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Erarbeitet vom Arbeitskreis Kunsterziehung 2010 Leitung des Arbeitskreises Elisabeth Mehrl, ISB Mitglieder des Arbeitskreises: Jens Knaudt, Renate Stieber, Otmar Wagner verantwortlich für den Inhalt: Renate Stieber Stilepochen des 20. Jahrhunderts: Die Klassische Moderne Kubismus

Stilepochen des 20. Jahrhunderts: Die Klassische Moderne · 2 Arbeitsheft Kubismus Die Entstehung des Kubismus vollzieht sich in einer Welt, die von unterschiedlichen Entwicklungen

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Page 1: Stilepochen des 20. Jahrhunderts: Die Klassische Moderne · 2 Arbeitsheft Kubismus Die Entstehung des Kubismus vollzieht sich in einer Welt, die von unterschiedlichen Entwicklungen

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Arbeitsheft Kubismus

Erarbeitet vom Arbeitskreis Kunsterziehung 2010

Leitung des ArbeitskreisesElisabeth Mehrl, ISB

Mitglieder des Arbeitskreises:Jens Knaudt, Renate Stieber, Otmar Wagnerverantwortlich für den Inhalt: Renate Stieber

Stilepochen des 20. Jahrhunderts: Die Klassische Moderne

Kubismus

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Arbeitsheft Kubismus

Die Entstehung des Kubismus vollzieht sich in einer Welt, die von unterschiedlichenEntwicklungen geprägt ist: Durch das Wettrüsten in Europa ist der Weltfrieden gefähr-det. Die Eroberungspolitik der europäischen Staaten in Afrika und Asien bedeutet einekulturelle Bereicherung, führt jedoch über Jahrzehnte zu schweren Konflikten. Wich-tige Fortschritte werden in der Wissenschaft gemacht: Röntgen-Strahlen machen bisherverborgene Dinge sichtbar; Albert Einstein revolutioniert mit der Relativitätstheorie diebisherige Vorstellungen von Raum und Zeit.Weniger als Expressionismus und Surrealismus ist die Entwicklung des Kubismusjedoch durch die zeitgeschichtliche Situation geprägt. Vielmehr ist die Beziehung aufdie Kunst ferner Völker und die Kunst der frühen europäischen Kulturen v. a. imMittelmeerraum ausschlaggebend für eine Neuorientierung: weg vom bisher tradier-ten Ideal der griechischen Antike.

Pablo Picasso, Les Demoiselles d’Avignon, 1907

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Aufgabe: Suche Abbildung von afrikanischen oder ozeanischen Masken und Skulp-turen, die als Vorbild für die Darstellung von Figuren durch Picasso dienen kön-nen. Gestalte eine informative Übersicht.

Als Auftakt für diese Epoche gilt ein Gemälde: „LesDemoiselles d’Avignon“ von Pablo PICASSO.

1907 schockiert der Künstler mit seinem Werk die Kunstwelt:Nicht das Thema (gezeigt werden anscheinend Frauen ineinem Bordell), sondern die Darstellungsweise löst Protesteaus: Die Figuren lösen sich vom tradierten Idealbild derAntike. Zudem wird die Zentralperspektive zugunsten derMultiperspektive aufgegeben, ein Objekt wird nicht mehr voneinem festen Betrachterstandpunkt aus gesehen, sondernvon verschiedenen Ansichten gleichzeitig dargestellt. Damitist die Tradition, die seit der Renaissance bestand, abgelöstvon einer neuen und noch ungewohnten künstlerischenSicht. Zusätzlich werden Körper und Raum auf geometrischeFlächen zurückgeführt. Picasso reduziert die Formen aufeinfache Gebilde - wie der Nachimpressionist Cezanne diesschon formuliert hat. Cezannes Ansicht nach lassen sichnämlich alle Formen der Natur ableiten von Kubus, Zylinder,Kegel und Kugel. Paul Cezanne sagt: „Alles in der Naturmodelliert sich wie Kugel, Kegel und Zylinder. Man mussaufgrund dieser einfachen Formen malen lernen, dann wirdman alles malen können, was man malen will.“

Diese geometrischen Formen geben der neuen Stilrichtungihren Namen, allerdings wieder durch einen abschätzigesUrteil: „bizarreries cubiques“ nannte ein Kritiker die WerkeGeorge Braques.Der Kubismus stellt eine entscheidendeWende in der Malerei dar: Zum ersten Mal wird die Natur-nachahmung gänzlich aufgegeben und versucht, ein Kunst-werk nach eigenen Gesetzmäßigkeiten zu schaffen.

Ein zweites Vorbild findet Picasso in den archaischenspanischen Skulpturen und der sog. primitiven Kunst Afrikasund Ozeaniens, die durch den Kolonialhandel nach Pariskommt und nun gerade in Ausstellungen zu sehen ist. AuchPicasso beginnt solche Kunstwerke zu sammeln.

Wesentlich für den Beginn dieser neuen Stilrichtung war es,dass Picasso nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten suchte,die nicht den europäischen Traditionen verpflichtet waren,und dass er sich ganz frei fühlte, mit Form und Farbe spiele-risch umzugehen. Picasso hat eng zusammengearbeitet mitGeorges BRAQUE; weitere Vertreter des kubistischen Stilssind Juan GRIS und Fernand LEGER. Die Künstler befass-ten sich in dieser Zeit fast ausschließlich mit den ThemenStillleben und der menschlichen Figur als Akt oder Porträt.Picasso selbst wendet sich nach wenigen Jahren vomKubismus wieder der realistischen Darstellungsweise zu.Später greift er allerdings das Stilmittel der Formzerlegungwieder auf und setzte es als eine Gestaltungsmöglichkeitein: Die Zersplitterung wird als Zerstörung interpretiert undzum Sinnbild für Gewalt und die Sinnlosigkeit des Krieges.

Jean Auguste Dominique Ingres (1780–1867)zeigt in „Die Badende von Valpinçon“, 1808,genau dieses antike Schönheitsideal.

Pablo Picasso gab in „Les Demoiselles d’Avignon“von 1907 den Bezug zur Antike auf, die bis dahinals traditionelles Vorbild jeder Kunstdarstellunggalt. Seine Frauengestalten zeigen stattdessen Ge-sichter wie Masken oder frühe iberische Figuren.

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Form

Farbe und Licht

Komposition

Raumdarstellung

Künstler und Werke

= erste Phase des Kubismus (1907-1912)„analytisch“ bedeutet, den Gegenstand zu analysieren = zerlegen und diegefundenen Formen neu anzuordnen.

Die Formen der Natur werden auf ihre geometrischen Grundformen redu-ziert und in prismatische Flächen zergliedert. Alle Objekte im Bild sind inkleinteilige, facettenartige Flächen zersplittert, eine geschlossene Formexistiert nicht mehr. Auch der Raum ist in Facetten geteilt.

In der analytischen Phase verzichten die Maler auf bunte Farben, es herrschtein „metallischer Akkord“ aus Braun-, Grau- und Blautönen vor. Die Farbendienen allein der Modellierung der Teilfläche (vgl. Cezanne). Die Bildflächeverliert den Anspruch, einen Raum bzw. ein Volumen vorzutäuschen, allesbleibt flächig. Die multiperspektivische Darstellung - mit wechselnden Blick-richtungen - führt dazu, dass der Lichteinfall nicht mehr eindeutig festgelegtist, die einzelnen Felder werden in unterschiedlicher Richtung von Hell nachDunkel abgestuft.

Die Formsplitter ordnen sich in ihrem Hell-Dunkel auf der Fläche. EineBetonung von Richtungen entsteht durch die Häufung von Licht- undSchattenpartien oder durch die Form eines Motivs. Durch die Wiederholungder kleinteiligen Flächen und Linien entsteht ein Bildrhythmus.

Jedes Objekt, aufgebaut aus stereometrischen Flächen, wird in verschiede-nen Ansichten gleichzeitig dargestellt (Multiperspektive). Die Dinge werdenvon mehreren Standorten bzw. Blickwinkeln gleichzeitig betrachtet und dieunterschiedlichen Sichtweisen übereinander geschichtet. So entfällt dietraditionelle Sehweise, die seit der Renaissance die Gegenstände in einemRaum von einem festen Blickwinkel aus dargestellt hat. Es entsteht einGefüge aus einander durchdringenden, sich überschneidenden Flächen.Durch die Überlagerung von einzelnen Flächen kann man nicht mehr unter-scheiden, welche Gegenstände vorn oder hinten im Raum sind. Vorder- undHintergrund sind ineinander verschränkt bzw. miteinander verzahnt.

Pablo Picasso StilllebenGeorges Braque Frau mit Mandoline

Analytischer Kubismus

Georges Braque, Stillleben mitMandoline und Krug, 1910

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Farbe spielt keine Rolle mehr, die Gemäldesind grau, blau, braun und weiß getönt. Ein„metallischer“ Farbakkord wird verwendet,der das Auge nicht ablenkt von Flächenund Linien.

Aufgabe:Ordne entsprechende Teile den oben getroffenen Aussagen so zu, dass die Gestal-tungsmittel des Kubismus veranschaulicht werden.

Der Gegenstand wird von mehrerenSeiten gleichzeitig wahrgenommen, nichtnur von einem Blickwinkel aus.

Das Bild wird voneinem prismati-schen Linien-gerüst überzogen.

Figur und Grundsind nicht mehr zuunterscheiden, siesind miteinanderverzahnt.

Es gibt keine einheitliche Lichtquel-le. Licht wirkt nicht mehr als Be-leuchtung, sondern helle Flächenstehen im Kontrast zu dunklen.

Es gibt keinenSchwerpunktoder Bild-mittelpunktmehr, sonderneine rhythmi-sche Bewe-gung über diegesamteBildfläche.

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Arbeitsheft Kubismus

Synthese = Zusammenführung

Die Formen, die zum Aufbau des Bildes dienen, werden nicht mehr aus demZerlegen der Gegenstände gewonnen, sondern die Bildfläche wird vonvornherein aus Formen zusammengesetzt (= synthetisiert).

Es werden wieder reine, leuchtende Farben verwendet. Dabei wird aber nichtdie farbige Oberfläche der Gegenstände nachgeahmt, sondern es sollen Farb-flächen zu einer harmonischen Komposition zusammengefügt werden.

Wenige größere Flächen mit klaren Umrissen betonen die Grundrichtungen(Horizontale, Vertikale, Diagonale), sodass eine klare Komposition entsteht.

Die Überschneidung der Flächen und angedeutete Schatten schaffen Raum,vorrangig ist aber der Eindruck von Zweidimensionalität.

Juan Gris Der KaffeesackFernand Leger Die Rast

Aufgabe:Suche eine Abbildung des oben beschriebenen Stilllebens von Picasso, mit dem erdamit die Technik der Collage erfand.

Die zweite Phase des Kubismus wird als Synthetischer Kubismus bezeichnet (ab 1912).

Die Weiterführung dieses Stils ging wieder von Picasso aus: 1912 leimt er in ein ovales Stilleben ein StückWachstuch, das mit dem Muster eines Rohrstuhlgeflechts bedruckt ist. Im Bild stellt es den Sitz eines Stuhlsdar. Er verwendet von da an auch in anderen Bildern flächige Material wie Tapeten oder Zeitungsausschnit-te, so wird die Collage erfunden. Neu ist zunächst auch, dass ein Bildelement nichts als sich selbst darstellt.Kräftige Farben treten in dieser Phase wieder stärker in den Vordergrund, die Motive wirken nicht mehr soverwirrend zergliedert. Es werden ruhige Formen und Linienverläufe gefunden, die neu interpretiert wer-den. Dabei bleibt die starke Reduktion der Formen gegenüber der Realität erhalten.

Definition

Form

Farbe und Licht

Komposition

Raumdarstellung

Künstler und Werke

Juan Gris,Der Kaffeesack,

1920

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geboren 1882 in Argenteuil bei Paris, gestorben 1963 in Paris

„Man muss sich mit dem Entdecken begnügen und auf das Erklären ver-zichten.“

Georges Braque arbeitet als gelernter Dekorationsmaler, bevor er nachParis zieht. Dort beginnt er durch den Einfluss der Maler wie Matisse, Dérainund Vlaminck im Stil der Fauves zu malen. Später werden vor allem dieBilder von Cézanne für seine Entwicklung bestimmend. In enger Zusam-menarbeit mit Picasso entwickelt Braque 1908 den Kubismus und führt ihnbis 1914 konsequent weiter. Braques Schaffen wird unterbrochen, als er1915 zum Ersten Weltkrieg eingezogen wird. Bereits bei seinem Tod ist erals einer der großen Maler des 20. Jahrhunderts anerkannt.

Georges Braque ist ein französischer Maler, Grafiker und Bildhauer, derzusammen mit Picasso den Kubismus entwickelt. Nach dem ersten Welt-krieg entfernt er sich langsam vom Einfluss Picassos und vom Kubismus.Durch seine Zusammenarbeit mit Gris tritt wieder mehr Farbe in seine Bil-der. Später nähert er sich nach und nach wieder der gegenständlichenKunst.

Die Stillleben Braques weisen immer die gleichen Motive auf, z. B. Gitar-ren, Tische, Vase. Ab 1912 erweitert er seine kubistischen Ausdrucks-möglichkeiten, indem er reale Materialien wie Tapetenstücke in seine Kom-positionen integriert. Die Technik der Collage („papiers collés“) entstehtaus dem Versuch, Realität abzubilden, ohne eine dreidimensionale Illusi-on vorzutäuschen.

Häuser bei L’Estaque, 1908Krug mit Violine, 1910Obstschale mit Glas, 1912Mann mit Gitarre, 1914Rotes Stillleben, 1936

George Braque

Lebensdaten

Zitat

Wichtige Stationenseines Lebens

Kurzcharakteristik

Hauptwerke

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geboren 1881 in Malaga, Spanien,gestorben 1973 in Mougins, Frankreich

„Gäbe es nur eine Wahrheit, könnte man nicht hundert Bilder zum gleichen The-ma malen.“

Picasso, ein Wunderkind, studiert in Barcelona und Madrid. Er lebt in Paris,später in Südfrankreich. Man unterscheidet mehrere große Schaffensperioden:„Blaue Periode“ (1901-1904): Durch den Tod eines Freundes beeinflusst, maltPicasso schwermütige, in Blautönen gehaltene Figurenbilder. Viele Motive zeigenmenschliches Elend. „Rosa Periode“ (1905/06): Die Farbskala wird heller, wär-mer, freundlicher. Rosatöne herrschen vor. Die Motive sind Akrobaten, Gauklerund Harlekine. Mit dem Bild „Les Demoiselles d’Avignon“ leitet er 1906 den Kubis-mus ein, den er bis 1914 zusammen mit Georges Braque weiterentwickelt. Vonschwarzafrikanischen Plastiken und der Malerei von Cézanne inspiriert, entwi-ckelt Picasso hier eine völlig neue Bildsprache. Nach einer Frühphase, in derGegenstände vereinfacht, deformiert und teilweise in Simultanperspektive darge-stellt werden, entsteht der analytische Kubismus (1910 – 1912). Im synthetischenKubismus (1912 - 1914 und später) setzt er die Technik der Collage („Papierscollés“) ein. Ab 1915 entstehen neben kubistischen wieder gegenstandsnähereBilder. In den zwanziger Jahren bekommt Picasso neue Impulse von den Surrea-listen, in den dreißiger Jahren wird der Stierkampf zu einem zentralen Thema.Während des Dritten Reiches lebt er zurückgezogen in Paris. Nach dem Zwei-ten Weltkrieg beschäftigt er sich mit neuen Techniken wie z. B. der Lithographieoder der Keramik. Er spielt frei mit den entwickelten und neuen Mitteln. In sei-nen letzten Jahren zieht er sich mit seiner letzten Lebensgefährtin nach Süd-frankreich zurück, wobei seine Schaffenskraft bis zu seinem Tod ungebrochenbleibt.

Picasso gilt als der bedeutendste Maler und Wegbereiter der modernen Kunstdes 20. Jahrhunderts. Als Künstler sticht er durch seine Vielseitigkeit an Stil-richtungen, denen er sich zum Teil anschließt oder die er maßgeblich mitentwickelt,hervor. Picasso ist auch Grafiker, Keramiker und Bildhauer.

La Vie (Das Leben), 1903 (Blaue Periode)Artisten (Betrübte Mutter mit Kind), 1905 (Rosa Periode)Les Demoiselles d´Avignon, 1907 (Beginn des Kubismus)Stillleben mit Rohrstuhlgeflecht, 1912 (synth. Kubismus)Guernica, 1937 (Anklage gegen das Bombardement der Spanischen Stadt durchFranco und die deutsche Luftwaffe während des Spanischen Bürgerkriegs )Stillleben mit Zitronenstrauß und Zitrone, 1941Weibliche Halbfigur nach Lucas Cranach d. J., 1958Der Maler und sein Modell, 1963

Pablo Picasso

Lebensdaten

Zitat

Wichtige Stationenseines Lebens

Kurzcharakteristik

Hauptwerke

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Arbeitsheft Kubismus

Aufgabe: Suche eine Fotografie aus unserer Zeit, die die Idealisierung einesAutos oder der Technik allgemein zum Inhalt hat. Dies kann z. B. ein Dokumentar-foto sein oder eine Werbefotografie.

Die Gestaltungsweise des Kubismus wird im Futurismus weiter entwickelt. Diese Stilrichtung, die dentechnischen Fortschritt, die Stadt und den modernen Menschen darstellen will, findet in der stark zerglie-dernden, rhythmisierenden Darstellungsweise des Kubismus das entsprechende Ausdrucksmittel. Dabeiwird dieser Fortschritt nicht kritisch gesehen; vor allem die italienische Kunst des frühen 20. Jh. wendet sichvielmehr der Verherrlichung der Technik zu: „Ein Rennwagen ist schöner als die Nike von Samothrake“,schreibt ein Vertreter dieser Richtung.

Künstler und Werke: Umberto Boccioni Der Lärm der Straße dringt ins Haus (s. Abb.)Giaccomo Balla Rasendes Automobil

Umberto Boccioni:Die Straße dringt in das Haus,

1911

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Aufgabe:Recherchiere, welche Bedeutung die Bildzitate haben, die Picasso in seinemWerk „Guernica“ verwendet.

Bildzitat Bedeutung

Picasso verwendet die Stilmittel des Kubismus in der Zeit des Faschismus als Ausdrucksmittel. Das Zer-schneiden steht hier für Brutalität und Gewalt, für Zerstörung. Ein berühmtes Beispiel dafür ist das Bild „Guernica“,eines der wichtigen „Antik-Kriegs-Bilder“ der Kunstgeschichte. Es entsteht zur Zeit des spanischen Bürger-kriegs, als die deutsche Staffel Condor - als Unterstützung für den spanischen General Franco - die StadtGuernica bombardiert. Picasso hat gerade den Auftrag, den spanischen Pavillon für die Weltausstellung zugestalten und wählt nun dieses Ereignis als Thema. Er macht eine große Reihe von Skizzen dazu, vieleMotive sind Symbole für Spanien oder „Zitate“ aus der Kunstgeschichte, so die Frau mit dem Licht (eine häufiggebrauchte Allegorie für die Wahrheit), die Frau mit dem toten Kind (Pieta) oder das Motiv „Auge Gottes“, dashier als Glühbirne auftaucht, andere Motive werden durch sein Werk zu neuen Symbolen (Die Hand mit demzerbrochenen Schwert, aus der nun eine Blume wächst, wird zum Zeichen der Friedensbewegung).

Bildbetrachtung: Pablo Picasso, Guernica, 1937

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Arbeitsheft Kubismus

Aufgabe:Vergleiche die vorliegenden Stillleben und stelle stichpunktartig Ähnlichkeitenund Unterschiede fest (Form, Farbe, Raum).

Beide Werke ....

Unterschiede

Jakob Flegel, Stillleben mit Käse und Kirschen,1635

Juan Gris, Der Kaffeesack,1920

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Arbeitsheft Kubismus

A wie Analytischer Kubismus

B wie

C wie

D wie

E wie

F wie

G wie

H wie

I wie

J wie

K wie

L wie

M wie

N wie

O wie

P wie

R wie

S wie

T wie

U wie

V wie

W wie

X wie

Y wie

Z wie

Aufgabe: Erstelle ein ABC des Kubismus, indem du den Buchstaben des Alpha-bets jeweils Namen oder Fachbegriffe zuordnest. Jeden dieser Begriffe solltestdu auch erläutern können.