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Daten
Im Auftrag der:
Senatsverwaltung für Stadten
Sonderreferat Klimaschutz und Energie
Brückenstr. 6, D-10179 Berlin
bearbeitet von:
IP SYSCON GmbH
Niederlassung Osnabrück
Public Solar
Möserstraße 1
49074 Osnabrück
olaranlagenkataster
Berlin
Ergebnisbericht
enstand Januar 2016
ntwicklung und Umwelt Berlin
Sonderreferat Klimaschutz und Energie
10179 Berlin
Inhalt
1 Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1 Zielsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.2 Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2.1 Ergebnisse Photovoltaik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2.1.1 Install ierte Anlagen und Generatorleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2.1.2 Detailanalyse nach Größenklassen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.1.3 Auswertungen nach Gebäudenutzung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.1.4 Auswertungen der Bezirke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2.1.5 Die 10 größten PV-Anlagen Berlins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.2 Ergebnisse Solarthermie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.2.1 Install ierte Anlagen und Kollektorfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.2.2 Detailanalyse nach Größenklassen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
2.2.3 Auswertungen der Bezirke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.2.4 Die 10 größten Solarthermie-Anlagen Berlins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.3 Gesamtergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
2.3.1 Detailbetrachtung Investit ionen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
3 Datenquel len und Bewertung der Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.1 Photovoltaik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.2 Solarthermie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.3 Bewertung der Datenquel len und der Qual ität des Katasters . . . . . . . . . . . . . . 25
3.3.1 Daten der PV-Anlagen 2014 und 2015 für die Stadt Berl in . . . . . . . . . . . . 25
3.3.2 Daten der Thermie-Anlagen 2014 und 2015 für die Stadt Berlin . . . 26
3.3.3 Ermittlung der Dachneigung und Dachausrichtung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3.3.4 Weitere Datenlücken im Kataster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
3.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
3.5 Photovoltaik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
3.6 Solarthermie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
4 Literaturquel len . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
3
1 Hintergrund
Der Senat von Berlin strebt eine klimaneutrale Energieversorgung der Stadt bis zum Jahre
2050 an.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt beabsichtigt eine Aktualisierung des
Solaranlagenkatasters von Berlin. Auf Basis der umfangreichen Datenbank beschreibt die
dazugehörige Internetseite
(http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/energie/solaranlagenkataster/) den Ist-
Stand der Anlagenzahl, den Verlauf des Zubaus von Anlagen über die Zeit und die durch-
schnittlichen Charakteristiken der errichteten Anlagen. Darüber hinaus erlaubt das Register
durch eine adressscharfe Zuordnung der Anlagen auch eine räumliche Auswertung der zu-
grundeliegenden Zahlen im Umweltatlas bzw. im FIS-Broker
(http://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/), beispielsweise auf der
Ebene der Bezirke. Des Weiteren wurde im Rahmen der Aktualisierung ein Endbericht gefer-
tigt der u.a. den Ausbaustand der Solarenergie in Berlin detailliert beschreibt und Detailbe-
trachtungen u.a. zu Größenklassen durchführt. Dies soll auch zukünftig erfolgen.
1.1 Zielsetzung
Ziel des Projektes ist die Aktualisierung und Fortführung des Solaranlagenkatasters und die
Berichtserstellung.
Die Ziele, die mit dem Solaranlagenkataster Berlin verfolgt werden, sind vielfältig. Die Prä-
sentation der Ist-Situation in Berlin zur solaren Nutzung für die Öffentlichkeit ist eine Maß-
nahme, um das Thema öffentlich zu behandeln und zu diskutieren. Hier ist neben der grund-
sätzlichen Informationsausgabe die Mobilisierung der Bevölkerung ein vordringliches Ziel.
Es soll darüber eine Auseinandersetzung mit dem Thema initiiert werden. Der Hauseigen-
tümer soll angeregt werden, in die solare Nutzung zu investieren.
Inhalt dieses Berichtes ist die Solaranlagensituation in Berlin mit Focus auf den Zubau 2014
und 2015 und deren Vergleich zu den Jahren davor. Dieser Bericht baut auf den Schlussbe-
richt_Solarkataster_2014 von der DGS (2014) auf.
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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1.2 Vorgehen
Aus unterschiedlichen Quellen sind Daten aus den Jahren 2014 und 2015 zusammengetra-
gen worden, um die Ist-Situation der solaren Nutzung in Berlin aufzuzeigen. Ein Problem
hierbei ist die im Laufe der Zeit geänderte gesetzliche Rahmenbedingung, auf der die Da-
tenmeldung neuer Anlagen in erster Linie beruht.
Bei der thermischen Nutzung ist die Meldepflicht abhängig von der Förderung der Anlage,
die zwischenzeitlich aussetzte. Bei der Photovoltaik sind vermutlich zwischenzeitlich Anla-
gen in Betrieb, die rein zur Selbstversorgung dienen und unter Umständen nicht mehr ge-
fördert und gemeldet wurden.
2 Ergebnisse
2.1 Ergebnisse Photovoltaik
Berlin verfügt am 01.11.2015 über insgesamt 5.702 PV-Anlagen mit einer Generatorleistung
von 79.556 kWp. Der darüber jährlich zu produzierende Stromertrag kann nur geschätzt
werden und wird bei ca. 68 Mio. kWh/a liegen (abzüglich 5% bei der Generatorleistung und
durchschnittlichem Stromertrag von 900 kWh/a pro kW). Theoretisch können darüber 17.005
Haushalte, mit einem angenommenen mittleren Stromverbrauch von 4000 kWh/a, versorgt
werden.
Im Jahr 2014 sind in Berlin 425 PV-Anlagen mit 10.476 kWp Leistung und 2015 241 PV-
Anlagen mit 3.984 kWp Leistung neu installiert worden.
2.1.1 Install ierte Anlagen und Generatorleistung
Berlin konnte insbesondere 2014 einen großen Zubau in der PV-Anlagenleistung verzeich-
nen, was aufgrund einer hohen Anzahl an neuen, großen und damit leistungsstarken PV-
Anlagen erreicht wurde. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2014, also bis zum In-
krafttreten der EEG-Novelle, wurden alleine 20 Anlagen mit einer Generatorleistung von
mehr als 100 kWp pro Anlage und insgesamt 6.064 kWp in Betrieb genommen.
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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Tabelle 1: Zeitreihe der von 2000 bis 2015 in Berlin installierten photovoltaischen Anlagen
Jahr Anzahl
jährlich
Veränderung
ggü. Vorjahr
Anzahl
kumuliert
Install.
Leistung
[kWp]
jährlich
Verände-
rung ggü.
Vorjahr
Install.
Leistung
[kWp]
kumuliert
vor 2000 512 - 512 2172 - 2.172
2000 163 - 675 1.326 - 3.498
2001 151 -7% 826 874 -34% 4.372
2002 63 -58% 889 270 -69% 4.643
2003 31 -51% 920 161 -41% 4.803
2004 139 348% 1.059 680 323% 5.483
2005 100 -28% 1.159 626 -8%% 6.109
2006 139 39% 1.298 1.034 65% 7.143
2007 212 53% 1.510 1.454 41% 8.598
2008 338 59% 1.848 3.919 169% 12.517
2009 502 49% 2.350 8.571 119% 21.087
2010 705 40% 3.055 13.676 60% 34.763
2011 871 24% 3.926 13.444 -2% 48.207
2012 647 -26% 4.573 11.838 -12% 60.045
2013 463 -29% 5.036 5.051 -57% 65.096
2014 425 -8 5.461 10.476 107% 75.572
2015* 241 -43 5.702 3.984 -62% 79.556
Seit 1988 5.702 5.702 79.556 79.556
*= Stand 2015 bis 31.10.2015
Gegenüber 2013 ist für 2014 eine Steigerung um mehr als 100% festzustellen. Insgesamt
wurden 2014 bis zur Novellierung des EEG 9.140 kWp Leistung neu installiert, das entspricht
88 % des Jahreszubaus. Die Novellierung des EEG und die damit verbundene Verschlechte-
rung der Rahmenbedingungen führten ab August 2014 auch in Berlin zu einem deutlichen
Einbruch (siehe Tabelle 1 und Abbildung 1 und 2). Mit der Novellierung wurde die EEG-
Umlage auch für Eigenstromnutzung eingeführt. Dadurch hat das Modell des PV-Anlagen-
Contractings, wie es z.B. bei Wohnungsbaugenossenschaften in Berlin genutzt wurde an
Attraktivität verloren. Das Contracting-Modell wurde bis dahin vielfach umgesetzt, um die
Bewohner mit hauseigenem PV-Strom zu versorgen. Die PV-Anlage blieb jedoch im Eigen-
tum des Investors und nicht der Wohnungsbaugenossenschaft.
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Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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Stand 2015 bis 31.10.2015
Abbildung 1: Installierte PV-Leistung pro Jahr in Berlin 2000 bis 2015 in kWp
Stand 2015 bis 31.10.2015
Abbildung 2: Anzahl PV-Anlagen pro Jahr in Berlin 2000 bis 2015
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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Entgegen des Deutschlandtrends, bei dem es bereits seit 2013 einen Einbruch der Neuin-
stallation von PV-Anlagenleistung um mehr als die Hälfte gab und 2014 sich die Leistung
erneut abschwächte (siehe Abbildung 3), konnte in Berlin von 2013 zu 2014 die Leistung noch
einmal um mehr als 100% gesteigert werden.
Abbildung 3: Jährlich installierte PV-Leistung in Deutschland (BNA 2015)
Seit dem Inkrafttreten der EEG-Novelle im August 2014 ist allerdings auch in Berlin ein star-
ker Rückgang der PV-Installationen zu registriert. Dieser Rückgang ist auch im Deutsch-
landtrend zu erkennen, wo der Einbruch der Leistung von -42% gegenüber 2013 liegt.
Abbildung 4: In 2014 und 2015 installierte PV-Leistung und Zubau der Anlagenanzahl in Berlin
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Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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Den mit Abstand größten Zubau verzeichnete in den vergangenen zwei Jahren der Juli 2014,
kurz vor Inkrafttreten der Novellierung des EEG im August 2014. Bis dato sind in Berlin noch
viele Anlagen in Betrieb genommen worden.
2.1.2 Detailanalyse nach Größenklassen
Tabelle 2: PV-Anlagenanzahl und installierte Leistung nach Größenklassen in Berlin
Klasse Anzahl
Anlagen
Anteil [%] Leistung
[kWp]
Anteil [%]
Anlagen bis 2 kWp 533 9,38 780,98 0,98
Anlagen größer 2 kWp bis 5 kWp 1.941 34,17 6.983 8,78
Anlagen größer 5 kWp bis 10 kWp 2.181 38,39 14.948 18,79
Anlagen größer 10 kWp bis 30 kWp 671 11,81 13.167 16,55
Anlagen größer 30 kWp bis 100 kWp 251 4,42 14.203 17,85
Anlagen größer 100 kWp 104 1,83 29.476 37,05
Gesamt 5.681 79.557
Den größten Anteil an der PV-Generatorleistung insgesamt erbringen Anlagen der Größen-
klasse 5 – 10 kWp, die in erster Linie auf Ein- und Zweifamilienhäusern installiert wird. Diese
Größenklasse nahm auch 2014 und 2015 am meisten zu, gefolgt von dem Bereich 2 – 5 kWp.
Die steigende Zahl von Anlagen mit einer Größe von 2 – 5 kWp verdeutlicht einen Trend, der
in Anbetracht der neuen Gesetzeslage (Novellierung EEG 2014) und der damit veränderten
Wirtschaftlichkeit einer neuen PV-Anlage, zu erwarten war. Um eine PV-Anlage wirtschaft-
lich betreiben zu können, ist nicht mehr die maximal größte Anlage gefragt, sondern eine
Bedarfsanpassung sinnvoll, dahingehend, dass ein möglichst hoher Anteil PV-Strom im ei-
genen Haushalt verbraucht wird. Dies führt bei Ein- und Zweifamilienhäusern zu eher klei-
neren Anlagen mit einer Leistung unter 5 kWp.
2.1.3 Auswertungen nach Gebäudenutzung
Für Photovoltaikanlagen konnte keine Auswertung hinsichtlich Gebäudenutzung vorgenom-
men werden, eine Verknüpfung zu den Nutzungsarten der Gebäude war aufgrund unzurei-
chender Datengrundlagen nicht möglich, dies ist aber theoretisch möglich.
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Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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Abbildung 5: Gesamtleistung PV bis 2015 nach Größenklassen und Zubau der Anlagen für 2014 und 2015 in Berlin
2.1.4 Auswertungen der Bezirke
Marzahn-Hellersdorf verfügt, wie auch in der Vergangenheit bis 2013, über die meisten PV-
Anlagen und die größte Generatorleistung.
Tabelle 3: Anzahl der PV-Anlagen und die bis zum 31.10.2015 installierte Anlagenleistung in den Bezirken Berlins
Bezirk Anzahl
Anzahl
Anlagen*
Gesamtleistung
bis 2015 [kWp]
durchschnittliche
Leistung [kWp]
Bezirk nicht bekannt 13 13 239 18,36
Charlottenburg-Wilmersdorf 162 162 3.210 19,81
Friedrichshain-Kreuzberg 115 114 2.507 21,80
Lichtenberg 281 180 7.564 26,92
Marzahn-Hellersdorf 1.004 1003 11.784 11,74
Mitte 133 129 4.980 37,45
Neukölln 424 423 4.945 11,66
Pankow 841 840 8.259 9,82
Reinickendorf 477 477 7.694 16,13
Spandau 474 472 6.462 13,63
Steglitz-Zehlendorf 481 479 3.875 8,06
Tempelhof-Schöneberg 418 417 8.417 20,14
Treptow-Köpenick 879 877 9.621 10,95
Gesamt 5.702 5.586 79.557 13,95
*= PV-Anlagen, dessen Generatorleistung unbekannt ist, wurden hier nicht mit eingerechnet.
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Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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2014 und 2015 war der Zubau der PV-Leistung im Bezirk Marzahn-Hellersdorf am höchsten,
gefolgt von Reinickendorf und Tempelhof-Schöneberg (s. Abbildung 6).
Abbildung 6: Zubau PV-Generatorleistung in den Bezirken Berlins für 2014 und 2015
Abbildung 7: Zubau PV-Anlagenanzahl in den Bezirken Berlins für 2014 und 2015
Die meisten Neuinstallationen an PV-Anlagen in den Jahren 2014 und 2015 in Berlin gab es
im Bezirk Treptow-Köpenick.
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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2.1.5 Die 10 größten PV-Anlagen Berlins
In 2014 wurden drei neue PV-Anlagen installiert, die sich in die 10 größten PV-Anlagen in
Berlin eingereiht haben. Mit knapp 900 kWp, 650 und 550 kWp tragen sie deutlich zur Steige-
rung der PV-Nutzung in 2014 bei. 2015 wurde im Bezirk Tempelhof-Schöneberg eine PV-
Großanlage mit 620 kWp neu installiert (siehe Tabelle 4).
Tabelle 4: Die 10 größten PV-Anlagen Berlins
Gebäude Betreiber Inbetriebnah-
me
Generatorleis-
tung
[kWp]
Pankow (Märkisches Viertel), Zerpenschleuser Ring 30
Nicht bekannt Jun 12 2.200
GASAG Berliner Gaswerke AG,
Tempelhof-Schöneberg, Ringstraße 26
GASAG Berliner Gaswerke AG
Dez 10 1.850
Berliner Großmarkt Mitte (Wedding), Beußelstraße 44 N
Berliner Energie-agentur
Apr – Jun 2012 1.600
Dong Xuan Center Lichtenberg, Herzberg-straße 128
NOVUM Energie-park GmbH Berlin
Dez 10 1.311
frag zapf GmbH Lichtenberg,
Marzahner Straße 21
First Green Capital Jul 11 1.066
Solar-Carport-Anlage Spandau, Hohenzol-lernring 124
MW Solar Consul-ting GmbH
Dez 09 998
Wolfener Straße 032,
12681 Marzahn-Hellersdorf
Nicht bekannt Mrz 14 898
Reinickendorf,
Lübarser Str. 40-46
Nicht bekannt Jul 14 651
Tempelhof-Schöneberg, Culemeyerstraße 1 Nicht bekannt Jan 15 621
Wasserwerk Tegel Reinickendorf, Bernauer Str. 140
Berliner Wasser-betriebe
Jun 09 559
Atelierhaus Pankow,
Pankstr. 8-12
nicht bekannt Jul 14 556
Gewerbehof Oberschöneweide
Treptow-Köpenick, Wilhelminenhofstraße 76/77
nicht bekannt Dez 09 545
Mercedes-Benz Werk Tempelhof-Schöneberg (Marienfelde),
Daimlerstraße 123
Mercedes-Benz Jul 09 501
WWL Spedition,
Berlin Reinickendorf, Quickborner Straße 78
AZUR Solar GmbH Dez 09 475
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Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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2.2 Ergebnisse Solarthermie
2.2.1 Install ierte Anlagen und Kollektorfläche
Die Zahl der in Berlin erfassten Anlagen zur solarthermischen Nutzung belaufen sich auf
7.785 Anlagen, mit insgesamt 81.504 m² Kollektorfläche aufweisen. Hier ist der Datenstand
BAFA-Daten bis 31.08. 2015 und GASAG-Daten bis zum 31.12.2015 berücksichtigt.
Aus verschiedenen Gründen decken diese Angaben allerdings die Realität nicht vollständig
ab.
• Neben den Lücken in den Daten aus früheren Jahren (9 Großanlagen ohne
Inbetriebnahmedatum, 403 Anlage ohne Angabe der Kollektorfläche (DGS 2014)), feh-
len bei den Anlagendaten aus 2014 und 2015 für 1 Anlage das Inbetriebnahmedatum
und die Angabe zur Kollektorfläche. Bei weiteren 3 Anlagen ist das
Inbetriebnahmejahr bekannt (2014), die Größe der Kollektorfläche aber nicht.
• Aufgrund unzureichender Anlagendaten, da diese nur über Förderbescheide regis-
triert sind und zeitweise die Förderung der Solarthermie ausgesetzt wurde, sind für
die Jahre 2010 bis März 2015 in die Bestandserhebung auch Schätzungen eingeflos-
sen (siehe Tabelle 6). Seit April 2015 werden wieder TWA – Anlagen (solarthermische
Anlagen zur Trinkwassererwärmung) über das Marktanreizprogramm des BAFA
(Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert.
Insgesamt verfügt Berlin unter Berücksichtigung der Schätzungen bis Mitte 2015 über ca.
8.718 Solarthermieanlagen mit einer Gesamtfläche von ca. 82.832 m² einnehmen. Legt man
einen pauschal angenommenen Wärmeertrag von 450 kWh/m²*a zugrunde, ist von einer
produzierten Wärmemenge von 37.274 MWh/a auszugehen.
Betrachtet man den Einsatzbereich der in 2014 und 2015 hinzugekommenen Thermieanla-
gen, so liegt der Schwerpunkt bei der Heizungsunterstützung. Allerdings wurden Ther-
mieanlagen zur Warmwasserbereitung bis zum 31.03. 2015 aufgrund der Förderaussetzung
nicht erfasst und fehlen daher in der Aufstellung. Nachfolgend (siehe Tabelle 5) ist die An-
zahl der Anlagen aus 2014 und 2015 zu den einzelnen Einsatzbereichen aufgeführt.
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Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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Tabelle 5: Anzahl der Thermieanlagen nach Einsatzbereich in Berlin für 2014 und 2015 und insgesamt
Nutzungsbereich
Neue Thermieanla-
gen in 2014 und 2015
Gesamtanlagenanzahl
bis 2015
Warmwasserbereitung 35 4.624
Heizungsunterstützung 100 2.551
Trinkwasser- und Schwimmbadwassererwärmung 9
Schwimmbadwassererwärmung 5
Heizungsunterstützung und Schwimmbadwasser-erwärmung 3
Solares Luftsystem 3
Solare Klimatisierung 2
Solare Destillation 1
Prozesswärme 1 2
Sonstiges 21
k. A. 9 570
Die Solarthermienutzung insgesamt (siehe Tabelle 5, Gesamtanlagenzahl bis 2015) konzen-
triert sich in Berlin auf den Einsatzbereich der Warmwasserbereitung. Aufgrund der nicht
lückenlosen Erfassung von Anlagen für diesen Nutzungsbereich kann von einer noch deut-
lich höheren Anzahl ausgegangen werden.
Für die größte Anzahl der Anlagen wurde sich für den Flachkollektor entschieden. Nachfol-
gende Übersicht zeigt, dass 2014 und 2015 unter den Kollektorarten die Flachkollektoren
bevorzugt wurden.
• Flachkollektor: 80
• Vakuumröhrenkollektor: 52
• Luftkollektor: 4
• keine Angaben: 9
Die meisten Thermieanlagen sind in Berlin auf Einfamilienhäusern installiert worden. In der
nachfolgenden Aufstellung sind die Anlagenzahl und der Gebäudetyp benannt.
• Einfamilienhaus: 112
• Mehrfamilienhaus: 20
• sonstiges (kein Wohnhaus): 7
• Zweifamilienhaus: 3
• keine Angaben: 3
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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Tabelle 6: Zeitreihe der von 1979 bis 2015 in Berlin installierten solarthermischen Anlagen ohne Berücksichti-
gung der genannten Erfassungslücke
Solarthermische Anlagen
Jahr Anzahl
jährlich
Veränderung
ggü. Vorjahr
Anzahl
kumuliert
Kollektor-
fläche
[m²]
Veränderung
ggü. Vorjahr
Kollektorfläche
[m²] kumuliert
1979 - 2000 - - 1.575 - - 13.774
2000 363 - 1.938 7.871 - 21.645
2001 725 100% 2.663 9.328 19% 30.973
2002 297 -59% 2.960 2.818 -70% 33.791
2003 614 107% 3.574 6.616 135% 40.407
2004 423 -31% 3.997 3.808 -2% 44.215
2005 407 -4% 4.404 4.019 6% 48.234
2006 599 47% 5.003 6.233 55% 54.467
2007 431 -28% 5.434 3.818 -9% 58.285
2008 862 100% 6.296 7.697 102% 65.982
2009 751 -13% 7.047 6.522 -5% 72.504
2010* 172 -77% 7.219 2.092 -8% 74.597
2011* 213 24% 7.432 2.757 32% 77.353
2012* 126 -41% 7.558 1.446 -8% 78.800
2013* 88 -30% 7.646 1.121 -2% 79.921
2014* 92 5 7.738 1.089 -3% 81.010
2015*1 47 -49 7.785 494 -55% 81.504
Seit 1979* 7.785 81.504
* Die beschriebene „Erfassungslücke“ macht für die Jahre 2010 bis 2015 eine Hochrechnung zur Anlagenanzahl inklusive der Trinkwarmwasseranlagen erforderlich, die in Tabelle 6 dargestellt wird. 1= Stand 31.08.2015
Tabelle 7: Hochrechnung der von 2010 bis März 2015 installierten solarthermischen Anlagen
Solarthermische Anlagen
Jahr Anzahl
jährlich
Veränderung
ggü. Vorjahr
Anzahl
kumuliert
Kollektor-
fläche [m²]
jährlich
Veränderung
ggü. Vorjahr
Kollektorfläche
[m²] kumuliert
2010* 430 -43% 7.477 2.616 -60% 75.120
2011* 533 24% 8.010 3.446 32% 78.566
2012* 315 -41% 8.325 1.808 -48% 80.374
2013* 220 -30% 8.545 1.402 -22% 81.775
2014* 230 5 8.775 1.403 0 83.178
2015* 117,5 -49 8.893 717 -49 83.895
Seit 1979* 8.893 83.895
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
15
In den Abbildung 8 und 9 werden die Bestandsinformationen der Solarthermieanlagen ohne
Erfassungslücke als Jahreszeitreihe dargestellt.
Abbildung 8: Gesamtanlagenzahl und Zubau der Solarthermie für die Jahre 2000 bis 2015
(2015*= Stand bis 31.08.2015)
Die Anlagenanzahl an neu installierten Thermieanlagen konnte sich in Berlin 2014 noch
einmal um 5% gegenüber dem Vorjahr erhöhen. An Kollektorfläche ist 2014 3% weniger als
in 2013 hinzugekommen. Für 2015 konnte das BAFA nur bis zum 31.08.2015 Anlagendaten
zur Verfügung stellen. Der Zubau für 2015 kann damit nicht abschließend interpretiert wer-
den.
Abbildung 9: Gesamtkollektorfläche und Zubau pro Jahr für 2000 bis 2015 ohne Erfassungslücke
(2015*= Stand bis 31.08.2015)
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
16
Abbildung 10: Gesamtkollektorfläche und Zubau der solarthermischen Nutzung in Deutschland als Zeitreihe von
2000 bis 2014 (BSW 2015)
Deutschlandweit hat sich der Zubau der Thermie-Kollektorfläche von 2013 auf 2014 um 12%
reduziert. Somit spiegelt die Situation in Berlin auch den deutschlandweiten Trend wider. Die
Zubaufläche erreicht 2014 in Berlin ihren niedrigsten Stand seit 2000.
Der Zubau neuer solarthermischer Anlagen ist in Berlin seit 2012 gegenüber den Vorjahren
deutlich gesunken und seitdem rückläufig. 2015 ist hinsichtlich Zahl und Leistung zugebau-
ter Anlagen mit der geringsten Steigerung seit dem Jahr 2000 zu rechnen.
Berücksichtigt man zusätzlich die Hochrechnungen aufgrund der Erfassungslücken ist das
Jahr 2014 hinsichtlich Zubau dem Jahr 2013 gleichzusetzen.
Versucht man die Ursachen des sinkenden Interesses und der Investitionsbereitschaft der
Bürgerinnen und Bürger zu ermitteln, bietet sich ein Blick auf die Ölpreisentwicklung als
Indikator für die Wirtschaftlichkeit bzw. Vorteile der Solarthermienutzung gegenüber dem
Einsatz nicht nachwachsender Rohstoffe an.
Eine Gegenüberstellung der Entwicklung der Gesamtkollektorfläche zur solarthermischen
Nutzung und des Zubaus entsprechender Anlagen in Deutschland mit der Ölpreisentwick-
lung (siehe Abb. 11) zeigt, dass dies seit 2010 nur noch in Ansätzen korreliert. 2010 stieg der
Ölpreis nach einem erreichten Tiefpunkt wieder an, der Zubau der solarthermischen Nut-
zung nimmt allerdings nicht in dem Maße zu, wie der Ölpreis. Hier ist nur eine geringfügige
Steigerung in 2011 zu erkennbar. Trotzdem der Ölpreis Mitte 2012 wieder einen Höchststand
und das Niveau von 2008 erreicht, entwickelt sich die Kollektorfläche zur solarthermischen
Nutzung nicht mehr auf das Niveau von 2008.
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
17
Der Zubau der Kollektorfläche fällt von 2012 bis 2014 weiter ab, in diesem Zeitraum sinkt
auch der Ölpreis kontinuierlich. Damit kann nur bedingt die Schlussfolgerung gezogen wer-
den, dass der Ölpreis das Interesse und die Bereitschaft, in die Solarthermienutzung zur
Wärmeproduktion zu investieren, bestimmt. Trotzdem kann befürchtet werden, dass die an-
haltende sinkende Ölpreisentwicklung und die internationalen politischen Entwicklungen in
den erdölproduzierenden Ländern, ein noch weiter abnehmendes Interesse an der Solar-
thermienutzung mit sich bringt.
Neben der Förderung der Solarthermienutzung ist daher über zusätzliche Maßnahmen zur
Stimulation des Marktes nachzudenken.
Abbildung 11: Gesamtkollektorfläche und Zubau der solarthermischen Nutzung in Deutschland als Zeitreihe von
2006 bis 2014 (Esyoil 2016, BMWI 2015)
2.2.2 Detailanalyse nach Größenklassen
Der Zubau der Solarthermie in 2014 und 2015 konzentriert sich auf Anlagengrößen ab 5 m²
bis 50 m². Es handelt sich hierbei überwiegend um Anlagen, die zur Heizungsunterstützung
eingesetzt werden. Bei der Aufstellung in Tabelle 7 ist zu beachten, das kleine Anlagen, die
nur zur Warmwasserbereitung dienen, für einen langen Zeitraum bis 2015 nicht erfasst wer-
den konnten und somit in dieser Aufstellung fehlen.
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
18
Tabelle 8: Anzahl und Kollektorfläche der Solarthermieanlagen in Berlin nach Größenklassen sortiert, ohne Erfas-
sungslücke
Klasse Gesamt-
anzahl
Anlagen
bis 2015
Anteil
[%]
Anzahl
Anlagen
2014 +
2015
Gesamt-
kollektor-
fläche bis
2015 [m²]
Anteil
[%]
Zubau Kol-
lektorfläche
2014 + 2015
[m²]
Anlagen bis 5 m² 1.438 19,46 27 5.983 7,36 100
Anlagen größer 5 m² bis 10 m² 3.650 49,40 63 24.582 30,24 532
Anlagen größer 10 m² bis 20 m² 1.768 23,93 37 21.605 26,58 450
Anlagen größer 20 m² bis 50 m² 414 5,60 18 11.872 14,61 522
Anlagen größer 50 m² bis 100 m²
79 1,07 0 5.217 6,42 0
Anlagen größer 100 m² 39 0,53 0 12.026 14,79 0
Gesamt 7.388 145 81.285 1.604
2.2.3 Auswertungen der Bezirke
Zur Berechnung der durchschnittlichen Kollektorfläche werden sowohl die vier großen
Schwimmbaderwärmungsanlagen als auch Anlagen mit null m² Kollektorfläche ausge-
schlossen, um ein realistischeres Ergebnis zu erhalten. Die durchschnittliche Kollektorflä-
che der in Berlin installierten Solarthermieanlagen erhöhte sich mit den Daten aus 2014 und
2015 auf 13,93 m² gegenüber der Durchschnittsfläche bis 2013 von 10,32 m². Über die größte
Anzahl an Solarthermieanlagen verfügt Steglitz-Zehlendorf mit 2.024 Anlagen, gefolgt von
Treptow-Köpenick mit 1.091 und Marzahn-Hellersdorf mit 1.070 Anlagen. Die meiste Kollek-
torfläche befindet sich in Treptow-Köpenick mit 10.845 m², gefolgt von Steglitz-Zehlendorf
mit 9.894 m² vor Reinickendorf.
Tabelle 9: Anzahl und Kollektorfläche der Thermieanlagen in Berlins Bezirken ohne Erfassungslücke
Bezirk Gesamt-
Anzahl
Gesamt-
Kollek-
torfläche
[m²]
Gesamt-Anzahl
ohne Kollektor
fläche = 0 m²(1)
Gesamt Kol-
lektorfläche
[m²] ohne
SB-Anlagen (2)
Durchschnitt-
liche Kollek-
tor fläche(3)
[m²]
Charlottenburg-Wilmersdorf 188 2.746 179 2.746 15,34
Friedrichshain-Kreuzberg 74 2.470 69 1.724 24,99
Lichtenberg 322 4.133 301 4.133 13,73
Marzahn-Hellersdorf 1.070 8.533 988 8.533 8,64
Mitte 99 5.144 91 3.384 37,19
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19
Bezirk Gesamt-
Anzahl
Gesamt-
Kollek-
torfläche
[m²]
Gesamt-Anzahl
ohne Kollektor
fläche = 0 m²(1)
Gesamt Kol-
lektorfläche
[m²] ohne
SB-Anlagen (2)
Durchschnitt-
liche Kollek-
tor fläche(3)
[m²]
Neukölln 638 5.540 608 5.540 9,11
Pankow 876 9.790 821 8.640 10,52
Reinickendorf 966 8.856 938 8.856 9,44
Spandau 653 5.618 643 5.618 8,74
Steglitz-Zehlendorf 1.124 9.894 1.070 9.894 9,25
Tempelhof-Schöneberg 686 7.943 662 6.354 9,60
Treptow-Köpenick 1.091 10.845 1.018 10.845 10,65
Gesamt 7.787 81.512 7.388 76.267 13,93
(1) und ohne die vier großen Schwimmbadanlagen, (2) SB = Schwimmbad, (3) für verglaste Kollektoren
Abbildung 12: Installierte Kollektorfläche in Berlins Bezirken [Stand August 2015]
Den größten Zubau an Thermieanlagen in 2014 und 2015 (bis zum 31.08.2015) konnten Span-
dau und Steglitz-Zehlendorf verzeichnen. In Steglitz-Zehlendorf ist in 2014 und 2015 auch
mit Abstand die meiste Kollektorfläche hinzugekommen. Dies lässt sich damit begründen,
dass es sich um Bezirke mit einem hohen Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern handelt, in
denen die Solarthermie derzeit eine größere Rolle spielt als im Mehrgeschosswohnungsbau
der Innenstadt, die keinen Zubau aufweist. Zudem sind im Ein-und Zweifamilienhaussektor
Neubautätigkeiten umgesetzt worden. Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf kann als recht investi-
tionsstark bezeichnet werden.
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
20
Abbildung 13: Anzahl neu installierter Thermieanlagen in Berlins Bezirken in 2014 und 2015
Abbildung 14: Fläche neu installierter Solarthermieanlagen in Berlins Bezirken in 2014 und 2015
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Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
21
2.2.4 Die 10 größten Solarthermie-Anlagen Berlins
Die 10 größten Solarthermieanlagen wurden vor 2007 in Betrieb. In den Jahren 2014 und
2015 ist keine weitere Großanlage hinzugekommen. Tabelle 10 stellt die größten Anlagen dar
(DGS 2014).
Tabelle 10: Die 10 größten Solarthermieanlagen in Berlin
Gebäude Betreiber Inbetrieb-
nahme
Koll.-
Fläche
[m²]
Mehrfamilienhaus (SEZ Nahwärmelösung 6 Teilanlagen) Reinickendorf, Meller Bogen 17/19
Charlottenburger Baugenossenschaft eG
01.07.2007 660
Mehrfamilienhaus Pankow, Triftstr. 33
Gasag AG 01.10.2000 594
Gewerbehof Oberschöneweide Treptow-Köpenick, Wilhelminenhofstr. 76-77
BLEG Berliner Landes-entwicklungsges.
1999 556
Bundespresseamt Mitte, Neustädtische Kirchstr. 15
Presse- und Informationsamtder Bundesregierung
2000 348
Mehrfamilienhaus (SEZ Nahwärmelösung 7 Teilanlagen) Reinickendorf, Büdnerring/Herbst-/Raschdorff-/Reginhardstraße
Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle
31.05.2007 319
Malteser Krankenhaus Charlottenburg-Wilmersdorf, Pillkaller Allee 1
Malteser Krankenhaus 286
Bundesministerium für Verkehr, Bau
und Wohnungswesen
Mitte, Krausenstr. 17-20
Bundesministerium fürVerkehr, Bau und Woh-nungswesen
2000 229
Mehrfamilienhaus
Charlottenburg-Wilmersdorf
Quedlingburger Str. 14
DEGEWO AG 27.06.2005 220
Mehrfamilienhaus
Charlottenburg-Wilmersdorf
Schlangenbader Str. 30
DEGEWO AG 29.06.2005 201
Mehrfamilienhaus
Treptow-Köpenick
Köllnische Str. 38-50
WoBeGe GmbH 2000 186
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
22
Tabelle 11 zeigt die Gebäudenutzung und den Betreiberstatus von Thermieanlagen. Der
Schwerpunkt liegt im privaten Bereich, die Thermieanlagen sind überwiegend auf Einfamili-
enhäusern installiert.
Tabelle 11: Anzahl und Kollektorfläche der Thermieanlagen nach Gebäudenutzung in Berlin insgesamt und für 2014
und 2015 ohne Erfassungslücke.
Gebäudenutzung Thermie
Zubau An-
zahl 2014 +
2015
Gesamt
Anzahl bis
2015
Zubau Kollektor-
fläche 2014 + 2015
Gesamt Kollek-
torfläche bis
2015
k.A. 1 1.909 5,0 19.658,5
P(1) Einfamilienhaus 112 5.189 990,0 39.037,6
P/G (2) Mehrfamilienhaus 22 605 508,6 14.641,1
P Zweifamilienhaus 3 8 21,2 68,0
P Garage 0 0 0 0,0
G Bürogebäude 0 1 0 4,6
G Gaststätte o.ä. 0 0 0 0,0
G Gewerbehof 0 2 0 581,2
G Hotel o.ä. 0 1 0 27,0
G Laden 0 0 0 0,0
G Lagerhalle 0 0 0 0,0
G Produktion 0 6 0 111,2
G sonstiges 7 46 83,9 830,2
G Werkstatt 0 0 0 0,0
Ö(3) Bezirksgärtnerei 0 2 0 50,0
Ö Kindertagesstätte 0 3 0 35,2
Ö Kirche 0 0 0 0,0
Ö Regierungsgebäude 0 2 0 577,0
Ö Schule 0 2 0 30,0
Ö Schwimmbad 0 5 0 5.270,5
Ö Seniorenheim 0 5 0 493,6
Ö sonstiges 0 0 0 0,0
Ö Sporthalle 0 1 0 30,0
Ö Sportplatz 0 4 0 84,0
Ö Verwaltungsgebäude 0 0 0 0,0
Gesamt 145 7.791 1.608,7 81.529,7
Gebäudetyp: P(1)= Privat; G (2) gewerblich; Ö(3) öffentlich
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23
2.3 Gesamtergebnis
2.3.1 Detailbetrachtung Investit ionen
Die Anlagendaten des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und der Ga-
sag (Berliner Gaswerke AG) enthielten Informationen zu den Investitions- und Fördersum-
men. In 2014 sind 167.480 € an Förderung für Thermieanlagen in Berlin geflossen, für 2015
lag diese bei 84.791 €.
Die Investitionssummen, der in 2014 und 2015 neu installierten Solarthermieanlagen belief
sich auf 5,56 Mio. € bzw. 4,35 Mio. €. die Investitionssummen wurden vom BAFA und der
Gasag für jede Anlage übermittelt (siehe Tabelle 12).
Tabelle 12: Förder- und Investitionssumme für Thermieanlagen in 2014 und 2015 in Berlin
2014 2015*
Fördersumme [€] 167.480 84.791
Investitionssumme [€] 5.563.324 4.352.367
2015*: Stand 31.08.2015
Tabelle 13: Investitionssumme für PV-Anlagen in 2014 und 2015 in Berlin
2014 2015
kWp 10.476 3.984
Investition [€] 15.714.000 5.976.000
Die Investitionssumme für Photovoltaikanlagen in 2014 und 2015 in Berlin kann nur ge-
schätzt werden. Geht man von einem mittleren Preis von 1.500 € / kWp aus, entstand 2014
eine Investitionssumme von 15,7 Mio. €, 2015 lag die geschätzte Investitionssumme bei
knapp 6 Mio. € (siehe Tabelle 13).
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Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
24
3 Datenquellen und Bewertung der Daten
3.1 Photovoltaik
Folgende Quellen liefern für den Zeitraum 2014 und 2015 Informationen zu Solaranlagen im
Bestand.
Daten 2014 + 2015
• EEG-Datenerhebung über die Bundesnetzagentur.
An Parametern wurden folgende Informationen übergeben:
• Adresse
• Inbetriebnahmedatum
• Installierte Nennleistung [kWp]
Mit Novellierung des EEG im August 2014 hat die Bundenetzagentur als zentrale und
deutschlandweit einheitliche Institution die Pflicht der Veröffentlichung von PV-Anlagendaten
übernommen. Bis zu diesem Zeitpunkt lag die Pflicht der Veröffentlichung der PV-
Anlagendaten bei den Netzbetreibern, die in der Regel zu allen Anlagen Angaben zu Adresse
und Generatorleistung über eine eigene Internetseite veröffentlicht haben. Die Bundesnetz-
agentur publiziert auf Grund von Datenschutzvorgaben zu Anlagen kleiner 30 kWp nur die
Postleitzahl, die detaillierte Adresse mit Straße und Hausnummer wird erst ab einer Leis-
tung ab 30 kWp angegeben.
Um die Anlagen den RBS-Daten (Regionales Bezugssystem) bzw. den Bezirken Berlin genau
zuordnen zu können, sind für interne Auswertungen und zur Aktualisierung des Solaranla-
genkatasters Berlin für alle PV-Anlagen die konkreten Adressen mit übermittelt worden.
Um weitere Parameter, wie sie bisher in der Bestandsanlagendatenbank enthalten sind, für
die neuen Anlagen aus 2014 und 2015 zu erhalten, sind weitere Auswertungen notwendig. Es
konnte über die für ganz Berlin vorliegenden Solarpotenzialdaten die Dachneigung und
Dachausrichtung zur Bestandsanlage ermittelt werden.
3.2 Solarthermie
An Förderinstitutionen für Solarthermie wurden von zwei Institutionen Daten geliefert. Darü-
ber hinaus fördert die KfW–Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) über unterschiedliche
Programme ebenfalls Solarthermieanlagen, gab allerdings auf Anfrage zur Datenabgabe die
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
25
Auskunft, dass sie aus Datenschutzgründen grundsätzlich keinerlei detaillierte Daten zu
geförderten Anlagen abgeben. Um Aussagen darüber vornehmen zu können, ob Eigentümer
einer neuen Thermieanlage sich die Anlage sowohl über das BAFA als auch über die KfW
haben fördern lassen, wäre ein Abgleich beider Daten sinnvoll gewesen; dieser ist aufgrund
der nicht öffentlichen KfW-Daten jedoch nicht möglich gewesen
Bei der Erfassung der Daten für Berlin für die Jahre 2010 bis 2015 ist die „Erfassungslücke“
zu beachten (DGS 2014). Ursache der Lücke ist das Aussetzen des Marktanreizprogrammes
im Mai 2010. Dieser Stopp wurde zwar im Juli 2010 wieder aufgehoben, es wurde jedoch be-
schlossen, dass es für Trinkwarmwasseranlagen (TWA) in Neubauten rückwirkend zum
03.Mai 2010 keine Förderung mehr gibt. Seit April 2015 werden allerdings TWA–Anlagen
wieder über das Marktanreizprogramm des BAFA gefördert.
Daten 2014 und 2015
• Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
• Umweltprämie zu „Erdgas und Solarthermie“ der Gasag
Folgende Parameterangaben wurden mit den Daten übermittelt:
• Adresse
• Verwendung (Trinkwassererwärmung, Heizung)
• Fläche [m²]
• Kollektortyp (Flachkollektor, Vakuum-Röhrenkollektor)
• Inbetriebnahmedatum
• Fördersumme [€]
• Investitionssumme [€]
• Bautyp Gebäude (nur Gasag-Daten)
3.3 Bewertung der Datenquellen und der Qualität des
Katasters
3.3.1 Daten der PV-Anlagen 2014 und 2015 für die Stadt Berl in
Es wurden 670 Anlagen gemeldet.
� für 13 Anlagen war keine Adresszuordnung aufgrund unvollständiger Adressangabe
möglich (diese wurden ohne Angaben zur LOR –ID (Lebensweltlich orientierte Räu-
me) in die Datenbank integriert)
� für 657 Anlagen konnte die Adresse codiert werden
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
26
� für 647 Anlagenstandorte konnte die Neigung und Ausrichtung des Daches aus den
Solarpotenzialdaten ausgelesen werden
� vier Anlagen wurden 2012 und 2013 in Betrieb genommen, aber erst in 2014 gemel-
det
670 Anlagendaten sind für den Zeitraum 2014 und 2015 neu in das Berliner Solaranlagen-
kataster aufgenommen worden.
3.3.2 Daten der Thermie-Anlagen 2014 und 2015 für die Stadt Berlin
Es wurden 130 Anlagen vom BAFA gemeldet.
� für 1 Anlage war keine Adresszuordnung aufgrund unzureichender Adressangabe
möglich
� 22 Anlagen aus 2013 waren in der Datenbank schon enthalten und wurden somit
nicht berücksichtigt
� 18 Anlagen aus 2014 waren ebenfalls bereits in der Datenbank enthalten und wurden
somit nicht erneut in die Datenbank integrier, fließen aber in alle statistischen Aus-
wertungen mit ein.
Es wurden 39 Anlagen von der Gasag gemeldet.
� 3 Anlagen waren bereits beim BAFA gelistet und wurden somit nicht noch einmal be-
rücksichtigt
� für 2 Anlagen war keine Adresszuordnung aufgrund unzureichender Adressangaben
möglich
Insgesamt sind 126 Thermie-Anlagen neu in das Solaranlagenkataster Berlin aufgenommen
worden. In allen Statistiken, die Angaben zum Jahr 2014 zeigen, sind auch die 18 Anlagen,
die bereits im Rahmen der letzten Aktualisierung 2014 in die Datenbank integriert wurden,
berücksichtigt.
3.3.3 Ermittlung der Dachneigung und Dachausrichtung
Mittels eine Verschneidung der Adresspunkte der Anlagen mit den dachteilflächenscharfen
Ergebnissen der Solarpotenzialanalyse konnte für mehr als 647 PV-Anlagenstandorten die
Dachneigung und Dachausrichtung ermittelt werden.
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
27
Damit konnte ein Mehrwert der Geofachdatenerfassung, insbesondere auch der Solarpoten-
zialdaten, generiert und weitere Informationen zu den Solaranlagenstandorten erfasst wer-
den.
3.3.4 Weitere Datenlücken im Kataster
Neben den Erfassungslücken durch variierende Förderung von Thermieanlagen, bestehen
im Kataster Lücken durch nicht erfasste PV-Inselanlagen (auf Parkautomaten, Leiteinrich-
tungen etc.) Zudem zeigt die Erfahrung, dass auch nicht in jedem Fall ein Antrag auf
Solarthermieanlagenförderung gestellt wird, weil insbesondere die BAFA – Förderung ein
umfangreiches Ausfüllen von Antragsunterlagen voraussetzt, was Bürger/innen abschreckt.
Lücken von Dachanlagen, sowohl Thermie als auch PV, können über eine Luftbildauswertung
geschlossen werden. Ein Abgleich der erfassten Anlagen mit einer halb manuellen Auswer-
tung von Luftbildern ermöglicht die Aufnahme nicht erfasster Solaranlagen. Hierbei sind
Modulanzahl und ungefähre Flächengröße ermittelbar. Eine derartige Auswertung war je-
doch nicht Bestandteil der Beauftragung durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
und Umwelt Berlin.
3.4 Zusammenfassung
3.5 Photovoltaik
Für Berlin konnte an PV-Zubau für das Jahr 2014 ein entgegengesetzter Trend gegenüber
der Entwicklung in Deutschland verzeichnet werden. 2014 konnte in Berlin ein hoher Zu-
wachs an Photovoltaikleistung registriert werden. Dieser starke Zuwachs konzentriert sich
auf das erste Halbjahr von 2014, da ab dem 01.08.2014 die Novellierung des EEG in Kraft trat
und der darüber ausgelöste Einbruch sowohl deutschlandweit als auch in Berlin klar er-
kennbar ist. Im Jahre 2015 konnte der starke PV-Anlagen Ausbau nicht fortgesetzt werden
und verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 60%.
Der höchste Zuwachs in den Jahren 2014 und 2015 war im Bezirk Marzahn- Hellersdorf zu
verzeichnen. Es kann ein Trend hin sowohl zu kleinen PV-Anlagen mit 5 – 10 kWp Leistung
als auch kleiner 5 kWp Leistung ausgemacht werden. Dies ist auf die inzwischen bedarfsan-
gepasste Dimensionierung einer PV-Anlage zur Eigenstromnutzung zurückzuführen. Dies
betrifft im Wesentlichen die Eigenstromversorgung in Einfamilienhäusern und gilt leider
nicht für die Direktversorgung durch dritte (Mieterstrommodelle).
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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Geschätzt produzieren PV-Anlagen in Berlin einen Stromertrag von ca. 68.020 MWh/a, worü-
ber theoretisch ca. 17.000 Haushalte ihren Strombedarf decken könnten.
Um einen weiterhin hohen Ausbau der Photovoltaiknutzung in Berlin zu erreichen, bedarf es
marktfördernder Maßnahmen. Die starke Absenkung der Einspeisevergütung und die Dis-
kussion des Themas in den öffentlichen Medien suggeriert bei vielen Hauseigentümern, dass
die Photovoltaiknutzung über heute neu installierte Anlagen nicht mehr wirtschaftlich be-
trieben werden kann. Hier sollten die Maßnahmen ansetzen. Präsentationen von Leucht-
turmprojekten über PV-Anlagen im privaten und gewerblichen Bereich, die alle Rahmenbe-
dingungen aufzeigen und den Mehrwert herausstellen, einfach zu bedienende Ertrags- und
Eigenstromverbrauchsrechner als interaktives Tool im Solaratlas Berlin, die die Wirtschaft-
lichkeit einer neuen PV-Anlage darstellen, sind erfolgreiche Beispiele aus der Praxis.
3.6 Solarthermie
Die Solarthermie hat in Berlin 2014, wie in den Vorjahren, eine weitere leichte Reduzierung
der Anlagenzahl und Kollektorfläche gebracht. Es sind 92 Anlagen mit einer Kollektorfläche
von 1.089 m² (ohne Berücksichtigung der Erfassungslücke) hinzugekommen. Für 2015 liegen
von der BAFA erst Anlageninformationen bis zum 31.08.2015 vor, eine Hochrechnung für das
gesamte Jahr lässt einen weiteren Rückgang für 2015 erwarten.
Der Zubau der Solarthermie ist in erster Linie in den Bezirken Steglitz-Zehlendorf und Trep-
tow-Köpenick realisiert. Hier ist der Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern höher als in
anderen Bezirken der Innenstadt.
Größter Einsatzbereich insgesamt aller Thermieanlagen in Berlin ist die Warmwasserberei-
tung auf Einfamilienhäusern.
Den höchsten Zubau 2014 und 2015 haben die Anlagen zur Heizungsunterstützung; aller-
dings kann hierzu nur eine eingeschränkte Aussage vorgenommen werden, da aufgrund der
Erfassungslücke, insbesondere der Anlagen zur Warmwasserbereitung, für die Jahre 2010
bis März 2015 nur eine allgemeine Schätzung des Zubaus vorgenommen werden kann und
dafür Aussagen zum Einsatzbereich fehlen.
Die geschätzte über Solarthermieanlagen produzierte Wärmemenge in Berlin beträgt derzeit
ca. 37.274 MWh/a.
Auch zur Förderung der Solarthermie sind weitere marktunterstützende Maßnahmen durch
die Stadt Berlin sinnvoll. Neben der finanziellen Unterstützung durch das BAFA, die seit April
2015 auch wieder für den Einsatzbereich der Warmwasserbereitung ausgegeben wird, ist die
neutrale Informationsweitergabe über den Mehrwert einer Solarthermieanlage und die Mög-
Solaranla genkataster B er l in
Ergebni sbericht - Datenbestand Dezember 2015
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lichkeiten der finanziellen Förderung denkbar. Der Solaratlas Berlin visualisiert neutral für
jedes Gebäude das Solarthermiepotenzial, hier ist eine Erweiterung um Informations- und
Berechnungsbausteine denkbar.
4 Literaturquellen
DGS (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie) (2014): Solaranlagenkataster Berlin
Schlussbericht, Datenstand Ende Dezember 2013, Berlin.
BNA (Bundesnetzagentur) (2016): Datenmeldungen und EEG-Vergütungssätze für Photovol-
taikanlagen
(http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1421/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unterneh
men_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Photovoltaik/DatenMeldgn_EEG-
VergSaetze/DatenMeldgn_EEG-VergSaetze_node.html, Stand 15.01. 2016)
Esyoil (2016): Aktuelle Heizölpreise (https://www.esyoil.com/, Stand 15.01.2016)
BSW (Bundesverband Solarwirtschaft e.V.) (2015): Statistische Zahlen der deutschen So-
larwärmebranche (Solarthermie)
(https://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/pdf/2015_6_BSW_Solar_Faktenblatt_Solar
waerme.pdf, Stand 15.01.2016)