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Projekt
„STEINADLER-MONITORING“
im
„UNESCO-Biosphärenreservat Berchtesgaden
und angrenzende Gebirgsregionen“
Foto: M. Hildebrandt
Schlussbericht 2009
erstellt durch
Ulrich Brendel, Dipl.-Biologe
Jochen Grab, Dipl.-Ing. (FH)
-
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Doktorberg 6, 83471 Berchtesgaden
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS ......................................................................................................... 2
DANKSAGUNG ........................................................................................................................ 3
1. EINLEITUNG ........................................................................................................................ 3
2. RÄUMLICHE ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETS ............................... 4
3. MATERIAL UND METHODEN .......................................................................................... 5
3.1 Ablauf der Arbeiten .......................................................................................................... 5
3.2 Monitoring ........................................................................................................................ 7
3.3 Individualkartei ................................................................................................................ 7
3.4 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge ................................................................................ 8
3.5 Praktikanten und Helfer ................................................................................................... 8
3.5 Geführte Wanderungen .................................................................................................... 8
4. ERGEBNISSE ........................................................................................................................ 9
4.1 Monitoring ........................................................................................................................ 9
4.2 Revierverteilung ............................................................................................................... 9
4.3 Bruterfolg ....................................................................................................................... 11
4.4 Fremdadler ..................................................................................................................... 21
4.5 Beutereste ....................................................................................................................... 21
4.6 Individualkartei .............................................................................................................. 23
4.7 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge .............................................................................. 30
4.8 Praktikanten und Helfer ................................................................................................. 31
4.9 Automatische Horstkamera ............................................................................................ 32
4.10 Geführte Wanderungen ................................................................................................ 34
4.11 Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................................... 35
4.12 Kooperationen mit Nutzerverbänden ........................................................................... 37
5. DISKUSSION ...................................................................................................................... 37
6. AUSBLICK .......................................................................................................................... 41
Modul 1 „Monitoring & Umweltbildung“ ........................................................................... 41
Modul 2 „Mensch & Natur“ ................................................................................................. 41
7. ZUSAMMENFASSUNG ..................................................................................................... 42
8. LITERATUR ........................................................................................................................ 44
9. ANLAGEN ........................................................................................................................... 45
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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3
DANKSAGUNG
Ganz besonderer Dank gilt allen Praktikanten und freiwilligen Helfern, die im Jahr 2009
maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Durchführung des „Steinadler-Monitorings“ im
Untersuchungsgebiet hatten.
1. EINLEITUNG
Seit 1998 wurde ein vom Landesamt für Umwelt (LfU) finanziertes und von der Staatlichen
Vogelschutzwarte Garmisch koordiniertes Monitoring der Steinadlerpopulation im
bayerischen Alpenraum durchgeführt. Mit Ende der Beobachtungssaison 2008 wurde dieses
„Artenhilfsprogramm (AHP) Steinadler“ abgeschlossen. Trotzdem werden weiterhin
Maßnahmen zum Steinadlerschutz durch das LfU durchgeführt, inhaltlich und finanziell
allerdings in stark reduziertem Umfang. Der aktuelle Schwerpunkt liegt auf der Kontrolle der
sogenannten „Hubschrauber-Vereinbarungen“1, wobei das aufgebaute Informationssystem zur
Weitergabe der Beobachtungsdaten an die Nutzerverbände – insbesondere in der
Entwicklungszone des UNESCO-Biosphärenreservats – aufgrund der geänderten finanziellen
Rahmenbedingungen kaum auf dem bisher gewohnten Niveau gehalten werden kann.
Die zentralen Inhalte des vormaligen „Artenhilfsprogramms“ wurden daher 2009 von der
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden aufgegriffen und in das Projekt „Steinadler-
Monitoring“ integriert. Mit der Fortsetzung des Monitorings übernimmt der Nationalpark
auch weiterhin die Verantwortung für die Dokumentation der Bestandsentwicklung von elf
Brutpaaren innerhalb der Bayerischen Alpen und damit immerhin einem Viertel des
gesamtbayerischen bzw. gesamtdeutschen Bestands. Darüber hinaus spielt der Steinadler als
Anhang I-Art der Europäischen Vogelschutzrichtlinie sowie im Zusammenhang mit
NATURA 2000 eine herausragende Rolle für dieses Schutzgebiet. Nicht zuletzt deshalb gilt
es ein erfolgreiches Artenschutzprojekt fortzusetzen, in dem seit 1994 ununterbrochen Daten
zur Populationsdynamik dieses Greifvogels erhoben werden. Darüber hinaus soll auch die
Kooperation mit Nutzergruppen fortgesetzt werden, was sich in den Alpen im Laufe des
Projekts als wirkungsvolle Maßnahme für einen effizienten Schutz des Steinadlers
herausgestellt hat.
1 Diese sehen Beschränkungen des Flugbetriebs für die Verbände von Wehrbereichsverwaltung VI München,
Polizeihubschrauberstaffel Bayern, ADAC Luftrettung GmbH, Bundesgrenzschutzfliegerstaffel Süd und Bergwacht
Bayern in zeitlicher und räumlicher Hinsicht vor. Zum Schutz des Steinadlers können Beschränkungen
vom 15. Februar bis einschließlich 30. Juni eines jeden Jahres festgelegt werden. Die Sperrzone, die nicht beflogen
werden darf, erstreckt sich in einem Radius von einem Kilometer kugelförmig um den Horst.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Als Untersuchungsgebiet wurde 2009 wie schon im vormaligen AHP das Gebiet des
UNESCO-Biosphärenreservats Berchtesgaden einschließlich Nationalpark Berchtesgaden (=
Kern- und Pflegezone des Biosphärenreservats) sowie die angrenzenden Berggebiete gewählt.
Einschließlich der Chiemgauer Alpen umfasst das Untersuchungsgebiet somit eine Fläche von
ca. 1.500 km², im dem derzeit zwölf Steinadlerreviere bekannt sind. Darüber hinaus werden
von der Nationalparkverwaltung seit einigen Jahren die in den Salzburger Kalkhochalpen
gelegenen und unmittelbar angrenzenden Reviere Bluntau (BT), Blühnbach (BB), Reith (RH)
und Hochkranz (HK) ebenfalls überwacht. Die Vereinbarungen für Hubschrauberpiloten und
Gleit- bzw. Drachenflieger gelten dort nicht, weshalb in diesen Revieren lediglich Daten zum
Bruterfolg, zur Genetik und bezüglich Beutespektrum (während der Nestlingszeit) erhoben
werden. Die Ausdehnung des Untersuchungsgebiets auf unmittelbar angrenzende Bereiche in
Österreich ergibt sich aus der Zielsetzung, möglichst für einen großen, zusammenhängenden
Naturraum Aussagen zur Populationsentwicklung treffen zu können. Letztendlich ergibt sich
somit eine Anzahl von 16 Steinadler-Revieren für das gesamte Untersuchungsgebiet.
Abb. 1: Balzspiele des Revierpaares Wimbach (Foto: NPV)
2. RÄUMLICHE ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETS
Das Monitoring des Steinadlers im Berchtesgadener Land umfasst zum einen die fünf
Brutpaare, deren Reviere bzw. Streifgebiete (home ranges) ausschließlich oder weitestgehend
im Nationalpark Berchtesgaden liegen. Dabei handelt es sich im Einzelnen um die Brutpaare
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Hoher Göll (HG), Gotzen (GZ), Glunkerer (GL), Wimbach (WB) und Klausbach (KB).
Innerhalb der Entwicklungszone des Biosphärenreservats Berchtesgaden liegen fünf weitere
Reviere, nämlich Untersberg (UB), Wachterl (WA), Saalach (SA), Hoher Staufen (HS) und
Ettenberg (EB), wobei wichtige Jagdgebiete des Paares Wachterl auf der Reiteralm und damit
auch innerhalb des Nationalparks liegen. Nordwestlich bzw. westlich davon liegen die zwei
Reviere Sonntagshorn (SH) und Röthelmoos (RM), deren räumliche Ausdehnung
(Streifgebiete) im Westen durch das Achental begrenzt wird. Desweiteren werden in
Österreich die westlich an den Nationalpark angrenzenden Reviere Hochkranz (HK) und
Reith (RH) sowie die Reviere Bluntau (BT) und Blühnbach (BB) im Osten untersucht.
3. MATERIAL UND METHODEN
3.1 Ablauf der Arbeiten
Ab Mitte Februar jeden Jahres werden die Balz- und Horstbauaktivitäten der Adlerpaare
dokumentiert. Die entsprechenden Horst-Koordinaten werden auch weiterhin an das
Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) gemeldet. Ab diesem Zeitpunkt werden
Veränderungen hinsichtlich Nutzung des Horstes durch das Revierpaar zeitnah
weitergegeben, um die Akzeptanz innerhalb der Nutzergruppen entsprechend hoch zu halten.
Ab dem gleichen Zeitraum wird die Individualkartei der Reviervögel aus dem Vorjahr
herangezogen, um feststellen zu können, ob es zu Partnerwechseln gekommen ist. Dies kann
ein entscheidender Hinweis auf das Zustandekommen von Brutaktivitäten sein und somit die
weiteren Arbeiten wesentlich erleichtern. Ab Mitte März werden Aktivitäten dokumentiert,
welche auf einen tatsächlichen Brutbeginn (Eiablage) durch das entsprechende Revierpaar
schließen lassen. Die Koordinaten der betreffenden Horste werden ebenfalls an das LfU
gemeldet, das wiederum die Koordinaten an die Hubschrauberverbände weiterleitet. Im
gleichen Zuge werden diejenigen Horste „entsperrt“, in denen keine Brutaktivitäten
stattfinden.
Bis Ende Juni laufen schwerpunktmäßig die Arbeitsmodule „Monitoring“ und
„Erfolgskontrolle der Hubschrauber-Vereinbarung“ (vgl. Kap. 3.4), bevor im Juli / August der
Ausflug der Jungvögel dokumentiert wird. Parallel zu diesen Arbeiten wird die
Individualkartei weiterhin fortlaufend ergänzt, bevor diese bis Ende des jeweiligen
Beobachtungsjahres endgültig abgeschlossen wird.
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Abb. 2: Revierverteilung im Untersuchungsgebiet - einschließlich der Reviere in Österreich (Quelle: NPV)
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Im Zeitraum Januar bis April (Winter-Wanderprogramm) bzw. von Mai bis Oktober
(Sommer-Wanderprogramm) werden zudem wöchentlich Erlebnis-Wanderungen im
Nationalpark angeboten bzw. während des gesamten Zeitraums angemeldete Fach-
Exkursionen zum Thema „Steinadler“ durchgeführt.
Die Nachsuche in allen Revieren mit „unklaren Ergebnissen“ erfolgt hauptsächlich in den
Monaten September / Oktober.
In erfolgreich bebrüteten Horsten – je nach Verhalten der Alt- bzw. Jungvögel sowie der
Verfügbarkeit des Nationalparkdienstes – wird im Zeitraum September bis November ein
Horsteinstieg durchgeführt. Dabei werden alle Beutereste sowie Federmaterial zur Analyse
der Verwandtschaftsbeziehungen geborgen. Im Falle eines Brutabbruchs wird versucht den
entsprechenden Horst möglichst schnell nach Bekanntwerden dieses Falls zu besteigen, um
evtl. Reste von Eierschalen oder andere Hinweise auf die Ursache des Brutabbruchs sicher zu
stellen.
3.2 Monitoring
Ab Januar jeden Jahres wird zunächst in den leichter zugänglichen Revieren Klausbach (KB),
Wimbach (WB), Hoher Göll (HG), Glunkerer (GL), Untersberg (UB), Wachterl (WA),
Saalach (SA), ab März auch in den übrigen Revieren mit der Beobachtung und
Datenerhebung begonnen. Dabei wird zunächst nur auf Horstbauaktivitäten, die
Paarzusammensetzung (Individualkartei) sowie Fremdadleranwesenheit geachtet. Die
Beobachtung erfolgt innerhalb der Reviere von bestimmten Punkten aus, von denen eine
annähernd optimale Einsicht in das jeweilige Gebiet gewährleistet ist. Als
Dokumentationsmedium dient ein spezielles Formblatt, das sogenannte Revierkontrollblatt
(vgl. Anlage 1).
Die Einweisung der Praktikanten und Helfer erfolgt wie immer zweigeteilt: Zum einen gibt es
für jeden eine detaillierte theoretische Einweisung, zum anderen eine ausgiebige praktische
Ausbildung im Gelände.
Die Einweisung aller Mitarbeiter findet im Untersuchungsgebiet überwiegend in den leicht
zugänglichen Revieren Klausbach und Wimbach statt. Die Einweisung in das Geographische
Informationssystem (GIS) sowie die Datenübertragung ins GIS wird von entsprechend
geschultem Personal der Nationalparkverwaltung übernommen.
3.3 Individualkartei
Die Individualkartei wird in den entsprechend zugänglichen Revieren ab Januar ständig
aktualisiert und die Zeichnungen der Reviervögel mit Hilfe von Adobe Photoshop 5.0.2
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hergestellt. Zusätzlich werden seit 2007 mit Hilfe eines Foto-Spektivs (DiascopeTF 85 mit
Kamera DC-4) der Firma ZEISS digitale Fotos von möglichst vielen Reviervögeln erstellt.
Als technische Ausrüstung dienen Ferngläser der Firmen Leica, Swarovski und Zeiss. Als
Spektive werden Geräte der Firma Optolyth vom Typ TBS 80 (20-60x) und Zeiss vom Typ
Diascope 85 T* FL verwendet. Das LfU hat der Nationalparkverwaltung seit 2007 zusätzlich
zwei Geräte der Firma Swarovski (Typ Habicht AT 80 HD) zur Verfügung gestellt.
Die Datenaufnahme erfolgt über speziell ausgearbeitete Erhebungsblätter, auf denen die
Konturen von Steinadlern dargestellt sind. Die Beobachtungen (Gefiederfärbung,
Gefiederlücken) werden dort direkt markiert und später mit Hilfe von Adobe Photoshop CS3
digital verfeinert und in der entsprechenden Datei gespeichert bzw. für die Aktualisierung der
Gelände-Vorlagen ausgedruckt. In dieser Form gehen auch die Beobachtungsdaten bspw. von
Berufsjägern und anderen Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung ein.
3.4 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge
Die Bearbeitung dieses Projektmoduls erfolgt parallel mit dem Monitoring. Entsprechende
Beobachtungen werden wie immer bezüglich der Parameter „Reizquelle“, „Reizart“ und
„Reizdauer“ unter „Bemerkungen“ aufgeschlüsselt und dokumentiert. Als zusätzliche Daten
werden „Entfernung zum Horst“ sowie „Witterung“ aufgenommen.
Die Hubschraubertypen werden gemäß dem vom LfU zur Verfügung gestellten Bildmaterial
zugeordnet.
Die Dokumentation erfolgt über das bereits erwähnte Revierkontrollblatt (siehe oben).
3.5 Praktikanten und Helfer
Alle Arbeiten werden in erster Linie von einem Projektbearbeiter und mehreren
Praktikanten(innen) durchgeführt und dabei von Diplomanden, befristet Angestellten,
ehrenamtlichen Helfern und den Projektleitern unterstützt. Die Unterbringung der
Praktikanten erfolgt entweder in der Forschungsstation Ramsau oder im sogenannten
„Jägerstüberl“ / Ramsau. Dienstliche Fahrten im Rahmen des Projekts werden unter Vorlage
eines Fahrtenbuchs mit 0,30 € bzw. seit August 2008 mit 0,35 € pro Kilometer erstattet. Jeder
Praktikant erhält einen Vertrag sowie ein Entgelt in Höhe von 200,00 €, über das die
Übernachtungspauschale (60,00 €) für die Unterbringung verrechnet wird.
3.5 Geführte Wanderungen
Im Zeitraum Januar bis April und ab Juni bis Oktober werden im Rahmen des Winter- bzw-
des Sommer-Wanderprogramms der Nationalparkverwaltung geführte Wanderungen unter
dem Titel „Im Reich des Steinadlers“ bzw. „Ins Tal der Adler“ angeboten. Aufgrund der
hohen Nachfrage finden die Wanderungen seit 2007 in dem oben genannten Zeitraum einmal
pro Woche statt. Darüber hinaus besteht für Schulklassen, Vereine, Verbände oder andere
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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interessierte Gruppen die Möglichkeit, Führungen unter dem Motto „Ins Reich des
Steinadlers“ telefonisch oder schriftlich über die Nationalparkverwaltung zu buchen. Alle
Führungen werden von den ständigen Mitarbeitern des Projekts mit Unterstützung der
Praktikanten/Innen durchgeführt.
4. ERGEBNISSE
4.1 Monitoring
Das Monitoring begann Anfang Januar in den Revieren Klausbach (KB), Wimbach (WB),
Wachterl (WA), Untersberg (UB) und Saalach (SA). Die Reviere Glunkerer (GL), Hoher
Göll (HG), Hoher Staufen (HS), Sonntagshorn (SH), Gotzen (GZ), Ettenberg (EB) und
Röthelmoos (RM) sowie die österreichischen Reviere konnten wegen der vorherrschenden
Witterung bzw. der Schneelage erst später aufgesucht werden. Aus dem Revier Klausbach
liegen Beobachtungsdaten bereits ab Anfang Januar vor, da die winterlichen Hauptfluggebiete
bereits zu dieser Zeit - unabhängig von der Schneelage - ohne großen zeitlichen Aufwand
erreichbar sind.
4.2 Revierverteilung
Die Verteilung der Einzelreviere für das Untersuchungsgebiet ist aus Abbildung 2 ersichtlich.
Im Vergleich zum Jahr 2008 sind Veränderungen im nordwestlichen Bereich des
Untersuchungsgebietes nicht auszuschließen. Die Grenzlinien zwischen den Revieren
Sonntagshorn (SH), Hoher Staufen (HS), Röthelmoos (RM) und dem nicht detailliert
überwachten Reviere Dürrnbachhorn (DH) scheinen sich im Bereich des Fischbachtals /
Ruhpolding neu darzustellen. Eine endgültige Klärung der Grenzen der jeweiligen home
ranges liegt noch nicht abschließend vor. Die Ergebnisse der Studie im Revier Sonntagshorn
(SH) aus dem Jahr 2007 scheinen sich durch die aktuellen Beobachtungen zu bestätigen (vgl.
Schlussbericht 2007). Die nördliche Grenze dieses Reviers verläuft dementsprechend
vermutlich am Grat zwischen Sonntagshorn und Reifelberg (vgl. Schlussbericht 2007). Die
Bereiche nordwärts Richtung Rauschberg 1645 m ü. NN) scheinen - wie schon 2007 vermutet
- nicht vom Revierpaar Sonntagshorn SH genutzt zu werden, sondern werden (zumindest
zeitweise) vom Revierpaar Dürrnbachhorn (DH) beflogen. Das Revierpaar Hoher Staufen
(HS) konnte in diesem Bereich im Jahr 2009 überhaupt nicht nachgewiesen werden.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Abb. 3: Gebiet zwischen den Revieren Sonntagshorn, Röthelmoos, Hoher Staufen und Dürrnbachhorn / Quelle: NPV
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Das Revier Gotzen (GZ) scheint weiterhin nicht besetzt, da auch im Jahr 2009 kein
territoriales Paar nachgewiesen werden konnte.
Durchschnittlich beanspruchen die fünfzehn Brutpaare im Untersuchungsgebiet eine
Revierfläche von 75 km². Das Paar Glunkerer (GL) wie auch das Paar Hoher Göll (HG)
haben erneut Flächenanteile des Reviers Gotzen (GZ) mit genutzt. Schwer abgrenzbar ist nach
wie vor die tatsächliche Ausdehnung der beiden Reviere Hoher Göll (Südgrenze) und
Glunkerer (Nordgrenze), die unmittelbar an das auch heuer verwaiste Revier Gotzen (GZ)
angrenzen. Zumindest die Streifgebiete dieser Revierpaare scheinen sich in diesem Bereich
deutlich zu überlappen.
Das Gebiet des derzeit nicht besetzten Reviers Gotzen (GZ) wurde wie in den Jahren zuvor
größtenteils durch das Paar Glunkerer (GL) mit beansprucht. Dies konnte durch die
Individualkartei auch für das Jahr 2009 zweifelsfrei festgestellt werden. Aus diesem Grund
sind in die Berechnung des Bruterfolgs lediglich elf statt der oben erwähnten zwölf Brutpaare
eingeflossen. Für das Brutpaar Glunkerer (GL) konnte – trotz intensiver Suche in den
Monaten Juli / August - erst im September 2009 ein eindeutig diesjähriger Jungvogel
nachgewiesen werden.
4.3 Bruterfolg
Für das Jahr 2009 wurde für fünfzehn Revierpaare ein Bruterfolg von 0,26 flüggen
Jungvögeln / Paar und Jahr ermittelt. Im gleichen Untersuchungsjahr konnten in neun
Revieren Horstbauaktivitäten beobachtet bzw. aufgrund der Verhaltensweisen auf eine solche
rückgeschlossen werden. Nur in den Revieren Gotzen (GZ), Hoher Staufen (HS), Röthelmoos
(RM), Bluntau (BT) und Blühnbach (BB) konnten – teilweise auch aufgrund des späten
Beobachtungsbeginns - keine derartigen Aktivitäten festgestellt werden.
Ende März / Anfang April schritten fünf Brutpaare nachweislich zur Brut. Die
Beobachtungen im Revier Glunkerer (GL) ließen Brutaktivitäten vermuten, ein besetzter
Horst konnte in den bis dahin zugänglichen Bereichen allerdings nicht gefunden werden (vgl.
Kap. 4.2). Drei Brutpaare begannen definitiv nicht mit der Brut (Untersberg, Ettenberg und
Saalach). In den Revieren Sonntagshorn (SH), Hoher Staufen (HS); Röthelmoos (RM),
Gotzen (GZ), Bluntau (BT) und Blühnbach (BB) können Brutaktivitäten aufgrund des späten
Beobachtungsbeginns ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Im Revier Hoher Staufen (HS)
konnten trotz zahlreicher Beobachtungsstunden keine Revieradler eindeutig zugeordnet
werden. Nichts desto trotz liegen aus diesem Bereich Hinweise auf Beobachtungen durch
Dritte vor, die jedoch als „nicht überprüfbar“ eingestuft werden müssen und daher nicht in die
Auswertung mit einfließen können.
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Das Paar Saalach (SA) konzentrierte seine Horstbauaktivitäten auf den bekannten Horst SA
702 (Beobachtungen ab 21. März). Das Paar Wachterl (WA) beflog (erste Beobachtung am 1.
März) mehrfach Horst WA 602, ohne zur Eiablage zu schreiten. Im Revier Untersberg (UB)
konnten die Reviervögel mehrfach am letztjährig entdeckten Horst UB 810 (vgl. Abb. 3)
sowie den Horsten UB 805 und UB 806 beobachtet werden. Das Paar Ettenberg (EB) beflog
mehrfach den Horst EB 1601 (erstmals beobachtet ab 22. März), ohne allerdings beim Eintrag
von Nistmaterial beobachtet werden zu können. Im Revier Wimbach konnte am späteren
Brutstandort (WB 408) erstmals am 23. März der Eintrag von Nistmaterial beobachtet
werden. Der Brutnachweis im Horst KB 508 gelang am 7. April. Der mit einer automatischen
Kamera ausgestattete Horst KB 503 wurde nicht angeflogen.
Abb. 4: Bis 2008 unbekannter Felshorst (UB 810) im Revier Untersberg (UB) / Bereich Gurrwand. Foto: NPV
Im Revier Hochkranz wurde die Brut im Juni abgebrochen. Hier wurde während einer
Horstbegehung im Juli ein ca. 6 Wochen alter Jungvogel entdeckt, der wahrscheinlich im
Horst verhungert ist. Als Grund für die Brutaufgabe muss ein Partnerwechsel beim
Revierpaar angenommen werden, da kurz vor der Aufgabe das Männchen nicht mehr bzw.
das Weibchen nur noch alleine fliegend beobachtet werden konnte. Darüber hinaus wurde
etwa ab dem gleichen Zeitraum ein bis dahin unbekannter männlicher Steinadler beobachtet,
der das Revier großflächig mit Girlandenflügen abflog. Zusammen fliegend konnten beide
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Individuen allerdings auch im Herbst 2009 nicht beobachtet werden. In diesem
Zusammenhang werden die Beobachtungen im Jahr 2010 mit großer Spannung erwartet.
Weitere Brutabbrüche konnten im Untersuchungsjahr nicht dokumentiert werden.
Bis Mitte August konnten im Untersuchungsgebiet zunächst nur der Ausflug von drei
Jungvögeln dokumentiert werden. Dabei handelte es sich jeweils um einen Jungadler der
Brutpaare Klausbach (KB), Hoher Göll (HG) und Wimbach (WB). Mitte September wurde im
Revier Glunkerer ein weiterer Jungvogel nachgewiesen, der aufgrund seines Verhaltens
gegenüber den Reviervögeln eindeutig als diesjährig eingestuft werden konnte. Der
Horststandort im Revier Glunkerer (GL) blieb trotz intensiver Suche unbekannt. Als
wahrscheinlicher Horstbereich gilt der Bereich zwischen Simmetsberg, Funtensee und
Halsköpfl. Der historisch bekannte Horst in der Scheibenwand (GL 307) oberhalb des
Schwarzensees konnte als Horststandort ausgeschlossen werden. Am 21. September wurde
dann ein männlicher Jungadler zusammen mit den Altvögeln des Reviers Glunkerer (GL)
beobachtet.
In den Revieren Blühnbach (BB) und Bluntau (BT) konnten erst im Herbst einige
Beobachtungstage eingeschoben werden. Während dieser Stunden konnten keine Jungvögel
zusammen mit den Altvögeln beobachtet werden. Eine erfolgreiche Brut kann aufgrund der
geringen Beobachtungsintensität in beiden Revieren dennoch nicht ausgeschlossen werden.
Insgesamt wurden im Untersuchungsgebiet (mindestens) vier Jungadler nachweislich flügge.
In Tabelle 1 ist der Bruterfolg sowie die Anzahl der Partnerwechsel und Brutabbrüche für die
einzelnen Brutpaare im Untersuchungsgebiet wiedergegeben. Während sich der ermittelte
Bruterfolg in den Jahren 1994 bis 2004 ausschließlich auf die Reviere innerhalb des AHP
bezieht, wird dieser Wert ab 2009 für alle fünfzehn untersuchten Reviere erhoben und ist
damit nicht mit den Werten aus den Vorjahren in Beziehung zu setzen.
Im Revier Gotzen (GZ) konnte auch im Jahr 2009 kein Revierpaar festgestellt werden. Das
Revierpaar Glunkerer (GL) nutzte im Untersuchungsjahr mit Vorliebe die Jagdgebiete
zwischen Obersee, Teufelshörnern und Gotzenalm, also Bereiche des ehemaligen Reviers
Gotzen (GZ).
Vor dem Schlupf des Jungvogels hat lediglich das Paar Hochkranz (HK) seine Brutaktivitäten
abgebrochen (vgl. Kap. 4.3).
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Abb. 5: Jungadler im Horst KB 507. Foto: NPV
Der Jungadler im Revier Klausbach flog am 11. August 2009 aus dem Horst KB 508 aus. Am
14. Mai konnten erstmals Fütterungsaktivitäten des Weibchens beobachtet werden. Somit war
dieser Jungvogel beim Ausflug mindestens 89 Tage alt und somit längst „überfällig“. Der
Jungvogel konnte im Anschluss nur wenige Tage im Bereich der Horstwand und nur zweimal
zusammen mit den Altvögeln beobachtet werden. Ab Anfang September konnte der
Jungvogel überhaupt nicht mehr im Revier beobachtet werden. Ein Abfliegen aus dem Revier
konnte zunächst nicht ausgeschlossen werden bis dann am 6. Oktober am Fuß der Horstwand
ein toter Jungadler gefunden wurde. Die genetischen Abgleiche mit Federmaterial aus dem
Horst durch das Landesamt für Umwelt (LfU) sind abgeschlossen und deuten darauf hin, dass
es sich bei dem Totfund sehr wahrscheinlich nicht um den diesjährigen Jungadler handelt.
Die Beobachtungen aus dem Revier Hoher Staufen (HS) beschränkten sich 2009 auf wenige
Einzelbeobachtungen. Eindeutige Horstbau- oder gar Brutaktivitäten konnten nicht registriert
werden.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Tab. 1: Monitoring der Einzelreviere von 1994 bis 2008 (Abkürzungen der Reviernamen vgl. Kap.2).
Jahr
RH
9
RM
14
SH
10
HS
11
SA
7
UB
8
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4
2
67
BE
0,40
0,36
0,20
(?)
0(?)
0,62
0,64
0,35
0,55
(?)
0,43
(?)
0(?)
0,45
0,50
0,23
0,14
0,66
0,50
P
W
-/?
-/?
1/?
-/?
-/?
1
-
1
-/?
-
1
1
1
1
1
0
BA
4
?
3
2
3
1
2
?
?
?
2
4
4
4
1
1
BE = Bruterfolg; PW = Partnerwechsel; BA = Brutabbruch; ∑ JV= Summe Jungvögel; a = 2 Nestlinge; b =
Horstbauaktivitäten; RA = Revieraufgabe; 1 = als Folge auch Brutabbruch; ∑ = Summe; a = toter Nestling;
* = Nachweis durch Dritte; 0 = kein Bruterfolg; ? = genaue Angaben fehlen
Der Horst des Revierpaares Hoher Göll (HG) lag erneut im Weißenbachtal und somit auf der
österreichischen Seite des Hohen Göll. Im Gegensatz zu den Untersuchungsjahren 2006 und
Etwa 6 Wochen nach dem Schlupf des Jungvogels hat das Paar Hochkranz (HK) sein
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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16
Brutgeschäft eingestellt. Die Ursachen hierfür sind unbekannt und können nur gemutmaßt
werden (vgl. Kap. 5).
2008 konnte mit Horst HG 105 ein Horststandort identifiziert und der Brutverlauf nahezu
vollständig dokumentiert werden.
Tab.2: Brutbiologische Auswertung der einzelnen Revierpaare im Untersuchungsgebiet für das Jahr 2009
Revier 1. Beobachtung /
Horstbau
Eiablage Schlupf Anzahl
flügger JV
Ausflug Brutabbruch Partner-
wechsel
HG 1 31.03 ca. 03.04. Mitte V 1 05.08. - -
GZ 2 Revier Gotzen im Jahr 2008 ohne Revierpaar
GL 3 ?. ? ? 1 ? - -
WB 4 23.03. ca. 04.04. Mitte V 1 05.08. - -
WA 6 01.03. - - - - - -
KB 5 07.04. ? 14.05. 1 11.08. - -
SA 7 21.03. - - - - - -
HS 11 - - - - - - -
UB 8 18.03. - - - - - -
SH 10 - - - - - - -
RM 14 - - - - - - -
EB 16 22.03. - - - - - -
RH 9 - - - - - - -
BT 12 ? ? ? ? - - -
BB 13 ? ? ? ? - - -
HK 15 20.05. ? Anfang V - - Vor Schlupf VI
Das Geschlecht der ausgeflogenen Jungadler konnte 2009 in allen vier erfolgreichen Revieren
zugeordnet werden. So handelte es sich bei den beiden Jungvögeln im Revier Klausbach (KB)
und Wimbach (WB) um weibliche Jungvögel, in den Revieren Glunkerer (GL) und Hoher
Göll (HG) sehr wahrscheinlich um einen männlichen Vogel (= Terzel). Die (wahrscheinliche)
Zuordnung wurde durch den Vergleich zwischen Alt- und Jungvogel möglich.
Tab. 3: Name der Reviere, ID-Nummer der jeweils benutzten Horste und Brutverlauf im Jahr 2009
Reviername
Horst-ID
Höhe ü. NN
Brutverlauf
Bemerkung
Wimbach
WB 408
1213 m
Ausflug am 05.08.2009
Felshorst
Klausbach
KB 507
1158 m
Ausflug am 11.08.2009
Felshorst
Hoher Göll
HG 205
1402 m
Ausflug am 05.08.2009
Felshorst
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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17
Tab. 4: Bruterfolg im Untersuchungsgebiet
Gesamtzahl kontrollierter Brutpaare? 11
Aufgegebene / nicht besetzte Steinadlerreviere? GZ 1
Paare nur mit Horstbau, aber ohne Brutbeginn? WA, SA, UB, EB 4
Partnerwechsel bis zum Beginn der Brutzeit? - -
Paare mit Brutaufgabe vor dem Schlupf? - -
Paare mit Brutaufgabe nach dem Schlupf? HK 1
Anzahl flügger Juv.? - davon Zwillingsbruten? HG, KB, WB, KB 4/0
Keine genaueren Ergebnisse in x Revieren? HS, BB, BT 3
Anzahl Totfunde? HK, KB 2
Im Revier Glunkerer (GL) konnte 2009 kein aktuell besetzter Horst identifiziert werden. Im
Gegensatz zu den Vorjahren wurden mehrere Horstbauaktivitäten beobachtet. Diese fanden
im Horst GL 210 statt. Anschließend wurde das Brutpaar nicht mehr in diesem Bereich
registriert. Einzelne Beobachtungen aus den Monaten Mai – Juli) stammen aus dem
Schrainbachtal, wo jedoch stets lediglich Überflüge (teilweise mit Beute) von den
Hachelwänden Richtung Simmetsberg / Grünsee dokumentiert werden konnten. Gezielte
Suchmaßnahmen im Gebiet zwischen Funtensee-Grünsee-Halskopf bzw. die Suche nach dem
historisch belegten Horst GL 207 erbrachten keine brauchbaren Ergebnisse.
Die Nachsuche im Revier verlief dagegen erfolgreich: Am 29.09.2009 konnte ein „bettelnder“
Jungadler mehrfach mit den eindeutig als Altvögel des Reviers Glunkerer (GL) zu
identifizierenden Vögeln im Bereich „Landtal-Laafelder“ beobachtet werden. Dieses Ergebnis
wurde auch vom Hüttenwirt der „Wasseralm“ bestätigt.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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18
Abb. 6: Horst GL 307 (roter Kreis) in der Scheibenwand / Schwarzensee. Foto: NPV
Um das Bild bezüglich Brutverhalten der Steinadler im Untersuchungsgebiet abzurunden,
wurde wie in den Jahren zuvor eine vergleichbare Auswertung der Beobachtungsdaten von
LINK (1987, unveröfftl.) mit einbezogen.
Die Anzahl kontrollierter Brutpaare liegt über 21 Jahre bei insgesamt 235 (die
österreichischen Reviere werden ab 2009 wieder in dieser Statistik berücksichtigt). Der
Bruterfolg für den Steinadler in den Berchtesgadener bzw. Salzburger Kalkalpen liegt im Jahr
2009 bei 0,26 flüggen JV pro Paar.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Tab. 5: Der Bruterfolg der Steinadler in den Berchtesgadener und Salzburger Kalkalpen von 1979 bis 2009 unter
Berücksichtigung der unveröffentlichten Daten von LINK (1987) für den Zeitraum zwischen 1979 und 1987.
Jahr AbP AkP eb BA 1 JV 2 JV Σ % R BE TF PW RA
1979
4
4
2
?
2
0
2
50
0,5
0
?
0
1980
4
4
1
?
1
0
1
25
0,25
0
?
0
1981
9
8
1
1
1
0
1
13
0,12
0
?
0
1982
9
9
1
6
1
0
1
11
0,11
0
?
0
1983
9
9
2
4
2
0
2
22
0,22
2a
?
0
1984
9
9
2
0
2
0
2
22
0,22
0
?
0
1985
9
9
1
2
1
0
1
11
0,11
0
?
0
1986
9
8
2
0
2
0
2
25
0,25
0
?
0
1987
9
9
1
0
1
0
1
11
0,11
0
?
0
Ausweitung des Monitoringgebiets im Rahmen des Steinadlerprojekts der Allianz Umweltstiftung
1993
9
3
1
0
1
0
1
33
0,33
0
0
0
1994
14
5
1
1
1
0
1
20
0,2
0
0
1
1995
13
6
2
0
1
1
3
33
0,5
0
0
0
1996
13
6
0
1
0
0
0
16
0
0
1
0
1997
13
6
2
0
2
0
2
33
0,33
1a
0
0
1998
13
8
3
1
3
0
3
38
0,38
1a
1
0
1999
13
12
3
1
3
0
3
25
0,25
1
0
0
2000
13
13
2
0/?
2
0
2
17
0,15
1a
1
0
2001
13
13
4
6
4
0
4
31
0,31
0
0
0
2002
13
13
4
2
4
0
4
31
0,31
0
1
0
2003
12
12
4
4
4
0
4
33
0,33
0
0
1
2004
12
12
6
2
6
0
6
50
0,5
0
0
0
2005
11
10
2
3
2
0
2
18
0,2
0
0
0
2006
11
10
3
3
2
1
4
27
0,4
0
1
0
2007
12
11
7
1
6
1
8
63
0,7
0
1
0
2008
12
11
5
2
5
0
5
41
0,4
0
0
0
2009
15
15
4
1
4
0
4
26
0,26
2
1
0
∑
274
235
66
41
63
3
69
27
0,29
8
7
2
BE = Bruterfolg; PW = Partnerwechsel; BA = Brutabbruch; ∑ JV = Summe Jungvögel; a = 2 Nestlinge; b =
Horstbauaktivitäten; RA = Revieraufgabe; 1 = als Folge auch Brutabbruch; AbP = Anzahl bekannter Paare; AkP = Anzahl
kontrollierter Paare; ∑ = Summe; a = toter Nestling; R = Anzahl reproduzierender Paare (in %); eb = erfolgreich brütend; TF
= Todfund
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Abb. 7: Entwicklung des Bruterfolgs über den Zeitraum 1979 bis 1987 bzw. 1994 bis 2009 unter Berücksichtigung der
jeweiligen Anzahl von kontrollierten Brutpaaren
Im Untersuchungsjahr wurden zwei tote Adler dokumentiert. In beiden Fällen handelte es sich
um Jungvögel des gleichen Jahres.
Am 29.07. wurde aus dem Horst HK 1502 im Revier Hochkranz (HK) ein toter Jungadler
geborgen. Am 06.10. wurde unterhalb des Horstes KB 507 im Revier Klausbach (KB) ein
weiterer Jungadler tot aufgefunden. Die Todesursache war aufgrund der fortgeschrittenen
Verwesung bei keinem von beiden mehr feststellbar.
Abb. 8: Entwicklung der Anzahl erfolgreich brütender Paare sowie Nichtbrüter während der kontinuierlichen
Erhebungsphase zwischen 1999 und 2009
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Kontrollierte Brutpaare Erfolgreiche Brutpaare Bruterfolg
0
2
4
6
8
10
12
14
16
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Kontrollierte Paare Erfolgreiche Paare Nichtbrüter
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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4.4 Fremdadler
Tabelle 6 gibt die Anzahl der im Untersuchungsgebiet im Jahr 2009 dokumentierten Einzel-
bzw. Fremdadlerbeobachtungen wieder. Selbstverständlich geben diese Daten keinen
vollständigen Eindruck der Fremdadlereinflüge sondern sind vielmehr stark abhängig von der
jeweiligen Beobachtungsintensität. Die Angabe des Bruterfolgs im Untersuchungsjahr dient
daher lediglich als Hinweis auf mögliche Effekte der „Einzeladlerbelastung“ auf das
Brutverhalten der Revieradler.
Die Zahl der Beobachtungstage, an denen im Untersuchungsgebiet umherstreifende
Fremdadler dokumentiert werden konnten, war mit drei Tagen deutlich geringer als in den
Jahren 2009 (zehn Tage), 2007 (acht Tage), 2006 (13 Tage) und 2005 (52 Tage).
Tab. 6: Einzeladlernachweise im Untersuchungsgebiet 2009
Revier Datum
Bruterfolg
2008
Klausbach (5) 05.02. 1 JV
Wachterl (6) 01.04. -
Sonntagshorn (10) 22.03. -
4.5 Beutereste
Bis Ende November 2009 wurden vier Horstbegehungen durchgeführt. Im Einzelnen handelt
es sich um die Horste WB 408, HK 1502, KB 503 und HG 105.
Alle Horste wurden in Zusammenarbeit mit dem Nationalparkdienst der
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden untersucht. Der Einstieg in Horst HG 105, der im Jahr
2008 aufgrund klettertechnischer Probleme noch abgebrochen werden musste, glückte am
26.11.2009.
Die Ergebnisse der detaillierten Untersuchung für 2008 und 2009 liegen inzwischen vor. Die
Resultate wurden durch Mitarbeiter der Vogelschutzwarte Garmisch erarbeitet.
Tab. 7: Zusammenfassung der Horstbesteigungen 2009
Horst-ID
Datum der
Besteigung Besteiger Entnahme
Letzte Brut /
Brutversuch
WB 408 12.11.2009 NP-Dienst Beutereste / Federmaterial 2002
KB 507 07.10.2009 NP-Dienst Beutereste / Federmaterial 2004
HK 1502 29.07.2009 NP-Dienst Beutereste / Federmaterial 2008
HG 105 26.11.2009 NP-Dienst Beutereste / Federmaterial 2006
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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22
Tab. 8: Ergebnisse der Analyse von Beuteresten aus verschiedenen Horsten in den Jahren 2007 bis 2009
Horst-ID
Jahr der
Bergung Beuteart Anzahl/Geschlecht
HK 1502 2007 Gams 1
Marder spec. 1
Schneehase 1
Murmeltier 1
Eichhörnchen 1
Rabenkrähe 1
Birkhuhn 1♀♂
HK 1502 2009 Hase spec. 1
Gams 3 (juv)
Rotfuchs 1 (juv.)
Murmeltier 1 (ad.)
Eichhörnchen 1
Auerhuhn 2 ♀
UB 805 2008 Gams 4 (3 vj. / 1 dj.)
Reh 2 (juv.)
Schneehase 1
Rotfuchs 1
Eichhörnchen 1
Auerhuhn 1 ♂
Turmfalke 1 (juv.)
RM 1403 2008 Maus spec. 1
Mäusebussard 1
Grasfrosch 1
Eichelhäher 1
BT 1202 2008 Gams 3 (1 ad / 2 dj.)
Schneehase 1
Birkhuhn 2 (1♂ / 1 ♀)
Auerhuhn 1 juv.
Brieftaube 1
SA 702 2008 Gams 2 (1 vj. / 1 dj.)
Hase spec. 1 (juv.)
Marder spec. 1 ♂
Eichhörnchen 1
Auerhuhn 1 ♂
Birkhuhn 1 ♂
Kolkrabe 1
Brieftaube 1
EB 1602 2008 Gams 3 (2vj. / 1 dj.)
Schneehase 1
Rotfuchs 1
Eichhörnchen 1
Kolkrabe 1
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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23
Turmfalke 1 (juv.)
Sperber 1 ♀
Specht spec. 1
HG 105 2009 Gams 1 (juv.)
Schneehase 1 (ad.)
Rotfuchs 2 (1 ad. / 1 juv.)
Murmeltier 1 (ad.)
Marder spec. 1 (ad.)
Birkhuhn 2 (1 ♂ / 1 KD)
Auerhuhn 2 (1 ♂ / 1 juv.)
KB 508 2009 Gams 6 (dj.)
Hase 1 (ad.)
Murmeltier 1 (ad.)
Rotfuchs 2 (ad.)
Eichhörnchen 1
Hermelin 1
Auerhuhn 1 ♂
Raufußhuhn spec. 1 juv.
Alpendohle 1
WB 408 2009 Hase 1 (ad.)
Murmeltier 1 (ad.)
Marder spec. 1 (ad.)
Birkhuhn 2 (1 ♂ / 1 ♀)
4.6 Individualkartei
Die Ergebnisse der Individualkartei für das Jahr 2009 sind in den Abbildungen 9 bis 23
dargestellt.
Im Revier Gotzen (GZ) konnte kein Revierpaar festgestellt werden, weshalb auch keine
Individualkartei erstellt werden konnte.
Männchen Weibchen
Abb. 9: Revierpaar Hoher Göll
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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24
Im Revier Hoher Göll (HG) wirkt der Terzel nach wie vor etwas dunkler als das Weibchen,
das zudem nach wie vor hellere Gefiederpartien im Handschwingen (HS) - und
Armschwingen (AS)-Bereich aufweist. Zudem ist beim Weibchen von oben die
Schwanzbinde deutlich hell abgesetzt zu erkennen. Zum letzten Erhebungszeitpunkt (Oktober
2009) waren bei beiden Vögeln keine Gefiederlücken zu erkennen.
Männchen Weibchen
Abb. 10: Revierpaar Glunkerer (GK)
Der Terzel des Reviers Glunkerer (GL) ist vollständig ausgefärbt und hatte zum letzten
Erhebungszeitpunkt (September 2009) keine Gefiederlücken. Das Weibchen ist auffällig
größer und besitzt nach wie vor mehrere helle (cremefarbene) Gefiederpartien, vor allem im
HS-Bereich sowie in der Schwanzbinde (oben). Zuletzt hatte sie eine gut sichtbare
Gefiederlücke im rechten AS-Bereich.
Männchen Weibchen
Abb. 11: Revierpaar Wimbach (WB)
Beide Altvögel im Revier Wimbach (WB) sind komplett ausgefärbt, das Männchen wirkt im
AS-Bereich etwas heller, ist zudem deutlich kleiner als das Weibchen. Der Terzel wies zuletzt
(Juli 2009) eine kleine Gefiederlücke im linken AS-Bereich auf.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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25
Männchen Weibchen
Abb. 12: Revierpaar Klausbach (KB)
Der Terzel im Revier Klausbach (KB) ist vollständig ausgefärbt (> 20 Jahre). Das Weibchen
hat nach wie vor kleinere cremefarbene Unterflügelpartien, die je nach Lichteinfall und
Jahreszeit (im Winter bei stark reflektierendem Schnee sehr hell wirkend; im Sommer eher
cremefarben) unterschiedlich hell wirken. Im November 2009 hatte das Weibchen im rechten
HS-Bereich eine sowie im linken AS- -Bereich zwei deutliche Gefiederlücken.
Männchen Weibchen
Abb. 13: Revierpaar Saalach (SA)
Der Terzel des Paares Saalach (SA) ist auffällig dunkel gefärbt und hatte zum letzten
Erhebungszeitpunkt (Mai 2009) eine Gefiederlücke im rechten HS-Bereich. Das Weibchen
wirkt deutlich heller; auffällig sind vor allem die beiden hell-cremefarbenen Bereiche im
Übergang zwischen AS- und HS-Bereich. Zuletzt war bei ihr eine Gefiederlücke im linken
HS-Bereich erkennbar.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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26
Männchen Weibchen
Abb. 14: Revierpaar Untersberg (UB)
Beide Altvögel im Revier Untersberg (UB) sind komplett ausgefärbt und nur anhand des
Größenunterschiedes zu unterscheiden. Zum letzten Erhebungszeitpunkt (Juni 2009) waren
bei beiden keine Gefiederlücken zu erkennen.
Männchen Weibchen (2008)
Abb. 15: Revierpaar Hoher Staufen (HS)
Achtung: Die Individualkartei 2009 konnte in diesem Revier nur für den Terzel eindeutig
erstellt werden. Es dürfte sich nach wie vor um das Individuum handeln, das deutlich kleiner
als das Weibchen und gegenüber diesem komplett ausgefärbt war. Zum letzten
Beobachtungszeitpunkt (September 2009) hatte der Terzel eine auffällige Gefiederlücke im
linken HS-Bereich sowie einige kleinere Lücken im Schwanzbereich.
Männchen Weibchen
Abb. 16: Revierpaar Sonntagshorn (SH)
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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27
Während der Terzel im Revier Sonntagshorn (SH) nach wie vor komplett ausgefärbt wirkt, ist
das Weibchen mit deutlich hellerem Gefieder sehr auffällig. Besonders die weißlichen Partien
der inneren Armschwingen lassen eine schnelle Unterscheidung zu. Zum letzten
Erhebungstermin (Juli 2009) waren bei beiden Vögeln keine Gefiederlücken erkennbar.
Männchen Weibchen
Abb. 17: Revierpaar Röthelmoos (RM)
Das Männchen im Revier Röthelmoos (RM) wirkt vollständig ausgefärbt, bei entsprechenden
Lichtbedingungen sind allerdings zwei hellere, deutlich abgegrenzte Partien der inneren
Armschwingen zu erkennen. Im Gegensatz dazu sind die helleren Gefiederpartien des
Weibchens mehr oder weniger diffus auf die gesamte AS-Fläche verteilt. Der Terzel wies
zum letzten Beobachtungszeitpunkt im Oktober 2009 eine größere Gefiederlücke im linken
HS-Bereich auf.
Männchen Weibchen
Abb. 18: Revierpaar Wachterl (WA)
Der Terzel im Revier Wachterl (WA) ist komplett ausgefärbt und wies zum letzten
Erhebungszeitpunkt (August 2009) eine Gefiederlücke im linken HS-Bereich auf. Das
Weibchen ist nach wie vor insgesamt sehr auffällig, besitzt deutlich helle Flügelbereiche in
beiden Schwingen sowie bei gutem Licht deutlich erkennbare Reste einer hellen
Schwanzbinde. Markant war zuletzt auch die jeweilige Gefiederlücke in den hellsten Stellen
der beiden AS-Hinterränder.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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28
Männchen Weibchen
Abb. 19: Revierpaar Ettenberg (EB)
Beide Reviervögel im Revier Ettenberg (EB) sind nahezu komplett ausgefärbt, was bei
entsprechenden Lichtbedingungen (z. B. reflektierender Schnee im Frühjahr) durchaus anders
wirken kann. Etwas hellere Flügelpartien sind beim Weibchen eher diffus auf den AS- und
HS-Bereich verteilt und wirken beim Terzel eher auf den Ansatz der Handschwingen
begrenzt. Zum letzten Beobachtungszeitpunkt (Juni 2009) waren keine Gefiederlücken
erkennbar.
Männchen Weibchen
Abb. 20: Revierpaar Hochkranz (HK)
Nach dem Partnerwechsel hat sich im Revier Hochkranz (HK) ein deutlich jünger wirkender
Terzel angesiedelt, der in den kompletten Armschwingen eine helle, fleckige Färbung
aufweist. Zudem hatte er beim letzten Beobachtungszeitpunkt eine markante Gefiederlücke
im linken HS-Bereich. Das Weibchen ist nahezu komplett ausgefärbt, machte zuletzt jedoch
einen „mitgenommenen“ Eindruck, der durch die zahlreichen Gefiederlücken in beiden
Schwingen und am Schwanz herrührt.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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29
Männchen Weibchen
Abb. 21: Revierpaar Reith (RH)
Beide Reviervögel im Revier Reith (RH) sind nahezu komplett ausgefärbt, was bei
entsprechenden Lichtbedingungen (z. B. reflektierender Schnee im Frühjahr) durchaus anders
wirken kann. Zum letzten Beobachtungszeitpunkt (September 2009) wies lediglich der Terzel
eine kleinere Gefiederlücke im linken HS-Bereich auf.
Männchen Weibchen
Abb. 22: Revierpaar Bluntau (BT)
Beide Reviervögel im Revier Bluntau (BT) sind nahezu komplett ausgefärbt, was bei
entsprechenden Lichtbedingungen (z. B. reflektierender Schnee im Frühjahr) durchaus anders
wirken kann. Beim Weibchen sind zwei annähernd kreisrunde, helle Flügelfenster in den HS-
Bereichen auffällig. Gefiederlücken waren bei beiden zuletzt (November 2009)nicht
erkennbar.
Männchen Weibchen
Abb. 23: Revierpaar Blühnbach (BB)
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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30
Das Männchen im Revier Blühnbach (BB) ist auffallend groß und weist im Übergang von AS
zu HS deutlich helle Partien auf. Auffallend waren zum letzten Beobachtungszeitpunkt auch
mehrere kleine Mauserlücken in beiden AS. Das Weibchen ist sehr groß und wuchtig. Ihr
ausgefärbtes Gefieder kann in entsprechendem Licht noch leicht cremefarbene Bereiche in
den AS aufweisen.
4.7 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge
Im Jahr 2009 wurden dem LfU insgesamt acht Horste gemeldet. Mit der Weitergabe an die
Hubschrauberverbände wurden die Horste bis zur Entsperrung (maximal bis 30.06.) für
Hubschrauberflüge in einem dreidimensionalen Umkreis von 1 km gesperrt. In den Horsten
KB 507 und WB 408 wurde erfolgreich und ohne Beeinträchtigungen durch Hubschrauber
gebrütet. Auf österreichischer Seite des Untersuchungsgebietes besteht keine Vereinbarung
für Hubschrauberpiloten, so dass für diese Horste keine Meldungen abgegeben wurden.
Tab. 8: Sperrung und Entsperrung von Horsten im Jahr 2009. Die grau unterlegten Horste zeigen diejenigen mit flüggem
Jungvogel im Jahr 2008
Lfd.
Nr Horst-ID Sperrung Anlass / Bemerkungen Entsperrung
1 WA 602 01.03.2009 Weibchen trägt mehrmals Nistmaterial ein
18.05.09 / keine
Aktivitäten mehr
2 UB 805 18.03.2008 Mehrere Anflüge des Weibchens
06.05.2009 / keine
Aktivitäten mehr
3 EB 1601 22.03.2008 Beide Altvögel mehrfach am Horst
06.05.2009 / keine
Aktivitäten mehr
4 SA 702 22.03.2008 Terzel mit Nistmaterial im Horst
18.05.2009 / keine
Aktivitäten mehr
5 WB 408 23.03.2009
Beide AV mit mehrmaligen Anflug und Eintrag von
Nistmaterial Keine / 1 Jungvogel
6 KB 507 07.04.2009 Beide Altvögel im und am Horst + Brutablöse Keine / 1 Jungvogel
7 GZ 204 10.03.2009 Beide AV mit mehrmaligen Anflug an Horst
06.05.2009 / keine
Aktivitäten mehr
8 GL 308 05.05.2009 Mehrere Anflüge beider AV
27.05.2009 / keine
Aktivitäten mehr
Darüber hinaus wurden keine deutlichen Missachtungen bzw. Unterschreitungen der
vorgegebenen Mindestabstände durch Hubschrauber im Bereich von gemeldeten
Horstbereichen dokumentiert.
Für alle gemeldeten Horste wurde je nach Aktualität bis spätestens 27.05.2008 wieder
„Entwarnung“ gegeben und dieser Bereich somit für den Flugverkehr wieder „freigegeben“.
Die Zusammenarbeit mit den Hubschrauberverbänden verlief im Untersuchungsgebiet im
Jahr 2009 reibungslos.
In den Revieren Klausbach (KB), Hoher Göll (HG), Wimbach (WB) und Glunkerer (GL)
konnten die vier Jungvögel – scheinbar unbehelligt von Hubschrauberaktivitäten - ausfliegen.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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4.8 Praktikanten und Helfer
Tabelle 9 gibt einen Überblick der Praktikanten/Innen im Jahr 2009.
Tab. 9: Übersicht über die PraktikantenInnen mit entsprechenden Praktikums-Zeiträumen im Jahr 2009
Monat II III IV V VI VII VIII IX X XI XII
NAME
Julia Prummer 01.02. 15.04.
Tanja Petrovski 01.04. 03.07.
Christine Stader 03.08. 30.09
Andreas Betz 16.02. 11.04.
Janine Kunz 06.04. 17.05.
Ilona Welser 01.07. 31.08.
Britta Schmidt-
Eisenlohr 11.05. 10.08.
Toni Wegscheider 01.03. 31.12.
Die Praktikanten kamen aus den Studienbereichen Forstingenieurwesen (FH Weihenstephan),
Biologie (LMU München), International Nature Conservation (Georg August UNI
Göttingen), Landschaftsnutzung/Naturschutz (FH Eberswalde), Sozialpädagogik (Fern-UNI
Hagen), International Forest Ecosystem Management (FH Eberswalde), Landschaftspflege
bzw. Wald- und Forstwirtschaft (FH Weihenstephan), International Nature Conservation
(UNI Göttingen), Landschaftsökologie & Naturschutz (UNI Greifswald) und
Landschaftsökologie (UNI Trier).
Die Einsatzschwerpunkte der Praktikanten lagen in folgenden Bereichen:
Revierkartierung
Aktualisierung der Individualkartei
Horstsuche
Brutüberwachung
Datenübertragung und Auswertung mit Hilfe des Geographischen
Informationssystems (ESRI / ArcGIS 9.2)
Durchführung von Wanderungen zum Thema „Steinadler“ im Rahmen des Winter-
und Sommerwanderprogramms sowie von angemeldeten Führungen
Betreuung von Presse und TV.
In den Monaten Februar bis April wurden von den Praktikanten schwerpunktmäßig die
Bereiche Revierkartierung, Individualkartei, Erfolgskontrolle und Horstsuche bearbeitet. Von
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Mai bis Juni konzentrierten sie sich auf die Arbeitsmodule Brutüberwachung sowie
Erfolgskontrolle. Im Zeitraum Juli bis Dezember standen Umweltbildung, Nachsuche,
Brutkontrolle und Datenübertragung im Mittelpunkt der Tätigkeiten.
Als ehrenamtliche Helfer bei der Suche und Überwachung von besetzten Steinadlerhorsten
arbeiteten während der Brutphase neun interessierte Naturschützer bzw. ehemalige
Praktikanten/Innen mit. Dabei handelte es sich um folgende Personen:
Hans-Werner Scheller
Florian Blaimberger
Hubert Dufter
Franz Obermeyer
Dr. Hubert Zierl
Arno Sigl
Siegfried Nagl
Peter Suppan
Biggi Suppan
Stefan Mayr
Ein „Runder Tisch“ konnte aus terminlichen Gründen auch im Jahr 2009 leider nicht
durchgeführt werden.
Darüber hinaus werden auch von den Mitarbeitern der Nationalparkwacht bzw. von den
Berufsjägern im Nationalpark einzelne Beobachtungsdaten an die Projektbearbeiter
weitergeleitet.
4.9 Automatische Horstkamera
Im Zeitraum von der Installation der Kamera im Mai 2009 (ca. 350 m Entfernung zum Horst)
und dem Ausflug des Jungadlers am 11. August 2009 konnten nahezu alle Anflüge der
Altvögel aufgezeichnet und hinsichtlich „Ankunfts- und Abflugszeit“, „Geschlecht des
anfliegenden Adlers“, „Verweildauer“ und manchmal auf hinsichtlich „Beutetransport ja /
nein“ analysiert werden. Technische Probleme ergaben sich zeitweise durch die Ladekapazität
der verwendeten Brennstoffzelle bzw. der Datenkapazität des Recorders. Beide Fehlerquellen
konnten im Laufe der Beobachtungen optimiert werden.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Abb. 24: Automatische Horstkamera für Horst KB 507 in 350 m Entfernung zum Horststandort (Foto: NPV)
Abb. 25: Aufnahmegerät und Brennstoffzelle für die automatische Horstkamera / Horst KB 507 (Foto: NPV)
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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34
Abb. 26: Horst KB 507 vom Beobachtungsplatz bzw. aus Sicht der automatischen Kamera (Foto: NPV)
4.10 Geführte Wanderungen
Dieses Arbeitsmodul ist ein wichtiger Schwerpunkt des Projekts und stellt für die
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden ein wichtiges Mittel im Rahmen der Umweltbildung
dar.
Zum zweiten Mal wurden auch im Winter-Wanderprogramm der Nationalparkverwaltung
(Mitte Dezember 2008 bis Mitte April 2009) Führungen zum Thema „Ins Reich des
Steinadlers“ angeboten. An diesen Veranstaltungen nahmen insgesamt 125 Besucher des
Nationalparks teil, was bei 10 stattgefundenen Führungen einem Durchschnitt von 13
Teilnehmern entspricht. Zu einer Führung erschienen wegen Schlechtwetters keine Besucher.
Bei zwei weiteren Führungen wurden als Ersatzprogramm in der Nationalpark-Infostelle
Hintersee jeweils ein Steinadlerfilm sowie ein Fachvortrag angeboten.
Bei Wanderungen unter dem Motto „Ins Tal der Adler“ im Rahmen des Sommer-
Wanderprogramms der Nationalparkverwaltung wurden 2009 im Zeitraum Mai bis Oktober
während 26 Veranstaltungen insgesamt 976 Personen geführt. Auf sechs angemeldeten
Fachexkursionen zum Thema „Steinadler“ wurden im Jahr 2009 weitere 122 Personen
geführt.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Tab. 10: Veranstaltungsart, Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmerzahl 2009
Winter-Wanderprogramm
Sommer-Wanderprogramm
Angemeldete Führung
125 Teilnehmer (Ø 13)
10 Veranstaltungen
976 Teilnehmer (Ø 38)
26 Veranstaltungen
122 Teilnehmer (Ø 21)
6 Veranstaltungen
Führungen zum Thema „Steinadler“ wurden u.a. von folgenden Institutionen angemeldet:
Landesbund für Vogelschutz (Kreisgruppe BGL), eine Führung im Rahmen von
BayernTourNatur, die Forstanwärter Rheinland-Pfalz, das Ruppert-Gymnasium München und
das Berthold-Brecht-Gymnasium Nürnberg.
Abb. 27: Termine und Verteilung der Teilnehmer pro Veranstaltung im Jahr 2009
4.11 Öffentlichkeitsarbeit
Wie bereits in den vergangenen Jahren gab es auch 2009 zahlreiche Presseanfragen bezüglich
einer aktuellen Berichterstattung zum Thema Steinadler. Darüber hinaus wurde in der
regionalen und überregionalen Presse sowie im Radio in mehreren Artikeln / Sendungen über
das Projekt berichtet.
Auf der Homepage der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden (www.nationalpark-
berchtesgaden.de) wurde weiterhin die Karte gepflegt, in der die Horstbereiche der brütenden
Steinadler markiert werden. Diese Karte dient Gleitschirm- und Hängegleiterpiloten als
Orientierung im Zusammenhang mit der Meidung von sensiblen Bereichen im Umkreis von
500 m.
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
2.5
.
14
.5.
21
.5.
4.6
.
16
.6.
25
.6.
9.7
.
17
.7.
28
.7.
6.8
.
20
.8.
3.9
.
17
.9.
1.1
0.
11
.10
.
22
.10
.
Winter-Wanderprogramm NP Sommer-Wanderprogramm NP Angemeldete Führungen
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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36
Besonders intensiv war die Zusammenarbeit mit TV-Produktionen. So wurden die Mitarbeiter
des Steinadlerprojekts an insgesamt 9 Tagen für die fachliche Betreuung von Fernsehteams
abgestellt.
Im Rahmen mehrerer Vorträge wurde eingehend über Inhalte und Zielsetzungen des
Steinadlerprojekts allgemein bzw. im Untersuchungsgebiet im Speziellen berichtet.
Die Pflege des Winterfressplatzes für Steinadler im Klausbachtal stellt seit 1997 eine wichtige
öffentlichkeitswirksame Umweltbildungsmaßnahme dar (vgl. Schlussbericht 2007). Auch im
Winter 2008 / 2009 wurde der Fressplatz von den Revieradlern des Paares Klausbach zur
Nahrungsaufnahme aufgesucht. Nur am 05.02.2009 konnte im Bereich des Fressplatzes ein
Fremdadler dokumentiert werden. Die Steinadler nutzten den Fressplatz weit früher als im
letzten Untersuchungsjahr. Mit Hilfe der neu installierten, automatischen Kamera konnten die
Aktivitäten der Steinadler live in der Infostelle Hintersee beobachtet werden. Eine
Dokumentation der Daten war aufgrund eines noch fehlenden, technischen Bestandteils nicht
möglich.
Abb. 28: Der neue Beobachtungsplatz für Fotographen und Kamerateams - Dezember 2009 (Foto NPV)
Seit Frühjahr 2003 werden die Arbeiten zum Erhalt und Pflege des Winterfressplatzes durch
den Nationalparkdienst der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden durchgeführt.
Eine „Gewöhnung“ der Adler an den Fressplatz findet nach wie vor nicht statt.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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4.12 Kooperationen mit Nutzerverbänden
Die intensive Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hängegleiterverband (DHV), den lokalen
Hängegleiterclubs und denjenigen Verbänden, die das Untersuchungsgebiet vor allem zu
Hubschrauberflügen nützen (u.a. Bergwacht, Bundeswehr, Polizei, Bundesgrenzschutz,
Rettungsdienste allgemein), wurde im Jahr 2009 fortgesetzt.
Das „Frühwarnsystem“ in Form der Schautafeln an der Talstation der Jenner Bergbahn wurde
wie bisher gepflegt und - immer möglichst zeitnah - aktualisiert. Die Schautafeln werden nach
Auskunft der Piloten von den Sportlern sowohl zur Information als auch zur Weitergabe von
Informationen (Selbstkontrolle, Mitteilungen, Bekanntmachungen, Hinweise) weiterhin
genutzt. Zusätzlich wurde auf der Homepage der Nationalparkverwaltung eine aktualisierbare
Karte der Region eingestellt, wo sich die Piloten über die Lage sensibler Horstbereiche
informieren können (vgl. Kap. 4.11).
In der Entwicklungszone des Biosphärenreservats sollte 2009 (nach derjenigen an der Jenner-
Talstation) eine zweite Informationstafel für Gleitschirm- und Drachenflugpiloten installiert
werden. Als vorläufiger Standort war der Startplatz am Predigtstuhl („Schlegelmulde“ / 1600
m) vorgesehen. Nachdem jedoch 2009 keine Brutaktivitäten in Einzugsbereich dieses
Startplatzes festgestellt werden konnten, wurde die Installation dieser Infotafel zunächst um
ein Jahr verschoben.
Im Rahmen der freiwilligen Vereinbarung zwischen Drachen- und Gleitschirmpiloten und
Naturschutz konnten erneut keine erwähnenswerten Unterschreitungen von
Sicherheitsabständen zu den jeweils besetzten bzw. gemeldeten Horsten dokumentiert
werden.
5. DISKUSSION
Im Jahr 2009 lag die Nachwuchsrate im Untersuchungsgebiet bei 0,26 flüggen Jungadlern /
Paar und Jahr und somit unter dem langjährigen Mittelwert von 0,29 (1987–2008).
Gleichzeitig liegt das Ergebnis nur knapp über dem für die übrige deutsche Teilpopulation
angegebenen Mittelwert Ende der 90iger Jahre von 0,18 bzw. 0,21 (vgl. SCHÖPF 1989,
BEZZEL & FÜNFSTÜCK 1994 und KLUTH 1999). Der Prozentsatz der sicher brütenden
Paare im Untersuchungsgebiet liegt für das Jahr 2009 bei 26 %, die Zahl der Nichtbrüter bei
74 %. Berücksichtigt werden muss in diesem Zusammenhang allerdings die Tatsache, dass
2009 alle fünfzehn untersuchten Brutpaare der Berchtesgadener und Salzburger Kalkalpen
herangezogen wurden. Außerdem ergibt sich durch die unsicheren Ergebnisse in den Revieren
Bluntau (BT) und Blühnbach (BB) eine gewisse Unschärfe, die bei der Einordnung der Daten
in das Gesamtbild ebenfalls berücksichtigt werden muss.
Interessant ist, dass sich im Vergleich zum Erhebungsjahr in zweierlei Hinsicht eine
vollkommen veränderte Situation ergab: Erstens begannen im Gegensatz zum Jahr davor
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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38
2009 alle im Nationalpark ansässigen Steinadlerpaare mit dem Brutgeschäft (vgl.
Schlussbericht 2008), außerhalb dagegen kein einziges (zumindest konnte kein Brutbeginn
nachgewiesen werden). Zweitens ergab sich bei der Anzahl „Nichtbrüter“ ein komplett
verändertes Bild: War deren Anteil im Jahr 2008 mit 41 % noch relativ gering, so lag dieser
Wert mit 74 % im Jahr 2009 deutlich höher. Zumindest in einigen Revieren kann aber auch
im Zusammenhang mit diesem Parameter nicht ausgeschlossen werden, dass die Ergebnisse
nicht der Realität entsprechen. Dies ergibt sich durch den Umstand, dass einige Reviere erst
deutlich nach dem üblichen Zeitpunkt der letzten Eiablage aufgesucht werden konnten. Daher
sind Horst- und Brutaktivitäten nicht bei allen – auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse -
als „Nichtbrüter“ eingestuften Adlerpaaren auszuschließen. 2008 konnte noch eine
signifikante Korrelation zwischen dem aus Adlersicht „günstigen“ Verlauf des Winters und
der hohen Brutbereitschaft im gleichen Jahr gezogen werden. Eine positive Korrelation
zwischen der Kondition der Vögel im Spätwinter und der Brutbereitschaft wird in vielen
Arbeiten ausdrücklich hervorgehoben (vgl. JENNY 1992a, HALLER 1996, WATSON 1997
und NEWTON 1979). Für den Winter 2008 / 2009 erscheint ein derartiger Zusammenhang
zumindest nicht offensichtlich. Grundsätzlich kann jedoch festgehalten werden, dass
zumindest bei dem gut überwachten Paar Klausbach (KB) Witterungseinflüsse bei der Wahl
des Horststandortes eine wichtige Rolle gespielt haben dürften. So behinderten die großen
Neuschneemengen Ende März 2009 das Adlerpaar beim Anflug auf Horst KB 507, was
möglicherweise auch Einfluss auf die Wahl des Horststandorts KB 503 hatte. Für andere
Reviere lässt sich eine ähnliche Konstellation nicht belegen, könnte aber zu diesem späten
Zeitpunkt im Jahr durchaus die „Entscheidung“ zur Eiablage negativ beeinflusst haben.
Der Einfluss von Fremdadlern in den Revieren kann für 2009 nicht realistisch abgeschätzt
werden. Hierzu scheinen die entsprechenden Daten nicht vollständig und nur für wenige
Reviere objektiv erhoben worden zu sein. Der Dokumentation dieses wichtigen Parameters
muss bei den Erhebungen im Untersuchungsjahr 2010 wieder eine deutlich höhere Bedeutung
zukommen.
Das „Phänomen“, warum 2008 im Nationalpark nicht und außerhalb gut bzw. 2009 genau
„andersherum“ gebrütet wurde, kann aufgrund des vorliegenden Datenmaterials nicht erklärt
werden. Möglicherweise handelt es sich um „normale“ Brutpausen bei Steinadlerpaaren, die
gewöhnlich allerdings nicht in derartig regionaler Häufung auftreten.
Die aktuelle Aufteilung der Streifgebiete zwischen den Paaren Sonntagshorn (SH),
Röthelmoos (RM), Dürrnbachhorn (DH) und Hoher Staufen (HS) im Bereich Fischbachtal /
Rauschberg konnte trotz intensiver Beobachtung nicht geklärt werden. Aufgrund der
Beobachtungen ist es allerdings naheliegend, dass eine Revierverteilung wie 2008 (vgl.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
___________________________________________________________________________
39
Schlussbericht) gegeben ist. Unklar ist in diesem Zusammenhang allerdings das derzeitige
Streifgebiet des Paares Hoher Staufen (HS), für das 2009 nur sehr wenige Beobachtungen –
aus dem oben genannten Bereich überhaupt keine – vorliegen. Im Jahr 2010 soll auf die
Klärung dieser Frage bei entsprechender Personalsituation ein vermehrtes Augenmerk gelegt
werden.
Abb. 28: Beobachtungsplatz im Fischbachtal mit Blick auf Sonntagshorn (Foto: NPV)
Lediglich in einem der fünf Reviere, in denen ein Brutbeginn festgestellt werden konnte,
musste ein Brutabbruch dokumentiert werden. Im Revier Hochkranz (HK) wurde der
Jungvogel im Juni 2009 zum letzten Mal im Horst beobachtet. Anschließend „verschwand“
der Jungadler scheinbar aus dem Horst. Zunächst hatten die Beobachter einen „sehr frühen“
Ausflug dieses Jungadlers vermutet. Nachdem der Jungvogel allerdings in der Folge nicht im
Revier beobachtet werden konnte, wurde das Kletterteam mit dem Horsteinstieg in HK 1502
beauftragt, wo sie den Jungadler tot und zusammengekauert in einer schattigen, nicht
einsehbaren Ecke des Horstes vorfanden.
Die Ursache dafür kann nicht abschließend erklärt werden, allerdings ist ein Zusammenhang
mit dem Wechsel des männlichen Reviervogels in der gleichen Phase sehr wahrscheinlich.
Nach Aussagen von FÜNFSTÜCK (LfU, mündlich) ist die Fortsetzung der Fütterung eines
Nestlings durch einen verbliebenen Altvogel bisher nicht dokumentiert worden. Dieser
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
___________________________________________________________________________
40
Umstand muss daher wohl als Ursache für den Tod des Jungvogels im Horst angenommen
werden.
Die Dokumentation des Brutverlaufs am Horst KB 507 mit Hilfe einer automatischen Kamera
hat sich zwar als „technisch aufwendig“, aber auch sehr aufschlussreich erwiesen. Im
Untersuchungsjahr 2010 soll versucht werden, zwei Horste mit Kameras in der Horstwand
auszurüsten, um eine noch höhere Datenqualität zu gewährleisten. Ziel wäre außerdem, die
gewonnenen Daten direkt in die Infostelle Hintersee zu übertragen und so auch der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Beim zweiten Todfund handelte es sich um ein Individuum, in dem man zunächst den
Jungvogel des Paares Klausbach (KB) vermutete, da dieser nach seinem Ausflug am 11.08.
nur noch kurz im Revier zu sehen war und noch im Laufe des August dort nicht mehr
beobachtet werden konnte. Die Ergebnisse der DNA-Analyse deuten darauf hin, dass es sich
bei dem Todfund um einen Fremdadler handelte, der „zufällig“ in der Nähe der Horstwand
ums Leben kam. Die Vermutung der Vogelschutzwarte Garmisch, es könnte sich bei dem
toten Adler um einen zweiten, bisher unbekannten Jungadler des gleichen Brutpaares und
desselben Horstes handeln, erscheint nach Analyse der Kamerabilder nicht haltbar.
Insgesamt sind für das Untersuchungsgebiet hinsichtlich der drei wichtigsten Brutparameter
(Bruterfolg, Anzahl Nichtbrüter, Anzahl Brutabbrüche) nach wie vor Schwankungen
erkennbar (vgl. Schlussberichte 2005 bis 2008). Der Bruterfolg lässt trotz des
unterdurchschnittlichen Ergebnisses aus 2009 im Mittel weiterhin eine Stabilisierung um den
Wert 0,3 (= flügge Jungvögel pro Paar und Jahr) erkennen. Dieser Wert könnte nach Ansicht
der Projektbearbeiter die Annäherung an eine Obergrenze darstellen, welche der
Nachwuchsrate unter naturnahen Bedingungen (= ohne menschliche Störeinflüsse) am
nördlichen Verbreitungsrand der alpinen Steinadlerpopulation sehr nahe kommen könnte (vgl.
Schlussbericht 2007). Wissenschaftlich fundierte Aussagen hierzu sind aufgrund der
fehlenden Datenmengen bzw. wegen des vergleichsweise kurzen Untersuchungszeitraums
derzeit nicht möglich.
Die Analyse des Beutematerials ergab für die Jahre 2007 bis 2009 keine außergewöhnlichen
Ergebnisse. Allerdings wurde der im Schlussbericht 2009 geäußerte Verdacht, es könnte sich
bei der Brut im Revier Röthelmoos (RM) um die eines Adlerbussards (Buteo rufinus)
gehandelt haben, durch die Resultate für diesen Horst unterstützt (vgl. Kap. 4.5).
Die Entwicklung im Bereich Umweltbildung ist nach wie vor sehr positiv. Die Maßnahme,
erstmals auch Führungen in den Wintermonaten zum Thema „Steinadler“ anzubieten, hat sich
inzwischen etabliert. Besonders das Angebot einer „Ersatzveranstaltung“, bestehend aus
Kurzfilm, Powerpoint-Präsentation und anschließender Diskussion erhöht den
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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„Kundenservice“ erheblich und wird von den Besuchern sehr positiv aufgenommen. Die
Anzahl Teilnehmer / geführter Wanderung hat einen neuen Spitzenwert erreicht, kann aber
derzeit noch durch das vorhandene Personal geleistet werden.
6. AUSBLICK
Mittelfristig soll das Steinadlerprojekt in ein modernes, noch zu etablierendes Monitoring-
Programm der Nationalparkverwaltung integriert werden. Hierfür müssen einige
konzeptionelle und inhaltliche Anpassungen vorgenommen werden. Inspiriert durch das
Vorgehen im Projekt der Biosfera Val Müstair – Parc Naziunal in der Schweiz soll die
nachfolgend dargestellte strategische Ausrichtung dazu dienen, die Inhalte des
Steinadlerprojekts gemeinsam im Rahmen einer effektiven Kooperationsstruktur abzudecken.
Das Steinadlerprojekt ist für dieses „Modellvorhaben“ der Zusammenarbeit zwischen
Nationalpark- und Biosphären-Reservatsverwaltung besonders gut geeignet, da es mit dem
Bereich der Kooperationen einen Projektteil beinhaltet, der in idealer Form zu den
Zielsetzungen des Biosphärenreservats hinsichtlich eines Praxisbeispiels für ein dauerhaft
umweltverträgliches Miteinander von Mensch und Natur passt.
Letztendlich könnte sich eine „moderne“ Projektstruktur in zwei Schwerpunkte (Module)
aufteilen und wie folgt darstellen:
Modul 1 „Monitoring & Umweltbildung“
• Träger: Nationalparkverwaltung
• Ziel: Effizientes Langzeit-Monitoring nach dem „Vorsorgeprinzip“
• Aufgaben: Entwicklung eines „Stichprobensystems“ zur Optimierung des
Monitorings, Kontrolle der „Hubschrauber-Vereinbarungen“ im Gebiet des
Nationalparks (Kern- und Pflegezone), Planung und Durchführung von
Umweltbildungsmaßnahmen (z.B. geführte Wanderungen) unter Einbezug der
aktuellen Monitoringergebnisse, Integration in das NATURA 2000-Monitoring,
fachliche Beratung der Biosphärenreservatsverwaltung
Modul 2 „Mensch & Natur“
• Träger: Biosphärenreservatsverwaltung
• Ziel: Modellbeispiel für eine dauerhaft umweltverträgliches Miteinander von Schutz
und Nutzung der Natur
• Aufgaben: Kontrolle der „Hubschrauber-Vereinbarungen“ im Gebiet der
Entwicklungszone des Biosphärenreservats, Erstellung einer Karte für den Startplatz
Predigtstuhl in Abstimmung mit dem regionalen Gleitschirmfliegerclub zur
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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42
Information der Piloten über sensible Areale in den Steinadlerrevieren während der
Brutzeit (dies dient dazu, in der Entwicklungszone das gleiche Informationsniveau wie
in der Kern- und Pflegezone anzubieten), fachliche Abstimmung mit der
Nationalparkverwaltung
Die Umsetzung dieser Strategie muss im Gesamtrahmen eines übergeordneten Projekts
innerhalb der Nationalparkverwaltung abgestimmt werden. Die Umsetzung wird daher erst
mittelfristig möglich sein.
7. ZUSAMMENFASSUNG
Erstmals nach Beendigung des „Artenhilfsprogramms Steinadler“ des Bayerischen
Landesamtes für Umwelt (LfU) wurde 2009 von der Nationalparkverwaltung - mit
finanzieller Unterstützung der Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats – die Parameter
Siedlungsdichte, Bruterfolg und Individualkennung sowie etwaige Entwicklungen erfasst
und diese Ergebnisse in anwendungsorientierte Managementmaßnahmen umgesetzt. Darüber
hinaus wurden die Maßnahmen zur Hubschraubervereinbarung durchgeführt und hinsichtlich
der Einhaltung durch die Piloten kontrolliert (= Arbeitsmodul Erfolgskontrolle).
Im Untersuchungsgebiet mit einer Fläche von ca. 1.500 km² wurden im Zeitraum Februar bis
Oktober sechszehn Steinadler-Reviere näher untersucht sowie die brutbiologischen Parameter
von fünfzehn Steinadlerpaaren detailliert erfasst. Das Revier Gotzen (GZ) war wie bereits in
den Jahren 2003 bis 2008 nicht besetzt. Die hinsichtlich Beutetierangebot und dessen
Erreichbarkeit hervorragend ausgestatteten Jagdgebiete dieses Reviers wurden erneut von den
beiden angrenzenden Paaren Hoher Göll (HG), vor allem aber dem Paar Glunkerer (GL) mit
genutzt.
Im Untersuchungsjahr konnte bei fünf von fünfzehn Brutpaaren ein eindeutiger Brutbeginn
festgestellt werden. Vier Paare haben jeweils einen Jungvogel erfolgreich groß gezogen
(Paare Klausbach, Wimbach, Glunkerer und Hoher Göll). Der Jungvogel im Revier
Glunkerer (GL) konnte erst durch Nachsuche im September 2009 nachgewiesen werden. Drei
Paare (Wachterl, Saalach, Sonntagshorn, Röthelmoos, Reith, Hoher Staufen) begannen
überhaupt nicht mit dem Brutgeschäft, bei den Paaren Bluntau und Blühnbach sind die
Ergebnisse diesbezüglich unklar. Der Nichtbrüteranteil lag somit bei 71 %. Der Bruterfolg mit
0,26 Jungvögeln pro Paar und Jahr für das Untersuchungsgebiet ist deutlich niedriger als in
den Vergleichsjahren zuvor. Dennoch muss dieses Ergebnis noch nicht als
„besorgniserregend“ eingestuft werden, zumindest solange es sich nicht um eine längerfristige
Entwicklung handelt. Darüber hinaus muss die höhere Stichprobe (fünfzehn statt elf Reviere)
bei der Bewertung dieses Resultats berücksichtigt werden.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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Insgesamt wurde ein Brutabbruch (Hochkranz nach Schlupf) registriert. Die Ursache für
diesen Brutabbruch dürfte im Wechsel des männlichen Reviervogels zu suchen sein.
Menschliche Störfaktoren können auf Grundlage der vorliegenden Beobachtungen
ausgeschlossen werden.
Die Anzahl von Tagen, an denen Fremdadler in den Revieren beobachtet werden konnten, hat
im Vergleich zu 2008 deutlich abgenommen. Die Gründe hierfür liegen wahrscheinlich
zumindest teilweise in einer „nachlassenden Dokumentationsfreudigkeit“ der
Projektbearbeiter.
Zwei tote Steinadler wurden dokumentiert. In beiden Fällen handelte es sich um Jungadler des
letzten Jahres: Zum einen um den Jungvogel des Brutpaares Hochkranz (HK), der im Alter
von ca. 6 Wochen im Horst verhungerte. Zum anderen um einen nicht identifizierten
Jungadler, der im Bereich der Brutwand im Revier Klausbach (KB) gefunden wurde.
Die Methodik zur Erhebung der Individualkartei ist inzwischen weitestgehend als „etabliert“
zu bezeichnen. Die Überprüfung und Aktualisierung der Kartei erbrachte, dass im
Untersuchungsjahr ein Partnerwechsel im Revier Hochkranz (HK) stattgefunden hat.
Die Erfolgskontrolle der Vereinbarung zwischen den Hubschrauberverbänden in Bayern und
dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) wurde während
der Geländeerhebungen kontinuierlich durchgeführt. Es wurden keine Beanstandungen
notwendig.
Zur Bergung von Beuteresten konnten bis zum 16. Dezember vier Horste bestiegen werden.
Die Analyse der Horstinhalte aus Jahren 2007 bis 2009 liegt diesem Schlussbericht bei.
Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung wurden zahlreiche Veranstaltungen,
geführte Wanderungen (Sommer- und Winter-Wanderprogramm sowie angemeldete Touren)
sowie Veröffentlichungen genutzt, um die Zielsetzung und Inhalte des Artenhilfsprogramms
einem möglichst breiten Publikum näher zu bringen.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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8. LITERATUR
BEZZEL, E. & FÜNFSTÜCK H.-J. (1994): Brutbiologie und Populationsdynamik des Steinadlers
(Aquila chrysaetos) im Werdenfelser Land/Oberbayern. Acta orntihoecol. 3 (1): 5 - 32.
BEZZEL, E., GEIERSBERGER, I., LOSSOW, G. V. UND PFEIFER, R. (2005): Brutvögel in Bayern.
Verbreitung 1996 bis 1999. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer. 560 S.
BRENDEL, U., R. EBERHARDT, K. WIESMANN-EBERHARDT & W. D`OLEIRE-OLTMANNS (2000):
Der Leitfaden zum Schutz des Steinadlers in den Alpen. Nationalparkverwaltung
Berchtesgaden, Forschungsbericht Nr. 45: 112 S.
GRAB, J. (2002): Optimierung der Horstbeobachtungen am Beispiel des Steinadlers
(Aquila chrysaetos, L.) – Ein GIS-gestütztes Programm für eine effektive Umsetzung
des Monitoring-Konzeptes im Nationalpark Berchtesgaden. – Unveröfftl. Diplomarbeit
an der Fachhochschule Rottenburg, 2002: 80 S.
JENNY, D. (1992 a): Bruterfolg und Bestandsregulation einer alpinen Population des
Steinadlers Aquila chrysaetos. – Der Ornithologische Beobachter 89: 1 – 43 (1992).
JENNY, D. (1992 b): Der Einzeladler-Effekt. Österreichs Weidwerk 3/92: 19 – 22.
KLUTH, S. (1998): Der Steinadler im Werdenfelser Land. Vogelschutz 2/99: 26 - 29.
LINK, H. (1987): Einflüsse der landschaftlichen Gegebenheiten auf die Populationen von
Greifvögeln und Eulen im Alpenpark Berchtesgaden. Nationalparkforschung
Berchtesgaden, unveröff.: 191 pp.
NEWTON, I. (1979): Population ecology of raptors. – T. & A. D. Poyser Ltd., Berkhamsted,
Hertfordshire, England. 399 S.
SCHÖPF, H. (1989). Der Steinadler in den Bayerischen Alpen. Laufener Seminarbeiträge.
1/89: 57 - 59.
WATSON, J. (1997): The Golden Eagle. – T. & A. D. Poyser Ltd., London. 374 S.
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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9. ANLAGEN
Anlage 1: Revierkontrollblatt
Projekt „STEINADLER-MONITORING“ Schlussbericht 2009
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