1
In der Kaserne in Eversburg machte Hans-Gert Pöttering (Mitte) gestern einen Abschiedsbesuch bei den Briten. Links Brigadier Julian Free, rechts Verbin- dungsoffizier Chris Linaker. Foto: Gert Westdörp Dank für eine historische Mission Pöttering: Abschied von den Briten klu OSNABRÜCK. Abschieds- besuch bei der britischen Garnison: EU-Parlaments- präsident Hans-Gert Pötte- ring kam ein letztes Mal zu den Angehörigen der briti- schen Armee in Osnabrück, um den Soldaten Anerken- nung und Dank auszuspre- chen. Dabei bekräftigte er das starke Band der Freund- schaft, das die Hasestadt mit dem Vereinigten Königreich verbinde. „Ich empfinde Traurigkeit und Stolz, die Soldaten mit ihren Familien aus meiner Heimat abziehen zu sehen“, sagte Pöttering vor Vertre- tern der Regimenter in den Quebec-Barracks und erin- nerte sich dabei an einen sei- ner früheren Besuche vor ei- nigen Jahren, als in Osna- brück noch 12 000 britische Soldaten standen. Die Garnison habe nicht nur in den Zeiten des Kalten Krieges in der ersten Linie bei der Verteidigung der Frei- heit gegen den Kommunis- mus gestanden, sondern auch bei allen militärischen Herausforderungen der ver- gangenen Jahre. „Ich bin stolz auf die Rolle der Briti- schen Truppen und aller un- serer Alliierten, die zur Si- cherheit Deutschland beige- tragen und die die Teilung von Deutschland und Europa beendet haben. Dies war im wahrsten Sinne des Wortes eine historische Rolle.“ Die Verbindungen zwi- schen Großbritannien und Osnabrück reichten Jahr- hunderte weiter zurück als lediglich bis 1945, betonte der EU-Präsident. Ernst Au- gust von Braunschweig und Lüneburg, der 1648 zum Bi- schof des Hochstifts Osna- brück nominiert wurde, war Vater von König Georg I. von Großbritannien und Irland: „Daher fühle ich ein beson- ders starkes Band zwischen Osnabrück und den Briten“, so Hans-Gert Pöttering.

So schmeckt Frankreich KOMPAKT - osnabrueck.de · Tarka (Blockflöte), Zampoña (Panflöte) und Lieder nach Art der indigenen Einwohner kennen. Im Vorprogramm ei-nes Canto-Sur-Auftritts

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

SAMSTAG,14. JUNI 2008OSNABRÜCK22

14.06.NOZ_HP1_22

Der gute Geschmack Frankreichs: Mylène Robisson ver-wöhnte ihren Kurs mit original französischen Crêpes.

So schmeckt FrankreichFremdsprachenassistenten bringen neue Ideen in den Unterricht

Von Stefanie Hiekmann

OSNABRÜCK. Von der deut-schen Pädagogik ist MylèneRobisson begeistert: „DerUnterricht ist viel lebendi-ger und abwechslungsrei-cher als in Frankreich!“Zehn Monate war die 24-jäh-rige Französin als Assistenz-lehrerin an der Angela-schule und der Ursulaschuletätig und stand Lehrern undSchülern im Französischun-terricht als Muttersprachle-rin Rede und Antwort.

Zusätzlich hat Mylène Ro-bisson selbst Unterrichtsteilegestaltet und eine Schüler-gruppe auf das DELF-Zertifi-kat der französischen Spra-che vorbereitet. Ihre Erfah-rungen von den OsnabrückerGymnasien möchte sie in Zu-kunft Schülern in Frankreichzugutekommen lassen.

„Da gibt es fast nur lang-weiligen Frontalunterricht“,sagt die angehende Ge-

schichts- und Erdkundeleh-rerin. „Hier dürfen die Schü-ler viel mehr mitgestalten,zum Beispiel bei Gruppen-oder Partnerarbeit.“

Von ihrem Aufenthalt alsFremdsprachenassistentinprofitierten auch die Schu-len: „Sie hat viele neue Anre-gungen und Ideen mit in denUnterricht gebracht“, sagtMechthild Rövekamp-Zurho-ve, Schulleiterin der Ursula-schule.

Evelin Pütz, FachobfrauFranzösisch an der Angela-schule, sieht die Unterstüt-zung durch eine junge mut-tersprachliche Assistentinim Französischunterrichtebenfalls als große Bereiche-rung. „Durch die aktuellenSongs, Zeitschriften, Bücherund Trends aus Frankreich,die sie mit in den Unterrichtbringt, ist die Vermittlungvon französischer Kultur vielpersönlicher und authenti-scher.“

Für die beiden Privatschu-

len in kirchlicher Träger-schaft war es das erste Mal,dass eine Fremdsprachen-assistentin den Unterricht inden Klassen und Kursen un-terstützt hat. An staatlichenSchulen wie dem Gymna-sium in der Wüste oder aucham Ratsgymnasium gibt esschon seit vielen Jahren inunregelmäßigen AbständenUnterstützung von Fremd-sprachenassistentinnen inEnglisch und Französisch.

Der Hintergrund: Die Pri-vatschulen müssen die Mut-tersprachler selbst finanzie-ren. An staatlichen Schulenwerden die Hilfskräfte vomLand Niedersachsen bezahlt.

In der Oberstufe beiderSchulen konnte die 24-Jäh-rige authentische Impressio-nen zur Stadt Paris liefern,welche für das Zentralabitur2009 verpflichtend im Unter-richt durchzunehmen ist.Und jüngere Klassen lerntenaktuelle Chancons ausFrankreich kennen.

Entscheidend sinddie Folgekosten

Produktempfehlungen im Internet

OSNABRÜCK. Bei Neuan-schaffungen haben Verbrau-cher oft die Qual der Wahl.Welche Geschirrspülmaschi-ne, Waschmaschine, welcherFernseher oder Monitor oderwelches Auto ist in der An-schaffung und Unterhaltunggünstig und zudem noch um-weltfreundlich?

Antworten auf die wich-tigsten Fragen von Verbrau-chern und Tipps bei der Neu-anschaffung von Produktengibt die große Verbraucher-Informationskampagne Eco-TopTen, die das Ökoinstitutim Auftrag des Bundesminis-teriums für Bildung und For-schung ständig weiterentwi-ckelt.

In regelmäßigen Abstän-den empfehlen Wissen-schaftler hochwertige so ge-nannte EcoTopTen-Produkteaus zehn Bereichen wie Küh-len, Kochen, Spülen undWohnen, Informieren undKommunizieren.

Für jede Produktgruppesind nachvollziehbare undtransparente Kriterien fest-gelegt. Zentrales Element beider Bewertung sind die jähr-lichen Gesamtkosten einesProduktes. EcoTopTen ver-gleicht nicht nur den Kauf-preis oder die Umwelt-freundlichkeit eines Produk-

tes, sondern bezieht die Fol-gekosten zum BeispielStrom- oder Wasserver-brauch mit in die Bewertungein.

Der Fachbereich Umweltder Stadt Osnabrück emp-fiehlt daher allen Bürgern,vor der Neuanschaffung vonGeräten sich einen Überblicküber deren Umweltverträg-lichkeit zu verschaffen, da diedort empfohlenen Produkteeine hohe Qualität und eingutes Preis-Leistungs-Ver-hältnis aufweisen und damitökologische Spitzenproduktesind.

Die Frage, welche Ge-schirrspülmaschine, Wasch-maschine, welcher Fernseheroder Monitor oder welchesAuto ist in der Anschaffungund Unterhaltung günstigund zudem noch umwelt-freundlich ist, kann auf die-sem Weg leicht beantwortetwerden. Der Vorzug also:EcoTopTen kann damit auchOsnabrücker Bürgern diesonst recht aufwendigen Re-cherchearbeiten bei Neuan-schaffungen von Geräten ab-nehmen.

Genauere Informationenzu der Kampagne und deneinzelnen Produkten gibt esdirekt im Internet unter:www.ecotopten.de

Die bolivianische Gruppe Canto Sur gab einen musikalischen Workshop an der Erich-Maria-Remarque-Realschule. Foto: Thomas Osterfeld

Musikalische Reise nach BolivienDie Gruppe Canto Sur zu Gast in der Erich-Maria-Remarque-Realschule

steb OSNABRÜCK. DiethelmBusse weiß es als ehemaligerLehrer einzuschätzen: „Daswar ein schönes Stück Ar-beit.“ Gemeint ist ein vier-stündiger Workshop, den diebolivianische MusikgruppeCanto Sur mit Schülern derErich-Maria-Remarque-Re-alschule auf die Beine stellte.

Die Kinder der fünften undsechsten Klasse lernten dietraditionellen InstrumenteTarka (Blockflöte), Zampoña(Panflöte) und Lieder nachArt der indigenen Einwohnerkennen. Im Vorprogramm ei-nes Canto-Sur-Auftritts prä-sentierten sie die einfachenMusikstücke dann den Schü-lern der Remarque-Real-schule.

„Es ist so positiv, dass Mu-sik Grenzen überwindenkann“, meinte BandmitgliedHeyson Vargas und betont,dass hauptsächlich Freund-schaft und einige Kenntnisseüber Bolivien die wichtigstenZiele des Workshops seien.Dem stimmte SchulleiterRolf Schiermeyer zu: „AlsTräger des Namens vonErich-Maria Remarque sindwir seinem humanistischenEngagement verpflichtet.“

Nach dem Workshopspielte die siebenköpfigeBand aus dem Andenstaatauf und begeisterte die Schü-ler mit ihrer flott vorgetrage-nen Pop-Folklore. Fusion, so

nennen Musiker selbst diesetemperamentvolle Mi-schung, die mit modernenInstrumenten und boliviani-schen Eigenbauten wie dieCharrango vokalstark vorge-tragen wird. In den Liederngeht es um das Land, dieLiebe und das Leben der Leu-te. Besonders für die armenJugendlichen in ihrer Hei-matstadt Sucre spielen undsingen Canto Sur auf ihrer

vierwöchigen Tournee durchDeutschland und Frankreich.

Denn die Einnahmen ausden Konzerten fließen dort inein Musikschulen-Projekt,das Canto-Sur-Gründer Vin-cente Vargas vor zehn Jahrenstartete. Es soll jungen Men-schen die Möglichkeit geben,einheimische Instrumenteund Lieder zu lernen. ImLaufe der Jahre sind weitereKooperationen entstanden.

So werden in einer Ge-meinschaftswerkstatt Instru-mente im Eigenbau produ-ziert, in einer Weberei-Ge-nossenschaft mittlerweileKostüme für den Karnevalhergestellt. Für die Projektespendeten die Schüler je-weils zwei Euro, der Förder-verein der Schule 400 Euro,so dass Vincente Vargas 1200Euro in die bolivianischeHeimat überweisen kann.

In der Kaserne in Eversburg machte Hans-Gert Pöttering (Mitte) gestern einen Abschiedsbesuch bei den Briten. Links Brigadier Julian Free, rechts Verbin-dungsoffizier Chris Linaker. Foto: Gert Westdörp

Dank für einehistorische Mission

Pöttering: Abschied von den Briten

klu OSNABRÜCK. Abschieds-besuch bei der britischenGarnison: EU-Parlaments-präsident Hans-Gert Pötte-ring kam ein letztes Mal zuden Angehörigen der briti-schen Armee in Osnabrück,um den Soldaten Anerken-nung und Dank auszuspre-chen. Dabei bekräftigte erdas starke Band der Freund-schaft, das die Hasestadt mitdem Vereinigten Königreichverbinde.

„Ich empfinde Traurigkeitund Stolz, die Soldaten mitihren Familien aus meinerHeimat abziehen zu sehen“,sagte Pöttering vor Vertre-tern der Regimenter in denQuebec-Barracks und erin-nerte sich dabei an einen sei-ner früheren Besuche vor ei-nigen Jahren, als in Osna-brück noch 12000 britischeSoldaten standen.

Die Garnison habe nichtnur in den Zeiten des KaltenKrieges in der ersten Liniebei der Verteidigung der Frei-

heit gegen den Kommunis-mus gestanden, sondernauch bei allen militärischenHerausforderungen der ver-gangenen Jahre. „Ich binstolz auf die Rolle der Briti-schen Truppen und aller un-serer Alliierten, die zur Si-cherheit Deutschland beige-tragen und die die Teilungvon Deutschland und Europabeendet haben. Dies war imwahrsten Sinne des Worteseine historische Rolle.“

Die Verbindungen zwi-schen Großbritannien undOsnabrück reichten Jahr-hunderte weiter zurück alslediglich bis 1945, betonteder EU-Präsident. Ernst Au-gust von Braunschweig undLüneburg, der 1648 zum Bi-schof des Hochstifts Osna-brück nominiert wurde, warVater von König Georg I. vonGroßbritannien und Irland:„Daher fühle ich ein beson-ders starkes Band zwischenOsnabrück und den Briten“,so Hans-Gert Pöttering.

WEITERBILDUNG

Evangelische Fabi: Handar-beittechniken, Dienstag, 17. Ju-ni, 19 bis 22 Uhr; Was kann dieFarbe? Theoretische und prak-tische Einführung in experi-mentelle Techniken, Donners-tag, 19. Juni, 17 bis 21 Uhr; ErsteHilfe am Kind, ab Donnerstag,19. Juni, 19 bis 21.45 Uhr, zweiTermine; Englisch-Intensivkursfür Anfänger, ab Montag, 30.Juni, bis Freitag, 4. Juli, jeweils9.45 bis 13 Uhr; � 05 41/50 53 00.Gemeindehaus St. Barbara:Schnupperworkshop Trom-meln: Conga-Cajon und Co.,Samstag, 14. Juni, 13 bis 16 Uhr,

� 05 41/12 96 34.Atterkirche: Spanisch für Ur-lauber, Einstiegskurs, ab Diens-tag, 10. Juni, 18 bis 19.30 Uhr,sechs Treffen, 30 Euro, �

05 41/59 88 67.Volkshochschule: BeruflicheStandortbestimmung, Sams-tag, 28. Juni, ab 10.30 Uhr, An-meldeschluss 20. Juni; Englischfür Mediziner, Samstag, 14. Juni,9 bis 14.30 Uhr, 25 Euro.

KOMPAKT

Philosophische Ethik auf der Basis von DarwinOSNABRÜCK. Zum Thema„Naturalisierung philoso-phischer Ethik – Erklärungund Rechtfertigung“spricht Peter Niebaum,Vorsitzender der Hans Cal-meyer-Initiative, auf Einla-dung der Freien Humanis-ten am Mittwoch, 18. Juni,ab 19.30 Uhr im Zimelien-saal der Universitätsbiblio-thek, Alte Münze. Die Ver-anstaltung ist Teil derReihe „150 Jahre philoso-phische Ethik ohne Darwinsind 150 Jahre zu viel“.

Kursangebot:Steinbildhauerei am PiesbergOSNABRÜCK. Am Sams-tag, 21. Juni, und Sonntag,22. Juni, bietet das Piesber-ger Gesellschaftshaus je-weils von 10 bis 16.30 Uhreinen Workshop Steinbild-hauerei an. Die Teilnehmerbearbeiten Sandstein mitHammer und Meißel. Ge-leitet wird der Kurs von derKunstpädagogin AngelaGroße. Infos und Anmel-dung unter Tel. 0541/1208888.

Sommerlagerim HausOhrbeck OSNABRÜCK. Menschenab 16 Jahren, die sich frei-willig engagieren wollen,können an dem internatio-nalen Sommerlager teil-nehmen, das die Gedenk-stätte Augustaschacht vom29. Juni bis zum 12. Juli inHaus Ohrbeck, Georgsma-rienhütte, veranstaltet. Essind noch fünf Plätze frei.Am Ort des ehemaligen„ArbeitserziehungslagersOhrbeck“, einem KZ derGestapo, arbeiten die Teil-nehmer halbtags an derAusschilderung des Skulp-turenweges „Die Zukunfttragen“ und an der Pflegeder Gedenkstätte mit. Au-ßerdem besuchen sieKünstler, Gedenkstättenund Museen, die Zugängezur Geschichte öffnen. An-meldung unter www.asf-ev.de/sommerlager.

KOMPAKT

Fahrt zumFreilichtmuseumin DetmoldOSNABRÜCK. Am Sams-tag, 28. Juni, veranstaltetder Bürgerverein Hellerneine Fahrt zum Freilicht-museum in Detmold. Dortgibt es eine Führung. An-schließend geht es zur Ad-lerwarte Berlebeck. Gästesind willkommen. Anmel-dung Tel. 0541/442702.