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STAATLICHE SCHULBERATUNGSSTELLE FÜR OBERBAYERN ‑ WESTBeetzstr. 4, 81679 München
Tel. 089 / 98 29 55 –120 Fax ‑133E‑Mail: sbwest@t‑online.de
SCHULBERATUNG
Testverfahren zu Legasthenie,
Lese-Rechtschreibschwäche und
Dyskalkulie an Grund- und
Hauptschulen
SCHULBERATUNG
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Tagesablauf
1. Begrüßung
2. Legasthenie und Lese-Rechtschreibschwäche
mögliche Störungen und Lösungsmöglichkeiten
PAUSE: 10.05- 10.20 Uhr
Präsentation im Plenum
3. Lese-Rechtschreibtests ELFE DERET LGVT
MITTAGSPAUSE 12.00-13.30
4. Dyskalkulie Theoretische Einführung
5. Rechentests ZAREKI DEMAT STORATH
PAUSE: 14.30 – 14.45
6. Testinterpretation
7. Typische Fragen in der Beratung
8. Abschluss
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Teilleistungsstörungen
Teilleistungsstörungen liegen vor, wenn ein Schüler auffällige und konstante Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen zeigt.
Bei Nichtbeachtung entwickeln Teilleistungsstörungen eine Eigendynamik, die insbesondere das Selbstwertgefühl des Kindes beeinträchtigen und bei zusätzlichem Nichtverständnis oder Druck neurotische Sekundärsymptome (sekundäre Komorbidität) hervorrufen können.
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Entstehung einer Lernstörung
Es gibt kein einheitliches Ursachenmodell für Lernstörungen, da große Heterogenität vorherrscht.
Lern- und Leistungsstörungen entwickeln sich über längeren Zeitraum hinweg, in einem Prozess, der viele Einflussfaktoren beinhaltet.
Die offensichtlich werdenden Leistungsdefizite können durch die verschiedensten Umstände in der Umwelt oder durch die Person des Kindes ausgelöst sein (z. B. post- oder perinatale Schädigungen, unter- oder fehlentwickelte Hirnfunktionen, sozio-emotionales Klima in Umwelt;…).
Treten Leistungsdefizite auf, werden folgende vier Stadien (Teufelskreise) durchlaufen.
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1. Stadium
Leistungsdefizit wird sichtbar. Erwartungen (eigene und auf Seiten der Umwelt)
werden enttäuscht. Alle Bemühungen und „Maßnahmen“ zur Behebung
der Störung bleiben erfolglos.
-> Negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl des Kindes.
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2. Stadium (sozialer Teufelskreis)
Suche nach Anerkennung und Erklärungen für das Versagen auf Seiten des Kindes.
Das Kind reagiert sozial auf seine Situation durch Kompensationen (z.B. Unterrichtsstörungen) und Verweigerung.
Die Umwelt reagiert auf dieses Verhalten mit Repressionen (Druck, Strafen).
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3. Stadium
Resignation, Vermeidungsverhalten, Schulunlust Zunehmender Leistungsabfall, immer größer
werdende Lernlücken Schul, und Versagensangst, Blockierung
(Leistungsstörung) Weitere Misserfolge
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4. Stadium
Stabile negative Lernstruktur mit Misserfolgserwartungen
Sowohl das Kind als auch die Umwelt glauben nicht mehr an Erfolge
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Teufelskreis Lernstörung
Teufelskreis Lernstörungen Betz/ Breuninger (1987)
fehlende Voraussetzungen -> situative Lernschwierigkeit
wiederholte Erfahrung -> stabile Lernstörung
individuelle Verfestigung -> fachliche Lernschwäche
Generalisierung -> allgemeine Persönlichkeitsstörung
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Negative Lernstruktur (Teufelskreis)
ElternLehrer
Alex
Leistungs-bereich
Misstrauen, Hilflosigkeit, zunehmende Distanziertheit, eigener Druck, Wut, Ärger
Erklärungen des Versagens, Schuldgefühle, sinkendes Selbstwertgefühl, Angst
machen Druck, kränken, werten ab
stört, weicht aus, lügt, ist aggressiv
Enttäuschung, Sorge, eigene Versagensgefühle
zu hohe Erwartungen, zu schwere Anforderungen
versagt, kompensiert vermeidet
vermeidet Leistungen, trödelt, arbeitet ungenau
ständige Leistungsverschlechterung, zunehmende Lücken, Defizite
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Positive Lernstruktur
ElternLehrer
Alex
Leistungs-bereich
Gespräch, Zuversicht
Selbstvertrauen
Zutrauen
Vertrauen
Stolz, Bestätigung
erfüllbare Erwartungen, passende Methode
Erfolg Funktionslust, Anstrengung, Üben
Leistungszuwachs
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Ansätze zur Auflösung des Teufelskreises
Hilfe und Intervention kann auf drei Ebenen erfolgen:
1) Auf der Leistungsebene
2) Im Bereich Selbstvertrauen
3) Im Bereich Elternarbeit
-> möglichst frühzeitig, kompetent und v. a. echt
-> gelingt nur durch Kooperation aller Beteiligten
(nach Schrader, 2008)
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Hilfen und Interventionen auf der Leistungsebene
Unterstützung von Motivation Kleine Fortschritte anerkennen Kein Erzwingen von Erfolgen Gezielte Hilfen beim Schließen von Lücken Kritik an Schwächen vermeiden Lernfortschritte ermöglichen und aufzeigen Möglichkeiten zur Kompensation aufzeigen Das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit durch Erfolge
vermitteln Fehler und Schwächen als Chancen für eine positive Entwicklung
sehen Techniken zur Selbststeuerung und Entspannung vermitteln
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Hilfen und Interventionen im Bereich Selbstvertrauen
Gruppenanschluss unterstützen Übertragen von kleineren Aufgaben Realistische Erwartungen (Lehrer/ Eltern) Erfolge und Misserfolge realistisch einschätzen können Klare Grenzen, Regeln, Rahmenbedingungen Stärken fördern Keine Überforderung Echtes Lob, konsequent Bloßstellungen und Blamagen vermeiden Grundsätzliche Akzeptanz, Wertschätzung der Person
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Hilfen und Interventionen im Bereich Elternarbeit
Schullaufbahnberatung Aktive Einbindung in den Unterricht, das Schulleben Vertrauensklima schaffen (keine Oberlehrermentalität!) Konsenssuche im Erziehungs- und Leistungsbereich Elternberatung: realistische Erwartungshaltung Eltern den Teufelskreis plausibel machen Eltern nicht als Ko-Lehrer oder Ko-Therapeuten
instrumentalisieren Kooperation nicht Konfrontation
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Konsequenzen für die Diagnostik
Diagnostik muss zwei Ziele verfolgen:
Gefährdete Schüler sollten möglichst frühzeitig erkannt und gefördert werden.
Bereiche, die besondere Schwierigkeiten bereiten sind zu ermitteln, damit die Förderung “maßgeschneidert” an den individuellen Defiziten ansetzen kann. Die individuellen Stärken unterstützen sinnvolle Interventionen.
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Mögliche “Informationsquellen”
Gespräche mit den Lehrern (evtl. Aushändigen von Beobachtungsbögen)
Gespräche mit den Eltern (Anamnese, Fragebögen zum Erzieherverhalten,...)
Gespräche mit dem Schüler/ der Schülerin Auswertung des Schülerbogens (Zeugnisse,...) Durchführung informeller und standardisierter
Verfahren
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Legasthenie und
Lese-Rechtschreibschwäche
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Unterscheidung LRS – allgemeine Lese-Rechtschreibschwäche
Allgemeine Lese-Rechtschreibschwäche:
– Unterdurchschnittliche Leistung in Lese- und Rechtschreibtests
(Prozentrang ca. < 20) bei durchschnittlicher Intelligenz
Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie):
– Intelligenz: Normalbereich (keine geistige Behinderung)
– Lese-Rechtschreibleistung: Kind gehört zu den 10% der
Leistungsschwächsten (Prozentrang < 10)
– wesentlich höhere Intelligenz als Lese-Rechtschreibleistung
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Allgemeine Erkenntnisse
2 bis 4% der Schüler sind von Lese- und Rechtschreibstörung betroffen
5 bis 10% der Jugendlichen und Erwachsenen beherrschen das Lesen und Schreiben nicht ausreichend, um ihren Alltag zu meistern
Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen (Verhältnis 3:2 bis 3:1)
Lese- und Rechtschreibstörungen treten bei Verwandten ersten Grades signifikant häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung
Lese- Rechtschreibstörung tritt grundsätzlich in allen sozialen Schichten auf
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Komorbide Störungen zur Legasthenie
Das sind Störungen die zusätzlich zur Legasthenie vorliegen
Unterschieden werden primäre komorbide Störungen die bereits vorschulisch vorhanden waren z.B. ADHS oder gestörte zentrale Hörverarbeitung und teilweise als Risikoindikatoren für Legasthenie gelten und zusätzlich einer spezifischen Behandlung bedürfen
und sekundäre komorbide Störungen, die Kinder, infolge der psychischen Belastungen die mit der Legasthenie einhergehen, entwickeln, z.B. Ängste, Depressionen und expansive Verhaltensstörungen wie Aggressivität
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Primäre komorbide Störungen
Andere schulische Teilleistungsstörungen (z.B. Dyskalkulie bei 50% der Legasthenie-Kinder)
Sprachentwicklungsstörungen 13-63% (verspätete Sprachentwicklung, Artikulationsstörungen, Disgrammatismus, Wortfindungsstörungen)
Störungen der Visuomotorik und Feinmotorik (Probleme der visuellen Wahrnehmung und visuomotorischen und/oder feinmot. Koordination)
Aufmerksamkeits- und Aktivitätsstörungen – AD(H)S ca. 26-42%;
Lit: Jacobs & Petermann (2003). Kindheit und Entwicklung,12 (4), 197-211
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Sekundäre komorbide Störungen
-> Betreffen Legasthenie und Lese-Rechtschreibschwäche Konzentrationsstörungen und motorische Unruhe (situativ als
Ausdruck der psychischen Belastung und Überforderung der Kinder z.B. bei schriftsprachlichen Anforderungen)
Motivationsverlust Emotionale Selbstunsicherheit und Selbstwertprobleme Schulängste, Trennungsängste Depressive Verstimmungen, Depressionen bis hin zum
Suizidwunsch Erziehungsschwierigkeiten Störungen des Sozialverhaltens (Aggressivität, Stehlen)
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Mögliche Ursachen
Störungen der sprachlichen Entwicklung finden sich im Leben von Personen mit Legasthenie bei bis zu 80%
Besonderheiten sprachlicher Informationsverarbeitung zeigen sich in vielfacher Weise:
- Der Wortschatz ist geringer, die Grammatik wird weniger gut beherrscht
- Die Gedächtnisleistungen bei sprachlichem Lernstoff sind geringer- Die Benennung von Buchstaben, Worten, aber auch von Farben,
Gegenständen, oder Zahlen ist verlangsamt (Schwäche im „phonologischen Recodieren“)
- Die Schwächen in der „phonologischen Bewusstheit“ sind regelhaft.
Legasthenie ist nicht auf zu wenig oder falsches Üben zurückzuführen!
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Ursachen / Defizite
Defizite in der Phonologische Bewusstheit Phonologische Bewusstheit als „Einsicht“ in die Lautstruktur der
Sprache und Vorläufer-Fertigkeit des Lesens Phonologische Defizite: Fähigkeit, Buchstaben in Laute zu übersetzen
und umgekehrt (Rekodieren) beeinträchtigt
Defizite in serieller Benennungsgeschwindigkeit Fähigkeit, Zahlen und Bilder zu benennen und beim Lesen von einem
Wort auf das nächste umzuschalten Buchstabenfolge aktiviert automatisch gespeicherte Wörter (rasches
„Erkennen“)
Visuelle Differenzierungsschwäche Wahrnehmung von Erwachsenen unterscheidet sich von der des
Kindes Schwierigkeiten bei Detailunterscheidung Buchstabenschrift wird nicht adäquat wahrgenommen und verarbeitet
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Ursachen der Aufrechterhaltung
Defizite im Lernverhalten häufig auch Aufmerksamkeitsstörungen, mangelndes
Durchhaltevermögen, Konzentrationsschwächen
Defizite in der familiären Förderung Fehlende Förderung in Familie erhöht Risiko, dass Kind beim Lesen-
und Schreibenlernen zurückbleibt
Defizite in schulischer Förderung Unterschiede in Klassenführung (z.B. Ermöglichung eines
störungsfreien Unterrichts) Unterschiede im didaktischen Vorgehen (z.B. zusätzliche Hilfen, wie
Übungen zur phonologischen Bewusstheit)
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Fazit der Ursachensuche
Es gibt keine organische, psychische oder soziale Bedingung, die in jedem Falle zu einer Legasthenie oder Lese-Rechtschreibschwäche führt
Es gibt keine Bedingung, die als einzige Ursache zu nennen ist
Es gibt mehr Jungen als Mädchen, die eine Legasthenie entwickeln
Legasthenie entwickeln Kinder in allen Kulturen mit Schriftsprachen
(nach Sommer-Stumpenhorst)
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Typische Fehler?
Lese- und Rechtschreibfehler sind typisch für alle Kinder, die das Lesen und Schreiben erlernen!
ABER: Legastheniker machen die Fehler wesentlich häufiger
und diese verschwinden fast gar nicht.
Es gibt keine Systematik der Fehler.
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Verlauf
Legasthenie wächst sich nicht aus, sondern ist als Merkmal recht stabil, wenn auch durch intensive Übungsbehandlung langsame Fortschritte zu erzielen sind
Über 40% der Kinder zeigen in Grundschulalter und Frühadoleszens zusätzliche psychische Störungen von klinischer Bedeutsamkeit
Mit zunehmendem Alter sinkt die Rate der Legastheniker, die psychischen Störungen weisen dabei aber einen höheren Schweregrad auf
Signifikant erhöht sich die Anzahl dissozialer Symptome
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Aussichten
Geringerer Schulabschluss als Kinder mit vergleichbarer Begabung (Realschulabschluss bei 7-9% und Abitur bei 2%)
26% bei denen mit 8 Jahren Legasthenie diagnostiziert wurde waren im Alter von 25 Jahren arbeitslos
26-73% bei Gefängnisinsassen 25% der Legasthenie-Kinder werden bis ins junge
Erwachsenenalter wegen Jugendstraftaten verurteilt (gegenüber 5,3% in der Normalbevölkerung)
Der Umgang der Gesellschaft und Schule mit Legasthenie-Kindern
bestimmt wesentlich ihre soziale und psychische Prognose!
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Ziele der Beratung
Gezielte individuelle Förderung im Lesen und Rechtschreiben -> Ermöglichung eines begabungsgemäßen Schulabschlusses.
Stabilisierung des Kindes in seiner psycho-sozialen Situation -> Sicherstellung einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung.
Unterstützung der Eltern bei der Unterstützung des Kindes.
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Diagnostik
2 allgemeine Ziele: gefährdete Schüler möglichst frühzeitig erkennen und fördern Bereiche, die besondere Schwierigkeiten bereiten ermitteln, damit
Förderung „maßgeschneidert“ an individuellen Defiziten ansetzen kann
Diagnostik mit standardisierten Lesetests ab Ende der 1. Klasse möglich
Früherkennung von Risikokindern: z.B. durch „Würzburger Leise-Lese-Probe“ (Küspert & Schneider,
1998): Kinder sollen zu niedergeschriebenen Wörtern ein passendes Bild aus 4 Vorlagen wählen
durch für Klassenstufen normierte Lückentextdiktate
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Individuelle Förderdiagnostik
Zur genauen Abklärung der Schwierigkeiten ist Einzeltestung erforderlich: Lesesicherheit (korrektes Lesen) Lesegeschwindigkeit (flüssiges Lesen) Leseverständnis
Lesefertigkeitstests (prüfen Fehleranzahl, Flüssigkeit, Lesezeit)
Leseverständnistests (prüfen bedeutungserfassendes Lesen)
Rechtschreibtests (prüfen Rechtschreibfertigkeit) Nicht standardisierte Verfahren (Beobachtungsbögen, Storath;..) Testung der Kinder durch Informationen über Leseverhalten in
Schule und Elternhaus ergänzen
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Normaler Schriftspracherwerb: Stufenmodell nach Frith / Günther
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Logographemische Stufe
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Alphabetische Phase
Erwerb von Buchstaben-Laut-Verbindungen „lautgetreues Verschriften“, z. B. „Kompjuta“ wichtige Vorläuferfähigkeit:
phonologische Bewusstheit
Unterstützungsangebote in dieser Zeit: Silbensegmentierung Anlauterkennung (z.B. auch Arbeiten mit Anlauttabelle) Reimaufgaben
Achtung! Verwendung von Buchstabennamen unbedingt vermeiden! (Sagen Sie„l“
statt „el“ und „b“ statt „bee“) keine „Gegentherapie“ (Verbesserung orthographischer Fehler …)
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Orthographische Phase
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Verfahren zur Früherkennung
Vorschule und Schuleingangsdiagnostik Bielefelder Screening (BISC) von Jansen et al. (1999) Differenzierungsprobe von Breuer und Weuffen (1994) "Der Rundgang durch Hörhausen" von Martschinke et.
al. (2001) Gruppentest zur Früherkennung von Lese- und
Rechtschreibschwierigkeiten (PB-LRS) von Barth und Gomm (1994)
Schule Basiskompetenzen für Lese-
Rechtschreibleistungen(BAKO) von Stock et al. (2004)
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Förderung basaler Fertigkeiten
Vor oder zu Beginn des Schriftspracherwerbs: Training phonologischer Fertigkeiten Phonomimetische Systeme (Handgebärden)
Während des Schriftspracherwerbs: „Silbenbögen“ Erhöhung der Lesegeläufigkeit: Wiederholtes Lesen des selben Textes (evtl. + Kassette) Übung Wortfelder, Wortbausteine „Blitzlesen“
Immer: Lesemotivation, Lesefreude, Lesebereitschaft
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Prävention und Intervention
Vorgehen muss sich an Schwierigkeiten des Schülers orientieren: Probleme bei Buchstaben-Laut-Zuordnung stark verlangsamtes Lesen Kenntnis orthographischer Regeln
Vorschulalter Förderung der phonologischen Bewusstheit
Phase des Erstleseunterrichts Förderung der Buchstabenkenntnis Buchstaben-Laut-Zuordnung Förderung der phonologischen Rekodierung (Fähigkeit, Buchstabenfolgen in
Lautfolgen zu übersetzen)
Erhöhung der Lesegeschwindigkeit Voraussetzung für Verbesserung des Leseverständnisses
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Training der phonologischen Bewussheit
Lauschspiele Reime erkennen und Reime
bilden Sätze und Wörter erkennen Wörter in Silben
segmentieren Anlaute erkennen Phoneme identifizieren und
Phoneme austauschen
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Trainingsprogramme
Würzburger Trainingsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“
"Leichter lesen und schreiben lernen mit der Hexe
Susi" von Forster und Martschinke (2001)
-> Mögliche Empfehlungen für Kindergärten und Lehrkräfte der ersten Jahrgangsstufe
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Schulische Förderung
Möglichst individueller Förderunterricht Kleingruppen Reines Wiederholen bringt nichts! Notenschutz (Grundschule) Stärkeres Gewichten mündlicher Leistungen Verbale Beurteilungen Zeitbonus Gut lesbare Arbeitsblätter Günstiger Sitzplatz Vorlesen der Arbeitsanweisungen (geht auch mit Hilfe eines
Walk-Mans)
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Häusliche Unterstützung
Diagnose anerkennen und mit dem Kind besprechen Auf Stärken achten, fördern, hervorheben Kleinste Erfolge loben Qualität geht vor Quantität:
nur kurze Übungen, dafür täglich Für gute Lernatmosphäre sorgen Schuldzuweisung und Vorwürfe vermeiden
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Außerschulische Fördermaßnahmen
Nachhilfe Legasthenie-Therapie Lerntherapie Psychotherapie Hilfe nach §35a SGB, wenn Schüler von seelischer
Behinderung bedroht ist
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Strukturierungshilfe zum KMS (nach Ulbricht, 2001)
Lese- und Rechtschreibstörung
(Legasthenie/ Dyslexie) Entwicklungsbiologisch und
zentralnervös begründet (mit teilweise hirnorganisch bedingten, gravierenden Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen)
normale oder sogar überdurchschnittliche Intelligenz
schwer therapierbare Krankheit, langanhaltend
ca. 4 % der Bevölkerung sind betroffen
Lese- und Rechtschreibschwäche
vorübergehendes, legasthenes Erscheinungsbild
unterschiedliche Ursachen (Erkrankungen, psychische Belastungen, Schulwechsel ...)
7 - 10% der Schüler sind davon betroffen
SCHULBERATUNG
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KMS: Feststellung (Diagnose)
LegasthenieFachärztliche Bescheinigung auf der Grundlage einer
multiaxialen Diagnostik (analog § 35a SGB VIII) von einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, einem sozialpädiatrischen Zentrum oder entsprechend weitergebildeten Fachkräften (Kinderärzte mit Weiterbildung, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten) im Zusammenwirken mit einem im Schuldienst tätigen Schulpsychologen der jeweiligen Schulart. Der Schulpsychologe fasst die Aussagen zusammen und teilt der Schule die Entscheidung mit. Er trägt die Verantwortung für die Vollständigkeit der Unterlagen, die bei ihm verbleiben. Altgutachten nach 1995 werden auch ohne die entsprechenden Termini anerkannt, wenn gleichzeitig eine Therapie läuft.
Die Feststellung der Legasthenie gilt für die gesamte Schulzeit innerhalb einer Schulart. Ein einmal gewährter Nachteilsausgleich mit dem entsprechenden Vermerk im Zeugnis kann nicht nach Belieben in Anspruch genommen werden oder nicht. Er gilt ebenfalls für die gesamte Schulzeit innerhalb einer Schulart. Beim Übertritt muss das Gutachten neu ausgestellt oder bestätigt werden. Nach einer angemessenen Zeit (Vorschlag des KM Jahrgangsstufe 8) kann jedoch auf Wunsch der Eltern eine erneute Überprüfung stattfinden und zu neuen Empfehlungen führen. Bei Eintritt in die Oberstufe haben Schüler selbst die Möglichkeit, sich neu zu entscheiden.
Lese-Rechtschreibschwäche
Anerkennung der Lese- Rechtschreibschwäche durch den örtlich zuständigen Schulpsychologen der jeweiligen Schulart.
Langzeitüberprüfung durch den Schulpsychologen im Abstand von höchstens 2 Jahren.
SCHULBERATUNG
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KMS: Nachteilsausgleich
Legasthenie: „Muss-Bestimmungen“ für die gesamte Schulzeit
Hilfen bei Leistungsfeststellungen Zeitzuschlag bis zu 50% (auf Empfehlung der
Lehrkräfte vom SL festgelegt) Mündliche Leistungsfeststellungen Aufgaben zusätzlich vorlesen Mediale Hilfen, z.B. Computer
Leistungsbewertung Befreiung von schriftlichen Leistungserhebungen
zu Rechtschreibkenntnissen; bei freiwilliger Teilnahme nur verbale Beurteilung
Keine Benotung des Lesens und Rechtschreibens
Keine Benotung der Rechtschrift bei schriftlichen Arbeiten (z.B. Aufsatz)
Keine Benotung der Rechtschrift in anderen Fächern
Lese.Rechtschreibschwäche: „Kann“-Bestimmungen einschließlich Jahrgangsstufe 10
Hilfen bei Leistungsfeststellungen Zeitzuschlag bis zu 50% Mündliche Leistungsfeststellungen Aufgaben zusätzlich vorlesen Mediale Hilfen, z.B. Computer
Leistungsbewertung Die schriftliche Leistungserhebung zu
Rechtschreibkenntnissen kann nach pädagogischem Ermessen der Lehrkraft dem jeweiligen Leistungsstand des Schülers, angepasst werden (verkürzter Inhalt, Lückendiktat)
Schriftliche Probearbeiten im Rechtschreiben können verbal beurteilt werden.
Lesen und Rechtschreiben kann innerhalb der Deutschnote zurückhaltend gewichtet werden.
Keine Benotung der Rechtschrift bei schriftlichen Arbeiten (z.B. Aufsatz)
SCHULBERATUNG
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KMS: „Muss- und Kann-Bestimmungen“
Fremdsprachen: Bewertung analog zum Fach Deutsch Gewichtung der mündlichen und schriftlichen Noten
1:1 in den Fremdsprachen Mündliche Note = nur echt mündlich!
Zeugnisbemerkung: „Aufgrund einer fachärztlich festgestellten
Legasthenie wurden Rechtschreibleistungen nicht bewertet.“
Vorrücken: Die Schule entscheidet in pädagogischer
Verantwortung. Die Teilleistungsstörung darf nicht den Ausschlag für
das Versagen der Vorrückungserlaubnis geben.
Übertritt: Nur dann, wenn für den Schüler die Aussicht
besteht, am Unterricht einer weiterführenden Schule erfolgreich teilzunehmen.
Bei der Feststellung der Deutschnote bzw. zusätzlich der Englischnote der 5. Klasse HS gelten die obigen Bestimmungen.
Die aufnehmende Schule ist durch das pädagogische Wortgutachten auf die Legasthenie hinzuweisen.
Fremdsprachen: -Bewertung analog zu Fach Deutsch
Zeugnisbemerkung: „Aufgrund einer vorübergehenden Lese- und
Rechtschreibschwäche wurden die Leistungen im Lesen und Rechtschreiben zurückhaltend bewertet“
Vorrücken: Die Schule entscheidet in pädagogischer
Verantwortung
Übertritt: Nur dann, wenn für den Schüler die Aussicht
besteht, am Unterricht einer weiterführenden Schule erfolgreich teilzunehmen
Bei der Feststellung der Deutschnote bzw. zusätzlich der Englischnote der 5. Klasse HS gelten die obigen Bestimmungen.
Die aufnehmende Schule ist durch das pädagogische Wortgutachten auf die Lese- und Rechtschreibschwäche hinzuweisen.
SCHULBERATUNG
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KMS: Schulabschlüsse
Legasthenie Bei der Notenbildung für das
Fach Deutsch wird von einer Bewertung der Rechtschreibleistung abgesehen.
-> Zeugnisbemerkung Gilt nur für HS!; Neues KMS
für andere Schularten: Bei Schulabschlüssen muss die Rechtschreibleistung normal gewertet werden.
Lese-Rechtschreibschwäche Bei der Notenbildung im Fach
Deutsch können die Leistungen im Lesen und Rechtschreiben zurückhaltend gewichtet werden.
-> Zeugnisbemerkung!!
SCHULBERATUNG
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KMS- Fördermaßnahmen
Differenzierung im Unterricht (GS) Förderstunden (GS – vom Klassenlehrer) Klassenübergreifende Förderkurse (GS, HS – von Förderlehrern) In den weiterführenden Schularten können geeignete Fördermaßnahmen
ergriffen werden Sorgfältige Langzeitbeobachtung der Lernfortschritte Mündliches Erarbeiten von neuem Lernstoff Unterstützung bei der häuslichen Arbeit Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus (Information über Art und Ausmaß
der Teilleistungsstörung, Hinweise auf Fördermöglichkeiten, besondere Methoden, Lehr- und Lernmittel)
Bei der Übertrittsentscheidung: Information der Erziehungsberechtigten über die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Schulart, insbesondere im Fach Deutsch und in den Fremdsprachen.
Beratung über außerschulische Fördermöglichkeiten. Abstimmung der schulischen Fördermaßnahmen im engem Kontakt mit den
außerschulischen Fachkräften (Therapeuten, Jugendamt).
SCHULBERATUNG
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Typische Beratungsfragen - Testwerte
Testwerte: Rechtschreiben/Lesen PR kleiner/gleich 10, bei IQ
zwischen 85 und 95: genauere IQ-Abklärung, T-Wert-Diskrepanz: größer/gleich 12, alternativ: Diskrepanz von mindestens 1,5 Standardabweichungen, die Diskrepanz kann sich auch in deutlichen Unterschieden zwischen mangelhaften Deutschnoten (vor allem Diktat) und besseren Noten in anderen Schulfächern (z.B. Mathe) ausdrücken: Dr. E. Fischer, Mai 2004
SCHULBERATUNG
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Typische Beratungsfragen - Benotung
Benotung allgemein: Lega: Leistungsnachweise, die ausschließlich der Feststellung
der Rechtschreibkenntnisse dienen: keine Benotung, bei freiwilliger Teilnahme: verbale Beurteilung, mündlich schriftlich 1:1
LRS: grundsätzlich päd. Ermessen, Verkürzung, Lückendiktat, schriftliche Probearbeiten im Rechtschreiben können auch ohne ziffernmäßige Benotung verbal beurteilt werden
Grundsätzlich darf bei LRSchwachen die Rechtschreibleistung nur bei Leistungserhebungen, die der Feststellung der Rechtschreibkenntnisse dienen (z.B. Diktate), notenmäßig bewertet werden
Von KANN-Bestimmungen soll auch dann großzügig Gebrauch gemacht werden, wenn Gutachten (noch) nicht vorliegen, ein deutlicher Förderbedarf aber erkennbar ist: KMS 25.2.00
SCHULBERATUNG
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Typische Beratungsfragen - Fremdsprachen
Fremdsprachen:
Die Entscheidung über Fehler/kein Fehler liegt immer in der Verantwortung der Lehrkraft. Die Auffassung, dass jeder Fehler in den Fremdsprachen grundsätzlich nicht bewertet werden kann, trifft nicht zu: KMS 10.10.05
Real: Die Teilnote für die schriftl. Leistungen wird aus dem Durchschnitt der Schulaufgaben u. Kurzarbeiten errechnet, ohne Benotung Rechtschreibung und Lesen. Teilnote der mündl. Leistungen: Durchschnitt der Referate und der Stegreifaufgaben, in denen vorwiegend Wortschatz und Grammatikkenntnisse geprüft wurden. Stegreifaufgaben, in denen vorwiegend rechtschr. Kenntnisse geprüft wurden, werden nicht gewertet. (29.1.2002)
Gilt analog auch für das Abitur (16.3.01) mit genauer Zeitvorgabe bei den mündl. Prüfungen
Engl. Quali: Statt des Expressive Reading Teils erhält der Prüfling ein ihm unbekanntes Bild, das er nach entsprechender Vorbereitungszeit versprachlicht. Dazu Wörterbuch, das Notieren von Stichpunkten ist erlaubt, Gewichtung: 8 P (STA)
SCHULBERATUNG
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Typische Beratungsfragen - Textverarbeitung
Textverarbeitung: Die Schüler müssen an den geforderten
Leistungsnachweisen teilnehmen, diese werden bewertet, aber bei der Bewertung darf die mangelnde Rechtschreibleistung nicht in die Notengebung einfließen 11.01.01
KTB: Lega: Muss: Zeitzuschlag, Verringerung des Anschlags um 200, ISB Seite
SCHULBERATUNG
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Typische Beratungsfragen – Zeichensetzung/ Zeugnisbemerkungen
Zeichensetzung: Nachteilsausgleich bezieht sich nur auf die Lese-
Rechtschreibleistung. Im Einzelfall entscheidet die Lehrkraft (SB-Bayern)
Zeugnisbemerkungen: Wenn es im Einzelfall notwendig erscheint, kann die
Bemerkung frei formuliert werden KMS 6.2.06
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Typische Beratungsfragen - Abschlussprüfungen
Abschlussprüfungen: Lega: HS: Schüler kann auf Wunsch der Eltern vom Diktat befreit werden, die
Note besteht dann nur aus dem Prüfungsteil „schriftlicher Sprachgebrauch“ KMS 18.7.06 u. 10.4.01
Real: Prüfung in Engl. u. Franz.: Von einer Bewertung ist in der Abschlussprüfung an Realschulen abzusehen, Mündl. Schriftl. 1:1, Dauer der mündl. Prüfung kann verlängert werden 20.9.01
Real. und Gymn.: Grundsätzlich gilt, dass die Noten für das Abschlusszeugnis einer Schulart gemäß den Bestimmungen der jeweiligen Schulordnung nach den für alle Schüler geltenden Bestimmungen festgesetzt werden. Notenschutz ( 1:1 Regelung) wird in der Abschlussprüfung selbst (ebenso in der Facharbeit) nicht gewährt, auch wenn er dem Schüler in den Jahren zuvor eingeräumt wurde und sich streng genommen die Abschlussnote gegebenenfalls auch aus den Jahresfortgangsnoten zusammensetzt. 28.5.2008
LRS: Im päd. Ermessen des Vorsitzenden der Prüf.Kommission, die Leistungserhebung dem aktuellen Leistungsstand des Schülers anzupassen bzw. die Leistungen im Rechtschreiben zurückhaltend zu bewerten. Denkbar: Bewertungsschlüssel, Länge oder Bearbeitungszeit ändern, mit SP absprechen, KMS 10.4.01
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Typische Beratungsfragen – Dauer und Verbindlichkeit
Dauer und Verbindlichkeit - Legasthenie Gilt in der Regel die gesamte Schulzeit, muss nicht ständig erneuert werden, nach der Grundschulzeit muss sie
aber erneuert werden, dann gilt sie „grundsätzlich für die gesamte Schulzeit“ 11.1.01
Dieser Satz wird aber in anderen Schreiben eingeschränkt: „Gilt während der gesamten Schulzeit der besuchten Schulart“
Gültigkeit prinzipiell während der gesamten Dauer der besuchten Schulart (also 4 Jahre GS), anschließend über die Dauer der nach der 4. Klasse besuchten weiterführenden Schule KMS 9.8.00 u. 2.12.07
Nach einer Kündigung (z.B. in der Grundschule) kann auf Grund eines erneuten Gutachtens später ein neuer Nachteilsausgleich beantragt werden
Kann aber auch in der Oberstufe oder Berufsschule (nach einer Erneuerung, da Schulartwechsel) weitergeführt werden. Wenn der Lega-Nachteilsausgleich in der Oberstufe besteht, kann er zum Abitur nicht mehr zurückgenommen werden KMS 9.8.01 u. 12.12 07, gilt auch in der Abschlussklasse RS
Berufsschulen und Berufsfachschulen: Lega-Nachteilsausgleich möglich, ohne einen Neuantrag zu stellen. Künftig besteht die Möglichkeit, auch vor dem Eintritt in die Jahrgansstufe 11 der Berufschule /Berufsfachschule den bereits bestehenden Antrag zurückzuziehen: 5.6.2003
Wird ein Gutachten erst im Verlauf des Jahres vorgelegt, müssen bei Lega die Noten von Schuljahresbeginn neu berechnet werden, bei LRS können ... KMS 12.8.02 u. 1.7.05
Kommt es zu keiner Einigung zwischen Facharzt (Ja) und SP (Nein), so wird zu Gunsten des Schülers entschieden KMS 18.9.02. Die Reg. will die Stelle eines „Obergutachters“ einrichten
Auch weitere Fachkräfte, nicht nur Kinder- und Jugendpsychiater können Lega bescheinigen (akzeptierte Fachkräfte am Jugendamt erfragen)
Die Schule ist verpflichtet, die Nachteilsmaßnahmen durchzuführen
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Typische Beratungsfragen- Schullaufbahnberatung/ Fördermaßnahmen/ Dyskalkulie
Schullaufbahnberatung Wechsel ans Gy: Große Bedenken bei Lega, da 2
Fremdsprachen, besser: RS mit 1 Fremdsprache (KMBek 16.7.00)
Fördermaßnahmen § 35 a Es müssen schulische Fördermaßnahmen nicht bereits voll
ausgeschöpft sein, wenn § 35 a Maßnahmen gewährt werden sollen, ausschlaggebend ist die seelische Befindlichkeit, §35 a auch bei LRS möglich: 9.8.2000
Dyskalkulie Keine Gleichsetzung mit LRS oder Lega, es wäre in mehreren
Fächern keine Benotung möglich: Physik,.., im Primarbereich sind Hilfen möglich
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Standardisierte Testverfahren zur
Diagnostik von Legasthenie und
Lese-Rechtschreibschwäche
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ELFE 1-6 Ein Leseverständnistest für Erst- bis Sechstklässler(Lenhard & Schneider, 2006)
Art des Tests: Normierter Leseverständnistest, der in den ersten sechs Schulklassen eingesetzt werden kann. Papier- oder Computertest. Der Test wurde im Wesentlichen für die Klassenstufen 1 bis 4 konstruiert. Es werden Wortverständnis, Satzverständnis und Textverständnis überprüft.
Anwendungszeitraum: Schuljahresende (die letzten 2 Monate vor den Sommerferien) und – mit Ausnahme der ersten Klasse – Schuljahresmitte.
Zeit/Dauer: reine Bearbeitungszeit 10-15 Minuten; inklusive Instruktion 20-30 Minuten
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ELFE
Was wird getestet?
• Lesetempo (implizit)• Leseverstehen auf Wort-,
Satz- und Kurztextebene
• Mehrere Ergebniswerte• Qualitatives Verfahren
Was wird nicht getestet?
• Rekodierungsfähigkeit• Wortverständnis (im
engeren Sinn)• Schlussfolgern-Bezüge-
Textverständnis• Abspeicherungsfähigkeit
des gelesenen Inhaltes• Lesestrategien• Lesemotivation
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LGVT 6-12
Autoren: Schlagmüller & Ennemoser
Anwendungszeitraum: Zweite Schuljahreshälfte; 6. -12. Jahrgangsstufe; zusätzliche Normen für die 10. Klasse Realschule und die 10. und 11. Klasse Gymnasium. Normen aus der 11. Klasse können auch für die 12. Jahrgangsstufe verwendet werden.
Inhalt: Verfahren zur Erfassung des Leseverständnisses und der Lesegeschwindigkeit
Art/ Dauer: Gruppen- oder Einzeltest; 10 Minuten incl. Instruktionszeit
Aufbau: Die Schüler lesen nach Bearbeitung eines Übungsbeispiels einen Fließtext mit 1727 Wörtern. An 23 im Text verteilten Stellen wählen (unterstreichen) die Schüler aus 3 Alternativen das im Textzusammenhang passende Wort aus.
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DERET 1-2+, 3-4+ Deutscher Rechtschreibtest (Stock & Schneider, 2008)
Was wird erhoben? Überprüfung der Rechtschreibleistung, qualitativ und quantitativ
Art/Dauer: Gruppen- oder Einzeltest; Durchführungszeit 30-45 Minuten
Anwendungszeitraum: Jeweils die letzten zwei Monate der 1. und 2. Klasse, sowie die ersten beiden Monate der 2. und 3. Klasse, bzw. die letzten zwei Monate der 3. und 4. Klasse sowie die ersten zwei Monate der 4.und 5. Klasse.
Erfahrungen: Die qualitative Auswertung erfordert anfangs viel Konzentration, da die Zuordnung der Fehler etwas schwierig ist. Die Normen entsprechen, im Gegensatz zu anderen Testverfahren, eher dem bayerischen Lehrplan und dem Leistungsstand (v.a in der 1. und 2. Klasse).
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Rechenschwäche und
Dyskalkulie
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Definitionen
Verschiedene Definitionen aus verschiedenen Ansätzen heraus:
Sonderpädagogik: Entwicklungsverzögerung
Neuropsychologie: Problem im „cerebralen“ Rechenzentrum = Störungen im taktil-kinästhetischen Bereich, der auditiven und visuellen Wahrnehmung, der Speicherung, der Serialität
Fehleranalyse: kumulierte negative Lernbiografie
Kognitionspsychologie: Defekte bei der Ausführung des Lösungsalgorithmus (viele Missalgorithmen oder Störung einer kognitiven Einheit, z.B. des Gedächtnisses)
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„Rechenstörung“ (ICD 10)
Def. „Rechenstörung“ des ICD 10:
Diese Störung besteht in einer umschriebenen Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten, wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division, weniger die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie oder Differential- und Integralrechnung benötigt werden.
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Definition (Wikipedia)
Dyskalkulie ist ein Problem im mathematischen Denken bei Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen. Es handelt sich um beständige Minderleistungen im Lernstoff des arithmetischen Grundlagenbereiches (Mächtigkeitsverständnis, Zahlbegriff, Grundrechenarten, Dezimalsystem), wobei die betroffenen Schüler mit ihrer subjektiven Logik in systematisierbarer Art und Weise Fehler machen, die auf begrifflichen Verinnerlichungsproblemen beruhen.
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Nominalismus, Mechanismus und Konkretismus
Nominalismus des Zahlbegriffs (Zahlname und Ziffer werden ohne ausgebildeten Zahlbegriff verstanden: S verharren beim zählenden rechnen, kein Transfer, viel zeit nötig, Defizite sind nicht durch Üben zu verbessern.
Mechanismus der Rechenverfahren (mechanisches rechnen): offensichtliche Fehler werden nicht erkannt, Abweichungen in den Aufgabenstellungen bedeuten hohe Fehleranfälligkeit, bei Sachaufgaben werden wahllos Zahlen zu Operationen verknüpft.
Konkretismus beim handelnden Operieren (S verwenden immer Anschauungsmittel und rechnen damit zählend): Ohne Anschauungsmittel kann nicht gerechnet werden (Finger!), Veranschaulichungsmittel werden nicht entsprechend ihrer Funktion verwendet (5-er Darstellung etc.)
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Hinweise auf Dyskalkulie/Rechenschwäche
S können Mengen nicht auf einen Blick erfassen (auch Mengen von bis zu 5)
Zahlen werden nicht mit Mengen in Verbindung gebracht, sondern sind eine Aneinanderreihung von Ziffern
Richtungsstörung im Ziffernumgang Zählendes Rechnen Mechanisches/schematisches Rechnen Probleme die Uhr/Zeit zu erlernen S können sehr schwer schätzen (Probleme bei
Größen)
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Die Stufen nach Aebli – Stufe 1
Stufe 1: konkreter Operationsaufbau, Handlungsvollzug unter Beachtung der quantitativen Struktur
Störungen bei Stufe 1: Schwäche im anschauungsgebundenen Denken, Wahrnehmungsstörungen (Erfassung des Körperschemas, räumliche Orientierung, Erfassung von Raumlagebeziehungen, Teilinhalte, visuelle Aufgliederung, Figur-Grund-Diskrimination)
Auswirkung: Eins-zu-eins-Entsprechung, System der Kardinal- und Ordnungszahlen und Mengenkonstanz werden nicht erfasst, mangelnde Einsicht in das dekadische Positionssystem, Operationsdarstellung wird nicht verstanden (= Zeichen)
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Stufen nach Aebli – Stufe 2
Stufe 2: Verstehen der bildlich dargestellten Operationen mit visuo-motorischer Vorstellung der Operation bzw. Handlung zu der wahrnehmenden statistischen Darstellung
Störungen bei Stufe 2: Schwäche des anschaulichen Gedächtnisses, Probleme mit der visuellen Kurzspeicherung, Beeinträchtigung der Wahrnehmungsverarbeitung oder der Speicherfähigkeit
Auswirkung: wie bei Stufe 1
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Stufen nach Aebli – Stufe 3
Stufe 3: Ziffernmäßige Darstellung der Operation mit visuo-motorischer Vorstellung wie bei 2, aber mit allmählicher Ausblendung der visuell-vorstellungsmäßigen Bedeutungserfüllung
Störungen bei Stufe 3: Konkretismus als operative Abstraktionsschwäche
Auswirkung: Mangelnde Einsicht in das Stellenwertsystem, symbolische Darstellung wird nicht verstanden (Platzhalter oder Umstellung auf Gleichungen)
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Stufen nach Aebli – Stufe 4
Stufe 4: Automatisierung im Ziffernbereich
Störungen in Stufe 4: Schwäche der mechanisch-assoziativen Verknüpfung (Einmaleins muss abgeleitet werden), Speicherschwäche
Auswirkung: wie bei den anderen Stufen
Folge der Störungen in den Stufen: zurückgehen auf die Stufe, in der das Problem entstanden ist
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Störungen bei der Anwendung mathematischer Operationen, obwohl die Stufen richtig durchlaufen wurden
Mangelnde operative Flexibilität (Problemlösungsfähigkeit) Auditive Kurzspeicherschwäche (Zwischenergebnisse) Richtungsstörung im Ziffernumgang (kann auch mit Muttersprache
zusammenhängen oder mit Rechts/Links-Orientierung) Dekodier- und Kodierschwäche im Bereich der mathematischen Symbole Kognitive Impulsivität (S arbeiten überstürzt und unbesonnen) Emotionale Störungen (Lernmotivation, Misserfolgsängstlichkeit,
allgemeine Ängstlichkeit) Konzentrationsstörungen Probleme im Sprachverständnis und der Lesekodierung
Diese Störungen können auch den Aufbau der Stufen beeinträchtigen
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Diagnose der Rechenstörung nach Jacobs
Diagnosekriterien:
Rechenleistung mangelhaft oder ungenügend bei standardisiertem Rechentest Prozentrang ≤10%
IQ > 70 Differenz IQ und Rechentest mind. 1,5
Standardabweichungen Leistungsstörung manifestiert sich vor Klasse 6
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Was ist mathematische Kompetenz?
Setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:
1. Unspezifische Kompetenzen:
Wahrnehmungsverarbeitung, Intelligenz, Arbeitsgedächtnis, räuml. Orientierung, Körperschema, visuomotorische und taktil-kinästhetische Wahrnehmung, Figur-Hintergrunddiskriminierung, Farberkennung, Rhythmusgefühl, Serialität, Sprachkodierung, Sprachverständnis, abstraktes Denken
2. Spezifische Kompetenzen:
protoquantitive Schemata, Zählfertigkeit, Subitizing,
Mengenverständnis
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Was ist die mathematische Kompetenz ?
Spezifische Kompetenzen:1. Protoquantitive Schemata
– Vergleichen (größer, kleiner)– Vermehren, Vermindern– Teil-Ganzes-Schema
2. Zählfertigkeiten (nach Fuson)3. Subitizing
– Simultanes Erfassen kleiner Mengen4. Mengenverständnis (nach Piaget)
– Invarianz (Kardinalzahlaspekt)– Seriation (Ordinalzahlaspekt)
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Was ist die mathematische Kompetenz?
Rechenfertigkeiten entwickeln sich durch
Kombination der spezifischen Kompetenzen!
Spezifische Kompetenzen werden im
Vorschulalter erworben!
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Fazit
Chronische Überforderung von Schülern vermeiden Berücksichtigung der individuellen Leistungsfähigkeit
des Kindes (Chancengerechtigkeit vs. Gleichbehandlung)
Entwicklung von individuellen Förderplänen und Bewertungsmaßstäben unter Einbindung sonderpädagogischer Kompetenz
Ressourcenorientiertes Arbeiten und Stärkung von psychischen Ressourcen, welche die Belastbarkeit des Kindes verbessern und dem Kind helfen, die eigene Behinderung zu akzeptieren
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Hinweise zur Förderung und Therapie
Eltern: Erwartungen an Möglichkeiten des Kindes anpassen, Beziehung zum Kind fördern, nicht überfordern, Ausgleich (z.B. Verein, Hobbys)
Schule: Nach Möglichkeit Teilleistungsschwächen in der Benotung berücksichtigen und fairer wertschätzender Umgang
Therapie: Training von Sozialer Kompetenz und Selbstbewusstsein, sowie Behandlung von emotionalen und Verhaltensstörungen, Aufbau von Strategien zur erfolgreichen Bewältigung des Schulalltages (Soziales Kompetenztraining, Aufmerksamkeitstraining), im Einzelfall auch Psychopharmakatherapie
Therapie: Behandlung von medizinischen Teilleistungsstörungen durch Logopädie und Ergotherapie
Spezifische Lernförderung: durch sonderpädagogisch oder lerntherapeutisch qualifizierte Fachkräfte unter Verwendung von evaluierten Förderkonzepten
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Testverfahren
zur Diagnostik von
Rechenschwäche und Dyskalkulie
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Zareki-R (v.Aster)
Was wird erhoben? Fertigkeiten, die zum Rechnen benötigt werden (abzählen, zählen rückwärts, Zahlen schreiben, etc.)
Art/Dauer: Einzeltest mit 11 Subtests; Durchführungszeit beträgt 15-30 Minuten
Anwendungszeitraum: Unabhängig vom Schuljahr! Normen liegen in drei Altersgruppen vor: 90-108 Monate, 109-120 Monate; 121-132 Monate
Auswertung: Zusammenzählen der Rohwerte. Entnahme der Prozentränge aus Tabellen.
Erfahrung: Erst ab 7,6 Jahre normiert. Es kann frühestens ab der 2. Klasse getestet werden. Ab 4. Klasse ist Diagnose unwahrscheinlich, weil schulische Fertigkeiten die geforderten Fertigkeiten übersteigen.
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DEMAT 3 plus (Roick, Gölitz, Hasselhorn; 2004)
Was wird erhoben? Der Test umfasst 31 Aufgaben in 9 Aufgabentypen und 3 Subtests zu den Bereichen:
Arithmetik: Zahlenstrahl, Addition, Subtraktion, Multipikation Sachrechnen und Größen: Sachrechnungen, Längen umrechnen Geometrie: Spiegelzeichnungen, Formen legen, Längen schätzen
Art/ Dauer: Als Gruppen oder Einzeltest einsetzbar; zwei echte Parallelformen; Durchführungszeit 45 Minuten
Auswertung: Leistungsprofil einer Schulklasse kann bestimmt werden, indem individuelle Leistungen auf einen Klassenbogen übertragen werden.
Erfahrung: Die Berechnung der Klassenstreuung ist extrem zeitaufwändig und kompliziert
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SLD III (Storath, Drechsel, Enders & Lambert, 2004)
Was wird erhoben? Die nach den Lehrplankriterien ausgewählten Aufgabengruppen stehen exemplarisch für die Fähigkeits- und Fachbereiche:
Screening zu Lesen (1.-4. Klasse), Sprache untersuchen (1.-4. Klasse), Rechtschreiben (1.-5. Klasse) und Rechnen ( 1.-7. Klasse).
Anwendung: Da es sich um ein informelles Verfahren handelt, liegen keine Normen vor. Im Mittelpunkt steht die Beobachtung des Kindes in der konkreten Auseinandersetzung mit schulischen Lerninhalten. Daraus resultieren Förderinhalte, die individuell auf den Schüler zugeschnitten werden können. Alle Testaufgaben liegen in Form einer CD zum Ausdruck vor.
Zeitraum: Screeningvorschläge ab 4/5 Jahre. Schul-, lehrplanbezogene Aufgabenstellungen liegen ab der 1.Klasse vor und können variabel, je nach Leistungsstand, bis zur 8. Klasse eingesetzt werden. Aktueller Leistungsstand und zurückliegende Lücken können erfasst werden.
Erfahrung: Auf über 40 Seiten werden Beispiele, Hilfen, Checklisten zu den Bereichen Lesen, Rechtschreiben und Rechnen angeboten.