung regionaler Organisationen fiir Pflan- zenschut 3 in geeigneten Gebieten (Artikel VIII) und

- - die Regelung van Streitfiillen, die sidl ans pflanzen- sanitiiren Einfuhrverboten oder -besdlr~inkungen ergeben (Artikel IX).

Die Durchffihrung wirksamer Pflanzenschut 3- und Be- kiimpfungsmal~nahmen in den Vertragsstaaten und wirk- samer pflanzensanitlirer MaBnahmen (Pflanzenhesdlau) an deren Grenzen stehen im Vordergrund des Abkommens.

Das Internat ionale Pflanzenschut3ahkommen tr i t t an die Stelle dEs Internat ionalen Reblausabkommens yam 3. No- vemher 1881, dcs Berner Zusat3ahkommens yam 15. April 1889 zum Abkommen vain 3. November 1881 und des Internat ionalen Pflanzenschutsabkommens van Ram vom 16. April 1929 (Artikel X). Dem let3tgenannten Abkommen war das Deutsdm Reidt aus fadllichen Grfinden fern- gebliehen.

Fiir die BundesrepuMik erg/inzt das Abkommen in zweckmiil3iger Weise die bereits geschaffenen innerstaat- lichen Pflanzensd~ugbestimmungen, die auf dem Geset3 zum Sdlut3e der Kulturpflanzen in der Fassung yam 26. August 1949 (WiGBI. S. 308) beruhen. Auf Grund die- ses Geset3es ist in der Bundesrepuhlik der van dem Ab- kommen angestrebte innerstaat l idle Pflanzensdmt3dienst bereits geschaffen.

Die Erfiillung des Abkommens wird ffir diejenigen Ver- tragsstaaten keine nennenswerten zusiit31ichen Belastungen mit sieh bringen, in denen bereits - - wie im Falle der Bundesrepublik - - die redltlichen und organisatorischen Vorausset3ungen im Sinne des Ahkommens gegeben sind, inshesondere ein leistungsfiihiger Pflanzensdmt3dienst be- steht, u n d die in dem Abkommen vorgesehene inter- nationale Zusammenarbei t auf dem Gebiet des Pflanzen- sdlut3es gewiihrleistet ist. Des weiteren sind van der Bun- desrepuhlik schon Mal~nahmen getroffen, die die An- passung an ein einheitlidles .Pflanzengesundheitszeugnis und an einheitliche pflanzensanitlire Bestimmungcn beim grenziibersd~reitenden Warenverkehr ermiiglidlen.

Ihrer Verpflichtung zur internat ionalen Zusammen- arbeit hat die Bundesrepubl ik insbesondere auf europiii- sdler Ebene im Rahmen der Europ/iisdlen Pflanzensdm B- organisation (EPPO) seit llingerem Rechnung getragen. Bei der EPPO handelt es sidl um eine sogenannte regio- nale Pflanzenschut3organisation im Sinne des Artikels VIII des Internat ionalen Pflanzensehut3abkommens. Die Be-

deutung der EPPO, der die Bundesrepublik seit dem 26. Juni 1954 angehiirt, und das Err idl tnngs-Abkommen sind im Bulletin der Bnndesregierung Nr. 10 vain 14. Januar 1956, Seite 83, er/ ir tert warden. In diesem Zusammenhang bedarf es keiner n/iheren Darlegung, dab die fadalidm Zusammenarbei t der Mitgliedstaaten der EPPO in regionalem Rahmen den Verpfliehtuogcn gerecht wird, die sidl aus dcm Internat ionalen Pflanzensdlut3- abkommen der FAO als Dadtorganisation ergeben.

DaB nnd in weldler Weise die Arheit der EPPO der Land- und Forstwir tsdlaf t ihrer Mitgliedsstaaten dient und aus welehen Griinden auf die europliische Znsammen- arbeit auf dem Gehiet des PflanzensdmBes heute nidl t mehr verziehtet werden kann, ist im Bulletin, a .a .O. , ebenfalls erl,iutert warden. Hierauf darf zur Vermeidung van Wiederhohmgen verwiesen werdcn, l~ber den Rahmen der EPPO hinaus will das Internationale Pflanzensdmt 3- abkommen durdl allgemeine internat ionale Zusammen- arbei t den Erfolg der PflanzensdiutsmaBnahmen in groBen i iberkontinentalen R';iumen gew~ihrleisten.

Prakt isdl wird sidl das Ahkommen ffir die Bundes- republik vor allem in einer Verminderung van Ein- sdlleppungs- und Ausbrei tungsgefahren und in einem ge- steigerten Erfolg der phytasaniti iren Inlandsmalh~ahmen, insgesamt in einem erh~ihten Sehu B der einheimisdten land- und forstwirtsdlaft l idlen Erzeugung answirken. Darilber hinaus darf der Nu!ten des internat ionalen In- formationsaustausdaes auf den Gehieten der phytosanitii- ren und phytopathologisdlen Wissensdlaft nnd Technik nieht iibersehen werden. Vorausset3ung fiir solehe Erfolge ist allerdings, dab der inliindisdle Pllanzensdutt3dienst die ihm gestellten Aufga,ben wie bisher in anerkennenswerter , tatkrlift iger Weise erfiillt. Er wird dabei, soweit inter- nationale Mallnahmen aueh das Gehiet der Bundesrepnbllk betreffen, van der FAO und, woes sidl um Mallnahmen in geflihrdeten Grenzgebieten der Bundesrepublik nnd ande- rer enropiiisdler Staaten handeln solhe, van der EPPO teehnisdl und finanziell nnterstiiBt werden.

Die Mitgliedsehaft der Bundesrepublik in dem Inter- nationalen Pflanzensdmtsahkommen ist flir sic nidat mit znslit31iehen finanziellen Aufwendungen verhunden. So- weit die internat ionale Durdafiihrung des Abkommens in Betradl t kommt, erfolgt die Finanzierung dureh die FAO. Fiir die innerstaat l idle Durchfiihrnng des Abkommens sind im Rahmen des GeseBes zum Sdmt3e der Kuhurpflanzen die erforderlidaen Mittel berei tgestelh.

A,us der Biologischen Bundesanstalt /fir Land. und Forstwirtsdtaft, lnstitnt /iir Gemiisebau und Unkrautforschung, NeuB-Lauvenbt~rg

Zur Behandlung yon Bohnensaatgut mit kombinierten Beizmitteln V a n H . BREMER

In Nr. 11 des Jahrgangs 1956 dieser Zeitsdlrift hat P. BLASZYK iiber das Ergebnis eines Feldversuchs zur Be- klimpfung der Bohnenfliegen berichtet. Ein lindanhalti- ges Kombi-Beizmittel und Emulsionen van Aldrin und dlloriertem Inden haben dabei am besten abgeschnitten. Da Giel~en van Emulsionen nur im Kleinbetr ieb leieht mi~glid~ sei, wird fiir griilJere Fl/idlen die Saatgutbehand- lung in den Vordergrund gestellt. Der Verfasser er- iirtert dabei, ob die van ihm verwendete Quecksilber- Lindan-Kombination nicht besser durdl eine solche an- derer Fungi- und Insektizide erseBt werden sollte. Ver- suche in dieser Ridltung sind van uns 1956 angestellt war- den. Obwohl dabei mangels Bohnenfliegenbefalls fiber die insektizide Wirkung der Mittel nidlts ausgesagt wer- den kann, sdleint es doch erwiinscht, die Ausfiihrungen

van BLASZYI¢ zu dem aktuellen Thema der Bohnen-Saat- gutbehandlung durdl Mitteilung der Ergebnisse zu er- g/inzen.

In 3 Feldversudten, die am 6. 6., 3. 7. und 9. 8. angelegt wurden, kamen verschiedene Kombinat ionen van Fungi- ziden und Insektiziden zur Anwendnng. Es waren die

fungiziden und insektiziden Wirkstofre:

Captan Aldrin COBH Dieldrin organisdl gebundenes Quecksilber Heptaddor Thiuram Lindan

Thiodan

Die Wirkstoffe wurden tells van uns kombiniert , teils ill kombinierten Fert igpri iparaten des Handels an das