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Das Insider-Magazin mit News • Fakten • Hintergründen ZKZ 17598 DEUTSCHLAND · ÖSTERREICH · SCHWEIZ: 3,10 € w w w .s p o r t -f a c h h a n d e l. c o m 2 Chefwechsel bei Chris Sports 6 BSI feiert 100-jähriges Jubiläum 7 Sport 2000 schnappt sich Unterwegs 8 Clarus vereint Black Diamond und Gregory 9 Lafuma auf dem Weg der Besserung 11 Uvex Austria: Größer und schneller 16 Brooks will ganz nach vorne laufen 40 Shop-Geflüster aus Liezen Schadensbegrenzung Deuter zeigt Lidl die rote Karte: Per einstweiliger Verfügung zwang der Rucksack-Spezialist den Discounter Kopien aus dem Verkehr zu ziehen. S. 2 Fortschrittlich Intersport Österreich liegt zur Zwischenzeit mit acht Prozent Umsatzwachstum gut im Rennen und holt sich Alois Grüblinger neu in den Vorstand. S. 11 21.5.2010 AUSGABE 12 © istockphoto.com/Ioe Iera © istockphto/James Arrington Hochspannung Der neue Athleticum- Geschäftsführer hat sich viel vorgenommen: Ab dem nächsten Jahr sollen zehn Sportmärkte neu aus dem Boden gestampft werden. S. 13 Sporthaus-Runderneuerung vor Karstadt-Zerschlagung? Essen. Am 20. Mai eröffnete Karstadt in Stuttgart sein um- gebautes Sporthaus in der Königsstraße, das – um eine auf drei Etagen aufgestockt – jetzt eine Verkaufsfläche von über 5500 qm umfasst. Mit 26 Sporthäusern und den sportlichen Abteilungen in 86 Warenhäusern zählt der Essener Konzern mit einer Gesamtverkaufsfläche von rund 160.000 qm zu den Marktführern im Sporthandel. Wie es mit dem ange- schlagenen Riesen weitergeht, steht immer noch nicht fest: Die Zeit drängt, denn am 28. Mai endet endgültig die vom Gläubigerausschuss bereits einmal verlängerte Frist. Der Ver- kauf der Kette im Ganzen hängt am seidenen Faden: Der deutsch-schwedische Finanzinvestor Triton verlangt von den Beschäftigten weitere Zugeständnisse, die über den bereits zugesicherten 150 Mio. EUR liegen. An einer Zerschlagung und Zerstückelung interessiert sind u.a. Metro-Tochter Kauf- hof und Sport-Scheck-Mutter Otto. rs 58. Filiale von Voswinkel Dortmund. Sport Voswinkel expandiert munter weiter: Nach der Hamburger Meile eröffnet die Intersport-Toch- ter eine weitere Niederlas- sung in der Innenstadt von Hagen. Die nunmehr 58. Fi- liale soll im August ihre Türen in der Elberfelder Straße 4 aufmachen und über eine Verkaufsfläche von 1000 qm verfügen. Sie befindet sich in der Fußgänger-Zone im ehe- maligen Helmert-Gebäude, das nach dem Abriss nun mit sechs Stockwerken in neuem Glanz erscheint. rs

SportFachhandel, Ausgabe 12/2010: PR für Fachhändler, Teil 2 von 2

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Fachhändler - Teil 2 von 2. Marketing-Experte und Sachverständiger Nils Peter Hey gibt Ihnen praktische Tipps für Ihre Medienarbeit, die Sie in Ihrem lokalen Umfeld, aber auch überregional für sich einsetzen können. Buchempfehlungen in diesem Artikel: 1. „Public Relations – Leitfaden für ein modernes Kommunikationsmanagement“, Autoren: Dominik Ruisinger, oliver Jorzi. Verlag Schäffer-Pöschel. 2. „Public Relations-Agenturen führen – Für Auftraggeber und Agenturleiter“, Autor: Dr. Peter P. Knobel. Viola Falkenberg Verlag. 3. „Handbuch der Public Relations – Wissenschaftliche Grundlagen und berufliches Handeln“, Autoren: Günter Bentele, Romy Fröhlich, Peter Szyszka. VS Verlag. 4. „Pressemitteilungen schreiben – Zielführend mit der Presse kommunizieren“, Autor: Viola Falkenberg. Verlag FAZ Buch.

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Das Insider-Magazin mit News • Fakten • Hintergründen

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2 Chefwechsel bei Chris Sports 6 BSI feiert 100-jähriges Jubiläum

7 Sport 2000 schnappt sich Unterwegs 8 Clarus vereint Black Diamond und

Gregory 9 Lafuma auf dem Weg der Besserung 11 Uvex Austria: Größer und

schneller 16 Brooks will ganz nach vorne laufen 40 Shop-Geflüster aus Liezen

SchadensbegrenzungDeuter zeigt Lidl die roteKarte: Per einstweiliger

Verfügung zwang der

Rucksack-Spezialist den

Discounter Kopien aus

dem Verkehr zu ziehen.

S. 2

FortschrittlichIntersport Österreich liegt

zur Zwischenzeit mit achtProzent Umsatzwachstumgut im Rennen und holt

sich Alois Grüblinger

neu in den Vorstand.

S. 11

21.5.2010AUSGABE 12

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HochspannungDer neue Athleticum-

Geschäftsführer hat sich

viel vorgenommen: Ab

dem nächsten Jahr sollen

zehn Sportmärkte neu aus

dem Boden gestampft

werden. S. 13

Sporthaus-Runderneuerungvor Karstadt-Zerschlagung?Essen. Am 20. Mai eröffnete Karstadt in Stuttgart sein um-

gebautes Sporthaus in der Königsstraße, das – um eine auf

drei Etagen aufgestockt – jetzt eine Verkaufsfläche von über

5500 qm umfasst. Mit 26 Sporthäusern und den sportlichen

Abteilungen in 86 Warenhäusern zählt der Essener Konzern

mit einer Gesamtverkaufsfläche von rund 160.000 qm zu

den Marktführern im Sporthandel. Wie es mit dem ange-

schlagenen Riesen weitergeht, steht immer noch nicht fest:

Die Zeit drängt, denn am 28. Mai endet endgültig die vom

Gläubigerausschuss bereits einmal verlängerte Frist. Der Ver-

kauf der Kette im Ganzen hängt am seidenen Faden: Der

deutsch-schwedische Finanzinvestor Triton verlangt von den

Beschäftigten weitere Zugeständnisse, die über den bereits

zugesicherten 150 Mio. EUR liegen. An einer Zerschlagung

und Zerstückelung interessiert sind u.a. Metro-Tochter Kauf-

hof und Sport-Scheck-Mutter Otto. rs

58. Filiale vonVoswinkelDortmund. Sport Voswinkel

expandiert munter weiter:

Nach der Hamburger Meile

eröffnet die Intersport-Toch-

ter eine weitere Niederlas-

sung in der Innenstadt von

Hagen. Die nunmehr 58. Fi-

liale soll im August ihre Türen

in der Elberfelder Straße 4

aufmachen und über eine

Verkaufsfläche von 1000 qm

verfügen. Sie befindet sich in

der Fußgänger-Zone im ehe-

maligen Helmert-Gebäude,

das nach dem Abriss nun mit

sechs Stockwerken in neuem

Glanz erscheint. rs

UmschlagS1_S2_SFH_12_10.qx7:Layout 1 19.05.2010 17:34 Uhr Seite 1

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SERVICEFACHHANDEL

Bevor wir loslegen und ziellos Pres-semitteilungen versenden, wollen wiruns noch einmal zurückbesinnen: DerJournalist als solches ist ein scheuesTier, das, mit einigen Privilegien aus-gestattet, über unseren medialen Er-folg entscheidet. Aber auch diese Tier-art ist gut zu zähmen – wenn man weißwie. Wie in allen Fachkreisen gibt esungeschriebene Regeln, die man ler-nen kann. Führt man sich den Begriff„Relations“ (engl. Beziehungen) etwasnäher vor Auge, wird dem gebildetenMenschen klar, worum es geht. Es gehtum Beziehungen zu Journalisten. Die-se kann man durchaus mit einer Rei-he von Stammtischgesten kultivieren.Ein voller Bauch und ein positiv-ver-nebeltes Hirn haben schon zu vielenBerichterstattungen geführt. Besser istjedoch die Betrachtung der Beziehungzum Schreiberling als professionelle,kollegiale Partnerschaft in Sachen„Kommunikation“. Sie haben etwasmitzuteilen, er braucht spannendeThemen.Das Mittel der Wahl ist hier die so ge-nannte „Pressemitteilung“, ein Wort,um das sich viele Mysterien ranken.Sie ist nicht zu verwechseln mit der„Pressemeldung“. Die Pressemitteilungist Ihre Botschaft an eine Redaktion,die Pressemeldung das, was geschrie-ben wird, wenn man Ihre Mitteilungerhört. Ihnen sollte klar sein, dass je-

In der letzten Ausgabe haben wir uns mit den Grundlagen der Presse-

und Öffentlichkeitsarbeit bzw. Public Relations, kurz „PR“, befasst.

Heute gehen wir einen Schritt weiter. Ich gebe Ihnen ein paar praktische

Tipps für Ihre eigene Medienarbeit, die Sie in Ihrem lokalen Umfeld,

aber auch überregional, für sich einsetzen können.

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PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT FÜR FACHHÄNDLER, TEIL II

Lockstoff für dieschreibende Zunft

nicht die hippe, große, professionellePR-Agentur mit Ruhm und Namen sein.Es gibt viele freiberufliche PR-Bera-ter, die auch kleine Aufträge durch-führen oder in einer bestimmten Bran-che über besonders gute Kontakte ver-fügen. Das kann gerne ein jungerSelbständiger sein, der eben erst ins

de Redaktion tagein tagaus von Infor-mationen aller Art überflutet wird. Wiekann man es also schaffen, angenehmaufzufallen? Die Antwort ist einfach:durch Relevanz und Qualität. Eine gutePressemitteilung folgt klar definiertenRegeln, die jeder PR-Mensch zwar im-mer wieder anders anwendet, die imGroßen und Ganzen aber seit Jahr-zehnten unverändert Bestand haben:

1. Ihre Mitteilung muss Neuigkeitenenthalten.

2. Der Inhalt soll sich auf das Mittei-lenswerte beschränken.

3. Der Kern der Information mussklar formuliert sein.

4. Sie sollte so kurz wie möglich sein.5. Der Sprachstil sollte aus der Sicht

der Leser formuliert sein.6. Auf werbliche Formulierungen soll

sie ganz verzichten.

Besonders beim letzten Punkt reagie-ren Journalisten gerne allergisch. Wersich keine Mühe macht und einfachTexte aus dem letzten Firmenprospektverwurstet, wird oft mit Nicht-Beach-tung bestraft. Streichen Sie alle Su-perlative und die meisten Adjektive.Ein wenig Kopfzerbrechen über dieZielgruppe „Presse“ muss also sein.Wer sich mit dem Schreiben schwertut, sollte sich die Unterstützung einesPR-Beraters sichern. Dabei muss es

PR-Haifischbecken gesprungen ist undsich die Sporen verdienen will. Das Ho-norar macht sich in jedem Fall fast im-mer nach kurzer Zeit bezahlt und istgut investiert, bevor man sich alleTüren mit wenig zielgerichteten Bot-schaften zuschlägt.

Aufbau einerPressemitteilungWer sich selber den Kopf zerbricht,verfährt beim Verfassen einer Presse-mitteilung – von oben nach unten –nach diesem Schema: Das Wichtigste,Neueste und Nützlichste zuerst. DieÜberschrift („Headline“) enthält be-reits die wesentliche Information. Inden folgenden drei bis vier Zeilen soll-te alles Wesentlich gesagt sein (Wer,Was, Wann, Wo). Im weiteren Verlaufdürfen Sie dann auf weitere Hinter-gründe eingehen (Wie, Warum). Wenndie fertige Meldung den Klang einesin der Redaktion formulierten Artikels

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FACHHANDEL SERVICE

hat – prima! Nach rund 1000 Zeichenoder ca. 20 Zeilen sollte Schluss sein,spätestens mit Ende einer SeiteDIN A4.

Was sich JournalistenwünschenNeben den genannten Regeln für einegute Pressemitteilung gibt es noch einpaar Kleinigkeiten, mit denen man an-genehm auffällt. Redaktionen wün-schen sich immer brauchbares Zu-satzmaterial in Form von Bildern undGrafiken, denn was man nicht selberproduzieren oder recherchieren muss,ist gut und praktisch. Dieses Materialkann man prima über die eigene Web-site bereitstellen. Achten Sie darauf,dass Bilddateien hochauflösend undin verschiedenen Dateiformaten vor-liegen. Die Auflösung sollte mindestens300 dpi betragen, als Formate bietensich JPG und TIFF für Fotos sowie EPSund BMP für Grafiken an. Ein Mehr anAuswahl schadet hier nicht, da die Ver-lage und Redaktionen höchst unter-schiedliche Vorlieben in der Weiter-verarbeitung haben.Gleichwohl positiv wird die nament-liche Adressierung von Pressemittei-lungen aufgenommen. Hier zeigen Sie,dass Sie sich Gedanken darüber ge-macht haben, für wen genau Ihre Bot-schaft interessant ist. Wer mutmaßlichauch die letzte Lokalredaktion imHochschwarzwald auf dem Speiseplanhat, fällt aus genannten formalenGründen gerne durchs Raster.

Unsitten der PR-TreibendenEs gibt einige Unsitten, bei deren Auf-treten jedem Journalisten sofort glas-klar ist, dass er es mit einem Laien zutun hat. Die erste Unsitte ist, dass Pres-semitteilungen nicht der üblichenForm entsprechen. Das mag nachfürchterlicher Bürokratie in den Re-daktionen riechen, hat aber einen reinpraktischen Hintergrund: Wer täglichaus hunderten Meldungen die tatsäch-lich interessanten herausfischen will,tut sich mit einem festen Informati-ons-Suchschema einfach. Für die Be-lobigung kreativer Ideen ist keine Zeit.Ergo: Besonderer Einfallsreichtum istbei Pressemittelungen fehl am Platze.Die zweite Unsitte ist das Nachfragen,ob denn eine bestimmte Meldung an-gekommen sei und ob man mit einerVeröffentlichung rechnen dürfe. VieleLeute sind regelrecht beleidigt, wennsich ein Redakteur so gar nicht an ei-ne ganz bestimmte Meldung in demriesigen Stapel auf seinem Schreibtischerinnern kann. Also: Flossen weg vomTelefon und E-Mail-Programm. WennIhre Meldung interessant genug ist,meldet man sich bei Ihnen. Seien Siesich klar, dass über 90% aller an diePresse gesendeten Materialien NIcHTpubliziert werden.

Der PresseverteilerDamit Sie nicht zu den 90 % Ausschussgehören, beginnen Sie mit dem Auf-bau eines oder mehrerer Pressever-teiler, gerne auch „Medienkontaktda-tei“ genannt. Sie ist das Instrument je-der Pressestelle (auch wenn es sichnur um einen 1-Mann-Betrieb han-delt), das die optimal dosierte Versor-gung der Medien – und damit der Öf-fentlichkeit – möglich macht. Im ein-fachsten Sinne ist ein Presseverteilernicht mehr als eine Liste mit Namender richtigen Ansprechpartner, Adres-sen und Telefonnummern, mit der Sie

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DDiieennssttlleeiisstteerr,, AAddrreesssslliieeffeerraanntteenn uunndd NNaacchhsscchhllaaggeewweerrkkee ffüürr PPRR--TTrreeiibbeennddeeVerlag Dieter Zimpel, München: Der Standard in der Medienrecherche mitüber 70.000 Kontaktdaten in Papierform oder online (www.zimpel.de).

Stamm Verlag, Essen: Rund 40.000 Adressen vornehmlich auf cD-RoM.Bietet auch einen Versandservice (www.stamm.de).

Indexverlag, Wien: Umfassender Presse-Kontaktdatenpool für Österreich(www.indexverlag.at).

„Jeder Unternehmer sollte mindestens vier Mal im Jahr den dringenden

Wunsch verspüren, der Welt da draußen von sich zu erzählen.“ Nils-Peter Hey

Ihre Neuigkeiten schnell und effizientunters Volk streuen. Diese Liste kannman ganz einfach mit Excel führenoder eine spezialisierte Software fürdas Kontaktmanagement benutzen.Wer technisch in der Lage ist, Serien-briefe und E-Mails zu schreiben, kannauch Pressemitteilungen versenden.Das praktische Problem beim Aufbaueines Presseverteilers ist die unüber-schaubare Menge möglicher Zielmedi-en. Hinzu kommt, dass einmal erfas-ste Kontakte recht häufigen Änderun-gen unterliegen. Die Pflege eines nen-nenswert großen Verteilers kann rich-tig Arbeit machen – Arbeit, die Sinnmacht, denn Karteileichen bringennatürlich nichts. Vorbeugend wirkt dierichtige Auswahl beim Aufbau: Mitwem wollen wir kommunizieren? Gehtes um Information oder Dialog? Wirwollen vornehmlich einen „passen-den“, nicht unbedingt einen großenMedienverteiler. In jedem Fall solltendiese Informationen enthalten sein:

• Richtige Firmierung des Verlags• Korrekte Anschrift• Name der Redaktion/des Ressorts• Titel, Vorname und Name des

Journalisten• Telefon, Fax, E-Mail-Adressen• Selektionsdaten

(z.B. Fachgebiet oder Region)

Notieren Sie sich auch, wann Sie denDatensatz zuletzt bearbeitet haben; dasmacht das Prüfen und Überarbeiten ein-facher. Kleiner Tipp am Rande: MachenSie es deutlich, wenn Sie mehrere Per-sonen in einer Redaktion anschreiben.Wenn jeder weiß, was die anderen wis-sen, beugt das einem ärgerlichen In-formationsdurcheinander vor.Aufgabe der Selektionsdaten ist diethematisch richtige Zuordnung IhrerInformation. Es macht wenig Sinn, ei-ner lokalen Wirtschaftsredaktion In-formationen zum neuesten Trainings-trend zu senden, wohl aber zur Neu-eröffnung einer Filiale. Wenn Sie diefür Sie wichtige Medienlandschaft gutkennen, werden Sie bald einschätzenkönnen, welche News eine chance aufVeröffentlichung haben. Das spartschlussendlich einiges an Nerven, Kosten und Enttäuschungen. ErfassenSie also nur die Medien, zu denen einregelmäßiger Kontakt sinnvoll er-scheint.

Regelmäßigkeit ist Trumpfoffen ist, was genau man unter „re-gelmäßig“ versteht. Meine Meinung:Jeder Unternehmer sollte mindestensvier Mal im Jahr den dringendenWunsch verspüren, der Welt dadraußen von sich zu erzählen. Diebenötigten (Adress-)Daten erhält mandurch einen einfachen Blick ins Im-

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SERVICE FACHHANDEL

QUERGELESEN

Zu jedem Marketing-Thema im Heft stellen wir Ihnen passende Literatur vor, mit der Sie Ihr Wissen aufs nächste Level bringen.

pressum oder über die Website desVerlages. Wer sich die Erfassungsar-beit nicht machen will, kann auch dieUnterstützung professioneller Ver-zeichnisse oder Dienstleister in An-spruch nehmen. Eine Auswahl dernamhaftesten Anbieter habe ich Ihnenim Kasten zusammengestellt.

Wenn‘s mal umfangreicherwird: die PressemappeEine Zusammenstellung mehrererPresseinformationen kann man, zu-züglich Materialien, in Form einerPressemappe vornehmen. Hier ist derkreative Spielraum etwas größer. DiePressemappe ist ideal auf Messen oderwenn man die chance auf ein persön-liches Gespräch hat. In eine ordentlichePressemappe gehören:1. Inhaltsverzeichnis2. Aktuelle Pressemitteilungen

zum Anlass passend3. Erweiterter Pressebericht4. Factsheets zu Produkten5. Hintergrundmaterial (Statistiken,

Marktanalysen, historische Daten,etc.)

6. Profile beteiligter Personen7. Fotos, Grafiken, Bildmaterial

in gedruckter Form oder auf cD-RoM

8. Datenblatt mit allen Infos zum Unternehmen (Zahlen!)

9. Information, wo weitere Materialien erhältlich sind

Für alles, was wir in körperlicher Formauf Papier oder Datenträger übermit-teln, gilt natürlich: es geht auch onli-ne. Selbstverständlich ist die Firmen-website ein hervorragender ort, umdie digitale Version der Pressemappezum Download anzubieten. Beim Ver-sand von Pressemitteilungen solltenSie aber nicht pauschal davon ausge-hen, dass jeder Journalist mit der Zu-sendung per E-Mail einverstanden ist.Im Zweifelsfall machen Sie es klassischfreundlich: Fragen Sie vorher, auf wel-chem Kanal die Zusendung erwünschtist. Wenn Sie Pressemitteilungen per E-Mail versenden, hängen Sie die Mel-dung in jedem Fall im originalformatan. Hier bietet sich das PDF-Format

an. ob der Meldungstext selber in dieMail gehört, ist unter Fachleuten um-stritten. Ich empfehle neben einerknackigen Betreffzeile ein freundlichesAnschreiben mit Bitte um Kenntnis-nahme. Achten Sie in jedem Fall dar-auf, dass Sie als Absender eindeutigzu erkennen sind. Einen Nachteil hatdie Pressemitteilung per E-Mail in je-dem Fall: Bleibt sie im Spam-Filter derRedaktion hängen, erfahren Sie es inder Regel nicht. Und da wir verspro-chen haben, nicht jeder Mitteilung hin-terher zu fragen, wissen wir streng-genommen nicht, ob unsere Meldungjemals ankam (Nein! Die Aktivierungder nervigen Empfangsbestätigung istkeine Lösung!). Die gute alte Post oderdas Faxgerät leisten also in diesemspeziellen Fall durchaus wertvolleDienste.

Online-PR-PortaleDie letzte Maßnahme für den Aufbaueiner einfachen PR-organisation sinddie online-Presse-Portale. Teils kos-tenlos, teils kostenpflichtig kann manseine Pressemitteilungen im Netz pu-blizieren und verbreiten. Ihre Mel-dungen werden dort kategorisiert undin thematischen Sammlungen zusam-mengefasst. Für Journalisten bietetsich hier eine schnelle, praktische Re-cherchemöglichkeit. Was möglich istund was nicht, ist von Anbieter zu An-bieter verschieden.

Mit was fängt man am besten an?Wie immer steht am Anfang einer Rei-se der berühmte erste Schritt. MeineEmpfehlung: Das nette Anzeigenblätt-chen aus Ihrem Stadtteil bietet zahl-reiche Ansatzmöglichkeiten. Laden Sieden für Sie zuständigen Redakteurdoch einfach mal auf einen Kaffee ein,spätestens, wenn Sie die nächste Haus-messe oder Veranstaltung planen.Denn egal, was und wie gut Sie es ma-chen: Die professionellste PR-Maschi-nerie kann den vertrauensvollen, per-sönlichen Draht zum Menschen hinterdem Journalisten nicht ersetzen.

Ihr Nils-Peter Hey

„Public Relations – Leitfaden für ein modernes Kommunikationsmanagement“Umfassender, verständlicher Titel, der alle praktischen Ar-beitsfelder aufnimmt und abarbeitet. Richtet sich an Ein-und Aufsteiger, die bereits über grundlegende Kenntnisseverfügen und ihr Wissen verbreitern wollen. Einige aktu-elle Fallbeispiele, Grafiken und Statistiken runden das ins-gesamt ausgewogene Bild ab.Autoren: Dominik Ruisinger, oliver JorzikVerlag Schäffer-PöschelISBN 978-3-7910-2795-1367 Seiten, 49,95 €

„Handbuch der Public Relations – Wissenschaftliche Grundlagen und berufliches Handeln“Ein dicker Wälzer für alle, die es genauwissen wollen. Keine Einsteigerlektüre,kein Stoff für zwischendurch, dafür einenahezu vollständige Bestandsaufnahmealler kommunikationswissenschaftlichenHintergründe. Hervorragend als Ergän-zungsliteratur für alle, die sich ernsthaftberuflich weiterbilden wollen.Autoren: Günter Bentele, Romy Fröhlich,Peter SzyszkaVS VerlagISBN 978-3-531-33755-5644 Seiten, 49,90 €

„Public Relations-Agenturen führen – Für Auftraggeber und Agenturleiter“Wer mit dem Gedanken spielt, einenDienstleister mit PR-Aufgaben zu beauf-tragen, sollte hier ein wenig schmökern.Das Buch beschäftigt sich mit Auftragge-ber- und Auftragnehmerseite gleicher-maßen und eröffnet dadurch eine inter-essante Perspektive, die hilft, Konfliktefrüh zu erkennen und zu vermeiden.Autor: Dr. Peter P. KnobelViola Falkenberg VerlagISBN 978-3-937822-58-7221 Seiten, 26,90 €

„Pressemitteilungen schreiben – Zielführend mit der Presse kommunizieren“Ein guter Titel für alle, die sich nicht lange mit Fach-büchern aufhalten wollen. Hier geht man direkt in„medias res“. Viele Beispiele und checklisten hievenauch den Unbedarften ohne große Vorkenntnisse zü-gig zur ersten eigenen Pressemitteilung.Autor: Viola FalkenbergVerlag FAZ BuchISBN 978-3-89981-169-8240 Seiten, 24,90 €