Upload
vanhuong
View
225
Download
1
Embed Size (px)
Citation preview
1
2
Fentanyl-HEXAL® S, Fentanyl-HEXAL® MAT und Fentanyl-HEXAL® TTS -Mögliche Anwendungsgebiete
Tumorschmerzen
Tumor-bedingte Schmerzen: verdrängendes Wachstum des Tumors oder der Metastasen
(Weichteilinfiltration, Knochenmetastasen, Nervenkompression)
Therapie-bedingte Schmerzen nach OP, Bestrahlung, Chemotherapie
Schmerzen des Bewegungsapparates:
• Chronische Rückenschmerzen
• Arthrose
• Rheumatoide Arthritis
• Osteoporose
Neuropathische Schmerzen
oft starke, brennende, bohrende oder einschießende quälende Schmerzen
vielfältige Ursachen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose, Querschnittslähmung, Diabetes mellitus
• Postzoster-Neuralgie = Gürtelrose
• Diabetische Polyneuropathie (Taubheitsgefühl, Fehlempfindungen sowie Dauerschmerzen in
peripheren Nervenregionen bedingt durch eine Diabetes mellitus-Erkrankung)
• Stumpf-/ Phantomschmerzen (Schmerzen in einem nicht mehr vorhandenen Gliedmaß, z.B. nach
Amputation)
Weitere Indikationen
• Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
• Fibromyalgiesyndrom
3
Aufgrund seines Aufbaus wird das Reservoirpflaster sehr häufig
auch als Membranpflaster bezeichnet.
4
Aufbau eines Matrixpflasters am Beispiel von Fentanyl-HEXAL®
S/Fentanyl-HEXAL® MAT
• Dünne, wasserundurchlässige Abdeckfolie, die das Pflaster vor
Feuchtigkeit und Beschädigung schützt
• Selbstklebende Matrixschicht, in die der Wirkstoff eingebettet ist;
Material: Polyacrylat hypoallergen mit guten Klebeeigenschaften
• Einseitig silikonisierte, geschlitzte Abziehfolie, die das Pflaster und
vor allem die Klebefläche bis zur Anwendung schützt und einfach
entfernt werden kann
Das Matrixpflaster Fentanyl-HEXAL® S wurde als beladungsgleiche
Alternative zum Erstanbieterpräparat Durogesic® SMAT entwickelt:
-Identische Pflastergröße und Pflasterstärken 12 µg/h, 25 µg/h, 50 µg/h,
75 µg/h und 100 µg/h
-Identische Wirkstoffbeladung
-Grüne Beschriftung aller Pflaster
-Boäquivalent
Fentanyl-HEXAL® S ist damit austauschbar zu Durogesic® SMAT im
Rahmen der Aut-idem Regelung nach § 129 Abs. 1 SGB V.
5
Aufbau eines Reservoirpflasters am Beispiel von Fentanyl-
HEXAL® TTS
• Wasserabweisende, transparente Abdeckfolie: Schutz vor
Sonnenlicht, Wasser und mechanischer Beschädigung
• Wirkstoffreservoir: gelförmige Zubereitung, die den Wirkstoff
gelöst
enthält
• Durchlässige Membran: kleine Poren steuern die
Geschwindigkeit, mit
der der Wirkstoff abgegeben wird
• Klebeschicht mit Fentanyl-Initialdosis zur Beschleunigung des
Wirkeintritts
• Abziehfolie, die das Pflaster und vor allem die Klebefläche bis
zur
Anwendung schützt
• Abziehhilfe: erleichtert das Entfernen der Abziehfolie
6
7
Wie kommt der Wirkstoff in den Körper?
Wenige Stunden nach Applikation des Pflasters bildet sich im
Stratum corneum (= nicht durchblutete äußerste Hautschicht) ein
Wirkstoffdepot.
Nach Aufbau des Hautdepots wird der Wirkstoff aus diesem
kontinuierlich freigesetzt und diffundiert in Dermis und Epidermis.
Der Wirkstoff gelangt dann über kleinste Kapillargefäße in den
systemischen Blutkreislauf und von dort an seinen Wirkort.
Wirkort ist der µ-Opioid-Rezeptor:
Lokalisation an den Synapsen im ZNS, d.h. in verschiedenen
Hirngebieten, im Rückenmark, aber auch im Darm und in der
Blase, etc.
Unterbrechung der Erregungsübertragung,
Schmerzweiterleitung und
Verarbeitung von Schmerzsignalen
Wirkung ist unmittelbar mit unerwünschter Wirkung wie
Übelkeit,
Obstipation, Benommenheit und Schwindel verknüpft
8
Plasmaspiegel:
• Nach initialer Applikation allmählicher Anstieg der
Serumkonzentration
• Für Fentanyl-HEXAL® Pflaster gilt: Stabilisierung nach 12-24
Stunden, ab
da relativ konstanter Plasmaspiegel
9
10
Therapiesicherheit
Problem: Es wird vergessen, das alte Pflaster zu entfernen, bevor
ein neues Pflaster aufgeklebt wird.
Diese Gefahr besteht z.B.
• bei dementen Patienten
• bei Patienten, die vom Pflegedienst oder von Angehörigen, d.h.
also
von mehreren unterschiedlichen Personen betreut werden
11
12
Wieso drei verschiedene Pflasterarten?
Klebstoffmaterial als wichtiger Unterschied:
Fentanyl-HEXAL® S und MAT: Klebstoff auf Polyacrylat-Basis
Fentanyl-HEXAL® TTS: Klebstoff auf Silikon-Basis
Ausweichmöglichkeit auf die jeweils andere Pflasterart bei
• Unverträglichkeit gegen einen der verwendeten Klebstoffe
Ein relativ harmloses, aber für den Patienten doch lästiges Problem sind mögliche Hautreizungen (Rötungen, Jucken) durch das Pflaster.
Die Hautverträglichkeit von Fentanyl-HEXAL® MAT, Fentanyl-HEXAL® S und Fentanyl-HEXAL® TTS ist im Allgemeinen sehr gut.
• unzureichender Haftung des Pflasters auf der Haut
Unterschiedliche Klebstoffe kleben bei einzelnen Patienten unterschiedlich gut, da die Hauteigenschaften des Patienten ebenfalls eine Rolle bei der Fixierung des Pflasters spielen.
•Substitution zu Durogesic ® SMAT:
Fentanyl-HEXAL® S wird als beladungsgleiche Alternative zum Erstanbieterpräparat Durogesic® SMAT angeboten
13
14
Günstigeres Nebenwirkungsprofil
Geringere Obstipationsrate
• Transdermale Applikation
Resorption des Wirkstoffs durch die Haut
Umgehung des Magen-Darm-Bereichs
• Hohe Lipophilie des Fentanyls
schnelle Passage durch Blut-Hirn-Schranke
Fazit: nur geringe Mengen an freiem Wirkstoff gelangen in den Dickdarm
Weniger Übelkeit und Erbrechen
• Langsame Anflutung von Fentanyl aus dem Pflaster
Geringere Sedierung – bessere Vigilanz
• Höhere Tagesaktivität
• Bei stabiler Einstellung Teilnahme am Straßenverkehr möglich
Emotionaler Vorteil
Beispiel: Morphinspritzen
Allgemeine, allerdings falsche Assoziation:
„Morphin = Endstadium einer tödlichen Erkrankung wie Krebs“
15
Besonderheiten der Schmerzpflaster
• Schmerzpflaster geben kontinuierlich Wirkstoff ab und bilden unter der
Haut ein Wirkstoffdepot. Dadurch wird ein konstanter
Wirkstoffspiegel über eine lange Zeit (3 Tage) gewährleistet.
• Ein konstanter Wirkstoffspiegel ist für die optimale Einstellung eines
Patienten wünschenswert. Bei Auftreten von Nebenwirkungen oder
gar einer Überdosierung ist dies allerdings problematisch:
Wird das Pflaster entfernt, halten die unerwünschten Wirkungen für
die Dauer der Depotwirkung an. Bei schwerwiegenden Neben-
wirkungen muss der Patient über mindestens 24 Stunden beobachtet
werden.
• Keine Soforttherapie bei akuten Schmerzen möglich:
Wird das Pflaster erstmals geklebt, steigt die Fentanyl-Konzentration
nur sehr langsam an, der max. Wirkstoffspiegel wird erst nach 12-24
Stunden erreicht.
In den ersten 12 Stunden: bisheriges Analgetikum in bisheriger
Dosierung
In den nächsten 12 Stunden: bedarfsorientierte Dosierung
• Bei älteren, geschwächten oder kachektischen Patienten (= stark
abgemagerte Menschen) sowie Patienten mit Leber- oder Nieren-
funktionsstörung muss die Dosis gegebenenfalls reduziert werden!
16
17
18
19
Wo wird das Pflaster aufgeklebt?
Für Fentanyl-HEXAL® S, Fentanyl-HEXAL® MAT und Fentanyl-
HEXAL® TTS werden die Hautflächen am oberen Rücken, am
Oberarm und auf der Brust verwendet.
Auf welche Hautstelle ein Schmerzpflaster geklebt wird, ist vom
jeweils enthaltenen Wirkstoff abhängig. Daher sollte man hierzu
immer die Gebrauchsinformation besonders aufmerksam lesen.
Wie oft wird das Pflaster gewechselt?
Die Häufigkeit des Pflasterwechsels ist abhängig vom jeweiligen
Wirkstoff.
Der behandelnde Arzt muss genau anordnen, wann das Pflaster
zu wechseln ist.
Fentanyl-HEXAL® TTS und Fentanyl-HEXAL® MAT werden in der
Regel alle 72 Stunden gewechselt.
20
Ein warmes Fußbad oder eine Wärmflasche für den Bauch sind
durchaus möglich, solange der direkte Kontakt des
Schmerzpflasters und der umgebenden Hautstelle mit der
Wärmequelle vermieden wird.
21
22
23
Teilnahme am Straßenverkehr trotz Behandlung mit Opioiden?
• Patienten selbst, aber auch Ärzte, sind sich der Rechtslage bzgl. des
Führens eines Fahrzeuges unter Opioidtherapie nicht immer sicher
• Kritisch sind auch andere Medikamente wie z.B. Beruhigungsmittel,
Antidepressiva, Neuroleptika, Antiepileptika, Antiallergika,
Antihypertonika, Antidiabetika und Psychostimulantien
• Generell ist die Teilnahme am Straßenverkehr „unter der Wirkung
eines berauschenden Mittels“ verboten. Hierzu werden auch die
Opioide gezählt (z.B. Morphin).
Aber: Die Behandlung mit opioidhaltigen Schmerzmitteln ist hiervon
ausgenommen, wenn die im Blut nachgewiesene Substanz aus der
bestimmungsgemäßen Einnahme eines für den konkreten Krankheitsfall
verschriebenen Arzneimittels folgt.
• Die Fahrtauglichkeit eines jeden Patienten muss individuell beurteilt
werden.
• Der Patient sollte stabil auf eine Dosis eingestellt sein, bevor die
Fahrtüchtigkeit beurteilt werden kann.
• Der Patient sollte unbedingt auf seine Pflicht zur kritischen Selbst-
prüfung hingewiesen werden. Rechtsgrundlagen: StVG, StGB
24
Wenn Pflaster im Einzelfall nicht optimal kleben, liegt dies meist
an den individuellen Hauteigenschaften des Patienten, wie zum
Beispiel starkes Schwitzen.
25
Fentanyl als opioides Schmerzmittel
„Fentanyl führt bei regelmäßiger Gabe zur Sucht“ FALSCH!
Bei Gabe nach festem Zeitplan besteht nur geringe Gefahr der
physischen und psychischen Abhängigkeit!
Abruptes Absetzen von Opioiden kann evtl. zu körperlichen
Entzugserscheinungen (Magen-Darm-Beschwerden, Unruhe,
Angstgefühl, Zittern) führen, wenn sich der Körper an die Zufuhr der
Opioide gewöhnt hat
Ausschleichende Therapie, d.h. die Dosis wird bei Besserung der
Schmerzen gegen Ende der Behandlung langsam reduziert.
Vorteil des Fentanyl: kein Ceiling-Effekt!
Als Ceiling-Effekt bezeichnet man eine begrenzte analgetische
Wirksamkeit bestimmter Schmerzmittel. Oberhalb einer bestimmten
Dosis kommt es trotz Dosissteigerung zu keiner Zunahme des
analgetischen Effekts, stattdessen nehmen die Nebenwirkungen zu.
Dieser Effekt existiert bei Fentanyl nicht. Somit ist eine Dosissteigerung
weiterhin mit einer Wirkungssteigerung verbunden!
Allerdings ist die Dosis durch mögliche Nebenwirkungen bzw. zusätzlich
bei Pflastern durch die zur Verfügung stehende Applikationsfläche
begrenzt.
26
27
Prophylaxe von Übelkeit und ErbrechenMetoclopramid MCP HEXAL®
Domperidon Domperidon HEXAL®
Haloperidol Haloperidol HEXAL®
„Setrone“ (z.B. Ondansetron HEXAL®) sind für die Therapie opioidinduziertenErbrechens nicht zugelassen. Sie können bei Versagen anderer Therapiemöglichkeiten eingesetzt werden.
Bei der Therapie mit Antiemetika ist zu bedenken, dass die emetogene Wirkung der Opioide meist nachlässt (Früheffekt), so dass die Medikamente dann abgesetzt werden können.
Häufig werden Übelkeit und Erbrechen jedoch auch durch gleichzeitig gegebene andere Medikamente (z.B. Zytostatika), Strahlentherapie oder aber die Tumorerkrankung selbst verursacht.
Prophylaxe der Obstipation
Ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung sind leider durch die individuellen Umstände des Patienten häufig nicht ausreichend oder möglich (z.B. Ernährung über Sonde oder altersbedingte Bewegungseinschränkung). Medikamentöse Prophylaxe ist somit zwingend notwendig.
Lactulose Lactulose HEXAL®
Macrogol Macrogol HEXAL®
sowie Natriumpicosulfat, Paraffin, Bisacodyl und Sennoside
Die Obstipation ist unter der Therapie meist konstant oder sogar zunehmend. Deshalb ist eine Obstipations-prophylaxe meist sinnvoll.
Obstipation als Nebenwirkung ist bei Fentanyl-Pflastern deutlich seltener als bei einer Therapie mit oralem Morphin.
28
Weitere nützliche Informationen und Produkte rund um Fentanyl-HEXAL® :
• Booklet in der Packung
• Karte in der Packung, auf der man den Wochentag des Pflasterwechsels eintragen kann
•Fentanyl-HEXAL® MAT 150 µg/h: Packung enthält Karte mit Hinweisenzur Entnahme aus de kindersicheren Schutzbeutel
www.hexal.de• Packungsbeilage
• Infoblatt über die Anwendung von Fentanyl-HEXAL®
www.schmerz.de• Schmerztagebuch
• Patientenratgeber: "Lebensqualität trotz Schmerzen"
• Fentanyl-HEXAL® S/MAT/TTS - Therapieleitfaden (Zugang nur fürFachkreise)
• Patientenbroschüre Schmerz (Format: DIN A5)
• Schmerztagebuch (Format: DIN A6)
• Placebo-Pflaster Fentanyl-HEXAL® S
•Placebo-Pflaster Fentanyl-HEXAL® MAT
• Placebo-Pflaster Fentanyl-HEXAL® TTS
29
Weitere nützliche Informationen und Produkte rund um Fentanyl-HEXAL® :
• Booklet in der Packung
• Karte in der Packung, auf der man den Wochentag des Pflasterwechsels eintragen kann
•Fentanyl-HEXAL® MAT 150 µg/h: Packung enthält Karte mit Hinweisenzur Entnahme aus de kindersicheren Schutzbeutel
www.hexal.de• Packungsbeilage
• Infoblatt über die Anwendung von Fentanyl-HEXAL®
www.schmerz.de• Schmerztagebuch
• Patientenratgeber: "Lebensqualität trotz Schmerzen"
• Fentanyl-HEXAL® S/MAT/TTS - Therapieleitfaden (Zugang nur fürFachkreise)
• Patientenbroschüre Schmerz (Format: DIN A5)
• Schmerztagebuch (Format: DIN A6)
• Placebo-Pflaster Fentanyl-HEXAL® S
•Placebo-Pflaster Fentanyl-HEXAL® MAT
•Placebo-Pflaster Fentanyl-HEXAL® TTS
30
31
32