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Liebe Mitglieder Letztes Jahres schrieb unser Past-Presi- dent Michael Breu in der BaZ einen Arti- kel unter dem Titel «Die unbequeme Wahr- heit». Thema: Das Buch «The Delinquent Teenager» der kanadischen «Enthüllungs- journalistin» Donna Laframboise. Laf- ramboise greift darin den Weltklimarat IPCC frontal an. Michel Breu folgt in sei- nem Artikel in weiten Zügen der Argumen- tation Laframboises. Und das wiederum ruft einen andern Past-President unseres Klubs auf den Plan: Beat Gerber. Er schiesst auf sciencesofa.info und im Kli- mablog der ETH scharf gegen Michael Breu. Unsere aktuelle Präsidentin, Irène Dietschi, hat die beiden zum Streitge- spräch geladen. Bioinformatik: Diese Disziplin gibt es nicht nur, es gibt in der Schweiz sogar ein eigenes Institut dafür, das Swiss Institute of Bioinformatics (SIB). Deren Kommu- nikationsverantwortliche (und Klubmit- glied) Irène Perovsek schreibt von ihrer lieben Müh’ das abstrakte Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Von vielen in der Schweiz vielleicht ganz unbemerkt hat Ende 2011 die deut- sche «Initiative Wissenschaftsjournalis- mus» ihre Türen geschlossen. Sie war nicht nur Organisatorin der jährlichen WissensWerte in Bremen, sondern hat auch ein sehr erfolgreiches Mentoring- programm auf die Beine gestellt, auf das unsere FAZ-Kollegin Christina Hucklen- broich Rückschau hält. Ob es mit der Ini- tiative oder wenigstens mit dem Mento- ringprogramm doch noch weitergeht, ist zur Zeit in Verhandlung. In den letzten Wochen war wieder ver- mehrt Kritisches zu lesen zu Gentests für jedermann. Die Gentests sind Teil der Be- wegung «Personalisierte Medizin». Der Klub hat dazu im November 2011 sein Bulletin 1 | 12 FEBRUAR 2012 www.science-journalism.ch Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus Association suisse du journalisme scientifique Swiss Association of Science Journalism EDITORIAL Gesundheitsseminar gehalten. Mitorgani- sator und Vorstandsmitglied Chrisophe Ungar hat einen launigen Rückblick ge- schrieben. Wenige Tage nach dem Gesund- heitsseminar hatte der Klub dann Gele- genheit, die swissnex Direktorinnen und Direktoren zu treffen, an einem Rundgang durch das IBM-Nano-Lab in Rüschlikon. Diana Hornung hat ein paar Impressio- nen heimgebracht. Und schliesslich möchten wir gerne die zwei grossen Events dieses Frühlings vor- stellen, einerseits die Tessin-Reise, die an einer GV vor Jahren angeregt worden war. Christian Bernhart hat ein tolles Pro- gramm zusammengestellt – Details dazu auf Seite 14. Andererseits steht auch schon bald wieder das SNF-Seminar an – übri- gens bereits das zehnte. Zum Jubiläum ha- ben wir nochmals das Thema des ersten Seminars gewählt: Statistik. Denn auch wenn es Knochenarbeit ist: Ein For- schungsergebnis wirklich kritisch hinter- fragen kann nur, wer die Statistik dahin- ter verstanden hat. Das Programm steht noch nicht vollständig fest, ein paar Ap- petizer servieren wir euch dennoch bereits jetzt. Pascal Biber Cher membres Un débat entre deux anciens présidents de notre association; la difficulté de communiquer au grand public les enjeux de la bioinformatique; les résultats d’un programme de mentoring; le futur de la médecine personnalisée; une visite dans les laboratoires de recherches en nanos- ciences d’IBM à Ruschlikon et le programme de notre excursion au Tessin: tels sont les thèmes de ce bulletin. Avec en prime un avant-goût du contenu du Séminaire FNS du 11 mai 2012 sur les statistiques: même si c’est parfois un travail de fourmi, l’on ne peut dire que des résultats de recherches sont significatifs que lorsque l’on a compris les statistiques qui se cachent derrière. Le séminaire sera donné en français, allemand et anglais. Pascal Biber (Foto: zVg) Editorial................................................. 1 Gerber vs. Breu ...................................... 2 Bioinformatik.......... ............................... 4 Mentoringprogramm.............. ................. 6 Gesundheitsseminar 2011 ..................... 10 Besuch im IBM-Nano-Lab ...................... 13 Tessin-Reise ......................................... 14 SNF Seminar 2012 ................................ 16 Neue Mitglieder / En bref ...................... 17 INHALT / SOMMAIRE

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E X C U R S I O N

Liebe Mitglieder

Letztes Jahres schrieb unser Past-Presi-dent Michael Breu in der BaZ einen Arti-kel unter dem Titel «Die unbequeme Wahr-heit». Thema: Das Buch «The Delinquent Teenager» der kanadischen «Enthüllungs-journalistin» Donna Laframboise. Laf-ramboise greift darin den Weltklimarat IPCC frontal an. Michel Breu folgt in sei-nem Artikel in weiten Zügen der Argumen-tation Laframboises. Und das wiederum ruft einen andern Past-President unseres Klubs auf den Plan: Beat Gerber. Er schiesst auf sciencesofa.info und im Kli-mablog der ETH scharf gegen Michael Breu. Unsere aktuelle Präsidentin, Irène Dietschi, hat die beiden zum Streitge-spräch geladen. Bioinformatik: Diese Disziplin gibt es nicht nur, es gibt in der Schweiz sogar ein eigenes Institut dafür, das Swiss Institute of Bioinformatics (SIB). Deren Kommu-nikationsverantwortliche (und Klub mit- glied) Irène Perovsek schreibt von ihrer lieben Müh’ das abstrakte Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Von vielen in der Schweiz vielleicht ganz unbemerkt hat Ende 2011 die deut-sche «Initiative Wissenschaftsjournalis-mus» ihre Türen geschlossen. Sie war nicht nur Organisatorin der jährlichen WissensWerte in Bremen, sondern hat auch ein sehr erfolgreiches Mentoring-programm auf die Beine gestellt, auf das unsere FAZ-Kollegin Christina Hucklen-broich Rückschau hält. Ob es mit der Ini-tiative oder wenigstens mit dem Mento-ringprogramm doch noch weitergeht, ist zur Zeit in Verhandlung. In den letzten Wochen war wieder ver-mehrt Kritisches zu lesen zu Gentests für jedermann. Die Gentests sind Teil der Be-wegung «Personalisierte Medizin». Der Klub hat dazu im November 2011 sein

Bulletin1 | 12 FEBRUAR 2012

www.science-journal ism.ch

Schweizer Klub für WissenschaftsjournalismusAssociation suisse du journalisme scientifiqueSwiss Association of Science Journalism

E D I T O R I A L

Gesundheitsseminar gehalten. Mitorgani-sator und Vorstandsmitglied Chrisophe Ungar hat einen launigen Rückblick ge-schrieben. Wenige Tage nach dem Gesund-heitsseminar hatte der Klub dann Gele-genheit, die swissnex Direktorinnen und Direktoren zu treffen, an einem Rundgang durch das IBM-Nano-Lab in Rüschlikon. Diana Hornung hat ein paar Impressio-nen heimgebracht. Und schliesslich möchten wir gerne die zwei grossen Events dieses Frühlings vor-stellen, einerseits die Tessin-Reise, die an einer GV vor Jahren angeregt worden war. Christian Bernhart hat ein tolles Pro-gramm zusammengestellt – Details dazu auf Seite 14. Andererseits steht auch schon bald wieder das SNF-Seminar an – übri-gens bereits das zehnte. Zum Jubiläum ha-ben wir nochmals das Thema des ersten Seminars gewählt: Statistik. Denn auch wenn es Knochenarbeit ist: Ein For-schungsergebnis wirklich kritisch hinter-fragen kann nur, wer die Statistik dahin-ter verstanden hat. Das Programm steht noch nicht vollständig fest, ein paar Ap-petizer servieren wir euch dennoch bereits jetzt.

Pascal Biber

Cher membres

Un débat entre deux anciens présidents de notre association; la difficulté de communiquer au grand public les enjeux de la bioinformatique; les résultats d’un programme de mentoring; le futur de la médecine personnalisée; une visite dans les laboratoires de recherches en nanos-ciences d’IBM à Ruschlikon et le programme de notre excursion au Tessin: tels sont les thèmes de ce bulletin. Avec en prime un avant-goût du contenu du Séminaire FNS du 11 mai 2012 sur les statistiques: même si c’est parfois un travail de fourmi, l’on ne peut dire que des résultats de recherches sont significatifs que lorsque l’on a compris les statistiques qui se cachent derrière. Le séminaire sera donné en français, allemand et anglais.

Pascal Biber (Foto: zVg)

Editorial .................................................1

Gerber vs. Breu ......................................2

Bioinformatik.......... ...............................4

Mentoringprogramm.............. .................6

Gesundheitsseminar 2011 .....................10

Besuch im IBM-Nano-Lab ......................13

Tessin-Reise .........................................14

SNF Seminar 2012 ................................16

Neue Mitglieder / En bref ......................17

I N H A L T / S O M M A I R E

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S T R E I T G E S P R Ä C H

Beat Gerber, was hat dich an Michaels Berichterstattung in der Basler Zeitung gestört?Gerber: Mich störte vor allem, dass die Proportionen nicht gewahrt wurden. Der Weltklimarat, in dem der grösste wissen-schaftliche Konsens zum Klimawandel be-steht, wird prominent auf Seite 3, der The-menseite der BaZ, als Deppenorganisa-tion dargestellt. Aus dem Buch von Donna Laframboise «The Delinquent Teenager» werden punktuell Vorwürfe herausgepickt und Unterstellungen gemacht. Störend ist, dass die angegriffenen Personen über-haupt nicht zu Wort kommen. Der Präsi-dent des Weltklimarats wird zwar zitiert, aber nur mit einer allgemeinen Aussage. Der Leser kann solche «Enthüllungen» überhaupt nicht einordnen.

Michael, hast du den Bogen überspannt?Breu: Überhaupt nicht. Der Weltklimarat wird immer als «Klub der Besten» darge-stellt. Wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass diese Superlative nicht der Re-alität entsprechen: Als Hauptautoren wer-den Leute beschäftigt, die knapp einen Masterabschluss haben, die mit Umwelt-organisationen verbandelt sind oder sich als Finanzexperten ausgeben, wenn sie ge-rade mal drei Monate bei einer Versiche-rung gearbeitet haben. Das ist problema-tisch, und darum geht es mir. Das sind ja auch nicht einfach Ausreisser: Wenn von 18 531 Quellen über 5000 nicht in peer-re-viewed Journals erschienen sind, sondern in sogenannter grauer Literatur, dann ist das viel.Gerber: Ich bin da gar nicht einverstan-den. Klar besteht der Weltklimarat nicht

aus Heiligen, unter den mehreren 1000 Wissenschaftlern gibt es immer einzelne «Sünder». Trotzdem vereint dieses Gre-mium die besten Klimaforscher, die dort ihre Resultate einbringen und präsentie-ren. Daran gibt es nichts zu rütteln. Zu ih-nen zählen Thomas Stocker (Universität Bern), der zum Leitungsgremium gehört, oder Reto Knutti und Andreas Fischlin von der ETH Zürich. Das sind Top-Wis-senschaftler. Donna Laframboise hat das nicht erkannt. Die Fotografin und Kolum-nistin hat offenkundig keinen Schimmer, wie Naturwissenschaft funktioniert.

Soll man nicht über ein kritisches Buch berichten dürfen?Gerber: Durchaus. Aber von Wissen-schaftsjournalisten erwarte ich, dass sie die Dinge einordnen. Beim Leistungsaus-weis von Frau Laframboise bezweifle ich, dass sie das kann. Deshalb habe ich den Blog auf Sciencesofa geschrieben. Darauf habe ich über ein Dutzend zustimmende E-Mails und Anrufe bekommen, auch von Wissenschaftsjournalisten. Leider wollte sich niemand öffentlich dazu äussern.

Michael, wie bist du auf dieses Buch auf-merksam geworden?Breu: Es war ein Zufall, ich habe Donna Laframboise getroffen, als sie in Europa war. Ihr Buch kam damals gerade auf den Markt. Den Inhalt fand ich brisant genug, um darüber zu berichten.

Bist du ein Klimawandel-Leugner, wie Beat dir unterstellt?Breu: Nein, überhaupt nicht. Ich merke einfach, sobald man den sogenannten

«Totengräber der redlichen Wissenschaft»?

Ende letzten Jahres kochte Beat Gerber (ehemals Tages-Anzeiger, heute ETH Zürich) beim Zeitunglesen die Galle über. Grund waren die zustimmenden Be-richte von Michael Breu (BaZ) und Alex Reichmuth (Weltwoche) zum Buch ei-ner kanadischen Journalistin, welches die Fachkompetenz des Weltklimarats hin-terfragt. In einem Blogeintrag auf sciencesofa.info und auf der Webseite der ETH Zürich attackierte Gerber die Kollegen als «Totengräber der redlichen Wissen-schaft». Der Weltklimarat vereine durchaus «die besten Wissenschaftler», sagt Beat Gerber. «Fragwürdige Superlative» seien das, entgegnet Wissenschaftsjour-nalist Michael Breu. Ein Streitgespräch zwischen zwei Vollblut-Schreibern, die beide den SKWJ präsidiert haben.

Moderation: Irène Dietschi

«Fossoyeurs de la science honnête»?

A la fin de l’année passée, Beat Gerber (ancien du Tages-Anzeiger et actuel employé de l’EPFZ) a manqué de s’étrangler en lisant les articles de Michael Breu (Basler Zeitung) et Alex Reich-muth (Weltwoche) approuvant un livre publié par une journaliste canadienne qui interroge les compétences professionnelles du GIEC. Dans des post sur le blog sciencesofa.info et le site in-ternet de l’EPFZ, Gerber traita ses collègues de «fossoyeurs de la science honnête». Le GIEC réunit sans aucun doute les «meilleurs scienti-fiques» estime Beat Gerber. «Ce sont des super-latifs discutables» réplique le journaliste scien-tifique Michael Breu. Un débat entre ces jour-nalistes qui ont tous deux présidé l’association suisse du journalisme scientifique (ASJS).

Michael Breu (Foto: zVg)

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Konsens des Klimarats nur der Spur nach kritisch hinterfragt, hat man ein Problem. Den Negativ-Beispielen von Donna Lam-framboise, die in meinem Artikel zitiert sind, bin ich allen selbst nachgegangen. Sie hat recht: 30 Prozent der Quellen im letzten Ratsbericht sind fragwürdig. War-um soll ich das nicht schreiben? Sollen doch die seriösen Forscher mal hinstehen und sagen: «So nicht!»

Beat, ist es journalistisch immer nötig, die Proportionen zu wahren, wie du sagst?Gerber: Nein, natürlich nicht. Mich stört nur die Form: Fakten und Meinung wer-den vermischt. «Die unbequeme Wahr-heit», der Titel von Michaels Artikel, ist schon eine Wertung, und diese zieht sich durch den ganzen Text. Das finde ich nicht transparent.Breu: Ich bin nicht der Meinung, dass Journalisten zu strikter Neutralität ver-pflichtet sind. Jeder Artikel ist per se kom-mentierend, jeder Text hat eine subjekti-ve Färbung, schon nur aufgrund der Aus-wahl. Hintergrundthemen haben immer Mischformen. Ich fand Donna Laframboi-ses Entdeckungen interessant, ich hab sie für meinen Artikel selbst nachgeprüft und das auch geschrieben, mehr nicht.Gerber: Als Quelle ist diese Donna Laf-ramboise wie erwähnt nicht glaubwürdig. Über die Grundsätze und Prozesse der Wissenschaft ist sie nicht informiert. Sie plappert aus ihrer Bauchnabelsperspek-tive einfach los. Das sieht man auch in ih-rem Blog.

Hast du die Kollegin auch so erlebt, Mi-chael?Breu: Also erstens: Journalisten müssen nicht bis ins letzte Detail wissen, wie der Prozess innerhalb eines Systems läuft, sei das nun Klimaforschung oder die Mode-branche. Aber: Wenn der Weltklimarat mantramässig behauptet, «wir sind die Besten, andere kommen bei uns nicht ins Haus» , und beim Recherchieren stellt sich heraus, manche dieser «leading scientists» haben gerade mal ihr Doktorat begonnen, dann sollen Journalisten das schreiben, auch wenn sie selbst keine naturwissen-schaftliche Ausbildung genossen haben.

Michael, du wirst in Beats Blog als «schreibender Vasall im Dienste der SVP» bezeichnet. Bist du das?Breu: Ich habe nie einen solchen Druck verspürt, und ich habe mich auch nie vor irgendeinen dogmatischen Karren span-nen lassen. Den Chefredaktor, Markus Somm, sehe ich selten, zumal ich nicht in Basel, sondern in St. Gallen arbeite.Gerber: Aber du schreibst auf der SVP-Linie. Was wäre passiert, wenn du Frau Laframboises Buch verrissen hättest?Michael: Ich weiss es nicht. Ich habe kei-ne Vorgaben. Und auch keine politische Agenda. Ich suche mir die Themen zu 90 Prozent selber aus.

Beat, traust du dem Past President des SKWJ zu, er beuge sich einem politi-schen Agendasetting?Gerber: Das will ich ihm hier nicht unter-stellen...

...aber auf Sciencesofa hast du es ge-schrieben.Gerber: Ein Blog darf provozieren. Jeden-falls passt diese Art von Berichterstattung ins Gedankengut von Christoph Blocher und Chefredaktor Markus Somm. Bei der Weltwoche, die beim Thema Klima ins gleiche Horn bläst, weiss ich präziser, wie‘s gelaufen ist, da ich den Mailverkehr zwischen den Forschern und dem Autoren Alex Reichmuth mitbekommen habe: Hier wurden Fakten und Argumente der For-scher systematisch ausgeblendet. Scham-los. Der unbedarfte Leser bekommt den Eindruck, Wissenschaft sei etwas Unred-liches, Manipulierbares, Falsches. Er wird verunsichert auf einem Feld, auf dem unsere Gesellschaft sehr herausgefordert ist. Das finde ich verantwortungslos.Breu: Ich gehe davon aus, dass der Leser mündig ist.

Würdest du den Artikel nochmals so schreiben?Breu: Ja. Ich poche auf die journalistische Pflicht, gängige Meinungen gegen den Strich zu bürsten, wenn die Fakten es er-fordern. Deshalb nehme ich mir das Recht, den Heiligenschein des Weltklimarats zu entzaubern.

Beat Gerber (Foto: zVg)

«Der unbedarfte Leser bekommt den Eindruck, Wis-senschaft sei etwas Manipu-lierbares.» B. Gerber

«Ich gehe davon aus, dass der Leser mündig ist.»M. Breu

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C O M M U N I C A T I O N

J’ai donc commencé mon voyage au cœur de la trentaine de groupes de recherche qui forment l’institut, avec pour mission de faire comprendre au grand public en quoi consistent leurs recherches et en quoi elles sont primordiales. Premier obstacle à sur-monter: moi…! En effet, sans bagage scientifique, j’allais surtout m’appuyer sur mon opiniâtreté et mes outils de commu-nication. Mais, à ma grande surprise, ce qui me semblait être au départ un handi-cap s’est révélé être un atout. En effet, mon ignorance fait que je pousse les chercheurs à faire un effort de vulgarisation et à s’exprimer en termes simples – comme s’ils expliquaient ce qu’ils font à leur grand-mère – puis à four-nir des exemples concrets. Il me faut plus de temps pour comprendre les tenants et aboutissants d’un projet de recherche, certes, mais si moi je comprends alors je sais que mes lecteurs le pourront aussi.

Une définitionLa Bioinformatique est une science à part entière, qui a connu ses balbutiements dans les années 80 avec la venue simulta-née de l’ère informatique et de l’accumu-lation progressive de données produites par les chercheurs en sciences de la vie, en raison de la disponibilité de techniques de séquençage de plus en plus rapides et de moins en moins onéreuses. L’informa-tique a grandement facilité le stockage de données dans ce qui a été appelé des bases de données. La création et la maintenance de celles-ci représentent l’une des nom-breuses facettes de la bioinformatique. Mais stocker n’est pas expliquer. L’infor-matique mise au service de tous les do-maines touchant à la biologie peut être la

base d’un puits de savoir inestimable. En effet, l’annotation des données, leur ana-lyse, leur comparaison, mise en relation et modélisation peuvent aider à reconstituer un tant soit peu le complexe puzzle de la vie et nous aider à comprendre comment notre corps fonctionne, ou dysfonctionne. Autant de disciplines bioinformatiques re-groupées sous le nom générique de «Bioinformatique»…

Science souvent peu attrayante et pourtant porteuse d’avenirLa recherche en sciences de la vie ainsi que le progrès médical requièrent l’utili-sation de ressources et expertises bioin-formatiques. Et cette tendance est à la hausse. Certains domaines issus directe-ment de résultats bioinformatiques – tels que la modélisation moléculaire dans le domaine de l’oncologie par exemple – re-tiennent plus facilement l’attention du grand public, à la fois pour une question d’ordre «esthétique» mais aussi parce que de telles maladies nous concernent tous. Des exemples parlants sont d’accès plutôt faciles, tels que le «docking» qui consiste à modéliser des protéines et des molécules qui viennent s’y imbriquer, à la manière d’une clé dans une serrure, permettant ain-si d’activer ou de bloquer une fonction ci-blée et d’offrir des traitements personna-lisés dans des cas de cancers. Malheureusement, toutes les facettes de la bioinformatique ne sont pas aussi faciles à expliquer parce qu’elles sont de nature plus «hermétiques». C’est le cas pour le développement d’algorithmes, par exemple, ou encore pour les analyses sta-tistiques et l’emploi de puissants centres de calcul, pour ne citer que quelques

La Bioinformatique: l’éminence grise des sciences de la vie

«Bio-quoi ?» Voilà une question que l’on m’a souvent posée, et que je me suis aussi posée avant d’intégrer le SIB Institut Suisse de Bioinformatique en tant que chargée de la communication. Pourtant, bien que méconnue du grand public, la bioinformatique est un ingrédient indispensable à la recherche en sciences du vivant. Nous en profitons tous, sans toutefois comprendre de quoi il en retourne et souvent sans jamais en avoir entendu parler. Comment inverser cette tendance? Comment rendre cette bioinformatique accessible à tous? Comment en parler?

Par Irène Perovsek

Bioinformatik – die graue Eminenz der Lebenswissenschaften

«Bio-was?» Diese Frage bekommt Irène Perovsek häufig zu hören – auch sie hat sie sich gestellt, bevor sie Kommunikationsverantwort-liche des Schweizer Instituts für Bioinformatik wurde. Bioinformatik ist – auch wenn von der breiten Öffentlichkeit häufig ignoriert – eine unverzichtbare Disziplin innerhalb der Lebens-wissenschaften geworden. Doch wie kann man der Öffentlichkeit nahebringen, wie wichtig Bioinformatik ist? Wie von ihr sprechen? Eine Annäherung.

(photo: SIB)

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exemples. Autant de disciplines tout aussi essentielles que la modélisation molécu-laire mais tellement plus difficiles à pré-senter sans rapidement ennuyer le lecteur en le noyant dans des termes techniques.

Outil essentielLe SIB compte aujourd’hui plus d’une trentaine de laboratoires de recherche éparpillés dans toute la Suisse et spécialisés dans différentes disciplines bioinforma-tiques. Leur expertise est fort appréciée, et sollicitée dans un nombre croissant de projets de recherche et de partenariat avec l’académie et l’industrie. Agissant dans les coulisses, les acteurs de tels partenariats ont permis, entre autre, le séquençage de la fourmi de feu – le plus grand génome jamais séquencé en Suisse. En effet, l’utilisation inédite de méthodes de recherche sophistiquées a permis le sé-quençage et assemblage de la totalité du génome de cette espèce particulièrement ravageuse. De telles prouesses s’appuient fortement sur des outils bioinformatiques et devraient permettre le développement de techniques de lutte contre cette prédatrice agressive, responsable de dégâts annuels chiffrés à 5 milliards de dollars rien qu’aux Etats-Unis. Autre exemple de prouesse: la récente comparaison de l’activité des gènes de six organes différents présents chez neuf espèces de mammifères. Ces deux exemples ont eu de nombreux échos dans la presse. Toutefois, l’impor-

tance de la bioinformatique a été minimi-sée – sans doute par un manque de connais-sance de ce domaine particulier de la science par les journalistes – alors que, sans son savoir-faire, les chercheurs ne se-raient pas parvenus à de tels résultats, ou du moins, pas en un même laps de temps.

Science méconnueDans quel but faire connaître la bioinfor-matique à un large public? Pourquoi de tels efforts? Il est bien sûr important que tout citoyen soit à même de comprendre les fondements de la recherche scienti-fique pour qu’il puisse, à son tour, se faire une idée et, si besoin est, exprimer son point de vue. Par ailleurs, le besoin en res-sources bioinformatiques est croissant. La quantité de données générée et qui sera à traiter dans les années à venir est tout sim-plement vertigineuse. Pour augmenter les chances de transformer ces données en dé-couvertes déterminantes et de trouver, entre autres, de nouveaux traitements, il faudra aussi penser à la relève. Parler mieux de la bioinformatique permettrait de susciter l’intérêt pour une discipline somme toute rébarbative et peut-être d’éveiller des vocations.

«L’importance de la bioin-formatique a été minimisée – sans doute par un manque de connaissance.»

Irène Perovsek (à droite) au Séminaire Santé 2011 à Lausanne (photo: A. Kieckebusch-Gück)

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D E U T S C H E S « M E N T O R I N G P R O G R A M M W I S S E N S C H A F T S J O U R N A L I S M U S »

Du laboratoire au journal

Comment encourager la relève en matière de journalisme scientifique? La règle actuelle exi-geant qu’on recommence une toute nouvelle formation, puis qu’on gagne progressivement en expérience n’est pas suffisamment attractive pour la plupart des scientifiques. En Allemagne, le programme de soutien «journalisme dans le domaine des sciences» des fondations Robert Bosch et Bertelsmann a voulu changer la donne; et y est parvenu comme le démontre le nombre considérable de volontaires, pigistes, et rédacteurs issus de ce programme et tra-vaillant aujourd’hui dans les principaux mé-dias du pays. Malheureusement cette initiative pour encourager le journalisme scientifique s’est terminée l’an passé. Reste à savoir si elle sera reconduite.

Der Kölner MediaPark liegt an diesem grauen Sonntagnachmittag verlassen. Be-ständig fällt der Septemberregen. Nur im zweiten Stock der Kölner Journalisten-schule für Wirtschaft geht es geschäftig zu. Ununterbrochen summt der Türöffner, in einem schmalen Flur werden Hände ge-schüttelt, Handy-Fotos gezeigt, Umzugs-anekdoten erzählt. Holger Hettwer und Franco Zotta von der «Initiative Wissen-schaftsjournalismus» heissen an diesem Tag im September 2010 einen neuen Sti-pendiatenjahrgang ihres Mentoringpro-gramms willkommen. Vier Physiker, drei Biologen, eine Psychologin, eine Forst-wirtschaftlerin, ein Geologe, eine Chemi-kerin und eine Biochemikerin haben das Bewerbungsverfahren für das «Mento-ringprogramm Wissenschaftsjournalis-mus» im Frühjahr mit Erfolg hinter sich gebracht. Vor ihnen liegt ein zweiwöchi-ger Crashkurs in Köln, ein halbes Jahr in den Wissenschaftsredaktionen der deut-schen Leitmedien und ein weiteres Vier-teljahr als freie Journalisten – finanziert von der Robert Bosch Stiftung, dem Stif-terband für die Deutsche Wissenschaft und BASF mit einem Stipendium von 800 Euro pro Monat, organisiert von den Pro-jektleitern Hettwer und Zotta. Für den ersten Tag des Crashkurses ha-ben die beiden Projektleiter ein Treffen mit ehemaligen Teilnehmern arrangiert. Irgendwann sammeln sich alle in einem nüchternen, hell erleuchteten Raum am Ende des Flures. Holger Hettwer und Franco Zotta ziehen sich zurück: Jetzt darf ausgefragt, Rat erbeten und auch gezwei-felt werden: daran, einen Quereinstieg in

den Journalismus meistern zu können – denn das ist letztendlich das Ziel der zwölf «Mentees», wie die Teilnehmer offiziell genannt werden.

Ein Risiko eingehenOb man zunächst lange Zeit Klinken putzen müsse, wenn man sich als freier Journalist selbständig mache, lautet eine der ersten Fragen an die ehemaligen Teil-nehmer. Wie man es schaffe, einen Volon-tariatsplatz bei der «FAZ» oder der «Süd-deutschen» zu bekommen – ob die Kon-kurrenz denn nicht gross sei. Jemand will wissen, ob man die Chancen auf eine feste Redakteursstelle vergrössern könne, wenn man noch eine Promotion abschliesse. Noch geht es um Laufbahnen und um ihre Planbarkeit. Noch redet man ein we-nig aneinander vorbei. Ganz vorsichtig versuchen die Ehemaligen, ein wenig wegzusteuern von der klar vorgezeichne-ten Laufbahn eines Wissenschaftlerle-bens. Sie lassen einfliessen, dass man eben auch mal Glück haben, hartnäckig bleiben, bisweilen auch ein Risiko einge-hen müsse, wenn man im Journalismus bleiben wolle. Für die acht eingeladenen Ehemaligen hat sich dieses Risiko ausge-zahlt: Eine Redakteurin bei «Quarks & Co.» ist unter den Alumni, zwei Volontä-rinnen, die eine von der «Süddeutschen Zeitung» , die andere von der «Frankfur-ter Allgemeinen Zeitung», die leitende Pressesprecherin eines Forschungszent-rums, eine Projektleiterin bei der Deut-schen Presse-Agentur, eine Redakteurin bei «Spiegel online». Sie waren zwischen 2004 und 2008 «Mentees» im Programm.

Von der Laborbank an den Schreibtisch

Wie kann man den Nachwuchs im Wissenschaftsjournalismus fördern? Die übli-chen Regeln, nach denen der Einstieg in den Journalismus funktioniert – also Handwerk lernen, Sporen verdienen, immer neue Hospitanzen – sind für die meis-ten (Natur-)wissenschaftlerinnen und (Natur-)wissenschaftler zu wenig attraktiv. Eine Alternative bieten wollte in Deutschland das «Mentoringprogramm Wis-senschaftsjournalismus» der Robert Bosch- und der Bertelsmann Stiftung, im Rahmen der «Initiative Wissenschaftsjournalismus». Mit Erfolg, wie die vielen binnen sechs Jahren daraus hervorgegangenen Volontäre, Redakteure und festen Freien bei Leitmedien zeigen. Ende 2011 ist nun die «Initiative Wissenschafts-journalismus» ausgelaufen. Ob das Mentoringprogramm weitergeführt werden kann, steht derzeit noch aus. Ein Rückblick.

Von Christina Hucklenbroich (FAZ)

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«Ein grosser Erfolg!»49 junge Naturwissenschaftler haben seit 2004 im Rahmen des alle zwei Jahre neu aufgelegten Programms in den Wissen-schaftsjournalismus hineingeschnuppert. Die Mehrzahl von ihnen ist «hängenge-blieben»: Von den 37 Teilnehmern, die das Programm bis 2009 abschlossen und de-ren Berufswege deshalb schon jetzt beur-teilbar sind, entschieden sich nur fünf für andere Berufe ausserhalb von Journalis-mus und Pressearbeit. Sieben ehemalige Mentees sind hauptberuflich Redakteure, unter anderem beim ZDF, bei der FAZ und bei «Spiegel Online». Vierzehn sind freie Journalisten, neun davon hauptberuflich. Acht arbeiten inzwischen als Presserefe-renten für Hochschulen, Forschungszent-ren und Unternehmen, einige schreiben daneben auch journalistisch. Die übrigen drei Mentees sind Volontäre oder Trainees in Redaktionen. «Uns hat es besonders be-eindruckt, dass drei Viertel des 2008er Jahrgangs es geschafft haben, eine feste Stelle zu bekommen», sagt Holger Hett-wer. «Das ist gerade angesichts der Medi-enkrise, in die dieser Jahrgang ja hinein-geriet, ein grosser Erfolg.» Holger Hettwer und Franco Zotta ha-ben schon 2002 mit der Konzeption des Programms begonnen, damals zunächst als Mitarbeiter der Bertelsmann Stiftung, die dann 2004/05 erstmals zwölf junge Naturwissenschaftler und 2006/07 noch einmal zwölf förderte, bevor das Pro-gramm 2008 und 2010 von der Robert Bosch Stiftung fortgeführt wurde, wieder mit Hettwer und Zotta als Projekleitern. Ob und wie das Programm weitergeführt wird, steht derzeit noch aus.

NachwuchsproblemAm Anfang stand eine kritische Analyse der Rekrutierung von Autoren im Wissen-schaftsjournalismus: «Wissenschaftsre-daktionen sind auf externe wissenschaft-liche Expertise angewiesen, aber junge Wissenschaftler, die diese Expertise besit-zen, kamen nur sehr selten in die Redak-

tionen hinein – weil ihnen die journalisti-sche Erfahrung fehlte», sagt Hettwer. «Wir wollten mit dem Programm auch zeigen, wie man sich von den Zufälligkei-ten lösen kann, die die beruflichen Bio-graphien in dem Bereich bisher prägen. Es schien ja ein Nachwuchsproblem zu ge-ben: Immer wieder hörten wir aus den Wissenschaftsredaktionen, dass sie offen für gute Autoren sind.»

Befremden in den RedaktionenDas Konzept habe viele Redaktionen trotzdem zunächst befremdet, sagt Fran-co Zotta. «Oft hörten wir die Frage, war-um die Mentees nicht erst einmal zu einer kleinen Lokalzeitung gehen.» Doch die beiden Projektleiter setzten weiter darauf, die jungen Naturwissenschaftler in Leit-medien unterzubringen. Sie trommelten eine Jury aus fünf Ressortleitern zusam-men, Print, Hörfunk und Fernsehen waren vertreten. Ausserdem durften die Aus-bildungsredaktionen, die Mentees aufneh-men würden, eine Wunschliste der Fächer aufstellen, über deren Absolventen sie sich besonders freuen würden. Auf der Liste standen Physik und Astrophysik, Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Informatik, Medizin und Chemie. Auch seltene Fremdsprachen, etwa Japanisch, seien ein Kriterium, hiess es aus den Re-daktionen. Auf die erste Ausschreibung des Pro-gramms im Jahr 2004 kamen 120 Be-werbungen, bei der zweiten Auflage 2006 waren es noch etwas mehr als 100. Etwa siebzig Prozent der Bewerbungen kamen von Biologen und Geowissenschaftlern, wobei die Biologen überwogen. Dann folgten Chemiker, Physiker, Mediziner und Psychologen. «Wir waren händerin-gend froh, wenn wir überhaupt mal einen Mathematiker und einen Informatiker un-ter den Bewerbern hatten», sagt Hettwer. 22 Bewerber wurden jeweils zum Aus-wahlgespräch nach Berlin eingeladen, zwölf schliesslich in das Programm auf-genommen. Manche von ihnen hatten

Holger Hettwer, Projektleiter «Initiative Wissenschafts-journalismus» (Foto: zVg)

«Drei Viertel haben es geschafft, eine feste Stelle zu bekommen.»

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D E U T S C H E S « M E N T O R I N G P R O G R A M M W I S S E N S C H A F T S J O U R N A L I S M U S »

schon journalistische Vorerfahrung – vie-le allerdings auch überhaupt keine.

Zum Beispiel: Cinthia und Marlene«Meinen ersten journalistischen Text habe ich für die Bewerbung um den Platz im Mentoringprogramm geschrieben», sagt etwa Cinthia Briseño, die 2006 Stipendia-tin im Mentoringprogramm war. An-schliessend wurde sie als Elternzeitvertre-tung bei der Stuttgarter Zeitung einge-stellt. 2009 kam sie als Redakteurin in die Wissenschaftsredaktion von «Spiegel On-line», seit Oktober 2010 ist sie dort stell-vertretende Ressortleiterin. «Manchmal bin ich selbst überrascht, wie schnell das alles gegangen ist», sagt Briseño, die Bio-chemie studiert und anschliessend über das Epstein-Barr-Virus promoviert hat. Ohne das Mentoringprogramm, glaubt sie, wäre der Einstieg in den Journalismus nicht möglich gewesen. «Es ist in den grossen Redaktionen einfach so, dass Leute, die sich um ein Praktikum bewer-ben, schon etwas veröffentlicht haben müssen.» Auch Marlene Weiss ist sich sicher: «Ich hätte ohne das Programm wahr-scheinlich nicht einmal einen Praktikums-platz bekommen.» Sie wurde 2008 ins Mentoringprogramm aufgenommen. Zu-vor hatte sie Physik studiert und am Cern in topologischer Stringtheorie promo-viert. Heute volontiert sie bei der «Süd-deutschen Zeitung». Während der Hospi-tanzen, die ihr das Programm vermittelt hat – bei der FAZ und der «Zeit» – schrieb sie ihre ersten journalistischen Texte über-haupt. Inzwischen sieht sie das journalis-tische Schreiben als Lebensperspektive.

Die besonders MotiviertenHolger Hettwer und Franco Zotta haben solche Entwicklungen – vom Wissen-schaftler im Labor hin zum leidenschaft-lichen und professionellen Journalisten – mehrfach verfolgen können und sich Gedanken darüber gemacht, wie dieser Erfolg zustande gekommen sein könnte. «In der Gruppe der Naturwissenschaftler, die irgendwann einmal mit dem Beruf

Journalist geliebäugelt haben, haben wir die Hochmotivierten gefunden», sagt Zotta. «Die Mentees waren besonders zielstrebig. Zunächst hatten sie einen Wettbewerbsnachteil etwa gegenüber an-deren Studienabsolventen die sich schon früher auf den Journalismus konzentriert hatten. Dadurch fühlten sie sich verpflich-tet, besonders viel zu leisten.» Das sei bei den Redaktionen angekommen: «Für die Redaktionen ist es entscheidend zu sehen, dass jemand nicht nur gucken will, son-dern ernsthaft in den Beruf.» Das bestätigt auch Joachim Müller- Jung, der als einer von rund 50 Mentoren in den Redaktionen für die Betreuung der Mentees gewonnen werden konnte. «Wir haben oft Bewerber um eine Hospitanz, die relativ wenig Schreiberfahrung vor-weisen können», sagt der Leiter des Res-sorts «Natur und Wissenschaft» der FAZ. Nicht immer könnten sich die Hospitan-ten dann auch mit Texten einbringen, manchmal sei das Hineinschnuppern in den Journalismus auch nur ein «Versuchs-ballon». «Bei den Hospitanten aus dem Mentoringprogramm konnte man sich aber darauf verlassen, dass sie es ernst meinten mit dem Wissenschaftsjournalis-mus. Ob es nun Physiker, Biologen oder Mediziner waren, sie haben uns immer viel Arbeit abgenommen.» Die Mentees hätten keine oder nur eine kurze Orientie-rungsphase gebraucht. «Schon bei der Auswahl scheint man sehr systematisch vorgegangen zu sein», schliesst Müller-Jung daraus.

Ein TüröffnerDarüber hinaus scheint das Programm auch als «Türöffner» zu funktionieren und Neuankömmlinge in bestehende Netz-werke zu integrieren. Selbst Mentees, die schon zuvor viel journalistische Erfah-rung gesammelt hatten, betrachten das Programm deshalb als entscheidend für ihren Einstieg. Etwa Lars Fischer: Der Chemiker hatte nach seinem Diplom, das er 2006 erhielt, als freier Autor gearbeitet – unter anderem für die «Süddeutsche» und das «Hamburger Abendblatt» – und

«Ohne das Mentoring-programm wäre der Ein-stieg in den Journalismus nicht möglich gewesen.»

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mehrere hundert Artikel und Blogbeiträ-ge geschrieben. 2008 ist er in das Mento-ringprogramm aufgenommen worden. «Der Name des Programms ist ein wich-tiger Türöffner», sagt der 33-Jährige, der inzwischen als fester Freier bei «Spek-trum der Wissenschaft» arbeitet und dane-ben für überregionale Zeitungen schreibt. «Ich bekam dadurch mehr Kontakte und mehr Einblick in die Branche. Es ist ohne ein solches Programm, dessen Name als Nachweis fungiert, sehr viel schwerer, in die Branche hineinzukommen.» Auch Wobbeke Klare, die zum ersten Jahrgang 2004 gehörte, hatte schon wäh-rend ihres Medizinstudiums beim Lokal-radio hospitiert und in einem Ärzte-On-lineforum Artikel geschrieben. «Das Pro-gramm war eine Abkürzung, trotz meiner Erfahrungen», sagt die 34-Jährige, die heute Redakteurin bei «Quarks & Co.» ist.

Neuer Blick durch die «Aussenseiter»Inzwischen ist auch die anfängliche Skep-sis bei den Redaktionen einem breiten In-teresse gewichen. «Jetzt bewerben sich sogar Redaktionen bei uns, weil sie regis-trieren, dass sie über das Programm gute Mitarbeiter bekommen können», sagt Zotta. Nicht zuletzt haben wohl alle Be-teiligten, auch viele Kollegen in den Re-daktionen, durch die «Aussenseiter» ei-nen neuen Blick auf die Expertise von jun-gen Naturwissenschaftlern gewonnen. So erlebte etwa Robert Gast, Mentee im aktuellen Jahrgang 2010/11, wie seine Kenntnisse von einem Tag auf den ande-ren massiv gefragt waren. Der Physiker hospitierte von Januar bis März 2011 bei der «Frankfurter Allgemeinen Sonntags-zeitung» und geriet mitten in die Fukus-hima-Krise. Fast täglich bestellte die Po-litikredaktion der FAZ-Tageszeitung ei-nen neuen Hintergrundartikel bei dem 27-Jährigen, er sollte einordnen, erklären, vorhersagen. «Ich konnte in dieser Zeit meine Fähigkeiten optimal einsetzen: die sechs Jahre Physikstudium und das halbe Jahr journalistische Arbeit», sagt Gast.

Die entscheidenden Stunden Vorsprung«Als Physiker kommt man einfach schnel-ler in die Grundlagen hinein, weiss zum Beispiel über Masseinheiten Bescheid und weiss besser plausible von unplausi-blen Thesen zu trennen. Das verschafft ei-nem Autor die entscheidenden Stunden Vorsprung in einer solchen Krise.» Für ihn hat Fukushima deutlich gezeigt, dass es Naturwissenschaftler im Journalismus ge-ben sollte. Für sie sei allerdings eine finan-zierte Einstiegshilfe wie das Programm dringend notwendig: «Das gilt vor allem für Naturwissenschaftler, deren Alterna-tive ein gut bezahlter Job in der Industrie ist und die im Studium noch keine journa-listische Erfahrung sammeln konnten», sagt Gast.

Langer BildungswegWie wichtig diese Hilfe gewesen ist, be-tont auch Fanny Jimenez, die ebenfalls im Jahrgang 2010 Mentee war. Die Psycho-login hospitierte während Studium und Promotion regelmässig beim Fernsehen. «Weil ich schon so einen langen Bildungs-weg hinter mir hatte, konnte ich mir nach der Dissertation aber nicht vorstellen, mich um immer wieder neue Hospitanzen zu bewerben oder noch ein Volontariat zu absolvieren», sagt sie. Das Mentoringpro-gramm sei in dieser Situation ideal gewe-sen; seit sie es Mitte 2011 abgeschlossen hat, arbeitet sie als freie Autorin für den «Stern» und die «Welt». «Die üblichen Regeln, nach denen er Einstieg in den Journalismus funktioniert – also Handwerk lernen, Sporen verdie-nen, immer neue Hospitanzen – sind für die meisten Naturwissenschaftler schlicht nicht attraktiv», sagt auch Franco Zotta. Eigentlich, ist das Fazit der beiden Pro-jektleiter, müsste deshalb das System des Wissenschaftsjournalismus selbst die durchdachte und aufwändige Auswahl leisten, mit der das Mentorin programm zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist.

Franco Zotta, Projektleiter «Initiative Wissenschaftsjour-nalismus» (Foto: zVg)

«Der übliche Einstieg in den Journalismus ist für die meisten Naturwissenschaftler schlicht nicht attraktiv.»

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Facebook? Has been. Partager les photos de ses vacances? Futile. Le site Patients-likeme permet d’échanger bien plus: des histoires de malade pour guérir. Un nom d’utilisateur, un mot de passe, quelques informations d ’usage: lieu, sexe, âge. Puis ça se précise. De quelle(s) maladie(s) souffrez-vous? Comment vous sentez-vous aujourd’hui? Quel(s) médicament(s) prenez-vous? J’ai tapé «rhume des foins». Car ici il faut une maladie pour trouver des «patients comme moi». A part ça je me sens bien. Ce n’est pas le cas de Tucats, surnom d’une femme de 54 ans du New Hamp-shire (Etats-Unis). Son statut indique «very bad». Il faut dire qu’en plus de son rhume des foins, cette «e-patiente» pré-cise sur ce réseau socio-médical qu’elle souffre de 27 autres troubles et maladies: asthme, migraine, herpes oral, narcolep-sie, jambes sans repos, ménopause.

Des amis qui souffrent comme vous Les 10 et 11 novembre 2011 à Lausanne, le séminaire Santé de l’Association Suisse du Journalisme Scientifique s’est intéressé à la médecine et à la recherche «centrée» sur le patient. Paul Wicks, le directeur R&D du site Patientlikeme était invité. Il est docteur en psychologie, titre obtenu au King’s College de Londres. Paul est an-glais, le verbe facile, et le site web pour lequel il travaille aujourd’hui compte 120 000 patients reliés numériquement. On est très loin des 500 millions d’utilisa-teurs actuels de Facebook. Reste que Patientslikeme «offre non seulement à tous la possibilité de partager avec d’autres son dossier médical, mais également à ses chercheurs une base de données pour mener des recherches clini-ques d’un nouveau type.» Le site se base pour ceci sur la force du «crowd-sourcing», littéralement l’utilisation de la foule comme source d’information, ici médicale.

La santé, mode IKEA!

«Do it yourself!» Que ce soit l’avènement des «facebook médicaux» ou le décryp-tage de son génome online, la médecine se dirige vers une version 2.0 personnali-sée et participative. C’était le thème du dernier Séminaire Santé qui s’est tenu les 10 et 11 novembre 2011 à Lausanne.

Par Christophe Ungar

Gesundheit nach IKEA-Art

«Do it yourself!» Ob das Medizin-Facebook pa-tientslikme.com oder Online-Gentest für jeder-mann, wie sie 23andme.com anbietet, die Medi-zin steuert auf eine Version 2.0 zu – sogenannt «personalisiert» und «partizipativ». Genau das war das Thema des letzten Gesundheitsseminars am 10. und 11. November 2011 in Lausanne. Mit organisator Christophe Ungar mit einer launigen Zusammenfassung.

Les organisateurs du Séminaire Santé, Olivier Dessibourg (Le Temps) et Natalia Aeple (Interpharma) (photo: A. Kieckebusch-Gück)

Paul Wicks, directeur R&D du site Patientslikeme (photo: A. Kieckebusch-Gück)

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«La validité clinique n’est souvent pas démontrée.»

Exemple: j’ai le rhume des foins, comme des milliers d’autres patients inscrits sur le site. Nous sommes ensuite des centaines à avaler un nouvel anti-allergique. Des di-zaines se sentent mieux. D’autres souffrent d’effets secondaires. Avec ces données, l’équipe de Patientslikeme extrait des in-formations statistiques qu’elle analyse puis cherche à publier dans les différentes revues scientifiques. Pour Paul Wicks, le «crowd-sourcing» est particulièrement in-téressant afin d’évaluer l’efficacité de mé-dicaments existants détournés de leur uti-lisation première. Le Modafinil, puissant anti-narcoleptique, peut-il également do-per les capacités cognitives chez des indi-vidus sains? Ethiquement et financière-ment complexe à prouver par des études cliniques classiques. Moins via un réseau Internet médico-social libre d’accès.

1000 dollars pour entrevoir son destin Les médias ont en davantage parlé mais les tests génétiques personnalisés «on-line» sont plus récents que le concept Pa-tientslikeme. Cinq ans contre sept. Ils s’inscrivent toutefois eux aussi dans ce changement de paradigme patient-méde-cin. La règle tacite voulait dans le passé que le médecin sache et décide, et que le patient écoute puis remercie. Pour envi-ron 1000 dollars au moment de leur lan-cement, des entreprises comme 23AndMe et deCODE genetics proposent de décryp-ter votre ADN et d’analyser votre risque de développer des dizaines de maladies et traits génétiques: intolérance au lactose ou calvitie précoce. J’ai testé dans le cadre d’un reportage. J’ai envoyé une goutte de salive. Et j’ai appris devant mon ordina-teur que j’avais 47% de risque de plus que la moyenne d’avoir un cancer de la peau. Soulagement: selon deCODEme, mon cœur et mes artères sont eux «meilleurs» que la moyenne. Toutes ces informations, je peux les consulter quotidiennement sur Internet. Pas mon médecin. J’en fais ce que je veux. C’est peut-être là le pro-blème: depuis le début je n’en fais rien. Ces sites web offrant des services mé-dicaux et génétiques personnalisés sont au cœur de plusieurs grands débats. D’abord celui du service après vente. Pour l’Islan-dais Kari Stefansson, CEO de deCODE et

du service deCODEme, «l’ignorance est la pire des maladies.» Normal donc de proposer ces tests génétiques qui per-mettent selon lui de changer de mode de vie si le risque génétique est important. Reste à savoir comment interpréter ce qu’on lit sur son écran d’ordinateur, seul dans son salon. Que signifie «47% de risque en plus»? Surtout sachant que ce risque très relatif change au gré des nou-velles découvertes scientifiques. Au-jourd’hui six gènes sont analysés pour cal-culer le risque génétique de développer un cancer de la peau. Dans mon cas, cinq sont jaunes – comprenez dans la moyenne – un est dans le rouge, d’où un baromètre glo-bal pointant à +47%. Mais si demain, la science découvre une demi-douzaine d’autres gènes impliqués dans le cancer de la peau et que dans mon génome tous ceux-là sont dans le vert, le baromètre in-diquera peut-être –47% de risque: j’irai alors dorer sur la plage. Il faut le savoir. «Ces tests sont généralement de bonne qualité – rigoureux et reproductibles – mais leur validité clinique n’est souvent pas démontrée et leur utilité pour préve-nir ou soigner une maladie demeure en-core aujourd’hui très limitée.» La Dresse Muriel Bochud a été invitée au séminaire pour y insuffler un vent critique basé sur son expérience clinique. Pour cette géné-ticienne du CHUV à Lausanne, la re-cherche médicale peut profiter de ces for-midables bases de données génétique, mais pas le patient. Les résultats sont trop embryonnaires. De surcroît ces tests gé-nétiques n’étudient nullement les modifi-cations épigénétiques de l’ADN: ce n’est pas tout d’hériter d’un gène, encore faut-il qu’il soit «allumé» ou «éteint». Reste enfin à savoir si le buzz n’est pas mort. Car cinq ans après leur lancement, 23andMe et deCODEme ne font plus guère parler d’eux et rechignent toujours à communi-quer le nombre de leurs clients.

Je sais, donc je suis?Ces exemples de services médicaux per-sonnalisés auxquels s’ajoutent l’infinité d’informations médicales accessibles sur la toile, ainsi que la foison de forums de discussion sur des thématiques de santé, participent toutefois à un bouleversement des rapports de force entre patient et

Muriel Bochud, généticienne du CHUV à Lausanne (photo: A. Kieckebusch-Gück)

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médecin contre lequel il semble au-jourd’hui illusoire de lutter. Les anglo-saxons, Américains en tête ont déjà oublié le passé. Le vieux continent freine mais va également de l’avant. «La médecine de demain sera basée sur quatre piliers: pré-dictive, préventive, participative et per-sonnalisée (…) Nous ne devrions pas en avoir peur, mais nous devons rester cri-tiques.» Effy Vayena a étudié l’histoire de la médecine, les enjeux de santé publique et la bioéthique aux Universités d’Athènes, de Londres, du Minnesota et d’Harvard. Actuellement, elle coordonne le pro-gramme PhD d’éthique biomédical à l’Université de Zurich. A ses yeux, «nous vivons aujourd’hui en médecine la révolution du «do it your-self». Santé IKEA ou 2.0, eHealth, «Pa-tient driven medicine»: la terminologie est bigarrées mais toutes ces appellations sous-tendent le même constat: le patient peut aujourd’hui grâce aux technologies de l’information se placer toujours plus au centre du pouvoir décisionnel en ce qui concerne sa propre santé. Une vis par ci, une planche par là, et on construit son idéal de santé sur mesure. Sans vouloir changer de cap, Effy Vayena insiste cependant sur plusieurs points pour bien barrer sur cette mer chan-geante: la protection de ces patients «vir-tualisés» et paradoxalement très isolés qui livrent des informations personnelles sans

toujours comprendre les tenants et abou-tissants de leur démarche; la rigueur dans l’analyse scientifique de ces informations récoltées par écran interposé, les biais pouvant être fréquents car la population qui «crowd-source» et qui surfe sur ces ré-seaux médico-sociaux est souvent très sté-réotypée, donc peu représentative de la population globale. Finalement, «last but not least», quand on parle d’informations

digitalisées et satellisées, la confidentia-lité des données constitue encore et tou-jours la crainte la plus répandue, et proba-blement ici la plus légitime vu l’intimité du contenu. Bref, lorsqu’on veut construire une armoire livrée en kit, c’est toujours plus efficace avec un mode d’emploi.

Christophe Ungar, organisateur du Séminaire Santé, avec Christian Bernhart (photo: A. Kieckebusch-Gück)

«Nous ne devrions pas avoir peur, mais nous devons rester critiques.»

Effy Vayena, coordonnatrice du programme PhD d’éthique biomédical à l’Université de Zurich (photo: A. Kieckebusch-Gück)

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I M P R E S S I O N E N

Im Rahmen der Jahrestagung der Schweizer Botschaftsräte und swissnex Direktorinnen und Direktoren fand am 16. November 2011 ein Besuch des IBM-ETH-Nanotech-Forschungszent-rums in Rüschlikon statt. Im Vorder-grund stand ein Rundgang durch die Labors und die Vorstellung des Zent-rums durch den Direktor Matthias Kai-serswerth. Beim anschliessenden Apéro bot sich die exklusive Gelegenheit, die 18 Botschaftsräte und fünf swissnex Di-rektorinnen und Direktoren zu treffen und kennenzulernen. Impressionen von Diana Hornung (Text und Fotos). Begrüssung der Leiterinnen und Leiter sowie Mitarbeitenden von swissnex (im Bild am Anfang des Rundgangs) im IBM-

Nano-Lab in Rüschlikon. Die Gäste erzählen, wo überall in der Welt die IBM von swissnex präsentiert wurde, so etwa in Japan im Schweizer Pavillon.

Roland Germann hat über zwei Jahre am Aufbau des neu-en Gebäudes geplant. Seine neue Aufgabe ist es nun, das Gebäude mit Leben und Infrastruktur für Experimente zu füllen. Das Minergie-Haus ist selber sehr energieeffizient gebaut, mit Erdsonden und Photovoltaik, der eigentliche Reinraum allerdings ist ein Energiefresser.

«Ich arbeite am Wärmetransfer von individuellen Atomen, das ist richtig cool!», schwärmt Bernd Gotzmann, als die Sprache auf die möglichen Experimente kommt im mehr-fach abgeschirmten Labor mit LED-Licht (das nicht im 50Hz Rhythmus flackert), auf dickem glasfaserverstärktem Be-tonboden und mit bruchempfindlichem Nickelmetall hinter der Backsteinwand abgeschirmt, auch von akustischen Störquellen, unregelmässiger Temperatur, vom Laufen ent-stehenden Vibrationen, elektromagnetischen Strahlen etc.

Visite du Nano-Lab d’IBM avec swissnex

Lors du congrès annuel des conseillers d’am-bassades suisses et des directeurs/directrices de swissnex le 16 novembre 2011, une visite du centre de recherche IBM-ETH-Nanotech a eu lieu: tour d’horizon des laboratoires et présen-tation du centre par le directeur Matthias Kaiserwerth. Puis à l’occasion de l’apéritif, rencontre exclusive des 18 conseillers d’ambas-sade et des 5 directeurs de swissnex. Les impres-sions de Diana Hornung.

Besuch des IBM-Nano-Lab mit swissnex

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K L U B - R E I S E

Tessin-Seminar

Mittwoch 25. bis Freitag 27. April 2012 in Lugano, Monte Ceneri und Bellinzona

Der SKWJ übernimmt die Reise- und Übernachtungskosten im Tessin, Anreise, Essen und Trinken gehen zu Lasten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Letzte programmliche Änderungen, Ergänzungen, Überraschungen vorbehalten. Informationen zur Anmeldung folgen. Organisation: Christian Bernhart.

Mittwoch, 25. April: Lugano

18 Uhr Ankunft in Lugano: Apéro-Dinner mit Masterstudenten und Doktoranden der Uni-versità della Svizzera Italiana (USI) und mit Tessiner Wissenschaftsjournalisten. Eventuell: Einführung in die USI durch Giovanni Zavaritt, Servizio comunicazione e media di USI

Donnerstag, 26. April: Lugano + Monte Ceneri

08.15 Uhr Willkommensadresse von Piero Martinoli, Präsident der USI, auf dem USI-Campus

08.30 Uhr Öffentliche Räume in der Città Ticinese von Morgen: Erste Studienresultat des Nationalen Forschungsprogramms 65 «Neue Urbane Qualität» präsentiert von Enrico Sassi von der Accademia di Architettura der USI. Zur Diskussion kommen die Publikation über den neuzeitlichen öffentlichen Raum und die Studien und Designvorschläge über die Riviera-Region (1:25 000) und die Fallstudie von Biasca (1:5 000). Mit der Darstellung in unterschiedlichen Massstäben kommt man den Bedürfnissen der Verwaltung entgegen, damit sie die Vorschläge zur Verbesserung des öffentlichen Raums adäquat umsetzen kann.

9.30 Uhr Online-Tourismus-Kommunikation: Neue Wege der interaktiven Tourismus-Ver marktung mit Kundenanbindung per Internet stellt Alessandro Inversini vom E-Lab der Kommunikations-Fakultät der USI dar. Wir erfahren, wie man mittels web2.0 und Social-Media den Ruf einer Tourismusdestination einschätzen und besser darauf reagieren kann, um im Wettbewerb zu bestehen. Dazu werden sowohl Forschungsresultate wie auch Felduntersuchungen präsentiert. Diese liefern erste Eckpunkte für die gezieltere Positionierung von Tourismusgebieten.

10.30 Uhr Diamonds are for ever: Innovative Wege zur Herstellung neuer Materialien dank Computer-Simulation am Beispiel der Umwandlung von Grafit zum künstlichen Dia - mant, erläutert Professor Michele Parinello, Marcel-Benoist-Preisträger von 2011 von der Informatik Fakultät der USI.

15–17.00 Uhr Sprengung im Monte-Ceneri-Tunnel: Augenschein mit Alp Transit über den Vor-trieb im Monte-Ceneri-Tunnel. Vom Zwischenangriff in Sigirino erreichen wir mit einem Kleinbus die Tunnelsohle und erkunden zu Fuss einen der vier Hauptvortriebe, wo wir eine Sprengung – so Gott will – miterleben. Weshalb diese herkömmliche Me-thode der modernen Tunnelbohrmaschine bevorzugt wird, erläutern Ingenieure der örtlichen Bauleitung. Mit einer Länge von 15,4 km ist der Ceneri-Basistunnel nach dem Gotthardtunnel das zweitgrösste Tunnelprojekt in der Schweiz. Damit wird die neue Gotthardbahn zu einer durchgehenden Flachbahn für den Güterverkehr durch die Schweiz. Der kommerzielle fahrplanmässige Betrieb des Ceneri-Basistunnels ist auf Ende 2019 geplant.

Le programme en français suit par courrier électronique.

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18.00 Uhr Start-up Standort Tessin: Eine junge Firma, Preisträgerin des De-Vigier-Preises 2011, ist ViSSee, die Messsensoren entwickelt und vermarktet. Auf der Basis sei-ner Doktorarbeit «The Computation of Linear Speed for Visual Flight Control in Drosophila melanogaster» an der ETH Zürich entwickelte Nicola Rohrseitz optische Sensoren, die Geschwindigkeit und Distanzen schnell und genau messen können, eine Technik in Anlehnung an das Fliegen-Facettenauge, basierend auf einem Fisch-augenobjektiv. Nicola Rohrseitz wird die Vorteile, Nachteile und Vorurteile für Tech-nologieunternehmen in dieser wunderschönen Tessiner Grenzzone diskutieren.

18.30 Uhr Ein neuartiges Parkiersystem präsentiert die Start-up Firma Bmob-Park von Filippo Riva. Die Firma hat neuzeitliche Fahrzeugdetektoren entwickelt, die bereits auf dem Gelände der USI installiert sind. Mit diesen Detektoren können Parkierfreiräume in ganzen Städten in Echtzeit erfasst und über Bmbs app inform an Fahrzeuglenker wei-tergeben werden, sodass ein kluges Parkiermanagement möglich wird. Filippo Riva erklärt die Technik und zeigt, wie die Vorhersage von Parklücken mit guter Visuali-sierung über Smartphones vonstattengeht: eine Win-Win-Lösung für Stadtbewohner und motorisierte Besucher.

Freitag, 27. April: Bellinzona

09.00 Uhr Neue Wege in der Behandlung des extranodalen Marginalzonen-Lymphoms: Diese im Gastrointestinaltrakt sich manifestierende Autoimmunkrankheit umfasst etwa 10 Prozent aller krebsartigen Lymphome. Eine standardisierte Therapie existiert nicht. Das Istituto Oncologico della Svizzera Italiana (IOSI) unter Franco Cavalli hat deshalb vor 13 Jahren die International Extranodal Lymphoma Study Group (IELSG) ins Leben gerufen, um in einer randomisierten Multizenterstudie einen neuen Weg der Therapie erproben zu können. Franco Cavalli präsentiert erste Resultate dieser Studie, die Ende 2012 abgeschlossen wird. Und Francesco Bertoni legt im Labor des IOSI dar, wie der zelluläre Ursprung verschiedener Marginalzonen Lymphomen Subtypen gefunden werden kann.

10.30 Uhr Vom monoklonalen Antikörper zu neuen Impfstoffen: Die Gedächtnis-B-Zellen und Plasma Zellen gehörten zum Inventar der menschlichen Immunantwort. Die Analyse der Spezialität und Funktion dieser Zellen fördern fundamentale Erkennt-nisse der Immunantwort und des Schutzmechanismus. Im Istituto di Ricerca in Bio-medicina (IRB) zeigt Institutsleiter Antonio Lanzavecchia zwei Methoden, wie aus solchen Zellen Antikörper isoliert werden, um virale und bakterielle Infektionen zu bekämpfen und wie man diese Zellen über Viren zu Impfstoffen entwickeln kann.

12.00 Uhr Fahrt nach Monte Carasso mit Mittagessen im Ostello Curzutt mit einem Referat von Marco Conedera, Direktor des Istituto di Ricerca Federale WSL, zur langsamen Genesung der Tessiner Marroni.

14.00 Uhr Kabelloses Schutzsystem vor Waldbrandgefahr: Mit Fireless II hat das WSL Sen-soren entwickelt, die online die Feuchtigkeit, respektive die Trockenheit des poten-ziellen Brandguts im Wald misst und an ein Computersystem überträgt und allenfalls Alarm auslöst. Marco Conedera und Boris Pezzati vom WSL zeigen, welche Bedeu-tung die in verschiedenen Bodenschichten angebrachten Sensoren haben und wie diese, richtig interpretiert, helfen einen Waldbrand rasch unter Kontrolle zu bringen. Die neue Technik ist nun auch in Italien im Aostatal gefragt.

15.30 Uhr Stadtbewohner lechzen nach Biodiversität: Die Schweizer Bevölkerung, zumin-dest jene Dreiviertel, die in Stadtgebieten wohnen, schätzen die Lebensqualität als hoch ein, wenn sie in ihrer Umgebung Natur erleben und sich darin erholen können. Marco Moretti vom WSL präsentiert Resultate aus dem NFP 54 «Nachhaltige Sied-lungsentwicklung», die zeigen, wie zufrieden die Leute in städtischer Biodiversität mit 282 wirbellosen Tieren, 72 Vogel- und 10 Fledermausarten sind.

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Gut verdauliche Statistik-Rezepte

Im Leben eines Wissenschaftsjournalisten, einer Wissenschaftsjournalistin, ver-geht kaum ein Tag, ohne dass irgendwelche Zahlen gewälzt werden müssen. Ru-dimentäre Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich Statistik gehören deshalb zum Handwerk von Wissenschaftsjournalisten. Doch so einfach ist das nicht. Das Handwerk ist alles andere als einfach und will geübt sein. Auf vielseitigen Wunsch trägt das Frühlingsseminar in Zusammenarbeit mit dem Nationalfonds am 11. Mai 2012 deshalb das Motto: «Gut verdauliche Statistik-Rezepte statt Datenbrei und Zahlensalat».

Von Felix Straumann

Wie häufig ist eine Krankheit? Wie gefährlich ein Wohnort? Wie wahrscheinlich der Klimakollaps? Mit solchen Fragen sind wir Wissenschaftsjournalisten täglich konfron-tiert. Die Antwort steht meist in einem Wust von mehr oder weniger gut organisierten Zahlen – in Statistiken. Schnell wird klar, dass selbst die Beantwortung einfachster Fragen mit Statistik alles andere als trivial ist. Schule und Uni, wo man sich Statistik-Basiswissen angeeignet hat, liegen bei vielen weit zurück und der Wunsch bei den Mitgliedern des SKWJ, zurückliegendes Wissen aufzufrischen und Lücken zu schliessen, ist unüberhörbar. Die Organisatoren des Früh-lingsseminar 2012, Pascal Biber und Felix Straumann, haben Musikgehör und rücken die Statistik ins Zentrum. Unter dem Motto «Gut verdauliche Statistik-Rezepte statt Datenbrei und Zahlensalat» sind sie dabei, ein attraktives Programm zusammen zu stellen. Es soll abwechslungsreich, anregend und vor allem praxisrelevant werden. Dabei werden wir beim Bundesamt für Statistik in Neuenburg zu Gast sein. Die Vor-träge werden in Englisch gehalten, die Workshops alternierend in Französisch und Deutsch. SKWJ-Mitglieder, die länger dabei sind, erinnern sich vielleicht, dass bereits das allererste Frühlingsseminar vor zehn Jahren das Thema Statistik hatte. Wer teilnahm, musste damals noch mit Taschenrechner (!) anrücken. Diesmal sind keine Hilfsmittel nötig. Was allerdings erwünscht ist: Studien, die ihr gerne auf ihre Statistik abgeklopft haben möchtet. Gerne möglichst bald an [email protected] senden, damit die Refe-renten sie in ihre Workshops einbauen können.

Hier die Referenten, die bereits zugesagt haben:Michael Blastland (Journalist bei BBC, Buchautor): Von seinem Buch «The Tiger That Isn’t» schreibt das Wissenschaftsmagazin «New Scientist»: «Jeder Journalist müsste dafür bezahlt werden, dass er es immer wieder und wieder liest». Michael Blast-land beleuchtet darin die Welt der Zahlen sowohl hintergründig als auch unterhaltsam. Sein Statistik-Referat wird Michael Blastland aus der Warte des Medienprofis halten – mit vielen konkreten, praktischen Beispielen.Klaus Koch (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, IQWiG):Der ehemalige Medizinjournalist ist im Vorstand des Deutschen Netzwerks Evidenz-basierte Medizin und Chefredaktor beim IQWiG, das den Nutzen von medizinischen Therapien bewertet. Die Einschätzung von guten und schlechten Studien ist sein täg-lich Brot. Er wird einen Workshop zur Statistik in Medizin und verwandten Gebieten machen. Frédéric Schütz (Schweizer Institut für Bioinformatik): Der Statistiker kennt sämtli-che Tricks und Fallstricke seines Metiers. Diese gibt er in Weiterbildungen an Studen-ten und Journalisten weiter. Er wird einen Workshop geben zur Statistik in den Diszi-plinen Psychologie, Soziologie, aber auch zu Klimaforschung, Physik etc.Bundesamt für Statistik (Referenten noch unbekannt): Die Gastgeber werden für uns die hintersten Winkel der Zahlensammlung des Bundes ausleuchten und aufzeigen, welche verborgenen Datensätze dort schlummern und wie wir als Journalisten an sie herankommen.

Séminaire FNS

Rares sont les jours où un journaliste scienti-fique ne se retrouve pas à jongler avec des chiffres ou à comparer des données. C’est pour-quoi des connaissances de base et quelques aptitudes dans le domaine de la statistique sont des outils indispensables pour exercer ce métier. Mais ces outils ne sont pas faciles à maîtriser et souvent peu utilisés. D’où le prochain séminaire de printemps le 11 mai 2011 intitulé: «Soupe de données et salades de chiffres – quelques re-cettes de statistiques faciles à digérer». Le sé-minaire sera donné en français, allemand et an-glais. Le programme détaillé suit.

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N E U E M I T G L I E D E R / N O U V E A U X M E M B R E S

Ania Biasio wurde 1968 in Zürich gebo-ren, studierte an der ETH Zürich Umwelt-naturwissenschaften und absolvierte an-schliessen das EPFL-Nachdiplomstudium Entwicklungszusammenarbeit in Ouaga-dougou, Burkina Faso. Freie Journalistin in den Bereichen Umwelt und Entwick-lung, Stage in der Wirtschaftsredaktion der SDA. Über fünf Jahre Mitarbeiterin der Informationsabteilung von Caritas Schweiz. Aufbau der Kommuni kations-

stelle des ZHAW-Departements Gesund-heit. Seit 2011 Mitarbeiterin Kommuni-kation & Kampagnen bei Biovision, Stif-tung für ökologische Entwicklung. Ania Biasio lebt mit ihrem Lebenspartner und ihrem Sohn in Zürich.

Gaëlle Bryand est responsable de Pla-netesante.ch, site de santé destiné au grand public (lancement décembre 2011). Après une licence en sciences sociales, elle s’est

Mirko Bischofberger, Jahrgang 1980, studierte an der ETH Zürich Biochemie. Es folgte ein interdisziplinäres Doktorat in den Bereichen Mikrobiologie und Bio-informatik an der ETH Lausanne. Seit über 6 Jahren arbeitet Mirko Bischofber-ger als freier Mitarbeiter für die Wissens-beilage der NZZ. Zudem gründete er den Blog ItaliaDallEstero.info, auf dem sich täglich tausende von Italiener darüber in-formieren, wie ihr Land in der ausländi-schen Presse wahrgenommen wird. Die Seite gehört seit über zwei Jahren zu den 50 meistgelesenen Blogs Italiens. Zur Zeit ist Mirko Bischofberger im Bundehaus im Rahmen der Stiftung «Wissenschaftliche Politikstipendien» tätig.

Nicolas Maradan a fait ses études à l’Académie du journalisme et des médias (AJM) de l’Université de Neuchâtel. Il a fait partie de la première volée de diplô-més issus de cette nouvelle voie de forma-tion. Nicolas Maradan a été engagé à «La Liberté» à la fin de ses études, d’abord à la rubrique régionale, puis au cahier cultu-rel où il s’occupe notamment de musique et de multimédia.

Formée à l’Agence télégraphique suisse ATS à Berne après un certificat fédéral de capacité dans les arts graphiques, Fran-cesca Sacco s’est spécialisée dans le jour-nalisme d’investigation dès 1992 au Bu-reau de recherches, reportages et investi-gations (BRRI) jusqu’à sa fermeture. Elle

collabore depuis en tant que journaliste in-dépendante pour une demi-douzaine de médias romands.

Marianne Tremblay a fait des études de journalisme (communication) à l’Univer-sité du Québec à Montréal. Elle est ensuite engagée comme Journaliste reporter d’images (JRI) à la télévision régionale valaisanne Canal9. Depuis près d’une an-née, elle présente et travaille en tant que journaliste pour l’émission médicale et de prévention de la santé «l’Antidote».

Kathrin Zimmermann-Eberhard, Jahr-gang 1973, hat an der Universität Zürich Humanmedizin studiert (Dr. med.) und sich zur Ausbilderin mit eidg. Fachausweis weitergebildet. Sie war dann kurze Zeit als Assistenzärztin tätig, danach wechselte sie in die Privatwirtschaft zu Vichy, da-nach zu Takeda Pharma AG. Tätigkeit als beratende Ärztin und Marketingleiterin bei PreCon Frauenfeld, danach wissen-schaftliche Assistenzärztin. Mehrjährige Anstellung als Lehrbeauftragte für Anato-mie und Pathologie am Zentrum für Aus-bildung im Gesundheitswesen (ZAG) in Winterthur. Aktuell hat Kathrin Zimmer-mann-Eberhard die medizinische Leitung bei der TV-Sendung Gesundheit Sprech-stunde inne. Sie ist verheiratet und Mut-ter von vier Töchtern.

Ordentliche Mitglieder / membres ordinaires

Ausserordentliche Mitglieder / membres extraordinaires

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N E U E M I T G L I E D E R / N O U V E A U X M E M B R E S

spécialisée dans l’édition (livres de méde-cine, de sciences humaines et revues scientifiques) et la rédaction web.

Darcy Christen est responsable des rela-tions avec les médias au CHUV. Membre de l’équipe qui a crée Couleur 3 en 1981, il a travaillé ensuite pour le CICR et pour la Fondation Hirondelle, avec laquelle il a lancé plusieurs projets de radios d’infor-mation en Afrique de l’ouest. Il a étudié les sciences politiques à l’Université de Genève et les sciences de la communica-tion à l’Université de Lugano.

Sabine Herrmann ist 1972 in Lindau a.B. (Deutschland) geboren. Schule und Aus-bildung im Banking in Friedrichshafen. Danach Studium der Wirtschaftswissen-schaften an der Universität Hohenheim bei Stuttgart. Berufliche Tätigkeit unter anderem in einem internationalen Kon-sumgüter-Unternehmen in Genf und in der Managementberatung in Frankfurt. Seit 2008 ist Sabine Herrmann global verant-wortlich für Kundenzufriedenheitsthemen bei der Siemens Schweiz AG in Zug. Da-rüber hinaus ist sie interessiert und aktiv im Bereich Filmproduktion mit (natur-)wissenschaftlichem Themenschwerpunkt.

Stéphane Hess ist 1978 in Bern geboren. Er studierte an der Universität Bern Phi-losophie mit Ausrichtung Philosophie und Geschichte der Naturwissenschaften. Es folgte ein Masterstudium in Biologie so-wie Vorlesungen in Pädagogik und Didak-tik an der Universität Freiburg i.Üe. Prak-tika in Wissenschaftskommunikation am Naturhistorischen Museum in Neuenburg und am Wissenschaftshistorischen Muse-um in Genf. Stellvertretungen in Chemie-unterricht an verschiedenen Gymnasien. Letztes Jahr absolvierte Stéphane Hess ein Praktikum in der Sektion Biosicherheit des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft der Kantonsverwaltung Zürich. Seit letztem Herbst ist er als freischaffender Journalist tätig.

Titulaire d’un master en philosophie de l’université de Genève, Benoît Perrier a débuté sa carrière de journaliste sur Radio Cité, dans l’émission culturelle alternative

Les Bruits du Frigo. Après diverses colla-borations, il partage aujourd’hui son acti-vité entre Le Courier et Médecine et Hy-giène. Au sein du quotidien indépendant, il est secrétaire de rédaction et couvre la musique contemporaine. Pour la coopéra-tive d’édition, il est l’un des journalistes de Planète Santé, site internet grand public.

Mathématicien et informaticien de forma-tion (Université de Genève), Frédéric Schütz a effectué une thèse en biostatis-tiques/bioinformatique à l’Université de Melbourne (Australie). Depuis son retour en Suisse, au sein de l’Institut suisse de bioinformatique (SIB), il enseigne ces do-maines et offre un service de consulting statistique pour les biologistes, essayant de créer des liens entre scientifiques de ces différents horizons. En parallèle, il écrit régulièrement une chronique sur les sta-tistiques dans Le Temps, et a effectué un stage de journalisme scientifique d’un mois au sein de ce quotidien. Frédéric Schütz enseigne également les statistiques pour les journalistes stagiaires du Centre Romand de Formation des Journalistes.

Erich Schwarz (35) hat Publizistik und Politikwissenschaft an der Universität Zü-rich studierte. Nebenbei arbeitete er als Journalist (Landbote, Bilanz Online, Ra-dio Stadtfilter). Durch Auslandsaufenthal-

te in Budapest und Tallinn hat sich sein In-teresse an Gesellschaft und Geschichte vertieft. Danach Akteur in Marketing- und PR-Projekten der ETH Zürich und der CRUS. Seit 2011 Kommunikationsver-antwortlicher des World Trade Institute der Universität Bern und des NFS Trade Regulation. Erich Schwarz ist filmbegeis-tert und wirkte zweimal im Organisations-team des Zurich Film Festival mit.

Pia Viviani ist stellvertretende Geschäfts-leiterin der Stiftung Science et Cité. Sie hat an der ETH Biotechnologie und an der ZHdK Szenografie studiert. Nach For-schungstätigkeiten im In- und Ausland so-wie in einer auf Gesundheit und Medizin spezialisierten Kommunikations-Agentur widmet sie sich nun bei Science et Cité dem Anliegen, einer breiten Öffentlichkeit Wissenschaft näher zu bringen.

Kein neues Mitglied, aber das Vorstandsmitglied Olivier Dessibourg von einer neuen Seite (Foto: zVg)

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News

The International Consortium of Investi-gative Journalism, a project by the Center for Public Integrity, has recognized to Serena Tinari, Frédéric Zalac and Sandra Bartlett, of RSI Radiotelevisione Svizzera, Canadian Broadcasting Corporation and National Public Radio, a Special Citation and a Certificate of Recognition For Out-standing International Investigative Re-porting for their story on Tamiflu.

La Fondation Eben-Hézer a remit son Prix Médias annuel à Christophe Ungar, jour-naliste scientifique à la RTS. Son reportage intitulé «Dans le cœur du cerveau autiste», diffusé dans l’émission 36,9° de la TSR, explore les méandres de cette pathologie, encore empreinte de nombreuses idées reçues. Des témoignages poignants de parents et d’autistes constituent la trame de ce reportage, avec en appui l’éclairage de scientifiques de renom; ils révèlent no-tamment que le gène de l’autisme existe.

Der Prix Média akademien-schweiz 2011 geht in der Kategorie Naturwissenschaf-ten an «Netz Natur»-Moderator und -Re-daktionsleiter Andreas Moser für seine Sendung «Wer ist der Wolf?». In der Ka-tegorie «Geistes- und Sozialwissenschaf-

ten» wurde Katharina Bochsler ausge-zeichnet für eine zweiteilige «Kontext»-Sendung auf Radio DRS 2 zu Intersexua-lität. Preisträgerin in der Kategorie «Me-dizin: Preisthema Psychische Gesundheit» ist Simone Rau mit ihrem «Das Magazin»-Artikel «Die Krankpflegerin», die Ge-schichte einer Mutter, die ihre Tochter krank macht, um sie – vordergründig für-sorglich – wieder gesund zu pflegen. In der Kategorie «Technische Wissenschaf-ten» wird Reto U. Schneider ausgezeich-net. Sein Artikel «Der Ketzer mit der Wär-mepumpe» (erschienen im «NZZ Folio») handelt von einem vermeintlichen Um-weltschützer, der sich «wegen des klima-schonenden Potenzials von Atomkraft-werken» seit Langem für die Kernkraft einsetzt.

Martin Hicklin erhält von der philoso-phisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel den Eherendoktor-titel, weil er «die wissenschaftlichen Er-folge der Universität einem breiten Pub-likum nahegebracht» sowie «über mehr als vier Jahrzehnte dem Wissenschafts-standort Basel und auch der gesamten Schweizer Wissenschaft unschätzbare Dienste geleistet» habe.

Der «Schweizer Journalist» kürte dieses Jahr zum wiederholten Mal Reto U. Schneider («NZZ Folio») zum Wissen-schaftsjournalisten des Jahres.

Simon Koechlin wird Chefredaktor der «Tierwelt». Er löst Martina Frei ab. Simon Koechlin (38), mit Diplom für Biologie der Universität Basel und abgeschlosse-ner Ringier Journalistenschule, war bisher verantwortlich für das Ressort Wissen-schaft bei der Schweizerischen Depesche-nagentur (sda).

«Know thyself, science writer»: in a time of crisis that is bringing deep changes in the media landscape and according to many is putting science journalism «un-der threat», the association «Science Writ-ers in Italy» just launched an online sur-vey asking science journalists from all over the world – and especially from Eu-rope – to dedicate a few minutes of their busy time to help sketch the profession as they live it. www.surveymonkey.com/s/KnowThyselfScienceJournalist

Sie sind umgezogen? Sie haben eine neue E-Mail-Adresse? Bitte melden Sie dies an [email protected]

Vous avez demenagé? Vous avez une nouvelle adresse electronique? Veuillez le communiquer à [email protected]

www.annahartmann.net

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