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Marius Kurth Bachelorarbeit Standortplanung - State of the Art Themasteller: Jun.-Prof. Dr. Ali Sunyaev Vorgelegt in der Bachelorprüfung im Studiengang Wirtschaftsinformatik der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln Köln, April 2013

Standortplanung - State of the Art · uncondtional p-Median Problem noch keine Einrichtung im Graphen existiert, ist die Anzahl der existierenden Einrichtungen beim condtional p-Median

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Marius Kurth

Bachelorarbeit

Standortplanung - State of the Art

Themasteller: Jun.-Prof. Dr. Ali Sunyaev

Vorgelegt in der Bachelorprüfung

im Studiengang Wirtschaftsinformatik

der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät

der Universität zu Köln

Köln, April 2013

II

Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis....................................................................................................III

Abbildungsverzeichnis ................................................................................................... IV

Tabellenverzeichnis .......................................................................................................... V

1. Einleitung ......................................................................................................................1

1.1 Problemstellung ........................................................................................................1

1.2 Zielsetzung ...............................................................................................................2

1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit ..................................................................2

2. Einführung in die grundlegenden Modelle der Standortoptimierung ...........................3

2.1 p-Median Problem ....................................................................................................4

2.2 p- Center Problem ....................................................................................................6

2.3 Covering Problem ....................................................................................................8

2.4 Lösungsverfahren der Center und Median Probleme .............................................10

2.5 Übersicht verschiedener Modelle ...........................................................................12

3. Maximal Covering Location Problem ........................................................................16

3.1 Charakteristika des MCLP .....................................................................................16

3.1.1 Eingliederung in die Standortprobleme ........................................................16

3.1.2 Definition des MCLP ....................................................................................17

3.2 Techniken zur Lösung der Probleme .....................................................................18

3.2.1 Heuristische Methoden .................................................................................19

3.2.2 Lineare Programmierung ..............................................................................20

3.3 Erweiterungen zum MCLP.....................................................................................23

4. Forschungsagenda .......................................................................................................26

4.1 Offene Punkte der Modelle der Standortplanung ...................................................26

4.2 Forschungsansätze zur Vervollständigung der Modelle ........................................27

5. Fazit .............................................................................................................................29 Literaturverzeichnis .........................................................................................................31

Erklärung .........................................................................................................................36

Lebenslauf........................................................................................................................37

III

Abkürzungsverzeichnis

ACLP

GA

GAS

GPAH

LSCP

MEXCLP

MCLP

MCLPDC

MPS

QMCLP

SA

TS

UFLP

Anti-Covering Location Problem

Greedy Adding

Greedy Adding with Substitution

Greedy paired adding heuristic

Location Set Covering Problem

Maximal Expected Covering Location Problem

Maximal Covering Location Problem

Minimum Covering Location Problem with Distance

Constraints

Mathematical Programming System

Quadratic Maximal Covering Location Problem

Simulated Annealing

Tabu Search

Uncapacitated Facility Location Problem

IV

Abbildungsverzeichnis

Abb. 2-1 : Median und absoluter Median in einem Graph ..............................................5

Abb. 2-2 : (a) Center und (b) absolutes Center in einem Graph ......................................7

Abb. 2-3 : Eine Lösung des Covering Location Problem mit S = 15 ............................10

V

Tabellenverzeichnis

Tab. 2-1: Distanzen zwischen den Knoten in einem Graph ...........................................5

Tab. 2-2: Minimierung der durchschnittlichen Fahrtzeit/

durchschnittlichen Kosten oder Maximierung der Einkünfte .......................13

Tab. 2-3: Minimierung der durchschnittlichen Reaktionszeit ......................................13

Tab. 2-4: Minimierung der maximalen Fahrtzeiten bzw. Fahrtkosten .........................14

Tab. 2-5: Minimierung der maximalen Reaktionszeit ..................................................14

Tab. 2-6: Maximierung der minimalen oder durchschnittlichen Fahrtzeit

bzw. Fahrtkosten ...........................................................................................15

Tab. 2-7: Standortprobleme mit anderen Zielen...........................................................16

Tab. 3-1: Vergleich der Lösungsverfahren des MCLP's ..............................................22

1

1. Einleitung

1.1 Problemstellung

Das Thema der Standortplanung umfasst unterschiedliche Probleme, welche mit Hilfe

von verschiedenen Modellansätzen der Forschung identifiziert und gelöst werden

können.1 Die Wahl von Standorten ist fester Bestandteil von unternehmerischen

Entscheidungen, um die Nachfrage effizient abdecken zu können.2 Unter der

Abdeckung der Nachfrage versteht man im optimalen Fall, dass die Nachfrage jedes

potenziellen Kunden vollständig und innerhalb eines bestimmten Radius von der

positionierten Einrichtung abgedeckt wird.3 Das Ziel der Standortoptimierung ist es,

Einrichtungen so in einem Bezirk zu positionieren, dass die Abhängigkeit von der neuen

Einrichtung optimiert wird.4 Typische Kriterien für diese Optimierung sind die

Minimierung der durchschnittlichen Fahrtzeit oder Distanz zwischen den

Nachfragepunkten, von denen die Nachfrage ausgeht, und dem Standort, die

Minimierung der Antwortzeit der Standorte, die Minimierung der Kostenfunktion der

Fahrt- bzw. Antwortzeit, die Minimierung der maximalen Fahrtzeit oder auch die

Maximierung der minimalen Fahrtzeit.

Forscher haben sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema der Standortplanung

und -optimierung beschäftigt, und dabei verschiedene Lösungsansätze vorgestellt.5

Diese verschiedenen Modellansätze liefern unterschiedliche Ergebnisse und stellen

somit keine einheitliche Lösung dar.

Die Forschungsfrage, die daraus resultiert, kann folgendermaßen definiert werden:

„Wie  kann  das  Forschungspotential  der  Standortplanung  verdeutlicht  werden?“  

Zur Lösung des beschriebenen Problems werde ich in meiner Arbeit eine strukturierte

Übersicht der Modellansätze der Standortplanung herausarbeiten. Die Erstellung einer

solchen Übersicht ermöglicht späterer Forschung entsprechende Lücken anzugehen und

Lösungen hervorzubringen.

1 Vgl. Brandeau (1989), S. 645-646. 2 Vgl. Hale (2003), S. 21-22. 3 Vgl. Berman (2010), S. 1675. 4 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Brandeau (1989), S. 646. 5 Vgl. Brandeau (1989), S. 645.

2

1.2 Zielsetzung

Das Hauptziel meiner Arbeit ist die Erstellung einer Übersicht der Ansätze zur

Standortplanung bzw. Standortoptimierung mit Fokus auf das Maximal Covering

Location Problem (MCLP) und deren Erweiterungen.

Ein Teilziel des übergeordneten Hauptziels besteht zunächst in der Einführung in die

grundlegenden Modelle der Standortoptimierung und der damit verbundenen

Erläuterung der verschiedenen Vorgehensweisen. Hierzu werden p-Center Probleme,

p-Median Probleme und Covering Probleme als Basis für die weiteren Modelle

erläutert.6 Wie lassen sich die Probleme definieren und voneinander abgrenzen?

Anschließend werden die verschiedenen Ansätze zur Standortoptimierung erläutert.

Welche Modelle existieren und bei welchen Standortplanungsproblemen werden sie

eingesetzt? Ein weiteres Teilziel wird die präzise Auseinandersetzung mit dem Maximal

Covering Location Problem sein. Was gibt es für Erweiterungen zu diesem Ansatz?

Zudem werde ich auf offene Punkte der vorgestellten Modelle eingehen. Wie kann die

Forschung die aufgezeigten Lücken der Modelle schließen?

1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

Da es sich bei dieser Arbeit um ein Literaturreview handelt, ist ein wesentlicher

Bestandteil die Suche und Auswahl relevanter Literatur. Um das Hauptziel , die

Erstellung einer Übersicht der Ansätze zur Standortplanung, zu bearbeiten, können viele

Artikel mit Hilfe der Datenbank EBSCO-Host beschafft werden. Jedoch sind relevante

Zeitschriften in der Datenbank EBSCO-Host nicht verfügbar und müssen über andere

Datenbanken beschafft werden. Mit Hilfe der beiden Datenbanken Science Direkt und

ProQuest lassen sich aber die in EBSCO-Host nicht enthaltenen Zeitschriften zu diesem

Thema ohne Probleme finden. Das weitere Vorgehen besteht also in der Selektion der

Artikel, die für die Erreichung der Teilziele notwendig sind und in der Untersuchung

der relevanten Artikel nach den in den Teilzielen festgelegten Merkmalen. Die Artikel

werden hinsichtlich ihrer Relevanz, vor allem mit Fokus auf das Maximal Covering

Location Problem und deren Erweiterungen, selektiert.

Der Aufbau dieser Arbeit lässt sich folgendermaßen beschreiben. In Kapitel 2 wird in

das Thema der Standortplanung eingeführt und die grundlegenden Modelle vorgestellt.

6 Vgl. Francis (1983), S. 485.

3

Dazu wird zunächst auf die als Basis fungierenden Probleme p-Center, p-Median und

Covering mit den zugehörigen Modellen eingegangen. Anschließend wird eine

Übersicht über verschiedene, repräsentative Modellansätze zur Standortoptimierung in

From von mehreren Tabellen dargestellt.

In Kapitel 3 wird das im Fokus stehende Thema MCLP erläutert. Hierzu wird nach der

Einführung des Problems, der Übersicht der Modellansätze und der Vorstellung der

Lösungstechniken der Modelle, auch auf die verschiedenen Erweiterungen des MCLP's

eingegangen. Im folgenden Kapitel 4 werden offene Punkte und Lücken der

vorgestellten Modelle dargelegt. Außerdem werden Forschungsansätze zur

Vervollständigung der Modelle aufgezeigt. Das Kapitel 5 schließt diese Arbeit mit

einem Fazit zu dem vorgestellten Thema Standortplanung mit Fokus auf das MCLP ab.

2. Einführung in die grundlegenden Modelle der Standortoptimierung

Standortprobleme lassen sich in drei verschiedenen Bereichen lösen. Zum einen gibt es

den konstanten Bereich (continuous space), in der jeder Standort des Bereichs ein

möglicher Standort für Einrichtungen sein kann. Der zweite Bereich bezieht sich auf

Probleme, in denen Standorte aus einer vorher definierten Auswahl ausgewählt werden

(discrete spaces) und letztlich der dritte Bereich, mit dem ich mich im Folgenden

vornehmlich befassen werde, beschäftigt sich mit Problemen, welche durch den Radius

und die Knoten eines grundlegenden Netzwerks begrenzt sind (network spaces).7

Ein Netzwerk im örtlichen Einzelhandel aufzubauen ist eine komplexe Aufgabe. Es gilt

eine Menge von wichtigen Entscheidungen zu treffen, wie die Anzahl der zu öffnenden

Einrichtungen im Markt, der Position der Einrichtungen und die Charakteristiken dieser

Einrichtungen. Um diese Entscheidungen effizient lösen zu können, werden die im

weiteren Verlauf vorgestellten Standortmodelle genutzt. Das gemeinsame Ziel, das die

Modelle verfolgen, lässt sich folgendermaßen als Frage formulieren: Wie können

Einrichtungen im Einzelhandel positioniert werden, so dass sie die Bevölkerung optimal

bedienen?8

Der Anwendungsbereich der Standortmodelle umfasst mehrere verschiedene Probleme.9

Darin enthalten sind beispielsweise die Positionierung eines Geschäfts in einer

7 Vgl. zu diesem Absatz Hale (2003), S. 22. 8 Vgl. zu diesem Absatz Gosh (1987), S. 128. 9 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Hale (2003), S. 22.

4

Geschäftskette zur Minimierung der durchschnittlichen Fahrtzeit zu dieser Einrichtung,

die Positionierung von gefährlichen Materialien zur Minimierung des Kontakts mit der

Öffentlichkeit, die Positionierung von Bahnstationen zur Minimierung der Variabilität

eines Lieferplans, die Positionierung von Bankautomaten zur Optimierung des Services

der Bank-Kunden oder die Positionierung einer Küstenwache und einer Rettungsstation

zur Minimierung der maximalen Reaktionszeit auf mögliche Unglücke. An diesen

repräsentativen Problemen lässt sich schnell erkennen, dass die Modelle der

Standortplanung durchaus verschiedene Ziele verfolgen. Zum Einstieg in die

verschiedenen Modelle werden in den folgenden Unterkapiteln die drei grundlegenden

Probleme erläutert.

2.1 p-Median Problem

Das p-Median Problem wird auch als Minisum Problem bezeichnet.10 Das Problem wird

mit m gegebenen Punkten in der Ebene und m zugehörigen, positiven Gewichten

definiert.11 Jeder Knoten (Punkt) des Graphen stellt hierbei einen Punkt der Nachfrage

sowie einen potenziellen Standort der Einrichtung dar.12 Das Niveau der Nachfrage

eines Punktes ist dabei durch das zugehörige Gewicht gegeben. Ziel ist es die Position

in der Ebene zu finden, mit dem die gewichtete Summe der Distanzen der Punkte

minimiert wird.13 Demnach wird eine Reduzierung der Summe der gewichteten

Distanzen zwischen der Nachfrage und der Einrichtung angestrebt, durch eine optimale

Positionierung der Einrichtung. Auf der Suche nach der optimalen Position für p-

Einrichtungen, beschäftigt sich das p-Median Problem also auch mit der Platzierung

von mehreren Einrichtungen. Das Minisum Problem wird im Folgenden auf eine

Positionierung von Einrichtungen in einem Graphen bezogen. Hierbei müssen die

Einrichtungen entweder auf einem Knoten oder einer Kante des Graphen errichtet

werden.14 Wenn die Einrichtung nur auf Knoten des Graphen positioniert werden kann,

um die Summe der Distanzen zu jedem Knoten von der nächstgelegenen Einrichtung

aus zu minimieren, so nennt man die Einrichtung Median. Falls die Einrichtung nach 10 Vgl. zu diesem Satz Hale (2003), S. 22. 11 Vgl. zu diesem Satz Peeters (1985), S. 1251. 12 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Church (2003), S. 103. 13 Vgl. zu diesem Satz Ghosh (1987), S. 137 und Peeters (1985), S. 1251. 14 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Minieka (1977), S. 641.

5

dem gleichen Verfahren entweder auf Knoten oder Kanten des Graphen positioniert

werden kann, spricht man von einem absolute Median.15 Zur Verdeutlichung lässt sich

die Positionierung einer Einrichtung als Median bzw. als absolute Median anhand der

Abbildung 2-1 und der dazugehörigen Tabelle 2-1 aufzeigen.

Abb. 2-1: Median und absoluter Median in einem Graph16

Tab. 2-1: Distanzen zwischen den Knoten in einem Graph17

Jede Kante der Abbildung 2-2 hat die Länge eins und die Distanzen der Knoten

zueinander sind in der Tabelle 2-2 abgebildet. Wenn man nun die Summen der

gewichteten Distanzen zu den einzelnen Punkten betrachtet, kann man erkennen, dass in

diesem Beispiel sowohl Knoten b als auch Knoten e minimal sind. Das bedeutet, dass in

diesem Fall zwei minimale Distanzen der Länge 9 vorliegen und somit beide Punkte als

Median bezeichnet werden können. Falls man jetzt aber davon ausgeht, dass eine

15 Vgl. zu diesem Satz Minieka (1977), S. 641. 16 Minieka (1977), S. 646. 17 Minieka (1977), S. 646.

6

Einrichtung entweder auf einem Knoten oder einer Kante positionieren werden kann,

also nach dem absolute Median gesucht wird, ändert sich das Ergebnis. Es wird ein

Punkt x auf den Mittelpunkt der Knoten b und e gesetzt, wie man in der Abbildung 2-3

erkennen kann. Dadurch entsteht eine neue minimale Distanz, welche die Summe 8 1/2

besitzt und ebenfalls in der Tabelle 2-3 aufgelistet ist. Dieser neu positionierte Punkt in

dem Graphen wird aufgrund seiner minimalen Summe der gewichteten Distanzen als

absolute Median bezeichnet.18

Wenn man in Folge dessen davon ausgeht, dass sich die potenziellen Kunden nun auch

nicht nur auf den Knoten des Graphen, sondern auf jedem Punkt der Kanten befinden

können, spricht man von einem general Median.19 Zusätzlich lassen sich die p-Median

Probleme in condtional und nicht unconditional unterteilen.20 Während beim

uncondtional p-Median Problem noch keine Einrichtung im Graphen existiert, ist die

Anzahl der existierenden Einrichtungen beim condtional p-Median Problem größer als

null. Vor allem wurde das p-Median Problem in einem Netzwerk von Hakimi (1965),

Kariv und Hakimi (1979b), Goldman (1971), und Minieka (1977) untersucht.21

2.2 p- Center Problem

Parallel zum p-Median Problem wurde das p-Center Problem erforscht, welches

besonders durch Hakimi (1965), Minieka (1970, 1977), Kariv und Hakimi (1979b),

Elzinga und Hearn (1972), und Tansel, Francis und Lowe (1982) untersucht wurde.22 Im

Gegensatz zu dem p-Median Problem findet das p-Center Problem mehr Anwendung

bei der Positionierung von öffentlichen Einrichtungen, wie Krankenhäusern oder auch

Polizeistationen.23 Man spricht hierbei auch von einem Minimax Problem, da versucht

wird eine Einrichtung so zu positionieren, dass die maximal gewichtete Distanz zur

Einrichtung minimiert wird. Auch das p-Center Problem wird mit m gegebenen Punkten

in der Ebene und m zugehörigen, positiven Gewichten definiert.24 Weil sich das

18 Vgl. zu diesem Absatz Minieka (1977), S. 645-646. 19 Vgl. zu diesem Satz Minieka (1980), S. 265. 20 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Minieka (1980), S. 266. 21 Vgl. zu diesem Satz Hale (2003), S. 23. 22 Vgl. zu diesem Halbsatz Hale (2003), S. 25. 23 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Hakimi (1964), S. 450. 24 Vgl. zu diesem Satz Peeters (1985), S. 1251.

7

p-Center Problem ebenfalls auf die Positionierung einer oder mehrerer Einrichtungen in

einem Graphen bezieht, kann die Einrichtung wie eben beschrieben nur auf Kanten oder

Knoten des Graphen platziert werden.25 Analog zu dem p-Median Problem werden

Einrichtungen, die nur auf Knoten des Graphen platziert werden können, als Center und

Einrichtungen, die entweder auf Knoten oder Kanten des Graphen positioniert werden

können, als absolute Center bezeichnet. Auch die Definition der generellen Position

beim p-Median Problem kann bei dem p-Center Problem angewendet werden. Man

spricht also von einem general Center, falls sich die zu bedienenden Kunden entweder

auf einem Knoten oder einem beliebigen Punkt auf den Kanten des Graphen befinden

dürfen.26

In der Abbildung 2-2 lässt sich schnell erkennen, dass das Center des Graphen (a) v4 ist,

da die maximal gewichtete Distanz zu diesem Knoten mit einem Gewicht von 20

minimal ist.27 Um jedoch in diesem Beispiel eine Einrichtung als absolute Center zu

positionieren, muss wie im Graph (b) vorgegangen werden und die Einrichtung

möglichst genau in die Mitte von v2 und v3 gesetzt werden. Durch dieses Vorgehen

erhält man eine maximal gewichtete Distanz von 18, welche also ein besseres Ergebnis

liefert als die Position des Knotens v4.

Abb. 2-2: (a) Center und (b) absolutes Center in einem Graph28

Es wird deutlich, dass ein p-Center Problem, in dem eine einzige Einrichtung im

Netzwerk als Center positioniert werden soll, sehr schnell gelöst werden kann. 25 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Minieka (1977), S. 641. 26 Vgl. zu diesem Satz Minieka (1980), S. 265. 27 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Hakimi (1964), S. 451-452. 28 Hakimi (1964), S. 452.

8

Hingegen ist die Platzierung einer Einrichtung als absolute Center durchaus schwieriger

zu lösen. Wie auch das p-Median Problem lässt sich das p-Center Problem sowohl in

conditional, wenn bereits eine gegebene Anzahl von Einrichtungen im Graph

positioniert ist, als auch in unconditional, wenn noch keine Einrichtung im Graph

vorhanden ist, unterteilen.29 In Kapitel 2.4 werden die Lösungsverfahren zu diesen

beiden Problemen und zu den zuvor vorgestellten Positionierungen des Medians und

des absolute Medians vorgestellt.

2.3 Covering Problem

Der Aspekt des Covering Problems wurde erstmals 1971 von Toregas formuliert.30

Eines von mehreren Covering Problemen, das so genannte Set Covering Problem,

wurde unter anderem von Minieka (1970), Moore und ReVelle (1982), Beasley (1990),

Lorena und Lopes (1994), Beasley und Chu (1996), und von Caprara, Fischetti und

Toth (1999) untersucht.

Covering Probleme sind Standortprobleme mit dem speziellen Aspekt, dass die

maximale Zeit oder Distanz, die ein potenzieller Kunde von seiner nächstgelegenen

Einrichtung entfernt ist, ein ausschlaggebender Parameter ist. Aus diesem Grund findet

das Problem besonders Beachtung bei der Positionierung von Notfalldiensten, wie

Feuerwehrwachen, aber auch bei der Positionierung von gewöhnlichen Diensten, wie

z.B. Schulen und Bibliotheken. Wenn ein oberes Limit im Bezug auf die Reaktionszeit

oder die Distanz zu jedem Kunden festgesetzt wird, können die minimalen Kosten der

Einrichtungen, die den Bereich der potenziellen Kunden abdecken, bestimmt werden.

Falls die Kosten für jede mögliche Position der Einrichtung identisch sind, so lässt sich

ein weiteres, äquivalentes Problem formulieren, welches die Anzahl der erforderlichen

Einrichtungen minimiert, um die Reaktionszeit oder die Distanz zu jedem Kunden zu

erfüllen. Die Lösung dieses Problems zeigt sowohl die Anzahl als auch die Position der

Einrichtungen auf, um die gewünschten Leistungen bereitzustellen.31 Die Hauptaussage

des Covering Problems ist also, dass bei einem gegebenen Erreichbarkeitsradius

versucht wird die Anzahl der Einrichtungen zu minimieren bzw. den Versorgungs- oder

Abdeckungsgrad zu maximieren.

29 Vgl. zu diesem Satz Minieka (1980), S. 266. 30 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Hale (2003), S. 25. 31 Vgl. zu diesem Absatz Swain (1971), S. 1363.

9

Im Rahmen der Standortplanung sind vor allem die zwei Problemtypen Location Set

Covering Problem (LSCP) und Maximum Covering Location Problem aufzuführen,

wobei die Thematik des MCLP's noch ausführlich in Kapitel 3 erläutert wird. Um einen

Einblick in die verschiedenen Ansätze der Covering Probleme zu bekommen, wird im

Folgenden auf das repräsentative LSCP eingegangen. Der zuvor angesprochene

Erreichbarkeitsradius, auch als maximale Abdeckungs-Distanz einer Einrichtung zu

beschreiben, spielt in dem Location Set Covering Problem eine große Rolle.32 Bei

diesem Problem wird die minimale Anzahl und die Position der Einrichtungen so

identifiziert, dass kein potenzieller Kunde weiter von der zu positionierenden

Einrichtung entfernt ist, als von der maximalen Abdeckungs-Distanz vorgegeben. In der

folgenden Abbildung 2-3 wird eine Lösung des Location Set Covering Problem

dargestellt, in der die Punkte der Kunden in fünf Bereiche unterteilt sind und jeder

Punkt zu der nächstgelegenen Einrichtung zugeordnet ist. Die maximale Abdeckungs-

Distanz S der Einrichtungen ist jeweils durch eine gestrichelte Linie (S=10 Einheiten)

und eine durchgezogene Linie (S=15 Einheiten) gekennzeichnet.

32 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Church (1974), S. 101-102.

10

Abb. 2-3: Eine Lösung des Covering Location Problem mit S = 1533

Im LSCP wird also versucht die vollständige Nachfrage des ausgewählten Bereichs

abzudecken, indem die geringste mögliche Anzahl an Einrichtungen positioniert wird.34

2.4 Lösungsverfahren der Center und Median Probleme

Da auf verschiedene Lösungsansätze der Covering Probleme noch ausführlich im

Bereich des MCLP's (Kapitel 3) eingegangen wird, beschäftigt sich dieses Kapitel nur

mit den Ansätzen der Center (Minimax) und Median (Minisum) Probleme.

Um Median und Center Probleme, wie sie im Kapitel zuvor vorgestellt wurden, lösen zu

können, betrachtet man eine Matrix 𝐷 = [𝑑 ] eines Graphen 𝐺 mit 𝑛 Knoten mit der

Bedingung: 𝑑 =              𝑑 𝑣 , 𝑣 ,      𝑓ü𝑟  𝑖, 𝑗 = 1,2, … , 𝑛, 𝑢𝑛𝑑  𝑖   ≠ 𝑗,𝑑(𝑣 , 𝑣 ) = 0,      𝑓ü𝑟  𝑖 = 𝑗, 𝑖 = 1,2… , 𝑛.

Dabei lässt sich 𝑑 als maximaler Wert einer Spalte in 𝐷 definieren. Falls 𝑑 =min  (𝑑 , 𝑑 , … , 𝑑 ), so ist 𝑣 das Center des Graphen 𝐺. Um also ein

1-Center Problem in einem Graphen zu lösen, wird in einer Matrix D nach der Reihe 33 Vgl. zu dieser Abbildung Church (1974), S. 115. 34 Vgl. zu diesem Satz Davari (2013), S. 68.

11

gesucht, in der der maximale Wert am geringsten ist. Dieser gefundene Punkt entspricht

demnach dem 1-Center des vorliegenden Graphen. Ähnlich wie das Center wird auch

der Median eines Graphen über die vorgestellte Matrix definiert. Es wird 𝑑 als Summe

der i-ten Spalte von 𝐷 bzw. 𝐺 definiert. Falls 𝑑 = min(𝑑 , 𝑑 , … , 𝑑 ), so ist 𝑣 der

Median des Graphen. Es wird also beim 1-Median Problem nach der Reihe der Matrix

gesucht, dessen Summe einen minimalen Wert liefert.35

Der folgende Teil befasst sich mit der conditional-Version der beiden Probleme, in der

sich bereits Einrichtungen in einem Netzwerk befinden. Berman und Simchi-Levi

verfolgen in ihrem Algorithmus das Ziel, dass eine neue potenzielle Einrichtung alle

existierenden Einrichtungen repräsentiert. Hierbei ist die Distanz zwischen einem

Nachfragepunkt und der neuen Einrichtung die minimale Distanz zwischen den

existierenden Einrichtungen. Um die Positionierung der neuen Einrichtung zu

erzwingen, wird ein neuer Nachfragepunkt betrachtet, der eine Distanz von null zu dem

neuen Standort aufweist und sehr weit entfernt von allen anderen potenziellen

Standorten ist. Die neue Matrix wird hier als 𝐷′ bezeichnet und dadurch definiert ist,

dass eine neue Einrichtung (neue Spalte) 𝑎 zu 𝐷, mit 𝑄 existierenden Einrichtungen

und einem neuen Nachfragepunkt 𝑣 (mit beliebigen Gewicht), hinzugefügt wird. Für

jeden normalen Nachfragepunkt 𝑖 gilt: 𝑑(𝑖, 𝑎 ) = min ∈ {d } und: 𝑑(𝑣 , 𝑎 ) = 0.

Außerdem gilt für jeden potenziellen Standort j: 𝑑(𝑣 , 𝑗) = 𝑀, wobei 𝑀eine große Zahl

ist.36

Abschließend werden die Ansätze zu den Modellen absolute Center und absolute

Median betrachtet, in denen eine Einrichtung auf Knoten und auch auf Punkten der

Kanten eines Graphen positioniert werden kann. Es wird ein Punkt 𝑥 in einem

gewichteten Graphen 𝐺 als absolute Center von 𝐺 definiert, falls für jeden Punkt 𝑥 aus

𝐺 gilt: 𝑚𝑎𝑥 ℎ  𝑑(𝑣 , 𝑥 ) ≤ 𝑚𝑎𝑥 ℎ  𝑑(𝑣 , 𝑥). Ebenso wird bei der Bestimmung

des absolute Median ein Punkt 𝑦 als absolute Median in einem Graphen definiert, falls

für jeden Punkt 𝑦 aus 𝐺 gilt: ∑ ℎ  𝑑(𝑣 , 𝑦 ) ≤ ∑ ℎ  𝑑(𝑣 , 𝑦).37

Falls es darum geht eine einzelne Einrichtung in einem Graphen zu positionieren, liefert

vor allem Hakimi (1964) Lösungsansätze zu den Median und Center Problemen bzw. zu

35 Vgl. zu diesem Absatz Hakimi (1964), S. 451. 36 Vgl. zu diesem Absatz Berman (1990), S. 77-78 und Kaveh (2012), S. 33. 37 Vgl. zu diesem Absatz Hakimi (1964), S. 451.

12

den absolute Median und absolute Center Problemen. Sollte die Anzahl der zu

positionierenden Einrichtungen größer als eins sein, gibt es eine Vielzahl von

Lösungstechniken, die entwickelt worden sind. Letztlich sind all diese Techniken auf

die Lineare Programmierung angewiesen, welche ebenfalls noch in Kapitel 3

aufgeführt wird.38

2.5 Übersicht verschiedener Modelle

Die Standortplanung umfasst viele verschiedene Modellansätze, die sich vor allem

durch ihre Zielsetzung unterscheiden und im Folgenden nach sechs unterschiedlichen

Zielen gruppiert sind.39 Eine Auswahl verschiedener Probleme zu den einzelnen

Kategorien ist auf den nächsten Seiten in Form von Tabellen dargestellt.

Minimierung der durchschnittlichen Fahrtzeit/ durchschnittlichen Kosten oder Maximierung der Einkünfte (beinhaltet das p-Median Problem):

Problem Definition

Median problem

with uncertainty

Erweiterung des zuvor beschriebenen p-Median Problems, in dem die

Nachfrage und/oder Fahrtzeiten in einem Netzwerk zufällige Variablen

sind.

Mobile server on a

stochastic network

Es werden eine oder mehrere Einrichtungen positioniert, welche zu einem

Preis bewegt werden können, um auf Änderungen der relativen

Fahrtzeiten reagieren zu können.

𝑳𝒑 norm network

location

Es wird eine einzelne Einrichtung im Netzwerk positioniert, um die

durchschnittlichen Fahrtzeiten zu minimieren, wobei die Summe der

Distanzen durch eine 𝑳𝒑 Metrik gemessen wird.

Weber Simples Minisum Problem, in dem eine Einrichtung positioniert wird, um

die Nachfrage eines Bereichs abzudecken, indem die Fahrtzeiten

minimiert werden.

Unreliable

p-median

Dieses Problem verallgemeinert das vorgestellte, lineare Minisum

Problem, indem es die Möglichkeit einschließt, dass Einrichtungen inaktiv

werden. Es werden p- Einrichtungen mit dem Ziel der Minimierung der

Fahrtzeiten unter der Berücksichtigung, dass Einrichtungen zu jeder Zeit

38 Vgl. zu diesem Absatz Minieka (1977), S. 641. 39 Vgl. zu diesem Satz Brandeau (1989), S. 647.

13

scheitern können, positioniert.

Hub location Es wird versucht eine Einrichtung zentral (hub ) zu positionieren, dass die

Summe der gewichteten Distanzen von jedem Nachfragepunkt über die

Einrichtung zu jedem anderen Nachfragepunkt minimiert wird.

Facility layout Es wird versucht eine fixe Nummer von Einrichtungen zu positionieren,

sodass der Kostenfluss zwischen den Einrichtungen minimiert wird und

Standorte aus einem begrenzten Bereich gewählt werden.

Linear assignment Das Ziel hierbei ist Einrichtungen in Bereichen zu bestimmen, sodass die

Transportkosten zwischen Einrichtungen und Nachfragepunkten minimiert

werden.

Location routing Es soll eine undefinierte Anzahl an Einrichtungen positioniert werden,

sodass die Betriebskosten und die Fahrtkosten in einem Netzwerk

minimiert werden.

Transportation

location

Es wird eine fixe Anzahl an Einrichtungen positioniert und die Menge der

zu transportierenden Waren festgesetzt, sodass die Transportkosten

minimiert werden.

Production-

location

Ziel ist es hierbei Einrichtungen zu positionieren und gleichzeitig den

optimalen Produktions-Input für jede Einrichtung festzusetzen, sodass der

Gewinn maximiert wird.

Tab. 2-2: Minimierung der durchschnittlichen Fahrtzeit/ durchschnittlichen Kosten oder

Maximierung der Einkünfte40

Minimierung der durchschnittlichen Reaktionszeit:

Problem Definition

Stochastic loss median Eine einzelne Einrichtung wird in einem

Netzwerk mit dem Ziel positioniert, dass eine

gewichtete Funktion der Transportkosten und

die Ersatzkosten von verlorenen Kunden

minimiert werden.

Stochastic queue median Hierbei wird eine einzelne Einrichtung mit

einer unbegrenzter Warteschlangen Kapazität

positioniert und die durchschnittliche

Reaktionszeit minimiert.

Tab. 2-3: Minimierung der durchschnittlichen Reaktionszeit41 40 Vgl. zu dieser Tabelle Brandeau (1989), S. 650, 653, 654, 661.

14

Minimierung der maximalen Fahrtzeiten bzw. Fahrtkosten (beinhaltet p-Center Problem und Covering Probleme):

Problem Definition

Unreliable p-center Passend zum Unreliable p-median Problem ist

dieser Ansatz ein lineares Minimax Problem,

welches die Möglichkeit beinhaltet, dass bis

zu q Einrichtungen zu jeder Zeit scheitern

können.

k-centrum Ähnlich wie das 1-center Problem ist das Ziel

dieses Problems, dass eine einzelne

Einrichtung positioniert wird und dabei die

Summe der Distanzen zwischen der

Einrichtung und den weit entferntesten

Nachfragepunkten minimiert wird.

Hierachical covering Es wird angenommen, dass N

Einrichtungstypen existieren, die verschiedene

Abdeckungsradien besitzen. Also wird

versucht Einrichtungen verschiedener Typen

zu positionieren und dabei die totale

Bevölkerung, die Zugriff auf alle Service-

Level besitzt, zu maximieren.

Tab. 2-4: Minimierung der maximalen Fahrtzeiten bzw. Fahrtkosten42

Minimierung der maximalen Reaktionszeit:

Problem Definition

Stochastic queue center Dieses Problem hat das Ziel die maximale

Reaktionszeit zu jedem Nachfragepunkt im

Bezug auf die zu positionierende Einrichtung

zu minimieren.

Tab. 2-5: Minimierung der maximalen Reaktionszeit43

41 Vgl. zu dieser Tabell Brandeau (1989), S. 661. 42 Vgl. zu dieser Tabelle Brandeau (1989), S. 661-662. 43 Vgl. zu dieser Tabelle Brandeau (1989), S. 662.

15

Maximierung der minimalen oder durchschnittlichen Fahrtzeit bzw. Fahrtkosten (beinhaltet die Positionierung von negativ konnotierten Einrichtungen):

Problem Definition

Obnoxious facility (oder antimedian) Es wird eine einzelne Einrichtung in einem

Netzwerk positioniert, um die

durchschnittliche Distanz zwischen der

Einrichtung und einem Bereich von diskreten

Nachfragepunkten zu maximieren.

Distant point (oder anticenter) Das Ziel dieses Problems ist die

Maximierung der minimalen Distanz

zwischen Einrichtung und Nachfragepunkten.

Tab. 2-6: Maximierung der minimalen oder durchschnittlichen Fahrtzeit bzw. Fahrtkosten44

Probleme mit anderen Zielen:

Problem Definition

Lorentz measure Das Ziel ist einzelne Einrichtung zu

positionieren und dabei eine Messung der

Gleichheit, basierend auf den Distanzen

zwischen den Kunden und der Einrichtung, zu

minimieren.

Vororoi partitioning problem Hier ist es das Ziel p Einrichtungen so zu

positionieren, dass die Service-Bereiche der

Einrichtungen möglichst gleich sind.

Condorcet point (or voting measure) Es wird eine Position für eine einzelne

Einrichtung gesucht, die am nächsten an der

absoluten Mehrheit der Kunden ist.

Cent-dian (or medi-center) Dieses Problem stellt eine Kombination aus

Center und Median Problemen dar.

Multi-criteria facility location Es wird eine Einrichtungen positioniert, um

mehrere Zielsetzungen zu optimieren

(Erstellungskosten, variable Servicekosten,

abgedeckte Nachfrage, durchschnittliche

44 Vgl. zu dieser Tabelle Brandeau (1989), S. 662-663.

16

Fahrtzeit)

General competitive location Das Ziel ist Einrichtungen zu positionieren,

die mit existierenden Einrichtungen um die

Abdeckung der Nachfrage konkurrieren.

Hotelling's problem Es sind zwei konkurrierende Einrichtungen in

einem Bereich mit kontinuierlich gleicher

Nachfrage zu positionieren.

Price-sensitive demand problem Eine Einrichtung wird in einem Netzwerk mit

diskreter Nachfrage, die abhängig von

Einrichtungen ist, positioniert, um den

Gewinn oder das Gemeinwohl zu maximieren.

Uncapacitated (Competitive) Facility

Location Problem (UFLP) Es wird der erwartete Gewinn des

Unternehmens maximiert, indem eine

Einrichtung in einem bestimmten Bereich (mit

Wettbewerb) positioniert wird.

Tab. 2-7: Standortprobleme mit anderen Zielen45

3. Maximal Covering Location Problem

3.1 Charakteristika des MCLP

3.1.1 Eingliederung in die Standortprobleme

Neben den Grundmodellen p-Median und p-Center gibt es, wie im vorigen Kapitel

beschrieben, die Gruppe der Covering Probleme.46 In diese Gruppe der

Überdeckungsprobleme lässt sich das MCLP eingliedern.

Ein sehr traditionelles Standortproblem, welches seit den Anfängen der Standortplanung

sehr intensiv studiert wurde, ist das Covering Location Problem. In einem Covering

Location Problem wird nach einer Lösung gesucht, um eine Teilmenge der Kunden mit

der Verfolgung von verschiedenen Zielen abzudecken. Dieses Covering Location

Problem beinhaltet vor allem das in Kapitel 2.3 beschriebene Location Set Covering

Problem und das in diesem Kapitel definierte Maximal Covering Location Problem.47

45 Vgl. zu dieser Tabelle Brandeau (1989), S. 663-664 und Benati (2003), S. 43. 46 Vgl. zu diesem und folgenden Satz Hale (2003), S. 21. 47 Vgl. zu diesem Absatz Davari (2013), S. 68.

17

Der Typ des MCLP's ist normalerweise eng mit der Entscheidung über den Standort-

Bereich X verbunden. Dabei lassen sich drei typische Typen des MCLP's unterscheiden.

Zum einen das Discrete MCLP, in dem X ein diskreter Bereich ist, woraus resultiert,

dass die Position der potenziellen Einrichtungen im Vorhinein identifiziert werden

muss. Zusätzlich ist festzuhalten, dass bei der Positionierung eines Standorts der

Standort-Bereich X als Komplement des Nachfrage-Bereichs N aufgefasst werden kann,

falls ein Standort, der keinen Nachfrage-Punkt abdeckt, mit null Gewichtung zu N

hinzugefügt wird. Zur Vereinfachung wird in diskreten Problemen X auch öfter mit N

gleichgesetzt.

Des Weiteren ist das Planar MCLP aufzuführen, in dem X = 𝑟 gesetzt wird, wobei 𝑟

einen Euklidischen-Bereich darstellt. Der dritte und letzte Typ des MCLP's ist das

Network MCLP, auf welches im folgenden Kapitel intensiv eingegangen wird.48

3.1.2 Definition des MCLP

Das Maximal Covering Location Problem ist ein Ansatz zur Standortoptimierung, bei

dem die Standorte einer gegebenen Anzahl von Einrichtungen so geplant werden, dass

die Abdeckung der Nachfrage der verschiedenen Nachfragepunkte maximiert wird. 49

Um die Abdeckung messen zu können wird von einer maximalen Service-Distanz "S"

bzw. von einem Abdeckungsradius ausgegangen, in der die Nachfrage eines

potenziellen Kunden von dem Unternehmen abgedeckt wird.50 Das bedeutet, dass die

Nachfrage eines potenziellen Kunden abgedeckt ist, falls die Distanz zwischen der

Position der Nachfrage und des potenziellen Standorts den Abdeckungsradius nicht

überschreitet.51 Wenn alle Nutzer am Rand des Abdeckungsradius der neu

positionierten Einrichtung liegen, ist demnach das schlechteste Szenario des MCLP's

eingetreten.52

Um das Ziel, die Maximierung der Anzahl der durch die positionierte Einrichtung

abgedeckten Kunden, welche innerhalb der Service-Distanz liegen, zu erreichen, wird

48 Vgl. zu diesem Absatz Berman (2010), S. 1677. 49 Vgl. zu diesem Satz Church (1974), S. 103. 50 Vgl. zu diesem Satz Church (1974), S. 101. 51 Vgl. zu diesem Satz Berman (2009), S. 30. 52 Vgl. zu diesem Satz Church (1974), S. 101.

18

die Funktion z = ∑ 𝑎  𝑦∈ maximiert. Die zugehörigen Nebenbedingungen dieser

Funktion lauten:

1. ∑ 𝑥∈ ≥  𝑦 für alle 𝑖 ∈ 𝐼   2. ∑ 𝑥∈ = 𝑃

3. 𝑥   =(0,1) für alle 𝑗 ∈ 𝐽 4. 𝑦 =(0,1) für alle 𝑖 ∈ 𝐼 Es wird also mit der Zielfunktion versucht die Summe der Produkte aus der Anzahl der

Menschen, die an einem Punkt i von der Einrichtung abgedeckt werden (𝑎 ) und der

Binärzahl 𝑦 , welche angibt ob dieser Nachfragepunkt von einer Einrichtung abgedeckt

wird (𝑦 = 1) oder nicht (𝑦 = 1), zu maximieren. Die erste Nebenbedingung gibt an,

dass die Summe der Binärzahl 𝑥 , wobei 𝑥 angibt ob eine Einrichtung innerhalb einer

maximalen Service-Distanz zu einem Standort j zugeordnet ist (𝑥 = 1) oder nicht

(𝑥 = 0), größer oder gleich der zuvor erläuterten Binärzahl 𝑦 sein muss. Des Weiteren

stellt die zweite Formel die Bedingung auf, dass die Summe von 𝑥 , egal ob die Distanz

innerhalb der Service-Distanz liegt oder nicht, gleich der Anzahl der zu

positionierenden Einrichtungen (P) sein soll. Die beiden letzten Nebenbedingungen

setzen noch einmal fest, dass die beide Variablen 𝑥 und 𝑦 nur die Werte 0 oder 1

annehmen können (Binärzahl). Das beschriebene Problem lässt sich durch den

Austausch der Variablen auch entgegengesetzt formulieren, indem man die Anzahl der

Menschen, die nicht in der maximalen Service-Distanz abgedeckt werden, minimiert.

Hierbei wird lediglich die Variable 𝑦 negiert (𝑦 ) und die erste Nebenbedingung

abgeändert zu: ∑ 𝑥∈ +  𝑦 ≥ 1. 53

3.2 Techniken zur Lösung der Probleme

Um das zuvor erläuterte Maximal Covering Location Problem optimal lösen zu können,

bedarf es verschiedener heuristischer Methoden und der Linearen Programmierung.54

53 Vgl. zu diesem Absatz Church (1974), S. 103-105. 54 Vgl. zu diesem und folgenden Satz Xia (2009), S. 747.

19

3.2.1 Heuristische Methoden

Effiziente heuristische Methoden sind unter anderem die Modelle Greedy Adding (GA),

Tabu Search (TS) und Simulated Annealing (SA), welche im Folgenden erläutert

werden.55

Das TS Verfahren erforscht einen Teil des Lösungsraums durch wiederholtes Prüfen

aller Bereiche der aktuellen Lösung und bewegt diese zum besten Bezirk, in dem die

Nachfrage optimal abgedeckt wird, auch wenn es zur Verschlechterung der Zielfunktion

führt. Dieser Ansatz versucht zu vermeiden, dass man in einem lokalen Optimum

gefangen ist. Um dieses zu verhindern, werden die Knoten eines Netzwerks in eine

Tabu-Liste eingefügt, welche kontinuierlich aktualisiert wird. Darüber hinaus können

im Tabu Search mehrere flexible Kriterien, wie beispielsweise Ehrgeiz und

Erweiterungen, Verwendung finden.56 Eine weitere zu betrachtende Heuristik nennt sich

Greedy Adding (GA) Algorithmus und beginnt in einem Bereich, in dem noch keine

Einrichtungen positioniert wurden. Unter der Aufgabe, die maximale Abdeckung für p

zu positionierende Einrichtungen unter einer gegebenen Service-Distanz zu erreichen,

wird zu dem ausgewählten Bereich die Einrichtung hinzugefügt, die zu diesem

Zeitpunkt den größten Anteil der Bevölkerung abdeckt. Für die zweite zu

positionierende Einrichtung wird nach dem gleichen Muster vorgegangen und die

Einrichtung gewählt, welche den größten Anteil abdeckt und nicht von dem ersten

Betrieb abgedeckt wird. Dieses Vorgehen wird solange wiederholt bis alle p

Einrichtungen positioniert sind oder die gesamte Bevölkerung in diesem Bereich

abgedeckt ist. Der GA Algorithmus entfernt eine Einrichtung jedoch nie aus dem

bestimmten Bereich. Für den Algorithmus ist festzuhalten, dass eine optimale Lösung

nur für die Positionierung einer einzelnen Einrichtung gewährleistet ist. Sobald p größer

als eins ist, kann die optimale Lösung nicht mehr garantiert werden. Die Erweiterung

des GA Algorithmus, der GAS Algorithmus (Greedy Adding with Sustitutions), verläuft

nach dem gleichen Schema wie der GA Algorithmus, wobei nun auch Einrichtungen

umpositioniert werden können.57

55 Vgl. zu diesem Satz Xia (2009), S. 747 und Colomé (2003), S. 126-127. 56 Vgl. zu diesem Absatz Colomé (2003), S. 127 und Berman (2001), S. 644. 57 Vgl. zu diesem Absatz Church (1974), S. 105-106.

20

Eine weitere Heuristik zur Lösung des MCLP's nennt sich Simulated Annealing und ist

eine populäre stochastische Methode. Sie wird effizient genutzt, um viele große und

komplizierte Probleme aus der realen Welt zu lösen. Die spezielle Charakteristik des SA

verhindert, dass eine zu positionierende Einrichtung in einem lokalen Optimum

feststeckt, da man schlechte Antworten mit dynamischer Wahrscheinlichkeit erlaubt.

Die Tatsache, dass schlechte Lösungen akzeptiert werden resultiert aus der Funktion des

SA, welche sich auf die Temperatur bezieht. In diesem Fall ist die Funktion jedoch auf

die Wahrscheinlichkeit der Verschlechterung bezogen und befasst sich nicht mit der

wahren Temperatur. Diese ist durch die Anzahl der Iterationen eine monotone Funktion

und reduziert somit die Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz im ganzen Algorithmus.58

Zusammenfassend lässt sich zu den verschiedenen heuristischen Methoden festhalten,

dass der GA Algorithmus relativ gute Ergebnisse innerhalb von kurzer Zeit liefern kann

und der effiziente SA Algorithmus meistens die beste Lösung von allen aufgelisteten

Modellen liefert.59

3.2.2 Lineare Programmierung

Auch die Lineare Programmierung wird zur Bearbeitung des MCLP's benutzt und bringt

dabei optimale Lösungen, die weit verbreitet sind, hervor. Im Bezug auf das zweite

Problem des MCLP's aus Kapitel 3.1.1, in dem das Ziel verfolgt wird die Anzahl der

Menschen, die nicht in der maximalen Service-Distanz abgedeckt werden, zu

minimieren, dürfen die Variablen 𝑥 und 𝑦 nicht negativ sein anstatt null oder eins. In

einer optimalen Lösung der Linearen Programmierung ist die Variable 𝑥 nie größer als

eins, außer die Nachfrage ist vollständig abgedeckt. Auch wenn ein 𝑥 in der optimalen

Lösung größer als eins ist, kann es ohne Verletzung der ersten Nebenbedingung aus

Kapitel 3.1.1 reduziert werden. Folglich kann diese Reduzierung die Zunahme eines

anderen 𝑥 in der zweiten Nebenbedingung aus Kapitel 3.1.1, dass die Summe der

Einrichtungen gleich p ist, bedeuten. Daraus folgt die Erlaubnis ein 𝑦 zu verringern,

was wiederum ausschlaggebend für die Verringerung des gesamten Ziels ist. Diese

Tatsache widerspricht der Annahme von Optimalität. Um das MCLP demzufolge mit

58 Vgl. zu diesem Absatz Zarandi (2013), S. 713 und Berman (2001), S. 644. 59 Vgl. zu diesem Satz Xia (2009), S. 747.

21

Hilfe der Linearen Programmierung optimal lösen zu können, bedarf es folgender

Bedingungen: 0 ≤ 𝑥 ≤ 1  𝑓ü𝑟  𝑎𝑙𝑙𝑒  𝑗 ∈ 𝐽  𝑢𝑛𝑑  0 ≤ 𝑦 ≤ 1  𝑓ü𝑟  𝑎𝑙𝑙𝑒  𝑖 ∈ 𝐼. Wenn die Lineare Programmierung benutzt wird und jedoch die vollständige

Abdeckung der Nachfrage nicht möglich ist, lässt sich die optimale Lösung in 2 Fällen

formulieren:

Fall 1: Alle: 𝑥 ,𝑦 = (0,1), wird als all-integer answer bezeichnet;

Fall 2: Es gibt 𝑥 's, die minimal sind, welches als fractional answer bezeichnet wird.

Falls die Lineare Programmierung wie im ersten Fall dargestellt die Lösung

hervorbringt, dass alle 𝑥 ,𝑦 = (0,1) sind, ist die optimale Lösung des MCLP's erreicht.

Wenn die Lineare Programmierung andernfalls die Lösung des zweiten Falls darstellt,

ist die optimale Lösung nicht so durchführbar, wie ein Problem mit Nullen und Einsen

(zero-one problem). Um diese optimalen Lösungen der Linearen Programmierung im

Bezug auf das MCLP zu erhalten, lässt sich ein Mathematical Programming System

(MPS) benutzen. 60

Falls bei einem linearen Programm der zuvor beschriebene zweite Fall (fractional

answer) eintritt, gibt es zwei Lösungstechniken. Auf der einen Seite lässt sich das

Problem durch die method of inspection und auf der anderen Seite durch das Branch

and Bound Verfahren lösen. Die method of inspection zeigt, dass es in einem Problem,

in dem p-Einrichtungen positioniert werden sollen, ausgehend von einer fractional

Lösung für p-Einrichtungen und von einer optimalen Lösung des all-integer Problems

für (p-1)-Einrichtungen, eine optimale Lösung des all-integer Problems (Fall 1)

gefunden werden kann. Passend dazu wird die Methode Branch and Bound zur Lösung

der Linearen Programmierung des zweiten Falls (fractional) benutzt, falls dieser noch

nicht durch die vorher vorgestellte method of inspection gelöst wurde. Durch das

Verzweigen (branching) einer fractional Variable, also durch die Festsetzung von 𝑥

gleich null oder eins, enstehen zwei weitere Probleme der Linearen Programmierung.

Wenn die Lösung beider Probleme 𝑥 = (0,1) beinhaltet, so ist die Lösung optimal,

welche den kleineren Wert der Zielfunktion aufweist. Sollte diese gewählte Lösung des

Problems fractional sein, sind zusätzliche Verzweigungen (branching) und Rechnungen

erforderlich.

60 Vgl. zu diesem Absatz Church (1974), S. 107-108.

22

Tab.3-1: Vergleich der Lösungsverfahren des MCLP's61

In der oben aufgeführten Tabelle 3-1 sind die vorgestellten Lösungsverfahren des

MCLP's durch die Lösung von 27 MCLP's in einem Netzwerk mit 55 Knoten

dargestellt. Es lässt sich erkennen, dass beinahe 80% der Linearen Programmierung als

all-integer optimal beendet wird, da nur 6 von 27 Problemen in der Tabelle als

fractional festgesetzt werden. Außerdem werden nahezu 90% der gesamten Probleme

durch eine Kombination aus der Linearen Programmierung und der method of

inspection gelöst. Beim Branch and Bound Verfahren sind nur etwa 10% der Zeit

notwendig, um fractional Probleme zu lösen. Zusätzlich sind in der Tabelle auch die

Lösungen der MCLP's anhand der beiden vorgestellten heuristischen Methoden GA und

GAS aufgelistet. Die Tabelle zeigt, dass der GA Algorithmus mehr als 60% und der

GAS Algorithmus fast 50% der Zeit nicht optimal ist. Für jede Lösung durch eine

heuristische Methode ist die Abdeckung nicht geringer als 90% des zugehörigen,

optimalen Abdeckungswerts. Daraus folgt, dass die benutzten heuristischen Methoden

in diesem Netzwerk mit 55 Knoten eine nahezu optimale Lösung liefern. Diese gute

Leistung lässt sich dadurch begründen, dass das Netzwerk dieser Probleme einen relativ

dichten Bereich umfasst, welcher üblicherweise durch die Positionierung einer einzigen

Einrichtung abgedeckt werden kann.62

61 Church (1974), S. 110. 62 Vgl. zu diesem Absatz Church (1974), S. 110-111.

23

3.3 Erweiterungen zum MCLP

Durch eine umfassende Literaturrecherche wird deutlich, dass weitere Varianten und

Erweiterungen des MCLP's immer mehr von Interesse sind.63 Im Folgenden werde ich

eine Auswahl von verschiedenen Varianten des MCLP's vorstellen und kurz erläutern:

Gradual Covering Problem: In dieser Erweiterung des MCLP's werden zwei Radien

𝑟 und 𝑟 definiert. Falls die Distanz zwischen einem Nachfragepunkt und einer

Einrichtung kleiner als 𝑟 ist, so ist diese Position der Nachfrage vollkommen

abgedeckt. Wenn umgekehrt die Distanz zwischen dem Nachfragepunkt und der

Einrichtung 𝑟 überschreitet, so ist diese Position der Nachfrage nicht abgedeckt.

Zwischen diesen beiden Radien nimmt die Abdeckung entweder linear im Bezug auf die

Distanz oder schrittweise durch eine Funktion ab.64 Das Gradual Covering Problem

lässt sich durch einen Branch and Bound Algorithmus effizient lösen und bearbeitet

dabei mit Hilfe eines Computers Probleme mit bis zu 10000 Nachfragepunkten

innerhalb von fünf Minuten.65

Maximal Covering Model with negative weights: In dieser Variante können die

Gewichte der Einrichtungen in einem Netzwerk auch negativ sein. Beispielsweise ist

dies der Fall, wenn Nachfragepunkte unbeliebt sind und die Einbeziehung in den

Bereich der Abdeckung der Einrichtung nachteilig wäre. Dieses Problem wird am

besten durch das Vorgehen Simulated Annealing gelöst.66

Dynamic Maximal Covering Location Problem: Diese Erweiterung des MCLP's

behandelt im Gegensatz zu dem klassischen MCLP auch die Anzahl der zu

positionierenden Einrichtungen in jeder Periode. Es werden also auch die einzelnen

Parameter der Funktion dieses dynamischen MCLP's an die Behandlung von einzelnen

Perioden angepasst. Um das vorliegende Problem zu lösen, wird auch hier das

Simulated Annealing benutzt.67

63 Vgl. zu diesem Satz Zarandi (2013), S. 712. 64 Vgl. zu diesem Absatz Drezner (2004), S. 841. 65 Vgl. zu diesem Satz Drezner (2004), S. 854. 66 Vgl. zu diesem Absatz Berman (2009), S. 30-31. 67 Vgl. zu diesem Absatz Zarandi (2013), S. 710-712.

24

Maximal Covering Location Problem with Mandatory Closeness Constraints: Bei

diesem Problem wird, wie beim MCLP, eine fixe Anzahl an Einrichtungen so

positioniert, dass die Abdeckung der Nachfrage der potenziellen Kunden innerhalb einer

Service-Distanz S maximiert wird. Jedoch wird hierbei eine verbindliche Abdeckung

innerhalb einer Distanz von T(T>S) eingehalten. Das Maximal Covering Location

Problem with Mandatory Closeness Constraints bemüht sich eine möglichst große

Anzahl an Kunden innerhalb der Service-Distanz zu haben und gleichzeitig, dass

niemand weiter entfernt ist als T(T>S) zu der nächst gelegenen Einrichtung des

Unternehmens. Um diese Erweiterung des MCLP's zu lösen, werden die gleichen

Lösungsverfahren wie beim klassischen MCLP eingesetzt.68

Quadratic Maximal Covering Location Problem (QMCLP): Die quadratische Version

des MCLP's versucht die optimale Positionierung von Einrichtungen durch eine

maximale Abdeckung der Nachfrage der Knoten und auch der Wege innerhalb des

Netzwerks zu gewährleisten. Wie in den vorigen Kapiteln erläutert, ist zur Lösung des

allgemeinen MCLP's die Benutzung einer heuristischen Methode vonnöten. Diese

Erkenntnis wird auch im QMCLP aufgegriffen und zur Lösung dieses Problems ein

neuer Greedy Algorithmus entwickelt, der Greedy paired adding heuristic (GPAH).

Dieser GPAH Algorithmus selektiert die Einrichtungen paarweise, da keine partielle

Abdeckung auf den Wegen in dem Netzwerk vorhanden ist.69

Minimum Covering Location Problem with Distance Constraints (MCLPDC): Mit einer

fixen Anzahl an zu positionierenden Einrichtungen wird bei diesem Ansatz die Anzahl

der Menschen, welche durch die Einrichtung abgedeckt werden und sich somit

innerhalb des vorher bestimmten Abdeckungsradius befinden, minimiert. Falls mehr als

eine Einrichtung positioniert werden soll, wird durch bestimmte Grenzen verhindert,

dass die Einrichtungen alle an der gleichen Position errichtet werden. Als Beispiel für

ein MCLPDC ist die Positionierung eines Atomreaktors zu nennen, da die Bevölkerung,

die in einem bestimmten Radius zu dem Reaktor angesiedelt ist, durchaus in einer

gefährlichen Umgebung lebt. Um das Problem zu lösen, können auch hier verschiedene

68 Vgl. zu diesem Absatz Church (1974), S. 103. 69 Vgl. zu diesem Absatz Erdemir (2008), S. 612-613.

25

heuristische Methoden benutzt werden, wobei in diesem Fall Tabu Search das beste

Verfahren darstellt.70

Anti-Covering Location Problem (ACLP): Das ACLP versucht die Positionierung der

Standorte so zu maximieren, dass keine zwei der zu positionierenden Einrichtungen

innerhalb einer vorher bestimmten Distanz liegen. Im Gegensatz zu dem zuvor

erläuterten MCLPDC ist die Anzahl der Einrichtungen, die positioniert werden sollen,

nicht fix. Die Methode lässt es zu, dass so viele Einrichtungen wie möglich positioniert

werden, solange sie nicht die vorher bestimmten Grenzen verletzen. Das ACLP kann

erfolgreich durch bestimmte Heuristiken gelöst werden.71

Maximal Expected Covering Location Problem (MEXCLP): Im MEXCLP wird eine

Einrichtung optimal positioniert, indem die erwartete Abdeckung der Nachfrage

maximiert wird, unter Berücksichtigung der Möglichkeit, dass eine Einrichtung nicht

verfügbar sein kann bzw. geschlossen ist. Auch diese Erweiterung des MCLP's lässt

sich mithilfe von heuristischen Methoden lösen.72

Maximal covering location problem with price decision for revenue maximization in a

competitive environment: In dieser Erweiterung des MCLP's werden bei der

Positionierung von Einrichtungen auch Entscheidungen über den Preis mit einbezogen,

um den Gewinn in einem Bereich mit intensivem Wettbewerb zu maximieren. Durch

die sorgfältige Prüfung der Beziehung des MCLP's zu unterschiedlichen Preisen,

entsteht ein vollständiger Lösungsansatz.73

Maximal covering location problem with backup-coverage: Falls in diesem Problem die

Nachfrage durch eine Einrichtung nicht abgedeckt wird, gibt es eine so gennante zweite

Abdeckung (backup-coverage), die versucht die nicht abgedeckte Nachfrage zu decken.

Das Konzept des backup-coverage wird vorgestellt als eine Basis, in der die Abdeckung

der Nachfrage davor geschützt wird sich mit der Zeit zu verändern.74

70 Vgl. zu diesem Absatz Berman (2008), S. 357, 372. 71 Vgl. zu diesem Absatz Berman (2008), S. 357, 362. 72 Vgl. zu diesem Absatz Dolan (1989), S. 277. 73 Vgl. zu diesem Absatz Vanhaverbeke (2009), S. 555. 74 Vgl. zu diesem Absatz ReVelle (1986), S. 1434.

26

4. Forschungsagenda

4.1 Offene Punkte der Modelle der Standortplanung

Ein wichtiges Ziel der Standortplanung befasst sich, wie in den vorigen Kapitel

beschrieben, mit der Abdeckung der Nachfrage eines ausgewählten Bereichs

(coverage). Anhand des dritten Kapitels lässt sich erkennen, dass es eine Vielzahl von

Thematiken gibt, welche im Bereich der Covering Probleme anzusiedeln sind. Trotz

dieser zunehmenden Popularität des coverage-Ziels gibt es Zweifel darüber, ob die

grundlegenden Annahmen dieses Bereichs auch wirklich als realistisch eingestuft

werden können. Diese Zweifel werden im Folgenden an drei Hauptaussagen erläutert.

Zum einen wird häufig von der all or nothing coverage gesprochen, in der jeder

Nachfragepunkt, der innerhalb des Abdeckungsradius einer Einrichtung liegt,

vollkommen abgedeckt wird und jeder Nachfragepunkt, der sich außerhalb dieses

Abdeckungsradius befindet, nicht abgedeckt wird. Wenn man jedoch beispielhaft davon

ausgeht, dass man ein Netzwerk von Supermärkten in einer bestimmten Region mit

einem Abdeckungsradius von 1,5 Meilen positionieren will, so ist es schwer vorstellbar,

dass die Nachfrage der Kunden, welche 1,49 Meilen von der Einrichtung entfernt sind,

vollkommen abgedeckt wird und Kunden, die 1,51 Meilen entfernt sind, den

Supermarkt niemals besuchen. Weiterhin gibt es den Ansatz der individual coverage, in

dem die Abdeckung eines Nachfragepunktes abhängig von der Nähe zu der

nächstgelegenen, einzelnen Einrichtung ist. Hierbei hat schon die Einrichtung, die nach

der nächstgelegenen Einrichtung folgt, keinen Einfluss mehr auf die Abdeckung der

Nachfrage. Ein Beispiel hierzu wäre ein Netzwerk, welches sich dadurch charakterisiert,

dass ein Kunde, der drei Supermärkte innerhalb von zwei Meilen erreicht, jedoch keinen

Supermarkt innerhalb von 1,5 Meilen erreicht, eine schlechtere Abdeckung seiner

Nachfrage besitzt, als ein Kunde, der einen einzelnen Supermarkt innerhalb von 1,5

Meilen erreicht. Durch dieses Beispiel lässt sich erkennen, dass die individual coverage

an manchen Stellen ebenfalls nicht sonderlich realitätsnah ist. Auch der dritte Ansatz

des fixed coverage radius stellt keine vollkommen realistische Thematik dar. Dieser

Ansatz besagt, dass der Abdeckungsradius R, der durch die maximale Distanz festsetzt,

ob die Nachfrage eines Kunde abgedeckt wird oder nicht, keine Entscheidungsvariable

darstellt und von äußeren Einflüssen bestimmt wird. Die angesprochenen Zweifel, die

auch dieser Ansatz mit sich bringt, werden dadurch deutlich, dass im Beispiel ein

27

Abdeckungsradius von 1,5 Meilen, welcher hier fix festgesetzt wird, in manchen Fällen

regulierbar sein kann. Beispielsweise besitzen größere oder attraktivere Einrichtungen

auch größere Handelsbereiche. Folglich kann in diesen Fällen der Abdeckungsradius,

im Gegensatz zu dem Ansatz des fixed coverage radius, auch zu einer

Entscheidungsvariable werden.75

Zusätzlich bestehen weitere Schwierigkeiten der in der Arbeit vorgestellten

Standortmodelle darin, dass die Entscheidungen, welche mit Hilfe der Modelle über den

Standort von Einrichtungen getroffen werden, kostspielig und schwierig rückgängig zu

machen sind und sich die daraus resultierenden Auswirkungen über einen langen

Zeitraum erstrecken.76 Außerdem können die Parameter Kosten, Nachfrage und

Entfernungen, die für die Lösung von Standortproblemen relevant sind, während der

Entscheidungsphase stark schwanken. Auch diese aufgeführten Aspekte legen dar, dass

die Standortplanung mit ihren vielen unterschiedlichen Modellen durchaus Lücken bzw.

Ungenauigkeiten aufweist, welche die Lösung von Standortproblemen erschweren.

4.2 Forschungsansätze zur Vervollständigung der Modelle

Die drei unter anderem betrachteten Ansätze all or nothing coverage, individual

coverage und fixed coverage radius aus dem vorigen Kapitel weisen alle gewisse

Lücken im Bezug auf eine realistische Anwendung auf. Ein realistischeres Modell der

all or nothing coverage würde einen stufenweisen Rückgang der Dichte des

Kaufverhaltens mit einbeziehen. Diese Abnahme könnte man der Funktion der Distanz

zu der positionierten Einrichtung beifügen. Um den ersten Ansatz der all or nothing

coverage nun durch eine realistischere Annahme zu ersetzen, wird beispielsweise im

gradual cover model eine allgemeine Abdeckungs-Funktion (coverage function)

herangezogen, welche den Anteil der abgedeckten Nachfrage im Verhältnis zu einer

bestimmten Distanz von der Einrichtung aus darstellt. Außerdem wächst die

beschriebene Abdeckungs-Funktion nicht im Verhältnis zu der Distanz. Es lässt sich

festhalten, dass diese Funktion, welche dem Ansatz des all or nothing coverage

entgegenwirkt, eine Verbindung zwischen den Problemen des coverage-Bereichs und

75 Vgl. zu diesem Abschnitt Berman (2010), S. 1676. 76 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Snyder (2006), S. 537.

28

anderen, klassischen Standortproblemen, wie dem p-Median Problem oder dem UFLP,

darstellt.77

Bei der zweiten Annahme, bei der von einer individual coverage ausgegangen wird,

wäre es ein fundierterer Ansatz, wenn jede Einrichtung in einer bestimmten Distanz zu

den potenziellen Kunden eine Auswirkung auf das Einkaufsverhalten jener Kunden

hätte. Dieser Ansatz des individual coverage wird im cooperative cover model durch

einen Mechanismus ersetzt, indem alle Einrichtungen zur Abdeckung der Nachfrage

jedes Kunden beitragen. Dieses wird dadurch erreicht, dass die Abdeckung als Signal

gesehen wird, welches von den Einrichtungen übertragen wird und mit zunehmender

Distanz geringer wird. Das Signal, das bei jedem Nachfragepunkt empfangen wird, ist

die Ansammlung der Übermittlungen von allen Einrichtungen. Falls nun die Stärke des

Signals an einem Nachfragepunkt eine gewisse Grenze überschreitet, so wird dieser

Punkt abgedeckt und andernfalls nicht.78

Die dritte zuvor aufgeführte Annahme, die von einem fixed coverage radius ausgeht,

wäre optimaler wenn eine Mischung aus kleineren Einrichtungen in bestimmten

Bereichen und größeren Einrichtungen in anderen Bereichen errichtet werden würde.

Um diesen Ansatz zu ersetzen, ist im variable radius model ein bestimmtes Budget

gegeben, mit dem Einrichtungen von unterschiedlichen Typen positioniert werden

können und dabei teurere Einrichtungen einen größeren Abdeckungsradius aufweisen.

Es wird also nicht mehr nur die Position, an der die Einrichtung positioniert werden

soll, betrachtet, sondern auch der Aspekt verfolgt, was für ein Typ einer Einrichtung

errichtet werden soll.79

Zusätzlich ist es in Zukunft notwendig, dass effiziente heuristische Algorithmen

entwickelt werden, welche Lösungen für Standortprobleme mit mehreren Zielsetzungen

identifizieren.80 Methoden, die die Qualität einer Lösung für Standortprobleme

feststellen, sind ebenfalls von großer Bedeutung für die Standortplanung und wären für

die Zukunft wichtig, um bestimmte Schwierigkeiten zu vermeiden.

77 Vgl. zu diesem Abschnitt Berman (2010), S. 1676. 78 Vgl. zu diesem Abschnitt Berman (2010), S. 1676. 79 Vgl. zu diesem Abschnitt Berman (2010), S. 1676. 80 Vgl. zu diesem und folgendem Satz Drezner (2004), S. 110.

29

5. Fazit

Wie die Literaturrecherche und die daraus resultierende Übersicht zeigt, weist die

Thematik der Standortplanung eine Vielzahl von unterschiedlichen Modellen auf, die

ungleiche Ziele verfolgen und vor allem zu verschiedenen Ergebnissen führen. Die

vorgestellten Ansätze des p-Median, p-Center und Covering, welche als Grundlage für

andere Probleme angesehen werden können, dienen zum besseren Verständnis und

geben einen allgemeinen Überblick über die Standortprobleme. Jedoch umfassen diese

nicht die komplette Anzahl der Probleme und lassen gewisse Aspekte in den

Lösungsmodellen unbeachtet.

Ein Fokus der Arbeit liegt auf der Darstellung des populären MCLP's, welches in

Kapitel 3 einschließlich mehrerer Erweiterungen erläutert wird. Auch wenn die

verschiedenen Erweiterungen des MCLP's einige Aspekte behandeln, auf die das

klassische Maximal Covering Location Problem nicht eingeht, weisen auch diese

Sonderfälle des MCLP's gewisse Lücken in ihren Ansätzen auf. Durch eine besondere

Konzentration auf bestimmte Einflussfaktoren, wie Entscheidungen über den Preis, die

Einbeziehung von negativen Einflüssen oder ob eine Einrichtung noch aktiv ist,

vernachlässigen die meisten der vorgestellten Erweiterungen wiederum andere Aspekte,

die für die Positionierung von Einrichtungen durchaus relevant sind. Dennoch stellt das

MCLP, das erstmals 1974 durch Church und ReVelle formuliert wurde, ein

erfolgreiches Modell dar, welches großen Anspruch findet und immer wieder durch

neue Zusätze erweitert bzw. angepasst wird.

Die Literatur zu den verschiedenen Standortproblemen und besonders die Literatur über

das Maximal Covering Location Problem und den davon abgeleiteten Erweiterungen

wächst in den letzten Jahren kontinuierlich. Alleine die Tatsache, dass in dieser Arbeit

ungefähr die Hälfte aller zitierten Artikel in den letzten 10-15 Jahren veröffentlicht

wurde, verdeutlicht das große Interesse an neuen Entwicklungen im Bereich der

Standortplanung mit Fokus auf dem MCLP. Jedoch ist der größte Teil der Literatur, der

sich mit den Modellen zur Standortplanung befasst, nicht auf einen spezifischen

Anwendungsbereich konzentriert, sondern beschäftigt sich vielmehr mit der

Formulierung von neuen Vorgehensweisen und der Modifizierung von existierenden

Modellen, die viele potenzielle Anwendungsbereiche besitzen. Außerdem wird versucht

effiziente Lösungstechniken für existierende oder neu formulierte Modelle zu finden.

Wie in Kapitel 4 beschrieben, weisen einige Ansätze der Standortplanung Lücken auf,

30

welche nur bedingt geschlossen werden können. Unter anderem die Einbeziehung von

bereits existierender Konkurrenz lässt die meisten Modelle auf Probleme stoßen und

führt dazu, dass besonders unter diesen Voraussetzungen kein einheitliches Ergebnis

erreicht wird.

Auf der Suche nach relevanten Artikeln im Bereich der Standortplanung erhält man eine

Vielfalt von wichtiger Literatur, die einen guten Überblick über die verschiedenen

Probleme und Modelle liefert. Jedoch beziehen sich viele der gefundenen Artikel auf zu

spezielle Fälle und sind dadurch nicht unbedingt für eine Übersicht der

Standortprobleme geeignet. Trotz der Quantität der Literatur und dem damit

verbundenen Aufkommen an neuen Modellen, sind einige Unsicherheiten und

Einflussfaktoren wohl auch in Zukunft nur schwer mit einzuberechnen.

31

Literaturverzeichnis

Benati (2003)

Stefano Benati: An Improved Branch & Bound Method for the Uncapacitated

Competitive Location Problem. In: Annals of Operations Research. 1-4, Jg. 122,

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