23
2/15 Februar/März ISSN 1618-002X Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG D, A, CH: Euro 14,40 www.digital-engineering-magazin.de Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine verkürzen das Engineering Antriebstechnik Modulare Steuerungs- und IO-Lösungen senken die Kosten Werkzeugbau CAD/CAM-Automatisierung bei Volkswagen Bild: TLG Aerospace ANZEIGE

STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

  • Upload
    dohuong

  • View
    216

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

2/15 Februar/März ISSN 1618-002XEine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG D, A, CH: Euro 14,40

www.digital-engineering-magazin.de Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure

STAR- CCM+ in der Luf t- und R aumfahr t

Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation

RobotersteuerungSoftwarebausteine verkürzen das Engineering

AntriebstechnikModulare Steuerungs- und IO-Lösungen senken die Kosten

WerkzeugbauCAD/CAM-Automatisierung bei Volkswagen

Bild

: TLG

Aer

ospa

ce

ANZEIGE

Page 2: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

| EDITORIAL | 003

Liebe Leser, die deutschen Automobilhersteller können mit dem vergangenen Jahr zufrieden sein. So hat der Volkswagen-Konzern 2014 zum ersten Mal die Marke von zehn Millionen ver-kauften Fahrzeugen geknackt. Insbesondere die Hausmarke Volkswagen hat mit 6,12 Mil-lionen Autos dem Konzern zum historischen Rekord verholfen. Auch die Premium-Tochter Audi (1,74 Millionen) und die tschechische Marke Skoda (1,04 Millionen) lagen im sie-benstelligen Bereich. Ursprünglich hatte der Konzern die zehn Millionen erst für 2018 an-gepeilt. Aber auch der Münchener Premium-Autobauer BMW stellte einen neuen Rekord auf: Der Konzern knackte mit seinen Marken BMW, Mini und Rolls-Royce die Marke von zwei Millionen verkauften Autos.

Zufriedenheit dürften auch in Stuttgart herrschen: Mercedes-Benz hat im vergange-nen Jahr so viele Autos verkauft wie nie zu-vor. Die Marke mit dem Stern lieferte 1,65 Millionen Fahrzeuge an Kunden aus (+12,9 Prozent) und erreichte damit das vierte Rekordjahr in Folge.

Aber nicht nur die Absatzzahlen steigen, auch bei der Modellvielfalt geht es stetig nach oben. Immer mehr Varianten warten auf ihre Käufer und sorgen für eine kaum noch zu überblickende Modellpalette. Mit diversen Baukasten- und Plattformstrategien ist das

Angebot an unterschiedlichen Fahrzeuge so groß wie nie zuvor. Dies dürfte auch in den nächsten Jahren so weitergehen.

Was bedeutet das für die Konstrukteu-re? Die steigende Produktvielfalt und -tiefe erfordert Forschungs- und Entwicklungs-dienstleistungen auf höchstem Niveau. Gute Aussichten also für die Ingenieure bei den OEMs, Zulieferern und den Engineering- & Entwicklungsdienstleistern. Die zunehmen-den Planungskapazitäten seitens der Auto-mobil-Hersteller sollten insbesondere den Dienstleistern rosige Aussichten bescheren. Doch das Inhousing einiger OEM irritiert so manchen in der Branche. Und der Wunsch der Auftraggeber nach einer möglichst klei-nen Zahl an Tier-1-Partnern zwingt mehr und mehr zu Kooperationen.

Wie es derzeit bei den Engineering- & Entwicklungsdienstleistern in der Automo-tive-Branche wirklich aussieht und wie sie sich für die Zukunft aufstellen, zeigt ein Ex-pertengespräch in dieser Ausgabe. Sie finden die Zusammenfassung dieser interessanten Gesprächsrunde auf Seite 31 bis 33.

Viel Spaß beim Lesen!

Ihr Rainer Trummer, Chefredakteur

Rainer TrummerChefredakteur

Alles rosig in der Autobranche?

www.contact-software.com

PDM.PLM.Produkte im Team besser und schneller entwickelnCIM DATABASE steht für hervorragendes Produktdatenmanagement und Product Lifecycle Management – von der Konzeption und Planung bis zur Industrialisierung. Das System unterstützt Unternehmen und deren Ingenieure dabei, ihre wichtigste Arbeit noch besser zu machen: erfolgreiche, innovative Produkte zu entwickeln.

CONTACT Product DaysEssen | 03.–04.03.München | 10.–11.03.Frankfurt/Main | 25.–26.03.Jetzt kostenlosanmelden!

Page 3: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

004 | INHALT |

Titelstory: Auch vor der Luftfahrt macht der Ingenieursmangel nicht halt – Partnerschaften zwischen Industrie und Lehre sollen nun Studierenden möglichst früh die Praxis näher bringen – mit im Boot: CD-adapco. 14

AKTUELL

WirtschaftstickerMacher und Märkte 6

Trends und TechnologieNeue Produkte und Verfahren 9

VeranstaltungskalenderWas, wann, wo? 12

SIMULATION & VISUALISIERUNG

Titelstory: Zukunft gestaltenCD-adapco unterstützt Partnerschaft für den Ingenieursnachwuchs für die Luftfahrt 14

Rechnen in der WolkeIndustrie und Forschung untersuchen, wie sich Simulation in die Cloud verlegen lässt 16

ELEKTROTECHNIK & AUTOMATISIERUNG

Flexiblere AutomatisierungDas Projekt ReApp soll den Zeitaufwand für die Roboter-Programmierung reduzieren 19

Engineering-Zeiten verkürzenRoboter programmieren, ist aufwändig – ein modularer Software-Baukasten hilft weiter 22

Kabel: Flexibel trifft hartKabel sollen flexibel sein aber härteste Anforderungen erfüllen 24

Lichtleiter ab dem ChipSchnellere Netze dank Siliziumphotonik – wenn die Automatisierung mitkommt 26

Software entscheidetWill sich der Maschinenbauer unterscheiden, muss er an der Firmware drehen 28

TECHNISCHES MANAGEMENT

Report: Zukunft trifft Modell TIngenieursdienstleister der Automobilindustrie sprechen über die Zukunft der Externen 31

Informationen schützenKMU haben es schwer – wie sie trotzdem ihre Daten schützen 34

<Bunt ist die Rubrik CAD & Design: Zunächst skizzie-ren wir ab Seite 36, wie VW in seinem Werkzeug-bau das Thema Wissensmanagement und CAD/CAM-Automatisierung löst, im Anschluss geht es noch näher ran, an die Maschinen eines Lohnfer-tigers, der Multi Task Machining (MTM) umgesetzt hat. Multi bleibt es – Multi-CAD ab Seite 40 , denn mit einem CAD-System kommt eine Gießerei bei der Fülle an Kunden und Branchen nicht aus. Wie man die Elektroplanung und -Dokumentation von mobilen Flutlichtern und Energieversorgungen bis XXL meistert, findet sich ab Seite 42.

>Steuern, Regeln, Bewegen und Handhaben – am besten auf den Nanometer genau. In den Berei-chen Elektrotechnik & Automation sowie Antriebs-technik finden sich diesmal eine Fülle von Themen: Wie man Lichtleiter auf einen Mikro-Chip bringt (Seite 26), warum Maschinenbauer mehr über Software wissen müssen (Seiten 28 und 44), was an Roboter-Programmierung schwierig ist – und wie man es sich leicht macht (Seiten 19 und 22) und wo man Module findet, die Geld und Zeit sparen (Seite 46).

In diesem Heft gibt es einiges zur Luft- und Raumfahrt – neben unserer Titelstory insbesondere in unserem Branchen-Special – mit Auftakt auf Seite 54 mit einem Anriss zum aktuellem Stand der Rosetta-Mission. Ab Seite 58 finden Sie eine Übersicht über Virtual-Reality-Techniken in der Luftfahrt – vom Engineering bis zur Ausbildung von Piloten und Fluglotsen. Ab Seite 55 kommen Experten zum Thema Lasersintern beim Flug-zeugbauer Airbus zu Wort.

Bild

er: v

onRo

ll un

d In

neo

Bild

: Len

zeBi

lder

: ESA

und

ATG

Med

iala

b un

d Re

alite

r

Page 4: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

| INHALT | 005

CAD & DESIGN

Bei VW weiß man mit SystemWissensmanagement und CAD/CAM im Werkzeugbau der Volkswagen AG 36

Erfolg dank MTMMulti Task Machining hilft auch auch kleinen Unternehmen weiter 38

Der Prozess im Fluss – dank CADGießerei setzt auf Creo – es lässt es sich intuitiv bedienen und einfach updaten 40

Elektro-CAD: taghell am UnfallortEnergiesystem-Spezialist Polyma plant Schaltanlagen mit WSCAD 42

ANTRIEBSTECHNIK

Motion Control – Soft schlägt HardOpen-Source-Bibliothek zur IEC61850 verbindet Simotion-Steuerung mit der Leitebene 44

Module sparen Zeit und GeldModulares Steuerungs- und I/O-System helfen dem Maschinenbauer im Engineering 46

KONSTRUKTIONSBAUTEILE

Mechanik lebtGewindetriebe stellen sich immer neuen Herausforderungen 48

PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT

Raus aus dem KämmerleinWie sich Systems Engineering über die Luft- und Raumfahrt hinaus umsetzen lässt 50

Wanderung durchs DigitalDie Industrie rüstet sich für die Digitalisierung – auf der Digital Factory 2015 52

BRANCHE: LUFT- UND RAUMFAHRT

Ready to TakeoffUnser Branchen-Special startet mit einem aktuellen Blick auf die Rosetta-Mission 54

3D-Druck bei AirbusDrei Experten über additive Verfahren und Lasersintern beim Flugzeugbauer 55

Die Techniken der VRDie Luftfahrtindustrie kämpft um Effizienz und Sicherheit – Virtual Reality hilft 58

HARDWARE & PERIPHERIE

Lasersintern von MetallenRealizer entwickelt weiter – Bauräume wachsen, Benutzerfreundlichkeit steigt 61

Grafik-Power – im InterviewLutz Eigenfeld von Nvidia über die neuen Quadro-GPUs für Ingenieure 62

EDITORIAL 3

MARKTPLATZ 64

DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS 65

IMPRESSUM 66

VORSCHAU 66

Titelthemen

REDAKTIONELL ERWÄHNTE FIRMEN UND INSTITUTIONEN

Airbus [S. 54, 55], Alstom [S. 50], Berner & Mattner Systemtechnik [S. 28], Boeing [S. 14], Brainloop [S. 34], Brigham Young University [S. 14], CD-adapco [S. 14], Cimatron [S. 38], Concept Laser [S. 55], Contact Soft-ware [S. 11], Danfoss [S. 6], Dassault Systèmes [S. 7, 10], Dino-Con Entwicklungs- und Handelsgesellschaft [S. 31], EDAG Production Solutions [S. 31], Eichenberger Gewinde [S. 48], EngRoTec [S. 31], European Space Agency [S. 54], Faulhaber [S. 54], FFT Produktionssysteme [S. 31], Forschungszentrum für Informatik Karls-ruhe [S. 19], Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme [S. 44], Fraunhofer IPA [S. 19], Friedrich-Alexan-der-Universität Erlangen-Nürnberg [S. 16], GNS Systems [S. 65], HCV Data Management [S. 65], Hummel [S. 10], Igus [24], Inneo [S. 40], Institut für Integrierte Produktion Hannover [S. 31], ITI [S. 16], Kisssoft [S. 10], Lapp-Holding [S. 6], Laser Zentrum Hannover [S. 31], Laser Zentrum Nord [S. 55], Leipziger Messe [S. 8], Lenze [S. 22], Lünendonk [S. 31], MakerBot [S. 10], Max-Planck-Institut für Aeronomie [S. 54], Micro-Hybrid Electronic [S. 54], Minitec [S. 8], MSB Team Celle [S. 38], Nvidia [S. 62], Open Mind [S. 36], Otto Ganter [S. 9], Phoenix Contact [S. 7], Physik Instrumente [S. 26], PI Micos [S. 26], Polyma Energiesysteme [S. 40], PSA [S. 50], PTC [S. 40, 50], Realizer [61], Redaktionsbüro Stutensee [S. 26], Rittal [S. 8], RS Components [S. 10], Siemens Industry [S. 44], Siemens PLM Software [S. 9], Sigmatek [S. 46], SKF [S. 6], Tebis [S. 11], Telegärtner [S. 24], Transcat PLM [S. 10], Untitled Exhibitions [S. 8], Volkswagen AG [S. 38], Virtual Dimensi-on Center Fellbach [S. 58], vonRoll-Casting [S. 40], Wago [S. 6], W.E.S.T. [S. 31], West-Ru Engineering [S. 31], WSCAD [S. 42], ZVEI [S. 7].

Bestempeln Mit dynamischen Inhalten

Konvertieren Aller benötigten Formate aus der CAD- und Office-Welt

Drucken/Plotten Alle Geräte und Formate optimal angesteuert und verwaltet

Elektronisch verteilen Email, Web, Fax, Mobile, Transmittals, ...

Dokumentationen erstellen Mit automatischen Prozessen

sealsystemsthe digital paper factory

Lösungen von SEAL Systems erfüllen alle Anforderungen, die sich in den täglichen Geschäftsprozessen Ihres Unternehmens durch die Vielfalt und das große Volumen verschiedener Daten, Dokumente und Formate stellen.

Erfahren Sie mehr:

Dokumenten- vielfalt?Massen-

verarbeitung?Batchprozesse?

Automatisierung?Nicht so einfach,

meinen Sie?

www.sealsystems.de/plm

Teamcenter | Enovia | Windchill

Da können wir Sie beruhigen ... ganz einfach mit Standardprodukten, server gestützt von SEAL Systems:

SiemensPLM Connection

Vorträge, Workshops5.–6. Mai 2015

Seeheim

Page 5: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

006 | AKTUELL | Macher & Märkte

TITELBILD CD-ADAPCO

CD-adapco analysiert und unter-sucht die stetig wachsenden Anfor-derungen, die durch einen immer schnelleren Forschungs- und Entwick-lungsprozess entstehen, im Hinblick auf Simulationsgenauigkeit sowie Benutzerfreundlichkeit. Herausforde-rungen, Anwendungen und Lösungen werden analysiert, indem man erst-klassige Simulationssoftware benutzt und dabei traditionelle als auch immer mehr unübliche Simulationsprobleme untersucht. Als weltweit größter unab-hängiger CFD-fokussierter Anbieter im Bereich Strömungssimulation, Support und Services feiert CD-adapco in die-sem Jahr sein 35. Jubiläum und bietet somit langjährige Erfahrung bei der Bereitstellung von leistungsfähiger Strömungstechnologie. Der Tätigkeits-bereich der Firma geht weit über die einfache Softwareentwicklung hinaus und umfasst eine große Bandbreite an CAE-Dienstleistungen für den gesam-ten CFD- und FEA-Bereich. CD-adapcoNordostpark 3-5D-90411 NürnbergTel.: +49 911 [email protected]

Terminänderung: Der 10. Fachkongress Sicherheit + Automation findet nicht, wie bis dato angekündigt, Anfang März statt, sondern am 23. Juni. Die Jubiläumsveranstal-tung erfordere größeren Vor-lauf als erwartet.

Wago stärkt Standort Minden. 20 Millionen Euro fließen in neue Stanzerei, 25 Millionen in neue Unternehmenszent-rale. 2016 soll alles fertig sein. Wago-Investitionen 2014: 100 Millionen, davon 60 in Deutschland.

Generationswechsel: Ursula Ida Lapp (84) hat Amt des Auf-sichtsratsvorsitzes der Lapp-Holding an Siegbert E. Lapp (62) übergeben. Die Firmen-gründerin bleibt dem Unter-nehmen als Ehrenvorsitzende verbunden.

14 Monate bliebt es dunkel. Die Firma SKF hat für 10 Mil-lionen Euro das Verwaltungs-gebäude in Schweinfurt ge-neralsaniert – nun grüßt das leuchtende formatfüllende SKF-Logo an der Fassade wie-der Stadtgäste und Bürger.

I N S I D E - 3 D - P R I N T I N G - K O N F E R E N Z

3D-Druck kommt anAm 3. und 4. März findet die Inside 3D Prin-ting, Fachkonferenz zum 3D-Druck, im Hotel Estrel in Berlin statt. Zu den Schwerpunkten der zweiten deutschen „Inside 3D“ gehört die Anwendung des 3D-Drucks im Auto-mobilbau und in der Luft- und Raumfahrt. Konferenzdirektor Dr. Eric Klemp, Geschäfts-führer des Direct Manufacturing Research Centers (DMRC) der Universität Paderborn, hat ein Programm aus Praxisbeispielen, in-dustriellen Anwendungen und Forschungs-erkenntnissen zusammengestellt.

Zu den Keynote-Sprechern gehören der 3D-Druck-Experte Terry Wohlers, Dr. Claus Emmelmann, Leiter des Instituts für Laser- und Anlagensystemtechnik an der TU Ham-burg-Harburg und CEO des Laser Zentrums Nord, sowie Prof. Dr.-Ing. Franz-Josef Villmer von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

Erfahrungsberichte aus der Praxis kommen von Airbus (siehe auch Seite 55 in diesem Heft), Bego, Boeing, Cassidian, DMG, EDAG, EOS, Fraunhofer, HP, Materialise, Phoenix Contact, SLM und Stratasys.

Den Schwerpunkt bildet die additive Fer-tigung mit unterschiedlichsten Materialien wie Metallen, Kunststoffen und Keramik so-wie das Thema Bionic Design. Zur Premiere 2013 in New York zog die Inside 3D Printing rund 3.000 Besucher an. Zur ersten „deut-schen“ Veranstaltung im letzten März ka-men 1.100 Fachbesucher und Experten und in diesem Jahr plant der Veranstalter zumin-dest flächenmäßig eine Verdoppelung.

D A N F O S S

Ökodesign-Broschüre erklärt EN 50598Danfoss stellt kostenlos eine neue Broschü-re zur EN 50598 zur Verfügung. Die Infor-mationsschrift gibt Erläuterungen zu Aus-wirkungen und zur Umsetzung. Ziel der Ökodesign-Richtlinie insgesamt ist dem-nach, die Auswirkungen aller energiever-brauchsrelevanten Produkte auf die Um-welt unter Berücksichtigung des gesamten Lebenswegs zu mindern.

Dazu werden Anforderungen an das Produktdesign festgelegt. Heruntergebro-chen auf die Antriebstechnik, wurden Wir-kungsgradklassen für Motoren (IE1 bis IE4), Umrichter (IE0 bis IE2) und Motorsysteme (IES0 bis IES2) definiert. Damit verbunden ist eine Erhöhung der gesetzlichen Anfor-derung bei den Effizienzwerten für Moto-ren bis 2017. Die Broschüre soll klären, wie das Ganze funktioniert. Für Antriebe auf Motoren- und Umrichterebene beispiels-

weise, ergebe sich eine gute Vergleichbar-keit, auf Systemebene jedoch sei die Ver-gleichbarkeit etwas eingeschränkt, weil die Testbedingungen zwar festgelegt, aber dokumentierte Abweichungen von diesen Vorgaben zulässig sind:

Die ausgewiesenen Katalog-Wirkungs-grade von festen Kombinationen sind im-mer einer Einzelfallbetrachtung zu un-terwerfen, weil sich durch beispielswiese andere Kabellängen oder Filter andere Wer-te ergeben können. Die Broschüre „Ecode-sign“ soll dem Anwender Hintergrundwis-sen ebenso wie Detailinformationen zu den Anforderungen an Motoren, Umrich-ter, deren Kombination sowie Informati-onen zur Bestimmung der Effizienzklasse von Motor-Umrichterkombinationen bie-ten. Dazu kommen Informationen zu Aus-wirkungen auf eigene Applikationen.

KURZ

NO

TIER

T

Das 3D-Druck-Event versucht, die Zukunft dieses Wachstumsmarktes fassbar zu machen.Bild: Rising Media/Web&Tech PR

Page 6: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

Macher & Märkte | AKTUELL | 007

Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau

DIE NEUE LEISTUNGSSCHAU DES WERK-ZEUG-, MODELL- UND FORMENBAUS. Sie sind Einkäufer in der kunststoff- und metallverarbeitenden Industrie und suchen Hightech-Werkzeuge für Ihre Produktion? Oder Sie sind selbst Werkzeug-, Modell- und Formenbauer, Konstrukteur oder Produktentwickler und wollen sich über aktuelle technologische Innovationen informieren? Dann besuchen Sie die MOULDING EXPO. Hier zeigen die füh-renden Unternehmen der Branche ihr Know-how und ihre Produkte – von Formen für den Spritz- und Druckguss über Stanz- und Umformwerkzeuge bis zu den neuesten Entwick-lungen im Modell- und Prototypenbau oder bei additiven Fertigungsverfahren. Zudem werden sich in Stuttgart alle namhaften Zulieferer und Dienstleister für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau mit ihren Technologie-Highlights präsentieren. Freuen Sie sich auf die MOULDING EXPO – mitten im größten Markt für Industriegüter und auf dem schönsten und modernsten Messegelände Europas. Freuen Sie sich auf die neue Leistungsschau des Werkzeug-, Modell- und Formenbaus.

www.moulding-expo.de

5.-8. MAI 2015MESSE STUTTGART

MEX_Uni_BAZ_M1_105x297+Be.indd 1 13.01.15 10:36

D A S S A U L T S Y S T È M E S / S O L I D W O R K S

Bassi ist SolidWorks-CEODassault Systèmes, Lösungsanbieter für 3D-Design, 3D-Digital-Mock-Up und Product-Lifecycle-Management (PLM), hat Gian Paolo Bassi (55) zum Chief Executive Officer (CEO) von So-lidWorks ernannt.

Bassi soll die Entwicklung der künf-tigen Produkt- und Technologiestra-tegien der Marke für Desktop- und Cloud-Anwendungen sowie die enge Zusammenarbeit mit der Anwender-gemeinschaft weiterführen. Er folgt da-mit auf Bertrand Sicot, der nun Vice President Sales des Vertriebs-kanals Value Solutions bei Dassault Systèmes ist. Bassi wechselte 2011 zu Dassault Systèmes und hat als Vice President Forschung & Entwicklung der Marke SolidWorks gewirkt.

Er leitete an dieser Position die Entwicklung der Cloud-Anwen-dungen. Ergebnis sind SolidWorks „Conceptual Design“ und „In-dustrial Design“, die Nutzern eine 3D-Modellierungsumgebung mit Online-Datenspeicher und Werkzeugen für die Zusammen-arbeit bieten. Bassi hat über 25 Jahre Erfahrung in der 3D-, CAD-, und PLM-Anwendungsentwicklung. Vor seiner Tätigkeit bei Das-sault Systèmes war er Gründer und CTO von RIWEBB sowie Vice President und CTO von ImpactXoft, wo er drei seiner fünf Patente im Bereich Funktionsmodellierung mitentwickelte.

P H O E N I X C O N T A C T

Bent ist Vorsitzender vom DKE-LenkungsausschussRoland Bent, Geschäftsführer Marketing und Entwicklung von Phoenix Contact, wurde für die Amtsperiode von 2015 bis 2018 zum Vorsitzenden des Lenkungsausschusses der DKE (Deut-schen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstech-nik) gewählt. Die DKE wird vom VDE (Verband der Elektrotechnik und Elektronik) getragen und erarbeitet Normen und Sicher-heitsbestimmungen für diese Disziplinen.

Sie vertritt die deutschen Interessen im Europäischen Ko-mitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) und in der internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC). Bent übernimmt das Amt von Wolfgang Hofheinz. Vertreter sind Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der Geschäftsführung des ZVEI,

und Prof. Dr. Dieter Wegener, Head of Advanced Technologies and Stan-dards bei Siemens. Der Lenkungs-ausschuss der DKE besteht aus bis zu 37 Personen aus Wirtschaft, Wissen-schaft und staatlicher Verwaltung. Er bildet das höchste Entscheidungs-organ der DKE in Fragen der Nor-mungspolitik, der Organisation und Durchführung der Normungsarbeit.

Gian Paolo Bassi soll als CEO die SolidWorks-Desktop- und Cloud-Anwendungen vorantreiben.Bild: Dasssault Systèmes

Roland Bent ist Vorsitzender des Lenkungsausschusses der DKE. Bild: Phoenix Contact

Page 7: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

008 | AKTUELL | Macher & Märkte

I N T E C U N D Z 2 0 1 5

3D-Druck im Blick

Vom 24. bis 27. Februar finden der Fachmesseverbund „Intec“ und „Z“ in Leipzig statt. Im Fo-kus stehen die Fertigungstech-nik für die Metallbearbeitung und die Zulieferindustrie.

Der Veranstalter, die Leipzi-ger Messe, erwartet insgesamt 1.400 Aussteller aus 30 Län-dern. Die Ausstellungsfläche der Intec hat sich im Vergleich zur Vorveranstaltung um mehr als 20 Prozent vergrößert. Ein Fach- und Rahmenprogramm greift beispielsweise mit dem Kongress „Ressourceneffizien-te Produktion“ des Fraunhofer-Verbundes Produktion über die Lean Factory bis zur Sonder-schau „Faserverbundstruktu-ren auf dem Weg in die Serie – Entwicklung, Herstellung, Be-arbeitung, Qualitätssicherung“

aktuelle Themen auf. Den Ver-fahren der Generativen Ferti-gung widmen sich gleich zwei Veranstaltungen.

Im CCL (Congress Center Leipzig) wird am Mittwoch, den 25. Februar 2015, von 16.30 bis 19.30 Uhr ein Inten-siv-Programm zum Stand der anwendungsorientierten Nut-zung von generativer Ferti-gung angeboten. In Form ei-nes Speed-Datings werden führende Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft (IWU Chemnitz/Dresden), erfahrene Dienstleister und engagierte AM-Anlagenhersteller und Ver-fahrensanwender eingeladen, um ganzheitliche und indus-trierelevante Informationen mit den Ausstellern von Intec und Z zu teilen.

A L L A B O U T A U T O M A T I O N

Regionale Messeserie nun an drei StandortenNeben den großen internatio-nalen Messen etablieren sich zunehmend auch regionale Messen. In der Automatisie-rungsindustrie ist das beispiels-weise die Messeserie „all about automation“.

Im Premierejahr 2014 nur an einem Standort (Friedrichsha-fen am Bodensee – wieder am 9. und 10. Juni 2015) vertreten, können sich nun auch Automa-

tisierer in Dortmund und Um-gebung den Kalender am 11. und 12. März anstreichen. Die Metropolregion Leipzig ist am 23. und 24. September dran.

Der Veranstalter, Untitled Ex-hibitions, erwartet im ersten Halbjahr zu den drei regiona-len Fachmessen jeweils rund hundert ausstellende Unter-nehmen. Laut Veranstalter schätzen diese die Nähe der Veranstaltungen zu ihrem Ar-beitsort und auch für die Aus-steller wirke sich die regionale Vernetzung positiv aus.

M I N I T E C

Bauer übergibt an MitarbeiterGründer und Geschäftsführer von Minittec, Hersteller von Profil- und Linearsystemen und Lösungsanbieter im Be-reich der Fabrikautomation, Bernard L. Bauer (68), übergibt die Unternehmensführung an Ulrich Wigand, Andreas Böhn-lein und Tobias Doll.

Die lange geplante Nach-folgeregelung ist am 1. Ja-nuar 2015 in Kraft getreten. Ulrich Wigand ist bereits seit 2011 COO. Andreas Böhnlein übernimmt in der erweiterten Geschäftsleitung die Bereiche Forschung und Entwicklung, Konstruktion und Zusam-menarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten. To-bias Doll wird sämtliche Pro-duktionsbereiche leiten. Die beiden neu berufenen Ge-

schäftsführer sind ausgebilde-te Ingenieure. Als Vertreter der Gesellschafter fungiert Sandra Geyer-Altenkirch, die bereits seit einiger Zeit die Abteilung Controlling leitet und die Lei-tung der Finanzbuchhaltung in Finanzierungs- und Steuer-fragen unterstützt.

Die 1986 gegründete Mi-niTec GmbH & Co. KG erzielte 2014 einen Umsatz von über 36 Millionen Euro.

C E B I T

Rittal kehrt zurück2014 hatte Rittal auf die Teil-nahme an der internationa-len IT-Messe, CeBIT, verzich-tet – in diesem Jahr ist man wieder dabei.

Vom 16. bis 20. März 2015 stellt das Unternehmen in Halle 12 aus, die auch Veran-staltungsort der Datacenter-Dynamics-Konferenz ist. Laut Rittal überzeugte in diesem Jahr die klare Ausrichtung der Messe als internationale Busi-ness-Plattform. Die weiter vo-ranschreitende Digitalisierung führe branchenübergreifend zu Veränderungen in der ge-samten Wirtschaft.

Die CeBIT greife diese Ent-wicklung auf. Mit dem Part-nerland China ist zudem eine für die IT-Industrie sehr wich-

tige Wirtschaftsregion mit mehr als 600 Unternehmen auf der Messe vertreten. Die DatacenterDynamics-Fach-konferenz und -Sonderaus-stellung verspricht für alle Experten ein spannendes Umfeld mit zukunftsweisen-den Vorträgen zu werden.

Auf der Messe möchte sich Rittal als kompetenter und zu-verlässiger Partner für Kom-ponenten, Systeme sowie Lösungen zum Aufbau und Betrieb von Rechenzentren präsentieren. Die Infrastruk-turlösungen umfassen Pro-dukte wie IT-Racks, Klimatisie-rung bis hin zum kompletten Rechenzentrum.

Bild

: Lei

pzig

er M

esse

Bernard L. Bauer (68), übergibt Unternehmens-führung…

…an Ulrich Wigand, Andreas Böhn-lein und Tobias Doll.

Digital-Engineering-Leser dürfen kostenfrei auf die all about automation in Dortmund: Registrierung mit Code 6WQ3NVyW auf www.automation-dortmund.de.

Das Konzept der regionalen Arbeits-messen scheint aufzugehen.Bild: Untitled Exhibitions

Bild: Rittal

Page 8: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

012 | AKTUELL | Veranstaltungskalender

2 / 2 0 1 5

Wenn Sie in diesem Bereich eine Ihrer Veranstaltungen platzieren möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Martina Summer, Tel. 0 81 06/3 06-1 64, [email protected]

PLZ Anbieter Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine00

000-

9999

9

Schwindt CAD/CAM-Technologie GmbHCallenberger Str. 896450 CoburgTel.: 0 95 61 - 55 60-0Fax: 0 95 61 - 55 60-10E-Mail: [email protected]: www.schwindt.eu

Ihr Dienstleister für CATIA und PLM

Hier die nächsten CATIA Kurse: CATIA V5 Part Design Expert CATIA V5 Basiskurs

Besuchen Sie unseren kostenlosen Thementag:CATIA im Bereich Sichtflächen und Produktdesign

Aktuelle Termine undOrte finden Sie unterwww.schwindt.eu

oder auf Anfrage unterFreecall: 0800-CATIAV6

0000

0-99

999

Transcat PLM GmbH Am Sandfeld 11c76149 KarlsruheTel.: +49 7 21 - 9 70 43 - 0Fax: +49 7 21 - 9 70 43 - 9 [email protected]

Webseminar "Blended Learning bei Transcat: Grundlagen, Methoden und Praxisbeispiele"Zur Absicherung der notwendigen Weiterbildung für die perma-nent steigenden Anforderungen im täglichen Berufsleben ist es notwendig, die konventionellen Ausbildungsmethoden durch neue Lernstrategien und -technologien zu ergänzen. Die Erkenntnisse der letzten Jahre haben bestätigt, dass mit Blended Learning (Kombination von Präsenztraining und E-Lear-ning) ein effizienter, flexibler und zeitgemäßer Lernprozess reali-siert werden kann. Informieren Sie sich in unserem Webseminar über das Leistungsangebot der Transcat Akademie.

Termin: 10.03.2015 Ort: eigener ArbeitsplatzWeitere Themen und Termine unter www.transcat-plm.com/vera Kostenfreie Webseminare zu wichtigen Themen rund um V6, CATIA, ENOVIA, SIMULIA, 3DVIA Composer, MultiCAD, Neutrale Daten-formate, EXALEAD

0000

0-99

999

CADFEM GmbHANSYS Competence Center FEMMarktplatz 285567 Grafing b. MünchenTel.: +49 (0)8092-7005-0Fax: +49 (0)8092-7005-77E-Mail: [email protected]: www.cadfem.de

CADFEM Open House: Wir rechnen mit IhnenSie haben noch nie simuliert – oder nur gelegentlich? Sie simu-lieren bereits und wissen, da ist noch mehr drin? Probieren Sie es aus. Testen Sie die Simulation mit ANSYS® an einer konkreten Aufgabenstellung. Wir zeigen Ihnen, wie es geht. Beim CADFEM Open House werden Sie selbst aktiv und be-rechnen mit Unterstützung eines CADFEM Tutors ein von Ihnen ausgewähltes Anwendungsbeispiel in ANSYS®. www.cadfem.de/open-house

• 9.+10.3. in Frankfurt• 11.3. in Berlin• 12.+13.3. in Hannover• 16.+17.3. in Dortmund• 18.3. in Stuttgart• 23.+24.3. in München• 25.3. in Chemnitz

0000

0-99

999+

A+C

H Comsol Multiphysics GmbHRobert-Gernhardt-Platz 137073 Göttingen Tel.: +49-(0)551-99721-0Fax: +49-(0)551-99721-29E-Mail: [email protected]: www.comsol.de

COMSOL Multiphysics ist ein Werkzeug für virtuelle Produktent-wicklung basierend auf der Finite-Elemente-Methode. In unseren Veranstaltungen erlernen Sie verschiedene Modellierungstech-niken und erstellen selbständig Simulationsmodelle. Wir zeigen Ihnen, wie Sie COMSOL Multiphysics effektiv und produktiv für Ihr eigenes Aufgabengebiet einsetzen können. Im Mittelpunkt stehen die vielfältigen Möglichkeiten, physikalische Phänomene miteinander zu koppeln.

Die Teilnahme an unseren Workshops ist kostenfrei.

Termine und weitere Infos zu COMSOL Multiphysics Workshops, Trainings- kursen und Webinaren finden Sie unter www.comsol.de/events

3000

0

GOM Gesellschaft für Optische Messtechnik mbHMittelweg 7-8 38106 BraunschweigTel.: +49 (0) 531 390 29 0Fax: +49 (0) 531 390 29 15E-Mail: [email protected]: www.gom.com

GOM Inspect Einführungsseminare Netzbearbeitungs- und Auswertesoftware für 3D-Daten

Die kostenlose GOM Inspect Software eröffnet den freien Zugang zur 3D-Datenbearbeitung. Die Seminare richten sich an Anwender aus Produktentwicklung, Konstruktion und Qualitäts-sicherung, die 3D-Daten aus unterschiedlichen Messsystemen betrachten, bearbeiten und auswerten. Das Seminar umfasst praktische Übungen zu Datenimport, Netzbearbeitung, 3D-Ins-pektion, 2D-Inspektion, GD&T, Prüfberichten und Daten-Export.

GOM Inspect Einführungs-seminare am 16. März, 20. April, und 22. Juni in der GOM-Zentrale in Braun-schweig.

Anmeldung unter www.gom.com/de/events oder [email protected]

6000

0

ESI Engineering System International GmbHSiemensstr. 12 B 63263 Neu-IsenburgTel.: 06102 / 2067-0Fax: 06102 / 2067-111E-Mail: [email protected]: www.esi-group.com

ESI Group lädt Sie ein ESI Group ist Vorreiter und weltweit führender Anbieter von Virtu-al Prototyping Software-Lösungen sowie Engineering-Dienstleis-tungen für die gesamte Fertigungsindustrie. In den kommenden Monaten laden wir Sie zu folgenden Veranstaltungen ein:• Gießtechnik im Motorenbau,10.-11.02., Magdeburg• DAGA 2015 – Stand 222, 16.-19.03., Nürnberg• Pass By Noise Special Interest Group (SIG), 20.03., Nürnberg• GIFA 2015 - Halle 11H56, 16.-20.06., Düsseldorf• ESI DACH Forum 2015, 07.-08.10., Bamberg

Ihr Ansprechpartner: Alexandra.Lawrenz @esi-group.com

Weitere Veranstaltungen: www.esi-group.com/events

8000

0

Software Factory GmbHParkring 4 85748 Garching bei MünchenTel.: 089 / 323 501-10Fax: 089 / 323 501-53E-Mail: [email protected]: www.sf.com

Workshops, Seminare und Consulting zu folgenden Themen:

• Software-Entwicklung mit TOOLKIT, OTK und J-Link für Creo Parametric • Anpassungen von Windchill • Wandstärkenprüfung in Creo Parametric mit WALLCHECK

Software Factory – die EXPERTEN für PTC-Produkte

• Entwicklerworkshop TOOLKIT• JLink Entwicklerworkshop• Workshop Windchill Customization• Inhouse Workshops

Infos auf www.sf.com oder per Email an [email protected]

CH

KISSsoft AGRosengartenstrasse 6 8608 BubikonSwitzerlandTel.: +41 55 254 20 50 Fax: +41 55 254 20 51E-Mail: [email protected]: www.KISSsoft.AG

Die KISSsoft AG stellt Maschinenbau-Berechnungsprogramme für die Nachrechnung, Optimierung und Auslegung von Maschinenelementen (Zahnräder, Wellen, Lager, Schrauben, Federn, Passfedern, Presssitze und andere) her. KISSsoft bietet auf der Grundlage von internationalen Berechnungsstandards (ISO, DIN, AGMA, FKM, VDI etc.) weitgehende Optimierungsmöglichkeiten. Die Anwendung erstreckt sich vom einfachen Maschinenelement bis zur auto-matischen Auslegung von kompletten Getrieben. Schnittstel-len zu allen wichtigen CADs runden dieses Angebot ab.

09.03. Vertiefungsschulung Wellenberechnung10.-12.03. Vertiefungsschu-lung Zahnradberechnung

13.03. Sonderschulung Kleine Zahnräder aus Kunst-stoff & Sintermetall

Infos und Anmeldung www.KISSsoft.AG++

+ Se

min

are

& S

chul

unge

n ++

+ Se

min

are

& S

chul

unge

n ++

+ Se

min

are

& S

chul

unge

n ++

+ Se

min

are

& S

chul

unge

n ++

+ Se

min

are

& S

chul

unge

n ++

+ Se

min

are

& S

chul

unge

n ++

+

Page 9: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

2 / 2 0 1 5

Veranstaltungskalender | AKTUELL | 013

+++

Roa

dsho

ws

& M

arke

ting

+++

Roa

dsho

ws

& M

arke

ting

+++

Roa

dsho

ws

& M

arke

ting

+++

Roa

dsho

ws

& M

arke

ting

+++

Roa

dsho

ws

& M

arke

ting

+++

PLZ Anbieter Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine

0000

0-99

999

Altair Engineering GmbHCalwer Straße 7 71034 Böblingen Tel.: 07031 / 6208-0 Fax: 07031 / 6208-99 [email protected] www.altair.de

Infinite Design Exploration for CAE - ATCx CloudWie wäre es, wenn Sie Ihren Entwicklungsteams heute schon die unbegrenzten HPC Ressourcen zur Verfügung stellen könnten, die Sie für bessere und schnellere Designentscheidungen benötigen?Erfahren Sie von Altair, AWS und Intel sowie unseren Kunden Stanley Black & Decker und Vertu mehr über die Nutzung von HPC Ressourcen wie HyperWorks Unlimited für die Simulation. Außerdem kann jeder Teilnehmer die Altair Cloud Lösungen mit kostenfreien Cloud Zyklen kennenlernen und eigene Modelle untersuchen. Die Teilnahme ist kostenfrei!

Wann: 26. Februar 2015Wo: Steigenberger Frankfurter Hof, FrankfurtVeranstalter: Altair Engineering GmbHWeitere Informationen sowie ein Anmeldeformular finden Sie unter www.altairatc.com/EventHome.aspx?event_id=35

0000

0-99

999

DSC Software AGAm Sandfeld 1776149 KarlsruheTel.: 07 21/ 97 74-1 00Fax: 07 21/ 97 74-1 01E-Mail: [email protected]: www.dscsag.com

DSC Lösungen erweitern den Leistungsumfang von SAP in den Bereichen Product Lifecycle Management und Dokumenten-Ma-nagement um:• eine intuitive und effiziente Bedienoberfläche

mit intelligenter Prozessunterstützung• die Integration von Produktentwicklung und

Fertigungsplanung• zahlreiche praxisnahe Zusatzlösungen,

Integrationen für CAx, Office und vieles mehr

Aktuelle Veranstaltungen finden Sie aufwww.dscsag.de

3000

0

Coffee GmbH Computerlösungen für Fertigung und EntwicklungIn der Werr 1135719 AngelburgTel. +49 2777 8118-0Fax +49 2777 [email protected]

3D Drucker Experience Day in Gladbeck 3D Druck-Technologien halten Einzug in die Industrie und zahlrei- che weitere Branchen. Um Ihnen den Mehrwert der 3D Druck- Technologien für Ihr Unternehmen transparent zu machen, lädt Coffee Sie herzlich zu einem kostenlosen Experience Day am 3. März im TechnologieZentrum Gladbeck ein. Erleben Sie 3D Drucker live vor Ort und lernen Sie die Unterschiede zwischen den einzelnen Druckverfahren kennen. Wir freuen uns auf Sie. Interes-siert? Dann melden Sie sich auf www.coffee.de/anmeldung.html für das kostenlose Event an.

3D Drucker Experience Day3. März 2015 von 9:30 Uhr bis ca. 16 Uhr, TechnologieZentrum Glad-beck – IWG – Am Wiesen-busch 2 | 45966 Gladbeck

Anmeldung unter: http://www.coffee.de/anmeldung.html

4000

0

AutoForm Engineering Deutschland GmbHEmil-Figge-Str. 76-8044227 DortmundTel.: +49 231 9742-320Fax: +49 231 9742-322E-Mail: [email protected]

AutoForm bietet Softwarelösungen für den Werkzeugbau und die Blechumformung an. Deren Einsatz verbessert die Zuverläs-sigkeit in der Planung, reduziert die Anzahl der Werkzeug-er-probungen und verkürzt die Tryout-Zeiten. Dies führt zu höchster Qualität bei der Bauteil- und Werkzeugkonstruktion und maximaler Verlässlichkeit in der Fertigung. Zudem werden Pressenausfallzeiten und die Ausschussrate in der Fertigung erheblich reduziert. Das Lieferspektrum wird abgerundet durch maßgeschneiderte Trainings, Fortbildungen, konkreten Imple-mentierungsprojekten und Consultingaktivitäten.

Free Hands-On Workshops jeweils ab 13 Uhr • Systematische Prozessver-

besserung am 06.02. in Ostfildern

• Kosten- und Grobmetho-denplanung am 27.02. in Dortmund

• Schnelle Wirkflächenkons-truktion in CATIA am 20.03. in Pfaffenhofen

7000

0-80

000

CENIT AGIndustriestraße 52-5470565 StuttgartTel.: +49 711 7825-30Fax: +49 711 7825-4000E-Mail: [email protected]

Besuchen Sie CENIT auf folgenden Veranstaltungen: 19.02.2015 SAP PLM Roadshow in Hamburg24.-25.02.2015 PRODUCT INNOVATION in Düsseldorf18.03.2015 mav Innovationsforum in Böblingen19.03.2015 AMS Day in Stuttgart13.-17.04.2015 HANNOVER MESSE, Halle 7, Stand C37Mai-Juni 2015 New PLM Days (Termine deutschlandweit)

Ausführliche Informationen zu allen Veranstaltungen und Webinaren unterwww.cenit.com

8000

0

usb GmbHFeringastr. 12b85774 UnterfoehringTel.: +49 89 9280458Fax: +49 89 9280455E-Mail: [email protected]

CMPIC Europe 2015 Die seit Jahren erfolgreiche CMPIC Konferenz aus den USA zum Thema Configuration-Management (CM) wird 2015 erstmalig auch in Deutschland stattfinden. Angepasst an den europä-ischen Markt treffen sich vom 23.-24.03.2015 in Augsburg Experten und Kollegen, um sich über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich CM auszutauschen. Als Teilnehmer werden auch Sie die Möglichkeit haben, Networking zu be-treiben und von den vielen lehrreichen Gelegenheiten, die die Konferenz bietet, zu profitieren!

23.-24.03.2015 in Augsburg

9000

0

CD-adapco Nürnberg Office Nordostpark 3-5 90411 NürnbergTel.: +49-911-94643-3 Fax: +49-911-94643-99 [email protected] www.cd-adapco.com

Workshop: CFD für die chemische Prozess-, Pharma- und Lebensmittelindustrie Die dynamischen Entwicklungen der weltweit chemischen, pharmazeutischen und lebensmitteltechnischen Industrie stellen für die Prozessgerätehersteller und Endnutzer eine große Herausforderung dar. Das Design und die Leistungsfä-higkeit ihrer Produkte muss daher ständig verbessert werden. In diesem Workshop informieren wir Sie, wie man Strömungs- und Partikelsimulation einsetzt, um genau diesen Aufgaben gerecht zu werden.

10. Februar in Frankfurt

www.cd-adapco.com/workshops

Page 10: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

benötigten Kenntnisse zu vermitteln – und das in einer realitätsnahen Umgebung. Der Fokus liegt nicht nur auf dem Schlie-ßen von Kenntnislücken, sondern bietet ein komplettes, übergreifendes Projekt, das Konstruktion, Bau und Fliegen umfasst und das verteilte theoretische Wissen zusam-menbringt. Zudem lernen die Teilnehmer Softskills wie Teamwork, effiziente Zusam-menarbeit und Terminmanagement.

Gezielte BetreuungBoeing stellt den AerosPACE-Teams je ei-nen CAD-, CFD- und FEA-Trainer zur Seite. Studenten bekommen so ihre spezifischen Fragen beantwortet und können Seminare und Praktika besuchen. Zusätzlich ist ne-ben dem Betreuer der Hochschule jedem Team ein allgemeiner Trainer von Boeing zugeordnet. Die Boeing-Trainer sind soweit wie möglich bei den wöchentlichen Team-meetings anwesend, sie folgen den Team-diskussionen auf einer virtuellen Lernplatt-form und stehen für Fragen und Betreuung zur Verfügung.

Während es das Hauptziel von Aero-sPACE ist, Studenten mehr industrieorien-tierte Kenntnisse beizubringen, bietet es darüber hinaus die Möglichkeit, die Effizi-enz verschiedener Teamformationen zu er-forschen, zum Beispiel ad hoc oder hierar-chisch anhand des Dienstalters.

Projekt AerosPACE 2013/14Die Partner bei AerosPACE im Jahr 2013/14 waren Boeing sowie die Hochschulen Brigham Young University, Embry-Riddle Aeronautical University, Georgia Institute of

Die wohl größte Herausforderung, der sich die Luft- und Raumfahrt-industrie derzeit stellen muss, ist die bevorstehende Verrentung

eines großen Teils ihrer Mitarbeiter. Nach einer aktuellen Studie erreichten in den großen Unternehmen der Branche im Jahr 2014 fast 50 Prozent der Mitarbeiter das Renteneintrittsalter. Dieser „brain drain“ in einer Industrie, die in den USA über fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirt-schaftet, verursacht einen Fachkräfteman-gel und den Verlust wertvollen Wissens.

Hinzu kommen eine wachsende Qualifi-kationslücke und eine hohe Fluktuations-rate – 45 Prozent der jungen Mitarbeiter planen in den nächsten fünf Jahren einen Wechsel des Arbeitgebers. Boeing ist vom drohenden Mitarbeitermangel stark betrof-fen, die mehr als 170.000 Mitarbeiter haben einen Altersschnitt von über 48 Jahren.

Dieser Herausforderung mit jungen Hoch-schulabgängern zu begegnen, ist schwierig, da es diesen an multidisziplinärer und fach-übergreifender Ausbildung mangelt. Boeing investierte Millionen in MINT-Programme, um mehr Ingenieure mit multidisziplinärer Ausbildung rekrutieren zu können. Vor kur-zem beteiligte sich das Unternehmen an der Organisation des Programms AerosPACE (Aerospace Partners for the Advancement of Collaborative Engineering), einer Partner-schaft zwischen Industrie und Hochschulen für eine zentrale Vorlesung, die Studenten multidisziplinäre Entwicklung und kollabo-ratives Konstruieren nahebringt.

AerosPACE (Bild 1) bringt Interessenver-treter aus Industrie, von verschiedenen Hochschulen und aus der Verwaltung zu-sammen, um bei der nächsten Generation von Luftfahrtingenieuren Kernkompeten-zen aufzubauen und die von der Industrie

A E R O S P A C E - P R O G R A M M

Die Zukunft gestaltenDer Fachkräftemangel macht auch vor der Luftfahrtindustrie nicht Halt. Junge

Luftfahrtingenieure müssen möglichst schnell industrieorientierte Kenntnisse

erlangen. Helfen soll dabei das Programm AerosPACE, eine Partnerschaft zwischen

Industrie und Hochschulen. Das folgende Beispiel zeigt, wie Studententeams ein

Drohnenprojekt erfolgreich meistern. Dabei spielte die Simulation eine wichtige

Rolle. VON MIKE RICHEY (BOEING COMPANY), STEVE GORRELL & JOE BECAR (BRIGHAM YOUNG

UNIVERSITY) UND TITUS SGRO (CD-ADAPCO)

014 | SIMULATION & VISUALISIERUNG | Studententeams entwickeln Drohne ANZEIGE

Bild 1: Die Aero-sPACE-Ar-chitektur.

Bilder:

CD-adapco

Page 11: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

ANZEIGE Studententeams entwickeln Drohne | SIMULATION & VISUALISIERUNG | 015

Technology und Purdue University. Die Stu-dententeams der Universitäten bekamen die Aufgabe, eine autonome Drohne zu ent-wickeln, zu bauen und zu testen, mit deren Hilfe sich Felder überwachen lassen, um die Ernte zu optimieren. Die Drohne musste zahl-reiche Missionsparametern erfüllen (Bild 2).

36 Studenten der vier Universitäten wur-den in drei Teams aufgeteilt, wobei man auf einen gleichwertigen Wissensstand der Teams geachtet hat. Betreuer von Boeing und den Hochschulen wurden den Teams zugeteilt. Die Teams haben verschiedene Gebiete der Technik bearbeitet, von Ae-rodynamik, Materialauswahl und Antrieb über die Fertigung und Strukturanalyse bis hin zu Gewicht, Steuerung, Test des Zusam-menbaus, Start, Landung und dem Abruf der Messwerte.

Die Studenten wurden anhand von Web-Ex-Seminaren und Praktika ausgebildet. Die Lektionen umfassten Themen wie integ-rierte Produkt- und Prozessentwicklung, Größenbestimmung und Analyse von Ab-hängigkeiten in Excel, Open VSP, MotorCalc sowie dem CAD-Paket Siemens NX und der multidisziplinären CAE-Software STAR-CCM+ von CD-adapco.

Die Teams konstruierten bis zum Ende des ersten Semesters im Winter 2013 ihre Version der Drohne und präsentierten ihre Zwischenergebnisse einem Sachverständi-genrat von Boeing.

Alle Teams begannen mit einem Missi-onsprofil, das als Basis für ihre Konstruktion diente. Dies ermöglichte dem Team, we-sentliche Designanforderungen wie Start-, Flug- und Landegeschwindigkeit, Flughö-he, Steigrate und Kurvenradius zu bestim-men. Mit Hilfe dieser Informationen defi-nierten die Studenten einen Lösungsraum für die Konstruktion, um sinnvolle Werte für die Tragflächenlast und das Leistungsge-wicht zu erhalten. Ein Team plante, die ge-samte Drohne mit Hilfe eines 3D-Druckers zu

fertigen. Deren Konstruktion zeigt die zu dru-ckenden Teile sowie CFK-Stäbe mit außen-liegenden Verschlüssen, mit denen die Teile zusammengehalten werden, die aber auch einen schnellen Austausch beschädigter Tei-le erlauben.

CFD-AnalyseAlle Teams hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Entwürfe so weit ausdetailliert, dass man CFD-Analysen mit STAR-CCM+ durchfüh-ren konnte. Vorbereitende CFD-Analysen übernahm ein graduierter Tutor mit Nurflü-gel-Drohnengeometrien. Die Intention war, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu finden, die schneller zu qualitativ hoch-wertigen Simulationen führen.

Alle Teams erzeugten die CAD-Geome-trie für das Konzeptdesign ihrer Drohnen mit OpenVSP. Um Probleme genauer be-trachten zu können, wurde ein Oberflä-chenschnitt der Tragfläche eines der Teams benutzt, um ein Gitter zu erzeugen. Da die Flächenfunktionen von OpenVSP keine ge-nügend glatten Flächen erzeugt, impor-tierte man die OpenVSP-Geometrie in NX und erzeugte Schnitte, über die man Frei-formflächen für das Gitter spannte. Aus NX wurde das Volumenmodell der Tragfläche im Parasolid-Format an STAR-CCM+ über-geben. Eine sphärische Strömungsdomä-ne erzeugte man aus der Geometrie. Sie enthielt nur die Hälfte der Tragfläche, um Rechenzeit zu sparen. Beim Vergleich der Auftriebs- und Strömungswiderstandskoef-fizienten aus der Simulation mit den Wer-ten aus Windkanaltests wurde deutlich, dass die Ergebnisse sehr vielversprechend waren. Bild 3 zeigt das Gesamtgitter mit drei Millionen Zellen, Bild 8 eine Zoomauf-nahme der Hinterkante.

Optimierung der KantenDie wichtigsten Ziele des Gitters waren die Optimierung der Vorder- und Hinterkante sowie der Nachlaufströmung, Wand-Wer-te für y+ von unter eins und ein langsa-mer Anstieg der Grenzen (slow boundary growth) für eine genauere Ableitung der Momente. Die Flügeloberflächen wurden an Vorder- und Hinterkante aufgetrennt, um getrennte Grenzen zu erzeugen, an de-nen man das Oberflächennetz verfeinern konnte. Das Gittermodell der Trimmklap-pen ermöglichte die Option „Verfeinern der Trimmklappennachlaufströmung“ für die Strömung hinter der Drohne (siehe Bild 3). Diese ändert sich parametrisch mit dem Anströmwinkel. Das Längenverhältnis der

Prismenlayer wurde so lange angepasst, bis man befriedigende y+-Werte erreicht hatte.

Den Teams erläuterte man, wie sie ihre Gitter verfeinern könnten, in-dem sie Strategien wie einen geeigneten Auf-bau der Fluiddomäne sowie die Verfeinerung von Vorder- und Hin-terkante und der Nach-laufströmung nutzen.

Eines der Teams hat-te zu Beginn Proble-me, weil seine Pris-menlagen an der Hinterkante endeten; dies wurde mit Hilfe ei-nes Supportingenieurs von CD-adapco gelöst. Die endgültige Lösung nutzt ein Sperrinter-face, um mehr Prismen-lager hinter der Hin-terkante wachsen zu lassen (siehe Bild 4). Bild 5 zeigt in einer Simula-tion die Geschwindig-keitskonturen und y+-Werte an der Wand. Durch die bidirektionale Schnittstelle von STAR-CCM+ zu NX konnte man diese Prob-leme schnell lösen.

Blick in die ZukunftDerzeit ist die Konstruktionsarbeit zu etwa 75 Prozent abgeschlossen und es ergaben sich schon interessante Erkenntnisse: Es zeigte sich, dass Kommunikation der wich-tigste Faktor ist. Je mehr die Teammitglieder kommunizierten, desto besser arbeiteten sie zusammen und desto höher war die Zu-friedenheit der Studenten. Das AerosPACE-Team gewann darüber hinaus wichtiges Feedback, wie sich die Technologie und das Lehrmaterial verbessern lässt, beispielsweise beim Filesharing oder bei Seminaren, Prakti-ka und dem Support für komplexe Produkte wie NX oder STAR-CCM+.

Das im Projekt vermittelte Wissen hat den Studenten geholfen, Ingenieure zu werden, was auch die Studenten bestätigten. Die Zu-sammenarbeit zwischen Boeing und den Universitäten zeigte auch, welche Vorteile eine enge Zusammenarbeit für beide Seiten bringen kann. Aus diesem Grund möchte man die Partnerschaft weiterführen und so-gar ausbauen. R T |

Bild 5: Wand-Y+-Werte und Geschwindigkeitskonturen des simulierten Flügels.

Bild 2: Vorgegebenes Missionsprofil für die zu bau-ende Drohne.

Bild 3: Optimierung der Strö-mung an den Trimmklappen der Drohne.

Bild 4: Ein Sperr-Interface an der Hinterkante des Flügels ermög-licht die gewünschte Anordnung von Prismazellen.

Page 12: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

gen, alles für die schnelle Umsetzung der Anwendung enthalten ist.

Egal welche KinematikUnabhängig davon, welche Kinematik zum Einsatz kommt, geht es immer darum, eine Bewegung in einem mehrdimensionalen Raum zu erzeugen – entweder in Form line-arer Zusammenhänge eines Portalsystems oder auch nichtlinear wie bei einem Delta-Roboter. Welches Konzept zur Lösung der Automatisierungsaufgabe das richtige ist, wird die Applikation entscheiden: Von der Verpackung bis zum Material-Handling. Wegen der vielfältigen Einsatzmöglichkei-ten von Robotern in der Fertigung brau-chen Maschinenbauer dabei Technik, die sich flexibel und möglichst einfach für die jeweilige Aufgabe anpassen lässt.

Noch ist es gängige Praxis, dass der Ma-schinenbauer fertige Kinematiken kauft und komplett selbst programmiert oder komplette proprietäre Roboterlösungen verwendet und diese in die Anlagen in-tegriert. Bei der Nutzung des Roboters als Komponente gilt es, die Robotersteuerung mit allen Fragen der Durchgängigkeit von Software, Kommunikation und Engineering-Tools zu integrieren. Bei der Nutzung freier Kinematiken ist die komplette Programmie-rung selbst durchzuführen. Genau an die-ser Stelle setzt die aktuelle Erweiterung der Toolbox an und betrachtet Steuerungs- und Bewegungsfunktionen von Robotern ganz-heitlich. Auf der Hardwareseite wachsen die klassische Motion Control und die Roboter-steuerung zusammen.

Die vorgefertigte Robotiklösung bein-haltet Technologiemodule für Pick & Place, Bewegungsfunktionen und die entspre-chende Koordinatentransformation für un-

Die zunehmende Individualisierung von Produkten führt zu sinkenden Losgrößen in der Fertigung. Da-durch müssen die Produktionsan-

lagen folglich immer flexibler werden, wo-mit die Stunde für flexible Roboter schlägt, die nicht an starre Bewegungsabläufe ge-bunden sind. Ihr Anteil in der industriellen Fertigung wächst massiv – ein Beispiel ist die Verpackungsindustrie.

Diese Entwicklung jedoch stellt Maschi-nenbauer vor bislang nicht gekannte He-rausforderungen: Es gilt, komplette Ro-boter inklusive Steuerung und mitunter unterschiedliche Kinematik in die Gesamt-automatisierung zu integrieren – mit allen Problemen, die das mit sich bringen kann wie beispielsweise hohe Aufwände für Pro-

grammierung und Schnittstellen zwischen den Einzelsystemen und -komponenten.

Durch Module wird es einfacherEinfacher wird es durch standardisierte und wiederverwendbare Softwaremodule. Len-ze bietet an dieser Stelle eine wachsende Anzahl von Modulen an, aus denen sich selbst für eine komplette Fertigungsstraße die Software zusammenstellen lässt. Bisher deckt der Lösungsbaukasten – die soge-nannte Application-Software-Toolbox „Fast“ – Anwendungen wie Wickeln, Querschnei-den, Fördern, Vereinzeln, Gruppieren oder Siegeln ab. Und die Toolbox wächst und wächst um weitere Maschinenapplikatio-nen, wie zuletzt um den Baukasten für die Robotik, in dem, wie bei allen Fast-Lösun-

V O R G E F E R T I G T E L Ö S U N G E N B R I N G E N R O B O T E R I N B E W E G U N G

Modulare Software verkürzt das EngineeringImmer schneller müssen Maschinenbauer variantenreiche, flexible und intelligente Produkte auf den Markt bringen.

Ein Weg ist, auf vorgefertigte Bewegungsfunktionen auf Basis standardisierter Softwaremodule zu setzen, wie es etwa

beim Antriebstechnik-Anbieter Lenze möglich ist. VON DETLEF STORK

022 | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATISIERUNG | Robotersteuerungen

Selbst eine komplexe Pick & Place-Bewegung lässt sich so einfach wie eine Einzelachsbewegung umsetzen.

Page 13: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

Robotersteuerungen | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATISIERUNG | 023

terschiedliche Kinematiken, basierend auf PLCopen Part 4. Über die Parameter des Technologiemoduls lassen sich die Bewe-gungsfunktionen einstellen. Als Parameter dienen beispielsweise Bahngeschwindig-keiten, Beschleunigungen, Radien und Ver-schliff. Auch das Koordinatensystem lässt sich definieren.

Im Kinematikmodell erfolgt die Paramet-rierung der mechanischen Größen wie Arm-längen, Abstände der Parallelstreben und vieles mehr. Ohne Programmieraufwand wird die Applikation referenziert, verfahren und in Betrieb genommen. Dabei stehen aktuell Kinematikmodelle für Portalsysteme und Riemenkinematiken sowie Knickarmro-boter, Scararoboter und zwei- und dreiachsi-ge Delta-Roboter zur Verfügung.

ParadigmenwechselEs geht also nur noch darum, wie ein Bewe-gungsauftrag auszusehen hat und nicht, wie der Roboter zu programmieren ist. Weiterer Pluspunkt: Soll eine andere Kinematik einge-setzt werden, ist neben der mechanischen Integration nur der Austausch des entspre-chenden Kinematikmodells mit Einstellung notwendiger mechanischen Parameter er-forderlich. Robotik-Applikationen lassen sich damit durch einfache Parametrierung – statt wie bis dato – durch Programmierung auf Controller-Ebene, umsetzen. Zudem kann der Controller auch die Steuerung einer weiteren Achse in der Anlage übernehmen. Dadurch entfällt im besten Fall die Program-mierung aufwändiger Schnittstellen.

Zudem unterstützt das Konzept die Mo-dularisierung der Maschinen. Die Kom-plexität der Aufgabe wird in Teile run-tergebrochen und folglich reduziert. Maschinenmodule lassen sich durch die

standardisierten Technologiemodule um-setzen und wiederverwenden. Auch dies reduziert wieder Engineering-Zeiten durch Steigerung von Wiederverwendbarkeit und Qualität der Software, wodurch sich gerade die Testaufwände reduzieren.

Bei Umsetzung modularisierter Aufga-ben in der Steuerung hilft das in Fast enthal-tene Application Template. Die OMAC-Vari-ante des Application Template erlaubt es, Verpackungsmaschinenbauern ihre Appli-kationen nach dem PackML-Standard um-zusetzen. Kundenspezifische Programm-bestandteile können ebenso einfach wie die Technologiemodule in das Application Template integriert werden.

Engineering vereinfachtDer Engineering-Prozess wird einfacher und durchgängiger. Zudem lassen sich Auf-wände für Schulung, Programmierung, In-betriebnahme und Tests deutlich reduzie-ren. Das hat einen positiven Einfluss auf die Engineering-Zeiten – ein Ansatz, den Lenze schon seit einigen Jahren mit der Fast-Ap-plication-Software-Toolbox unterstützt.

Unter dem Strich geht es darum, dass der Einsatz standardisierter und wiederver-wendbarer Module dem Programmierer Luft verschafft, sich auf die Entwicklung und den Test der besonderen Funktionalitäten einer Maschine zu konzentrieren – die dem Ma-schinenbauer einen Technologievorsprung sichern, den Endanwender überzeugen und die entscheidenden Kaufanreize liefern. Die Technologiemodule nutzen standardisierte Schnittstellen und können beliebig kom-biniert und mit eigenen selbst erstellten Komponenten ergänzt werden. Die Techno-logiefunktionen sind skalierbar auf die Anfor-derungen der jeweils zu lösenden Aufgabe.

FazitBesonders effizient wird die Maschinen-programmierung, wenn nicht nur die PLCopen-Bausteine, sondern komplette Technologie-funktionen als Software-Bausteine zum Einsatz kommen. Für die Robotik bedeutet diese Herange-hensweise, dass Prozesse quasi frei von Restriktio-nen passend ausgelegt werden können. Steht die Kinematik fest, wird diese nach der Ausle-gung konstruktiv umge-

setzt und anschließend von Lenze automa-tisierungstechnisch ausgerüstet. Zusätzlich zur Antriebstechnik bekommt der Maschi-nenbauer nun auch die Motion Control für den Roboter aus einer Hand und damit eine Anlagenautomatisierung, die wirklich aus ei-nem Guss ist.

In den kommenden Jahren wird die Ro-botertechnik auch mittels modularer Soft-ware in Bereiche vordringen, die heute noch speziellen und aufwändigen mechanischen Lösungen vorbehalten sind. Auch Aufga-ben, für die Standardroboter zu groß sind, können mit Mehrachskinematiken automa-tisiert werden. Die Flexibilität der Maschinen steigt und die Engineering-Aufwände im Bereich Mechanik, Elektrotechnik und ins-besondere der Software sinken. Auch mit-telständische Maschinenbauer können so Roboterkinematiken in ihre Maschinenkon-zepte integrieren, die ganz genau auf die je-weilige Ausgabe zugeschnitten sind. J B I |

Detlef Stork ist Technologiemanager Motion bei Lenze.

Mit Software-Modulen von der Stange können Maschinenbauer unterschiedliche

Kinematiken für Handling-Aufgaben integrieren.

Das System bietet Robotermodule für Pick & Place und die Koordinatentransformation für unterschiedliche Kinematiken.

Dauerhaft, einfach und unglaublich schnell!www.acatec.de

Durchgängig vom Vertrieb über Konstruktion bis zum ETO. DAMIT sind Sie vorn. Ausprobieren? Rufen Sie uns an! 05108 915912

Produ t on guration

von acatec Macht innovation zum inderspiel !

Page 14: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

Engineering- & Entwicklungsdienstleister im Gespräch | MANAGEMENT | 031

er die Schnittstelle zwischen einem Robo-ter und dem Band bis auf weiteres erhalten. „Was ich mir gut vorstellen kann ist, dass die Schutzzäune um die Roboter entfallen.“

Eberhard Jahn von der FFT Produktions-systeme sieht ebenfalls durch die Verwen-dung anderer Werkstoffe deutliche Ver-änderungen im Anlagenbau der Zukunft. Das Robot-Schweißen werde weniger zum Einsatz kommen. Auch die neuen Antriebs-techniken (Hybridmotor, E-Motor, Brenn-stoffzelle) wirken sich auf den Anlagen - bau aus.

Wie lockt man im Wettbewerb stehende Engineering-Dienst-leister der Automobilindustrie zu einem Lunch, um sich über

Branchenentwicklungen und Branchen-trends auszutauschen? Ganz einfach mit ei-nem Blick weit zurück: Man verspricht eine Ausfahrt im Ford Modell T, Baujahr 1912. Der stolze Eigner Ralf Heimberg (Gesell-schafter der West-Ru Engineering GmbH, die zu diesem Event eingeladen hatte) kut-schierte seine technikaffinen Mitfahrer un-ermüdlich Runde um Runde.

Der Oldtimer war auch mit Blick auf die Agenda des Tages interessant, setzte die Ford Motor Company doch schon beim Modell T auf Varianten: Es gab die Tin Lizzy als zwei- und viersitziges Cabriolet, als Cou-pé, als Limousine und als Lastkraftwagen. Die erstmals genutzte Fließbandfertigung hat sich prinzipiell bis heute erhalten.

Die Zukunft hat bereits begonnenWas erwarten die Engineering-Dienstleis-ter an Veränderungen in den kommenden Jahren? Die Automobilfabrik der Zukunft – wie wird sie aussehen? Studien beto-nen die Bedeutung der Nachhaltigkeit, der Energieeffizienz und des Leichtbaus. Und es gehe darum, Flexibilität wirtschaftlich zu realisieren. Soll heißen: Mit Varianten im-mer schneller auf den Bedarf im Markt re-agieren.

Diese Zukunft hat tatsächlich bereits be-gonnen: Mit diversen Baukasten- und Platt-formstrategien ist das Angebot (optisch) unterschiedlicher Fahrzeuge schon heute gewaltig.

Winfried Maienschein ist als stellvertreten-der Bereichsleiter bei der EDAG Production Solutions im Bereich Anlagen-Engineering tätig. Aus seiner Sicht wurden die großen Entwicklungsschritte im Anlagenbau be-reits in den 1980er und 1990er Jahren re-alisiert, als flexible Roboterfertigungszellen mehr und mehr die starren Fertigungs-straßen ablösten. Er sieht, dass besonders in der Karosserie-Rohbau-Fertigung auch künftig die Robotertechnik zum Einsatz kommen wird. Allerdings werden sich die Fertigungsprozesse ändern. Sogenannte kommunizierende Robotersysteme könn-ten verstärkt die heute noch größtenteils erforderlichen feststehenden Vorrichtun-gen ersetzen. Für ihn sind das bereits erste Ansätze zur Industrie 4.0.

Eine große Herausforderung an die Fer-tigungsprozesse der Zukunft wird aus sei-ner Sicht auch die Verarbeitung neuer Roh-baumaterialien sowie der Materialmix mit neuen Verbindungstechnologien sein. Bei-spielsweise die Verbindung von Stahl mit Aluminium beziehungsweise mit Verbund-werkstoffen. Es sei aber bereits heute ab-zusehen, dass die Verwendung von Stahl erst einmal beibehalten werde. Auch beim Antrieb sieht er auf mittlere Sicht keine we-sentliche Abkehr von der Dominanz des Otto-Motors.

Mehr Aufgaben für RoboterEin Kollege stimmt ihm zu: „Ganz sicher werden Roboter immer mehr Aufgaben übernehmen.“ Dennoch sollte es Transport- und Förderbänder auch in Zukunft geben – aufgrund des Gewichts der Karossen sieht

O E M B E V O R Z U G E N T I E R - 1 - K O M P L E T T A N B I E T E R

Die richtige Form der ZusammenarbeitAutomobil-Hersteller sind hungrig nach Planungskapazität: Immer mehr Modellvarianten und immer kürzere Planungs-

zeiten müssen planungstechnisch abgedeckt werden. Im Grundsatz sieht die Welt der externen Planer (EDL) deshalb rosig

aus. Doch das Inhousing einiger OEM irritiert manchen in der Branche. Und der Wunsch der Auftraggeber nach einer

möglichst kleinen Zahl von Tier-1-Partnern zwingt zu Kooperationen. Ein Statusbericht. VON HANS-JÜRGEN BITTERMANN

Immer mehr Modellvarianten und kürzere Planungszeiten prägen das Bild in der Automobil-Industrie. Dies hat auch Auswirkungen auf die Engineering- & Entwicklungsdienstleister. Bild: FFT-Gruppe

Page 15: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

Noch mehr VariantenDie steigende Produktvielfalt und -tiefe for-dert vor allem eines: Forschungs- und Ent-wicklungsleistungen auf höchstem Niveau. Das bedeutet für den OEM beispielsweise, dass auf einer einzigen Produktionslinie gleich mehrere Varianten eines Fahrzeugs durchlaufen. Dies bedarf einer präzisen Ko-ordination. Eine weitere Entwicklung: Um die Menge an produzierten Fahrzeugen pro Produktionslinie zu erhöhen, wird die Takt-zeit reduziert – damit steigen natürlich der Aufwand und die Intensität der Automati-sierung und insgesamt die Komplexität der Steuerungstechnik. Dafür muss mehr fach-lich versiertes Personal verfügbar sein.

Georg Kremer, Geschäftsführer der West-Ru GmbH: „Klar erkennbar in den vergange-nen Jahren ist die immer enger werdende Terminschiene, neue Fahrzeuge kommen schneller auf den Markt. Die Produktions-Planungszeiten von aktuell 18 Monaten werden weiter optimiert. Um das bei einem zunehmenden Mangel an Fachkräften in Deutschland zu realisieren, brauchen Tier-1-Dienstleister tatkräftige Unterstützung.“ West-Ru könne diese Kapazitäten bereit-stellen.

Generell versuchen OEM, die Zahl ihrer Dienstleister und Zulieferer möglichst klein zu halten. Sie arbeiten deshalb bevorzugt mit einem Dienstleister, der ein möglichst breites Angebot bietet. Aus diesem Grund ist die temporäre Zusammenarbeit mit Sub-Dienstleistern seit Jahren eine durch-aus übliche Sache, bestätigt Winfried Mai-enschein (EDAG).

In Zukunft wird der Engineering-Dienst-leister einen immer größeren Teil der Wertschöpfung übernehmen, zeigen sich mehrere Teilnehmer überzeugt – das funk-tioniere aber nur, wenn der EDL seine Pro-duktivität immer weiter verbessere und jegliche Optimierungspotenziale nutze.

Leichtbau durch MaterialmixWie der Rohbau in zehn oder fünfzehn Jahren aussieht, sei ganz sicher abhän-gig davon, welche Werkstoffe zum Ein-satz kommen – sei es ein Kunststoff, sei es Aluminium, seien es Verbundwerkstoffe, stimmt Thomas Franke (EDAG) zu.

Die Zulieferer forcieren den Einsatz durch gute Argumente – Verbundwerkstof-fe glänzen durch niedriges Gewicht. Ihre Verarbeitung und Verbindung zu anderen Materialien ist jedoch nicht trivial. Vor al-lem karbonfaserverstärkte Kunststoffe, bei denen die Faser in eine Matrix eingebet-tet ist, aber auch ein Werkstoffverbund aus schichtweise aufgebauten Materialien stel-len neue Anforderungen an Bearbeitungs-maschinen und Werkzeuge.

Dazu passt auch das Projekt „Tailored Tu-bes“ des IPH Institut für Integrierte Produk-tion Hannover und des LZH Laser Zentrum Hannover. Das Ziel: Besonders leichte, maß-geschneiderte Hohlbauteile, die an genau jenen Stellen aus festem Stahl bestehen, wo sie große Belastungen aushalten müs-sen, während an weniger kritischen Stellen leichtes Aluminium zum Einsatz kommt.

Zunächst sollen mehrere Rohrabschnit-te aus Stahl und Aluminium zu einem lan-gen Hybridrohr (Hybrid Tube) zusammen-gefügt werden. Dieses Rohr bringt man anschließend durch Innenhochdruck-Um-formen in Form. Dabei wird ein flüssiges Druckmedium in das Rohr gepresst, so dass das Hybrid Tube die Geometrie der außen anliegenden Form annimmt. Weil dabei ein extrem hoher Druck herrscht – mehr als 1.000 bar – muss man die beiden Werkstoffe fest miteinander verbinden, da-

mit sie sich gemeinsam umformen lassen. Das ist die erste große Herausforderung, vor der die Forscher stehen. Schweißen kommt nicht in Frage: Dabei entstünde eine spröde Naht, die beim Umformen reißt. Stattdessen setzen die Forscher auf das Laserlöten, um Stahl und Alu dauer-haft miteinander zu verbinden.

Veränderungen in der VerbindungstechnikAuch Oliver Dierolf, Leiter Robotic bei der EDAG Production Solutions, sieht werk-stoffbedingte Veränderungen bei der Ver-bindungstechnik: „Wenn man nicht mehr schweißen kann, wird die Klebetechnik oder das Nieten zum Einsatz kommen.“ Allerdings wird aus seiner Sicht das The-ma Recycling und Reparaturen noch zu häufig ausgeblendet. Auch die neuen An-triebskonzepte beeinflussen den Rohbau und später die Montage, beispielsweise die „Hochzeit“ von Rohkarosse und Motor, so Dierolf.

032 | MANAGEMENT | Engineering- & Entwicklungsdienstleister im Gespräch

Ein Ford Modell T (Baujahr 1912) lockte Engineering-Dienstleister aus dem Raum Fulda zu einem von West-Ru initiierten Erfah-rungsaustausch.

In lockerer Runde tauschten sich die Teilnehmer über Branchenentwick-lungen und Bran-chentrends aus.

Page 16: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

Engineering- & Entwicklungsdienstleister im Gespräch | MANAGEMENT | 033

Die wachsende Variantenvielfalt erfordere ein schnelleres Engineering. Dazu benötigt man beispielsweise noch effizientere Pla-nungswerkzeuge.

Neue Bewertung der DatenströmeRalf Fehmer, Geschäftsführer der W.E.S.T. GmbH: „Die Effizienz leidet unter der Varian-tenvielfalt und die Applikationsdichte in den Produktionslinien erfordert eine neue Be-wertung der Datenströme, die in allen Stadi-en der Produktentwicklung, Fertigungsmit-telentwicklung und Produktion an Vielfalt, Struktur und Information erheblich zuge-nommen haben. Hierbei kommt es darauf an, parallel und On Time klassifizierte und geprüfte Daten in der Prozess- und Zulie-fererkette zur Verfügung zu stellen.“ APDM, Automatic Process Data Manager, ein Soft-ware-Paket von W.E.S.T., sieht er als Antwort auf die neuen Herausforderungen.

Outsourcing oder Insourcing?Arno Sommer, Leiter IT bei der EngRoTec – das Unternehmen beschäftigt sich mit der Simulation und Auslegung von Fertigungs-anlagen in der Automobilindustrie – sieht das Thema Outsourcing beziehungsweise Insourcing mit durchaus gemischten Ge-fühlen: die Inanspruchnahme von Enginee-ring-Dienstleistungen sei ja immer abhän-gig von der Marktsituation – derzeit sieht er speziell im IT-Bereich bei manchen OEM wieder die Tendenz, vieles im Haus zu er-ledigen. Das hänge auch von einzelnen Persönlichkeiten beim OEM ab. Ähnlich schätzt er die Lage hinsichtlich von tem-porären Kooperationen zwischen Enginee-ring-Dienstleistern ein: Das hänge immer von den verfügbaren beziehungsweise er-forderlichen personellen Kapazitäten ab.

Michael Häsler, Geschäftsführer der DINO-CON Entwicklungs- und Handelsge-sellschaft – das Unternehmen entwickelt Fertigungsprozesse für die Automobilin-dustrie – sieht aufgrund von immer indi-viduelleren Produkten eher wachsende Chancen für Dienstleister. Bei der Frage In-sourcing oder Outsourcing gebe es keine einheitliche Linie im Markt – das sei bei den einzelnen OEMs durchaus unterschiedlich. Die Frage temporärer Kooperationen von Dienstleistern ist für ihn abhängig von den verfügbaren Kapazitäten. Er hat in den ver-gangenen Jahren durchaus diese Form der Zusammenarbeit gepflegt.

Die hohe Bedeutung der Entwicklungs-dienstleister als Wertschöpfungspartner der Industrie wird auch an der Art der Zu-

sammenarbeit deutlich, wie die Lünden-donk-Studie 2013 zeigt. Projekte mit einem Volumen von mehr als einer Million Euro machen etwa 21 Prozent des Umsatzes der untersuchten Technologie-Beratungs- und Engineering-Services-Anbieter aus. „Hier zeigt sich, dass Kunden große Gewerke, wie die Entwicklung von Karosserien oder das komplette Testmanagement, an einen oder wenige Dienstleister auslagern. Bei diesen Projekten ist der Engineering-Dienstleister in der Verantwortung, ein komplettes Pro-jektergebnis zu liefern“, kommentiert Ma-rio Zillmann, Leiter Professional Services bei Lünendonk. „Oftmals haben Engineering-Dienstleister ihre Standorte auf dem Werks-gelände ihrer Kunden und sind so direkt in die Leistungskette integriert.“

Aus Sicht der befragten Anbieter wer-den die Unternehmen in den nächsten Jahren zunehmend Komplettpakete (Work Packages) ausschreiben.

Industrie 4.0: Sicherheitsfragen lösenWenn virtuelle Welten mit der realen Fer-tigung verschmelzen – wie schätzen Engi-neering-Dienstleister das Thema „Industrie 4.0“ ein?

Die Botschaft von Industrie 4.0 an die Automobilindustrie: Die Vernetzung von Produktionseinheiten und Betriebsmitteln wie Maschinen, Roboter, Fördermitteln und Werkstücken spart Energie ein und lastet alle Prozesse besser aus – kurz: sie erhöht die Wettbewerbsfähigkeit. Auch der Zugriff auf die Anlagen per Internet zu Wartungs-zwecken oder für Software-Updates sei möglich – was zunächst auf massives Miss-trauen von OEM stoßen dürfte, wie in der Branche zu hören ist.

„Industrie 4.0 ist zunächst ein Ziel, das aufgrund seiner Vorteile in den techni-schen Abläufen angestrebt wird. Eine nicht abwendbare Zwangsläufigkeit ist ebenso aufgrund der technischen Mög-lichkeiten gegeben. Nun gilt es also, neue Techniken zu nutzen, technisch sichere

Methoden zu entwickeln und alle Sicher-heitsaspekte (technische, produktbezoge-ne und fertigungstechnische) so zu gestal-ten, dass die Vorteile zu einer Einheit mit Entwicklung und Produktion verschmel-zen“, so Ralf Fehmer.

Der eine oder andere Teilnehmer am Lunch zeigte jedoch eine erstaunliche Distanz dazu, der Hype scheint noch nicht überall angekommen zu sein. Das spie-gelt wohl einmal mehr den Unterschied zwischen der nüchternen Welt der Techni-ker und Ingenieure und der von Ankündi-gungs-Euphorie geprägten IT-Welt.

Fazit: Industrie 4.0 im Automobilbau – vie-le reden und schreiben darüber, der Begriff bleibt aber diffus. Sehr viel klarer ist die Rolle und Bedeutung der Engineering-Dienstleis-ter: Mit der Vergabe von Planungs-, Simulati-ons-, Programmierungs- und Kalibrierungs-arbeiten an externe Dienstleister bleibt die Planungsabteilung des Automobilun-

ternehmens trotz Zunahme der Varianten schlank. Werden die Vergabepakete an den Engineering-Dienstleister jedoch immer größer, sucht dieser seinerseits spezialisier-te Dienstleister zur Untervergabe kleinerer Engineering-Pakete. Diese Sub-Unterneh-men finden sich nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen oder au-ßereuropäischen Ausland, wie das Beispiel West-Ru zeigt: Der Dienstleister deckt heu-te bereits den Planungs- und Design-Part sowie die Simulation ab, verstärkt auch sein Engagement bei der Programmierung (OLP). Andere Unternehmen bieten hin-gegen beispielsweise nur den Design-Part an. West-Ru-Geschäftsführer Georg Kremer bringt es so auf den Punkt: „Unser großer Vorteil ist die Verfügbarkeit von Planungs-ingenieuren in unseren europäischen En-gineering-Gesellschaften, der Auftraggeber holt sich schlicht und ergreifend mehr Kapa-zität ins Haus. Hinzu kommen attraktive Kos-tenstrukturen und unser fachliches Know-how im Automobilbau.“ R T |

Unser große Vorteil ist die Verfügbar-

keit von Planungsingenieuren, der Auf-

traggeber holt sich schlicht und ergreifend

mehr Kapazität ins Haus“, soDIPL.-ING. GEORG KREMER, GESCHÄFTSFÜHRER DER WEST-RU ENGINEERING GMBH, KELKHEIM

Page 17: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

Neben diesen Punkten überzeugte auch das Preis-Leistungsverhältnis dieser Soft-warelösung. Seit kurzem hat Polyma nun die neue Version WSCAD Suite 2014 im Einsatz.

Intuitiv und flexibelDurch den ständig zunehmenden Kosten- und Zeitdruck benötigen die Konstrukteure von Polyma eine zuverlässige, flexible CAD-Software, um eine optimale Kapazitätsaus-lastung zu gewährleisten. Die Dokumen-tation der Projekte muss so einfach und schnell wie möglich erfolgen, besonders für den Bereich der mobilen und stationä-ren Stromerzeuger oder Flutlichtanlagen.

Die unkomplizierte und intuitive Bedie-nung der WSCAD Suite macht es den An-wendern bei Polyma leicht, mit der CAD-

Seit 1948 fertigt das Unternehmen Polyma Energiesysteme Stromer-zeuger und Flutlichtanlagen. For-schung und Entwicklung hatten von

Anfang an hohe Priorität, da die Energiesys-teme auch fernab aller Stromnetze zuver-lässig ihre Arbeit verrichten müssen – egal ob als autarke Stromversorgung, Trafofrei-schaltungen oder für die Versorgung von Baustellen mit Strom und Licht – die Ein-satzgebiete sind vielfältig.

Auf den ersten Blick scheint es so, als würde für eine Aufgabenstellung immer eine Standardlösung von Polyma passen. Doch die Gespräche mit Auftraggebern vor Ort und die Analyse der technischen Rahmenbedingungen und örtlichen Gege-benheiten bringen oft neue Erkenntnisse. In solchen Fällen gilt es, rasch eine maßge-

schneiderte Lösung für den Kunden zu ent-wickeln, die seinen individuellen Anforde-rungen gerecht wird. Schließlich ist es ein entscheidender Unterschied, ob ein mobi-ler Stromerzeuger oder eine Flutlichtanlage auf dem weiten, flachen Land, im Gebirge oder in den engen Gassen einer verwinkel-ten Altstadt zum Einsatz kommt.

Um flexibel, zuverlässig und schnell re-agieren zu können, ist der Einsatz von Elektro-CAD-Software zwingend notwen-dig. Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung fiel bereits vor etwa 10 Jahren die Wahl auf die Lösung von WSCAD electronic für die Planung und Dokumentation der Produkte. Unter anderem waren das Pro-duktspektrum und die vielen Möglichkei-ten, die sich mit der CAD-Software boten, wichtige Faktoren bei der Auswahl.

H E R S T E L L E R V O N S T R O M E R Z E U G E R N U N D F L U T L I C H T E R N S E T Z T A U F W S C A D S U I T E

Am Kunden orientiertDie mobilen Stromerzeuger und Flutlichter von Polyma versorgen und beleuchten Baustellen, Unfallorte oder Open-Air-

Konzerte. Dabei kommt es immer wieder zu neuen Anforderungen, die der Hersteller seit 10 Jahren mit ECAD-Lösungen von

WSCAD umsetzt, nun stand der Umstieg auf die neue Version an. VON FABIAN VON FRANKENBERG UND ROBERT HARNER

042 | CAD & DESIGN | ECAD & Dokumentation

Page 18: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

ECAD & Dokumentation | CAD & DESIGN | 043

Software zu arbeiten. Die Oberfläche lässt sich individuell für jeden User einstellen und der Anwender kann auf diese Weise seinen Arbeitsbereich für sich optimal ge-stalten.

Die Vielzahl der vorhandenen Explorer erlauben dem User ein zügiges, ergonomi-sches Arbeiten. Und auch die neuen Ver-waltungsfunktionen für Schütze, SPS, Klem-men und Querverweise sind logisch und übersichtlich angeordnet.

Online oder offline arbeitenDer neue Symbol-Explorer kann auf zwei Symboldatentöpfe zugreifen. Einer liegt offline auf der lokalen Festplatte, der zwei-te auf dem Serviceportal von WSCAD. Das Serviceportal wird von WSCAD immer auf dem neuesten Stand gehalten und mit Ar-tikeln von Herstellern wie beispielsweise Finder, Eaton, Wago und Pilz gefüllt.

Dabei stellt der Nutzer einfach eine An-frage an den Service und die korrekten Gra-fiken und Artikeldaten der Baureihe oder des Herstellers sind umgehend verfügbar. Falls es noch flexibler sein muss, kann der User über den neuen Symboleditor oder die Black-Box-Funktion schnell eigene Symbole erstellen. Die Auswertungen der Listen las-sen sich durch den Vorlagen-Explorer vorher definieren und nach der Generierung der Listen für das nächste Projekt abspeichern.

Zentral kann der User die grafischen Rah-men mit den eigenen, firmenspezifischen Vorgaben und zum Beispiel auch einem Logo füllen.

Den Abschluss der Dokumentation mar-kiert der PDF-Export. Diese Funktion erstellt eine PDF-Datei mit Querverweisen. Dies er-möglicht, dass die einzelnen Artikel nicht nur durch ihr Symbol verfügbar sind – die detaillierten Artikeldaten lassen sich durch eine Fly-Over-Funktion jederzeit anzeigen.

Umstieg auf die aktuelle Version:„Unseren Kunden bieten wir innovative Lö-sungen auf der Basis von neuesten techni-schen Erkenntnissen. Das erfordert auch den Einsatz von CAD-Software, die dem aktuells-ten Stand entspricht und unser En gineering optimal unterstützt“, so Fabian von Franken-berg, Vertriebsleiter bei Polyma.

Da bei Polyma bereits seit vielen Jahren die Software von WSCAD im Einsatz ist, sind die Mitarbeiter mit der Funktionsweise und dem Handling bestens vertraut. Der Um-stieg von der Version 5.5 auf WSCAD Suite 2014 stellte in der Konsequenz keine große Hürde dar.

Beim Umstieg fiel auch die Entscheidung für den Kauf von Mehrfachlizenzen in der Floating-Lizenz. Die Nutzer der Software wurden im Rahmen eines Inhouse-Work-shops auf die neuen Features und Funkti-onen geschult. So konnte die neue Version zeitnah eingesetzt werden, und spürbare Ausfallzeiten durch Abwesenheit von Mit-arbeitern ließen sich so vermeiden. Der Workshop hat den Anwendern Impulse ge-geben, wie sie die neuen Software-Funk-tionen nutzen können, um den Workflow und das Engineering noch einmal deutlich zu vereinfachen. Im Anschluss erfolgte eine umfassende Optimierung.

Hoher Anspruch trifft sich„Polyma und WSCAD stellen einen hohen Anspruch an die optimale Kundenbetreu-ung und Kundenbindung – hier haben zwei Partner mit gleicher Philosophie zu-sammengefunden. Es freut uns sehr, dass wir mit unseren Leistungen, nicht nur mit unserer Software, sondern auch im Bereich Flexibilität, Kostenreduzierung und Zufrie-denheit punkten konnten“, sagt Robert Harner aus dem Produktmanagement bei WSCAD zu der Zusammenarbeit.

Nach der Erweiterung der Lizenzen und dem Workshop vor Ort sind beide Firmen zufrieden mit dem Ergebnis. Jeder Anwen-der konnte nun die Software sicher und einfach bedienen – egal ob Power-User oder Gelegenheitsnutzer, ob Planer, Techni-ker oder Servicemitarbeiter.

„Durch die vielen Explorer ist es möglich, zügig und ergonomisch zu arbeiten. Die Möglichkeit des Exportes von intelligen-ten PDF-Dokumenten mit funktionierenden Querverweisen und Artikelvorschau ist in der Produktionsstätte für die Techniker ein ent-scheidender Vorteil“, erklärt einer der Elekt-rokonstrukteure bei Polyma. Und weiter: „Im Bereich des Schaltschrankbaus wird mit Kolli-sionswarnungen der Bauteile gearbeitet. Das gibt dem Konstrukteur Sicherheit. Die vielen Produktdaten aus dem Serviceportal helfen dem Projektierer auch, neue Bauteile in der CAD-Lösung einzusetzen. Für mich ein klares Zeichen für gesteigerte Effizienz und Effekti-vität. So konnten wir freie Kapazitäten schaf-fen, die nun für andere Aufgaben zur Verfü-gung stehen.“ J B I |

Fabian von Frankenberg ist Vertriebsleiter bei Poly-ma Energiesysteme in Kassel. Robert Harner ist Produktmanager bei WSCAD Elec-tronic in Bergkirchen.

< Mobile Flutlichter von Polyma leuchten den Einsatzort taghell aus. Bilder: Polyma und WSCAD

Die Elektroplanung und Anpassung der Anlagen erfolgt jetzt in der WSCAD Suite 2014.

Die abschließende Dokumentation im PDF-Export enthält auch Metainformationen über die verbauten Stücklistenartikel.

Weiteres typisches Produkt: Ein mobiler zweiachsiger Stromerzeu-ger, der sich flexibel einsetzen lässt, beispielsweise auf Großveran-staltungen oder auf Baustellen.

Page 19: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

Hand und mit einer Software zu lösen, und desto wichtiger wird folglich der möglichst reibungslose Datenfluss. Die Unterstützung eines einzelnen Anwendungsbereichs reicht nicht mehr aus.

Ein gutes Beispiel ist das Systems Engi-neering, das noch vor wenigen Jahren als eine Spezialdisziplin der Luft- und Raum-fahrt galt, mittlerweile aber in der Automo-bilindustrie und selbst im allgemeinen Ma-schinenbau viele professionelle Anwender kennt. Ob Dassault Systèmes, IBM, PTC, SAP oder Siemens PLM Software – die weltweit führenden Anbieter sind auf unterschied-lichen Pfaden dabei, Application Life cycle Management (ALM) und Product Life cycle Management (PLM) miteinander zu ver-knüpfen. Software und Hardware sollen hinsichtlich ihrer produktrelevanten Daten nicht separate Welten bleiben.

Dasselbe gilt für Mechanik und Elektro-nik/Elektrotechnik. Im letzten Jahr konnten beispielsweise AUCOTEC und EPLAN be-richten, dass sich die mit ihren Systemen erzeugten E-Technik-Daten direkt mit den wichtigsten PLM-Systemen verwalten las-sen. Auch Anbieter, die eher die mittelstän-dische Industrie mit Software oder Service bedienen, punkten zunehmend über die Unterstützung interdisziplinärer Zusam-menarbeit und das Management der je-weiligen Daten.

Das Datenmanagement ist das eine, das andere ist die Nutzung der Daten für eine gemeinsame Simulation. Um ein „cybertro-nisches“ System – also ein mechatronisches System mit Internetzugang – testen und seine Funktionalität simulieren zu können,

Das Internet und damit die mobile Computernutzung haben unser Verhalten grundlegend verändert. Der Zugriff auf das Internet und

seine Nutzung über Smartphone und Ta-blet-PC sind für uns schon selbstverständ-lich. Jetzt beginnen sich Dinge, Geräte und Produkte aller Art im Internet anzumelden und dort mit anderen Dingen oder mit den Menschen zu kommunizieren, zu handeln und zu verhandeln. Das Internet der Dinge, das Internet of Things (IoT), füllt sich mit Le-ben. Höchste Zeit für die produzierende In-dustrie, sich darauf einzustellen.

In Deutschland wurde dafür der Begriff Industrie 4.0 geprägt. Eine vierte industriel-le Revolution lässt virtuelle und reale Fab-rik miteinander verschmelzen. Rohmaterial wird mit RFID-Tags versehen und von Sen-soren einer Förderanlage erkannt, die für die passende Ablieferung an einer „smar-

ten“ Maschine sorgt. Auch das Produkt selbst wird mit IP, Software und Elektronik „smart“ gemacht und kann sein Leben im Internet beginnen. Umgekehrt lassen sich nun Daten aus der Produktnutzung vom Produzenten weiter nutzen für Reparatur und Services aller Art, bieten aber auch Er-kenntnisse für die Entwicklung künftiger Produkte.

Soweit Theorie und Vision. In der Pra-xis finden wir Softwareinseln und vielfäl-tige Medienbrüche über die ganze Wert-schöpfungskette hinweg: zwischen den Ingenieurdisziplinen, zwischen Produktde-sign, Produktionsplanung und Produkti-on, zwischen Herstellern und Lieferanten, zwischen allen Beteiligten im Internet. Ge-nau hier ist jetzt Bewegung in die digitale Welt gekommen. Monolithische, proprie-täre Software, die nicht mit anderen kom-muniziert und außer ihren Hauptnutzern niemand verstehen und nutzen kann, ver-liert spürbar an Ansehen. Dass der Code of PLM Openness (CPO) des der Automo-bilindustrie und Luftfahrt nahestehenden ProSTEP-iViP-Vereins Ende letzten Jahres 82 Unterzeichner zählte, von denen 55 IT- und Service-Anbieter waren, ist dafür ein un-trügliches Zeichen.

Reibungsloser Datenfluss Die IT-Anbieter nehmen neutrale Daten-formate und Standards als Wettbewerbs-kriterium ernst und kümmern sich im ur-eigensten Interesse um Integration. Denn je weiter die Digitalisierung reicht, je mehr Teile der Wertschöpfungskette sie umfasst, desto unmöglicher ist es, alles aus einer

A U S B L I C K A U F D I E D I G I T A L F A C T O R Y

Die digitale Industrie nimmt Gestalt anCAD/CAM und CIM – als die Computerunterstützung vor über drei Jahrzehnten die Produktentwicklung erfasste, war noch

nicht vorstellbar, wie weitgehend die Digitalisierung das Engineering verändern würde. Heute ist digitale 3D-Modellierung

Standard. Nun beginnt die Industrie, sich mit der vollständigen und durchgängigen Digitalisierung der Wertschöpfungs-

kette für Industrie 4.0 zu rüsten. VON ULRICH SENDLER

052 | PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT | Vom Digital Engineering zum Digital Enterprise

Der Hamburger Hafen und seine Logistik ist Industrie-4.0-Thema für SAP. Bild: Hamburger Hafen

Page 20: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

Vom Digital Engineering zum Digital Enterprise | PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT | 053

muss man die unterschiedlichen digitalen Modelle der beteiligten Disziplinen zusam-menführen. Seit 2013 ist das auch eines der Themen des CAE-Forums der Digital Fac-tory, das sich ausschließlich mit Berech-nung und Simulation befasst.

Auf der Hannover Messe angekommenDie Entwicklung ist auf der Hannover Mes-se an verschiedenen Stellen zu beobach-ten. In der Digital Factory (Hallen 7 und 8) wird sämtliche IT angeboten, die die In-dustrie in den Prozessen ihrer Wertschöp-fungskette einsetzt: CAx, PLM, MES, ERP und diverse Trends und Highlights wie Vir-tual Reality oder Additive Manufacturing. Zu letzterem gibt es in diesem Jahr erst-mals eine Additive Manufacturing Plaza, wo Maschinenhersteller wie Arburg oder Stra-tasys zeigen, wie sich aus digitalen Produkt-modellen ohne Zwischenschritte fertige Produkte erstellen lassen. Aber es bleibt nicht mehr bei der Ausstellung der einzel-nen IT-Komponenten.

In den letzten Jahren hat sich das „Fo-rum Industrial IT“ in Halle 8 zu einem Fo-rum entwickelt, in dem man all diese Arten von Industriesoftware und ihre Anwen-dungsmöglichkeiten in Richtung Industrie 4.0 diskutiert. Jetzt heißt das Forum kon-sequenterweise „Forum Industrie 4.0“. Das Motto der Digital Factory, der internationa-len Leitmesse für integrierte Prozesse und IT-Lösungen, kommt in die Phase der Um-setzung. Das Schließen der digitalen Wert-schöpfungskette zwischen Produktent-wicklung, Produktionsplanung, Produktion und Service steht unmittelbar auf der Ta-gesordnung. Im hoch beachteten Forum finden sich Vorträge aller IT-Angebotsberei-che sowohl aus der Digital Factory als auch aus der Industrieautomation und IT. Ebenso wird aus der Praxis der Industrien berichtet, die diese IT einsetzen.

Big Data in der IndustrieInternet der Dinge – das heißt nicht zu-letzt Big Data. Immer weiter wachsende Mengen von Daten, erzeugt von Indus-trieprodukten, finden sich im Internet, und sie nützen nur dem etwas, der sie analysie-ren kann. So ist es kein Wunder, dass die IT-Anbieter in der Digital Factory ihr Angebot von Engineering-Software in diese Rich-tung ausbauen.

PTC etwa hat in den vergangenen Jahren mehrere Firmen übernommen, die Platt-formen und Werkzeuge für den Bau von

Apps für das IoT anbieten. Auch Dassault Systèmes setzt zunehmend auf den Aus-bau des Geschäfts im Internet, und SAP hat soeben einen eigenen Geschäftsbereich gebildet, der das Internet der Dinge adres-siert. Siemens PLM Software gehört seit Mai 2014 zu einer Division, die nun – wie die Messe in Hannover – Digitale Fabrik heißt. Gleichzeitig präsentiert sich auf der Digital Factory seit zwei Jahren der Verband BIT-KOM mit einem Gemeinschaftsstand, und IBM kam 2014 erstmals mit einem eigenen Stand. 2015 ist auch Microsoft wieder Aus-steller in der Digital Factory.

Auch der Service rückt immer stärker in den Fokus. Als vor einigen Jahren die Han-nover Messe „IT-based Services“ zum The-ma machte, gab es noch wenig Resonanz. Mit dem Internet der Dinge wird jetzt der Service, den man auf Basis smarter Produk-te anbieten kann, zu einem der zentralen Aspekte. Möglicherweise lohnt sich dem-nächst eine Neuauflage dieses Schwer-punkts.

PLM als Grundpfeiler für Industrie 4.0So sehr aber die Zukunft der Industrie be-reits zu spüren ist, es sind noch viele Bau-stellen offen. Die technisch relevanten Produktdaten über den gesamten Lebens-zyklus der Produkte im Zugriff zu haben, ist keineswegs selbstverständlich in den Un-ternehmen und nur in einem kleineren Teil der Industrie realisiert. Deshalb bleibt das Produktlebenszyklusmanagement sowohl für die Prozessindustrie als auch für die dis-krete Fertigung eine der großen Herausfor-derungen, denn es ist einer der Grundpfei-ler für Industrie 4.0.

Von Digital Engineering zum Digital Enterprise – dieser Weg führt über die Di-gitalisierung und Automatisierung aller einzelnen Schritte der industriellen Wert-schöpfung, und darin ist die Industrie be-reits sehr weit gekommen. Aber der Weg führt zur Verkettung der gesamten Wert-

schöpfungsprozesse, und darin sind wir noch keineswegs am Ziel. Es fehlt eine Plattform, die das Internet industrietauglich macht, und eine solche Plattform müss-te von ERP über PLM und MES alle Soft-waresysteme umfassen, die die Wertschöp-fung digital unterstützen.

Das Internet erlaubt heute auch den Zu-gang über Dinge, und es erlaubt den Zu-gang zu Dingen und damit theoretisch und praktisch sogar zu Maschinen. Aber das kann gefährlich werden, denn es bie-tet als Infrastruktur nicht die Sicherheit, Zu-verlässigkeit und auch nicht die garantierte Geschwindigkeit, die man für industrielle Prozesse – insbesondere für laufende Ma-schinen und Anlagen – benötigt. Für Indus-trie 4.0 sind dies absolut kritische Anforde-rungen.

Vielleicht könnte sich aus der Debatte über Industrie 4.0 ergeben, dass sich die wichtigsten Anbieter von Software dazu durchringen, eine solche Plattform zu bil-den. Das werden wir dieses Jahr noch nicht sehen. Aber wichtige Schritte auf dem Weg dorthin. R T |

Ulrich Sendler ist Fachautor, Berater und Analyst.

Bei PTC steht über dem komplexen „V-Modell“ das Internet der Dinge und Dienste. Bild: PTC

Siemens PLM Software will die Kette der in-telligenten Modelle schließen. Bild: Siemens PLM Software

Page 21: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

nen bearbeitet werden. Vor allem steigt die interaktive Leistung bei Modifikationen während des Visualisierungs- und Design-prozesses.

DEM: Worauf legen aus Ihrer Sicht die CAD-Anwender derzeit besonders Wert?Lutz Eigenfeld: Die Anwender wollen und müssen sich auf die in Ihren Workstations installierten Grafikkarten bei der täglichen Arbeit verlassen können im Blick auf die Performance und Verlässlichkeit. Beides hat

Digital Engineering Magazin (DEM): Was zeichnet die neuen Grafikkarten von Nvidia besonders aus?Lutz Eigenfeld: Wir konnten die Applika-tions-Performance erheblich gegenüber den vorherigen Karten erhöhen. Aber da-mit nicht genug. Die neue Quadro-Serie weitet das Konzept des Visual Computing von einer Workstation-Grafikkarte auf eine vernetzte Umgebung aus. So können An-wender mit ihren Daten lokal auf einer Workstation, per Remote-Zugriff über ein

mobiles Gerät oder in Kombination mit cloud-basierten Diensten interagieren. Zu-dem bringen die neuen Quadro Karten bis zu zwei mal mehr Visualisierungsleistung gegenüber den Vorgängern. Wir haben die Größe des Grafikspeichers bei der Quadro K5200, K2200, K620 und K420 gegenüber den Vorgängerkarten verdoppelt. Auch die Anzahl der Cuda-Kerne wurde bei vielen Karten drastisch erhöht und die Speicher-bandbreite konnte gesteigert werden. Da-durch können größere Modelle und Sze-

I N T E R V I E W : D I E N E U E N K A R T E N V O N N V I D I A

Leistungsspritze für die VisualisierungVor einigen Wochen hat Nvidia eine neue Serie von Grafikkarten für Anwender im professionellen Umfeld vorgestellt.

Im Gespräch mit dem Digital Engineering Magazin erläutert Lutz Eigenfeld, Sales Manager Professional Solutions bei Nvidia,

was die neuen Modelle leisten und für wen sie sich eignen.

Page 22: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

Grafikkarten | HARDWARE & PERIPHERIE | 063

direkten Einfluss auf die Produktivität eines CAD-Konstrukteurs.

DEM: Welches Modell aus der neuen Se-rie würden Sie beispielsweise Inventor-An-wendern empfehlen, die mit mittelgroßen Baugruppen arbeiten?Lutz Eigenfeld: Das ist natürlich auch stark abhängig von den individuellen Modellen. Ich würde dieser Anwendergruppe ent-weder die Quadro K2200 oder die Quadro K4200 ans Herz legen.

DEM: Und welche Karte eignet sich für den 3D-Visualisierungsspezialisten?Lutz Eigenfeld: Bei Applikationen wie 3DstudioMax und Maya sind die Quadro K5200 und unser Flaggschiff Quadro K6000 erste Wahl.

DEM: Inwiefern spielt das Thema GPU-Computing bei der neuen Generation im Simulationsumfeld eine Rolle?Lutz Eigenfeld: Es gibt bereits eine Vielzahl von Applikationen in diesem Bereich, die GPU-Computing unterstützen. Dies sind Applikationen wie Abaqus, Ansys, LS-Dyna, MSC Nastran usw., die direkt von der höhe-ren Anzahl der Cuda-Kerne bei den neuen Karten profitieren.

DEM: Cloud-basierte Anwendungen ste-hen unserer Erfahrung nach bei den An-wendern im Maschinenbau derzeit nicht so hoch im Kurs. Warum bietet Nvidia derarti-ge Lösungen an?Lutz Eigenfeld: Da die Implementierung von Cloud-basierten Lösungen recht lan-ge dauert, sind unsere Erfolge in diesem Bereich noch nicht so offensichtlich. Vie-le Firmen testen gerade Lösungen im Pri-vate- und Public-Cloud-Bereich, wobei in Deutschland Sicherheitsbedenken bei der Public-Cloud bestehen.

DEM: Was möchten Sie den Skeptikern der Cloud-Technologie mitteilen?Lutz Eigenfeld: Die Sicherheit der Daten in einer Private Cloud ist viel höher als bei einer Workstation, an der sich Daten bei-spielsweise kopieren lassen. In der Private oder Public Cloud liegen die CAD-Daten auf dem geschützten Server und der Client bearbeitet quasi nur ein Bild ohne relevante CAD-Daten.

DEM: Der Mitbewerb weist auf die Open-CL-Unterstützung der Grafikkarten hin. Wie positioniert sich Nvidia gegenüber diesem offenen Standard?Lutz Eigenfeld: Wir unterstützen Open CL, sehen aber keine Vorteile gegenüber un-serer wesentlich leistungsfähigeren Cuda-Entwicklungsumgebung.

DEM: Welche Trends erwarten Sie in den nächsten zwei bis drei Jahren auf dem Gra-fikkartenmarkt?Lutz Eigenfeld: Der nächste Schritt wird nach der Full-HD-Auflösung die 4K-Auflö-sung mit 3.840 x 2.160 Pixeln sein. Da hier wesentlich mehr Bilddaten pro Sekunde übertragen werden müssen, wird auch die Leistungsfähigkeit der Grafikkarten zuneh-men. Zudem stellt Raytracing im Visualisie-

rungs- und Animationsbereich immer hö-here Anforderungen an die Grafikleistung.

DEM: Herr Eigenfeld, vielen Dank für dieses Gespräch!

Das Interview führte Andreas Müller, leitender Redakteur beim AUTOCAD & Inventor Magazin.

TECHNISCHE DATEN FÜR QUADRO-DESKTOP-GRAFIKKARTEN

GRAFIKKARTEN- MERKMALE

Quadro K6000

Quadro K5200

Quadro K5000 für Mac

Quadro K4200

Quadro K2200

Quadro K2000D

Quadro K620

Quadro K420

Speichergröße 12GByte GDDR5

8GByte GDDR5

4GByte GDDR5

4GByte GDDR5

4GByte GDDR5

2GByte GDDR5

2GByte DDR3

1GByte DDR3

Speicherschnittstelle 384-bit 256-bit 256-bit 256-bit 128-bit 128-bit 128-bit 128-bit

Speicherbandbreite 288 GBps 192 GBps 173 GBps 173 GBps 80 GBps 64 GBps 29 GBps 29 GBps

Parallele Nvidia-Cuda- Recheneinheiten

2880 2304 1536 1344 640 384 384 192

Max. Energieverbrauch 225W 150W 122W 108W 68W 51W 45W 41W

Netzanschluss 2x 6-pin 1x 6-pin 1x 6-pin 1x 6-pin        

Belegte Steckplätze 2 2 2 1 1 1 1 1

Max. simultan betriebene Bildschirme

4 4 4 4 4 4 4 4

Die Anzahl der Cuda-Kerne wurde bei vielen

Karten drastisch erhöht und die Speicherband-breite konnte gesteigert werden. Dadurch las-

sen sich größere Modelle und Szenen bearbeiten“, LUTZ EIGENFELD, SALES MANAGER PROFESSIONAL SOLUTIONS BEI NVIDIA.

Die neue Serie der professionellen Quadro-Desktop-Grafikkarten von Nvidia.

Page 23: STAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere ... · PDF fileSTAR-CCM+ in der Luft- und Raumfahrt Kürzere Entwicklungsprozesse durch Simulation Robotersteuerung Softwarebausteine

066 | VORSCHAU | Ausgabe 3/15 – erscheint am 2. April 2015

DIGITAL ENGINEERING Magazin 02-2015

IMPRESSUMHerausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected])

DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN im Internet: http://www.digital-engineering-magazin.de

So erreichen Sie die Redaktion:Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), [email protected], Tel.: 0 81 06 / 350-152, Fax: 0 81 06 / 350-190)Redaktion: Jan Bihn (-161; [email protected]) Textchef: Armin Krämer (-156; [email protected])

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Nadia Ahmed, Steffen Arnold, Ramez Awad, Joe Becar, Hans-Jürgen Bittermann, Stefan Bittner, Christoph Bräuchle, Ralf Brinkmann, Jürgen Büssert, Alexander Ditter, Dietmar Frey, Steve Gorrell, Robert Harner, Marcel Leonhard, Heike Lodde, Andreas Muckes, Andreas Müller, Thomas Neidhold, Olaf Oelsner, Guido Radig, Ellen-Christine Reiff, Ulrich Reiser, Mike Richey, Dr. Christoph Runde, Ursula Schädeli, Ulrich Sendler, Markus Seyfried, Titus Sgro, Ralf Steck, Detlef Stork, Dr. Thomas Tosse, Fabian von Frankenberg, Dr. Klaus Wiltschi, Stefan Zander

So erreichen Sie die Anzeigenabteilung:Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, [email protected])Mediaberatung:Andrea Horn (0 81 06 / 350-241, [email protected]) Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected])

So erreichen Sie den Abonnentenservice:Güll GmbH, Aboservice DIGITAL ENGINEERING Magazin, Heuriedweg 19a, 88131 Lindau, Tel. 01805-260119*, Fax. 01805-260123*, E-Mail: [email protected], *14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min. Vertrieb: Helga Wrobel, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-132, Sabine Immerfall, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-131, Vertrieb Fax: 0 81 06 / 350-190Artdirection und Titelgestaltung: Saskia Kölliker Grafik, MünchenBildnachweis/Fotos: falls nicht gekennzeichnet: Werkfotos, aboutpixel.de, pixelio.de, PhotoDisc; MEV, fotolia.de Titelbild: CD-adapco Vorstufe + Druck: Stürtz GmbH, WürzburgProduktion und Herstellung: Jens Einloft (-172; [email protected])

Anschrift Anzeigen, Vertrieb und alle Verantwortlichen:WIN-Verlag GmbH & Co. KG,Johann-Sebastian-Bach-Straße 5, 85591 Vaterstetten,Tel.: 0 81 06 / 350-0, Fax: 0 81 06 / 350-190Verlagsleitung: Bernd Heilmeier (-251; [email protected]), anzeigenverantw.Objektleitung: Rainer Trummer (-152, [email protected])Bezugspreise:Einzelverkaufspreis: 11,50 Euro in D, A, CH und 13,70 Euro in den wei-teren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Jahresabonnement (8 Ausgaben): 92,00 Euro in D, A, CH und 109,60 Euro in den weiteren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Vorzugspreis für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrdienstleistende gegen Vorlage eines Nach-weises auf Anfrage. Bezugspreise außerhalb der EU auf Anfrage.18. JahrgangErscheinungsweise: achtmal jährlichEinsendungen: Redaktionelle Beiträge werden gerne von der Redakti-on entgegen genommen. Die Zustimmung zum Abdruck und zur Ver-vielfältigung wird vorausgesetzt. Gleichzeitig versichert der Verfasser, dass die Einsendungen frei von Rechten Dritter sind und nicht bereits an anderer Stelle zur Veröffentlichung oder gewerblicher Nutzung an-geboten wurden. Honorare nach Vereinbarung. Mit der Erfüllung der Honorarvereinbarung ist die gesamte, technisch mögliche Verwertung der umfassenden Nutzungsrechte durch den Verlag – auch wiederholt und in Zusammenfassungen – abgegolten. Eine Haftung für die Rich-tigkeit der Veröffentlichung kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Copyright © 2015 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fal-len insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfäl-tigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern.

ISSN 1618-002X, VKZ B 47697Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei ge-bleichtem Papier gedruckt.

Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce Magazin, digitalbusiness CLOUDPartnerkataloge: AUTOCAD & Inventor Solution Guide, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog

IM NÄCHSTEN HEFT

Hannover Messe und Industrie 4.0Die Hannover Messe (13. bis 17. April) gilt als Wie-ge der Industrie 4.0 – umso mehr stellt sich im Ap-ril die Frage, wie sich diese „Revolution“ entwickelt. Dazu fühlen wir im Vorfeld den Ausstellern der Teilmessen „Industrial Automation“, Motion, Drives and Automation“ und natürlich der „Digital Facto-ry“ auf den Zahn. Beispielsweise in unserem Exper-tentalk zum Thema „Industrie 4.0 – Auswirkungen auf die Produktentwicklung“ – das Ergebnis im nächsten Heft.

AutomatisierungAutomatisierung vereinfacht die industrielle Pro-duktion, indem sie dem Menschen die körperli-che Arbeit abnimmt. Aber nicht nur das, Auto-matisierung steuert und regelt auch zunehmend die Prozesse. Letzteres wird mit der Industrie 4.0 und der Idee der Digitalisierung und Vernetzung noch relevanter. Vom ersten Entwurf bis zur Um-setzung von Produkten eröffnet dies Chancen zur Prozessoptimierung. Wir schauen genauer hin.

Branchen-Special MaschinenbauDer Maschinenbau ist eine der Vorzeige-Branchen Deutschlands und den meisten Unternehmen geht es gut – trotz des turbulenten Weltgesche-hens aus Europa- und Russlandkrisen, der Fran-kenaufwertung und der Diskussion um das Frei-handelsabkommen TTIP. Wir fokussieren auf die technischen Trends in der Branche, auf Industrie 4.0, Mechatronik und Digitalisierung – der Maschi-nenbau macht sich fit.

Weitere Themen: Mechatronische Produktentwicklung Trends und Produkte der Hannover Messe Antriebstechnik Anforderungsmanagement Systems Engineering

Aus aktuellem Anlass sind Themenänderungen möglich.

Bild

er: D

euts

che

Mes

seBi

ld: D

euts

che

Mes

seBi

ld: S

chae

ffler

Bild

: Bos

ch