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Götz George spielt seinen Vater, den großen Schauspieler Heinrich George, der in so vieles verstrickt war – und der nach dem Krieg in sowjetischer Gefangenschaft starb. Eine deutsche Geschichte R Die Seite Drei Meist heiter bis wolkig und trocken. Im Norden zum Teil bewölkt. An den Alpen, im Südosten sowie über den östlichen Mit- telgebirgen sind am Abend Schauer oder Gewitter möglich. Temperaturen 22 bis 27 Grad. R Seite 23 Washington – Die US-Regierung hat beim Besuch von Bundesinnenminister Hans- Peter Friedrich (CSU) in Washington offen- bar Verständnis für die deutschen Sorgen vor den Ausspähungen des amerikani- schen Geheimdienstes National-Security Agency (NSA) gezeigt. Bei dem Gespräch am Freitag sei zeitweilig auch Vizepräsi- dent Joe Biden dabei gewesen, hieß es. Bei- de Seiten hätten die „Balance zwischen Si- cherheit und Freiheit“ betont. Es sollten Schritte eingeleitet werden, damit NSA-Ex- perten ihren deutschen Kollegen zeigen könnten, was und wie gesammelt werde. Außerdem habe die US-Seite betont, dass es gar keine flächendeckenden Daten- sammlungen gebe. SZ R Seiten 2 und 4 Sommertheater Einmal im Jahr wird ganz Salzburg ein einziges Drama. Sogar der Intendant spielt mit. CHRISTIAN MAYER Laferfeuer Er war schon früh einer der Großen: Drei Tage mit dem Koch-Unter- nehmer Johann Lafer. BERND DÖRRIES Kopfgefühl „Ein Arzt kann dem Patienten nicht immer das Beste raten“: Gerd Gigeren- zer im Interview. KRISTIN RÜBESAMEN Die SZ ist auch als App für das iPad und Windows 8 erhältlich. 27 ö /9ö n NACHTS b TAGS DAS WETTER Mit Stellenmarkt Biden zeigt Verständnis US-Vizepräsident empfängt Innenminister Friedrich Berlin – Der Bundesgerichtshof hat eine Vertragsklausel bei Schönheitsreparatu- ren für ungültig erklärt – zahllose Mieter müssen künftig beim Auszug aus ihrer Wohnung keine anteiligen Kosten für die Renovierung zahlen. Ein „Kostenvoran- schlag eines vom Vermieter auszuwählen- den Malerfachgeschäfts“ dürfe nicht zur Berechnungsgrundlage solcher Arbeiten gemacht werden. SZ R Panorama Bundesgerichtshof stärkt Mieterrechte Dublin – Als letztes EU-Land lässt nun auch Irland Abtreibungen zu – allerdings unter sehr restriktiven Bedingungen. Das irische Parlament stimmte in der Nacht zum Freitag mit 127 zu 31 Stimmen für eine Gesetzesvorlage, die einen Schwanger- schaftsabbruch möglich macht, sofern das Leben der Frau gefährdet ist oder sie droht, sich umzubringen, wenn sie das Kind austragen muss. SZ R Seite 4 Irland erlaubt Abtreibung in Ausnahmefällen München – Erstmals seit fast einem Jahr ist die FDP im Politbarometer der For- schungsgruppe wieder über die Fünf-Pro- zent-Hürde geklettert. Die Union kommt auf 41 Prozent. Damit käme die schwarz- gelbe Koalition auf 46 Prozent – ebenso viel, wie SPD, Grüne und Linke zusammen bekommen würden. Die Befragten bevor- zugen eine große Koalition. SZ R Seite 5 Umfrage: FDP jetzt bei fünf Prozent Meinung Bei aller Sympathie für Amerika: Merkel müsste auch Verständnis für deutsche Ängste zeigen 4 Panorama Im Prozess um einen toten schwarzen Schüler warten die USA gespannt auf das Urteil 14 Feuilleton Nach was suchen die Geheimdienste, wenn sie das Internet durchforsten? 16 Wirtschaft Der mächtige Konzern Monsanto ist führender Hersteller von genmanipuliertem Saatgut 28 Sport Robin Dutt war Sportdirektor des DFB – und würde gerne Trainer bei Werder Bremen werden 39 Medien, TV-/ Radioprogramm 46-48 Forum & Leserbriefe 23 München · Bayern 44-45 Rätsel & Schach 21 Familienanzeigen 34-35 HEUTE Kinderbetreuung: Was sich vom 1. August an ändert R Seiten 6 und 7 - 0,0057 18 Uhr 1,3048 US-$ Euro n - 0,05% N.Y. 18 Uhr 15453 Punkte Dow c + 0,66% Xetra Schluss 8213 Punkte Dax b Die Rolle seines Lebens VON VARINIA BERNAU UND FREDERIK OBERMAIER München – Der ehemalige US-Geheim- dienstmitarbeiter Edward Snowden hat Russland um vorübergehendes Asyl gebe- ten. Der von den Vereinigten Staaten per Haftbefehl gesuchte 30-Jährige unter- schrieb nach Angaben der Agentur Inter- fax am Freitag einen Antrag auf politisches Asyl. Zu einem späteren Zeitpunkt wolle Snowden nach Lateinamerika weiterrei- sen und dort Asyl beantragen, erklärte eine Sprecherin der Menschenrechtsorga- nisation Human Rights Watch. Sie hatte sich zuvor mit Snowden im Moskauer Flug- hafen Scheremetjewo getroffen. Der Kreml erklärte, der 30-Jährige könne in Russland bleiben, wenn er den USA nicht durch erneute Enthüllungen schade. Unter dieser Bedingung hatte der russi- sche Präsident Wladimir Putin Snowden bereits am 1. Juli ein Bleiberecht angebo- ten – damals lehnte der Ex-Geheimdienst- mitarbeiter ab. Sein Ziel ist Südamerika; dort haben ihm Venezuela, Nicaragua und Bolivien Asyl angeboten. Unklar ist aller- dings, wie er dorthin gelangen kann, da es keine Direktflüge gibt. Die US-Regierung hat Snowdens ameri- kanischen Reisepass für ungültig erklärt, nachdem der Computerspezialist massive Spähprogramme von Geheimdiensten in den USA und Großbritannien öffentlich ge- macht hatte. Snowden war über Hongkong nach Russland geflüchtet, wo er seit dem 23. Juni im Transitbereich des Moskauer Flughafens festsitzt. Wie aus Unterlagen hervorgehen soll, die Snowden der britischen Zeitung Guar- dian zugespielt hat, arbeitet der Software- konzern Microsoft eng mit dem US-Ge- heimdienst National Security Agency (NSA) zusammen. Das Unternehmen habe den Behörden die Möglichkeiten gegeben, die Verschlüsselung von E-Mails zu umge- hen und Gespräche des Internettelefon- diensts Skype mitzuschneiden. Microsoft betonte in einer Stellungnahme, dass das Unternehmen keiner Regierung unbe- schränkten oder direkten Zugriff auf sei- nen E-Mail-Dienst Outlook.com, Skype oder andere Produkte gewähre. Daten wür- den nur auf richterliche Anweisung heraus- gegeben werden. „Wir kommen nur sol- chen Anordnungen nach, die sich auf spezi- elle Konten beziehen“, verteidigt sich das Unternehmen. Brisant an dem Bericht des Guardian ist vor allem, dass die NSA über eine Schnitt- stelle zu dem E-Mail-Dienst Outlook.com verfügen soll, sodass der Geheimdienst die Nachrichten bereits auswerten kann, ehe diese verschlüsselt werden. Außerdem ha- be Microsoft dem Geheimdienst dabei ge- holfen, die Verschlüsselung von Chat- Nachrichten zu umgehen. Die Dokumente von Snowden zeigen auch, dass die NSA nicht nur in der Lage ist, E-Mails mitzulesen, sondern auch nachzuvollziehen, welche Orte eine Zielper- son jemals auf dem Online-Kartendienst Google Maps gesucht hat. Aus internen und als „streng geheim“ eingestuften Prä- sentationen der NSA, die die brasilianische Zeitung O Globo veröffentlicht hat, geht hervor, dass die NSA dafür ein Programm namens „X-Keyscore“ nutzt, das Daten sammelt, sortiert und durchsuchbar macht. R Seiten 2 und 4 Snowden stellt Asylantrag in Moskau Später will der flüchtige Computerspezialist aber nach Lateinamerika ausreisen. Der US-Geheimdienst NSA soll auch Outlook, Skype und Google Maps angezapft haben München – Der Fall Mollath bewegt die deutsche Rechtspolitik. Das Bundesminis- terium der Justiz hat Vorschläge zur Re- form des Rechts der „Unterbringung in ei- nem psychiatrischen Krankenhaus“ vorge- legt. Das Ministerium reagiert damit ers- tens auf den Fall des Gustl Mollath, der von der bayerischen Justiz vor sieben Jahren in die Psychiatrie eingewiesen und trotz wachsender Zweifel an der Sorgfalt dieser Einweisung bisher nicht entlassen wurde. Es reagiert zweitens darauf, dass die Zahl der in der Psychiatrie untergebrachten Straftäter „ständig“ steige. Angesichts „der Tiefe des Eingriffs in die Freiheit“ sei die Reform dringend erforderlich, heißt es in einem Reformpapier, das der Süddeut- schen Zeitung vorliegt. Im psychiatrischen Krankenhaus kön- nen Straftäter schon wegen einer geringfü- gigen Straftat – der sogenannten Anlasstat – untergebracht werden, wenn sie die Tat in einem länger dauernden, krankhaften psychischen Zustand begangen haben – und wenn infolgedessen erhebliche Strafta- ten zu erwarten sind. Anlasstat kann auch eine Bagatelle sein, etwa ein Hausfriedens- bruch; die zu erwartenden Straftaten müs- sen massiver sein. Eine zeitliche Begren- zung für die Unterbringung gibt es bisher nicht. Die von Ministerin Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (FDP) angeregte Reform will die Unterbringung in der Psychiatrie künftig auf gravierende Fälle beschrän- ken, wobei es allerdings dabei bleiben soll, dass die Anlasstat auch eine Geringfügig- keit sein kann. Es sollen die Dauer der Un- terbringung begrenzt, die Überprüfungs- fristen verkürzt und die Anforderungen an die Gutachten der Experten erhöht wer- den. Zum ersten Mal soll die Unterbrin- gung künftig nach vier Monaten überprüft werden – statt wie derzeit erst nach einem Jahr. Danach sollen weitere Prüfungen nach acht Monaten und einem Jahr folgen. Mit diesen gestaffelten Fristen soll dem Umstand Rechnung getragen werden, dass man schon wegen einer Bagatelltat in die Psychiatrie eingewiesen werden kann. Je länger die Unterbringung dauert, desto en- ger sollen künftig die Voraussetzungen sein, unter denen sie fortgeführt werden darf. In der Regel soll die Unterbringung nach Ablauf von vier Jahren für erledigt er- klärt werden, außer es besteht die Gefahr erheblicher Straftaten, durch die „Opfer seelisch oder körperlich geschädigt wer- den oder schwerer wirtschaftlicher Scha- den angerichtet wird“. Wenn die Unterbrin- gung deswegen die Dauer von sechs Jah- ren erreicht hat, müssen Gutachten von zwei externen Sachverständigen eingeholt werden – um dem Richter für seine Ent- scheidung eine möglichst umfassende Grundlage zu geben. Die Reform will der Gefahr begegnen, dass alte Gutachten nur fortgeschrieben werden. Deshalb wird der Einsatz von ex- ternen Sachverständigen (von solchen al- so, die bisher mit der Behandlung des Pati- enten nicht befasst waren) schon nach je- weils zwei (bisher fünf) Jahren Pflicht. Das Problem: Es gibt viel zu wenige qualifizier- te Gutachter. Das Justizministerium for- dert daher die Länder auf, für deren Ausbil- dung „Sorge zu tragen“. Der Satz „in der Praxis stehen keine geeigneten Gutachter zur Verfügung“ sei im Rechtsstaat nicht to- lerabel. HERIBERT PRANTL R Seite 5 Die jüngste Zeit muss hart gewesen sein für Nicolas Sarkozy. Nach seiner Wahlnie- derlage 2012 hatte er den Rückzug aus der Politik verkündet. Doch der französi- sche Ex-Präsident ist nicht der Mann, der stillvergnügt aus dem Hintergrund zu- schaut, wie andere auf der Bühne der Macht agieren. Vertraute beschrieben ihn als „Löwen im Käfig“. Jetzt ist der Löwe ausgebrochen. Den anderen großen Tie- ren im rechtsliberalen Lager droht Ge- fahr. Dies gilt besonders für François Fil- lon, der Sarkozy fünf Jahre lang treu als Premier diente und sich heute Hoffnun- gen macht, bei der Wahl 2017 selbst Präsi- dent zu werden. Der so sanftmütig wirken- de Fillon fuhr daher bei einer Veranstal- tung am Donnerstagabend die Krallen aus, um Sarkozy einige Hiebe zu verpas- sen. Die Zeitschrift L’Express schreibt: „Der Krieg der Chefs hat begonnen.“ Eigentlich wollte Sarkozy die Feindse- ligkeiten später eröffnen. Sein Plan war es wohl, sich noch lange bedeckt zu hal- ten, um die Sehnsucht der Franzosen wachsen zu lassen. Je schlechter die Wirt- schaft laufen würde und je glückloser der sozialistische Präsident François Hollan- de regieren würde, desto lauter sollte der Ruf nach Sarkozy ertönen. Dieser hätte schließlich verkünden können, er fühle sich verpflichtet, das Vaterland zu retten. Zwei Entwicklungen brachten den 58-jährigen Politrentner dazu, schon jetzt aus der Reserve zu kommen. Zum ei- nen baute sich Fillon zielstrebig zum Prä- sidentschaftskandidaten auf. Zum ande- ren strich der Verfassungsrat der konser- vativen UMP-Partei elf Millionen Euro an staatlicher Unterstützung, weil Sarkozy im Wahlkampf 2012 unerlaubt viel Geld ausgegeben hatte. Der Partei drohte der Ruin. Sarkozy musste reagieren. Der Ex- Präsident startete eine Spendenkampa- gne für die UMP, die binnen Tagen mehre- re Millionen Euro einbrachte. Zugleich be- gann er, nach gut einjährigem Schweigen wieder zu sprechen. Er erklärte sich auf Facebook und Twitter und trat diese Wo- che bei einem Vorstandstreffen der UMP auf. Dabei sollte es eigentlich um die Par- teifinanzen gehen. Doch Sarkozy hielt ei- ne Grundsatzrede über Europa und die Sa- nierung Frankreichs. Die Kommentato- ren riefen: Er ist zurück! Damit geht ein Herzenswunsch seiner immer noch zahlreichen Fans in Erfül- lung. „Nicolas komm zurück!“, steht auf unzähligen Tassen, T-Shirts und Duftker- zen, die in Frankreich verkauft werden. Von „Sarkonostalgie“ ist die Rede. Sarkozy spickte seine Rede bei der UMP mit giftigen Sätzen gegen Fillon und andere Rivalen. „Die Politik ist nobel“, mahnte er. „Setzt sie nicht herab. Und sagt nie Böses über die anderen.“ Das klang putzig aus dem Mund eines Man- nes, der für seine verbalen Wutattacken auf Feinde und Parteifreunde bekannt ist. Für Fillon war das Maß jedenfalls voll. Der frühere Premier erklärte jetzt, die Par- tei werde nicht in Habachtstellung auf ei- nen „Mann der Vorsehung“ warten. Sarko- zy solle nicht so tun, als sei er der einzige Ausweg. Zugleich betonte Fillon, die UMP werde ihren Präsidentschaftskandidaten für 2017 per Urwahlen küren. Auch ein Sarkozy müsse sich diesen stellen. Die Zeit der „Selbstproklamierung“ sei vor- bei. Nun wartet Frankreich auf Sarkozys Antwort. Die politische Sommerpause dürfte heiß werden. STEFAN ULRICH Fall Mollath – Justizministerin plant Strafrechtsreform Leutheusser-Schnarrenberger will die Einweisung in die Psychiatrie einschränken und stärker kontrollieren Er ist zurück Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy drängt auf die große Bühne NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT WWW.SÜDDEUTSCHE.DE 69. JAHRGANG / 28. WOCHE / NR. 160 / 2,50 EURO MÜNCHEN, SAMSTAG/SONNTAG, 13./14. JULI 2013 FOTO: THOMAS KOST/SWR Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; [email protected] Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt), 089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte). Abo-Service: Telefon 089/21 83-80 80, www.sz.de/abo A, B, E, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: € 3,30; dkr. 26; £ 3,30; kn 30; sfr. 5,00; czk 101; Ft 880 (SZ) Kühl und schattig lag der Quell da. Nar- ziss begab sich zum hellen Wasser und er- blickte, als er hineinsah, einen herrlichen Knaben. Da griff er nach dem Zauberbilde. Er versuchte es zu umarmen und zu küs- sen, und der Jüngling im Wasser tat des- gleichen – minimum est quod amantibus obstat, schreibt Ovid, sehr wenig ist es, was den Liebenden im Wege steht; und doch zu viel: Es ist Narziss, der sich dort spiegelt und der nicht den anderen liebt, sondern nur sich selbst. Geputzt und glänzend stand das Auto in der Sonne Vorpommerns. Der Kampf- storch von Bergholz begab sich zu den schimmernden Türen und erblickte, als er hineinsah, in ihrem Lacke einen großen Stelzvogel. Da hackte er nach dem Zauber- bilde, und der Vogel in der Tür tat desglei- chen. Doch schon verschwamm er hinter Schrammen und Kratzern. Die Geschichte dieses Storches lässt sich unter verschiede- nen Aspekten betrachten, keiner davon stimmt froh. Versicherungsrechtlich gese- hen ist es so: Niemand bezahlt den Scha- den am Wagen. Dieser würde nur erstattet, heißt es kaltherzig aus den Zentralen der Assekuranzen, wenn das Auto den Storch angefahren hätte, nicht aber, wenn der Storch das Auto angefallen hat. Welche Ge- danken diese Nachricht unter Bergholz’ Kraftfahrern wecken mag, soll hier unerör- tert bleiben zugunsten der bedeutsameren philosophischen Frage nach dem Warum. Warum pickt der Storch so hart nach sei- nem Ebenbilde, statt wie der Narziss da- nach zu trachten, ein wenig mit ihm zu schnäbeln? Berücksichtigt man eine andere Version der Tragödie vom Narziss, so verschied die- ser vor Kummer, als ein Blatt aufs Wasser fiel und winzige Kreise warf, die sein Eben- bild verzerrten. Es ist nicht ausgeschlos- sen, dass der Bergholzer Storch eine ganz ähnliche Erfahrung machte. Dass er sich, durch die Rundung der Fahrzeugtür be- dingt, in derselben als aufgedunsenes Zerr- bild seiner selbst erblickte, noch dazu in je- nen Autofarben, die man in den Weiten Vor- pommerns als Ausweis sportlicher Fahr- weise schätzt. „Die Welt ist ein Spiegel, aus dem jedem sein eigenes Gesicht entgegen- blickt“, schrieb einst der Dichter William Makepeace Thackeray, aber dieser Welt gibt der Storch von Bergholz nun ganz or- dentlich was auf den Schnabel. Denn er ist noch lange nicht fertig. Verängstigte Zeu- gen berichten, dass er durch die Straßen des Dorfes patrouilliere, in Fenstern und Türen seine Spiegelbilder aufspüre und zerhacke, während die Gemahlin oben im Nest die Kleinen betreut. Scherben und Splitter pflastern seinen Weg. Die Vermitt- lungsbemühungen des Kreisstorchenbe- auftragten interessieren ihn kein Frosch- bein lang. Armer Narziss. Er lebte davon, dass er an den anderen glaubte; er starb, weil es doch nur ihn selbst gab. Der Storch lebt, denn er geht mit unserer Zeit. Für ihn kann es nur einen geben. Sich selbst.

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Götz George spielt seinen Vater,den großen Schauspieler Heinrich George,

der in so vieles verstrickt war –und der nach dem Krieg in

sowjetischer Gefangenschaft starb.Eine deutsche Geschichte

RDie Seite Drei

Meist heiter bis wolkig und trocken. ImNorden zum Teil bewölkt. An den Alpen,im Südosten sowie über den östlichen Mit-telgebirgen sind am Abend Schauer oderGewitter möglich. Temperaturen 22 bis27 Grad. R Seite 23

Washington– Die US-Regierung hat beimBesuch von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in Washington offen-bar Verständnis für die deutschen Sorgenvor den Ausspähungen des amerikani-schen Geheimdienstes National-SecurityAgency (NSA) gezeigt. Bei dem Gesprächam Freitag sei zeitweilig auch Vizepräsi-dent Joe Biden dabei gewesen, hieß es. Bei-de Seiten hätten die „Balance zwischen Si-cherheit und Freiheit“ betont. Es solltenSchritte eingeleitet werden, damit NSA-Ex-perten ihren deutschen Kollegen zeigenkönnten, was und wie gesammelt werde.Außerdem habe die US-Seite betont, dasses gar keine flächendeckenden Daten-sammlungen gebe. SZ R Seiten 2 und 4

SommertheaterEinmal im Jahr wird ganzSalzburg ein einziges Drama. Sogar derIntendant spielt mit. CHRISTIAN MAYER

Laferfeuer Er war schon früh einer derGroßen: Drei Tage mit dem Koch-Unter-nehmer Johann Lafer. BERND DÖRRIES

Kopfgefühl „Ein Arzt kann dem Patientennicht immer das Beste raten“: Gerd Gigeren-zer im Interview. KRISTIN RÜBESAMEN

Die SZ ist auch als App für dasiPad und Windows 8 erhältlich.

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DAS WETTER

Mit Stellenmarkt

Biden zeigtVerständnis

US-Vizepräsident empfängtInnenminister Friedrich

Berlin – Der Bundesgerichtshof hat eineVertragsklausel bei Schönheitsreparatu-ren für ungültig erklärt – zahllose Mietermüssen künftig beim Auszug aus ihrerWohnung keine anteiligen Kosten für dieRenovierung zahlen. Ein „Kostenvoran-schlag eines vom Vermieter auszuwählen-den Malerfachgeschäfts“ dürfe nicht zurBerechnungsgrundlage solcher Arbeitengemacht werden. SZ R Panorama

Bundesgerichtshofstärkt Mieterrechte

Dublin – Als letztes EU-Land lässt nunauch Irland Abtreibungen zu – allerdingsunter sehr restriktiven Bedingungen. Dasirische Parlament stimmte in der Nachtzum Freitag mit 127 zu 31 Stimmen für eineGesetzesvorlage, die einen Schwanger-schaftsabbruch möglich macht, sofern dasLeben der Frau gefährdet ist oder siedroht, sich umzubringen, wenn sie dasKind austragen muss. SZ R Seite 4

Irland erlaubt Abtreibungin Ausnahmefällen

München – Erstmals seit fast einem Jahrist die FDP im Politbarometer der For-schungsgruppe wieder über die Fünf-Pro-zent-Hürde geklettert. Die Union kommtauf 41 Prozent. Damit käme die schwarz-gelbe Koalition auf 46 Prozent – ebensoviel, wie SPD, Grüne und Linke zusammenbekommen würden. Die Befragten bevor-zugen eine große Koalition. SZ R Seite 5

Umfrage: FDP jetztbei fünf Prozent

MeinungBei aller Sympathie für Amerika:Merkel müsste auch Verständnisfür deutsche Ängste zeigen 4PanoramaIm Prozess um einen toten schwarzenSchüler warten die USAgespannt auf das Urteil 14FeuilletonNach was suchen dieGeheimdienste, wenn siedas Internet durchforsten? 16WirtschaftDer mächtige Konzern Monsantoist führender Hersteller vongenmanipuliertem Saatgut 28SportRobin Dutt war Sportdirektor desDFB – und würde gerne Trainerbei Werder Bremen werden 39Medien, TV-/ Radioprogramm 46-48Forum & Leserbriefe 23München · Bayern 44-45Rätsel & Schach 21Familienanzeigen 34-35

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Kinderbetreuung: Was sich vom 1. August an ändert RSeiten 6 und 7

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Xetra Schluss8213 Punkte

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Die Rolleseines Lebens

VON VARINIA BERNAUUND FREDERIK OBERMAIER

München – Der ehemalige US-Geheim-dienstmitarbeiter Edward Snowden hatRussland um vorübergehendes Asyl gebe-ten. Der von den Vereinigten Staaten perHaftbefehl gesuchte 30-Jährige unter-schrieb nach Angaben der Agentur Inter-fax am Freitag einen Antrag auf politischesAsyl. Zu einem späteren Zeitpunkt wolleSnowden nach Lateinamerika weiterrei-sen und dort Asyl beantragen, erklärteeine Sprecherin der Menschenrechtsorga-nisation Human Rights Watch. Sie hattesich zuvor mit Snowden im Moskauer Flug-hafen Scheremetjewo getroffen. DerKreml erklärte, der 30-Jährige könne inRussland bleiben, wenn er den USA nichtdurch erneute Enthüllungen schade.

Unter dieser Bedingung hatte der russi-sche Präsident Wladimir Putin Snowdenbereits am 1. Juli ein Bleiberecht angebo-ten – damals lehnte der Ex-Geheimdienst-mitarbeiter ab. Sein Ziel ist Südamerika;dort haben ihm Venezuela, Nicaragua undBolivien Asyl angeboten. Unklar ist aller-dings, wie er dorthin gelangen kann, da eskeine Direktflüge gibt.

Die US-Regierung hat Snowdens ameri-kanischen Reisepass für ungültig erklärt,nachdem der Computerspezialist massiveSpähprogramme von Geheimdiensten inden USA und Großbritannien öffentlich ge-macht hatte. Snowden war über Hongkongnach Russland geflüchtet, wo er seit dem23. Juni im Transitbereich des MoskauerFlughafens festsitzt.

Wie aus Unterlagen hervorgehen soll,die Snowden der britischen Zeitung Guar-

dian zugespielt hat, arbeitet der Software-konzern Microsoft eng mit dem US-Ge-heimdienst National Security Agency(NSA) zusammen. Das Unternehmen habeden Behörden die Möglichkeiten gegeben,die Verschlüsselung von E-Mails zu umge-hen und Gespräche des Internettelefon-diensts Skype mitzuschneiden. Microsoftbetonte in einer Stellungnahme, dass dasUnternehmen keiner Regierung unbe-schränkten oder direkten Zugriff auf sei-nen E-Mail-Dienst Outlook.com, Skypeoder andere Produkte gewähre. Daten wür-den nur auf richterliche Anweisung heraus-gegeben werden. „Wir kommen nur sol-chen Anordnungen nach, die sich auf spezi-elle Konten beziehen“, verteidigt sich dasUnternehmen.

Brisant an dem Bericht des Guardian istvor allem, dass die NSA über eine Schnitt-

stelle zu dem E-Mail-Dienst Outlook.comverfügen soll, sodass der Geheimdienst dieNachrichten bereits auswerten kann, ehediese verschlüsselt werden. Außerdem ha-be Microsoft dem Geheimdienst dabei ge-holfen, die Verschlüsselung von Chat-Nachrichten zu umgehen.

Die Dokumente von Snowden zeigenauch, dass die NSA nicht nur in der Lageist, E-Mails mitzulesen, sondern auchnachzuvollziehen, welche Orte eine Zielper-son jemals auf dem Online-KartendienstGoogle Maps gesucht hat. Aus internenund als „streng geheim“ eingestuften Prä-sentationen der NSA, die die brasilianischeZeitung O Globo veröffentlicht hat, gehthervor, dass die NSA dafür ein Programmnamens „X-Keyscore“ nutzt, das Datensammelt, sortiert und durchsuchbarmacht. R Seiten 2 und 4

Snowden stellt Asylantrag in MoskauSpäter will der flüchtige Computerspezialist aber nach Lateinamerika ausreisen.

Der US-Geheimdienst NSA soll auch Outlook, Skype und Google Maps angezapft haben

München – Der Fall Mollath bewegt diedeutsche Rechtspolitik. Das Bundesminis-terium der Justiz hat Vorschläge zur Re-form des Rechts der „Unterbringung in ei-nem psychiatrischen Krankenhaus“ vorge-legt. Das Ministerium reagiert damit ers-tens auf den Fall des Gustl Mollath, der vonder bayerischen Justiz vor sieben Jahren indie Psychiatrie eingewiesen und trotzwachsender Zweifel an der Sorgfalt dieserEinweisung bisher nicht entlassen wurde.Es reagiert zweitens darauf, dass die Zahlder in der Psychiatrie untergebrachtenStraftäter „ständig“ steige. Angesichts„der Tiefe des Eingriffs in die Freiheit“ seidie Reform dringend erforderlich, heißt esin einem Reformpapier, das der Süddeut-schen Zeitung vorliegt.

Im psychiatrischen Krankenhaus kön-nen Straftäter schon wegen einer geringfü-

gigen Straftat – der sogenannten Anlasstat– untergebracht werden, wenn sie die Tatin einem länger dauernden, krankhaftenpsychischen Zustand begangen haben –und wenn infolgedessen erhebliche Strafta-ten zu erwarten sind. Anlasstat kann aucheine Bagatelle sein, etwa ein Hausfriedens-bruch; die zu erwartenden Straftaten müs-sen massiver sein. Eine zeitliche Begren-zung für die Unterbringung gibt es bishernicht.

Die von Ministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) angeregte Reformwill die Unterbringung in der Psychiatriekünftig auf gravierende Fälle beschrän-ken, wobei es allerdings dabei bleiben soll,dass die Anlasstat auch eine Geringfügig-keit sein kann. Es sollen die Dauer der Un-terbringung begrenzt, die Überprüfungs-fristen verkürzt und die Anforderungen an

die Gutachten der Experten erhöht wer-den. Zum ersten Mal soll die Unterbrin-gung künftig nach vier Monaten überprüftwerden – statt wie derzeit erst nach einemJahr. Danach sollen weitere Prüfungennach acht Monaten und einem Jahr folgen.

Mit diesen gestaffelten Fristen soll demUmstand Rechnung getragen werden, dassman schon wegen einer Bagatelltat in diePsychiatrie eingewiesen werden kann. Jelänger die Unterbringung dauert, desto en-ger sollen künftig die Voraussetzungensein, unter denen sie fortgeführt werdendarf. In der Regel soll die Unterbringungnach Ablauf von vier Jahren für erledigt er-klärt werden, außer es besteht die Gefahrerheblicher Straftaten, durch die „Opferseelisch oder körperlich geschädigt wer-den oder schwerer wirtschaftlicher Scha-den angerichtet wird“. Wenn die Unterbrin-

gung deswegen die Dauer von sechs Jah-ren erreicht hat, müssen Gutachten vonzwei externen Sachverständigen eingeholtwerden – um dem Richter für seine Ent-scheidung eine möglichst umfassendeGrundlage zu geben.

Die Reform will der Gefahr begegnen,dass alte Gutachten nur fortgeschriebenwerden. Deshalb wird der Einsatz von ex-ternen Sachverständigen (von solchen al-so, die bisher mit der Behandlung des Pati-enten nicht befasst waren) schon nach je-weils zwei (bisher fünf) Jahren Pflicht. DasProblem: Es gibt viel zu wenige qualifizier-te Gutachter. Das Justizministerium for-dert daher die Länder auf, für deren Ausbil-dung „Sorge zu tragen“. Der Satz „in derPraxis stehen keine geeigneten Gutachterzur Verfügung“ sei im Rechtsstaat nicht to-lerabel. HERIBERT PRANTL R Seite 5

Die jüngste Zeit muss hart gewesen seinfür Nicolas Sarkozy. Nach seiner Wahlnie-derlage 2012 hatte er den Rückzug ausder Politik verkündet. Doch der französi-sche Ex-Präsident ist nicht der Mann, derstillvergnügt aus dem Hintergrund zu-schaut, wie andere auf der Bühne derMacht agieren. Vertraute beschrieben ihnals „Löwen im Käfig“. Jetzt ist der Löweausgebrochen. Den anderen großen Tie-ren im rechtsliberalen Lager droht Ge-fahr. Dies gilt besonders für François Fil-lon, der Sarkozy fünf Jahre lang treu alsPremier diente und sich heute Hoffnun-gen macht, bei der Wahl 2017 selbst Präsi-dent zu werden. Der so sanftmütig wirken-de Fillon fuhr daher bei einer Veranstal-tung am Donnerstagabend die Krallenaus, um Sarkozy einige Hiebe zu verpas-sen. Die Zeitschrift L’Express schreibt:„Der Krieg der Chefs hat begonnen.“

Eigentlich wollte Sarkozy die Feindse-ligkeiten später eröffnen. Sein Plan war

es wohl, sich noch lange bedeckt zu hal-ten, um die Sehnsucht der Franzosenwachsen zu lassen. Je schlechter die Wirt-schaft laufen würde und je glückloser dersozialistische Präsident François Hollan-de regieren würde, desto lauter sollte derRuf nach Sarkozy ertönen. Dieser hätteschließlich verkünden können, er fühlesich verpflichtet, das Vaterland zu retten.

Zwei Entwicklungen brachten den58-jährigen Politrentner dazu, schonjetzt aus der Reserve zu kommen. Zum ei-nen baute sich Fillon zielstrebig zum Prä-sidentschaftskandidaten auf. Zum ande-ren strich der Verfassungsrat der konser-vativen UMP-Partei elf Millionen Euro anstaatlicher Unterstützung, weil Sarkozyim Wahlkampf 2012 unerlaubt viel Geld

ausgegeben hatte. Der Partei drohte derRuin. Sarkozy musste reagieren. Der Ex-Präsident startete eine Spendenkampa-gne für die UMP, die binnen Tagen mehre-re Millionen Euro einbrachte. Zugleich be-gann er, nach gut einjährigem Schweigenwieder zu sprechen. Er erklärte sich aufFacebook und Twitter und trat diese Wo-che bei einem Vorstandstreffen der UMPauf. Dabei sollte es eigentlich um die Par-teifinanzen gehen. Doch Sarkozy hielt ei-ne Grundsatzrede über Europa und die Sa-nierung Frankreichs. Die Kommentato-ren riefen: Er ist zurück!

Damit geht ein Herzenswunsch seinerimmer noch zahlreichen Fans in Erfül-lung. „Nicolas komm zurück!“, steht aufunzähligen Tassen, T-Shirts und Duftker-

zen, die in Frankreich verkauft werden.Von „Sarkonostalgie“ ist die Rede.

Sarkozy spickte seine Rede bei derUMP mit giftigen Sätzen gegen Fillon undandere Rivalen. „Die Politik ist nobel“,mahnte er. „Setzt sie nicht herab. Undsagt nie Böses über die anderen.“ Dasklang putzig aus dem Mund eines Man-nes, der für seine verbalen Wutattackenauf Feinde und Parteifreunde bekanntist. Für Fillon war das Maß jedenfalls voll.Der frühere Premier erklärte jetzt, die Par-tei werde nicht in Habachtstellung auf ei-nen „Mann der Vorsehung“ warten. Sarko-zy solle nicht so tun, als sei er der einzigeAusweg. Zugleich betonte Fillon, die UMPwerde ihren Präsidentschaftskandidatenfür 2017 per Urwahlen küren. Auch einSarkozy müsse sich diesen stellen. DieZeit der „Selbstproklamierung“ sei vor-bei. Nun wartet Frankreich auf SarkozysAntwort. Die politische Sommerpausedürfte heiß werden. STEFAN ULRICH

Fall Mollath – Justizministerin plant StrafrechtsreformLeutheusser-Schnarrenberger will die Einweisung in die Psychiatrie einschränken und stärker kontrollieren

Er ist zurückFrankreichs Ex-Präsident Sarkozy drängt auf die große Bühne

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A, B, E, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: € 3,30;dkr. 26; £ 3,30; kn 30; sfr. 5,00; czk 101; Ft 880

(SZ) Kühl und schattig lag der Quell da. Nar-ziss begab sich zum hellen Wasser und er-blickte, als er hineinsah, einen herrlichenKnaben. Da griff er nach dem Zauberbilde.Er versuchte es zu umarmen und zu küs-sen, und der Jüngling im Wasser tat des-gleichen – minimum est quod amantibusobstat, schreibt Ovid, sehr wenig ist es, wasden Liebenden im Wege steht; und doch zuviel: Es ist Narziss, der sich dort spiegeltund der nicht den anderen liebt, sondernnur sich selbst.

Geputzt und glänzend stand das Auto inder Sonne Vorpommerns. Der Kampf-storch von Bergholz begab sich zu denschimmernden Türen und erblickte, als erhineinsah, in ihrem Lacke einen großenStelzvogel. Da hackte er nach dem Zauber-bilde, und der Vogel in der Tür tat desglei-chen. Doch schon verschwamm er hinterSchrammen und Kratzern. Die Geschichtedieses Storches lässt sich unter verschiede-nen Aspekten betrachten, keiner davonstimmt froh. Versicherungsrechtlich gese-hen ist es so: Niemand bezahlt den Scha-den am Wagen. Dieser würde nur erstattet,heißt es kaltherzig aus den Zentralen derAssekuranzen, wenn das Auto den Storchangefahren hätte, nicht aber, wenn derStorch das Auto angefallen hat. Welche Ge-danken diese Nachricht unter Bergholz’Kraftfahrern wecken mag, soll hier unerör-tert bleiben zugunsten der bedeutsamerenphilosophischen Frage nach dem Warum.Warum pickt der Storch so hart nach sei-nem Ebenbilde, statt wie der Narziss da-nach zu trachten, ein wenig mit ihm zuschnäbeln?

Berücksichtigt man eine andere Versionder Tragödie vom Narziss, so verschied die-ser vor Kummer, als ein Blatt aufs Wasserfiel und winzige Kreise warf, die sein Eben-bild verzerrten. Es ist nicht ausgeschlos-sen, dass der Bergholzer Storch eine ganzähnliche Erfahrung machte. Dass er sich,durch die Rundung der Fahrzeugtür be-dingt, in derselben als aufgedunsenes Zerr-bild seiner selbst erblickte, noch dazu in je-nen Autofarben, die man in den Weiten Vor-pommerns als Ausweis sportlicher Fahr-weise schätzt. „Die Welt ist ein Spiegel, ausdem jedem sein eigenes Gesicht entgegen-blickt“, schrieb einst der Dichter WilliamMakepeace Thackeray, aber dieser Weltgibt der Storch von Bergholz nun ganz or-dentlich was auf den Schnabel. Denn er istnoch lange nicht fertig. Verängstigte Zeu-gen berichten, dass er durch die Straßendes Dorfes patrouilliere, in Fenstern undTüren seine Spiegelbilder aufspüre undzerhacke, während die Gemahlin oben imNest die Kleinen betreut. Scherben undSplitter pflastern seinen Weg. Die Vermitt-lungsbemühungen des Kreisstorchenbe-auftragten interessieren ihn kein Frosch-bein lang. Armer Narziss. Er lebte davon,dass er an den anderen glaubte; er starb,weil es doch nur ihn selbst gab. Der Storchlebt, denn er geht mit unserer Zeit. Für ihnkann es nur einen geben. Sich selbst.

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VON JULIAN HANS

E dward Snowden ist doch kein Phan-tom. Drei Wochen lang hatte nie-mand ihn gesehen, da bat Snowden

überraschend zur Audienz. In einer E-Maillud der ehemalige Mitarbeiter des US-Ge-heimdienstes am Donnerstag gut ein Dut-zend prominenter Anwälte, Abgeordneterund Vertreter von Menschenrechtsorgani-sationen aus Moskau zu einem Treffen amnächsten Tag in den Transitbereich desFlughafens Scheremetjewo: „Bitte findenSie sich um 16.30 Uhr in der Mitte der An-kunftshalle in Terminal F ein“, hieß es indem Schreiben, das Tanja Lokschina, diestellvertretende Leiterin des Moskauer Bü-ros von Human Rights Watch, auf Face-book veröffentlichte. „Ein Mitarbeiter desFlughafens wird Sie dort mit einem Schildmit der Aufschrift ,G9‘ erwarten.“

Journalisten waren zu dieser Begeg-nung nicht eingeladen. Gleichwohl belager-ten am Freitagnachmittag Hunderte Re-porter die Halle F von Moskaus größtemFlughafen in der Hoffnung, endlich miteigenen Augen zu sehen, dass der 30-Jähri-ge tatsächlich dort ist. Um kurz vor 17 UhrMoskauer Zeit hatte das Versteckspieldann ein Ende. Der angekündigte Bote mitdem G9-Schild führte die eingeladenenJuristen und Menschenrechtsvertreter ineinen Besprechungsraum des Flughafens.Hinter verschlossenen Türen gab EdwardSnowden dann bekannt, dass er Asyl inRussland beantragen werde. „Vorüberge-hend“, wie er betonte. Sein Ziel bleibe La-teinamerika.

Auf einem Foto, das die Human-Rights-Watch-Vertreterin Lokschina während desGesprächs machte, sitzt Snowden in grau-em Hemd an einem Konferenztisch. Nebenihm Sarah Harrison, eine Wikileaks-Anwäl-tin. Die Enthüllungsplattform hat in denvergangenen Wochen die Öffentlichkeitüber die Entwicklungen bei der SucheSnowdens nach Asyl informiert. Im An-schluss an das Treffen veröffentlicht sieauch ein Protokoll von Snowdens Erklä-rung. „Hallo, mein Name ist Ed Snowden“,beginnt es. „Vor etwas mehr als einem Mo-nat hatte ich eine Familie, ein Haus im Para-dies und lebte in großem Wohlstand. Undich hatte die Möglichkeit, ohne jede Er-mächtigung Ihre Kommunikation zudurchsuchen und zu lesen.“ Letzteres abersei eine Verletzung elementarer Grund-rechte. Und die könne auch durch geheimeGesetze nicht legitimiert werden.

Snowden warf den USA vor, an ihm einExempel zu statuieren, als „Warnung an al-le anderen, die ihre Stimme erheben könn-ten, wie ich es getan habe“. Die US-Regie-rung habe Staaten, die für Menschenrech-te und Asylrecht eintraten, mit Sanktionengedroht und Verbündete angewiesen, dasFlugzeug des bolivianischen PräsidentenEvo Morales zur Landung zu zwingen, umeinen Flüchtling zu suchen. Einige Regie-rungen in Westeuropa und Nordamerikahätten ihre Bereitschaft unter Beweis ge-stellt, Recht zu brechen. „Diese ungesetzli-che Bedrohung macht es mir unmöglich,

nach Lateinamerika zu reisen und dortAsyl zu genießen, wie es mir angebotenwurde“, sagte Snowden. „Daher bitte ichum Ihre Unterstützung dabei, von den be-troffenen Nationen freies Geleit zu bekom-men. Ebenso bitte ich Russland um Asylfür die Dauer, bis diese Staaten mir einefreie Reise ermöglichen.“

Russlands Präsident Wladimir Putinhatte dem ehemaligen Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA eine Woche nach sei-ner Landung in Moskau Asyl angeboten,aber eine Bedingung gestellt: Snowden

müsse aufhören, mit seinen Enthüllungen„unserem Partner Amerika“ zu schaden.Daraufhin hatte Snowden sein Asylgesuchzurückgezogen. Nun, da er offenbar keineMöglichkeit sieht, Scheremetjewo bald perFlugzeug verlassen zu können, hat er seineEntscheidung überdacht. Gleichwohl be-tonte Snowden, keine seiner Aktivitätenhabe darauf gezielt oder werde darauf zie-len, den Vereinigten Staaten zu schaden:„Ich will, dass die USA Erfolg haben.“

Seitdem er am 23. Juni an Bord von FlugNummer SU 213 aus Hongkong in Moskau

gelandet war, hatte sich seine Spur verlo-ren. Als am nächsten Tag eine mit Journa-listen voll besetzte Aeroflot-Maschine mitZiel Havanna abhob, blieb der für Snow-den reservierte Sitz 17A leer. Von den vielenReportern, die in den vergangenen Wo-chen Flüge buchten, nur um in den Transit-bereich von Scheremetjewo zu gelangen,bekam ihn niemand zu Gesicht.

Obwohl ihm Venezuela, Nicaragua undBolivien Asyl angeboten haben, saß Snow-den in Moskau fest. Die USA haben seinePapiere für ungültig erklärt. Zudem ist

nicht klar, wie Snowden sein Ziel erreichenkann, ohne das Hoheitsgebiet von Staatenzu überfliegen, die seine Maschine auf Auf-forderung der USA zur Landung zwingenkönnten.

Wladimir Putin reagierte sofort aufSnowdens Vorstoß. Sein Sprecher DmitriPeskow wiederholte die Forderung, dassSnowden den USA nicht weiter schadendürfe, wenn er in Russland Asyl wolle. Undder Kreml-Mann fügte sibyllinisch hinzu:Ihm liege im Übrigen noch gar kein förmli-cher Asylantrag Snowdens vor.

Es war ein griffiger Slogan. Einer, der Ver-trauen schaffen sollte. Einer, der nunklingt wie blanker Hohn. „Ihre Privatsphä-re ist unsere Priorität.“ Mit diesem Satzwirbt Microsoft seit wenigen Wochen.Doch wenn es stimmt, was der ehemaligeGeheimdienstmitarbeiter Edward Snow-den behauptet, dann setzt der Software-konzern ganz andere Prioritäten. Dann istes ihm in den vergangenen drei Jahrenwohl doch wichtiger gewesen, sich als willi-ger Gehilfe des amerikanischen Geheim-dienstes NSA zu erweisen als seine Kund-schaft vor allzu neugierigen Blicken abzu-schirmen.

Wie die britische Zeitung Guardian un-ter Berufung auf Snowden berichtet, hatMicrosoft dem Militärgeheimdienst NSAsowie der Bundespolizei FBI geholfen, dieVerschlüsselung von Daten durch Nutzerseiner Dienste zu umschiffen. Die NSA ha-be demnach den Zugriff auf E-Mails be-kommen und durfte auch über Skype ge-führte Videotelefonate mitschneiden. Unddie Behörden sollen von diesen Möglichkei-ten recht regen Gebrauch gemacht haben,heißt es. Microsoft hingegen hält dagegen:Der Konzern bestreitet, den Behörden di-rekten Zugang zu seinen Großrechnern zugewähren – man rücke nur Daten heraus,wenn dies gesetzlich vorgeschrieben gewe-sen sei. Und auch dann handele es sichnicht um einen flächendeckenden Zugriff,sondern stets nur um Einzelfälle.

Microsoft ist vor allem für seine Compu-terprogramme bekannt. Für Windows,Word oder Excel. Doch der US-Konzern bie-tet auch einige Internetdienste an: dieE-Mail-Adressen mit der Endung outlook.com beispielsweise, bis vor Kurzem nochunter dem Namen hotmail.com; den kos-tenlosen Internettelefondienst Skype, dender Konzern im Mai 2011 für acht Milliar-den Dollar gekauft hat; und schließlichauch den Speicherdienst Sky Drive, beidem man Fotos und andere Dokumentehinterlegen und dann von überall aus zu-greifen kann. Damit ist Microsoft für dieGeheimdienste von ähnlichem Interesse

wie Apple, Facebook oder Google. Dennwann immer man einen dieser Anbieternutzt, um eine E-Mail zu senden oder mitden Freunden zu chatten, läuft dies überdie Server der Unternehmen in den USA.Und dort können die Behörden sich dann,eine entsprechende Anordnung vorausge-setzt, nach Einzelheiten erkundigen.

Meist wollen die Unternehmen nicht sogenau erklären, wem sie welche Einblickegewährt haben. Und manchmal dürfen siees auch gar nicht. In der zweiten Hälfte desvergangenen Jahres erhielt Microsoft vonUS-Behörden zwischen 6000 und 7000 sol-che Anordnungen. Dabei waren bis zu32 000 Nutzerkonten betroffen. Vielesdeutet darauf hin, dass auch Deutsche da-bei waren. Denn die meisten nutzenhierzulande, wenn sie eine E-Mail verschi-cken oder etwas im Internet hinterlegen,einen amerikanischen Anbieter. Der Spie-gel berichtete kürzlich, dass monatlicheine halbe Milliarde Kommunikationsver-bindungen aus Deutschland abgefangenwerden.

Das Problem ist nur: Diese Zahlen um-fassen alle Anordnungen, die eines She-riffs aus Kentucky ebenso wie die des Mili-tärgeheimdienstes. Im Zuge der Enthüllun-gen über das amerikanische Spähpro-gramm Prism haben verschiedene Inter-netkonzerne wie Google, Facebook undeben auch Microsoft mehr Transparenz ge-fordert. Ihnen wurde nach Verhandlungenzwar zugestanden, die Anzahl sogenannterFisa-Anfragen, also jener umstrittenen ge-heimen Gerichtsanordnungen, zu veröf-fentlichen – allerdings nur vermengt mitallen anderen Anfragen von Behörden.Nach Auffassung der Unternehmen ist dasein fauler Kompromiss. Denn aus den Zah-len, die alle Anfragen vermengen, kann derVerbraucher eben nicht erkennen, wie neu-

gierig die NSA tatsächlich ist – oder ob an-dere Behörden nicht womöglich noch neu-gieriger sind. „Es gibt Aspekte dieser De-batte, die wir gerne offener besprechenwürden“, heißt es bei Microsoft. „Deshalbhaben wir uns massiv für zusätzlicheTransparenz eingesetzt, die jedem helfenwürde, diese wichtigen Fragen zu verste-hen und zu diskutieren.“ Bislang vergeb-lich. Die Internetkonzerne stoßen bei denamerikanischen Behörden auf Wider-

stand. Und so gilt weiterhin: Es gibt die Ver-sion des Edward Snowden. Es gibt die Versi-on von Microsoft. Und es gibt viele andere,die sich derzeit bemühen, etwas mehrLicht ins Dickicht zu bringen.

Laut den Dokumenten, die Snowdendem Guardian zugespielt hat, sei die NSAim vergangenen Sommer besorgt gewe-sen, dass Microsoft plane, seinen Chat-dienst im Internet zu verschlüsseln. Inner-halb von fünf Monaten hätten Microsoft

und das FBI aber eine Lösung gefunden,die es der NSA erlaube, diese Verschlüsse-lung zu umgehen.

Im Visier der NSA stand auch Skype. DerDienst, den mehr als 660 Millionen Men-schen weltweit nutzen, verschlüsselt dieSprach- und Videoanrufe. Die nun veröf-fentlichten Dokumente zeigen allerdings,dass der Einzelne davon wenig hat: So habedie NSA seit Juli 2012 einen kompletten Zu-gang zu dem Dienst gehabt. Davor konnteder Geheimdienst lediglich den Ton mit-schneiden, danach „bekamen sie ein kom-plettes Bild“, wie es in dem Bericht heißt.Allerdings war Skype laut Snowden bereitsvor der Übernahme durch Microsoft Teildes Spähprogramms Prism. Seit Novem-ber 2010 sei die Zusammenarbeit mit demGeheimdienst vorbereitet worden.

Für Microsoft steht ebenso wie für alleanderen Internetkonzerne, deren Namennun rund um das Spähprogramm fallen,viel auf dem Spiel. Ihr Geschäft beruht aufVertrauen – auch wenn letztlich niemand,der es sich im Leben nicht unnötig schwermachen will, an den großen Anbietern vor-beikommt. Nur ein Beispiel: Google, vor al-lem für seine Suchmaschine bekannt, bie-tet Handyherstellern auch das mobile Be-triebssystem Android an. Das läuft inzwi-schen auf sieben von zehn deutschenSmartphones. Wer dort eine Telefonnum-mer und eine E-Mail-Adresse im Telefon-buch abspeichert, verknüpft diese Datenoft auch mit der Kontaktliste eines G-Mail-Kontos. So bleibt einem die Liste auchdann erhalten, wenn das Handy geklautwird. Das ist praktisch. Einerseits. Anderer-seits liegen so aber eben auch äußerst pri-vate Daten auf Googles Großrechnern.Weil sie aber so mächtig sind, war der Da-tenschutz für die US-Unternehmen bis-lang eher ein Lippenbekenntnis. Im Lichteder neuen Enthüllungen wächst nun beivielen Verbrauchern das Unbehagen: Jemehr Google oder eben auch Microsoft voneinem weiß, desto mehr könnten die ameri-kanischen Konzerne eben auch anderenverraten. VARINIA BERNAU

Und plötzlich tut sich eine Tür auf. Eine Türhin zu einer endlich mal guten Botschaft.Denn herein kommt Joe Biden, seines Zei-chens Vizepräsident der Vereinigten Staa-ten. Vielleicht hatten sie das heimlich ge-hofft im Tross des Bundesinnenministers.Sicher aber konnten sie sich nicht sein imUmfeld von Hans-Peter Friedrich. Umsomehr sind sie bestrebt, die Botschaft nachaußen zu tragen. Seht her, bei der Visite imWeißen Haus hat auch Biden ihn empfan-gen. Das ist doch mal ein gutes Zeichen.

Nun kann man zunächst einmal sagen,dass solche kleinen Überraschungsgestennatürlich wichtig sind in schwierigen Zei-ten. Deshalb kann man schon Verständnishaben, dass sich der Bundesinnenministerfreut, wenn seine überaus diffizile Kurzvisi-te in der US-Hauptstadt auch solche Bot-schaften für ihn bereithält. Überbewertenallerdings sollte man derlei nicht. Ein Hand-schlag allein schafft die Probleme nicht ausder Welt, die sich da vor Friedrich aufge-türmt haben. Denn auch wenn Friedrichmit der Washington-Reise das tut, was eige-ne Parteifreunde seit Langem von ihm er-wartet haben, am Ende wird die Kurzvisiteihm und der Bundesregierung allenfalls einbisschen Erleichterung verschaffen.

Sicher, er traf im Laufe des Tages Oba-mas für die Terrorabwehr zuständige Bera-terin Lisa Monaco und US-JustizministerEric Holder. Doch trotz aller freundschaftli-chen Gesten, die vor allem die Atmosphäreverbessern sollten – umfassende Aufklä-rung, so ist anschließend zu hören, hat es zu-nächst nicht gegeben. Immerhin aber istFriedrich wohl zugesagt worden, dass es fürmanche Akten und Unterlagen sogenannteDeklassifizierungen durch die US-Regie-rung geben solle. Erst dann nämlich ist es Re-gierungsmitarbeitern und NSA-Experten er-laubt, konkreter zu zeigen, was sie tun – undwas sie nicht machen.

Das sind kleine Fortschritte, von einemDurchbruch kann man gleichwohl kaumsprechen. Und deshalb dürfte für Friedrichdie Gefahr auch bleiben, dass er zwar Enga-gement gezeigt hat, aber – noch – nicht mitechter Aufklärung heimkehrt. Er wird we-nig aus Washington mitbringen, das es ihmermöglichen würde, die Affäre um die mas-senhafte Ausspähung der Deutschen durchamerikanische Geheimdienste glaubhaftfür beendet zu erklären.

Was dabei besonders unangenehm seindürfte: Dass er das schon vorher geahnt ha-ben muss. Es musste ihm klar sein, dass dieUS-Geheimdienste und ihre politischen Vor-gesetzten nicht einfach Relevantes preisge-ben würden, schon gar nicht öffentlich.Über Andeutungen würde deshalb niemandhinausgehen. Das ist bis auf Weiteres wenigbefriedigend. Nicht für die Opposition, dieversuchen wird, weiter Honig aus der Affärezu saugen. Und erst recht nicht für eine Re-gierung, die Aufklärung braucht, um sichder Angriffe der Opposition zu erwehren.

Wie heikel die Sache ist, zeigt am Freitagein Blick auf das jüngste Politbarometer.Die Umfrage offenbart nämlich, dass die gro-ße Mehrheit der Deutschen der Bundesre-gierung und den deutschen Geheimdiens-ten in der NSA-Ausspähaffäre wenig glaubt.87 Prozent der Befragten gehen davon aus,dass die deutschen Geheimdienste ebendoch von den gigantischen Datensammlun-gen wussten. Und noch mehr als drei Viertelder Befragten (79 Prozent) sind der Überzeu-gung, dass das auch für die Bundesregie-rung gilt.

Vielleicht erklärt die Sorge vor diesemMisstrauen, warum die FDP, die durch dasThema punkten konnte und dabei mit Kri-tik an Friedrich nicht gespart hat, zu seinerReise in die USA vorsichtigere Töne an-schlug. Fraktionschef Rainer Brüderleschraubte die Erwartungen herunter undverwies im Tagesspiegel darauf, dass Ge-heimdienste solche Fragen nun mal nicht inder Öffentlichkeit austragen würden. UndBundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die sich mithilfe der Ent-hüllungen in besonderem Maße als Daten-schützerin in Erinnerung rufen konnte, er-klärte, Friedrich habe da schon eine „schwie-rige Aufgabe“. Deshalb erwarte sie nicht,dass mit dieser Reise alles beendet sein wer-de. Der kleine Partner in der Koalition spürtoffenbar, dass jetzt mehr Solidarität gefragtist als Profilierung. STEFAN BRAUN

Die Internetkonzerne würdengern mehr sagen, als esdie US-Behörden erlauben

Schon vor der Reise war klar,dass die US-Behörden nichtsRelevantes preisgeben werden

Nach seiner Landung inMoskau am 23. Juni hattesich seine Spur verloren

Schlüsseldienst fürs InternetMicrosoft hat den US-Geheimdiensten offenbar bereitwillig erklärt, wie sie sich bei Skypern und Chattern einklinken können

Edward Snowdens Offenbarungen Der 30-jährige amerikanische Whistleblower hält die Welt weiterhin in Atem. Zuletzt hat er enthüllt,dass der IT-Gigant Microsoft schon seit Jahren mit den US-Geheimdiensten kooperiert und ihnen Zugang zu persönlichen Daten von Kunden

verschafft. Jetzt hat Snowden Russland überraschend um Asyl gebeten. Entscheiden muss nun Präsident Wladimir Putin

Ein Handschlag,der alles rausreißtWie Bundesinnenminister Friedrich

in den USA überrascht wird

THEMA DES TAGES2 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Der Coup des GejagtenFlughafen Moskau: Der frühere Mitarbeiter des US-Geheimdienstes zeigt sich im Terminal F

und bittet Russland vorübergehend um Asyl. Damit tritt ein, was Wladimir Putin wohl verhindern wollte

Überraschender Termin: Am Freitag hat der Whistleblower Edward Snowden auf dem Moskauer Flughafen Menschenrechtler wie Tanja Lokschina von Human RightsWatch in Russland (links unten) und Juristen wie den Rechtsanwalt Genri Resnik (unten rechts) getroffen. FOTOS: HUMAN RIGHTS WATCH/DPA; EPA; REUTERS

Zugang zu 32 000 Benutzerkonten soll der Internetkonzern Microsoft den US-Behör-den allein im zweiten Halbjahr 2012 gewährt haben. FOTO: LUCAS JACKSON/REUTERS

Rubrikenanzeigen

In dieser Ausgabe auf folgenden Seiten:

Heiraten/Bekanntschaften Seite 22Reisemarkt Seite 12-13Bildungsmarkt/Seminare Seite 21Kunst und Antiquitäten Seite 19Verschiedenes/Tiermarkt Seite 24Bekanntmachungen, Beteiligungen,Geschäftsanzeigen Seite 31

Verkäufe Seite 20Stellenteil V2/11-V2/18

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Anzeigenschluss für Samstag:Stellenanzeigen: Donnerstag, 11 UhrÜbrige Rubriken: Donnerstag, 16 Uhr

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Page 3: Süddeutsche_Zeitung.pdf

VON HOLGER GERTZ

D ie Frau vom Empfang des Hotelsin Köln hat einen Tisch vorberei-tet, hinten links in einem Neben-zimmer. Sie klingt, als wolle sie

ein Apartment vermieten. „Da haben Sieschön Licht, und ruhig ist es auch.“ DerTisch ist schon eingedeckt, sie wird auchdie Musik etwas runterdimmen, ihr Lä-cheln allerdings ist eher verzagt. Zeit füreine Regieanweisung, vorgebracht im Flüs-terton: „Wenn Götz George kommt, werdeich kurz fragen, ob ein Getränk gewünschtist, dann bin ich schon wieder weg.“ Bis da-hin verteilt sie erst mal „Reserviert“-Schil-der auf allen Tischen in der Nähe.

Vereinbart war 10.30 Uhr als Beginn desGesprächs. Götz George kommt um10.29 Uhr. Ein Händedruck. Ein Blick zumTisch. Ach, sagt er, er möchte lieber umzie-hen von hinten links nach hinten rechts,da ist es dunkler und noch ruhiger. Er gehtvoraus, ein drahtiger, athletischer Mann,die Archive lügen wohl bei ihren Altersan-gaben. Götz George, 74, setzt sich undschaut einen erst mal schweigend an. Inter-essanter Kontrast zum starken Körper, die-se Melancholie in seinen Augen. Man wüss-te gern, was George in einem sieht; manfängt gleich an herumzudeuten. Jeden-falls: Er hat einen Schimanski-Schnauz-bart, sie drehen gerade einen neuen „Tat-ort“, in Duisburg und Rotterdam.

Wie angekündigt, schleicht die Frauvom Empfang herbei. „Etwas zu trinken?“Er möchte nichts, danke, zauberhaft. DieFrau geht aus dem Raum, rückwärts.

Wenn Götz George erscheint, trifft erauf Befangenheit in verschiedenen Aggre-gatzuständen. Die Schauspieler, die mitihm arbeiteten, haben Höllenrespekt,Ehrfurcht. Die mit ihm als Schauspielernichts anfangen können, weil sie lieberRTL 2 sehen, haben seinen Schimanski alsMacho-Arschloch missverstanden, aberdafür in den bunten Blättern mal was überihn gelesen. Götz George gilt als schwierig,und wer als schwierig gilt, erzeugt inDeutschland Argwohn, bei bestimmtenMedien und in der Öffentlichkeit. Die Medi-en suchen nach Belegen für den schwieri-gen Charakter und berichten etwa, dass erbei der Vorpremiere seines neuen FilmsKaugummi gekaut habe und wieder maul-faul gewesen sei. Das ist dann das, was hän-genbleibt, von einem mutigen Projekt.

Der Sohn spielt seinen Vater.Götz George ist Heinrich George. Die Be-

ziehung der beiden ist so eng, dass sogar ih-re Körper noch immer im Dialog stehen.Götz George sagt, im stillen Winkel diesesKölner Hotels: „Mein Vater hat sich jaschon körperlich breitgemacht, ich bineher schmaler geworden. Ich habe gleichzu Beginn meiner Karriere gemerkt, dassdie Presse sagt: Was will denn der Kleenejetzt, der will doch nicht seinem Vater nach-eifern und Schauspieler werden. Da gehörtdann ja doppelte Kraft dazu.“

„George“ heißt der Film, er läuft bei Ar-te und dann am 24. Juli im Ersten, um Vier-tel vor zehn im Hochsommer, Götz Georgewird am Tag davor 75. Ein Meisterstückprogrammplanerischer Sensibilität, mit-ten in der Urlaubszeit so ein Zweistunden-Brocken. Götz George hat dafür gestritten,dass der Film später im Jahr kommt, im Ok-tober hat sein Vater Geburtstag, und dieLeute sind aus den Ferien zurück. Vergeb-lich. Er hat dann resigniert, nicht nur in die-ser Angelegenheit. Er mag sich nicht mehrverkämpfen. „Ich komm aus ’nem ande-ren Jahrhundert, aus ’ner anderen Zeit.Und ich versuche, die zu übertragen: Wokann ich noch einen Anker setzen? Aberdas geht nicht. Deswegen fliehe ich undbin angreifbar und durchlässig.“

Der Film ist ein Dokudrama. Spielsze-nen, Archivbilder, Interviews, Filmaus-schnitte. Götz George und sein älterer Bru-der Jan gehen dahin, wo der Vater gewesenist, wo er mit ihnen gelebt hat, wo er – ohnesie – starb. Regisseur Joachim Lang hatzehn Jahre recherchiert und Archive durch-kämmt, er hat Götz George jahrelang be-quatscht und ihn schließlich überzeugt,die Rolle zu übernehmen. Heinrich Georgewar vor dem Zweiten Weltkrieg der bedeu-tendste Schauspieler Deutschlands, Thea-termann und Filmstar, verheiratet mit derSchauspielerin Berta Drews. Als die Nazisan die Macht kamen, war er nicht der größ-te Widerstandskämpfer. Er hat in Propa-gandafilmen mitgespielt, in Interviewsund Reden den „Führer“ gelobt. Er sagtezu, als Goebbels ihn bat, Intendant desSchiller-Theaters zu werden. Er hat sich ar-rangiert, er hat weggesehen, einerseits.

Andererseits beschäftigte er in diesemTheater dann jüdische Schauspieler, Kom-munisten; andererseits setzte er bei denBehörden durch, dass sein Freund, derSchauspieler Bobby Müller, den Juden-stern nicht mehr tragen musste. Er ließihm einen Stuhl ins Parkett stellen, nochvor die erste Reihe. Sie spielten den „Prin-zen von Homburg“. Und Müller – einschneehaariger, geisterhafter Mann, mansieht ihn in einer alten Interviewsequenz –sagt: „Sie spielten für mich Theater, ichwerde diesen Abend nie vergessen.“

Nach dem Krieg wurde George vom so-wjetischen Geheimdienst verhaftet undverurteilt. Im Herbst 1946, gut ein Jahrnach seiner Inhaftierung, starb er im Ge-fangenenlazarett. Blinddarmentzündung.Herzschwäche. Götz George hatte ihn einpaar Monate vorher einmal noch gesehen,am Tor des Speziallagers Hohenschönhau-sen. Da war er sieben.

Der Film spricht Heinrich George nichtfrei. „Ich mag nicht diese Filme, die alleswissen“, hat der Regisseur Joachim Langgesagt, als man sich sein Dokudrama ge-meinsam mit ihm angesehen hatte. DerFilm ist ein Beitrag zur Debatte über

Schuld und Unschuld, leise stellt er auchdie Frage, wie berechtigt oder fahrlässigdie Urteile sind, die die Öffentlichkeit sichmacht. Eine schwebende Philosophie überGerechtigkeit. Der Film versucht zu erzäh-len, wie der Alte war. Und gibt zugleich denBlick darauf frei, warum der Junge ist, wieer ist. Man kann nicht seinen Vater spielen,ohne etwas von sich selbst preiszugeben.

Götz George kritisiert nicht seinen Va-ter, er stellt ihn dar, als bullerigen Lebe-menschen, Feierbiest sagt man heute. Ei-ner, der den Bierkrug auch hinter der Büh-ne nicht aus der Hand nimmt. Die Ran-schmeißereien von Goebbels lacht er im-mer so weg, in diesem Stimmklang, denman aus Schimanski kennt, wenn Krimi-nalrat Königsberg ihm wieder eine Dienst-aufsichtsbeschwerde anhängen wollte.

Er nennt seinen Vater wahlweise „der Al-te“ oder „George“; manchmal „Vater“, sel-tener „mein Vater“. Er versichert ihm sei-ne Liebe, sie ist tief und prägend. Aber esbleibt Liebe auf Distanz, die auch zulässt,dass Vermutungen zu Fakten werden.

Götz George sagt: „Im Nachhinein, auchunter dem Eindruck des Films, hab ich mirgedacht: Der muss doch – wenn Hitleroder Goebbels geredet haben – zusammen-gebrochen sein, weil das so schlecht ge-spielt und so grotesk ausgestellt war. Dermuss doch als Schauspieler gedacht ha-ben: ,Kinder, das ist ja fürchterlich!’ “ Er er-zählt von Begegnungen zu Hause, nach-dem der Vater längt tot war, die Mutter hat-te immer viele Kolleginnen zum Kaffee-klatsch eingeladen, die Bergner, die Du-rieux, und er saß dabei und durfte zuhö-ren. „Da gab es keine Schelte, die wusstenja, wie er denkt, wie er handelt. Wie er sichimmer lustig gemacht hat über den gro-ßen ,Führer‘ und den kleenen Goebbels.“

Der Schauspielersohn Götz George warnoch ein Kind, als er seine erste Rolle spiel-te, 1950 am Hebbeltheater. Ein Regisseur,Freund der Familie, wollte ihn unbedingtals Hirtenjungen in „Mein Herz ist im Hoch-land“. Am Schluss der Premierenvorstel-lung durfte er sich an der Seite von O. E.Hasse verbeugen. Seine Mutter BertaDrews schreibt in ihren Memoiren, dasssie hinter der Bühne auf ihn wartete, undals er angerannt kam, nahm sie ihn in denArm und hörte ihn fragen: „War ich so gutwie Heinrich?“

Vergleichen und verglichen werden.Messen und sich vermessen lassen. Die An-erkennung ihrer Väter ist für Söhne oft daseinzige Gütesiegel von belastbarem Wert.Väter haben sich lange schwergetan mitdem Loben, das war über Generationendas Schicksal vieler Söhne. Im Fall Georgeist der Vater seit 67 Jahren tot. So sehr manruft, als Sohn, hört man ein Echo? Und

kommt eine Antwort, so ausdauernd manfragt und nachhakt?

Die Rezensenten haben den Jungen amAlten gemessen, er selbst hat sich an ihmgemessen und auch immer wieder dar-über gesprochen – damals, als er noch arg-loser zu Interviews bereit war. Aus derAbendzeitung, späte Sechziger: „Er ist dasgroße Vorbild für mich, obwohl ich genauweiß, dass seine Leistung unwiederholbarist.“ Aus dem Stern, frühe Achtziger: „VorJahren habe ich über Filme meines Vatersgeheult, weil er mich so wahnsinnig über-zeugt hat.“ Die über ihn schrieben, habenes so gedeutet: Da hängt das Damokles-schwert. Ein Vater, der ihn erdrückt.

Aber Götz George ist oft nicht einver-standen mit dem, was über ihn geschrie-ben wird, er sträubt sich dagegen, interpre-tiert zu werden. Der Vater, ein Feind? „Ichhabe versucht, ihn zu inhalieren und zu ka-pieren. Ich habe seine Filme gesehen, habemir aus den mannigfaltigen Erzählungen

– auch der Mutter – ein Bild zusammenge-backen und dann angefangen, ihn zu ideali-sieren. Er ist mir ein Freund geworden.“

Man muss an dieser Stelle kurz ein paarEreignisse erwähnen, die Götz George ver-letzt haben, knapp 15 Jahre her, aber wirk-sam bis heute. Einmal saß er auf dem „Wet-ten dass . .?“-Sofa bei Thomas Gottschalk,sie wollten über den Film „Solo für Klari-nette“ sprechen, aber Gottschalk hatteden Film nicht gesehen und redete irgend-was eher Blechernes.

George wollte über den Film sprechen.Es war ihm ernst, auch in Europas größterUnterhaltungsshow. Sie stritten sich, amEnde saß George auf dem Sofa wie einSpaßverderber, er war der einzige Gast,der bei „Wetten dass . .?“ je ausgepfiffenwurde. Seitdem gilt er als schwierig. Spä-ter wurden die Umstände der Trennungvon seiner damaligen Lebensgefährtin inden bunten Blättern aufgeregt debattiert,viel Geraune, Halbwahrheiten, vielSchmutz. Zurück blieb ein verwundeterMensch. George war zweimal in etwas gera-ten, das man heute Shitstorm nennen wür-de. Er zieht sich seitdem, wenn es geht, zu-rück ins Haus nach Sardinien, auch vordem „George“-Film sitzt er nicht in denTalkshows. Die Leute da draußen kriegen

nur George, den Schauspieler. Der MenschGeorge verweigert sich den Ritualen undReflexen der Szene, er will sich den bösenAffen im Showbusiness nicht ausliefern.

Ausgeliefertsein, dieses Ohnmachtsge-fühl, kann einen auf verschiedenen Ebe-nen anfallen. Mag sein, dass der Schmerzdes Sohnes verstärkt wird durch den nach-gefühlten Schmerz des Vaters. HeinrichGeorge stand ziemlich alleine am Ende, erhatte keine Fürsprecher, oder sie wurdennicht gehört, auch nach dem Krieg nicht.„Wir lieben unsere Schauspieler nicht inDeutschland, das habe ich später sogar anmir gemerkt“, sagt Götz George. „Je besserman ist, desto mehr Neider hat man. Unddie Denunziation ist sowieso dasSchlimmste. Ich bin ja weggegangen nachSardinien, weil ich denunziert wurde. Unddie Presse nimmt es dankbar auf, wennKrethi und Plethi über einen prominentenMenschen sagen: ‚Ich hab was über XY zuerzählen.‘“

Im Hotel sind inzwischen einige der Ti-sche nebenan besetzt, obwohl die „Reser-viert“-Schilder da stehen, das Publikumist spärlich, aber umso aufmerksamer. DieKölner sind ja in mancher Hinsicht hem-mungslos. Sie schauen zu ihm rüber.

Er schaut auf seinen Vater: „Du merksteinfach, wenn eine Figur wie der George ineinen Raum reinkommt, und die Strahl-kraft ist so gewaltig, dass alle Leute in die-sem Raum auf einmal still werden.“

Was passiert, wenn Sie in einen Raumkommen?

„Gar nix, dann gucken sie weg. Die den-ken: Schimanski, oh Gott. Aber ich kommesowieso nicht so viel in Räume rein, ich gehlieber außen rum.“ Er hat, als er das sagt,diese Lachfalten um die Augen, bei drahti-gen Menschen wie ihm spricht das Gesichtimmer mit.

Der Vater war rund, er war wie einschwerer Stempel für die Propagandafil-me. Er segnete, durch seine Teilhabe, dieLügen dieser Filme ab. Er ließ zu, dass sei-ne Autorität sich auf die Autorität der Fil-me übertrug. Wer in einem Propaganda-film mitspielt, klärt nicht auf. Er tut das Ge-genteil: er verklärt.

Götz George spricht die Versäumnisseund das moralische Versagen seines Vaterskaum an, im Film so wenig wie jetzt im Ge-spräch. Aber er hat sich längst darange-macht, vieles abzuarbeiten. Wenn die Ver-hältnisse sich ändern, muss der Sohn sichum den Vater kümmern. Wo der Vater weg-gespielt und weichgezeichnet hat, hat derSohn geradegerückt und dargestellt, seineFilmografie ist auch ein Kontrollgangdurch deutsche Geschichte, eine Vermes-sung von Abgründen. Götz George war Ro-bert Mertens, ein junger Deserteur, der

sich das Leben nahm. Er war der Ausch-witz-Kommandant Rudolf Höß, ein akribi-scher Bürokrat, ein Exekutor. Er war Men-gele. Viele seiner großen Filme handelnvon Feigheit und dem Preis der Feigheit,von Schuld und der Last der Schuld. Politi-scher und aufklärerischer kann die Arbeiteines Schauspielers nicht sein. Er hat dieseMänner so gespielt, dass sie einen noch be-gleiteten, nachdem man ihnen im Kinooder Fernsehen begegnet war. Ein guterFilm macht etwas mit dem, der ihn sieht.Wenn man gleich alles vergisst, hatte derFilm keine Kraft.

Im „Totmacher“ von Romuald Karma-kar ist George der Hilfsarbeiter Fritz Haar-mann, ein Knabenschlächter, zugleich einschwitzender Mann, unsicher, hilflos. Erwill, dass sein Psychiater lieb zu ihm ist. Un-vergessen, wie George seinen Kopf auf dieTischplatte legt und seiner Faust dabei zu-sieht, wie sie auf den Tisch einhämmert.Sein rasselndes, verzweifeltes Atmen, dasnoch unter den Abspann gelegt wurde.Bubi Scholz sieht in der Erinnerung aus wieGötz George, seitdem der ihn gespielt hat.Ein deutscher Boxerheld, bleierne Achtzi-gerjahre in West-Berlin, weiße Anzüge undKoteletten. Das Verhängnis zwischen Party-keller und Herrengedeck. Irgendwann hatScholz im Rausch seine Frau erschossen,landet im Gefängnis. Es kommt zur Prüge-lei mit anderen Insassen. George – alsScholz – haut einen um, schaut auf ihn run-ter. Seine Stimme kennt man aus tausen-den raus, brüchig, ernüchtert und irgend-wie warm. Er spricht aus dem letzten Loch,als er zu dem anderen sagt: „Steh auf.“

Er ist seit mehr als sechzig Jahren Schau-spieler, einer der größten unserer Zeit. The-ater und Film. Karl May und jetzt„George“. Und Schtonk! Rossini. Der Königund sein Narr. Der Sandmann. Und: Ab-wärts. Zivilcourage. Mein Vater. Tod einerPolizistin. Zwischendurch auch „Derrick“und „Der Alte“, in einer Folge, die „Derschöne Alex“ hieß, spielte er: den schönenAlex. Und, ja, Schimanski. Die prägende Fi-gur der deutschen Fernsehgeschichte. EinGegengift zu Helmut Kohl, das die Politiknie hervorgebracht hat. Kurz reingeschautin eine Episode aus den frühen Achtzigern:„Das Mädchen auf der Treppe“, mit AnjaJaenicke. Wie sie zu ihrer toten Mutter rü-berrennen will, und Schimanski hält siefest und brummt, he he he, und dann bläster den Oberkörper auf, sie schlägt mit denFäusten drauf, bis sie müde ist. Schiman-ski murmelt: „Ist besser jetzt?“ Dann hälter sie fest. So viel Härte, so viel Wärme ineinem einzigen Mann.

Bambi, Bundesfilmband, Darsteller-preis der Biennale, Emmy. Grimmepreise,Verdienstorden, das meiste doppelt, drei-fach. Den ersten Bundesfilmpreis bekamer mit 22, vor Kurzem ist ihm der DeutscheSchauspielerpreis verliehen worden.

Die Laudatio hielt der Regisseur MattiGeschonneck, der die Wirkungen väterli-cher Wucht am eigenen Leib erfahren hat,als Sohn des Schauspielers Erwin Geschon-neck, eine Legende wie Heinrich George.Immerhin hatte er das Glück, lange im Dia-log mit seinem Vater leben zu können: Er-win Geschonneck war 101, als er starb.

Götz George im Publikum hatte sich,wie üblich, mit Kurzbart und getönter Bril-le gegen die Außenwelt abgeschirmt, aberda waren fast Tränen, als Geschonnecketwas sagte und zugleich ungesagt ließ:„Ein zerrissener Kraftmensch, für den derbärenstarke übermächtige Vater Segenund Fluch zugleich war. Aber letztlich wirddas sein Geheimnis bleiben.“

Heinrich George ist 1998 von den Rus-sen rehabilitiert worden, er liegt in Berlinjetzt, Friedhof Zehlendorf, die Post hat sei-nen Kopf auf eine Briefmarke gedruckt.Etwas ist abgeschlossen. Etwas wirkt nach.

Götz George sagt: „Mein Vater kannteseinen Wert als Schauspieler, ich kennemeinen nicht.“

Die Kritiker glauben, ihn zu kennen . . .„Wer will denn heutzutage den Wert

einer schauspielerischen Leistung ein-schätzen? Es gibt so irrwitzig viele Schau-spieler, und so wahnsinnig viele Halbbega-bungen, und durch dieses Fernsehen wirdalles aufgeweicht und ist am Ende eineamorphe Masse.“

Sie haben sich selbst mittelmäßig ge-nannt. Das klingt wie Koketterie.

„Alles ist mittelmäßig, das Zeitalter istmittelmäßig, die Aufgaben, die gestelltwerden, sind mittelmäßig. Dann ist dem-entsprechend die Gestaltung auch mittel-mäßig. Das hat mit Koketterie nichts zutun, das ist eher ein Verzweifeln an der heu-tigen Zeit.“

Trotzdem ist da viel Lob für Ihre Arbeit.„Die Zuwendung, die ich bekomme, die

hat mit meinem Alter zu tun. Da werden sieimmer sentimental, die Deutschen, spen-denfreudig, weinen oft. Sind schnell bereitzu sagen: Ach, der ist jetzt auch schon soalt. Geben wir ihm noch ein paar Streichel-einheiten.“

Sich von Kritik nicht berühren zu las-sen, ist schwierig, Lob kann man leichterüberhören. Götz George hat sich immun ge-macht gegen Lob. Es erreicht ihn nicht.Könnte sein, dass am Ende jemand denWettbewerb für beendet erklärt und sagt:Du bist besser als Heinrich. Wahrschein-lich wäre das für ihn das Schlimmste.

Ein Hotel in Köln, ein Mann an einemTisch. Letzte Frage: Wo werden Sie denFilm eigentlich sehen?

„Ich werde auf Sardinien sein, aber dahabe ich keinen Fernsehapparat. Ich werdein den Himmel schauen und an meinen Va-ter denken und an meine geliebte Mutter.Ich krieg den Film und das Ganze drumhe-rum nicht mit.“

Seine Stimme: heiser, brüchig. Das Er-schöpfteste an ihm ist seine Stimme.

Götz George sagt: „Ich bin ja weg.“

Nach dem ersten Auftritt als Kindläuft er zur Mutter und fragt sie:„War ich so gut wie Heinrich?“

„Ich werde in den Himmel schauenund an meinen Vater denkenund an meine geliebte Mutter.“

LebenswerkEs ist keine Rolle, es ist ein Wagnis: Götz George spielt seinen Vater –

den großen deutschen Schauspieler Heinrich George, der in so vieles verstrickt war

Götz George ist zweimal in etwasgeraten, das man heute Shitstormnennt. Er zieht sich seither zurück

Der UFA-Schauspieler und seine Söhne: Heinrich George beim Rollenstudium mitGötz (M.) und Jan (r.) George in den 40er-Jahren. FOTO: SWR/ JAN GEORGE PRIVATARCHIV

DIE SEITE DREIDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 3

Man kann nicht seinen Vater spielen, ohne etwas von sich selbst preiszugeben.Götz George in dem Film „George“. Hier spielt er seinen Vater Heinrich in der Rolle des Götz von Berlichingen.

FOTO: SWR/THOMAS KOST

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„Auf Teufel komm raus hat die Baumarkt-branche in Osteuropa expandiert und sichkräfteraubende Wettläufe geliefert. Dannbrach die Kaufkraft ein und riesige Ver-kaufsflächen blieben. In Deutschlandstolperte Praktiker über die Politik derDumpingpreise. Rabatte sind eben wieeine Droge, bei der die Dosis laufend er-höht werden muss. Der schwache Markthat den Fall noch beschleunigt.“

VON HUBERT WETZEL

E dward Snowdens Flucht ist zu En-de. Zumindest vorerst. Läuft alleswie geplant, dann wird der junge

amerikanische Geheimnisverräter auf ab-sehbare Zeit als Asylant in Russland le-ben, bis er einen Weg findet, unbehelligtnach Südamerika zu gelangen.

Snowden in Russland – das heißt: Asylvon Wladimir Putins Gnaden. Der Herr-scher im Kreml findet Gefallen daran,Amerika zu demütigen. Snowden kommtihm da zupass. Dass er einem Mann, dendie US-Regierung so wütend und hartnä-ckig verfolgt, Unterschlupf bieten kann –unter der scheinheiligen Bedingung, dassdieser dann aber aufhören müsse, „unse-ren amerikanischen Partnern Schaden zu-

zufügen“ – ist ein Triumph für Putin.Aber Snowden muss wissen, dass die Zei-ten sich ändern können. Vielleicht ist einFlüchtling wie er dann plötzlich lästig fürdie Beziehungen unter Großmächten.Der Zar gibt, aber er kann auch nehmen.Dass der Whistleblower zudem bei einerautoritären Regierung Zuflucht sucht, diesich um Bürger- und Menschenrechte ei-nen Dreck schert, ist bittere Ironie.

Snowden in Russland – das heißt auch:Die Wiederannäherung, die US-PräsidentBarack Obama an Russland versucht hat– der oft beschworene „Neustart“ – istendgültig gescheitert. Man kann Snow-dens Enthüllungen politisch bewerten,wie man will. Man kann aber nicht erwar-ten, dass Washington eine solche Provoka-tion einfach hinnimmt.

VON CASPAR BUSSE

W er kennt nicht den nervendenWerbespruch der BaumarktkettePraktiker: „20 Prozent auf alles,

außer Tiernahrung“ – und dann die alber-ne Ankündigung „Hier spricht der Preis“?Das ist nun vorbei: Praktiker hat sich zu To-de rabattiert. Das Unternehmen mit demblau-gelben Logo, mit zuletzt insgesamtrund 18 000 Mitarbeitern und drei Milliar-den Euro Umsatz, hat Insolvenz angemel-det. Dass es noch schnell gerettet wird, istziemlich unwahrscheinlich. Wie Praktikersind zuletzt gleich mehrere Einzelhändlerpleitegegangen. Darunter sind bekannteNamen wie die Drogeriefirma Schlecker,Neckermann, die Warenhäuser von Hertieund Woolworth und einige andere.

Daraus eine grundsätzliche Krise desdeutschen Einzelhandels abzuleiten, istaber grundfalsch. Die Deutschen sind inKauflaune, stellte vor kurzem die Gesell-schaft für Konsumforschung fest. Die Stim-mung sei so gut wie seit sechs Jahren nichtmehr. Voll sind die Fußgängerzonen in denInnenstädten, in den Apple-Shops oderden Luxusboutiquen, etwa von Louis Vuit-ton, drängeln sich die Kunden. Das hat vie-le Gründe: Die deutsche Wirtschaft läuft,die Arbeitslosigkeit ist vergleichsweise ge-ring, die Inflation auch, die Tarifabschlüs-se waren nicht schlecht. Auf der Bank gibt

es sowieso so gut wie keine Zinsen, sparenist also wenig attraktiv. All das spricht fürKonsum – und die Menschen kaufen.

Warum geht es dann gleich mehrerenFirmen im Einzelhandel so schlecht? ObPraktiker, Schlecker oder Hertie – sie allesetzten auf Billig und verfolgten genau da-mit eine völlig falsche Strategie. So schönSonderangebote für die Kunden sein mö-gen, weil sie damit sparen können – Billigalleine reicht zum Überleben im Handelschon lange nicht mehr. Selbst bei Lebens-mitteln zählt oft nicht mehr nur der Preis.Das günstigste Angebot finden die Verbrau-cher zuverlässiger im Internet. Preisver-gleichsportale und Schnäppchen-Suchma-schinen sorgen dort für Transparenz. Werweiß, was er braucht, kann online schnelldie beste Offerte finden – bequem auf demSofa zu Hause.

Wer sich dagegen in die Stadt und die Ge-schäfte aufmacht, will Qualität, eine guteBeratung, große Auswahl, ein angenehmesAmbiente, Exklusivität – kurz: Der Kundesucht das viel beschworene Einkaufserleb-nis. Das hat er zum Beispiel in den Heim-werkermärkten von Praktiker ganz sichernicht gefunden. Hier ging es nur um denPreis, die Auswahl war dürftig, die Bera-

tung nicht die beste. Das hat so auch AntonSchlecker erfahren müssen: Seine puris-tisch ausgestatteten Drogerieläden warenam Ende einfach nicht mehr attraktiv ge-nug. Die Kunden wandten sich ab, derPreiswettbewerb war ruinös.

In akute Gefahr gerät da auch das Kauf-hausunternehmen Karstadt. Vor drei Jah-ren hat der Investor Nicolas Berggruen dieFirma übernommen. Seitdem entwickeltsich Karstadt vor allem nach unten, nichtnach oben. Auch hier ist vieles oft billig:Die „Wow-Sale“-Schilder sind in vielen In-nenstädten plakatiert. Bisher wurde kaumin die Kaufhäuser investiert, um sie attrak-tiver zu machen. Stattdessen wird das An-gebot zusammen gestrichen, die Mitarbei-ter müssen immer neue Lohnzugeständ-nisse machen und sind demotiviert. Das istganz sicher nicht der Ausweg.

Kurzfristig führt eine Niedrigpreisstra-tegie vielleicht zu steigenden Umsätzen,langfristig geht sie zu Lasten des Gewinnsund schädigt das Image. Die Konzentrati-on auf den Preis führt in eine Abwärtsspira-le. Karl-Erivan Haub, der Chef der Tengel-mann-Gruppe, zu der auch die erfolgrei-che Baumarktkette Obi gehört, hat dafürein schönes Bild gefunden. Niedrige Preiseseien wie Drogen: Um einen Kick zu bekom-men, muss man die Dosis immer weiter er-höhen – bis zum bitteren Ende. Die Alterna-tive ist nur ein harter Entzug.

Es ist die Standardfrage, wenneine Frau von ihrer Schwan-gerschaft erzählt: Wann istder Termin? Gemeint ist dasDatum, an dem das Baby

wahrscheinlich auf die Welt kommen wird– wenn es sich an die Statistik hält. Der er-rechnete Geburtstermin basiert auf Durch-schnittswerten, die nicht für jede Schwan-gerschaft zutreffen. Von der Empfängnisbis zur Geburt dauert eine Schwanger-schaft im Mittel 38 Wochen. Der Tag derEmpfängnis ist aber meist nicht eindeutigbekannt. Häufiger kann eine Frau den ers-ten Tag ihrer letzten Regelblutung ange-ben. Davon ausgehend ergibt sich rein rech-nerisch eine Schwangerschaftsdauer von40 Wochen – von denen die Frau die erstenzwei Wochen jedoch nicht schwanger war.Um trotz der Unsicherheiten den Geburts-termin zu ermitteln, zieht man vom erstenTag der letzten Regelblutung drei Monateab und addiert dann ein Jahr und noch ein-mal sieben Tage. Dabei geht man von ei-nem Zyklus von 28 Tagen aus. Der errech-nete Geburtstermin kann sich mit der ers-ten Ultraschalluntersuchung geringfügigändern, wenn das Ungeborene vermessenwird. Der errechnete Geburtstermin desNachwuchses von Prinz William und sei-ner Frau Kate soll auf diesen Samstag fal-len. Dass das britische „Royal Baby“ an die-sem Tag auf die Welt kommt, ist aber eherunwahrscheinlich: Nur für etwa fünf Pro-zent aller Kinder ist der errechnete Ge-burtstermin auch ihr tatsächlicher. KABL

„Dumm ist nur, dass der Rechtsanspruchauf einen Betreuungsplatz auch in Zu-kunft mit dem Eintritt in die Schule er-lischt. Die Politik ist einen guten Schrittvorangekommen bei der Ausgestaltungeiner Gesellschaft, in der sich ein erfülltesBerufsleben und der Wunsch nach einereigenen Familie nicht mehr zwangsläufigausschließen. Am Ziel ist sie erst, wennjunge Menschen bei der Entscheidung füroder gegen ein Kind zuletzt an die Betreu-ung denken.“

„Der Nahe Osten befindet sich in einemlangwierigen und problembehaftetenUmbruchsprozess, der nur mit der wirt-schaftlichen und politischen Hilfe desWestens gelingen kann. Erst wenn diewestlichen Länder sich einig sind, was siemachen können und werden, kann esStabilität im Nahen Osten geben.“

Eigentlich sind die Voraussetzungen fürdie Überwindung der portugiesischen Kri-se nicht schlecht, denn die wichtigsten Poli-tiker stammen aus derselben politischenEcke: Staatspräsident Aníbal Cavaco Silvaund Premierminister Pedro Passos Coelhokommen ebenso wie ihre wichtigste Stützein Brüssel, EU-Kommissionspräsident Jo-sé Manuel Barroso, aus der Sozialdemokra-tischen Partei (PSD), die trotz ihres Na-mens konservativ ist und liberale Wirt-schaftskonzepte vertritt. Dasselbe gilt fürihren kleinen Koalitionspartner, das Demo-kratische und Soziale Zentrum/Volkspar-tei (CDS-PP), geführt von Paulo de Sacadu-ra Cabral Portas. Einträchtig gehören bei-de Gruppierungen der Europäischen Volks-partei an, dem Zusammenschluss derChristdemokraten in der EU.

Doch im realen politischen Lebenscheint Hassliebe sie alle miteinander zuverbinden. So kam es in der vergangenenWoche zum Koalitionskrach, der nicht nurBrüssel, sondern auch die Börsen aufge-schreckt hat. Auf einmal schien wieder derAbsturz Portugals zu drohen, nachdem Lis-sabon bislang stoisch das von den internati-onalen Kreditgebern verlangte Sparpro-gramm durchgezogen hatte. Paulo Portas,der Auslöser des Krachs, hat wieder einmal

seinen Ruf bestätigt, der erste Radau- undSkandalbruder des Landes zu sein. Anstatthinter den Kulissen seine Bedenken gegeneine Personalentscheidung des Premiersgeltend zu machen, hatte er theatralischseinen „unwiderruflichen“ Rücktritt alsAußenminister verkündet. Erst als der Prä-sident mit vorgezogenen Wahlen drohte,nach denen sich Portas wohl in der Opposi-tion finden dürfte, lenkte er ein. Dafür wur-de er mit dem Posten des stellvertretendenRegierungschefs und des Verhandlungs-führers mit Brüssel belohnt. Präsident Ca-

vaco Silva machte keinen Hehl daraus,dass ihm diese Personalentscheidungnicht gefällt.

Im politischen Lissabon hat Portas erst-mals als 16-Jähriger Aufmerksamkeit er-regt. 1978 veröffentlichte ein konservati-ves Blatt seinen flammenden Kommentar,in dem er der damaligen sozialistischenFührung unter der Überschrift „Drei Verrä-ter“ vorwarf, die Kolonien in Afrika ohneNot aufgegeben zu haben. Schnell machteer sich als Heißsporn einen Namen. Nichtzuletzt dank der lauten Auftritte von Por-tas im Fernsehen wurde seine CSD sostark, dass 2002 der damalige WahlsiegerBarroso nicht umhin kam, mit ihm eine Ko-alition zu schließen und Portas das Vertei-digungsressort zu übertragen. Aus dieserZeit stammen Affären um die Beschaffungzweier deutscher U-Boote und gepanzer-ter Radfahrzeuge sowie Parteikonten beider Banco Espirito Santo. Portas setztesich für eine Beteiligung Portugals am Irak-Krieg ein, er ließ die Marine auslaufen, umein niederländisches Abtreibungsschiff zublockieren. Der Premier wäre den unbere-chenbaren Junggesellen wohl gern losge-worden, aber er braucht ihn als Mehrheits-beschaffer. Und nun hat er mehr Einflussdenn je. THOMAS URBAN

VON ALEXANDER MENDEN

N ach einer hitzigen Debatte hat dasirische Parlament ein Gesetz verab-schiedet, das in dem Land erstmals

Schwangerschaftsabbrüche in bestimm-ten Notfällen erlaubt. Innenpolitisch istdas zunächst einmal eine Niederlage fürdie katholische Kirche. Deren Primas, Kar-dinal Seán Brady, hatte vor der Entschei-dung angedeutet, den verantwortlichen Po-litikern könne die Exkommunikation dro-hen, sollten sie irgendeine Form von Abtrei-bung legalisieren. Der mögliche Aus-schluss von allen Sakramenten war bisherdas denkbar schwerste Geschütz, das einBischof in einem Land auffahren konnte,dessen führende Politiker alle bekennendeKatholiken sind. Gegen die Kirche ging inIrland bis vor Kurzem nichts.

Dass dennoch nicht etwa eine linke Re-gierung, sondern der konservative Premi-er Enda Kenny die Drohung Kardinal Bra-dys ignoriert hat, beweist, wie sehr derkirchliche Einfluss in Irland geschwundenist. Der sexuelle Missbrauch Minderjähri-ger durch Priester (und die Vertuschung

der Verbrechen durch Bischöfe) hat eine tie-fe und bleibende Empörung ausgelöst. DerMissbrauchsskandal entfremdete vieleIren von einer Institution, deren Werte undWeisungen traditionell so eng mit dem poli-tischen Leben der Republik verflochtensind, wie in keinem anderen westeuropäi-schen Land. Ohne diese selbstverschulde-te Schwächung der Kirche wäre jede Abtrei-bungsreform auch weiterhin völlig un-denkbar gewesen.

Das muss man bedenken, wenn man dieneue Gesetzeslage bewertet. Diese lautet:Der Abbruch einer Schwangerschaft istrechtens, wenn das Leben der Mutter in Ge-fahr ist. Das schließt auch den – bis zuletzthöchst kontrovers diskutierten – Fall ein,dass die werdende Mutter aufgrund derSchwangerschaft akut selbstmordgefähr-det ist. Andere Indikationen wie Vergewal-tigung oder Inzest gelten hingegen weiter-hin nicht als hinreichender Grund für ei-nen legalen Abbruch. Gemessen am konti-

nentaleuropäischen Standard ist die iri-sche Regelung also noch immer höchst re-striktiv. Sie stellt keineswegs die grundle-gende Neuordnung des Abtreibungsrechtsdar, die der Europäische Gerichtshof fürMenschenrechte bereits vor drei Jahrenvon Irland gefordert hatte.

Und es wäre unrealistisch anzunehmen,dass die nun erfolgte Änderung ein ersterSchritt hin zu einem liberaleren irischenAbtreibungsrecht ist. Viele Iren stehenSchwangerschaftsabbrüchen noch immerablehnend gegenüber. Laut Umfragenstimmen zwar 80 Prozent der Bürger derneuen Regelung zu. Aber nur 39 Prozentwollen allein der Schwangeren die Ent-scheidung über einen Abbruch überlassen.

Zudem hat sich das Land mit dem Phä-nomen des „Abtreibungstourismus“ arran-giert: Jährlich reisen an die 4000 Frauenins europäische Ausland, um dort jene Ab-treibungen vorzunehmen, die in ihrer Hei-mat illegal sind. Solange Irland alle ethi-schen Widersprüche auf diese Weise löst,wird die jetzige Neuregelung das einzigeZugeständnis an jene bleiben, die auf um-fassendere Reformen drängen.

VON MARKUS BALSER

H in zum Ökostrom, weg von derAtomkraft: Die Kosten diesesKurswechsels in Deutschland soll-

ten auf allen Schultern gleich verteilt wer-den. Dieses Ziel der Bundesregierungsteckt hinter der Ökostromumlage, die ei-gentlich alle Verbraucher im Land glei-chermaßen zahlen müssen. Doch diejüngsten Daten der Regierung machenklar: Ziel verfehlt! Längst nicht alle sindgleich. Bei der Energiewende droht das So-lidaritätsprinzip Makulatur zu werden.

So viele Unternehmen wie nie versu-chen, ihrem Beitrag zu entgehen und be-antragen die Befreiung von der EEG-Um-

lage. Seit Jahren steigt die Zahl der Fir-men, die höhere Kosten der Wende nicht

mittragen wollen. Was als Hilfe für weni-ge begann, ist zum Massenphänomen ge-worden. Die Folge: Private Haushalte zah-len drauf, weil die Ökostromkosten auf im-mer weniger Kunden verteilt werden.

Die Regierung darf dem Treiben nichtlänger tatenlos zusehen. Denn die Trickse-reien der Industrie nehmen dreiste Zügean. Straßenbahnbetriebe, Hühnerfarmenoder Käsereien – längst nicht alle, die Ra-batte bekommen, gehören zum förde-rungswürdigen Kreis. Privilegien ver-dient nur, wer im internationalen Wettbe-werb Nachteile zu fürchten hat. Massen-hafte Volten der Wirtschaft sind ein erns-ter Verstoß gegen das Gerechtigkeitsge-fühl der Bürger. Wer den nicht bekämpft,bedroht den Kern der deutschen Energie-wende: ihre breite Akzeptanz.

Seit einigen Tagen ist die Kanzle-rin auf der Suche nach Balance.Das klingt gut, weil Balance – zuDeutsch: Gleichgewicht – einemessbare Klarheit suggeriert,

gewissermaßen eine naturwissenschaft-lich verbürgte Glaubwürdigkeit. Es ver-strömt folglich eine gewisse politischeLauterkeit, wenn Merkel nun allenthal-ben für Ausgewogenheit plädiert: zwi-schen Sicherheitsbedürfnissen und Da-tenschutz, zwischen dem Kampf gegenden Terrorismus und den Bürgerrechten,zwischen traditioneller Verbundenheit zuden USA und der wachsenden Skepsis, obAmerika dieser Zuneigung noch würdigist. Kurz: Zwischen Kritik und Nettigkeit.

In der Politik freilich ist Balance eherdas Gegenteil von eindeutig. Denn in derPolitik kann Balance zwischen zwei Ge-gensätzen ja gerade nicht gemessen wer-den. Gleichgewicht entsteht vielmehrdurch Interpretation und Diskussion. AmEnde ist Balance schlicht und einfach das,was eine Mehrheit dafür hält.

Geht es Merkel also in Wahrheit dar-um? Sucht die Bundeskanzlerin in der De-batte um die Spionageaktivitäten deramerikanischen NSA gar nicht die poli-tisch richtige Balance, sondern tarnt da-mit lediglich, dass sie abwartet, in welcheRichtung sich die Stimmung der Deut-schen verschiebt? Der Verdacht liegt na-he, zum einen natürlich, weil er sich weni-ge Wochen vor einer Bundestagswahl wievon alleine aufdrängt. Zum anderen aber,weil Angela Merkel bislang schlicht zu we-nig Ehrgeiz erkennen lässt, um diesen Ver-dacht auszuräumen.

Das Verhältnis zu den USA kann denAusgang von Bundestagswahlen inDeutschland mit beeinflussen. So war esAnfang der Achtzigerjahre, als unter ande-rem die Auseinandersetzung um die nu-kleare Nachrüstung den Sozialdemokra-ten Helmut Schmidt das Amt kostete, Hel-mut Kohl ins Kanzleramt brachte, und dieGrünen erstmals in den Bundestag. Sowar es 2002, als Gerhard Schröder mit sei-nem Nein zum bevorstehenden Irak-Krieg der Bush-Regierung eine Mehrheitder Wähler hinter sich bekam, mit demDuktus dieser Kritik allerdings auch wei-tergehende anti-amerikanische Ressenti-ments bediente.

Einen Wahlkampf wie Schröder könn-te und wollte Merkel gar nicht führen. Erwiderspräche ihrem Temperament undihren außenpolitischen Überzeugungen.Für eine CDU-Kanzlerin, zumal mit ei-nem großen Vorsprung in den Umfragen,kann es auch gar nicht darum gehen, mitkalkulierten Vorwürfen an die Adresseder US-Regierung entscheidende Prozent-punkte zu gewinnen. Aus Merkels Sichtbesteht eher die Gefahr, durch die Un-wucht zur einen oder anderen Seite hin, ei-nige entscheidende Wählerstimmen zuverlieren. Die Balance zu suchen, ist mit-hin nur ein anderes Wort dafür, keinenFehler zu machen.

Wohl deshalb hat sich die Kanzlerin bis-lang um ein gepflegtes Sowohl-als-auchbemüht: Sie hat den Kalten Krieg histo-risch korrekt für beendet erklärt und dasAbhören diplomatischer Einrichtungenunter Freunden als nicht statthaft be-zeichnet. Für die Aufklärung der NSA-Ak-tivitäten als Ganzes aber mahnt sie das Be-wusstsein an, dass es sich bei den Ameri-kanern um den seit Jahrzehnten wichtigs-ten und treuesten Verbündeten handele.Sie hat mit Barack Obama bei dessen Be-

such in Berlin gesprochen und dann nochmal am Telefon. Sie hat einen Prozess derAufklärung in Gang gesetzt, aber damitzunächst nur den Weg zum Ziel erklärt.Durch die Geste, dass ein Vize-Präsidentdem deutschen Innenminister – wie amFreitag in Washington geschehen – einenguten Tag wünscht, beantwortet sich janoch keine der vielen Fragen.

Merkels Vorsicht hat auch biografischeGründe. Den 11. September 2001 und sei-ne Folgen erlebte sie als Oppositionspoliti-kerin. Nicht nur die neue Dimension desTerrors war gewaltig, sondern auch derDruck auf Berlin, nachdem deutschen Ge-heimdiensten die Hamburger Terrorzellenicht aufgefallen war, in der das Attentatvorbereitet wurde. Die rot-grüne Regie-rung verschärfte nicht nur die Gesetze imAntiterrorkampf, sie setzte auch neue,nicht selten fragwürdige Akzente in derGeheimdienstarbeit.

Der politische Widerstand gegen denIrak-Krieg rehabilitierte Schröders Regie-rung bei vielen Kritikern. Für Merkel undihre Partei aber wurde diese Debatte zu ei-nem Fiasko. Den Eindruck der Willfährig-keit gegenüber einer in Deutschland zu-nehmend verhassten Bush-Regierungwurde Merkel lange Zeit nicht los. Damalsscheiterte ihr Versuch, die Beziehungenzu den USA in einer Balance nach ihrerVorstellung zu halten. Die Mehrheit warganz woanders.

Erst als Kanzlerin erhielt Merkel die Ge-legenheit, ihr Image zu korrigieren. Vor ih-rem Antrittsbesuch in Washington forder-te sie die Schließung des Gefangenenla-gers Guantanamo. Und sie wirkte mit ander Rückkehr des Deutsch-Türken MuratKurnaz – ganz nebenbei eine Art Revan-che an der SPD: Der Vorwurf, Kurnaz’ vor-zeitige Freilassung verhindert zu haben,hätte den früheren KanzleramtschefFrank-Walter Steinmeier damals beinahedie Karriere gekostet.

Heute blickt Merkel in Sicherheitsfra-gen nicht ohne Skepsis auf die USA. Abersie hat zweifellos mehr Verständnis fürdie Amerikaner als die Mehrheit der Deut-schen. Weil sie das weiß, hält sie sich öf-fentlich zurück und macht diese Haltunglieber nicht erkennbar. Ihr umstrittenerSatz im Mai 2011, sie „freue“ sich, dass esgelungen sei, Osama bin Laden zu töten,war eine seltene, womöglich sogar verse-hentliche Ausnahme.

Manches, was in Deutschland mehr-heitlich verdammt wird, wie die gezieltenTötungen mit Kampfdrohnen, sieht auchMerkel distanziert. Zugleich aber findetsie offenkundig, dass ein Land sich nichtals moralische Instanz aufspielen sollte,solange es auf die Hilfe von Partnern wieden USA angewiesen ist. Das gilt zum Bei-spiel für den Schutz deutscher Soldatenin Afghanistan. Der Verweis auf geplanteAnschläge in Deutschland, die dank ame-rikanischer Informationen verhindertwurden, zeugt davon, dass Merkel auch inder NSA-Affäre diese Haltung hat.

Solche Bedenken sind nicht von derHand zu weisen. Doch auch mit zu viel Zu-rückhaltung kann man aus der Balancegeraten. Bei allem Verständnis für dieAmerikaner wirkt Merkel gegenüberÄngsten ihrer Bürger vergleichsweise ver-ständnislos. Mancher Vorwurf wird igno-riert, manche Frage beschwiegen. Beson-ders deutlich zeigt sich das an der Diskus-sion, ob deutsche Dienste Informationender USA annehmen, die sie selbst nichthätten gewinnen dürfen. Bei aller notwen-digen Aufklärung der Fakten fehlt bis-lang von der Kanzlerin auch Aufklärungüber die eigenen Maßstäbe. Ausgewogenund ausgewichen ist eben nicht dasselbe.

Die Zeitung fordert einenweiteren Ausbau der Kinderbetreuung:

Das Blatt aus Wien schreibt zumInsolvenzantrag der Baumarktkette Praktiker:

Die dänische Tageszeitung aus Aarhus äußertsich zum Nahost-Friedensprozess:

PROFIL

SNOWDEN

Asyl von Putins Gnaden

HERAUSGEGEBEN VOM SÜDDEUTSCHEN VERLAGVERTRETEN DURCH DEN HERAUSGEBERRAT

CHEFREDAKTEUR:Kurt Kister

STELLVERTRETENDER CHEFREDAKTEUR:Wolfgang Krach

MITGLIED DER CHEFREDAKTION, INNENPOLITIK:Dr. Heribert Prantl

AUSSENPOLITIK: Stefan Kornelius;INNENPOLITIK (STELLV.): Detlef Esslinger, Jan Heidtmann;

SEITE DREI: Alexander Gorkow;INVESTIGATIVE RECHERCHE: Hans Leyendecker;

KULTUR: Andrian Kreye, Dr. Thomas Steinfeld;WIRTSCHAFT: Dr. Marc Beise, Ulrich Schäfer;

SPORT: Klaus Hoeltzenbein; WISSEN: Dr. Patrick Illinger;GESELLSCHAFT UND WOCHENENDE: Tanja Rest;

MEDIEN: Claudia Fromme; MOBILES LEBEN: Jörg Reichle;BEILAGEN: Werner Schmidt; MÜNCHEN, REGION UND

BAYERN: Nina Bovensiepen, Christian Krügel; Sebastian Beck,Peter Fahrenholz, Christian Mayer

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GESCHÄFTSFÜHRENDE REDAKTEURE:Marc Hoch, Dr. Hendrik Munsberg, Stefan Plöchinger (Online)

CHEFS VOM DIENST: Dr. Alexandra Borchardt,Carsten Matthäus

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über die Presse vom 3. Oktober 1949.

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ANSCHRIFT DES VERLAGES: Süddeutsche Zeitung GmbH,Hultschiner Straße 8, 81677 München, Tel. (0 89) 21 83-0,

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IRLAND

Kleine Revolte gegen die Kirche

E INZELHANDEL

Das Gift der niedrigen Preise

Praktiker, Schlecker, Hertie –sie haben die falsche Strategie

MERKEL UND AMERIKA

Mein lieber FreundVON NICO FRIED

Geburtstermin

Paulo PortasKonservativer Radaubruder

mit Einfluss in Portugals Politik

Das Abtreibungsrecht bleibt vielrestriktiver als im Rest Europas

Der gute alte Spion gilt wieder was SZ-ZEICHNUNG: LUIS MURSCHETZ

STROMPREISE

Tricks an der Steckdose

Die Kanzlerin sucht die Balancezwischen Kritik und Nettigkeit

MEINUNG4 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

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AKTUELLES LEXIKON

BLICK IN DIE PRESSE

Page 5: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Berlin – Der Streik der Beschäftigtender Wasser- und Schifffahrtsverwal-tung, der in den vergangenen Tagen zugroßen Staus an den Schleusen deut-scher Flüsse geführt hat, soll vorerstbeendet werden. Bis alle Schiffe wiederunterwegs sind, dürfte es aber mehrereTage dauern. In Nordrhein-Westfalensowie an Lahn, Mosel und Saar soll derAusstand nach Verdi-Angaben am Mon-tag enden. Hintergrund des Streiks:Wegen einer Umstrukturierung derSchifffahrtsverwaltung befürchtet Ver-di, dass ein Viertel der etwa 12 000 Ar-beitsplätze wegfällt. Das Bundesver-kehrsministerium kritisierte die Strei-kenden stark. Staatssekretär MichaelOdenwald sagte am Freitag: „Im Gegen-satz zu unseren Mitarbeitern müssendie Binnenschiffer durch die Streikserhebliche finanzielle Einbußen hinneh-men.“ SZ

Magdeburg – Die StaatsanwaltschaftMagdeburg ermittelt gegen Sachsen-An-halts Ministerpräsidenten Reiner Hase-loff (CDU) wegen des Verdachts derFalschaussage. Dies sagte Regierungs-sprecher Matthias Schuppe der Nach-richtenagentur dpa. Hintergrund seieine Anzeige eines Abgeordneten derLinken. Haseloff soll in seiner Zeit alsWirtschaftsminister in einem Untersu-chungsausschuss des Landtags, der2008 bis 2010 einen Müllskandal aufklä-ren wollte, uneidlich falsch ausgesagthaben. Es ging damals darum, wann ervon den Vorwürfen der illegalen Müll-entsorgung erfuhr. Die Staatsanwalt-schaft wollte sich nicht äußern. DPA

VON HERIBERT PRANTL

München – „Ich werde hier, falls meineVerwahrung nicht aufgrund der Unverhält-nismäßigkeit für erledigt erklärt wird, nurmit den Füßen voran entlassen.“ Mit die-sem Satz endet ein Brief, den der Insasse ei-nes psychiatrischen Krankenhaus an dieSüddeutsche Zeitung geschrieben hat. DerSchreiber dieses Briefs hat Angst davor,dass die „Maßregel der Sicherung und Bes-serung“ erst mit seinem Tode endet. Einezeitliche Begrenzung für diese vom Ge-richt angeordnete Unterbringung gibt esnicht. Sie kann ewig dauern – die Ewigkeitwird derzeit nur begrenzt vom Grundsatzder Verhältnismäßigkeit, der zwar Verfas-sungsrang hat, aber wenig konkret ist.

Der Schreiber ist einer wie Gustl Mol-lath, also einer von 6750 Menschen, die perStrafurteil nach einer oft nur kleinen Straf-tat in der Psychiatrie untergebracht wur-den. 6750 Menschen: Diese Zahl stammtaus dem Jahr 2012 und bezieht sich nur aufdie alten Bundesländer. Eine gesamtdeut-sche Zahl gibt es nur für 2010. Damals hat-te die Arbeitsgemeinschaft Psychiatrie derGesundheitsministerkonferenz die Zahlender einzelnen Bundesländer zusammenge-tragen: 7752 Menschen wurden 2010 inDeutschland auf Anordnung von Gerich-ten in der Psychiatrie verwahrt.

Gesamtdeutsche Statistiken finden sichdarüber hinaus nicht. Es gibt nämlich keinGesetz, das die zentrale Erfassung der Zah-len anordnet. Die alten Bundesländer sam-meln sie aufgrund einer uralten Verwal-tungsvereinbarung, die in den neuen Bun-desländern nicht gilt. Die normalen Straf-verfolgungsstatistiken, die Auskunft überHaft und Häftlinge in deutschen Gefäng-nissen geben, sind akkurat; für die Zahlenüber die Unterbringung in psychiatrischenKrankenhäusern lässt sich das nicht sa-gen: Sie sind nicht nur nicht akkurat, sieexistieren auf Bundesebene gar nicht. Dasist bezeichnend für die minimale Beach-tung, welche die „Maßregel“ der „Unter-bringung im psychiatrischen Kranken-haus“ bisher gefunden hat. Das ändert sich

erst, seitdem der Fall Mollath die Men-schen erregt.

Die sogenannte Verweildauer der Men-schen in den psychiatrischen Krankenhäu-sern steigt. In welchem Ausmaß kann mannur ahnen, es gibt keine ordentlichen Sta-tistiken. Die Zahl der Strafurteile, mit de-nen die Unterbringung in der Psychiatrieangeordnet wird, sinkt – von 1101 Anord-nungen im Jahr 1996 auf 871 Anordnungen

im Jahr 2011. Zugleich aber sind immermehr Menschen zwangsweise in den psych-iatrischen Krankenhäusern unterge-bracht– knapp dreitausend waren es imJahr 1996, 6750 waren es, wie gesagt, imMärz 2012. Die Zahlen beziehen sich aufdie alten Bundesländer. Das bedeutet: Eswerden zwar weniger Menschen eingewie-sen, sie müssen aber immer länger blei-ben, Entlassungen werden seltener.

Schon die Statistiken sind nicht beson-ders gepflegt, wenn es um die „Unterbrin-gung im psychiatrischen Krankenhaus“geht. Das gilt auch für die Paragrafen, mit-tels derer kranke Straftäter dorthin ver-bracht werden. Die Paragrafen 63 bis 67h,die im Strafgesetzbuch Arten und Ausmaßfreiheitsentziehender Maßregeln festset-zen, genießen keine große Beachtung –nicht in der juristischen Ausbildung, nichtin der juristischen Praxis, nicht in der juris-tischen Literatur. Das soll sich jetzt än-dern: Ein Papier des Bundesjustizministe-riums stellt „Reformüberlegungen zur Un-terbringung nach Paragraf 63 StGB“ an.

In den psychiatrischen Krankenhäu-sern werden Menschen untergebracht, dieim Zustand der Schuldunfähigkeit oderder verminderten Schuldfähigkeit Strafta-ten begangen haben. Neben den Abschiebe-gefängnissen, in denen Flüchtlinge daraufwarten, aus dem Land geschafft zu wer-den, sind das die Orte mit der niedrigstenRechtsdichte in Deutschland. Sie sind dieDunkelkammern des Rechts. Die einschlä-gigen Paragrafen sind oberflächlich, siewerden der „Tragweite der Entscheidung“nicht gerecht. Dieser Begriff stammt ausdem aktuellen Papier des Bundesjustizmi-nisteriums zur Reform der Unterbringung,

das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Esenthält Vorschläge für Maßnahmen, die da-für sorgen sollen, dass eine Unterbringungvon Straftätern in der Psychiatrie durchden Strafrichter künftig auf wirklich gra-vierende Fälle beschränkt und die weitereUnterbringung dort dann in viel kürzerenAbständen als bisher und viel genauer alsbisher geprüft wird.

Die Vorschläge des Bundesjustizministe-riums ändern und konkretisieren die ge-setzlichen Regeln für die Einweisung in diePsychiatrie und für die Entlassung aus derPsychiatrie. Über die Art und Weise der Un-terbringung dort sagen sie aber nichts. Wie

muss mit einem Menschen umgegangenwerden, der in die psychiatrische Klinikverbracht wurde? Welche Rechte hat erdort? Welche Einschränkungen muss ersich gefallen lassen? Wie sieht sein Lebenhinter Gittern aus? Wo und wie kann ersich beschweren, wenn er sich und seineRechte verletzt fühlt?

Für Straftäter, die im normalen Straf-vollzug, also im Gefängnis, sitzen, ist das al-les haarklein gesetzlich geregelt, für Häft-linge in Sicherungsverwahrung auch. Fürdie Menschen, die in die Psychiatrie einge-wiesen werden, gibt es solche Gesetzenicht. Selbst die kleinen Annehmlichkei-

ten, die den Haftalltag erträglicher ma-chen sollen, etwa der Einkauf von Tabak,Süßigkeiten, Kosmetika und Zeitschriftenaus dem eigenen Geld des Insassen, wer-den in vielen psychiatrischen Krankenhäu-sern nicht gewährt. Da freut sich der Insas-se in der Psychiatrie, dass er „wenigstensdie Zeitung lesen“ darf, auch wenn sie Lö-cher hat. Oft nämlich, so klagt jener Schrei-ber, der fürchtet, dass er einst nur „mit denFüßen voran“ entlassen wird, fehlen in derZeitung ganze Seiten, „oder einzelne Arti-kel sind rausgeschnitten“. Und er fragt, obdie Anstalt sie vielleicht wegen „Gesund-heitsschädlichkeit“ entfernt hat.

Stuttgart – Zwei ehemalige Funktionä-re der verbotenen Kurdischen Arbeiter-partei PKK müssen für mehrere Jahreins Gefängnis. Das Stuttgarter Oberlan-desgericht verurteilte die beiden Män-ner am Freitag zu jeweils drei Jahrenund sechs Monaten Haft. Die 30-Jähri-gen waren nach Überzeugung des Se-nats hochrangige Kader der PKK-Ju-gendorganisation „Komalen Ciwan“(KC). Sie sollen Jugendliche für denGuerillakampf gegen türkische Einrich-tungen angeworben haben. Festgenom-men wurden sie am 17. Juli 2011. DieBundesanwaltschaft hatte Haftstrafenvon 5 Jahren sowie 5 Jahren und 3 Mo-naten gefordert. DPA

München – Die FDP kann sich nach eineraktuellen Umfrage wieder größere Hoff-nung auf einen Wiedereinzug in den Bun-destag machen. Im ZDF-„Politbarometer“legen die Liberalen einen Punkt zu und er-reichen in dieser Befragung erstmals nachfast einem Jahr wieder fünf Prozent, wiedie Forschungsgruppe Wahlen am Freitagmitteilte. Damit liegen zehn Wochen vorder Bundestagswahl die politischen LagerKopf an Kopf. Union und FDP kommennun zusammen auf 46 Prozent – ebensowie die Oppositionsparteien SPD, Grüneund Linke. Die schwarz-gelbe Koalitionkann mit dem Erstarken der FDP nun so-gar wieder stärker mit einer Fortsetzung ih-rer Zusammenarbeit rechnen.

Trotz der relativ guten Werte für Unionund FDP kann sich nur eine Minderheit fürdie Fortsetzung der schwarz-gelben Koali-tion erwärmen. Nur 32 Prozent der Befrag-ten fänden eine Neuauflage des Bündnis-ses gut. Eine Koalition zwischen Union undGrünen fände mit 35 Prozent etwas mehrZustimmung. Rot-Grün käme auf 39 Pro-

zent Zustimmung. Eine große Koalitionaus Union und SPD fänden 52 Prozent derBefragten gut. Damit ist Schwarz-Rot dieeinzige Konstellation, die mehr Befürwor-ter als Gegner hat. Allerdings ist eine Mehr-heit von 51 Prozent der Meinung, dass einegroße Koalition eher negative Auswirkun-

gen für die Sozialdemokraten hätte, 37 Pro-zent meinen, dies brächte der SPD sogarVorteile.

Befragt nach der Schwäche der SPD zeig-ten sich die meisten Bürger überzeugt,dies liege vornehmlich am politischen Per-sonal (72 Prozent) und gar nicht so sehr anden politischen Inhalten (21 Prozent). BeiSPD-Anhängern geben sogar 76 Prozentder Parteiführung die Schuld am bishereher mäßigen Auftreten. Das zeigt sichauch daran, dass nur 69 Prozent der SPD-Anhänger voll und ganz hinter ihrem Kanz-lerkandidaten Peer Steinbrück stehen,während Unions-Anhänger nahezu ge-schlossen Angela Merkel (96 Prozent) un-terstützen. SPD-Fans wiederum finden,dass zuletzt in den Medien viel zu negativüber Steinbrück berichtet wurde (60 Pro-zent), bei der gesamten Gruppe sind es je-doch nur 36 Prozent.

Allerdings soll der Wahlkampf ja erstnoch richtig beginnen, und immerhin glau-ben bislang erst 38 Prozent der Befragten,dass die Wahl schon entschieden ist. SZ

Berlin – In der Euro Hawk-Affäre gibt esweitere Indizien dafür, dass Verteidigungs-minister Thomas de Maizière (CDU) früherals von ihm nahegelegt Kenntnis vom Aus-maß der Probleme hatte. Diesen Schlusslässt ein internes Dokument aus dem Ver-teidigungsministerium zu, das der Süd-deutschen Zeitung vorliegt. Gut eine Wochevor Beginn der Zeugenbefragungen im Un-tersuchungsausschuss zum Euro Hawkwächst damit der Druck auf den Minister.

De Maizière hatte zur Frage seiner Ein-bindung erklärt, er habe erstmals bei einerBesprechung am 1. März 2012 von Proble-men mit der Zulassung der Aufklärungs-drohne gehört, die man ihm aber als „lös-bar“ dargestellt habe. Dies sei „der einzigeZusammenhang gewesen“, in dem er „mitdem Thema Euro Hawk befasst wordensei“, bevor er am 13. Mai 2013 die Entschei-dung seiner Staatssekretäre gebilligt habe,aus dem Projekt auszusteigen.

Ein Dokument aus dem Januar 2013legt jedoch einen anderen Hergang nahe.In der Vorlage an den zuständigen Abtei-lungsleiter Detlef Selhausen schildert einBeamter, dass das Bundesamt für Ausrüs-tung, Informationstechnik und Nutzungder Bundeswehr (BAAINBw) empfehle, dieBewertung eines alternativen Zulassungs-wegs für die Drohne „mit dem Ziel eines ab-schließenden Ergebnisses bis I. Quartal2014 fortzuführen“. Die Entscheidungüber einen möglichen Ausstieg sollte alsoweiter in die Zukunft verschoben werden.

Dies brachte Selhausen, Leiter der Abtei-lung Ausrüstung, Informationstechnikund Nutzung, offenbar in Rage. Am 16. Ja-

nuar vermerkte er auf der Vorlage: „Jetztwird Terminverlängerung bis I. Quartal2014 gefordert! Dann – in 2014 – wird gebe-ten, bis Mitte 2015 zu verlängern! DiesSpiel kennen wir.“ Es folgt der Satz: „DerMinister erwartet bekanntermaßen zum31. März 2013 (Eingang bei ihm) eine Ent-scheidungsvorlage mit klarer Aussage zurZulassungsfähigkeit.“ Das Wort „erwar-tet“ ist unterstrichen. Das BAAINBw, so Sel-hausen, habe „bis 15. Februar 2013 diesenWeg verbindlich aufzuzeigen“.

Dies widerspricht dem bisher vom Mi-nister erweckten Eindruck, er habe mitdem Ausstieg nur eine Entscheidung sei-ner Staatssekretäre gebilligt. Stattdessensieht es aus, als habe er eine deutlich aktive-re Rolle gespielt – schließlich legt Selhau-sen nahe, dass de Maizière die Vorlage gera-dezu angefordert haben muss.

Das Ministerium wollte auf SZ-Anfragemit Verweis auf die bevorstehenden Zeu-genbefragungen keine Stellung nehmen.In Kreisen des Ministeriums wurde aller-dings eine für den Minister entlastendeDeutung des Dokuments präsentiert: Dem-nach sei es im Haus ein durchaus gängigesMittel, auf eine vermeintliche Anordnungdes Ministers zu verweisen, um internDruck aufzubauen – auch wenn der Minis-ter selbst sich nie in diesem Sinn geäußerthabe. In den Kreisen wurde bezweifelt,dass Selhausen sich auf ein echtes Verlan-gen des Ministers gestützt haben könnte.

Allerdings musste de Maizière seit De-zember 2012 klar sein, dass es bis zum31. März 2013 eine Entscheidungsvorlagegeben sollte. Dieses Datum fand sich in ei-ner Mappe zur Vorbereitung auf einen Un-ternehmensbesuch, deren Erhalt er am 10.Dezember 2012 quittiert hatte. In diesemDokument wird das Ausmaß der Problemedetailliert geschildert. Die SZ hat darüberbereits berichtet. In der Gesprächsvorlageheißt es unter anderem, „aufgrund der Zu-lassungsproblematik und weiterer Unsi-cherheiten“ sei „derzeit keine Grundlagegegeben, um eine Entscheidung für eineSerienbeschaffung zu befürworten odergar zu treffen“. CHRISTOPH HICKMANN

Patt der politischen LagerDie FDP schafft es erstmals seit fast einem Jahr wieder über die Fünf-Prozent-Hürde

Menschen,die nichts zählen

Tausende Straftäter sind in der Psychiatrie untergebracht– und dort rechtloser als Häftlinge in Gefängnissen

Die Regeln für die Einweisungin eine psychiatrische Kliniksollen nun verbessert werden

Sogar der Einkauf von Tabakund Süßigkeiten wirdden Eingesperrten oft verwehrt

PKK-Funktionäre verurteilt

Ermittlungen gegen Haseloff

Schleusen-Streik endet

„Der Minister erwartet . . .“Eine Akte legt nahe, dass de Maizière früh das Ausmaß des Drohnen-Fiaskos kannte

POLITIKDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 5

Dunkelkammern des Rechts: 6750 Menschen lebten 2012 allein in den alten Bundesländer im Maßregelvollzug – wie etwahier in einer Klinik für psychisch kranke Straftäter in Dortmund. FOTO: BERND THISSEN/DPA

In der Affäre um den „Euro-Hawk“ stehtVerteidigungsminister Thomas de Maiziè-re weiter unter Druck. FOTO: GETTY

CDU/CSU43% (+1)

FDP4% (±0)

Sonstige5% (+1)

Linke6% (±0)

AFD3% (±0)

Grüne13% (±0)

SPD26% (-2)

(in Klammern: Veränderung im Vergleichzu Ende Juni in Prozentpunkten)

SZ-Grafik; Quelle: Forschungsgruppe Wahlen

Wenn am nächsten SonntagBundestagswahl wäre...

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Page 6: Süddeutsche_Zeitung.pdf

INTERVIEW: ULRIKE HEIDENREICH

SZ: Die Debatte um die richtige Kinder-betreuungwurdemit sehrhartenBanda-gen geführt. Frauenwerden als Gluckenoder als Rabenmütter geschmäht.Jutta Allmendinger: Raben sind sehr intel-ligente und soziale Tiere. Wir können stolzsein, wenn Mütter und Väter Raben sind.Im Ernst: Die Kinder von den geschmäh-ten Rabenmüttern sind keine emotionaloder sozial vernachlässigten Kinder. Esgeht ihnen gut. Und oft besser als den Kin-dern von Glucken. Frauen dürfen sich danicht verunsichern lassen.

Ministerin Kristina Schröder erklärt dieDebatte nun für beendet und feiert ihreFamilienpolitik: Eltern könnten von Au-gust an frei wählen, wie sie ihr Kind be-treuen lassen. Hat sie recht?Das sehe ich anders. Früher verstand manunter Wahlfreiheit, dass Frauen neben derErziehung der Kinder und der Hausarbeitauch erwerbstätig sein können. Heute gehtes darum, dass sie neben der Erwerbstätig-keit auch Zeit für Kinder und Familie ha-ben. Die Erwerbsarbeit wird als gegebengesetzt. Deutlich wird das an der Reformdes Unterhaltsrechts oder bei Hartz IV. Die-se Änderungen sind machtvoll, da die Zahlder Scheidungen zugenommen hat und im-mer mehr Frauen allein erziehen.

WiehatsichdieDiskussionüberdierich-tige Betreuung auf die Gesellschaft aus-gewirkt?Es hat die Menschen verunsichert. Eine gu-te, kindergerechte Erziehung in Kitas un-terstützt die Entwicklung der Kinder, er-möglicht die Erwerbstätigkeit der Elternund schützt damit auch vor Armut. Das Be-treuungsgeld gibt Anreize, die Kinder da-heim zu betreuen und die Erwerbstätigkeit

lange zu unterbrechen. Es gefährdet damitinsbesondere die eigenständige Absiche-rung von Frauen. Die Politik unterstützt da-mit zwei gegensätzliche Richtungen. Zu-dem wird der Schnitt zwischen bezahlterund unbezahlter Zeit immer unklarer. Kin-dererziehung ist bis zum 1. August eine un-bezahlte Tätigkeit. Danach erhält man einBetreuungsgeld. Erziehung wird damit derErwerbsarbeit gleichgestellt – auf einemganz, ganz niedrigen Niveau.

MitdemElterngeldwirddochbereits ei-ne Auszeit für die Kinder unterstützt.Das ist richtig. Das Elterngeld bezieht einElternteil allerdings für maximal ein Jahr.Und es ist deutlich höher als das Betreu-ungsgeld. Je nach bisherigem Einkommenreicht es von 300 bis 1800 Euro im Monat.Das Betreuungsgeld liegt bei 100 Euro, dassind etwas mehr als drei Euro am Tag.

Das Betreuungsgeld ist ja eher als sym-bolische Anerkennung gedacht.Eine fatale und zynische Symbolik. Wennman das Betreuungsgeld so deutet, zeigt esdoch nur, dass die Betreuung von Kindernnicht anerkannt wird und nichts wert ist.

Was erstaunt: In der gesamten DebattespieltdasWohldesKindessogutwiekei-ne Rolle.Das sehe ich auch so. Familienpolitik istein großes und zentrales Politikfeld. Esgeht um das Wohl von Kindern, um derenBildung, um die Arbeitsmarktchancen derEltern, um eine präventive Sozialpolitik.Gerade deshalb sind qualitativ gute Kitasso notwendig.

Und nun geschieht das Gegenteil: UmdenRechtsanspruchaufeinenPlatzmög-lich zumachen,wurden jedeMengeVor-schriften für den Bau der Kitas gelo-ckert. Welchen Sinn ergibt das?Der Rechtsanspruch ist ein wichtigerSchritt, und es ist gut, dass mehr Krippengebaut worden sind. Nicht nachvollzieh-bar sind die Lockerung von Qualitätsanfor-derungen sowie die nach wie vor niedrigeBezahlung und oft fehlende soziale Aner-kennung der Erzieherinnen und Erzieher.Wir brauchen eine bessere Bezahlung vonErziehung und deutschlandweit einheitli-che Qualitätsstandards für Kindertages-stätten.

MehrGeld undbessereQualität sind im-mergut.Aberwarumistdashiersowich-tig?Wir wissen, wie entscheidend die erstenJahre sind: für die kognitiven, sozialen,emotionalen Kompetenzen eines Kindes,für das Selbstwertgefühl und die Achtunganderer. Die frühe Förderung fällt mehrins Gewicht als eine gute Schule, als einegute Ausbildung – in der frühen Erziehungwerden die Grundlagen für das ganze Le-ben gelegt. Wir müssen ja auch sehen, dassdie meisten Kinder heute nur noch wenigeGeschwister haben und ihre Eltern meist äl-ter als früher sind.

Der deutsche Staat gibt pro Jahr etwa200MilliardenEurofürFamilienaus.Ein

RekordimVergleichzudeneuropäischenNachbarländern.TrotzdemsagenSie,diePolitik funktioniert nicht.Warum?Für eine gute Familienpolitik ist entschei-dend, dass die Anreize in die gleiche Rich-tung gehen. Das ist hier nicht so. Wir habenkeine geschlossene Kinder-, Bildungs-, Fa-milien-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik.Es fehlt eine Systematik, wie es sie in denmeisten anderen Länder gibt; dass ein An-reiz auf dem anderen aufbaut. In Deutsch-land ist es eher wie bei Buridans Esel. Dersteht zwischen zwei gleich großen undgleich weit entfernten Heuhaufen. Er ver-hungert, weil er sich nicht entscheidenkann, von welchem er fressen soll.

EsgibthierzulandemitdemBetreuungs-geldbald 157 familienpolitischeLeistun-gen. Also 157 Heuhaufen?

Ganz so schlimm ist es nicht. Wir haben ei-nen Heuhaufen für Maßnahmen, die Müt-ter zu Hause und später in knapper Teilzeithalten. Und wir haben einen Heuhaufen,der Mütter relativ früh zurück in die Er-werbstätigkeit bringt und eine niedrigeVollzeiterwerbstätigkeit erlaubt. JederHeuhaufen bietet Anreize. Aber bei jedemmüsste ich als junge Frau in eine andereRichtung gehen. Es ist schon absurd: Wiekann die Politik das Betreuungsgeld ein-führen, wenn es Kitas fördert? Gleichzeitigwerden Betriebe ermuntert, mehr für dieVereinbarkeit von Familie und Beruf zutun.

Ein großer Haufenwäre besser?Ein großer Heuhaufen ist wichtiger als vie-le kleine. Wenn die Politik die eigenständi-ge Sicherung von Frauen und Männern for-dert, so muss sie in die gute Infrastrukturfür Kinder investieren. In gute vorschuli-sche Einrichtungen und in gute Schulen,die bis in den Nachmittag reichen. DieSchule stresst zunehmend Eltern und Kin-der und verdirbt oft die freie Familienzeit.

Tatsächlich bedeutenKindundKarrierein Deutschland bis heute meist: Kindoder Karriere. Sie selber haben einenSohn. Wie haben Sie beides zusammen-gebracht?Ich habe in Harvard studiert und hatte vie-le Professorinnen, die ihre Säuglinge mitan die Universität brachten. Überhauptwar die Familie am Arbeitsplatz sehr prä-sent. Bei uns dagegen ist hauptsächlich dieArbeit in der Familie allgegenwärtig. Ichhatte damals auch viele Kommilitonen, diebereits Kinder hatten. Zwischen Bachelorund Master hatten die Mütter eine Auszeitgenommen. In Deutschland ist das kaumdenkbar, hier muss es Schlag auf Schlag ge-hen: Man macht den Bachelor, dann sofortden Master, später vielleicht ist eine Fami-lie drin. Dabei ist ein Studium mit Kind ei-gentlich optimal und wird heute durch vie-le Maßnahmen von den Hochschulen auchunterstützt.

Das,wasSiebeschreiben,klingtsehr ide-alistisch. Jedenfalls ist es kaum denk-bar, dass eine Mutter oder ein Vater dasKind mit ins Amt oder an die Super-marktkassenimmt.WelcheRelevanzha-ben Ihre Erfahrungen denn für dasGrosder Gesellschaft?Fassen wir meine Erfahrungen in zweiStichworte: Entschleunigung und eingleichberechtigtes Miteinander der Le-bensräume. Hieraus kann man lernen: An-

gesichts der gestiegenen Lebenserwar-tung sollten wir die Schulzeit nicht weiterverkürzen, auf das Auslandsjahr nicht ver-zichten, das soziale Jahr nicht streichen,die Studienzeiten nicht komprimieren undnicht bis in die Puppen arbeiten. Die Verein-barkeit von Familie und Beruf bekommenwir nur dann hin, wenn wir beides im Blickhaben und beides schützen.

Ihr Institut hat mehr als 300 Mitarbei-ter.WiegehenSiedortmit derFragevonKind undKarriere um?Uns allen ist das Thema sehr wichtig. Wirgehen Wege, die viele andere Unterneh-men auch gehen: Wir sprechen bereits beiden Vorstellungsgesprächen die Vereinbar-keit von Familie und Beruf offen an, undmachen deutlich, dass Kinder willkom-men sind. Das gilt auch für Zeiten der Pfle-ge von Eltern und Großeltern oder ganz an-deren Unterbrechungen, etwa für Weiter-bildung. Man sollte über diese wichtigenThemen nicht schweigen. Intransparenzverunsichert junge Menschen.

Abseits Ihres Instituts:Wiekannberufs-tätigen Müttern und Vätern am bestengeholfenwerden?Es ist im Allgemeinen hilfreich, wenn jun-ge Mütter und Väter auch in der Elternzeitin Kontakt zu ihren Arbeitgebern bleiben,einmal im Monat mit ihren Kindern vorbei-schauen, erfahren, wie sich die Dinge ent-wickeln. Später hilft es, Eltern-Kind-Zim-mer zu haben, damit sich die jungen Väterund Mütter mit ihren Kindern auch mal zu-rückziehen können. Eine Notfallbetreu-ung ist ebenfalls wichtig, etwa in Form von

Belegplätzen in nahegelegenen Kinderta-gesstätten. Auch Besprechungszeiten müs-sen familiengerecht gelegt werden. Womöglich, sollte man Arbeitszeiten flexibelschneiden und keinesfalls auf lange Anwe-sendheit setzen. Diese sind oft allemal un-produktiv.

DieVereinbarkeit von Familie undBerufwird immer noch vor allem den Frauenaufgebürdet. Um das zu ändern, schla-genSievor,dieArbeitszeit inderFamilieumzuverteilen. Wie soll das funktionie-ren?

Das Problem besteht darin, dass die kur-zen Erwerbsarbeitszeiten von Frauen einganzes Leben lang weitergeführt werdenmüssen. Einmal Teilzeit, immer Teilzeit,das zeigt die Forschung. Und wir sehenauch, dass Frauen häufig längere und Män-ner häufig kürzere Arbeitszeiten wün-schen. Ein Ansatzpunkt besteht folglichdarin, die Arbeitszeit zwischen Frauen undMännern umzuverteilen. Dies umfasst diebezahlte Erwerbsarbeit wie die unbezahlteFamilienarbeit. Viele nachgelagerte Dis-kussionen hätten wir dann weitgehendvom Tisch: die ungleiche Bezahlung vonMännern und Frauen, die Altersarmut vonFrauen, Frühverrentung und Burn-out-Symptome.

Warum sollten die Arbeitgeber da mit-machen?Mit einer neuen Normalarbeitszeit von 32bis 34 Stunden würde das Arbeitsvolumeninsgesamt nicht zurückgehen, es würdenur umverteilt. Die Wirtschaft würde dieQualifikationen und die Innovationskraftder Frauen stärker nutzen. Auch die Pro-duktivität von Männern würde zunehmen.Sie sagen ja jetzt schon: Wir wollen arbei-ten, wir wollen Karriere machen, abernicht mehr zu den Bedingungen unsererVäter.

DaswürdevermutlichauchvielenBezie-hungen helfen.Bevor das Kind da ist, wird oft noch vielvon Gleichberechtigung gesprochen. Ist esdann da, ist das oft vorbei. Auch das Risikoder Altersarmut von Frauen würde gerin-ger. Denn mit Teilzeit kann man ja kein aus-reichendes Renteneinkommen erreichen.In den Familien würde es friedlicher zuge-hen.

Eine wunderbare Welt, die Sie da zeich-nen.Warumwird sie nicht Realität?Wir lassen uns zu viel Zeit. Die Betriebemüssen Führung in Teilzeit ermöglichen,mehr Teamarbeit zulassen. Wir brauchenLebenszeitkonten, da ich die 32- bis 34-Stunden-Woche ja auf einen ganzen Le-bensverlauf ausgelegt habe, mit Zeiten oh-ne oder einer geringen Erwerbsarbeit undPhasen mit eine hohen Erwerbsarbeits-zeit. Und wir müssen uns von all dem verab-schieden, was heute als Schablone einesNormallebensverlaufs gilt: 45 Jahre in Voll-zeit, ohne Unterbrechung.

„Eine gute, kindgerechteErziehung in Kitas unterstütztdie Entwicklung der Kinder.“

„Die Schulestresst zunehmendEltern und Kinder.“

„Die frühe Förderung fälltmehr ins Gewicht

als eine gute Schule.“

„Eine fatale,zynische Symbolik“

Die Soziologin Jutta Allmendinger über die Nachteile des Betreuungsgelds,Rabenmütter und sinnvolle Instrumente der Familienpolitik

Platz da! Der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz

POLITIK6 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

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Geschafft? Rein rechnerisch gibt es nun ausreichend Kindertagesstättenin Deutschland. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU)hat die Zahl von 813 000 Plätzen in dieser Woche verkündet –als frohe Botschaft verpackt. Doch die oft emotionale Debatteum den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz und das Betreuungsgeldhat ganz andere geschafft: Väter und Mütter. Ihre Lebens- undArbeitsbedingungen ändern sich stetig, die Familienpolitik gibt kaumOrientierung. Zurück bleiben Zweifel, welches Familienmodelldas richtige ist. Die Berliner Soziologin Jutta Allmendinger sagt,die Gesellschaft sei verunsichert. Und in den großen Städten imWesten Deutschlands bereiten sich Eltern auf den Gang zum Gericht vor.Geschafft? Ein Ausblick

Jutta Allmendinger, 56, gilt als eine der führenden SoziologinnenDeutschlands. Seit 2007 ist sie Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin

für Sozialforschung. Zudem ist sie Professorin für Bildungssoziologie undArbeitsmarktforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie für

Soziologie an der Freien Universität Berlin. FOTO: ANDREAS PEIN/LAIF

Page 7: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Vom 1. August an haben Eltern einenRechtsanspruch auf eine Betreuung ihrerein- und zweijährigen Kinder. Dies kann ineiner Kindertagesstätte oder bei einer öf-fentlich geförderten Tagesmutter gesche-hen. Ebenfalls am 1. August wird das Be-treuungsgeld eingeführt. Eltern, die kei-nen Krippenplatz in Anspruch nehmen,sondern das Kind zu Hause selbst hütenoder dort betreuen lassen, erhalten monat-lich zunächst 100 Euro.

Wie kannman den Rechtsanspruchauf einen Platz durchsetzen?

Alle Eltern von Kindern in Deutschland,die das erste Lebensjahr vollendet haben,können künftig einen Platz bei einer Tages-mutter oder in einer Kindertagesstätte (Ki-ta) einfordern. Bislang galt der Rechtsan-spruch nur für Kinder ab drei Jahren. Min-destens drei Monate, bevor das Kind in dieKita gehen soll, müssen sich die Eltern dortum einen Platz beworben haben.

Wer nach einer angemessenen Warte-zeit (das können zwei, drei Monate sein) kei-nen Platz zugeteilt bekommt, kann gegendie Kommune, in der er wohnt, vor demVerwaltungsgericht vorgehen. Gegen denAblehnungsbescheid auf ihren Antrag soll-ten Eltern zunächst Widerspruch einlegen.Adressat ist die Stelle, die den Bescheid aus-gestellt hat. Anders verhält es sich in Bay-ern, Niedersachsen und Baden-Württem-

berg – hier gilt die Widerspruchsregelungnicht und die Eltern müssen sofort rechtli-che Mittel gegen die Kommune einlegen.Weil eine Klage viel zu lange dauern würde(und die Kinder bis dahin vielleicht schonin die Schule gehen), empfiehlt der Deut-sche Anwaltsverein, beim zuständigen Ver-waltungsgericht einen Antrag auf einstwei-ligen Rechtsschutz zu stellen. Mit diesemAntrag geht es schneller, Juristen rechnenmit etwa vier bis sechs Wochen bis zur Ent-scheidung. In ihrem Antrag müssen Elternbegründen, warum sie einen Anspruch ha-ben: Etwa, weil sie berufstätig sind oderweil sie keinen Platz bei einer Tagesmutterbekommen haben. Einen Anwalt mussman sich nicht nehmen, man kann auch al-leine den Rechtsweg beschreiten. Wichtigist es, die Bemühungen um einen Platznachweisen zu können. Es ist also ratsam,sämtliche Unterlagen und den Briefver-kehr aufzubewahren.

Die Kommune ist dann in der Bring-schuld und muss einen Platz suchen. Maxi-mal 30 Minuten Geh- oder Fahrzeit vonder Kita zur Wohnung sind zumutbar. DerRechtsanspruch bezieht sich auf mindes-tens vier Stunden Betreuung der Kleinkin-der an fünf Tagen pro Woche. Wollen undkönnen Eltern das juristische Prozederenicht abwarten und finden einen teurerenPlatz in einem Privatkindergarten, mussdie Stadt die Mehrkosten übernehmen. EinRechtsgutachten des Deutschen Städte-

tags deutet an, dass auch Ansprüche gel-tend gemacht werden können, wenn dieGroßeltern gegen Bezahlung aushelfen.Maximal 20 Euro pro Stunde dürfen sie ab-rechnen, ein Arbeitsvertrag wäre in diesemFall nötig. Er ist jener Stelle vorzulegen, dieden Ablehnungsbescheid ausgestellt hat.

Was passiert, wenn die Kommune kei-nen Platz in der Wunsch-Kindertagesstät-te findet und den Eltern eine unzumutbareAlternative anbietet? Etwa eine Kinderkrip-pe am anderen Ende der Stadt? Einen Kin-dergarten, in dem Personalmangelherrscht und sich eine Erzieherin alleineum 17 Kinder kümmern muss? Eine Krip-pe, in die die Eltern ihr Kind nicht mit gu-tem Gewissen geben können? Roland Rich-ter, Vorsitzender der ArbeitsgemeinschaftSozialrecht im Deutschen Anwaltverein,sagt, dass die Eltern begründen müssten,warum das Angebot nicht angemessen sei:„Zum Beispiel, weil es keinen funktionie-renden Nahverkehr gibt und die Eltern ihrAuto benötigen, um zur Arbeit zu fahren.“

Wenn Eltern finden, dass das VerhältnisBetreuer und Kinderzahl in der ihnen ange-botenen Kita nicht stimmt, hätten sie guteKarten, so Richter, wenn sie auf die Situati-on in ihrer Wunsch-Kinderkrippe verwei-sen. Am besten ist es, andere Eltern zu kon-taktieren, die dort ihre Kleinen umsorgenlassen. Wenn dadurch nachweisbar ist,dass sich hier ein Erzieher bisher nur umsieben oder acht Kinder kümmerte, reicht

das als Beleg aus. Väter und Mütter könnendann einen anderen Platz verlangen. Kom-pliziert wird es, wenn Eltern zu Hause blei-ben, weil das Kind sonst nicht betreut wür-de. Um einen Verdienstausfall geltend zumachen, müssten sie vor ein Zivilgerichtziehen. Das ist aufwendig. „Denn hier gehtes nicht mehr um einen Rechtsanspruchdes Kindes, sondern um den der Eltern“, er-klärt Richter. Die tröstliche Prognose:Meist genüge die Drohung zu klagen, umdoch noch einen Platz zu erhalten.

Auch Städtetags-HauptgeschäftsführerStephan Articus rechnet trotz fehlenderPlätze nicht mit einer großen Klagewelle:„In Einzelfällen werden die Jugendämterversuchen, sich mit den Eltern zu verstän-digen und andere Angebote zu machen, et-wa für ganz kleine Kinder die früher sehrbeliebten Krabbelgruppen.“

Wer kann das Betreuungsgeldwie beantragen?

Gezahlt wird das Betreuungsgeld für Kin-der vom 15. Lebensmonat an – wenn das El-terngeld endet – maximal 22 Monate lang.Voraussetzung ist, dass die Eltern keine öf-fentlich geförderte Kinderbetreuung (Kitaoder Tagespflege) in Anspruch nehmen. Esbeträgt zunächst monatlich 100 Euro fürEinjährige, vom 1. August 2014 an werdenes 150 Euro monatlich für Ein- und Zweijäh-rige sein. Betreuungsgeld kann für Kinder,

die ab dem 1. August 2012 geboren wurden,beantragt werden. Es kann rückwirkendnur für drei Lebensmonate vor Beginn desMonats gezahlt werden, in dem der Antrageingegangen ist.

Keinen Anspruch haben Eltern, die vorGeburt des Kindes ein Einkommen vonmehr als 500 000 Euro erzielt haben. DasBetreuungsgeld wird beim Arbeitslosen-geld II (Hartz IV), bei der Sozialhilfe undbeim Kinderzuschlag als Einkommen ange-rechnet. Eltern können die Leistung auchzum Bildungssparen oder zur privaten Al-tersvorsorge nutzen, Voraussetzung ist einVertrag mit einer Bank oder Versicherung.Die 100 Euro sind nicht zweckgebunden,Eltern können das Geld verwenden, wie siemöchten – für Windeln, für Kleidung, fürdie Bezahlung eines Au-Pairs, der Kinder-frau, der Großeltern. Auch die von Kriti-kern der „Herdprämie“ befürchtete Investi-tionsvariante, Familien mit problemati-schem Umfeld könnten das Geld umsetzenin Flachbildschirme oder Heckspoiler, isttheoretisch möglich.

Beantragt werden kann die Leistung beiden Elterngeldkassen der Kommunen, dieAdressen finden sich im Internet:www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/themen-lotse,did=88966. Einen besonderen Ser-vice gibt es in Bayern: Allen Familien, die El-terngeld beziehen, wird das Antragsformu-lar automatisch zugesandt, sogar schonausgefüllt. ULRIKE HEIDENREICH

Es war ein Freitag im Februar, da kamenaus dem Bundespräsidialamt ein paar dür-re Zeilen. „Im Ergebnis waren die verfas-sungsrechtlichen Bedenken nicht so durch-greifend, dass sie einer Ausfertigung imWege gestanden hätten“, hieß es da. Um-gangssprachlich gesagt: Joachim Gauckhatte das Betreuungsgeld abgesegnet.

Die Bedenken, die er dabei formulierenließ, sie waren ein diplomatischer Hinweisdarauf, mit welcher RücksichtslosigkeitHorst Seehofer seinen Willen durch denpolitischen Betrieb getrieben hatte. Zum1. August, nur wenige Wochen vor der Land-tagswahl in Bayern, wird das Betreuungs-geld ausgezahlt.

Damit es dazu kommen konnte, hattedie CSU den einstigen Koalitionspartnerim Bund, die Sozialdemokraten, ausmanö-vriert, zwei Familienministerinnen derSchwesterpartei CDU vorgeführt, eine Bun-deskanzlerin düpiert und die amtierendeschwarz-gelbe Koalition an den Rand desBruchs getrieben. Sechs Jahre lang währtedie Debatte um das Betreuungsgeld, die im-mer wieder mit großer Härte aufflammte.„Herdprämie“, „Schnapsgeld“ und „Gebär-maschinen“ waren nur einige der dabei er-fundenen Begriffe. Die Geschichte des Be-treuungsgelds ist ein Beispiel dafür, wiesich Unvernunft in einem eigentlich ver-nünftigen politischen System durchsetzenlässt. Um das Wohl des Kindes ging es da-bei am wenigsten, mehr um Ideologie undirgendwann nur noch um Macht und Pres-tige. So wurde das Betreuungsgeld zu ei-nem finanzpolitischen, pädagogischenund gesellschaftspolitischen Popanz. EinSymbol, an dem sich Politiker aller Partei-en abarbeiteten. Am Ende wird das Betreu-ungsgeld eine von dann 157 Leistungensein, drei Milliarden Euro im Jahr zusätz-lich zu den mehr als 200 Milliarden für diegesamte Familienpolitik.

Doch es war nicht nur brachiale Macht-politik der CSU. Ohne die Unachtsamkeitder Sozial- und der Christdemokraten hät-te aus einer eher zufällig geborenen Ideenicht Politik werden können. „Man dachte,die CSU wird das Betreuungsgeld schonvergessen“, rekapitulierte ihr früherer Vor-sitzender Erwin Huber. „Aber da hat mandie Partei falsch eingeschätzt.“

Getrieben von der Angst um die Stamm-wähler der CSU, war es noch EdmundStoiber, der im Mai 2007, beim Treffen derKoalition aus Union und SPD, das Betreu-ungsgeld erstmals zu Papier bringen ließ.„Ab 2013 soll für diejenigen Eltern, die ihreKinder zu Hause betreuen lassen oder kön-nen, eine monatliche Zahlung (zum Bei-spiel Betreuungsgeld) eingeführt werden“,stand im Protokoll. Noch war die Formulie-rung vage, doch Stück für Stück, Monat fürMonat, Jahr für Jahr wurde aus dem klei-nen Wörtchen „soll“ ein kategorisches„muss“.

Das Betreuungsgeld überstand den be-herzten Widerstand der Familienministe-rin Ursula von der Leyen, es überstand Dro-hungen der FDP, die Regierung platzen zulassen, und im vergangenen Sommer auchden Aufstand der Frauen in der CDU. Im-mer wenn man glaubte, die Idee sei nun be-graben, erstand sie kurz darauf wieder auf.Dass sie letztlich nicht starb, lag an einerfür Angela Merkel ungewöhnlichen Stand-festigkeit. Zwar wurde sie von Seehofer im-mer wieder vor den Kopf gestoßen. Abersie hielt leidenschaftslos an dem Verspre-chen fest, das sie der CSU gegeben hatte.Für Angela Merkel war das Betreuungs-geld „eine Art Gegenleistung“ für die Zu-stimmung der CSU zum Elterngeld. Am5. November 2012, nach mehreren verscho-benen Abstimmungen und zahlreichen Kri-sengesprächen, traten um zwei Uhr in derFrüh die Generalsekretäre der Regierungs-parteien vor die Kameras. Wieder einmalverkündeten sie den Durchbruch: das Be-treuungsgeld, es wird kommen. Sie sahendabei sehr müde aus. JAN HEIDTMANN

und das Betreuungsgeld kommen

Sechs Jahre währte die Debatte.Es entstand ein pädagogischerund gesellschaftlicher Popanz

So kommen Eltern zu ihrem RechtIm Notfall lässt sich sogar die Bezahlung der Großeltern abrechnen: Wie man einen Platz in der Kindertagesstätte einklagt und wo es Betreuungsgeld gibt

Die gespaltene RepublikMehr als 800 000 Krippenplätzewurden neu geschaffen – genügt das?Eine Übersicht

SZ-Grafik: Hanna Eiden; Illustration: Ilona Burgarth;Recherche: Julian Rabe, Benedikt Warmbrunn;Quellen: Statistisches Bundesamt, Länder, Städte

1 2012; 2 In Rheinland-Pfalz besteht seit 2010 ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Zweijährige. Daher keine Bedarfserhebung; 3 2009; 4 Schätzung; 5 0- bis 3-Jährige

BETREUUNG IN DENBUNDESLÄNDERN 2013Zahl der unter Dreijährigenin Betreuung im Verhältniszu den Geburtsjahrgängen2010 und 2011

70% und mehr55 bis 69%40 bis 54%39% und weniger

BETREUUNG INDEN STÄDTEN 2013

BetreuungsbedarfAnteil der Kinder(1 bis 3 Jahre),die einen Platzbrauchen

BetreuungsquoteAnteil der Kinder(1 bis 3 Jahre),für die ein Platzvorhanden ist

München

54,0%

60,0% 1

Stuttgart

43,0 %

60,0%

Erfurt

71,5%67,4%

Dresden

78,4%

86,0%1

Rostock75,2%

67,4

%5

Kiel

53,6%

60,0%

63,0%

63,0%

HAMBURG

68,0%68,0%

BREMEN

Hannover

53,6%55,2%

Köln

34,0%

40,0%3

Frankfurt5

38,0%50,0%

Magdeburg

55,1%51,0%

Saar-brücken

26,3%

37,0%4

66,0%66,0%

BERLIN

Mainz2

97

,4%1

Potsdam59,0%59,0%NORDRHEIN-WESTFALEN

30%

63%

63%

66%

SCHLESWIG-HOLSTEIN

39%

MECKLENBURG-VORPOMMERN

81%

BR ANDENBURG81%

SACHSEN70%SACHSEN-

ANHALT

87%

NIEDERSACHSEN37%

BADEN-WÜRT TEMBERG

38%

BAYERN38%

THÜRINGEN77%

SA ARL AND37%

RHEINL AND-PFALZ

43%

HESSEN39% Dresden

78,4%

86,0%%%111

66,0%66,0%

BERLIN

PotPotsdamPots59,0%59,0%%%

66%666

MECKLENBURG-VORPOMMERN

81%

BR ANDENBURG1%81%

ACHSEN70%

%

POLITIKDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 7

Vom Wollen, Sollenund Müssen

Wie die CSU das Betreuungsgelddurch den Politikbetrieb brachte

Ein Rechtsanspruch, sechzehn Wirklichkeiten: Die Betreuungs-und Bedarfsquoten in den Bundesländern sind ganz unterschied-lich. Der Osten hat dabei, wenig überraschend, die Nase vorn. InSachsen-Anhalt sind für 87 Prozent der Ein- bis DreijährigenPlätze vorhanden. Der Geburtenrückgang führt bei einigen Kom-munen in den neuen Bundesländern sogar zur Überversorgung.Saarbrücken kann dagegen bislang nur einem Viertel seiner jüngs-ten Einwohner eine Betreuung anbieten. In Mainz aber herrscht

fast Vollversorgung, da Rheinland-Pfalz schon 2010 einen Rechts-anspruch auf Betreuung für Zweijährige geschaffen hat. Andern-orts legt man sich ebenso ins Zeug: Hamburg erwartet, dass es denRechtsanspruch vollständig erfüllen kann. Einen Erziehermangelgebe es hier nicht, der Senat habe durch Ausbildungsprogrammevorgesorgt. Auch in Berlin soll von August an der Bedarf erfülltsein. Im Roten Rathaus rechnet man in den folgenden Jahren mitsteigendem Bedarf und will das Angebot weiter ausbauen. Ein be-

sonderes Phänomen ist in Frankfurt am Main zu beobachten:Hier werden besonders viele unter Einjährige betreut. Denn in derFinanzmetropole ist ein hoher Anteil der Frauen berufstätig, auchin Vollzeit. Durch das Betreuungsangebot fördere man erfolgreichden Zuzug von Familien, sagt die Stadtverwaltung. Auch Bremenist offenbar gut versorgt: Hier haben manche Eltern den zugewie-senen Platz sogar abgelehnt, um sich auf die Warteliste einer Kitamit deutsch-chinesischem Schwerpunkt zu setzen. JULIAN RABE

Page 8: Süddeutsche_Zeitung.pdf
Page 9: Süddeutsche_Zeitung.pdf
Page 10: Süddeutsche_Zeitung.pdf

SZ-Grafik: Hanna Eiden;Recherche: Julian Rabe, DIZ;Quellen: Amnesty International, DPIC,Statistisches Bundesamt (USA)

*seit Februar 2013 nurnoch mit der Giftspritze

Der Staat als Henker In China wurde ein Minister zum Tode auf Bewährung verurteilt,in Arizona droht der gebürtigen Berlinerin Debra Milke die Todesstrafe

Bereits erschienene Grafiken unter:www.sz.de/grafikderwoche

Zum Beispiel USAZahlen seit 1976

Todesstrafe;wird nicht mehr verhängt

Todesstrafe

Todesstrafe nur in Ausnahme-fällen (z. B. Militärgesetz)

Todesstrafe kann nurvon US-Regierungund Militär verhängtwerden Keine Todesstrafe

Wo Menschen hingerichtet werden

1980 1985 1990 1995 2000 2005 20100

100

200

300Todesurteile

VollstreckungenVollstreckungen

Urteil und Vollstreckung in den USA seit 1977

86,7%

11,9%

0,8%

0,2%

0,2%

Giftspritze

Elektrischer Stuhl

Gaskammer

Strick

Erschießen

Hinrichtungsarten*

56%

35%

7%

2%

63%

13%

17%

7%

Weiß

Schwarz

Latino

Andere

Hingerichtete seit 1976 undBevölkerungsanteil (2012) nach Ethnien

Blumengestecke und Grußkarten, paradieren-de Soldaten und wartende Fernsehteams:Das Krankenhaus in der südafrikanischenHauptstadt Pretoria gleicht schon seit Wo-chen einer fürsorglich belagerten Festung.Drinnen liegt der Nationalheld, Friedensnobel-preisträger und Ex-Präsident Nelson Mandela– 94 Jahre alt und schwer lungenkrank. Zu sei-nem Gesundheitszustand erklärt die Regie-rung immer wieder, dieser sei „kritisch, aberstabil“. Skeptiker werten diese Worte als Be-stätigung jener Berichte, dass Nelson Mande-las Leben inzwischen an Maschinen hängeund es dem Familienrat obliege zu entschei-den, wie lang diese noch eingeschaltet blei-ben.

Keine einfache Frage für jene Großfamilie,die im Umgang mit dem materiellen und ideel-len Erbe des Friedensnobelpreisträgers aufsBlut zerstritten ist. Kürzlich etwa hat Mande-las Enkel Mandla ein Gerichtsverfahren gegen16 seiner erzürnten Angehörigen verloren:Vor zwei Jahren hatte er die sterblichen Über-reste dreier Kinder Mandelas heimlich vom Fa-milienfriedhof im Dorf Qunu nach Mvezo um-betten lassen. Er wollte so die Voraussetzun-gen schaffen, dass auch Nelson Mandelaselbst dort bestattet und Mvezo zu einer ArtWallfahrtsort touristisch aufgewertet würde.Nun musste er die Knochen zurück nach Qunubringen, während viele Südafrikaner den Fa-milien-Zank immer angewiderter verfolgen

und ihrem Nationalhelden nichts sehnlicherwünschen als einen Abgang in Frieden undWürde.

Nicht nur Mandelas Verwandtschaft, auchdie politische Führung des Landes bangt ausganz persönlichem Antrieb um Mandelas Ge-sundheit: Präsident Jacob Zuma, von Korrupti-onsvorwürfen schwer belastet, befindet sichlängst im Wahlkampf-Modus. Bei den fürApril 2014 geplanten Wahlen wird für Mande-las politische Nachlassverwalter im AfricanNational Congress (ANC) ein glatter Sieg im-mer weniger selbstverständlich. Gerade etwahat der Zuma-Rivale, Populist und ehemaligeAnführer der ANC-Jugendliga, Julius Malema,eine eigene Partei gegründet, die auf den

wachsenden Volkszorn angesichts grassieren-der Armut und Arbeitslosigkeit baut – ihr Na-me: „Economic Freedom Fighters“. Eine Reiheweiterer parteiinterner Widersacher, unter ih-nen den Minister für Siedlungswesen TokyoSexwale, hat Zuma gerade per Kabinettsum-bildung entmachtet.

Solange Nelson Mandela noch klinisch le-bendig ist, kann Jacob Zuma sich mit demons-trativen Besuchen am Krankenbett und Gene-sungs-Parolen zumindest einen Hauch vondessen Reputation abzweigen. Nach einer Kli-nikvisite am Mittwochabend verkündete er,Mandela reagiere inzwischen auf die Behand-lung – er sei „immer noch so sehr Kämpferwie vor 50 Jahren“. TOBIAS ZICK

Katja Petrowskaja ist am 7. Juli mit demIngeborg-Bachmann-Preis 2013 ausge-zeichnet worden. Die 1970 geborene Auto-rin mit ukrainischen Wurzeln bekam denmit 25 000 Euro dotierten Preis in Klagen-furt für ihre Erzählung „Vielleicht Esther“.Darin geht es um Petrowskajas jüdische Ur-großmutter, die im Zweiten Weltkrieg inKiew von den Nazis erschossen wurde.

Nach dem Sturz von Präsident Moham-med Mursi durch das Militär ist es in Ägyp-ten am 8. Juli zu blutigen Auseinanderset-zungen zwischen Armee und Muslimbrü-dern gekommen. Dabei starben mindes-tens 50 Anhänger Mursis. Die Muslimbrü-der lehnen die vom Militär eingesetzteÜbergangsregierung unter dem Vorsitzdes Verfassungsrichters Adli Mansur ge-nauso ab wie dessen Pläne zu Neuwahlen.Sie fordern, dass Mursi wieder in sein Amtzurückkehrt. Als geschäftsführender Mi-nisterpräsident wurde der ehemalige Fi-nanzminister Hazem al-Beblawi einge-setzt.

Das irische Parlament hat am 11. Juli einumstrittenes Abtreibungsgesetz geneh-migt. Ein Schwangerschaftsabbruch istnun unter bestimmten Bedingungen mög-lich. So dürfen Frauen von nun an abtrei-ben, wenn ihr Leben gefährdet ist. Dazuzählt auch die Suizidgefahr. Die in Irlandmächtige katholische Kirche hatte sich ge-gen das Gesetz gestemmt.

Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Clau-de Juncker hat am 10. Juli seinen Rücktrittangekündigt. Er reagierte damit auf eineGeheimdienstaffäre. Ihm wurde vorgewor-fen, dass ihm die Kontrolle über den Ge-heimdienst entglitten sei. Eine parlamen-tarische Untersuchung hatte unter ande-rem herausgefunden, dass die Agenten13 000 Akten über Personen und Unter-nehmen angelegt hatten. Da die Sozialde-mokraten das Regierungsbündnis aufge-kündigt haben, gibt es am 20. Oktober Neu-wahlen. Für diese wurde Juncker von sei-ner Christlich-Sozialen Volkspartei erneutals Spitzenkandidat bestätigt.

INTERVIEW: TOBIAS ZICK

Südafrikas Idol Nelson Mandela, 94, liegtseit mehr als einem Monat im Kranken-haus. Berichten zufolge wird er längstdurch künstliche Beatmung am Leben ge-halten. Während viele Südafrikaner for-dern, man solle den früheren Präsidentenund Friedensnobelpreisträger in Würde ge-hen lassen, ruft Staatschef Jacob Zumanach einem weiteren Besuch am Kranken-bett das Land dazu auf, Mandela weiter„mit Liebe zu überschütten“ und am 18. Ju-li dessen 95. Geburtstag zu feiern. Der pro-minente südafrikanische Politologe Wil-liam Gumede sieht hinter dem Spektakelum den Todkranken wahltaktisches Kal-kül einer Führungselite in Mandelas ParteiAfrican National Congress (ANC), die sichvon dessen Werten weit entfernt hat.

SZ: Warum hält Südafrikas PräsidentJacob Zuma so krampfhaft am todkran-kenMandela fest?Gumede: Im Land und insbesondere in derRegierungspartei ANC ist ein Streit um dieMarke Mandela im Gange. Mandelas Nach-folger sind im Vergleich zu ihm politischeZwerge, sie versuchen, sein Image für sichzu nutzen. Sehr vielen der ANC-Anhängerauf dem Land und in den Townships ist of-fenbar gar nicht bewusst, dass Mandela

sich seit 1999 aus der Politik zurückgezo-gen hat. Viele denken, er sei immer nochsehr einflussreich. Präsident Zuma hat im-mer wieder öffentlich behauptet, Mandelaunterstütze ihn, und so denken sich auch je-ne, die enttäuscht sind von der Politik: naschön, wenn Zuma von Mandela unter-stützt wird, dann wird schon irgendetwasGutes an ihm sein.

Wie konnte es passieren, dass im ANCnachMandela inzwischeneinesoschwa-che, korrupte Führung das Ruder über-nommen hat?Mandela hatte offenbar zu viel Vertrauenin die folgende Generation. In den Neunzi-gerjahren gab es eine große Kontroversedarüber, wer ihm nachfolgen soll. Sein eige-ner Favorit war Cyril Ramaphosa, ein frü-herer Gewerkschaftsführer und Architektder südafrikanischen Verfassung. Er warseinerzeit derjenige in der jungen Generati-on, der Mandela am nächsten stand. Aberdie Älteren im ANC hielten Ramaphosa fürzu jung, und Mandela beugte sich ihnen.Und als dann 1997 Thabo Mbeki den Partei-vorsitz übernahm und Jacob Zuma zu sei-nem Stellvertreter ernannte, sagte Mande-la: nein, nicht Jacob Zuma, der ist nicht gutgenug. Doch Mbeki setzte sich durch.

Dasheißt,Mandelas friedvolle, versöhn-liche Art hat auch Nachteile gehabt?Natürlich, Mandela hat auch Fehler ge-macht, er war nicht perfekt. Er hat sichzum Beispiel zu wenig um die Wirtschaft

gekümmert. Das Perfide an der Apartheidwar ja, dass sie schwarze Südafrikaner vonder Marktwirtschaft ausschloss. Das Ers-te, was die neue schwarze Regierung 1994also hätte tun sollen, wäre gewesen,Schwarze ins Wirtschaftsleben zu bringen.Das hat Mandela nicht getan. Wobei er of-fen sagte, dass er von Wirtschaft nicht viel

verstehe, und sich um Dinge kümmernwerde, die er beherrscht.

Er ist studierter Jurist.Ja, und als solcher steckte er seine ganzeEnergie in die südafrikanische Verfassungund in die Versöhnung zwischen schwar-zen und weißen Südafrikanern, um einen

Bürgerkrieg zu verhindern. Als Präsidentwar er einzigartig, auch im Vergleich mitanderen afrikanischen Anführern nachder Unabhängigkeit. Schon in den Sechzi-gerjahren sagte er: Ich werde nicht nur dieweiße Diktatur, sondern auch die schwar-zen Diktaturen bekämpfen. Mandela hatsich nie von der Macht korrumpieren las-sen.

WasmanvonderheutigenFührungsrie-ge des ANC nicht behaupten kann.Ja, und das Traurige daran ist: Was sich beiuns abspielt, hat sich zuvor in vielen ande-ren afrikanischen Ländern abgespielt; wirhätten von denen lernen können. Habenwir aber nicht. Wir haben eine gewaltige Ar-beitslosenquote, und die meisten der Ar-beitslosen sind schwarze Südafrikaner.Das Apartheid-System verhinderte, dassSchwarze an Bildung kommen, um sie ge-zielt vom Wirtschaftsleben fernzuhalten –und bis heute hat sich an dem Bildungs-rückstand fast nichts geändert. Hinzukommt die Korruption: Ich glaube, wennwir in Südafrika nur die Korruption besei-tigten und ansonsten nichts weiter täten,dann könnten wir so das Wirtschaftswachs-tum verdoppeln.

ImApril 2014 stehenWahlen an.Wie se-henSieZumasChancen,seineMachtwei-ter zu zementieren?Nächstes Jahr feiern wir 20 Jahre Unabhän-gigkeit und Demokratie. Interessanterwei-se begannen alle afrikanischen Befreiungs-bewegungen, als sie ins zwanzigste Jahr ka-men, auseinanderzubrechen. Uns stehenhier eine Reihe interessanter Neuerungenbevor: Die erste Generation von Südafrika-nern, die unter der Demokratie geborenist, die Born Free Generation, wird erst-mals wählen dürfen. Diese jungen Leute ha-ben keine emotionale Bindung an den ANCund dessen Befreiungskampf. Zudemgründen immer mehr ANC-Mitglieder ihreeigenen Parteien. Der ANC ist so gespaltenwie seit 1994 nicht mehr, und er hatte nochnie einen Anführer, der so viele Mitgliedergegen sich hat. Die Partei wird bei der Wahl2014 erstmals echte Schwierigkeiten be-kommen.

Es gibt Pessimisten, die meinen, wennMandela stirbt, sei dervon ihmerrunge-ne gesellschaftliche Frieden in Gefahr.Das ist eine sehr engstirnige Sichtweise,vor allem von weißen Südafrikanern, dieden ANC nicht verstehen. Ich glaube dasnicht, zumal ja Mandela schon seit Lan-gem keinen wirklichen Einfluss mehr aufdie aktive Politik hat. Und der Wille zumehr Demokratie wächst in Südafrika, an-ders als in vielen anderen afrikanischenLändern, eher noch weiter. Wenn Mandelageht, wird das Land trauern; in den erstenWochen oder Monaten wird das Gefühl vor-herrschen, dass der Vater der Nation nichtmehr bei uns ist. Dann wird das Land insich gehen: Wo stehen wir heute wirklich?Ist dies der ANC, für den Mandela stand?Auch viele Mitglieder und Unterstützerwerden sehr kritisch mit dem ANC und sei-nen Anführern ins Gericht gehen. Ich den-ke, uns steht ein eher positiver Prozess be-vor: Es wird künftig nicht mehr eine einzel-ne Partei die Oberhand haben, es wird eineReihe starker Oppositionsparteien geben,man wird Koalitionen bilden müssen. Inunserem so vielfältigen Land halte ich dasfür die bestmögliche politische Konfigura-tion.

Familienministerin Kristina Schröder(CDU) hat am 11. Juli mitgeteilt, dass bis En-de Juni 712 000 Plätze in Kindertagesstät-ten angeboten worden sind. In den folgen-den Monaten sollen knapp 90 000 Plätzehinzukommen. Damit hätte die Regierungihr Ziel von 780 000 Plätzen übertroffen.Der Präsident des Deutschen Städtetags,Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Ma-ly (SPD), hält den von der Bundesregierungberechneten Bedarf allerdings für nichtausreichend und fordert gerade in denGroßstädten weitere Anstrengungen. Vom1. August an gilt ein Rechtsanspruch auf Ki-ta-Plätze für alle Kinder unter drei Jahren.

Blutige Kämpfe in Ägypten Irland erlaubt AbtreibungenNeuwahlen in Luxemburg

Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbei-ter und Whistleblower Edward Snowden,der von den USA per Haftbefehl gesuchtwird, hat am 12. Juli in Russland um vorläu-figes Asyl gebeten. Er unterschrieb einenentsprechenden Antrag. Zuvor hatte Snow-den sich mit Menschenrechtlern getroffen.Diese berichteten, dass er später nach La-teinamerika weiterreisen wolle. Am 9. Julihatte der venezolanische Staatschef Nico-lás Maduro bestätigt, dass Snowden dortAsyl beantragt habe. Snowden, dessenPass die USA annulliert haben, hielt sichseit dem 23. Juni im Transitbereich desMoskauer Flughafens auf.

Wahlkampf der Nachlassverwalter

Bachmann-Preis verliehen

Erstmals seit 77 Jahren hat ein britischerTennisspieler das traditionelle Grand-Slam-Turnier in Wimbledon gewonnen.Andy Murray besiegte am 7. Juli im Finaleden serbischen Weltranglisten-ErstenNovak Djokovic 6:4, 7:5, 6:4. Der schotti-sche Weltranglisten-Zweite ist der erstebritische Sieger des Turniers seit Fred Per-ry, der 1936 gewann. BWA

London – Die britische Regierung hateine öffentliche Untersuchung der To-desumstände des russischen Ex-Ge-heimdienstmitarbeiters AlexanderLitwinenko abgelehnt. Damit kann beidem Versuch, den Fall aufzuklären,nicht auf geheime Unterlagen zur RolleRusslands zurückgegriffen werden. Dasgab der zuständige Richter am Freitagin London bekannt. Auch der Frage, obGroßbritannien mehr zum Schutz vonLitwinenko hätte tun können, kann sonicht nachgegangen werden. Außenmi-nister William Hague hatte zuvor er-klärt, die Offenlegung von Teilen desMaterial könne die nationale Sicherheitgefährden. Die Ermittlungen führenseit Jahren zu Spannungen zwischenRussland und Großbritannien. Litwinen-ko war 2006 in London mit Poloniumvergiftet worden. DPA

Washington – Die US-Heimatschutzmi-nisterin Janet Napolitano hat überra-schend ihren Rücktritt eingereicht undverabschiedet sich aus der Politik. Napo-litano teilte am Freitag mit, an die Spit-ze der Universität von Kalifornien wech-seln zu wollen. „Ich danke Präsident(Barack) Obama für die Möglichkeit,unserer Nation in diesem wichtigenKapitel unserer Geschichte zu dienen“,erklärte sie. Mit Napolitanos Rückzugmuss Obama in seiner zweiten Amtszeitauf ein weiteres langgedientes Kabi-nettsmitglied verzichten. Die frühereGouverneurin des Bundesstaats Arizo-na gehörte seit 2009 als Heimatschutz-ministerin seiner Regierung an. Obamadankte Napolitano für ihre „herausra-gende Arbeit“. Dank der Führungsstär-ke der Heimatschutzministerin imKampf gegen den Terror seien die USAheute ein sichereres Land. DPA

Ankara – Eine der einflussreichstenGewerkschaften in der Türkei sieht sichals Opfer einer von MinisterpräsidentRecep Tayyip Erdogan initiierten „He-xenjagd“. Die Türkische Gewerkschaftder Architekten und Ingenieure(TMMOB) zürnte am Donnerstag überein in dieser Woche verabschiedetesGesetz, mit dem ihr bisheriges Mitspra-cherecht bei der Stadtentwicklung fak-tisch abgeschafft wurde. Das von Erdo-gans islamisch-konservativer AKP-Par-tei entworfene Gesetz solle die Gewerk-schaft schwächen und als illegale Orga-nisation brandmarken; es sei „ohneZweifel im Zusammenhang mit derGezi-Park-Bewegung zu sehen“, sagteTMMOB-Führer Mehmet Soganci. DieMassenproteste in der Türkei hattensich an einem Projekt für den Gezi-Parkim Zentrum Istanbuls entzündet, dem600 Bäume zum Opfer fallen sollten. Eswar von der Architektengewerkschaftkritisch beurteilt worden. AFP

Beirut – Extremisten in Syrien habeneinen ranghohen Befehlshaber der Frei-en Syrischen Armee (FSA) getötet. Wieein Sprecher der Rebellenarmee mitteil-te, handelt es sich bei dem Opfer umdas Mitglied des Obersten Militärratsder FSA, Kamal Hamami. Dieser sei beieinem Treffen mit Angehörigen derGruppe „Islamischer Staat“ in der Ha-fenstadt Latakia getötet worden. DieGruppe habe angekündigt, alle Mitglie-der des Militärrats umbringen zu wol-len. Die Erschießung Hamamis kommeeiner Kriegserklärung gleich, sagte einFSA-Kommandeur am Freitag. FSA-Ein-heiten kämpfen zwar bisweilen Seite anSeite mit militanten Islamistengruppengegen Präsident Baschar al-Assad. DieSpannungen zwischen ihnen wachsenjedoch. Mehrere al-Qaida-nahe Organi-sationen werden für die Tötung vonKommandeuren gemäßigterer Einhei-ten verantwortlich gemacht. REUTERS

Madrid – Wegen der politischen Krise inPortugal haben die Kreditgeber aus Inter-nationalem Währungsfonds (IWF), Euro-päischer Zentralbank (EZB) und Europäi-scher Union einer Verschiebung der nächs-ten Überprüfung der Reformbemühungendes hoch verschuldeten Landes zuge-stimmt. Die Troika aus Experten der dreiInstitutionen soll die Bilanzen Lissabonserst im Spätsommer unter die Lupe neh-men, zwei Monate später als geplant. DieVerschiebung wurde mit der soeben erstüberwundenen Koalitionskrise begrün-det, durch die wichtige Entscheidungenfür das Sparpaket nicht rechtzeitig getrof-fen worden seien. Portugal ist vor zwei Jah-ren dank der Kreditzusagen mit einer Ge-samtsumme von 78 Milliarden Euro vordem Staatsbankrott gerettet worden. Seit-dem muss die sogenannte Troika denStaatshaushalt genehmigen.

Der IWF bescheinigte ebenso wie dieBundesregierung in Berlin der Mitte-Rechts-Regierung unter PremierministerPedro Passos Coelho, auf dem richtigen We-ge zu sein. Eine Sprecherin von Bundesfi-nanzminister Wolfgang Schäuble erklärteam Freitag, erste sichtbare Erfolge in Portu-gal seien „sehr ermutigend“. Das Sparpro-gramm ist seit anderthalb Jahren in Kraft.Portugiesische Experten weisen im Blickauf die Erfahrungen der Transformations-länder im früheren Ostblock darauf hin,dass tief greifende Umstrukturierungenund Sparprogramme mindestens drei Jah-re brauchen, um spürbar auf die Wirt-schaft durchzuschlagen.

Premier Passos Coelho, der an der Spit-ze der Sozialdemokratischen Partei (PSD)steht – einer trotz ihres Namens konserva-tiven Gruppierung – erklärte, er werde diesozialistische Opposition mehr als bisherin die Entscheidungen einbeziehen. DerenVorsitzender António José Seguro erklärteseine Bereitschaft, an konstruktiven Lö-sungen mitzuwirken. Seguro verlangte je-doch neue Verhandlungen mit den Geldge-bern und ein öffentliches Eingeständnisdes Premiers, dass dessen Sparpolitik ge-scheitert sei.

Das Gesprächsangebot von Passos Coel-ho an die Sozialisten wurde als Reaktionauf die Koalitionskrise der vergangenenWoche begriffen, als Außenminister PauloPortas überraschend seinen Rücktritt er-klärt hatte. Zur Begründung hatte er ange-führt, er sei mit der Neubesetzung der Spit-ze des Finanzressorts nicht einverstanden.Coelho hatte nach dem Rücktritt des bishe-rigen parteilosen Amtsinhabers Vitor Gas-par, der als Architekt des Spar- und Um-strukturierungsprogramms gilt, dessenStaatssekretärin Maria Luis Albuquerqueals neue Ministerin durchgesetzt. Portasführt das Demokratische und Soziale Zen-trum (CDS), das ebenfalls für konservativeund wirtschaftsliberale Positionen steht.Überdies gehört die CDS wie die PSD derEuropäischen Volkspartei (EVP) an, demZusammenschluss der Christdemokraten.

Der befürchtete Bruch der Koalitiondurch Portas hat die Kurse portugiesischerAktien abstürzen lassen und die Zinsen fürdie von der Regierung zu garantierendenStaatsanleihen hochgetrieben. Portas lenk-te schließlich ein, offenbar nachdem mas-siv Druck von verbündeten Parteien, wohlauch aus CDU und CSU, auf ihn ausgeübtworden war, und blieb in der Regierung. Erbekam als Ergebnis des Konflikts die direk-te Zuständigkeit für die Troika.

Zwar hatte Portas zunächst seinen Rück-tritt auch mit Kritik an dem strengen Spar-kurs begründet, der nicht durchzuhaltensei. Doch widersprach er nicht, als sowohlPräsident Cavaco Silva, als auch PremierPassos Coelho nach dem offiziellen Endeder Koalitionskrise erklärten, zur Konsoli-dierung der Staatsfinanzen gebe es keineAlternative. THOMAS URBAN R Seite 4

800 000 neue Kita-Plätze

„Als Präsident war er einzigartig“:Seit Wochen liegt der 94 Jahre alte Nelson Mandela, Südafrikas erster schwarzer

Staatschef, im Krankenhaus. FOTO: SIPHIWE SIBEKO / REUTERS

Snowden bittet um Asyl

Murray gewinnt in Wimbledon

London mauert

US-Ministerin tritt zurück

Knebel für Architekten

Al-Qaida gegen Rebellen

Der JohannesburgerPolitologe und AutorWilliam Gumede strittals StudentenführerAnfang der Neunzigerjah-re mit Nelson Mandelaüber das richtige Maß anHärte und Versöhnung imUmgang mit der Apart-heid-Regierung.

Streitum die Marke Mandela

Südafrikas Regierungspartei ANC versucht, das Imageihres Idols für sich zu nutzen, kritisiert Politologe Gumede

Der befürchtete Bruch derRegierungskoalition hat dieAktienkurse abstürzen lassen

POLITIK10 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

AUSLAND Kontrollenach der Krise

Kreditgeber verschieben Prüfungder Reformen in Portugal

SZ-WOCHENCHRONIK VOM 6. bis 12. JULI

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VON PETER MÜNCH

Amona – Am höchsten Punkt der Hügel-kuppe steht Eli Grünberg auf einem hölzer-nen Plateau und blickt zufrieden auf dieganze biblische Pracht. Im Süden leuchtetJerusalem, im Dunst des Osten liegt dasJordantal, „und wenn ich morgens aus mei-nem Container komme“, so schwärmt er,„dann sehe ich den Berg Nebo, wo schonMoses gebetet hat“. Der stürmische Som-merwind fährt ihm durch den blondenBart, er zeigt hierhin und dorthin, auf dieroten Dächer der jüdischen Siedlung Ofra,auf die Minarette der umliegenden palästi-nensischen Dörfer, auf die Felder voller Fel-sen. Doch dass die Aussicht womöglichweit besser ist als die Aussichten, zeigt derBlick auf ein paar betonierte Quadrategleich unterhalb seines Standorts, auf de-nen einst die einzigen Steingebäude vonAmona standen. „Hier sieht man, wie dassogenannte Rechtssystem in Israel funktio-niert“, sagt Grünberg verächtlich undstapft davon.

Um eine Handvoll Häuser geht es, um ei-ne Ansammlung schäbiger Wohncontai-ner im hügeligen Nirgendwo des Westjor-danlands. Amona ist ein jüdischer Sied-lungsaußenposten nördlich von Ramallah,ein Fliegenschiss auf der Landkarte undhöchstens eine Fußnote in den Geschichts-büchern über den Nahostkonflikt. Doch imKampf um Amona zeigt sich wie unter ei-nem Brennglas ganz deutlich allzu vielesvon dem, was eine Lösung im Streit zwi-schen Israelis und Palästinensern so un-glaublich schwer macht – all die Ansprü-che beider Seiten, all die Tricks und die Dro-hungen, die Arroganz und die Aggression,der ganze zähle Stellungskrieg samt Wutund Zermürbung. Amona ist ein Symbol.Angefangen hat alles 1995, als die Stim-

mung noch geprägt war von den Osloer Ver-trägen, die zwei Völkern in zwei Staatenden Frieden bringen sollten.

Doch für manche war diese Visionschlicht ein Schreckensbild, und so zogenein paar Söhne der Siedler von Ofra hochauf den Hügel und nahmen ihn in Besitz.Anders als die nach dem Völkerrecht illega-len, aber vom Staat Israel geförderten Sied-lungen, in denen mittlerweile mehr als300 000 Juden leben, sind solche Außen-posten nach israelischem Recht illegal.Dennoch gibt es mehr als hundert davonverteilt über das Westjordanland. DerGrund und Boden von Amona ist oben-drein im Privatbesitz palästinensischer

Bauern, die vehement ihr Land zurückfor-dern. Jahrelang tobt schon der Rechts-streit darüber vor israelischen Gerichten.Im April schließlich setzte der Oberste Ge-richtshof der Regierung in Jerusalem eineletzte viermonatige Frist zur Räumung desillegalen Außenpostens. Am 15. Juli, amMontag also, läuft die Frist ab.

„Wir wissen nicht, was dann passiert“,sagt Eli Grünberg. Sonderlich beunruhigtwirkt er nicht. Der 40-Jährige kennt dasProzedere mit Ultimaten und immer wie-der letzten Fristen, er hat sich daran ge-wöhnt, seit er vor fast zehn Jahren von Hai-fa hierher zog. Gehet hin und mehret euch,heißt es schließlich schon in der Bibel, dashält die Sorgen klein. „Fast acht Kinder“nennt er mit Stolz sein eigen, „also sieben-einhalb, eins ist noch im Ofen“. Fruchtbarist das Land nicht unbedingt, doch zu den40 Familien von Amona gehört eine Schar

von 170 Kindern. Wer so für die Zukunftvorbaut, der geht nicht einfach, nur weil eseinen Räumungsbefehl gibt oder weil zweiVölker vom Frieden träumen.

Der Frist zum Trotz haben die Siedlernämlich immer noch ein paar Trümpfe inder Hand. Zum einen hoffen sie, dass es Ar-mee und Polizei nicht wagen werden, siemit Gewalt zu vertreiben. Schließlich weißjeder, was dann passieren könnte: Im Fe-bruar 2006 war die Staatsmacht schon ein-mal angerückt in Amona und hatte dieneun Häuser eingerissen, deren Funda-mente heute wie ein Mahnmal wirken. DieSiedler hatten damals die Sicherheitskräf-te mit Steinen und Stöcken, mit Eiern undmit Farbbeuteln erwartet. Es gab eineSchlacht, an deren Ende mehr als 300 Ver-letzte gezählt wurden. Juden gegen Juden– für Israel war das ein Schock, und vonSiedlerseite wird seither bei jeder Unbillmit einem „Amona II“ gedroht.

Anders als 2006 können sich Eli Grün-berg und seine Mitstreiter nun überdiesauf die wohl siedlerfreundlichste Regie-rung in Israels Geschichte stützen. Nichtumsonst hat Dani Dayan, der frühere Vor-sitzende und heutige Sprecher des Siedler-rats namens Jescha, im letzten WahlkampfPremierminister Benjamin Netanjahu kräf-tig unterstützt. Der Schulterschluss wurdevon Netanjahus Likud begeistert gefeiert,obwohl Dayan keine Gelegenheit ver-säumt, die Gründung eines Palästinenser-staats im Gegensatz zur offiziellen Regie-rungslinie als „Fata Morgana“ abzutunund ein Israel vom Mittelmeer bis zum Jor-dan zu propagieren. Sein Ziel: „Eine Millio-nen Siedler im Westjordanland schon inzwei Dekaden.“

Dayan sagt das bei einem Treffen in derSiedlung Migron mit einem selbstsicherenLächeln, und lächelnd fordert er auch die

Regierung auf, „alle Außenposten zu legali-sieren“. Eine Ausnahme allerdings machter, nämlich bei Außenposten, die auf priva-tem palästinensischen Land gebaut wur-den“. Migron selbst war so ein Fall – undtatsächlich waren hier vor einem Jahr in ei-ner bühnenreifen Haupt- und Staatsakti-on 50 Siedlerhäuser abgerissen und mit öf-fentlichen Geldern knapp zwei Kilometerentfernt wieder aufgebaut worden.

Dayans eigener Definition zufolge müss-ten also auch in Amona nun die Bagger an-rollen. „Nein das müssen sie nicht“, erklärter jedoch triumphierend, „denn es gibtneue Fakten. Wir haben in den letzten Mo-naten einen großen Teil des Landes erwor-ben.“ Wie er das geschafft hat? „Ganz ein-fach, mit Geld“, sagt er. Ganz so einfachkann es allerdings allein deshalb nicht ge-wesen sein, weil im Palästinensergebietauf den Verkauf von Land an Juden die To-desstrafe steht. Mit diesem „rassistischenGesetz“ begründet Dayan es auch, dass erkeine Details nennen und keine Verträgevorzeigen kann. Von Strohmännern ist dieRede und von Hunderttausenden Dollar.

In jedem Fall besäßen die Sieder nun „ge-nug Land, um die Räumung des gesamtenAußenpostens zu verhindern“.

Ein paar Kilometer entfernt im palästi-nensischen Städtchen Silwad schlägt Mari-am Hammad bei solchen Nachrichten dieHände vors Gesicht. „Das ist nicht wahr“,ruft sie, „wir lieben unser Land und wür-den es nicht mal für ein Vermögen verkau-fen.“ Sie ist eine der Klägerinnen, die vordem Obersten Gerichtshof das Räumungs-urteil erkämpft hat, sie will ihr Land zu-rück und wird dabei unterstützt von der is-raelischen MenschenrechtsorganisationJesch Din („Es gibt ein Recht“). Auch derenSprecherin Reut Mor will nicht an denplötzlichen Landkauf glauben, sie verweistauf frühere Fälle, in denen sich vermeintli-che Kaufurkunden als Fälschung herausge-stellt hätten und spricht von „Spielchendes Staates, um Zeit zu gewinnen“. Aber aneine schnelle Räumung von Amona glaubtauch sie nicht mehr. „In Israel“, sagt sie,„bedeutet selbst eine Entscheidung desObersten Gerichts nicht viel.“

Eli Grünberg hat in Amona zum Ab-schluss zu einem Glas Wein eingeladen,„ein großartiger Merlot“, preist er, „wir pro-duzieren ihn hier selbst“. Beim nächstenMal, das verspricht er, will er einen Char-donnay kredenzen. Der Ausschank ist aufder Terrasse von Tamar Nisri, die mit ih-rem Mann vor 15 Jahren zu den ersten Be-wohnern zählte. Heute ist sie 35, hat achtKinder und demonstrativ wenig Sorgen.Zum Ablauf der letzten Räumungsfristmeint sie, „ich ziehe es vor, nicht darübernachzudenken“. Und nachgedacht, so be-kennt sie, habe sie noch nie darüber, dassihr Haus auf palästinensischem Privat-grund gebaut wurde. „Wir wollen hier le-ben, also leben wir hier“, erklärt sie. „Es istunser Land.“

Kairo– Spötter bringen die Debatte inzwi-schen auf diesen Nenner: In Ägypten herr-sche die vom Volk gewünschte Staatsformder Coupokratie. Hat die Armee geputschtgegen den gewählten Islamisten-Staats-chef Mohammed Mursi oder waren die Sol-daten nur Handlanger des demokrati-schen Volkswillens, der sich in Massenpro-testen gegen den Muslimbruder zeigte?Die Frage stellt sich auch international: Ver-treter der US-Regierung üben sich im rhe-torischen Spagat, um die Machtübernah-me der Armee nicht als Putsch bezeichnenund damit die Militärhilfe für den nahöstli-chen Partner streichen zu müssen. Derdeutsche Außenminister Guido Westerwel-le hingegen ruft zur Freilassung des ge-stürzten Staatschefs auf, der die Entmach-tung des Präsidenten so in die Nähe einesMilitärcoups rückt. Zudem fordert er dieEinbeziehung der Muslimbrüder: „EineRückkehr zur Demokratie kann nur gelin-gen, wenn alle politischen Kräfte den de-mokratischen Transformationsprozessmitgestalten können.“

Im Land selbst schien sich die Lage mitdem Beginn des Fastenmonats Ramadanzu beruhigen. Mursis Anhänger riefen den-noch zu weiteren Großdemonstrationenfür Freitag und die kommenden Tage auf.Sollten die Islamisten in großer Zahl aufdie Straße gehen, wäre der Versuch der neu-en Machthaber und ihres Interimspräsi-denten Adli Mansur gefährdet, die Wirt-schaft zu stabilisieren und ihren Fahrplanfür eine Verfassungsänderung und Wah-len umzusetzen. Offen war, ob das gewalt-same Vorgehen der Streitkräfte gegen Mur-si-Anhänger am Montag mit mehr als50 Toten die Islamisten abgeschreckt odermotiviert hat. Die Muslimbrüder sprachenvon einem geplanten „Massaker“, wäh-

rend die Armee behauptet, die Truppen sei-en von bewaffneten Provokateuren ange-griffen worden. Gegen die Führer der Mus-limbruderschaft ist Haftbefehl erlassenworden. Sie waren am Freitag noch in Frei-heit und gaben Interviews, in denen sie zuDemonstrationen aufriefen.

Die Frage, ob die Machtübernahme desMilitärs eine Reaktion auf die Massenpro-teste gegen Mursis Herrschaft oder von lan-ger Hand vorbereitet war, ist keineswegsakademisch. Beobachter sehen das plötzli-che Auftreten von Versorgungsengpässenbei Strom, Benzin und Gas während Mur-sis letzter Amtstage als Hinweis darauf,dass Anhänger des alten Regimes alles ge-

tan hätten, das Volk gegen den Islamistenaufzubringen. Jetzt, nach der Machtüber-nahme des Militärs, sind die Schlangen anden Tankstellen verschwunden und dieStromausfälle auch. Die Versorgung funkti-oniert wieder. Ein ehemaliger Sprecherdes zuständigen Ministeriums sagte derNew York Times: „Es war die Vorbereitungeines Coups. Kräfte in der Verwaltung, diedie Infrastruktur von den Lagerhäusernbis hin zu den Benzinlaster kontrollieren,haben die Krise geschaffen.“

Selbst die Polizei, die Präsident Mursiein Jahr lang offen boykottiert und so denrapiden Anstieg der Straßenkriminalitätbefördert hatte, macht wieder ihre Arbeit.

Obwohl der Staatschef auf eine Polizeire-form verzichtet, den Beamten die Gehältererhöht und die dem Volk eigentlich ver-hasste Polizei öffentlich gelobt hatte, wa-ren viele der Beamte Monate lange nichtmehr zum Dienst erschienen. Skeptikerstellen auch die Frage, ob die Unterschrif-tenaktion gegen Mursi wirklich von einemNetzwerk von Jugendaktivisten allein orga-nisiert worden sein kann. Die Organisato-ren von „Tamerod“ (Rebellion) wollen inweniger als drei Monaten 22 MillionenÄgypter dazu gebracht haben, den soforti-gen Rücktritt des Staatschef zu fordern.Die Unterschriften der Aktion, welche dieentscheidenden Massenproteste ausgelösthatte, sind bisher von keiner unabhängi-gen Kraft gezählt worden.

Stattdessen trat der reichste Mann Ägyp-tens, der Unternehmer Naguib Sawiris, inseinem Fernsehsender ONTV auf und sag-te: Er habe „Tamerod“ die Infrastrukturseiner Mursi-kritischen Partei Freie Ägyp-ter für die Organisation ihrer Aktion zurVerfügung gestellt. Auch die Verfassungs-richterin Tahani al-Gebali, eine Juristinaus der Mubarak-Zeit, hatte sich der NewYork Times zufolge in die Dienste von „Ta-merod“ gestellt: Sie habe bei der Formulie-rung der Forderungen geholfen. Beobach-ter wollen zudem bemerkt haben, dass derInlandsgeheimdienst zuletzt ungewöhn-lich aktiv geworden sei. Auch dies ein Hin-weis darauf, dass Mursis Entmachtung ei-nen Beigeschmack hat: den der Rückkehrdes alten Systems. TOMAS AVENARIUS

Man muss nur mal in eine Kleintierhand-lung gehen, da erfährt man alles über diePsychologie des Gefangenhaltens. Dagibt es Laufräder für Hamster, Kletterge-rüste für Mäuse, Nagerwippen für Meer-schweinchen – jede Menge Zubehör, da-mit die pelzigen Häftlinge daheim in ih-ren Käfigen etwas zu tun haben undnicht verrückt werden.

Bei der CIA geht es zuweilen offenbarähnlich tierlieb zu. Anders jedenfalls istes nicht zu erklären, warum der Aus-landsgeheimdienst den notorischen Al-Qaida-Terroristen Khalid Scheich Mo-hammed zuerst monatelang in verschie-denen Geheimgefängnissen nach Strichund Faden gefoltert hat, nur um ihmdann zu erlauben, zur Entspannung undgeistigen Regeneration einen Staubsau-er zu konstruieren. „Wir wollten nicht,dass sie irre werden“, sagte ein CIA-Agent über Khalid Scheich Mohammedund andere gefolterte Häftlinge – ein bi-zarrer Satz in einer bizarren Geschichte.

Ans Licht gebracht hat diese Geschich-te Adam Goldman, Reporter der amerika-nischen Nachrichtenagentur AssociatedPress (AP). Zusammengefasst ist Folgen-des passiert: Khalid Scheich Moham-med war ein hochrangiges Al-Qaida-Mit-glied und gilt als Drahtzieher der An-schläge von 11. September 2001. Im März2003 wurde er in Pakistan verhaftet, da-nach verschwand er in den geheimen Ge-fängnissen der CIA, zuerst in Polen,dann in Rumänien. In der Haft wurdeKSM, wie er auch genannt wird, schwergefoltert. Unter anderem musste er Dut-zende Male das Waterboarding über sichergehen lassen, eine Art simuliertes Er-trinken. Bei anderer Gelegenheit, berich-tet Goldman, sei Mohammed 180 Stun-den lang wach gehalten worden. Insge-samt gab KSM 31 Anschläge und An-schlagspläne zu. Derzeit steht er im Ge-fangenenlager Guantanamo vor einemMilitärgericht.

Die Folter hatte nach Angaben derCIA zwar ausdrücklich den Zweck, Häft-linge „psychisch aus der Spur zu wer-fen“, damit sie Geheimnisse preisgeben.Allerdings durften die Gefangenen nichtvöllig durchdrehen; schließlich solltensie über längere Zeit hin zu Aussagen fä-hig sein oder später einmal vor einemRichter erscheinen. Als KSM in dem Ge-fängnis in Rumänien darum bat, einenStaubsauger konstruieren zu dürfen,sagte die CIA in Washington ja. Offenbarwaren ihm alle akuten Geheimnisse ab-gepresst worden, es war Zeit für ein biss-chen Ruhe. Zur Begründung zitiert Gold-man den Satz eines ehemaligen CIA-Mit-arbeiters: „Wir wollten nicht, dass sie ir-re werden.“

Die Idee mit dem Staubsauger ist viel-leicht weniger seltsam, wenn man be-denkt, das KSM 1986 an der Agriculturaland Technical State University des US-Bundesstaates North Carolina ein Ingeni-eursdiplom erworben hat. Und so zeich-nete der Al-Qaida-Mann in einem CIA-Knast in Bukarest Baupläne für einesder wohl gebräuchlichsten Haushaltsge-räte der Welt. Zudem soll er mit Interes-se die Harry-Potter-Bücher gelesen ha-ben, welche die Häftlinge in Rumänienausleihen konnten. Ob die Staubsauger-Pläne tatsächlich noch in irgendeinerSchublade liegen, wollte die CIA aufNachfrage der Associated Press nicht be-stätigen. „Sollten sie existieren“, dannwären sie jedoch strengstens geheim, soder Geheimdienst.

Kennern der angelsächsischen Litera-tur fällt bei den Stichworten Staubsau-ger und Geheimdienst stets der 1958 er-schienene Spionageroman „Unser Mannin Havanna“ von Graham Greene ein. Da-rin wird der Staubsaugervertreter JamesWormold in Kuba vom britischen Ge-heimdienst angeworben. Doch statt dergeforderten Pläne militärischer Einrich-tungen reicht er technische Zeichnun-gen seiner Staubsauger ein. Es gibt vieleVerwicklungen, am Ende sind mehrereMenschen tot, und die ganze Sache wirdvertuscht. Goldman schreibt dazu: „DieAP war nicht in der Lage festzustellen,ob Mohammed den berühmten Romanjemals gelesen hat.“

Immerhin scheint KSM sich seinegeistige Gesundheit trotz der Folter eini-germaßen erhalten zu haben. Bei eini-gen seiner Mithäftlingen sei das nichtder Fall, schreibt Goldman. Sie litten seitder CIA-Haft an Depression und Schizo-phrenie. HUBERT WETZEL

Warschau – Mit einer Schweigeminuteund einem Gebet hat das polnische Parla-ment am Freitag eines historischen Massa-kers gedacht, das die Beziehungen zurUkraine bis heute belastet. In den Regio-nen Wolhynien und Galizien, die früher zuPolen gehörten, waren im Zweiten Welt-krieg unter deutscher Besatzung100 000 Polen von ukrainischen Nationa-listen umgebracht worden. Einen Höhe-punkt erlebte die Verfolgung vor 70 Jah-ren, am 11. Juli 1943. Bei polnischen Vergel-tungsschlägen und weiteren Kämpfen ver-loren auch 20 000 Ukrainer ihr Leben.

Aus Anlass des Jahrestages verabschie-dete das Parlament in Warschau eine Erklä-rung, in der die Gewaltexzesse als „ethni-sche Säuberungen mit allen Anzeichen ei-nes Völkermordes“ verurteilt wurden. We-gen dieser Formulierung gab es lange De-batten. Das national-katholische Lager umOppositionschef Jaroslaw Kaczynski ver-langte, die Taten schlicht als Völkermordzu geißeln, was jedoch mit 222 zu 212 Stim-men abgelehnt wurde. Hingegen plädierteAußenminister Radoslaw Sikorski dafür,die Ukrainer nicht zu demütigen, sondernihnen bei der Aufarbeitung der Geschichtezu helfen. Im Hintergrund stehen die lau-fenden Bemühungen, die Ukraine aus derAbhängigkeit von Russland zu lösen undim Herbst durch einen Assoziationsver-trag an die EU heranzuführen.

Hauptakteure des Massakers waren na-tionalistische ukrainische Partisanen, diefür die Unabhängigkeit kämpften und inTeilen mit der deutschen Wehrmacht kolla-borierten. Polnische Dorfbewohner wur-den aber auch von ukrainischen Nachbarnmit Äxten umgebracht oder in Kirchen ver-brannt. Polens Präsident Bronislaw Komo-rowski reist am Sonntag zu einer Gedenk-feier in die Ukraine. KLAUS BRILL

POLITIKDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 11

Das alte System lässt grüßenPlötzlich gibt es Benzin, und die Polizei arbeitet wieder: In Ägypten mehren sich Hinweise, dass der Putsch lange geplant war

Von der CIA gefoltert: Khalid ScheichMohammed. FOTO: AFP

Beobachter bemerkten,dass der Geheimdienst zuletztungewöhnlich aktiv war

Vorposten der WutAm Montag droht der jüdischen Siedlung Amona im Westjordanland die Räumung. Doch die Bewohner bleiben gelassen. Noch nie war eine

israelische Regierung ihnen so gewogen wie diese. Der Konflikt zeigt, warum eine Einigung im Nahostkonflikt weiter entfernt ist denn je

SinnsucheStaubsauger-Affäre der CIA

Polen gedenkt der Opferethnischer Säuberungen

Angeblich haben die Siedlerden Grund erworben - dochdas wäre für Palästinenser tödlich

Juden gegen Juden: Die erste Räumung von Amona 2006 war für Israel ein Schock. Doch von der derzeitigen Regierung ist kein so hartes Durchgreifen gegen die Nachfolgesiedlung zu erwarten. FOTO: PEDRO UGARTE/AFP

Kurz vor dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi gab es an den Tankstellen inKairo kaum Treibstoff. FOTO: MOHAMED ABD EL GHANY / REUTERS

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Zu einem Urlaub mit fünf Sternen gehört auch ein Garten mit achtzehn Löchern.“ Wahrscheinlich stammt der unbekann-

te Urheber dieses Zitats aus dem Wallis. Imposant ist in dem Schweizer Kanton allein das Alpendekor: 47 Viertausender ragen, aufgereiht zwischen Rhônegletscher und Genfer See, in den Himmel. Dazwischen liegen mal im Tal zwischen Obst und Weingärten, mal in der Hochebene acht nicht minder abwechs-lungsreiche Golfplätze. Sie machen das Wallis zu einem echten Geheimtipp für eine Golf-Safari. Als wahres Golfer-Paradies gilt Crans-Montana, wo die Golf-Tradition schon mehr als 100 Jah-re alt ist und auf dessen berühmtestem Platz „Severiano Bal-lesteros“ jährlich das „Omega European Masters“ ausgetragen wird (2013: 5. bis 8. September). Es ist nach den British Open das wichtigste Turnier im europäischen Spielkalender.

Der Golfclub Matterhorn ist nach seinem berühmten Nach-barn benannt und gilt als einer der schönsten Plätze der Süd-

schweiz. Entworfen wurde der 9-Loch-Kurs von John Chilver Stainer, der hier sein Können unter Beweis stellte. Harmonisch fügt sich die Infrastruktur des Platzes in Talebene auf 1.400 Me-ter Höhe ein. Abwechslung bietet auch „Les Esserts“ in Verbier, bei dem die Löcher originell auf Terrassen angelegt sind, die bis ins Dorf hinunterführen. Ein technisch anspruchsvoller Par-cours, bei dem die Anstrengungen mit einem Blick auf Grand Combin und Mont Blanc belohnt werden. Mitten im UNESCO-Welterbe um den Aletschgletscher schwingt es sich auf dem Golfplatz Riederalp ebenso gut. Um zu dem Platz auf 2.000 Meter Höhe zu gelangen, muss man in die Seilbahn steigen. Unter dem Motto „Golf für jedermann“ sollen auf dem auto-freien Hochplateau speziell Anfänger und verbesserungswillige Spieler für den Sport motiviert werden.

Weitere Informationen zu den Golfclubs im Wallis unter www.golf-wallis.ch.

Wallis: Paradies für GolferAbschlag vor Matterhorn und Aletsch

Schon lange endet eine Golfpartie nicht mehr mit dem letz-ten Schlag auf dem Putting-Green, sondern bei einem leckeren Essen. Da herrscht im Wallis das Credo: Nichts geht über ein Raclette mit echtem Walliser Raclette-Käse AOP. Als Beilagen werden Cornichons, Silberzwiebeln und Pellkartoffeln serviert. Selbstverständlich darf ein Glas Fendant auch nicht fehlen. Als Nachkommen von Hotelpionier Cäsar Ritz sind die Walli-ser natürlich offen für Küchentrends aus aller Welt. Einige der weltbesten Gourmetköche – etwa Didier De Courten in Sierre, Markus Neff in Saas-Fee oder Pierre Crepaud in Crans-Montana – bereichern die Gastronomielandschaft.Weitere Informationen unter: www.wallis.ch.

Perfekt ondulierte Greens und typische Schweizer Gaumengenüsse machen das Wallis zur ersten Adresse für Golfer.

Raclette gehört zum Wallis wie die Berge zur Schweiz.

Zum DahinschmelzenIn jedem Golfer steckt ein Gourmet

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12 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160

Page 13: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Berlin – Hunderttausende Mieter werdendank eines neuen Urteils beim Auszug ihreWohnung weder renovieren noch anteiligeKosten dafür übernehmen müssen. Grundist, dass der Bundesgerichtshof (BGH) eineweitere Vertragsklausel zu Schönheitsrepa-raturen gekippt hat. Die höchsten deut-schen Zivilrichter entschieden, dass soge-nannte Quotenklauseln, die den „Kosten-voranschlag eines vom Vermieter auszu-wählenden Malerfachgeschäfts“ zur Be-rechnungsgrundlage von Renovierungsar-beiten machen, ungültig sind (Aktenzei-chen: VIII ZR 285/12). Solche Quotenklau-seln sind nach Angaben des DeutschenMieterbunds (DMB) sehr verbreitet. „Nachunserer Einschätzung sind Hunderttausen-de von Mietverhältnissen betroffen“, sagteDMB-Direktor Lukas Siebenkotten amFreitag in Berlin. „Folge ist, dass in diesenFällen Mieter beim Auszug keine Renovie-rungskosten zahlen müssen.“

In dem konkreten Fall hatte sich ein Mie-ter dagegen gewehrt, nach seinem Auszuganteilige Kosten für Schönheitsreparatu-ren zu übernehmen. Er hatte die Wohnung

lediglich von März 2009 bis Dezember2010 bewohnt, also 22 Monate. Laut Miet-vertrag wäre er eigentlich erst nach fünfJahren (also nach 60 Monaten) zur Renovie-rung verpflichtet gewesen. Nach seinemAuszug präsentierte die Vermieterin ihmden Kostenvoranschlag eines Malers, wo-nach das Streichenlassen der Wohnungund weitere Schönheitsreparaturen insge-samt 3055 Euro kosten würden. Sie erwar-tete, dass der Mieter 22/60 davon über-nimmt. Im Mietvertrag befand sich eine Re-gelung, wonach der Mieter die Kosten an-teiligen zu übernehmen habe, wenn er zueinem Zeitpunkt auszieht, an dem noch kei-ne Schönheitsreparaturen fällig sind. Undweiter der entscheidende Satz: „Berech-nungsgrundlage ist der Kostenvoran-schlag eines vom Vermieter auszuwählen-den Malerfachgeschäfts.“

Der Mieterbund wies darauf hin, dassmittlerweile in nahezu allen MietverträgenSchönheitsreparaturklauseln enthaltenseien. Üblicherweise werde ein sogenann-ter Fristenplan vereinbart, wonach etwanach fünf oder sieben Jahren die Räume

der Wohnung zu renovieren seien. Falls einMieter früher auszieht und der Vermieterkeine Endrenovierung verlangen kann,soll eine Quotenklausel dafür sorgen, dassder Mieter wenigstens einen prozentualenAnteil der Renovierungskosten für seineMietzeit zahlt. Der Bundesgerichtshof hatbereits in mehreren Urteilen entschieden,dass eine solche Klausel nur wirksam ist,wenn sie nachvollziehbar und verständlichist – und wenn sie nicht auf starren Fristenfußt. Das heißt: Der Vermieter kann vomMieter nicht allein deshalb eine Renovie-rung verlangen, weil fünf Jahre vergangensind, die Wohnung muss zudem auch tat-sächlich renovierungsbedürftig sein.

In dem neuen Urteil greifen die Richternun noch einen weiteren Punkt auf: Sie hal-ten entsprechende Quotenklauseln fürmissverständlich, weil sie nahelegen wür-den, dass der Kostenvoranschlag des vomVermieter ausgewählten Malerfachge-schäfts bindend für die Bemessung des Ab-geltungsbetrages sei, und der Mieter nichtselbst einen günstigeren Kostenvoran-schlag einholen könne. DANIELA KUHR

Schönheitsfehler im MietvertragDer BGH kippt die sogenannte Quotenklausel – und entbindet damit Hunderttausende Mieter von der Renovierungspflicht

VON PETER BURGHARDT

B is vor dreieinhalb Monaten spazier-te und fuhr ein älterer Herr regelmä-ßig weitgehend unbehelligt durch

Buenos Aires, der hier heute keinen Schrittmehr machen könnte, ohne Menschenauf-läufe zu verursachen. Jorge Mario Bergo-glio wohnte damals neben der Kathedraleim Herzen der argentinischen Hauptstadt,er war der Kardinal. Dann flog Bergoglionach Rom und wurde am 13. März zumPapst gewählt. Jetzt nennt er sich Franzis-kus, auf Spanisch Francisco. Den Argenti-niern verschlug es kurz die Sprache, aberschnell wurde umso mehr geredet. Längstgibt es Scharen von Einheimischen, dieden Pontifex vor seinem Amtswechsel inder U- Bahn getroffen haben wollen oderbeim Haareschneiden. Er gilt – anders alssein deutscher Vorgänger Benedikt XVI. –als ausgesprochen leutselig. Schon baldentdeckte die Metropole ihre neue Attrak-tion. Deshalb gibt es diese Tour.

Der weiße Bus wartet an einem feucht-kalten Samstagnachmittag vor der Basíli-ca San José de Flores. „Circuíto papal“steht auf einem gelben Aufkleber, „päpstli-che Rundfahrt“. Bis vor kurzem kutschier-te das Fremdenverkehrsamt Touristen nurgegen Gebühr in Doppeldeckern an Zielewie das Teatro Colón, das Stadion von BocaJuniors mit der Maradona-Statue oder denFriedhof Recoleta, wo Evita Perón ruht. In-zwischen geht es an Wochenenden und Fei-ertagen außerdem zweimal täglich kosten-los durch das Leben des nun berühmtestenSohnes vom Rio de la Plata.

In die 50 Sitze sinken allerdings wenigerTouristen, sondern hauptsächlich „porte-

ños“, Bewohner von Buenos Aires – diemeisten von ihnen gläubig, weiblich und inetwa so alt wie der 76-jährige Franziskus.Ein paar jüngere Pilger sind auch an Bordund außer einem Deutschen zwei Brasilia-ner, bald wird der katholische OberhirteRio de Janeiro besuchen. Erst wirkt dieswie eine Kaffeefahrt, bei der Heizdeckenverkauft werden. Doch die Route sieht 24Stationen eines himmlischen Aufstiegsvor, es geht dreieinhalb Stunden langdurch neun Stadtteile. „Dies ist eine offeneGeschichte“, spricht Reiseleiter Daniel Ve-ga ins Mikro, „sie geht ja gerade erst los.“

Es beginnt also im Viertel Flores, da ver-irren sich Fremde sonst selten hin. Flache,meist einfache Häuser, untere Mittelklas-se. Bergoglio kam hier 1936 zur Welt, seineFamilie war aus dem Piemont eingewan-dert. Vega erzählt, dass der Dampfer, dendie Bergoglios ursprünglich hatten neh-men wollen, vor Brasilien sank. Sie stiegenzum Glück erst auf das nächste Schiff,sonst gäbe es keinen argentinischen Fran-ziskus. Seine Großmutter betrat den Ha-fen von Buenos Aires trotz Sommerhitzeim Wintermantel, unter dem sie den Erlösaus dem Verkauf ihrer Konditorei versteck-te. Die Basilika San José de Flores war fürden Enkel dann entscheidend, in dem Tem-pel soll der 17-jährige Jorge seine Berufunggespürt haben.

Der Ort seiner Erweckung erhebt sichan der Avenida Rivadavia, die sich 35 Kilo-meter lang durch den Großraum Buenos Ai-res zieht. Die Straße ist eine Achse in Berg-oglios Karriere. Zunächst erreicht man ineiner Seitenstraße seinen Kindergartender Barmherzigen Jungfrau und zweiEcken weiter die aktuelle Version seinesschlichten Elternhauses, Adresse: Mem-brillar 531. Das Haus hat zwei Stockwerke,die Jalousien sind heruntergelassen. Im In-nenhof: Grill, Zitronenbaum und Grape-fruitbaum, aber das sieht man im Vorbei-fahren hinter der Holztür nicht. Es zeigtsich nur eine Frau, die froh sein kann, dassdie Kamerateams inzwischen verschwun-den sind. Und an der Fassade aus marmo-riertem Stein versichert eine Tafel: „In die-sem Haus hat Papst Franziskus gelebt.“

Fast alle Anwohner haben Reportern wo-chenlang berichtet, dass ihr Papst aus Flo-res ein außerordentlich netter, normaler,humorvoller, gebildeter und kluger Mann

sei. Als Kind Fußballer an der Plazoleta Her-minia Brumana, nachher Kettenraucher,später Verlust eines Lungenflügels. Vier Ge-schwister, von denen nur noch seineSchwester María Elena lebt und sagt, siesei nun nicht mehr María Elena, sonderndie Schwester des Papstes. Mittlerweilewird es abgesehen von diesen Reisegrup-pen an seinem Ursprung ruhiger, währendder bescheidene Franziskus den HeiligenStuhl aufräumt. Dafür klagen die Nach-barn daheim über Diebstähle.

Man passiert nun das Vikariat von Flo-res, wo Bergoglio 1992 Bischof wurde. DieMauern schmückt sein Bild und das derPräsidentin Cristina Fernández de Kirch-ner. Dort wollte er sich demnächst zur Ru-he setzen, „aber gut, die Umstände wurdenandere“, sagt Conferéncier Vega und lacht.„El hombre propone y dios dispone“, rufteine Dame – der Mensch denkt, Gott lenkt.

Der Bus und der Vortrag schaukeln dieReisegruppe in kontemplative Gemütlich-keit. Draußen ziehen Pizzerien vorbei,Fruchtläden, Stundenhotels. Da ist die in

die Jahre gekommen Schule, die Bergogliozum Chemie-Techniker ausbildete. Sprü-che auf Wänden gedenken den „desapareci-dos“, den Verschwundenen der Militärdik-tatur. 30 000 Andersdenkende wurdenzwischen 1976 und 1983 verschleppt undumgebracht. Bergoglios Rolle in jener Hor-rorzeit ist umstritten, doch bei diesem Aus-flug kein Thema, seine konservative Aderauch nicht. Ausgelassen werden außer-dem die Armenviertel, wo er bis vor kur-zem Bedürftige betreute. Diese Villas sindzu eng für Busse. Und zu gefährlich.

Dafür werfen die Passagiere einen Blickauf das Gefängnis Devoto, Bergoglio be-suchte dort Häftlinge. Im Wohnviertel Vil-la Devoto, mit 39 Meter Höhe der Gipfelvon Buenos Aires, liegt auch das Seminarder Jesuiten, in das er mit 22 eintrat. Über

dem Eingang hängen zerfledderte FahnenArgentiniens und des Vatikans, himmel-blau-weiß und gelb-weiß. Der erste Zwi-schenstopp mit Aussteigen ereignet sichdann im Viertel Agronomía am Kloster dela Virgen desatanudos, von Maria Knoten-löserin. Eine Kopie des Ölgemäldes brach-te Bergoglio vom Studium aus Augsburgmit, seitdem heißt es, Wallfahrer hättendrei Wünsche frei. „Daran glaubst du dochnicht“, sagt eine Frau zu ihrem Gatten. Ve-ga verteilt vor der Weiterfahrt Postkartenmit Franziskus und der Jungfrau.

Weitere Wunder ereigneten sich an denEtappenzielen Basílica de San Carlos y Ma-ría Auxiliadora im Tango-Quartier Alma-gro, wo sich Vater und Mutter Bergogliokennen lernten. Und nebenan, wo 1907 einSalesianer den Fußballklub San Lorenzogründete. Der heilige Erstligist vermiedden Abstieg, als Vereinsmitglied BergoglioPapst wurde, und bekam kürzlich sogar ei-nen Titel aus Bergoglios Geburtsjahr 1936zugesprochen. Ins Fegefeuer zweite Ligamuss Independiente, genannt „die Teu-

fel“. „Que grande!“, schreit einer – wiegroßartig!

Vorbei geht es an Uni und dem Obelis-ken (wie Bergoglio Jahrgang 1936) zum Fi-nale vor der Kathedrale an der Plaza de Ma-yo. Gegenüber leuchtet der pink ange-strahlte Präsidentschaftspalast Casa Rosa-da. Auf dem Programm stünden noch Berg-oglios Kiosk und sein Friseur, aber beidehaben schon geschlossen. Wenn sie geöff-net sind, dann schwärmt der Zeitungs-mann, wie Franziskus 11 160 Kilometer ent-fernt aus dem Vatikan das Blatt La Naciónabbestellte. „Im Ernst, ich bin Jorge Berg-oglio, ich rufe dich aus Rom an.“ Und derFriseur erläutert, wie sie beim Frisierenüber Gott und die Welt sprachen.

„Erster Lateinamerikaner als Papst, ers-ter Argentinier, erster „porteño“, erster Je-suit, erster Chemiker, erster Fan von SanLorenzo“, schließt Daniel Vega mit heise-rer Stimme. „Ich bewundere alles an ihm“,raunt eine Mitreisende. „Ich habe Hun-ger“, sagt eine andere, „ich könnte jetztPasta essen.“

Franziskus’Weg

Der Papst ist längst die größte Attraktion von Buenos Aires.Mit dem Bus kann man die Stationen seines Lebens abfahren

Nur noch ein Aufkleber und fertig ist das Papamobil. Der Bus fährt zweimal täglich kostenlos. Einziger Programmpunkt: das frühere Leben des Papstes. FOTO: AFP

Giglio– Die Bergung des Wracks der hava-rierten „Costa Concordia“ soll nach neuenSchätzung der Reederei 500 Millionen Eu-ro kosten und wird damit mehr als doppeltso teuer wie veranschlagt. Das der italieni-schen Insel Giglio havarierte Kreuzfahrt-schiff soll im September aufgerichtet undweggeschleppt werden. „Man kann diesesJahr nicht ausschließen, aber das nächsteJahr ist wahrscheinlicher“, sagte der Pro-jektleiter Franco Porcellacchia von der itali-enischen Reederei Costa Crociere zum vor-aussichtlichen Abschluss der Arbeiten.Rund 500 Spezialisten arbeiten derzeitrund um die Uhr in Schichten an der Ber-gung. Zu Beginn des Projekts im Mai 2012waren für die Aktion Kosten in Höhe von et-wa 236 Millionen Euro und eine erwarteteDauer von einem Jahr angegeben worden.Die „Costa Concordia“ war im Januar 2012vor der Toskana-Insel gekentert. 32 Men-schen starben bei dem Unglück, unter ih-nen zwölf Deutsche. Der Prozess gegenden Kapitän Francesco Schettino beginntin der kommenden Woche. Ihm werden un-ter anderem fahrlässige Tötung und Kör-perverletzung vorgeworfen. DPA

Tokio – Gut zwei Jahre nach der Reaktor-katastrophe in Fukushima haben japani-sche Fischer unweit der Anlage einen starkverseuchten Barsch gefangen. Wie die örtli-chen Behörden am Freitag mitteilten, wiesdas nahe der Stadt Hitachi in der PräfekturIbaraki gefangene Tier einen Cäsium-An-teil von mehr als 1000 Becquerel pro Kilo-gramm auf und überschritt die für Lebens-mittel zulässige Höchstgrenze damit umdas Zehnfache. Der Fundort liegt nur weni-ge Dutzend Kilometer von Fukushima ent-fernt. Das Tier wurde bereits am 4. Juli ge-fangen. Eine derart hohe Belastung mitdem hochradioaktiven Element war bei ei-nem Fisch dieser Art bislang noch nicht ge-messen worden. Barsche aus der betroffe-nen Region dürfen aber ohnehin nicht aufdem Markt gehandelt werden. Im März2011 waren 18 000 Menschen ums Lebengekommen, als ein schweres Erdbebenund ein Tsunami die Gegend um die Atom-anlage Fukushima verwüsteten. Die Natur-katastrophe führte in einigen Reaktorenzur Kernschmelze, der folgenschwerstenAtomkatastrophe seit dem Unglück imukrainischen Tschernobyl 1986. AFP

Ob Malerarbeiten nach Auszug Pflichtsind, hängt vom Mietvertrag ab. FOTO: DPA

Wohnt in Rom, ist aber trotzdem der mitAbstand beliebteste Einwohner von Bue-nos Aires: Papst Franziskus I. FOTO: DPA

Costa Concordia: Bergungkostet 500 Millionen Euro

„Ich bewundere alles an ihm“,schwärmt eine Touristin. „Ich hab’Hunger“, antwortet eine zweite

Fisch vor Fukushimaoffenbar stark belastet

Die Route endet nach dreieinhalbStunden beim früheren Friseurvon Franziskus. Der hat schon zu

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Die alte Residenz-Stadt der Provence hat si-cherlich viel Flair, doch bei 35 Grad imSchatten und gefühlten 150 Prozent Luft-feuchtigkeit erlahmt der Besichtigungsei-fer. Am liebsten würde ich mich jetzt aufdie legendäre Terrasse des Café Les DeuxGarçons unter die Platanen setzen und einfrisch gezapftes Leffe-Bier trinken. Nur istes dafür um zwei Uhr nachmittags ehernoch zu früh. Also flüchte ich mich in dieÉglise Saint-Esprit, weniger auf der Suchenach Kunst als nach Kühle. Drinnen ist esfast genauso heiß wie draußen, nur nochstickiger. Vielleicht ist es doch schon Zeitfür ein Leffe? Gerade will ich mich zumCafé aufmachen, als mein Blick auf ein Pla-kat in der Kirche fällt. Es zeigt einen gefüll-ten Bierkrug mit prächtiger Schaumkrone.Darunter steht geschrieben: „Dieu seulcomblera ta soif“ – „Nur Gott wird deinenDurst stillen.“ STEFAN ULRICH

Die Sonne neigt sich bereits, die Mückenstechen in Hochform, und trotzdemherrscht eine beschauliche Idylle im Nord-teil des Englischen Gartens. StadtschäferJohannes Rosenhuber ist mit seiner Herdeunterwegs. Die Schafe stehen großzügigeingezäunt auf der Wiese. Einvernehmli-ches Grasrupfen, vereinzeltes Geblöke. Ei-ne Horde Lämmer übt sich in übermütigenBocksprüngen. Ein paar abendliche Spa-ziergänger haben sich am Weidezaun ver-teilt und beobachten mit verträumten Bli-cken das Treiben. Zwei Damen mit einemunruhigen Vierbeiner an der Leine nähernsich. „Ach, er würde ja so gerne die Schafejagen. Hütehund wäre wohl sein Traum“,säuselt die eine zur anderen. Zu ihren Fü-ßen steht ein schwarz-weißer Zwergpudelmit blau gefärbtem Schwanz und blauenSträhnchen auf dem Kopf. Aber man darfja mal träumen. GABI KLEIN

Ein tiefes Schlagloch auf einer Landstraßein Ostungarn, Luftlinie 50 Kilometer vonder rumänische Grenze entfernt. Ein Knall– und zwei kaputte Reifen, aber nur ein Er-satzreifen. Einsamkeit, Stille, ab und zurast ein Laster vorbei. Kurze Telefonkette,nach fünfzehn Minuten ist ein Retter da. Al-ter Reifen ab, neuer drauf. Weitere 30 Mi-nuten später ist ein zweiter Reifen be-schafft, alter Reifen ab, neuer drauf. Überden Maisfeldern färbt sich der Himmel ro-sa, große Freude: Der Abend ist gerettet.Oder doch nicht? Das Schlagloch hat auchdie Hydraulik beerdigt, der Wagen liegtfast auf der Straße. Also auf zur Werkstattnach Debrecen. 200 000 Einwohner, sozia-listischer Spätbarock – und eine hypermo-derne Werkstatt. Einen Tag lang wird ge-schraubt, gefräst, gemessen und gewer-kelt. Für 250 Euro. Wenn also eine Panne,dann in Ostungarn. CATHRIN KAHLWEIT

Prinzessin Stéphanie vonMonaco, 48,hat zwei Elefanten Asyl gewährt, denendie Einschläferung gedroht hatte. Diebislang in einem Zoo in Lyon lebendenTiere kamen am Freitag in klimatisier-ten Transportcontainern auf einemGrundstück der Grimaldi-Familie ander Côte d’Azur an. Dort werden siekünftig in einem 3500 Quadratmetergroßen Park mit Wasserbecken undSchutzhütte leben. Die mehr als 40 Jah-re alten Elefanten Népal und Baby soll-ten eingeschläfert werden, weil sich beiUntersuchungen Hinweise auf Tuberku-lose ergeben hatten. Nach dem Protestvon Tierschützern stoppte allerdingsFrankreichs oberstes Verwaltungsge-richt die Pläne. Prinzessin Stéphaniebot daraufhin die Aufnahme der Tierean. Der frühere Filmstar Brigitte Bar-dot, 78, hatte sogar angekündigt, nachRussland auszuwandern, sollten dieElefanten getötet werden.

Scottie Pippen, 47, ehemaliger US-Bas-ketballer, ist von einem Autogrammjä-ger auf vier Millionen Dollar verklagtworden. Pippen habe den Fan im Juni„brutal und grundlos“ angegriffen,teilten die Anwälte des Klägers mit. DerVorfall hatte sich vor einem Restaurantin Malibu ereignet, der Mann soll umein Autogramm für den Sohn seinerFreundin gebeten haben. Laut Polizeihatte der Fan den ehemaligen Sportlerschon im Restaurants fotografiert undum ein Autogramm gebeten. Auf demParkplatz sei es dann zu der Auseinan-dersetzung gekommen. Der Mann wur-de mit einer Kopfverletzung in ein Kran-kenhaus gebracht.

HelenMirren, 67, Schauspielerin, istihre Tätowierung peinlich. „Ich warsehr betrunken“, sagte sie in der US-Talkshow von Jay Leno. „Damals hattennur Seeleute und Hells Angels ein Tat-too – und Frauen auf der wilden Seitedes Hollywood Boulevards“, sagte dieOscar-Preisträgerin. Das Mini-Tattoo,das nach zwei aneinandergefügten „X“aussieht, ziert die Daumenwurzel derBritin. Gestochen wurde es vor langerZeit in einem Indianer-Reservat in Min-nesota, wie Mirren verriet.

Steve Stricker, 46, US-Golfprofi, ver-zichtet wegen seines Hochzeitstages aufden Start bei der British Open vom18. bis 21. Juli im schottischen Muir-field. Er wolle die Tage lieber mit seinerFrau Nicki verbringen, teilte er mit. Erbleibt damit dem ältesten noch ausge-spielten Turnier der Welt fern. Strickerwar 2010 die Nummer zwei der Welt-rangliste, derzeit ist er auf Platz elf.Nicki war bis zur Geburt ihrer gemeinsa-men Tochter 1998 als sein Caddie tätig.

Die Bierbar „Gleis 8“ im Leipziger Haupt-bahnhof ist ein Ort für alle, die den An-schluss verpasst haben – sei es nur jenenzum ICE nach Dresden, oder sei es den andie Gesellschaft. Ein Mittwochabend im Ju-li: Eilig rauscht ein junger Mann herein,schmal geschnittener Anzug, ölig-schwar-ze Haare, Lackschuhe. Er geht zu dem di-cken Mann, der an der Theke sitzt: Ist hiernoch frei? Der Mann dreht seinen Kopf wieeine Schildkröte, dann zieht er wortlos dietresenfarbene Lederjacke vom Hocker ne-ben sich. Der junge Mann setzt sich, be-stellt ein Bier, wischt auf seinem Telefonherum. Der dicke Mann schaut immer wie-der rüber, sein Blick sagt: Ich mag dichnicht. Der junge Mann vergisst die Zeit,plötzlich muss er zum Zug. Er steht aufund trinkt das große Bier in einem Rutsch.Der dicke Mann strahlt jetzt. „Bist in Ord-nung“, sagt er. CORNELIUS POLLMER

Augsburg– Ein unbekanntes Virus soll Ur-sache des jährlichen Bachforellensterbensim Voralpenland in Bayern, Österreich undder Schweiz sein. Das teilte das Landesamtfür Umwelt in Augsburg (LfU) am Freitagmit. Experten des LfU und des Landesfi-schereiverbandes (LFV) haben zehn Jahrelang erforscht, warum jedes Jahr im Au-gust und September viele Bachforellen inFließgewässern verenden. Umweltschad-stoffe und Pflanzenschutzmittel als Ursa-che schließen die Experten aus. Maßnah-men gegen das Fischsterben seien abererst möglich, wenn der unbekannte Erre-ger isoliert sei. DPA

Aix-en-Provence

Managua – Das gefährliche Dengue-Fie-ber breitet sich in Mittelamerika sehrschnell aus. Vor allem Honduras und Nica-ragua sind mit mehr als 11 000 Erkrankun-gen betroffen. Nicaraguas Gesundheitsmi-nisterium meldete vier Todesfälle beimehr als 1500 Ansteckungen. Honduras be-zifferte die Zahl der Erkrankungen auf9600 bei elf Todesfällen. Das Internationa-le Komitee des Roten Kreuzes hat der hon-duranischen Regierung etwa 130 000 Eurozur Bekämpfung der Virus-Erkrankung ge-spendet. Das Fieber wird vor allem durchdie Mücke Stegomyia aegypti übertragenund ist in den Tropen verbreitet. DPA

München Debrecen Leipzig

New York – Die von radikal-islamischenTaliban schwer verletzte pakistanischeSchülerin Malala Yousafzai hat in ihrer ers-ten öffentlichen Rede eine qualifizierteSchulbildung für alle Kinder auf der Weltgefordert. „Ich stehe hier, um meine Stim-me zu erheben für das Recht jedes einzel-nen Kindes auf Bildung“, sagte Malala amFreitag – ihrem 16. Geburtstag – bei denVereinten Nationen in New York. „UnsereBücher und Stifte sind unsere kraftvollsteWaffe. Bildung ist die einzige Lösung. EinKind, ein Lehrer und ein Buch können dieWelt verändern.“ Taliban-Kämpfer hattenMalala, die sich in ihrer Heimat für dieSchulbildung von Mädchen eingesetzt hat-te, im vergangenen Oktober im pakistani-schen Swat-Tal in den Kopf geschossen.„Sie haben auch auf meine Freunde ge-schossen. Sie dachten, dass die Kugeln unsverstummen lassen würden, aber da lagensie falsch“, sagte die Schülerin bei ihrer aufEnglisch gehaltenen Ansprache vor einerVersammlung von Jugendlichen, ihrer Fa-milie und zahlreichen hochrangigen UN-Vertretern. Sie sei nach dem Attentat nochimmer dieselbe Malala wie vorher, mit den-selben Wünschen und Zielen. „Nichts hatsich verändert, außer das: Schwäche,Angst und Hoffnungslosigkeit sind weg.Stärke, Kraft und Mut sind geboren wor-den.“ Sie spreche auch für all diejenigen,deren Stimmen sonst nicht gehört würden,sagte die in ein rosa-weiß-gemustertes Ge-wand samt Kopftuch gehüllte Malala. „Nie-mand kann uns jetzt mehr stoppen.“ DPA

VON NICOLAS RICHTER

Washington – Zwischenzeitlich kniete derStaatsanwalt auf dem Boden vor den Ge-schworenen und würgte eine Puppe ausSchaumstoff. „Kann ich ihre Puppe auslei-hen?“, bat der Verteidiger, bevor er selbstden Dummy misshandelte. Es waren dieletzten Versuche, das nachzustellen, wassich am verregneten Abend des 26. Febru-ar 2012 in Sanford, Florida ereignet hatte.Sie versuchten es mit allen Mitteln, mitGrafiken, Zeitleisten, Telefonmitschnit-ten, aber dieser Strafprozess, den Amerikawochenlang am Rande der Besessenheitverfolgt hat, er endet ohne Gewissheiten.

Der Angeklagte George Zimmerman,Mitglied einer Bürgerwehr, hatte in der Tat-nacht in seinem umzäunten Wohnvierteleinen unbekannten, verdächtigen Jungenbemerkt, der aus seiner Sicht Ärger ma-chen wollte. Er folgte dem 17 Jahre altenschwarzen Gymnasiasten Trayvon Martin,der ihm bald entgegentrat. Es kam zuHandgreiflichkeiten, und am Ende schossZimmerman, damals 28 Jahre alt, seinemGegner in die Brust. Trayvon Martin starbnoch am Tatort. Er war nach Sanford ge-kommen, um die Freundin seines geschie-denen Vaters zu besuchen.

Wochenlang haben sie nun vor Gerichtdie Abläufe, die Motive und das Vorlebender Beteiligten zerlegt, ohne zu einem ein-deutigen Ergebnis zu gelangen. Nun mussdie Jury entscheiden: Ist Zimmerman imSinne der Anklage eines Mordes schuldig,sind seine Motive also besonders verwerf-lich gewesen, oder handelte er bloß in Not-wehr, um sich vor einem halbstarken Ra-bauken zu retten, der ihm während derSchlägerei die Nase gebrochen und mehre-re Wunden am Hinterkopf zugefügt hatte?

Der Prozess bietet alles, was so vieleAmerikaner leidenschaftlich interessiert:Der Kampf der Guten gegen die Bösen, Se-gen und Fluch von Schusswaffen, das – inFlorida besonders weitreichende – Rechtauf Selbstverteidigung und dessen Gren-zen. Vor allem aber das Thema, über das imProzess kaum geredet wurde und das dochallgegenwärtig ist: Rasse. Zimmerman,Sohn eines deutschstämmigen, weißenAmerikaners und einer Latina. Und Tray-von Martin, der schwarze Junge mit demKapuzenpulli, von dem sich Zimmermanangeblich bedroht fühlte, obwohl Martinzunächst nur friedlich seines Weges ging,

unbewaffnet, in der Tasche nur ein Päck-chen der Süßigkeit „Skittles“.

Die Jury wird versuchen müssen, schein-bar sachfremde Erwägungen wie Hautfar-be zu ignorieren. Aber letztlich wird das Ur-teil allein davon abhängen, welche Ge-schichte die Geschworenen mehr über-zeugt hat: Die des Opfers Zimmerman,oder die des Täters Zimmerman. Es istkaum auszuschließen, dass die Rasse derBeteiligten dabei eine Rolle spielt, und seies nur im Unterbewussten.

Die Geschworenen wissen, dass ihr Ur-teil – egal wie es lautet – draußen im Landenorme Wirkung entfalten wird. Vieleschwarze Amerikaner hoffen auf ein deutli-ches Signal, dass die Justiz einschreitet,wenn ein friedlicher, minderjährigerschwarzer Junge erschossen wird. FallsZimmerman freigesprochen wird, rechnenzumindest die Alarmisten im Kabelfernse-hen mit Unruhen in der schwarzen Bevölke-rung. Der Fall hat Amerikas Schwarze von

Anfang an bewegt; Präsident Barack Oba-ma sagte: „Hätte ich einen Sohn, dann säheer aus wie Trayvon Martin.“

Gegen Zimmerman spricht am Ende derBeweisaufnahme eine ganze Reihe von be-lastenden Indizien. Zunächst die Tatsache,dass er Martin überhaupt in einer regneri-schen Nacht verfolgte, obwohl ihn die Poli-zei am Telefon ausdrücklich dazu aufgefor-dert hatte, dies nicht zu tun. In der Hitzedes Gefechts dann soll er gesagt haben:„Fucking punks. Diese Arschlöcher kom-men immer davon.“

In seinem Schlussplädoyer beschriebStaatsanwalt Bernie de la Rionda den Ange-klagten Zimmerman als Möchtegern-She-riff. Er hätte liebend gern eine Polizeimar-ke gehabt, und er habe sich nichts sehnli-cher gewünscht, als von Polizisten respek-tiert zu werden. Er sei mit einer 9-Millime-ter-Waffe und falschen Verdächtigungendurch sein Viertel gezogen. Schon zu Pro-zessbeginn betonte die Anklage: „Zimmer-

man hat Martin nicht erschossen, weil ermusste. Sondern aus dem schlimmstenGrund, den es gibt: Weil er wollte.“

Aber aus der Sicht etlicher Beobachterist es der Staatsanwaltschaft nicht gelun-gen, zweifelsfrei zu beweisen, dass Zim-merman der Aggressor war. Umstritten istzum Beispiel noch immer, wer beim Faust-kampf über dem anderen kniete, wer dieOberhand hatte. Am Schluss ließ sogar dieStaatsanwaltschaft die Möglichkeit zu,dass es Martin war, der über Zimmermangebeugt war. Wenn aber auch nur ein ver-nünftiger Zweifel bleibt an ZimmermansMordabsicht, muss die Jury ihn freispre-chen. Das Gericht brachte am Ende nochdie Möglichkeit ins Spiel, Zimmerman we-gen Totschlags schuldig zu sprechen.

Kritiker merken an, dass die Staatsan-waltschaft von Anfang an auf Totschlaghätte plädieren sollen. Stattdessen habesie sich aus politischen Gründen auf eineüberehrgeizige Mord-Anklage eingelas-

sen. Eine mildere Anklage wiederum hätteder Staatsanwaltschaft seitens der schwar-zen Gemeinde den Vorwurf eingetragen,Zimmerman bloß deswegen zu schonen,weil sein Opfer schwarz war. Die Polizei hat-te den Fall zunächst eher zurückhaltend be-handelt, auch Wochen nach der Tat hattesie Zimmerman nicht festgenommen. AlsProteste aus der schwarzen Bevölkerungzunahmen und Verschwörungstheorienwucherten, wurde der verantwortliche Er-mittler abgesetzt. Er hat im Prozess denVorwurf erhoben, dass Härte gegen Zim-merman politisch gewünscht war.

Die Jury wollte am Freitag mit ihren Be-ratungen beginnen, nach dem Schlussplä-doyer der Verteidigung. Wie auch immerder Prozess ausgeht: Zimmermans Vertei-diger sieht seinen Mandanten schon jetztals ewigen Gefangenen, der auch außer-halb des Gefängnisses dem dauerhaften Ri-siko der Vergeltung ausgesetzt sei. „Erwird nie wieder in Sicherheit sein.“

Dengue-Fieber breitetsich in Mittelamerika aus

LEUTE

Taliban-Opfer Malalahält Rede vor UN

Mord oder Notwehr?Der schwarze Gymnasiast Trayvon Martin war unbewaffnet, als er in einer Februarnacht 2012 von George Zimmerman erschossen wurde.

Nun wartet Amerika gespannt auf das Urteil gegen den hellhäutigen Angeklagten – bei einem Freispruch werden bereits Unruhen befürchtet

Unbekanntes Virus führtzu Bachforellen-Sterben

Präsident Barack Obama sagte:„Hätte ich einen Sohn, dann säheer aus wie Trayvon Martin.“

PANORAMA14 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

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Der Angeklagte George Zimmerman, zur Tatzeit Mitglied einer Bürgerwehr, am Donnerstag vor Gericht in Sanford, Florida. FOTO: REUTERS

MITTEN IN . . .

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Sitz. Fass. Scheiß Köter! . . . – Überall, wodie Menschen enger zusammenwohnen,kommt es zunehmend zu Unduldsamkei-ten zwischen Hunden, Herrchen und Bür-gern ohne Hund. Jogger und Eltern habenAngst. Hundekot wird nicht entsorgt. Hun-dehalter fühlen sich wie eine politischeMinderheit verfolgt und mit den schwar-zen Schafen unter ihnen gleichgesetzt.Paranoia, Schwachsinn, Egoismus, Igno-ranz, Krankheit – das sind noch die milde-ren Ausdrücke, die sich die Gegner auf derStraße und in Kommentarforen im Inter-net an den Kopf werfen.

In Deutschlands Großstädten reagiertman darauf: In Hamburg gilt seit 2006eine allgemeine Leinenpflicht, auch wennes immer wieder Klagen über deren man-gelhafte Beachtung gibt.

In München ist soeben eine Leinen-pflicht in Kraft getreten – sie gilt für großeHunde in der Innenstadt und an empfindli-chen Stellen außerhalb derselben. Dieneue Münchner Verordnung ist aber ein bü-rokratischer Flickenteppich – von Ausnah-men derart durchlöchert, dass die Bereit-schaft der Bürger zur Kenntnis der neuenRegeln und ihrer Auslegung, wie sich jetztschon abzeichnet, auf eine harte Probe ge-stellt werden wird. Wer im Norden des Lan-des meint, im wohlhabenden und konser-vativen Süden gehe es in solchen Fragen be-sonders ordentlich und streng zu – also et-wa so, wie früher CSU und Polizei mit lin-ken Demonstranten umgegangen sind –,sitzt einem falschen Vorurteil auf.

In Berlin wiederum hat der Justizsena-tor einen „Bello-Dialog“ organisiert. Dasist kein Forschungsprojekt zur Kommuni-kationsfähigkeit des Hundes, sondern „Bel-lo“ ist eine behördeninterne Abkürzungfür „Berliner Landesleinenordnung“. Mitbürgernahen Sondierungsgesprächen, dieim Herbst in ein neues Berliner Hundege-setz münden sollen, will man „ein friedli-cheres Miteinander von Menschen mitund ohne Hund“ schaffen.

Zwar ist auch da abzusehen, dass somanchem gemeinen Berliner die Bemü-hung um öffentliche Ordnung wie üblichziemlich schnuppe sein wird. Wer dort ein-mal beim ersten Tauwetter im Frühjahrüber die flächendeckende Rutschbahn vonweich gewordenen, zusammenfließendenExkrementen geschliddert ist, weiß, wo-von die Rede ist. Aber überall zeichnet sichjetzt eine Tendenz ab: Einerseits geht man– nicht zuletzt anlässlich schlimmer An-griffe von Hunden auf Kleinkinder – re-striktiver vor; andererseits aber versuchtman, die Hundehalter durch mehr Auf-merksamkeit für Erziehungsfragen („Hun-deführerschein“) stärker einzubinden.

Zunächst sind Konflikte um den Hundin der Großstadt ja einfach eine Frage des

zivilen Umgangs und Ausgleichs. Dort, woauch nur die geringste Gefahr der Verlet-zung von Menschen bestehen könnte, soll-te es selbstverständlich sein, dass die un-teilbare Verantwortung beim Hundehalterliegt, den Hund zurückzuhalten. Wo es alsoum die körperliche Unversehrtheit geht,aber auch auf der geringeren Alarmstufe– in Fragen der Belästigung, des Lärms,des Verhältnisses von Hundegröße zurWohnungsgröße und der öffentlichen Hy-giene –, hofft man auf Einsicht und Rück-sichtnahme; sonst aber eben auf Gesetzeund Sanktionen.

Aber da ist noch viel mehr. Und diesesMehr macht das Verhältnis von Menschund Hund in den Städten deutlich kompli-zierter als irgendwelche Verkehrs- oderMüllregeln oder auch Rauchverbote. Esmag für den kleinen Fiffi, der da geradeum die Ecke kommt, etwas hochgegriffenklingen, aber es ist so: Der Hund berührtdie Ambivalenz des Menschen in der urba-nen Zivilisation. Zum einen nämlich sehendie Stadtbürger, die keine Hunde habenoder kennen, in ihnen – weit über die realeGefahr hinaus – ein Animalisches und Un-heimliches in den Stadtraum eindringen,welches dort seit der Trennung von Arbeit,Wohnen und Versorgung eigentlich nichtsmehr zu suchen hat, also seit dem Ver-schwinden von Nutztieren aus den Gassenund Hinterhöfen.

In der modernen Stadt ist der Hund, vonganz wenigen Ausnahmen abgesehen,vom Arbeiten für den Menschen befreit –also von seinen uralten Aufgaben alsWach-, Lasten- oder Jagdtier. Daher er-schließt sich der Sinn des Hundes in derGroßstadt für denjenigen nicht, der nichtan ihm hängt. Zudem ergeben sich ausWohlstand, Verdichtung und gleichzeitiggeringerer Kopfgröße pro Haushalt, alsoschrumpfenden Familien und Vereinze-lung, auch kulturelle Veränderungen:Immer stärker wird heute das Bedürfnisnach Sicherheit, Hygiene und Ruhe. Manmöchte nach Möglichkeit auch im öffentli-chen Raum wie im eigenen Wohnzimmervon jeglichen Störungen verschont blei-ben. Zu diesen unerwünschten Störungengehören der Lärm von Kindern oder Fabri-ken, Zigarettenrauch, Körpergerüche,Dreck, Funklöcher, Verspätungen im Nah-verkehr und eben auch die Hunde, die frü-her einmal – ebenso wie die Kinder – vielfreier in den Städten herumliefen.

Das ist das eine. Zum anderen aber wis-sen oder wittern auch die Hundelosen,

dass es mit dem Hund etwas Besonderesauf sich hat. Schließlich ist der Hund der äl-teste tierische Gefährte des Menschenüberhaupt. Die Domestizierung des Wolfsliegt mindestens 10 000 bis 14 000 Jahrezurück. In Gemeinschaft mit dem Hundwurde der Mensch, was der Mensch ist;und der Hund ist Hund nur durch den Men-schen. Die Forschung vermutet, dass Hun-de schon sehr früh sowohl zum Wachenund Jagen wie auch als Knuddeltier undSpielzeug für die Kinder dienten. Dieser al-ten Bindung zwischen Mensch und Hundwurde schon zu Beginn der europäischenLiteratur ein Denkmal gesetzt, in demHund namens Argos in der „Odyssee“, dernach zwanzig Jahren als einziger seinenverkleideten Herrn Odysseus erkennt – ei-ne Szene, der auch der härteste Hundehas-ser seine Rührung nicht versagen kann.

Der Biologe John Bradshaw, der an derUniversität von Bristol lehrt, hat ein wun-derbares Buch mit dem Titel „In Defenceof Dogs“ geschrieben. Im vorigen Herbstist es auch auf Deutsch erschienen – leidernur in einem Special-Interest-Verlag (Ky-nos), denn ihm ist eine breite Leserschaftzu wünschen. Bradshaw erklärt dort: „DieGeschichte des Hundes ist eng verbundenmit unserer Entwicklung von Jägern undSammlern hin zum modernen Stadtbewoh-ner.“ Man könnte also sagen: Im Unbeha-gen gegenüber dem Hund scheint auchetwas von einem kollektiven schlechten Ge-wissen durch, darüber nämlich, dass sichdas Verhältnis von Mensch, Haus und Tierbesonders seit der Industrialisierung ins-gesamt verändert hat – hin zu mehr Dis-tanz und mehr Angst. Von John Bradshawlässt sich übrigens auch lernen, dass vielvon der Aggressivität von Hunden aus demVerhalten der Menschen resultiert, insbe-sondere aus der überholten Vorstellungvom dominanzfixierten „Alphatier“.

Virginia Woolf hat in ihrem sonderba-ren Roman „Flush“ (1933) diese zwei-schneidige Haltung vorgeführt: Der Hundwird, wie es sehr üblich ist, als Hauptfigurdes Buches vermenschlicht, fasziniert vonder Buntheit des menschlichen Lebens; zu-gleich aber wird seine Zurichtung durchdie Großstadt London beklagt und dasLandleben als passender beschworen. DerHund ist in seiner herbeigezüchteten Viel-falt und persönlichen Inbesitznahme einProdukt der fortschreitenden Individuali-sierung. Er ist aber auch eine Herausforde-rung an den städtischen Individualismus,weil der Hund in der Evolution in der Ge-meinschaft von menschlichen Gruppen so-zialisiert wurde. Eine Erinnerung an diesesErbe schwingt gewiss mit, wenn der Hundin der Großstadt als arbeitsloser Kameradoder als gefährlicher Fremdkörper wahrge-nommen wird. JOHAN SCHLOEMANN

DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HBG 15

In Gemeinschaft mitdem Hund wurde der Mensch,was der Mensch ist

VON GUSTAV SEIBT

D er deutschen Haltung in der Euro-Krise – „Rettung“ nur gegen Refor-men und ausgeglichenen Haushalt

– begegnet im Süden Europas neuerdingsnicht nur ökonomischer und politischerWiderstand, sondern auch kultureller. Esheißt nicht nur: Wir schaffen das nicht, esist wirtschaftlich unsinnig, was ihr ver-langt. Oder auch: Ihr maßt euch eine Vor-herrschaft an, die euch nicht zusteht. Esheißt jetzt auch: So wollen wir nicht leben.Wir wollen nicht protestantisch-rechen-haft, gnadenlos wirtschaftlich sein wie ihr,korrekt, freudlos und nur arbeitsam.

Wenn ein Philosoph wie Giorgio Agam-ben die überkommene lateinische „Süßedes Daseins“ ins Feld führt, rüttelt er an ei-ner Hierarchie der Werte, die das Leben an-geblich den Imperativen der Arbeitsaskeseunterwirft. Man könnte diesen kulturellenEinspruch übergehen, indem man sagt:Lebt, wie ihr wollt, solange ihr es selbst be-zahlen könnt.

Aber mit Agambens gekränkten Einsprü-chen und der enormen Resonanz, die sie ge-funden haben, verbindet sich auch die radi-kalste intellektuelle Absage ans gemeinsa-me europäische Projekt der letzten Jahre.Sie kann sich zudem auf ein längst stereoty-pes populäres Deutschland-Bashing stüt-zen, das die Öffentlichkeit vieler europäi-scher Länder zwischen Paris, Lissabon undAthen durchzieht. Die Aufforderung, ein„lateinisches Reich“ der Mittelmeerländerzu bilden, mit einem eigenen ökonomi-schen Weg, hat, so wolkig sie anmutet, dasZeug, das gestörte Klima zwischen den Völ-kern weiter zu vergiften, diesmal unter ih-ren Intellektuellen, also den berufenen Trä-gern eines europäischen Bürgersinns.

Vielleicht ist das ja wirklich nur kultu-ralistisches Literatengeschwätz, wie Max-Weber-Leser einwenden, die die miss-bräuchliche Verwendung ihres Heros undseiner Protestantismus-Kapitalismus-These durch Agamben monieren. Realfolgt aus der Idee vom lateinischen Reicherst einmal wenig. Allerdings markiert sieeine Leerstelle: Es gibt außer der Regel-treue und der mühseligen Rückkehr zurökonomischen Vernunft – was immer dasist, wenn eine halbe Jugendgeneration oh-ne Arbeit lebt – und Beschwörungen, dochbitte Europa nicht scheitern zu lassen, der-zeit keine verheißungsvolle Zielvorstel-lung für eine gemeinsame europäische Zu-kunft. Vor allem Deutschland leidet an aku-ter Sprachlosigkeit. Wofür sollen diefurchtbaren Opfer, die die Rosskuren imSüden verlangen, denn gut sein? Nur umSchulden zu bezahlen? Das wäre bitter.

Wie sich diese Leerstelle ausfüllen ließe,zeigt jetzt ein anderer Beitrag aus Italien,der sich wie eine Antwort auf Agambenliest, obwohl er vor seinem Einspruch fer-tig war: Angelo Bolaffis im Juni herausge-kommenes Buch „Cuore tedesco. Il model-lo Germania, l’Italia e la crisi europea“(„Deutsches Herz. Das Modell Deutsch-land, Italien und die europäische Krise“,im Verlag Donzelli, Rom). Der PhilosophBolaffi, erprobter Deutschlandkenner seiteinem Vierteljahrhundert, von 2007 bis2011 auch Leiter des Italienischen Kulturin-stituts in Berlin, hat ein Werk vorgelegt,das alle in Europa angeht, nicht nur die vor-rangig adressierten Italiener und Deut-schen.

Den Italienern hält er ein paar Dinge vor,die mutatis mutandis auch für Griechenoder Spanier gelten: Mit dem Eintritt inden Euro haben sie Modernisierungschan-cen und -pflichten erhalten, die sie nichtausgefüllt haben. Es hätte, so Bolaffi, nachdem Risorgimento (der italienischen Eini-gung im 19. Jahrhundert) und der Resisten-za (dem antifaschistischen Widerstand alsUrsprung des demokratischen Parteiensys-tems in Italien) der dritte große Moderni-sierungsschub des Landes werden kön-nen: Weg von einer politisch-ökonomi-schen Kultur der dauerhaften Inflationie-rung und des permanenten Regierungs-wechsels hin zu einer neuen Verlässlich-keit aller sozialen Beziehungen. Der Euroals Goldstandard der gesellschaftlichenVerhältnisse, nicht nur des Geldes.

Denn das nunmehr gemeinsame harteGeld zwingt zu erbarmungslosen Verglei-chen: Wo herrscht mehr Rechtssicherheit,effiziente Verwaltung, Korruptionsfrei-heit, Chancengleichheit, Transparenz –nicht nur ökonomische, sondern zivile Vor-teile für alle? Es gibt einen Wettbewerbnicht bloß der Profite, sondern auch der ge-sellschaftlichen Standards. Stattdessen ha-be Italien unter Berlusconi die Chance ver-spielt und das vorübergehend billige, aberdauerhaft stabile Geld verfrühstückt. Den

Deutschen dafür die Schuld zu geben, seilächerlich.

Hat je ein europäischer Politiker so kon-kret über die sozialen Potenziale des Eurogesprochen? Man spricht immer noch vomFriedensprojekt Europa. Aber für Bolaffireicht das nicht mehr. Mit dem Ende desKalten Kriegs (Mauerfall und deutsche Ei-nigung sind ihm die archimedischen Epo-chendaten) und der damit entfesselten Glo-balisierung sei für Europa längst ein neuesZiel vorrangig geworden: nicht Frieden imInneren allein (pace), sondern Selbstbe-hauptung in der Welt (potenza). Denn nurvereint könne Europa seine zivilen und öko-nomischen Errungenschaften, nicht zu-letzt seine weltweit einzigartigen Sozial-standards, behaupten. Sozialstaat, nichtMarkt, ist das Ziel, aber einer, der sich aufDauer finanzieren lässt.

Und hier kommt Deutschland ins Spiel.Die von vielen beklagte deutsche Stärkestört Bolaffi nicht im Geringsten. Die „deut-sche Frage“ der Vergangenheit, das Un-gleichgewicht, das die zu große deutscheNation ins europäische Staatensystem ge-bracht hat, habe sich in der neuen geopoliti-schen Lage seit 1990 erledigt. Auch im Inne-ren hat Deutschland, das Hauptschlacht-feld der antidemokratischen Weltbürger-kriegsparteien, seine Umkehr längst vollzo-gen. Die Sonderwege sind vorbei.

Eine deutsche Hegemonie in Europa hältBolaffi nicht nur für unvermeidlich, er fin-det sie wünschenswert. Deutschland istnicht nur stark und deshalb zwangsläufigHauptakteur Europas, sondern es ist auchgut, dass es so ist. Mit leidenschaftlicherBeredsamkeit und aus intimer Kenntnisentfaltet Bolaffi für seine Landsleute (undvielleicht für die gesamte europäische Öf-fentlichkeit) die Vorzüge des „deutschenModells“, das eben nicht nur in wirtschaft-lichem Erfolg besteht, sondern auch in bei-spielhaften sozialen, rechtsstaatlichenund kulturellen Leistungen.

Dazu gehören die moralische Umkehrdes Landes nach dem Zweiten Weltkrieg,seine „Entdeutschung“, ebenso wie die be-triebliche Mitbestimmung, die konsensua-len Konfliktlösungsformen der Sozialpart-ner – Voraussetzung der Reformen unterSchröder –, und eine Integrationspolitik,die die Mitte zwischen dem abstrakten Uni-versalismus der Franzosen („Nation“) undder Parallelweltentoleranz der Briten(„Londonistan“) hält und auf „aktive Aner-kennung“ zwischen Migranten und Mehr-heitsgesellschaft zielt. Berlin, in glühen-den Farben gemalt, ist für Bolaffi die „Welt-hauptstadt der zweiten Moderne“, einerpostindustriellen Zivilgesellschaft, die für1000 Einwohner nur 300 Autos braucht(München und Rom: 700) und in der Innen-stadt 25 Prozent des Verkehrs per Fahrradabwickelt.

All das entwickelt Bolaffi in engem Be-zug auf eine breite publizistische, soziologi-sche und philosophische Literatur: Den Or-doliberalismus des „rheinischen Kapitalis-mus“ beschreibt er mit Michel FoucaultsVorlesungen über die Freiburger Schulevon 1979 als attraktivste Form des Kapita-lismus zwischen angelsächsischem Lais-sez-faire und etatistisch-gewerkschaftli-cher Blockade in Südeuropa; eine vonGrund auf andere Kulturgeografie, alsAgamben sie zeichnet.

Dieses beispielhaft moderne, zivile,selbstreflexive, kreative, ökonomisch be-sonnene, durch und durch demokratische,in Berlin sogar wilde und junge Land ist diederzeit einzig denkbare FührungsmachtEuropas. Bolaffi will die deutsche Hegemo-nie; dieser Begriff habe selbst seinen Cha-rakter gewandelt, denn er steckt im Ver-gleich zu früher voller „soft power“, der un-widerstehlichen Kraft eines überlegenenGesellschaftsmodells.

Als Deutscher könnte man erröten,wenn man dieses enthusiastische Porträtliest. Man darf es gewiss als Reflex auf dieaktuelle Misere Italiens verstehen, aberauch als positiven Appell. Wenn die euro-päische Solidarität, wie beispielsweise Jür-gen Habermas mit all seiner Autorität for-dert, künftig noch mehr und massiveredeutsche Leistungen nötig macht, dannwird man die jüngeren Bürger dieses Lan-des dafür wohl kaum mit den überkomme-nen vergangenheitspolitischen Bestra-fungsimperativen gewinnen. Die deutschePolitik gewinnt in diesem Essay ein uner-wartetes Arsenal an Argumenten: Wir ha-ben Europa mehr anzubieten als schmallip-pige Regeltreue und bittere Haushaltskon-solidierung, sondern einen attraktiven Le-bensstil, zusammengesetzt aus postnatio-naler Lässigkeit und sozialer Verlässlich-keit. Wer als Ausländer einmal Erfahrun-gen in der vermachteten italienischen Ge-sellschaft sammeln konnte, weiß, wovonBolaffi redet.

Wenn man ihn liest, könnte man glau-ben, es gebe so etwas wie eine neue deut-sche Süße des Daseins. Und wird sie nichtmindestens in Berlin Jahr für Jahr von Hun-derttausenden Jugendlichen aus aller Welterprobt? Angelo Bolaffi hat in der letzthintraurig erkalteten deutsch-italienischenKulturfreundschaft ein neues Kapitel auf-geschlagen. Wir sollten es dankbar zurKenntnis nehmen.

Der Dirigent und Bach-Kenner Sir John Eli-ot Gardiner wird Stiftungspräsident desLeipziger Bach-Archivs. Der 70-Jährigesoll die neu geschaffene Stelle am 1. Januar2014 übernehmen und neben den Aufga-ben im Haus auch die Rolle eines internati-onal beachteten Botschafters für die Bach-Forschung ausfüllen. Außerdem soll PeterWollny den Posten des Direktors der Stif-tung vom 73-jährigen Christoph Wolffübernehmen, der sich aus persönlichenGründen zurückzieht. DPA

FEUILLETON

Der Begriff Hegemonie hat heuteeine unwiderstehlicheKraft: Er steckt voller „soft power“

Angelo Bolaffi,Jahrgang 1946, zähltseit 25 Jahren zu denbesten Deutschland-kennern Italiens.Er leitete von 2007bis 2011 das Italieni-sche Kulturinstitutin Berlin. FOTO: ICI

Das Ziel ist ein europäischerSozialstaat, der sichauf Dauer finanzieren lässt

Die neue Süße desdeutschen Daseins

Cuore tedesco – Angelo Bolaffis fulminanteStreitschrift für eine deutsche Hegemonie in Europa

FeuilletonWonach suchen Geheimdienste,wenn sie das Internetdurchforsten? 16/17LiteraturAndreas Altmann will den prüdenDeutschen erzählen, was echteLust ist. Das wird peinsam 18KunstmarktWie Bilder zu ihrenRahmen kommen, und was dieüber ihre Bilder sagen 20WissenWenn Hitze heilen hilft:Neuer Therapieansatzgegen Tumoren 24R www.sz.de/kultur

Kurze LeineMensch und Hund: Die Konflikte in den Städten werden schärfer

Jay-Z, der Rapper, hatte also am Mittwocheinen handverlesenen Haufen von Fans,Prominenten, vor allem aber Kunstbe-triebs-Adel in die Räume derPace Galleryin Chelsea geladen, um dort . . . ab hier ge-hen nun die Meinungen auseinander: einePerformance aufzuführen? Ein Video zudrehen? Die Kunstwelt hochzunehmen?Dem Kollegen Kanye West eins mitzuge-ben? Oder alles zusammen?

Unstrittig ist nur, dass Jay-Z in der Gale-rie sechs Stunden lang das Stück „PicassoBaby“ von seiner vorige Woche veröffent-lichten Platte „Magna Carta Holy Grail“vortrug, immer wieder aufs Neue. Es wur-de für ein Video gedreht. Pro Durchgangwurde je einer der Gäste mit dem Rapperin eine Eins-zu-eins-Situation gebeten(Tanz? Nahkampf? Die Grenzen sind flie-ßend beim Hip-Hop). Die KünstlerinMari-na Abramovic, deren Performance „TheArtist is present“ aus dem Museum of Mo-dern Art von 2010 hier nachgeahmt wurde,war ebenfalls unter den Gästen und legteSchuhe und Gürtel ab, sodass Jerry Saltz,der Kunstkritiker des New York Magazine,Angst bekam, dass sie sich jetzt wiederganz nackt auszieht. Aber dann legte sienur ihre Stirn an die des Rappers, als ob sieauf diesem Wege ihr geistiges Eigentumzurückbeordern wollte. Am Ende fandSaltz durch die Aktion zum ersten Mal Ab-ramovic gut, und das geschafft zu haben,verdiene tatsächlich den Namen Kunst.

Ohne solche Umwege über Ironie oder of-fenen Sarkasmus fällt die Einordnung desErlebnisses offensichtlich schwer. Die Re-aktionen sind überwiegend leicht bisschwer beleidigt, und es sieht ganz so aus,als ob New Yorks Kunstwelt wieder einmaldabei ist, sich für ihren ewigen Flirt mitder Pop- und Celebrity-Kultur reuevollauf die eigenen Finger zu klopfen. Das pas-siert immer dann, wenn die Kunstwelt vonder Pop- und Celebrity-Kultur zu hem-mungslos zurückbeflirtet wird. Graffiti-Sprayer, die, wie der ebenfalls anwesendeFab 5 Freddy, eine Zeit lang von den Gale-rien umworben wurden, um dann wie einpeinlicher Fehltritt wieder fallengelassenzu werden, können ein Liedchen davon rap-pen. Heute ist es der Wille zur Kunstweltzu-gehörigkeit von Leuten wie der SängerinBjörkoder den SchauspielernJamesFran-coundTildaSwinton, die immer öfter rol-lende Augen verursachen.

Für Jay-Z ist der Schritt konsequent.Konkurrent Kanye West hat angeblicheben die bessere Platte herausgebrachtund sie bei der Art Basel vorgestellt. Jay-Zhat dafür die durch einen Vermarktungs-Deal mit Samsung schon vor Veröffentli-chung auf Platinstatus gewuchtete Platte,und die Coverfotos stammen von Ari Mar-copoulos, der immerhin aus Warhols Fac-tory hervorgegangen ist.

In Jay-Zs Lied kommen viele Künstlerna-men vor, von Koons über Basquiat bis Con-do (George), der sich dann auf Condo (Ei-gentumswohnung) reimt. Außerdem istdie Rede vom Auktionshaus Christie, vomModehaus Givenchy, von Champagner so-wie vor der Kunstmesse Art Basel gepark-ten Bugattis. Der Luxusgut-Charakter (imRapper-Jargon „Bling“) ist etwas, was sichbildende Kunst umso weniger gern nachsa-gen lässt, je mehr es zutrifft. Insofern legtder Künstler Jay-Z seinen Finger genau da-hin, wo es wehtut. Sechs Stunden dasselbeLied sind außerdem für einen Videodreheher normal, im Kontext der – vgl.: Les-sing, „Laokoon“ – weniger an Langwierig-keit gewöhnten Kunst kann man es alsPerformance durchkriegen. Und als unbe-zahlte Statisten für Videoproduktionenhergeben müssen sich die Leute bei derMitmachkunst von Marina Abramovicauch. PETER RICHTER

Neue Leitung desBach-Archivs Leipzig

Den manchmal wahren Witz, dass Hunde ihren Besitzern ähneln,hat der Fotograf Sebastian Magnani zum Thema gemacht – zugleich eine Erinnerung an die uralte

gemeinsame Geschichte von Hund und Mensch. FOTO: SEBASTIAN MAGNANI/REX FEATURES/ACTION PRESS

HEUTE

NACHRICHTENAUS NEW YORK

Page 16: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Untersucht man sein eigenes digitales Trei-ben mit ähnlichen Methoden, mit denenGeheimdienste und Onlinekonzerne dasNetz durchforsten, hat man in der Regelerst einmal ein unangenehmes Aha-Erleb-nis. Dem Grünen-Abgeordneten MalteSpitz ging das so, als er von der Telekomdie Vorratsdaten seiner Handynutzung ein-klagte, ebenso Journalisten, die ihre Nut-zerdaten von Facebook einforderten. Dieschiere Datenflut ist beeindruckend, diesture Methodik, mit der Algorithmen einPersönlichkeitsprofil erstellen, erwartbarbeunruhigend.

Im Internet findet man einige Program-me, die NSA-Methoden anwenden. Das Im-mersion-Programm des Massachusetts In-stitute of Technology kann auf Basis einesGoogle-Mail-Kontos Verhalten und sozialeStruktur eines Menschen skizzieren. Noch

präziser verfährt das Programm WolframAlpha. Das ist eine Weiterentwicklung derMathematica-Software, einem der erstenComputer-Algebrasysteme des Mathema-tikers Stephen Wolfram. Gibt man dort dasPasswort seines Facebook-Kontos frei, er-rechnet die Webseite ein umfassendes Per-sönlichkeitsprofil. Facebook eignet sich da-für besonders, weil es schon früh so konzi-piert wurde, dass es digitale Profile er-stellt, die Werbekunden auswerten kön-nen. Facebook-Investor Peter Thiel hat ja2004 auch gemeinsam mit der CIA die Fir-ma Palantir gegründet, die Überwachungs-software für die NSA herstellt.

Der erste Durchlauf von Wolfram Alphazeigt im Selbstversuch: Die Wohnorte derFacebook-Freunde (113 Städte in 22 Län-dern), die Altersspanne (19 bis 84 Jahre miteinem Schwerpunkt bei den 40- bis 50-Jäh-

rigen), die am häufigsten verwendetenWorte („für“, „selber“, „mich“ – spricht fürden Narzissmus der sozialen Netze).

Die erste Unschärfe entsteht beim Bezie-hungsstatus. 61,5 Prozent meines Netzwer-kes sind verheiratet. Allerdings resultiertdieser Datensatz lediglich aus 252 der 1052direkten Verbindungen. Weil sich Singlesschämen? Weil es dann doch niemanden et-was angeht? Die nächste Unschärfe – nur383 der 1052 Facebook-Freunde sind mirschon einmal im richtigen Leben begeg-net. Dabei wird es bei den sozialen Funktio-nen aller 1052 richtig interessant. Das sindnämlich die Daten, die Geheimdienste in-teressieren. Wer agiert wie in meinem Netz-werk? Fünf Kriterien liefert Wolfram.

Die stärkste Gruppe sind die „sozialen In-sider“, die haben die meisten gemeinsa-men Verbindungen. Allesamt Kollegen,

auch wenn ich einigen von ihnen nur sel-ten begegne. Die „sozialen Verbinder“ ver-knüpfen im Schema Linien zwischen mei-nen und ihren Freunden. Die „sozialenDrehscheiben“ verbinden gleich mehrereNetze mit meinen Freunden. Aus solchenMustern lässt sich oft mehr ableiten alsaus den Texten eines E-Mail-Wechsels.

Würde man mein Netzwerk nun genauerdurchleuchten, fände man da aus vergan-genen Reporterjahren den Sohn eines Ha-mas-Scheichs aus dem Gazastreifen undein Ex-Mitglied der RAF. Das wären bei derNSA zwei Auslöser, um mein gesamtesNetzwerk in ein anderes Gefahrenmustereinzustufen. Dagegen lässt sich wenig ma-chen. Da gleichen sich das Internet und dieReligion. Mit Gott diskutiert man nicht –und auch nicht mit Algorithmen. ANDRIAN KREYE

VON BERND GRAFF

A ls das amerikanische „Department ofHomeland Security“ (DHS) im Februar 2012juristisch gezwungen worden war, seine in-

terne Anleitung zur Überwachung von SozialenNetzen mit den entsprechenden Richtlinien für„Reportings“ durch seine Analysten zu veröffentli-chen, erregte nicht die Tatsache Aufsehen, dass So-ziale Medien von der Behörde gescannt werden.Dies war seit der Winter-Olympiade 2010 be-kannt, die zwar im kanadischen Vancouver statt-fand, aber wegen der Nähe zur amerikanischenGrenze augenscheinlich verstärkte Wachsamkeitvon US-Behörden wie FBI, Customs Border Protec-tion (CBP), Coast Guard und DHS erforderte.

Das DHS, so die Begründung damals, wolle wäh-rend der Spiele über mögliche „Naturkatastro-phen, Akte des Terrorismus und andere men-schengemachte Desaster“ informiert sein. Dazuobserviere man die Sozialen Netze, aber nur, umsich nach einem Vorfall ein genaueres Bild der La-ge machen zu können. Die Überwachung sei dar-um eine Maßnahme der Schadeneinschätzungund daher so etwas wie „der Kanarienvogel in derKohlemine“, so ein DHS-Sprecher damals gegen-über ABC News. Man verstehe die Sozialen Netzelediglich als eine Quelle für Echtzeit-Informationim Ereignisfall.

Dieses DHS-Programm wurde nach dem Endeder Vancouver-Spiele nicht ausgesetzt, sondernum- und ausgebaut. Denn, wie die New YorkTimes im Januar 2012 berichtete, hatte das DHSschon seit 2009 ein Unternehmen damit beschäf-tigt, die Sozialen Netze gezielt danach abzusu-chen, wie Regierungsentscheidungen darin aufge-nommen und diskutiert wurden – und dazu dannauch entsprechende Berichte zu verfassen.

Man reagierte im DHS also nicht mehr lediglichauf Vorkommnisse im Sozialen Web, sondernman suchte gezielt nach Reaktionen aus der Bevöl-kerung. Als dann einen Monat später, im Februar2012, der „Analyst’s Desktop Binder“, das interneRegularium des DHS aus dem Jahr 2011 veröffent-licht war, die auf juristisches Betreiben der unab-hängigen Datenschutzorganisation „ElectronicPrivacy Information Center“ (Epic) zugänglich ge-macht werden musste, bestätigte sich nicht nurdie Tatsache, dass die DHS Vorgänge im Netz imAnschluss an Regierungsentscheidungen proto-kolliert. Man sah nun auch, dass darin ein ganzerKatalog von „Items of Interest (IOI)“ aufgestelltworden war.

Damit waren Bereiche definiert, die klassifi-ziert sind als von besonderer nationaler Bedeu-tung, und die als wesentlich für den Erhalt der Si-cherheit, für die Aufrechterhaltung von Infra-strukturen und der Gesundheit der Bevölkerungerachtet werden. Darum ist in dem DHS-Manualeine Vielzahl von Themen aufgeführt, deren Er-wähnung in den Sozialen Netzen als relevant fürdas Aufspüren und die Bekämpfung von Terroris-mus und Naturkatastrophen eingestuft wird. Ge-meint sind etwa Unfälle bei der chemischen Indus-trie, Flugzeugabstürze, Erdbeben, Amokläufeund – an erster Stelle – „Akte des Terrorismus(auch auf ausländischem Terrain)“.

Um den Mitarbeitern des DHS nun Mittel an dieHand zu geben, Hinweise auf diese identifizier-ten, gravierenden Vorkommnisse und Bedrohun-gen in den Sozialen Medien zu finden, ist dem Pa-pier eine Liste mit 377 Schlüsselbegriffen mitgege-ben, bei deren Verwendung die Agenten tätig wer-den und berichten sollen. Es wird darauf hingewie-sen, derartige Informationen nur in Sonderfällenauch personenbezogen zu erheben. Man ordnet

daher an, „Personally Identifiable Information“(PII) aus den Reportings zu tilgen, fügt aber mitNachtrag vom Januar 2011 eine Liste mit Ausnah-men an. Diese enthält den Hinweis, dass einschlä-gig bekannte Terroristen, Drogenhändler, Regie-rungssprecher und Journalisten namentlich inden DHS-Reportings geführt werden dürfen. AlleSchlüsselbegriffe sind eingestuft als von besonde-rer Bedeutung. Ihr Auftauchen in den Sozialen Me-dien verlangt nach Speicherung, weiterer Beob-achtung und Reportings.

Diese Liste lässt sich auf den ersten Blick nurals Ausdruck paranoider Angst verstehen. Denndie mutmaßliche Sprache und Schlüsselreize desTerrors und der Gefährdung beinhaltet vor allemAllerweltsvokabeln. Erwartbar ist vielleicht noch,dass DHS-Agenten bei „Cyberattacke“, „Hacker“,„Selbstmordattentäter“, „Terror“, „Bombe“, „Tali-ban“, „Nuklear“ und „Chemische Waffe" hellhörigwerden sollen.

Dass aber Begriffe wie „U-Bahn“, „krank“,„elektrisch“, „Schwein“, „Schnee“, „Blitz“, „Hei-lung“, „Grenze“, „Welle“, „Wolke“, „Symptome“,„Grippe“, „Antwort“, „Telekommunikation“, „Ro-

tes Kreuz“, die Nennung Mexikos, der Stadt Tu-scon in Arizona und jede Erwähnung der DHSschon als Anzeichen von (menschengemachter)Katastrophe und/oder Terrorismus hindeutensoll, vermag nicht einzuleuchten.

Das, was hier als Ausdruck von Gefährdung ge-führt wird, ist normale Sprachverwendung, dernur dann Verdächtigkeit zuzuschreiben wäre,wenn man schlichtweg alles für verdächtig hielte.Dann aber wäre nahezu jeder sprachliche Aus-druck Indiz für Terror, und jedes Soziale Netzmüsste wie ein Trainingscamp der Taliban be-trachtet werden.

Denn auch wenn Terroristen den Begriff „Grip-pe“ ab und an gebrauchen könnten, sagt die Ver-wendung von „Grippe“ zunächst einmal nichtsüber Terrorismus aus. Wenn aber jede „Grip-pe“-Nennung von Bedeutung für das DHS ist undnach seiner internen Logik eine Observierung nö-tig macht, wie will das Department dann die Aber-millionen Postings auch nur sichten, in denen ei-nes seiner verdächtigen Wörter verwandt wird?

Dieser Begriffsfuror des DHS erinnert daruman eine Episode von Jorge Luis Borges. In der Kurz-geschichte „Von der Strenge der Wissenschaft“ be-schreibt er das Reich mit der einzig vollkomme-nen Karte. Sie hatte nämlich „genau die Größe desReiches und deckte sich mit ihm in jedem Punkt.“Eine Karte also im Maßstab 1:1. So mutet die Wör-terliste aus dem Giftschrank der DHS an, welchedie Verwendung von Sprache generell unter Ver-dacht zu stellen scheint und entsprechend obser-vieren will. Wie könnte das möglich sein?

Die Liste des DHS deutet daraufhin, dass nichtein einzelnes Instrument zur Aufzeichnung vonVerdachtsmomenten im Kampf gegen Terror undKatastrophen eingesetzt wird, sondern ein gestaf-feltes, ineinander greifendes Instrumentariumzur Erhebung und Auslese von Big Data Verwen-dung finden muss, ähnlich wie das auch beim Pro-jekt „Reality Monitoring“ des Fraunhofer-Insti-tuts geschieht (siehe rechte Seite).

Erst die Profilierung der Daten unter Einsatzsmarter Algorithmen macht es möglich, aus vie-len Datensätzen unterschiedlicher ProvenienzMuster zu erkennen. So scheint die Veröffentli-chung der Schlüsselbegriffe des DHS nun zu bele-gen, dass US-Sicherheitsbehörden unterschiedli-che Daten-Pools errichten, deren kluge Verknüp-fung erst konkretere Hinweise möglich macht.Denn anders als Hinweisverstärker zur Verdachts-findung machen die Suchbegriffe des DHS keinenSinn.

Die Wörter sind so unspezifisch, dasssie nur einen Schlusserlauben: Der Staat will alles lesen

Die Analyse von Funktionen innerhalb eines sozialen Netzwerkes, wie Facebook, odereines Handynetzes ist für Geheimdienste extrem aufschlussreich. SCREENSHOT: SZ

Nach den Freunden von FreundenEinfache Versionen der analytischen Programme, wie sie die NSA und andere Geheimdienste benutzen, gibt es auch gratis im Internet – ein Selbstversuch

Nach gefährlichen WörternMit den 377 Begriffen in den Wortwolken auf dieser Seite durchsuchen US-Behörden dasNetz. Natürlich nach „Terror“ und „Angriff“, aber warum nach „Schwein“ und „Schnee“?

FEUILLETON16 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Big Data Wonach suchen die Geheimdienste, wenn

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Speichern britische und US-Geheimdiens-te tatsächlich den gesamten Datenver-kehr? Wie es aussieht, ist tatsächlich allesGegenstand der Überwachung: jede Email,jedes Telefongespräch, jede Suche, jederLogin, jeder Tweet und Status-Update, so-wie alle verschickten und in der Cloud ge-speicherten Dateien. Dazu vielleicht nochParktickets und Buchrechnungen, soferndiese eine digitale Spur hinterlassen. Dieüberall gezeigten Bilder des neuen NSA-Datenzentrums in Utah liefern dafür dieperfekte visuelle Evidenz: Das Gebäudesieht aus wie eine riesige, in der Wüste ab-geworfene Festplatte. Und Festplatten, dasweiß jeder, der in den vergangenen Jahrenmal eine Sicherheitskopie gemacht hat,kosten so gut wie nichts und brauchenkaum Platz.

Tatsächlich haben in Utah auf rund100 000 Quadratmetern bis zu 5 ZettabyteInformation Platz. So gab es zumindest derWhistleblower William Binney zu Proto-koll, ein früherer Karrierebeamter bei derNSA, wobei an anderer Stelle auch von Yot-tabyte die Rede war. Laut einer Infografikdes Datenkonzerns Cisco kann man sichdiese Masse so vorstellen: „Wenn Ihre Kaf-feetasse ein Gigabyte enthielte, dann hätteein Zettabyte etwa das Volumen der Chine-sischen Mauer.“ Ein Yottabyte würde 1000Chinesischen Mauern entsprechen.

Big Data also. Das Problem scheint zusein, dass Speicherplatz nicht nur fürGeheimdienste billig geworden ist. So wirdzwar immer mehr abgehört, aber auch im-mer mehr Datenverkehr produziert: EinWettrennen, bei dem der Sieger noch langnicht feststeht.

Wie die britische Wired herausfand, wer-den diese Inhalte zur Zeit von 300 engli-schen und etwa 250 NSA-Agenten analy-siert. Um der Datenflut Herr zu werden,nutzen sie eine Technik namens „MassiveVolume Reduction“, die z. B. Peer-to-Peer-Downloads herausfiltert und das Gesamt-volumen damit um 30 Prozent senkt. DenRest durchsuchen die Briten mit 40 000,die NSA mit 30 000 Triggern: Signalwör-ter, Email-Adressen, Personen oder Tele-fonnummern. Die interessanteste Nach-richt kommt erst dann: Aufbewahrtwerden können Inhalte nur drei, Meta-In-halte 30 Tage lang. Dann ist sogar die größ-te Festplatte der Welt – voll. Vielleichtlautet also die beste Antwort auf Big Data:Bigger Data. Spammen wir los. JAN FÜCHTJOHANN

„Hypotheses non fingo“, ich stelle keineHypothesen auf, sagte Francis Bacon.Nicht der Maler ungesund aussehenderLondoner, sondern der Mann, der vor 400Jahren die Methode der Induktion erfun-den hat. Michael May wirkt erheblich un-scheinbarer als Bacon, und auch das Mottoseines Instituts ist bescheidener: „Do morewith data“, lautet es. Doch May hat die Peta-bytes, von denen Bacon nur träumen konn-te. Er kann sie sich durch die Finger laufenlassen, sie filtern, verknüpfen und für spä-ter lagern, wenn die Daten auf noch mehrFragen noch viel mehr Antworten habenwerden. „Wenn Sie hier drei Daten habenund dort drei Daten, und diese verknüp-fen, dann haben sie ja nicht sechs Daten.Das explodiert.“

May leitet seit 15 Jahren die Abteilung„Knowledge Discovery“ beim Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Infor-mationssysteme in St. Augustin bei Bonn.In Deutschland gibt es keinen Ort, an demso avanciert in Sachen Big Data geforschtwird. Während weltweit die Debatte umden Datensammelwahn der Geheimdien-ste tobt, sitzen hier die Menschen, die den„gigantischen Intelligenzverstärker“, soMay über Big Data, noch stärker, intelligen-ter und gigantischer machen.

Die vage Erwartung, aus der rheini-schen Nachkriegsidylle zwischen Konrad-Adenauer-Straße, Sportflughafen undGolfhotel nun in wahrgewordene Science-Fiction zu treten, wird enttäuscht. In denKonferenzräumen und Büros ist nichts zuentdecken, was auch nur von ferne an dasDepartment of Pre-Crime in Steven Spiel-bergs „Minority Report“ erinnert. Einigeder Projekte, von denen May erzählt, sind

davon aber nur einen Schritt entfernt. TomCruise weiß, wer wann ein Verbrechen be-gehen wird, und nimmt den zukünftigenTäter fest, bevor er die Tat ausführt. Micha-el May weiß immerhin, wann mutmaßlichgerade ein Verbrechen geschieht, bei demMaschinen die einzigen Zeugen sind.

Aus zehntausenden von Betrugsfällenhat er das typische Verhaltensmuster vonKreditkartendieben herausgefiltert. DieKarte, die eben noch in Deutschland ver-wendet wurde, taucht plötzlich im Auslandauf; erst versucht es der Dieb zum Testenmit einem kleinen Betrag, kurz darauf miteinem sehr großen. Und schon identifiziertder Algorithmus aus den Millionen von täg-lichen Transaktionen ein Muster undsperrt die Karte.

Kein ganz reales Beispiel – in Wirklich-keit sind die Kriterien erheblich raffinier-ter. May will die Details des Projekts, dasim Auftrag der deutschen Kreditkartenin-dustrie entstand, nicht verraten. Letztlichist die Methode aber immer ähnlich. Im er-sten Schritt sammelt man so viele Datenwie möglich. Im zweiten sucht man in die-sen Daten nach Regeln und Mustern: Viele,die A, B und C gemacht haben, haben spä-

ter D gemacht. Im dritten Schritt wendetman die Regel auf den individuellen Fallan: Man sucht den nächsten, der A, B und Cmacht, denn D ist nur eine Frage der Zeit.

Es würde also genügen, die Vorgeschich-te schon geschehener Verbrechen zu analy-sieren, um – sofern der aktuelle Daten-fluss komplex genug ist – vorherzusagen,wenn neue Verbrechen eintreten? „Ja. Undin gewisser Weise wäre das natürlich wün-schenswert. Nicht wünschenswert wäre al-lerdings die totale Überwachung.“

Sehr viel weiter will sich May aber nichtauf die Ethikdebatte einlassen: „Das ist ei-ne fundamental schwierige Frage. Es gehtdarum, wie wir leben wollen, ob wir in Zu-kunft die Freiheit noch haben, die wir heu-te haben. Doch diese Diskussion sollen Ju-

risten und Ethiker zusammen mit denTechnikern führen. Wir diskutieren in in-ternationalen Forschungsnetzwerken ge-nau darüber.“ Er versuche immer, den Da-tenschutz einzuschalten, lange bevor einneues Projekt angewandt wird. Und daFraunhofer zum Teil staatlich gefördertwerde, meide er die Grauzonen, die sichdort ergeben, wo die Rechtssprechung mitder technischen Entwicklung nicht Schritt

hält. Private Firmen erlaubten sich mehr.„Wir sollten Dürrenmatts ,Die Physiker‘neu lesen. Die Disziplinen lassen sich aus-tauschen, die Fragen sind dieselben.“

Nun platzt Hendrik Stange herein, Maysjunger Mitarbeiter. Er strahlt und plaudertwie ein Privatfunk-Moderator, dabei sindKatastrophen seine Spezialität. Genauer:Wie man sie anhand der Daten aus sozia-len Netzwerken in Echtzeit erkennenkann, wie man sie kartografiert und be-rechnet, um Helfern, Betroffenen und„den Behörden“ zu helfen. Wie am 12. Sep-tember 2011, als ein Angestellter derWiederaufarbeitungsanlage Marcoule beiAvignon auf Twitter schrieb: „Explosion inMarcoule“. Viele Minuten lang war seinTweet die einzige Nachricht, die es vondem Unfall gab.

Im Auftrag der EU arbeitet er nun andem Programm „Reality Monitoring“, dassolche Tweets in Zukunft als Künder vonKatastrophen erkennen soll. „Explosion inMarcoule: das ist ja noch nicht viel. Manmuss erst einmal wissen, was Marcoule ist.Eine WAA? Aha, da läuten alle Glocken. Woist das genau? Ist der Tweet georeferenzier-bar, wie die meisten? Jetzt nimmt man an-dere Quellen hinzu: Wie ist das Wetterdort? Gab es ein Erdbeben? Wie geht es aufden Straßen zu, staut es sich schon? Und na-türlich den Handyverkehr.“ Jede Anomaliegibt dem Ereignis schärfere Konturen.

Doch das ist nur der Anfang. Stange willauch wissen, wie am Ort die Stimmung ist.Freude, Ärger, Panik lassen sich über sozia-le Netze zur „Stimmungslandkarte“ hoch-rechnen: „Das ist wichtig für Krisenmana-ger. Wenn die Bevölkerung gegen mich ar-beitet, muss ich reagieren“, meint er mun-

ter. Das geht bis zum Punkt „Radikalisie-rung“. Doch was, wenn wir jetzt in Kairo, Is-tanbul oder Peking wären, und die Polizeikönnte auf diese Weise Wutherde identifi-zieren noch bevor sich die Bürger organisi-ren? Macht Ihnen das keine Sorge? „Tja“,meint Stange fröhlich, „andererseits ma-chen Twitter und Facebook viele der Pro-teste erst möglich. Das ist ein Katz-und-Maus-Spiel.“

Bislang verzweifeln die Big-Data-For-scher allerdings ohnehin daran, ihren Sys-temen das Verstehen von Textdaten beizu-bringen. „Wie ein Baby“ muss die Maschi-ne lernen, bis sie weiß, dass „nervt mich tie-risch“ ein Indikator für Frust in der Bevöl-kerung ist. Und um Ironie, Sarkasmus oderauch nur Metaphern zu verstehen, also zuwissen, dass der Tweet „Ich ertrinke inArbeit“, auch wenn er aus einem Hochwas-sergebiet stammt, auf keine dramatischeVerschlimmerung der Lage hindeutet,braucht es komplexe „conditional randomfields“, die Redewendungen und gängigeWortkombinationen kennen.

Meistens gehe man beim Textminingaber noch viel primitiver vor: „Man nimmtalle Worte, reduziert sie um Beugungenund alles andere, was uns als Grammatikheilig ist, zählt ihre Häufigkeit und ver-sucht, daraus Themen zu kriegen“, erklärtMay. „Bag of words“ nennt man diese Me-thode. „Stellen Sie sich vor, Sie nehmenstatt Shakespeare einen Sack Worte vonShakespeare. Was können Sie daraus nochschließen? Nicht viel, verglichen mit dem,was Sie oder ich aus der Lektüre ziehen.“

Das ist das Beruhigendste an diesem Be-such. Dass der Mensch, auch wenn er täg-lich mehr Daten produziert, auch wenn sei-

ne Wege und seine Freunde und seine Such-begriffe bekannt sind, in der Sprache nochimmer weitgehend allein zu Hause ist. Diemaschinellen Filter des Department ofHomeland Security mögen noch so inten-siv nach den 377 Trigger-Worten suchen –zum wirklichen Verstehen werden weiter-hin Menschen gebraucht. Ansonsten aber,so May, wird der für Maschinen unergründ-liche tote Winkel, wo der freie Willen, Lau-nen, Inspiration und anderen Verrückthei-ten wohnen, immer kleiner.

Aber rechnet die Maschine denn nichtimmer mit den Daten von gestern? Verän-dert sich der Mensch nicht? Wird er nachdrei Hollywood-Blockbustern wirklich im-mer einen vierten sehen, und nicht ausÜberdruss etwas ganz anderes? „Das istkein Problem“, meint May unbeeindruckt.„Auch das lässt sich vorhersagen, undselbst wenn sich alles verändert, hilft sichdas System. Concept drift heißt das. Die al-ten Annahmen gelten nicht mehr, ichschmeiße die Daten weg und lerne neu.“

Anfangs hoffte man, Big Data würde hel-fen, die Funktion des menschlichen Ge-hirns besser zu verstehen. Das hat sichnicht bewahrheitet. Als man aber die Ma-schinen Maschinen sein ließ, begann dergroße Boom. Doch in einem Punkt ähnelndie Maschinen noch immer dem Men-schen. Der Heuhaufen, den man braucht,um die Nadel zu finden, kann auch zu großwerden. „Wenn wir nichts vergessen wür-den, würde unser Gehirn nach einem Tagüberlaufen.“ Weil die Datenmenge schnel-ler wächst als die Speicherkapazitäten,geht es den Maschinen ähnlich. „Ihre Fä-higkeit zu vergessen wird immer wichtigerwerden.“ JÖRG HÄNTZSCHEL

Die Welt hätte so schön werden können: ge-teilte Autos, Wohnungen und Urlaube,neue, passende Freunde auf Knopfdruck,transparente Regierungen und Verwaltun-gen, die mit öffentlichen Daten dem Bür-ger dienen, weltweit bessere medizinischeVersorgung durch global geteilte For-schungsergebnisse, globale simple Kom-munikation für jeden und jede, die Analyseglobaler Phänomene wie Seuchen, Klimaund Migration – die Liste muss kein Endenehmen, die Versprechungen des Inter-nets für die kommenden Jahre und vor al-lem des Big-Data-Trends waren schier un-endlich. Mit Recht, denn je mehr Datenweltweit erhoben werden, ganz gleich aufwelchem Gebiet, umso mehr können mit-einander kombiniert werden, zum Bei-spiel, um herauszufinden, ob die Entwick-lung von Krebs in einer bestimmten Regi-on mit einer neuen, global verwendetenTechnik im Zusammenhang steht. Und vie-le der Daten lassen sich längst automati-siert erheben, mit Sensoren aller Art, mitMikrofonen und Kameras. Dabei entste-hen immer mehr und immer größere Da-tensammlungen, die im besten Fall statis-tisch relevant verarbeitet werden können,aber in ihnen stecken natürlich die Hand-lungen vieler einzelner Menschen. Die allemiteinander von Geheimdiensten über-wacht werden.

Und diese Dienste sind dabei dem zivi-len Netz offenbar ein paar Schritte voraus.Kein Wunder, sie hatten lange Zeit, sich andie Verarbeitung wirklich großer Daten-mengen zu gewöhnen, zumal wenn sie wieim Fall von Facebook, E-Mail-Verkehroder Skype-Gesprächen in Netzen auftre-

ten. Die Analyse von Netzen ist für Geheim-dienste schon immer von Interesse,schließlich sind Terrorzellen auch in Netz-werken organisiert, und die Überwachungvon Telefon- und Handynetz, die schon vorJahren dazukam, musste sich der gleichenStrukturen annehmen.

Dennoch nehmen jetzt viele das, was Ed-ward Snowden der Welt in einer gestohle-nen Powerpoint-Präsentation gezeigt hat,als Erschütterung der Big-Data-Idee odergar des Internets wahr. Und tatsächlichwandelt sich das Verhältnis der Nutzer zuden riesigen Datensätzen; die Technikwird hinterfragt, Radikale schaffen sie so-gar ab. Im Kreml zum Beispiel hat manjetzt Schreibmaschinen angeschafft, dasmeldet die Neue Zürcher Zeitung. Schreib-maschinen könne man nun einmal nichtabhören, lassen die Russen verlauten,nicht ohne zu betonen, dass man sie, dieRussen, natürlich so oder so ohnehin nichtabhören könnte. Beides klingt ein bisschenverzweifelt.

Zum ersten Mal verweisen die Nachrich-ten flächendeckend auf die Gefahren, diebeim Datenmissbrauch im Netz drohen.Die Nutzer erkennen, dass die Software-Oberfläche, mit der sie ihre E-Mails schrei-ben und ihre Bestellungen bei Amazon auf-geben, nur die alleroberste Ebene einervielschichtigen Technik ist, die bis zu ihrenphysikalischen Grundlagen, den Kabeln in

der Erde, Ziel von Angriffen und Abhörakti-onen sein kann. Jetzt findet wenigstenszum Teil die Auseinandersetzung mit demNetz öffentlich statt, die bislang den Nerdsauf ihren Konferenzen vorbehalten war.Das Verständnis für die komplexe Infra-struktur wächst, bislang hatte sie der Nut-zer schlicht als gegeben akzeptiert. Und jemehr es wächst, umso größer wird das Un-behagen: so kompliziert ist das alles, so an-fällig, so unsicher. Nebenbei bemerkt, gä-be es eine funktionsfähige Piratenpartei inDeutschland, dies wäre ihre Stunde.

So begrüßenswert und notwendig daswachsende Interesse der Nutzer auch ist,es beruht auf einer falschen Annahme.Nicht der Big-Data-Trend ist in einer Kri-se, auch nicht das Internet und die Tech-nik, die ihm zu Grunde liegt. Attackiert ha-ben die Geheimdienste vielmehr die Demo-kratie. Dabei haben sie Hürden genom-men, die Geheimdienste typischerweisenehmen, egal ob mit oder ohne Internet:Sie haben die Gewaltenteilung ignoriert,die Souveränität befreundeter Staaten unddie Gepflogenheiten der Diplomatie. Dasist bedauerlich, aber nichts Neues.

Neu wird die Abhöraktion allein durchdas Terrain, auf dem sie stattfand. Und imBig-Data-Netz von 2013 kann man ebenmit demselben finanziellen und organisa-torischen Aufwand, mit dem vor ein paarJahren noch eine einzelne Personengrup-pe abgehört worden wäre, Millionen Men-schen überwachen. Dem liegt eine Umkehrdes Abhörprinzips zu Grunde, wie man siebereits in Deutschland von der Rasterfahn-dung aus den Siebzigerjahren kennt. An-statt zunächst nach dem verdächtigen

Menschen zu suchen, der überwacht wer-den soll, um dann mit Abhörarbeit zu be-ginnen, hören die Dienste lieber gleich al-les ab, um dann innerhalb der Datensätzenach Verdächtigen zu suchen.

Dabei suchen sie nicht nur nach Stich-worten. Genau wie bei der zivilen Analysevon Big-Data-Datensätzen ist die erfolg-versprechendste Methode wohl auch fürGeheimdienste die Kombination aus meh-reren Datensätzen.

Ein Beispiel: Im Mai fand in Berlin die In-ternetkonferenz Re:Publica statt. Auf die-ser Konferenz konnten die 5000 Besucherdas Internet über eine drahtlose Verbin-dung nutzen. Zu diesem Zweck hatten dieVeranstalter zahlreiche Wlan-Router aufdem Gelände der Konferenz aufgestellt.Nach der Konferenz präsentierten Pro-grammierer eine interessante Auswertungder dabei angefallenen Daten. Sie hattenüberprüft, wann sich welches der 6700 aufder Konferenz verwendeten Geräte in wel-ches Wlan eingewählt hatte. So ergab sichein Bewegungsprofil für jeden Konferenz-besucher. Die Programmierer betonten,die Daten seien nur anonymisiert vorhan-den. Aber zu Recht kritisierten andere Kon-ferenzteilnehmer, dass man diesen Daten-satz der Bewegungen nur mit einem ande-ren Datensatz kombinieren müsse, zumBeispiel mit den Twitter-Meldungen derKonferenzbesucher, in denen viele ihre

Aufenthaltsorte erwähnten, um das Bewe-gungsprofil von Personen zu erhalten. Wasim Falle der Internetkonferenz zu leiserKritik führte, ist nur eine verkleinerte Auf-nahme dessen, was für Geheimdienstedurch die Kombination verschiedener Da-tensets möglich ist, und selbst die Erstel-lung von Bewegungsprofilen für einzelnePersonen zählt längst nicht mehr zu denmächtigsten Verwendungsmöglichkeiten.

Die Kombination aller Daten, die einePerson im Netz hinterlässt, dürfte längst ei-nen Blick in die Zukunft ermöglichen.Wenn Facebook und Google wissen, wel-che Werbung einen Nutzer besonders inter-essiert, welche Reise er plant und welcheFreunde er sucht, dann wissen die Geheim-dienste das auch – und mehr. Denn sie kön-nen all die Datenanalysen machen, die Un-ternehmen wie Facebook durch Daten-schutzbestimmungen verboten sind, undda sie sich bei der Beschaffung der Datenkaum an Gesetze halten, kann man anneh-men, dass sie dies bei der Auswertungauch nicht tun. Sie wissen also im Zweifel,was ein Mensch plant, bevor er es selberweiß. Der steigende Automatisierungs-grad dieser Analysen nimmt den Geheim-diensten und ihren privaten Subunterneh-men, die wohl zur Datenverarbeitung her-angezogen werden, immer mehr Arbeit ab.

Bei all dem ist der gläserne Bürger in ei-nem intransparenten Staat entstanden.Die Schreckensvision aller Datenschützer,die viele bei Google, Facebook und Co. ver-mutet haben. Dort nahm sie lediglich ihrenAnfang. Ihre Vollendung fand sie bei denGeheimdiensten, dort, wo der Staat am we-nigsten demokratisch ist. JOHANNES BOIE

Wenn überhaupt, dann müssen sich dieCIA, das US–Ministerium für Innere Si-cherheit und die Geschäftsstelle des Präsi-denten über die Essgewohnheiten von Ha-san Elahi Sorgen machen. Denn es gibt Ta-ge, da ernährt sich der amerikanischeKünstler nur von Tacos, gerne mag er auchBurger mit viel Pommes und im Super-markt greift er am liebsten zu schwererKost. Besorgniserregend.

Warum die Geheimdienste überhauptder Speiseplan von Elahi interessierenkönnte? Falsche Frage. Wer einmal auf dieWatchlist des FBI geraten ist, von dem istoffenbar alles von Interesse und zwar fürimmer. Jedenfalls lässt das Elahis Projektmit den Daten seines Lebens vermuten.

Begonnen hatte das am 19. Juni 2002.Elahi, der an der University of Marylandlehrt und ansonsten viel durch die Weltfliegt, kam aus den Niederlanden und lan-dete in Detroit. Dort wurde er vom FBI ab-gefangen und einem Verhör unterzogen:Woher er komme? Wer ihm die Reise be-zahlt habe? Und: Wo er am 12. Septembergewesen sei? Elahi wurde verdächtig, inFlorida einen Sprengstoff-Anschlag zu pla-nen. Die detaillierten Auskünfte des Künst-lers befriedigten den Geheimdienst nicht.Insgesamt sechs Monate befragte man ihnin einer Dienststelle des FBI in Tampa, woElahi einen Abstellraum besaß, der den Ver-dacht offenbar ausgelöst hatte. Erst dann

gab es Entwarnung. Doch was passierenwürde, wenn der Künstler das nächste Malirgendwo landen würde, war nicht klar. Ha-san Elahi gab dem FBI lieber gleich telefo-nisch seine Reiseziele durch. Dann schrieber Emails, die immer länger wurden, mitBildern, Reisetipps. Schließlich digitalisier-te er jeden Schritt, den er machte. Seit2003 kann man ihm auf seiner Websitetrackingtranscience.net folgen. Zu Flughä-fen, Parkplätzen und Bahnhöfen, zu Mo-tels und Supermärkten. Selbst zu Toilet-ten. Hasan Elahi hat sich eigenhändig zumgläsernen Menschen gemacht.

46 000 Bilder befanden sich 2011 aufElahis Seite. Täglich kommen neue hinzu.Außerdem Konto- und Flugdaten. „Um sei-ne Privatsphäre zu schützen, muss mannicht Informationen vernichten. Durchdas Informationsbombardement, das ichveranstalte, lebe ich tatsächlich ein sehr an-onymes, privates Leben“, so Elahi als er2011 sein Projekt auf der Ted-Konferenzvorstellte. Und: Wenn alle Amerikaner dasso machen würden, müsste das System desGeheimdienstes von Grund auf überholtwerden. Ob das stimmt? Schließlich weißdie Welt zwei Jahre später, dass nicht nurWatchlist-Kandidaten digital durchleuch-tet werden. Da wundert es dann auch nichtmehr, dass CIA, NSA und FBI auf der Seitevon Hasan Elahi immer noch regelmäßigzu Gast sind. LAURA WEISSMÜLLER

Nach allemDass so gut wie alles an Daten von den Internetriesen und den Geheimdiensten gesammelt wird, hat man schon vorEdward Snowden gewusst. Aber nun werden die Nutzer selbst sich allmählich der Komplexität des Netzes bewusst

Nach dem AlltagDer Künstler Hassan Elahi hat das FBI nach eine Kontrolle mit persönlichen Daten überflutet – das interessierte dann auch CIA und NSA

Nach unserer ZukunftEin Besuch bei den Fraunhofer-Forschern für „Intelligente Analyse- und Informationssysteme“, Deutschlands avanciertesten Big-Data-Propheten

Das Verständnis für die komplexeInfrastruktur wächst, der Nutzerakzeptierte sie bislang als gegeben

Die Dienste wissen also imZweifel, was ein Mensch plant,bevor er es selber weiß

Nach mehrFestplatten

Wann ist sogar der größte allerDatenspeicher voll? Übermorgen

FEUILLETONDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 17

sie das Internet durchforsten?

Bevor es der Geheimdienst tut, macht Hasan Elahi es lieber selber. Der 1972 in Bangladesh geboreneMedienkünstler, der in New York aufwuchs, wurde 2002 fälschlicherweise verdächtigt, ein Sprengstoff-Attentat zu

planen. Seitdem liefert er dem FBI alle seine persönlichen Daten. Alle. Wirklich alle. FOTO: TED

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Der Reiseschriftsteller Andreas Altmannhat sich in letzter Zeit darauf verlegt, derWelt von sich und seinen Erfahrungen mitder Kindheit, den Frauen und der deut-schen Sprache zu erzählen. Seine Kindheitin Altötting war, um im von Altmann lie-bevoll gepflegten Fäkaldeutsch zu bleiben,weitgehend „beschissen“. Die Frauen, mitdenen er zu tun hatte, besaßen „Begabungzur erotischen Hemmungslosigkeit“ odersie waren wahlweise „Haut und Natur“,„sinnlich und unschuldig“ oder vermittel-ten, wem auch immer, „das unglaublicheGefühl von Nacktheit und Nähe“. Und wasdie deutsche Sprache angeht, da ist Alt-mann der Ansicht, dass er hier – nebenHenry Miller und Norman Mailer – als ei-ner der wenigen zugriffsberechtigt ist:„Denn nur wer lodert, hat das Recht zuschreiben.“

Altmann wird deshalb manchmal unge-halten, wenn Zeitungsredakteure in seiner„Geliebten, der ungeheuer schönen deut-schen Sprache herumstochern“. Eine Spra-che, der Altmann selbst so klangreine Wen-dungen wie „der schwerwiegendste Ab-satz“ oder „Celeste panikte“ abringt re-spektive den lodernden Satz: „Eine schwerzu stillende Sucht nach Kommunikationbrach aus.“

Diese und andere Liebesleistungen ander deutschen Sprache finden sich in Alt-manns neuem Buch. Er hat es „Dies be-schissen schöne Leben“ genannt und da-mit seine sprachliche Diarrhöe ein wenigeindämmen können. Zur Erinnerung: Seinviel gekauftes Werk über seine Jugend inAltötting führte immerhin dreimal dasWort Scheiße im Titel. Diese neue Samm-lung zum Teil bereits publizierter und über-

arbeiteter Texte wendet sich ausdrücklichan solche Leser, die frei von moralischenBedenken sind. Der „genitalzonenfreie“Moralbürger werde in diesen ungeheuerli-chen Geschichten über Kleinkriminalität,Impotenz und – hui! – Homosex eine hoch-gradige Zumutung sehen. Andreas Alt-mann ist besessen von der kitzligen Idee,dass er beim Schreiben von sehr militan-ten Bürgern umgeben ist, die ihn unabläs-sig rügen und verdammen. In Wahrheit istAltmann selbst so kleinbürgerlich hingeris-sen von seinem vermeintlichen Nonkonfor-mismus, dass er an allen Ecken und Endenvor der Wucht, vor dem „Fortissimo derStorys“ warnen muss.

Ach, und dann liest man diese Geschicht-chen über Frauen, die sich in den Händenlinkischer Liebhaber befinden und vomFachmann Altmann ins Reich der hem-mungslosen Leidenschaften zurückgeholtwerden müssen. Frauen, denen der mit derdeutschen Sprache in immerwährendemKamasutra befindliche Altmann „diesesNicht-Loslassen-Wollen, dieses Nicht-Be-greifen-Können“ konzediert, bevor er, nunendgültig auf der Höhe seiner sprach-lichen Möglichkeiten angekommen, zu-sammenfasst: „Sex war noch immer die in-nigste, unbegreiflichste Privatheit, diezwei sich antun konnten.“

Dass jemand nicht so besonders gutschreibt, wäre für sich genommen halb soschlimm, wenn er nicht behaupten würde,

er könne es besser als die meisten anderen.Und so quält man sich durch diese als Dirty-Little-Boy-Storys verkleideten Anders-Rei-sen-Episödchen, in denen Altmann malauf Korsika sein Auto aufbrechen lässt, umeinen Einbruch vorzutäuschen und die Ver-sicherungssumme zu kassieren und malvon einer läppischen LSD-Erfahrung er-zählt – wobei die Geschichte „Der Trip“ zu-mindest einen bemerkenswerten Satz ent-hält: „Ich war allein, Mittelpunkt einer vonSprache und Denken unfassbaren Leere.“Eigentlich das Leitmotiv des ganzenBuchs, in dem immer derselbe mittelschar-fe Senf bis zum Würgereiz aufgetragenwird: Hier ist ein todesmutiger Reporterunterwegs, der eine so unfassbare Lust amErleben hat, dass ihr moralinsauren Knall-tüten zu Hause euch keinen Begriff davonmachen könnt.

Und die Frauen, die diesem von allenbürgerlichen Zwängen Beurlaubten schick-salhaft begegnen, haben nichts anderes imSinn, als sich vom virtuosen Sprachpeit-scher Altmann „von einem Taumel in denanderen“ treiben zu lassen. Zumal dieserinteressante Mann schon viele kleine Ver-brechen begangen hat, Diebstahl, Urkun-denfälschung, solche Sachen. Man könnteüber all diese Stilblüten, streng riechendenMännerphantasien und aufgeblasenenNichtigkeiten lachen, wenn man nichtwüsste, dass Altmann das alles richtigernst meint. Die detaillierte Beschreibungeiner technisch aufwendigen Liebesnachtdes Autors mit einem Mann und die unver-stellte Schilderung des Beischlafs einerFrau mit einem Dobermann – Kunden, die„Die Mädchenakademie“ gekauft haben,werden auch dieses Buch mögen.

Und dann kommt die Story „Die Ver-gewaltigung“, die im Buch gewissermaßenunterm Ladentisch verkauft wird: Der Er-zählung wird ein geheimniskrämerischerKursivtext vorangestellt, der von versuch-tem Mord raunt und natürlich wieder da-von faselt, dass nur die „weniger auf-rechten, dafür genaueren Leser“ zu einemgerechten Urteil kommen werden. Worumgeht es?

Altmann hat mal wieder eine Frau abge-schleppt und mit ihr eine Liaison ge-knüpft, „die unbefleckt von der Erbsündeder Heuchelei“ ist. Unter dem Niveau sol-cherart alttestamentarischer Blutsuppenlässt er ja nichts anbrennen. Die Frau wirdschwanger, und Altmann fälscht ein Attestdergestalt, dass es ihm bescheinigt, Trägereiner familiären Erbkrankheit zu sein, dieihn als Vater ungeeignet macht. Die Frau

lässt das Kind schließlich abtreiben. Denn:„Weit und breit bot ihre Existenz nicht diekleinste Chance, die seelischen (und mate-riellen) Reserven für die Erziehung einesKindes zu organisieren.“ Ins Deutscheübersetzt dürfte dieses Kauderwelsch in et-wa bedeuten: Das Flittchen hat gar nichtdas moralische und finanzielle Rüstzeug,um anständig für ihr Kind zu sorgen.

Natürlich will Altmann etwas ganz an-deres sagen, als er schreibt. Das ist fastimmer so in diesem Buch. Aber weil seinevermeintliche Geliebte, die Sprache, ihrenglücklosen Verehrer in Wahrheit nachStrich und Faden betrügt, lässt sie denAutor am Ende so dastehen, wie er ist:selbstgerecht, dabei aufs Peinlichste ent-blößt und jetzt zudem mit einem Buch aufdem Markt, das nichts mit Henry Millerund Norman Mailer zu tun hat, sondernbestenfalls als eine Art „Fifty Shades ofGrey“ für ältere männliche Alleinreisendedurchgeht.

„Nur ein Mann, der in vielen Nächtenden hundsföttischen Schmerz erotischerLeblosigkeit erfahren hat, kann die Dank-barkeit einer Frau gegenüber ahnen, dieihm auf schwerelose Art all das Seine zu-rückgab.“ Man muss schon eine Menge imLeben und in der Literatur nicht verstan-den haben, wenn man so etwas allen Erns-tes veröffentlicht. Die weniger aufrechten,dafür genaueren Leser dürften das ziem-lich schnell merken. HILMAR KLUTE

Andreas Altmann: Dies beschissen schöne Leben.Geschichten eines Davongekommenen. Piper Ver-lag, München 2013. 256 Seiten, 19,99 Euro, E-Book15,99.

VON THORSTEN GLOTZMANN

A ktuellen Zahlen zufolge entschei-den sich Leser immer häufiger fürE-Books. Die elektronische Variante

hat bekanntlich den Vorteil, dass sie denReisenden davon befreit, dicke Wälzer mitsich herumschleppen zu müssen. So lassensich unbestimmte Textmassen schnell er-werben und an jedem Ort der Welt ver-schlingen. Wer von diesen Vorteilen über-zeugt ist, drückt gerne ein Auge zu, wenn esum die Gestaltung des Textes geht.

Doch ein E-Book kann das Lesevergnü-gen rasch zunichte machen, schon wennman die Schrift etwas vergrößert. Plötzlichfinden sich Löcher im Text, Zeilen undÜberschriften verrutschen, Umbruch undSilbentrennung lassen die Haare des Le-sers zu Berge stehen. Und wenn man Pechhat, lädt jede Seite des E-Books beim Um-blättern so lange, bis man den Reader ent-nervt zur Seite legt. Dass Typografie dieLektüre beeinflusst, scheint sich beiE-Book-Produzenten noch nicht herumge-sprochen zu haben. Für sie wird die Schrift-gestalt zu einer Frage des Geldes: „Die Urhe-ber wollen bezahlt werden, und dazu fehltes den Verlegern an Motivation und Geld“,schreibt Jan Middendorp in einem Artikelfür buchreport. Außerdem sei es bei Textbü-chern wie Romanen bequemer, einfach dieStandardfonts, das heißt die Standard-schriftarten des Gerätes zu benutzen undauf Textgestaltung zu verzichten. „Silben-trennung? Ha! Purer Luxus, findet der Rot-stift des Controllers“, so Middendorp.

Es sieht ganz so aus, als seien die Errun-genschaften des Buchdrucks seit Guten-berg bei aller Freude über den technologi-schen Fortschritt ein wenig in Vergessen-heit geraten. Tatsächlich erfreut sich dasE-Book immer größerer Popularität. DerAnteil von E-Books am Gesamtumsatz derVerlage lag im Jahr 2012 schon bei 9,5 Pro-zent und damit höher als erwartet, wie ausdem aktuellen Bericht des Börsenvereinsdes Deutschen Buchhandels hervorgeht.54 Prozent aller Novitäten werden bereitsals E-Book angeboten. Und bei den meis-ten Verlagen gehört das E-Book mittlerwei-le fest zum Verlagsprogramm.

Umso erschreckender, wie die Texte inE-Books präsentiert werden. Der Art Direc-tor Benjamin Göck hat E-Books getestetund sie mit gedruckten Büchern vergli-chen. In seinem Blog typolution.de, einemPortal für Typografie, dokumentiert er dasErgebnis, indem er Screenshots aus denE-Books der jeweiligen Printvariante ge-genüberstellt. Dabei stellt sich heraus, dassder Segen des verstellbaren Schriftgradesschnell zum Fluch werden kann, wenn derUmbruch entsprechend neu aufgebautwird. Plötzlich finden sich Löcher imSchriftbild, außerdem tummeln sich Hu-renkinder und Schusterjungen im Text,Todsünden im Buchdruck. Ein Hurenkind,kurz Huki oder auch Witwe genannt, ist dieAusgangszeile eines Absatzes, die sich indie nächste Spalte oder auf die nächsteBuchseite verirrt hat. Ein Schusterjungeoder Waisenkind steht für den umgekehr-ten Fall, wenn also nur die Eingangszeile ei-nes Absatzes am Spalten- oder Seitenendehängen bleibt. Hukis und Schusterjungensind nicht nur den geschulten Ästheten einDorn im Auge, sie verwirren jeden Leserund stören die flüssige Lektüre.

Göck stößt in seiner E-Book-Analyse aufunschöne Trennungen wie „Tas-te“, auf Bil-

der, die sich von ihrem Text verabschiedet,auf Überschriften, die sich an den vorheri-gen Abschnitt gehängt haben oder abermutterseelenallein auf der Seite herumste-hen. Buchcover wie das knallig pinkfarbe-ne von Charlotte Roches Roman „Feuchtge-biete“ füllen nicht etwa den ganzen Bild-schirm aus, sondern befinden sich als „plat-ziertes Bild“ auf der rechten Seite, wie einelieblos hineinkopierte Bilddatei. „Man hateben keine komplett gestaltete Doppelsei-te vor sich, die Bild-Text-Integration fehltvöllig“, erklärt Benjamin Göck. „Auch schö-ne Initialen und Ligaturen sind nicht mög-lich.“ Sobald man die Schrift vergrößertoder verkleinert, verschiebt und verändertsich der Inhalt.

Der einfache Weg, dieses Problem zu lö-sen, besteht darin, die Printversion als PDFanzubieten. So bleiben Layout und Um-

bruch wie sie sind, dafür aber ist der Textgeschlossen, in gewisser Weise „tot“, er be-wegt sich nicht mehr. Als Leser muss maninsbesondere bei kleineren Ausgabegerä-ten näher heranzoomen und häufiger hin-und herscrollen. „Das erfüllt nicht den Sinneines E-Readers“, sagt Benjamin Göck.Sein Fazit: Wenn der Text flexibel und dyna-misch bleiben soll, muss man Abstriche inder Gestaltung hinnehmen.

Aktuell gibt es zwei Standards, die im Ge-gensatz zur PDF-Version einen dynami-schen Umbruch, also einen „lebenden“Text ermöglichen: Epub und Amazon KF8.Beide lassen das Einbetten von Schriftengrundsätzlich zu, „aber nicht jeder E-Rea-der ist in der Lage, diese auch wirklich dar-zustellen“, erklärt Michael Hofner, E-Medi-enberater und Referent der Akademie desDeutschen Buchhandels. „Auch Kosten für

die Lizenzierung der Schriftarten spielen ei-ne Rolle, da deren Einbettung in elektroni-sche Produkte eine Ausweitung der Nut-zungsrechte nach sich ziehen.“

Das Erscheinungsbild des Textes hängtletztlich von den Fähigkeiten des E-Book-Endgeräts und dem Anwender ab, der dieVoreinstellung des Verlags überschreibenkann. Der Weg des digitalen Textes vomVerlag zum Leser führt also über drei Ebe-nen: über das E-Book-Format, das Gerätund den Leser. „Jede der Ebenen hat Ein-fluss auf die Darstellung. Im Einzelfall istdaher nicht ganz einfach zu sagen, wer sei-ne Hausaufgaben nicht gemacht hat“, soMichael Hofner.

Eine Herausforderung für die Qualitäts-kontrolle in den Verlagshäusern ist die Viel-zahl unterschiedlicher E-Reader. „InDeutschland werden heute etwa 40 bis 50

verschiedene Modelle angeboten“, berich-tet Michael Hofner. „Es gibt zwar Tests derE-Reader, die untersuchen jedoch nicht de-ren Standardkonformität. Zertifikate oderPrüfsiegel gibt es für diesen speziellen Be-reich nicht.“

Um gegen Amazon und seinen Kindle Pa-perwhite bestehen zu können, haben sichWeltbild, Hugendubel, Thalia, Bertels-mann und die Deutsche Telekom zusam-mengeschlossen und gemeinsam den Rea-der Tolino Shine auf den Markt gebracht.„Im Jahr 2013 rechnet die Geschäftsfüh-rung von Weltbild mit einem Absatz von 1,4Millionen Lesegeräten in Deutschland. Da-von sollen mindestens 36 Prozent von derTolino-Allianz kommen“, erklärt Hofner.

Jan Middendorp kritisiert die „großen,oft globalen Unternehmen, die möglichstschnell möglichst viele E-Books anbietenund verkaufen wollen“. Middendorp ist Au-tor von Typografie-Fachbüchern, Gastdo-zent an der Kunsthochschule Berlin-Wei-ßensee und als Redakteur und Berater fürMyFonts, das weltweit größte Portal fürWebschriftarten, tätig. „Während Websitesschon wie Bücher oder Zeitschriften ausse-hen, weil die Webgestaltung oft in der Ver-antwortung kleiner, individueller Gestal-tungsbüros liegt“, so Middendorp, „arbei-ten große Unternehmen nicht eng genugmit Designern zusammen.“

Die Tolino-Allianz habe den Vorteil, dassVerlag, Buchhändler und Hardware-Ent-wickler in einem Boot sind, sagt MichaelHofner. „Da ist es relativ leicht, Ingenieureund Designer an einen Tisch zu bekom-men.“ Verlagen empfiehlt Michael Hofner,ihre Gestaltung insbesondere auf den Gerä-ten zu testen, die eine hohe Verbreitung ha-ben, und mit wenigen ausgewählten Gestal-tungsvarianten zu arbeiten, das heißt,nicht hundert, sondern nur zwei oder dreiSchriften lizenzieren zu lassen, die dannaber umfangreich getestet sind.

Einen bedeutenden Unterschied gebe eszwischen Belletristik, Sach- und Fachbuchauf der einen Seite und Ratgebern, Bildbän-den und Kinderbüchern auf der anderen.Letztere beinhalten ein wesentlich komple-xeres Layout und weniger Fließtext, bei ih-nen steht die Text-Bild-Komposition imVordergrund. Deswegen kommt es geradebei diesen E-Books immer wieder zu gravie-renden Mängeln in der Darstellung.

Aber Besserung ist in Sicht: „Der neueEpub3-Standard holt das E-Book von 1995in das Jahr 2015“, erklärt Michael Hofner.„Fix gestaltete Seiten sind dann auch im di-gitalen Umfeld möglich, die Zahl an zuläs-sigen Formatierungsfunktionen ist deut-lich höher.“ Außerdem könne manE-Books multimedial und interaktiv anrei-chern. Bisher unterstützen allerdings diewenigsten Geräte Epub3.

Je besser die Gestaltungsmöglichkeitendes Verlags werden, desto größer wird derDruck auf die E-Reader-Hersteller. Wersämtliche Inhalte nach dem neuesten Stan-dard darstellen kann, dessen Ansehen wirdsteigen. Vorausgesetzt, der Leser weiß dieQualität auch zu schätzen. Jan Middendorpbeharrt auf einem hohen Qualitätsan-spruch: „In den Sechziger- und Siebziger-jahren versuchten die Verkäufer der neuenFotosatztechnik ihre Kunden zu überzeu-gen, dass unscharfe Texte und deformierteSchriften einfach zur neuen Zeit gehörten.“Eine schöne, leserliche und kräftige Typo-grafie sei auch mit elektronischen Mittelnmöglich. „Man muss es nur wollen!“

Eine schöne und leserlicheTypografie ist durchaus auch mitelektronischen Mitteln möglich

In Zeiten der bilateralen Verstimmungsind Wörterbücher so etwas wie der Fuß inder Tür. Dank ihnen weiß man, was manhat. Doch in den deutsch-französischen Be-ziehungen weiß man manchmal etwasmehr, als man hat. Zu den hohen Wortenvon der Freundschaft sind also die alphabe-tisch aufgereihten Stichworte dieses Lexi-kons eine nützliche Hilfe.

Die gut 300 Einträge zu Eigennamen, In-stitutionen, Sachbegriffen entfalten ein Pa-norama über siebzig Jahre Kulturaus-tausch, das man als Leser flanierend durch-streifen oder für konkrete Auskünfte ziel-strebig nutzen kann. Der Reiz beim Lesenkommt eher von dem, was man irgendwieschon wusste, nun aber klarer versteht, alsvon unerwartet neuen Entdeckungen. Ori-ginalität oder Ausgefallenheit waren nichtdie Absicht der Artikelauswahl.

So bekommt man auf einer halben bismaximal zweieinhalb Seiten erklärt, dassder deutsch-französische Abiturabschluss„AbiBac“ auf eine Außenministerinitiativevon 1972, eine Erklärung von 1986 und einAbkommen von 1994 zurückgeht; dass dieKrimiserie „Derrick“ auf ihrem Triumph-zug durch 108 Länder 1986 erstmals auchnach Frankreich kam und dort mit beson-derem Erfolg die über Sechzigjährigennach dem Essen in den Mittagsschlaf be-gleitete; dass die klassischen französi-schen Deutschland-Stereotype vom Barba-ren-, Dichter-, Denker- und Spießbürger-volk nach dem Ende der Bonner Republikins Gesamtbild der „incertitudes alleman-des“ übergingen: ins Bild von einer Nation,die nicht recht wusste, ob sie in die osteuro-päischen Raumtiefen, in die eigenen Ab-gründe oder doch eher zum westlichenNachbarn schauen sollte.

Am besten sind die Einträge diesesBuchs dort, wo sie konkret über die Entste-hung des Fernsehkanals Arte, über denPaul-Celan-Preis, über das „WeimarerDreieck“, über die Berliner Schaubühneoder das Straßburger Nationaltheater Aus-kunft geben. Einige allgemeiner gehalteneArtikel über Mode, Film und Fernsehen, Ta-gespresse, Romanistik, österreichischeoder DDR-Literatur in Frankreich rundendas Bild ab. Die Beiträge der rund 150 Fach-leute zielen auf sachliche Informationsfül-le, weniger auf elegante Kurz-Essayistik.Ernsthafte faktische Fehler sind auf An-hieb nicht zu erkennen.

Verlockend ist bei einem Werk mit Kurz-biografien – rund 140 Einträge –, das Blät-tern nach Namen, die fehlen oder nicht hin-gehören. Das Ergebnis ist Ermessenssa-che. Die Herausgeber berufen sich auf den„Mut zur Lücke“. Zur Rechtfertigung, dassJean Genet, nicht aber Julien Gracq, Fou-cault, nicht aber Althusser, Alice Schwar-zer, nicht aber Karl Heinz Bohrer Eingangfanden, dürfte der Mut allemal ausreichen.Thematische Querverweise zwischen denArtikeln zeugen von einer ernsthaften re-daktionellen Betreuung, und sieben brei-ter ausholende Einleitungsbeiträge vermit-teln einen allgemeinen Überblick. Über dieschon existierenden, spezifisch deutschenund französischen Nachschlagewerke hin-aus setzt dieses Buch einen neuen Stan-dard für Profis, Liebhaber, Enttäuschte,schon Abgefallene und neu zu Bekehrendein Sachen gegenseitige Kulturbeziehun-gen. JOSEPH HANIMANN

Nicole Colin, Corine Defrance, Ulrich Pfeil, Joa-chim Umlauf (Hrsg.): Lexikon der deutsch-französi-schen Kulturbeziehungen nach 1945. Narr Verlag,Tübingen 2013. 512 Seiten, 49 Euro.

Der Segen des verstellbarenSchriftgrades kann schnell malzu einem Fluch werden

Erotikon mit Fensterplatz – und viel Raum für Stilblüten und streng riechende Män-nerphantasien: Autor Andreas Altmann und sein Triebwagen. FOTO: WOLFGANG SCHMIDT

Die Nackten und die ZotenDer Reiseschriftsteller Andreas Altmann will den prüden Deutschen erzählen, was echte Lust ist – doch sein Kamasutra ist eine Kriegserklärung an die Sprache

Auch Juno hat vier Buchstaben: Ein gut lesbares Schriftbild verhilft jedem Inhalt gleich zu viel mehr Lesern. FOTO: SCHERL

„Ich war allein, Mittelpunkteiner von Sprache und Denkenunfassbaren Leere“ – in der Tat

Hurenkind trifft SchusterjungenDass Typografie die Lektüre beeinflusst, scheint sich bei E-Book-Produzenten noch nicht herumgesprochen zu haben:

Schriftbild und Textgestaltung von elektronischen Büchern schmälern oft das Lesevergnügen – unnötigerweise

Mit Derrick inden Mittagsschlaf

Deutsch-französischerKulturaustausch in Stichworten

Nach 1989 wussten die Deutschennicht recht, wer sie waren

LITERATUR18 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

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VON REINHARD J. BREMBECK

W enn Kent Nagano an diesemSamstag im Münchner National-theater den „Ring des Nibelun-

gen“ dirigiert, dann wird er Richard Wag-ners Vierteiler letztmals in seiner Eigen-schaft als Musikchef, also als General-musikdirektor der bayerischen Staatsoperleiten. Nach sieben Jahren verlässt NaganoMünchen, von 2015 an wird er fest an deran Hamburger Oper arbeiten. Dieser Ab-schied ist Grund genug, um nicht nur einResümee der Nagano-Jahre zu ziehen, son-dern auch, um darüber nachzudenken,was sich an diesem Opernhaus, dem größ-ten Deutschlands, verändert hat und wo esheute steht.

Um das zu erkennen, muss Naganos Kar-riere kurz rekapituliert werden, da nur siebegreiflich macht, warum seine Berufungnach München ein ziemlich ungewöhnli-cher Akt war. Als Nagano im Jahr 2006 dasHaus übernahm, war er den Münchnernkaum vertraut. Ein paar Konzerte, auch beiden Philharmonikern, hatte er absolviertund die Premiere der Seemannsoper „BillyBudd“ von Benjamin Britten im National-theater geleitet. Nagano galt zudem alsExot. Geboren 1951 in Kalifornien und dortauch aufgewachsen, war er früh ent-flammt für die Klangwelten Olivier Messi-aens. Er machte dann vorwiegend in Euro-pa Karriere: als Opernchef in Lyon und LosAngeles, als Orchesterleiter in Manchesterund Berlin.

Diesem Werdegang entsprachen vor sei-nem Münchner Engagement auch Naga-nos Vorlieben und Stärken. Da war einmaldie französische Musik, davon zeugt seinehinreißende Einspielung der „Contesd’Hoffmann“ (Jacques Offenbach), aberauch sein Engagement für Messiaens eben-falls auf CD verewigte Mega-Oper „SaintFrançois d’Assise“, bei deren Urauffüh-rung er schon als Assistent dabei war unddie er bei den Salzburger Festspielen ge-nauso dirigierte wie in München. Dann wa-ren da die Russen und Amerikaner, so seinLehrer Leonard Bernstein oder JohnAdams Version der Weihnachtsgeschichtein „El niño“, die Nagano in Paris erstauf-führte. Überhaupt die Musik des 20. Jahr-hunderts, vor allem die gemäßigte Moder-ne lag ihm am Herzen: immer wieder Wolf-gang Rihm, Kaija Saariaho, Unsuk Chin, Ar-nold Schönberg, Peter Eötvös.

Dass ein solcherart sozialisierter Künst-ler einen Ruf in das konservative und in Mo-zart, Wagner und Verdi verliebte Münchenerhalten sollte, schien Anfang des neuenJahrtausends noch sehr viel unwahrschein-licher zu sein, als es das heute wäre. Aberdas bayerische Kunstministerium ver-pflichtete in einer seiner rätselhaften An-wandlungen Nagano als Nachfolger vonZubin Mehta. Ihm zur Seite sollte Chris-toph Albrecht als Intendant stehen, ein soli-der Opernmanager, der allerdings seinen

Posten gar nicht erst antrat. Was genau derGrund dafür war, wurde nie bekannt. Aberdieses Debakel zählt zu den größten desbayerischen Kunstministeriums.

In der Folge berief man Nikolaus Bach-ler als Intendanten, einen machtbewuss-ten, in Musikfragen konservativen, inBelangen der Regie aufgeschlossenenMann. Bachler, der Favorit des vorherge-henden Intendanten Peter Jonas, hättesich einen wie Nagano wohl nie als Musik-chef ausgesucht. Insgesamt wirkte diesePartnerschaft dann auch problematischund war von gegenseitigem Unverständnisgeprägt. Aber es ist müßig darüber zu spe-kulieren, ob das Team Albrecht/Naganobesser gepasst hätte als das Duo Bach-ler/Nagano.

Ein Dirigent, der von Herkommen undInteressen so wenig mit dem lauten, prag-matischen und auf Namen fixierten Opern-betrieb großer Häuser wie in New York,London, Paris, Wien, Mailand und auchMünchen gemein hat, der wird sich immerreiben mit diesem Betrieb. Dass solch eineReibung durchaus produktiv sein kann,das bewiesen vor allem die beiden ersten,intendantenlosen Spielzeiten Naganos,wenn auch unter Bachler große und beglü-ckende Aufführungen gelangen. So die Po-litdramen „Boris Godunow“ und „Cho-wanschtschina“ von Modest Mussorgsky,die Uraufführungen von Jörg Widmanns„Babylon“ und von Unsuk Chins „Alice inWonderland“, der alle Maßstäbe sprengen-de Ravel-Ballettabend, der „Saint Fran-çois“, Leonard Bernsteins „Trouble in Tahi-ti“, Alban Bergs „Wozzeck“: Das waren Tri-umphe für Nagano, oft auch szenischeHighlights. Zum absoluten Höhepunktaber wurde ausgerechnet eine Rarität,Francis Poulencs Nonnendrama „Die Kar-meliterinnen“.

Doch mit Stücken und Kompositionen,von denen bekannt war, dass sie ihm lie-gen, gab sich dieser Dirigent nicht zufrie-den. Er wurde in Interviews nicht müde,die große und altehrwürdige MünchnerMusiktradition geradezu in den Himmelzu heben. Schon bei seiner Berufung nahmer deshalb Kontakt zu seinem verehrtenVor-Vorgänger Wolfgang Sawallisch auf.Nagano nennt die Beziehung zu ihm „veryspecial“. Es muss dem Alten geschmei-chelt haben, dass der „zuagroaßte“ Junge,der sich den Münchner Klang aneignenwollte, auf seine Meinung Wert legte: Beiwem ging das besser als bei Sawallisch?

Doch die musikalische Integration ge-lang nicht ohne Weiteres. Schließlich warNagano längst ein gestandener Musikerund kein Newcomer. Nagano ist ein trotzseiner smarten Erscheinung besessenerMusikfacharbeiter mit ganz eigener Ästhe-tik: ein sehr bewusst agierender Musiker,

der dem Bauchgefühl misstraut und diePartitur sehr akkurat umsetzt. Er ziseliertdie Klänge, verordnet ihnen eine Schlank-heitskur und arbeitet nie mit Druck. SeineHandschrift gab Nagano natürlich nie auf,und sie wirkte nach Wolfgang Sawallischund Zubin Mehta, zwei Bewahrern der al-ten mitteleuropäischen Schule und ihreseher saftig musikantischen Stils, erfri-schend und befreiend für München.

Nun werden neue künstlerische Ent-wicklungen in München ja immer erstdann rezipiert, wenn sie an anderen Ortenetabliert oder sogar bereits überholt sind.In dieses Muster passte auch die BerufungNaganos. Denn die Klassikwelt außerhalbMünchens erfuhr lange vor der Jahrtau-sendwende eine entscheidende Verände-rung. So hatte die Alte-Musik-Bewegungden Marsch durch die Institutionen schonlängst angetreten, als Peter Jonas etwashalbherzig ihr auch in München ein Forumverschaffte – das unter Nagano und Bach-ler dann gleich wieder abgewickelt wurde.Auch die neue Musik, in München langeZeit fein säuberlich in der Reihe „musicaviva“ kaserniert, hatte in der großen wei-ten Welt zunehmend Anhänger gefunden.

Jüngere Dirigenten wie Simon Rattle oderEsa-Pekka Salonen konnten einige ihrergroßen Erfolge gerade in diesem Reper-toire erzielen.

Mit diesen Veränderungen war aberauch ein ästhetischer Umbruch verbun-den. Nicht mehr das große Pathos und dienoch größeren Klangbäder wie noch zuden Spätzeiten Herbert von Karajans wa-ren angesagt, sondern Eleganz undSchwung, ein schlankeres Klangbild undeine Abkehr von den mit Wucht ausgestell-ten Emotionen. Diesem Ideal fühlten sichfast alle jüngeren Dirigenten verpflichtet,auch Nagano. Dieser Ansatz bedeutet, dassdas Publikum nicht mehr von der Gewaltder Musik überwältigt wird, sondern dassder Dirigent die Hörer als Partner durchdie Partituren führt, dass er dabei dieSchönheiten wie Schwächen zeigt und sodie Stücke zur Diskussion stellt.

Dieser Stil war neu für München, und erspaltete schon bald das Publikum. Da wa-ren Naganos Anhänger, die erfreut diesendistanzierten Umgang mit Musik aufnah-men. Auf der anderen Seite gab und gibt esdie Schar seiner unversöhnlichen Gegner,die weiterhin von der Musik im Sturm ge-

nommen werden will und die sich deshalbbei Christian Thielemann oder Mariss Jan-sons weit besser aufgehoben fühlt.

Für München erstaunlich, machte sichNagano mit seinem progressiven Stil vieleFreunde. Als vor zwei Jahren durchsicker-te, dass das Kunstministerium und Niko-laus Bachler nicht daran dachten, NaganosVertrag zu verlängern, wurden dessen Auf-tritte gleichsam zu Plebisziten. Das Naga-no-Publikum erhob Einspruch gegen die-se Entscheidung.

Zugleich aber tat Nagano sich hörbarschwer damit, seine Musikauffassung mitder österreichisch-deutschen Klassik undRomantik zu amalgamieren. Während eraus dem „Idomeneo“ eine wild aufge-peitschte Jugendrevolte machte, missrietihm der „Don Giovanni“, ein Stück, dessenSinnlichkeit viele Dirigenten vor geradezuunlösbare Probleme stellt, völlig – Naga-nos größtes Fiasko.

Bei Wagner dagegen tastete sich Naga-no schließlich in der „Götterdämmerung“

zu einer stimmigen Verbindung zwischenseinem Stil und der Münchner Traditionvor. Wie schon bei Mehta klang jetzt auchNaganos „Ring“ leichter, nüchterner unddezidiert nicht mehr vom absoluten Welter-klärungspathos Furtwänglers beseelt.

Noch besser glückte Nagano die Synthe-se bei Richard Strauss, dessen impressio-nistische Qualitäten fern der deutschenTradition derzeit von sehr vielen jüngerenDirigenten entdeckt werden, was zu einerNeubewertung dieses Komponisten führt.Am stärksten aber war Nagano bei AntonBruckner. Dessen, die Grenzen des Bekann-ten weit hinter sich lassende, Visionen sinddiesem um Spiritualität bemühten Dirigen-ten eben näher als die in Vergleich dazudoch eher diesseitigen Welten von Wagner,Mozart und Strauss.

Zu einem Zeitpunkt, da diese Annähe-rung immer besser gelingt, verlässt Naga-no München. Die Gewinner werden dieHamburger sein. Aber auch München hatgewonnen, da das Publikum durch Naga-nos Wirken deutlich aufgeschlossener ge-worden ist. Keine schlechte Ausgangslagefür alle Musiker, die jetzt nach ihm kom-men.

Er wollte ein Münchner werden,doch die Sozialisation dauerte

Feingefühl und Aufgeschlossenheitsind seine Hinterlassenschaften

Nach ihmdie Klangflut

Kent Nagano verlässt München – er hat dieser Stadtbeigebracht, Musik anders zu hören: ein Resümee

FEUILLETONDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 19

Kent Nagano hat in den sieben Jahren seines Wirkens den allzu opulenten Münchner Klang zeitgemäß entsaftet. FOTO: WILFRIED HÖSL/BAYERISCHE STAATSOPER

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Page 20: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Der Galerist Martin Klosterfeldeschließt überraschend seine Galerie.Mit dem Ende der derzeit laufendenAusstellung „In Search of the Miracu-lous“ von Bas Jan Ader Anfang Augustwird er seine Tätigkeit als Galerist ein-stellen, hieß es in einer Pressemittei-lung. Auch seine Ämter beim GalleryWeekend und bei der art berlin contem-porary (abc) werde er aufgeben, heißt esaus Galerien-Kreisen. Sowohl die ge-meinsamen Frühlingspremieren wieauch die kuratierte Messe abc hatte erals Mitbegründer und Gesellschafterbegleitet. Zudem engagierte sich MartinKlosterfelde auch bei Messen wie derArt Basel im einflussreichen Beirat, derüber die Vergabe der Messekojen ent-scheidet. Die in den Neunzigerjahren inBerlin gegründete Galerie gehörte zuden wichtigsten Adressen der deut-schen Kunstmetropole. Nachdem Mar-tin Klosterfelde viele Jahre direkt amCheckpoint Charlie in einer großenIndustriehalle residierte, zog er 2009 ineine Etage der Potsdamer Straße, alseiner der ersten, der von der Mitte Ber-lins in den Westen wechselte und dasUmfeld der Nationalgalerie und desehemaligen Tagesspiegel-Areals für dieKunst erschloss. Mit Künstlern wieChristian Jankowski, John Bock, MattMullican, Dan Peterman und VibekeTandberg im Programm prägte MartinKlosterfelde entscheidend das Profilder aktuellen deutschen Szene. ZurAufgabe der Galerie nach 18 Jahrenhabe er sich „aus persönlichen Grün-den“ entschieden. LORC

Auktionshäuser bekommen mögli-cherweise bald neue Vorgaben zur Haf-tung für gefälschte Kunstwerke. DerBundesgerichtshof (BGH) ließ in seinermündlichen Verhandlung am Mittwochdurchblicken, er wolle die Haftungsklau-seln eines Münchner Auktionshausesfür unwirksam erklären. Sein Urteil willdas Gericht am 9. Oktober verkünden.Das Münchner Auktionshaus haftetseinen Versteigerungsbedingungenzufolge nur für Vorsatz und grobe Fahr-lässigkeit und nicht, wenn durch dieFolgewirkungen einer VersteigerungMenschen verletzt worden seien. DerBGH hatte 1980 entschieden, dass Aukti-onshäuser nicht für Fälschungen gera-de stehen müssen, wenn sie die eingelie-ferte Ware sorgfältig geprüft haben.Zuletzt war die Haftung von Auktions-häusern in der Affäre um den verurteil-ten Kunstfälscher Wolfgang Beltracchidiskutiert worden. DPA

VON ULRICH CLEWING

D er deutsche Pavillon auf der Bienna-le von Venedig ist dieses Mal inWahrheit der französische – und

umgekehrt. In dem einen, der also eigent-lich der andere ist, hängen Werke des süd-afrikanischen Fotografen Santu Mofo-keng, eine Serie heißt „Chasing Landsca-pes“, die zweite „Black Photoalbum“. BisEnde November werden Hunderttausendedaran vorbeidefiliert sein, an den Gesich-tern der Menschen aus den Townships undden kargen, wilden, schönen Landschaf-ten in Schwarz-Weiß, die aufblitzen wieTraumsequenzen und deren harte Kontras-te nichts Gutes erahnen lassen. Die Bilderhaben eine solche suggestive Kraft, dasswahrscheinlich kaum jemand die schlan-ken, schwarzen Holzleisten bemerkt, mitdenen sie gerahmt sind.

Berlin, Wilhelmstraße 118, eine geräumi-ge Fabriketage im vierten Stock. MalteSeibt sitzt vor seinem Computer und wirktzufrieden. Der 44-Jährige ist einer der bei-den Inhaber der Firma FAS Art, und die ele-ganten, aber eben leider fast unsichtbarenRahmen wurden an Tischen gefertigt, diekeine zehn Meter von hier stehen. „Ein gu-ter Rahmen fällt nicht auf. Es sind dieschlechten, an die man sich erinnert, weilirgendetwas gestört hat“, sagt Seibt undlehnt sich in seinem Sessel zurück. Vorzehn Jahren haben er und sein Partner Tho-mas Skriba FAS Art gegründet, mittlerwei-le gehören sie in der Kunststadt Berlin zuden Marktführern – nicht unbedingt, wasdie Menge der produzierten Rahmen be-trifft. Aber bei der Qualität macht den bei-den so schnell keiner was vor.

Kennengelernt haben sich Seibt undSkriba während des Studiums an der Hoch-schule der Künste. Doch wie das Leben bis-weilen spielt, standen die angehendenKünstler bald vor ernsthaften finanziellenProblemen. Kinder wurden geboren, plötz-lich musste Geld verdient werden. EineWeile arbeiteten sie für andere, dann wag-ten sie den Schritt in die Selbständigkeit.

Die Anfänge waren bescheiden, ihre ers-te Werkstatt befand sich in ihrem gemein-samen alten Atelier auf einem Kreuzber-ger Hinterhof. Aber irgendwann nahm daskleine Unternehmen Fahrt auf. Es hattesich herumgesprochen, dass man bei ih-nen nicht nur Standardware, ausgewähltin Standardverfahren, erwarten durfte.Das große Plus von FAS Art ist die ästheti-sche Schulung ihrer Gründer, nirgendwosonst erhält man im Zweifelsfall eine der-art intensive Beratung.

Aus ganz Deutschland reisen Sammlernach Berlin, um sich dort ihre Neuerwer-bungen rahmen zu lassen. Vor Kunstmes-sen ordern Galeristen Rahmen en gros,und auch Maler und Fotografen nehmen

die Expertise von Seibt und Skira gern inAnspruch. Wobei gilt: Je bedeutender dasbevorstehende Ereignis, desto größer dieUnentschiedenheit. „Mein Rekord liegt beizehn Stunden am Stück“, sagt Seibt undkann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ei-ne junge Berliner Künstlerin war zur Docu-menta in Kassel eingeladen worden, ihreSpezialität waren kleine Formate, Colla-gen und sinnhaft kombinierte Abbildun-gen aus alten Büchern. „Wir haben mor-gens um zehn angefangen und warenabends um acht fertig.“ Wie viele Varian-ten mit verschiedenem Holz, verschiede-nen Farben, Längen und Breiten sie da-mals ausprobierten, weiß Seibt nicht mehrgenau. Hundert? Zweihundert?

Seit Menschen Bilder schaffen, empfan-den sie auch die Notwendigkeit, diesedurch einen Rahmen zu begrenzen. Schonägyptische Hieroglyphen waren in recht-

eckigen Feldern angeordnet. Die römi-schen Wandmalereien der Villa dei Misteriin Pompeji sind durch illusionistische Ar-chitekturelemente von einander getrennt,auch um Mosaiken liegen geometrischeSchmuckbänder. In der christlichen Kunstdes 15. Jahrhunderts bildete der geschnitz-te Flügelaltar das Gerüst für die bemaltenHolztafeln. Mit der Renaissance kam dannder vergoldete Prachtrahmen auf.

Schon immer war die Umrandung desBildes ein Spiegel des Geschmacks ihrerEntstehungszeit. Ein mit Stuck-Applikatio-nen aufwendig verzierter Barockrahmenunterscheidet sich grundlegend von deneinfachen, einen einzelnen, elegantenSchwung vollführenden Profilen des Vor-märz. Die Maler der britischen Arts andCrafts-Bewegung entwarfen Rahmen, dieoft schöner waren als ihre Gemälde, wäh-rend die Abstrakten Expressionisten wie

Mark Rothko oder Jackson Pollock amliebsten ganz darauf verzichtet hätten.

Es sind aber nicht nur Anschauung undZeitgeschmack, die das Aussehen von Rah-men bestimmen. Diese sind Träger vonweit mehr Informationen: über die sichwandelnden Funktionen eines Bildes, überdas Auftauchen von neuen Medien, sogarallgemeine gesellschaftliche Veränderun-gen lassen sich daran ablesen. Für ein Ge-mälde, das in einem hellen privaten Raumhängt, bietet sich ein anderer, wenigerprunkvoller Rahmen an als bei einem, wel-ches für spärlich beleuchtete, auf die Über-wältigung des Betrachters angelegte Kir-chenräume bestimmt ist, in dem das Blatt-gold jeden Lichtreflex zum spirituellen Er-lebnis macht. Mit dem Siegeszug der Foto-grafie änderte sich die Lage erneut: Forma-te wurden kleiner und die Rahmen damitauch zwangsläufig schlichter.

Sie sind es bis heute geblieben, aber dasheißt nicht, dass die Sache dadurch an Be-deutung verloren hätte. Im Gegenteil. Inder zeitgenössischen Kunst geht es häufigin erster Linie nicht um das einzelne Werk,sondern um Projekte im umfassenderenSinn. Ihr Gehalt erschließt sich erst, wennman eine Serie von Bildern betrachtet hat,die Geschichte dahinter kennt, das Ganzeals Teil eines größeren, manchmal kom-plette Werkphasen einschließenden künst-lerischen Panoramas versteht. So spielenFragen des Kontexts seit geraumer Zeit ei-ne entscheidende Rolle. Für Künstler wiedie gebürtige Zypriotin Haris Epaminon-da, mit der Malte Seibt seinen persönli-chen Beratungsrekord aufgestellt hat, be-steht eine Ausstellung nicht nur in der Prä-sentation einzelner Arbeiten. Sie nimmtals Meta-Komposition selber Werkcharak-ter an.

Manchmal, sagt Malte Seibt, entschei-den wenige Millimeter darüber, ob dasmenschliche Auge das Verhältnis von Rah-mung und Bild als befriedigend empfindetoder nicht. Auch bei der Wahl der Farbengibt es unzählige Möglichkeiten – und kei-ne festen Regeln. Hat ein Kunstwerk einenbestimmten dominanten Farbklang, mages sein, dass man mit einem Rahmen in ei-nem ähnlichen Ton entweder direkt insSchwarze trifft oder völlig daneben liegt.

Im Grunde verlangt jedes einzelne Ge-mälde, jedes Foto und jede Grafik nach ei-ner individuellen Lösung. Ein zum bräunli-chen Fladen geschmolzenes, vierzig Jahrealtes „Selbstporträt“ aus Schokolade vonDieter Roth braucht einen Plexiglaskas-ten, durch den man es von allen Seiten be-trachten kann. Eine kaum postkartengro-ße fotorealistische Zeichnung wird ohnePassepartout in den Rahmen gehängt, wobei einer anderen der Verzicht darauf fastunfreiwillig komisch aussähe.

Und hin und wieder passiert es, dass einKunde bei FAS Art mit leeren Händen vondannen zieht. Einmal, erzählt Seibt, sei einjunger Maler mit einer Leinwand untermArm zu ihm gekommen, die er unbedingtrahmen lassen wollte. „Wir haben probiertund probiert und einfach nichts gefunden.Am Ende waren wir uns einig, dass das Bildohne Rahmen am besten wirkt.“ Der Künst-ler hatte ein paar Hundert Euro gespart –und Seibt mal wieder was für den Ruf ge-tan. Als Maler hat er gelernt, dass man dasbeste Resultat erzielt, wenn man den letz-ten überflüssigen Pinselstrich weglässt. In-zwischen weiß er, dass er damit als Ge-schäftsmann auch ganz gut fährt.

Im KontextWie Bilder zu ihren Rahmen kommen, und was diese über ihre Bilder sagen.

Ein Besuch in der renommierten Berliner Werkstatt FAS Art

RADAR

Im Grunde verlangt jedesGemälde, jedes Foto, jede Grafiknach einer individuellen Lösung

KUNSTMARKT20 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Ein guter Rahmen fällt nicht auf: Malte Seibt in seiner Werkstatt in Berlin-Kreuzberg. FOTO: REGINA SCHMEKEN

New Yorker Perspektiven „Die Stadt, die niemals schläft“ – rund um die Uhr, in jeder Straße und an jeder Ecke, so scheint es, schreibt das Leben im Big Apple täglich neue Geschichten. Oft schwingen in ihnen Weltoffenheit, Extravaganz und Kreativität mit – Dinge, die genauso zum Selbst-verständnis New Yorks gehören wie der unerschütterliche Optimismus und Stolz seiner Bewohner. Sinnbild dessen ist der Stadtteil Manhattan, auf dem der Fokus dieser Reise liegt, die einen bunten Mix aus Kultur-, Kunst- und Shoppingerlebnis verspricht.

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„Die aktuelle Kampagne macht unsereKunden mit ihren Weiterbildungszielensichtbar. Diese stehen nicht nur hier, son-dern bei allen IHK-Weiterbildungen imFokus“, betont Stefan Loibl, Leiter derIHK Akademie München und Oberbay-ern. Das Gewinnspiel läuft noch bis zum31. Juli 2013. www.ihk-aufgehts.de.

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Lösungen vom Freitag

vom vergangenen Wochenende

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Die Ziffern 1 bis 9 dürfen pro Spalte und Zeile nur einmal vorkommen. Zusammenhängen-de weiße Felder sind so auszufüllen, dass sie nur aufeinanderfolgende Zahlen enthalten(Straße), deren Reihenfolge ist aber beliebig. Weiße Ziffern in schwarzen Feldern gehö-ren zu keiner Straße, sie blockieren die betreffenden Zahlen aber in der Spalte und in derZeile. (www.sz-shop.de/str8ts) © 2010 Syndicated Puzzles Inc. 13.7.2013

Kreuzworträtsel

Waagerecht – 1 Abkürzung: BayerischerRundfunk 3 männliches Kind 7 an dieserStelle9Augendeckel 11Spitzname von Mi-chael Jordan 12 frühere russische Raumsta-tion13Laubbaum 15opiumhaltiges Arznei-mittel 17Feinschmecker 19deutscher Bak-teriologe († 1910)20Spitzenkünstler21Na-me eines vorderasiatischen Gebietes im Al-tertum 24 Sinnesorgan (Mehrzahl) 26Furchtgefühl 28 unmodern (englisch) 29Mulde an vergletscherten Hängen 31Schneeschuh 32 Abkürzung: Dezitonne 33Verhältniswort 34 sächliches Fürwort

Senkrecht – 1 Stadt im südlichen Wales2 Araberhengst bei Karl May 4 Ausruf derVerwunderung 5 Dreifingerfaultier 6 che-misches Element aus der Serie der Halo-gene 7 Durchscheinbild (Kurzwort) 8schmerzhaftes Gelenkleiden 10 offener,zweirädriger Einspänner 12 mitten amTag 14 Wasserleitungen 16 umgangs-sprachlich: schnell laufen, eilen 18 eineHauptstadt in Europa 22 Vorname der En-gelke 23 Stadt auf Jütland 25 Kopfbede-ckung 27 Abkürzung: Steinkohleneinheit30 fort, weg

3 7 5 8 2 4 6 9 16 9 8 5 7 1 4 3 22 1 4 3 6 9 5 7 88 2 6 4 3 7 1 5 94 3 9 1 5 8 7 2 67 5 1 2 9 6 3 8 45 6 3 9 4 2 8 1 79 8 7 6 1 5 2 4 31 4 2 7 8 3 9 6 5

Morosewitsch- Gelfand (Grünfeldverteidigung)Weiter zieht der Tross der Spitzenspieler um dieWelt-die jüngste Etappe stellt das fünfte von ins-gesamt sechs Turnieren des FIDE-Grandprix dar,das in Peking ausgetragen wird. Neben lukrati-ven Geldpreisen geht es vor allem um die Qualifi-kation für das Kandidatenturnier zur Weltmeis-terschaft, für das sich die ersten beiden der Ge-samtwertung direkt qualifizieren. In nachfolgen-der Partie aus der vierten Runde sehen wir dasgroßartige Können des Moskauers Alexander Mo-rosewitsch aufblitzen, der sich in den letzten Mo-naten in einem Formtief befunden hatte:1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.Sf3 Lg7 5.Db3 dxc46.Dxc4 0-0 7.e4 (die Russische Variante stellt eineprinzipielle Bekämpfungsart der Grünfeldverteidi-gung dar. Weiß errichtet ein mächtiges Zentrum,verliert aber Zeit mit der Dame) 7...Sa6 8.Le2 c59.d5 e6 10.Lg5 exd5 11.Sxd5 Le6 12.Td1 Da5+

13.Td2 Lxd5 14.exd5 Tfe8 (die schwarze Stellungmacht einen aktiven Eindruck, konkret droht15...Se4. Doch Morosewitsch findet eine einfache

Lösung und zeigt in der Folge seine Fähigkeit,überraschende Ideen zu produzieren)15.Lxf6 Lxf616.0-0 Tad8 17.d6 Sb4 18.Df4 Kg7 19.h4 h5 20.Lc4Sc6 (wirkt natürlich, auf 20...Td7 wäre 21.g4 hxg422.Dxg4 Dd8 23.h5 zu beachten) 21.Lxf7 (ein ers-ter, völlig überraschender Blitzstrahl aus heite-rem Himmel!) 21...Tf8 Diagramm (erliegt demSchock, zwar verliert Schwarz nach 21...Kxf7 22.d7Te7 23.Td6 Te6 24.Sg5+, doch mittels 22... Tf823.Sg5+ Kg8 konnte Schwarz in etwa das Gleichge-wicht halten) 22.Lxg6 (der zweite Blitzschlag istabsolut verheerend und gewinnt die Partie)22...Le5 ( nach 22...Kxg6 23.Td5 Db4 24.Df5+ Kg725.Sg5 gibt es keine Verteidigung) 23.Dg5 Lf424.Dxh5 Lxd2 (24...Th8 25.Dg4) 25.Dh7+ Kf626.Lh5 (damit beginnt eine muntere Königs-Hatz)26...Ke6 27.Dg6+ Kd5 (27...Kd7 28.Lg4+) 28.Sxd2Dxd2 29.Td1 Dd4 30.Txd4+ cxd4 31.b4 Txd632.Dg7 Tdf6 33.Dxb7 Kc4 34.b5 (Schwarz gab auf,z.B. 34... Se5 35.Le2+ d3 36.De4+ Kxb5 37.Dxe5+) STEFAN KINDERMANN

Sudoku schwer

5 2 3 6 1 8 9 4 71 9 6 7 2 4 5 3 88 4 7 3 5 9 2 1 62 8 9 1 6 7 4 5 37 5 4 9 8 3 6 2 13 6 1 5 4 2 8 7 99 1 2 8 3 5 7 6 44 3 8 2 7 6 1 9 56 7 5 4 9 1 3 8 2

6 5 4 1

4 9 7

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8 6 1

8 2

1 3 7

5 7 8 9

9 2

Doppel-Blitz a b c d e f g h

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Position nach 21...Tf8

6 5 8 7 4 3 27 3 2 9 8 5 6 4

2 1 6 4 52 1 3 4 7 8 93 4 7 2 5 6 9 8

6 5 78 9 1 2 3 5 49 7 8 4 3 2 1 6 5

8 9 1 3 2

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Str8ts: So geht’s

Str8ts mittelschwer3 2 6 7 5

4 2 1 5 3 7 8 6 93 4 2 1 6 7 85 4 3 2 1 8 7

5 6 3 27 8 4 6 5 3 28 7 6 5 4 2 19 6 7 8 4 2 5 1 3

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6

21Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013

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BALD SIEBZIGSilbern die einst dunklen HaareIm älter gewordenen Körperdas Herz noch warmDie Traumata geortetAltlasten betrauertDie Enkel in fernen Land Das Buch fast fertig geschriebenNoch nicht alle Bilder gemaltManchmal sehnen sich Körper und Geistnach zärtlicher BerührungZuschriften unter ?ZS1911332 an SZ

Das Leben genießen... Das möchte ich jetzt! War zu sehr mit mei-nem Job beschäftigt und habe darüber ver-gessen zu genießen. Möchte wieder mal inDiscos und Bars, zum Wandern und Skifah-ren in die Berge, gemütlich im Biergartensitzen und die Seele vom Alltag befreien.Ich, 51, schlank, blond, suche den richtigenMann (+/- 5 Jahre), der mich wachküß[email protected] oder Zuschriften unter ?ZS7081732

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22 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160

Page 23: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäuße-rungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, dieTexte zu kürzen.Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefeauch in der digitalen Ausgabe der Süddeut-schenZeitungund beiSüddeutsche.de zu verö[email protected]

VON AKTHAM SULIMAN

War der Sturz des ägyptischen Präsiden-ten Mohammed Mursi nun ein „Volksauf-stand“ oder ein „Militärputsch“? Argu-mente für die eine wie für die andereSichtweise gibt es genug. Für viele inDeutschland und in der arabischen Weltwar es ein Volksaufstand, weil MillionenÄgypter auf die Straße gingen und laut-stark den Sturz Mursis forderten. Für vie-le andere bleibt es ein Putsch, weil letzt-lich das Militär den „demokratisch ge-wählten“ Präsidenten entmachtete.

Die sich ähnelnde Debatte hier und dortbleibt allerdings nicht das einzige Ver-dienst des abgesetzten Präsidenten in Sa-chen deutsch-arabischer Beziehungen.Mursi wird in die Geschichte als die tra-gisch-komische Gestalt eingehen, die esgeschafft hat, Araber und Deutsche zumersten Mal über Gleiches zum Lachen zubringen. Anlass war der Deutschlandbe-such Mursis Anfang dieses Jahres. Fürdie ZDF-Satiresendung „Heute-Show“war der erste Besuch eines „Islamisten“bei der „berufstätigen Frau“ Angela Mer-kel ein gefundenes Fressen. Ebenso derVersuch Mursis, bei der gemeinsamenPressekonferenz seine despektierlichenÄußerungen über Juden mit der Aussa-ge herunterzuspielen, diese seien „ausdem Zusammenhang“ gerissen worden.

Nur wenige Tage später waren die witzi-gen Dialoge über Mursi zwischen OliverWelke und Christian Ehring von der Heu-te-Show bei der bekanntesten ägypti-schen Satiresendung „Al-Barnameg“(„Das Programm“) mit arabischem Un-tertitel zu sehen – der erste Komiktrans-fer der deutsch-arabischen Beziehungs-geschichte. Dem Moderator von Al-Bar-nameg, Basem Yousef, ist zudem eine ko-misch-tragische Formulierung Mursisin Deutschland nicht entgangen, diedann zum Markenzeichen des „unfähi-gen Präsidenten“ wurde. Ein möglichesAlkoholverbot in Ägypten verteidigteMursi bei einer Diskussionsrunde in Ber-lin damit, dass es doch mit dem Alkohol-verbot am Steuer etwas Ähnliches in Eu-ropa gebe – formulierte es aber mit ge-brochenem Englisch so: „Gas and alco-hol . . . donte mix!“ Es dürften sehr vieleÄgypter die Sendung Al-Barnameg gese-hen haben. Denn auf dem Tahrir-Platztrugen einige Anti-Mursi-Demonstran-ten Schilder mit einer Warnung darauf,die Moderator Yousef an Mursi und dieMuslimbrüder richtete: „Religion undPolitik . . . don’t mix!“.

Aktham Suliman ist freier Journalist. Erlebt in Berlin.

„Zurück nach Amerika“ vom 4. Juli und„Auf der dunklen Seite“ vom 2. Juli:

Tiefste Nacht über Amerika

Es ist schon seltsam: Da schreibt StefanKornelius einen brillanten Leitartikel überden gegenwärtigen Zustand der USA. Er zi-tiert „We the People“ aus der amerikani-schen Verfassung. Und dann rät derselbeAutor zwei Tage später blauäugig EdwardSnowden, zurück nach Amerika zu gehenin Erwartung eines fairen Prozesses. Ge-treu der Maxime von Innenminister Hans-Peter Friedrich: Wenn wir ihm Zuflucht bö-ten, dann sähe es ja so aus, als hätten wirZweifel am lupenreinen Rechtsstaat USA.

Snowden sollte sich allerdings lieber anden kleinen Obergefreiten Bradley Man-ning erinnern, dessen restliches Lebensich wahrscheinlich hinter Gefängnismau-

ern abspielt, weil er es gewagt hat, Kriegs-verbrechen der US-Army publik zu ma-chen. Und natürlich sollte er täglich anGuantanamo denken, wo es tiefste Nachtist über Amerika. Ulrich Hartter, Eppstein

AmUS-Rechtstaat ist zu zweifeln

Wie kann sich der Autor sicher sein, dassdie mildernden Umstände, die er den Moti-ven Edward Snowdens zuerkennt, auchvor einem US-Gericht Bestand hätten? Wie-so soll es für Snowden „das Klügste“ sein,sich einer Staatsmacht auszuliefern, in de-ren Augen er ein „Geheimnisverräter“ istund die nationale Sicherheit gefährdet? Istes nicht naiv zu meinen, in einem Verfah-ren in den USA würde Snowden Gerechtig-keit widerfahren? Wird dort nicht Geheim-nisverrat stärker gewichtet als das unge-setzliche Verhalten zum Schutz der Grund-

rechte? Es ist befremdlich, an die Rechts-staatlichkeit der USA zu erinnern. Diesewird ja gerade durch die EnthüllungenSnowdens massiv infrage gestellt. Es wäreein fatales Signal für jede Zivilcourage, soll-te er keine Hilfe von jenen Staaten erhal-ten, die auf den Werten ruhen, die er zuschützen sucht. Was, wenn nicht seine Tat,ist ein legitimer Grund für politischesAsyl? Volker Drell und Dr. Marie Kajewski Hannover

„Es darf keine verlorene Generation ge-ben“ vom 3. Juli und „Pflaster für großeWunden“ vom 29./30. Juni:

Nicht vomHimmel gefallen

Die Aktion in Berlin zur Bekämpfung derJugendarbeitslosigkeit in Europa erinnertmich an den zündelnden Feuerwehrmann,der den Brand gelegt hat und jetzt als Ret-ter in der Not als Erster zum Löschen amBrandherd erscheint. Die Millionen arbeits-losen Jugendlichen in Europa sind nichtvom Himmel gefallen. Sie sind das Ergeb-nis einseitiger und ignoranter Strukturre-formen der Politik zur Bekämpfung der eu-ropäischen Banken- und Verschuldungs-krise. Es ist respekt- und würdelos, wieman auf dem Rücken der Jugend, der maneinen Teil ihrer Zukunftsperspektiven ge-raubt hat („verlorene Generation“), eine öf-fentlichkeitswirksame Politshow abzieht,um vom eigenen Versagen abzulenken. Karl-Heinz Theis, Olching

Verlorenes Geld

Cerstin Gammelin und Javier Cáceres be-richten, dass die EU in den Jahren 2014und 2015 mit sechs Milliarden Euro ein Ju-gendbeschäftigungsprogramm finanzie-ren will und dass die Europäische Investiti-onsbank verstärkt Kredite an kleine undmittelständische Unternehmen vergebensoll. Es stellt sich die Frage, ob diese Be-schlüsse geeignet sind, in den betroffenenBereichen eine Wende zum Besseren zu be-wirken. Die hohe Jugend-Arbeitslosigkeitwird durch die kritische Wirtschaftslage inden überschuldeten Euro-Staaten verur-sacht. Die Wirtschaft dort muss mit einerschrumpfenden Wirtschaftstätigkeit fer-tigwerden, um überleben zu können. In ei-ner solchen Situation vermeidet man alles,was zusätzliche Kosten verursachen kann,auch die Neueinstellung von Arbeitskräf-ten, insbesondere, wenn sie keine ausrei-chende Ausbildung haben und ihre Einar-beitung neben der Lohnzahlung weitereKosten verursacht. Ein Grund hierfür ist,dass es in Spanien wie auch in anderenüberschuldeten Euro-Staaten kein dualesAusbildungssystem gibt und Berufsanfän-ger mit zusätzlichem Aufwand auf ihre Tä-

tigkeit vorbereitet werden müssen. DieseSituation kann nicht kurzfristig mit neu-em Geld geändert werden, sondern erfor-dert eine dauerhafte Strukturänderung.

Die Liquiditäts- und Finanzierungseng-pässe von kleinen und mittleren Unterneh-men in den überschuldeten Euro-Staatenwerden auch nicht durch fehlende Kredit-mittel bei den Banken verursacht. Durchdie Niedrigzinspolitik der EZB und die un-begrenzte Vergabe von Notenbankgeld andie Banken im Euro-Raum herrscht keinMangel an billigen Mitteln für die Kredit-

vergabe. Die Banken sind jedoch vorsichtigbei der Vergabe von Krediten an Unterneh-men, um nicht selbst in Schwierigkeiten zugeraten. Hauptursache für die Problemeist das mangelnde Vertrauen der Unterneh-men in ihre Überlebensfähigkeit in einerschrumpfenden Wirtschaft. Um das zu än-dern, sind Maßnahmen erforderlich, dieden Rückgang der Wirtschaftstätigkeit indiesen Ländern stoppen und eine Basis fürneues Wirtschaftswachstum wiederher-stellen können. Das ist jedoch nicht mög-lich, solange die überschuldeten Euro-

Staaten in das Prokrustesbett des Euro ge-zwängt sind.

Die vom EU-Gipfel beschlossenen Maß-nahmen zur Bekämpfung der Jugendar-beitslosigkeit und der den kleinen undmittleren Unternehmen fehlenden Kredi-te, sind deshalb nicht geeignet, die Proble-me zu lösen. Das für diese Maßnahmen vor-gesehene Geld wird wahrscheinlich verlo-ren sein. Nur wenn die Probleme an derWurzel beseitigt werden, besteht Aussichtauf eine Umkehr der Entwicklung. Joachim Koch, Höhenkirchen

MEIN DEUTSCHLAND

EDWARD SNOWDEN

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Ablenkung vom eigenen Versagen

„Religion und Politik– don’t mix!“

p In „Willkommen im Frei-lichtmuseum“ vom 10. Juliauf Seite 27 hieß es, der letzteDeutsche beim AC Florenz sei

von 1998 bis 2000 Jörg Heinrich gewesen.Das ist falsch. Der ehemalige Hoffenhei-mer Marvin Compper ist seit dem 25. Janu-ar 2013 in Florenz unter Vertrag. Außer-dem hieß es, Nationalspieler Miroslav Klo-se sei mit Lazio Rom „raus aus den Europa-cup-Wettbewerben“. Als nationaler Pokal-sieger ist der italienische Erstligist jedochfür die Europa League qualifiziert.

p In „Pfeifen im Walde“ vom 11. Juli aufSeite 31 hieß es, der geplante Nationalparkim Schwarzwald solle 10 000 Quadratme-ter umfassen. Es sind 10 000 Hektar.

p In „München leuchtete“ vom 11. Juli aufder Seite Drei war die Rede von einem Musi-ker namens Bud Powells. Der Name des be-rühmten Jazzpianisten, von dem die Redewar, lautet aber korrekt Bud Powell.

DEN GRÖSSTEN SCHRECK seit Bestehendes „Labors“ jagte uns Leser B. ein, als erein paar statistische Aufschlüsse beibrach-te, darunter diesen: „17 350 Suchergebnis-se für der reihe nach am 30.06.2013 in derSZ.“ Das konnte nur so verstanden werden,als sei in der SZ vom 30. Juni mehr als sieb-zehntausendmal die Floskel „der Reihenach“ vorgekommen – eine Dichte, die ansich schon schwer vorstellbar ist, nochschwerer aber an einem Tag wie dem 30. Ju-ni, an dem, weil es ein Sonntag war, über-haupt keine SZ erschien. Wir haben darauf-hin eine Gegenstatistik erarbeitet. Ihr zufol-ge ist „der Reihe nach“ bei uns in den letz-ten zehn Jahren 635-mal vorgekommenund da vielleicht nur 150-mal in dem Sinn,der unserem Leser entsetzlich auf denGeist geht. Herr B. bezieht sich auf einen Ar-tikel, in dem eine 52 Jahre alte Geschichtenoch einmal aufgerollt wurde, wobei derAutor diese Rekapitulation mit „Der Reihenach“ begann. Wendungen dieser Sortekennt man aus Reden. Sie haben etwasSelbstreferenzielles, weil der Text übersich selbst etwas aussagt, nämlich wie erweiterzugehen gedenkt: chronologisch. Inder gesprochenen Rede können solche Flos-keln viel Charme entfalten. In geschriebe-nen Texten laufen sie Gefahr, zu wichtigtu-erischen Manierismen zu verkommen.

MAN STÜRZT SCHON im Deutschen oft inFallgruben, um wie viel öfter in Fremdspra-chen. Das muss gar nicht so krass zugehenwie bei jenem Menschen, der auf Franzö-sisch „Was für ein Heini!“ sagen wollte und„Quel Henri!“ sagte. Meistens reicht schonein „Falscher Freund“, um einen der Pein-lichkeit preiszugeben, etwa wenn man einBaiser als baiser (Kuss) statt als meringuebestellt. „Quelle blamage!“, möchte manda zu sich selber sagen, doch das sollteman bleiben lassen, weil „Was für eine Bla-mage!“ auf Französisch „Quelle honte!“heißt. Blamage gibt es im Französischennicht, ein Faktum, auf das uns Leser S. ausblamablem Anlass hinweist. Faktum heißtbei unseren Nachbarn übrigens fait, derenfactum bei uns hingegen Streitschrift. „Sel-lerie“ beziehungsweise „C’est la vie“.

„FRANZÖSISCH MÜSSTE man können!“,meint auch Leser L., der tadelt, dass wir inder Berichterstattung über Belgiens KönigAlbert II. den Terminus règne mit Regent-schaft wiedergegeben haben. Der Titel Re-gent ist insofern doppeldeutig, als er denHerrscher oder dessen Stellvertreter mei-nen kann. Mit Regentschaft hingegen be-zeichnet man heute ausschließlich die stell-vertretende Herrschaft für einen, der seinAmt – aus welchen Gründen immer – nichtausüben kann. Bei Albert II. war das nichtnötig. HERMANN UNTERSTÖGER

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FORUM & LESERBRIEFEDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 23

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Sonne und Wolken, meist trockenHoher Luftdruck über Mitteleuropa bringt verbreitet freund-liches und trockenes Wetter. Nur im äußersten Osten machtsich ein Tief von Weißrussland aus mit ein paar Regengüs-sen oder Gewittern bemerkbar.

Es ist heiter bis wolkig und meist trocken. Im Nordwestenund nahe der Nordseeküste halten sich die Wolken zum Teilauch längere Zeit. An den Alpen, im äußersten SüdostenBayerns sowie über den östlichen Mittelgebirgen bestehtin den Abendstunden eine leicht erhöhte Schauer- und Ge-witterwahrscheinlichkeit. Die Temperaturen steigen auf 22bis 27 Grad. An der Küste und im Nordwesten bleibt es kühler.

Sonntag Montag Dienstag

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Page 24: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Noch vor einigen Jahren schwammen Feu-erfische vor allem im tropischen Indopazi-fik, im Roten Meer sowie in Aquarien priva-ter Liebhaber. Diese erfreuten sich an demfarbenprächtigen Fisch mit seinen bizar-ren, giftigen Flossen und Stacheln. Dochdann müssen einige Aquarianer ein paarder Fische im Atlantik ausgesetzt haben,und das hat dramatische Folgen, wie jetztein Team von Meeresbiologen um SerenaHackerott und John Bruno von der Univer-sity of North Carolina in Chapel Hill imFachmagazin Plos one (online) berichtet:Die gefräßigen und räuberischen Feuerfi-sche sind zur Plage der Korallenriffe derKaribik geworden. „Als ich vor zehn Jahrenzu tauchen anfing, waren die Feuerfischeeine seltene und mysteriöse Spezies, dieman in verborgenen Korallenwinkeln impazifischen Ozean sah“, sagt Hackerott.„Mittlerweile kann man sie überall in derKaribik finden, wo sie den ganzen Tag überden Korallen schweben, manchmal inGruppen von zehn Exemplaren auf ein-mal.“ Sogar in Tiefen von bis zu hundertMetern fanden sich die Fische. Zudem sindsie mit bis zu 40 Zentimetern Länge er-staunlich groß – und damit eine wachsen-de Bedrohung für die marinen Ökosyste-me, denn Feuerfische fressen fast alle Fi-sche, die kleiner sind als sie selbst, natürli-che Feinde haben sie in der Karibik nicht.Höchste Zeit, dass der Mensch eingreift,fordern nun die Biologen. CWB

Es war die Zeit, als die NSA noch den fast lie-bevollen Spitznamen „No Such Agency“trug, weil die amerikanische Regierungleugnete, dass es ihre riesige Abhör-behörde, die National Security Agency,überhaupt gab. Und es war die Zeit zwi-schen dem Kalten Krieg und dem Krieg ge-gen den Terror. Die Datenschnüffler undCodeknacker der NSA jedenfalls waren wo-möglich nicht ganz ausgelastet und reagier-ten euphorisch, als ihr Chef sie im Jahr1992 mit einem sportlichen Anliegen beauf-tragte. Ein Code war zu knacken, und dasmöglichst vor den Kollegen von der CIA. Eshandelte sich um einen besonderen, nochheute in Internetforen und Mathematiker-kreisen heiß diskutierten Code: die In-schrift auf einer Skulptur namens Kryp-tos, die das Gelände der CIA-Zentrale inLangley schmückt.

1990 war das von dem Künstler Jim San-born geschaffene Werk eingeweiht wor-den. Dominierendes Merkmal sind 865 ein-gestanzte Großbuchstaben sowie vier Fra-gezeichen – offenbar eine codierte Bot-schaft. Selbstverständlich machte sich dieCIA sofort daran, den Buchstabensalat vorder eigenen Haustür zu entwirren. Dochdie Sache erwies sich als derart vertrackt,dass 1992 der stellvertretende CIA-Direk-tor, ehemals ein NSA-Mann, seine Ex-Kol-legen zu einem kleinen Entschlüsselungs-wettkampf herausforderte. Die nahmenan und – das hat soeben die Zeitschrift Wi-red mit Originaldokumenten belegt – lös-ten den größten Teil des Rätsels in wenigerals einem Monat. Die CIA-Kollegen brauch-ten dafür weitere sechs Jahre.

1999 verkündete ein unabhängiger kali-fornischer Computerwissenschaftler öf-fentlich, drei der vier Abschnitte des Codesentschlüsselt zu haben. Erst danach be-kannte die CIA, bereits ein Jahr zuvor diegleichen Abschnitte decodiert zu haben. In

Schweigen hüllten sich hingegen weiter-hin jene, die den Code bereits 1992 in Re-kordzeit übersetzt hatten: die NSA-Exper-ten. No Such Agency eben, da schreibt mannicht einfach Pressemitteilungen oder aka-demische Publikationen. Die Fähigkeitender Kryptologen der zurzeit gescholtenenÜberwachungsbehörde scheinen indesenorm zu sein. Die Originaldokumente zei-gen: Drei NSA-Experten lösten das Pro-blem im Alleingang (http://elon-ka.com/kryptos/foia.html).

Doch auch der Klartext der bekanntenTeile der Kryptos-Botschaft liefert Rätsel.So ist die Rede von etwas, das auf dem CIA-Gelände begraben sei. Und noch immer ver-schlüsselt ist der vierte und letzte Teil derBotschaft von Kryptos. Er besteht aus ledig-lich 97 Zeichen, zu wenige offenbar, umdarin mit modernsten Entschlüsselungs-methoden eine Systematik zu entdecken(siehe Grafik). Die NSA war allerdings auchan dieser Stelle effektiv: Nach der Lösungder ersten drei Teile erging eine Anwei-sung an die Kryptologen, ihre Arbeitszeitwieder für das übliche operative Geschäftaufzuwenden. Im Jahr 2010 enthüllte derKünstler Jim Sanborn eine Buchstabenfol-ge, die BERLIN bedeute. Doch auch dieserTipp half Codeknackern, die auch im Webheftig wetteifern (tech.groups.ya-hoo.com/group/kryptos/), bislang nichtauf die Sprünge. PATRICK ILLINGER

Wie im Kino warb der Pharmakonzern fürsein neues Medikament: „Coming soon“,lasen Ärzte in US-Fachzeitschriften. Siestimmten ihre Patienten darauf ein, dassauch hierzulande bald das neue MittelDMF (Handelsname: Tecfidera) gegen dieMultiple Sklerose (MS) zur Verfügung ste-hen würde – das erste, das nicht gespritztwerden muss. Seit Langem wünschen sichBetroffene Tabletten gegen die schwereNervenkrankheit, die manche Patientenim Laufe der Jahre in den Rollstuhl zwingt.

Doch mit dem neuen Medikament wirdes erst mal nichts. Die Markteinführung inEuropa verzögere sich etwa um ein halbesJahr auf Ende 2013, teilte der HerstellerBiogen Idec vor Kurzem lapidar mit. Dabeistünde einer baldigen Markteinführungnichts entgegen. Der Ausschuss für Hu-manarzneimittel (CHMP) der Europäi-schen Arzneimittelagentur hat bereits einpositives Votum für die Zulassung erteilt.Auch hat das Mittel Patentschutz bis 2028– und der sei „stark“, so der Hersteller.

Die Firma will aber mehr. „Wir möchtenmit dem größtmöglichen Schutz in denMarkt gehen“, sagt eine Sprecherin. Dassei die Grundlage dafür, dass Biogen Idecauch künftig innovative Therapien für Pati-enten mit schweren Erkrankungen entwi-ckeln könne. Derzeit hapert es noch am so-genannten Unterlagenschutz. Dieser „klei-ne Bruder des Patentrechts“ gilt zwarhöchstens zehn Jahre. Vorteil für die Firmaaber ist: Wenn andere Unternehmen gegenden Unterlagenschutz verstoßen, wird dieArzneimittelbehörde aktiv. „Beim Patent-schutz sind wir dagegen selbst in der Ver-antwortung“, so die Biogen-Idec-Spreche-rin.

Patienten haben das Nachsehen. „DieMarkteinführung ist von vielen herbeige-sehnt worden“, erzählt der MS-SpezialistReinhard Hohlfeld von der Uni München.„Unerfreulich und überraschend“ sei dieVerschiebung. „Es geht mal wieder umsGeld“, sagt Wolfgang Becker-Brüser vomPharma-kritischen Arznei-Telegramm.

Das Wohl der Patienten sei gemeinhin se-kundär. Ähnlich liegt der Fall bei einemzweiten, ebenfalls als Tablette wirksamenMS-Medikament namens Teriflunomid(Handelsname: Aubagio) des HerstellersSanofi. Der Konzern hatte schon im Märzein positives CHMP-Votum. Auch hier war-tete die Firma jedoch, weil sie einen besse-ren Unterlagenschutz erstreiten wollte.Dies sei nun gelungen, teilte eine Spreche-rin mit. Von Oktober an werde das Mittelvoraussichtlich zu erhalten sein.

Von den Verzögerungen betroffen sindvor allem Menschen mit einer frischen MS-Diagnose. Diese trifft Patienten ohnehinwie ein Donnerschlag. Da hilft es, wenn siesich wenigstens nicht täglich Spritzen insUnterhautfett jagen müssen. Patienten,die bereits eine MS-Therapie erhalten undgut darauf reagieren, sollen aber unbe-dingt bei ihren Spritzen bleiben, rät dieDeutsche Multiple-Sklerose-Gesellschaft.Niemand wisse, wie sich die heimtücki-sche Krankheit entwickelt, wenn die Be-handlung plötzlich umgestellt wird.

„Die Sache ist schon paradox“, sagt derMS-Spezialist Ralf Gold von der Universi-tät Bochum. „DMF als Wirkstoff gegen MSwurde in Bochum erfunden, aber bisher ha-ben nur die Amerikaner etwas davon.“Golds Vorgänger hatte zufällig festgestellt,dass sich bei MS-Patienten mit Schuppen-flechte beide Krankheitsbilder besserten,wenn sie ein DMF-haltiges Präparat gegenihre Schuppenflechte bekamen.

Es ist nicht das erste Mal, dass BiogenIdec Entscheidungen fällt, die nicht im Sin-ne der Patienten sind. „DMF befand sichals Psoriasis-Medikament bereits in derklinischen Prüfung“, sagt Becker-Brüser.Allein sei die Substanz erheblich verträgli-cher als die DMF-haltige Mischung. Dochdie Firma entschied sich, DMF nur zum MS-Medikament zu machen. Arzneien gegendiese Krankheit versprechen satte Gewin-ne. Die Therapie kostet schnell 2000 Europro Monat – gemeinhin ein Patientenlebenlang. CHRISTINA BERNDT

VON MORITZ POMPL

F ranziska war zwei Jahre alt, als siedas erste Mal wegen eines Keimzell-tumors im Becken operiert wurde

und eine Chemotherapie erhielt. Bald be-gann der Tumor erneut zu wachsen. DieChancen, das Mädchen mit einer weiterenChemotherapie heilen zu können, sanken.Nur etwa ein Drittel aller Kinder mit Rezidi-ven eines bösartigen Keimzelltumors spre-chen darauf an – für die andern gibt es kei-ne Heilungschancen.

Heute führt Franziska, 15 Jahre, ein nor-males Leben. Dazu beigetragen hat womög-lich auch ein spezieller Apparat, der sieüberwärmt hat. Genauer gesagt, jenen Be-reich in ihrem Becken, der vom Tumor be-fallen war. Ärzte um Rüdiger Wessalowskivon der Kinderonkologie am UniklinikumDüsseldorf hatten sich entschieden, es beiihr zusätzlich mit einer neuen, damalsnoch kaum getesteten Behandlungsmetho-de zu versuchen. Während die Chemothera-pie über eine Infusion in Franziskas Venenfloss, erwärmten die Ärzte den Tumorgleichzeitig mit einem Hyperthermie-Ge-rät – einer Art Schwimmreifen, in dem dasMädchen lag, das zuvor ein Schlafmitteleingenommen hatte.

An einem solchen Reifen sind rundumkleine Antennen montiert, die computerge-steuert Mikrowellen aussenden und dasTumorgewebe auf 40 bis 44 Grad erwär-men. Regionale Tiefenhyperthermie heißtdas Verfahren. Als Franziska damit behan-delt wurde, war es an erwachsenen Krebs-patienten ausprobiert worden, aber nochnie systematisch an Kindern.

Franziskas Tumor verschwand, sie giltseitdem als geheilt. Ein Beleg für die positi-ve Wirkung der Überwärmung ist das nochnicht – keine Therapie lässt sich anhand ei-nes Einzelfalles beurteilen. Als FranziskasBehandlung abgeschlossen war, konnteniemand mit Sicherheit sagen, was denAusschlag gegeben hatte für den Rückzug

des Krebses. Das Team um Wessalowskiaber begann nach dieser Erfahrung, weite-re Kinder mit dem neuen Kombinations-verfahren zu behandeln.

In seiner Studie, erschienen in der aktu-ellen Ausgabe des Fachmagazins LancetOncology (online), sind 44 Kinder und Ju-gendliche zwischen sieben Monaten und21 Jahren eingeschlossen, die an unter-schiedlichen Arten eines wiederkehren-den, bösartigen Keimzelltumor litten. 86Prozent der Patienten sprachen unter derRegionalen Tiefenhyperthermie auf die er-neute Chemotherapie an, 72 Prozent konn-ten nach heutigem Wissensstand geheiltwerden. Bekamen die Kinder schon nachdem ersten Rückfall Wärmebehandlungenzur Chemotherapie, lag die Heilungsratebei etwa 80 Prozent.

Ältere Studien, in denen die Patientennur Chemotherapien erhielten, zeigten Hei-lungsraten von lediglich 30 bis 40 Prozent.Kann die Kombination aus Medikamentenund Wärme also gut doppelt so viele Kin-der mit bösartigen Keimzelltumoren hei-len als die Chemotherapie alleine?

Der Schluss liegt nahe – doch wie ge-rechtfertigt er ist, lässt sich bislang kaumbeurteilen. Unter anderem deshalb, weilWessalowskis Studie keine Vergleichsgrup-pe einschloss, die ausschließlich die Che-motherapie erhielt. Eine solche Kontrolleaber hilft zu beurteilen, ob Behandlungser-gebnisse wirklich auf die zu testende The-rapie zurückzuführen sind – oder viel-leicht auf andere, zunächst unerkannteFaktoren. Zusätzlich erschwert die geringeAnzahl an Studienteilnehmern eine zuver-lässige Interpretation der Ergebnisse.

Dass Hyperthermieverfahren in derKrebstherapie grundsätzlich sinnvoll seinkönnen, hält auch Peter Huber, Professorfür Strahlentherapie am Deutschen Krebs-

forschungszentrum in Heidelberg, fürplausibel. Die Hitze steigert die Durchblu-tung im Tumorgewebe, weil sich die feinenGefäße weiten. Dadurch können sich dieChemotherapeutika gezielter gegen die Tu-morzellen richten. Skeptisch bleibt Huberdennoch: „Die aktuelle Studie krankt wiedie meisten Hyperthermiestudien daran,dass relativ wenige Probanden mit ver-schiedenen Tumorarten eingeschlossenwaren.“ Außerdem wurden einige der Kin-der mit wiederkehrenden Tumoren zusätz-lich noch operiert oder bestrahlt. „Das er-schwert eine präzise Aussage erheblich“,sagt Huber. „Ist der Heilungserfolg tatsäch-lich auf die Hyperthermie zurückzufüh-ren?“ Falls ja, bleiben weitere Fragen: Aufwelche Temperaturen und in welchen Ab-ständen sollte der Tumor erhitzt werden,damit die Chemotherapie am besten wir-ken kann? Wie sollte diese zusammenge-setzt und dosiert sein? „Die Studie ist einweiterer positiver Hinweis, dass die Hyper-thermie funktioniert“, sagt Huber. „Aberes fehlt bislang eine umfangreiche klini-sche Erprobung.“

Das gilt auch noch für die Hyperthermie-Behandlung der meisten Tumoren bei Er-wachsenen. Viele der Therapien laufen imRahmen von klinischen Studien ab. Belegtist eine positive Wirkung bislang nur fürwenige Tumorarten, etwa bei Patientenmit wiederkehrendem Brust- oder Haut-krebs und mit sogenannten Weichteil-Sar-komen, einer relativ seltenen und bösarti-gen Tumorart in Muskeln und Fettgewebe.In einer Studie mit mehr als 300 Erwachse-nen zeigte Rolf Issels, Leiter des Kompe-tenzzentrums Hyperthermie am Universi-tätsklinikum Großhadern der Uni Mün-chen, dass Patienten mit Weichteil-Sarko-men bessere Heilungschancen haben undlänger leben, wenn sie sich zusätzlich zurChemotherapie oder Bestrahlung mit Hy-perthermie behandeln lassen. Als Nächs-tes will Issels untersuchen, inwiefern sichdas Verfahren standardmäßig auch für

den häufigeren Bauspeicheldrüsenkrebseignen könnte. „19 Patienten haben wir be-reits in die Studie aufgenommen, 336 sol-len es werden“, sagt der Arzt.

An weiteren Zentren laufen derzeit au-ßerdem Hyperthermie-Studien an Patien-ten mit Tumoren im Enddarm. Sollten dieErgebnisse am Ende auch dabei für die Re-gionale Tiefenhyperthermie sprechen,könnte dieses Verfahren die Krebstherapielangfristig verbessern, hoffen manche Ärz-te. Ihnen zufolge würden die Patienten inZukunft mit weniger Chemotherapie oderBestrahlung auskommen – bei möglicher-weise besseren Heilungschancen.

Vor verfrühter und zu großer Euphoriewarnen jedoch auch die Autoren der aktuel-len Studie. „Manche würden am liebstensofort jede Tumorart mit Wärme behan-deln“, sagt Wessalowski. „Aber die Indika-tionen müssen vorher wissenschaftlichüberprüft werden.“ Krankenkassen kön-nen im Einzelfall die Kosten einer Hyper-thermie-Behandlung übernehmen, müs-sen dies aber nicht.

Als Nebenwirkungen kann es in selte-nen Fällen zu Verbrennungen an der Hautkommen, außerdem zu Schwächeanfällen.Die Überwärmung kann das Herzkreislauf-system belasten und daher problematischsein für manche Patienten. Außerdemkann die starke Wärme auch Schmerzenverursachen, berichtet das HeidelbergerKrebsforschungszentrum.

Allerdings haben sich die technischenMöglichkeiten in der Vergangenheit ver-bessert – und damit manche Belastungenfür die Patienten gelindert. Bislang muss-ten Ärzte ihnen feine Sonden in die Tumor-gegend stechen, um während der Behand-lung die Temperatur zu überprüfen. Inzwi-schen gibt es Geräte, bei denen dies ohnezusätzlichen Eingriff erfolgt.

Fluchder Karibik

Die ChefknackerWie NSA-Experten ein Kunstwerk entschlüsselten

Enttäuschte HoffnungPatienten müssen auf neue MS-Medikamente warten

Die Wärme kannden Kreislauf belasten

Belegt ist eine positive Wirkungbislang nur für wenige Tumore

WISSEN24 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Auch nach 23 Jahren ungelöst: die vierteund letzte Botschaft von Kryptos. Diedunklen Buchstaben bedeuten BERLIN.

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Wenn Hitze heilen hilftDas Gewebe rund um einen Tumor erwärmen, damit die Chemotherapie besser wirkt: Das ist die Idee

der „Regionalen Hyperthermie“. Womöglich kann das auch manchen krebskranken Kindern helfen

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Gutes Sehen bis ins hohe Alter wünscht sich jeder. Doch bei mehr als 40 Millionen Bundesbürgern, die älter als 16 Jahre sind, ist eine Fehlsichtigkeit bekannt und wird behandelt. Alleine von der Kurzsichtigkeit ist jeder vierte Deutsche betroffen, Tendenz steigend. Der Bundesverband der Augenärzte moniert, dass trotz guter ärztlicherVersorgung immerhin 60 Prozent der Sehschwächen bei Kindern zu späterkannt werden.

Sehen: Das Augenlicht ist unersetzlich. Für viele Menschen ist das Sehender wichtigste unter den fünf Sinnen. Doch wie ist eigentlich das Augeaufgebaut, wie bleibt es gesund, wie entwickelt sich die Sehkraft imLaufe der Zeit und was ist zum Beispiel zu beachten, wenn täglich vordem Computer gearbeitet wird?

Sehkorrektur: Endlich ohne Brille? Immer mehr Menschen korrigierenFehlstellungen dauerhaft per Laser. Nicht wenige reisen dafür insumliegende Ausland, um sich die kostspielige Operation überhauptleisten zu können. Deutsche Augenärzte warnen vor dem Risiko.

Termine

Erscheinungstermin:

24. Oktober 2013

Anzeigenschluss:

10. Oktober 2013

Kontakt

Süddeutsche Zeitung

Anzeigenverkauf SonderthemenTelefon (089)2183-583Telefax (089)[email protected](Änderungen vorbehalten)

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VON CHRISTOPH GIESEN,MAX HÄGLER UND STEFAN WEBER

W as ist nur mit dem Handel los?Mit den großen, traditionsrei-chen Namen? Vor einem Jahr wur-

de Schlecker abgewickelt – die Drogerie,die jeder kannte. Am Donnerstag musstePraktiker einen Insolvenzantrag stellen –eine der großen deutschen Baumarktket-ten. Und dann gibt es auch noch Karstadt:1881 eröffnete Rudolph Karstadt das ersteGeschäft in Wismar, damals noch unterdem Namen „Tuch-, Manufactur- und Con-fectionsgeschäft Karstadt“. 1884 folgtedas zweite Haus in Lübeck – und bald ka-men viele weitere hinzu. Auch Thomas undHeinrich Mann kauften in jungen Jahrenbeim Karstadt in Lübeck ein, sie gelten alsKunden der ersten Stunde.

Und heute? Da gehört Karstadt einemMann, der auch einen Roman von ThomasMann entsprungen sein könnte: NicolasBerggruen – ein schillernder Kaufmann;ein spendabler Philanthrop; ein polyglot-ter Schöngeist.

Was für eine Geschichte.Wie aber geht die Geschichte von Kar-

stadt weiter? Was wird aus diesem Unter-nehmen, dessen Besitzer ein paar Mal ge-wechselt haben – und dessen Chefs sowie-so? Erlebt Karstadt einen schleichenden,über viele Jahre währenden Niedergang,so wie es Thomas Mann bei den Budden-brooks beschrieben hat? Folgt also Kar-stadt irgendwann auf Praktiker? Oderschafft Berggruen, der bisher nicht vielmehr als einen eigenen Euro in Karstadt ge-steckt hat, doch noch die Wende?

Viele Zahlen sind alarmierend: Zwi-schen Oktober 2011 und Oktober 2012machte die Gruppe einen Verlust von 250Millionen Euro. Vor wenigen Wochen stürz-te Karstadt-Chef Andrew Jennings das Un-ternehmen noch weiter in die Krise, zumJahresende tritt der Brite ab. Warum? Vielein der Branche vermuten, dass er keineChance mehr sah, Karstadt zu retten.

Gespannt warten nun alle auf den Nach-folger. Mal heißt es, Peter Wolff könneübernehmen: Von 2006 bis 2008 stand erschon mal an der Spitze. Auch Stefan Herz-berg, ebenfalls ein früherer Karstadt-Chef, soll angeblich einspringen. Gelegent-lich ist auch der Name Klaus Eierhoff zu hö-ren. Der hat schon in vielen Vorständen ge-sessen, darunter bei Bertelsmann, Thiel Lo-gistik und bei Karstadt. Derzeit führt erdas Zeitarbeitsunternehmen Tempton.

Wer auch immer Karstadt übernimmt,muss schnell eine Lösung finden für dieKrise des Unternehmens. In der Handels-branche werden im Wesentlichen derzeitdrei Szenarien diskutiert – zu denen Kar-stadt allerdings keine Stellung nimmt:

Szenario 1: Alles wird gut

Die erste Möglichkeit, dass der „Mara-thon“, wie ihn Noch-Chef Jennings nennt,einfach so zum Ziel führt. Viele halten dasfür unwahrscheinlich. „Es sieht schlimmaus“, sagen Leute, die Einblick in die Zah-len haben. Für jeden Euro Umsatz mussteKarstadt im vergangenen Geschäftsjahracht Cent drauflegen. „Um Karstadt nochzu retten, muss kräftig investiert werden,vor allem in die Häuser und das veralteteWarenwirtschaftssystem. Dafür sind mitSicherheit mehr als 300 Millionen Euronotwendig“, sagt Rainer Nagel, er ist Part-ner bei der Beratungsgesellschaft Atreus.Wenn der Investor Berggruen sein Porte-

monnaie nicht endlich öffnet und die Ge-schäfte so mäßig laufen wie bisher, dannwerde das Geld, nach Ansicht vieler Kar-stadt-Kenner, nur noch bis zur Jahresmit-te 2014 reichen, allenfalls bis zum Herbst.

Der andauernde „Wow-Sale“, all die Ra-battverkäufe also, lassen vermuten, dassKarstadt auf großen Warenbeständen sitztund Geld benötigt. Das Management de-mentiert entschieden. Spekulationen übereine drohende Insolvenz seien „unverant-wortlich“, heißt es immer wieder. Aber esist nicht nur das Geld. Auch die Belegschaftmacht Ärger: Zugeständnisse im Wert von650 Millionen Euro haben die Beschäftig-ten in den vergangenen Jahren gemacht,rechnet die Gewerkschaft Verdi vor. Jetztfordert das Management eine neue Spar-runde – das Aussetzen der Tariferhöhungfür zwei Jahre. Die Reaktion: Streiks,Frust, Pfiffe gegen Berggruen, wenn erdenn mal in Deutschland auftritt. Wie lässtsich eine solche Belegschaft ohne einengroßen Schwenk, ohne ein Zeichen des Ei-gentümers Berggruen jemals wieder moti-vieren und auf ein Ziel einschwören?

Szenario 2: Das Ende

Vielleicht will ja in Essen oder in New York,wo der Aufsichtsratschef Jared Bluestein,einer von Berggruens Adjutanten, sitzt, nie-mand mehr Karstadt ernsthaft retten –das wäre ein weiteres denkbares Szenario.Vielleicht lautet der Auftrag an den neuenChef, die Firma zu zerschlagen und abzuwi-ckeln. Etwa nach dem Muster, über dasHandelskreise bereits seit Berggruens Ein-stieg spekulieren: über einen Verkauf derdrei Premiumhäuser (KaDeWe in Berlin,

das Alsterhaus in Hamburg und Oberpol-linger in München) sowie der 28 Karstadt-Sporthäuser. Für diese Objekte dürfte sichrasch ein Käufer finden lassen. Organisato-risch wäre ein solcher Deal ebenfalls zügigmachbar. Berggruen hat die Premium-und Sporthäuser früh in eigene Gesell-schaften überführt. Übrig blieben dann die86 traditionellen Warenhäuser, darunterviele Standorte, denen Fachleute keineÜberlebenschance geben. Gerd Hessert ge-hört dazu. Er ist Immobilienunternehmerund war früher Direktor für Planung beiKarstadt, heute ist er Lehrbeauftragter fürHandel an der Universität Leipzig, er hältnur gut 40 Häuser für zukunftsfähig.

Im Paket lassen sich die 86 traditionel-len Häuser somit nicht verkaufen, die der-zeit wohl teilweise quersubventioniert wer-den. Kein Finanzinvestor und wohl auchniemand aus der Branche wird solch einAbenteuer eingehen, denn Standorte zuschließen, ist teuer. Hessert taxiert die Kos-ten für mögliche Sozialpläne, möglicheSonderabschreibungen und Mietentschä-digungen auf fünf bis zehn Millionen Euro– und das pro Standort.

So zynisch es klingen mag: Mit einer In-solvenz ließe sich das preiswerter erledi-gen. Da können Mietverträge gekündigtwerden und auch Mitarbeiter. Allerdingssagen Geschäftsleute, die mit Berggruenzu tun haben, dass er schlechte Nachrich-ten „hasse“. Berggruen, der Deutsch-Ame-rikaner, der in Hotels lebt, will wohl weiterals Philanthrop wahrgenommen werden.Ein „Gegen-die-Wand-Fahren“, eine Zer-schlagung, die viele Scherben hinterlässt,wäre für seinen Ruf schädlich. „Er wird ei-ne Lösung suchen, die sein Retter-Image

zumindest halbwegs intakt lässt“, sagt ei-ner, der ihn kennt.

Szenario 3: Die Fusion

Der Konkurrent Kaufhof macht vor, dassder Markt konsolidiert werden muss, wasübrigens auch Gewerkschafter mituntereingestehen: Vier Filialen hat Kaufhof imvergangenen Jahr geschlossen, drei weite-re sollen folgen. Auch deswegen steht wei-ter im Raum, dass die grüne Gruppe (Kauf-hof) und die blaue Konkurrenz (Karstadt)irgendwann zusammenfinden. Der direk-te Weg – die Übernahme des einen durchden anderen und dann die Schließung derdoppelt belegten, unrentablen Standorte –wird derzeit offenbar nicht beredet, auchweil die Metro-Tochter Kaufhof auf Bestän-digkeit setzt: Seit bald 20 Jahren führt Lov-ro Mandac die Kette und erwirtschaftet ei-ne Umsatzrendite von knapp vier Prozent.

Spekuliert wird indes über eine Konsor-tiumslösung, ein drittes Unternehmen qua-si, in die Karstadt wie Kaufhof ihre Ge-schäfte einbringen – gesichtswahrend undlukrativ für beide. Wobei Kaufhof ange-sichts seiner vergleichsweise stabilen Lageauch warten kann auf ein mögliches Schlin-gern seines Essener Konkurrenten: Es istwie bei einer Frucht, sagen manche: Ir-gendwann ist sie reif, fällt vom Baum undvielleicht sogar in den Schoß von Kaufhof.

Was ist nun das wahrscheinlichste Sze-nario? Der Einzige, der es erklären kann,wäre Berggruen. Er beschreibt sich als gu-ter „Hirte“. Doch Leute, die ihn persönlicherlebt haben, sagen: „Er ist ein Mensch,der Geld verdienen will und gut angesehenwerden will. Ganz einfach. Nicht mehr.“

VON KARL-HEINZ BÜSCHEMANN

D ieser Werner Müller ist ein Phäno-men. Der frühere Bundeswirt-schaftsminister wirkt unschein-

bar. Er tut selbst auf großer Bühne so, alsspiele er nur eine untergeordnete Rolle.In Wahrheit zieht der Ex-Politiker, derauch mal Aufsichtsratschef der Bahn undVorstandsvorsitzender des Chemieunter-nehmens Evonik war, im Hintergrund un-ermüdlich seine Fäden. Jetzt will Müllerden Krisenkonzern Thyssen-Krupp ret-ten. Die von ihm geführte Essener RAG-Stiftung könnte sich an dem angeschlage-nen Stahl- und Anlagenbauer beteiligenund ihm finanziell aus der Patsche helfen,das hat er angeboten. Müller hat mal wie-der bewiesen, dass er immer für eineÜberraschung gut ist. Indes: Das Vorha-ben ist keine gute Idee.

Dabei hatte Müller im Jahr 2005 einebestechend wirkende Idee geliefert. Da-mals war er Chef der Essener Ruhrkohle(RAG) und er schlug den Politikern ein ver-führerisches Modell vor. Die Nicht-Kohle-bereiche des maroden Staatskonzernswollte er an der Börse zu Geld machenund den Erlös in eine Stiftung bringen. De-ren Einnahmen sollten die Abwicklungdes deutschen Kohlebergbaus finanzie-ren. Die Politiker hatten jahrzehntelangkeinen Weg gefunden, das Milliarden-grab Steinkohle loszuwerden. Müller da-gegen sagte nur mal eben Simsalabimund schon hatte er eine Patentlösung. DiePolitiker in Berlin, Düsseldorf und imSaarland waren so begeistert, dass siedem pfiffigen Müller gerne seine Stiftunggewährten. Die sollte laut Satzung die letz-ten Zechen abwickeln, die Folgelasten desBergbaus beseitigen und Kultur, Bildungund Wissenschaft fördern, „soweit diesim Zusammenhang mit dem deutschenSteinkohlenbergbau steht“.

Jetzt will Müller die Aufgaben seinerStiftung erweitern. Gemeinsam mit Mi-nisterpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)will er sie zu einem Zentrum für Industrie-politik machen, das im krisengeplagtenRuhrgebiet wirtschaftspolitische Wei-chen stellt. Dazu gehört für ihn auch Ein-fluss auf Konzerne wie Thyssen-Krupp.

Doch dafür ist die Stiftung weder ge-dacht noch geeignet. Sie ist eine politischeEinrichtung und gehorcht Vorgaben, dieoft wirtschaftsfremd sind. Schon ihre Wur-

zeln sind politisch. Sie reichen bis in denSubventionssumpf der alten Ruhrkohle.Die Gremien der Kohlestiftung sind von ak-tiven und ehemaligen Politikern domi-niert. Im dreiköpfigen Vorstand sitzenzwei ehemalige Politiker und eine frühereGewerkschafterin. Zum Kuratorium, dasaus 13 Personen besteht, gehören nur zweierfahrene Industriemanager. Die überwäl-tigende Mehrheit der Kontrolleure bildenBundes- und Landespolitiker wie Gewerk-schafter. Seit es diese Stiftung gibt, wird inihren Gremien nach den Vorstellungen dergerade regierenden Parteien gestritten.

Es ist eine bedrückende Erfahrung,dass es nicht viel bringt, wenn sich Politi-ker in Unternehmen einmischen. Der da-malige Kanzler Gerhard Schröder wollte1999 mit starken Worten und Bundes-bürgschaften den Baukonzern PhilippHolzmann retten; der war trotzdem we-nig später am Ende. Welche VerlusteStaatsvertreter in den Landesbanken ver-ursachten, ist oft beschrieben worden.Das Land NRW ist ein Beispiel dafür, wieder regionaltypische Filz von Politikern,Gewerkschaftern und Managern denStrukturwandel im Ruhrgebiet bremste.Die Folgen dieses historischen Missver-ständnisses sind nach mehr als 50 JahrenKohle- und Stahlkrise bis heute in veröde-ten Stadtteilen zu besichtigen.

Thyssen-Krupp kann von einer poli-tisch dominierten Stiftung keine echteHilfe erwarten. Der Stahlkonzern und An-lagenbauer ist durch schlechtes Manage-ment heruntergewirtschaftet worden.Das ist für die Mitarbeiter eine Katastro-phe – aber es ist nicht das Ende aller Tage.Das heutige Management plant, krankeTeile des Konzerns zu verkaufen und fürden Rest neues Kapital über die Börse her-einzuholen. Das kann funktionieren. Undwenn nicht, muss der gesamte Konzern inTeilen verkauft werden. Dann hätte NRWeinen Dax-Konzern weniger. Das würdeaber vor allem die Politiker stören. Für dieBeschäftigten ist allein wichtig, dass siemit ihren Jobs bei einem Besitzer landen,der etwas vom Geschäft versteht.

Die Politiker in Düsseldorf und Berlintäten gut daran, die Kohlestiftung nur fürden Zweck zu nutzen, für den sie gegrün-det wurde: die Abwicklung der Kohle. Die-se Jahrhundertaufgabe ist teuer genugund verlangt alle Aufmerksamkeit derStiftungsführung. Ihre Verwandlung in ei-ne Einrichtung zur Industriepolitik birgtdie Gefahr, dass eines Tages das Geldnicht mehr für die ursprüngliche Aufgabereicht. Dann ginge die unendliche Suchenach einer Lösung für die Steinkohle vonvorne los, und nichts wäre erreicht.

Die Eindrücke sitzen tief. So hört es sich je-denfalls an, wenn Renate Künast über ihreReise nach Bangladesch spricht. Vier Tagewar sie dort. Die Politikerin wollte sich einBild machen von der Textilindustrie nachall diesen Berichten in den Medien – vomEinsturz des Rana-Plaza-Gebäudes in Sa-var, wo allein mehr als tausend Menschenums Leben kamen, von den vielen Brän-den. Erlebtes sitzt tiefer. Kurz vor ihremAnruf hat die Fraktionsvorsitzenden vonBündnis 90/Die Grünen den Slum Korailbesucht. Millionen Menschen leben in denElendsvierteln der Hauptstadt Dhaka.

„Es ist hier wahnsinnig heiß“, berichtetKünast. Fast 50 Grad sind es. Sie sieht Hüt-ten aus Wellblechresten, in die gerade malein Bett passt. Das teilt sich eine ganze Fa-milie. „Die Menschen sind froh, wenn we-nigstens einer eine Arbeit hat und die Fami-lie ernähren kann.“ Künast hat mit Nähe-rinnen gesprochen. Sie haben Angst um ih-re Jobs, ihre einzige Einnahmequelle. DieFamilien fürchten, dass nach all den Bil-dern westliche Firmen ihre Aufträge strei-chen, weil sie mit diesen schrecklichen Bil-dern nicht in Verbindung gebracht werdenwollen. Sie fürchten um das eigene Bild, ihrImage. „Bitte geht nicht, ihr müsst blei-ben“, solche Sätze hat Künast oft von denNäherinnen gehört. „Die Arbeit in der Tex-tilindustrie ist trotz der Tragödien existen-ziell.“ Ein Rückzug wäre keine Lösung.

Künast, 57, ist Rechtsanwältin. Am An-fang ihres Berufslebens war sie Sozialarbei-terin im Männerknast in Berlin-Tegel. Sieist eine vehemente Politikerin: Aus Bildernund Eindrücken formt sie schnell Forde-rungen, auch wenn die Umsetzung mehroder weniger weit außerhalb ihres Einflus-ses liegt. Sie will mehr Transparenz, zumBeispiel über die Herkunft von Textilien,so einen Nachweis, wie ihn die EU-Kom-mission für Mineralien aus Konfliktgebie-ten plant. Künast will ein einheitliches Sie-gel für ökologisch und fair hergestellte Tex-

tilien wie GOTS, an dem sich Verbraucherorientieren können. Kann sein, dass diedann ein bisschen mehr zahlen müssen, da-mit die Näherinnen in Bangladesch einpaar Taka mehr verdienen. Aber ganz si-cher ist Künast nicht, ob die Preiserhöhun-gen bei ihnen ankommen oder doch nur inden Taschen von Politikern, Beamten, Han-delsagenten und Unternehmen landen.Bangladesch sei ein hoch korruptes Land.

„Es muss einen gesetzlichen Mindest-lohn geben, sonst kommt es nicht bei denArbeiterinnen an“, fordert Künast. An man-chen Äußerungen merkt man, wie neu die-ses Feld für die Politikerin ist. Den Mindest-lohn gibt es schon. Für eine Näherin liegt erbei knapp 30 Euro im Monat. Gerade wirdüber eine Aufstockung verhandelt. Dasreicht nicht zum Leben, kritisieren Nicht-Regierungs-Organisationen wie die FairWear Foundation. Nach Berechnungenvon Gewerkschaften müsste er etwa sechs-mal so hoch sein. Es gibt Fortschritte: DasParlament will in dieser Legislaturperiodeüber eine Reform des Arbeitsgesetzes ent-scheiden. Das alte missachtet die Mindest-standards der UN-Organisation ILO. DieseWoche trat das Abkommen für Brand-schutz und Gebäudesicherheit in Kraft. „Al-le versprechen jetzt Besserung, deshalbdarf der internationale Druck keinesfallsnachlassen“, so Künast.

Sie hat mit Einkäufern von Markenun-ternehmen wie Esprit geredet und Fabri-ken besucht – Capella Knit in Ashulia undDBL Group in Gazitur, zwei von vielen Tau-senden. Es sind die besseren, das ist Kü-nast bewusst. DBL sei ein Vorzeigebetriebmit einer Abwasserentsorgung, die sichselbst in Europa sehen lassen könne. Nichtganz so schön sieht es bei Capella aus. Aberseit Kurzem weist ein breiter gelber Strei-fen, der immer frei bleiben muss, den Wegzu den Notausgängen. Als Künast bei Ca-pella war, nähten die gerade Trainingsho-sen für Lidl. ELISABETH DOSTERT

SamstagsessayDie Autoindustrie steht vor ihrergrößten Bewährungsprobe.Wenn das mal gut geht 26Politik undMarktDicke Luft: Chinawill den Verkauf vonAutos drosseln 27SchwerpunktVon Agent Orange bis Gen-Mais: Monsanto, der un-heimliche Konzern 28/29UnternehmenKampf um die letzte Schraube:Die Praktiker-Pleite fordertdie Baumärkte heraus 30GeldRazzia gegen Steuersünder:Staatsanwälte durchsuchenFilialen der Großbank UBS 32ReportFlimmernde Kisten:Loewe und Metz kämpfenums Überleben 38R www.sz.de/wirtschaft

DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 25

Erst vor wenigen Jahren ist Karstadt der Insolvenz entkommen: Ein Saal in Essen, in dem am 10. November 2009 Gläubiger zusammenkamen. FOTO: INA FASSBENDER/REUTERS

Überleben oder sterbenWas wird aus Karstadt? Geschäftspartner und Mitarbeiter rätseln, was Eigentümer Nicolas Berggruen will.

Drei Szenarien gibt es – von der Insolvenz bis zur Fusion mit dem Rivalen Kaufhof

POLIT ISCHE KOHLEST IFTUNG

Keine gute Idee

Grüne ReisendeRenate Künast hat Textilfabriken in Bangladesch besucht

Thyssen-Krupp kann von einempolitisch dominierten Gremiumkeine echte Hilfe erwarten

HEUTE

WIRTSCHAFT

Im Herbst 2010 hat Nicolas Berggruen Karstadtübernommen. Doch er investiert kein frisches Geld und verunsichert

damit die gesamte Branche. FOTO: TANTUSSI/BLOOMBERG

NAHAUFNAHME

„Die Menschen sind froh,wenn wenigstens einer

eine Arbeit hat unddie Familie ernähren kann.“

Renate KünastFOTO: DPA

Page 26: Süddeutsche_Zeitung.pdf

NickHayek, 59, hat ein Luxusproblem.Der Chef des Schweizer UhrenherstellersSwatch und Sohn des Erfinders der weltbe-rühmten Plastikuhr, die zur Rettung derSchweizer Uhrenindustrie wurde, hatmehr Kunden als ihm lieb ist. Er wirdsogar von den Wettbebewerbsbehördender Eidgenossenschaft dazu gezwungen,weiter andere Schweizer Uhrenherstellermit teuren mechanischen Uhrwerken zubeliefern, obwohl er das gar nicht will.Swatch wollte Lieferverträge mit anderenSchweizer Herstellern bis spätestens 2025auslaufen lassen. Die Hayek-Firma möch-te aus den Lieferverpflichtungen heraus,weil sie in ihren Werken in Boomzeitenkaum genug Uhrwerke und Teile für deneigenen Bedarf bei Luxus-Marken wieBreguet und Omega produzieren kann. Inschlechten Zeiten bleibe er auf Überkapa-zitäten sitzen, klagt Hayek (FOTO: BLOOMBERG).Aus der Sicht von Swatch sei die Entschei-

dung eine Enttäu-schung, erklärte derSwatch-Chef. DieWettbewerbsbehördesieht das anders. Klei-nere Uhrenherstellerhätten kaum alternati-ve Bezugsquellen undseien auf Swatch ange-wiesen. SZ

VON THOMAS FROMM

Nie waren die Dinge so einfachund überschaubar wie in denAnfangsjahren des Autos. EinFord hieß damals noch nichtFiesta oder Focus, sondern Mo-

del T, Chinesen fuhren noch Fahrrad, undkein Autoexperte sprach über die Zukunftdes Automarkts, weil es da noch nichts zubesprechen gab. Das Model T sorgte dafür,dass die Zahl der Autos in den USA inner-halb von ein paar Jahren von einigen Hun-derttausend auf 20 Millionen anstieg, inder Autowirtschaft lief die Sache quasi vonallein, und einer wie John Steinbeck konnteüber die wirklich wichtigen Seiten des Au-tos nachdenken. Der große amerikanischeSchriftsteller schrieb, man müsse „einmaleine Abhandlung über den sittlichen, physi-schen und ästhetischen Einfluss des FordModell T auf das amerikanische Volk her-ausgeben“. Zwei US-Generationen wüss-ten immerhin „mehr über Fords Zündstift

als über die Klitoris, mehr über den Gang ei-nes Wechselgetriebes als über den Lauf desPlaneten“. Steinbeck hatte das Wesentli-che erkannt: Dass das Auto mehr sein konn-te als ein Fortbewegungsmittel. „Die meis-ten Babies wurden im Model T Ford ge-zeugt und nicht wenige in ihm geboren.“ Sohat nie wieder jemand über das Verhältnisvon Auto und Mensch geschrieben. Schongar nicht in einem Buch mit einem Titel wiediesem: „Die Straße der Ölsardinen“.

Die Zahl der Kinder, die in einem Autogezeugt oder geboren werden, dürfte sichheute in Grenzen halten. Wenn aktuellüber Ford geschrieben wird, dann überWerksschließungen in Belgien und Eng-land. Opel hat schon vor längerem einWerk in Antwerpen geschlossen undmacht bald eines in Bochum dicht. Peu-geot will Tausende von Jobs in einem Werkbei Paris abbauen. Gleichzeitig: BMW bautein Elektroauto aus Kohlefasern, in Chinawerden Autokennzeichen versteigert undverlost, und Analysten der Investment-bank Morgan Stanley sprechen von einemwundersamen Peak Car.

Peak Car, das ist eine Variation des be-kannten Peak-Oil-Begriffs, mit dem Kriti-ker ausdrücken, dass die Förderung desÖls ihren Höhepunkt bereits überschrittenhat. Peak Car bedeutet also, übertragen:Der europäische Markt, auf dem in diesemJahr wohl so wenig Autos verkauft werdenwie vor 20 Jahren, ist gesättigt. Die Men-schen haben alle ein Auto, und: Immer we-niger Menschen wollen überhaupt nochein eigenes Auto. Es reicht ihnen, eines zumieten. Oder mit anderen zu teilen. Dafürgibt es bald Autos, die mit anderen Autosvernetzt sind, mit Ampeln und Verkehrs-leitsystemen kommunizieren können. Au-tos, die im Grunde nicht mal mehr einenFahrer brauchen, um vorwärtszukommen.Autos wie rollende Rechenzentren. Compu-ter auf vier Rädern. Google-Autos.

Die Autowelt ist also ziemlich kompli-ziert geworden. Für alle. Für die Kunden.Für die Hersteller. Vor allem für die euro-päischen Hersteller, denn sie stehen vorden größten Veränderungen ihrer Ge-schichte. Einige, wie VW, werden immergrößer. Andere verlieren ihre Unabhängig-keit. Oder könnten ganz verschwinden.

Die Autobranche ist eine Branche, in derman ohne Superlative gar nicht erst anzu-fangen braucht. Deshalb war die große Ab-satzkrise vor vier Jahren eine: Jahrhundert-krise. Umsätze und Gewinne brachen ein,nichts ging mehr ohne Kurzarbeit, Ab-wrackprämien und Staatshilfen. Dannkam – was sonst – der Jahrhundertauf-schwung. „Die besten Zeiten des Autoskommen noch“, sagte Daimler-Chef Die-ter Zetsche damals. Was er nicht sagte: Füreinige mochten die besten Zeiten vielleichtnoch kommen. Für andere kamen abererst einmal schlechte Zeiten.

Fiat zum Beispiel. Einst ein stolzer Auto-bauer, kommen die Turiner heute nur überdie Runden, weil der US-Partner Chryslerdie hohen Verluste in Europa ausgleicht.Die Sache hatte man sich anders gedacht,als Fiat vor einigen Jahren nach Chryslergriff: Da standen die Amerikaner mit demRücken zur Wand, und Fiat-Chef SergioMarchionne war: der Retter. Heute stellt

der Retter vieles von dem in Frage, wasjahrzehntelang gültig war. Mal geht es dar-um, die Konzernzentrale von Turin nachDetroit zu verlegen. Mal um die Frage, obAlfa Romeos außerhalb Italiens gebautwerden sollen. Fiat, so viel ist den Italie-nern klar, wird immer weniger italienisch.

Bei Peugeot wiederum, der Traditions-marke aus Frankreich, geht es nicht ein-mal ums Französisch-sein. Es geht um: al-les. Der Konzern macht hohe Verluste undverkauft immer weniger Autos. Es gibt Leu-te, die sagen, dass Peugeot zu den Kandida-ten in Europa gehört, die das großeSchrumpfen nicht überleben werden. Au-ßer, die französische Regierung rettet dieHausmarke mit Staats-Milliarden. Vorerstarbeiten die Franzosen mit Opel zusam-men. Dass sich ausgerechnet die Schwächs-ten in diesen Zeiten zusammentun, um

über Kooperationen Milliarden zu sparen,liegt in der Natur der Sache, weil immerdann, wenn sich Starke und Schwache zu-sammen tun, die Sache irgendwann wie-der platzt. So wie bei einer Elektro-Koope-ration von Peugeot und BMW: Es passteeinfach nicht.

Eine Garantie, dass die Spiele von Peu-geot, Opel und Co. alle Probleme lösen,gibt es nicht. Während die Verzweifelten ge-gen asiatische Billig-Konkurrenten undden Fall in die Bedeutungslosigkeit an-kämpfen, fahren Konzerne wie BMW undVW neue Rekorde ein. Sie verdienen, an-ders als Opel oder Peugeot, ihre Milliardenin China und den USA. Sie haben ihre Risi-ken längst weltweit verteilt. Allerdings:Die Verschiebung ihrer Kernmärkte wirddiese Unternehmen bald mehr verändern,als sie das heute zugeben würden. Denn

der Preis, den sie für Turbo-Absätze undMilliardengewinne in Boom-Märkten wieChina, Brasilien oder Russland zahlen, isthoch. Um Einfuhrzölle und andere Han-delsbeschränkungen zu umgehen, werdenimmer mehr Autos vor Ort gebaut. „DieProduktion muss den Märkten folgen“, sa-gen Manager, wenn sie begründen müs-sen, warum das nächste Modell an einemanderen Standort gebaut wird.

„Es gibt hier zahlreiche Zulieferer, wirkönnen die Dollareffekte gegen den Eurokompensieren und die über 40 Freihan-delsabkommen Mexikos sichern eine guteAnbindung an den Weltmarkt.“ Audi-ChefRupert Stadler sagte das Anfang Mai immexikanischen San José Chiapa, als er denGrundstein für ein neues Werk legte.

BMW baut einen Großteil seiner Gelän-dewagen in den USA, und Daimler einen

Teil seiner C-Klasse-Limousinen ab 2014nicht mehr in Sindelfingen, sondern imWerk Tuscaloosa im US-Staat Alabama.Aus Stuttgarter, Wolfsburger und Münch-ner Unternehmen werden so Globalisten,deren Zentralen noch in Deutschland lie-gen. Zufällig. Denn sie könnten auch in denUSA sein. Oder in Shanghai. Merken würdees kaum jemand. Die Auslandsmärkte sindlängst auch Heimatmärkte.

Während in Europa über kleinere undleichtere Autos, strengere CO2-Regeln undNachhaltigkeit nachgedacht wird, geht esin Ländern wie China und den USA um an-dere Themen: um Beinfreiheit hinter demChauffeurssitz, PS, Luxus. Bei einem Kon-zern wie BMW weiß man das. Und stelltsich darauf ein: kleinere Wagen, Elektroau-tos aus Carbon und grünes Nachhaltig-keitsmarketing einerseits. Und doch auch:große Geländewagen und Limousinen fürChina und die USA. Die Welt will ganz un-terschiedliche Autos. Und die Industriewill sie verkaufen.

Klein und groß, nachhaltig und opulent.Die deutschen Autokonzerne sind vor al-lem damit beschäftigt, diesen Spagat aus-zuhalten. Es ist ein schwieriger Spagat.Dass sie in Brüssel darauf drängen, ihre(sehr wenigen) Elektroautos in der CO2-Bi-lanz gleich mehrfach gegen ihre großenSpritschleudern anzurechnen, hat auch et-was mit dieser Modell-Grätsche zu tun.Man weiß, dass man kleinere und saubereAutos bauen muss. Man weiß aber auch,dass die nicht so profitabel sein werdenwie jene Autos, mit denen man in den ver-gangenen Jahrzehnten sein Geld verdienthat. Deshalb will man jetzt alles bauen.Und zwar solange es noch geht.

Bis die Menschheit elektrisch fährt,dürfte es eh noch Jahre dauern. Bis dahinrollen leichte Kleinwagen, schwere SUV,Benziner, Diesel, Hybride und E-Autos ne-beneinander her. Einige sind Privatwagen,andere werden gemietet, andere geteilt.Autokonzerne treten heute als Car-Sha-ring-Anbieter auf. Sie nennen sich dannnicht mehr Autohersteller, sondern „Anbie-ter von Mobilitätsdienstleistungen“. 100Jahre nach Model T wird weniger über Au-tos gesprochen. Dafür umso mehr über Ge-schäftsmodelle.

Der kalifornische Autobauer Tesla bautgerade ein Auto mit Elektromotor, das aus-sieht wie ein klassischer Sportwagen. EinFahrzeug, rein optisch aus dem Motoren-Kanon des vergangenen Jahrhunderts, nurmit dem Antrieb des 21. Jahrhunderts. Esfährt über 200 Stundenkilometer und hat– es mag Zufall sein – einen sehr einfachenNamen. Model S.

Stephen Odell, 58, ist Europachef beimUS-Autohersteller Ford, und das ist allesandere als ein dankbarer Job. Denn wäh-rend seine US-Kollegen bei ihren Manage-ment-Treffen in Dearborn/MichiganTabellen mit schönen Gewinnen herumrei-chen können, steht Odell (FOTO: BLOOMBERG)

mit leeren Händen da. Der europäischeMarkt ist lahm, der Konzern schreibt inder alten Welt Verluste – und einer wieOdell konnte zuletzt nicht mehr machenals seine neuen Modelle zu loben undansonsten Fabriken zu schließen. Jetztaber schaltet der Manager um – und zwarauf Optimismus. „Im nächsten Jahr sollteder europäische Markt beginnen zu wach-sen“, sagte er. Grund: Die meisten Wirt-schaftsbarometer deuteten auf eine Erho-lung hin. Das ist deshalb bemerkenswert,da Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosnerst vor ein paar Tagen geunkt hatte, ersei sich nicht sicher, ob in der europäi-

schen Absatzkriseschon der Tiefpunkterreicht sei. Bis Ende2015, glaubt Odell,werde Ford in Europawieder Gewinne ma-chen. Immerhin: Soschnell erholt sich derMarkt dann also auchwieder nicht. SZ

Carl Icahn, 77, fährt im Kampf um denComputerhersteller Dell schweres Ge-schütz auf. Der US-amerikanische Multi-milliardär (FOTO: BLOOMBERG) will sein Angebotfür das Unternehmen aufbessern unddamit den Firmengründer Michael Dellnoch ausstechen. Es geht – natürlich –ums Geld, aber vor allem um die Macht-verhältnisse innerhalb des Unterneh-mens; also um die Aktienmehrheit. Bisherist Icahn nach Dell der zweitgrößte Aktio-när – letzterer plant einen Buyout und hatdabei auch die Konzernleitung auf seinerSeite. Wenn es ums Geld geht, verstehtInvestor Icahn keinen Spaß und hat dieÜbernahme und vor allem den Kaufpreisder Aktien durch Dell kritisiert. Denndieser bietet pro Aktie 13,65 Dollar –Icahn selbst hat sein Angebot auf 14 Dol-lar aufgestockt und plant, dies auszubau-en. Die Aktionäre müssen am 18. Juli überdie Übernahme befinden; die Konzernlei-

tung hat sich für dasAngebot des Firmen-gründers ausgespro-chen. Nun drängtIcahn die Aktionäre,vor Gericht zu ziehen,um eine höhere Unter-nehmensbewertungzu erstreiten – in sei-nem Sinne. MÜH

Fabrice Tourre, 34, sorgte vor drei Jah-ren als kleiner Angestellter von Gold-mann Sachs weltweit für Schlagzeilen.Damals wurde er von der BörsenaufsichtSEC beschuldigt, Kunden hinsichtlich derQualität von Wertpapieren hinters Lichtgeführt zu haben, die die Investmentbankanbot. Über die fraglichen Wertpapierehatte der gebürtige Franzose 2007 eineE-Mail an seine Freundin geschrieben:„Das ganze Gebäude wird bald zusammen-stürzen. Nur einen Überlebenden wird esgeben - den fabelhaften Fab“, womit Tour-re (FOTO: AFP) sich selbst meinte. Beschuldigthatte die SEC auch Tourres ArbeitgeberGoldman Sachs, doch die Investmentbankeinigte sich noch 2010 auf einen Vergleichund zahlte stolze 550 Millionen Dollar.Tourre lehnte einen derartigen Deal ab.Vom Montag an wird die Zivilklage derSEC gegen ihn vor dem US-Bezirksgerichtin Manhattan verhandelt. Bei den Vorwür-fen der SEC geht es konkret um ein obsku-res Wertpapier namens Abakus-AC1. Aba-kus war eine Collateralized Debt Obligati-on (CDO), also eine strukturierte Anleihe,die durch unzählige Hauskredite gedecktwar. Das Besondere an Abakus war, dassdie Hypothekendarlehen dahinter keineGoldman-Experten zusammengestellthatten, sondern der Hedgefonds-Mana-ger John Paulson. Paulson wettete damals

richtigerweise auf den Zusammenbruchdes US-Immobilienmarktes und suchtezu diesem Zweck Investmentvehikel.Abakus erfüllte diesen Zweck; die CDOwurde durch eine Reihe sehr schlechterKredite gedeckt. In dem Prozess wird dieSEC versuchen zu beweisen, dass die Kun-den Goldmans, obwohl Profis, dies nichtwissen konnten und betrogen wurden.Gelingt der Behörde das, müsste TourreSchadensersatz zahlen und auf GoldmansImage fiele nochmals ein langer Schatten.Der Prozess soll drei Wochen dauern. N.P.

JérômeKerviel, 36, hat im Streit mit derfranzösischen Großbank Société Généraledie nächste Runde eröffnet. Diesmal ist esder sogenannte Skandalbanker, der gegenseinen ehemaligen Arbeitgeber Klageeinreicht und damit eine der spektakulärs-ten Auseinandersetzungen der Brancheum eine weitere Posse bereichert. Anderen Anfang stand der Berufungsprozessaus dem Jahre 2012, in dem Kerviel (FO-

TO: AFP) unter anderem wegen Vertrauens-missbrauchs und Fälschung zu drei Jah-ren Haft und der Rekord-Schadensersatz-zahlung von 4,9 Milliarden Euro verur-teilt wurde. Das Gericht urteilte damals,der Banker habe die Société Généralebeinahe in den Ruin getrieben. Nun hatKerviel Klage gegen die Bank eingereicht.Der Banker wirft der Großbank Betrugvor – sie behaupte zu Unrecht, er sei fürden Verlust von 4,9 Milliarden Euro ver-antwortlich. Die Bank habe seine Geldge-

schäfte nachträglichnicht mehr nachvoll-ziehbar gemacht unddie Verluste im Pro-zess hochgespielt.Nun kommt es zueinem vierten Prozessin einem an Kuriositä-ten nicht armenRechtsstreit. MÜH

Alles relativEs geht ums Geld Der fabelhafte Fab Zur Lieferung gezwungen Die nächste Posse

Das Thema dieses Essays wird auchDeutschlands großen Wirtschaftskon-gress beschäftigen: das 7. Führungstref-fen Wirtschaft der Süddeutschen Zeitungvom 21. bis 23. November 2013 in Berlin.Dort diskutieren im Hotel Adlon amBrandenburger Tor 300 Führungskräfteaus Politik und Wirtschaft unter demMotto „Strategien für mehr Wachstum“.Zugesagt haben mehr als 30 namhafteReferenten, darunter der italienischeMinisterpräsident Enrico Letta, EU-Par-lamentspräsident Martin Schulz, die No-tenbanker Mario Draghi, Jörg Asmussenund Jens Weidmann, zahlreiche Kon-zernchefs aus Deutschland (RWE, Deut-sche Bank, Munich Re, Daimler), Frank-reich, Italien und den USA, Gewerk-schaftschefs aus Deutschland und Ita-lien, Familienunternehmer und Grün-der. Über die im Essay diskutierte Frage,wie Europas Autoindustrie auf die globa-len Herausforderungen reagiert, debat-tieren auf dem Podium unter anderemDieter Zetsche (Daimler) und PhilippeVarin (PSA Peugeot Citroen).

R Anmeldungen zum Kongress und weite-re Infos: www.sz-fuehrungstreffen.de

Erinnert sich noch jemand an die Asien-Krise? Und daran, dass auf die Asien-Krise die Russland-Krise folgte? 1997stürzten die „Tiger-Staaten“ ab, darun-ter Südkorea und Thailand, ein Jahrspäter folgte Russland. An diesem Sams-tag jährt sich zum 15. Mal der Tag, andem der Internationale Währungsfondsder Regierung in Moskau ein Hilfspaketüber umgerechnet 11,2 Milliarden Dol-lar gewährte. Heute spricht man nichtvon Hilfspaketen, sondern von Ret-tungsschirmen. Auch die Summen sindgrößer geworden: Was damals langte,um die Weltmacht Russland aufzufan-gen, reicht heute gerade aus, um denZwergstaat Zypern vor dem Kollaps zubewahren. Übrigens: Auch damals wur-de schon darüber diskutiert, ob dieharten Sparauflagen des IWF die Krisein den Tigerstaaten oder Russland nichtverschärfen. Die Welt dreht sich alsoweiter – die Debatten bleiben diesel-ben, meistens.

Bisweilen kommen auch neue Debattenhinzu. Überaus bemerkenswert ist zumBeispiel, dass ausgerechnet die US-Auf-sichtsbehörden die Banken nun plötz-lich viel härter rannehmen wollen, alses in den ersten fünf Jahren nach demLehman-Crash der Fall war. In den USAsoll es eine Schuldenbremse für Bankengeben, im Börsen-Englisch leverageratio genannt. Die Banken sollen also,anders als bei den komplizierten Basel-III-Regeln, nicht mehr den größtenAnteil ihrer Papiere herausrechnendürfen, wenn sie ihre Eigenkapitalquo-te berechnen. Sondern es soll das ge-samte Geschäft berücksichtigt werden.Den Bossen der US-Banken gefällt das

natürlich nicht. Vielleicht auch deshalb,weil etliche die Fünf-Prozent-Quotenicht erfüllen können. Wie sicher dieUS-Banken sind, wird man diese Wochesehen: Am Montag legt die Citigroupihre Zahlen für das zweite Quartal vor,am Dienstag folgt Goldman Sachs (FOTO:

REUTERS) und am Mittwoch die Bank ofAmerica. Sicher ist: Danach wird dieDebatte über die Schuldengrenze weiter-gehen. Bald auch in Europa.

Genau hinhören sollte man nächsteWoche nicht nur bei den Banken, son-dern auch bei dem, was Ben Bernankeam Donnerstag im amerikanischenKongress erzählt. Die halbjährlichenAnhörungen, in denen der Vorsitzendeder Federal Reserve den Abgeordnetensein Geldpolitik erläutert, sind legen-där. Und gerade Bernanke dürfte dies-mal einiges zu erklären haben: EndeMai schockte er die Märkte damit, dasser angeblich die Zügel bald anziehe will– was dann andere Vertreter der Fede-ral Reserve flugs dementierten. Nein,nein, so sei das nicht gemeint gewesen.Nun wollen alle wissen: Wie hat Bernan-ke es denn nun wirklich gemeint?

Und noch ein Ereignis wird nächsteWoche die Anleger in ihren Bann zie-hen: Am Freitag treffen sich die Finanz-minister und die Notenbanker derG-20-Staaten, der zwanzig wichtigstenIndustrie- und Schwellenländer derWelt. Und wo treffen sie sich? Ausge-rechnet in Moskau, wo man aber dankÖl und Gas längst keine Krisenkreditedes IWF mehr braucht.

Was noch? Einer der ganz Großen derdeutschen Industrie feiert am Dienstag80. Geburtstag: Heinz Dürr, einst Chefder AEG und der Deutschen Bahn.Glückwunsch! ULRICH SCHÄFER

PERSONALIEN

Die besten Zeiten kommen noch? Von wegen! Für viele werden es schlechte ZeitenChina statt Europa: Die Verschiebung der Märkte verändert die Konzerne mehr, als sie zugeben

VomModel T zumModel S: Aus Autoherstellern werden Mobilitätsdienstleister

Letta kommtSZ-Wirtschaftstreffen in Berlin

WendekreiseJahrzehntelang ging in der Autoindustrie alles in eine Richtung: vorwärts.

Jetzt stehen die Unternehmen vor Umbrüchen so groß wie noch nie.Gut möglich, dass nicht allen das schwierige Manöver gelingt

WIRTSCHAFT26 HBG Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

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SAMSTAGSESSAY

WAS KOMMT

Page 27: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Wenn es um Investitionen in Lateinameri-ka geht, zögern deutsche Unternehmermeist nicht lange mit der Antwort auf dieFrage, welches Land sie bevorzugen: Chilehat seit Jahren stabile Wachstumsratenum die fünf Prozent und eine verschwin-dend geringe Inflation. Das Land soll weni-ger Korruption haben als Frankreich oderÖsterreich. Die Regierung ist ehrgeizig: Siewill, dass Chile bis 2020 ein entwickeltesLand ist.

SZ:HerrMinister,was ist fürSieeinentwi-ckeltes Land?Félix de Vicente: Man sagt normalerweise,ein Land ist entwickelt, wenn das Pro-Kopf-Einkommen um die 22 000 Dollar im Jahrbeträgt. Jetzt liegen wir bei 18 000. Aber da-mit alleine ist es natürlich noch nicht ge-tan: Wir brauchen ein besseres Gesund-heits- und Bildungssystem. Es geht dar-um, dass die Menschen zufriedener sind.

Davon scheint Chile noch ein Stück ent-fernt zu sein. DasLandwar indenvergan-genenJahrenSchauplatzvielerMassende-monstrationen der Mittelschicht – ähn-lichwie Brasilien.Wir haben mit den jungen Leuten gespro-chen, um zu erfahren, was sie wollen.Undwaswollen sie?Sie wollen, dass man ihnen zuhört. Sie wol-len Perspektiven. Wir haben Stipendien-programme aufgelegt, damit die jungenLeute weiterkommen. Und wir waren inBayern zu Gast, um uns das duale Systemanzusehen. Diese Mischung aus Praxisund Theorie, die können wir brauchen.

Gibt es noch andere Sachen, die Sie ausDeutschlandmitgenommen haben?Deutschlands Stärke sind seine kleinenund mittelständischen Unternehmen.Solch eine Struktur hätten wir auch gerne,nicht nur Großbetriebe. Wir haben Unter-nehmensgründungen deshalb extrem er-

leichtert. Damit die Leute sich trauen, et-was zu beginnen. Mich hat das Beispiel Is-raels sehr beeindruckt. Wirtschaftlich istdas eine Start-up-Nation.

Chile lebt zu einem großen Teil vomKup-ferexport. Ist die Abhängigkeit vom Roh-stoffexport nicht gefährlich?Ja, das wissen wir. Deshalb setzen wir aufInnovation. Wir haben dieses Jahr umge-rechnet eine Milliarde Dollar investiert,um Forschung und Wissenschaft zu stär-ken. Wir arbeiten schon länger mit demFraunhofer-Institut zusammen. Und wirlocken ausländische Unternehmensgrün-der mit Stipendien an, man hat uns deswe-gen schon Chilicon-Valley genannt. Weilwir selbst nicht genügend Fachkräfte ha-ben, sind uns ausländische Spezialistensehr willkommen. Gerade kommen ja sehrviele Spanier wegen der Krise.

WelcheBranchenhabenZukunft inChile?Wir sind ein großer Exporteur landwirt-schaftlicher Erzeugnisse. Aber wir wollenmehr machen: Erneuerbare Energien sindein Bereich, aber auch der Export vonDienstleistungen hoher Qualität, Softwarezum Beispiel. Natürlich haben wir im Berg-bau hohes Knowhow. Chilenische Ingeni-eure sind in unseren Nachbarländern sehrgefragt. Auch in erdbebensicherem Bauenhaben wir Expertise.

DasWachstum hat den Energieverbrauchenormgesteigert.DeshalbbautChileStau-dämmeimSüden.DagegengibtesProtes-te von Naturschützern und Ureinwoh-nern.WiewollenSieWachstumundÖkolo-giemiteinander vereinbaren?Unser Ziel ist es, 20 Prozent der Nachfragemit erneuerbaren Energien zu decken. Da-bei ist die Wasserkraft nicht eingerechnet.Wir versuchen, bei der Wasserkraft eine ho-he Effizienz zu erzielen, also maximale Aus-beute bei möglichst geringen Eingriffen.Eines unserer Projekte wird das beste derWelt werden. Leider glauben immer nochviele Menschen, dass das schlecht sei. Viel-leicht müssen wir der Bevölkerung die Vor-teile besser klarmachen. Wir haben jetztein Beratungsgremium für soziale Verant-wortung eingesetzt, in dem sich Politikerund Privatleute austauschen. In Nachhal-tigkeit führend zu sein, ist heute eindeutigein Wettbewerbsvorteil. Wir sind in Latein-amerika vielleicht am weitesten. Unsere In-dustrie ist sich bewusst, dass wir die Naturschützen müssen . . .

. . . Zumal Chile auch auf Tourismus setzt.Natürlich.

Chile geht es immer besser, ganz Latein-amerika ist im Aufschwung, während Eu-ropa eine Krise durchläuft. Macht Latein-amerika etwas besser als Europa?Unsere hohen Wachstumszahlen kommennatürlich daher, dass wir von einem niedri-geren Niveau ausgegangen sind. Aber esstimmt, Lateinamerika hat ein enormesWachstumspotenzial, einen Markt von500 Millionen Menschen. Nach der Finanz-krise von 2008 haben wir die Gelegenheitergriffen, etwas aus unseren Möglichkei-ten zu machen. Und die Aussichten sindweiter gut.INTERVIEW: SEBASTIAN SCHOEPP

Berlin – Wer sich ein Programm für seineEinkommensteuer-Erklärung im Internetgekauft hat, konnte sich dieser Tage überein Update freuen. Mit den zusätzlichen Da-ten soll das Programm nun auch in die La-ge versetzt werden, die Einkommensteuerfür homosexuelle Lebenspartnerschaftenzu berechnen. Denn diese sind ja seit Kur-zem gleichgestellt und können deshalbauch das Ehegattensplitting in ihrer Steuer-erklärung geltend machen.

Was bei der Steuersoftware so schein-bar reibungslos funktioniert, bringt tat-sächlich eine ganze Reihe von Problemenmit sich. Schuld daran ist die schwarz-gel-be Koalition. Denn diese hat zwar aufDruck des Bundesverfassungsgerichts dasEinkommensteuergesetz geändert und dieLebenspartnerschaften bessergestellt. DieAbgabenordnung aber ließen Union undFDP unverändert, trotz eines entsprechen-den Vorschlages der Länder. Das führt nundazu, dass steuerrechtliche Dinge, die beiEhepaaren völlig automatisch funktionie-ren, bei den Lebenspartnerschaften zu ab-surden Situationen führen.

Doch von vorne. Um zu verstehen, war-um das so viel Scherereien für die Lebens-

partnerschaften mit sich bringt, muss mandie Bedeutung der Abgabenordnung fürdas Steuerrecht verstehen. Man könnte sa-gen, die Abgabenordnung ist so eine Art Ge-brauchsanweisung für das Steuerrecht.Dort steht geschrieben, wie genau die Din-ge funktionieren. In der Abgabenordnungwird unter anderem definiert, was über-haupt eine Steuer ist. Dort ist festgelegt, anwen ein Steuerbescheid ergehen darf undwie dieser genau auszusehen hat. Dortwird geklärt, was ein Verwandter (im steu-erlichen Sinn) ist. Man erfährt, wie man ge-gen einen Fehler im Steuerbescheid vor-geht. Die Abgabenordnung regelt das Ver-fahren zwischen Finanzamt und Steuer-pflichtigen.

Kurzum, weil die Koalition die Abgaben-ordnung nicht für die Homo-Ehe geänderthat, hakt es bei der Vollziehung derEinkommensteuer bei den etwa 27 000 ein-getragenen Lebenspartnerschaften. Dasräumt inzwischen auch das Finanzministe-rium ein, wie aus einem Schreiben des Par-lamentarischen Staatssekretärs HartmutKoschyk an die Linke-Finanzexpertin Bar-bara Höll hervorgeht. Die dort aufgeführ-ten Ausnahmen zeigen, wie viel tatsächlich

noch zu regeln ist. So zählen Lebenspart-ner steuerrechtlich derzeit nicht zu Ver-wandten und dürften deshalb in Steuerver-fahren vor Gericht nicht die Aussage ver-weigern. Auch dürfen sich die Lebenspart-ner weiterhin nicht gegenseitig bei der Ein-kommensteuer helfen.

Unklar ist auch, ob sie den Einkommen-steuer-Bogen zusammen unterzeichnendürfen. Sollten die Lebenspartner ge-trennt leben, dürfen sie sich nicht wie Ehe-paare an einem Ort veranlagen lassen, son-dern müssen ihre Angelegenheiten mitzwei Finanzämtern regeln. Nach der Ehe-schließung wird dem heterosexuellen Paarvon der Steuerverwaltung gewöhnlich au-tomatisch die SteuerklassenkombinationIV/IV zugewiesen, nicht so dem homosexu-ellen Paar. Gemeinsame Freistellungsauf-träge sind derzeit ausgeschlossen und sol-len erst noch ermöglicht werden.

„Die neue Generalnorm im Einkommen-

steuergesetz wirft mehr Fragen auf, als siebeantwortet“, urteilt der Professor für an-gewandte Steuerlehre an der Freien Univer-sität in Berlin, Frank Hechtner. So dürfteneingetragene Lebenspartner sich nun zwarzusammen veranlagen lassen. Im Verfah-ren würden sie jedoch weiterhin behan-delt, als seien sie völlig fremde Personen.„Das ist Absurdistan.“

Nach Hölls Angaben hat es bereits vieleRückfragen von den betroffenen homose-xuellen Paaren gegeben. Höll erhebt des-halb schwere Vorwürfe gegen die Koaliti-on: „ Auch nach dem Beschluss des Bundes-verfassungsgerichts diskriminieren ver-einzelt Steuerbehörden eingetragene Le-benspartner weiter, da sie mit Verweis aufeine derzeit unklare Gesetzeslage odertechnische Probleme die Zusammenveran-lagung weiter ablehnen und verzögern.“

Das kann noch lange dauern. Auf die Fra-ge, wann denn die Abgabenordnung nunendlich an das Urteil des obersten Gerich-tes angepasst wird, antwortete Koschyk, eswerde nun in jedem Fall zu prüfen sein,„ob und gegebenenfalls inwieweit Sonder-regelungen – welcher Art auch immer –notwendig sein könnten“. GUIDO BOHSEM

VON MARCEL GRZANNA

Shanghai– An der Frage nach der größtenSchuld für die Luftverschmutzung in Chi-na scheiden sich die Geister. Die Autos sindes nicht, behaupten ihre Hersteller. Trotzder schnell wachsenden Zahl an Fahrzeu-gen auf Chinas Straßen in den vergange-nen Jahren seien andere Faktoren vielschlimmer: Kohleverbrennung, Industrie,Baustellen – oder Sandstürme. Doch esnutzt nichts. Wenn Stadtregierungen dieNase voll haben von schlechter Luft, dannnehmen sie mit wachsender Vorliebe dieAutos ins Visier, auch weil sich die Maßnah-men relativ schnell und mit vergleichswei-se wenig Aufwand umsetzen lassen.

Acht chinesische Metropolen wollen des-halb in diesem Jahr damit beginnen, dieZahl der Automobile auf ihren Straßen zuverringern. Betroffen sind Provinzhaupt-städte und Industriezentren wie Tianjin,Chengdu, Chongqing oder Hangzhou – ur-baner Wohnraum, in dem zum Teil mehrals zehn Millionen Menschen den Stadt-kern besiedeln und der deshalb als Megaci-ty bezeichnet wird.

Die Maßnahmen der Stadtregierungenumfassen die Begrenzung der monatli-chen Neuzulassungen, eingeschränkteFahrverbote oder Auflagen beim Auto-kauf. Die örtlichen Verwaltungen eifern da-mit vier chinesischen Städten nach, darun-ter Peking und Shanghai, wo bereits seitJahren die Zahl der Fahrzeuge gedrosseltwird. Deutliche Qualitätsverbesserungender Luft sind aber weder in Peking noch inShanghai festzustellen. Peking erlebte garden schlimmsten Winter seit Beginn derFeinstaubmessung durch die US-Bot-schaft vor einigen Jahren.

Beim chinesischen Verband der Automo-bilhersteller fürchtet man harte Einschnit-te für die Branche. 400 000 Fahrzeuge wür-den bis zum Ende des Jahres weniger ver-kauft, prophezeit er. Das schade nicht nurder Konjunktur im Allgemeinen, sondernträfe zuallererst die chinesischen Unter-

nehmen. „Heimische Produzenten werdenweitere Marktanteile einbüßen, währenddie Fahrzeuge der ausländischer Unterneh-men und aus dem Premiumsegment einenbegrenzten Einfluss spüren werden“, sag-te der stellvertretende Generalsekretärdes Automobilverbandes, Shi Jianhua. Dasist umso schmerzhafter für die heimischeBranche, da sie sich ohnehin in einem Ab-wärtstrend befindet. Im Juni fiel der Markt-anteil der chinesischen Produzenten imVergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent, im

Monatsvergleich ging es fast zwei Prozentbergab. Gerade einmal vier von zehn ver-kauften Autos in China stammen aus chine-sischer Herstellung. Im Vergleich dazustammt jedes vierte Modell aus deutscherProduktion. Hinzu kommen drastische Ab-stürze der Exportzahlen. Im Juni verschiff-ten die Chinesen nur noch rund 85 000 ih-rer selbst konzipierten Autos in alle Welt,20 Prozent weniger als im Jahr davor.

Die Wirksamkeit der Maßnahmen zumWohle der Umwelt sind umstritten. „Das

löst das Problem nicht. Es wäre wirksamer,die Qualität des Kraftstoffs und der Stra-ßen zu erhöhen, statt den Verkauf der Fahr-zeuge zu verhindern“, sagt der PekingerBranchenbeobachter Zhang Zhiyong. DerExperte erkennt in dem Vorstoß der Behör-den vor allem Bequemlichkeit, die wahrenUrsachen der massiven Umweltverschmut-zung anzugehen. Auch der Generalsekre-tär des Autofahrer-Verbandes Rao Da ap-pelliert an die Städte, ihre Verkehrsleitsys-teme zu verbessern, um die zahlreichen

Staus zu vermeiden. Zudem sollten die Au-tofahrer ihre Gewohnheiten am Steuerüberprüfen. Viele Fahrer haben sich einenHauruck-Stil angeeignet, der deutlichmehr Sprit verbraucht.

Das alles sollte schnell geschehen. Chi-na ist der größte Automarkt der Welt.Selbst wenn das Wachstum stagnieren soll-te in den kommenden Jahren, was eher un-wahrscheinlich ist, werden künftig Jahrfür Jahr 20 Millionen neue Fahrzeuge überChinas Straßen rollen.

Dicke LuftAcht chinesische Städte wollen den Verkauf von Autos zum Wohle der Umwelt reduzieren. Das trifft vor allem die heimischen Hersteller.

Die Branche protestiert deshalb lautstark, sie sieht sich als Sündenbock – und fordert breitere Straßen

Der Ökonom undUnternehmer Félixde Vicente ist seitMai chilenischerWirtschaftsminister.Zuvor leitete erPro Chile, ein Bürozur Förderung desAußenhandels.FOTO: LA TERCERA

Die Finanzexpertinder Linken, Barbara Höll, sprichtvon „Diskriminierung“

„Es wäre wirksamer,die Qualität des Kraftstoffszu erhöhen.“

WIRTSCHAFTDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 27

Der deutsche Fiskus behandelt eingetra-gene Lebenspartner wie völlig fremde Per-sonen. FOTO: REUTERS

Dichter Smog verschleiert Peking. Schuld an der Luftverschmutzung sind Kohlekraftwerke und Autos. FOTO: FENG LI/GETTY IMAGES

Absurde SituationEhegattensplitting für homosexelle Paare? Funktioniert nur auf dem Papier. Praktisch birgt es jede Menge Probleme. Schuld daran ist Schwarz-Gelb

„Sehrwillkommen“

Chiles Wirtschaftsministersetzt auf ausländische Fachkräfte

Von: Christoph VogtAn: E.ONBetreff: Regionale Energieerzeugung

Sagt mal, E.ON, könnt IhrEnergie auch vor Ort erzeugen?

Hallo Herr Vogt, wir erzeugen Energie direkt dort, wo sie gebraucht wird. Effizient und umweltfreundlich.Energieerzeugung vor Ort hat viele Vorteile. Zum Beispiel können durch Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme direkt genutzt werden, etwa in Schwimmbädern oder Turnhallen. Bereits heute haben wir deutschlandweit über 4.000 solcher Projekte umgesetzt – und es werden immer mehr. So wird Energie bestmöglich genutzt und bleibt sicher, umweltfreundlich und bezahlbar.

www.eon.de

Page 28: Süddeutsche_Zeitung.pdf

VON MARIANNE FALCK,HANS LEYENDECKERUND SILVIA LIEBRICH

Der US-Konzern Monsanto istein Riese im Agrobusiness –und die Nummer eins auf demGebiet der umstrittenen grü-nen Gentechnik. Für seine

Gegner, von denen viele in Europa leben,ist Monsanto ein unheimlicher Feind. Undes passieren immer wieder rätselhafte Din-ge, die den Feind noch unheimlicher er-scheinen lassen.

Im vorigen Monat wollten die europäi-sche Umwelt-Organisation „Friends of theEarth“ und der Bund für Umwelt & Natur-schutz Deutschland (BUND) eine Studieüber das Pestizid Glyphosat im menschli-chen Körper vorstellen. GlyphosathaltigeUnkrautvernichtungsmittel sind der Ren-ner bei Monsanto. Mehr als zwei Milliar-den Dollar Umsatz erzielt das Unterneh-men allein mit dem Mittel Roundup. Die„Roundup-Herbizide“, betont Monsanto,hätten eine „lange Geschichte der sicherenVerwendung in mehr als 100 Ländern“.

Es gibt aber auch Untersuchungen, dassdas Mittel womöglich Pflanzen und Tiereschädigt, und die neue Studie zeigt, dassmittlerweile viele Großstädter das Acker-gift im Körper haben, ohne davon zu wis-sen. Was das Spritzmittel im Organismusgenau auslösen kann, ist, wie so vieles indiesem Bereich, sehr umstritten.

Zwei Tage vor der Veröffentlichung derStudie in 18 Ländern legt ein Virus denComputer des Hauptorganisators AdrianBepp lahm. Die Absage von Pressekonfe-renzen in Wien, Brüssel und Berlin droht.„Es kam Panik auf“, erinnert sich HeikeMoldenhauer vom BUND. Die Umweltak-tivsten geraten unter extremen Zeitdruck.

Moldenhauer und ihre Kollegen habenviel über die Motive und die Identität desrätselhaften Angreifers spekuliert. DieGentech-Expertin beim BUND glaubt, denunbekannten Virus-Lieferanten sei es vorallem darum gegangen, „Verwirrung zustiften“. Nichts ist schlimmer für eine Stu-die als eine abgesagte Pressekonferenz:

„Da haben wir uns schon gefragt, ob wir Ge-spenster sehen“, sagt Moldenhauer.

Es gibt keinerlei Hinweis, dass Monsan-to das Gespenst war und irgendetwas mitdem Virus zu tun hatte. Das Unternehmenmacht so etwas nicht. Es legt Wert darauf,„verantwortungsvoll“ zu operieren: „Heut-zutage ist es sehr leicht, Behauptungen jed-weder Art aufzustellen und zu verbreiten“,teilt Monsanto mit. So würden „auch im-mer wieder unseriöse und populistischeBehauptungen verbreitet, die unsere Ar-beit und unsere Produkte verunglimpfenund jeglicher Wissenschaft entbehren“.

Die Kritiker des Konzerns sehen das an-ders. Das hängt auch mit dem dichten Netzzusammen, das Monsanto weltweit ge-knüpft hat. Knoten sind bei US-Geheim-diensten, beim US-Militär, bei sehr robustoperierenden privaten Sicherheitsfirmenund natürlich auch in der US-Regierung.

Auffällig viele Monsanto-Kritiker be-richten über regelmäßige Angriffe von pro-fessionell operierenden Hackern. Auch Ge-heimdienste und Militär verpflichten gernHacker und Programmierer. Diese sinddarauf spezialisiert, Trojaner und Viren zuentwickeln, um in fremde Rechnernetzeeindringen zu können. Der WhistleblowerEdward Snowden hat auf den Zusammen-hang von Aktionen der Nachrichtendiens-te und dem Treiben der Wirtschaft hinge-wiesen. Diese unheimliche Verbindung istaber angesichts der anderen Ungeheuer-lichkeiten untergegangen.

Einige der mächtigen Unterstützer vonMonsanto verstehen eine ganze Menge da-von, wie man Cyberwar, also Krieg im Inter-net, führt. „Stell dir das Internet als Waffevor, die auf dem Tisch liegt. Entweder dunimmst sie oder dein Konkurrent tut es,aber jemand wird dabei getötet“, hat schon2001 Jay Byrne gesagt, der damals Chefder Public Relation bei Monsanto war.

Häufig kämpfen Konzerne mit zweifel-haften Methoden um das, was sie für ihrRecht und für richtig halten. Aber Freund

oder Feind, der oder ich – das ist Kriegs-sprache. Und im Krieg braucht man Ver-bündete. Am besten Profis. Solche aus demGeheimdienst-Milieu zum Beispiel.

Bekannt sind Kontakte Monsantos zudem berüchtigten früheren Geheimdienst-ler Joseph Cofer Black, der in den USA dasGesetz des Dschungels im Kampf gegenTerroristen und sonstige Feinde mitformu-liert hat. Er ist Spezialist für Drecksarbeit,ein absoluter Hardliner. Fast drei Jahrzehn-te arbeitet er für die CIA, unter anderemwar er der Anti-Terror-Chef. Später wurdeer Vizepräsident der privaten Sicherheits-firma Blackwater, die im Auftrag der US-Regierung Zehntausende Söldner in denIrak und nach Afghanistan geschickt hat.

Recherchen zeigen, wie eng die Verbin-dungen des Managements mit der Regie-rungszentrale in Washington und mit dendiplomatischen Vertretungen der USA in al-ler Welt sind. An vielen Stellen hat Monsan-to einsatzkräftige Helfer. Ehemalige Mon-santo-Mitarbeiter besetzen in den USA ho-he Ämter in Regierungsbehörden und Mi-nisterien, in Industrieverbänden und an

Universitäten. Es sind manchmal fast sym-biotische Beziehungen. Nach Angaben deramerikanischen Anti-Lobby-OrganisationOpen Secrets Org haben im vergangenenJahr 16 Monsanto-Lobbyisten teilweisehochrangige Posten in der US- Administra-tion und sogar in Kontrollbehörden einge-nommen.

Für das Unternehmen geht es um neueMärkte und die Ernährung einer rasantwachsenden Weltbevölkerung. Die Gen-technik und Patente auf Pflanzen spielendabei eine große Rolle. Der Anteil von Gen-tech-Mais und -Soja liegt in den USA beiüber 90 Prozent. Auch in einem Teil der üb-rigen Welt wächst der Anteil stetig.

Nur auf dem europäischen Markt tutsich nichts. Etliche Länder in der EU habengegen die Monsanto-Zukunft viele Vorbe-halte, was der US-Regierungsadministrati-on offenbar missfällt. 2009 verbannt dieCSU-Politikerin Ilse Aigner, Bundesminis-terin für Ernährung, Landwirtschaft undVerbraucherschutz, die MaissorteMON810 auch von deutschen Äckern. Alssie kurz darauf in die USA reist, wird sie

vom US-Kollegen Tom Vilsack auf Monsan-to angesprochen. Der demokratische Politi-ker war mal Gouverneur im ländlich ge-prägten Bundesstaat Iowa und hat sichfrüh als Anhänger der grünen Gentechnikprofiliert. Die Gentechnikindustrie wählteihn 2001 zum „Gouverneur des Jahres“.

Vom Gespräch zwischen Vilsack undAigner gibt es leider keinen Mitschnitt. Essoll kontrovers gewesen sein. Ein Vertreterder Bundesregierung beschreibt die Tonla-ge so: Es habe „massive Bemühungen gege-ben, einen Kurswechsel der Deutschen inder Genpolitik zu erzwingen“. Über die Artder „massiven Bemühungen“ und überden Versuch, etwas „zu erzwingen“, magdie Quelle nicht reden. Das gehört sichnicht unter Freunden und Partnern.

Dank Snowden und Wiki-Leaks hat dieWelt eine Vorstellung, wie das so ist mitFreunden und Partnern, wenn es umMacht und Geld geht. Die Enthüllungs-plattform veröffentlicht vor zwei JahrenBotschaftsdepeschen, in denen es auchum Monsanto und die Gentechnik geht.

Der ehemalige US-Botschafter in Paris,Craig Stapleton, schlägt beispielsweise2007 der US-Regierung vor, eine Straflistefür die Staaten in der EU aufzustellen, dieden Anbau von Gentech-Pflanzen amerika-nischer Unternehmen verbieten wollen.Der Wortlaut der geheimen Depesche:„Das Länder-Team Paris empfiehlt, dasswir eine Liste mit Vergeltungsmaßnah-men abstimmen, die Europa einigeSchmerzen bereiten werden“. Schließlichgehe es um „kollektive Verantwortung“.(Kasten rechts)Schmerzen, Vergeltung –das ist eigentliche nicht die Sprache der Di-plomatie.

Den Kampf um die Zulassung der be-rühmten genmanipulierten MaispflanzeMON810 in Europa hat Monsanto mit vielLobbyarbeit geführt – und alles in allemhat der Konzern den Kampf verloren. Auchauf den Prestigemärkten Frankreich undDeutschland musste er sich vom Acker ma-

chen. Eine Allianz von Politikern, Bauernund Kirchenleuten lehnt Gentechnik aufden Feldern ab und die Konsumenten wol-len sie nicht auf dem Teller. Die Schlachtist aber noch nicht vorbei. Die USA erhof-fen sich von den diese Woche gestartetenVerhandlungen für ein Freihandelsabkom-men zwischen den USA und der EU auch ei-ne Öffnung der Märkte für Gentechnik.

Lobbyarbeit für die eigenen Unterneh-men zu leisten – das ist in den USA Staats-pflicht. Auch die wichtigen der 16 US-Nach-richtendienste haben ihre Arbeit schon im-mer als Unterstützung für amerikanischeWirtschaftsinteressen auf den Weltmärk-ten verstanden. Sie spähen unter Berufungauf den Kampf gegen den Terrorismusnicht nur Regierungen, Behörden und Bür-ger anderer Länder aus, sondern setzensich dabei auf ihre sehr spezielle Weise füramerikanische Wirtschaftsinteressen ein.

Ein paar Beispiele?

Vor mehr als zwei Jahrzehnten, als Ja-pan noch eine Wirtschaftsgroßmacht war,erschien in den USA die Studie „Japan2000“, die von einem Mitarbeiter des Ro-chester Institute of Technology (RIT) ver-fasst worden war. Mit einer „rücksichtslo-sen Handelspolitik“, so stand es in der Stu-die, plane Japan eine Art Welteroberung.Verlierer seien die USA. Die nationale Si-cherheit der USA sei bedroht. Die Kampfan-sage hatte die CIA in Auftrag gegeben.

Amerikas Wirtschaft müsse im globa-len Wettbewerb vor den „dirty tricks“, denschmutzigen Tricks der Europäer, ge-schützt werden hat der frühere CIA-Direk-tor James Woolsey erklärt. Deshalb wür-den die „kontinentaleuropäischen Freun-de“ abgehört. Sauberes Amerika.

Der Whistleblower Snowden war malfür die CIA in der Schweiz und er hat in die-sen Tagen darüber berichtet, mit welchenTricks die Firma versucht haben soll, einenSchweizer Banker fürs Ausspionieren vonKontendaten zu gewinnen. Die EU gestat-tet amerikanischen Diensten tiefe Einbli-cke in die Geldgeschäfte ihrer Bürger. An-geblich geht es darum, die Geldquellen desTerrors auszutrocknen. Mittel und Zwecksind höchst zweifelhaft.

Monsanto ist der weltweit größte Agrarkon-zern und zugleich auch das mit Abstand füh-rende Unternehmen in der grünen Gentech-nik. 2012 baut der Konzern seinen Umsatz imVergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 13,5Milliarden Dollar aus. Der Gewinn steigt um25 Prozent auf zwei Milliarden Dollar. Welt-weit beschäftigt das Unternehmen 21 500 of-fizielle Mitarbeiter und hat Niederlassungenin mehr als 50 Ländern. Gegründet wird dasUnternehmen 1901 von dem AmerikanerJohn Queeny in St. Louis im US-BundesstaatMissouri. Er benennt es nach der Familie sei-ner Frau. Queeny produziert zunächst denSüßstoff Saccharin. Zu den Abnehmern ge-

hört schon bald der Getränkehersteller Coca-Cola. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg steigtMonsanto in die Chemiebranche ein. Es gehtrasch aufwärts, 1927 folgt der Börsengang.Der Ausbau der Chemiesparte wird forciert,Düngemittel und Kunstfasern kommen da-zu. Sogar in die Ölindustrie investiert das Un-ternehmen zeitweise. Nach dem Vietnam-Krieg fokussiert sich Monsanto stärker aufdie Landwirtschaft, auf die Entwicklung vonPestiziden und später auch von Saatgut. Inden 80er Jahren wird die Biotechnologie zu ei-nem strategischen Ziel erklärt. Dann folgtder konsequente Umbau zum Agrarkonzern,andere Sparten werden abgestoßen. SZ

„Stell dir das Internet als Waffe vor“Im globalen Kampf um die Gentechnik setzt der US-Konzern auf zweifelhafte Methoden,

seltsame Helfer – und die Macht Washingtons. Kritiker des Konzerns fühlen sich ausgespäht

Monsanto

Die Amerikaner spionieren mithilfe ihrerGeheimdienste nicht nur Regierungen, Behördenund Privatpersonen in der ganzen Welt aus.Sondern sie verstehen es auch, die Interessenihrer Konzerne mit aller Macht in der Weltdurchzusetzen. Ein eindrückliches Beispieldafür ist der Agrarriese Monsanto, der weltweitführende Hersteller von genmanipuliertemSaatgut. Der Blick in die Welt von Monsanto zeigt:Das Unternehmen, das dem US-Militär imVietnamkrieg das Pestizid „Agent Orange“geliefert hat, verfügt über enge Verbindungen mitder Machtzentrale in Washington, mit robustenLeuten aus dem Umfeld der US-Geheimdiensteund mit privaten Sicherheitsfirmen.

Monsanto weist die Vorwürfezurück und betont, manoperiere „verantwortungsvoll“

Als Viren ihre Computer befallen,fragen die Öko-Aktivisten sich:„Sehen wir vielleicht Gespenster?“

WIRTSCHAFT28 HBG Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Demo vor dem Weißen Haus: US-Bürger protestieren gegen Monsanto und gentechnisch veränderte Pflanzen - auf Englisch abgekürzt: GMO. FOTO: NICHOLAS KAMM/APF

Der unheimliche Konzern Monsanto – von „Agent

John Francis Queenygründet das Unternehmenund benennt es nach demFamiliennamen seiner Frau.Monsanto stellt denSüßstoff Saccharin her.

1901

Monsanto wirdSaccharin-Lieferantvon Coca-Cola undproduziert auchVanillin, Koffeinsowie Schlaf- undAbführmittel.

1910

Neue Geschäftsfelderkommen dazu. Monsanto übernimmt Firmen, die Chemikalien und Gummi herstellen.

1920er

Übernahme der Swann Chemical Corporation, Einstieg in die Produktion von PCB. Monsanto produziert die hochgiftige Chemikalie bis 1977.

1930erIn Texas City explodiert ein Frachtschiff, das in der Nähe einer Monsanto-Fabrik entladen wird, an Bord ist Ammoniumnitrat. Der Stoff wird zum Herstellen von Düngemitteln und Sprengstoff verwendet. Mehr als 500 Menschen sterben. Es ist bis heute einer der schlimmsten Chemieunfälle in den USA.

1947

Aufbau der Agrarsparte: Zulassung der Herbizide Propachlor und Arachlor

1960er Das Unkrautvernichtungs-mittel Roundup wird

zugelassen. Es enthält den umstrittenen Wirkstoff

Glyphosat.

1976

Monsanto beliefert die US-Armee mit dem berüchtigten Entlaubungsmittel Agent Orange.

Es wird im Vietnam-Krieg großflächig benutzt,um Wälder zu entlauben und Ernten zu zerstören.

Die US-Airforce versprüht mehr als 38 Millionen Liter. Das Mittel führt unter anderem zu Missbil-

dungen bei Föten und verursacht bis heute schwere Schäden.

1962 - 1971

Einstieg in die Produktion von Pestiziden für die Landwirtschaft. Darunter ist das Mittel 2,4-D,aus dem später, während des Vietnam-Kriegs,das berüchtigte Entlaubungsmittel Agent Orange hergestellt wird und DDT, ein hochgiftiges Insektizid, dessen Einsatz heute weitgehend verboten ist.

1945

Einstieg indie Kunstfaser-

produktion

1949Die US Lebensmittelaufsicht FDA verbietet Saccharin als Zutat in normalen Lebensmit-teln. Es gibt gesundheitliche Bedenken. Als Heilmittel für Diabetiker bleibt es zugelassen. Einige Jahre später wird Saccharin wieder vollständig zugelassen.

1912

Firmenchronik

Wissenschaftler von Monsanto entwickeln die

erste gentechnisch-veränderte Pflanzenzelle

1982

Einstieg in die Gentechnik Ausbau der Saatgutsparte

1980er

Page 29: Süddeutsche_Zeitung.pdf

In der Schweiz, früher Schauplatz vielerAgentengeschichten, spielt auch eine derEpisoden, die Monsanto besonders ge-heimnisvoll und rätselhaft machen: Im Ja-nuar 2008 reist der frühere CIA-Agent Co-fer Black nach Zürich und trifft Kevin Wil-son, der damals Monsantos Sicherheitsbe-auftragter für globale Fragen ist. Worüberhaben sich die beiden Männer unterhal-ten? Wahrscheinlich über das Übliche: Geg-ner, Geschäfte, Todfeinde.

Der Enthüllungsjournalist Jeremy Sca-hill, der das Standardwerk über die Söld-nerfirma Blackwater geschrieben hat, be-richtet 2010 über das seltsame Treffen inZürich in der amerikanischen Wochenzei-tung The Nation. Ihm waren wieder mal Un-terlagen zugespielt worden. Daraus gehthervor: Monsanto wollte sich zur Wehr set-zen. Gegen Aktivisten, die Felder zerstö-ren. Gegen Kritiker, die Stimmung gegendas Gentech-Unternehmen machen. CoferBlack ist für alle Fälle der richtige Mann:„Ziehen wir die Samthandschuhe aus“, hater nach den Anschlägen vom 11.Septembererklärt, und seine CIA-Agenten aufgefor-dert, sich in Afghanistan Osama bin Ladenzu erledigen: ,,Holt ihn euch, ich will sei-nen Kopf in einer Schachtel“. Er verstehtaber auch eine Menge von dem anderen Ge-heimdienst-Geschäft, das mit öffentlichzugänglichen Quellen operiert.

Als er sich mit dem Monsanto-Sicher-heitsmann Wilson trifft, ist Cofer Blacknoch Vize bei Blackwater, zu dessen Auf-traggebern das Pentagon, das State Depart-ment, die CIA und natürlich auch Privatfir-men gehörten. Aber es gab im Januar 2008viel Unruhe, weil Söldner der Sicherheits-firma im Irak 17 Zivilisten erschossen hat-ten und einige Blackwater-Leute durchsSchmieren irakischer Regierungsmitarbei-ter aufgefallen waren. Da traf es sich, dassCofer Black damals auch Chef der Sicher-heitsfirma Total Intelligence Solutions(TIS) war, einer Tochtergesellschaft vonBlackwater, die nicht einen so verheeren-den Ruf hatte, aber auch über exzellenteund vielseitige Experten verfügt.

Monsanto machte nach eigenen Anga-ben damals das Geschäft mit TIS und nichtmit Blackwater. Unbestritten ist, dass Mon-santo von TIS mit Berichten über Aktivitä-ten von Kritikern versorgt wurde. Dabei seies um Aktivitäten gegangen, die für das Un-ternehmen, dessen Mitarbeiter oder beioperativen Geschäften ein Risiko hätten

darstellen könnten. Das Sammeln von In-formationen über Terroranschläge in Asiengehörte ebenso dazu wie das Scannen vonInternetseiten und Blogs. Natürlich sei vonTIS bei der Gefahrenabwehr nur öffentlichzugängliches Material verwendet worden,betont Monsanto.

Das war ja auch im Arsenal von Black.Keine krummen Sachen.

Es gab früher Gerüchte, dass MonsantoTIS zum Zweck der allgemeinen Gefahren-abwehr übernehmen wolle – und es gibt indiesen Tagen neue Gerüchte, das der Kon-zern angeblich darüber nachdenkt, das Un-ternehmen Academi zu übernehmen, das

nach einigen Ummäntelungnen aus derehemaligen Blackwater-Firma entstandenist. Stimmt irgend etwas an diesen Gerüch-ten? „In der Regel diskutieren wir nicht dieDetails über unsere Beziehungen zu Dienst-leistern, es sei denn, dass diese Informatio-nen bereits in der Öffentlichkeit zugäng-lich sind“, teilt Monsanto nur mit.

Jedes Unternehmen hat seine eigene Ge-schichte, und zur Historie von Monsantogehört ein Stoff, der das Unternehmennicht nur für die Altachtundsechziger zumDämon gemacht hat: Monsanto war mal ei-ner der führenden Hersteller des PestizidsAgent Orange, das bis Januar 1971 vom US-Militär im Vietnamkrieg eingesetzt wurde.Durch das chemische Dauer-Bombarde-ment wurden Wälder entlaubt, damit der

Feind sichtbar wurde. Ackerflächen wur-den vergiftet, damit der Vietcong nichtsmehr zu essen hatte. In den besprühten Ge-bieten stieg die Zahl der Missgeburten ummehr als das Zehnfache. Kinder wurden oh-ne Nase, ohne Augen, mit Wasserköpfenund Gesichtsspalten geboren – und das US-Militär erklärte, das Monsanto-Mittel seiso harmlos wie Aspirin.

Oder ist im Krieg alles erlaubt? Beson-ders im neumodischen Cyberwar?

Es fällt schon auf, dass irgendjemandMonsanto-Kritikern das Leben schwermacht oder eine unsichtbare Hand Karrie-ren beendet. Wer aber ist dieser Irgendje-mand? Angriffsziele sind Wissenschaftlerwie die Australierin Judy Carman. Sie hatsich unter anderem mit Untersuchungenzu genmanipulierten Pflanzen einen Na-men gemacht. Ihre Publikationen werdenvon Professoren in Frage gestellt, die auchdie Studien anderer Monsanto-Kritikerniedermachen.

Doch es bleibt nicht bei Scharmützeln inWissenschaftskreisen. So werden verschie-dene Webseiten, auf denen Carman ihreStudien publiziert, regelmäßig Zielscheibevon Hacker-Angriffen – und sie werden, soder Eindruck von Carman, zudem systema-tisch beobachtet. Auswertungen von IP-Protokollen zeigen, dass nicht nur Monsan-to regelmäßig die Seiten aufruft, sondernauch verschiedene Einrichtungen der US-Regierung, darunter auch das Militär. Da-zu gehören das Navy Network InformationCenter, die Federal Aviation Administrati-on und das United States Army Intelligen-ce Center, eine Einrichtung der US Armyzur Schulung von Soldaten mit nachrichtli-chen Aufgaben. Dass Monsanto Interessean den Studien zeigt, ist nachvollziehbar,auch für Carman. „Aber ich verstehe nicht,warum mich die US-Regierung und das Mi-litär beobachten lassen“, sagt sie.

Seltsame Dinge erlebte auch die gen-technikkritische Organisation GM Watch.Mitbetreiberin Claire Robinson berichtetvon anhaltenden Hackerattacken auf dieHomepage seit 2007. „Jedes Mal, wenn wirdie Seite ein bisschen sicherer machen,legt die Gegenseite nach und es folgenneue, noch schlimmere Attacken“, erzähltsie. Auch in der folgenden Sache mag sienicht an einen Zufall glauben. Als der fran-zösische Wissenschaftler Eric Séralini2012 eine brisante Studie über die Gesund-heitsrisiken von Genmais und Glyphosat

veröffentlicht, wird die Seite von GMWatch gehackt und lahmgelegt. Das wie-derholt sich, als die Stellungnahme der eu-ropäischen Lebensmittelaufsicht EFSA da-zu veröffentlicht wird. Der Zeitpunkt ist inbeiden Fällen geschickt gewählt: Die Re-dakteure wollten genau dann ihre Positiondazu veröffentlichen.

Wer hinter den Angriffen steckt, lässtsich nicht feststellen.

Monsanto selber, wie gesagt, legt Wertauf die Feststellung, dass das Unterneh-men „verantwortungsvoll“ operiert.

Tatsache ist allerdings, dass für Monsan-to viel auf dem Spiel steht. Wenn Gesetzeverabschiedet werden. Und ganz beson-ders bei den aktuellen Verhandlungenzum Freihandelsabkommen. Besondersheikel ist dabei der Bereich Agrar- und Le-bensmittelindustrie. Die Amerikaner wol-len erreichen, dass Europa seine Märktefür bisher verbotene Produkte öffnet. Ne-ben genmanipulierten Pflanzen gehörendazu auch umstrittene Futtermittelzusät-ze und hormonbehandeltes Rindfleisch.Die Verhandlungen werden sich vermut-lich über einige Jahre hinziehen.

Es wird zur Sache gehen. Da ist Härte ge-fragt. US-Präsident Barack Obama hat des-halb Islam Siddiqui als Chefverhandler fürdie Landwirtschaft berufen. Als Expertehat er viele Jahre für das US-Agrarministe-rium gearbeitet. Was aber kaum jemand inEuropa weiß: von 2001 bis 2008 vertrat erals registrierter Lobbyist CropLife Ameri-ca, in den USA ein wichtiger Branchenver-band, der die Interessen von Pestizid-undGentechnikherstellern vertritt – darunternatürlich auch Monsanto. „Eigentlich darfdie EU einen solchen Gesprächspartner we-gen Befangenheit nicht akzeptieren“, sagtManfred Häusling, der für die Grünen imEU-Parlament vertritt.

Eigentlich. Im Mittelhochdeutschen be-deutete das Wort nach Auskunft der ein-schlägigen Lexika „(leib)eigen“, was keineschlechte Beschreibung der derzeitigen La-ge ist, in der europäische und vor allemdeutsche Politiker erstaunlich viel Ver-ständnis dafür haben, von US-Diensten re-gelmäßig ausspioniert zu werden.

Obwohl der Widerstand gegen Gentechnikim Essen in der EU groß ist, will Monsantoein neue, höchst umstrittene Gentech-Maissorte auf den europäischen Marktbringen: SmartStax, eine High-Tech-Pflan-zen der neue Generation. Sie ist nicht nurresistent gegen zwei Unkrautvernichtungs-mittel, sondern produziert gleichzeitig Gif-te gegen sechs Schädlingsarten. Das ist einNovum. Bei keiner anderen Pflanze wurdedas Erbgut so stark verändert, sagen Exper-ten. Der Antrag auf Zulassung steht im Wi-derspruch zu der Ankündigung von Mon-santo Ende Mai, man werde keine weiterenGentech-Pflanzen auf den europäischenMarkt bringen.

Risiken für Mensch und Umwelt: unbe-kannt. Langzeitstudien mit Smartstax gibtes nicht. Getestet wurde der Gentech-Maisnur an Masthähnchen, die 42 Tage langmit dem Mais gefüttert wurden. Selbst dieeuropäische Lebensmittelaufsicht hält ei-nen solchen Versuch für ungeeignet, um Ri-siken festzustellen oder auszuschließen.Trotzdem will sie einer Zulassung zustim-men, wie schon zuvor bei anderen Gentech-Pflanzen. Fürsprecher des Konzerns sitzenin der Europäischen Kommission, in wich-tigen Behörden, Entscheidungsgremienund Branchenverbänden.

Die Agrarminister der 28 EU-Staaten ha-ben den Weg für Smartstax am Donners-tag dieser Woche geebnet. Nachdem sichunter den Mitgliedern bei einer Abstim-mung keine klare Mehrheit ergeben hat,kann die EU-Kommission entscheiden.Und der zuständige EU-Gesundheitskom-missar Tonio Borg hat nie einen Hehl dar-aus gemacht, dass er trotz der Bedenkenfür eine Zulassung stimmen wird.

Verbraucherschützer befürchten, dassmögliche Risiken von Smartstax verschlei-

ert werden könnten – und diese Sorge hatdurchaus einen Grund. Denn Skandale zie-hen sich wie ein roter Faden durch die Fir-mengeschichte von Monsanto (Grafik).

Zu den umstrittenen Erzeugnissenzählt auch Aspartam. Monsanto produzier-te den Süßstoff mehr als zehn Jahre, bevordie Sparte im Jahr 2000 verkauft wird. Oh-ne den früheren US-Verteidigungsminis-ter Donald Rumsfeld hätte Aspartam mög-licherweise keine Zulassung. Anfang der1980er Jahre ist er Chef des damaligenAspartam-Herstellers G.D. Searle. Rums-feld soll die angeschlagene Firma sanierenund den Verkauf vorbereiten, an Monsan-to. Dafür muss er aber die gesundheitli-chen Bedenken ausräumen. Mehrere Stu-dien belegen damals, dass Aspartam Krebsauslösen kann. Die LebensmittelaufsichtFDA stellt die Zulassung in Frage. Rums-feld löst das Problem dank seiner gutenKontakten ins Weiße Haus. Die FDA be-kommt einen neuen Chef – und der gibtgrünes Licht. Aspartam ist einer der meist-verkauften Süßstoffe und befindet sich inGetränken und Süßwaren.

Jahrzehntelang stellte Monsanto auchdie giftige Chemikalie PCB her, die seit2001 weltweit verboten ist. Obwohl das Un-ternehmen seit Ende der 1930er Jahrenweiß, wie gefährlich PCB ist, lässt Monsan-to giftige Abfälle fast vier Jahrzehnte naheder Stadt Anniston im Bundesstaat Alaba-ma illegal abkippen. Trotz Hinweisen wei-gern sich US-Behörden lange, den Vorwür-fen nachzugehen. Monsanto räumt das Pro-blem 2003 mit Entschädigungszahlungenvon 700 Millionen Dollar aus der Welt. DieRegion gehört zu den verseuchtesten inAmerika, mit Krebsraten, die weit überdem Durchschnitt des Landes liegen. MARIANNE FALCK/SILVIA LIEBRICH

Vor ein paar Jahren veröffentlichte WikiLe-aks 251 287 amerikanische Botschaftsdepe-schen. Die „Cablegate“ genannte Aktionwar aus deutscher Sicht eher ein Spekta-kel. Die Welt erfuhr, was US-Diplomatenvon der deutschen Regierungschefin (Te-flon-Kanzlerin) und vom Bundesaußenmi-nister (inkompetent) hielten, aber echte Ge-heimnisse waren das eigentlich nicht.

Ein Teil der Depeschen allerdings er-laubt neue Einblicke in die Lobbyarbeitvon US-Diplomaten für amerikanische Un-ternehmen. Zum Teil sind das diplomati-sche Bemühungen auf hohem Niveau.Man kümmert sich wirklich um die eige-nen Firmen. Auch um Monsanto.

Die gentechnikkritische OrganisationFood & Water Watch hat 900 Depeschenausgewertet, die sich – zum Teil jedenfalls– mit dem Agrar-Multi Monsanto beschäf-tigen. In dem Schriftverkehr geht es vor al-lem darum, wie sich Wissenschaftler, Land-wirte, Journalisten, Politiker und Regie-rungsvertreter vom „Segen“ der Gentech-nik überzeugen lassen könnten und wieman mit Risiken umgehen kann.

Manchmal auch wird die Frage themati-siert, wie Gesetze und Regulierungen fürden Anbau von gentechnisch verändertenPflanzen beeinflusst werden könnten. Inden Depeschen sei es fast doppelt so häu-fig um Firmeninteressen gegangen wie umLebensmittelhilfen, heißt es in dem Re-port. Andererseits wird das Monsanto-Kri-tiker nicht verwundern.

Die Diplomaten-Lecks liefern auch Auf-schlüsse über die Lage in Bayern, wo dieGegner Monsantos besonders zahlreichund zum Teil auch einflussreich sind. ImNovember 2008 beispielsweise klagtenzwei Top-Manager von Monsanto beimamerikanischen Generalkonsul in Mün-chen ihr Leid und der ließ es aufschreiben.

In Bayern sei die Ablehnung von Gen-tech-Pflanzen mittlerweile so groß, dassMonsanto als Marke Schaden nehme. DieDiplomaten notierten die Sorge der Mon-santo-Leute, dass der „populistische Mi-nisterpräsident Seehofer“ und sein damali-ger Umweltminister Markus Söder dasImageproblem noch verschärfen könnten.Monsanto werde „dämonisiert“, weil diePolitiker die Gentechnik ablehnten und

nur darüber reden würden. Dabei konzen-triere sich Monsanto in Deutschland schonlange auf den Verkauf von konventionellgezüchtetem Saatgut, weil mit Gentechnikkein Geschäft zu machen sei. Das Imageder gesamten Marke sei gefährdet, weilnur noch über die Gentechnik geredet wer-de, obwohl das Geschäft mit dem Monsan-to-Mais MON810 fast nur noch „einHobby“ sei. Es sei schwierig geworden,überhaupt noch Termine in den Ministeri-en zu bekommen, klagen die Monsanto-Manger und die Spitze des Bauernverban-des in Bayern sei „voller Hass“.

Das US-Konsulat in München ver-spricht, sich bei der bayerischen Regie-rung dafür stark zu machen, dass Monsan-to „fair“ behandelt werde. Aber hoffnungs-voll klingt das nicht. Als die Bundesland-wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU)2009 die Gentech-Maissorte MON810 vondeutschen Äckern verbannt, fällt die Reak-tion des Konzerns eher routiniert aus. Mon-santo verklagt die Bundesregierung – undverliert dann in zwei Instanzen vor Ge-richt.

Die US-Diplomaten, die sich darauf ver-stehen, hinter den Kulissen aggressiv zuagieren, suchen im Fall Monsanto offen-kundig nach der richtigen Strategie für Eu-ropa. So wird in einem diplomatischenSchriftstück vom 16. April 2009 die „Notla-ge von MON810“ beschrieben. Deutsch-land verbietet zu jener Zeit die umstritteneGenmais-Sorte. Sorgen bereitet den Diplo-maten zugleich die Neuwahl des Europäi-schen Parlaments. Es gehe wieder mal umdie Zukunft von MON810: „Daher ist eszwingend notwendig, neue und kreativeWege zu finden, um mit einem neuen Parla-ment und einer neuen Kommission zu ar-beiten.“ Man wolle eine Erneuerung der Zu-lassung von MON810 und eine Aufhebungder Verbote von Mitgliedsstaaten, sondernauch die Zulassung weiterer Produkte inder „Gentech-Pipeline“ erreichen. M.FALCK/H.LEYENDECKER/S. LIEBRICH

Umstrittene ProdukteVom meistverkauften Süßstoff bis zur giftigen Chemikalie

Dämonenund Depeschen

Wie die US-Diplomatie für die Interessen von Monsanto kämpft

Rot und rund: Tomaten auf einerMonsanto-Farm in Kaliforniern.

FOTO: NOAH BERGER/BLOOMBERG

Die Amerikaner wollen mit demFreihandelsabkommen auch denGentech-Markt in Europa öffnen

Das US-Konsulat in Münchenwill sich an die bayerischeLandesregierung wenden

WIRTSCHAFTDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 29

Orange“ zum genmanipulierten Mais

Spätfolgen des Kriegs: Viele vietnamesische Kinder leiden auch Jahrzehnte später unter dem Einsatz von „Agent Orange“. FOTO: ROLAND SCHMID/BLOOMBERG

Das Unternehmen wird zu einem Bußgeld von 1,5 Mio. $ verurteilt. Der Konzern hat indonesische Regierungsbeamte in Indonesien bestochen. Sie sollten eine Gentech-Baumwollsorte zulassen, ohne eine Umweltrisikoabschätzung vorzunehmen.

2005

SZ-Grafik: Hanna Eiden, Hassân Al Mohtasib; Recherche: Silvia Liebrich; Fotos:AFP

Abspaltung von Teilen des Chemiegeschäfts.

Gentechnisch veränderter Mais und Baumwolle kommen

auf den Markt.

1997

Das Unternehmen konzentriert sich auf sein Agrargeschäft, stößt andere Sparten ab und forciert ab da den Aufkauf von Saatgutherstellern weltweit. Die Entwicklung von Gentech-Pflanzen wird ausgeweitet.

Ab 2000

Start der Verhandlungen überein Freihandelsabkommen

zwischen den USA und der EU.Ein heikler Punkt ist die

Landwirtschaft.

8. Juli 2013

Der Staat New York erhebtKlage gegen Monsanto, weil Roundup als „biologisch abbaubar“ beworben wird. Der Vorwurf: Etikettenschwindel. Monsanto darf den Zusatz nicht mehr verwenden.

Kauf von Anteilenan dem Saatgut-hersteller DeKalb.Zwei Jahre späterdie kompletteÜbernahme

1996

Deutschland verbanntden Genmais Mon810 von

deutschen Äckern. Die US-Regierung protestiert.

Monsanto klagt dagegen vor deutschen Gerichten

und verliert.

2009

Entschädigung von 600 Mio. $an die Anwohner von Anniston (Alabama). PCB-Abfälle habendie Region verseucht. Das wurdeJahre lang vertuscht.

2003

Der französische Wissenschaftler Eric Seralini veröffentlicht eine kritische Studie zu gesundheitlichen Risiken von Genmais und Glyphosat. Die Studie ist umstritten und wird unter anderem von Monsanto als fehlerhaft bezeichnet.

Ein Gericht in Lyon verurteilt Monsanto zu Schadenersatz. Für

die Richter gilt es als erwiesen, dass ein französischer Landwirt

beim Umgang mit dem Pflanzen-schutzmittel Lasso schwere

Vergiftungen davon getragen hat.

2012

Der berüchtigte CIA-Mann und Blackwater-Chef Cofer Black trifft sich nach Recherchen

eines US-Journalisten in Zürich mit dem Monsanto-Sicherheitsbeauftragte Kevin Wilson.

2008

Übernahme des Aspartam-Herstellers G.D. Searle. Der frühere Verteidigungsminister Donald Rumsfeld räumt im Vorfeld Probleme aus dem Weg. Er verhindert,dass der Süßstoff wegen gesundheitlicher Bedenken seine Zulassung verliert. Monsanto verkauft die Sparte im Jahr 2000.

US-Kriegsveteranen ausdem Vietnamkrieg reichen

Sammelklage gegen Monsanto und andere Agent-Orange-Hersteller ein. Es kommt zu

einem außergerichtlichenVer-gleich. Monsanto zahlt 180

Millionen Dollar in einen Entschädigungsfonds ein. Eine

Klage vietnamesischer Opfer lehnen amerikanische

Bundesgerichte ab.

1985

Orange-kommt zu

chenVer-zahlt 180r in einen ein. Eine

her Opfer kanische

richte ab.

Page 30: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Fast 50 Arten von Stechmücken sind inDeutschland heimisch. Ähnlich hoch dürfte al-lerdings auch die Anzahl der Abwehrmaßnah-men sein, die meist vergeblich eingesetztwerden.

Wer Gartenfackeln Teelichter, Lampen mitätherischen Ölen aufstellt, der tut vielleichtetwas für die Stimmung, schreckt aber keineBlutsauger ab. Auch Armbänder für Joggersind wirkungslos. Zuviel Duft kann zudem ge-sundheitlich bedenklich sein. Manche schwö-ren darauf, Vitamin B1 einzunehmen, Knob-lauch und Zwiebeln zu essen, Zigaretten oderZigarren zu rauchen. Das soll den Körperge-ruch verändern. Gegen Mücken aber hilft esnicht. Immer wieder tauchen Ultraschall-Ge-räte auf, die Mücken akustisch vertreiben sol-len. Sie sind ihr Geld nicht wert.

Vorzugsweise in Gaststätten töten UV-Licht-Fallen die Insekten per Elektroschock.

Sie wirken nicht wirklich gegen Stechmü-cken, vernichten aber Nützlinge. Zu OmasHausmitteln zählen Basilikum, Zitronenmelis-se oder Tomaten auf der Fensterbank. Sie rie-chen und schmecken gut, vertreiben aber kei-ne Stechmücken.

Alle diese Mittel verkennen, wie sich Stech-mücken orientieren. Sie fliegen auf den indi-viduellen Körpergeruch, einen Cocktail ausMilchsäure, Ammoniak und Fettsäuren sowieauf den Kohlendioxidanstieg durch ausge-atmete Luft. Wegen des individuellen Körper-geruchs ziehen manche Menschen die Mü-cken förmlich an, während andere von denBiestern verschont bleiben. Die chemischenWirkstoffe verwirren die Insekten, lassen sieihr Ziel verfehlen. Nur weibliche Mücken sau-gen Blut, sie brauchen Eiweiß zur Eierbildung,legen diese in stehenden Gewässern ab, wieSeen, Regentonnen, Tümpel. HE

Frankfurt – Die Mücken sind los. Sieschlüpfen in Scharen und stechen gnaden-los zu. Das feuchte Frühjahr, das Hochwas-ser, die Erwärmung stehender Gewässer,so entstand die perfekte Mixtur für die Pla-ge. Es gibt Abhilfe. Weite, helle Kleidung,die dicht abschließt, schützt. Auch Fliegen-gitter oder Moskitonetze halten die lästi-gen Tiere fern. Die nackte Haut allerdingsrettet nur: Einreiben. Etliche Herstellervon Mückenmitteln leben derzeit gut vomgroßen Stechen.

In einigen Drogerien und Apothekender von der Plage besonders betroffenenRegionen leeren sich die Regale schnell.„Es kann vorkommen, dass einzelne Filia-len ausverkauft sind“, sagt eine Spreche-rin der Drogeriekette Rossmann. Aber derNachschub sei gesichert. Im Juni habeman doppelt so viel Mückenmittel ver-kauft wie im Vorjahresmonat. Auch JosefKammermeier, Apotheker in Regensburg,berichtet von starker Nachfrage. Engpässegebe es aber nicht, versichert auch er. Ähn-lich äußern sich auch die Pharmagroß-händler, die die Apotheken beliefern.

Die größten Umsatzbringer sind dieMarken Autan und Anti Brumm. Sie enthal-ten die chemischen Wirkstoffe Icaridinund Diethyltoluamid (DEET). ChemischeKeulen also, vor zu hohen Dosierungenwird gewarnt, sie können Augen undSchleimhäute reizen. Deshalb gibt es dieMittel in unterschiedlicher Stärke für dieHaut und für die Kleidung. Aus den Rega-len vertrieben wurden sie nicht, ganz imGegenteil. Denn Alternativen gibt es

kaum. Und seit die EU einen Wirkungs-nachweis für Mückenmittel verlangt, seiendie beiden chemischen Mittel der Goldstan-dard der Branche, erläutert Kammermei-er. Das Angebot an natürlichen Mitteln ha-be sich mangels Wirksamkeit sichtlich aus-gedünnt. Ätherische Öle wie Lavendel, Ci-tronella, Palmerosa oder Nelken halten dieMücken höchstens wenige Stunden ab,können zudem Allergien hervorrufen.

Hans-Peter Brix, Mitarbeiter der Stif-tung Warentest, hat die am meisten ver-

kauften Mittel 2010 unter die Lupe genom-men. Sein Urteil fällt milde aus. Die meis-ten der getesteten Repellents wirken ge-gen gewöhnliche Hausmücken zuverläs-sig. Wer aber in die Tropen fährt, muss we-gen der möglichen Übertragung von Mala-ria und Gelbfieber spezielle Maßnahmenergreifen. Gefährliche Krankheitsüberträ-ger, wie die asiatische Tigermücke, sind in-zwischen auch in Teilen Europas heimischgeworden. Als Testsieger erwies sich da-mals Anti Brumm, wovon der Hersteller

noch heute profitiert. Vertreiber desSchweizer Mittels in Deutschland ist dieFirma Hermes.

Das Mückenmittel schlechthin inDeutschland und Europa ist aber weiter-hin Autan. Anbieter war von 1958 bis 2003der Chemiekonzern Bayer, der sich 2003von der Marke trennte und sie an den ame-rikanischen Hersteller Johnson & Johnsonverkaufte. Absatzzahlen oder Marktantei-le wollen die beiden führenden Anbieternicht nennen. Experten schätzen den deut-

schen Markt für Mückenmittel auf drei bisvier Millionen Stück pro normalem Jahr –ein Umsatzvolumen von 25 bis 50 Millio-nen Euro. Vertriebskanäle sind die Dis-counter, Baumärkte, Drogerien und Apo-theken. Manche Handelsketten verkaufenauch Eigenmarken, wie zum Beispiel Ross-mann das Mittel Zeckito.

Die Chemiefirma Merck bietet einenweiteren Wirkstoff namens IR 3535, derauf der Aminosäure ß-Alanin basiert. Er istin weniger bekannten Mitteln wie Ballis-tol, Hagopur oder Parazeet enthalten, wirdvon der Firma als weniger giftig als DEETbeworben. Generell ist der deutsche Marktimmer nur ein Teilaspekt für die Pharma-unternehmen. Wesentlich mehr Mengenlassen sich in den tropischen Ländern ab-setzen. Auch sind die Vorlieben, vor allemfür Hautlotionen mit bestimmten Geruchs-zusätzen, von Land zu Land unterschied-lich. Tropenärzte empfehlen häufig dasMittel Nobite (deutsch: Kein Biss), das da-durch in den Verkaufslisten ebenfalls nachoben gerückt ist.

Großzügig verfahren die Hersteller beiFlutkatastrophen. Johnson hat 30 000 Pro-dukte an die Helfer des THW und derDLRG gespendet. In den Jahren ohne Mü-ckenplagen sorgen meist Zecken für einenguten Absatz von Schutzmitteln. Immerhäufiger wirken Repellents daher gegenStechmücken und Zecken gleichzeitig. Ze-cken gelten in Deutschland als gefährli-cher, weil sie schwere Krankheiten auslö-sen können. Impfungen helfen nur be-grenzt. HELGA EINECKE

Stuttgart – Der Autobauer Daimler hatim zweiten Quartal durch den Verkaufvon Anteilen am Luftfahrt- und Rüs-tungskonzern EADS seinen Gewinnkräftig erhöht. In einer Pflichtmittei-lung heißt es, der Gewinn vor Steuernund Zinsen (Ebit) liege bei 5,2 Milliar-den Euro. Allein der Verkauf der EADS-Aktien spülte 3,2 Milliarden Euro in dieKasse, die größte Geschäftssparte Mer-cedes-Benz Pkw steuerte dagegen nurgut eine Milliarde Euro zum Betriebsge-winn bei. Umgesetzt wurden von Aprilbis Juni 29,7 Milliarden Euro. DieseErgebnisse entsprächen im Wesentli-chen den Erwartungen, an der Gewinn-prognose für das Gesamtjahr hält derKonzern daher fest. REUTERS

VON STEFAN WEBER

Düsseldorf – Früher hechtete er über denRasen von Wimbledon; später mimte erden Graspfleger im heimischen Garten: Bo-ris Becker, das Tennis-Idol, war eine Zeit-lang das Werbegesicht der BaumarktkettePraktiker gewesen. Viel geholfen hat es derblau-gelben Marke nicht. Seit Donnerstagist der Insolvenzverwalter im Haus. Be-ckers frühere Frau Barbara hat offensicht-lich auf das bessere Pferd gesetzt: Sie ver-treibt Teppich- und Tapeten-Kollektio-nen, die ihren Namen tragen, exklusivbeim Praktiker-Konkurrenten Hornbach.

Baumarkt-Strategen setzen gerne aufdie Zugkraft prominenter Werbefiguren.Sie sollen helfen, die eigene Marke abzuhe-ben vom Branchen-Einerlei. Tatsächlichaber unterscheiden sich die Märkte nur we-nig voneinander. Ihr Profil ist unscharf, siesind häufig austauschbar. Das beginnt da-mit, dass sich die Sortimente stark ähneln.Und selbst beim Service ist oft kaum nochein Unterschied zu erkennen, nachdem diegesamte Branche vor ein paar Jahren er-kannt hat, dass sie an dieser Stelle nachbes-sern muss. Auch die früher üblichen Ra-battschlachten sind nach Beobachtung derBeratungs- und Wirtschaftsprüfungsge-sellschaft KPMG zuletzt in den Hinter-grund gerückt. Mit einer Ausnahme: Prak-tiker. Die Kette hatte zwar zwischenzeit-lich alle Eide geschworen, nicht mehr sogroßzügig mit dem Rotstift umzugehen.Aber als die Löcher in der Kasse immer grö-ßer wurden, fiel dem Management dann

doch nichts anderes ein, als massiv die Prei-se zu senken. Schließlich musste schnellGeld in die Kasse, um offene Rechnungenzu begleichen. Wie „ein Drogenabhängi-ger“ habe Praktiker immer weiter die Do-sis erhöhen müssen, um Kunden in dieMärkte zu locken, urteilt etwa Karl-ErivanHaub, der Chef der Tengelmann-Gruppe,zu der Marktführer Obi gehört.

Der Blick auf die Statistik vermittelt einfriedliches Bild: Der Branchenumsatz pen-delt seit Jahren um die Marke von 18 Milli-arden Euro. Auch bei der Zahl der Märkte

gibt es kaum Bewegung. Nach Berechnun-gen des Handelsforschungsinstituts EHIhaben in den vergangen drei Jahren geradeeinmal zehn Märkte dicht gemacht. Wasdie Zahlen nicht verraten: Die Branchesteckt in einem tiefen Umbruch. Wachs-tum ist nur möglich, wenn man der Kon-kurrenz etwas wegnimmt. Auch die Fragenach dem richtigen Standort und der opti-malen Marktgröße wird immer häufigergestellt. Sind Mega-Märkte mit mehr als20 000 Quadratmetern und einem ange-dockten Drive-in für Baustoffe, wie sie vorallem die Bauhaus-Kette forciert, das Kon-zept der Zukunft? Oder ist es klüger, aufkleinere Formate in innerstädtischen La-gen zu setzen? Die könnten ihr Angebotspezialisieren, beispielsweise auf die Wün-sche von Bewohnern von Mehrfamilien-häusern. Entsprechende Versuche gibt esbereits, etwa in Köln.

Viel hängt davon ab, in welchem Um-fang Heimwerker und Hobbybastler künf-tig online bestellen. Im vergangenen Jahrmachten Bestellungen über das Interneterst weniger als zwei Prozent des Branchen-umsatzes aus. Aber die Zuwachsraten sindenorm. Handelsexperten von KPMG kön-nen sich vorstellen, dass viele Märkte sper-rige Produkte nur noch anliefern. Dann kä-men die Läden mit deutlich weniger Ver-kaufsfläche aus. Dagegen spricht, dass diemeisten Baumarkt-Käufer die Ware direktmitnehmen möchten, um sie gleich zu „ver-bauen“.

Nach Angaben des BranchenverbandesBHB gibt es derzeit rein rechnerisch einen

Baumarkt je 34 300 Einwohner, vor 30 Jah-ren war es 85 500 Einwohner. In Sachsen-Anhalt ist die Überversorgung am größten.Dort kommt auf 22 000 Einwohner ein La-den. Die Hochburg der Baumärkte istZwickau. Dort ringt ein Dutzend Märkteum die Gunst von 95 000 Einwohnern. Mitdem Aus für Praktiker wird das Filialnetzdünner werden. Denn für viele Märktedürfte es keinen neuen Nutzer geben.Haub prognostiziert: „Es wird viele ent-täuschte Vermieter geben“.

Mit welch harten Bandagen gekämpftwird, zeigt sich derzeit im Großraum Mün-chen. Dort flaggen bis zum Jahresende 16im Franchisesystem betriebene Märktevon Obi auf Hagebau um. Damit kehrensich die Kräfteverhältnisse in der Regionkomplett um. Hagebau, bisher in Münchenkaum präsent, wird auf einen Schlag zumMarktführer. Haub zufolge hat es zuletztimmer wieder Streit mit den Franchiseneh-mern gegeben. „Dann ist irgendwann derPunkt erreicht, an dem man getrennte We-ge gehen muss.“ Die Marktbetreiber dage-gen fühlten sich von der Obi-Zentrale zu-nehmend an der kurzen Leine geführt. DerWettstreit verspricht Spannung. Die Re-gion München, so verspricht Haub, werdekünftig ein Investitionsschwerpunkt fürObi sein. R Seite4

Heimwerker gesucht Praktiker ist pleite, der Konkurrenz kommt das gelegen

Mythos Hausmittel

Frankfurt – Ein staatlicher Investoraus Katar streckt offenbar seine Fühlernach der Öl- und Gasfördertochter desRWE -Konzerns aus. Es habe erste Ge-spräche zwischen dem Interessentenund dem Essener Versorger über einenVerkauf von RWE Dea gegeben, sagtenzwei mit der Angelegenheit vertrautePersonen der Nachrichtenagentur Reu-ters. Der Prozess sei aber zäh und miteiner raschen Entscheidung nicht zurechnen. RWE wolle für die Tochterrund fünf Milliarden Euro kassieren.Der Konzern wollte sich zu den Detailsdes Verkaufprozesses nicht äußern.Nach einem Bericht des Wall StreetJournal hat RWE über den Verkauf mitder Qatar Investment Authority (QIA)gesprochen. REUTERS

Wien – Dem insolventen Schlecker-Nachfolger Dayli läuft die Zeit davon. InÖsterreich werden 355 Läden geschlos-sen, ebenso das Lager in Gröbming. DerBetrieb der restlichen 522 Läden gehtnach Angaben von Dayli aber vorerstweiter. Insgesamt verlieren rund 1260Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz, meldeteder Kreditschutzverband von 1870(KSV) am Freitag. Nach Angaben desUnternehmens habe der Masseverwal-ter Rudolf Mitterlehner dem Sanie-rungskonzept der TAP dayli VertriebsGmbH zugestimmt. Nötig seien dafüraber Investitionen von 40 MillionenEuro. Viel Zeit für die Investorensuchebleibt aber nicht: Bis spätestens EndeJuli muss dieser gefunden sein. DPA

Hof – Die Staatsanwaltschaft Hof ermit-telt gegen eine frühere Führungskraftdes Textildiscounters NKD wegen desVerdachts der Untreue in Millionenhö-he. Er sei der mutmaßliche Hauptver-antwortliche und sitze in Untersu-chungshaft, teilte die auf Wirtschafts-strafsachen spezialisierte Anklagebehör-de mit. Nach dem bisherigen Stand derErmittlungen seien 3,7 Millionen Euroaus dem Unternehmen veruntreut wor-den. NKD bestätigte Ermittlungen ge-gen ehemalige Mitarbeiter. Am Mitt-woch hatten Ermittler den Firmensitzin Bindlach in Bayern sowie Privatwoh-nungen durchsucht. Es sei noch unklar,ob weitere Verdächtige in den Fall verwi-ckelt sind, sagte der Hofer Oberstaatsan-walt Gerhard Schmitt. Es stünden weite-re umfangreiche Ermittlungen auch imAusland bevor. DPA

Mexiko-Stadt – Mexikos Brauereikon-zerne müssen in ihrem Heimatmarktkleineren Brauereien mehr Marktanteilgewähren. Die beiden größten Braukon-zerne des Landes, Corona-HerstellerGroupo Modelo (FOTO: BLOOMBERG) und Sol-Produzent Cuauhtémoc Moctezuma,einigten sich mit der Kartellbehörde auf

eine Reduzierung von Exklusivverträ-gen. Konkurrent SAB Miller hatte gegendie Monopolstellung beider Konzernegeklagt. Verträge, nach denen die Part-ner nur Biere eines bestimmten Pro-duzenten verkaufen dürfen, sollen zu-nächst auf 25 Prozent, bis 2018 auf20 Prozent der Restaurants und Geträn-keläden beschränkt werden. DPA

Stuttgart – Der Autozulieferer Boschnimmt den Verkauf seines Geschäft mitDruckluft-Technik in Angriff. „Es gibtInteressenten für Bosch Rexroth Pneu-matics“, sagte ein Bosch-Sprecher inStuttgart. Es würden Sondierungsge-spräche geführt. Ein mit der geplantenTransaktion vertrauter Banker sagte,das Management von Bosch RexrothPneumatics stelle das Unternehmen inder kommenden Woche Investoren vor.Die Deutsche Bank begleitet Bosch alsBerater. Der Unternehmenswert derzum Verkauf stehenden Geschäftsein-heit mit Vakuumerzeugern, Ventilenund Sauggreifern wird auf rund200 Millionen Euro taxiert. REUTERS

Hamburg – Manchmal muss man genau-er hinhören, um wissen, wann es Hoffnunggibt und wann nicht. So ist das auch bei derPraktiker AG. In dieser Woche haben achtTochterfirmen der Baumarktkette Insol-venz beantragt. Der Antrag für die Mutter,die Praktiker AG, soll nachgereicht wer-den, der Gang zum Amtsgericht ist abseh-bar. Es gibt keine Wahl mehr: Eine der größ-ten deutschen Baumärkte ist zahlungsun-fähig und überschuldet.

Wer meint, nun würde die Rettung be-ginnen, könnte aber irren. Mitten im Tohu-wabohu hat sich der größte Aktionär, derÖsterreicher Alain de Krassny, von der Plei-tefirma distanziert. „Natürlich ist das eineEnttäuschung für mich“, sagte de Krassnyzu Reuters. „Für mich ist die Sache gelau-fen.“ De Krassny hält über die Investment-firma Donau Invest knapp zehn Prozent anPraktiker. Seine Ehefrau Isabella de Krass-ny vertritt weitere Geldgeber, dem Paarwerden 17 Prozent der Anteile zugerech-net. Interessanterweise äußerte sich seineGattin weit positiver, sie glaubt angeblichnoch an die Rettung. „Wir haben nach wirvor Interesse daran, dass Praktiker über-lebt“, sagte sie der Wirtschaftswoche.

Vertreter des Wiener Paares hatten amMittwoch ihre letzte große Schlacht im Auf-sichtsrat angetreten – und verloren. DasKrisentreffen war nötig geworden, weil amDienstag der Verkauf von drei luxemburgi-schen Baumärkten der Kette geplatzt war.Ein Deal, der 13 Millionen Euro einbringensollte und nun ein Finanzloch aufreißt. Biszu 40 Millionen Euro seien nötig, um die Sa-nierung sicherzustellen, heißt es aus demAufsichtsrat. Angesichts des fehlenden Ka-pitals waren zu Wochenbeginn einige Wa-renkredit-Versicherer abgesprungen. Da-mit drohten sich die Regale zu leeren. ÜberFirmen wie Euler Hermes und Coface fi-nanzieren Händler ihre Warenbeständevor, bis die Artikel verkauft sind. Die Konse-quenz: Die 170 deutschen Praktiker-Märk-te werden jetzt nicht mehr beliefert.

De Krassnys hätten gerne gemeinsammit einem Fonds aus Großbritannien Teiledes Finanzloches gestopft, so heißt es.Doch neben den Warenkredit-Versiche-rern hätten auch einige Banken das Zutrau-en in die Sanierungsfähigkeit verloren, soerzählt ein Kontrolleur. „Eine erneute Fi-nanzspritze hätte ihre Sicherheiten verwäs-sert.“ Zu den Geldgebern zählen die Com-merzbank, die österreichische RaiffeisenInternational und die Royal Bank of Scot-land. Als Sicherheit für deren Kredite überbisher 75 Millionen Euro dient die Tochter-firma von Praktiker, die profitable Bau-marktkette Max Bahr aus Hamburg. Derengut 130 deutsche Märkte sind – ebenso wiedie Auslandsmärkte von Praktiker – nichtvon der Insolvenz betroffen und gelten alsPfand für Investoren.

Während die letzten treuen Geldgeberhadern, ob sie das sinkende Schiff verlas-sen, melden sich die Konkurrenten. So er-wägt der Rivale Hagebau den Kauf einigerFilialen. „Wir haben 358 Gesellschafter –einige davon haben Interesse an einer mög-lichen Übernahme bekundet“, sagte eineSprecherin. Auch Marktführer Obi soll aneinzelnen Standorten interessiert sein.

Nur einer versucht noch, die Wogen zuglätten: der eingesetzte Insolvenzverwal-ter Christopher Seagon. Am Freitag hattesich der Rechtsanwalt der Kanzlei Wellen-siek mit Vorstandschef Armin Burger ge-troffen und die Lage ausgelotet. Er müsse„erst einmal die Situation sehr genau an-schauen“, sagte Seagon danach: „Die Filia-len an allen Standorten bleiben geöffnet,der Verkauf geht mit allen Beschäftigtenunverändert weiter.“ KRISTINA LÄSKER

Das große StechenNach dem Regen und der Flut breitet sich nun in Deutschland die Mückenplage aus. Einige Hersteller leben sehr gut davon

Interesse an Dea

Dayli schließt Läden

Daimler profitiert von EADS

Ermittlungen bei NKD

Corona verliert Monopol

Bosch vor Pneumatik-Verkauf

Hochburg ZwickauIn vielen Regionen gibt es ein Überangebot an Baumärkten. Mit der Insolvenz von Praktiker lichtet

sich das Feld. Die Branche sucht nach neuen Konzepten, denn auch Heimwerker kaufen immer öfter online

Die Anbieter liefernsich einen mörderischenWettbewerb

WIRTSCHAFT30 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Die größten Baumärkte

2,73Bauhaus

2,60Praktiker + Max Bahr

2,44Rewe (Toom)

2,43Zeus-Gruppe (Hagebau)

2,05Hornbach

1,26Globus

Deutschland-Umsätze in Mrd. Euro, 2012

SZ-Grafik; Quelle: Dähne Verlag

OBI 3,75

UNTERNEHMEN

Boris Becker war auch mal das Werbegesicht von Praktiker. Geholfen hat es nicht. FOTO: JÜRGEN TAP/DPA

Sehr gefährlich: die asiatische Tigermü-cke. FOTO: U.S. CENTER FOR DISEASE CONTROL

„Für mich ist dieSache gelaufen“

Großaktionär distanziert sich vonPraktiker, Rivalen zeigen Interesse

Page 31: Süddeutsche_Zeitung.pdf

VON KARL-HEINZ BÜSCHEMANN

E in Teil der Geschichte dieses Unter-nehmens fehlt. Abgerissen. In Lever-kusen, wo der Chemie-und Pharma-

Konzern Bayer am Rhein seinen Sitz hat,stehen zwei beeindruckende Gebäude. Ei-nes stammt aus der Kaiserzeit – ein gravitä-tisches Haus mit Treppenaufgang, Rund-portal und repräsentativem Balkon in derBel Etage. Hier saß bis 1962 der Unterneh-menschef von Bayer. Genau gegenüberliegt ein eleganter Flachbau, der nur ausGlas zu bestehen scheint und heute dasChefbüro birgt. Ein paar Meter weitergleich am Rheinufer stand bis vor wenigenJahren die dritte Firmenzentrale. Derschlanke Hochbau wurde in den sechzigerJahren errichtet, er machte die Bayer AGweithin sichtbar. Das metallisch glänzen-de Nachkriegsgebäude wurde nach 40 Jah-ren aufgegeben. Er galt als nicht mehr zeit-gemäß und wurde abgetragen.

Die klaffende Lücke am Rheinufer istein Symbol für den Bayer-Konzern, der amDienstag seinen 150. Geburtstag feiert –mit Bundeskanzlerin, Ministerpräsidentinund 1000 geladenen Gästen. Im Bayer-Hochhaus wurden die Entscheidungen ge-troffen, die den Konzern grundlegend ver-änderten. Sie hätten eines der bedeutends-ten deutschen Unternehmen um ein Haarin Not gebracht. Am Dienstag wird beimFestakt in den nahegelegenen Kölner Mes-sehallen aber nicht von Krisen die Redesein, sondern von einem weltweiten Er-folg. Kanzlerin Angela Merkel wird erwäh-nen, dass der Bayer-Konzern einen Beitragleistete auf dem Weg Deutschlands zur In-dustrienation. Vorstandschef Marijn Dek-kers wird herausstellen , dass der Leverku-sener Konzern mit seinen 110 000 weltweitBeschäftigten heute mit knapp 70 Milliar-den Euro einen so hohen Börsenwert hat,wie nie zuvor. Nur Siemens und SAP wie-gen im Dax geringfügig schwerer.

Bayer, das ist einer der berühmtestendeutschen Firmennamen. Der Pharma-und Chemiekonzern – meist noch immereinfach Bayer Leverkusen genannt – istmit Aspirin weltweit jedem Kind bekannt.In den USA wird die bewährte Allerwelts-schmerztablette der Einfachheit halber ein-fach „Bayer“ genannt. Bayer, das ist ein Na-me aus dem legendären früheren Chemie-trio, zu dem die Wettbewerber BASF undHoechst gehörten, die genauso alt sind wiedie Leverkusener. Die drei haben eine Welt-industrie begründet, die noch heute eineder Säulen der deutschen Wirtschaft ist.Bayer galt lange als die Apotheke der Deut-schen, BASF war der Rohstofflieferant derChemieindustrie und Hoechst irgendwodazwischen.

Friedrich Bayer und Johann FriedrichWeskott, die 1863 im heutigen Wuppertalihre Farbenfirma gründeten, waren da-mals das, was heute Firmengründer wie

Bill Gates, Steve Jobs oder andere Digitalpi-oniere sind. Damals wurden Farbstoffe fürKleidung gebraucht. Die wurden erstmalssynthetisch erzeugt und waren ein Riesen-markt. Der Kunstdünger kam dazu, diePharmazie. Die drei Konzerne stiegen auf.Als sie sich über die wachsende Konkur-renz des Weltmarktes ärgerten, schlossensie sich in den zwanziger Jahren des ver-gangenen Jahrhunderts zur IG Farben zu-

sammen und begründeten ein neues histo-risches Kapitel. Dieser mächtige Konzernmit Sitz in Frankfurt machte sich zumKomplizen der Nazis. Im NürnbergerKriegsverbrecherprozess wurden mehr alszehn IG Farben-Manager zu Gefängnisstra-fen wegen Kriegsverbrechen, Verbrechengegen die Menschlichkeit oder wegen derMitgliedschaft in einer verbrecherischenOrganisation verurteilt. Nach dem Zwei-

ten Weltkrieg wurde der größte Chemie-konzern der Welt entflochten.

Getrennt ging es weiter. Immer auf-wärts, bis sich die drei Unternehmen mit ih-ren vielen Geschäften nicht mehr wohlfühl-ten. Fokussierung auf Kerngeschäfte hießin den Neunzigerjahren die neue Losungfür erfolgreiche Unternehmensführung.Bayer wollte weg vom stinkenden Chemie-geschäft, das in Deutschland längst den

Ruf als Umweltverpester hatte. ManfredSchneider, der von 1992 bis 2002 Bayer-Vorstandschef war, leitete den Kurswech-sel ein. Ungeniert nahm er in seinem Büroim obersten Stock des Leverkusener Hoch-hauses seine Besucher auf die Seite undzeigte nach unten auf die weitverzweigtenIndustrieanlagen. „Das ist alles alte Che-mie“, sagte er mit verächtlichem Unterton.Die alten Anlagen hätte er am liebsten mit

dem Bulldozer beseitigt. Schneider wolltestärker ins Pharmageschäft und in denPflanzenschutz. Bald war es soweit. Bayerstieß einen großen Teil des ungeliebtenChemiegeschäfte ab. Der wurde in Lanxessumbenannt und entwickelte sich unterneuer Führung wohl besser, als die Bayer-Manager geglaubt hatten. Lanxess ist in-zwischen zum Dax-Konzern geworden.

Dafür entpuppte sich die stärkere Kon-zentration auf das Pharma-Geschäft alsmühsam und gefährlich. In dieser Branchesind schnell ein paar Milliarden Euro fürdie Entwicklung fällig, wenn ein neues Me-dikament gesucht wird, und es ist nie si-cher, ob es ein Erfolg wird. Es gibt jede Men-gen Risiken und Nebenwirkungen.

Anfang dieses Jahrhunderts geriet Bay-er in einen gefährlichen Pharma-Skandal.Die Leverkusener hatten das cholesterin-senkende Medikament Lipobay auf denMarkt gebracht, das in Amerika zu Todes-fällen geführt hatte und einen Ratten-schwanz an Sammelklagen brachte. Maneinigte sich auf die Zahlung von 1,2 Milliar-den Dollar an die Kläger. Doch der Image-schaden war beträchtlich. In nur wenigenTagen war der Aktienkurs von Bayer umfast 30 Prozent gefallen. Die Leverkusenerberappelten sich, und bald wagten sie dennächsten großen Schritt. Im Jahr 2006kaufte Bayer den Berliner PillenherstellerSchering für etwa 17 Milliarden Euro. Bay-er hatte in die Spur zurückgefunden.

Im Chefbüro des lichten Verwaltungs-baus sitzt heute mit dem Holländer MarijnDekkers ein Manager mit ausländischenWurzeln. Der 55-Jährige erzählt, dass erschon als Kind einen Bezug zu Leverkusenhatte. Von seiner Mutter hatte er gelegent-lich eine halbe Aspirin-Tablette bekom-men, wenn ihm etwas fehlte. Logisch, dasshinter Dekkers Schreibtisch ein altes Wer-beplakat für Aspirin hängt.

Dekkers, der zwei Jahrzehnte in denUSA als Manager gearbeitet hat, bevor erim Oktober 2010 nach Leverkusen kam,hat einen neuen Ton in den Traditionskon-zern gebracht. Wie er es in Amerika gelernthat, stellt er hohe Ansprüche an die Rendi-te. Nicht jede Facette der Tradition ist ihmwichtig. Die Berliner Tochtergesellschaft,die nach der Übernahme noch Bayer-Sche-ring Pharma hieß, hat er schnell umbe-nannt. Jetzt trägt sie den Namen, den jedesKind auf der Welt kennt: Bayer.

Gegenüber von Dekkers Glaskastensitzt derweil im hundert Jahre alten erstenZentralgebäude der Aufsichtsratsvorsit-zende Werner Wenning und passt auf, dasses Dekkers mit den Veränderungen an derKonzernkultur nicht übertreibt.

An dieses Ereignis möchte niemand beiBayer gerne erinnert werden: Im August

2001 musste der Konzern den Blutfettsen-ker Lipobay vom Markt nehmen, weil dasMedikament mit mehreren Todesfällen inVerbindung gebracht wurde. Damit bra-chen Bayer nicht nur Umsätze in Milliar-denhöhe weg. Auch Investoren gingen

mit einem Mal auf Distanz – aus Sorge vorhohen Schadensersatzansprüchen. DieZukunft des gesamten Konzerns stand

auf dem Spiel. Bayer baute um, gliederteseine Geschäftsfelder in selbständige

Tochtergesellschaften: Health Care, CropScience und Material Science. Chemie-und Kunststoffaktivitäten, die der Kon-zern nicht weiterbetreiben wollte (die

„Rest-Rampe“, wie Kritiker unkten), wur-den in eine eigene Gesellschaft gepacktund 2005 über einen Börsengang abge-spalten. Diese Lanxess AG entwickelte

sich gut, ist heute Mitglied im Dax.

Mit dem Erwerb des Pflanzenschutzher-stellers Aventis Crop Science katapultiertesich Bayer im Oktober 2001 zur weltwei-ten Nummer Zwei im Geschäft mit Agro-

chemikalien. Der Kaufpreis von 7,25 Milliar-den Euro war die bis dahin größte Sum-me, die der Konzern für eine Akquisition

auf den Tisch gelegt hatte. Die Investitionhat sich ordentlich verzinst. Die Sparte

liefert gute Erträge ab. Allerdings gibt esnicht zu beeinflussende Risiken: das Wet-ter und die Getreidepreise. Aber die Per-spektiven scheinen gut: Weil die Weltbe-völkerung wächst und sich die Anbauflä-chen nicht erweitern lassen, werden im-

mer dringender Mittel und Wege gesucht,um auf gleicher Fläche mehr Nahrungs-mittel zu produzieren. Bayer sieht sich

dafür gut gerüstet. In den nächsten Jah-ren will der Konzern viele neue Produkteauf den Markt bringen. Geschätztes Um-satzpotenzial: mehrere Milliarden Euro.

„Teamgeist“ hieß der Ball, mit dem diedeutschen Fußballer bei der WM 2006

kickten. Die Hülle bestand aus mehrerenLagen des Bayer-Polyurethans Impranil.

Kein Riesengeschäft für den Konzern.Aber eine schöne Gelegenheit, um positi-ve Emotionen für seine Chemieproduktezu wecken. Zumal Bayer zum Sport, und

speziell zum Fußball, eine besondereBeziehung unterhält. Schon Anfang des

vergangenen Jahrhunderts gründete dasUnternehmen Sportvereine, um den Mitar-

beitern das Leben „in den abgelegenenOrten attraktiver zu machen“. Dabei wur-

den die Clubs großzügig unterstützt.Heute ist Fußball für den Konzern ein

wichtiger Werbeträger. Und er sorgt fürEmotionen, bis hinauf in die Vorstandseta-

ge. Kleiner Schönheitsfehler: Der bei derWM 2010 in Südafrika gespielte Ball ent-stand erstmals seit 1986 nicht aus Bayer-

Kunststoffen. TEXTE: STEFAN WEBER

Agfa Gaevert

Agfa – das waren einmal die vier bekann-testen Buchstaben der Fotowelt. Unterder Marke wurden Kameras, Filme und

Fotopapier produziert. Ebenso wie Bayerwar Agfa ab 1925 Teil der I.G. Farben,eines Zusammenschlusses mehrerer

deutscher Chemiekonzerne. Als die Sieger-mächte des Zweiten Weltkriegs das Kon-

glomerat 1952 auflösten, kam das Fotoun-ternehmen unter das Dach des Bayer-Kon-zerns. Zum 100. Geburtstag 1997 verordne-te die Mutter Agfa ein Fitnessprogrammund zog sich bald darauf über einen Bör-sengang schrittweise zurück. Agfa unter-

schätzte, wie rasch Digitalkameras dietraditionellen Fotoapparate ablösten.

Heute ist die Firma Geschichte, aber dieStrahlkraft der Marke ist immer noch so

groß, dass Hersteller von Digitalkameras,Speichermedien, Monitoren oder Drucker-

patronen Lizenzgebühren bezahlen, umihre Produkte damit zu zieren.

Aspirin

Aspirin ist Bayer, Bayer ist Aspirin – keinanderes Produkt hat den Namen des

Konzerns so bekannt gemacht wie diesesSchmerzmittel. Und das weltweit. Einesolche Karriere war nicht zu erwarten

gewesen, als der Bayer-Chemiker FelixHofmann Ende des vergangenen Jahrhun-

derts im Laboratorium Elberfeld nacheiner Arznei für seinen rheumakranken

Vater forschte – und die Acetylsalicylsäu-re, abgekürzt ASS, fand. Die Liste der

Indikationen, für die Aspirin eingesetztwerden kann, ist über die Jahre immer

länger geworden. Es wird heute nicht nurzur Schmerzbehandlung, sondern auch

zur Prophylaxe gegen Herzinfarkt, Schlag-anfall und sogar zur Krebsvorsorge einge-

setzt. Mitunter wird es gar wie ein Life-style-Produkt gehandelt, das für jedesProblem die Lösung zu haben scheint.

Aber – wie jede Arznei – ist Aspirin nichtfrei von Nebenwirkungen.

Die Pille und Schering

Diese Übernahme sorgte für ein Beben inder Pharmabranche: Im März 2005 gabBayer ein Übernahmeangebot für den

Arzneimittelhersteller Schering bekanntund überbot damit eine Offerte des Konkur-

renten Merck. Gut ein Jahr später war deretwa 17-Milliarden-Euro-teure Deal per-

fekt. Damit spielte Bayer bei Pharma wie-der in einer anderen Liga. Die selbstbewuss-

ten Schering-Mitarbeiter mussten sich anihre neue Rolle erst gewöhnen. Bitter warfür sie, dass Konzernchef Marijn Dekkersschon kurz nach seinem Amtsantritt die

Marke „Schering“ opferte. Mit dem Zukaufstieg Bayer zu einem der führenden Anbie-ter von Verhütungsmitteln auf. Die Produkt-familie Yasmin steht für einen Umsatz von1,1 Milliarden Euro. Aktuell steht das Mittel

in Verdacht, für Thrombosen verantwortlichzu sein. In den USA laufen mehrere Prozes-

se. Bayer hat allein für Vergleiche bereitseine Milliarde Dollar zugesagt.

Lipobay-Desaster Pflanzenschutz Fußball

Wieder obenaufDer Bayer-Konzern gehört zur Aufstiegsgeschichte

Deutschlands als Industrieland. Die Apotheke der Nationging aber auch durch manches Tal. Jetzt feiert das

Leverkusener Unternehmen 150. Geburtstag

In den Neunzigerjahrenwollte der Konzern weg vomstinkenden Chemiegeschäft

WIRTSCHAFTDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 31

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Suche GmbH/Mantel 8089/644753 Amtsgericht München, den102 UR II 63/13 02.07.2013

AufgebotHerr Erich Ettinger, Baldrianstraße 1,81377 München und Frau Johanna Ettin-ger, Baldrianstraße 1, 81377 München ha-ben den Antrag auf Kraftloserklärung einerabhanden gekommenen Urkunde bei Ge-richt eingereicht. Es handelt sich um denGrundschuldbrief über die im Grundbuchdes Amtsgerichts München, GemarkungGroßhadern, Blatt 14646, in Abteilung IIINr. 2 eingetragene Grundschuld zu100 000,- DM. Eingetragener Berechtigter:Herr Erich Ettinger, Kaufmann, Münchenund Frau Johanna Ettinger, geb. Heißenhu-ber, Hausfrau, München -je zu 1/2-. Der In-haber des Grundschuldbriefs wird aufge-fordert, seine Rechte spätestens bis zu dem04.12.2013 vor dem Amtsgericht Münchenanzumelden, da ansonsten die Kraftloser-klärung des Briefes erfolgen wird.

Amtsgericht München, den110 UR II 72/13 02.07.2013

AufgebotHerr Peter Huber, Arnulfstraße 269, 80639München, Frau Adriana Politis, PragerStraße 36, 80937 München, Frau Anne Po-litis, Prager Straße 36, 80937 München undHerr Peter Kopp, Glimpfingerstraße 74,4020 Linz Österreich haben den Antrag aufKraftloserklärung einer abhanden gekom-menen Urkunde bei Gericht eingereicht. Eshandelt sich um den Grundschuldbrief,Briefnummer 053746, über die im Grund-buch des Amtsgerichts München, Gemar-kung Straßlach, Blatt 864, in Abteilung IIINr. 2 eingetragene Grundschuld zu20 000,- DM. Eingetragener Berechtigter:Politis Janny, Hoteldirektor in Straßlachund dessen Ehefrau Anna, geb. Zacherlebenda, je zur Hälfte. Der Inhaber desGrundschuldbriefs wird aufgefordert, sei-ne Rechte spätestens bis zu dem13.11.2013 vor dem Amtsgericht Münchenanzumelden und die Urkunde vorzulegen,da ansonsten die Kraftloserklärung desBriefes erfolgen wird.

Amtsgericht München, den110 UR II 105/13 02.07.2013

AufgebotFrau Diane Amah, Bauerstraße 22, 80796München hat den Antrag auf Kraftloserklä-rung einer abhanden gekommenen Urkun-de bei Gericht eingereicht. Es handelt sichum den Grundschuldbrief, Gruppe 4, Brief-nummer 222584, über die im Grundbuchdes Amtsgerichts München, GemarkungSchwabing, Blatt 8763, in Abteilung III Nr.1 eingetragene Grundschuld zu 23 000,-DM. Eingetragener Berechtigter: Bauspar-kasse Gemeinschaft der Freunde Wüsten-rot, gemeinnützige GmbH in Ludwigsburg.Der Inhaber des Grundschuldbriefs wirdaufgefordert, seine Rechte spätestens biszu dem 13.11.2013 vor dem AmtsgerichtMünchen anzumelden und die Urkunde vor-zulegen, da ansonsten die Kraftloserklä-rung des Briefes erfolgen wird.

Amtsgericht München, den110 UR II 39/13 08.07.2013

AufgebotFrau Beate Wedler, Taxetstr. 40, 85737 Is-maning hat den Antrag auf Kraftloserklä-rung einer abhanden gekommenen Urkun-de bei Gericht eingereicht. Es handelt sichum den Grundschuldbrief über die imGrundbuch des Amtsgerichts München, Ge-markung Milbertshofen, Blatt 5973, in Ab-teilung III Nr. 3 eingetragene Grundschuldzu 17 500,- DM. Eingetragener Berechtig-ter: Beamtenheimstättenwerk GmbH in Ha-meln. Der Inhaber des Grundschuldbriefswird aufgefordert, seine Rechte spätestensbis zu dem 20.11.2013 vor dem Amtsge-richt München anzumelden und die Urkun-de vorzulegen, da ansonsten die Kraftloser-klärung des Briefes erfolgen wird.

Amtsgericht München, den110 UR II 246/12 08.07.2013

AusschließungsbeschlussDas Sparbuch der HypoVereinsbank Mem-ber of UniCredit, KontoNr. des Sparbuchs0000200126823, Sparbuchberechtigterlaut Eintrag: Herr Gerhard Erwin Rüffert,verst. 17.06.2012, wird für kraftlos er-klärt.

Amtsgericht München, den113 UR II 73/13 05.07.2013

AufgebotHerr Egmont Freystedt, Franz-Schubert-Straße 13, 82008 Unterhaching hat den An-trag auf Kraftloserklärung einer abhandengekommenen Urkunde bei Gericht einge-reicht. Es handelt sich um den Hypotheken-brief über die im Grundbuch des Amtsge-richts München, Gemarkung Unterhaching,Blatt 9672, in Abteilung III Nr. 5 eingetra-gene Hypothek zu 57 000,- DM, Mithaft:Blatt 9734. Eingetragener Berechtigter:Frankfurter Hypothekenbank in Frankfurtam Main. Der Inhaber des Hypotheken-briefs wird aufgefordert, seine Rechte spä-testens bis zu dem 05.12.2013 vor demAmtsgericht München anzumelden, da an-sonsten die Kraftloserklärung des Briefeserfolgen wird.

Amtsgericht München, den201r UR II 44/13 28.06.2013

AufgebotHerr Gerhard Emmer, Daiserstraße 15,81371 München, Frau Waltraud Kaisers-berger, Kiem-Pauli-Weg 63, 80686 Mün-chen, Herr Erich Kaisersberger, Nikolai-straße 29, 85276 Pfaffenhofen, Herr Sieg-fried Emmer, Riederbuch 18, 85298 Schey-ern, Frau Manuela Bergmann, Wolfsberger-straße 6, 85276 Tegernbach, Frau SabineHeptner, Hinderbergstr. 15, 9473 GamsSchweiz, Frau Fahn, Streitdorfer Straße10, 85276 Pfaffenhofen und Frau ElfriedeReim, Ludwigstraße 59, 85298 Scheyernhaben den Antrag auf Kraftloserklärung ei-ner abhanden gekommenen Urkunde beiGericht eingereicht. Es handelt sich um dasSparbuch der HypoVereinsbank, Memberof UniCredit, Sparbuchnummer 146803130ausgestellt für das Konto 146803130. DasSparbuch lautet auf: Frau Theresia Kai-sersberger, geb. am 14.05.1923, verst. am19.09.2011 zuletzt wohnhaft: Untersberg-straße 26, 81539 München. Der Inhaberdes Sparbuchs wird aufgefordert, seineRechte spätestens bis zu dem 28.10.2013vor dem Amtsgericht München anzumel-den, da ansonsten die Kraftloserklärungdes Sparbuches erfolgen wird.

VersteigerungInformationen auch unter: www.finanz-amt.bayern.de/muenchen/versteigerungenAm Mittwoch, den 17. Juli 2013 in der Ver-steigerungshalle der Pfandverwertungs-stelle, Winzererstraße 47 a, 80797 Mün-chen, 8089/1252-8363 / 8364 zwangs-weise gegen bar: ab 9.15 Uhr: Notebooks, Beamer, TV-, DVD-u. Hifi-Geräte, Handys, Playstation, X-Box,Fotoapparate, Humidor, Akkuschrauber,Stichsäge, Rettungs-, Hub- und Abseilaus-rüstung, Sandstrahlkabine, Blechregale,Bildwandeinrichtung f. Raumschließanla-gen, Zigaretten, Tabak, Champagner, Spi-rituosen, Mountainbikes, Gitarre m. Ver-stärker u. Boxen, Keyboard, GroßpostenHaushaltswaren (z. B. Flaschenregale,Klammerkörbe, Fuchsschwänze, Kleider-hänger) T-Shirts, Pullover, Mützen, Lego -Bausteine u. Bausätze, Schachspiele,Steinkrüge, Roller Beeline GT 50 u.a.Am Donnerstag, den 18. Juli 2013 bei der Fa.Kilian Auto - Service in 81825 München, Tru-deringer Str. 259 zwangsweise gegen bar:um 14.30 Uhr: PKW Audi A 4; Alfa Romeo156; Daimler Chrysler SLK 200; VW Touran;LKW: Ford Transit 80 SAm Freitag, den 19. Juli 2013 in der Ver-steigerungshalle der Pfandverwertungs-stelle, Winzererstraße 47a, 80797 Mün-chen, 8089/1252-8363 / 8364 zwangs-weise gegen bar: ab 9.15 Uhr Armbanduh-ren, Gold- und Silberschmuck, Bilder u.a.

GläubigeraufrufDer Verein "Hilfswerk des Sternkreuzor-dens e.V." mit dem Sitz in 82343 Pöcking,Hindenburgstr. 15, eingetragen im Verein-sregister des AG München unter VR 71033,wurde durch Beschluss der Mitgliederver-sammlung vom 1. Mai 2013 aufgelöst. Ichwurde zum Liquidator bestellt. Die Gläubi-ger des Vereins werden aufgefordert, sichbei mir zu melden. München, 12. Juli 2913Dr. Georg Graf von Schall-RiaucourCuvilliesstr. 16, 81679 München

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VON ANDREA REXER

Frankfurt – Ganz so martialisch wie beider Deutschen Bank rückte die Staatsan-waltschaft nicht an. Kurz vor Weihnachtenhatten die Ermittler den deutschen Bran-chenprimus öffentlichkeitswirksam mitmehreren Hundertschaften durchsucht.Dieses Mal pickte sich die Staatsanwalt-schaft eine andere Bank heraus: Zehn deut-sche Filialen der Schweizer Großbank UBSwurden von der Polizei durchkämmt. Da-runter auch der Hauptsitz der UBSDeutschland AG in Frankfurt. Nach außenwar das Vorgehen etwas sanfter, vielleichtauch deswegen, weil die Staatsanwalt-schaft nicht die Bank selbst im Visier hat –sondern deren Kunden: Die Ermittler glau-ben, dass sie Steuern hinterzogen habenkönnten. Gegen die UBS wird hingegen indiesem Fall nicht ermittelt.

Den Anstoß zu den Razzien hatte eine Da-ten-CD gegeben, die vom Land Nordrhein-Westfalen gekauft worden war. Wie die fe-derführende Staatsanwaltschaft Bochumbestätigte, wurde das Verfahren gegen dieUBS schon im Jahr 2012 eröffnet.

Die nordrhein-westfälischen Behördenhatten mehrere solcher Datenträger ge-kauft – trotz harter Kritik. Nach früherenAngaben des Finanzministeriums in Düs-seldorf enthält die betreffende CD zur UBSAngaben zu rund 750 Stiftungen sowie zu550 weiteren Fällen. Insgesamt geht es da-bei um ein Anlagevolumen von mehr als3,5 Milliarden Schweizer Franken.

Ermittler waren nach dem Kauf des Da-tenträgers immer wieder zu Razzien inWohnungen und Büros von Verdächtigenausgerückt. Mit der Durchsuchung in denRäumlichkeiten der Bank versuchen die Er-mittler nun an Geschäftsunterlagen zukommen, aus denen sich weitere Erkennt-nisse für die Steuerhinterziehung beschul-digter Kunden aus Deutschland gewinnenlassen.

Die UBS Deutschland wies in einer Stel-lungnahme daraufhin, dass sich das Ver-fahren nicht gegen die Bank richte: „UBStoleriert keinerlei Aktivitäten, die dazu die-nen, Kunden bei der Umgehung ihrer Steu-erpflichten zu unterstützen“, sagt eineSprecherin. Die Bank habe Maßnahmen ge-

troffen, um die Steuerkonformität allerKunden aus Deutschland zu erreichen. Zu-dem zeige man sich zuversichtlich, dassspätestens bis Ende 2014 alle Kunden ausDeutschland den Nachweis erbringen wer-den, dass sie ihr Geld ordnungsgemäß ver-steuert haben.

Dieses Vorgehen ist Teil der „Weißgeld-strategie“ der Schweizer Banken. Weil dieGeldhäuser zunehmend wegen den Steuer-hinterziehungsvorwürfen unter Druck ge-raten waren, traten sie die Flucht nachvorn an: Im Frühjahr 2013 schickten siedeutschen Kunden, die im Ausland – alsoetwa in der Schweiz oder in Singapur – Kon-ten unterhalten, einen Brief mit der Auffor-derung, dass diese der Bank nachweisen

müssen, dass ihre Gelder ordnungsgemäßversteuert sind. Reichen die Kunden dieseDokumentation nicht oder nur lückenhaftein, müssen die Kunden damit rechnen,dass ihnen das Konto oder die Kundenbe-ziehung aufgekündigt werden. Bis Endedes nächsten Jahres haben die Betroffenennun Zeit, diesen Nachweis bei ihrer Bankabzuliefern.

Die Weißgeldstrategie ist auch eine Re-aktion der Banken auf das gescheiterteSteuerabkommen zwischen Deutschlandund der Schweiz. Im Dezember 2012 wares nicht durch den Bundesrat gekommen.Nach dem endgültigen Aus für das Abkom-men hatte sich die Zahl der Selbstanzeigenallein in Nordrhein-Westfalen vervier-

facht. In dem Bundesland seien im erstenHalbjahr 1528 Selbstanzeigen mit Bezugauf die Schweiz eingelaufen, hatte das Lan-desfinanzministerium in dieser Woche er-klärt. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeit-raum waren es lediglich 347 gewesen.

Landesfinanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) hatte bekräftigt: „Wir wer-den weiterhin alles tun, um Steuerschlupf-löcher im In- und Ausland zu schließenund den Druck auf Steuerbetrüger auf-recht zu erhalten.“ Auch in anderen Bun-desländern nahmen die Selbstanzeigenzu, darunter waren auch prominente Fällewie der des FC-Bayern-Präsidenten UliHoeneß. Für die Steuerflüchtlinge sindSelbstanzeigen unter dem Strich sogar

günstiger, als es das Steuerabkommen ge-wesen wäre: Durch das Abkommen hättensie mit Nachzahlungen in der Höhe vonrund 20 Prozent ihres Depotwertes rech-nen müssen, bei Selbstanzeigen sind es An-wälten zufolge nur etwa fünf bis zehn Pro-zent.

Dass die Razzia in den zehn Filialen derUBS in den Bundestagswahlkampf fällt, ob-wohl das Verfahren schon so lange läuft,dürfte indes kein Zufall sein. Vor allem dieSPD hat sich den Kampf gegen Steuerhin-terziehung positioniert. Gegen Banken auf-zutreten, ist indes bei so gut wie allen Par-teien en vogue: Auch die Grünen und dieCDU präsentieren sich gern als Banken-Zähmer.

München – Acht Prozent, das war langeZeit die Schwelle. Tiefer durfte das Wachs-tum in China auf keinen Fall sinken. Zugroß war die Furcht in Peking vor politi-sches Konsequenzen, die sich aus einemabschwächenden Wachstum ergebenkönnten. Lange Zeit war die Acht-Prozent-Hürde fast unwesentlich, die Wirtschaftder Volksrepublik übersprang sie Jahr fürJahr und wuchs in zweistelligen Raten.

Im vergangenen Jahr korrigierte diescheidende Regierung um Premier WenJiabao erstmalig ihre Vorgaben: 7,5 Pro-zent hieß es fortan. Nun erfolgt die nächsteKurskorrektur. Das Wachstum der welt-weit zweitgrößten Volkswirtschaft könntein diesem Jahr auf sieben Prozent zurück-gehen, sagte Finanzminister Lou Jiwei deramtlichen Nachrichtenagentur Xinhua amFreitag in Washington. Es wäre der gerings-te Zuwachs seit 23 Jahren. Und sieben Pro-zent, das sei in diesem Jahr nicht einmaldie Untergrenze, lässt sich Lou zitieren.Derart pessimistisch hat sich bisher keinRegierungsmitglied geäußert. Sollte LousPrognose zutreffen, wäre es das erste Mal,dass das von der Regierung verordneteWachstumsziel verfehlt wird, denn nochimmer gilt Wens 7,5-Prozent-Marge.

Noch vor wenigen Jahren hätte die Re-gierung bei derart geringen Zuwächsen dieWirtschaft mit milliardenschweren Kon-junkturpaketen in Schwung gebracht. Sietat es beispielsweise nach der Finanzkrise2008. Doch die Führung um Parteichef XiJinping und Premier Li Keqiang scheint ge-willt, einen anderen Kurs einzuschlagen.Sie möchte die Wirtschaft unabhängigervon Exporten machen und geht gegen dieSchattenbanken vor. In China verleihennicht nur Banken Geld – viele Firmen undKommunen bedienen sich spezieller Kre-ditvehikel, die nicht in den Bilanzen derBanken aufgeführt sind. Der Schattenban-ken-Sektor gilt inzwischen als eines dergrößten Risiken für Chinas Wirtschaft.

Als eines der ersten Unternehmen be-kommt die Versicherung Ping An die neueGangart der Regierung in Peking zu spü-ren. Eine Bankentochter der Ping An hatdas Geschäft mit Stiftungen und Vermö-gensverwaltung stark ausgebaut. Derarti-ge Vehikel sind Teil des Schattenbanken-systems: Hoch riskant wird so die Verschul-dung von Unternehmen und Körperschaf-ten verschleiert. Der Mutterkonzern mussnun womöglich Milliarden abschreiben.Fachleute sprechen von bis zu 20 Milliar-den Dollar. CHRISTOPH GIESEN

Razzia gegen SteuersünderDie Bochumer Staatsanwaltschaft durchsucht zehn deutsche Filialen der Schweizer Großbank UBS. Sie will Kunden

auf die Spur kommen, die im Verdacht stehen, den Fiskus betrogen zu haben. Das Institut selbst steht dabei nicht im Visier der Ermittler

Grundlage für die Ermittlungenist eine Daten-CD, die das LandNordrhein-Westfalen kaufte

GELD32 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Blick auf Frankfurt aus dem Hochhaus der UBS nahe der Alten Oper: Die Zentrale ist eines von zehn Häusern der Bank in Deutschland, die durchsucht wurden. FOTO: REUTERS

Schmerzenbeim Wachstum

Erstmals könnte China seinselbst gestecktes Ziel verfehlen

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Basiszins gemäßBürgerlichem Gesetzbuch seit 01.07.13 -0,38%Leitzins EZB seit 08.05.13 0,50%Leitzins FED seit 16.12.08 0-0,25%

Indizes/Renditen

Kupon 12.07. 11.07.

Bund-Future 143,57 143,01Rex Perf. Dt.Renten-Idx 443,96 443,54Umlaufrendite 1,29 1,3110j. Bundesanleihe 1,59 1,6110j. Staatsanleihe USA 2,54 2,5710j. Staatsanleihe Großbrit. 2,32 2,3510j. Staatsanleihe Japan 0,82 0,83

Euribor in %

Laufzeit 12.07. 11.07.

3 Monate 0,220 0,2186 Monate 0,331 0,3309 Monate 0,429 0,42612 Monate 0,519 0,517

Dollar-Libor in %

Laufzeit 12.07. 11.07.

3 Monate – 0,2686 Monate – 0,4049 Monate – –12 Monate – 0,688

Eurogeldmarkt 1

12.07. Tagesgeld 1 Monat 6 Monate 1 Jahr

Euro 0,03–0,33 0,03–0,13 0,19–0,34 0,37–0,52US-$ 0,15–0,65 0,15–0,30 0,40–0,55 0,65–0,80brit-£ 0,40–0,90 0,40–0,60 0,62–0,82 0,82–1,02sfr -0,15–0,35 -0,10–0,10 0,00–0,20 0,10–0,30Yen 0,00–0,50 0,01–0,21 0,14–0,34 0,24–0,44

Bundespapiere (sortiert nach Restlaufzeit)

Kupon Anleihe 12.07. 11.07. Rend.

0,75 BS v. 11/13 100,13 100,13 –4 BO S.153 v. 08/13 100,96 100,96 –0.25 BS v. 11/13 100,11 100,11 –

4,25 BA v. 03/14 102,01 102,02 –0,25 BS v. 12/14 I 100,15 100,15 0,022,25 BO S.154 v. 09/14 101,66 101,64 –

0 BS v. 12/14 II 99,97 99,97 –4,25 BA v. 04/14 104,06 104,07 0,050 BS v. 12/14 III 99,93 99,93 –2,5 BO S.155 v. 09/14 103,01 103,03 0,040 BS v. 12/14 IV 99,90 99,89 –

3,75 BA v. 04/15 105,45 105,43 0,032,5 BO S.156 v. 10/15 103,95 103,96 0,050,25 BS v. 13/15 100,26 100,23 0,092,25 BO S.157 v. 10/15 103,78 103,79 0,070 BS v. 13/15 99,82 99,81 –3,25 BA v. 05/15 106,22 106,24 0,081,75 BO S.158 v. 10/15 103,70 103,70 0,08

3,5 BA v. 05/16 108,31 108,31 0,122 BO S. 159 v. 11/16 104,84 104,79 0,142,75 BO S. 160 v. 11/16 107,02 106,98 0,161,5 BA v. 06/16 Infl. 105,79 105,83 –6 BA v. 86/16 II 116,85 116,73 0,224 BA v. 06/16 111,27 111,25 0,195,63 BA v. 86/16 116,90 116,72 0,261,25 BO S. 161 v. 11/16 103,31 103,28 0,22

3,75 BA v. 06/17 112,09 111,96 0,240,75 BO S. 162 v. 12/17 101,59 101,51 0,300,5 BO S. 163 v. 12/17 100,62 100,54 0,334,25 BA v. 07/17 II 115,35 115,25 0,350,5 BO S. 164 v. 12/17 100,37 100,23 0,41

4 BA v. 07/18 115,74 115,56 0,430,5 BO v. 13/18 99,93 99,78 0,520,75 BO v. 11/18 Inflat. 106,09 106,02 –4,25 BA v. 08/18 118,01 117,89 0,563,75 BA v. 08/19 116,50 116,28 0,663,5 BA v. 09/19 116,00 115,70 0,753,25 BA v. 09/20 115,00 114,93 0,851,75 BA v. 09/20 Infl. 114,05 113,89 –3 BA v. 10/20 113,93 113,55 0,931,5 BA v. 13/20 100,23 100,19 1,472,25 BA v. 10/20 108,59 108,43 0,992,5 BA v.10/21 110,29 110,12 1,063,25 BA v.11/21 115,91 115,53 1,152,25 BA v.11/21 108,18 107,70 1,202 BA v. 11/22 105,74 105,47 1,281,75 BA 12/22 102,95 102,65 1,401,5 BA 12/22 100,46 100,12 1,441,5 BA 13/23 99,76 99,39 1,530,1 BA v. 12/23 Inflat. 100,95 100,71 0,021,5 BA 13/23 99,43 99,01 1,566,25 BA v. 94/24 144,90 144,25 1,566,5 BA v. 97/27 156,00 155,02 1,905,63 BA v. 98/28 144,97 144,15 2,014,75 BA v. 98/28 II 134,30 133,85 2,066,25 BA v. 00/30 156,25 155,77 2,155,5 BA v. 00/31 147,25 146,27 2,214,75 BA v. 03/34 140,18 139,29 2,314 BA v. 05/37 129,28 128,81 2,364,25 BA v. 07/39 I 136,30 135,82 2,364,75 BA v. 08/40 147,17 146,73 2,363,25 BA v. 10/42 118,33 117,93 2,372,5 BA v. 12/44 102,55 101,41 2,38

Ausländische Staatsanleihen

Kupon Anleihe 12.07. Rend. Bonit.

0 Argent.GDP-Lnkr 05/35 6,80 – Bv.2,26 Argentinien 05/38 32,00 9,33 CC3,5 Belgien 09/15 105,46 0,26 AA4 Belgien 12/32 110,33 3,25 AA4,25 China 04/14 103,98 1,09 AA-3 Frankreich 09/14 102,83 0,15 AA+5,9 Irland 09/19 113,69 3,30 BB+4,6 Irland 99/16 107,78 1,63 BB+10,5 Jamaika 04/14 103,75 6,98 B-4,25 Lettland 04/14 102,10 1,28 BBB3,75 Niederlande 04/14 103,64 0,10 AAA

3,4 Österreich 09/14 104,10 0,12 AAA

6,5 Österreich 94/24 138,50 2,32 AA+4,2 Polen 05/20 112,59 2,11 A-3,85 Portugal 05/21 79,67 7,14 BB-6,4 Portugal 11/16 99,50 6,58 BB-3,13 Schweden 09/14 102,38 0,17 AAA4,9 Spanien 07/40 93,50 5,40 BBB-5,5 Spanien 11/21 107,15 4,39 BBB-6,5 Türkei 04/14 102,70 1,63 BBB-7 Venezuela 05/15 100,15 6,72 B+

Unternehmensanle ihen

Kupon Anleihe 12.07. Rend. Bonit.

4,75 Adidas Int. Fin. 09/14 103,94 0,76

5,38 Allianz Fin.perp. 06/– 103,01 5,20 A

3,25 Bay.Lbk.Pfb 05/15 105,36 0,39

4,63 Bayer Capital 09/14 105,04 0,36 A-

7,88 Bertelsm. 09/14 103,65 0,49 BBB+

3,25 BMW Fin. 12/19 109,11 1,51 A

5 Commerzbank 09/14 102,53 0,42 A+

7,88 Daimler 09/14 103,78 0,25 A-

3 Daimler 10/13 100,00 – A-

1,125 Dt. Börse 13/18 99,92 1,12

4,88 Dt. Post Fin.03/14 102,34 0,49

3,75 Dt. Postbank 09/14 101,98 0,23 AAA

4 Dt.Telek.Int.Fin.05/15 105,01 0,64 BBB+

7,25 Dürr 10/15 108,50 –

5,5 Eon 07/17 117,69 1,17 A-

4,88 Eon 09/14 102,35 0,24 A

4,75 Goldman Sachs 06/21 107,24 3,60 A-

7,5 Heid.Cem. 10/20 119,32 4,00

5 K+S 09/14 105,12 0,63 BBB+

6,75 Linde 08/15 114,45 0,63 A

6,5 Lufthansa 09/16 115,40 1,21 BB+

4,5 Maxingvest 04/14 104,02 1,18

4,88 Merck Fin.Serv. 09/13 100,85 0,34 A-

3,87 Porsche 06/16 106,89 1,11

5 RWE Fin. BV 09/15 106,85 0,60 A-

4,375 Shell 09/19 115,50 1,08 AA

4,5 Shell Intern. 09/16 110,05 0,55 AA

5,13 Siemens Fin. 09/17 114,96 0,89 A+

4,12 Sixt 10/16 105,80 2,25

8 ThyssenKrupp 09/14 106,52 0,48 BBB-

Genussscheine

Unternehmen 12.07. 11.07.

Bertelsmann 01 ff. 15% 262,00 263,00

Bertelsmann 92 ff. 7,23% 166,01 170,00

Magnum 03/50 12% 100,00 100,00

Pongs&Zahn 06/50 8,5% 1,24 1,24

Salvator Grund. 04/50 9,5% 30,00 30,00

Münzen und BarrenMünzen 12.07. 11.07.

London Gold (16:00) $/Uz. 1279,75 1285,00London Silber (14:00) US-cts/Uz 1966,00 1985,00London Palladium (14:00) $/Uz 716,00 723,50London Platin (14:00) $/Uz 1403,00 1401,00Kupfer (DEL) 538,59–541,15 543,70–546,26

Münzen 2

Ankauf Verkauf Ankauf VerkaufMünzen 12.07. 12.07. 11.07. 11.07.

1 Uz Am.Eagle 969,50 1031,00 975,00 1034,001 Uz Platin Noble 1018,00 1231,50 1014,00 1227,001 Uz Maple Leaf 969,50 1016,00 975,00 1019,001/2 Uz Am. Eagle 487,50 530,50 490,00 532,001/2 Uz Philharm. 487,50 530,50 490,00 532,001/4 Maple Leaf 245,00 271,50 246,50 272,501/4 Uz Philharm. 245,00 271,50 246,50 272,501/10 Uz Am.Eagle 98,50 112,50 99,00 113,001 Uz Krüger Rand 969,50 1016,00 975,00 1019,001 Uz Britannia 969,50 1031,00 975,00 1034,001 UZ W. Philh. Silber 15,40 16,95 15,55 17,151 Uz Platin Koala 1018,00 1231,50 1014,00 1227,001/10 Uz Platin Koala 106,00 143,00 106,00 142,502 Rand Südafrika 225,00 246,50 226,00 247,00100 österr. Kronen 931,00 1005,50 936,50 1008,504 österr. Dukaten 422,50 458,50 425,00 460,001/2 Uz Känguruh 487,50 530,50 490,00 532,001/10 Uz Känguruh 98,50 112,50 99,00 113,0010 Rubel (Tscherwonetz) 236,50 264,00 238,00 265,0020 sfr (Vreneli) 178,50 201,00 179,50 201,5020 Goldmark (Wilh.II) 220,00 245,50 221,50 246,00

Bar ren 2

Ankauf Verkauf Ankauf VerkaufBarren 12.07. 12.07. 11.07. 11.07.

Gold, 1 kg 31067,00 31916,00 31239,00 32015,00Gold, 100 g 3107,00 3221,00 3124,00 3231,00Gold, 10 g 314,00 331,00 316,00 332,00Silber, 1 kg 438,00 532,00 444,00 538,00Platin, 1 kg 32007,00 36054,00 31884,00 35931,00Platin, 100 g 3216,00 3694,00 3204,00 3682,00

Für Industr ieabnehmer 3

Ankauf Verkauf Ankauf VerkaufMetall 12.07. 12.07. 11.07. 11.07.

FeingoldFeingold, 1 kg 31070,00 33450,00 31220,00 33600,00verarbeitet, 1 kg – 35040,00 – 35200,00FeinsilberFeinsilber, 1 kg 478,90 527,90 482,10 531,50verarbeitet, 1 kg – 552,60 – 556,30Platin / PalladiumPlatin (per Gramm) 33,25 35,75 33,18 35,67Palladium (per Gramm) 16,97 18,44 17,08 18,57

Rohstoffe

Energ ie

12.07. 11.07.

Rohöl (Ldn.) Aug 108,17 107,73Brent Sep 107,46 107,04ICE $/Brl Okt 106,80 106,42

Rohöl (NY) Aug 105,27 104,91WTI Sep 104,86 104,38Nymex $/Brl Okt 103,54 103,01

12.07. 11.07.

Benzin (RBO) Aug 3,07 3,02Nymex $/gal Sep 3,00 2,97Heizöl (NY) Aug 3,01 3,00Nymex $/gal Sep 3,01 3,00Gasöl (Ldn) Aug 911,3 909,5ICE $/t Sep 911,8 910,0

Edelmetal le

12.07. 11.07.

Gold (NY) Jul 1276 1280Comex $/oz Aug 1276 1280

Sep 1273 1280

Platin (NY) Okt 1403 1408Nymex $/oz Jan 1408 1410

12.07. 11.07.

Silber (NY) Jul 19,71 19,94Comex $/oz Aug 19,80 19,95

Sep 19,81 19,96

Palladi. (NY) Sep 716,0 718,2Nymex $/oz Dez 718,2 720,0

Basismetal le

12.07. 11.07.

Kupfer (Ldn) Kse 6923 6996LME $/t 3-Mt. 6941 7020Nickel (Ldn) Kse 13565 13655LME $/t 3-Mt. 13650 13740Zink (Ldn) Kse 1861 1886LME $/t 3-Mt. 1895 1919

12.07. 11.07.

Blei (Ldn) Kse 2050 2093LME $/t 3-Mt. 2063 2106Zinn (Ldn) Kse 19450 19700LME $/t 3-Mt. 19500 19800Alumini. (Ldn) Kse 1791 1801LME $/t 3-Mt. 1832 1842

Agrarprodukte

12.07. 11.07.

Weizen (Pa) Nov 198,5 199,3Matif Euro/t Jan 198,8 199,3Sojaboh. (Ch) Jul 1576 1601CME cts/bu Aug 1470 1472Mais (Chi.) Jul 710,0 716,8CME cts/bu Sep 556,5 560,8

12.07. 11.07.

Kaffee (NY) Jul 120,2 123,2ICE cts/lb. Sep 121,1 123,4Kakao (NY) Sep 2234 2244ICE $/t Dez 2246 2244Zucker (NY) Okt 16,11 16,10ICE cts/lb. Mär 16,89 16,90

Rentenmarkt

ERLÄUTERUNGEN: Anleihen: Kurse in Prozent; BA=Bundesanleihe; BO=Bundesobligationen;BS=Bundesschatzanweisung; PfB=Pfandbrief; Laufzeit (Emissionsjahre/Fälligkeit) hinter demNamen; alle Bun-despapiere besitzen Bonität AAA; Bonitätseinstufungen soweit verfügbar von S&P: AAA=exzellent, AA=sehrgut bis gut, A=gut bis befriedigend, BBB=befriedigend bis ausreichend, BB=mangelhaft, B=mangelhaft, CCC bisC=ungenügend, Insolvenz absehbar, D=zahlungsunfähig; Euribor=Zinssatz f. Termingelder in Euro unter Ban-

ken; Dollar-Libor=Zinssatz f. Termingelder auf Dollarbasis; 1) Unicredit Lux., Münzen und Barren; 2) pro aurum,Schalterpreise München, Angaben in Euro 3) W.C.Heraeus, Basis Londoner Fixing; Rohstoffe: CME=ChicagoMercantile Exchange, Comex=Commodity Exch., ICE=Intercontinental Exch., LME=London Metal Exch., Ma-tif=Marché à terme Internat. de France, Nymex=New York Mercantile EchangeKursgrafik: smallCharts, Quelle: GOYAX.de, AID Hannover, Morningstar

Weitere Kursinformationen finden Sie unter:

Lissabon – Portugal will nur bei günsti-gem Marktumfeld ab Jahresmitte regel-mäßig mittel- und langfristige Schul-den aufnehmen. Die Finanzagentur(IGCP) des Krisenlandes kündigte aberam Freitag an, es werde in der zweitenJahreshälfte monatliche Emissionenvon kurzlaufenden Geldmarktpapiereausgeben. Darüber sollen bis zu achtMilliarden Euro aufgenommen werden,die erste Auktion werde es am 17. Juligeben. Im Emissionskalender für diezweite Jahreshälfte betonte die IGCP,das Land habe für 2013 seinen Finanzie-rungsbedarf bereits gedeckt. Deshalbhabe man bereits im abgelaufenen zwei-ten Quartal mit Vorfinanzierungen für2014 begonnen. Im nächsten Jahr läuftdas Rettungsprogramm vom Internatio-nalen Währungsfonds und den Euro-Partnern für Portugal aus. REUTERS

Am Devisenmarkt konnte sich amFreitag der Dollar etwas erholen,nachdem er nach den Aussagenvon Fed-Chef Ben Bernanke ummehr als zwei Prozent gefallenwar. Das war der stärkste Rutschseit vier Jahren. „Für einige Leutewar das keine gute Woche“, sagteein Marktanalyst. Etliche Investo-ren seien nun verunsichert und

agierten äußerst vorsichtig. DerEuro gab dementsprechend auf1,3053 Dollar nach. In Reaktionauf die Fed-Aussagen war EuropasWährung am Mittwochabend kurz-zeitig sogar auf 1,32 Dollar gestie-gen.

Europäische Anleger warfen un-terdessen portugiesische Staatsan-leihen aus den Depots. Die Rendite

der zehnjährigen Papiere zog bisauf 7,90 (spätes Vortagesgeschäft:6,976) Prozent an. Die nach hintenverschobene Prüfung der Reform-und Sparmaßnahmen durch die in-ternationalen Geldgeber schürteÄngste, dass das Land von seinemSparkurs abkommt, erklärte Stra-tege Nick Stamenkovic von RIA Ca-pital Markets. SZ/REUTERS/DPA

Berlin – Bundesfinanzminister Wolf-gang Schäuble hat seine Kritik an denVorschlägen der EU-Kommission zurBankenabwicklung noch einmal ver-schärft. In einem Brief an EU-Binnen-marktkommissar Michel Barnier beton-te Schäuble, der Vorschlag aus Brüssel„steht nicht im Einklang mit den gegen-wärtigen rechtlichen, politischen undwirtschaftlichen Realitäten und würdeerhebliche Risiken mit sich bringen“.Insbesondere widerspreche der vorgese-hene Transfer von Kompetenzen derMitgliedsstaaten an die EU-Kommissi-on den geltenden Vertragsregeln in derEU. Frankreich unterstützt dagegen denEU-Vorschlag. Der Bild sagte Schäuble,die Pläne stünden „auf tönernen Fü-ßen“. Er halte das Konzept für riskant.„Was wir jetzt brauchen, ist eine glaub-würdige, rechtlich tragfähige Lösung.“Müsse eine Bank geschlossen werden,sei das eine Sache mit weitreichendenFolgen. Dies könne nicht allein vonBrüssel getroffen werden. Schließlichgehe es dabei um nationale Steuergel-der. Der Aufbau eines Abwicklungs-fonds, der von den Banken finanziertwerden soll, dauere viele Jahre. DerPräsident des Genossenschaftsver-bands Bayern, Stephan Götzl, stößtindes mit seinen brisanten Äußerungenzur Bankenunion auf scharfe Kritik ausBrüssel. „Die Europäische Kommissionhat keinerlei Absicht, auf solche grobenhistorischen Verkürzungen zu antwor-ten und sich an einer wie auch immergearteten Polemik dieser Art zu beteili-gen“, erklärte die Kommission am Frei-tag. Götzl hatte EU-Kommissar MichelBarnier vorgeworfen, durch seine Plänewerde die EU „umfassend zur Banken-abwicklung ermächtigt. In Deutschlandhaben wir mit Ermächtigungsgesetzenschlechte Erfahrungen gemacht.“ EinSprecher sagte, die Äußerungen seiendurchaus bewusst gefallen, man habedamit aber „keinerlei Hitler- oder Nazi-Vergleich gezogen. Uns ist es einfachwichtig, was passieren kann, wenn mansich über Verträge und Recht hinweg-setzt. Dazu gibt es einschlägige histori-sche Erfahrungen.“ REUTERS/DPA

NewYork – Nach milliardenschwerenSpekulationsverlusten im vergangenenJahr startet JP Morgan Chase wiederdurch. Im zweiten Quartal konnte diegrößte US-Bank einen Gewinn von un-term Strich 6,5 Milliarden Dollar (5,0Milliarden Euro) einfahren. Das waren31 Prozent mehr als im Vorjahreszeit-raum. „Unsere Zahlen spiegeln die star-ke Leistung quer durch alle Geschäfts-felder wieder“, erklärte Bankchef JamieDimon. In der Vergangenheit hattenfehlgeschlagene Zockereien einer Lon-doner Abteilung ein tiefes Loch in dieBilanz gerissen und auch Dimon unterDruck gesetzt. Insgesamt lag der Scha-den bei 6,2 Milliarden Dollar. Kritikervon Dimon scheiterten jedoch auf derHauptversammlung mit dem Versuch,den mächtigsten Banker der Wall Streetzu entmachten. DPA

Beim Einkaufen, das wissenvor allem die Frauen, geht esum so viel mehr als nur dar-um, sich etwas zuzulegen.Deshalb empfiehlt sich für al-

le Anschaffungen, die etwas mehr Auf-schub vertragen als der Vorrat für fettarmeMilch, der Urlaub. Dann hat man Zeit, umauszuwählen und abzuwägen. Dann hatman gute Begleiter an seiner Seite – und na-türlich ohnehin das berechtigte Bedürfnis,sich mal etwas Gutes zu tun. Und nicht zu-letzt bekommt man im Urlaub auch mal et-was, was man zu Hause nicht bekommt.

Deshalb also das viel zu teure Sommer-kleid. Es sollte Trost spenden, nachdemman vier Tage in praktischer, aber pott-hässlicher Montur durch verregnete Land-schaften in Südfrankreich gewandert war.Deshalb eine Tourniquette, dieses prakti-sche Ding, mit dem sich im Handumdre-hen aus Öl und Essig eine Salatsoße zau-bern lässt. Der wunderbare Boris Vian hat-te es bereits in den Fünfzigerjahren besun-gen – trotzdem hat es die Tourniquette bis-lang noch nicht in den Export geschafft.

Und nun saß man also in einem Café inParis, ein paar Einkaufstüten zu seinen Fü-ßen, plauderte und bekam zur köstlichenTarte sogar noch eine weitere Rechtferti-gung für den exzessiven Konsum serviert:Ja, ja, sagten einem die Franzosen, es seigut, dass wir Deutschen mal kommen, umder kriselnden Wirtschaft einen kleinenSchubs zu geben. Eine Art Pflichtübung,wenn man ein echter Europäer ist. Man hat-te die Ironie da schon herausgehört. Aberdie Franzosen ließen nicht mehr locker: Siepriesen ihr exzellentes Kino, das auch etwasUnterstützung durch die zahlungskräftigenDeutschen gut gebrauchen könnte. Sie prie-sen ihre Museen. Im Louvre, so erzählte ei-ner, gebe es demnächst übrigens einen Vor-trag über den deutschen Humor. DeutscherHumor? Na, das könne doch wohl nur alsProvokation gemeint sein, warf ein andererFranzose ein. Großes Gelächter.

Und da war man dann sehr still gewor-den. Wer sitzt schon gern als einziger Ver-treter einer Nation am Tisch, der all die an-deren zwar eine Menge Geld zuschreiben,aber die weder etwas von Eleganz, nochvon gutem Essen versteht – und die nichteinmal Humor hat? Erst später hatte maneine Freundin ins Vertrauen gezogen: Obdenn die Leute, die man selbst nicht ganzso gut kannte, das nicht vielleicht doch et-was zu ernst gemeint hatten. Ach was, be-kam man da zur Antwort, die eine, die solaut über die Deutschen und ihren Humorgelacht hatte, die komme aus dem Elsass,habe selbst einen deutschen Vater – undschätze deutsche Leckereien. Sie war es üb-rigens, die, als sie hörte, dass Besuch ausDeutschland anreist, darum gebeten hat-te, ob man nicht eine Packung Toffifee mit-bringen könne. Die gibt es nicht in Frank-reich. Man konnte. VARINIA BERNAU

VON MARKUS SCHULTE VON DRACH

F ür das Jahr 1535 war es nicht unge-wöhnlich, dass eine Flotte mit600 Siedlern und Soldaten von der

spanischen Stadt Cádiz aus in die NeueWelt aufbrach. Kaum ein Jahr zuvor warhier das erste Gold und Silber aus demReich der Inka in Peru angekommen, dasFranzisco Pizarro erobert hatte. Gerade elfJahre lag es zurück, dass Hernán Cortez dieAzteken in Mexiko besiegt hatte. Viele Men-schen brachen auf, um ihr Glück in den spa-nischen Kolonien zu machen.

Doch diese Flotte war etwas Besonde-res: Schiffe und Ausrüstung hatte das Han-delshaus des Bartholomäus V. Welser(1484 bis 1561) finanziert. Und der Kauf-mann und Bankier Bartholomäus Welserder Ältere aus der schwäbischen StadtAugsburg hatte ein hoch gestecktes Ziel: Erwollte, wie Cortés und Pizarro, eine reicheProvinz erobern.

Heutzutage weniger bekannt als die Fug-ger, waren die Gebrüder Welser eine derreichsten Kaufmannsfamilien der damali-gen Zeit. Sie waren Teil der Hochfinanz mitbesten Beziehungen zum spanischen Hof.Sie hatten Handelsposten in Nürnberg, Se-villa, Madrid, Venedig, Rom, Lissabon, Ly-on und Antwerpen. Seit 1526 gab es eine„Faktorei“ in Santo Domingo in der heuti-gen Dominikanischen Republik, dem da-mals wichtigsten Umschlagplatz für denHandel zwischen Neuer und Alter Welt. Siemachten Geschäfte mit Textilien, Seide,Gewürzen aus Indien, investierten in Berg-bau, Schiffsbau, Seehandel – und handel-ten auch mit Sklaven.

Ein zunehmend wichtiger Geschäfts-schwerpunkt allerdings waren Geldge-schäfte. Als Bartholomäus V. im Jahre 1518die Führung des Familienunternehmensübernahm, wurde er innerhalb kürzesterZeit einer der wichtigsten Bankiers Euro-pas: 1519 brachten die Welser gemeinsammit den Fuggern und mehreren italieni-schen Bankiers für König Karl I. von Spani-en jene fast 852 000 Gulden auf, mit denender Habsburger die Kurfürsten vor der Kai-serwahl bestach.

Immer mehr Geld lieh sich der Kaiservon den Kaufleuten, um Kriege und denteuren Hofstaat zu finanzieren. 4,2 Millio-nen Dukaten schuldete er schließlich al-lein den Welsern. Ein großer Teil des Gel-des war Fremdkapital – es stammte zumBeispiel von vermögenden AugsburgerBürgern.

Lange Zeit gingen die Geschäfte gut. Sogut, dass sich der risikobereite Großbanki-er auf ein außergewöhnliches Geschäft mitdem Kaiser einließ: 1528 vereinbarte KarlV. mit dem Kaufmann einen Vertrag überdie Provinz Venezuela, die den Europäernseinerzeit noch fast völlig unbekannt war.Die Welser sollten Soldaten, Siedler undBergleute ausrüsten, in die Provinz schaf-fen, mehrere Dörfer gründen und Festun-gen bauen. Im Gegenzug durfte das Unter-nehmen den Gouverneur bestimmen. Undein großer Teil aller in Venezuela erwirt-schafteten Erträge sollte in die Kasse desHändlers fließen.

Bereits im Februar 1529 erreichte eineerste von den Welsern finanzierte Flottemit 300 Mann die kleine spanische Sied-lung Coro an der Küste Venezuelas. DasAmt als Gouverneur übernahm der bisheri-ge Handelsvertreter der Welser in SantoDomingo, Ambrosius Dalfinger. Doch an-ders als in der Neuen Welt üblich, teilte er

den Siedlern weder Land zu, noch Indiosals Arbeitskräfte. Stattdessen zogen deut-sche und spanische Konquistadoren insLandesinnere, nachdem sie viele Einheimi-sche versklavt und zu Trägern gemacht hat-ten.

Ziel dieser „Entrada“ war nicht etwa, dieProvinz zu erobern, sondern einen Wegzum Südmeer zu finden – und so einen kür-zeren Handelsweg in Richtung der Gewürz-inseln (Molukken). Nebenbei raubten dieKonquistadoren Gold und Silber aus denDörfern der Einheimischen. Die Siedler inCoro selbst bekamen keine Möglichkeit,sich zu versorgen und waren vom Nach-schub abhängig, den die Welser ihnen –auf Kredit – verkauften. Um ihre Schuldenbezahlen zu können, begannen sie schließ-lich damit, Indios an Menschenhändler zuverkaufen, die den Hafen von Coro gele-gentlich anliefen.

Nach dem ersten erfolglosen und für vie-le Teilnehmer tödlichen Vorstoß Dalfin-gers, folgten weitere Expeditionen in Rich-tung Süden und Westen. An Personal man-gelte es nicht, da die Welser nach und nachweitere Europäer nach Coro verschifften.Doch das Ziel war bald nicht mehr das Süd-meer und schon gar nicht das „Erobern

und Siedeln“, wie es die Spanier taten. Dal-finger hatte nämlich Gerüchte über einereiche Provinz im Westen vernommen: Xe-rira. Fortan ging es den Welsern und ihrenStatthaltern nur noch um eine kurzfristigeGewinnmaximierung durch das Plünderneroberter Dörfer und die Suche nach demsagenhaften Xerira.

Zu diesem Zweck rüsteten sie Ende 1534noch einmal eine große Flotte unter demKommando des neuen Gouverneurs GeorgHohermuth von Speyer aus. Dalfinger warwährend der letzten Expedition getötetworden. Im Februar 1535 erreichte die Flot-te Coro. Mit 400 Mann brach Hohermuthins Landesinnere auf. Etwas später solltesein Stellvertreter Nikolaus Federmannmit weiteren 300 Männern auf einer ande-ren Route ebenfalls vordringen. Von zweiSeiten aus wollte man die reiche Provinz indie Zange nehmen. Doch auch Hohermuthscheiterte. Nur 160 Teilnehmer der Expedi-tion überlebten den Zug. Doch die brach-ten erneut Gerüchte über ein goldenesReich mit – und von Amazonen, die in des-sen Nachbarschaft leben sollen.

Nikolaus Federmann dagegen erreichte1539 das Gebiet der Chibcha (Musica) aufder Hochebene von Bogotá. Die reiche Pro-

vinz Xerira existierte tatsächlich. Doch derDeutsche kam zu spät. Spanier unter Gon-zalo Jiménez de Quesada waren bereitsdort eingetroffen. Federmann half, die Re-gion unter die Kontrolle der Europäer zubringen. Die Welser hofften, dass die spani-sche Krone die Region ihrer Provinz Vene-zuela zuschlagen würde. Doch die Entschei-dung fiel gegen das Unternehmen.

Nachdem auch Gouverneur Georg Ho-hermuth gestorben war, bereitete ein jun-ger fränkischer Ritter die nächste Expediti-on vor: Philipp von Hutten. Für die Welserallerdings war Venezuela kaum noch vonInteresse. Die reiche Provinz Xerira warverloren und damit auch die Investitionen,die man in die Suche danach gesteckt hat-te. Die Gläubiger in Venezuela waren außer-stande, ihre Schulden zu bezahlen. Immer-hin: Gerüchte aus Neu-Granada vom ver-goldeten Herrscher (El Dorado) verführtenHutten und etwa 150 Konquistadoren da-zu, im Jahre 1541 erneut ins Landesinnerevorzustoßen. Mit dabei war BartholomäusWelsers gleichnamiger Sohn. Warum derVater ihn nach Coro geschickt hatte, ist un-bekannt.

Dem Historiker Götz Simmer zufolge,dürfte es Bartholomäus Welser dem Älte-ren zu dieser Zeit jedenfalls nur noch dar-um gegangen sein, das „Unternehmen Ve-nezuela" abzuwickeln, und eine letzte, klei-ne Chance zu nutzen, dass die Konquista-doren das Reich des El Dorado plündernund ihre Schulden doch noch bezahlenwürden.

Als Hutten und der junge Welser 1546endlich von ihrer – erfolglosen – Suche zu-rückkehrten, wurden sie von rebellischenSpaniern ermordet. Zehn Jahre später wur-de dem Handelshaus die Provinz Venezue-la aberkannt. Es war das Ende eines einzig-artigen, verlustreichen, vergeblichen undfurchtbaren Unternehmens: Verlustreichfür Bartholomäus V. und seine Teilhaber,da sie die Außenstände bei den Siedlernund Soldaten nicht mehr eintreiben konn-ten. Vergeblich, weil der Versuch, ein Gold-reich zu erobern, gescheitert war. Furcht-bar für die Siedler und Soldaten, von de-nen Hunderte in Venezuela starben. Undnoch viel furchtbarer für die BevölkerungVenezuelas, die unter den Konquistado-ren und dem von den Welsern indirekt ge-förderten Sklavenhandel noch schlimmergelitten hatten, als die Ureinwohner in an-deren, von den Spaniern eroberten Gebie-ten. „Das Geschehen in Venezuela wäh-rend der Welser-Verwaltung“, so schreibtSimmer, „trägt somit die Züge eines Völ-kermordes“.

Bartholomäus V. war 1556 schon übersiebzig und hatte bereits einige Jahre zu-vor die Geschäfte an seinen Sohn Christianübergeben. Jetzt musste er erleben, wiedas Handelshaus auf den Ruin zusteuerte.Mit der Konzentration auf Geldgeschäftemit dem spanischen Hof hatte er sich aufein Klumpenrisiko eingelassen, das nunzum Problem wurde. 1556 war der wichtigs-te Schuldner der Welser, Karl V., als spani-scher König zurückgetreten. Ein Jahr spä-ter stellte Karls Sohn Philipp II. von Spani-en die Zahlungen an alle Gläubiger ein. Be-sonders betroffen von dem Staatsbankrottwaren die Augsburger Bankiers. In den fol-genden Jahrzehnten kam es erneut zur Zah-lungsunfähigkeit des spanischen Hofes, au-ßerdem zum Staatsbankrott in Frankreichund den Niederlanden, ebenfalls wichtigeSchuldner der Welser.

Weite Teile Europas wurden von diesenFinanzkrisen erschüttert, auf die eine un-geschickt agierende Leitung der Welsernicht angemessen reagierte. 1614 erklärtedie Handelsgesellschaft in Augsburg dieZahlungsunfähigkeit. Doch das erlebte Bar-tholomäus Welser natürlich nicht mehr.Der rabiate Bankier der Extreme, Leiter ei-nes Weltkonzerns und Glücksritter der Fi-nanzwelt, war im Jahre 1561 als noch im-mer schwerreicher Mann gestorben.

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Anleger verkaufen portugiesische StaatsanleihenUS-Anleihe 10J.

1,6

2,1

2,6

12.4.13 12.7.13

Bundesanleihe 10J.

1,2

1,6

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Milliarden für JP Morgan

Gold

1200

1350

1500

12.4.13 12.7.13

Öl

90

100

12.4.13 12.7.13

EU-Kommission in der Kritik

Portugal zurück am Markt

DIE REICHSTEN IHRER ZEIT

Was haben Kleopatra, Walt Disney,die Fugger und Muammar Gaddafi gemeinsam?

Sie gehörten zu den Reichsten ihrer Zeit.Manche Superreiche machten

ihr Vermögen mit Gold, andere mit Computern,Bankkrediten – oder dem Erobern fremder Länder.

Und einige waren am Ende wieder ganz arm.Sie alle stellt die „Süddeutsche

Zeitung“ in einer Serie am Samstag vor.

Bartholomäus V.Welser der Ältere

Name: Bartholomäus V. Welser der ÄltereLebenszeit: 1484 bis 1561

Reich geworden mit: Geldgeschäften undAusbeutung VenezuelasReichtum: schwerreich

Rabiater GlücksritterBartholomäus V. Welser eroberte Anfang des 16. Jahrhunderts von Augsburg aus die Welt. Er lieh Königen Geld,finanzierte Kriege und unterwarf Venezuela. Die Suche nach der sagenhaften Provinz Xerira scheiterte jedoch

„Das Geschehen während derWelser-Verwaltung trägt dieZüge eines Völkermordes.“

Der süddeutsche Bankiersollte Soldaten, Siedler undBergleute ausrüsten

GELDDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 33

KAUFRAUSCH

Toffifee undTourniquette

Steckbrief

FINANZEN

Page 34: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Credo in Vitam. Om Santi Santi Santi Om

Dr. Henner Eckhardt

In Freundschaft und Dankbarkeit

Yury Vlasov

Jutta Beck, Klaus Behling, Haida und Klaus DöringAnne Dollhopf, Dudo und Irmi von Eckardstein, Jill Favero

Mechy und Jörg Feser, Brigitte Gänger und OEK KuntzeJan Bernt und Gudrun Hettlage, Chen Huyi, Takanobu Kobayashi

Oi Lin Lee und Jimmy Lo, Ruppus und Bettina MeierMarie und Tom Myerscough, Michael und Christl Otte

Jochen Peil, Axel Peuker, Thomas PlodeckIngrid und George Scheib-Rothbart, Gunther Schlenzig

Inge Schnell, Marianne und Dieter ThoenesBirgitta Trommler und Gustav Ehmck, Matthias und Elke Weder

Brigitte von Weyrauch, Ursula Wirtz und Annemarie Angst

Die Trauerfeier findet am Montag, 15. Juli 2013 um 14.00 Uhr in der Trauerhalle von Aetas, Baldurstraße 39, 80638 München

(gegenüber dem Westfriedhof ) statt. Anstelle zugedachter Blumen bitten wir um eine Spende für eine Trauerfeier in Bali

auf das Konto Yury Vlasov,Konto-Nr. 1208691570 bei der Targo-Bank (BLZ 300204900).

Traueranschrift: Yury Vlasov, Stuberstraße 9, 80638 München

† 8. 7. 2013* 2. 10. 1933

Wir trauern um unseren verehrten Doktorvater und Lehrer

Prof. Dr. Eberhard Weis31. 10. 1925 – 17. 6. 2013

Er war der Mittelpunkt eines eng verbundenen Schüler- und Mitarbeiterkreises. Er hat jede/n Einzelne/n von uns persönlich geprägt,

wissenschaftlich und beruflich gefördert und unser Leben über Jahrzehntemit liebenswürdigem Interesse und großer menschlicher

Anteilnahme begleitet.

Wir alle verdanken ihm unendlich viel.

Sabine Arndt-Baerend, Josef Ballerstaller, Thomas Brechenmacher Walter Demel, Rosemarie Dietrich, Andreas Edel, Gerhard Fischer

Peer Frieß, Wilhelm Füßl, Sabine Heym, Manfred Hörner Carl A. Hoffmann, Ute Huber, Cornelia Jahn, Hendrikje Kilian Sylvia Krauss-Meyl, Margit Ksoll-Marcon, Hannes Lambacher

Ulrike Laufer, Esteban Mauerer, Walter Mogk, Daniela Neri-Ultsch Ina Ulrike Paul, Uwe Puschner, Bernd Roeck, Maria Schimke

Axel Schreiber, Jutta Seitz, Reinhard Stauber, Viktoria Strohbach-HankoClaudia Ulrich, Josef A. Weiß-Cemus, Christine Zeile

Ordinarius (em.) für Mittlere und Neuere Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Prof. Dr. phil.

Eberhard Weisemeritierter Ordinarius für Mittlere und Neuere Geschichte

an der Ludwig-Maximilians-Universität München

In tiefer Trauer:

Die Trauerfeier hat im Kreis der Familie und der engsten Freundestattgefunden. Anstelle freundlich zugedachter Kränze und Blumen bittenwir im Sinne des Verstorbenen um eine Spende zu Gunsten der Münchner

Universitätsgesellschaft auf das Konto 5804002636, BLZ 70020270,bei der UniCredit Bank München, Stichwort: Prof. Weis.

* 31. Oktober 1925 + 17. Juni 2013

Dr. Ingeborg Weis-KoenigerDr. Wolfgang WeisDr. Reinhold WeisDr. Michaela Barthlen-WeisMaximilian WeisJohanna Weis

Ammerseestraße 10282131 Gauting

Dr. Werner Gemsjäger+ 17. Juni 2013

Irene Gemsjäger

Eppertshausen, im Juli 2013

In den schweren Stunden des Abschieds habenwir erfahren, wie viel Zuneigung, Freundschaftund Wertschätzung meinem lieben Mannentgegengebracht wurde.

Ich möchte mich, auch im Namen meiner Kinderund Enkel, für all die tröstenden Worte undBriefe, die wundervollen Blumen und Kränze,das ehrende Geleit sowie für alle Zeichen derVerbundenheit recht herzlich bedanken.

D

A

N

K

E

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meiner lieben Schwägerin und meinem lieben Schwager, unserer lieben Tante und unserem lieben Onkel

Gertrud Gamper Ernst Gampergeb. Schneider

Gabriele SchneiderMarkus und Lydia Schneider mit Maximilian

Matthias Schneider und Gisela LeprinceSvenja Schneider mit Quirin

Die Urnentrauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Mittwoch,dem 17. Juli 2013, um 12.45 Uhr in der Aussegnungshalle

im Ostfriedhof München, St.-Martins-Platz 1, statt.

* 9. Dezember 1927 + 12. Juni 2013 * 2. Februar 1927 + 19. Juni 2013

Du bist nicht mehr da, wo du warst,aber du bist überall, wo wir sind.

Christian Freiherr von Pfetten-Arnbach

In liebevoller Erinnerung nehmen wir Abschied von unserem Bruder,Onkel, Schwager, Cousin und Neffen.

In stiller Trauer:Marquard Freiherr von Pfetten-Arnbach

Andrea Freifrau von Pfetten-Arnbach mit Lola und JonathanVerena von Seubert, geb. Freiin von Pfetten-Arnbach mit Patrick und Teresa

Manuela Linder, geb. Freiin von Pfetten-ArnbachManfred Linder mit Laura

und alle Angehörigen

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Dienstag,den 16. Juli 2013, um 11.15 Uhr in der Aussegnungshalle des Nordfriedhofes statt.

* 1. 7. 1954 + 25. 6. 2013

In memoriam

GUSTI

30 Jahre – ein Augenblick, eine Ewigkeit?

Fredi, Marc und Irmi

+ 13. 7. 1983

an unsere wunderbare und geliebte

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Wir nehmen Abschied von unserem lieben Vater

Friedrich MüllerJournalist

In Liebe und Dankbarkeit:

Heiliger Seelengottesdienst mit anschließender Beerdigungam Dienstag, dem 16. Juli 2013, um 14.00 Uhr in Antholing.

Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben.Johann Wolfgang von Goethe

* 13. 11. 1925 + 9. 7. 2013

Alexander und Hildegard Müller mit Lucie und KilianFriederike und Alfred Hobl mit David und Lukas

NetterndorfBaiern

Wir nehmen Abschied von

Sandro von Unruh

der am 8. 7. 2013 nach langem Leiden zu Hausein München verstarb.

Er wird uns allen sehr fehlen.

Constanze von Unruh und Mark Goldmanmit Anouchka und Julius

Barbara Segatzim Namen der gesamten Familie

Die Beerdigung findet amMontag, dem 15. Juli 2013, um 12.00 Uhr

im Nordfriedhof-München statt.

* 29. 8. 1926

Wir trauern um unsere Mutter

Dr. med. Heltrud Duhmgeb. Hüneke

Ärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Jochen DuhmUlrike DuhmBoris Duhm

Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 26. Juli 2013,um 15.00 Uhr in der St.-Vinzenz-Kirche in Odenbüll auf

Nordstrand/Nordsee statt.Die Beisetzung im Anschluß daran auf hoher See.

Abfahrt vom Hafen Strucklahnungshörn um 18.30 Uhr.Es wird gebeten, keine Blumenkränze mitzubringen.

* 12. März 1939 + 24. Juni 2013

Wir trauern um unseren Freund und Kollegen

Prof. Norman Braun, Ph.D.der am 9. Juli 2013 im Alter von 53 Jahren verstorben ist.

Seine Kolleginnen und Kollegen Josef Brüderl, Armin Nassehi, Hella von Unger

und Paula-Irene Villa auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Wir werden ihn als warmherzigen Menschen und fachlichherausragenden Kollegen stets in Erinnerung behalten.

Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Familie.

ln Trauer nehmen wir Abschied von meinem lieben Vater,unserem Opa und geliebten Bruder

Hartwig Trost

ln Liebe und Dankbarkeit:Sohn Michael mit Familie

Schwestern Mechthild und Uta

Die Trauerfeier findet am Montag, dem 15. Juli 2013, um 10.30 Uhrim Nordfriedhof statt.

Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im engstenFamilienkreis statt.

* 20. 3. 1937 + 8. 7. 2013

Liebe, Glaube, Hoffnung

Meinem lieben Ehemann

Bernhard

Freiherr von Hornstein

Ich vermisse Dich.

In tiefer Trauer Deine Nana,Renate Freifrau von Hornstein

† 16.06.2013* 03.12.1940

In Trauer um

Norman Braun† 9. Juli 2013

Für das Vertrauen und die Freiheit danken wir unserem Lehrer und Förderer!

Felix Bader, Johannes Bauer, Christiane Bozoyan,Angela Fabry, Christian Ganser, Marc Keuschnigg,

Patrick Riordan, Thomas Wimmer, Tobias Wolbring

Die Ludwig-Maximilians-Universität München trauert um

Prof. Dr. Eberhard Weisem. Professor für Neuere Geschichte

* 31.10.1925 † 17.06.2013

Mit ihm verliert die Ludwig-Maximilians-Universität München ein hoch angesehenes Mitglied. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

München, den 13.07.2013

Präsident Prof. Dr. Bernd HuberPräsidium und Senat

der Ludwig-Maximilians-Universität München

Die Ludwig-Maximilians-Universität München trauert um

Prof. Norman Braun, Ph.D.Professor für Soziologie

* 14.09.1959 † 09.07.2013

Mit ihm verliert die Ludwig-Maximilians-Universität München ein hoch angesehenes Mitglied. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

München, den 13.07.2013

Präsident Prof. Dr. Bernd HuberPräsidium und Senat

der Ludwig-Maximilians-Universität München

Für alle völlig unerwartet verstarb am Dienstag, dem 9. Juli 2013der Professor für Soziologie

Norman Braun Ph.D.Die Sozialwissenschaftliche Fakultät verliert aus ihrer Mitte einen

von allen geschätzten Kollegen.

Als Ordinarius für Soziologie und als langjähriger Studiendekan hat er sich stets in hohem Maße für die Belange der Studierenden eingesetzt. Sein Engagement für die

Fakultät und seine Verdienste in Forschung und Lehre waren außerordentlich.

Sein viel zu früher Tod ist ein schmerzhafter Verlust für Mitarbeiter und Studierende gleichermaßen.

Sozialwissenschaftliche Fakultätder Ludwig-Maximilians-Universität München

In dankbarer Erinnerung nehmen wir Abschied von unse-rem hochverehrten Vereins- und Kuratoriumsmitglied,Träger des Montgelas-Preises / Prix Montgelas 2010

Prof. em. Dr. Eberhard Weis† 17.6.2013

Der Vorstand der Montgelas-Gesellschaft e.V.Pierre Wolff (Vors.), Dr. Klaus Weber, Dr. Helmut Seitz,Prof. Dr. Gerhard Metze, Klaus Bäumler, Margret Wolff

Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorff

Wir beklagen den Tod von

Petra Scharnbeck

Wer sie kannte, weiß, was wir verloren.

ln tiefer Trauer:Dr. Hermann L. Weber

Manfred und Ute ScharnbeckAlexander und Claudia Scharnbeck mit NickMartina und Mark Webber mit Asia und Mia

Alexandra und Michael Bartler mit Luis und Lucy

DieTrauerfeier findet am Mittwoch, 17. Juli 2013, um 14.30 Uhr in der Aussegnungshalle amKrematorium Ostfriedhof München, Eingang St.-Martin-Straße, statt.

Von Beileidsbekundungen bitten wir abzusehen.Es wäre im Sinne von Petra, wenn anstelle von Blumen mit einer Spende an die Stiftung

Pfennigparade, HVB München, Konto 3180000142, BLZ 70020270, ihrer gedacht wird.

* 3. 3. 1951 + 11. 7. 2013

Page 35: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Helmut Krieglsteiner

In Liebe:

Trauerfeier am Montag, den 15. Juli 2013, um 13.00 Uhr imWaldfriedhof, Neuer Teil (Lorettoplatz 3).

Anstelle von Blumen wird eine Spende erbeten, zu Gunsten des Fördervereins Palliativmedizin an der Universität München e.V.,

BLZ 70090500, Konto-Nr. 3959090 bei der Sparda-Bank München.

Es war so schön zu leben,da Du lebtest.

Pablo Neruda

* 1. 10. 1943 + 6. 7. 2013

Erika Krieglsteinerim Namen aller Angehörigen

MünchenJuli 2013

Plötzlich und leise hast du uns verlassen.

Brigitte MaierDiplom-Psychologin und Therapeutin

Wir vermissen dich:Deine Patenkinder Veronika und KorbinianDeine Münchner Verwandten und Freunde

Trauergottesdienst am Montag, dem 15. Juli 2013, um 14.30 Uhrin der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Kösching.

* 6. 8. 1949 + 9. 7. 2013

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied vonunserer Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester

und Tante

Maria Rübsamen

In tiefer Trauer:Walter und Bärbel Rübsamen mit Susanne

Peter und Gertrud Kuback mit Claudia und Carolinim Namen aller Angehörigen

Die Erdbestattung findet statt am Dienstag, dem 16. Juli 2013,um 9.00 Uhr im Sendlinger Friedhof

in München, Albert-Roßhaupter-Straße 5.

* 2. 1. 1911 + 11. 7. 2013

Die Ludwig-Maximilians-Universität München trauert um ihren Ehrensenator

Dr. Otto Stinglwagner

Mit ihm verliert die Ludwig-Maximilians-Universität München ein hoch angesehenes Mitglied.

Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

München, den 13. Juli 2013

Präsident Prof. Dr. Bernd Huber Präsidium und Senat

der Ludwig-Maximilians-Universität München

* 27. 6. 1925 + 7. 7. 2013

N A C H R U F

Wir trauern um unsere Firmengründerin und langjährige Gesellschafterin

Elsa SchoberDie Verstorbene gründete gemeinsam mit ihrem Mann im Jahr 1964

die Hausverwaltung Dipl.-Kfm. Schober GmbH & Co. KG.Frau Schober blieb dem Unternehmen auch nach ihrem Ausscheiden

noch lange Jahre innig verbunden.Mit ihrem Tode verlieren wir eine Persönlichkeit, der wir sehr viel

zu verdanken haben. Die menschliche Größe, die Aufrichtigkeit und die Toleranzvon Frau Schober war bei allen Kunden und Mitarbeitern sehr geschätzt.

Wir werden sie stets in dankbarer Erinnerung behalten.

Dipl.-Kfm. Schober GmbH & Co. KG

Geschäftsführung Petra und Rüdiger Hanselmit Belegschaft

15. 2. 1930 – 18. 6. 2013

Am 9. Juli 2013 verstarb im Alter von 81 Jahren unser ehemaliger Mitarbeiter

Herr Wolfram JacobDer Verstorbene war mehr als 23 Jahre

für unser Unternehmen tätig. Er hat sich in dieser Zeitstets durch hohe Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit ausgezeichnet.

Alle, die ihn kannten, werden ihn in guter Erinnerung behalten.

Continentale Lebensversicherung AGVorstand und Betriebsrat

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Beisetzung fand im Familienkreis statt .

Wir trauern um unsereMama, Schwiegermutt er und Oma

��������� geb. Held

Diplomkaufmann

* 15. Februar 1930 † 18. Juni 2013 in Schwerin in Schwangau

Beate Schober-Siegel und Peter SiegelJulian, Nora und Leon

Prof. Dr. Andreas Schober und Uta Kotzbauer

Post nubila Phoebus

Christian Pschirrer

Lieber Fippo, Du warst so unglaublich tapfer und geduldig –lebensfroh, herzlich und ein Schöngeist.

Wir lieben Dich und tragen Dich stets in unseren Herzen.

Verena und Dr. Heinrich PschirrerDr. Ulrich und Antje Pschirrer mit Henri

Sebastian Pschirrer und Anna ZinserHildegard und Kurt Schottke

Edith und Julia ArnoldAnnemie Stelzel

Amber, Janine

Trauerfeier am Mittwoch, 17. Juli 2013, um 11.00 Uhr in der Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Vaterstetten,

Johann-Sebastian-Bach-Straße.

– Irgendwann wird eine jede Träne zur schönen Erinnerung –

* 17. Dezember 1976 + 11. Juli 2013

Wir trauern um

Dr. jur. Peter H. Kleine

Gudrun Kleine-LauererStephan Kleine

Frederick KleineThomas Kleine

Astrid Kleine-Boonzaier

Die Trauerfeier findet statt am Donnerstag, 18. Juli 2013,um 9.00 Uhr im Friedhof Aubing, Freihamer Weg 73,

in München-Aubing.

* 5. 12. 1939 + 9. 7. 2013

Ihr habt nun Traurigkeit;aber ich will euch wiedersehen,und euer Herz soll sich freuen,und eure Freude soll niemand von euch nehmen.

Johannes 16, 22

Dr. Anne FrentzelIn Freundschaft und Dankbarkeit,

im Namen der Familie und der Freunde

Petra FrentzelAndrea Bielmeier

Gisela und Hermann Schmid

Beerdigung am Mittwoch, dem 17. Juli 2013, um 10.00 Uhr im Friedhof 82067 Zell, Zeller Straße 4.

* 17. 8. 1916 + 10. 7. 2013

Rudolf StürzerLeitender Vermessungsdirektor a. D.

Die Feuerbestattung hat auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille stattgefunden.

* 18. 7. 1921 + 23. 6. 2013

Nach schwerem Leiden hat uns für immer verlassen

Herr Theo Näumann

In tiefer Trauer:Deine Steffi

Volkhard und Ursula MüllerMarlies Kilian

im Namen aller Angehörigen

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzungfindet statt am Mittwoch, dem 17. Juli 2013, um 16.00 Uhr

im Friedhof Achdorf, Felix-Maindl-Weg 26,84036 Landshut-Achdorf.

* 24. 11. 1933 + 19. 6. 2013

Susanne Tausend

Fassungslos und unendlich traurig nehmen wir Abschied von

Sie starb viel zu früh am 10. Juli 2013,

aber in unseren Herzen wird sie weiterleben.

Wir verlieren mit ihr eine liebe, freundliche und

lebensfrohe Mitarbeiterin, Kollegin und Freundin.

Ihr Tod tut uns allen sehr weh.

T R E U M E D I Z I N

G M B H

Geschäftsführung, Kollegen und Geschäftsfreunde

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meinem lieben Mann, Vater und Schwiegervater

Dr. Thorkill zur MühlenLtd. Chemiedirektor a.D.

In unseren Herzen bist Du immer bei uns.

In stiller Trauer:Gunda zur Mühlen

Dr. Alexander und Annette zur Mühlenim Namen aller Angehörigen

Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung am Dienstag, 16. Juli 2013, um 14.00 Uhr im Gemeindefriedhof Hohenbrunn.

Statt zugedachter Blumen bitten wir im Sinne des Verstorbenen um eine Spende an „Médecins Sans Frontières – Ärzte ohne Grenzen e.V.“ oder an „SOS-Kinderdorf e.V.“.

* 14. September 1933 + 1. Juli 2013

Ursula Gebhardt

Wir trauern um eine wunderbare Frau.

Maria HanschRuth Hansch

Michael HanschTobias Hansch

Die Urnentrauerfeier findet am Dienstag, dem 30. Juli 2013,um 13.00 Uhr im Krematorium Ostfriedhof München statt.

* 30. 7. 1919 + 7. 7. 2013

Die größten Ereignisse sind unsere �ill�en Stunden.Friedrich Nietzsche

Trauer einen Raum geben.Abschied nehmen von einem geliebten Menschen ist schmerzlich. Das Trauerportal der Süddeutschen Zeitung, www.sz-gedenken.de, hilft Ihnen dabei und bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen.

Alle Traueranzeigen aus der Zeitung erscheinen automatisch auf einer persönlichen Gedenkseite. Hier können Sie virtuelle Gedenkkerzen anzünden, kondolieren und persönliche Fotos und Erinnerungen mit Verwandten, Freunden und Bekannten teilen.

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Jahresgedenktage.

Ich geh’ in Hain und FlurNie ohne deine Spur;Denn immer muß ich denken,Wohin ich nur mag lenken,Die Augen und den Schritt:Hier ginge� du ein� mit.

Und werd’ ich hingelangen,Wo du nie mitgegangen,So denk’ ich wieder: hierGing� du noch nie mit mir;O könnt’ ich mit dem neuenSpaziergang dich erfreuen!

Friedrich Rückert.

35Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 SZ-GEDENKEN.DEDas Trauerportal der Süddeutschen Zeitung

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GELD

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Aberdeen Immobilien KAG

DEGI EUROPA € 26,50 25,24 25,23 -32,21 -32,99 - 0,33DEGI Internat. € 31,91 30,39 30,39 -10,96 -11,19 - 0,09

Adviser I Funds, SICAV

Alb&Cie Optiselect € 175,43 167,08 166,79 32,48 31,98 - 0,00

Alceda Fund Management

NV Strat-Kons. P € 45,40 44,08 43,97 -1,60 -1,60 - 0,00NV Strat-Kons. POA € 38,94 38,94 38,84 -1,12 -1,12 - 0,00NV Strat-Kons. POT € 41,21 41,21 41,11 -5,35 -5,35 - 0,00

Allianz Global Investors KAG mbH

Adifonds A € 87,49 83,32 82,78 -1,27 -3,82 - 0,00Adirenta P € 14,98 14,54 14,51 0,00 0,00 - 0,36Adireth € 89,76 87,15 86,83 0,12 0,12 - 0,29Adiverba A € 110,39 105,13 104,63 -49,61 -50,98 - 0,00AGIF EuSmCa AE € 134,23 127,84 127,54 22,39 21,43 0,00 0,00Aktien Europa A € 69,17 65,88 65,53 -23,38 -25,24 - 0,00Concentra AE € 84,11 80,10 79,42 40,11 37,89 - 0,00Europazins AE € 50,63 49,16 49,05 0,00 0,00 - 0,52Fl Rentenfd AE € 81,80 79,03 78,96 3,91 3,31 - 2,77Flex Eur Ba AE € 59,60 57,31 57,28 2,70 1,35 - 0,38Flex Eur Dy AE € 57,82 55,07 55,05 -9,42 -11,25 - 0,00Flexi Immo A € 91,78 88,25 88,25 -2,23 -2,23 - 2,92Fondak A € 125,81 119,82 118,86 33,99 31,98 - 0,00Fondirent € 43,91 42,63 42,49 0,00 0,00 - 0,65Geldmarkt AE € 49,23 49,23 49,23 0,00 0,00 - 0,84Geldmkt SP AE € 49,87 49,87 49,86 0,00 0,00 - 0,77Global Eq.Dividend € 94,64 90,13 88,94 -36,30 -38,07 - 0,00Horizont Def € 121,66 116,98 116,80 19,91 19,42 0,00 2,46Industria AE € 88,16 83,96 83,64 -13,23 -15,25 - 0,00Interglobal A € 192,24 183,09 181,25 -19,22 -20,37 - 0,00Kapital + AE € 55,81 54,18 54,13 14,05 13,56 - 0,78Mobil-Fonds AE € 54,17 53,11 53,08 0,00 0,00 - 0,99Nebenw. Deutschl.A € 190,80 181,71 180,97 73,23 71,64 - 0,00Reale Werte A € 51,46 49,48 49,45 3,74 3,74 - 0,15Rentenfonds AE € 82,04 80,04 79,84 0,00 0,00 - 1,38Rohstofffonds A € 68,49 65,23 64,15 33,40 33,40 - 0,00Thesaurus AT € 647,80 616,95 612,40 46,33 43,85 - 0,00Vermög. Deutschl. A € 133,68 127,31 126,30 38,58 36,11 - 0,00Wachstum Euroland A € 78,39 74,66 74,54 8,21 6,46 - 0,00Wachstum Europa A € 86,25 82,14 82,04 33,46 31,85 - 0,00

Allianz Global Investors Luxembourg S.A

AGIF B St E IE € 8,61 8,61 8,61 -14,71 -17,14 0,00 0,01AGIF Eu EqD ATE € 206,66 196,82 196,38 36,16 33,21 25,99 0,00AGIF EuBd AE € 11,05 10,73 10,72 0,00 0,00 0,00 0,07AGIF Gl AgTr AE € 131,99 125,70 125,01 9,13 9,21 0,00 0,00AGIF GlEcoT AE € 89,99 85,70 85,58 -13,75 -13,85 0,00 0,00All Comm Stra A € 86,46 82,34 82,77 -0,81 -0,03 0,00 0,00Emerging Europe A € 353,81 336,96 329,35 54,57 52,96 11,31 0,00Eur Bd TR AE € 62,96 61,13 61,04 0,00 0,00 0,00 0,43Euro HiYield Bd A € 115,32 111,96 111,83 0,00 0,00 0,00 4,07Europe 25 ATE € 113,54 108,13 107,94 0,21 -0,39 10,35 0,88Flex Bond Strat A € 104,93 101,87 101,87 0,00 0,00 0,00 1,78Flexi Asia Bond AT $ 10,66 10,15 10,14 0,00 0,00 0,07 0,26Mlt.AsiaAct.A(EUR) € 52,03 49,55 49,07 5,57 6,28 0,25 0,00Oriental Income AT € 142,16 135,39 135,64 14,23 13,80 3,81 0,02RCM BRIC Stars A € 121,84 116,04 114,48 22,72 21,75 0,00 0,00RCM Enh ST Euro AT € 108,73 108,73 108,77 0,00 0,00 6,89 0,55RCM Renminbi Cur A $ 10,80 10,59 10,59 0,00 0,00 0,00 0,17

Allianz Global Investors Ireland Ltd.

Emg Mrkt Bd AE € 62,23 60,42 60,06 0,00 0,00 0,00 1,45Gl. Em. Mkts Eq. A € 35,40 33,71 33,50 63,51 62,68 0,00 0,00US Equity A € 56,70 54,00 53,26 46,55 46,35 0,00 0,00

Alte Leipziger Trust

€uro Short Term € 47,68 47,21 47,22 0,00 0,00 - 0,86Aktien Deutschland € 92,16 87,77 86,86 0,18 -1,39 - 0,00AL Trust €uro Relax € 51,97 50,46 50,48 3,57 3,60 - 0,15Trust €uro Cash € 47,16 47,16 47,16 0,00 0,00 - 0,40Trust €uro Renten € 44,88 43,57 43,54 0,00 0,00 - 0,82Trust Aktien Europa € 43,11 41,06 40,84 -62,54 -64,19 - 0,00Trust Global Invest € 61,34 58,42 58,22 -41,67 -41,23 - 0,00

Ampega Investment GmbH

Amp Euro Star 50* € 35,92 35,92 35,96 12,95 12,90 - 0,00Amp Europa Meth* € 161,34 153,66 153,57 -2,55 -5,29 - 0,00Amp Global Aktien* € 8,68 8,31 8,34 -134,01 -134,93 - 0,00Amp Global Renten* € 17,90 17,25 17,31 0,00 - - 0,21Amp Pf MuETFStr Pa* € 20,91 20,30 20,34 -73,25 -73,25 - 0,14Amp Pf Real Estate* € 104,77 99,78 99,76 0,41 0,27 - 0,88Amp Rendite Renten* € 20,63 20,03 20,04 0,00 - - 0,30Amp Reserve Renten* € 52,24 51,72 51,75 0,00 - - 0,55Amp Substanz Pa* € 23,54 22,63 22,61 -11,72 -12,44 - 0,00Amp Unternfonds* € 24,25 23,54 23,56 0,00 - - 1,18CQUAD.Flex Ass AMI* € 35,72 34,10 34,15 -31,60 -31,60 - 0,23JF Renten W.* € 108,41 106,28 106,35 0,00 - - 2,27PF Glob ETF Aktien* € 18,73 18,18 18,25 -24,97 -24,97 - 0,03terrAssi.Akt.I AMI* € 18,63 17,83 17,83 -33,59 -34,74 - 0,00terrAssisi Rent IA* € 100,52 100,02 100,07 0,00 - - 1,26Zan.Eu.Cor.B.AMI P* € 109,84 107,69 107,74 0,00 - - 1,24Zantke Eu.HY AMI Pa* € 119,65 117,30 117,28 0,00 - - 3,44

Axxion S.A.

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Bantleon

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Bantleon Cash (IA) € 96,27 96,27 96,27 0,00 - 0,00 1,47Bantleon Dynamic IA € 91,58 91,58 91,70 0,00 - 0,00 0,00Bantleon Opp. L IA € 140,05 140,05 139,71 0,00 - 0,00 0,27Bantleon Opp. L IT € 168,13 168,13 167,72 0,00 - 13,75 1,23Bantleon Opp. S IA € 120,59 120,59 120,49 0,00 - 0,00 0,29Bantleon Opp. S IT € 143,64 143,64 143,52 0,00 - 16,09 1,63Bantleon Opp.GlbIA € 104,06 104,06 103,89 -2,65 - 0,46 0,00Bantleon Opp.GlbPA € 106,14 102,55 102,38 - - - 0,00Bantleon Opp.L PA € 115,84 111,92 111,65 - - - 0,16Bantleon Opp.L PT € 121,64 117,53 117,25 - - - 0,27Bantleon Opp.S PA € 110,27 107,06 106,97 - - - 0,22Bantleon Opp.S PT € 116,95 113,54 113,45 - - - 0,90Bantleon Opp.XL IA € 110,16 110,16 109,90 0,00 - 0,00 0,20Bantleon Opp.XL IT € 111,09 111,09 110,85 0,00 - 0,25 0,77Bantleon Return IA € 110,40 110,40 110,35 0,00 - 0,00 0,21Bantleon Return IT € 107,85 107,85 107,80 0,00 - 5,93 1,37Bantleon Return PA € 104,84 102,28 102,23 0,00 - 0,00 0,17Bantleon Return PT € 109,25 106,59 106,54 0,00 - 5,04 1,11Bantleon Strat. IA € 97,60 97,60 97,64 0,00 - 0,00 0,00Bantleon Strat. PA € 98,36 95,96 96,00 0,00 - 0,00 0,00Bantleon Trend IA € 103,99 103,99 103,99 0,00 - 0,00 0,00Bantleon Trend IT € 104,38 104,38 104,37 0,00 - 6,10 0,79Bantleon Yield IA € 103,88 103,88 103,87 0,00 - 0,00 0,39Bantleon Yield PA € 105,94 103,36 103,35 0,00 - 0,00 0,34Bantleon Yield PT € 113,23 110,47 110,46 0,00 - 6,95 1,89

BNY Mellon Service KAG

www.bnymellonkag.com

Balanced € 55,48 52,84 52,79 16,09 15,54 - 0,34Europa € 38,31 36,49 36,36 -53,57 -55,52 - 0,00Eurorent € 57,25 55,58 55,58 0,00 0,00 - 0,93

www. .lu

Megatrend € 52,33 49,84 49,10 39,17 39,01 - 0,00Triselect € 46,79 44,56 44,49 -4,36 -5,22 - 0,08

Commerz Real Investment

hausInvest € 42,43 40,41 40,41 2,04 2,04 - 0,04

www.cratoncapital.com

Precious Metal* $ - 114,83 106,17 -214,86 -239,81 - 0,00

Credit Suisse

CS Euroreal A CHF* CHF 74,78 71,22 71,22 0,90 - - 0,03

CSAM Immobilien KAG mbH

CS EUROREAL* € 48,08 45,79 45,79 1,12 - - 0,03

Deka

BW Portfolio 20* € 43,55 42,70 42,71 -3,01 -3,01 - 0,61BW Portfolio 40* € 43,31 42,46 42,48 -6,65 -6,65 - 0,67BW Portfolio 75* € 39,53 38,75 38,79 -5,65 -5,67 - 0,13BW Zielfonds 2020* € 35,87 35,17 35,18 -15,99 -16,00 - 0,38BW Zielfonds 2025* € 35,64 34,94 34,96 -15,05 -15,07 - 0,17BW Zielfonds 2030* € 35,90 35,20 35,23 -12,10 -12,12 - 0,08DekaFonds* € 82,00 77,90 76,86 25,64 23,42 - 0,00DekaFonds TF* € 197,33 197,33 194,68 43,89 41,67 - 0,00Deka-MegaTrends CF* € 47,48 45,76 46,10 7,05 6,05 - 0,00Deka-MegaTrends TF* € 41,81 41,81 42,13 -0,53 -1,54 - 0,00DekaRent-intern.TF* € 112,78 112,78 113,53 0,00 - - 0,96DekaRent-Internat.* € 18,32 17,79 17,91 0,00 - - 0,19EuropaBond CF* € 114,88 111,53 111,74 0,00 - - 2,79EuropaBond TF* € 40,77 40,77 40,85 0,00 - - 0,76GlobalChampions CF* € 111,62 107,59 108,36 3,79 2,37 - 0,00GlobalChampions TF* € 102,72 102,72 103,48 2,62 1,20 - 0,00LBBW Exportstrat.* € 55,63 53,40 52,58 -9,91 -11,91 - 0,00LBBW-Rentenf.Euro* € 42,89 41,64 41,66 0,00 - - 0,50Mainfranken Strate* € 125,93 125,93 125,29 16,96 15,61 - 0,00MF Weltkonz. kons.* € 101,69 101,69 101,72 -0,61 -0,67 - 0,49MF Wertkonz. ausg.* € 100,56 100,56 100,59 -1,24 -1,36 - 0,50RenditDeka* € 22,43 21,78 21,78 0,00 - - 0,17RenditDeka TF* € 28,22 28,22 28,23 0,00 - - 0,19S-BayRent-Deka* € 52,82 50,97 50,99 0,00 - - 0,88UmweltInvest CF* € 79,29 76,42 76,45 -31,50 -33,04 - 0,00UmweltInvest TF* € 72,91 72,91 72,94 -36,52 -38,07 - 0,00

Deka Immobilien Investment

Deka Immob Europa* € 48,54 46,11 46,11 2,95 2,98 - 0,05Deka Immob Global* € 57,94 55,04 55,05 8,64 8,68 - 0,20

Deka International (Lux.)

Corp.Bd. Euro CF € 54,67 53,08 53,07 0,00 0,00 0,00 0,82Corp.Bd. Euro TF € 52,74 52,74 52,72 0,00 0,00 0,00 0,68Deka-Conv.Akt. TF € 142,75 142,75 140,73 50,07 46,99 0,00 0,00Deka-Conv.Aktien CF € 160,65 154,84 152,65 49,05 45,96 0,29 0,00Deka-Conv.Rent. TF € 50,16 50,16 50,16 0,00 0,00 0,25 0,35Deka-Conv.Renten CF € 52,46 50,56 50,57 0,00 0,00 0,28 0,51Deka-Gl.Con.Rent. CF € 43,35 41,78 41,73 0,00 0,00 0,00 0,55Deka-Gl.Conv.Re.TF € 41,58 41,58 41,53 0,00 0,00 0,00 0,45DekaLux-BioTech CF € 233,54 225,10 220,50 57,84 57,73 0,05 0,00DekaLux-BioTech TF € 217,14 217,14 212,70 58,03 57,92 0,00 0,00DekaLux-MidCapTF A € 50,35 50,35 49,98 59,93 58,62 0,00 0,00GlobalResources CF € 73,21 70,56 69,65 -26,39 -27,45 0,22 0,01GlobalResources TF € 69,16 69,16 68,27 -65,28 -66,34 0,09 0,00Wandelanleihen CF € 55,55 53,93 53,73 -0,89 -0,98 0,00 0,00Wandelanleihen TF € 52,38 52,38 52,18 -0,94 -1,03 0,00 0,00

DJE Investment S.A.

www.dje.lu [email protected] Telefon 00352 26925220

DJE - Div&Sub I € 292,15 292,15 290,47 44,89 44,90 - 0,00DJE - Div&Sub P € 285,64 272,04 270,48 46,56 46,37 - 0,00DJE - Div&Sub XP € 175,11 175,11 174,10 29,76 29,75 - 0,00DJE Absolut PA € 258,90 246,57 244,84 32,18 31,41 - 0,00DJE Alpha Glob PA € 191,85 184,47 183,33 32,56 32,04 - 0,00DJE Asia High D PA € 149,69 142,56 142,34 32,45 31,33 - 0,00DJE Asia High D XP € 150,21 150,21 149,99 28,98 28,96 - 0,00DJE Asia High Div € 146,58 146,58 146,37 29,77 29,77 - 0,00DJE Concept I € 218,90 218,90 217,64 32,12 31,61 - 0,11DJE Concept PA € 112,69 107,32 106,71 4,96 4,80 - 0,00DJE Gold&Ressou PA € 133,83 127,46 123,77 7,52 6,83 - 0,00DJE InterCash PA € 132,16 130,85 130,75 0,00 0,00 - 4,78DJE Inv.Karitativ € 1362,85 1285,71 1285,54 14,72 14,30 - 25,82DJE Inv.Lux Select € 186,56 177,68 176,69 1,28 0,59 - 0,00DJE Inv.Primus € 2173,94 2050,89 2035,40 30,14 29,16 - 17,41DJE INVEST-StiftRI € 10,92 10,65 10,64 0,00 0,00 - 0,36DJE INVEST-Vario P € 1045,09 985,93 979,47 -11,63 -11,73 - 0,00DJE Renten Glob PA € 155,09 152,05 152,01 0,36 0,33 - 5,06DJE Zins&Divid PA € 115,68 111,23 110,89 5,80 5,29 - 0,72DJE-Absolut I € 259,78 259,78 257,95 30,15 30,18 - 0,00DJE-Absolut XP € 108,51 108,51 107,75 -3,65 -3,64 - 0,00DJE-Ag&Ernährung I € 163,49 163,49 163,04 46,10 45,77 - 0,00DJE-Alpha Global I € 195,57 195,57 194,35 30,89 30,81 - 0,00DJE-Div&Sub.IH-CHF CHF 128,87 128,87 128,13 17,54 17,55 - 0,00DJE-Gold&Ressour I € 133,40 133,40 129,53 8,76 7,55 - 0,00DJE-InterCash I € 132,31 132,31 132,21 0,00 0,00 - 0,00DJE-Real Estate I € 518,51 513,38 513,36 5,95 5,95 - 0,00DJE-Real Estate P € 5,18 4,93 4,93 1,56 1,56 - 0,00DJE-Renten Glob I € 158,38 158,38 158,33 0,40 0,37 - 0,35DJE-Renten Glob XP € 135,20 135,20 135,16 -0,26 -0,28 - 0,85DJE-Zins&Divid I € 112,33 112,33 112,00 5,99 5,61 - 0,01DJE-Zins&Divid XP € 114,33 114,33 113,99 5,96 5,75 - 0,00GoldPort Stab.Fd.I CHF 120,21 119,02 118,20 10,39 9,93 - 0,00GoldPort Stab.Fd.P CHF 120,57 114,83 114,05 10,19 9,81 - 0,00LuxPro-Euro Rent I € 1071,64 1045,50 1044,80 0,00 0,00 - 37,16LuxPro-Euro Renten P € 108,79 106,14 106,06 0,00 0,00 - 3,56LuxTop-Bk.Sch PA € 17,21 16,39 16,39 16,85 16,58 - 0,29LuxTop-DJE Co PA € 177,14 168,70 167,42 22,03 21,52 - 1,52LuxTopic-Akt.Eu A € 20,09 19,13 19,18 -2,42 -3,19 - 0,00LuxTopic-Akt.Eu B € 1061,04 1061,04 1063,80 -8,07 -9,03 - 0,00LuxTopic-Flex € 173,67 165,40 165,54 13,41 13,08 - 0,00LuxTopic-Pacific P € 20,95 19,95 20,07 30,29 30,38 - 0,00

D W S Investmentfonds

Telefon 01803 10111011 Telefax 01803 10111050

DWS Investment GmbH

DWS Akkumula* € 670,10 638,19 639,49 5,73 - - 0,45DWS Akt.Strat.D* € 225,07 214,35 210,88 40,48 - - 1,49DWS Bonus Aktiv* € 47,94 46,09 45,66 6,62 - - 0,15DWS Convertibles* € 129,88 126,10 127,42 0,41 - - 0,50DWS Cov Bond Fd LD* € 52,32 51,04 51,06 0,02 - - 0,85DWS EUR Strat(R)* € 40,86 39,86 39,91 -0,02 - - 0,55DWS Eurol Strat R* € 36,45 35,56 35,55 -0,01 - - 0,63DWS Europ. Opp* € 196,68 187,31 184,93 14,27 - - 0,02DWS Eurovesta* € 102,66 97,77 96,70 -16,41 - - 0,00DWS Flexizins +* € 68,25 68,25 68,25 0,00 - - 0,22DWS ImoFl VeM(GS)* € - 73,92 73,93 0,00 - - 0,14DWS Inter Genuß LD* € 40,63 39,45 39,38 4,78 - - 2,37DWS Inter-Renta LD* € 15,16 14,72 14,73 0,02 - - 0,29DWS Investa* € 124,60 118,66 116,36 8,89 - - 2,34DWS Klimawandel* € 31,26 29,76 29,70 -69,73 - - 0,00DWS PlusInv.(W)* € 43,27 41,20 41,11 19,82 - - 0,00DWS Select-Invest* € 258,81 246,48 246,84 16,02 - 0,00 2,43DWS Top 50 Asien* € 111,82 107,52 106,57 44,15 - - 0,00DWS Top 50 Welt* € 67,12 64,53 64,67 -14,54 - - 0,00DWS Top Dividen LD* € 98,51 93,81 94,30 46,60 - - 0,01DWS Top Europe* € 112,19 107,87 106,88 16,53 - - 0,00DWS Vermbf.I* € 101,19 96,37 96,56 -16,61 - - 0,00DWS Vermbf.R* € 18,39 17,85 17,83 0,00 - - 0,36DWS Vors.AS(Dyn.)* € 93,98 90,36 89,62 -12,18 - - 0,38DWS Vors.AS(Flex)* € 90,27 86,79 86,09 -3,49 - - 0,38DWS Zukunftsress.* € 56,20 53,52 54,02 4,67 - - 0,00

UniEuRe Real Zins n* € 59,75 59,75 59,72 0,00 0,00 0,00 8,19

UniEurKapital-net-* € 43,95 43,95 43,96 0,00 0,00 0,00 0,48

UniEuroAspirant* € 51,69 50,18 50,24 0,00 0,00 0,00 2,25

UniEuroKapital* € 69,32 67,96 67,99 0,00 0,00 30,56 0,72

UniEuropa* € 1487,79 1416,94 1411,36 23,73 23,92 82,32 0,00

UniEuropaRenta* € 45,65 44,32 44,34 0,00 0,00 0,00 0,70

UniEuroSt.50 A* € 39,63 38,11 37,80 3,34 3,70 0,00 0,00

UniEuroSt.50-net* € 32,40 32,40 32,14 1,45 1,91 0,00 0,00

UniFavorit: Renten* € 27,60 26,80 26,85 0,00 0,00 0,00 0,69

UniGa:Er.Energ 2018* € - 103,03 102,99 0,00 0,00 1,00 0,40

UniGaExt:D 2019 II* € - 104,84 104,74 0,00 0,00 0,28 0,12

UniGar: Deut.2017* € - 103,87 103,73 0,00 0,00 1,12 1,33

UniGar: Deut.2019* € - 98,51 98,37 0,00 0,00 0,00 0,24

UniGar: Deut.2019 II* € - 97,51 97,40 0,00 0,00 0,00 0,55

UniGar: EM 2020 II* € - 93,46 93,29 0,00 0,00 0,00 0,04

UniGar: EmMkt 2018* € - 99,17 99,25 0,00 0,00 2,00 1,25

UniGarExt: Deut.2019* € - 103,74 103,60 0,00 0,00 0,89 1,17

UniGarPl: Eur.2018* € - 110,99 111,08 0,00 0,00 1,12 0,92

UniGarTop: Eur.IV* € 128,84 122,64 122,70 -4,46 -4,46 16,99 0,67

UniGlobal II A* € 64,09 61,04 60,89 16,13 15,92 0,00 0,00

UniM.&S.Caps:Eur.* € 35,68 34,31 34,18 42,53 42,44 0,17 0,00

UniMarktf. A* € 30,47 29,30 29,18 15,00 14,96 0,00 0,00

UniMarktf. -net- A* € 30,07 30,07 29,95 14,51 14,58 0,00 0,00

UniOptima* € 762,73 755,18 755,44 0,00 0,00 0,00 1,98

UniOptimus-net-* € 730,50 730,50 730,60 0,00 0,00 0,00 3,04

UniProt.Europa II* € 114,32 110,99 110,95 2,19 1,99 15,14 0,69

UniProtect:Europa* € 114,44 111,11 111,06 -2,63 -2,72 15,79 0,31

UniRak Nachh.A* € 57,86 56,17 56,06 12,32 11,96 0,00 0,00

UniRak Nachh.A net* € 55,87 55,87 55,77 12,09 11,78 0,00 0,00

UniRenta Corp A* € 80,19 77,85 78,63 0,00 0,00 45,06 2,02

UniReserve: Euro A* € 505,76 505,76 505,76 0,00 0,00 0,00 3,56

UniReserve: USD* $ 992,87 992,87 992,83 0,00 0,00 0,00 0,00

UniSec. Bas. Ind.* € 85,39 82,11 81,64 37,57 37,54 0,00 0,00

UniSec. BioPha.* € 75,18 72,29 72,26 41,17 41,33 0,00 0,00

UniSec. High Tech.* € 47,92 46,08 45,91 40,36 40,62 0,00 0,00

UniVa. Europa A* € 43,84 42,15 41,97 11,62 12,07 0,00 0,00

UniVa. Global A* € 67,98 65,37 65,46 40,16 40,33 0,00 0,00

UniVa.Euro.-net-A* € 42,95 42,95 42,77 11,22 11,78 0,00 0,00

UniVa.Glb-net-A* € 65,88 65,88 65,97 39,63 39,91 0,03 0,00

UniVorsorge 1 ASP* € 49,79 48,34 48,34 0,00 0,00 0,00 0,00

UniVorsorge 1 AZP* € 49,72 48,27 48,27 0,00 0,00 0,00 0,00

UniVorsorge 2 ASP* € 49,64 48,19 48,19 0,00 0,00 0,40 0,87

UniVorsorge 2 AZP* € 49,81 48,36 48,36 0,00 0,00 1,30 0,88

UniVorsorge 3 ASP* € 50,04 48,58 48,60 0,00 0,00 0,38 0,94

UniVorsorge 3 AZP* € 51,23 49,74 49,75 0,00 0,00 1,07 0,96

UniVorsorge 4 ASP* € 50,58 49,11 49,12 0,00 0,00 0,39 0,94

UniVorsorge 4 AZP* € 52,88 51,34 51,34 0,00 0,00 1,18 0,97

UniVorsorge 5 ASP* € 50,05 48,59 48,51 0,00 0,00 0,48 1,09

UniVorsorge 5 AZP* € 54,82 53,22 53,14 0,00 0,00 1,40 1,19

UniVorsorge 6 ASP* € 48,27 46,86 46,74 0,00 0,00 0,38 0,91

UniVorsorge 6 AZP* € 55,26 53,65 53,52 0,00 0,00 1,25 1,04

UniVorsorge 7 ASP* € 46,39 45,04 44,88 0,00 0,00 0,34 0,78

UniVorsorge 7 AZP* € 55,21 53,60 53,41 0,00 0,00 1,03 0,91

Union-Investment Real Estate

UniImmo:Dt.* € 94,89 90,37 90,36 0,88 0,87 0,00 0,12

UniImmo:Europa* € 58,78 55,98 55,98 1,59 1,53 0,00 0,07

UniImmo:Global* € 52,85 50,33 50,32 -6,43 -6,52 0,00 0,02

Universal-Investment

BW-Renta-Internat.* € 41,36 40,35 40,41 0,00 0,00 - 0,46

BW-Renta-Univ.* € 27,22 26,56 26,55 0,00 0,00 - 0,44

Concept Aurelia Gl* € 123,30 117,43 116,59 9,27 9,36 - 0,00

G&P-Univ.Aktien A* € 53,30 50,76 51,28 -122,74 -122,70 - 0,03

H&A Akt.Eurol.-UI* € 135,86 129,39 128,60 -24,91 -27,16 - 0,00

J. Führ-UI-Aktien* € 91,92 87,54 86,89 -3,69 -3,89 - 0,00

J. Führ-UI-Renten* € 44,86 43,98 43,96 0,00 0,00 - 1,09

SC BondValue UI* € 71,05 68,98 69,13 0,00 0,00 - 1,88

Trend-Uni- Glbl* € 108,84 103,66 103,73 22,83 22,14 - 0,00

WM Akt. Gl. UI* € 81,22 77,35 75,98 49,57 48,90 - 0,00

WM Akt. Gl. US$* $ 291,88 277,98 271,16 67,08 66,49 - 0,00

VERSIKO AG

Klima € 40,78 38,84 38,56 -25,71 -26,20 0,00 0,00

New Energy EUR* € 4,95 4,66 4,64 7,40 - - 0,00Ökotrend Bonds € 50,83 49,11 49,13 0,00 0,00 8,38 0,46

ÖkoTrust € 115,01 109,53 109,53 4,91 4,98 0,06 0,00

ÖkoVision Classic € 115,87 110,35 109,70 70,05 69,27 0,18 0,00

ÖkoVision Europe € 37,26 35,49 35,35 -36,12 -37,45 0,02 0,00

ÖkoVision Gar.20C € 112,81 107,44 107,39 -5,51 -5,51 3,33 1,11

Water For Life C € 123,15 117,29 116,81 19,91 18,95 0,03 0,00

Wallberg Invest S.A.

Wallb.Real Asset P € 8,32 7,92 7,92 -4,89 -4,89 - 0,00

Walser Privatbank

Walser Pf Akt.Eur.* € 68,45 65,19 64,63 26,01 23,97 5,04 0,00

Walser Pf.Cap.USD* $ 184,00 178,64 178,47 0,00 0,00 27,01 0,77

Walser Pf.Class.NA* $ 156,04 148,61 146,77 87,01 86,78 1,19 0,00

Walser Pf.EmMkt.Se* € 103,05 98,14 97,58 5,80 6,04 - 0,00

Walser Pf.Germ.Sel* € 200,12 190,59 189,22 30,13 29,63 5,55 0,41

Walser Pf.Gl.St.S.* € 112,13 106,79 106,45 -0,54 -0,59 - 0,00

Walser Pf.Rent Eur* € 132,33 128,48 128,67 0,00 0,00 22,59 0,50

Walser Pf.Rent Gl.* € 118,41 114,96 115,43 0,00 0,00 - 0,48

WWK Investment S.A.

WWK Sel-Balance € 13,38 12,74 12,73 26,27 26,30 - 0,06

WWK Sel-Chance € 11,72 11,16 11,16 34,22 34,26 - 0,00

WWK Sel-EuRe B € 11,12 10,80 10,79 0,00 0,00 - 0,21

WWK Sel-EuRe C I € 10,14 10,14 10,14 0,00 0,00 - 0,21

WWK Sel-TopTen € 9,14 8,70 8,77 21,96 21,98 - 0,01

DWS Investment S.A.

DWS Eurorenta* € 52,39 50,86 50,94 0,08 - 0,00 0,59DWS Fl Rt Nts* € 83,94 83,10 83,10 0,08 - 1,07 0,25DWS Global Value* € 169,23 161,17 161,89 42,53 - 9,82 0,00DWS Gold plus* € 1594,29 1547,85 1539,87 0,00 - 116 0,00DWS Rend.Opt.* € 73,74 73,74 73,73 0,02 - 0,00 0,11DWS Rend.Opt.4 S* € 103,12 103,12 103,12 0,00 - - 0,27DWS VermMan-Bal* € 102,54 98,59 98,28 -7,41 - - 0,28DWS VermMan-Def* € 109,06 105,88 105,92 -3,20 - - 1,31DWS VermMan-Dyn* € 102,51 97,63 97,92 -5,98 - - 0,07DWS VermMan-Pro80* € - 81,47 81,47 -23,76 - - 0,32DWS Zinseinkommen* € 107,06 103,94 103,96 0,00 - - 1,44

DWS Invest SICAV

DWS Inv.AlpS FC* € 117,95 117,95 117,92 3,70 - 0,00 0,00DWS Inv.AlpS LC* € 116,91 113,40 113,38 1,98 - 0,00 0,00DWS Inv.BRIC+ LC* € 167,85 159,46 158,22 40,36 - 0,00 0,00DWS Inv.Conv.FC* € 155,87 155,87 155,32 3,63 - 0,00 0,62DWS Inv.Conv.LC* € 151,64 147,09 146,57 3,90 - 0,00 0,22DWS Inv.EURB S LC* € 145,92 141,55 141,62 0,00 - 0,00 1,94DWS Inv.GlAgr LC* € 134,41 127,69 127,98 22,13 - - 0,00DWS Inv.InSt Pl LC* € 123,96 120,24 120,29 -0,57 - 0,00 1,08DWS Inv.TD EUR LC* € 131,70 125,11 124,83 33,88 - 0,00 0,00

First Private Investment Management KAG mbH

FP Akt.Emerg.Mkts.* € 104,46 99,49 98,90 48,45 48,19 - 0,00

FP Aktien Global A* € 68,66 65,39 65,43 26,31 25,57 - 0,00

FP Dyn.Eq.Alloc. A* € 58,29 55,51 55,59 10,08 9,89 - 0,00

FP EuroAkt.Staufer* € 59,73 56,89 56,45 -7,08 -9,29 - 0,00

FP Europa Akt.ULM* € 61,41 58,49 58,07 8,08 6,53 - 0,00

FP Wealth B* € 68,03 64,79 64,61 5,14 5,24 - 0,22

Flossbach & Storch

Telefon +49 221 33 88 290 Internet www.fvsag.com

Ausgewogen R € 127,91 121,82 121,55 11,22 10,85 - 1,45Bond Diversifik P € 107,75 104,61 105,31 0,00 0,00 - 3,23Bond Opport. P € 115,58 112,21 112,03 0,00 0,00 - 2,18Defensiv R € 121,84 116,04 115,81 4,97 4,71 - 2,08Dividende P EUR € 117,82 112,21 111,89 8,03 7,55 - 0,00Fundament P* € 120,88 115,12 115,31 11,78 10,95 - 0,00Multiple Opp. R € 188,53 179,55 178,92 23,75 23,48 - 0,00Stiftung € 105,64 104,59 104,38 1,97 1,68 - 2,54Wachstum R € 131,38 125,12 124,76 15,61 15,16 - 0,00

FRANKFURT-TRUST

Basis-Fonds I € 139,99 139,99 140,02 0,00 0,00 - 2,79FMM-Fonds € 418,55 398,62 395,90 19,72 18,76 - 0,00FT AccuGeld PT € 71,26 71,26 71,26 0,00 0,00 - 0,19FT AccuZins € 264,58 256,87 256,50 0,00 0,00 - 7,38FT Euro HighDiv. € 54,64 52,04 51,92 11,53 9,61 - 0,00FT EuropaDynamik P € 212,53 202,41 200,87 24,92 22,61 - 0,00FT EuroRendite € 53,84 52,27 52,28 0,00 0,00 - 0,00FT Frankfurt-Effek € 181,57 172,92 171,53 4,96 3,02 - 0,00FT Gl.InfraSt.Div.P* € 60,61 57,72 57,72 14,42 - - 0,00FT InterSpezial € 28,14 26,80 26,54 -3,08 -3,57 - 0,00UnternehmerWerte € 58,96 56,15 56,06 11,75 10,77 - 0,00

FRANKFURT-TRUST Invest Luxemburg AG

Euro Renten HY € 102,65 99,66 99,65 0,00 0,00 - 0,00Flex. Allocation FT € 62,80 59,81 59,73 26,66 26,00 - 0,00FT Em.Cons.Dem.P € 65,68 62,55 62,47 17,48 16,71 - 0,00FT EmergingArabia* € 36,56 34,82 34,70 -28,49 -30,09 0,00 0,00FT EuroCorporates € 57,99 56,30 56,23 0,00 0,00 - 0,00GRAND CRU € 119,62 118,44 117,94 10,96 10,88 - 0,00GRAND CRU SWISS CHF 88,96 88,08 87,67 -13,50 -13,53 - 0,00Nik.Bel.Gl.AT(EUR) € 98,71 94,01 93,31 18,35 17,84 - 0,00

Generali Fund Management S.A.

Generali FondsStrategieFdStratAktienGlDyn € 49,99 49,99 50,11 -1,56 - - 1,25

Generali KomfortKomf. Balance € 58,68 58,68 58,51 4,62 - - 0,47Komf. Dyn. Europa € 50,39 50,39 50,07 -5,94 - - 0,00Komf. Dyn. Global € 46,60 46,60 46,65 9,18 - - 1,55Komf. Wachstum € 55,95 55,95 55,69 10,43 - - 0,02

HansaInvest Lux S.A.

MultiAStr-Balanc P € 8,74 8,40 8,42 8,67 8,67 - 0,02MultiAStr-Growth P € 6,70 6,38 6,39 21,81 21,82 - 0,00MultiAStr-Income P € 9,11 8,84 8,85 1,57 1,56 - 0,05

Hauck & Aufhäuser

www.haig.lu

CF Eq.-Global Opp. € 69,66 66,34 67,37 -44,37 -45,08 - 0,00CF Eq.HAIG-Flex € 41,74 39,75 39,57 -93,91 -94,67 - 0,00CF Eq.-Pharma € 67,83 64,60 64,61 20,87 20,53 - 0,00CF Eq.-Resources € 20,63 19,65 19,32 -68,83 -70,26 - 0,00H&A Lux Wandel € 75,54 73,34 73,18 5,63 5,51 - 0,00H&A Lux Wandel CI € 54,57 52,98 52,87 -2,28 -2,41 - 0,02HAIG Eq.Val. Inv.B € 66,18 63,03 62,75 28,33 29,04 - 0,00MMT Glbl Select € 37,28 35,50 35,57 27,94 28,04 - 0,00

MultiManager 1 € 64,22 62,35 62,39 7,16 - - 0,29MultiManager 2 € 64,99 62,79 62,83 9,44 - - 0,32MultiManager 3 € 68,05 65,43 65,44 20,41 - - 0,53MultiManager 4 € 60,51 57,90 58,06 18,11 - - 0,23MultiManager 5 € 53,96 51,39 51,44 25,98 - - 0,01H&S FM Global 100 € 104,63 99,65 99,53 17,27 - - 0,00H&S FM Global 60 € 106,45 103,35 103,34 10,56 - - 0,00Sydbank VV Klass € 48,06 45,77 45,76 9,17 - - 0,09Sydbank VV Dyn € 44,95 42,81 42,80 24,28 - - 0,13FM Core Ind.Select € 51,04 49,08 48,81 -0,42 - - 0,00

Convert. America* $ 147,80 147,80 146,28 0,04 - 3,68 9,83Convert. Europe D* € 160,03 160,03 159,77 -2,55 - 20,60 5,58Convert. Europe I* € 107,95 107,95 107,77 -0,80 - 2,28 4,12Convert. Far East* € 1609,86 1609,86 1603,67 15,24 - 371 0,00Convert. Glb.D Acc* € 131,83 131,83 130,96 0,72 - 4,44 2,68

MEAG MUNICH ERGO KAG mbH

Telefon 09281 72583020

EuroBalance € 46,29 44,51 44,23 -22,24 -22,83 - 0,15EuroErtrag € 62,79 60,67 60,44 -6,33 -6,92 - 0,36EuroFlex € 48,89 48,41 48,42 0,00 0,00 - 0,38EuroInvest A € 60,06 57,20 56,72 8,05 6,47 - 0,00EuroKapital € 45,31 43,15 43,26 -61,50 -63,98 - 0,00EuroRent A € 30,96 29,91 29,96 0,08 0,08 - 0,28FairReturn A € 58,15 56,46 56,39 -0,25 -0,61 - 0,70GlobalBalance DF € 48,97 47,09 47,24 28,84 29,65 - 0,00GlobalChance DF € 41,28 39,31 39,40 31,17 34,76 - 0,00Nachhaltigkeit A € 67,50 64,29 63,98 24,19 23,45 - 0,00Osteuropa A € 35,58 33,89 33,55 -45,89 -46,98 - 0,00ProInvest € 120,71 114,96 113,76 -0,04 -1,66 - 0,00ProZins A € 49,15 49,15 49,15 0,00 0,00 - 0,94RealReturn A € 54,54 52,70 52,72 0,00 0,00 - 2,09

MK Luxinvest

Telefon +49 911 180 - 1009

IAM - Top Mix Welt* € 12,15 11,54 11,51 14,18 13,90 - 0,03

Nomura Asset Management

Telefon 069 153093-020 Internet www.nomura-asset.de

Asia Pacific* € 105,60 100,57 99,91 30,17 28,49 - 0,00Asian Bonds* € 63,29 61,45 62,33 0,00 - - 0,00Euro Convertible* € 46,29 44,94 45,03 0,00 - - 0,88Japan Equity* € 36,50 34,76 35,01 -83,84 -83,79 - 0,00Medio Rent* € 71,70 70,29 70,32 0,00 - - 1,69Real Protect* € 107,97 105,85 105,91 0,00 - - 0,00Real Return* € 568,44 557,29 556,35 0,00 - - 0,00

Norddeutsche Landesbank Luxembourg S.A.

N.Lux Renten Cap.* € 72,60 72,60 72,84 0,02 0,03 - 2,00N.Lux Renten Dis.* € 42,80 42,80 42,95 0,03 0,03 - 1,18

Oppenheim Asset Management

Albatros EUR € 64,18 61,12 60,77 -6,64 -7,18 - 0,58MedBioHealth EUR € 211,49 201,42 202,25 74,03 - - 0,00OP DAX-Werte € 216,99 206,66 204,91 -15,36 -17,46 - 0,00OP Euroland Werte € 63,27 60,26 60,10 -39,17 -41,72 - 0,00OP Food € 235,28 224,08 221,80 54,53 53,95 - 0,00OP Global Securiti € 92,49 88,09 87,39 -48,80 -49,05 - 0,00OP GlStr Worldwide € 126,94 126,94 126,64 13,85 - - 0,46SOP Akt.Marktneut € 106,72 103,61 103,59 26,53 25,09 - 0,00

MMT Glbl Value € 55,35 52,71 52,83 -2,68 -2,98 - 0,00Vermögensauf.HAIG € 13,76 13,42 13,43 12,17 10,87 - 0,00

HSBC Trinkaus Investment Managers

Glb Inv Dollar Mi.* $ 164,50 161,27 160,74 11,68 11,68 26,17 0,00Glb Inv Euro Bonds* € 138,61 135,89 135,80 -1,60 -1,60 17,44 0,23Glb Inv h.-y.Gov.* $ 234,50 227,67 226,84 0,00 0,00 46,34 3,39Global Strategy* € 82,67 78,73 78,76 7,26 6,92 6,25 1,80

International Fund Mgmt. S.A.

Favo-Invest Gar1 € 109,64 105,93 105,67 0,00 0,00 0,00 0,00Favorit-Inv Gar 2 € 105,87 102,29 102,02 0,00 0,00 0,24 0,00LBBW Bal. CR 20 € 41,92 41,10 41,02 9,33 9,33 0,00 0,36LBBW Bal. CR 40 € 43,25 42,40 42,26 17,88 17,88 0,00 0,34LBBW Bal. CR 75 € 44,74 43,86 43,59 29,96 29,94 0,00 0,02

IPConcept (Luxembourg) S.A.

Aktien Global F € 181,56 172,91 172,28 11,60 10,96 - 0,00Aktien Global I € 179,31 170,77 170,15 61,18 60,64 - 0,00Aktien Global P € 143,47 136,64 136,14 18,66 18,25 - 0,00ME Fonds PERGAMONF € 878,65 836,81 824,60 -69,27 -69,32 - 0,35ME Fonds Special V € 1779,29 1694,56 1690,01 9,36 9,18 - 0,00Stabilit.Gold&ResP € 22,13 21,08 19,67 -398,13 -396,50 - 0,00Stabilit.Sil&WeißP € 27,72 26,40 25,13 -261,79 -260,36 - 0,00Wandelanl.Global F € 153,76 146,44 145,99 0,94 0,94 - 1,56Wandelanl.Global I € 155,37 147,97 147,52 0,97 0,97 - 1,79Wandelanl.Global P € 134,33 127,93 127,55 0,24 0,24 - 5,28

KanAm Grund Kapitalanlagegesellschaft mbH

grundinvestFonds € 44,55 42,23 42,23 -2,61 -2,61 - 0,00US-grundinvest Fd. $ 5,64 5,35 5,35 0,00 0,00 - 0,00

KAS Investment Servicing GmbH

ComfortInvest C € 45,84 43,66 43,70 26,50 - - 0,01ComfortInvest P € 52,56 50,06 49,92 5,00 - - 0,02ComfortInvest S € 57,10 55,44 55,47 8,47 - - 0,35

SOP NonEuQuaAnl.R € 49,86 48,41 48,39 0,00 0,00 - 0,00Special Opp. € 42,24 40,23 40,29 49,36 - - 0,00Spezial 3 € 97,62 94,78 94,58 11,18 11,04 - 0,00Top Ten Balanced € 58,91 56,92 57,02 25,81 - - 0,00Top Ten Classic € 70,15 66,81 66,73 13,05 - - 0,00

PEH Quintessenz Sicav

Q Europa € 55,85 53,70 53,41 8,32 7,39 - 0,00Q Goldmines € 36,34 34,94 33,52 -53,96 -52,38 - 0,00Q Renten Global I* € 109,31 105,11 105,03 -0,05 - - 0,00Q Renten Global P € 100,47 96,61 96,94 -0,21 -0,19 - 0,00

PEH SICAV

Empire P € 90,76 87,27 86,51 37,14 36,59 - 0,00Infl Link Bds Fl I* € 108,85 104,66 104,78 0,00 - - 0,92Infl Link Bds Fl P € 103,90 99,90 99,90 0,00 0,00 - 3,00Renten EvoPro P € 105,32 101,27 101,11 0,00 0,00 - 0,92RentenEvoProVR2 d € 47,30 45,48 45,41 0,00 0,00 - 0,42RentenEvoProVRdist € 48,45 46,59 46,51 0,00 0,00 - 0,43Strat Flexibel P € 70,74 68,02 67,89 19,28 19,09 - 0,00Strat.Flexibel I € 108,33 104,16 103,93 4,65 4,07 - 0,00

PEH Trust Sicav

Trust AD-VANC ETF € 87,32 83,96 83,67 9,23 9,18 - 0,00Trust Balanced € 90,58 87,10 86,82 2,22 0,38 - 0,00Trust Rendite Plus € 97,79 94,03 94,20 -0,25 -0,18 - 0,00

RREEF Investment GmbH

grundb. europa RC € 43,47 41,40 41,40 -0,03 -0,03 - 0,06grundb. global RC € 54,24 51,65 51,68 -2,33 -2,58 - 0,03

Sarasin Multi Label SICAV

www.sarasin.de

New Energy EUR* € 4,95 4,66 4,64 7,40 - - 0,00

Siemens Kapitalanlagegesellschaft

EuroCash* € 12,46 12,46 12,46 0,00 0,00 - 0,30Euroinvest Aktien* € 9,10 9,10 9,05 -27,50 -27,67 - 0,00Euroinvest Renten* € 15,16 15,16 15,18 0,00 0,00 - 0,04Global Growth* € 4,69 4,69 4,63 -63,63 -63,46 - 0,00Qauli. & Divi. Eu.* € 11,00 11,00 10,96 8,69 6,56 - 0,00SKAG Balanced* € 14,15 14,15 14,12 -2,23 -2,29 - 0,05SKAG Euroinv.Corp.* € 12,87 12,87 12,86 0,00 0,00 - 0,27Weltinvest Aktien* € 9,70 9,70 9,67 -23,42 -23,48 - 0,00

Star Capital

SC Allocator € 1216,16 1180,74 1177,38 0,98 0,89 - 0,00SC Argos € 1428,86 1387,24 1389,38 - - - 4,85SC Huber-Strategy1 € 1084,51 1052,92 1048,03 -0,05 -1,00 - 6,17SC Priamos € 1385,50 1319,52 1310,68 13,75 12,39 - 0,00SC SIC.Starpoint € 1510,49 1438,56 1432,01 26,30 24,16 - 0,00SC SIC.Winbonds+ € 1533,28 1488,62 1486,71 3,72 3,30 - 25,82

Union-Investment

Telefon 069 58998-6060 Internet www.union-investment.de

Union-Investment Privatfonds

BBBank Chance Uni.* € 29,67 28,95 28,93 32,11 32,06 0,00 0,02BBBank Kont.Uni.* € 62,36 61,14 61,12 11,44 11,42 0,00 1,26BBBank Wach.Uni.* € 48,88 47,69 47,65 23,92 23,88 0,00 0,76BBV-Fonds-Union* € 47,40 46,02 46,04 0,00 0,00 0,00 0,99BBV-Invest-Union* € 106,08 101,03 100,35 25,89 24,71 0,00 0,00Condor-Fd.Union* € 51,53 50,03 50,01 -5,54 -5,54 0,00 1,06Geno AS:1* € 55,72 54,10 53,91 2,06 1,94 0,00 0,21Invest Euroland* € 43,06 41,81 41,52 -34,09 -34,45 0,00 0,00Invest Global* € 61,34 59,55 59,46 10,16 9,62 0,00 0,01KCD Uni. Aktien* € 38,23 38,23 38,13 -21,96 -22,55 0,00 0,00KCD Uni.Renten+* € 51,24 51,24 51,19 0,00 0,00 0,00 0,92KCD-Union Nachh.Mix* € 51,23 49,74 49,64 -3,12 -3,36 0,00 0,26LIGA-Pax-Aktien-U.* € 31,33 31,33 31,17 -12,10 -12,73 0,00 0,00LIGA-Pax-K-Union* € 38,40 37,83 37,83 0,00 0,00 0,00 0,26LIGA-Pax-Rent-Unio* € 25,66 24,91 24,89 0,00 0,00 0,00 0,13Priv.Fonds:Flex.* € 102,15 102,15 102,09 2,83 2,92 0,00 0,00Priv.Fonds:FlexPro* € 112,54 112,54 112,31 9,71 10,94 0,00 0,00Priv.Fonds:Kontr.p* € 119,57 119,57 119,38 5,83 7,80 0,00 0,19PrivFd:Kontrolliert* € 112,04 112,04 111,97 3,39 4,28 0,00 0,12Stuttg.Bk.Rentinv.* € 41,96 40,74 40,77 0,00 0,00 0,00 0,36SüdwBk.Interselect* € 49,57 48,13 48,06 12,26 12,31 0,00 0,63Südwestbk.-Inter.* € 41,50 40,29 40,34 0,00 0,00 0,00 0,35Uni21.Jahrh.-net-* € 23,62 23,62 23,56 -38,57 -38,65 0,00 0,00UniDeutschland* € 149,24 143,50 141,90 18,89 17,02 0,00 0,00UniDeutschland XS* € 81,95 78,80 78,21 46,84 46,65 0,00 0,00UniEu.Renta-net-* € 49,41 49,41 49,43 0,00 0,00 0,00 0,74UniEuroAktien* € 51,98 49,50 49,16 -24,46 -24,79 0,00 0,00UniEuropa-net-* € 47,47 47,47 47,28 -4,55 -4,78 0,00 0,00UniEuroRenta* € 68,19 66,20 66,20 0,00 0,00 0,00 0,45UniEuroRentaHigh Y* € 37,29 36,20 36,14 0,00 0,00 0,00 1,47UniFonds* € 42,70 40,67 40,22 33,16 31,08 0,00 0,00UniFonds-net-* € 62,24 62,24 61,55 17,20 15,23 0,00 0,00UniGlobal* € 146,77 139,78 139,57 24,81 24,49 0,00 0,06UniGlobal-net-* € 84,54 84,54 84,41 19,79 19,40 0,00 0,01UniJapan* € 39,36 37,49 37,47 -35,72 -36,24 0,00 0,00UniKapital* € 112,70 110,49 110,55 0,00 0,00 0,00 1,87UniKapital-net-* € 43,56 43,56 43,59 0,00 0,00 0,00 0,60UniNordamerika* € 168,17 160,16 160,34 17,86 17,48 0,00 0,00UnionGeldmarktfonds* € 50,01 50,01 50,01 0,00 0,00 0,00 0,13UniRak* € 95,12 92,35 92,05 33,70 33,00 0,00 0,36UniRak Kons.-net-A* € 99,15 99,15 98,77 -0,28 -0,16 0,00 0,07UniRak Konserva A* € 101,27 99,28 98,90 -0,24 -0,16 0,00 0,12UniRak -net-* € 50,43 50,43 50,26 7,17 6,53 0,00 0,14UniRenta* € 19,68 19,11 19,19 0,00 0,00 0,00 0,25UniStrat: Ausgew.* € 48,01 46,61 46,55 9,87 9,87 0,00 0,90UniStrat: Dynam.* € 38,12 37,01 36,92 11,51 11,51 0,00 0,58UniStrat: Flex net* € 48,43 48,43 48,42 -5,08 -5,06 0,00 0,90UniStrat: Konserv.* € 59,49 57,76 57,73 10,08 10,08 0,00 1,16UniStrat:Flexibel* € 49,25 47,82 47,81 -4,56 -4,55 0,00 1,06UniStrat:Offensiv* € 34,57 33,56 33,47 10,66 10,65 0,00 0,04

Union-Investment (Lux)

Deutschl. 2016 III* € - 108,29 108,06 0,00 0,00 0,71 0,77Ern. Ener. (2018)* € - 102,95 102,88 0,00 0,00 0,98 1,07LIGA-Pax-Cattol.-U* € 1327,62 1304,79 1294,73 17,37 17,05 0,00 0,00LIGA-Pax-Corp.-U.* € 41,81 40,59 40,55 0,00 0,00 0,00 0,28UGaTop: Europa III* € 120,75 114,95 114,99 -4,26 -4,26 16,85 1,59UGTEuropa* € 130,62 124,34 124,36 0,10 0,10 22,82 0,83UGTEuropa II* € 123,03 117,12 117,16 -2,82 -2,82 18,06 0,69UI Local EMBonds* € 86,58 86,58 86,44 0,00 0,00 0,00 1,81UIGl.High.YieldBds* € 43,44 43,44 43,34 0,00 0,00 0,00 1,59UniAsia* € 51,21 48,77 48,25 43,93 43,43 4,96 0,00UniAsia Pacif. net* € 100,18 100,18 99,26 52,23 51,14 0,28 0,00UniAsia Pacific A* € 101,38 97,48 96,58 52,07 50,86 0,55 0,00UniDividAss net A* € 50,25 50,25 50,08 4,22 4,44 0,00 0,00UniDividendenAss A* € 51,47 49,49 49,32 5,58 5,70 0,00 0,00UniDyn.Eur-net A* € 37,27 37,27 37,05 33,62 33,76 0,08 0,00UniDyn.Europa A* € 62,38 59,98 59,62 35,72 35,75 0,00 0,00UniDyn.Gl.-net- A* € 23,74 23,74 23,68 33,64 33,77 0,00 0,00UniDynamic Gl. A* € 38,12 36,65 36,55 35,46 35,48 0,04 0,00UniEM Fernost* € 1313,99 1251,42 1232,58 54,22 53,63 35,29 0,00UniEM Osteuropa* € 2224,60 2118,67 2082,47 10,63 9,78 0,00 0,31UniEMGlobal* € 72,22 68,78 67,83 38,22 37,59 0,47 0,02UniEuRe 5J* € 52,91 50,86 50,88 0,00 0,00 0,00 0,07UniEuRe CorDeut19A* € 100,67 97,71 97,60 0,00 0,00 0,00 0,76UniEuRe CorDeut19nA* € 98,62 97,63 97,52 0,00 0,00 0,00 0,69UniEuRe Corp 2016* € 44,71 43,83 43,82 0,00 0,00 0,00 0,37UniEuRe Corp 2017* € 44,21 43,34 43,31 0,00 0,00 0,00 0,34UniEuRe Corp 2018* € 41,26 40,45 40,41 0,00 0,00 0,00 0,26UniEuRe Corp A* € 48,51 47,10 47,04 0,00 0,00 0,00 1,11UniEuRe Real Zins* € 59,93 58,18 58,15 0,00 0,00 0,00 8,26

Währung: € = Euro, $ = US-Dollar, ¥ = Yen, £ = Brit. Pfund, CHF = Schweizer Franken.Ausg.: Ausgabepreis eines Fondsanteils zum angegebenen Tag.Rücknahme: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen Tag.Aktiengewinn: Tägliche Veröffentlichung in Prozent mit Ausnahme derMontagsausgaben. 1) Aktiengewinn EStG = Aktiengewinn für natürliche Perso-nen (Betriebsvermögen). 2) Aktiengewinn KStG = Aktiengewinn für Körper-schaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen (Betriebsvermögen). ATE: Akkumulierte Thesaurierte Erträge ausländischer Fonds seit 1.1.1994nach Auslandsinvestmentgesetz (AIG).ISIN: Die Internationale Wertpapierkennummer eines Fonds wirdausschließlich in den Montagsausgaben veröffentlicht.ZWG: Zwischengewinn seit 1. Januar 2005ZWG fett abgedruckt: für diesen Fonds wird Ertragsausgleichsverfahrenangewendet *: Fondspreise etc. vom Vortag oder letzt verfügbar.Alle Fondspreise etc. ohne Gewähr - keine Anlageberatung und -empfehlungWeitere Fonds-Infos unter http://fonds.sueddeutsche.de

Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance, berechnet nach BVI(Bundesverband Investment und Asset Management) Methode. TER % = Kennzahl des Anteils der Verwaltungskosten eines Fonds,hohe TER = hoher Kostenanteil. Erscheinungstäglich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten- Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und Garantiefonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.

Preis Performance in %Titel ISIN 12.07. 1 M. 6 M. 1 J. 3 J. 5 J. TER %

Die besten Geldmarktfonds im Vergleich

Carmignac Capital Plus A EUR* LU0336084032 1121,97 € –0,16 1,23 3,96 9,60 11,28 1,65Raiff WALSER EUR C. AT T AT0000601067 672,27 € –0,03 ±0,00 1,24 7,74 4,07 0,75LRI SA LBBW Tot.Ret.Dyn. T* LU0281805860 56,58 € 0,02 1,02 5,70 7,10 11,09 1,24Union UniReserve: Euro A* LU0055734320 505,76 € 0,02 0,32 1,52 6,00 6,85 0,80Apo Inka VarioZins Plus* DE0005324222 50,14 € –0,54 0,32 4,04 4,95 4,77 0,61Generali IS Euro Short T. B* LU0145485214 119,88 € –0,02 0,19 2,45 4,67 9,31 0,49Bantleon Cash(IA) LU0371477885 96,27 € 0,01 0,34 1,20 4,37 9,29 0,16HANSA HANSAgeldmarkt DE0009766212 50,23 € ±0,00 0,16 0,64 4,26 8,04 0,39LVM Euro-Kurzläufer* IE0000641252 28,40 € –0,04 0,21 1,07 4,26 10,72 0,75Deka Flex:EUR C LU0027797579 1182,28 € 0,02 0,26 1,29 4,10 9,21 0,59PB Euro Cash EUR DE0009797795 56,86 € –0,04 ±0,00 0,37 3,97 8,62 0,39Inka Gothaer Euro-CashA* DE000A0M2BR8 106,13 € 0,04 0,30 1,28 3,88 7,64 0,45Generali Geldmarkt Euro DE0005317705 60,76 € –0,03 0,20 1,26 3,80 4,06 0,35Vontobel Euro Money B* LU0120689640 131,84 € –0,05 0,05 0,34 3,76 9,07 0,45Universal H&A Univ.Geldmarkt* DE0009767343 47,90 € –0,33 0,34 0,80 3,70 2,65 0,97

HF236 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Das Ziel vor AugenKundenbindung, neue Kontakte und Mitarbeitermotivation auf grünem Rasen.

17. 07. Golfclub Augsburg

23. 07. KOSAIDO International Golf Club Düsseldorf

30. 07. Golf Club am Reichswald, Nürnberg

06. 08. Golfclub Hamburg-Walddörfer

13. 08. Berliner Golf & Country Club Motzener See

20. 08. Golfclub München-Eichenried

27. 08. Royal Homburger Golf Club, Bad Homburg v. d. H.

05. 09. Golf Club Würzburg

12. 09. Golfclub Schönbuch, bei Stuttgart

17. 09. St. Eurach Land- und Golfclub, Iffeldorf

Page 37: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Dax 30 (* = Euro Stoxx 50Werte)

Divi- Schluss Schluss Tagesveränderung Tages- 52-Wochen- KGV Gesamt- Markt-dende 12.07. 11.07. in% Hoch/Tief Hoch/Tief 2013 umsatz wert

Dax – 8212,77 8158,80 +0,66 8244/8178 8531/6390 – 2983353 –Adidas 1,35 85,92 85,42 +0,59 86,71/85,24 87,66/57,69 19 56607 17,98Allianz* 4,50 115,95 115,95 - 118/116 122/74,16 10 149741 52,87BASF* 2,60 70,46 71,20 -1,04 71,50/70,14 75,85/55,96 12 176440 64,72Bayer* 1,90 84,61 83,84 +0,92 85,48/84,15 86,60/56,56 15 154374 69,97Beiersdorf 0,70 70,23 70,22 +0,01 70,79/70,08 72,60/52,84 29 20836 17,70BMW* 2,50 70,52 70,15 +0,53 71,20/70,21 75,93/55,05 9 103153 42,45Commerzbank 0,00 5,97 6,10 -2,16 6,14/5,93 12,67/5,79 6 53063 6,79Continental 2,25 111,65 111,60 +0,04 112/111 112/67,64 11 42194 22,33Daimler* 2,20 52,35 49,31 +6,17 52,40/49,46 50,37/35,39 11 575153 55,89Deutsche Bank* 0,75 33,47 33,38 +0,27 33,92/33,28 38,53/22,51 9 197970 31,11Deutsche Börse 2,10 52,29 52,10 +0,36 52,50/52,02 52,10/39,95 13 28374 10,09Deutsche Post 0,70 20,04 20,25 -1,04 20,44/20,00 20,61/13,96 14 133277 24,22Dt. Telekom* 0,70 9,00 8,95 +0,55 9,04/8,97 10,04/8,01 13 102063 38,89Eon* 1,10 12,18 12,23 -0,41 12,35/12,11 19,52/11,94 9 82141 24,37Fres.Med.Care 0,75 50,14 50,03 +0,22 50,36/49,98 59,51/48,11 13 29589 15,08Fresenius SE 1,10 96,88 96,88 - 97,52/96,10 99,09/81,91 17 37783 13,93Heidelb.Cement 0,47 52,41 51,78 +1,22 52,88/52,08 60,54/35,81 15 53104 9,83Henkel Vz 0,95 73,08 73,74 -0,90 74,07/72,96 78,53/55,12 18 27575 13,02Infineon 0,12 6,93 6,77 +2,26 6,95/6,79 6,89/4,94 38 58647 7,48K + S 1,40 26,89 27,43 -1,95 27,56/26,81 40,86/27,02 9 67086 5,15Lanxess 1,00 46,54 46,59 -0,12 47,19/46,42 68,99/43,03 11 28884 3,87Linde 2,70 146,00 145,75 +0,17 147/146 154/116 17 37350 27,03Lufthansa 0,00 15,37 15,24 +0,89 15,47/15,21 17,10/9,61 12 32898 7,07Merck KGaA 1,70 117,65 116,70 +0,81 118/117 125/78,10 14 19505 7,60Münchener Rück* 7,00 145,15 143,90 +0,87 147/145 159/108 9 96672 26,03RWE* 2,00 22,48 22,52 -0,18 22,89/22,42 36,01/22,07 6 64102 12,94SAP* 0,85 57,36 56,70 +1,16 58,08/56,91 64,80/48,90 17 171108 70,47Siemens* 3,00 79,55 79,33 +0,28 79,97/79,09 86,88/66,52 13 143822 70,08Thyssen-Krupp 0,00 15,44 15,29 +0,98 15,49/15,23 19,05/13,16 25 36059 7,94Volkswagen Vz* 3,56 167,35 165,30 +1,24 169/166 187/132 8 203784 28,47

MDaxDivi- Schluss Schluss Tagesveränderung Tages- 52-Wochen- KGV Gesamt- Markt-

dende 12.07. 11.07. in% Hoch/Tief Hoch/Tief 2013 umsatz wertMDax –14014,1414000,52 +0,10 14066/13982 14304/10427 – 351237 –Aareal Bank 0,00 18,72 18,90 -0,95 19,10/18,63 19,43/12,15 11 3149 1,12Aurubis 1,35 40,28 40,90 -1,52 41,28/40,03 57,24/38,06 9 6178 1,81Baywa vink. Na 0,65 38,26 38,53 -0,70 38,81/38,26 39,54/29,10 16 588 1,27Bilfinger 3,00 74,23 74,15 +0,11 74,84/74,05 82,52/64,33 13 7792 3,42Boss 3,12 87,00 87,25 -0,29 87,35/86,79 92,75/65,75 17 9710 6,12Brenntag 2,40 124,70 123,65 +0,85 125/124 131/87,70 17 8490 6,42Celesio 0,30 15,80 15,61 +1,22 15,89/15,59 17,89/12,88 12 8320 2,69Dt. Euroshop 0,28+0,92 30,94 31,18 -0,77 31,60/30,91 34,48/28,66 16 1749 1,67Dt. Wohnen 0,21 12,91 12,86 +0,35 13,05/12,87 15,76/12,42 18 4589 2,07Dürr 2,25 49,61 49,53 +0,16 49,94/49,33 52,05/25,03 7 4227 0,86EADS* 0,60 41,40 41,40 - 41,70/40,96 44,45/24,37 15 3684 34,41Elring-Klinger 0,45 27,15 26,86 +1,10 27,25/26,95 28,45/20,59 17 1017 1,72Fielmann 2,70 77,00 80,25 -4,05D 79,46/76,95 82,57/69,70 25 6240 3,23Fraport 1,25 48,17 48,32 -0,30 48,77/48,08 48,32/41,60 19 4074 4,44Fuchs Petrol. Vz 1,30 60,44 59,58 +1,44 60,78/59,78 67,84/42,12 19 5116 2,15Gagfah 0,00 9,11 8,86 +2,87 9,21/8,89 10,35/7,60 23 5147 1,88Gea Group 0,55 28,33 28,54 -0,75 28,67/28,17 29,25/20,66 14 9459 5,45Gerresheimer 0,65 43,81 43,75 +0,15 44,10/43,36 47,62/36,96 16 4294 1,38Gerry Weber 0,75 33,64 34,00 -1,07 34,09/33,55 38,35/30,18 17 2923 1,54Gildemeister 0,35 18,00 17,98 +0,11 18,26/17,90 19,99/11,35 13 4118 1,08GSW Immobilien 0,90 30,57 30,52 +0,15 31,03/30,50 33,75/28,05 18 1719 1,54Hannover Rück 2,6+0,4 56,23 56,30 -0,12 57,14/56,03 64,34/46,60 8 12581 6,78Hochtief 1,00 53,50 53,62 -0,22 54,15/53,26 57,47/35,14 16 5594 4,12Kabel Deutschland 1,50 83,96 84,36 -0,47 84,49/83,96 85,51/49,30 26 35572 7,43Klöckner & Co 0,00 8,99 8,93 +0,68 9,08/8,84 11,50/6,58 56 3757 0,90Krones 0,75 55,71 56,06 -0,62 56,25/55,57 58,25/37,05 15 1415 1,76KUKA 0,20 35,17 34,98 +0,53 35,46/34,80 38,20/17,96 18 3177 1,19LEG Immobilien 0,00 39,60 39,50 +0,25 40,29/39,31 46,27/38,60 16 1827 2,10Leoni 1,50 39,04 38,80 +0,62 39,34/38,69 40,41/23,42 11 5363 1,28MAN 1,00 85,48 85,00 +0,56 85,53/85,00 89,74/70,76 25 16241 12,05Metro 1,00 25,37 25,22 +0,61 25,61/25,19 27,64/20,05 56 18257 8,22MTUAeroEngines 1,35 71,40 73,05 -2,26 73,34/71,05 79,25/58,37 14 18022 3,71Norma Group 0,65 30,08 30,00 +0,27 30,67/29,80 30,00/17,70 15 2891 0,96ProSiebenSat1Vz 1,17 33,84 33,32 +1,56 34,00/33,51 35,07/16,04 19 17459 3,70Puma 0,50 219,20 219,55 -0,16 222/215 247/210 16 1646 3,31Rational 5,70 216,00 207,50 +4,10 219/206 263/181 23 5114 2,46Rheinmetall 1,80 36,23 36,35 -0,33 36,38/35,58 43,51/31,36 8 8478 1,43Rhön-Klinikum 0,25 17,90 17,77 +0,76 17,92/17,75 20,29/14,45 22 5414 2,47Salzgitter 0,25 26,45 26,75 -1,12 26,95/26,34 41,10/24,78 41 6110 1,59SGL Carbon 0,20 22,00 21,39 +2,85 22,13/21,57 35,09/21,20 39 3208 1,56Sky Deutschland 0,00 5,98 5,98 +0,05 6,04/5,86 6,03/2,39 – 15363 5,25Springer 1,70 33,71 33,83 -0,35 34,26/33,57 37,80/30,92 12 4183 3,33Stada Arznei 0,50 34,42 34,25 +0,48 34,52/34,07 34,76/21,32 12 8166 2,04Südzucker 0,70 24,35 24,48 -0,53 24,64/24,22 34,01/23,31 8 13077 4,97Symrise 0,65 33,40 33,36 +0,12 33,71/33,31 34,24/24,40 21 7879 3,95TAG Immobilien 0,25 8,37 8,37 - 8,52/8,35 9,65/7,54 14 2196 1,09Talanx 1,05 23,10 22,64 +2,03 23,14/22,79 25,88/18,50 8 6458 5,84TUI 0,00 9,23 9,24 -0,14 9,34/9,14 9,74/4,53 51 5224 2,33Wacker Chemie 0,60 65,42 64,10 +2,06 65,50/64,13 70,38/40,87 44 10659 3,43Wincor Nixdorf 1,05 43,84 43,81 +0,08 44,20/43,55 44,73/26,82 15 3325 1,45

TecDaxDivi- Schluss Schluss Tagesveränderung Tages- 52-Wochen- KGV Gesamt- Markt-

dende 12.07. 11.07. in% Hoch/Tief Hoch/Tief 2013 umsatz wertTecDax – 991,68 986,72 +0,50 995/987 987/745 – 86246 –Adva 0,00 3,73 3,66 +1,86 3,73/3,65 5,31/3,57 13 483 0,18Aixtron 0,00 12,49 12,36 +1,05 12,56/12,25 13,80/8,69 – 3766 1,27BB Biotech 0,00 100,85 100,50 +0,35 101/99,86 101/70,45 12 1622 1,31Bechtle 1,00 36,96 37,20 -0,66 37,50/36,77 38,94/26,93 12 684 0,78Cancom IT 0,35 20,40 18,46 +10,54 20,40/18,51 18,46/10,78 16 3751 0,23Carl Zeiss Med. 0,40 26,80 26,61 +0,71 26,84/26,30 26,61/17,98 25 961 2,18Dialog Semicon. 0,00 10,73 10,37 +3,42 10,85/10,29 17,50/8,86 9 8515 0,73Drägerwerk Vz 0,92 100,55 99,40 +1,16 101/99,25 107/69,86 13 1632 0,64Drillisch 1,30 13,43 13,64 -1,58 13,70/13,40 15,77/7,28 5 2693 0,71Euromicron 1,15 14,65 14,25 +2,81 14,65/14,21 21,25/13,67 7 124 0,10Evotec 0,00 2,64 2,63 +0,42 2,66/2,60 3,04/2,09 33 884 0,31Freenet 1,35 17,94 18,00 -0,36 18,16/17,91 19,58/11,53 10 5619 2,30Jenoptik 0,18 9,28 9,04 +2,67 9,44/8,93 10,16/5,10 14 2037 0,53Kontron 0,04 3,55 3,46 +2,51 3,64/3,47 5,08/3,16 71 363 0,20LPKF Laser & Electr. 0,40 12,62 12,45 +1,33 12,74/12,48 12,70/6,06 11 1191 0,14Morphosys 0,00 50,74 50,00 +1,48 51,88/50,20 50,75/17,75 – 7404 1,19Nordex 0,00 5,51 5,58 -1,34 5,65/5,47 6,49/2,67 61 1664 0,40Pfeiffer Vac 3,45 81,10 82,80 -2,05 83,17/80,65 98,29/73,96 16 1373 0,80PSI 0,25 14,70 14,66 +0,31 14,75/14,63 17,42/14,34 20 155 0,23Qiagen 0,00 15,50 15,24 +1,71 15,50/15,18 16,52/13,21 14 7039 3,67QSC 0,09 2,95 2,98 -0,94 3,00/2,93 2,98/2,00 16 1151 0,37Sartorius Vz 0,96 79,14 79,39 -0,31 80,22/78,75 90,15/50,96 19 349 0,74SMA Solar Techn. 0,60 23,19 22,28 +4,08 23,32/22,39 28,75/15,61 – 1063 0,80Software AG 0,46 25,39 25,52 -0,51 25,80/25,36 35,14/22,50 12 5941 2,21Stratec Bio. 0,50 28,50 32,90 -13,36 33,60/28,50 39,89/29,55 17 3476 0,33Süss MicroTec 0,00 7,74 7,32 +5,71 7,74/7,37 10,08/6,86 43 729 0,15Telefonica Deutschland 0,45 5,45 5,36 +1,77 5,46/5,29 6,41/5,25 45 8302 6,09United Internet 0,30 24,48 24,46 +0,10 24,57/24,40 24,46/13,75 23 9906 4,75Wirecard 0,11 22,23 22,19 +0,18 22,40/22,15 22,27/15,66 29 3203 2,49Xing 0,56 52,98 51,78 +2,32 53,40/52,18 57,14/33,51 26 167 0,29

SDaxDivi- Schluss Schluss Tagesveränderung Tages- 52-Wochen- KGV Gesamt- Markt-

dende 12.07. 11.07. in% Hoch/Tief Hoch/Tief 2013 umsatz wertSDax – 5930,78 5907,75 +0,39 5958/5912 6111/4817 – 33318 –Air Berlin 0,00 1,95 1,92 +1,41 1,95/1,92 2,70/1,35 – 39 0,23Alstria Office 0,50 8,50 8,50 - 8,59/8,48 10,01/7,97 14 1067 0,67Amadeus Fire 2,95 45,25 45,00 +0,56 45,75/45,00 51,39/33,70 17 150 0,24Balda 1,3+2,0 3,97 3,96 +0,23 4,03/3,94 5,14/2,90 10 1000 0,23Bauer 0,30 18,28 18,44 -0,87 18,67/18,28 23,05/16,13 9 643 0,31Bertrandt 1,70 82,47 78,12 +5,57 83,00/78,48 96,59/54,95 14 2140 0,84Biotest Vz. 0,56 53,10 53,79 -1,28 53,78/53,00 56,00/38,11 19 244 0,27Catoil 0,25 13,58 13,97 -2,76 14,00/13,33 13,97/4,94 35 1364 0,66Centrotec 0,15 13,80 14,15 -2,47 14,34/13,74 16,25/11,49 10 530 0,24CeWe Color 1,45 35,56 35,70 -0,41 35,80/35,30 35,70/28,40 12 353 0,26Comdirect 0,56 7,58 7,39 +2,56 7,60/7,45 8,67/7,10 17 154 1,07CTS Eventim 0,57 30,90 30,83 +0,23 30,96/30,65 33,70/22,03 21 325 1,48Delticom 2,95 36,95 35,91 +2,90 36,95/36,24 60,05/30,74 19 197 0,44Deutz 0,00 5,15 5,24 -1,64 5,30/5,02 5,24/2,96 17 2877 0,62DIC Asset 0,35 7,66 7,58 +1,16 7,66/7,58 8,85/6,29 19 296 0,35Dt. Beteilig. 0,4+0,8 18,68 18,69 -0,05 18,83/18,37 21,93/15,64 8 277 0,26Gesco Ind. 2,00 73,10 74,19 -1,47 74,49/73,01 82,95/62,50 12 233 0,24GfK SE 0,65 37,31 37,40 -0,24 37,61/37,13 45,06/33,85 13 134 1,36Grammer 0,50 25,60 25,39 +0,83 25,79/25,20 27,02/12,70 10 1466 0,30Grenkeleasing 0,80 70,17 70,00 +0,24 71,31/70,00 70,97/47,34 21 311 1,03H&R 0,60 9,11 9,13 -0,27 9,27/8,80 13,85/8,41 11 275 0,27Hamborner Reit 0,40 7,07 7,09 -0,35 7,07/7,01 7,58/6,50 34 97 0,32Hamburger Hafen 0,65 17,27 17,16 +0,67 17,32/17,14 21,86/16,29 19 590 1,21Hawesko 1,60 40,57 40,55 +0,05 40,80/40,10 44,45/35,66 19 144 0,36Heidelb.Druck 0,00 1,93 1,97 -2,13 1,99/1,92 2,22/0,94 – 1657 0,45Highlight 0,17 4,13 4,04 +2,05 4,17/4,05 4,72/3,42 9 133 0,19Hornbach Hld. 0,67 51,29 51,51 -0,43 52,00/51,29 57,25/46,15 12 81 0,41Indus Hld. 1,00 24,73 24,90 -0,70 25,39/24,53 26,79/18,69 9 745 0,55Jungheinrich Vz 0,76 35,36 35,00 +1,03 35,61/34,86 37,69/20,99 11 768 0,57Koenig & Bauer 0,40 14,10 13,81 +2,10 14,17/13,81 18,50/12,21 9 216 0,23KWS Saat 2,80 272,35 272,50 -0,06 275/270 297/200 20 579 1,80MLP 0,32 4,57 4,49 +1,74 4,57/4,48 6,58/4,19 9 190 0,49MVV Energie 0,90 21,71 21,84 -0,60 22,34/21,71 28,00/20,51 18 87 1,43Patrizia Immo. 0,00 8,69 8,49 +2,40 8,83/8,56 9,75/4,44 23 572 0,50Praktiker 0,00 0,14 0,13 +8,46 0,15/0,13 1,90/0,13 – 1688 0,02Prime Office REIT 0,23 3,58 3,60 -0,67 3,58/3,50 4,26/2,97 – 151 0,19RTL Group – 66,01 65,00 +1,55 66,66/65,00 65,00/54,00 15 3279 10,22SAF Holland 0,00 8,16 8,00 +2,05 8,19/7,96 8,00/4,30 11 2461 0,37Schaltbau 0,77 35,40 35,53 -0,37 35,57/34,90 37,50/24,48 11 195 0,22Sixt 0,55+0,45 18,32 18,25 +0,36 18,32/17,90 18,25/13,78 11 778 0,57SKW Stahl 0,50 12,10 12,02 +0,67 12,29/12,08 14,69/11,95 9 130 0,08SMT Scharf 0,98 23,62 23,96 -1,42 24,08/23,61 25,99/19,90 9 107 0,10Ströer 0,00 8,57 8,48 +1,00 8,60/8,50 9,54/6,38 15 638 0,36Takkt 0,32 11,99 11,86 +1,05 12,05/11,86 13,43/9,01 11 802 0,79Tipp24 0,00 44,41 44,06 +0,81 45,06/44,01 47,79/34,25 16 168 0,37Tom Tailor 0,00 17,25 17,26 -0,03 17,49/17,25 18,39/13,45 14 307 0,42Vossloh 2,00 73,32 74,39 -1,44 74,84/73,03 83,00/68,48 16 2237 0,98VTG 0,37 13,99 13,98 +0,04 14,20/13,90 14,71/11,15 16 302 0,30Wacker Neuson 0,30 10,16 10,00 +1,60 10,18/9,92 12,48/9,06 10 92 0,71Zooplus 0,00 40,07 40,08 -0,02 40,70/39,85 45,98/24,79 114 50 0,24

Wechselkurse 12.07. Euro-Referenzpreis öffentl. Banken: 1,3043 Dollar

Sorten* Sorten* Devisen DevisenLand W Verk. Ank. Geld BriefAustralien AUD 1,3667 1,5331 1,4407 1,4409Brasilien BRL 2,5102 3,4102 2,9556 2,9636China CNY 7,1046 8,9609 7,9961 8,0161Dänemark DKK 7,1233 7,8742 7,4573 7,4588Großbritann. GBP 0,8255 0,9116 0,8634 0,8636Hongkong HKD 9,3966 11,008 10,115 10,119Japan JPY 123,85 137,42 129,68 129,70Kanada CAD 1,2874 1,4368 1,3554 1,3562Neuseeland NZD 1,5888 1,7843 1,6744 1,6761Norwegen NOK 7,5496 8,3775 7,9182 7,9242

Sorten* Sorten* Devisen DevisenLand W Verk. Ank. Geld BriefPolen PLN 4,0107 4,6730 4,2992 4,3026Russland RUB 38,980 48,929 42,593 42,629Schweden SEK 8,3015 9,1930 8,7063 8,7113Schweiz CHF 1,1837 1,3095 1,2349 1,2352Singapur SGD 1,5510 1,7782 1,6465 1,6474Südafrika ZAR 11,929 14,325 13,034 13,054Tschechien CZK 24,231 28,141 25,979 26,009Türkei TRY 2,3932 2,7557 2,5539 2,5550Ungarn HUF 268,32 338,44 292,02 292,24USA USD 1,2472 1,3777 1,3041 1,3041

Schluss Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W12.07. 11.07. Hoch/Tief börse

3D Systems 36,86 36,68 38,00/17,12 48,11 – USD3U Holding 0,41 0,41 0,72/0,40 – 0,004SC 1,67 1,63 2,34/1,34 – 0,00

AA.S. Creation 38,14 37,76 44,76/27,80 – 1,20AAP Impl. – 1,36 1,45/1,07 – 0,00Acciona 39,00 42,28 64,52/29,95 37,95 2,65Accor 27,45 27,85 29,51/23,26 27,28 0,76AD Pepper 0,91 0,90 1,01/0,80 – 0,00ADC Afr. Dev. Corp. 8,38 8,38 9,43/7,60 – 0,00Adecco 46,91 46,45 46,45/32,84 58,10 1,80 CHFAdler Modemärkte 7,17 7,02 7,52/4,07 – 0,40ADV Vision Tech 6,55 6,52 7,19/3,89 – 0,00Aegon 5,56 5,48 5,75/3,36 5,55 0,00Aeroflot 130,28 137,00 145/97,00 – 5,75 USDAgeas 28,66 28,46 29,25/1,49 28,55 0,06Agennix 0,03 0,04 1,89/0,03 – 0,00Agfa Gevaert 1,46 1,46 1,68/1,18 1,49 0,00Ahlers 10,75 10,75 12,00/9,21 – 0,60Ahlers Vz 10,00 10,01 11,90/9,40 – 0,65Ahold 12,42 12,37 13,05/9,15 12,39 0,44Air France KLM 6,40 6,37 8,86/3,61 6,63 0,00Akamai 33,67 33,57 37,66/23,56 45,02 0,00 USDAker Solutions 11,21 10,84 16,74/10,27 87,95 4,00 NOKAkzo Nobel 47,61 47,12 53,47/39,36 47,84 1,45Alcatel Lucent 1,46 1,45 1,49/0,72 1,46 0,00Aleo Solar 4,50 4,25 18,24/1,76 – 0,00All for One Steeb 17,00 15,63 16,52/8,81 – 0,30Alphaform 2,19 2,20 3,40/1,48 – 0,00Alstom 24,52 25,30 35,64/24,20 24,64 0,62AMD 3,32 3,40 4,04/1,44 4,37 0,00 USDAnalytik Jena 13,51 13,65 13,79/9,86 – 0,20Andritz 42,50 42,24 54,45/38,45 42,93 1,20Anglo American 15,16 15,73 26,48/14,36 1.29t54,89 GBpAnglo Platinum 22,11 21,32 43,18/20,90 2.89t 0,00 ZARAnglogold Ash. 10,16 10,20 28,59/9,90 1.30t 3,00 ZARArcher Daniels 27,63 27,77 27,77/19,12 36,20 0,76 USDArtnet – 2,79 6,60/2,55 – 0,00Asian Bamboo 2,48 2,59 8,07/1,81 – 0,00AT & S 6,70 6,64 9,02/6,10 6,80 0,20Atlantia 12,62 12,79 14,27/9,58 12,29 0,75Atoss Softw. 25,68 25,49 33,95/19,10 – 3,62Atresmedia 6,50 6,64 6,64/2,85 4,65 0,11Augusta Techn. 23,55 23,55 25,41/22,20 – 0,40

BBaader Bank – 1,97 2,15/1,74 – 0,05Ballard Power 1,38 1,39 1,55/0,45 1,85 0,00 CADBaloise Hold. 80,23 80,54 80,54/50,45 100,0 4,50 CHFBank of East Asia 2,73 2,75 3,25/2,62 28,00 1,06 HKDBarrick Gold 11,53 11,58 32,87/10,52 15,66 0,81 CADBasler 19,35 19,00 21,23/9,91 – 0,30BayWa Na – 40,00 42,90/29,50 – 0,65BDI BioEnergy 6,70 6,70 10,00/6,00 – 0,00Beate Uhse 0,69 0,67 1,23/0,42 – 0,00Berkshire Hath. B 90,01 89,50 90,14/66,60 117,0 0,00 USDBiotest 56,22 58,00 61,00/40,50 – 0,50Blackstone 16,36 16,06 18,49/10,15 21,82 0,92 USDBMP konv. 0,72 0,71 0,86/0,58 – 0,00BMW Vz 56,09 55,04 55,49/37,66 – 2,52BOCHK 2,37 2,34 2,79/2,28 24,30 1,24 HKDBombardier b 3,65 3,53 3,66/2,38 4,94 0,10 CADBouygues 20,44 20,23 23,16/17,73 20,43 1,60Bridgestone 29,12 29,25 29,25/16,76 1.81t54,00 JPYBroadcom 26,51 26,19 29,23/23,57 34,86 0,44 USDBrüd. Mannesmann 0,80 0,80 1,02/0,59 – 0,00BT Group 3,91 3,89 3,89/2,62 340,0 9,50 GBpBwin Party Dig. 1,45 1,49 1,81/1,15 1,47 3,44BYD Co. 2,85 2,81 3,47/1,32 28,80 0,00 HKD

CC-Quadrat Invest 27,90 27,70 29,40/20,98 – 0,60Cameco 17,06 17,10 18,60/13,01 22,89 0,40 CADCanon 26,12 25,52 30,73/23,33 4.53t 130,0 JPYCap Gemini 39,35 39,32 39,99/26,04 39,95 1,00Cathay Pacific 1,33 1,32 1,50/1,21 13,44 0,08 HKDCenit Syst. 8,71 8,65 9,87/6,20 – 0,55Centrosolar 0,22 0,22 1,56/0,20 – 0,00Centrotherm 1,12 1,15 1,78/0,67 – 0,50Ceotronics 1,43 1,43 1,85/1,31 – 0,12CEZ 18,52 18,30 31,10/17,80 –40,00Chalco 0,24 0,23 0,41/0,22 – 0,00Check Point 41,62 40,52 41,50/30,69 54,05 0,00 USDCheung Kong 10,71 10,74 12,87/9,80 107,0 3,16 HKDChina Life 1,87 1,83 2,68/1,71 – 0,17 HKDChina Mobile 7,99 8,05 9,61/7,26 81,55 3,41 HKDChina Nat. Build. 0,66 0,66 1,23/0,61 – 0,19 HKDChina Petroleum 0,54 0,55 0,91/0,49 – 0,29 HKDChina Precision 0,95 0,94 2,58/0,90 1,28 – USDChina Res. Enter. 2,42 2,38 2,80/2,00 24,05 0,30 HKDChina Spec. Glass 2,01 2,10 3,45/1,67 – 0,00China Unicom 10,39 10,15 13,42/9,17 10,62 – HKDClariant 11,70 11,55 11,88/8,07 14,53 0,33 CHFCNOOC 1,34 1,36 1,71/1,20 13,70 0,47 HKDColexon Energy 0,60 0,60 0,72/0,28 – 0,00CompuGroup 19,49 19,71 19,71/11,15 – 0,35Conergy 0,09 0,10 0,51/0,10 – 0,00Constantin Med. 1,46 1,46 1,89/1,36 – 0,00Cor & FJA 0,79 0,79 1,15/0,75 – 0,00Corning 11,47 11,40 12,67/8,47 14,88 0,20 USDCredit Agricole 6,77 6,78 7,79/2,91 6,75 0,45Crocs 12,93 13,19 14,54/9,40 17,53 0,00 USDCropenergies 6,40 6,21 6,40/4,16 – 0,18Curanum 2,74 2,72 2,79/1,55 – 0,00

DDAB Bank 3,51 3,46 4,08/3,07 – 0,21Danaher Corp. 52,03 52,40 52,51/40,06 67,69 0,10 USDData Modul 14,33 14,36 20,09/12,65 – 0,60Deag 3,29 3,21 3,74/2,60 – 0,08Deere 64,05 64,24 72,10/58,49 83,83 2,04 USDDeufol 0,70 0,71 1,02/0,70 – 0,00Devon Energy 42,68 42,70 49,21/39,29 55,58 0,88 USDDF Dt. Forfait 4,59 4,66 5,94/3,30 – 0,00Douglas 39,40 39,60 39,60/31,98 – 1,10Dr. Hönle 11,50 11,73 13,46/9,14 – 0,50Drägerwerk 84,54 83,98 89,65/56,00 – 0,86Dt. Annington Imm. 17,63 17,56 17,56/17,56 – 0,00Dt. Postbank 33,00 33,12 35,20/27,22 – 1,66Dyckerhoff 49,90 49,31 50,26/28,50 – 0,75Dyckerhoff Vz. – 49,50 49,80/28,70 – 0,75

EEckert & Ziegler 25,30 26,44 28,91/20,50 – 0,60Ecotel Comm. 5,07 5,04 5,73/4,65 – 0,00EDF 19,90 19,80 19,80/13,59 19,93 1,15Einhell Germany 30,14 29,68 34,13/27,41 – 0,80Electronics Line 0,67 0,67 1,00/0,49 – 0,00Elexis 26,00 26,25 27,00/21,41 – 0,15Eli Lilly 39,44 39,50 44,56/33,69 51,32 1,96 USDElmos Semicon. 8,48 8,52 8,95/5,77 – 0,25Endesa 16,07 16,78 18,75/11,57 16,00 0,61Enerxy 1,50 1,51 3,60/1,35 – 0,00Envitec Biogas 6,60 6,56 8,80/6,56 – 1,00Epigenomics 1,59 1,62 2,30/0,83 – 0,00Erste Bank 21,52 20,69 26,77/13,95 21,25 0,40Essanelle Hair – 11,01 11,90/9,27 – 0,50Estavis 1,91 1,91 2,10/1,59 – 0,00Evonik 26,11 26,20 33,04/24,54 – 0,00Exceet Group 4,87 5,07 5,12/3,40 – 0,00

FFabasoft 3,61 3,67 4,18/2,54 – 0,38Facebook 19,68 19,70 25,04/14,11 25,75 0,00 USDFair Val. Reit – 4,25 5,00/3,51 – 0,10Fiat 5,80 5,78 6,30/3,30 5,82 0,00Fiat Industr. 8,71 8,79 9,69/7,07 – –First Sensor 7,95 8,05 9,32/7,54 – 0,00Firstextile 7,96 7,96 11,00/7,96 – –Forsys Metals 0,40 0,40 0,70/0,37 0,57 0,00 CADFortec Elektr. 10,00 9,96 11,79/8,15 – 0,50Fortum 14,59 14,74 16,35/13,10 14,35 1,00Francotyp-Post. 3,15 3,25 3,68/2,23 – 0,00Freeport-McM. 21,50 21,90 32,83/20,30 28,02 1,25 USDFuchs Petrol. 52,61 51,77 61,98/38,60 – 1,28

Schluss Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W12.07. 11.07. Hoch/Tief börse

Fujitsu 3,06 3,04 3,59/2,60 729,0 3,00 JPY

GGamesa 4,65 4,73 4,73/1,01 4,71 0,00Gas Natural 14,33 15,52 16,49/8,60 14,34 0,89Gazprom ADR 5,65 5,53 8,44/5,00 7,41 1,14 USDGeberit N 201,10 198,29 200/155 249,0 – CHFGen. Dynamics 63,25 61,94 62,30/47,80 82,70 2,24 USDGeneral Motors 28,00 27,33 27,51/15,25 36,55 – USDGeratherm 5,98 6,10 6,37/4,13 – 0,20GFT Techn. 4,32 4,18 4,19/2,77 – 0,15Gigaset 0,70 0,70 1,81/0,61 – 0,00Givaudan 1.05t 1.03t 1.04t/734 1.31t36,00 CHFGK Software 28,65 28,65 41,23/27,00 – 0,00Gold Fields 4,15 4,04 11,20/3,70 5.35t 2,35 ZARGoodyear 12,83 12,60 12,89/7,92 16,60 0,00 USDGroupon 6,58 6,85 7,15/2,07 8,62 0,00 USDGWB Immobilien 0,03 0,03 0,26/0,02 – 0,00

HHaikui Seafood 8,00 7,95 9,65/6,97 – 0,00Hang Lung 2,47 2,51 3,08/2,40 25,35 0,74 HKDHansa Group – 2,81 3,55/2,15 – 0,00Harley Davidson 41,85 42,25 46,50/31,40 55,86 0,84 USDHarmony Gold 2,69 2,70 8,44/2,52 3.49t 0,50 ZARHeadwaters 7,30 7,47 8,82/4,36 9,49 0,00 USDHeineken 51,59 52,44 60,12/41,93 51,15 0,89Heliad 1,65 1,69 2,11/1,52 – 0,00Henkel 61,53 62,01 65,40/45,68 – 0,93Hennes&Mauritz 27,24 27,07 30,77/24,32 237,016,00 SEKHeritage Oil 1,87 1,85 2,72/1,48 2,30 0,00 CADHess 0,18 0,17 15,78/0,06 – 0,00Höft & Wessel 0,85 0,40 2,24/0,36 – 0,10Holcim 54,01 53,81 63,57/43,30 66,85 1,15 CHFHomag 14,00 14,05 15,20/9,40 – 0,25Honda Motor 29,10 29,44 32,49/22,77 3.31t80,00 JPYHongkong Ex. 11,90 11,65 14,43/10,43 121,0 3,31 HKDHornb.-Baum. 26,19 25,59 27,00/23,77 – 0,50Hutchison 8,30 8,32 8,74/6,90 84,25 2,08 HKDHypoport – 7,35 9,71/7,00 – 0,00Hyundai GDR 30,07 30,25 33,10/22,20 2.09t 1.90t KRW

IIBS 10,77 10,86 11,17/7,30 – 0,15ICBC 0,48 0,48 0,58/0,42 3,96 0,24 CNYICICI Bank 29,33 29,26 37,50/25,49 1.06t20,00 INRIdentive 0,62 0,62 1,17/0,52 0,80 – USDIFM Immobilien – 10,61 12,90/9,65 – 0,00Impala Platinum 6,95 7,05 15,20/6,66 9.01t 1,95 ZARInfosys ADR 36,50 32,80 42,20/30,00 2.80t42,00 INRInit Innovation 23,00 23,45 25,57/18,42 – 0,80Intershop konv. 1,37 1,34 2,52/1,34 – 0,00Intica 3,23 3,19 3,53/2,44 – 0,00Invision Softw. 17,41 17,50 18,83/12,50 – 0,00Isaria Wohnbau 2,24 2,35 4,17/2,35 – 0,00Isra Vision 34,00 33,90 36,50/16,85 – 0,00ITN Nanovation 2,80 2,67 4,10/1,23 – 0,00IVG Immobilien 0,24 0,23 2,48/0,22 – 0,00IVU Traffic Tech. 1,65 1,65 1,74/1,05 – 0,00

JJDS Uniphase 11,34 11,02 11,81/7,00 15,11 0,00 USDJetter 4,43 4,19 6,23/3,75 – 0,00Joy Global 39,06 39,29 52,07/37,03 51,34 0,54 USDJoyou 11,25 10,85 12,10/7,51 – 0,00Jubii Europe 0,06 0,06 0,09/0,05 – 0,00Jul. Baer 31,44 31,70 32,26/25,70 38,80 0,60 CHFJuniper Netw. 15,40 14,98 16,75/11,65 20,42 0,00 USD

KKering 167,70 169,50 179/107 168,0 3,75KHD Humb. Wed. 4,49 4,50 5,20/4,15 – 0,06Kion Group 23,65 23,65 23,75/23,50 – 0,00Komatsu 18,55 18,40 22,65/14,70 2.40t58,00 JPYKPN 1,57 1,60 7,55/1,39 1,58 0,00Kromi Logistik 8,88 8,88 9,25/7,65 – 0,00Kyocera 84,36 83,91 86,80/63,03 8.50t160,0 JPY

LLafarge 46,92 46,95 56,08/34,06 47,25 1,00LDK Solar 1,16 1,11 1,69/0,59 1,46 0,00 USDLeifheit 26,38 27,14 35,50/22,84 – 1,50Lloyd Fonds 0,42 0,46 0,78/0,29 – 0,00Lloyds Bank 0,78 0,76 0,79/0,36 67,73 0,00 GBpLoewe 1,95 2,08 5,07/1,28 – 0,00Logitech 5,05 5,04 7,97/4,76 8,52 0,00 CHFLogwin 1,09 1,04 1,17/0,66 – 0,00Lonza Group 60,00 60,20 60,20/34,13 74,25 2,15 CHFLowe’s Corp. 33,06 33,38 34,20/20,24 43,66 0,72 USDLudwig Beck 27,95 28,05 31,39/20,17 – 0,50Lukoil ADR 46,37 45,72 51,53/41,64 60,56 2,34 USD

MMagix 2,40 2,45 2,49/1,78 – 0,00Man Group 1,07 1,08 1,60/0,90 92,30 – GBpMAN Vz 84,10 84,41 86,40/64,91 – 1,00Manz 30,56 30,58 34,13/16,40 – 0,00Marseille-Kl. 4,50 4,32 5,72/2,59 – 0,00Mastercard 465,13 456,92 462/329 599,0 2,40 USDMasterflex 5,29 5,38 5,64/4,51 – 0,00Mattel 35,56 35,73 36,48/25,38 47,03 1,44 USDMBB Industries 20,59 20,81 23,83/7,75 – 0,44Mediaset 3,21 3,22 3,23/1,16 3,22 0,10MediClin 4,07 3,98 4,40/3,79 – 0,00Medigene 0,92 0,94 1,23/0,76 – 0,00Mediobanca 4,50 4,49 5,58/2,45 4,44 0,05MetLife 36,98 37,41 37,83/23,69 48,84 1,10 USDMetro Vz 23,46 23,46 25,50/20,65 – 1,06Metso Corp 28,48 27,90 34,52/25,89 – 1,85Mevis Med. Sol. 10,70 10,21 11,69/5,60 – 0,00Michelin 72,78 73,01 73,90/50,00 73,08 2,40Ming Le Sports 5,31 5,23 8,75/4,98 – 0,00Mitsubishi Fin. 5,12 4,98 5,60/3,35 1.02t 14,00 JPYMobile Teles 14,63 14,93 16,58/12,37 272,0 0,94 RURMobotix 15,28 15,22 21,00/12,32 – 0,00Moduslink 2,39 2,43 2,99/1,67 3,13 0,00 USDMol Magyar 56,97 58,56 67,87/51,98 1.66t462,0 HUFMologen 12,20 12,13 15,25/9,02 – 0,00Monsanto 79,53 78,15 84,91/65,80 102,0 1,50 USDMood and M. – 0,08 0,15/0,05 – –Moody’s 46,78 46,34 53,31/29,40 61,20 0,80 USDMosenergo ADR 1,33 1,27 3,92/1,20 1,85 0,09 USDMotorola Sol. 45,52 45,50 49,63/36,60 59,58 – USDMühlbauer 19,20 19,18 24,23/16,44 – 1,00MWB Fairtrade 0,82 0,82 0,99/0,76 – 0,00Mybet Holding 1,33 1,37 1,80/1,02 – 0,00

NNemetschek 47,93 47,99 50,20/26,25 – 1,15Newcrest Mining 8,32 7,80 23,76/6,58 12,09 0,25 AUDNewmont Mining 21,34 21,32 44,04/20,80 27,77 1,40 USDNexus 9,30 9,13 9,74/7,14 – 0,11Nike 48,89 48,65 51,50/34,98 63,65 0,84 USDNikon 17,20 17,09 23,60/16,16 2.76t 41,00 JPYNintendo 92,99 94,40 106/67,51 4.86t260,0 JPYNippon Steel 2,29 2,26 2,26/1,50 623,0 2,00 JPYNobel Biocare 9,45 9,22 10,18/5,93 9,80 0,20 CHFNokia 3,14 3,19 3,53/1,38 3,15 0,20Nomura Holding 6,18 6,15 7,34/2,58 1.60t10,00 JPYNordea 8,95 8,89 9,65/6,64 – – SEKNorilsk.N ADR 11,16 10,68 15,20/10,20 14,38 0,61 USDNorsk Hydro 3,19 3,20 3,95/3,00 25,10 0,75 NOKNovatek GDR 94,95 91,01 102/76,78 123,0 1,25 USDNovavisions – 0,04 0,10/0,04 – –November 0,03 0,03 0,08/0,02 – 0,00Novo Nordisk 125,85 125,10 144/114 936,018,00 DKKNTT Com Security 7,91 7,47 8,18/5,25 – 0,00NYSE Euronext 31,91 32,04 32,12/17,42 41,70 1,20 USD

OOHB 17,13 17,00 17,23/13,50 – 0,37OMV 34,99 34,04 39,68/23,16 34,97 1,20Orad HiTec 1,22 1,22 2,34/1,16 – 0,41Orco Germany 0,45 0,45 0,61/0,30 – 0,00Orkla 6,60 6,58 6,94/5,56 52,20 2,50 NOKOsram Licht 27,07 27,80 27,84/23,80 – 0,00OTP Bank 17,10 17,37 18,32/11,33 5.01t 122,0 HUFOVB Holding 17,53 17,53 21,33/16,75 – 0,55

PP & I 40,00 39,50 39,50/28,35 – 1,55

Schluss Börse Frankfurt 52-Wochen-Heimat- Div. W12.07. 11.07. Hoch/Tief börse

Paragon – 8,67 10,60/7,76 – 0,35Parmalat 2,45 2,45 2,51/1,39 2,47 0,01Paychex 29,52 29,33 29,85/23,40 39,29 1,40 USDPernod-Ricard 89,72 89,45 101/82,84 87,53 1,65Petrobras 10,64 10,38 17,90/10,38 13,82 1,07 USDPetrochina 0,92 0,93 1,12/0,76 9,25 0,35 HKDPetrotec 0,91 0,93 1,11/0,74 – 0,00Peugeot 7,80 7,54 7,57/4,40 7,87 0,00Phoenix Solar 1,55 1,57 1,70/0,92 – 0,00Pirelli 8,76 8,99 9,70/7,04 – –PNE Wind 2,64 2,66 2,87/1,36 – 0,08Polis Immob. – 9,98 11,40/9,01 – 0,00Porsche Vz 60,40 59,52 66,60/39,65 – 2,01Portugal Telecom 2,75 2,79 4,46/2,78 2,71 0,32Posco ADR – 52,52 69,16/47,36 3.11t 8.00tKRWPostNL 2,38 2,43 3,41/1,48 – 0,00Potash Sask. 30,27 30,42 37,23/28,88 39,70 1,40 USDPowerland 1,91 2,02 9,51/1,60 – 0,00Progress 33,95 33,86 36,53/26,01 – 1,60Pulsion 13,07 12,91 17,95/6,37 – 0,15PVA Tepla 1,81 1,86 2,96/1,84 – 0,15

RR.Stahl 33,68 33,57 37,03/22,64 – 1,00Raiffeisen Int. 20,15 20,05 33,64/20,03 20,10 1,17Rambus 7,46 7,44 7,61/3,15 9,74 0,00 USDRandstad 33,78 33,52 34,42/22,60 34,24 1,25Realtech 3,79 3,77 5,63/3,70 – 0,00Red Hat 38,49 37,08 47,90/33,84 50,41 0,00 USDReed Elsevier 13,51 13,60 13,60/9,15 13,55 0,47Reliance GDR 22,59 22,04 25,80/19,83 890,0 9,00 INRRenault 56,78 56,03 62,26/31,47 56,78 1,72Renewable Energy 0,35 0,34 0,35/0,08 2,68 0,00 NOKReply Deutl. 11,40 11,34 12,27/9,54 – 0,45RHI 27,09 26,80 28,48/17,15 27,23 0,75RIB Software 4,59 4,60 5,09/3,68 – 0,14Richemont 72,05 71,81 73,82/41,12 89,00 1,00 CHFRichter Gedeon 12,12 12,23 14,52/10,74 3.65t66,00 HUFRoche Inh. 198,03 195,76 205/144 244,0 7,35 CHFRofin Sinar 18,66 19,51 21,35/13,78 – 0,00Rosneft ADR 5,79 5,68 7,12/4,65 6,06 0,26 USDRostelecom ADR 14,88 14,18 20,58/11,92 19,59 0,47 USDRoyal Bank Scot. 3,62 3,54 4,44/2,51 305,0 – GBpRücker 16,53 16,52 17,56/12,86 – 0,40RWE Vz 22,20 22,24 32,42/22,00 – 2,00

SSAG Solarstrom 2,87 2,95 3,49/1,82 – 0,13Saipem 14,60 14,59 39,83/12,15 14,50 0,68Samsung El. 446,00 449,84 563/404 – 8.00tKRWSamsung El. Vz 290,16 289,63 339/249 – 8.05t KRWSandvik 9,46 9,69 12,77/8,98 83,20 3,50 SEKSartorius 86,00 86,00 90,86/46,05 – 0,80Sasol 32,89 32,00 36,65/30,70 4.49t 17,50 ZARSberbank ADR 9,29 9,04 11,00/8,20 12,10 0,25 USDSBM Offshore 14,02 13,97 14,60/7,83 13,93 0,00Scania 15,84 15,55 16,82/13,04 136,0 – SEKSchuler 23,17 23,17 24,00/15,74 – 0,25SEB 7,94 7,93 8,41/5,26 69,40 2,75 SEKSecunet 13,60 13,66 14,75/9,80 – 0,00Securitas 6,95 7,05 7,45/5,56 60,60 3,00 SEKSedo Holding – 2,22 2,82/1,39 – 0,00Severstal GDR 5,57 5,55 10,83/4,80 10,69 0,11 USDSFC 5,00 4,86 7,00/4,42 – 0,00Sharp 3,32 3,21 4,52/1,43 2.02t 0,00 JPYSHS Viveon 8,40 9,07 30,00/13,18 – 0,25SHW 28,89 29,37 34,60/25,48 – 4,00Silver Wheaton 15,86 15,70 31,80/13,92 – 0,50 CADSingulus 1,43 1,40 2,07/1,06 – 0,00SinnerSchrader 1,57 1,57 1,97/1,48 – 0,00Sixt Vz 15,53 15,46 16,27/11,40 – 1,02Softbank 44,45 44,54 46,10/23,00 –40,00Softing 11,12 10,89 10,89/5,60 – 0,27Solar Fabrik 1,89 1,92 2,86/1,84 – 0,00Solarworld 0,52 0,46 1,81/0,41 – 0,09Sony 16,65 17,00 17,98/7,39 4.71t25,00 JPYSouth. Copper 21,15 21,10 31,49/20,51 27,15 3,43 USDState Bk of India 49,20 49,50 73,00/47,50 1.89t 41,50 INRStatoil 16,37 16,35 20,80/15,32 130,0 6,75 NOKSTMicroelectron 7,16 7,14 7,58/3,74 7,41 0,30Stryker 51,76 51,11 54,11/40,20 67,02 1,06 USDSuez Env. 10,23 10,23 11,18/7,96 10,11 0,65Sunpower 20,45 19,62 19,62/3,04 26,26 – USDSuntech Power 0,85 0,79 1,51/0,30 1,16 0,00 USDSunwin 0,10 0,11 0,22/0,11 0,14 0,00 USDSurgutn. ADR 6,34 6,12 7,87/5,54 8,04 0,18 USDSurteco 17,38 17,38 20,95/16,18 – 0,45Svenska Hdlsbk. 33,06 32,91 35,37/25,99 288,0 10,75 SEKSwatch Group 436,77 447,71 480/285 541,0 6,75 CHFSwiss Life 133,83 133,16 133/71,62 166,0 4,50 CHFSwiss Re 58,69 58,00 66,00/49,09 72,30 3,50 CHFSwisscom 339,23 340,50 366/310 420,022,00 CHFSygnis Pharma 2,61 2,60 6,00/2,39 – 0,00Syngenta 318,59 319,42 337/264 392,0 9,50 CHFSyzygy 4,26 4,25 4,60/3,27 – 0,25

TTakeda Pharma 36,55 36,20 43,44/33,05 6.31t180,0 JPYTata Motors ADR 18,22 18,41 23,55/15,40 292,0 2,00 INRTatneft GDR 28,16 27,02 34,44/24,00 36,25 1,32 USDTechnotrans 9,06 9,00 10,45/5,42 – 0,00Telecom Italia 0,51 0,53 0,86/0,51 – 0,04Telegate 8,38 8,53 9,85/5,45 – 0,35Telekom Austria 5,31 5,15 7,53/4,54 5,29 0,05Telenor 15,82 15,66 17,69/13,27 124,0 6,00 NOKTeles 0,35 0,26 0,50/0,15 – 0,00Teliasonera 5,24 5,20 5,75/4,81 45,54 2,85 SEKThomps.Creek 2,16 2,25 3,45/1,86 2,97 0,00 CADThomson Reuters 25,72 25,50 27,22/20,80 35,12 1,32 CADTomorrow Foc. 3,93 3,93 4,34/3,35 – 0,06Tomra Systems 6,52 6,46 7,92/5,95 51,25 1,25 NOKTomTom 4,03 4,03 4,26/2,98 3,98 0,00Toshiba 3,64 3,56 4,30/2,40 761,0 8,00 JPYToyota Motor 49,49 49,10 50,75/28,80 5.78t120,0 JPYTravel24.com – 12,99 27,99/11,00 – 0,00

UUMS Internat. 9,83 9,87 11,10/6,87 – 0,55Unipetrol 6,55 6,53 7,07/6,37 171,0 0,00 CZKUnited Labels 1,10 1,08 1,86/0,91 – 0,00United Power 3,00 2,98 4,19/2,52 – –UPM Kymmene 8,04 7,95 9,57/7,42 7,97 0,60UPS 66,84 69,94 70,50/54,68 86,47 2,48 USDUranium One 2,00 2,00 2,14/1,39 2,75 0,00 CADUSU Soft.konv. 7,82 7,90 8,85/5,10 – 0,25

VVale 9,76 9,50 16,00/9,12 27,15 0,00 BRLVallourec 41,77 41,66 43,66/31,39 41,07 0,69VBH 2,61 2,61 3,37/2,25 – 0,00Veolia Envir. 9,58 9,60 10,76/7,45 9,49 0,70Verbio 0,88 0,87 2,71/0,77 – 0,00Vestas Wind 12,58 12,60 12,60/3,21 93,90 0,00 DKKVilleroy & Boch 8,66 8,63 8,90/6,26 – 0,40Visa 145,10 144,21 148/99,89 190,0 1,32 USDVita 34 3,00 3,03 3,27/2,51 – 0,00Vizrt 2,12 2,15 2,76/2,10 – 0,10VMware 53,90 51,71 80,13/49,93 70,99 0,00 USDVoestalpine 27,98 27,94 28,50/20,07 27,81 0,90Volkswagen 160,60 158,30 174/124 – 3,50Volvo B 10,36 10,40 12,00/8,89 91,50 3,00 SEKVTB Bank GDR 2,18 2,14 2,95/2,10 3,13 0,06 USDVtion Wireless 3,61 3,62 4,58/3,52 – 0,05

WWashTec – 10,52 11,50/8,15 – 0,58Westag & Get. 19,32 18,82 19,48/15,62 – 0,94Westag & Get. Vz 19,20 19,03 19,95/15,88 – 1,00Wienerberger 8,63 8,86 10,14/5,53 8,68 0,12Wilex 1,42 1,38 3,92/0,88 – 0,00

X Y ZYara 32,46 32,67 40,54/29,42 257,0 13,00 NOKYingli Green ADR 2,92 2,94 2,94/0,98 3,82 0,00 USDYoc 2,88 3,07 10,15/3,07 – 0,00Youbish. Gr. Paper 3,87 3,90 6,10/3,69 – 0,00Youniq 4,37 4,38 5,60/4,31 – 0,00Zhongde 1,71 1,68 2,40/1,41 – 0,00

Stoxx 50 / Euro Stoxx 50 (ohne Dax-Werte)

17:58 Heimatbörse Tagesveränderung 52-Wochen- KGV Markt- FrankfurtDividende 12.07. 11.07. W in % Hoch/Tief 2013 wert 12.07. 11.07.

Euro Stoxx 50 – 2671,68 2681,32 -0,36 2836/2152 – – – –Stoxx 50 – 2689,58 2690,87 -0,05 2843/2373 – – – –ABB 0,68 21,26 21,22 CHF +0,19 22,03/15,67 14 39,68 17,14 17,07Air Liquide 2,50 97,37 97,74 -0,38 99,52/86,69 18 30,57 97,78 97,34Anh.-Busch Inb. 1,70 70,14 71,37 -1,72 78,66/62,94 14 114,43 71,21 71,96Arcelor-Mittal 0,20 9,33 9,42 -1,03 13,64/8,44 21 15,61 9,38 9,39ASML 0,46 67,10 66,50 +0,90 66,50/39,15 29 27,69 67,47 66,37Astrazeneca 179,0 3270,83 3250,00 GBp +0,64 3,52t/2,79t 9 47,72 38,19 38,19Axa 0,72 16,12 16,10 +0,12 16,39/8,90 8 38,41 16,08 16,00Banco Bilbao (BBVA) 0,42 6,32 6,44 -1,88 7,82/4,43 9 34,75 6,28 6,46Banco Santander 0,60 5,03 5,11 -1,62 6,62/4,04 9 54,66 5,04 5,22Barclays 6,50 303,41 302,90 GBp +0,17 333,85/150,55 8 45,60 3,55 3,51BG Group 16,67 1179,76 1173,00 GBp +0,58 1,35t/1,00t 14 46,22 13,58 13,55BHP Billiton 1,12 1791,06 1800,00 GBp -0,50 2,23t/1,66t 11 44,22 20,94 21,03BNP Paribas 1,50 44,01 44,13 -0,26 47,67/26,46 9 54,68 44,02 44,49BP 21,76 465,41 464,75 GBp +0,14 483,30/416,60 9 102,77 5,39 5,43Brit.Amer. Tobacco 130,0 3486,31 3495,00 GBp -0,25 3,78t/3,07t 15 77,91 40,50 40,93Carrefour 0,58 21,18 21,39 -0,98 24,42/13,36 15 15,06 21,24 21,39Crédit Suisse 0,75 26,66 26,67 CHF -0,04 29,25/16,01 10 34,21 21,69 21,51CRH Plc 0,63 15,61 15,47 +0,94 17,86/13,51 18 11,27 15,49 15,57Danone 1,45 57,00 57,18 -0,31 59,57/45,97 18 36,52 57,57 56,94Diageo 43,50 2004,25 2019,00 GBp -0,73 2,08t/1,65t 19 58,85 23,45 23,37Enel 0,15 2,30 2,42 -4,71 3,26/2,03 7 21,82 2,32 2,41ENI 1,08 16,00 15,94 +0,38 19,48/15,25 8 58,33 16,05 15,95Ericsson 2,75 80,45 79,85 SEK +0,75 85,60/56,80 16 28,08 9,23 9,10Essilor Int. 0,88 82,22 82,02 +0,24 89,70/67,51 27 17,84 83,11 82,38GDF Suez 1,50 15,32 15,48 -1,07 20,23/14,12 11 37,05 15,35 15,51Generali 0,20 13,75 13,94 -1,36 14,72/8,56 10 21,67 13,92 13,89Glaxosmithkline 74,00 1748,43 1742,50 GBp +0,34 1,78t/1,31t 15 99,17 20,20 20,18GlencoreXstrata 0,16 265,90 266,30 GBp -0,15 397,85/256,85 11 40,19 3,03 3,14HSBC Holding 0,45 724,94 721,20 GBp +0,52 769,90/510,60 11 155,94 8,40 8,35Iberdrola 0,30 3,87 4,01 -3,35 4,32/2,65 10 24,37 3,88 4,01Imperial Tobacco 106,0 2250,00 2273,00 GBp -1,01 2,54t/2,23t 11 25,37 26,00 26,62Inditex 2,20 97,50 99,83 -2,33 109,30/77,90 23 60,41 96,91 99,43ING 0,00 7,39 7,36 +0,31 7,82/4,70 7 28,27 7,38 7,30Intesa San Paolo 0,05 1,26 1,29 -2,25 1,53/0,88 10 19,90 1,28 1,30L’Oreal 2,30 129,65 129,45 +0,15 136,65/91,67 25 78,79 130,33 129,42LVMH 2,90 133,25 133,65 -0,30 143,20/117,00 18 67,84 133,60 133,45National Grid 40,58 761,65 761,50 GBp +0,02 847,50/641,00 14 32,58 8,89 8,90Nestlé 2,05 63,75 63,95 CHF -0,31 69,50/57,70 18 166,93 51,77 51,95Novartis 2,30 69,50 69,50 CHF - 73,65/54,65 14 152,25 56,26 56,25Orange 0,78 7,29 7,37 -1,18 11,50/7,10 7 19,42 7,33 7,36Philips 0,75 22,37 22,18 +0,86 23,67/16,11 14 21,39 22,34 22,13Reckitt Benckiser 125,0 4677,00 4929,00 GBp -5,11 4,95t/3,41t 17 39,11 54,62 57,29Repsol 0,95 16,52 16,88 -2,13 18,50/10,96 10 21,18 16,51 17,02Rio Tinto 107,0 2799,00 2833,50 GBp -1,22 3,75t/2,58t 7 45,64 32,32 33,11Roche Hold. Gen. 7,35 243,80 242,50 CHF +0,54 258,50/167,20 16 138,73 197,46 197,09Royal Dutch Shell A 1,35 25,59 25,54 +0,20 28,91/24,10 6 97,43 25,65 25,41Saint Gobain 1,24 32,04 31,80 +0,75 33,73/24,08 13 16,94 31,90 31,69Sanofi-Aventis 2,77 79,64 79,84 -0,25 86,67/60,74 13 105,93 79,87 80,09Schneider Electric 1,87 55,70 58,06 -4,06 62,81/41,50 13 32,29 58,13 57,70Societe Generale 0,45 27,90 27,88 +0,07 34,14/15,40 8 21,89 28,06 27,84Standard Chartered 53,36 1531,55 1516,50 GBp +0,99 1,83t/1,22t 10 42,53 17,59 17,82Telefonica 0,00 9,89 10,14 -2,48 11,58/8,63 9 44,60 9,80 10,10Tesco 14,76 351,75 349,35 GBp +0,69 387,75/307,90 11 32,64 4,05 4,13Total 2,34 38,60 38,50 +0,26 41,84/34,83 7 91,37 38,62 38,35UBS 0,15 16,68 16,70 CHF -0,12 18,00/9,80 18 51,65 13,48 13,47Unibail 8,40 – 174,00 - 187,95/132,45 17 17,91 188,55 187,55Unicredit 0,09 3,54 3,59 -1,61 4,80/2,33 16 20,61 3,56 3,61Unilever NV 0,97 31,60 31,49 +0,35 32,89/26,48 19 48,79 31,49 31,41Vinci 1,77 39,33 39,85 -1,30 40,00/31,85 11 23,08 39,81 39,52Vivendi 1,00 15,13 15,27 -0,92 17,44/14,13 8 20,02 15,12 15,24Vodafone 10,19 194,07 191,55 GBp +1,31 199,90/154,45 13 110,06 2,25 2,23Zurich Ins. 17,00 252,10 254,90 CHF -1,10 270,30/209,50 9 30,37 206,09 205,90

Dow Jones17:58 New York(in USD) Tagesveränderung 52-Wochen- KGV Markt- Frankfurt

Dividende 12.07. 11.07. in % Hoch/Tief 2013 wert 12.07. 11.07.Dow Jones – 15452,0615460,92 -0,06 15461/12542 – – – –3 M 2,54 114,69 114,53 +0,14 115/87,31 17 79,22 87,67 87,40Alcoa 0,12 8,12 8,10 +0,25 9,84/7,71 18 8,68 6,22 6,17American Express 0,92 77,38 76,94 +0,57 78,28/53,64 16 84,96 58,99 58,84AT & T 1,80 35,69 35,87 -0,50 39,00/33,14 14 196,00 27,44 27,50Bank of America 0,04 13,68 13,51 +1,22 13,83/7,04 14 147,96 10,47 10,36Boeing 1,94 107,63 106,88 +0,70 107/69,38 17 81,51 82,53 82,44Caterpillar 2,08 87,00 86,70 +0,34 99,49/80,43 12 56,99 66,73 66,19Chevron 4,00 123,28 123,77 -0,40 126/102 10 238,98 94,70 94,50Cisco Systems 0,68 25,79 25,87 -0,30 25,87/15,12 13 137,52 19,81 19,75Coca-Cola 1,12 40,76 41,03 -0,67 43,09/35,97 19 181,64 31,24 31,44Du Pont 1,80 54,11 54,54 -0,79 56,38/41,95 14 49,81 41,59 41,75Exxon Mobil 2,52 92,82 93,27 -0,48 93,48/84,58 12 414,95 71,50 71,00General Electric 0,76 23,61 23,94 -1,40 24,33/19,59 14 244,81 18,14 18,21Hewlett-Packard 0,58 26,28 26,38 -0,38 26,38/11,71 8 51,09 20,03 20,26Home Depot 1,56 80,51 79,86 +0,81 79,86/50,70 23 119,33 60,62 61,70IBM 3,80 192,95 192,80 +0,08 216/184 12 214,17 147,65 148,10Intel 0,90 23,77 23,99 -0,92 26,88/19,36 13 117,68 18,18 18,30Johnson&Johnson 2,64 89,65 89,67 -0,02 89,67/67,21 17 250,75 69,04 68,45JP Morgan Chase 1,52 55,30 55,14 +0,29 55,62/33,90 10 209,58 42,49 42,15McDonald’s 3,08 101,39 100,79 +0,60 104/84,05 18 101,67 77,79 77,05Merck & Co. 1,72 48,47 48,31 +0,33 49,44/40,64 13 146,25 37,09 37,03Microsoft 0,92 35,33 35,69 -1,01 35,69/26,37 13 295,01 27,13 27,16Pfizer 0,96 28,57 28,77 -0,70 31,08/22,81 13 205,29 21,91 22,12Procter & Gamble 2,41 81,36 80,77 +0,73 82,54/63,51 20 222,24 62,39 61,79Travelers Cos. 2,00 83,18 82,70 +0,58 87,90/60,89 11 31,31 62,92 63,19United Tech 2,14 100,02 99,69 +0,33 99,69/71,94 16 91,84 76,53 75,74UnitedHealth 1,12 67,99 68,36 -0,54 68,36/51,00 12 69,68 52,15 52,39Verizon Comm. 2,06 50,46 51,21 -1,46 53,91/41,40 18 144,37 38,60 39,05Wal-Mart 1,88 77,47 77,63 -0,21 79,86/67,61 15 255,07 59,58 59,50Walt Disney 0,75 66,50 66,58 -0,12 67,67/47,06 19 120,06 51,00 50,90

weitere US-Aktien17:58 New York(in USD) Tagesveränderung 52-Wochen- KGV Markt- Frankfurt

Dividende 12.07. 11.07. in % Hoch/Tief 2013 wert 12.07. 11.07.Nasdaq – 3579,90 3578,30 +0,04 3578/2837 – – – –Adobe Systems 0,00 48,53 47,99 +1,13 47,99/30,02 21 24,03 36,90 36,40Amazon 0,00 303,36 299,66 +1,23 300/216 211 138,10 233,00 228,82Apollo Group 0,00 18,58 18,97 -2,06 31,95/16,20 7 2,08 14,18 14,34Applied Mats 0,40 16,55 16,49 +0,36 16,49/10,15 31 20,48 12,65 12,53Baidu 0,00 95,31 97,08 -1,82 134/83,59 20 25,93 73,63 73,18Biogen Idec 0,00 221,99 223,30 -0,59 241/136 34 52,52 169,11 171,00Celgene 0,00 132,84 134,92 -1,54 135/64,00 27 56,19 101,98 102,72Citrix Sys. 0,00 67,37 66,81 +0,83 82,63/57,34 24 12,60 50,47 50,14Comcast 0,78 44,12 44,46 -0,76 44,46/31,36 19 93,63 34,13 33,50Dell 0,32 13,32 13,35 -0,19 14,51/8,86 8 23,10 10,17 10,20EBay 0,00 56,51 55,88 +1,13 57,78/38,60 21 73,34 43,31 42,85Electronic Arts 0,00 24,15 24,27 -0,49 24,27/10,95 23 7,37 18,40 18,12First Solar 0,00 48,25 46,47 +3,83 56,40/14,00 12 4,17 36,91 35,40Garmin 1,50 36,01 36,06 -0,14 42,73/32,60 12 7,49 27,49 27,76Gilead Sciences 0,00 56,14 55,85 +0,52 56,47/25,55 28 85,56 43,14 42,74Green Mount. Coffee 0,00 69,11 70,74 -2,30 81,78/17,49 31 10,75 54,15 52,25Intuitive Surgical 0,00 424,86 430,00 -1,20 584/419 29 16,89 330,00 325,50Microchip Tech. 1,41 39,50 38,92 +1,49 38,92/29,37 22 7,69 29,67 29,26Network Appl. 0,60 39,41 39,03 +0,96 39,39/26,33 18 14,32 30,07 29,70Nvidia 0,30 14,68 14,63 +0,31 14,92/11,38 17 9,17 11,24 10,89Priceline.com 0,00 910,95 910,35 +0,07 910/558 30 45,42 699,93 693,43Qualcomm 1,40 61,67 61,30 +0,60 67,97/54,36 14 105,95 47,20 46,82Research in Motion 0,00 9,22 9,33 -1,18 17,90/6,31 – 4,83 7,11 7,11Sandisk 0,00 60,61 60,78 -0,28 63,04/32,81 30 14,65 46,54 46,44Starbucks 0,84 68,95 69,34 -0,56 69,34/43,16 32 51,66 52,67 53,15Symantec 0,60 23,79 23,65 +0,59 25,10/13,18 14 16,50 18,20 17,89Tellabs 0,08 2,16 2,16 - 3,78/1,90 – 0,77 1,63 1,62Teva Pharm. 1,13 39,19 39,16 +0,07 42,52/36,95 8 36,96 29,88 29,90Verisign 0,00 46,17 46,10 +0,15 49,50/34,15 25 7,20 – 34,68Vertex Pharms 0,00 84,06 84,70 -0,76 85,60/38,88 4203 18,23 65,16 64,85Wynn Resorts 4,00 130,97 131,63 -0,50 143/92,79 24 13,17 100,37 99,12Yahoo 0,00 27,32 27,04 +1,04 27,34/14,65 24 32,31 21,02 20,72S & P 500 – 1672,73 1675,02 -0,14 1675/1338 – – – –Abbott Labs 0,56 35,22 35,37 -0,42 38,56/31,44 18 55,32 26,82 26,90AIG 0,00 46,50 45,92 +1,26 46,21/30,15 14 68,65 35,29 35,21Altria 1,76 36,90 36,86 +0,09 37,46/30,49 15 74,11 28,22 28,27Amgen 1,88 102,46 103,26 -0,77 113/76,38 14 76,78 78,44 79,02Apple 12,20 425,27 427,29 -0,47 702/391 10 399,79 326,50 327,50Avon Products 0,24 22,38 22,42 -0,18 24,20/13,80 13 9,64 17,04 16,84Baker Hughes 0,60 48,88 48,80 +0,15 50,10/39,30 16 21,59 37,20 37,47Bristol Myers 1,40 45,34 46,03 -1,50 47,68/30,81 25 74,49 34,89 35,02Citigroup 0,04 50,66 50,04 +1,24 53,27/25,24 11 154,15 38,73 38,43Colgate 1,36 58,98 58,95 +0,04 62,38/51,05 10 27,55 45,35 45,22Conoco Philips 2,64 64,58 64,32 +0,40 64,32/53,24 12 78,96 49,56 48,83Dow Chemicals 1,28 34,12 34,20 -0,23 35,82/27,74 15 41,22 26,14 26,25EMC 0,40 24,88 24,58 +1,22 28,02/21,50 13 52,26 19,00 18,70Fedex 0,60 102,03 104,40 -2,27 109/84,39 17 32,33 80,01 79,32Ford Motor 0,40 17,06 16,98 +0,48 16,98/8,92 12 65,83 13,02 12,96Goldman Sachs 2,00 159,11 157,71 +0,89 167/93,16 11 73,32 120,75 120,00Google 0,00 917,30 920,24 -0,32 920/575 20 245,38 703,50 702,85Halliburton 0,50 44,21 44,18 +0,07 45,55/28,80 14 41,16 34,11 33,91Honeywell 1,64 82,41 82,57 -0,19 82,57/54,48 17 64,84 62,88 63,37Intern. Paper 1,20 47,47 47,56 -0,19 48,68/30,70 12 21,06 36,02 35,32Lockheed Martin 4,60 112,95 113,10 -0,13 113/86,70 13 36,35 86,59 86,61Medtronic 1,04 52,95 53,74 -1,47 53,74/37,35 14 53,68 41,10 40,84Morgan Stanley 0,20 25,85 25,55 +1,15 27,15/12,62 13 51,69 19,66 19,58Occidental Pet. 2,56 89,78 90,42 -0,71 94,75/73,58 13 72,33 68,64 68,45Oracle 0,24 31,58 31,86 -0,88 36,34/29,26 12 148,76 24,50 24,53Pepsico 2,27 83,96 84,55 -0,70 84,55/68,02 19 129,84 64,98 64,36Philip Morris 3,40 89,32 90,34 -1,13 96,44/82,39 16 146,67 68,48 68,05Schlumberger 1,25 76,48 76,63 -0,20 81,56/66,30 16 101,80 58,67 58,83Texas Instruments 1,12 37,37 37,17 +0,52 37,17/26,43 22 41,28 28,56 28,42Time Warner 1,15 61,49 61,67 -0,29 61,67/37,49 17 57,44 47,17 47,66Wells Fargo 1,20 42,69 41,89 +1,91 42,83/25,46 12 225,77 32,75 32,22Xerox 0,23 9,79 9,71 +0,77 9,71/6,23 8 13,57 7,50 7,37

Weltindizes17:58 12.07. 11.07. Tagesveränderung Tages- 52-Wochen-

in % Hoch/Tief Hoch/TiefMSCI World (berechnet in US-$) – 1496,67 - –/– 1481,85/1201,74AEX All Shares Amsterdam 364,95 364,05 +0,25 367,01/364,49 372,11/311,74BUX Budapest 19423,51 19199,31 +1,17 19498,04/19268,31 19664,12/15978,64OMX H25 Helsinki 2364,25 2376,02 -0,50 2384,39/2362,30 2455,58/1823,36HangSeng Hongkong 21277,28 21437,49 -0,75 21522,15/21242,47 23822,06/18190,03ISE Nat. 100 Istanbul 72786,72 71789,85 +1,39 72950,53/71519,01 93178,87/60736,81JSE Top 40 Johannesburg 36227,27 36082,58 +0,40 36432,32/36081,20 37599,86/29558,23FTSE 100 London 6545,68 6543,41 +0,03 6583,90/6540,24 6840,27/5498,32IBEX 35 Madrid 7844,70 8030,70 -2,32 8036,50/7800,80 8724,60/5956,30MIB Mailand 15430,57 15677,30 -1,57 15726,98/15398,06 17897,41/12362,51RTS 1 Moskau 1348,81 1322,76 +1,97 1348,81/1324,49 1635,50/1227,65Sensex Mumbai 19958,47 19676,06 +1,44 19991,94/19785,59 20286,12/16639,82CAC 40 Paris 3855,09 3868,98 -0,36 3886,08/3844,88 4051,11/3074,68PX SE Ind. Prag 895,04 885,50 +1,08 896,52/884,82 1066,14/852,90Bovespa Sao Paolo 46225,80 46626,26 -0,86 46624,21/46100,32 63312,46/52481,44Shanghai Co Shanghai 2039,49 2072,99 -1,62 2074,86/2036,05 2434,48/1950,01Straits Times Singapur 3236,06 3248,92 -0,40 3258,41/3226,40 3454,37/2945,63All Ordinaries Sydney 4957,50 4946,90 +0,21 4993,50/4946,90 5202,50/4118,30Nikkei 225 Tokio 14506,25 14472,58 +0,23 14574,17/14417,30 15627,26/8365,90S & P/TSE 300 Toronto 12493,29 12493,26 +0,00 12519,65/12488,90 12878,58/11466,95VDax Volatil.-Dax 17,77 18,41 -3,49 18,16/17,54 26,67/13,31WIG Warschau 45996,53 45712,72 +0,62 46189,60/45628,81 48222,72/36653,28Austrian Tr. Wien 2302,54 2280,76 +0,95 2315,89/2281,00 2548,84/1855,45Swiss Market Zürich 7983,18 7986,40 -0,04 8041,25/7982,28 8407,61/6174,89

ERLÄUTERUNGEN: Kursangaben: Notierungen in Deutschland verstehen sich in Euro und basieren auf Kursen desXetra-und Spezialisten-Handels. In den Spalten mit der Bezeichnung Heimatbörse wird die Notierung und die Di-videndenangabe in der jeweiligen Landeswährung (W) dargestellt. Ausnahme: Bei Aktien aus dem Euro-Raumerfolgt keine Währungsangabe. t nach dem Kurs: Darstellung in Tausend. * zuletzt verfügbarer Kurs. Notierun-gen von Dax, MDax, TecDax und SDax basieren auf Xetra-Kursen. Alle deutschen Werte sind mit Ausnahme vonPorsche im Prime Standard notiert. Dividendenangaben gelten für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bei US-Wertenwird die letzte Quartalsdividende auf das Jahr hochgerechnet. D: Titel mit Dividendenabschlag gehandelt. KGV:Kurs-Gewinn-Verhältnis (Ibes-Schätzungen). Umsätze: Gesamtumsätze in Tausend Euro. Marktkapitalisierung:

Angaben in Milliarden Euro. Aktienarten: ADR = American Depositary Receipts, GDR = Global Depositary Receipts,Vz=Vorzugsaktien. Währungskürzel: AUD=austral. Dollar, BRL=brasil. Real, CAD=kanad. Dollar, CHF=SchweizerFranken, CNY=chines. Yuan, CZK=tschech.Krone, DKK=dänische Krone, GBP=brit. Pfund, HKD=Hongkong Dol-lar, HUF=ungar. Forint, INR=Ind. Rupie, JPY=japan. Yen, KRW=kor. Won, NOK=norweg. Krone, NZD=neuseel. Dol-lar, PLN=poln. Zloty, RUR=russ. Rubel, SEK=schwed. Krone, SGD=Singapur Dollar, TRY=türk. Lira, USD=US-Dollar,ZAR=südafrik. Rand; *Sortenkurse: Mitgeteilt von der Reisebank Frankfurt, Darstellung aus Sicht des Bankkunden.Kursgrafik: smallCharts,Quelle: GOYAX.de, AID Hannover, Morningstar Alle Angaben im Kursteil der SZ erfolgen ohne Gewähr

Die Aussicht auf eine anhaltendeGeldschwemme der US-Notenbankhat Aktienanleger auch am Freitagnoch bei Laune gehalten. An seinemfünften Gewinntag in Folge kletter-te der Dax um 0,7 Prozent auf 8213Punkte. US-Notenbankchef Ben Ber-nanke hatte am Mittwochabend er-klärt, die ultralockere Geldpolitiksei auch in absehbarer Zukunft erfor-derlich. Damit dämpfte er die Speku-lation vieler Investoren, wonachschon im September die milliarden-schweren Anleihenkäufe gedrosseltwerden könnten. Das billige Geldder Notenbanken weltweit ist zu ei-nem Großteil für den Börsenboomder vergangenen Monate verant-wortlich. Stärkere Kursgewinne anden Börsen verhinderten Aussagendes chinesischen Finanzministers.Dieser senkte die Wachstumspro-gnose für das laufende Jahr nichtnur auf sieben Prozent, sondern deu-

tete an, dass die Regierung in Pekingauch mit einer noch niedrigeren Ra-te leben könne. Damit machte er dieHoffnung auf neue Stimuli zunich-te.

Im Dax befanden sich Daimler-Aktien nach überraschend vorgeleg-ten Zahlen zum zweiten Quartal imHöhenrausch. Die Papiere legtenum 6,2 Prozent zu. Dank der Sonder-erlöse durch den Verkauf der Beteili-gung an EADS kletterte der Gewinnvor Steuern und Zinsen auf 5,2 Milli-arden Euro und liegt damit über denErwartungen. Im TecDax klettertendie Aktien des ComputerhändlersCancom um mehr als zehn Prozentnach oben. Die Transformation voneiner wenig spannenden IT-Firmazu einem Anbieter von Cloud-Lösun-gen sei auf einem guten Weg,schrieb ein Analyst. Daneben sorgtePraktiker weiter für Gesprächsstoff.Nach dem 65-prozentigen Kurs-

sturz vom Vortag legten die Titel um8,5 Prozent zu, nachdem Hagebauund Obi Interesse an einzelnen Filia-len der insolventen Baumarkt-Kettebekundet hatten.

Die US-Börse präsentierte sichkaum verändert. Der Dow Jones ver-harrte zur Handelsmitte bei 15 467Punkten. Bei den Einzelwerten stan-den Bankentitel im Fokus, nachdemJP Morgan und Wells Fargo Quartals-zahlen vorlegten. Dabei gab JP Mor-gan einen deutlichen Gewinn-sprung von fast einem Drittel be-kannt. Die Aktie lag 0,4 Prozent imPlus. Wells Fargo steigerte Einnah-men und Gewinn stärker als erwar-tet. Die Titel des Instituts stiegenum 2,3 Prozent. Unangenehm über-rascht wurden die Händler von einerGewinnwarnung des Logistikkon-zerns UPS kurz vor Börseneröff-nung. Dessen Aktien fielen um 5,6Prozent. SZ/REUTERS/DPA

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GELDDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 37

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VON UWE RITZER

Was er nicht alles kann. „Per-fektion für alle Sinne“, ver-spricht die Werbung, undso steht er da: Glänzend,flach, von puristischer Ele-

ganz im Design, das Bild perfekt, der Tonebenso. 5500 Euro kostet das Modell mitdem sperrigen Namen „Reference ID“. Esist das Vorzeigestück der Firma Loewe. EinFernseher, den man nach eigenen Wün-schen technisch aufrüsten und designen las-sen kann. Ein Fernseher, der nicht nur Pro-gramme empfängt, abspielt und aufzeich-net, sondern die TV-Welt mit der virtuellendes Internets und der privaten Datenverar-beitung verknüpft. Das soll erst der Anfangsein. Fernseher als die zentralen Steue-rungselemente im vernetzten Alltag – sostellen sie sich bei Loewe die Zukunft vor.

Dabei wissen sie nicht einmal, ob sieselbst noch eine Zukunft haben.

Am 31. Juli, in gut zwei Wochen, kom-men die Loewe-Aktionäre in Berlin zusam-men, kurz vor dem 90. Geburtstag ihresUnternehmens. Feierstimmung wird kei-ne aufkommen. Seit Jahren geht der Um-satz nach unten – mal stark, mal sehrstark. Die Verluste sind bedrohlich. ZurJahresmitte haben sie die Hälfte desGrundkapitals aufgezehrt, das ist einAlarmsignal. Laut Aktienrecht muss derVorstand dann unverzüglich eine Aktio-närsversammlung einberufen. Die LoeweAG steht am Abgrund. Das Traditionsun-ternehmen braucht schnell eine kräftigeKapitalspritze, um den runden Geburts-tag überhaupt noch zu erleben.

Die Firma kämpft. Jeder fünfte derkürzlich noch gut 1000 Mitarbeiter muss-te bereits gehen. Wer bleiben darf, ver-dient um einiges schlechter als bisher.Aber reicht das? Seit Jahresbeginn imAmt, bastelt der neue Vorstandschef Mat-thias Harsch am größten Umbau der Fir-mengeschichte. Er weiß: Es ist der letzteSchuss – und der muss sitzen.

Tut er das nicht, dann ginge da nicht ir-gendein Unternehmen zugrunde. Loeweist fast der letzte von einstmals vielen gro-ßen Namen der Unterhaltungselektronikaus Deutschland. Der einzige Hersteller,der seit der Einführung des Rundfunks1923 hierzulande produziert. Überhaupteiner der letzten, die noch in Europa ferti-gen. „Schon mit der weltweit ersten öffent-lichen Fernsehübertragung 1931 setzteLoewe Qualität, die überzeugte“, rühmtman sich selbst in der Unternehmenschro-nik. Der naturwissenschaftliche Tausend-sassa Manfred von Ardenne jubelte seiner-zeit: „Eine Verbesserung der Bildqualitätist kaum noch vorstellbar.“ Er konntenicht ahnen, was heutzutage alles läuft.

Die Loewe-Krise ist Teil einer noch vielgrößeren Misere. Die Fernsehgeräteindus-trie ist völlig aus den Fugen geraten, eineBranche im hitzigen Wahnsinn. Die gro-ßen asiatischen Hersteller wie Samsung,Panasonic oder LG überschwemmen dieMärkte immer schneller mit immer billige-ren Geräten. Nicht dass sie damit Geld ver-dienen würden: Sony schreibt seit fast ei-nem Jahrzehnt rote Zahlen. Bei Samsunghängt die defizitäre TV-Sparte am Tropfdes profitablen Handygeschäftes. Sharp,zugleich Loewe-Großaktionär, stecktnach Einschätzung von Experten in gro-ßen Problemen. Philips stieg weitgehendaus dem Fernsehergeschäft aus.

Es tobt ein gnadenloser Verdrängungs-und Überlebenskampf, bei dem einige aufder Strecke bleiben werden. Es scheint, alswürde sich dabei Geschichte wiederholen.

In der hübschen, alten Villa in Fürth du-delt „La Paloma“ aus der „Rock-Ola“-Mu-sikbox gleich neben dem Eingang. Es istein brütend heißer Sommertag. Wo GerdWalther kühles Mineralwasser serviert, sa-ßen früher die Sekretärinnen von MaxGrundig. „Da verlief der Gang“, sagt Wal-ther und zieht mit dem Arm eine imaginä-re Linie durch den Raum; der hintere Teilder Cafeteria war bereits Teil von MaxGrundigs Büro. Von hier aus regierte ersein Firmenimperium. Max Grundig – ein1,65 Meter kleiner, energischer Frankemit ruppigen Manieren, streng nach hin-ten gekämmten Haaren und großem Ge-spür für die Bedürfnisse der Nachkriegs-deutschen – war der Bild- und Tonmeisterdes deutschen Wirtschaftswunders.

Eigenhändig sperrte er Ingenieure einund warf jähzornig Prototypen durch dasgeschlossene Fenster, wenn die Gerätenicht funktionierten. Heute beherbergtseine einstige Direktionsvilla ein Rund-funkmuseum. Es gibt in Deutschlandkaum einen Ort, wo man mehr über Auf-stieg und Niedergang der deutschen Unter-haltungselektronik lernen kann wie hier.Und kaum einen, der kompetenter dar-über Auskunft gibt als Gerd Walther, derIndustriehistoriker und Museumsleiter.

Er kramt alte Kataloge hervor. 1954 ver-zeichnete einer 21 deutsche Hersteller,von Argus bis Tonfunk; 1971 waren esnoch 13. „Die Krise zog bereits in den Sech-zigerjahren auf“, sagt Walther. In den1970er- und 1980er-Jahren wuchs sie sichaus. Die Parallelen zur aktuellen Situationsind erstaunlich. Auch damals waren gi-gantische Überkapazitäten auf demMarkt. Auch damals überschwemmtengünstigere Geräte aus Asien den Welt-markt, zunächst Transistorradios, späterFernseher und Videorekorder.

„Mit ihrem VHS-System bekamen dieJapaner schnell Zugang zum US-Markt“,

erzählt Walther. Es setzte sich weltweitdurch. „Dabei war das Grundig-System Vi-deo 2000 technisch besser, mindestensaber ebenbürtig“, sagt Walther. Es halfaber nichts. Und es gibt weitere Parallelenzur Gegenwart.

In den letzten Jahren verdrängten hoch-auflösende Flachbildschirm-Fernseher je-ne mit Bildröhren. 2012 wurde der analogeTV-Empfang abgeschaltet. Beides heiztedie Nachfrage an. Allein voriges Jahr wur-den in Deutschland 9,4 Millionen TV-Gerä-te verkauft. In diesem Jahr werden es vor-aussichtlich 500 000 weniger sein. AuchEnde der 1960er- und zu Beginn der1970er-Jahre gab es eine Sonderkonjunk-tur. Damals wurde das Farbfernsehen ein-geführt und viele Zuschauer wollten spezi-ell die Olympischen Spiele 1972 in Mün-chen in Bunt sehen. Also kauften sie.

„Dieser künstliche Boom hat die heran-nahende Krise überdeckt“, sagt HistorikerWalther. In den 1970er-Jahren stiegenzwar Verkaufszahlen und Umsätze, dochdie Gewinne gingen zurück. Der Preis-kampf mit den Asiaten setzte ein, undnicht einmal ein Großer wie Grundig warihm gewachsen. Der Gründer und Na-mensgeber zog sich zurück und starb1989. Die Firma schleppte sich dahin, biszur Insolvenz 2003. Da waren von 38 000nur noch 3500 Mitarbeiter geblieben.

Während der enge Museumsaufzug indie oberen Stockwerke ruckelt, erzähltWalther von der Geschichte dieses Ortes.Die Grundig-Villa war Teil einer großen Fa-brikanlage, 7500 Menschen arbeitetenauf dem Areal. In Halle 1 liefen bis zu sie-ben Montagebänder gleichzeitig, es warEuropas größte Radio-Produktion. Heutebeherbergen die Gebäude rings um dasMuseum Büros von Dienstleistern. DasQuartier heißt schick Fürther Uferstadt.

Gemessen an früher ist Grundig nurmehr ein Name – ein Torso. Die Markelebt, fast jeder Deutsche kennt sie noch im-mer. Das Sponsoring der Fußball-Bundes-liga suggeriert in den Stadien und bei TV-Übertragungen Größe, die gar keine ist. InNürnberg-Langwasser, wo Max Grundig– alle Warnsignale ignorierend – in den1970er-Jahren das mit 15 000 Beschäftig-ten größte Fernsehwerk Europas hochzie-hen ließ, arbeiten in der Zentrale der Nach-folgefirma Grundig Intermedia noch 150Mitarbeiter. Das Unternehmen gehörtzum türkischen Mischkonzern Koc. DieFernseher werden bei Istanbul gebaut.Neuerdings gibt es auch Rasierer, Staub-

sauger und elektrische Zahnbürsten derMarke Grundig.

Verglichen mit der zweiten Hälfte desvorigen Jahrhunderts ist von Grundig undden anderen großen Namen, Telefunkenetwa, Nordmende oder Saba, nur noch we-nig übrig. Und die beiden fränkischenÜberbleibsel Loewe und Metz sind Winz-linge gemessen an den Samsungs, Panaso-nics oder LGs dieser Welt. Sie wissen, dasssie gegen diese Giganten im Kampf um dieMassen keine Chance haben. Also dachtensie, sie könnten in Nischen überleben. Bei-de schielen auf zahlungskräftige Kund-schaft und versprechen ihr besonders ho-he technische Qualität und Service. Beideverkaufen exklusiv über den Fachhandel.Nur: Wie lange geht das noch gut?

Immerhin gibt es ihn noch, den Geistvon früher, den Charme der guten deut-schen Fernsehwelt. Niemand versprühtmehr davon als Helene Metz, die bald 89Jahre alte Witwe des FirmengründersPaul Metz. Nach dessen Tod 1993 über-nahm sie im Alter von 69 Jahren das Un-ternehmen. Außer montags kommt die

rüstige, weißhaarige Frau mit der warm-herzigen Art jeden Werktag in ihre Firma.Bis heute werden alle Metz-Fernseher inZirndorf gebaut, einer Kleinstadt in derNähe von Fürth. Das heißt, eigentlichwerden sie dort nur montiert. Denn dieEinzelteile, die Bildschirme vor allem,kommen aus Asien. Notgedrungen, dennin Europa produziert sie schon lange kei-ner mehr.

Norbert Kotzbauer ist seit 2004 Metz-Geschäftsführer. Er pocht auf eine neueDefinition des Begriffes Made in Germa-ny. Schließlich will sich Metz mit deut-schen Tugenden von der Konkurrenz ab-heben. „Made in Germany bedeutet nicht,dass alle Einzelteile hier hergestellt wer-den müssen“, sagt Kotzbauer. Made in Ger-many stehe einfach für hohe Qualität undFertigungstiefe, Zuverlässigkeit, Langle-bigkeit und Qualitätssicherung.

Wie Loewe hat auch Metz in diesemJahr ein Jubiläum – die Firma wird 75Jahre alt. Aber auch in Zirndorf geht mehrAngst um als Feierlaune. Immer wenigerKunden kaufen Metz-Fernseher, und

immer weniger Menschen sind bei Metzbeschäftigt. Von den verbliebenen knapp600 arbeiten die meisten seit Februarkurz; wie lange noch, weiß keiner. „Wirhoffen auf gutes Saisongeschäft nach derInternationalen Funkausstellung AnfangSeptember in Berlin“, sagt Kotzbauer.Hoffnung ist das eine, Zahlen etwas ande-res. Der Umsatz schmilzt langsam undkonstant, seit einigen Jahren macht MetzVerlust. Wie hoch, darüber schweigt man.Indirekt gibt Kotzbauer aber zu, dass Metzbereits von der Substanz lebt, von HeleneMetz und ihrer Privatstiftung.

Auch Loewe lebt bereits von der Subs-tanz, aber die Firma ist börsennotiert undhat keinen Geldgeber im Hintergrund. Loe-we setzt auf anspruchsvolles, technikaffi-nes, designverliebtes, jüngeres Publikum.Metz auf die Generation „50 plus“ und je-ne, denen nicht am aktuellsten techni-schen Schnickschnack liegt, sondern dar-an, dass ihnen ein Gerät ins Haus gestelltwird, das sofort und ohne große Umstän-de zuverlässig funktioniert. Nicht wie dieKonkurrenz jedem Trend sofort nachlau-fen, laute die Devise, sagt GeschäftsführerKotzbauer. Er führt Besuchern gerne einkleines Walt-Disney-Filmchen vor. Eszeigt Lemminge, wie sie alle gedankenlosin eine Richtung rennen – und von einerKlippe in den Abgrund stürzen.

Genau davor habe Paul Metz immer ge-warnt, sagt Kotzbauer, „dieser begnadeteIngenieur und Kaufmann“. Der 50-jähri-ge Manager ist kaum zu bremsen, wenn ervom Gründer und der Vergangenheitschwärmt. Vom Rundfunkgerät „Postilli-on“, das sich nach dem Krieg neben Grun-digs berühmten „Heinzelmann“ behaupte-te. Vom Firmenlogo, das sich seit 1950kaum verändert hat. Vom kultigen Radio-Werbespot „Allmächd – an Metz mächadich ah“, der vor 40 Jahren prächtig funktio-nierte, wenn auch nur auf Fränkisch.

Es gibt einige Weltmarken – Adidaszum Beispiel, Daimler oder Audi –, diebeim Marketing ihr Image auch mit ihrereigenen Geschichte aufladen. Wir stehenfür etwas, für Werte, die Bestand habenund noch immer aktuell sind, lautet dieBotschaft dahinter. Doch solches Marke-ting kostet nicht nur Milliarden, sondernfunktioniert nur, wenn zur emotionalenBotschaft von der großen Tradition auchProdukte kommen, die konkurrenzfähigsind am Markt, technisch und preislich.Produkte für die Zukunft.

Franz Korsch hat den Übergang in eine

Zukunft erlebt, die keine wurde. Bis zurWende war Staßfurt, südlich von Magde-burg in Sachsen-Anhalt gelegen, das Zen-trum der Rundfunk- und Fernsehindus-trie in der DDR. Im Fernsehgerätewerk„Friedrich Engels“ wurden in Spitzenzei-ten jährlich 550 000 Geräte gebaut. Viel zuwenig für die DDR. Fernseher waren Man-gelware im Arbeiter- und Bauernstaat.„Wir mussten sie besonders langlebig bau-en, denn es gab keine Ersatzteile“, erzähltKorsch, von 1979 bis 1989 Betriebsdirek-tor in dem Staßfurter Werk.

Technologisch aber sei man zumindestin den 1980er-Jahren „zeitweise mit demWesten einigermaßen auf Augenhöhe ge-wesen“, sagt Korsch. Die letzten Jahre biszur Wende fertigten sie dort viel für west-deutsche Versandhäuser wie Neckermannoder Otto – die DDR brauchte Devisen.

Nach der Wende ging es rapide bergabin Staßfurt. Die Ostdeutschen wolltenWestmarken und keine Fernseher mehr,die „Donja“, „Luxotron“ oder „Weißen-see“ hießen. Die Staßfurter Fabrik konnteam Weltmarkt nicht bestehen. Doch dieKompetenz vor Ort ging nicht vollends ver-loren. Wo einst im Namen von FriedrichEngels Fernseher gebaut wurden, siedeltesich Technisat an, eine erst 1987 gegründe-te Firmengruppe. Sie produziert neben Di-gitalempfängern, Autoradios, Netzwerk-technik oder Navigationsgeräten auchFernsehgeräte.

Im Fürther Rundfunkmuseum führtGerd Walther zu den richtig dicken Brum-mern. Monströse Truhen aus Nachkriegs-deutschland, in die nicht nur ein Fernse-her eingebaut ist, sondern oft auch Radio,Tonbandgerät, Plattenspieler. Früher wa-ren solche Anlagen die Prestigeobjekteschlechthin in westdeutschen Wohnzim-mern. Statussymbole, die mehrere Mo-natslöhne eines Durchschnittsverdienerskosteten.

Heute muss er nur ein paar Stundenoder Tage arbeiten, um sich einen Fernse-her leisten zu können. Vielleicht nicht dieProbleme der Branche, aber doch der so-ziokulturelle Stellenwert von TV-Gerätenhat sich verändert. „Früher hielten die Ge-räte länger und die Nutzer hatten einen Be-zug dazu“, sagt Historiker Walther. Undheute? „Fernseher sind für viele Men-schen Wegwerfprodukte geworden.“

Bei Loewe kämpfen sie gegen diesenTrend an. Ihre Geräte seien „Premium“,propagieren sie unablässig. Aber das al-lein reicht nicht mehr. „Die Marke Loewesteht wie eine Eins, aber unser Geschäfts-modell hat sich überholt“, sagt MatthiasHarsch.

Wer den Vorstandsvorsitzenden in sei-nem Kronacher Büro besucht, erlebt einenMann, der demonstrativ Optimismus ver-sprüht und den entschlossenen Anpackergibt. Der im Stuhl hin und her wippt undviel gestikuliert. So wird er sich wohl auchauf der Hauptversammlung geben, als ei-ner, der alle mitnehmen will: Mitarbeiter,Investoren, Kunden. Er will sie von sei-nem Rettungsplan begeistern. Von derKombination Fernsehen/Internet und derIdee, ähnlich wie Hersteller von Computer-programmen den Kunden künftig für ihreinmal gekauftes Gerät immer wiederSoftware-Updates zu verkaufen.

Obendrein will Harsch die Produktionfast komplett von Kronach, dem beschauli-chen Festungsstädtchen im Frankenwald,nach Asien verlagern. Er will künftig mehrGeräte verkaufen, statt 200 000 eine Milli-on pro Jahr und hofft dabei, dass es ihmnicht wie Max Grundig geht, der sein Heileinstmals auch in Masse suchte. Verkauftwerden sollen Loewe-Geräte auch nichtmehr nur über Fachhändler, sondern un-ter bestimmten Bedingungen auch in Elek-tronikmärkten. Vor allem aber sollen dieFernseher, die vereinzelt doppelt so vielkosten wie vergleichbare Konkurrenzpro-dukte günstiger werden. Das gilt vor allemfür eine neue Modellreihe für Loewe-Ein-steiger. „Eine Art Einser-BMW, nachdemwir bislang nur Fünfer und Siebener ver-kaufen“, sagt Harsch.

Mit all dem wirft der neue Vorstandsvor-sitzende, der bis Ende 2012 die Geschäftedes schwäbischen Waagenherstellers Bi-zerba führte, so ziemlich alles über Bord,was bei Loewe bislang als unumstößlichesFirmengesetz galt. „Das ist mir egal, weiles mir egal sein muss“, sagt er.

Vieles, vielleicht sogar alles, hängt da-von ab, ob er die Aktionäre bei der Haupt-versammlung am 31. Juli überzeugenkann. Er muss ihnen mehr bieten als nurdie Reminiszenz an die Firmengeschichte,deretwegen die Hauptversammlung nachBerlin verlegt wurde, wo Siegmund undDavid Loewe ihr Unternehmen vor 90 Jah-ren gründeten.

Seit Monaten ist Matthias Harsch vielunterwegs. In China sucht er einen Tech-nologiepartner und auf den Finanzplätzendieser Welt einen Investor, der Geld nachKronach pumpt. Dass der amerikanischeComputer-Gigant Apple im Rennen sei,hat Harsch klar dementiert. Für einen wei-ßen Ritter hübscht er Loewe auf. Mit ei-nem Kapitalschnitt will er die Zahl der Loe-we-Aktien auf ein Viertel zurückschrau-ben und damit den Wert eines jeden einzel-nen Papiers entsprechend erhöhen. Bei ei-ner anschließenden Kapitalerhöhungkönnten die neuen Aktien dann entspre-chend teurer verkauft werden. Es sindKronacher Rechenspiele.

Und niemand kann derzeit sagen, ob sieaufgehen werden.

Die Krise ist Teileiner noch vielgrößeren Misere

Helene Metz kommt auchmit bald 89 Jahren nochjeden Tag in die Firma

Der Gründer warf schon maljähzornig Prototypendurch geschlossene Fenster

Jetzt soll das Heil in derMasse liegen: Eine Millionlautet das Absatzziel

FlimmerndeKisten

Die Traditionsfirmen Loewe und Metz kämpfenum das Überleben. Viel Zeit haben die letzten großen

Fernsehhersteller in Deutschland nicht mehr.Sonst ereilt auch sie das Schicksal von Grundig und

den anderen – die einfach verschwunden sind

REPORT38 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Alt und neu: Ein tragbares Loewe-Gerät ausden 60er-Jahren (oben) und ein superdünner Fernseher

auf der Funkausstellung in Berlin. FOTOS: DPA, LOEWE

Page 39: Süddeutsche_Zeitung.pdf

INTERVIEW: MORITZ KIELBASSAUND CHRISTOF KNEER

D as Gespräch ist schon ein paar Mi-nuten vorüber, Robin Dutt hat sichbereits verabschiedet, aber plötz-

lich kommt er noch einmal zurück. Er hatseinen Laptop auf dem Tisch liegen lassen.„Ein Konzepttrainer ohne Laptop“, sagt erund amüsiert sich über sich selbst. Im Trai-ningslager von Werder Bremen im Zillertalwirkt Dutt extrem entspannt – obwohl erweiß, dass er in der nächsten Saison genaubeobachtet werden wird. Nach Pep Guar-diola ist Dutt, 48, die spannendste Trainer-personalie der Liga – er hat nach nur zehnMonaten sein Amt als DFB-Sportdirektoraufgegeben, um Nachfolger der BremerTrainer-Legende Thomas Schaaf zu wer-den. Ein Gespräch über Schreibtischjobs,den Geruch des Rasens und die Schwierig-keit, prägende Trainer zu beerben.

SZ:HerrDutt,wieschönistes,wiederTrai-ner zu sein?Robin Dutt: Sehr, sehr schön. Als ich Sport-direktor beim DFB wurde, habe ich mirzwar vorstellen können, dass mir der Trai-nerjob irgendwann fehlt. Aber dass es soschnell passiert, hat mich überrascht.Merkt man sofort, dass ein Schreibtisch-job nichts für einen ist?Ich war mit Wolfgang Niersbach (DFB-Prä-sident/d.Red.) schon im Oktober mal Kaf-feetrinken, schon da habe ich ihm gesagt:Ich kann die Hand nicht dafür ins Feuer le-gen, dass es mich nicht irgendwann wiederauf den Rasen zurückzieht. Aber ich habeauch gesagt: Mach’ dir keine Gedanken,das ist jetzt nicht akut. Ich hatte einen Ver-trag bis 2016 beim DFB und ich fand dieAufgabe sehr spannend. Bis vor sechs Wo-chen war der Drang zurück auf die Trainer-bank zwar stark, aber ich habe gedacht: Dukannst es dem DFB nicht antun, nach ei-nem Jahr schon wieder aufzuhören.

Aber?Es kam der Punkt, an dem ich gemerkt ha-be: Es ist genau umgekehrt. Du kannst esdem DFB nicht antun, weiterzuarbeiten.Mein Nachwuchskonzept war zwar schonfertig formuliert, aber es war natürlichnoch nichts umgesetzt. Also habe ich ge-dacht: Sag’s den Leuten lieber gleich, bevorsie’s irgendwann merken. Es ist ehrlicher,wenn du den Zweifeln nachgibst, als wenndu mit diesen Zweifeln den Job weiter-machst. Und in dem Moment kam das An-gebot von Werder Bremen.Auch nicht nett.(lacht) Ja, das war unlauterer Wettbewerb,da hatte ich keine Chance mehr. Genau indieser Phase fanden ja auch die Highlight-Wochen im deutschen Fußball statt: dieletzten Spieltage in der Meisterschaft, dieHalbfinals und die Endspiele in Champi-ons League und Pokal, es gab nur noch tol-le Spiele zu sehen. Da hat der Trainer inmir schon sehr den Rasen gerochen.

Washatammeistengefehlt: dieArbeit aufdem Platz mit den jungen Leuten – oderderReiz, jedeWocheeinSpiel zucoachen?Beides. Und auch das schnelle Feedback.So bist du als Trainer ja konditioniert: Dusiehst am Spieltag sofort, ob du etwas gutoder schlecht gemacht hast. Für andereLeute wäre das eine Katastrophe, wenn ih-re Arbeit jeden Samstag neu bewertetwird. Trainer brauchen das.

Als Sportdirektor muss man Jahre war-ten, bis Konzepte vielleicht Ergebnissebringen – und selbst dann würde manmögliche Erfolge nicht direkt mit einerPerson in Verbindung bringen.Stimmt. Wer in diesem Job gelobt werdenmöchte, müsste bei jedem Thema nachvorn preschen, öffentlich den Finger he-ben und sagen: Übrigens, das hier warmein Ding! Dieser Typ bin ich nicht. AlsSportdirektor muss es dir Spaß machen,im Hintergrund Linien vorzugeben.Trainer wollen, dass der eigene Einflussdirekt sichtbar wird. Sind Trainer eitel?Ich überlege, ob es ein freundlicheres Wortgibt, aber mir fällt auf die Schnelle keinesein. Wahrscheinlich muss man zugeben,dass Eitelkeit eine Rolle spielt – aber ohneden negativen Touch, der da anklingt.

VerzweifeltmanalsTrainerbeieinemVer-band auch daran, dass die Mühlen dortlangsamer mahlen? Jede Entscheidungmuss erstmal 17 Gremien passieren.Ach, das sehe ich gar nicht so als Problem.Verbände arbeiten anders als Vereine, undes gibt weiß Gott Schlimmeres, als DFB-Sportdirektor zu sein. Es gibt sicher einigeKandidaten, die das Know-how und denGesamtblick fürs Spiel haben und die auchwas von Gremienarbeit verstehen. Für Trai-ner, die das Tagesgeschäft gewohnt sind,ist das schon schwieriger. Aber das kannman ja nicht dem Verband vorwerfen.

Wie haben Sie Wolfgang Niersbach Ihreendgültige Entscheidungmitgeteilt?In zwei Schritten. Als der Anruf von Wer-der Bremen kam, habe ich ihn darüber in-formiert, dass ich die Anfrage eines Ver-eins habe. Ich habe um Erlaubnis gebeten,ob ich mich mit den Verantwortlichen tref-fen kann. Er kannte ja meine Gedanken-gänge, meinen Gewissenskonflikt. Er hatgesagt: Hör dir’s halt mal an. Nach dem Ge-spräch war mir dann sofort klar: Das mussich machen.Ist es Ihnenschwergefallen, demDFBdie-se Botschaft zu überbringen?Natürlich. Ich wusste ja, dass der Verbandgroße Hoffnungen auf mich gesetzt hatte,ich wusste, dass die U-21-EM vor der Türsteht. Das war kein leichter Anruf, Wolf-gang Niersbach war nicht amüsiert. Aberes war definitiv für beide Seiten besser so.

Zurück im neuen, alten Job erhalten Siegerade viel Lob. Bei Werder sagen alle,was für ein fähigerundangenehmerTrai-ner dieser Robin Dutt doch sei – sogar dieungeliebten Strandläufe im Norderney-Trainingslager hat er abgeschafft. Wasmuss Thomas Schaaf da denken?Es ist wirklich nicht so angenehm, wenndu zu Hause sitzt und dauernd dein Nach-folger gelobt wird. Aber das gehört zum Ge-schäft, ich habe das auch schon aushaltenmüssen, siehe Leverkusen – ich bin mir si-cher, dass auch Thomas das aushält.

Bremer Spieler sagen jetzt: Dutt redetmehr mit uns als Schaaf. Als Sie Freiburgverlassen haben, hieß es:Marcus Sorg re-detmehrmit uns als Robin Dutt.Lustig, oder? Wenn es wirklich so wäre,dass jeder neue Trainer immer mehr redetals der alte, dann müsste die Liga in 20 Jah-ren eine ziemliche Quasselbude sein.

Sie nehmen das Lob nicht ernst?Lob ist immer schöner als Kritik, aber ichweiß, dass auch wieder Knüppel kommen.Was aber ungewöhnlich ist: die unglaub-lich harmonische Zusammenarbeit zwi-schen den Spielern und ihrem neuen Trai-ner. Das ist nun wirklich nicht alleine meinVerdienst, ein Trainer allein kriegt so eineNähe in ein paar Tagen nicht hin. Die ganzeMannschaft muss mitmachen, sie scheintden Wunsch nach Harmonie zu haben.

Weil die Spieler letzte Saison dunkle Tageerlebt haben,mit einem griesgrämig wir-kenden Trainer – und Abstiegskampf?Über die Vergangenheit kann ich doch garnichts sagen – außer, dass Thomas Schaafeine hohe Wertschätzung bei den Spielerngenießt. Trotzdem merke ich, dass sie ex-trem offen sind für Neues. Wenn wir diesesNiveau der Zusammenarbeit ein paar Jah-re halten, dann bin ich sehr optimistisch.Esmüssten14Jahresein,damitSiemit Ih-renVorgängernSchaafundOttoRehhagelmithalten können.Wir sollten jetzt erstmal ein gutes erstesJahr hinlegen. Aber an mir soll’s nicht lie-gen. Von Leverkusen abgesehen, habe ichüberall länger gearbeitet. Ich lag immer lo-cker über den 18 Monaten, die ein Bundesli-gatrainer statistisch im Schnitt bei einemVerein bleibt. Bei mir waren es fast immervier, fünf Jahre.

Es ist nicht leicht, einem Trainer nachzu-folgen, der einen Klub so lange und sostarkgeprägthatwieSchaaf.Siesindaller-dings ein Spezialist in dieserDisziplin: Siewaren in Freiburg direkt nach dem Epo-chentrainer Volker Finke erfolgreich. Ha-ben Sie als Finke-Nachfolger etwas ge-lernt, was Ihnen jetzt in Bremen hilft?Eines weiß ich sehr genau: Dass es wichtigist, bei so einem Verein sehr sensibel aufzu-treten. Man kann nicht einfach alles um-werfen, wenn der Kollege jahrelang so er-folgreich war. Ich bin ja nicht der Nachfol-ger von Thomas Schaaf, der Werder in derVorsaison mal nur auf Platz 14 geführt hat.Ich bin der Nachfolger von jemandem, derein Paket von 14 Jahren hinterlassen hat,bei dem man sagen muss: Respekt!

InFreiburgsindSiegeduldigdamitumge-gangen, dass Ihr Vorgänger Volker Finkenicht nur Gutes über Sie gesagt hat. Erblieb inderStadtpräsentundkammanch-mal sogarmit demFahrrad zumTraining,um Ihre Arbeit zu beobachten.Sie sind ja gut informiert.Hat diese Erfahrung Sie abgehärtet fürdie Aufgabe in Bremen?Ich glaube nicht, dass ich diese Art von Ab-härtung hier brauche. Thomas ist bei allenKollegen sehr beliebt, auch ich mag ihnsehr. Wir haben auch schon telefoniert.Und?Das Gespräch war mehr als angenehm, eswar sogar richtig gut.

Telefonate mit dem Vorgänger werden inder Branche ständig angekündigt, sind inWahrheit aber eher unüblich, oder?Bei mir ist es üblich. Ich habe bei den Stutt-garter Kickers Rainer Adrion angerufen, inFreiburg Volker Finke, in Leverkusen JuppHeynckes – und jetzt Thomas Schaaf.Was haben Siemit ihm besprochen?Er hat viel von letzter Saison erzählt undmich zu diesem Verein beglückwünscht.

Der Verein stand immer für Kontinuität.Nun, da der Langzeittrainer weg ist: Wo-für stehtWerder jetzt?Ich habe es aus der Distanz immer als ange-nehm empfunden, dass hier ein Verein beiallem Zielstreben Geduld ausstrahlt, auchZurückhaltung; dass hier nicht die großenLautsprecher zu hören sind. Auch die Fan-kultur hat mich letzte Saison extrem beein-druckt. Anderswo erlebt man im Abstiegs-kampf Sitzblockaden der Fans oder hört,dass Spieler bedroht werden – hier wurdealles mit Thomas Schaaf gemeinsam zu En-de gebracht. Das ist eine große Kunst.

AufdemPlatz standBremenimmerfürof-fensiven, schönen Fußball, die Anhängererinnern sich wehmütig an Micoud, Ail-ton, Diego, Klose und Pizarro.Wir wollen auch offensiven Fußball zei-gen, und ich glaube, dass wir a) die Mann-schaft dafür haben und b) Bremen schonein Verein ist, wo du dich über die Attrakti-vität deines Spiels definieren musst. Aberdie Aufgabe lautet auch, die Gegentrefferzu reduzieren. Die 50 geschossenen Torehätten letzte Saison für die Europa Leaguegereicht, die 66 kassierten waren viel zuviel. Wenn das Spiel 4:3 ausgeht, darfst dunicht der sein, der vier Tore gekriegt hat.WasWerder zuletzt häufiger passiert ist.Deshalb habe ich den Eindruck: Die Stim-mung bei den Fans ist fast umgekehrt. ImMoment sagt keiner: Bitte spielt so schönwie früher! Mir wird – gerade hier im Trai-ningslager – eher zugerufen: Bitte nichtwieder so viele Gegentore! Ich muss inzwi-schen fast aufpassen, dass ich nicht sage:Wir wollen natürlich offensiv spielen –weil die Fans dann denken: Oje, schon wie-der Offensivfußball! Das ist schon kurios.

Als 1995 Otto Rehhagel, der erste BremerLangzeit-Regent, als Trainer aufhörte,hatten es seine Nachfolger äußerstschwer: DeMos, Dörner, Sidka,Magath –

alle scheitertennachkurzerZeit, derKlubwar noch stark auf Rehhagel gepolt.Fürchten Sie ähnliche Prozesse?Ich weiß, wo die Risiken liegen und dieChancen. In Freiburg war der Druck am An-fang viel größer als hier. Verein und Fanswaren gespalten: in pro Finke und contraFinke. Da war im ersten Halbjahr Weltun-tergangsstimmung im Paradies, es hat ge-dauert, bis Freiburg wieder Freiburg wur-de. Bei Werder ist die Situation jetzt fürmich viel entspannter, unaufgeregter.Fans halten mir den Stift hin und sagen: Bit-te, unterschreiben Sie hier – direkt nebenThomas Schaaf! Hier wird man von nie-mandem gegeneinander ausgespielt. Undhier darf man auch sagen, dass wir im ers-ten Jahr noch nicht über Tabellenplätze re-den wollen. Wir sagen ja auch intern: Lassuns erst mal den Übergang gut hinkriegen.

Es wäre sicher schwieriger für Sie, wenndie Ära Schaaf mit Platz vier statt Platzvierzehn zu Ende gegangenwäre.

Definitiv. In Freiburg hatte Volker Finkevor seinem Abschied in der Rückrunde nurnoch gewonnen und sein schlechtestes Er-gebnis in 16 Jahren war Platz vier in derzweiten Liga – ich wurde dann im erstenJahr nur Fünfter. Gott sei Dank sind wir imzweiten souverän aufgestiegen.

Auch in Leverkusen mussten Sie nach ei-nersehrerfolgreichenPhasemit JuppHe-ynckes einsteigen. Ist ein erfolgreicherVorgänger mit das Schlimmste, was ei-nemneuen Trainer passieren kann?Ja, das ist schwierig. Leverkusen war Zwei-ter, hatte Ansprüche. Da kannst du als neu-er Trainer nicht sagen: Wir wollen Sechsterwerden. Jede Übung, jede Maßnahme vondir, die nicht gleich greift, wird als Rück-schritt bewertet, weil die Spieler denken:Wir waren doch Zweiter – und das kannstdu ihnen nicht mal übel nehmen. Es ist füreinen Trainer immer einfacher, eine Mann-schaft mit Luft nach oben zu übernehmen.

Haben Sie in dieser Hinsicht Mitleid mitdemBayern-Kollegen Pep Guardiola?Absolut. Ich habe ihn in Barcelona kennen-gelernt – ein Riesentyp. Aber natürlichdenkt man: Wie kann er jetzt seinen Platzin München finden – nach dem Triple undmit 22 Nationalspielern? Das ist wirklichspannend. Guardiola ist aber ein sensatio-neller Trainer – und das bleibt er für michauch, wenn er mit den Bayern Zehnterwird. Da kann er sogar absteigen (lacht).

WashabenSie ausdemunerfreulichen In-termezzo in Leverkusen gelernt?Das kann ich relativ deutlich sagen: Ichwar aufgrund der großen Aufgabe einStück weit zu verbissen. Ich wollte keinenFehler machen, alles sollte sofort perfektklappen, und diesen eigenen Anspruch ha-be ich auf alle anderen übertragen. Bei je-dem Detail, das nicht funktioniert hat, beijedem falschen Laufweg im Training, habeich sofort geglaubt, das große Ganze sei inGefahr. Und wenn du so verbissen denkst,kommst du als Trainer auch so rüber. Unddie Spieler dachten wahrscheinlich wie-der: Mit dem Laufweg aus dem letzten Jahrsind wir aber Zweiter geworden.Kannman das lernen: gelassener sein?Wenn du mit 15 Trainern aus der Liga re-dest, sagt dir jeder: Bei uns ist es diesmalbesonders schlimm mit dem Druck. Ir-gendwann merkst du: Es ist überall gleichschlimm. Es gelingt mir inzwischen viel,viel besser, die Dinge gelassener zu sehen,innerlich ruhiger zu sein, mehr Lockerheitzuzulassen – nicht auf dem Trainings-platz, aber daneben.

Manager Thomas Eichin sitzt mit Ihnenim selben Boot. Auch er muss einen Vor-gängerersetzen,KlausAllofs,dereinegro-ße Epoche beiWerder geprägt hat.Genau, und das vergessen viele im Mo-ment. Uns ist diese Konstellation sehr be-wusst, sie schweißt uns beide zusammen.Auch das ist ja eine Parallele zu Freiburg –damals war Dirk Dufner der neue Mana-ger. Wir sind gute Freunde geworden.HabenSie inFreiburgnochFreunde,nach-dem Sie dem SC denMittelfeldspieler Ce-dricMakiadi weggenommen haben?Christian Streich war nicht begeistert, daskann man sich vorstellen. Aber wer sagtdenn, dass Cedric in Freiburg geblieben wä-re? Und wenn er schon geht, dann doch ambesten zu seinem ehemaligen Trainer.

Riva– Als er dann verstummte, als sein Re-deschwall ein Ende fand, weil alles ausge-sprochen war, was Pep Guardiola ausspre-chen wollte, blickte er wieder in die Runde.Vor ihm saßen nun sehr viele sehr traurigeMenschen, all die Journalisten, die Guar-diola nicht verstanden hatten, alle bis aufden einen – den schlanken Spanier mitdem langen Haar, des rasanten Katala-nisch mächtig, wie es Guardiola runterras-selt. „No te preocupes!“, das aber sprachjetzt Guardiola zu einem der Trauernden,der in anderer Sprache noch mal nachfrag-te, doch Guardiola sagte, bitte, schert euchnicht um meine Worte, macht euch keinenKopf, dieser Vortrag war nicht für euch be-stimmt. Ihr kennt ja meine Geschichtenicht. No te preocupes? Welch herrlicherScherz, wie raffiniert war das denn?

Doch so einfach kam Guardiola nicht da-von. Es war ja erst die zweite Pressekonfe-renz in seiner Geschichte als Trainer (ein-mal hatte er José Mourinho angegriffen),in der er sich mit so viel Verve geäußert hat-te. Also wurde seine Rede auf Umwegenzur Meldung, und die Meldung erreichteden FC Barcelona und Sandro Rosell, denAdressaten und Auslöser von GuardiolasZorn, Barças Präsidenten.

Zum Abschluss des Trainingslagers desFC Bayern in Riva hat Guardiola die Welt inStaunen versetzt. Erst hatte er seine Sehn-sucht nach Thiago Alcántara öffentlich ge-macht („Ich brauche Thiago, Thiago oder

nix!“), bevor der Vertrag mit dem Mittel-feldspieler Barcelonas fixiert war. Unddann hatte er seinem ehemaligen VereinWortbruch vorgeworfen; die Vereinsvertre-ter hätten ihn während seines Sabbaticalsin New York immer wieder kontaktiert, ge-nervt, offenbar wollten sie Guardiola über-reden, dass er seinen alten Job bei Barçawieder aufnehmen würde. Weil Tito Vilano-va, Guardiolas ehemaliger Assistent undNachfolger, an Ohrspeicheldrüsenkrebs er-krankt war. Präsident Sandro Rosell, so Gu-

ardiolas Vorwurf, habe dann zugelassen,dass sich im Umfeld des riesigen Vereinsdas Gerücht verbreitet habe, er, Guardiola,habe sich mit Vilanova in New York nie ge-troffen, obwohl der Erkrankte sich dort be-handeln ließ. Oh doch, das habe er sehrwohl, sagte Guardiola nun, und: „Dass sieTitos Krankheit benutzt haben, um mir zuschaden, werde ich niemals vergessen.“Und nun hängen die Darsteller ganz vielerEpisoden zusammen und bilden eine Ge-schichte: Thiago, Vilanova, Sandro Rosell,

Guardiola und Joan Laporta. Und der FCBayern wird in einen Konflikt gezogen, vondem er wohl nichts ahnte. Denn der sich an-bahnende Transfer des talentierten Thia-go, 22, lässt sich schon wie Guardiolas leiseRevanche an Barça lesen, eingefädelt wur-de der Deal über Bruder Pere Guardiola,Thiagos Berater. „Pep erklärt den Kriegund nimmt auch noch Thiago mit“, titeltedie spanische Zeitung Sport.

Sandro Rosell hatte im Juni 2010 bei Bar-ça die Präsidentenwahl gewonnen, nach-dem Joan Laportas letzte Amtszeit abgelau-fen war. Laporta war der Präsident, der Gu-ardiola seinen ersten Trainerjob verschaff-te, also: ein enger Freund. Rosell indes wur-de zum Präsidenten, der eine Zivilklage ge-

gen Vorgänger Laporta einreichte wegenangeblicher finanzieller Misswirtschaft imKlub, also: wurde er Guardiolas Gegenspie-ler. Von Rosell heißt es auch, er habe dasVereinsleben schwerlich ertragen, solangeGuardiola bei Barça wirkte. Der Trainerwar das Idol, sein Glanz überstrahlte dendes Präsidenten – ein Umstand, der sicher-lich auch Uli Hoeneß beschäftigen würde.Rosell beförderte schließlich Vilanova zumCheftrainer, Guardiola hat dies aber stets

begrüßt. Und Thiago Alcántara wiederumist der Spieler, der unter Vilanova nicht sooft spielen durfte, wie es Guardiola für an-gebracht hält. In Riva sagte Guradiola nun:„Kein Spieler möchte raus aus einem gro-ßen Klub wie Barcelona, Bayern oder Ma-drid. Das passiert nur, wenn ein Spielerriecht, dass er nicht spielen wird. Und inBarcelona ist jetzt ein neuer großer Spielerwie Neymar da“ – eine feine, doppelschnei-dige Spitze. Denn nur weil Thiago eine Min-destanzahl von Pflichtspielen nicht erreich-te, greift jene Klausel, die ihn nun für 18Millionen Euro erschwinglich macht. UndNeymar ist der Stürmer, den Guardiola ger-ne zu den Bayern gezogen hätte, wenn ihmVorstandschef Karl-Heinz Rummeniggenicht den Deal ganz gewieft ausgeredet hät-te („Schau mal aus dem Fenster. Stell dirvor, ein Brasilianer reist bei 30 Grad aus sei-ner Heimat los, und kommt bei minussechs Grad bei uns an“ – Guardiola ver-stand). Die Geschichte ist komplex, abernun fließt alles zusammen.

Er werde aus Barcelona keinen Spielermitnehmen, es war ein Versprechen, dasGuardiola gab, nachdem er bei den Bayernunterschrieben hatte. Das Versprechen istnun gebrochen, doch Guardiola hat seineGründe offengelegt. Thiago, der laut Guar-diola nahezu jede Position jenseits des eige-nen Strafraums bekleiden kann, gilt beimFC Barcelona als Nachfolger des großen Xa-vi, der Schmerz der Spanier ist also groß.

Er sei „sehr überrascht“ und könne die Kri-tik Guardiolas nicht verstehen, sagte JordiCardoner, einer von Barcas Vizepräsiden-ten, das Verhältnis sei immer „sehr freund-schaftlich gewesen“.

No te preocupes? Mag sein, die Rede warungewollt aus Guardiola hervor gebro-chen, doch interessieren dürfte sie ja nichtnur die Spanier. Pep Guardiola wohnt jetztin München. Und niemand hier kennt PepGuardiola. PHILIPP SCHNEIDER

Versprochen, gebrochenEin kurzer Ausbruch Pep Guardiolas lenkt den Blick auf eine komplizierte Geschichte aus Katalonien, in die nun auch der FC Bayern gerät – mittendrin steht Thiago, der nach München kommen soll

„Wolfgang Niersbachwar nicht amüsiert.Aber es war definitiv

für beide Seiten besser so.“

„In Leverkusen war ichzu verbissen. Ich wolltekeinen Fehler machen,

alles sollte perfekt klappen.“

DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HBG 39

„Unterschreiben Siebitte neben Schaaf“Robin Dutt über seinen Gewissenskonflikt beim DFBund den Reiz, Trainer bei Werder Bremen zu werden

FrauenfußballDeutschland muss erkennen,dass andere Nationendie Kluft verringert haben 40RadsportDer Mont Ventoux in der Provenceist ein trauriges Symbol für dieAuswüchse seines Sports 41LeichtathletikDer Weltverband hat die Normenfür die WM verschärft. EuropasLäufern setzt das zu 41

Thiago durfte unter TrainerVilanova nicht so oft spielen, wieGuardiola es für angebracht hält

SPORT

HEUTE

„Mir war nach dem Gespräch sofort klar: Das muss ich machen“: Robin Dutt, 48, neuer Trainer von Werder Bremen. FOTO: LENNART PREISS/GETTY

Hilft Handauflegen? Bayerns Trainer Pep Guardiola im innigen Austausch mit demneuen Innenverteidiger Jan Kirchhoff. FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAND/DPA

Page 40: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Real Madrid, spanischer Fußball-Rekord-

meister, hat Außenstürmer José Calle-

jón, 26, ziehen lassen und für gut 39 Mil-

lionen Euro den spanischen Mittelfeld-

spieler Asier Illarramendi, 23, verpflich-

tet. Callejón wechselt zum italienischen

Champions-League-Teilnehmer Neapel;

U21-Europameister Illarramendi kommt

für sechs Jahre von Real Sociedad San

Sebastian und wird nach Isco (FC Mála-

ga) der nächste Konkurrent für die Deut-

schen Mesut Özil und Sami Khedira.

Bayer Leverkusen, Fußball-Bundes-

ligist, hat den achtmaligen Nationalspie-

ler Roberto Hilbert für die rechte Außen-

bahn verpflichtet. Der 28-Jährige, 2007

mit dem VfB Stuttgart deutscher Meis-

ter und zuletzt bei Besiktas Istanbul, er-

hielt einen Vertrag bis Juni 2015.

Holger Glandorf, 30, Handball-National-

spieler, hat seinen Vertrag beim Bundes-

ligisten SG Flensburg-Handewitt vorzei-

tig bis 2016 verlängert.

Marco Huck, 28, Boxweltmeister, trifft

erneut auf Firat Arslan, 42. Die beiden

Cruisergewichtler kämpfen am 14. Sep-

tember in Stuttgart gegeneinander. Am

3. Oktober 2012 hatte Huck umstritten

nach Punkten gewonnen.

Dominik Stein fährt als zehnter deut-

scher Wasserspringer zur Schwimm-

WM nach Barcelona (19. Juli bis 4. Au-

gust). Bundestrainer Lutz Buschkow be-

rief den 18-jährigen Leipziger nach des-

sen dritten Platz bei der Junioren-EM in

Posen (Polen) ins WM-Team.

Maria Scharapowa, Zweite der Tennis-

Weltrangliste, hat die Zusammenarbeit

mit dem schwedischen Trainer Thomas

Hogstedt beendet. Die Zusammenarbeit,

während der die Russin die French Open

2012 gewann und drei weitere Grand-

Slam-Endspiele erreichte (Wimbledon

2011, Australian Open 2012, Paris

2013), endete nach zweieinhalb Jahren.

Die deutsche Frauen-Staffel hat bei

der EM der Modernen Fünfkämpfer in

Drzonkow/Polen Bronze gewonnen. Vor

Lena Schöneborn, Annika Schleu und

Claudia Knack landeten Großbritannien

und Gastgeber Polen.

Ilja Kowaltschuk, 30, russischer Eisho-

ckey-Nationalspieler, beendet nach fast

zwölf Jahren seine NHL-Karriere. Er

stieg aus seinem Vertrag bei den New

Jersey Devils aus, der noch bis 2025 da-

tiert war und ihm 77 Millionen Dollar ein-

gebracht hätte. Kowaltschuk, der künf-

tig in Russland bei St. Petersburg spie-

len will, hatte sein NHL-Debüt 2001 mit

18 Jahren in Atlanta gefeiert. Insgesamt

kam er auf 816 Spiele und 417 Tore.

KURZ GEMELDET

Luzern – Ralf Holtmeyer schaute etwasmissmutig drein am Freitagnachmittag,dem Trainer des Deutschland-Achters hat-te es nicht gefallen, dass die amerikanischeCrew beim Ruder-Weltcup in Luzern imersten Vorlauf gleich zweieinhalb Sekun-den schneller gewesen war als sein Boot we-nig später im zweiten. „Nach tausend Me-tern war der Dampf weg“, grummelte er.Mehr als eine „ordentliche Leistung“ woll-te er seiner Besatzung deshalb zunächstnicht zubilligen. Erst als er die Zwischenzei-ten zu lesen bekam und sah, dass sein Ach-ter für die ersten 1000 Meter, also bis zurHälfte des Rennens, eine halbe Sekundeweniger gebraucht hatte als das TeamUSA, besserte sich seine Laune schlagartig:„Die 1000-Meter-Zeit sagt mehr aus als dieEndzeit“, dozierte er lächelnd.

Es war ja tatsächlich so, dass sich dieEndzeiten der jeweiligen Vorlaufsieger nurschwer miteinander vergleichen ließen.Die Amerikaner waren von den Briten bis

zum Schluss getrieben worden, weil sichnur der Erste direkt für das Finale an die-sem Sonntag qualifizierte; die Deutschendagegen hatten sich in ihrem schwächer be-setzten Rennen frühzeitig einen entspan-nenden Vorsprung errudert. „Wir musstennicht mehr alles geben“, sagte Schlag-mann Eric Johannesen, „wir konnten aufden zweiten tausend Metern Gas rausneh-men und Kraft sparen fürs Finale.“ Dort seidie Entscheidung vollkommen offen,glaubt der Hamburger: „Wir wissen, dasswir da noch mal auf einem höheren Levelfahren können.“

Das ist ja schon mal eine beruhigende Er-kenntnis in dieser nacholympischen Sai-son, in der die meisten Länder ihre Teamsneu aufbauen im Hinblick auf die Olympi-schen Spiele 2016 in Rio. Auch Holtmeyerhat seine Crew neu zusammengestellt, ausdem Gold-Achter von London 2012 sind ne-ben Steuermann Martin Sauer noch vierMann übrig geblieben: Johannesen, Kris-

tof Wilke, Richard Schmidt und Maximili-an Reinelt. Filip Adamski und Florian Men-ningen haben ihre Karriere beendet, Andre-as Kuffner und Lukas Müller pausieren,um sich ihrem Studium zu widmen. Neuim Boot sind Maximilian Munski, HannesOcik, Anton Braun und Felix Drahotta.„Aber es ist schon gut, einen Stamm zu ha-ben, der weiß, wie’s geht; der Erfahrungweitergeben kann“, sagt Holtmeyer.

Der Dortmunder Coach sieht die beidennacholympischen Jahre als „Möglichkeit,jüngere Ruderer einzuarbeiten“, wie ersagt; er will die Zeit nutzen, „um in der Brei-te etwas zu entwickeln“. Einen frühzeiti-gen Anlauf auf die nächsten OlympischenSpiele zu nehmen, habe sich ja bewährt,sagt Holtmeyer und erinnert an den ver-gangenen Olympia-Zyklus. Zwischen2009 und 2012 war der Deutschland-Ach-ter unbesiegt geblieben, er hatte 34 Ren-nen gewonnen, mit dem Olympia-Finaleals Krönung. Die Serie endete beim ersten

Wettkampf 2013 in Essen, die deutschenRuderer waren erst spät wieder ins Trai-ning eingestiegen, zudem fehlten noch dieOlympiasieger Wilke und Reinelt. „Das hatsich schon bemerkbar gemacht, als die bei-den wieder dazu kamen“, findet Johanne-sen, „das hat uns mehr Stabilität gegeben.“

Ein Achter lebe ja von der Harmonie imBoot, erklärt der Student, „und die mussüber viele Kilometer erfahren werden“.Jetzt sei der Deutschland-Achter wieder„deutlich geschlossener als noch beimWettkampf in Essen“; schon beim EM-Sieg in Sevilla vor einem Monat sei das zusehen gewesen. Dort hatte das britischeBoot gefehlt, das den Deutschen in Essendavongefahren war und auch die ersten bei-den Weltcups dieser Saison in Sydney undEton gewonnen hatte. „Bei den Englän-dern hat sich die Strategie geändert“, hatHoltmeyer beobachtet: Die Briten, die imvergangenen Olympia-Zyklus immerstärkste Herausforderer des deutschen

Achters gewesen waren, haben in dieserSaison ihre besten Leute ins Großboot ge-setzt; früher saßen die eher im Vierer.

Angesichts der bislang souveränen Vor-stellungen des britischen Achters in dieserSaison war selbst ein Experte wie Holtmey-er verblüfft, dass sie von den Amerikanernin den Hoffnungslauf verwiesen wurden.„Aber eigentlich“, so sinnierte der Trainer,„war es eher überraschend, dass die Ameri-kaner in den vergangenen Jahren nicht sostark waren.“ Das wiederum ist eine eherbeunruhigende Aussicht in dieser nach-olympischen Saison: Dass sich die Konkur-renz offenbar mächtig anstrengt, um denDeutschen ihre Vormachtstellung streitigzu machen – und den WM-Titel, den sie imAugust in Südkorea verteidigen müssen.Am Sonntag, nach dem Finale von Luzern,wissen die deutschen Achter-Ruderer, wiegut sie wirklich schon wieder sind – im di-rekten Vergleich mit den USA und Großbri-tannien. JOACHIM MÖLTER

Fußball

Frauen, EM in Schweden, 1. SpieltagGruppe BDeutschland – Niederlande 0:0Deutschland: Angerer (vereinslos) – Krahn

(Paris St. Germain), Maier (Bayern München),

Bartusiak (1. FFC Frankfurt), Cramer (Turbine

Potsdam) – Goeßling, Keßler (bd. Wolfsburg),

ab 46. Laudehr (Frankfurt) – Lotzen (FC Bay-

ern), ab 73. Leupolz (Freiburg), Marozsan

(Frankfurt), Mittag (Malmö) – Okoyino da

Mbabi (Frankfurt). – Trainerin: Neid.

Niederlande: Geurts – Bito, Koster, Hoogen-

dijk, van den Heiligenberg – Spitse, Slegers –

van de Ven, van de Donk, Martens – Melis. –

Trainer Reijners.

Schiedsrichterin: Spinelli (Italien). – Gelbe

Karten: Cramer, Keßler, Maier – Bito. – Zu-

schauer (in Växjö): 8861.

Norwegen – Island 1:1 (1:0)1:0 Hegland (26.), 1:1 Vidarsdóttir (87., Foul-

elfmeter). – Zuschauer (in Kalmar): 4000.

Gold Cup, Vorrunde, 2. SpieltagGruppe A: Mexiko – Kanada 2:0 (1:0), Panama

– Martinique 1:0 (0:0).

1. Panama 2 2 0 0 3:1 6

2. Mexiko 2 1 0 1 3:2 3

3. Martinique 2 1 0 1 1:1 3

4. Kanada 2 0 0 2 0:3 0

Modus: Gruppen-1. und 2. plus zwei beste 3.

im Viertelfinale.

TestspieleRB Salzburg – FC Schalke 04 3:1 (1:1)1:0 Mané (16.), 1:1 Draxler (33.), 2:1 Soriano

(51.), 3:1 Hinteregger (77., aus über 60 Meter

Entfernung).

Dynamo Dresden – Neftschi Baku 2:1 (0:1)

TuS Celle – Hannover 96 0:8 (0:5)

Golf

Europa-Tour, Scottish Open in Inverness(3,4 Millionen Euro, Par 72)

Nach der 1. Runde: 1. Parry 64 Schläge, 2.

Khan (beide England) 65, 3. Lowry (Irland) 66,

Ilonen (Finnland), Mickelson (USA), Morrison

(England), Aphibarnrat, Jaidee (beide Thai-

land), Doak (Schottland) alle 66, 10. Siem (Ra-

tingen) 67, 98. Kieffer (Düsseldorf) 71, 156.

Lampert (St. Leon-Rot) 79.

US-Tour in Silvis/Illinois(4,6 Millionen Dollar, Par 71)

Nach der 1. Runde: 1. Johnson (USA), Villegas

(Kolumbien) je 64, 3. de Jonge (Simbabwe),

Bettencourt, Summerhays je 65, 6. Herman,

Taylor, Streb, Streelman, Weekley (alle USA),

Jones (Australien), Hearn (Kanada) alle 66. –

Ohne deutsche Beteiligung.

Frauen, US-Tour in Waterloo/Kanada(1,3 Millionen Dollar, Par 71)

Nach der 1. Runde: 1. Matthew (Schottland),

Stanford (USA) je 63, 3. Park Hee-Young,

Meena Lee, Park In-Bee (alle Südkorea), Mo-

zo (Spanien) alle 65; 23. Gal (Düsseldorf) 68.

Radsport

Tour de France13. Etappe (Tours – Saint-Amand-Montrond,

173 km): 1. Cavendish (Großbritannien/Quick

Step) 3:40:08 Stunden, 2. Sagan (Slowa-

kei/Cannondale), 3. Mollema (Niederlan-

de/Belkin), 4. Fuglsang (Dänemark/Astana),

5. Terpstra (Niederlande/Quick Step), 6. Kreu-

ziger (Tschechien/Saxo), 7. Contador (Spa-

nien/Saxo), 8. Ten Dam (Niederlande/Belkin)

alle gl. Zeit, 9. Chavanel (Frankreich/Quick

Step) 0:06 Min. zur., 10. Rogers (Austra-

lien//Saxo) 0:09, 11. Roche (Irland/Saxo) 0:11,

12. Bennati (Italien/Saxo) 0:17, 13. Bodnar

(Polen/Cannondale) 0:19, 14. Tosatto (Itali-

en/Saxo) 0:53, 15. Greipel (Rostock/Lotto)

1:09; 20. Degenkolb (Gera/Argos); 36. Burg-

hardt (Zschopau/BMC); 44. Sieberg (Castrop-

Rauxel/Lotto); 55. Klöden (Mittweida/Radio

Shack) alle gl. Zeit; 58. Martin (Cottbus/Quick

Step) 1:37; 88. Fröhlinger (Gerolstein/Argos)

9:54, 89. Voigt (Grevesmühlen/Radio Shack)

gl. Zeit; 124. Kittel (Arnstadt/Argos) 10:07,

139. Geschke (Berlin/Argos) 10:11.

Gesamtwertung (13/21): 1. Froome (Großbri-

tannien/Sky) 51:19:13 Stunden, 2. Mollema

2:28 Minuten zurück, 3. Contador 2:45, 4.

Kreuziger 2:48, 5. Ten Dam 3:01, 6. Fuglsang

4:39, 7. Kwiatkowski (Polen/Quick Step) 4:44,

8. Quintana (Kolumbien/Movistar) 5:18, 9. Pe-

raud (Frankreich/AG2R) 5:39, 10. Rodriguez

(Spanien/Katjuscha) 5:48, 11. Martin (Ir-

land/Garmin) 5:52, 12. Evans (Austra-

lien/BMC) 6:54, 13. 7:28, 14. Andy Schleck (Lu-

xemburg/Radio Shack) 8:32, 15. Monfort (Bel-

gien/Radio Shack) 10:16; 38. Klöden 34:13;

65. Voigt 59:28; 88. Burghardt 1:14:44; 96.

Geschke 1:19:34; 100. Martin 1:20:45; 103.

Degenkolb 1:24:04; 123. Greipel 1:39:15; 133.

Sieberg 1:45:23; 142. Fröhlinger 1:48:59; 169.

Kittel 2:04:22.

Punktewertung (Grünes Trikot): 1. Sagan 357

Pkt., 2. Cavendish 273 3. Greipel 217, 4. Kittel

177.

Bergwertung (Gepunktetes Trikot): 1. Rol-

land (Frankreich/Europcar) 50 Punkte, 2.

Froome 33, 3. Porte 28.

Nachwuchswertung (Weißes Trikot): 1. Kwiat-

kowski 51:05:14 Stunden, 2. Quintana 0:34

Min. zurück, 3. Talansky (USA/Garmin) 8:27.

Teamwertung: 1. Saxo 152:22:21 Stunden, 2.

Belkin 2:32 Minuten zurück, 3. AGR2 10:37.

Tennis

Männer, Stuttgart (467 800 Euro/Sand)Viertelfinale: Fognini (Italien/5) – Haas (Los

Angeles/1) 6:2, 6:4, Kohlschreiber (Augs-

burg/2) – Monfils (Frankreich) 6:4, 6:4, Hane-

scu (Rumänien) – Paire (Frankreich/4) 7:5,

6:2, Bautista Agut (Spanien) – Berrer (Stutt-

gart) 6:2, 0:1, Aufgabe B.

Männer, Bastad (433 770 Euro/Sand)Viertelfinale: de Bakker (Niederlande) – Ber-

dych (Tschechien/1) 7:5, 7:5, Dimitrov (Bulga-

rien/5) – Monaco (Argentinien/3) 6:3, 6:2.

Männer, Newport (519 775 Dollar/Rasen)Viertelfinale: Russell (USA) – Sijsling (Nieder-

lande/3) 7:6 (3), 6:7 (6), 7:6 (5), Mahut (Frank-

reich) – Przysiezny (Polen) 7:6 (5), 6:4.

Frauen, Palermo (180 463 Euro/Sand)Achtelfinale: Vinci (Italien/2) – Hercog (Slo-

wenien) 6:2, 7:6 (3), Cabeza (Spanien) – Mla-

denovic (Frankreich/3) 6:3, 2:6, 7:6 (6), Zako-

palova (Tschechien/4) – Knapp (Italien) 6:3,

4:6, 6:4, Dominguez-Lino (Spanien/5) – Bur-

nett (Italien) 7:5, 4:6, 6:3.

Viertelfinale: Cabeza Candela (Spanien) – Vor-

acova (Tschechien) 7:5, 6:4.

Frauen, Budapest (235 000 Dollar/Sand)Achtelfinale: Scheepers (Südafrika/6) – Mar-

tic (Kroatien) 7:5, 6:4, Peer (Israel) – Tatisch-

wili (Georgien/8) 6:1, 6:1, Kovinic (Montene-

gro) – Solowjewa (Russland) 6:1, 3:6, 6:1, Ca-

dantu (Rumänien) – Hlavackova (Tschechien)

4:6, 7:5, 4:0 Aufgabe H.

Viertelfinale: Meusburger (Österreich) – Beck

(Bonn/4) 6:4, 6:1, Halep (Rumänien/3) – Ba-

bos (Ungarn) 7:5, 6:1 Scheepers (Südafrika/6)

– Kovinic (Montenegro) 4:6, 6:0, 7:6 (5).

Sport im Fernsehen

Samstag, 13. Juli11 – 13 Uhr, Eurosport: Universiade in Kasan,

Volleyball, Männer, Viertelfinale.

12.15 – 16 Uhr, Sport1: Motorrad, Qualifikati-

on für den Großen Preis von Deutschland.

13.45 – 17.45 Uhr, Eurosport: Tour de France.

14.30 – 16 Uhr, ARD: Tourenwagen, DTM.

15.45 – 17.35 Uhr, N3: Fußball, Nordcup, Ham-

burger SV – Eintracht Braunschweig.

16.30 – 20 Uhr, Sport 1: Tennis, Männer-Tur-

nier in Stuttgart, Halbfinale.

17.45 – 20 Uhr, Eurosport: Fußball, Frauen,

EM in Schweden, Gruppe A, 2. Spieltag, Itali-

en – Dänemark.

20 – 22 Uhr, Eurosport: Fußball, U20-WM in

der Türkei, Finale, Frankreich – Uruguay.

20 – 22 Uhr, Sport1: Fußball, Testspiel, Borus-

sia Dortmund – Bursaspor.

22.20 – 23.30 Uhr, Sat1: Boxen, WBO-WM im

Supermittelgewicht, Stieglitz (D) – Kiyota (J).

Sonntag, 14. Juli10.35 – 12.10 Uhr, Sport1: Motorrad, Straßen-

WM, Großer Preis von Deutschland, Moto3;

12.10 – 13.45 Uhr, Sport1: Motorrad, Moto2.

13.15 – 16.15 Uhr, ARD: Sportschau; Motor-

sport, DTM, 5. Lauf, vom Norisring in Nürn-

berg; 15 Uhr: Rudern, Weltcup, aus Luzern;

15.40 Uhr: Triathlon, Deutsche Meisterschaft

Langdistanz in Roth.

13.45 – 15.30 Uhr, Sport1: Motorrad, MotoGP.

14 – 17.45 Uhr, Eurosport: Tour de France,

15. Etappe: Givors – Mont Ventoux.

16 – 18 Uhr, Sport1: Tennis, Männer-Turnier

in Stuttgart, Finale.

16.45 – 18.45 Uhr, N3: Fußball, Benefizspiel,

FC Hansa Rostock – FC Bayern München.

17.45 – 20 Uhr, Eurosport: Fußball, Frauen,

EM in Schweden, 2. Spieltag, Gruppe B, Nor-

wegen – Niederlande.

18.45 – 21 Uhr, Sport1: Fußball, Testspiel, Ale-

mannia Aachen – FC Schalke 04.

20 – 22.30 Uhr, Eurosport (ab 20.15 Uhr ZDF):

Fußball, Frauen, EM in Schweden, 2. Spieltag,

Gruppe B, Island – Deutschland.

Los Angeles – Nach einem Bestechungs-versuch an zwei Nationalspielern aus Be-lize vor der 1:6-Niederlage gegen das ameri-kanische Fußball-Nationalteam ist eineverdächtige Person identifiziert worden.Wie die Konföderation der Verbände ausNord- und Mittelamerika sowie der Kari-bik zudem mitteilte, nahm auch der Welt-verband Fifa Ermittlungen auf. Die Belize-Spieler Woodrow West und Ian Gaynair hat-ten gemeldet, ihnen seien zwei Tage vordem Gold-Cup-Match gegen die USA hoheBestechungssumme offeriert worden. Sieidentifizierten die verdächtigte Person aufeinem Foto. Der Mann soll bereits in ande-ren Ländern versucht haben, Spiele zu ma-nipulieren. Die Spieler gaben an, am Sonn-tag in Portland/Oregon von dem Mann,der bereits im Juni im Hotel vor einem Län-derspiel gegen Guatemala aufgetauchtwar, angesprochen worden zu sein. Sie sei-en gebeten worden, „sicherzustellen, dasswir das Spiel verlieren würden“, sagte Gay-nair. Um welche Summe es sich handelt, istnicht bekannt. „Wir haben das Angebotausgeschlagen“, ergänzte West. Belize-Trainer Ian Mork lobte das Verhalten derSpieler und sprach von einer „größeren Sa-che“. „Das betrifft nicht nur unser Landoder war ein Einzelfall“, sagte Mork. An-geblich soll die Fifa auch Spiele des GoldCups 2011 untersuchen, in denen die Natio-nalteams aus Kuba, Grenada und El Salva-dor involviert gewesen seien. SID, DPA

Frankfurt– Der geplatzte Wechsel des Dä-nen Nicklas Bendtner zum Fußball-Bun-desligisten Eintracht Frankfurt sorgt fürMissstimmung zwischen Trainer ArminVeh und Vorstandschef Heribert Bruchha-gen. Der 52-jährige Coach nannte die vor-zeitige Bekanntgabe der Absage durchBruchhagen in der Bild „eine Unverschämt-heit gegenüber dem Spieler“. Der bei Arse-nal London unter Vertrag stehende Bendt-ner habe so die Entscheidung der Ein-tracht aus der Presse erfahren müssen.Bruchhagen versicherte, seine Aussagen(„Es hat sich in der Gesamtbetrachtungnicht ergeben“) hätten dem dänischenSpieler nicht geschadet.

Mit der Informationspolitik des Klubskann sich Veh nicht anfreunden. So hättenFotografen am Dienstag den Verhand-lungsort mit dem Dänen gewusst und hät-ten noch vor Bendtners Eintreffen Stel-lung bezogen. „Das ist unprofessionell“,sagte Veh in der Frankfurter Neuen Presse.

Veh erwartet nun von Sportdirektor Bru-no Hübner die Intensivierung der Suchenach einem Stürmer. Als Wunschkandidatgilt weiterhin der Tscheche Vaclav Kadlecvon Sparta Prag. Frankfurt will aber die ge-forderte Ablösesumme von mehr als dreiMillionen Euro nicht zahlen. DPA

Jena – Der Deutsche Fußball-Bund hat ei-nen Tausch des Heimrechts des Oberligis-ten Schott Jena mit dem Hamburger SVfür die erste Runde des DFB-Pokals ausge-schlossen. Das berichtet die OstthüringerZeitung in ihrer Online-Ausgabe. Der Fünft-ligist hatte einen Tausch in Erwägung gezo-gen, weil das Stadion im thüringischen Je-na wegen einsturzgefährdeter Flutlicht-masten am Mittwoch gesperrt wordenwar. Noch ist nicht klar, ob die Begegnungam 4. August im Ernst-Abbe-Sportfeld aus-getragen werden kann. „Wir helfen SchottJena, wo wir können. Aber selbst in dieserNotsituation verbieten unsere Statuten ei-nen Heimrechtstausch“, sagte DFB-Spre-cher Stephan Brause. Ebenfalls sei es nichtgestattet, dass Schott Jena als Gastgeber inder Hamburger Arena auftritt. Brause ver-wies darauf, dass es noch weitere Stadien„zwischen Jena und Hamburg“ gibt, die alsAlternative infrage kämen. SID

Stuttgart– Als einziger deutscher Tennis-profi hat Philipp Kohlschreiber das Halbfi-nale beim Stuttgarter ATP-Turnier er-reicht. Der an Nummer zwei gesetzte Augs-burger bezwang am Freitag den FranzosenGael Monfils 6:4, 6:4. Der 29-jährige Kohl-schreiber trifft am Samstag bei der mit467 800 Euro dotierten Sandplatzveran-staltung auf den Rumänen Victor Hanescu.Bei den French Open hatte sich Kohlschrei-ber zuletzt klar gegen Hanescu durchge-setzt. Insgesamt waren acht Deutsche inStuttgart an den Start gegangen.

Der topgesetzte Tommy Haas verpasstedas Halbfinale klar. Der 35-Jährige musstesich in der Runde der letzten Acht FabioFognini mit 2:6, 4:6 geschlagen geben.Nach 1:14 Stunden verwandelte der Italie-ner seinen fünften Matchball. SID

München– Die Basketballer des FC BayernMünchen haben einen weiteren Spieler un-ter Vertrag genommen. Vom BBL-Konkur-renten Artland Dragons wird Bryce Taylor,26, an die Säbener Straße wechseln, wo ereinen Zweijahresvertrag unterschriebenhat. Sein Bundesliga-Debüt gab Taylor2009 in Bonn, wechselte nach einer Saisonzu Alba Berlin, wo er durch seine athleti-sche und spektakuläre Spielweise zum Pu-blikumsliebling avancierte. Nach zwei Jah-ren an der Spree schloss sich der 1,95 Me-ter große sprunggewaltige Shooting Guardin der vergangenen Saison Quakenbrückan, wo er mit 14,3 Punkten pro Partie Top-scorer war. Den Vertrag mit Brandon Tho-mas , 28, haben die Bayern dagegen nichtverlängert. Thomas war im Vorjahr ausQuakenbrück gekommen. SZ

VON KATHRIN STEINBICHLER

Växjö – Am nächsten Tag sah zunächst al-les ganz harmlos aus. Lena Goeßling blin-zelte kurz, als sie zur täglichen Pressekon-ferenz das ehrwürdige Konserthus von Väx-jö betrat, die Sonne blendete durch dieFenster. Goeßling zeigte ein Lächeln, danngestand sie ein: „Das Einschlafen ist mirschwer gefallen gestern, und ich bin auchschon früh wieder aufgewacht.“ Dieses EM-Auftaktspiel vom Donnerstagabend, die-ses maue 0:0 gegen die Niederlande, geis-terte der Mittelfeldspielerin durch denKopf. Stundenlang, immer wieder, denn„es hat sich nicht gut angefühlt“.

Es hat auch nicht gut ausgesehen, wasdie deutsche Frauenfußball-Nationalelf inder Myresjöhus Arena von Växjö gezeigt hat.

Fehlpässe und Stellungsfehler prägten dasdeutsche Spiel, das so viel schwerfälligerwirkte als in den drei Testspielen zuvor.Nur wenige Aktionen brachten Gefahr vordas gegnerische Tor, und mit jeder Minutedieser seltsam fahrigen Partie „wurden wirimmer nervöser“, sagte Goeßling.

Dabei kannte sie dieses Gefühl als Fuß-ballerin lange nicht, in der abgelaufenenSaison hat die 27-Jährige vom VfL Wolfs-burg alles gewonnen, was es im europäi-schen Klubfußball zu gewinnen gibt: Meis-terschaft, Pokal, Champions League – in je-dem dieser Wettbewerbe wurde Goeßlinggelobt für ihre feine und inzwischen gereif-te Art, ein Mittelfeld zu organisieren. Zu-sammen mit ihrer Klub- und Mittelfeldkol-legin Nadine Keßler sollte sie das jetzt auchbei dieser Europameisterschaft umsetzen.

Aber am Donnerstag war dann in derdurch viele Verletzungen durchgeschüttel-ten deutschen Mannschaft doch alles an-ders: „Für mich wie für viele andere – auchfür Kessi – war es das erste EM-Spiel, dasist einfach noch einmal etwas anderes alsein normales Länderspiel.“

Die Niederländerinnen, 2009 immerhinbereits im EM-Halbfinale, mussten vor die-sem Auftakt jedenfalls keine Angst haben,denn „dieses Deutschland ist nicht das von2009“, sagte Stürmerin Manon Melis nachdem Abpfiff, den die Deutschen mehr her-beigesehnt hatten als die Niederländerin-nen. Seit Deutschland, der ewige Titelkan-didat, bei der WM 2011 gestürzt wurde, ver-suchen sich immer mehr Nationen daran,die Verhältnisse im Frauenfußball neu zumischen. „Alles ist diesmal möglich“, sagte

Melis, die seit sieben Jahren für Malmö inder schwedischen Liga stürmt und dort re-gelmäßig zu den Besten gehört. So wie siehaben etliche Spielerinnen der verschie-densten Nationen inzwischen internationa-le Erfahrung gesammelt und die Ehrfurchtabgelegt. In ihren immer professionellergeführten Klubs haben sie als Voll- oderTeilzeitprofis ihre Qualitäten und ein ho-hes taktisches Niveau kennengelernt. Jetztbringen Spielerinnen wie Melis ihr gesam-meltes Können immer mehr auch in ihreLandesauswahlen ein. „Mal sehen, wozues hier noch reicht“, meinte Melis, „ich fin-de es gerade sehr spannend.“

Was die nachrückenden Nationen span-nend finden, macht die Arrivierten nervös.Schweden musste das bei seinem Turnier-auftakt erleben, bei dem die Gastgeberin-nen gleich zwei Elfmeter verschossen.Deutschlands junge, mit vielen unerfahre-nen Spielerinnen besetzte Mannschaft hatseine Lektion nun ebenfalls erhalten.

Am Morgen noch hatte sich beim Früh-stück in der Altstadt ein mitgereister deut-scher Fan aufgemacht, um bei Steffi Jonesvorzusprechen. Die ehemalige National-spielerin und jetzige Frauenfußball-Direk-torin des Deutschen Fußball-Bundes warfür die erste EM-Partie der Deutschen nachSüdschweden gereist, nun beugte sich derMann sichtlich bewegt zu Jones und frag-te: „Steffi, was war mit den Mädels los?Müssen wir uns Sorgen machen?“

Als Saskia Bartusiak von der Begeben-heit hörte, bekam ihre Stimme einen fastentrüsteten Unterton. Sekunden vor demAbpfiff hatte die 30-jährige Innenverteidi-gerin des 1. FFC Frankfurt ganz allein ge-gen zwei heranstürmende Niederländerin-nen gestanden, am Ende bekam sie nochein Bein dazwischen und sicherte Deutsch-land so immerhin einen Punkt. „RichtenSie dem Mann aus: Es ist noch nichts pas-siert!“, sagte Bartusiak, und: „Man musssich um uns keine Sorgen machen! Wir sindgerade in ein Turnier gestartet, das für vie-le hier das erste ist, und wir haben wie alleanderen in der Gruppe einen Punkt!“

Lena Goeßling begleitete die kleine An-sprache ihrer turniererfahrenen Kolleginmit großen Augen und einem Nicken. Nochist nichts passiert, wohl wahr, aber schonam Sonntag im zweiten EM-Vorrunden-spiel gegen Island (20.30 Uhr/ZDF und Eu-rosport) stehen die deutschen Frauen gehö-rig unter Druck. „Wir wissen selbst, dasswir nicht unser bestes Spiel gemacht ha-ben und es eigentlich besser können“,meinte Lena Goeßling zerknirscht, „ichhoffe, jede hat jetzt ihre EM-Erfahrung ge-macht und hakt das ab. Und dann machenwir es gegen Island besser.“ Immerhin dieZuversicht ist schon mal zurück.

Einem erst 16 Jahre alten Golf-Amateurist das seltene Kunststück einer 59er-Runde geglückt. Bei einem Junioren-Turnier auf der berüchtigt schweren An-lage von Pinehurst in North Carolina,2014 Gastgeber der US Open, blieb WillGrimmer aus Cincinnati auf dem Par-70-Kurs Pinehurst #1 elf Schläge unterPar. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, esauf dieser Anlage geschafft zu haben“,sagte Grimmer gerührt. „Hier haben alleGrößen des Golfsports schon gespielt.Jetzt bin auch ich ein kleiner Teil der Ge-schichte“, sagte der Teenager. Grimmerunterlief auf dem Weg zum Platzrekordsogar ein Bogey. Eine 59er-Runde ist bis-lang erst einem deutschen Golfer ge-glückt: Martin Kaymer, 2006 im Golf Clubam Habsberg in der Oberpfalz. SID

VerdächtigNationalspieler aus Belize melden

beim Gold Cup Bestechungsversuche

Zoff in FrankfurtGeplatzter Wechsel des StürmersBendtner sorgt für Missstimmung

Tausch verbotenDFB untersagt Jena, Pokal-Heimrechtan den Hamburger SV zu übergeben

Kohlschreiber siegtAber Stuttgarter Halbfinale ohne Haas

Taylor für ThomasVierter Zugang für Bayern-Basketballer

Die Ehrfurcht ist wegAuch die deutschen Fußballerinnen müssen bei der Europameisterschaft in Schweden erkennen,

dass andere Nationen die Kluft zu den ewigen Titelkandidaten verringert haben

59Amateur-Golfer glänzt

Erfahrbare HarmonieDie meisten Länder bauen ihre Ruder-Achter schon neu auf mit Blick auf Olympia 2016 – dennoch gilt der Weltcup in Luzern als wichtige Messlatte

Eine Chance für das deutsche Team? Nicht wirklich, die niederländische Torfrau Loes Geurts muss zum Verdruss von SimoneLaudehr (links) und Lena Goeßling (Nr. 20) nur den Ball aus der Gefahrenzone fausten. FOTO: MIKAEL FRITZON/DPA

„Wir wissen selbst, dasswir es besser können“,sagt Lena Goeßling

AKTUELLES IN ZAHLEN

SPORT40 HBG Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Page 41: Süddeutsche_Zeitung.pdf

München– Arne Gabius ist jetzt in der lieb-lichen Landschaft Flanderns. In der Ge-meinde Heusden-Zolder genauer gesagt,einem bewaldeten Paradies für Radfahrerund Wanderer. Allerdings ist der deutsche5000-Meter-Meister Gabius nicht zumSpazierengehen ins belgische Hinterlandgereist, sondern um sich an diesem Sams-tag im örtlichen De-Veen-Stadion für dieLeichtathletik-WM im August in Moskauzu empfehlen. Das Meeting von Heusden-Zolder gilt als Anlaufpunkt für Läufer, dienoch nicht die Qualifikationszeit für densaisonalen Höhepunkt erreicht haben. DieStimmung dort ist prächtig, die Läufe fin-den in der Kühle des Abends statt und siesind mit guten Tempomachern besetzt.Günstiger können die Bedingungen kaumsein, aber das heißt nicht, dass Gabius dieNorm sicher schafft. Die Aufgabe ist an-spruchsvoller denn je, weil der Weltver-band IAAF den Qualifikationsstandardüber 5000 Meter von 13:20 auf 13:15 Minu-ten gesetzt hat. Das ist hart, und Gabiushat schon früher im Jahr den Verdacht ge-äußert, „dass der Weltverband keine euro-päischen Läufer bei der WM haben will“.

Die Diskussion um die Normen hat Tra-dition in der deutschen Leichtathletik, wo-bei sie sich in den vergangenen Jahren et-was beruhigt zu haben schien. Die Sportlergingen zunehmend dazu über, die Normenzu erfüllen, statt sie zu beklagen. Arne Ga-bius zum Beispiel wurde 2012 nicht nurEM-Zweiter, er knackte auch die Olympia-Norm des Deutschen Leichtathletik-Ver-bandes (DLV), die knapp über der IAAF-Norm lag (13:18), mit 13:13,43 Minuten.Aber in diesem Jahr sagen die Sportler wie-der was, denn in vielen Disziplinen sind dieWM-Teilnahme-Voraussetzungen gestie-gen. Der deutsche 800-Meter-Meister Ro-bin Schembera findet das „frustrierend“.Für Olympia lag die IAAF-A-Norm seinerDisziplin bei 1:45,60 Minuten (im DLV bei

1:45,55), für Moskau sind 1:45,30 verlangt.Schembera sagt: „Wenn das so weitergeht,müssen wir irgendwann 1:44,5 laufen.“Und auch der DLV ist nicht amüsiert, dersich mit seinen Normen an den A-Stan-dards des Weltverbandes orientiert unddurch die Verschärfung befürchten muss,weniger Athleten zur WM zu bringen.Sportdirektor Thomas Kurschilgen nenntdie IAAF-Strenge „nicht nachvollziehbar“.

Die IAAF findet die Entwicklung natür-lich sehr wohl nachvollziehbar. „Die Quali-fikations-Regeln- und -Standards für dieWM sind immer den aktuellen Trends inder Spitze jeder Disziplin gefolgt, um si-cher zu stellen, dass die Gesamtzahl derAthleten konstant und die WM der Gipfeldes globalen Wettkampfprogrammsbleibt“, schreibt IAAF-Sprecher Chris Tur-ner in einer Antwort-Email. Die Normensind für die IAAF ein Werkzeug der natürli-chen Auslese, Sportstatistiker entwickelnsie aus den Analysen der Vorjahres-Ergeb-nisse. Für 2013 haben diese Analysendurchaus auch Entschärfungen ergeben.Die A-Norm im Siebenkampf liegt in die-sem Jahr zum Beispiel bei 6100 Punkten,2012 lag sie bei 6150 (der DLV fordert wei-terhin 6150). Aber viele Normen sind ebenauch markant angestiegen, und naturge-mäß fällt das den Athleten mehr auf.

Zumindest denen, die die Trends nichtselbst mitbestimmt haben. Im Diskuswer-fen ist die Männer-Norm um einen Metergestiegen (auf 66), aber das ist Olympiasie-ger Robert Harting egal – sein schlechtes-tes Ergebnis diesen Sommer lag bei 67,04.Dass die Weitspringer mindestens 8,25 Me-ter erreichen müssen statt wie 2012 8,20Meter, ist für die Betroffenen schon eherein Thema. Christian Reif, Europameister2010 (8,27), und der deutsche Meister AlynCamara (8,29) haben die zwar schon ge-schafft. Aber der aktuelle EuropameisterSebastian Bayer noch nicht – und wieschwierig das ist, zeigt sich schon daran,dass man mit 8,25 bei Olympia in LondonZweiter geworden wäre. Letzteres beein-druckt die IAAF nicht, sie verweist darauf,dass 2012 13 Leute 8,25 oder weiter spran-gen – unter anderen Sebastian Bayer.

Besonders hart treffen die Norm-Ver-schärfungen Europas Läufer, die es ohne-hin schon schwer haben im Pulk der afrika-nischen Wunder-Leister. Zum Beispiel Ar-

ne Gabius. Die 13:13,43 vom vergangenenJahr sind sein persönlicher Rekord, er wardamit 2012 die Nummer 44 in der Weltbes-tenliste – aber der beste Mitteleuropäer oh-ne afrikanische Wurzeln. Seine zweitbesteZeit liegt bei 13:21,39, erzielt im Mai in LosAngeles. In Heusden-Zolder braucht erjetzt also so etwas wie den perfekten Tag.Er ist zuversichtlich, etwas anderes darf erjetzt auch gar nicht sein. Er weiß, er kannunter 13:15 laufen, in Heusden-Zolder erstrecht. „Das wird sehr gut“, sagt Arne Gabi-us, „ich bin dort schon zweimal Bestzeit ge-laufen.“ Aber ein Spaziergang wird es nichtim schönen Flandern. THOMAS HAHN

VON ANDREAS BURKERT

E s ist jetzt wieder richtig heiß, derSommer hat sich endlich eingerich-tet in Frankreich. Die Provence

glüht, so wie damals, als sie zu einem trauri-gem Symbol des Sports wurden. Der Berg,der Mont Ventoux. Und Tom Simpson.

Ihre Geschichte, die in Wahrheit eineTragödie ist, ist nicht neu. Zum 15. Mal seitder Premiere 1951 besucht die Tour deFrance an diesem Sonntag den Mont Ven-toux, zum neunten Mal ist er das Ziel einerBergankunft. Das ist recht wenig für dasvielleicht stärkste Symbol, das diese Veran-staltung zu bieten hat, die sehr lange einefatale Romantik beschwor, viel zu lange:bis heute. Man könnte fast meinen, dasRennen habe häufig verschämt einen Bo-gen gemacht um den Koloss, diese 1900Meter über dem Meer gelegene Geröllhal-de, die der Mistral umweht und die aus derFerne so friedlich aussieht. Aber beim Jubi-läum, bei der 100. Tour gehört ein Symboldazu, obwohl die Organisatoren sicherlichbei der Streckenplanung die faszinieren-den Bilder sich verausgabender Fahrer imSinn haben und weniger die schaurige To-desfratze von Tom Simpson.

Die Profis werden keinen Blick habenfür die Gedenktafel, die an Tom Simpsongemahnt; sie steht 1,5 Kilometer vor demGipfel, dort, wo er am 13. Juli 1967 sein Le-ben ließ: der erste und bis heute einzigeDrogentote der Tour. Im offiziellen Stre-ckenplan der 15. Etappe von Givors zur1882 errichteten Wetterstation ist die „Ste-le Tom Simpson” nicht vermerkt. Aber viel-leicht werden die Veranstalter, wird derstets geschäftige Tour-Direktor ChristianPrudhomme seine rote Limousine kurz amWegesrand parken und Blumen niederle-gen, wie neulich im Portet-d’Aspet, wo derItaliener Fabio Casartelli 1995 bei der Ab-fahrt zu Tode stürzte. Jahre später führteder Radsport, auch wegen des Symbols Ca-sartelli, die Helmpflicht ein.

Im heißen Tourjuli 2013, in dem ja wei-terhin Misstrauen vorherrscht, jetzt gera-de besonders gegenüber einem Lands-mann von Simpson, dem Gesamtführen-

den Christopher Froome, gibt es da aberimmer noch diese Frage: Wofür starb TomSimpson? Wenn doch mit ihm endgültigauch die Mär starb von den tollen Män-nern, die sich allein mit Muskelkraft undWasser durchs Hochgebirge kämpfen–und der Betrug weiterhin floriert, wie an-zunehmen ist, nur etwas unsichtbarer?

Der 13. Juli 1967, ein Donnerstag. 42Grad im Schatten maßen die Statistiker.Nur, am Mont Ventoux gibt es keinen Schat-ten, nirgends. Wenn die Hitze Südfrank-reich erfasst, verwandelt sich die aus duf-tenden Pinien- und Zedernwäldern empor-ragende Mondlandschaft in einen Glut-ofen; eine zynische Laune der Natur, derenAsphalt die Hitze potenziert, auf 20,8 Kilo-metern, bei 7,5 Prozent Steigung.

Der Franzose Jean Mallejac verlor hierschon 1955 das Bewusstsein, auch er vollmit Aufputschmitteln. Wie Simpson. Derwitzige Engländer, Sohn eines Bergmanns,galt als Hasardeur, als jemand, der allestun würde für Siege und Ruhm. An diesemTag attackierte er, aber sie holten ihn wie-der ein, und bald offenbarte sich, was Sim-pson aufs Spiel gesetzt hatte. Ein Men-schenleben von 29 Jahren.

Simpson fuhr Zickzack-Linien, seinschmaler Körper dehydrierte im Brutkas-ten des Mont Ventoux, vor allem rebellier-te er gegen die fatale Mischung aus Alko-hol und Aufputschmitteln, die Simpsonsich mal wieder eingeflößt hatte. DerMann im weißen Trikot der britischen Nati-onalmannschaft verlor die Kontrolle überdieses makabre Spiel, im Zeitlupentemposank er zu Boden, stieg mithilfe von Zu-schauern noch einmal aufs Rad, ehe derKampf verloren war. Tourarzt Pierre Du-mas ist rasch zur Stelle, es gibt Bilder vonihm, wie er sich, längst des Hemds entle-digt, vor Simpson kniet und versucht, ihnwiederzubeleben mit Herzmassagen,Mund-zu-Mund-Beatmung und Wasser.

„Setzt mich wieder auf das Rad“, sollendie letzten Worte gewesen sein, die TomSimpson aus Haswell, County Durham,sprach. Am späten Nachmittag des 13. Juli1967 erreichte den Tour-Tross die Nach-richt von seinem Ableben. Von dem Totenam Teufelsberg Mont Ventoux.

Es hat dann ein paar Schattengefechtegegeben zur Schuld an Simpsons Tod. Esgalt natürlich, eine Mär am Leben zu erhal-ten. Doch der Befund war eindeutig, Dok-tor Dumas, der sonst nichts mit dem Rad-sport zu tun hatte, fand bei Simpson Röhr-chen mit Amphetaminen. Tödlicher Etap-penproviant. Dumas verweigerte zu-nächst, die Papiere für die Bestattung zu si-gnieren, er wandte sich an die Justiz. InSimpsons Blut fanden Gerichtsmedizinerdann Alkohol und Amphetamine. Ein Dro-gencocktail, der ein austrainiertes, vomGift belastetes Sportlerherz überforderte.

Der Sport hat aus der Tragödie des TomSimpson sehr wenig gelernt. Dabei hatteschon 1963 die Europäische Kommissionangesichts vermehrter Affären eine Resolu-tion verabschiedet, um den Gebrauch vonleistungssteigernden Substanzen zu ver-bieten. Die erste Dopingkontrolle bei derTour de France fand übrigens am 28. Juni1966 statt, sie sollte der Gesundheit der

Fahrer dienen, hieß es. Aber das Pelotonbrauchte so etwas nicht, es rebellierte, An-führer war der französische Tour-SiegerJacques Anquetil. Den Streik brach dann:Tom Simpson. Er war ja der aktuelle Welt-meister, er wollte unbedingt fahren. ImWM-Rennen ’65 hatte Simpson den Deut-schen Rudi Altig bezwungen: Altig, Spitzna-me „die rollende Apotheke“.

Vor der Tour 1968 schrieb der damaligeRenndirektor Jacques Goddet einen Leitar-tikel im Tour-Organ L’Équipe. „Lieber TomSimpson. Du starbst nicht umsonst. Do-ping ist keine mysteriöse Krankheit mehr,versteckt, unkontrollierbar. Die Fahrerscheinen allgemein entschlossen, sich vondieser Geißel zu lösen.“

1968. Das ist jetzt 45 Jahre her.

New York – Russlands Basketball-ProfiAndrej Kirilenko verzichtet auf viele Dollar-Millionen und wechselt in der ProfiligaNBA von den Minnesota Timberwolves zuden Brooklyn Nets. Europas Basketballerdes Jahres erhält laut ESPN einen Einjah-resvertrag mit Option auf eine weitere Sai-son. Der 32-Jährige hatte erst im vergange-nen Jahr in Minneapolis unterschrieben.Bei den Nets, die dem russischen Milliar-där Michail Prochorow gehören, bekommtder Forward nun 3,1 Millionen Dollar (2,3Millionen Euro). Bei den Timberwolves hät-te er zehn Millionen verdient. Aber Kirilen-ko nutzte wegen der schlechten Erfolgsaus-sichten seine Ausstiegsklausel. KirilenkosAgent Marc Fleischer sagt: „Geld ist wich-tig. Aber die Chance, bei einem Team zuspielen, das den Titel holen kann – und ei-nen russischen Besitzer hat – konnte ersich nicht entgehen lassen.“ SID

Saint-Amand-Montrond – Mark Caven-dish ist noch da, das war nicht zu überse-hen, als er am Freitag in Saint-Amand-Montrond ankam. Der britische Sprinter,tags zuvor spektakulär vom deutschenDreifach-Gewinner Marcel Kittel besiegt,meldete sich auf der 13. Etappe der Tour deFrance zurück und feierte seinen insge-samt 23. Tageserfolg bei der Frankreich-Rundfahrt. Diesmal fiel ihm die Übung al-lerdings verhältnismäßig leicht, denn bisauf den Mann im Grünen Trikot, den Slowa-ken Peter Sagan, fehlte die schnelle Kon-kurrenz. So auch Kittel, der an einem unter-haltsamen Tag wie viele früh den An-schluss an die erste Gruppe verloren hatte.

Auch das Gelbe Trikot fuhr am Endeüberraschend nicht ganz vorn, womit denVerfolgern von Christopher Froome einkleiner Coup glückte: Nach zahlreichen At-tacken im Wind des Loire-Tals griff 30 kmvor dem Ziel noch einmal die Truppe um Al-berto Contador und Roman Kreuzinger an– mit ihnen kam ein Dutzend weg vom Bri-ten Froome, dessen Sky-Kollegen nicht zusehen waren. 1:09 Minuten machten derSpanier Contador (als Dritter jetzt 2:45 hin-ter Froome), der neue Zweite Bauke Molle-ma aus Holland (2:28), der Tscheche Kreu-ziger (4./2:48) und Mollemas LandsmannLaurens ten Dam (5./3:01) gut. Froomewird den Zeitverlust verschmerzen, nach-denklicher könnte ihn die Schwäche seinesTeams stimmen, das nach der verletzungs-bedingten Aufgabe des Norwegers EdvaldBoasson Hagen nur noch zu siebt ist. Größ-ter Verlierer in dem Spiel an den Windkan-ten, das das Feld immer wieder sprengte,war jedoch der bisher zweitplatzierte Ale-jandro Valverde. Nach der ersten Tempo-verschärfung – von Cavendishs QuickStep-Team nach nur 55 der 173 km – erlitt er ei-nen Defekt – und verlor die Spitze endgül-tig aus dem Blick. Als Zwölfter mit nunmehr als zwölf Minuten Rückstand ist dervom Spanier erstmals angestrebte Podi-umsplatz wohl verloren. ABUR

VON RENÉ HOFMANN

D er America’s Cup war lange einfaszinierender Wettbewerb. Boo-te, die um die Wette segeln – das

hatte etwas Erhabenes und Archaisches.Und: Es war leicht zu verstehen. Ein ein-gängiges Prinzip ist eine wichtige Vor-aussetzung dafür, dass ein Sport ein Pu-blikum findet. Beim 100-Meter-Laufweiß jeder, dass es darum geht, dieschnellste Frau oder den schnellstenMann der Welt zu ermitteln. Bei der For-mel 1 kreisen die schnellsten und teuers-ten Autos der Welt. Beim America’s Cupmaßen sich seit 1851 die besten Segler.So einfach war das. In dieser Woche aberhat dieser Wettbewerb schweren Scha-den genommen.

In der Bucht von San Francisco be-gann das Ausscheidungsfahren, bei demermittelt wird, wer im September an glei-cher Stelle den Titelverteidiger heraus-fordern darf. Das Prozedere hat Traditi-on. Dass, was in dieser Woche geschah,ist aber nicht nur in der langen Ameri-ca’s-Cup-Geschichte selten vorgekom-men, es ist bei Sportveranstaltungen die-ser Dimension generell ziemlich einma-lig: Bei den ersten Ausscheidungsren-nen trat jeweils nur ein Boot an. Team

Neuseeland gewann den Auftakt, beidem es nur darum ging, nicht zu ken-tern. Die italienische Crew trat nicht an,aus Protest gegen Regeländerungen, dienach dem Tod des Briten Andrew Sim-pson bei einer Übungsfahrt im Mai ver-fügt worden waren. Beim zweiten Geis-terrennen wiederum segelte Luna Rossaalleine vorneweg, weil Simpsons schwe-disches Team noch damit beschäftigtist, nach der Havarie ein neues Boot auf-zubauen. Bei dem Regel-Streit geht esum bewegliche Trimmklappen an denRudern der Katamarane, aber das ist nurein Detail, das dafür sorgte, dass sich dasTrauerspiel zur Farce auswuchs. Beein-druckend war das Teilnehmerfeld auchvorher schon nicht gewesen. Dafür liefgenerell zu viel falsch.

Im Sport gibt es ein verbreitetes Phä-nomen: die Schwäche der Führungskräf-te. Diese zeigt sich in vielen Ausprägun-gen. In mancher Nischensportart sinddie Ehrenämtler schlicht überfordert,wenn es darum geht, Anschluss an inter-nationale Märkte zu finden. Die Clique,die dem Fußball-Weltverband vorsteht,wirkt durch und durch korrupt und hat,wie sich jüngst beim Confed Cup zeigte,jeglichen Bezug zur Bevölkerung verlo-ren. Die Formel 1 hat sich einem allmäch-tigen Vermarkter ausgeliefert, der vor al-lem auf den eigenen Vorteil aus ist.

Diese Reihe erweitert der America’sCup um eine interessante Variante: Erzeigt, dass es auch nicht gut ist, wenn eininternational erfolgreicher Geschäfts-mann das Ruder in die Hand nimmt. Dasletzte Mal hat den Cup das Team Oraclegewonnen, hinter dem der Software-Un-ternehmer Larry Ellison steht. Der Titel-verteidiger, so war es immer beim Ameri-ca’s Cup, darf die Regeln bestimmen. Elli-son wollte den Wettbewerb reformieren.Deshalb schrieb er gigantische, pfeil-schnelle, sündteure Katamarane vor, diein begrenzten Revieren nah an der Küstesegeln sollen. Jetzt zeigt sich: Damit ister weit übers Ziel hinausgeschossen.

Kasan – Das 220-köpfige Team des Allge-meinen Deutschen Hochschulsportverban-des (ADH) feiert bei der 27. Sommer-Uni-versiade in Kasan eine erfolgreiche Halb-zeitbilanz. Mit drei Gold-, vier Silber- undfünf Bronzemedaillen wurde bereits zu die-sem Zeitpunkt das Endergebnis aus Shenz-hen/China 2011 fast erreicht. Neben denMedaillen erreichten deutsche Sportler inallen Sportarten Plätze unter den erstenAcht. 36 Finalplatzierungen unterstrichendas hohe Niveau der deutschen Mann-schaft. „Alle Sportarten haben ihr Soll er-füllt und für positive Überraschungen ge-sorgt. Wir hoffen, dass es so weitergeht“,sagte Teamleiter Thorsten Hütsch. Ergän-zend erklärte ADH-Generalsekretär PaulWedeleit: „Die Unterstützung der Sportlerist überwältigend.“ Prominentester Me-daillengewinner im deutschen Team warder Reck-Olympiazweite Fabian Hambü-chen, der im Mehrkampf und am Boden je-weils Silber gewann, allerdings am Recksein Ziel, die Goldmedaille, wegen einesSturzes verpasste. Gold holten für denADH drei Boote im Rudern, die beiden Vie-rer bei den Männern sowie Einer-RudererJulius Peschel. Damit sicherte sich die Lehr-amtsstudentin die Bronzemedaille.An denStudentenspielen in Kasan nehmen rund13 000 Athleten aus mehr als 170 Ländernteil. Eurosport berichtet über 120 Stundenvon der Universiade. SID

San Francisco – Die America’s-Cup-Juryhat den Protesten der HerausfordererTeam New Zealand und Luna Rossa gegenkurzfristige Änderung der Klassenregelnfür die AC-72-Katamarane stattgegeben.Regattadirektor Iain Murry hatte nachdem Trainingsunfall des schwedischenTeams Artemis im Mai, bei dem der BriteAndrew Simpson ums Leben gekommenwar, aus Sicherheitsgründen unter ande-ren eine umstrittene Veränderung derTragflügel am Ruderblatt eingeführt. Da-durch sollten sich die Cup-Prototypenbeim Heben aus dem Wasser besser beherr-schen lassen. Neuseeländer und Italienerhatten gegen die Regeländerung protes-tiert und sie als Vorteil für die amerikani-schen Verteidiger Oracle gewertet. Team-New-Zealand-Chef Grant Dalton sagte:„Wir sind sehr zufrieden.“ An diesem Sams-tag soll es zu einem Aufeinandertreffenzwischen Team New Zealand und Luna Ros-sa kommen. Regattadirektor Murry hatallerdings angekündigt, dass er den gan-zen Wettbewerb als unsicher ansehe, fallsdie von ihm verfügten Änderungen zurück-genommen werden. SZ, DPA

Ein Backofenauf dem Mond

Die Tour besucht wieder den Mythos Mont Ventoux.Der Tod dort von Tim Simpson 1967 ist ein Symbol

Schnell, hoch, weitA-Normen des Leichtathletik-Weltverbandes

Rekord für StudentenPositive Bilanz zur Universiade-Halbzeit

Der Tag muss perfekt seinDer Weltverband hat einige Normen für die Leichtathletik-WM verschärft – vor allem Europas Läufer tun sich schwer

Keine neuen RegelnAmerica’s-Cup-Jury gibt Protesten statt

Hohenstein-Ernstthal – MotoGP-Welt-meister Jorge Lorenzo ist im freien Trai-ning auf dem Sachsenring schwer gestürztund hat seinen Start beim Großen Preisvon Deutschland am Sonntag (14.00Uhr/Sport1) abgesagt. Der Spanier fiel aufseine unlängst operierte linke Schulter. Erwurde zunächst im Medical Center unter-sucht. Lorenzo hatte sich erst vor zwei Wo-chen beim Training in Assen/Niederlandeeinen Schlüsselbeinbruch zugezogen, waraber zwei Tage später gestartet und mit sei-ner Yamaha Fünfter geworden. SID

Wien – Der ehemalige Generalsekretärdes Österreichischen Olympischen Komi-tees (ÖOC), Heinz Jungwirth, muss wegenUntreue fünf Jahre ins Gefängnis. Das Wie-ner Oberlandesgericht bestätigte am Frei-tag die im vergangenen Juli verhängte Stra-fe der ersten Instanz. Das Wiener Straflan-desgerichts hatte es als erwiesen angese-hen, dass Jungwirth einen finanziellenSchaden von 3,3 Millionen Euro verur-sacht habe. Der 61-Jährige habe zwischen2003 und 2009 ÖOC-Gelder veruntreut,um sein Privatleben zu finanzieren. Jung-wirth war 26 Jahre lang ÖOC-Generalsekre-tär, im August 2009 wurde er wegen frag-würdiger Verwendung von ÖOC-Geldernangezeigt. Er selber erklärte, die Vorgängewären abgestimmt gewesen, das Geld ha-be ihm als Vergütung zugestanden. DPA

AMERICA’S CUP

Geisterstundeauf See

Einer der traurigsten Radsporttage: TomSimpson bei der Fahrt auf den Ventoux,die tödlich enden wird. FOTO: SPORTIMAGE

Titelchance statt GeldNBA-Profi Kirilenko wechselt zu Brooklyn

Froome büßt einIm Windspiel der 13. Tour-Etappe

ist aber Valverde der große Verlierer

„Ich habe den Verdacht, dass der Weltver-band keine europäischen Läufer bei derWM haben will“: Arne Gabius, besterdeutscher Langstreckler. FOTO: B. THISSEN/DPA

Lorenzo fliegt heimMotorradprofi stürzt auf dem Sachsenring

Tourarzt Pierre Dumas knietüber ihm, versucht ihnwiederzubeleben – vergebens

Haftstrafe bestätigtGefängnis für Sport-Funktionär Jungwirth

Das Trauerspielwurde zur Farce

SPORTDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HBG 41

Olympia 2012, m/w WM 2013100 m 10,18* / 11,29* 10,15 / 11,28*

200 m 20,55* / 23,10* 20,52 / 23,05*

400 m 45,25 / 51,50* 45,28 / 51,55

800 m 1:45,60*/1:59,90*1:45,30/2:00*

1500 m 3:35,50 / 4:06* 3:35 / 4:05,50

5000 m 13:20* / 15:15* 13:15 / 15:18

10000 m 27:45 / 31:45 27:40 / 31:45

110/100 m Hd. 13,52* / 12,96* 13,40 / 12,94

400 m Hürden 49,50* / 55,40 49,40 / 55,40

3000 m Hind. 8:23,10* / 9:43* 8:26*/ 9:43*

Hochsprung 2,31 / 1,95 2,31 / 1,95

Stabhoch 5,72 / 4,55 5,70 / 4,60

Weitsprung 8,20 / 6,75 8,25 / 6,75

Dreisprung 17,20 / 14,30 17,20 / 14,40

Kugelstoßen 20,50 / 18,35* 20,60 /18,30*

Diskuswerfen 65,00 / 62,00 66,00 / 62,00

Hammerwerfen 78,00 / 71,50 79,00 / 72,00

Speerwerfen 82,00 / 61,50 83,50 / 62,00

Zehnkampf/Siebenkampf

8200 / 6150 8200 / 6100*

* Der Deutsche Leichtathletik-Verband verlangt eige-

ne, etwas härtere Qualifikationsstandards.

Der Berg, der schon alles gesehen hat – auch Alejandro Valverde, hier im Jahr2009. Der Spanier wurde später wegen Dopings gesperrt, am Sonntag ist er alseiner der Vorderen am Mont Ventoux wieder dabei. FOTO: PATRICK HERTZOG/AFP

Page 42: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Heute überraschen wir dietreuen Leser dieser kleinenKolumne mit einer echtenGewissensfrage: Sind Sieein guter Autofahrer oder

ein schlechter? Wir wollen nicht vorgrei-fen, aber sollten Sie männlichen Ge-schlechts sein –Frauen sind da anders–, ahnen wir die mehrheitliche Antwort:Na, klar, ein guter natürlich!

Woher wir das wissen? Der aner-kannt gute Autofahrer Sir Stirling Mosssoll es einmal so ausgedrückt haben:„Es gibt zwei Dinge, von denen einMann nie zugeben wird, dass er sienicht gut kann, Sex und Autofahren.“Jedenfalls bis zum Beweis des Gegen-teils. Das ist beim Autofahren übrigensweitaus schwieriger als im Bett. Dennhier gibt es ja, anders als dort, keinegähnende Partnerin als eindeutigesKorrektiv. Nein, auf der Straße fehlt dasunmissverständliche Feedback.

Dass andere miserabel in der Gegendherumkutschieren, merken wir natür-lich. Und schimpfen munter drauflos.Aber wer sagt uns selbst denn, ob das,was wir da Tag für Tag so zusammenlen-ken, nun tadellos ist oder stümperhaft?Vielleicht halten wir uns alle nur des-halb für so toll, weil uns keiner die Wahr-heit sagt. Oder, weil wir noch nie bewei-sen mussten, dass wir bei den 160km/h, mit denen wir da so männlichsouverän dahinrauschen, unser Autoselbst bei einem Reifenplatzer noch imGriff hätten. Aber weil nun mal Reifen-platzer so selten sind und alles malwieder gut gegangen ist, bestärkt unsdas in unserem täglichen Wahn, einguter Fahrer zu sein. Und wenn es dochmal schief geht, sind sowieso meistensdie anderen schuld.

Neulich fuhr ein Lieferwagen vor mirher mit einem Aufkleber, auf dem zulesen war: „Wie finden Sie meinen Fahr-stil?“ Für die Antwort war die Nummereines Call-Centers angegeben. Wie manhört, sind solche Fahrstilkontrollenunter angelsächsischen Berufskraftfah-rern weit verbreitet. Warum eigentlichnicht auch bei uns? Das könnte ein An-fang im Kampf gegen die Selbstüber-schätzung sein.. JÖRG REICHLE

Aus Mangelan Beweisen

UNTERWEGS

Der Letzte macht das Licht aus. Zumin-dest das Dynamolicht am Fahrrad.Gerade hat der Bundesrat beschlossen,dass die traditionelle Funzelei im Gene-ratortakt der Pedale ein Ende habendarf. Künftig sollen auch abnehmbareAkkulampen rechtmäßig sein, mit de-nen sich die Fahrer bisher Geldbußenvon bis zu 20 Euro einhandeln konnten.Es wurde Zeit, dass sich die Rechtslagedem technischen Fortschritt und einerwachsenden Mehrheit auf der Straßeanpasst. Wiederaufladbare Energiespei-cher liefern auch bei stehendem Fahr-rad Strom und sichern Fahrradfahrervor einer Ampel ab. Außerdem verpap-pen konventionelle Dynamos leicht imwinterlichen Schneebrei und verlierenden Kontakt zum Reifen. Dann ist auchvom Rücklämpchen nur noch ein unre-gelmäßiges Flackern zu sehen.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt zwar, dass der„alte Zopf“ der Dynamopflicht abge-schnitten wird, bemängelt aber, dieNeuordnung sei ein „absoluter Schnell-schuss“: Unverändert bleibe dabei eineandere Vorschrift, dass lichttechnischeEinrichtungen „fest angebracht sowieständig betriebsfertig“ sein müssen.Ungeklärt bleibe daher die Frage, obAkkulampen, die ausdrücklich zumAnstecken und Abnehmen gedachtsind, künftig legal seien oder nicht. AusGründen der Diebstahlsicherheit ist esnicht sinnvoll, leistungsstarke und ent-sprechend teure LED-Strahler unbeauf-sichtigt am Fahrrad zu lassen.

Zusätzlich moniert der ADFC, dassdas neue Gesetz nicht die aktuellenPläne für neue Beleuchtungsvorschrif-ten berücksichtige, die beim Bundesver-kehrsministerium in Arbeit sind. AmEnde muss das Ministerium die finaleVerordnung erlassen. Es besteht Hoff-nung, dass nachgebessert wird. JOBE

VON ALEXANDRA FELTS

Es sollte ein Hochzeitsgeschenkmit Folgen werden. Weil AristDethleffs während seiner vie-len Geschäftsreisen nicht aufseine zukünftige Frau Fridel

verzichten wollte, baute er in seinem Unter-nehmen, das sonst Peitschen und Skistö-cke herstellte, ein einachsiges Gefährt, dasauf gut vier Metern Länge drei MenschenPlatz bot und sogar über eine Anhänger-kupplung verfügte. Dethleffs nannte seinmobiles Häuschen Wohnauto und konntesich nach der Jungfernfahrt 1932 baldnicht mehr vor Aufträgen retten. Er hatteunbeabsichtigt einen Nerv getroffen, dennes wurde zugleich das Geburtsjahr von Ger-man Engineering, Abteilung Fernweh. Ausder Marke Eigenbau entwickelte sich einesder führenden deutschen Unternehmenfür Wohnwagen, dem im rasch boomendenMarkt andere folgen sollten.

Längst gehört der Zug der Caravane undWohnmobile zu den Ferienmonaten wiedie Staus auf den Autobahnen. Von dieserganz speziellen Leidenschaft, das Zuhauseimmer dabei haben zu wollen, hat auch Er-win Hymer zeitlebens viel verstanden. DerUnternehmer, der nicht nur selbst erfolg-reich Wohnwagen gebaut hat, sondern 1971auch das erste Reisemobil vorstellte, hatdieser mobilen Spielart ein beeindrucken-des Museum gewidmet. Gut 17 MillionenEuro hat Hymer, der in diesem Frühjahr ge-storben ist, in seinen lang gehegtenWunsch investiert.

Was den Besucher am Firmensitz imwürttembergischen Bad Waldsee auf 6000Quadratmeter Fläche erwartet, ist aller-dings nicht die übliche Inszenierung einerMarke, sondern eine Einladung, sich in der„ganzen Welt des mobilen Reisens“ – wiedas Motto des Museums betont – umzuse-hen, Pioniere und Tüftler zu entdeckenund mit ihnen die großen Traumziele dermotorisierten Wandervögel zu erleben.

Wer, außer einem absoluten Experten,kennt zum Beispiel noch das fabelhafte Fa-woboo? Das Fahren-Wohnen-Boot, das inden fünfziger Jahren von Josef Hartmannersonnen wurde, ließ sich für unterwegsflach zusammenklappen; war man am Rei-seziel mit Gewässer angekommen, lösteman das Dach einfach aus seiner Veranke-rung und hatte damit einen Bootskörper,der wahlweise mit Paddel oder Außenbord-motor bestückt werden konnte. Ähnlich er-findungsreich war auch die SportbergerLandyacht L6, die speziell für die PS-schwa-chen Fahrzeuge der 50er entwickelt wor-

den war. Der kleine Einachser bestichtdurch seine U-Boot-Form mit Turmauf-bau: so sollte man auf kleinstem Raum ste-hen und werkeln und den abgeflachtenTeil dann zum Schlafen nutzen können.

Viele Erfinder aus der Pionierzeit des Ca-ravaning kamen aus dem Flugzeugbauund kannten sich wie Erich Bachem mitLeichtbau und Platzersparnis aus. Zusam-men mit Erwin Hymer entwickelte er unterdem Markennamen Eriba klassische Wohn-anhänger. Andere, wie Westfalia, hattensich schon im 19. Jahrhundert als Kutsch-bauer etabliert. Mit dem Siegeszug des Au-tos verlagerte sich der Hersteller auf dieKonstruktion von Kastenwagen. Das Er-folgsmodell Landstreicher, das zu den 80historischen Exponaten gehört, gab es1938 in einer Luxusversion mit Herd, Hei-zung, fließendem Wasser und Bordtoilettefür Kunden wie den Filmstar Zarah Lean-der und den Rennfahrer Hans Stuck.

Die Deutschen hatten zwar das Autound später auch einen bewohnbaren An-hänger dazu entwickelt. Aber es blieb wie-der einmal den Engländern als passionier-ten Entdeckern und Weltreisenden vorbe-

halten, das Lebensgefühl Caravaning über-haupt erst zu erfinden. Wollte William Gor-don-Stables als Kind zu den fahrenden Leu-ten? Man weiß es nicht mehr, aber 1885ließ er sich einen von Pferden gezogenenWohnwagen aus Mahagoni bauen, um da-mit ins Grüne zu fahren ohne ein festesDach über dem Kopf missen zu müssen.Diese gehobene Form des Nomadentumskam auch auf der Insel gut an: 1907 wurdeder British Caravan Club gegründet.

Während seine englischen Landsleuteden Kongo oder Himalaya erforschten, be-gnügte sich der Gentleman mit einer TasseTee vor seiner Edelholzschnecke. Aber mitseiner Idee kam ein Gedanke in die Welt:statt mit einem Zelt konnte man genausogut mit einem Haus auf Rädern zu Abenteu-ern und neuen Erfahrungen aufbrechen

und dabei kostenfrei übernachten. Im Er-win-Hymer-Museum wird die Geschichtedes Caravaning eben auch als Sehnsuchtnach den großen Fernzielen, den Natur-landschaften und ein wenig auch als Ur-laub vom bürgerlichen Ich erzählt.

Den besonderen Charme dieses Ausstel-lungskonzepts machen die inszeniertenTraumstraßen und Orte aus, die das Teammit viel Liebe zum beredten Detail entwi-ckelt hat. Es beginnt mit einer Rampe überdie Besucher vorbei an einem VW-Käferoder einem Opel Laubfrosch laufen, der ge-rade sein Wohnhaus Richtung Alpen zieht,hin zu den legendären Passstraßen unddem Wanderurlaub. Italien mit der damali-gen Exotik von Pasta und den Strändenvon Rimini wird durch eine begehbare Mu-schel verkörpert. Mit dem wachsendenWohlstand rücken nicht nur fernere Zielenäher, es bilden sich mit den touristischenund sportlichen Möglichkeiten neue Lieb-lingsorte der Hobby-Fernfahrer aus. Dazugehört im Rundgang die schon legendäreNordkap-Route mit riesiger Pudelmützeund die gut getarnten Tiere, die vor allemjunge Besucher ansprechen sollen.

In einer zeltähnlich gebauten marokkani-schen Teekanne kann man dem Reiz derOrient-Trips nachfühlen; ein riesiges India-ner-Wigwam symbolisiert die Traumstra-ße zum Grand Canyon, die seit der Erfin-dung des Reisemobils besonders attraktivwurde. Im indischen Zelt steht mit dem VWBulli quasi das Reisemobil der Hippie-Ge-neration komplett mit deren Musik undpsychedelischer Einrichtung. Eine andereStation entwirft die französische Atlantik-küste, als der Sportimport Surfen aus Kali-fornien europäische Beach-Boys und-Girls anlockte. Freiheit und Abenteuer su-chen, dieses Bedürfnis hatte man auch inder DDR, wenngleich die Möglichkeitenstark begrenzt waren. Mit dem Dübener Ei,das gerade einmal 3,8 Meter lang und 1,75Meter breit war, schuf der Sachse Max Wür-dig bereits in den dreißiger Jahren den Vor-fahren des enorm erfolgreichen Produktsder VEB Campingwagen. Wer Glück hatte,erhielt dazu einen Zeltschein, auf den manauch nicht ganz so lange wie auf einen Tra-bant warten musste. Erst mit diesem Pa-pier durfte man an die Ostsee.

Bis Erwin Hymer 1971 mit dem serienmä-ßigen Hymermobil dem klassischen Wohn-wagen einen eigenen Antrieb verlieh, über-nahmen Autos die Zugarbeit. Und die hatder Unternehmer so begeistert gesammeltwie die vielen Exponate. Neben Mercedes-Modellen verschiedenster Baujahre oder ei-nem Ford Taunus 12M entdeckt man auchSeltenheiten wie den skurrilen Ford Edsel,der vor einen riesenhaften Airstream-Wohnwagen gespannt ist. Oder das tsche-chische Praga Piccolo Cabrio, das sich miteinem Tourist-Modell von Dethleffs müht.Sehenswert ist auch das einer Isetta nichtunähnliche Minischlafauto Dornier Delta,das der junge Hymer in der Nachkriegszeitzusammen mit dem Flugzeugkonstruk-teur entwarf. Und weil jede Reise unver-meidlich mit der Frage beginnt, was mussunbedingt mit, was bleibt zuhause, blicktman in den liebevollen Nachbau des Ur-Va-ters Wohnauto mit der bescheidenen mobi-len Wohnkajüte der Familie Dethleffs. Dortentdeckt man auf kleinstem Raum Platzzum Schlafen, zum Kochen und zum Ver-stauen einiger. So ist die Geschichte des Ca-ravanings auch eine kleine Kulturgeschich-te der menschlichen Urbedürfnisse – vor al-lem nach Freiheit.

Erwin-Hymer-Museum, D-88339 Bad Waldsee,täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstagsbis 21 Uhr. Preise: Erwachsene: 9,50 Euro, Kinder:4,50 Euro. www.erwin-hymer-museum.de

Szenen einer Leidenschaft:Im Hymer-Museum flaniert

der Besucher zwischen italieni-scher Muschel (ganz oben),

Mikafa, Alpenpass und demwinzigen Wohnauto von 1932.

Unterwegsdaheim

Vom fabelhaften Fawoboo bis zum Wohnmobilvon heute: Im Erwin-Hymer-Museum in Bad Waldsee

lässt sich eine wahrhaft bunte Zeitreise antretenDIESE WOCHE

42 MOBILES LEBEN Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

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Die Kultmarke Land Rover mit dem Mo-dell- und Modelabel Range Rover blühtförmlich auf im magischen Markt der un-praktisch großen, unglaublich schwerenund selbstverständlich unverschämt teu-ren Stadt-Geländewagen. Kein Wunder,schließlich ist der gute alte Range so etwaswie der Gründungsritter dieser seltsamenautomobilen Tafelrunde – kauzige Königeder Pisten, geländegängig wie Kettenfahr-zeuge, die man am liebsten unablässig vonMoskau nach Wladiwostok und wieder zu-rück prügeln würde. Aber abgesehen da-von, dass man ja eher selten an der russi-schen Pazifikküste zu tun hat: Wer will undkann schon die Zeit und die Muße für dasewige Hin- und Hergefahre aufbringen?

Rationale Phantasielosigkeit, zugege-ben. Denn solange des Menschen Willesein Himmelreich auch im Autosalonsucht, sind zweieinhalb Tonnen Fahrzeug-technik für den Großstadttransport einerKleidergröße-36-Person samt Handta-sche nur ein weiteres zivilisatorisches Aus-rufezeichen. Nicht weniger, aber ebenauch nicht mehr. Land Rover versucht, dasProblem an der Wurzel zu packen: 400 KiloGewichtsersparnis beim großen RangerRover und jetzt auch beim neuen Range Ro-ver Sport, das ist schon mal eine Ansage.Alu-Monocoque, Vollaluminium-Türen,

Kunststoffverbund-Heckklappe und, womöglich, konsequenter Leichtbau bei denFahrwerkskomponenten reduzieren dieFahrzeugmasse um etwas mehr als achtZentner. Gut für die Fahrdynamik, sehrgut für die Effizienz. Faustregel: 100 Kilo-gramm Gewichtsreduktion bringen bis zu0,6 Liter Minderverbrauch.

Doch nackte Zahlen sind nicht mehr alsstumme Zeugen. Die Neuauflage der Num-mer zwei in der Range-Rover-Modellhier-archie hat zwar deutlich abgespeckt, aberam Ende des Tages zuckt der Zeiger derWaage immer noch bei deutlich über 2,1Tonnen (3,0-Liter-Diesel) und 2,3 Tonnen(5,0-Liter-Benziner) – Tribut an die schie-re Größe des leichten, schweren Wagens.Und an die Ausstattung natürlich. Dennder moderne Jäger und Sammler setzt beider Pirsch im Großstadtdschungel auf einMindestmaß an Komfort.

Hinzu kommt die Nutzfahrzeug-Tech-nik, die, unabhängig von ihrer tatsächli-chen Nutzung, im Wortsinne schwer zumTragen kommt: der Achtstufen-Automatvon ZF; die Radaufhängungen (vorne mitdoppelten Dreiecksquerlenkern, hinten In-tegral-Mehrlenker) mit den Luftfedern;der permanente Vierradantrieb mit seinenarmdicken Wellen und zahnradbestücktenDifferenzialen; last not least die Radsätze -

je nach Ausstattungsvariante in gewalti-gen Schwergewichtsklassen 19, 20, 21 Zoll.

Da bringt es auch nicht viel, dass in letz-ter Konsequenz ausgerechnet digitalerLeichtbau den Range zum ultimativen Off-road-Tier macht. Elektronik berechnetden Kraftfluss zu den Rädern, lässt das Au-

to kontrolliert bergabfahren und misst so-gar den Wasserstand, wenn der Wagen aufseinen Expeditionen durch den Alltag tiefeFurten und reißende Bäche passiert.

85 Zentimeter Wattiefe, 29 Zentimetermaximale Bodenfreiheit, Böschungswin-kel von jeweils 31 Grad am Bug und achtern

sowie ein Rampenwinkel von knapp 25Grad sind die Maße der Möglichkeiten.Und die langen Federwege (vorn 26, hinten27 Zentimeter) spreizen sich in Achsenver-schränkungen (maximal 55 Zentimeter),die schwer nach Abenteuer riechen.

Schade eigentlich: Auch der neue RangeRover Sport wird hauptsächlich über as-phaltierte Straßen fahren. Dort macht erseine Sache ausgesprochen gut – Komfort,Lenkung, ein leises Lüftchen von Fahrdy-namik gar. Ärgerlich nur, dass auch diesesmoderne Auto völlig aus dem Leim gegan-gen ist. Breite über alles: 2,07 Meter. Dasmacht die Tour über schmale Landstraßenzur ständigen Konzentrationsübung unddie Einfahrt in Parkhäuser zur Tortur.Seine Lordschaft, der große Range, istnoch fetter, breiter, länger, höher, sagenSpötter. Und vor allem teurer. Deutlich teu-rer. Preisdifferenzen von wenigsten25 000 Euro küren den kleineren Bruderdeshalb zum Lord Extra. Wer Range Roverwill, darf mit Sport sparen – vorausgesetzt,er kann sich diese spezielle Form der Öko-nomie leisten. Den 3,0-Liter-Diesel (256PS/600 Nm) gibt es ab 60 000 Euro. Fürden 5,0-Liter-Kompressor-Benziner (510PS/625 Nm) druckt Land Rover einen Basis-preis von 88 000 Euro in die Liste. OSKAR WEBER

VON JOACHIM BECKER

W ow, wenig Gewicht und 11 400Umdrehungen pro Minute? Dasklingt nach einem Motorrad mit

dem ultimativen Adrenalin-Kickstarter. Al-so Gang rein und voll aufs Gas. Aber wosteckt eigentlich die restliche Klaviatur fürdiese Drehzahlorgel? Womit soll man dieGänge im Stakkato durchschießen? DerKnubbel an der Lenksäule nimmt nur ein-fache Befehle für’s Parken sowie Vorwärts-und Rückwärtsfahren entgegen. VonSchaltstufen keine Spur – kein Wunder beieinem Einganggetriebe. Auch auf die Brem-se kann man in der Regel gut verzichten,weil der Motor/Generator das automa-tisch übernimmt. Im Autoscooter wird jaauch nicht geschaltet oder gebremst.

Wo der BMW i3 herkommt, geht es tat-sächlich wie auf der Kirmes zu. Da drehensich orange-farbene Roboter lustig imKreis und lassen ihre Gondeln fliegen. Anden Krakenarmen flackern Wärmestrahlerim Disco-Takt, nur das Wummern ausmannshohen Boxen oder hausgroßenBlechpressen gibt es nicht mehr. Was im-mer wir über Automobilproduktion wuss-ten, gehört in der Leipziger Karbonferti-gung zum alten Eisen. Hier wird gewebt, ge-legt und geklebt (daher die Wärmestrahlerzum schnellen Trocknen) statt gepresstund geschweißt. Das bedeutet nicht weni-ger als eine zweite industrielle Revolutionund halbiert kurzerhand die Zahl der Auto-teile und der Fertigungszeiten. Außerdemsenkt das Wundergarn aus der Raumfahrtdas Gewicht um mehrere hundert Kilo-gramm. Was deutlich zu spüren ist, wennman diesen Viermeter-Scooter auf vier Rä-dern in Bewegung setzt: Wann gab es denletzten BMW mit weniger als 1200 Kg?

Also raus auf die Teststrecke im Münch-ner Umland. Wo früher die Jagdflieger ausihren Betonsilos krochen, herrscht jetztfröhlicher Kindergeburtstag: Hütchenspie-le nehmen dem martialisch angehauchtenAsphalt seinen Schrecken. Also spielen wir

mit und hetzen das Wägelchen (natürlichungebremst – siehe oben) um die Ecken.Was auch für Nichtrennfahrer erstaunlicheinfach ist, weil in dem Kleinen ein großerKurvenkünstler steckt: Sein extrem tieferSchwerpunkt, der Heckmotor und die50:50 Achslastverteilung sprechen dieSprache des Straßensports.

Mit seiner Stupsnase, den schmalen,hochbeinigen19-Zoll-Rädern und der pum-meligen Figur sieht der BMW i3 zwar eher

nach Kindchenschema statt nach der typi-schen Rennflunder aus. Aber was bedeutetdas schon, wenn sowieso alles anders istals gewohnt? Statt die alte Leier vom Flug-zeug-Cockpit zu wiederholen, wirkt das In-terieur mit den beiden dünnen, knack-scharfen Bildschirmen eher wie eine durch-gestylte Multimediazentrale. Auch der Mit-teltunnel liegt auf dem Dinosaurierfried-hof, vermissen werden wir den ollen Fuß-verbieger nicht. Dafür gibt es Platz wie im

BMW Dreier, der seine Nase mehr als einenhalben Meter weiter nach vorne streckt.Das sieht zwar flott aus, ist bei der Park-platzsuche aber meist des Guten zu viel.

Wo wir schon bei den Stressfaktorensind: Bikefahrer lieben es ja, mit ihrem Ge-knatter den ganzen Straßenzug zu unter-halten. Aber warum tun wir uns dieses Ge-töse in Innenstädten noch an? Dort, wo esohnehin genug kracht, scheppert undstinkt? Im BMW i3 herrscht totale Ruhe

beim Gasgeben, obwohl wir wie von derSeilwinde vorwärts gezogen werden. Dage-gen wirken Verbrennungskraftmaschinenplötzlich nostalgisch. Denn der Stromerbringt ein Fahrgefühl auf die Straße, wie esnoch keines in der Großserie gab: EineKreuzung aus ansatzloser Kraftentfaltungwie bei Big-Block-Autos kombiniert mitdem Flüsteraroma von Öko-Kisten. Irgend-wie liegt das Drehmoment von 250 Nmständig an, beim ersten Kickdown ebensowie beim Zwischenspurt mit mehr als 100km/h. Spätestens nach ein paar Rundenmit dem BMW i3 wird klar: Radikaler lässtsich Fahren nicht auf das Wesentliche redu-zieren. Was waren noch einmal die Visio-nen der Herren Otto, Daimler und Benz?

Viel ließe sich noch sagen über die 50 kgleichte Elektromaschine mit 125 kW (170PS) Leistung. Aber die Frage ist eher, war-um bisher bloß viersitzige Elektroautosmit zu wenig oder viel zu viel Power aufden Markt gekommen sind? Erwähnt seiauch noch der Außenbordmotor für alle,die gerne mit Schwimmflügeln im Meer ba-den gehen: Der optionale Range Extenderverdoppelt die Reichweite auf rund 300 Ki-lometer. Aber das kann nur eine Notlösungsein: Wer will schon die himmlische Ruheim BMW i3 durch einen 25 kW (34 PS) star-ken Zweizylinder stören lassen?

Dann schon lieber an die nächsteSchnellladesäule und 80 Prozent der Batte-rie in einer halben Stunde aufladen. BMWgibt acht Jahre oder 100 000 Kilometer Ga-rantie auf den Stromspeicher. Das sollte al-le schwachstromgeplagten Laptop-Nutzerberuhigen. Bei Langzeitversuchen habendie meisten Fahrer ihre BMW- und Mini-Protopyen zwei bis dreimal pro Woche gela-den. Realistisch ist die Reichweitenangst al-so eher am Wochenende und auf Fernrei-sen. BMW bietet dafür Mobilitätspaketemit konventionellen Autos an.

Am Ende wirkt der BMW i3 so stimmig,als seien die vergangenen 125 Jahre bloßFingerübungen für dieses total emotionaleVernunftauto gewesen.

Diät für ein fürstliches DickschiffObwohl er deutlich abgespeckt hat, bleibt der neue Range Rover Sport ein schwerer BrockenSie sind nicht tot zu kriegen, auch wenn

die real existierende Verkehrssituationsie längst überholt hat: die kleinen Ra-ser-Mobile. Zwei waren gerade zu Gastim SZ-Fuhrpark. Den radikalsten Auf-tritt mit 17-Zoll-Alus und Sitzen wie imKampfjet leistet sich der Ford FiestaST. Der 182-PS-Zwerg pustet ordentlichLärm aus dem doppelten Endrohr undliebt kurvenreiche Landstraßen, kom-promisslos wie er ist. Fahrer jenseitsder 50 sollten sich ihm dennoch nur mitVorbehalt nähern, das ST-Fahrwerk istsozusagen der natürliche Feind deralternden Bandscheibe. Da ändert esauch nichts, dass der rasende Fiesta inauto, motor und sport gerade einenVergleichtest der kleinen GTIs gewon-nen hat. Letzter der Wertung wurdedort übrigens der Peugeot 208 GTI.Mit dem waren wir freilich deutlichentspannter unterwegs, trotz seiner200 PS. Verbrauch: geht noch ( 7,7 Liter,Fiesta: 8,1) – ansonsten gute Sitze, aus-reichend komfortables Fahrwerk. Nurdass der Tacho vom Lenkrad verdecktwird, nervte massiv. JRE

Es heißt Abschied nehmenBisher waren die meisten Elektroautos nicht das Gelbe vom Ei. Mit dem BMW i3 wendet sich das Blatt:

In Ballungszentren könnten Autos mit Dinosauriertechnik vom Aussterben bedroht sein

Àudierhöht die Preise um durchschnitt-lich ein Prozent – mit Wirkung zum 5. Au-gust 2013. Ausgenommen sind A3 Li-mousine, A5 Sportback, A5 Coupé, A5 Ca-briolet und der A8.

Einige neue Motoren sowie Allradan-trieb bietetMercedes für A-, B- und CLA-Klasse an – darunter die Basisvariante160 CDI mit 66 kW (90 PS) und einemDurchschnittsverbrauch von 3,8/4,1 Li-ter/100 km. Damit kostet die A-Klasse25 883 Euro und die B-Klasse 27 311 Eu-ro. Neu sind auch der B 220 4matic mit184 PS (ab 33 231 Euro), sowie der CLA250 4matic (211 PS/40 877 Euro) und derCLA 45 AMG (360 PS/56 079 Euro).

Auf der Outdoor-Messe in Friedrichsha-fen zeigt BMW erneut eine Studie deskünftigen Einser-Vans, der 2014 auf denMarkt kommt. Der Concept ActiveTourer Outdoor wird von einem Plug-in-Hybrid angetrieben, wie ihn auch der i8hat. Der Elektromotor ist kombiniert miteinem quer eingebauten 1,5 Liter Ver-brennungsmotor mit 190 PS. Die Aggre-gate übertragen ihre Kraft auf die Vorder-räder. Das Bauprinzip des 4,35 Meter lan-gen Vans soll eine besonders gute Raum-ausnutzung ermöglichen – unter ande-rem für Freizeitgeräte wie Fahrräder. Da-für zeigt die Studie unter anderem einneuartiges Trägersystem im Innen-raum. Wird es nicht gebraucht, ver-schwindet der Träger in der Seitenwand.Der Verbrauch des Active Tourer wirdmit 2,5 Liter/100 km angegeben. JRE

Gäbe es James Bond wirklich, er würde vorNeid erblassen. Oder Tüftler Q sofort los-schicken, um auch so etwas zu basteln. DieRede ist von einem Geschoss auf zwei Rä-dern. Ein Fahrrad, das mit Pedalkraft sowenig am Hut hat wie ein Speed-Boot miteinem Floß. Eine Rakete aus Metall, die in-nerhalb von acht Sekunden auf 263 km/hbeschleunigt. Eine Wahnsinnsmaschine!Dass so etwas nicht nur im Spionage-Thril-ler geht, haben über eine Million Men-schen auf Youtube verfolgt. Am 19. Maistartete der Franzose François Gissy mitseinem Bike der Marke Eigenbau auf einerabgesperrten Landstraße durch - vorbeian einem aufgemotzten Subaru ImprezaSTI, den er trotz eines Vorsprungs von 150Metern wie einen Traktor überholte. Fehl-te nur noch, dass Gissy mit seinem Rake-ten-Rad abgehoben wäre. Aber auch daskomme vielleicht noch. Sagt er.

Wer ist bloß dieser Mann, den alle nuraus dem Internet kennen? Ein Draufgän-ger, der sich nichts daraus macht, imschlimmsten Fall mitsamt seines experi-mentellen Antriebs in die Luft zu fliegen?Ein Adrenalin-Junkie? Ein genialer Bast-ler? „Wahrscheinlich“, sagt Gissy, „bin ichein bisschen von allem.“ Der Ort, in demder 30-Jährige wohnt, wirkt alles andereals abenteuerlich. Ranspach, ein 800-See-len-Dorf mitten im Elsass, hat außer einerLandstraße, einer Kirche und ein paar Bis-tros nicht viel zu bieten. Womöglich war es

diese Idylle, die Gissys Sehnsucht nach Ac-tion und Geschwindigkeit weckte. Odersein vergleichsweise normaler Beruf. Gis-sy arbeitet als Schulbusfahrer, wohnt nochim Elternhaus und verbringt nach eigenenAngaben jede freie Minute damit, etwasfür sein außergewöhnliches Hobby zu tun.Der Empfang in Ranspach ist herzlich, ge-radezu überschwänglich. Stolz posierenGissy und seine Eltern vor der HayabusaTurborocket, die die Familie im Garten auf-gebaut hat. Von vorne sieht das Motorradwie ein normales Serienmodell aus. Erstam Heck wird's exotisch: Das Hinterradwurde durch eine kastenartige Metallkons-truktion ersetzt, an deren Ende ein Breitrei-fen befestigt ist. Überall Rohre, Ketten,Tanks und eine analoge Druckanzeige.„Die Turborocket ist noch viel heftiger alsdas Raketen-Bike“, sagt der Pilot undfängt sofort damit an, die technischen De-tails runterzurattern: umgebaute Suzuki-Maschine, Wasserstoffperoxid-Antrieb,Höchstgeschwindigkeit 280 km/h inner-halb von 4,5 Sekunden.

„Dieser Antrieb ist extrem gefährlich“,sagt Gissy. „Erinnerst du dich noch an dassowjetische Atom-U-Boot Kursk? Das istin die Luft geflogen, weil eine Wasserstoff-peroxid-Leitung leckte.“ Gissy kostet dieAura des Gefährlichen aus, bevor er sichauf das Turbo-Motorrad setzt. Mit seinerschlanken Statur und dem lockigen, schul-terlangen Haar verkörpert er nicht das Kli-schee des athletischen Extremsportlers. Erwirkt er wie ein Bastler, ein verrückter Pro-fessor. „Schon seit seiner Kindheit interes-siert er sich für Physik“, sagt die Mutter„Der ganze Schrank steht voller Bücher.“Der Vater lacht: „Dieses Motorrad ist was

Besonderes. Aber der Lärm ist schrecklich,als ob ein Flugzeug abhebt.“

Konstruiert der 31-Jährige die Gefährtewirklich selbst? Woher hat ein Schulbus-fahrer das Wissen dazu? Gissy schmun-zelt. „Ich fahre“, sagt er. „Aber das Genieist jemand anderes.“ Er meint Arnold Nera-cher. Der 64-Jährige Chemiker ist das, was„Q“ bei James Bond verkörpert: der stilleSchrauber im Hintergrund, ohne den dasGanze nicht möglich wäre. „Wir telefonie-ren sehr oft“, sagt Gissy. „Manchmal besu-che ich Arnold auch in Montpellier und wir

tun eine Woche nichts anderes, als an unse-ren Ideen zu arbeiten.“ Kennen gelernt ha-ben sich die beiden an einer Teststrecke.„Ich habe schon als Schüler immer bei die-sen verrückten Shows zugeschaut“, er-zählt Gissy. Irgendwann habe er den Schöp-fer der Geschosse dann einfach mal ange-sprochen. Seither arbeiten sie zusammen.Mit im Team ist auch der als „Jet Man“ be-kannte Schweizer Yves Rossy, der Nera-chers Erfindungen ebenfalls häufig testet- und mindestens genauso oft im Internetzu sehen ist.

Man muss verrückt sein, um diese Frei-zeitbeschäftigung ernsthaft zu betreiben.Zumindest ein bisschen. „Mit dem Rake-ten-Fahrrad und speziellen Reifen könn-ten wir sogar übers Wasser schweben“,schwärmt Gissy. „Das wäre wie bei Jesus,nur schneller.“ Er sagt das völlig ernst, oh-ne einen Anflug von Ironie. Das nächste

Ziel sei schön längst gesetzt, verrät derSpeed-Pilot. In weniger als vier Sekundenwolle man mit einem neuen Motorrad auf300 km/h beschleunigen. Einzige Voraus-setzung: Es müssten sich Sponsoren fin-den, die das Experiment bezahlen. Beson-ders optimistisch sieht Gissy das offenbarnicht. „Frankreich ist ein Dritte-Welt-Land, was den Motorsport angeht. Wirmussten Monate suchen, um eine Teststre-cke für den letzten Versuch zu finden.“Ewig habe er warten müssen, bevor die Be-hörden eine Genehmigung ausstellten.

Mehrere Tausend Euro ihres Privatver-mögens haben die Schrauber bisher in denSpaß gesteckt. „Jetzt sind wir am Limit“,seufzt Gissy. „Wir bräuchten mindestens50 000 Euro, um das Ganze ernsthaft wei-terzutreiben.“ An Ideen mangelt es nicht,eher an Sponsoren. Für Gissy völlig unver-ständlich: „Unsere Beschleunigungsrekor-de sehen Millionen von Menschen. Welchebessere Werbung kann es für ein Unterneh-men geben?“ Mit viel Mühe – und priva-tem Geld – zogen der Selfmade-Ingenieurund sein Pilot den letzten Rekordversuchdurch. Hinterher hat sich eine Firma wie-der gemeldet, die sie vorher erfolglos ange-sprochen hatten. „Man habe schließlichnicht wissen können, ob unsere großspuri-gen Ankündigungen auch wirklich seriösseien.“ Ans Aufhören denkt der Tüftler je-denfalls nicht. Seit Neracher vor 20 Jahrendie ersten Tests im heimischen Wohnzim-mer gemacht hat, ist es schließlich immerirgendwie weitergegangen. „Wir habenDinge gebastelt, die andere nicht für mög-lich gehalten haben. Dann werden wir esdoch wohl schaffen, ein paar Sponsoren zufinden.“ STEVE PRZYBILLA

Das schnellsteFahrrad der Welt

In acht Sekunden auf 263 km/h:François Gissy ist kein Pedalritter

wie jeder andere. Er steuerteine Rakete auf zwei Rädern

Es ist fast wie bei James Bond:Hinter dem jungen Draufgängersteckt ein älterer, genialer Tüftler

Eine kleine, verschworene Gruppewidmet sich dem Raketen-Hobbymit viel Eifer und wenig Geld

DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 HF2 MOBILES LEBEN 43

AUS DEM FUHRPARK

Mehr Dragster als Fahrrad:François Gissys Speed-Bike ist eine Höllenmaschine

mit einem Raketenantrieb, der nur wenigeHundert Meter durchhält. FOTO: GIZMODO.COM

MARKEN & MODELLE

Nichts gegen Nostalgie, aber dieÄra der Verbrennungsmotorengeht im BMW i3 spürbar zu EndeWann gab es den letzten BMWmit

weniger als 1200 kg? Die Antwortverrät viel über das Fahrgefühl

Schau mir in die Augen, Kleiner: Hinter den BMW Nieren stecken ungewohnte Proportionen und ein Motor wie keiner zuvor.

„No Sports“ – das berühmte Churchill-Zitat gilt abgeschwächt auch für den Range Ro-ver Sport: Seine Lordschaft zieht eine ruhige Gangart der extremen Kurvenhatz vor.

Hinweis der Redaktion: Ein Teil der im „MobilenLeben“ vorgestellten Produkte wurde der Redak-tion von den Herstellern zu Testzwecken zur Ver-fügung gestellt und/oder auf Reisen präsen-tiert, zu denen Journalisten eingeladen wurden.

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VON KATJA AUER

Burgkunstadt – Mit einem leisen„Pfrrrrrr“ saust die Klobürste durch denGarten am Rand von Burgkunstadt. Abge-feuert von einer Klobürsten-Bazooka,pflop, dann steckt sie tief in den Eichenboh-len. Die Vögel zwitschern. Jörg Spravefreut sich. „Je skurriler, desto besser“, sagter, „und gerne auch ein bisschen schlüpf-rig.“ Der Mann mit dem Brustumfang ei-ner Spessarteiche muss es wissen, denn erhat es zum Internet-Star gebracht, weil ermit Gebrauchsgegenständen um sich bal-lert. Jede Woche baut er eine neue Schleu-der und verschießt damit Bleistifte, Wurf-messer, Kreissägeblätter, Kartoffeln odereben Klobürsten. Oder er feuert Kondomeauf einen Plastik-Penis. Warum er das tut?Weil es ihm Spaß macht. Und weil es sehrviele Menschen unterhaltsam finden, Män-ner vor allem. Um die 45 Millionen Malsind seine Videos auf dem InternetkanalYouTube schon angeklickt worden.

In die Garage passt längst kein Automehr. Sägen, Feilen und jede Menge Holzliegen darin, das Sägemehl formt schonkleine Wüstenlandschaften auf dem Bo-den. Hier baut Sprave seine Wurfmaschi-nen. Holzkonstruktionen für ein ganz be-stimmtes Geschoss, gespannt mit einemGummi, „wie man ihn aus Frauenfitness-studios kennt“, sagt Sprave. Alles muskel-betrieben. Mit einfachen Zwillen hat er an-gefangen, zu Schulzeiten schon. Dann Bo-genschießen, irgendwann ging dann derIrrsinn los. 265 Filme stehen schon in sei-nem „Slingshot Channel“ auf Youtube.

„Da braucht es einen Mann“, sagt Spra-ve mit Blick auf den eher schmächtigen Fo-tografie-Praktikanten, bevor er die Gum-mis an der Kartoffel-Wurfmaschinespannt. Mit einem Schmatzen zerschelltdas Gemüse an der Bohlenwand, die genauzu diesem Zweck da steht. Noch besserfunktioniert es mit gefrorenen Kartoffeln,sagt Sprave, die zerschmettern eine Was-sermelone. Was in der Zeitlupe eine ganzbesondere Ästhetik bekomme. AndereMänner kriegen diesen Klang in der Stim-me, wenn sie von Modelleisenbahnen spre-chen. Dreck darf es machen, wenn Spraveballert, oder wenigstens einen ordentli-chen Wumms. Männerspektakel.

Die neueste Konstruktion ist der „BolaLauncher“. Ein zweiläufiges Holzgewehr,das eine Schnur abfeuert, an deren Endenzwei Gewichte sitzen. Einem Jagdgerät ausSüdamerika nachempfunden. Sprave er-klärt den Apparat im Video – auf Englisch,da die meisten Zuschauer amerikanischeMänner sind. Dann schießt er, die Schnurwickelt sich um einen Holzpfosten. Und inZeitlupe nochmal, die Kamera für 16 000Euro hat sich der gebürtige Dortmunderextra angeschafft. Sonntagmittag stehtdas Video im Netz. „Lang lebe Jörg Spra-ve“, steht kurz darauf als Kommentar da-bei. Aus den Reaktionen hat der 48-Jährigegelernt wie seine Filme noch besser ankom-men: „Weniger Gelaber, mehr schießen.“

Es geht auch um Eitelkeit in diesem Gar-ten in Burgkunstadt. Sprave ist ein Selbst-darsteller. Würden nicht jeden Sonntag sei-ne Zuschauer auf das neueste Filmchenwarten, das im ländlichen Idyll Oberfran-

kens drei bis vier Stunden braucht, bis esdie langsame Internetleitung passiert hat,hätte Sprave längst aufgehört zu basteln.Bis zu 6000 Kommentare werde pro Videogeschrieben, 800 Mails bekommt er in derWoche. Die Gemeinde verlangt Pflege. UndSprave ist gerne ein YouTube-Star. Dassihn manche einen Verrückten nennen,stört ihn nicht. Der Zuspruch ist größer.

Am größten war der bisher bei der Kon-dom-Schleuder, einem weitgehend sinnlo-sen Gerät. Die baute er als Beitrag zu einemWettbewerb der Bill-Gates-Stiftung, derVerbesserungsvorschläge für Präservativesammeln wollte. 4,5 Millionen Klicks be-kam Sprave – und Wochen später einenBrief aus Amerika. Von der Stiftung, hand-geschrieben, weil er dem Wettbewerb soviel Aufmerksamkeit verschafft hatte.

Sprave mag die Extreme, eigentlich woll-te er mal Olympiasieger im Judo werden.Eine Knieverletzung kam dazwischen, dieStatur eines Gewichthebers hat er noch.Jetzt würde er gerne mal in einem Holly-wood-Film mitspielen. An einem anderenLebenstraum, der Promotion, arbeitet ergerade. Ganz was anderes, es geht um Ge-sundheitsmanagement und Impfungen.Das habe ihn einfach interessiert. Ein Buchzu schreiben steht auch noch auf seiner Lis-te. Man braucht doch Ziele, sagt er. UndLangeweile könne er nicht ertragen.

In seinem Offline-Leben ist SpraveKaufmann. Er gründete eine Firma, die vorein paar Jahren vom Kronacher Elektroge-rätehersteller Loewe gekauft wurde, wo erseitdem arbeitet und dafür nach Burgkun-stadt umzog. Die Wurfgeschosse sind nurein Hobby. Als Ausgleich, sagt er, und derKreativität wegen. „Hier kann ich alles al-leine machen, nicht wie im Job, wenn ichdie Leistung aus anderen rausholenmuss.“ Er hat auch schon darüber nachge-dacht, hauptberuflich in Schleudern zu ma-chen, leisten könnte er sich das, immerhinbekommt er von YouTube inzwischen je-den Monat einen Scheck mit einer vierstel-ligen Summe darauf, weil sich mit ihm sogut Werbung machen lässt. Aber, sagt er,„wenn das mein Beruf ist – was wird dannaus meinem Hobby?“

Sind die Schleudern erstmal gebaut undsteht das Video online, verliert er das Inter-esse. Die Apparate landen auf dem großenHaufen bei den anderen. Er könnte sie alleverkaufen, Anfragen gibt es genug. Tut eraber nicht, viel zu gefährlich. Er will keinersein, der seine Zuschauer auf krude Gedan-ken bringt. Reine Unterhaltung sei das,sagt er. „Ich zeige keine Gewalt“, sagt Spra-ve. „Nur, wie man Dinge kaputt macht.“Niemals würde er auf etwas schießen, wassich bewegt. Von Gewalt hält er nämlichgar nichts. Er war nicht mal bei der Bundes-wehr, ausgemustert wegen Knieschadens,und die Jagd interessiert ihn auch nicht. Ge-fällt ihm nicht, dieses Auflauern aus demHinterhalt, sagt er. Verletzt hat er bishernur sich selbst. Einmal ist ihm ein Gummiins Auge geflutscht, Notaufnahme, Augen-klinik, das ganze Programm. Ein bisschenwas ist geblieben, einwandfrei sehen kanner nicht mehr. Aber die kleine Narbe auf sei-ner rechten Wange, die stammt nicht voneinem Schleuder-Experiment. Da ist er alsVierjähriger vom Holzstoß gefallen.

Schweinfurt– Die private Fachoberschulein Schweinfurt, in der 25 von 27 Prüflingendurchs Abitur gefallen sind, wird geschlos-sen. Die Schule habe dem Kultusministeri-um am Freitag per E-Mail mitgeteilt, dasses im Schuljahr 2013/14 keinen Unterrichtgeben werde, bestätigte der Ministeriums-sprecher Ludwig Unger. „Wir haben nachder Zukunft der Schüler gefragt, und dar-aufhin diese Information bekommen“, sag-te Unger. Die Schule wollte auf dpa-Anfra-ge keine Angaben machen. Das Kultusmi-nisterium hat den Schülern der Jahrgangs-stufen 11 und 12 angeboten, auf eine staatli-che Fachoberschule zu wechseln. DPA

München – Der Weg ist frei für die Amts-jahre zwölf bis 17: Der Hochschulrat derLudwig-Maximilians-Universität (LMU)hat Bernd Huber als Präsidenten wiederge-wählt. Das Votum der 16 Räte war einstim-mig. Huber, der seit 2002 im Amt ist, warEnde vergangenen Jahres nach der Hälfteseiner Amtszeit zurückgetreten und hattesich zur Wiederwahl gestellt. Grund wardie Überlegung, dass an der Spitze derLMU personelle Kontinuität herrschensoll, wenn in zwei bis drei Jahren die Wei-chen für die Nachfolgeregelung der Exzel-lenzinitiative gestellt werden. Hubers ur-sprüngliche Amtszeit wäre 2016 ausgelau-fen. Aus der zweiten Runde des milliarden-schweren Forschungs-Förderprogrammswar die LMU im vergangenen Jahr als gro-ßer Sieger hervorgegangen. Sie bekam soviele Förderprojekte bewilligt wie keine an-dere Uni und verteidigte ihren „Elite“-Sta-tus. Nun ist der 53-jährige Volkswirt-schafts-Professor bis 2019 gewählt. Gegen-kandidaten gab es nicht. SEKR

München– Ungeachtet der Verwandtenaf-färe ist die CSU-Landtagsfraktion zum En-de der fünfjährigen Wahlperiode zufrie-den mit sich. Die seit knapp drei Monatenamtierende Fraktionschefin Christa Ste-wens stellte am Freitag im Münchner Maxi-milianeum die Bilanz vor, die größtenteilsin die Amtszeit ihres über die Affäre ge-stürzten Vorgängers Georg Schmid fällt.Stewens hob die Punkte hervor, die dieCSU oft hervorhebt: 50 000 neue Studien-plätze seit 2008, 8200 neue Lehrerstellen,eine Verfünffachung der Krippenplätzeseit 2008, das gute Abschneiden bayeri-scher Schüler in Bildungsvergleichen, dieniedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Euro-pa. Zur Erfolgsbilanz zählte Stewens auchden Umgang mit der Verwandtenaffäre:„Die Vergangenheit war unschön“, räumtesie ein. „Aber wir haben sehr schnell gehan-delt.“ Fraktionschefin Stewens verwiesdarauf, dass die Beschäftigung von Famili-enmitgliedern inzwischen verboten wurdeund die neuen Verhaltensregeln für die Ab-geordneten kommende Woche beschlos-sen werden sollen. DPA

Augsburg – Der monatelange Streit zwi-schen den Augsburger Stadträten RudolfHolzapfel (Pro Augsburg) und Karl-HeinzEnglet (parteilos) ist am Freitag vor demVerwaltungsgericht mit einem Vergleichbeendet worden. Damit ist eine von insge-samt drei Rechtsstreitigkeiten, in die Augs-burger Stadträte involviert sind, beigelegt.Allerdings nur in juristischer Hinsicht,denn auf menschlicher Ebene bleiben sichdie ehemaligen Fraktionskollegen undFreunde spinnefeind – wenigstens darinwaren sie sich nach der Verhandlung einig.In der Verhandlung ging es um eine An-waltsrechnung in Höhe von 661,16 Euro.Auslöser des Streits war eine Aussage Holz-apfels im Stadtrat, wonach Englets Marke-ting-Agentur im Geschäftsjahr 2010 einenBilanzgewinn von 63 000 Euro erwirt-schaftet habe. Daraufhin forderte Englet,eine Unterlassungserklärung zu unter-zeichnen. Holzapfel beharrte auf seinerAussage und forderte seinerseits von Eng-let seine Anwaltskosten zurück. Nun stell-te das Gericht gleich zu Beginn der Ver-handlung klar, dass Holzapfels Aussage zu-treffend ist, weil der Bilanzgewinn mit dergenannten Summe im Handelsregister ver-öffentlicht ist. Daraufhin lenkte Englet ein.Somit bleiben nur noch zwei juristischeKonflikte mit Stadtratsbeteiligung übrig:Die Berufungsverhandlung gegen StadtratTobias Schley in der sogenannten „Arsch-loch-Affäre“. Schley wurde vom Amtsge-richt wegen Beleidigung zu einer Bewäh-rungsstrafe von einem Jahr verurteilt.Schley und die Staatsanwaltschaft legtenBerufung ein. Zudem hat Holzapfel einenKanusport-Funktionär wegen Beleidi-gung angezeigt. STEFAN MAYR

Lauf an der Pegnitz – Als Luise Pfeiffer inNürnberg auf die Welt kommt, deuten alleZeichen auf ein sorgenfreies Leben hin:Die Eltern besitzen ein Mietshaus und ei-nen florierenden Schreinerbetrieb. Die Ver-wandtschaft nimmt regen Anteil an demaufgeweckten Mädchen, das mit wachemBlick seine Umwelt erkundet. Jahrzehntespäter sind Luise Pfeiffer (Name geändert)aus der Kindheit nur die frischen, leuch-tend blauen Augen geblieben. Ihr jetzigesLeben lässt sich auf die Formel bringen:arm, alt, allein. Dreißig Jahre lang hat diefrühere Näherin in Neuhaus an der Pegnitzdie Zeitung ausgetragen – bis sie 70 warund die Schmerzen im rechten Knie uner-träglich wurden. Nur wenig mehr als500 Euro bekommt sie seit 1997 als Rente.„Wenn ich in den 30 Jahren eine richtige Ar-beit gehabt hätte, dann hätte ich jetzt eineschöne Rente“, sagt sie.

Die Lebensbilanz der 80-Jährigenklingt wie eine Anklage, und ein Grund da-für ist sicherlich ihre finanzielle Not. Aberdahinter steckt mehr: „Die Menschen, diees gut mit mir gemeint haben, die sind alletot – das ist doch mein Unglück“, sagt sie.Tatsächlich ist ihr Leben eine Aneinander-reihung persönlicher Katastrophen. 2012erst warf sie ihr neuer Vermieter Knall aufFall aus dem Haus, in dem sie jahrzehnte-lang gelebt hatte. „Ohne Räumungsklage,ohne alles“, sagt sie. Luise Pfeiffer hatte zuihrem Glück bereits in Lauf an der Pegnitzeine neue kleine Wohnung in Aussicht. SeitAugust 2012 lebt sie nun dort.

Hellgrün wie ein frisch gepflückter Ap-fel der Sorte Granny Smith glänzt der Neu-bau in der Christof-Treu-Straße in der Mor-gensonne. Luise Pfeiffer steht zu ihrer neu-en Heimat mit ihrer schwarzen Kleidungim permanenten Kontrast – nicht nur op-tisch: „Ich kann mich nicht mehr eingewöh-nen, die Stadt ist mir fremd.“ Immerhin,ihr blieb die Unterbringung im Altenheimerspart. Stattdessen kann sie in einemganz normalen Mietshaus leben. Nur einesunterscheidet dieses Haus von anderen:Hinter seiner Errichtung steht ein Konzept

– entwickelt von der Caritas NürnbergerLand in Kooperation mit der katholischenJoseph-Stiftung. Es trägt den Titel „In derHeimat wohnen“. Reserviert sind die15 barrierefreien Wohnungen für jüngeresozial schwache Menschen, für Seniorenmit niedriger Rente, für Menschen mit Be-hinderung und für jene, die Angehörigepflegen. Kurzum, das Haus spiegelt eine so-ziale Wirklichkeit wider, die nur wenig mitdem Slogan „Bayern ist Chancenland Num-mer eins“ zu tun hat, mit dem die Staatsre-gierung oft und gerne auftrumpft.

Laut einer Studie der ArbeiterwohlfahrtBayern (AWO), die sich auf die Sozialberich-te der Staatsregierung stützt, sind mehrals 1,6 Millionen Menschen im Freistaatvon Armut bedroht oder gar betroffen. Un-ter ihnen machen die Senioren neben denAlleinerziehenden, Erwerbslosen, Migran-ten oder Mini-Jobbern mit mehr als400 000 Personen eine markante Gruppeaus – was nicht verwundert, da die Rentenim Freistaat mit etwas mehr als 720 Euroim Schnitt niedriger sind als im restlichenBundesgebiet (770 Euro). Bayerns Frauen

kommen laut Arbeiterwohlfahrt imSchnitt sogar nur auf eine Rente von 530Euro. „Arm im reichen Land“, so bringt esder AWO-Landesvorsitzende Thomas Be-yer auf den Punkt.

Nicht zufällig sind deshalb die meistenBewohner in der Christof-Treu-Straße 7hochbetagt. Schräg gegenüber von LuisePfeiffer leben Agnes Baumann und ihr pfle-gebedürftiger Mann Werner. Ihre gemein-same Rente beträgt rund 1300 Euro. AgnesBaumann kann mit ihrer Minimalrentevon 120 Euro nur einen geringen Teil dazubeitragen – obwohl die 79-Jährige nebender Erziehung ihrer beiden Kinder oft gear-beitet hat.

Ihre Schwiegermutter aus erster Ehe, inderen Friseursalon sie mithalf, unterließes, sie bei der Rentenversicherung anzu-melden. Agnes Baumann wehrte sichnicht. „Heute wäre ich nicht mehr sodumm. Aber damals ist das Geschäft gelau-fen, wer denkt da ans Alter“, sagt sie. Hel-fer, die dem Paar zur Seite stehen, sagen,dass es „so gerade über dem Hartz-IV-Ni-veau liegt“.

Franziska Grashey – sie ist Sozialpäd-agogin und Bereichsleiterin bei der Caritas– macht es wütend, wenn sie ihre Mitmen-schen von „Sozialschmarotzern“ redenhört. „Die wenigsten Leute, die zu uns kom-men, sind selbst verschuldet in Not gera-ten. Sehr oft werden sie durch Schicksals-schläge zu Hartz-IV-Empfängern“, sagtsie. Den meisten sei es unangenehm, überihre Situation zu reden. Die 44-jährigeMonika Bauer (Name geändert) dürfte zudiesen Menschen zählen. Sie lebt in einemNachbarhaus, hat aber eine besondere Be-ziehung zur Christof-Treu-Straße Num-mer 7. Ihre Eltern waren die alten Vermie-ter, bei denen Luise Pfeiffer in Neuhauswohnte.

Monika Bauer ist Hartz-IV-Empfänge-rin. Nie hätte sie als junge Frau geglaubt,dass ihr dieses Schicksal auferlegt wird.Als Abiturientin mit einem Schnitt von 1,9wollte sie Tiermedizin studieren. Ein Studi-um aber ließ der elterliche Geldbeutel

nicht zu, und so fing sie bei der Stadt Nürn-berg im gehobenen Dienst an. Nach der Ge-burt ihres Sohnes arbeitete sie bei der Deut-schen Telekom, bis ihr Mann sagte, sie sol-le zu Hause beim Kind bleiben.

Kurz darauf geschah die Katastrophe,über die Monika Bauer nur selten redet.„Bei einem Unfall habe ich am 27. Juli 2000schwere Kopfverletzungen erlitten“, er-zählt sie meist. Aber es war kein Unfall:„Mein Ex-Mann hat mich angeschossen,als ich die Trennung wollte.“ Seit 13 Jahrenhat sie quälende Kopfschmerzen, trautesich kaum auf die Straße. Inzwischen arbei-tet sie im Secondhand-Laden der Caritasauf 1,50-Euro-Basis. „Das Geld tut gut,aber mehr noch, dass man wieder ge-braucht wird und nicht als ,fauler Hartz-IV-Empfänger‘ abgestempelt wird.“

„Jeder in diesem Haus hat ein schweresSchicksal“, sagt Sozialpädagogin Grashey.So auch der 85-jährige Fritz Eger, der seineFrau bis zu ihrem Tod im vergangenen Mo-nat gepflegt hat. Als technischer Überset-zer für die Automobilindustrie hat er gutverdient. Vieles von diesem Geld spendeteer während des jugoslawischen Bürger-kriegs für von Minen verstümmelte Kin-der. „Arm?“, sagt er, „nein, bin ich nicht.“

Das würde auch der 25-jährige Markus

Karsten nie von sich behaupten. Seit sei-ner Kindheit ist er durch einen Impfscha-den schwer behindert. Er ist glücklich,dass er bei der Internet-Buchungsplatt-form „hotel.de“ einen Job fand. „Mit 800Euro monatlich verdiene ich viermal mehrals in einer Behindertenwerkstatt“, sagt er.Hinzu kommt eine Rente aufgrund desImpfschadens. Und was fast mehr zählt:Die Kollegen sagen oft: „Markus, du bistder Beste.“

Am 15.Mai 2015 wollen Markus und sei-ne Verlobte heiraten. Sie lebt in der Woh-nung nebenan. „Ich bin zufrieden, so wiees ist“, sagt er. Und er gibt damit vielleichteine Antwort auf die Frage, warum Armutim reichen Bayern so selten sichtbar wird:Niemand gilt gerne als arm. DIETRICH MITTLER

Die Bleistift-Kanone ist eine von Jörg Spraves früheren Konstruktionen. Bis die vielen Gummis gespannt sind, dauert es aller-dings eine Weile. Da ist eine Klobürsten-Bazooka deutlich schneller geladen. FOTO: DANIEL PETER

VON HANS HOLZHAIDER

F rüher, so etwa zu Franz Josef Strau-ßens Zeit, konnte es einem Journa-listen bei einer CSU-Veranstaltung

leicht einmal passieren, dass er von denOrdnern zur angemessenen Ehrerbie-tung ermahnt werden musste. Wenn ernämlich beim Abspielen der Bayernhym-ne einfach sitzen blieb und auf seinenBlock kritzelte, statt stramme Haltungeinzunehmen, wurde er schon mal amKrawattl gepackt und angeraunzt:„Magst net aufsteh’, du Kloiffe!“

Das gehört nämlich auch zur bayeri-scher Lebensart, dass sich die innere Hal-tung in angemessener äußerer Form ma-nifestiert. Der frühere bayerische Kultus-minister Hans Zehetmair hat sich ein-mal einen ganz schönen Rüffel eingefan-gen, weil er beim Betreten der Basilikazu Tuntenhausen in der Eile vergessenhatte, das Knie zu beugen, was umsopeinlicher war, als er damals den Vorsitzim dortigen Katholischen Männervereininnehatte. Respekt vor Gott und Vater-land, das bitten wir uns aus hier in Bay-ern. Deswegen wählen wir auch im-mer die CSU, weil man bei den anderenja nie so genau weiß, wie sie es mit Gottund dem Vaterland halten.

So gesehen kann man dem ErzbischofMarx wirklich nur gratulieren zu derIdee, die Bayernhymne in das Gotteslob,das katholische Gesangbuch, aufzuneh-men. Ein bisschen schade nur, dass daerst einer aus Westfalen kommen muss-te. Hätte dem Ratzinger ja auch einfallenkönnen. Bei den Briten steht die Natio-nalhymne schon längst im Gesangbuchder Church of England. Ja, stimmtschon, in England haben sie eine Staats-kirche, und die Königin ist zugleich dasOberhaupt der Kirche. Das würde demSeehofer vielleicht auch nicht schlechtgefallen. In Bayern haben wir allerdingskeine Staatskirche, das steht in der Ver-fassung. Aber das macht nichts, es funk-tioniert ja auch so.

Das Erzbischöfliche Ordinariat Mün-chen hat angekündigt, dass „Gott mitdir, du Land der Bayern“ in den Kirchendes Erzbistums künftig häufiger zu hö-ren sein wird. Die Sozis werden natürlichsagen, dass es jetzt noch schwierigerwird, einen CSU-Parteitag von einemGottesdienst zu unterscheiden. Die sindaber bloß neidisch, weil „Brüder, zur Son-ne, zur Freiheit“ nie ins katholische Ge-sangbuch kommen wird.

Der Klobürsten-KanonierJörg Sprave hat ein eigenwilliges Hobby: Er baut Maschinen,

mit denen er seltsame Dinge verschießt. Im Internet ist er ein Star

Als er einmal mit Kondomenschoss, wurde das Filmchen4,5 Millionen Mal angeklickt

Trotz Verwandtenaffäre:CSU ist zufrieden mit sich

„Ich zeige keine Gewalt,nur wie man Dingekaputt macht“

Privatschule schließtnach Abi-Desaster

Augsburger Stadträteschließen Vergleich

Jenseits vom ChancenlandBayern betont gerne seine Erfolge. Das ist die halbe Wahrheit: ein Besuch bei Menschen, die ums Überleben kämpfen

Das alte Ehepaar lebtvon 1300 Euro Rente – wasgerade fürs Nötigste reicht

Niemand gilt hier gerne als arm –deswegen sagen auchdie Ärmsten: „Ich bin zufrieden.“

Bernd Huber bleibtLMU-Präsident

UNTER BAYERN

Gotteslob inWeiß und Blau

Laut Arbeiterwohlfahrt sind1,6 Millionen Menschen in Bayernvon Armut bedroht oder betroffen

MÜNCHEN · BAYERN44 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

SZ-Grafik: Al Mohatsib; Quelle: Forschungsgruppe Wahlen

Wie empfinden Sie die Soziale Gerechtigkeitheute in Bayern im Vergleich zu 2003?

45%Unverändert

32Weniger gerecht

13Gerechter

10Weißnicht

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Der jüngste Vortrag von Auguste von Bayern im Mailautete: „Werkzeuggebrauch und innovatives Ver-halten bei Vögeln“. Die 34-jährige Referentin ist dieälteste Tochter von Luitpold von Bayern und Exper-tin auf diesem Gebiet. Sie hat über die soziale Intelli-genz der Dohlen promoviert. Angefangen hat da-mals alles in der Schule mit einer Facharbeit überGänse. Auguste war 17 und wollte über die Aufzuchtvon fünf Kanadagänsen forschen. Die Lehrer inSt. Ottilien im Landkreis Fürstenfeldbruck gabenihr die Erlaubnis, bedachten allerdings nicht, dassnach dem Schlüpfen der Gänse die Jungtiere auf dieerste Kontaktperson konditioniert werden – Augus-te. Die Folge war, dass die Schülerin fünf watscheln-de Begleiter mit in den Unterricht nahm. „Den Som-mer musste ich dann auf dem Schulhof verbringenund dort meine Aufgaben erledigen.“ Es kam zu-dem in den folgenden Jahren immer wieder vor,dass sie verwaiste Entenküken aufzog. Mit 19 lebteAuguste für zwei Monate zusammen mit einer For-scherin in der Serengeti, um das Sozialverhalten derHyänen zu erkunden. Anschließend ging sie für einJahr nach Kapstadt. Heute forscht die Frau in Ox-ford über die Intelligenz von Rabenvögeln und be-treut Doktorandinnen am Max-Planck-Institut fürOrnithologie in Seewiesen nahe Starnberg. Die For-scherin ist als Vogel-Expertin in ihrem Umfeld mitt-lerweile bekannt, und es kommt regelmäßig vor,dass Menschen ihr erkrankte Vögel bringen. Aufdem Anwesen der Familie steht auch eine Voliere,wo dann eben manchmal eine junge Saatkrähe un-terkommt, die ein wenig aufgepäppelt werdenmuss. Auguste von Bayern ist eine Rabenmutter, imbesten Sinne. CRO

Die OrnithologinAuguste von Bayern forscht über Vogel-Intelligenz

Ludwig*1982

Konstantin*1986

Maximilian I. Joseph1756 – 1825

Ludwig I.1786 – 1868

Adalbert 1828 –1875

Ludwig Ferdinand1859 – 1949

Adalbert 1886 – 1970

Konstantin1920 – 1969

Leopold*1943

Franz*1933

Max Emanuel*1937

Manuel*1972

Maximilian II. Joseph1811 – 1864

Ludwig II.1845 – 1886

Otto I.1848 – 1916

Luitpold (Prinzregent)1821 – 1912

Ludwig III.1845 – 1921

Rupprecht (Kronprinz)1869 – 1955

Franz M. Luitpold1875 – 1957

Ludwig K. Maria1913 – 2008

Luitpold*1951

Heinrich*1986

Karl*1987

Albrecht1905 – 1996

Die männliche Erbfolgedes Hauses Wittelsbach

SZ-G

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König

Natürlich hatte Ludwig auch einen Auftritt bei derPremiere von „Ludwig II.“ Im Dezember kam derHistorienfilm in die Kinos, und auf dem roten Tep-pich im Mathäser-Kino war auch Ludwig von Bay-ern geladen, Sohn von Luitpold. Doch der jungeMann erleidet das gleiche Schicksal wie viele realeVorbilder bei großen Premieren: Gefragt sind dieSchauspieler, niemand interessiert sich für den wah-ren Prinzen. Als Ludwig von einem herumirrendenKameramann gefragt wird, wer er denn sei, antwor-tet der Gefragte nur mit einem knappen „LudwigBayern“ und hinterlässt den armen Mann nur nochverwirrter. Wenn der 31-Jährige sonst öffentlich auf-tritt, was selten der Fall ist, dann ist allerdings klar,wer er ist. Zum Beispiel, als er im April die Botschaf-ter Bayerns auszeichnete und den Geehrten zusam-men mit Bayern Finanzminister Markus Söder dieMedaille „Ludwig I.“ überreichte. Ludwig ist froh,im Gegensatz zu den royalen Kollegen des briti-schen Königshauses selbst entscheiden zu können,wo man auftritt und wo nicht, sagt er. Prinz Williamzumindest beneide er nicht. „Ich bin stolz darauf,was meine Familie in Bayern bewirkt hat, und ichbin stolz auf Bayern“, sagt Ludwig, der bei seinen ra-ren Auftritten meist ein wenig schüchtern wirkt. Erhat Jura studiert und promoviert. Spätestens nachdem Kinofilm im Winter mitsamt dem großen Medi-enecho kann man ihn nun allerdings mit keiner Fra-ge zur Historie seiner Familie mehr überraschen.Seinen Mythos habe Ludwig II. selbst gelegt, erklärtLudwig, außerdem ist er der Meinung, dass der Adelin der Gesellschaft keine Rolle mehr spielt. Und aufeinem Schloss von Ludwig II. will der junge Ludwignicht leben, das sei furchtbar unpraktisch. CRO

Der junge Mann hat den höfisch huldvollen Habitusüberhaupt nicht drauf. So wie Konstantin, 26, jüngs-ter Sohn von Leopold in Bayern und seiner Frau Ur-sula, im Juli vergangenen Jahres in München auf-trat, erinnerte er eher an einen schüchternen Aus-tauschstudenten als an ein stolzes Mitglied der Kö-nigslinie. Konstantin legte zur Eröffnung einesJeans-Ladens in der Theatinerstraße als DJ Musikauf und wirkte froh, dass zwischen ihm und den jun-gen Münchner Szene-Girls in luftigen Sommerklei-dern ein breiter Tisch mit Plattentellern stand. Ver-tieft in seine Playlist hatte er den schief aufgesetz-ten Kopfhörer eng an die Schulter gepresst. Konstan-tin wurde extra für diesen Abend aus London einge-flogen. „Ich studiere dort Kommunikationswissen-schaften, bin aber viel unterwegs als DJ“, sagte er.Drei Monate später der nächste Auftritt, diesmal inder Reaktorhalle der Musikhochschule. Die Münch-ner Society trifft sich, eine Uhr wird vorgestellt, aberLeopold und Ursula in Bayern sind natürlich nur ge-kommen, um dem Sohn zuzuhören, dem es auchdiesmal sehr genehm ist, in einer nicht ausgeleuch-teten Ecke zu stehen und einsam an seinen Reglern

zu drehen. Der junge Mann ist ein Freund leiser Tö-ne, wenn sie nicht gerade aus seinen Boxen kom-men. Nur hinter dem Lenkrad ist Konstantin nichtsehr zurückhaltend. Schon mit vier Jahren stieg erin einen Rennwagen, damals noch auf den Schoßvon Vater Leopold. Mit 14 fuhr er Gokart, das vom„Prinz Poldi Racing Team“ getuned wurde. Zu derZeit begann Konstantin auch aufzulegen. DerSound? Klingt höchst unroyal und ist ganz gewöhnli-cher „Deep House“. CRO

Manuel, der älteste Sohn von Leopold von Bayern,ist wie sein Bruder Konstantin eher ein Freund lei-ser Töne. Als er im Februar beim traditionellenDeutsch-Amerikanischen Dinner des Anwalts Wolf-gang Seybold geladen war, stand er für einen Mo-ment an einem Stehtisch mit Außenminister GuidoWesterwelle. Der machte nur kurz Station bei demjungen Herren, der sich allerdings nicht etwa alsPrinz von Bayern vorstellte, sondern schlicht sagte:„Ich bin Biologe.“ Was Westerwelle dann auchprompt so interessant fand, dass der Dialog so ende-te: „Spannend“, sagte der Minister. „Ja, spannend“,antwortete der Prinz, und man ging seiner Wege. Da-bei ist das Thema, das der Biologe bearbeitet, wirk-lich spannend, wenn auch nicht in politischer odergar außenpolitischer Hinsicht. Der 41-Jährige hat inRegensburg und München studiert, ehe er für sechsJahre nach New York ging, um dort in einem Kran-kenhauslabor der Columbia University zu arbeitenund seinen Doktor zu machen. Dort beschäftigte ersich mit den Infektionsgefahren beim Einsatz vonKunstherzen. „Wir operieren Mäuse und Rattenund erhalten Erkenntnisse, die später herzkrankenMenschen zugute kommen werden“, erklärte er sei-ne Arbeit damals. Titel sind in der Wissenschaftsehr bedeutend, doch der eines Prinzen hat ihmdort nicht weitergeholfen. „Der Name von Bayernbringt überhaupt nichts, es zählen nur Ergebnisse.“Am Ende seines USA-Aufenthalts stand der Ent-schluss, ein Biotech-Unternehmen zu gründen undnach Bayern zurückzukehren. Er gründete eine Bio-gasfirma. Sein spektakulärster Auftritt bislang: dieHochzeit mit Prinzessin Anna zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg in Schweden 2005. CRO

VON HANS KRATZER

I n der Nacht vom 7. auf den 8. Novem-ber 1918 ist das Königreich Bayern derRevolution anheimgefallen, worauf

die morsch gewordene Monarchie wie einKartenhaus zusammenkrachte. Fast 750Jahre lang hatten die Wittelsbacher dasLand regiert. Hätten sie den Aufstand amEnde des Ersten Weltkriegs politisch über-lebt, säße heute Herzog Franz von Bayernauf dem Thron. Stattdessen wohnt er in ei-nem Seitenflügel des Schlosses Nymphen-burg und wirkt als aktuelles Oberhauptder Wittelsbacher auch ohne politischeMacht in die Öffentlichkeit hinein.

Mögen royale Gedankenspiele im Frei-staat schon längst obsolet geworden sein,so lässt sich zumindest behaupten, dassdie Bayern mit einem repräsentativenOberhaupt vom Schlage des Herzogs Franzauf der europäischen Bühne nicht schlechtvertreten wären. Warum das so ist, wirdsich am Sonntag und an dem sich anschlie-ßenden festlichen Reigen zeigen, denn andiesem Tag feiert Herzog Franz seinen80. Geburtstag. Gewiss werden die Elogenjene Tugenden, die sich in seiner Personbündeln, trefflich hervorheben – seien esseine Noblesse und seine Integrität, seinKunstsinn und seine Großzügigkeit undnicht zuletzt seine unaufdringliche Autori-tät, die ihn so angenehm abhebt von somanchem spinnerten Vorfahren aus frühe-ren Jahrhunderten und ihn zu einer aner-kannten Instanz im Freistaat macht.

Gleichwohl dürften die wenigsten Men-schen, die ihm beim Spaziergang im Nym-phenburger Schlosspark begegnen, auchnur ansatzweise ahnen, welches Imperiumdieser Herzog Franz verwaltet und welchbedeutende Rolle er in der Beletage desbayerischen Kulturbetriebs spielt. So be-trachtet, ist er vielleicht der bekanntesteUnbekannte, der in Bayern etwas zu sagenhat und dabei viel Gutes bewirkt.

Wie sehr ihm diese Rolle jenseits desRampenlichts behagt, offenbart er manch-mal in einem Anflug von Selbstironie. Alsvor Jahren bei einer wissenschaftlichen De-batte der Erste Weltkrieg und sein für dieWittelsbacher so schmähliches Ende einerErörterung unterzogen wurden, ging dasWort unvermittelt an den Herzog Franz.Was er denn von dem Schicksalsjahr 1918halte, wurde er gefragt. „Ach“, antworteteer, „wenn’s anders gekommen wär’, dannhätt’ ich halt jetzt mehr Arbeit!“

Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dassLudwig III., der letzte bayerische König,nach seiner Flucht nie auf die Thronrechteder Wittelsbacher verzichtet hat. Ein letz-ter Funken des Königreichs glimmt alsostaatsrechtlich bis heute, und tatsächlich

könnte sich laut Umfragen immerhin einViertel der bayerischen Bevölkerung mitdem Gedanken einer Monarchie anfreun-den. Eine Gedankenspielerei, die HerzogFranz freilich höchstens mit einem Lä-cheln quittieren würde.

Viele Bayern pflegen die monarchischeTradition insofern weiter, als sie den Chefdes Hauses Wittelsbach bei offiziellen An-lässen mit Königliche Hoheit ansprechen,was freilich auf einer landestypischen Höf-lichkeit und nicht auf staatsrechtlichem Re-visionismus beruht. Die Wittelsbacher ha-ben in der Demokratie seit 1946 ihre Ver-pflichtung zur politischen Zurückhaltungernst genommen, zeigen aber gesellschaft-liche Präsenz und Verantwortung. Zum Bei-spiel in Form der Nymphenburger Empfän-ge, bei denen Herzog Franz Menschen inbehaglicher Atmosphäre zum Gesprächund Meinungsaustausch zusammen-bringt. Genau das betrachtet er als seineAufgabe: präsent zu sein, der Öffentlich-keit zu dienen, die Kultur zu fördern.

Diese Rolle mit einer souveränen Be-scheidenheit ausfüllend, hat Herzog Franzseine Familie, wenn es nötig war, mit deut-lichen Worten davor bewahrt, sich in derKlatschpresse selbst zu verramschen. Dashat den Wittelsbachern gut getan. Diesepartielle Strenge wie auch die Pflichtauf-fassung hat Franz von Bayern von seinemVater Albrecht geerbt. Vom Großvater,dem Kronprinzen Rupprecht, rührt dage-gen die Leidenschaft für das Kunstsam-meln her. In diesem Metier fällt das hellsteLicht auf ihn. Der Bau der Pinakothek derModerne in München wäre ohne seit Zutunundenkbar gewesen, bilden doch die vie-len Kunstwerke, die er dafür gestiftet hat,den Grundstock des Weltmuseums.

Schon als junger Mann hat HerzogFranz mit einem untrüglichen Sinn für gro-ße Kunst bedeutende Bilder erworben. Alseiner der ersten überhaupt kaufte er Wer-ke von Beuys, Richter und Baselitz, in einerZeit, als der Staat so etwas noch nicht wa-gen durfte. „Dann mach ich es“, sagte Her-

zog Franz, um die Kunstwerke, die heutepraktisch unbezahlbar wären, später zustiften. „Im Grunde setzt er damit ein gro-ßes Vermächtnis des Hauses fort“, sagt Al-bert Scharf, der ehemalige Intendant desBayerischen Rundfunks und Kenner derWittelsbacher Kunstpolitik. Denn als Kur-fürst Maximilian I. Bilder von Dürer sam-melte, war das seinerzeit auch modernsteKunst, und als die Wittelsbacher FürstenWerke von Rembrandt und Rubens erwar-ben, verhielt es sich nicht anders. In diesergroßen Tradition setzte auch Herzog Franzunübersehbare Akzente im Kunstbetrieb.„Wenn man jetzt erst anfangen würde, sol-che Kunst zu sammeln, dann könnte mansie sich nicht mehr leisten“, sagt Scharf.

Gleichwohl kann sich Herzog Franz ne-ben den modernen Meistern auch an Rie-menschneider und an den Meistern der Re-naissance begeistern. Er pflegt über dieMalerei hinaus breite Interessen, sieht je-de Inszenierung in der Münchner Oper,und auch in der Musikstadt Salzburg ist eroft präsent. Dabei waren Kindheit und Ju-gend, die er in München, Kroatien und Un-garn verbrachte, alles andere als eineschöngeistige Zeit. Düstere Schatten leg-ten sich über die Familie, als sie von der Ge-stapo in die Konzentrationslager Sachsen-hausen, Flossenbürg und Dachau ver-schleppt wurde. Schon als Elfjähriger erleb-te Herzog Franz im KZ Horrorszenarienund Todesangst, wurde er Zeuge des Holo-caust. Der Tiefpunkt seines Lebens prägtsein Verhalten bis heute, auch wenn er die-se Erlebnisse nur selten ausgebreitet hat.„Mach nicht zu viel draus“, sagte der VaterAlbrecht zum Sohn, „anderen ist es nochschlimmer ergangen.“

Nach dem Krieg besuchte Herzog Franzdas Benediktinergymnasium in Ettal, stu-dierte Betriebswirtschaft und machte einekaufmännische Lehre. Seit dem Tod des Va-ters im Jahr 1996 ist der Alleinstehendedas Familienoberhaupt, als das er viele re-präsentativen Aufgaben erfüllt. SeinenSachverstand bringt er auch in viele Gremi-en und Vereine ein bis hin zum Internatio-nal Council des MoMA in New York.

Große Anstrengungen unternimmt Her-zog Franz auch durch sein soziales Engage-ment. Schon in den 50er Jahren hatte seineMutter, Maria Gräfin Draskovich, einenVerein zur Linderung der Not in Ungarn ge-gründet. Unter der Leitung von HerzogFranz unterstützt dieser „Hilfsverein Nym-phenburg“ heute viele Projekte in Osteuro-pa und in Afrika. Was seinen Geburtstag be-trifft, so wünscht sich der Herzog, von Ge-schenken abzusehen und stattdessen fürein Hilfsprojekt der orthodoxen Kirche inGriechenland zu spenden, das Familienmit geringem Einkommen unterstützt.

Er führe ein unspektakuläres Leben, sagt Herzog Franz von Bayern. Der Chef des Hauses Wittelsbach ist ein großer Kunstexperte und setzt alsleidenschaftlicher Sammler von moderner Malerei eine große und lange Familientradition fort. In den staatlichen Sammlungen und MuseenBayerns befinden sich viele Kunstwerke, die einst den Wittelsbachern gehörten und heute in Stiftungen eingebracht sind. Die Pinakothek der

Moderne wäre ohne den Einsatz des Herzogs Franz nicht denkbar. FOTOS: STEPHAN RUMPF, HESS, SIMON, BROWN, PELJAK, DPA

Man kann kaum festlegen, wo genau im Umfeld vonFürstenfeldbruck nun das Wittelsbacher Land be-ginnt. Dafür fällt es umso leichter, den Nachfahrenzu benennen, der es schaffte, dass im MünchnerWesten bis weit hinein ins Schwäbische die Familieder ehemaligen Landesfürsten fast noch so präsentist wie zu ihren besten Zeiten: Das liegt an LuitpoldPrinz von Bayern. Bier ist das Medium, mit dem ersein Haus volkstümlich machte und auf seine Artmit der Demokratie versöhnte. 32 Jahre lang, bis2008, war der 62-Jährige Geschäftsführer der Kö-nig Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg. Bei denKaltenberger Ritterspielen, seinem zweiten großenErfolg im Wittelsbacher Land, lädt der Hausherr dieMassen zum Besuch auf sein Schloss. Er gibt Ritter-spiele für alle. Selbstverständlich ist Luitpold einKenner der Familiengeschichte und weiß, was er sei-nem Stammbaum verdankt. Er ist für ihn weltweitder Öffner zu Türen, an denen andere scheitern: zuhochrangigen Politikern, Führungskräften und Eli-ten. Der 62-Jährige verkauft nicht mehr nur Bier.Seit 1979 vergibt seine Firma auch Lizenzen, wasder Geschäftsführer mit langen Reisen verbindet.Für seine Schlossbrauerei suchte er sich schon vorlangem einen Partner: die Familienbrauerei War-steiner. Luitpold von Bayern fährt gerne schnelle Au-

tos, er reitet und ist ein leidenschaftlicher Segler. Zu-dem hat er eine neues Geschäftsfeld entdeckt: Mitzwei Vettern erwarb er die Nymphenburger Porzel-lanmanufaktur und leitet diese nun nach seinemPrinzip „Bier“. „Wer verstanden hat, wie Bier funkti-oniert“, könne auch Porzellan managen, meint derKaltenberger. EIS

Der DJKopfhörer statt Krone: Konstantin an Plattentellern

Der UnternehmerPrinz Manuel ist Biologe und Firmengründer

Düstere Schatten legten sichüber die Familie, als sieins KZ verschleppt wurde

Zum 80. Geburtstag von Herzog Franz Der Chef des Hauses Wittelsbach und seine Verwandten

Der BierprinzPorzellan und Gebrautes: Luitpold von Bayern

Der JuristNur nicht aufs Schloss: Prinz Ludwig

Der SouveränFast 750 Jahre lang haben die Wittelsbacher in Bayern geherrscht. Seit ihrem Sturz im Jahre 1918 hat sich die Rolle der Familie grundlegend geändert.

Heute geht es darum, das Rampenlicht zu meiden, die Kultur zu fördern und Hilfsprojekte zu unterstützen. Herzog Franz lebt all das mit großer Noblesse vor

Die wenigsten dürften ahnen,welches ImperiumHerzog Franz verwaltet

MÜNCHEN · BAYERNDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 45

DIE WITTELSBACHER: WEN GIBT ES DENN DA ALLES? FÜNF BEISPIELE AUS DER GERADE BERUFSTÄTIGEN GENERATION

Page 46: Süddeutsche_Zeitung.pdf

VON JOHANNES BOIE

K urz sieht es so aus, als würde derPressesprecher jetzt einfach umkip-pen. Sie käme dann morgen in die

Fraktion, hat Gesche Joost eben gesagt, ei-ne Viertelstunde referieren. Das scheint sonicht abgesprochen zu sein. Der SPD-Spre-cher, der für Peer Steinbrücks Schattenka-binett viel zu viel zu tun hat, wird blass.Dann fällt Gesche Joost, 38, aber ein, dasssie nur Fraktion und Arbeitsgruppe ver-wechselt hat. Richtig, in die Arbeitsgruppekommt sie morgen. Joost wird ein biss-chen rot und muss lachen. Der Sprecher isterleichtert und lacht auch. Draußen zwit-schern die Vögel am Einsteinufer im Berli-ner Westen. Gesche Joost arbeitet hier alsProfessorin in der Universität der Künste(UdK). Den Kanzlerkandidaten der SPD,Peer Steinbrück, berät sie schon seit demJahr 2006. Jetzt hat er sie in sein Schatten-kabinett geholt, das er Kompetenzteamnennt. Joost hat dort die Zuständigkeit fürdas Internet und all seine Auswirkungenfür die Bürger und die Politik, bei der SPDnennt man das „vernetzte Gesellschaft“.

Beide Volksparteien, CDU und SPD, wis-sen, dass das Netz im Wahlkampf wichtigist. Einerseits, weil es alltäglicher Gegen-stand von Politik geworden ist. Anderer-seits, weil im Netz Politik gemacht wird.Deshalb steht immer auch die Frage imRaum, ob das Land vielleicht eine Ministe-rin oder einen Minister für Internetthe-men benötigt. Wenn man nun in den Pres-sestellen der Parteien anfragt, mit wemman mal über das Netz in Wahlkampf undPolitik sprechen könnte, schickt einen dieSPD naturgemäß zu Gesche Joost. Die CDUempfiehlt die beiden Abgeordneten Micha-el Kretschmer, 38, und Peter Tauber, 38.

Die beiden sitzen fünf Kilometer undein paar Welten von Joost entfernt in der„Flamingo Fresh Food Bar“ mitten im Berli-ner Regierungsviertel. Sie kümmern sichbeide im Parlament um Netzpolitik.Kretschmer und Tauber, so viel ist klar,würden im Schlaf nicht Arbeitsgruppe undFraktion verwechseln. Auch wenn sie inder CDU eher zum Nachwuchs gehören,verhalten sie sich längst wie politische Rou-tiniers. Das bedeutet, dass sie auch so re-den: von Kompromissen, Strategien, Koor-dinierungen und Diskussionsgrundlagen.

Das Vokabular funktioniert immer,auch wenn es um Themen geht, die die Uni-on zuletzt versemmelt hat. Zum Beispieldas Leistungsschutzrecht, mit dem Googlegezwungen werden sollte, Zeitungsverlageam Umsatz zu beteiligen. Das Gesetz giltmittlerweile quer durch alle Parteien alsFehler. Tauber hat damals dagegen ge-stimmt. Kretschmer, stellvertretenderFraktionsvorsitzender im Bundestag,stimmte dafür. Ihm fällt dazu ein, dass dieVerabschiedung des Gesetzes ein Wert ansich sei, ganz so, als ginge es nicht um denInhalt, sondern nur um das Durchboxen ei-nes Gesetzes. Und beim Thema Netzaus-bau, den Schwarz-Gelb verschlafen hat,fragt Peter Tauber erst einmal „ob der Netz-ausbau tatsächlich so hinterherhinkt, wieimmer behauptet wird“.

Andererseits ist den CDU-Politikernauch klar, dass es ohne Selbstkritik nichtgeht: „Zum Beispiel beim Datenschutz“,sagt Tauber, „hätte man sicher mehr ma-chen können.“ Beide kennen die Geschich-ten der Netzgesetze, die kleinsten Detailsder Verordnungen auswendig. Sie sind imStoff, sehen aber vieles anders als die Netz-szene, die in Deutschland von links-grü-nen Wählern dominiert wird. Das ficht dieAbgeordneten nicht an: „Man macht Netz-politik nicht nur, um sich von der Netzge-meinde abklatschen zu lassen.“ Vor allemTauber twittert viel und sucht den Kontaktzur Szene. In der kommenden Legislatur-periode wollen sich die beiden Politiker vorallem um Themen wie Netzneutralitätkümmern, weiterhin um den Breitband-ausbau und Sicherheit im Netz. Dafür ha-ben sie ein „Weißbuch“ geschrieben, dasTeil des CDU-Wahlprogramms ist.

Braucht Deutschland denn einen Inter-netminister? Tauber zeigt auf Kretschmer:„Er könnte es machen. Oder Peter Altmai-

er.“ Kretschmer, der stellvertretenderFraktionsvorsitzender für Kultur und Me-dien ist, sagt: „Für mich ist es wichtig, dassdie Netzpolitik zentral koordiniert wird.Ob es klug ist, ein Ministerium fürs Netz zuhaben, einen Staatssekretär für Digitalesoder das Thema ins Kanzleramt zu geben,da sind die Überlegungen noch nicht abge-schlossen.“ Tauber bemerkt, dass die gan-ze Frage natürlich „mit dem Willen derKanzlerin und mit der Person, die das dannmacht“ stehe oder falle. Das Machtgefügeim Regierungsviertel ist klar.

An der Universität der Künste ist es daseher nicht. Im Wahlkampf in die Bierzelte,das wolle sie zum Beispiel eher nicht ma-chen, sagt Joost, das verhandele sie gera-de. Wie sie dann Wahlkampf machenmöchte? „Ich möchte in Gruppen Bilder er-arbeiten“, sagt sie, „ich arbeite eher in Sze-narien.“ Was auch immer das bedeutet, imBierzelt geht es sicher nicht. Funktionierteine wie Joost überhaupt in der Politik? DieProfessorin nimmt ein Blatt Papier undmalt etwas auf, das aussieht wie ein StückSchweizer Käse, wobei auch Löcher außer-halb des Käsestücks vorhanden sind. DieLöcher außerhalb seien die coolen Projek-te in der Gesellschaft, sagt Joost. Die möch-te sie in die Politik bringen. Die Politik istin ihrer Zeichnung das Käsestück, da gibtes auch coole Projekte, aber andere. Joostmöchte, dass die Grenzen zwischen Käseund dem Raum daneben fließend werden.Sie malt deshalb eine Schlangenlinie.

Wenn der überstrapazierte Satz von Hel-mut Schmidt stimmt, wonach man einenArzt aufsuchen sollte, wenn man Visionenhat, dann könnten Kretschmer und Tauberihre Krankenversicherung kündigen.Joost müsste stationär ins Krankenhaus.

Allerdings ginge dann Deutschland ver-loren, was Joost sich bislang so ausgedacht

hat, ganz ohne Arbeitsgruppen und Frakti-onsgespräche. Wer sie in der UdK besucht,bekommt erst mal eine Führung durch dasAtelier, in dem sie mit 17 Doktoranden andigitalen Ideen arbeitet. Joost zeigt einenHut, der acht Vibrationsmotoren hat, unddamit seinem Träger den Weg weisenkann, und einen Pullover, der an bestimm-ten Stellen wie ein Schalter funktioniert.Ein Schlaganfallpatient muss sich so imNotfall nur an die Brust fassen, um einenNotruf abzusetzen. „Voll cool“, sagt Joostund lächelt. Der SPD-Pressesprecher lä-chelt auch, vielleicht überlegt er sich, obSteinbrück einen Hut gebrauchen könnte,der ihm die Richtung weist.

„Ich finde, das ist ein großer Vorteil, alsQuereinsteigerin reinzukommen“, sagtJoost. Das soll jetzt schnell gehen. Sie sei in15 Minuten im Regierungsviertel, sagt sie,mit dem Rad. Als Ministerin hätte sie einenFahrer. Dann steht man auch mal im Stau.Joost setzt lieber auf Geschwindigkeit. IhreKarriere ist lediglich anders als die einesBerufspolitikers, im Zweifel aber steiler.Sie war mit 33 Jahren schon Professorin,zwei Jahre allein für „Gender und Design“,da geht es zum Beispiel darum zu erfor-schen, warum Bohrmaschinen nicht pinksind, sie spricht auf Ted-Konferenzen undgilt wahlweise als einer der „100 Köpfe vonmorgen“ oder eine „der 100 wichtigstenjungen Deutschen“. Und, klar, als Internet-ministerin stünde sie zur Verfügung, sagtsie, die Fachressorts alleine könnten dasnicht schaffen: „Jeder macht das so einbisschen mit, das reicht nicht.“

Sie kritisiert das Leistungsschutzrecht– das die SPD mit zu verantworten hat – als„echt vermurkst“ und den Netzausbau. Siefordert, die Vorratsdatenspeicherung nachden amerikanischen Abhöraktionen „kom-plett neu zu denken“, ohne sich auf Detailsfestzulegen, was das genau bedeutet. Siekritisiert Justizministerin Sabine Leut-heusser-Schnarrenberger (FDP), die sichgegen die Vorratsdatenspeicherung stellt,weil sie „das Problem nur aussitzt, ohne eszu lösen“. Außerdem stört Joost, dass vielePolitiker oft zu wenig Ahnung vom Netzhätten, wie der bayerische InnenministerJoachim Herrmann (CSU), der vom Inter-net rede wie vom Mond. Den Breitbandaus-bau will sie auch mithilfe von Bürgerfondsbewältigen, so würden die Nutzer an Kos-ten und Gewinnen für den Ausbau betei-ligt. Damit das alles klappt, brauche sienach der Wahl „auf jeden Fall eine rot-grü-ne Koalition“, sagt Joost. Sie selbst ist nichtSPD-Parteimitglied, und auch wenn sie fürden Wahlkampf Sonderurlaub eingereichthat, gibt es für sie ein Rückkehrrecht an dieUniversität.

Man kann sich kaum vorstellen, dassKretschmer und Tauber jemals Zeit haben,15 Minuten in den Berliner Westen zu Ge-sche Joost zu radeln, und so schießen sieaus der Distanz gegen ihre neue Konkur-renz: „Sie ist mir vorher, bevor sie in dasSchattenkabinett aufgerückt ist, nie begeg-net. Entweder bin ich ein Ignorant oder sieist halt nicht in Erscheinung getreten“,sagt Tauber. Offen bleibt, ob er erkennenwürde, wenn er ein Ignorant wäre. Kretsch-mer sagt „Frau Joost“ sei „erkennbar nichtgut in der SPD-Fraktion vernetzt.“ Könntesein, dass beide recht haben. Könnte aberauch sein, dass dies von Vorteil ist. Für Ge-sche Joost. Und für die vernetzte Gesell-schaft.

In deutlichen Worten urteilt man beim Bay-erischen Rundfunk über das sommerlicheARD-Radiofestival: „Es lässt sich nicht indas UKW-Wellenschema des BR integrie-ren“, heißt es in einer Stellungnahme. DerBR hat es weder wirtschaftlich noch inhalt-lich nötig, das allabendliche Gemein-schaftsprogramm in seinen Kulturwellenauszustrahlen – und sendet in den folgen-den neun Wochen auf Bayern 2 und BRKlassik sein gewohntes Programm.

„Das Beste genießen“ ist das Motto desRadiofestivals. Seit der Einführung vorvier Jahren wird es als ein Premium-Ange-bot verkauft, zu dem alle ARD-Anstaltenfür rund 60 Sommerabende außergewöhn-liche Kulturinhalte beisteuern. Doch es isteine Sparmaßnahme. Aus der Not und ausder Unfähigkeit heraus, Mittel effizient ein-zusetzen, machen die Anstalten, was ei-gentlich das Privileg des Deutschlandra-dios ist: ein nationales Radioprogramm.Und liefern all jenen Argumente, die dieZahl der ARD-Sender verringern wollen.

Matthias Thalheim, der bei MDR Figarodie Abteilung künstlerisches Wort leitet,ist einer der wenigen Verantwortlichen,die sich öffentlich kritisch äußern zum Ra-diofestival: „Es kann doch gar keine Fragesein, dass die Hörerinnen und Hörer imabendlichen Bouquet der Kulturkanäleaus mindestens vier bis fünf Romanlesun-gen und ebenso vielen Hörspielen auswäh-len können sollten.“ Speziell die föderal or-ganisierten Kulturwellen benötigen zwei-fellos mehr Geld, wenn sie ein ambitionier-tes und akzeptiertes Programm machensollen; das zeigt ein Notbehelf wie das ARD-Radiofestival deutlich.

Allerdings wird die Bereitschaft, höhereRundfunkgebühren zu bezahlen, so langefehlen, wie die Sender an anderer Stellemassenhaft Geld verplempern. So habensich die Öffentlich-Rechtlichen bis heutenicht auf einen gemeinsamen technischenStandard für Ü-Wagen geeinigt. Also entwi-ckelt jeder Sender seine eigene Maßanferti-gung. Das koste, so ein Programmverant-wortlicher, der es wissen muss, jeden Sen-der im Jahr rund 40 000 Euro. Geld, dasfür Stunden-Features, Hörspiele oderOpernübertragungen fehlt. Hinzu kommtin diesem Jahr: Übermäßig ambitioniertist das Radiofestival nicht. Wirklich neugie-rig machen neben einigen Mitschnittenmusikalischer Großereignisse etwa vonden Salzburger Festspielen oder denMünchner Opernfestspielen sowie denJazz-Sendungen lediglich die Features.Hier hat vor allem der SWR einige preisge-krönte ausländische Stücke fürs deutscheRadio neu produziert. STEFAN FISCHER

Das Programm: www.radiofestival.ard.de

Die deutschen Medien haben nach An-sicht der Initiative Nachrichtenaufklä-rung (INA) erneut brisante Themenvernachlässigt. Das wichtigste ignorier-te Thema sei das Verteilen von Geldernaus Prozessen durch Richter, sagte derJournalismus-Forscher Horst Pöttker.Weitere Desiderate der INA: Das „Ge-schäft mit der Abschiebepraxis“ unddas intransparente UN-Welternährungs-programm. EPD

NeulandBraucht Deutschland einen Internetminister? Im Schatten des Wahlkampfs

bringen sich CDU und SPD in der Netzpolitik in Stellung

Spar-FestivalSommer der Monokultur:

Die ARD präsentiert Einheitsradio

Es ist ein Satz, so banal wie gewichtig: „It’salways a pleasure to find something thatmatters.“ Don Cornelius hat ihn gesagt,der schillernde DJ und einstige Nachrich-tensprecher aus Chicago, und gemeint hater mit dem Vergnügen, das viel Sinn stiftet:den Soul. Für ihn, der sich vor einem Jahrdas Leben nahm, war Soul nicht nur Mu-sik, sondern eine Weltanschauung. Es warnicht nur ein Stil, der Ende der Fünfziger-jahre aus Rhythm und Blues und Gospelentstand, sondern Politik nach Noten. Dasgrößte Verdienst von Don Cornelius bei derganzen Sache war, es nicht so aussehen zulassen. Als Gastgeber der legendären Mu-sikshow Soul Train stellte er die schwarzeBürgerrechtsbewegung auf goldene Pla-teaus, ließ sie 1117 Folgen lang durch dasUS-Fernsehen tanzen und forderte leicht-füßig, aber vehement Respekt ein.

Lange 35 Jahre fuhr der Soul Train nachseiner Premiere im Jahr 1971. Aretha Frank-lin war zu Gast, Curtis Mayfield, Otis Red-ding, auch der Prediger Jesse Jackson, dersich über das Vehikel der populären Showpolitisch Gehör verschaffte, wie es nie zu-vor möglich war im nationalen Fernsehen.1975 trat als erster weißer Sänger Gino Van-nelli auf, Elton John und David Bowie folg-ten. Längst saßen da das schwarze und dasweiße Amerika gemeinsam vor dem Fern-seher, um den Moderator am Ende jederShow basstief rufen zu hören: „We wishyou Love, Peace and Soul!“ 2006 wurde derZug aufs Abstellgleis gestellt, schnauftebei Youtube im eigenen Kanal als Samplerweiter – und fährt nun bei Arte.

Als roten Faden der Musikreihe „Sum-mer of Soul“ hat Arte das Archiv der erfolg-reichen Show gesichtet und präsentiertden Sommer lang acht Mal knapp eine hal-be Stunde Höhepunkte des Soul Train, zudenen Auftritte Al Greens gehören, dernach seiner Priesterweihe dem Showlebenentsagte, für Don Cornelius aber immer ei-ne Ausnahme machte. Ebenso ist die be-rühmte Soul-Train-Line zu sehen, die inder Show ebenso wichtig war wie die Mu-sik: In einem Spalier anderer Tänzer führ-ten Paare nacheinander lässige moves vorund machten die Show zum „hippest tripin America“ wie Don Cornelius stets rief.Wer sich einreihen will, kann auf arte.tv ei-nen Webtanzkurs besuchen.

In der inzwischen siebten Auflage des„Summer of . . .“, die nun an den Wochen-enden läuft, ist Soul noch in vielen anderenSpielarten zu sehen. Gestartet wird mitdem Biopic Ray, das die harten Lehrjahrevon Ray Charles bis zum Ruhm beschreibt.Jackie Brown und Shaft ist im Programm,dazu gibt es Konzerte und Dokumentatio-nen zur Geschichte der Musik, zu Platten-firmen wie Stax und Motown, zu Protago-nisten wie Marvin Gaye oder James Brown.

Nicht mit allen der vielen Kinder desSoul war der Moderator Don Cornelius ein-verstanden. Funk, Disco und R’n’B passtenin sein Weltbild, die härtere Gangart nicht.Zwar lud er auch Rapper wie Public Enemyin seine Show, weil sie populär waren. Fürihn aber waren sie in ihrer harten und sex-protzigen Art die falschen politischen Bot-schafter. Vielleicht ist es eine Reverenz anDon Cornelius, dass sie im Arte-Sommerkeine Rolle spielen. CLAUDIA FROMME

Summer of Soul, Arte, vom 14. Juli bis 18. August.Programm unter www.arte.tv/summer

Lange Zeit war Andreas Lebert, 57, einMann unter Frauen: Zehn Jahre langleitete er bei Gruner + Jahr als Chefre-dakteur die Zeitschrift Brigitte – bis er2012 ersetzt wurde durch Stephan Schä-fer, der inzwischen zum Vorstand beiG + J aufstieg. Nun hat Lebert einenneuen Job: Am 1. August wird er Chefre-dakteur des Magazins Zeit Wissen. Vor-gänger Jan Schweitzer wechselt in dasZeit-Ressort Wissen, um wieder stärkerals Autor zu arbeiten, er bleibt aberMitglied der Chefredaktion. SZ

Alleeinsteigen!

Arte stellt den berühmten„Soul Train“ wieder aufs Gleis

Die SPD-Netzfrau malt einenSchweizer Käse aufs Papierund redet von coolen Projekten

Netzfischer: Michael Kretschmer (links) und Peter Tauber (rechts) kümmern sichbei der CDU um alles, was mit dem Thema Internet zu tun hat. Bei der SPD hat Kanzlerkandidat

Peer Steinbrück die Professorin Gesche Joost mit dem Thema betraut. FOTO: DPA, MARCO URBAN (1)

Andreas Lebert zur „Zeit“

Recherche angemahnt

Die CDU-Netzmänner sitzenin der „Flamingo Fresh Food Bar“und reden von Kompromissen

MEDIEN46 HF2 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Soul und Politik: Don Cornelius. FOTO: GETTY

NACHRICHTEN

Meine schönste Wiesn –Einladung zu einer Zeitreise.Machen Sie mit!

SZ

TV

Das Oktoberfest in München ist einer der Höhepunkte des Jahres, eine eigene Welt zwischen Kultur und Kult, Tradition und Tourismus, Blasmusik und Bierzeltparty. Das größte Volksfest der Welt ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt, es wird geliebt oder gehasst, dazwischen gibt es nichts.Wirklich? Genau das wollen wir von Ihnen erfahren! Wir suchen für eine TV Dokumentation Ihre schönsten Erinnerungen an das Oktoberfest als Filmmaterial, auf Video oder Super 8.

Süddeutsche Zeitung TV freut sich auf Ihre Geschichten, Ihre persönlichen Erlebnisse, kuriose Ereignisse und außergewöhnliche Dokumente. Lassen Sie uns teilhaben an Ihrer Wiesn, egal ob als Bayer oder Zuagroaster!

Weitere Informationen finden Sie unter sueddeutsche-tv.de

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ARD BR RTL Pro Sieben Sat 1 Arte 3sat

NDR WDR Tele 5 ORF 2 Sky Cinema

SWR HR Kinderkanal N24 n-tv

MDR RBB Super RTL Eurosport Sport 1

ZDF

Phoenix BR-alpha RTL 2 Vox Kabel 1 Deutschlandfunk

WDR 5

Deutschlandradio Kultur

8.15 ZDF-History 9.00 Hitlers nützliche Ido-le 9.45 Idole der Nazis 10.35 Korsika 11.00 Krank und nicht versichert 11.30 Gold in Tassen 12.15 Broken Dreams 13.00 Thema 14.15 Meine große Liebe... 15.00 Meine gro-ße Liebe... 15.45 Meine große Liebe... 16.30 Meine große Liebe... 17.15 ZDF-History 18.00 Hitlers nützliche Idole 18.45 Idole der Nazis 19.35 Korsika 20.00 Tagesschau 20.15 Planet Erde 21.00 Der Flug des Seeadlers 21.45 ZDF-History 22.30 Der gefährlichste Mann in Amerika. Daniel Ellsberg und die Pentagon-Papiere. Dokumentarfilm, USA 2009 0.00 Frankreichs blaue Küste

14.00 Telekolleg Englisch (2/26) 14.30 Les Gammas! Les Gammas! 15.00 Avanti! Avan-ti! 15.30 Hablamos Español 16.00 Unser Land 16.45 Die letzten Paradiese 17.15 Querbeet 18.00 Bob Ross 18.25 Durch Land und Zeit 18.30 Schätze der Welt – Erbe der Menschheit 18.45 Rundschau 19.00 Gernstl unterwegs 19.15 Werner Heisenberg (4/6) 19.30 Lido 20.15 Geschichte Mitteldeutsch-lands 21.00 Jugendbilder aus sechs Jahr-zehnten (3/6) 21.30 Jugendbilder aus sechs Jahrzehnten (4/6) 22.00 Lese-Zeichen 22.30 Denkzeit 23.40 Phase 3 0.40 Die Tages-schau vor 25 Jahren

7.20 X-Factor: Das Unfassbare 8.10 X-Fac-tor: Das Unfassbare 9.05 Achterbahn. Thril-ler, USA 1977 11.25 Jungfernfahrt in den Tod. TV-Actionfilm, USA 2005 13.00 Mete-or – Der Tod kommt vom Himmel. TV-Kata-strophenfilm, USA/CDN 2007 14.50 Der Todes-Twister. TV-Actionfilm, CDN 2008 16.30 Super Storm. Sci-Fi-Film, CDN 2011 18.10 Wenn der Mond auf die Erde stürzt. Sci-Fi-Film, USA/CDN 2006 20.00 RTL II News 20.15 Warehouse 13 21.05 Warehouse 13 22.00 Warehouse 13 23.00 Nikita 23.50 Nikita 0.45 The Frighteners. Horrorkomö-die, NZ/USA 1996

5.55 Skandal in Hollywood. TV-Drama, USA 1996 7.40 McLeods Töchter (4/224) 8.35 McLeods Töchter (5/224) 9.30 McLeods Töchter 10.30 Das perfekte Promi Dinner 13.00 Shopping Queen 14.00 Shopping Queen 15.00 Shopping Queen 16.00 Shop-ping Queen 17.00 Shopping Queen 18.00 hundkatzemaus 19.10 Die Pferdeprofis (5) 20.15 Grenzgänger – Die Sucht nach Adre-nalin 0.20 Criminal Intent – Verbrechen im Visier 1.15 Criminal Intent – Verbrechen im Visier 1.55 CSI: NY (4/180) 2.40 CSI: NY (5/180) 3.20 Criminal Intent – Verbrechen im Visier

5.55 Blockbuster TV – Making of 6.10 Toto & Harry 6.45 Xiaolin Showdown 7.10 Tom und Jerry 7.35 The Looney Tunes Show 8.00 Die Liga der Gerechten 8.30 Superman 8.55 X-Men: Es geht weiter 9.20 Die Super-Heimwerker 9.50 Achtung, Kontrolle! 11.10 Achtung, Kontrolle! 12.35 Achtung, Kont-rolle! 14.00 Achtung, Kontrolle! 15.25 News 15.35 Achtung, Kontrolle! 17.00 Abenteuer Leben – Täglich neu entdecken 18.10 Ro-sins Restaurants 20.15 Navy CIS 21.15 Navy CIS 22.15 Navy CIS 23.15 Numb3rs 0.10 Na-vy CIS 1.15 Navy CIS 2.10 Navy CIS 2.50 Numb3rs 3.30 Las Vegas

6.10 Informa tionen 6.35 Andacht. KlausBöllert 9.10 Das Wochenendjournal. DieLast der Erinnerungen an DDR-Kinderhei-me 10.05 Klassik – Pop – et cetera. Am Mik-rofon: Der Schriftsteller Péter Esterházy11.05 Gesichter Europas. Neapel: Musikstatt Mafia 12.10 Informa tionen 13.10 The-men der Woche 13.30 Eine Welt 14.05 PI-SAplus. Das Forum für lebenslanges Lernen15.05 Corso. Kultur nach 3 16.05 Bücher-markt 16.30 Forschung aktuell. Wie Twitterdas Werbegeschäft aufbauen will 17.05 Markt und Medien 17.30 Kultur heute 18.10 Informa tionen 18.40 Hintergrund 19.05 Kommentar 19.10 Sport am Samstag 20.05 „Der Mann ohne Eigenschaften. Remix“(1+2). Hörspiel nach Robert Musil 22.05 Atelier neuer Musik. Der Komponist Bern-hard Gander 22.50 Sport aktuell 23.05 Lan-ge Nacht. Chansonnacht mit Léo Ferré

5.05 Ortszeit 6.23 Wort zum Tage. PfarrerinAngelika Scholte-Reh 9.05 Radiofeuilleton– Im Gespräch. Live mit Hörern 12.05 Orts-zeit 12.30 Schlaglichter 13.05 Tacheles13.30 Kakadu 14.05 Breitband. Medien unddigitale Kultur 15.05 Deutschlandrund-fahrt. Die Landshuter Hochzeit 16.05 Reli-gionen 17.05 Ortszeit 17.30 Lesung. Adel-bert von Chamisso: „Peter Schlemihlswundersame Geschichte“ 18.05 Fea ture. Das mühsame Ringen um die Ghettorenten19.05 Albert Lortzing: „Der Wildschütz“.Komische Oper in drei Akten. Aufführungder Volksoper Wien, Leitung: Alfred Eschwé22.00 Die besondere Aufnahme. Szyma-nowski: „Masques (Josef Bulva, Klavier)22.30 Erotikon. Henry Miller: „Opus Pisto-rum“ 23.05 Fazit 0.05 Literatur. Nachlesezum 37. Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb1.05 Nachtgespräche 2.05 Tonart. Lounge

6.05 Morgen echo 6.55 Kirche. Katrin Ber-ger, Gelsenkirchen 9.05 ZeitZeichen. 13.Juli 1978: Herbert Gruhl stellt seine „GrüneAktion Zukunft“ vor 9.20 Funk haus Wallraf-platz. So machen Sie gegen das Ausspähendicht 10.05 Neugier genügt 12.05 Töne,Texte, Bilder. U.a.: Promi News schlagenTagesschau 13.05 Mittags echo 14.05 WDR5 KiRaKa 15.05 Unterhaltung am Wochen-ende. Hart an der Grenze. Mit Vince Ebert,Kai Magnus Sting, Anna Piechotta und Ger-not Voltz 17.05 ARD-Radio-„Tatort“. „Väterund Töchter“. Kriminalhörspiel von ThiloReffert 18.05 Profit. Wirtschaftsmagazin18.30 Echo des Tages 19.05 Gans und gar. Reisen kulinarisch planen 19.30 Bärenbude20.05 Bücher 21.05 Ohrclip. Anna Ka tharinaHahn: „Am schwarzen Berg“ 23.05 Krimiam Samstag (Wh. von heute 17.05) 0.00 Wiederholungen vom Tage

13.05 Seehund, Puma & Co. 13.55 Verrückt nach Meer 14.45 Zwei Mann für alle Gänge 15.15 Kein schöner Land 16.00 Marktcheck 16.45 Eisenbahn-Romantik 17.15 Mit dem Zug durch Australiens Süden 18.00 Landes-schau aktuell BW 18.15 Fahr mal hin 18.45 Landesschau Mobil 19.15 Die Welt auf Schwäbisch 19.45 Landesschau aktuell BW 20.00 Tagesschau 20.15 Der Schwarzwald-hof. TV-Drama, D 2008 21.45 Landesschau aktuell BW 21.50 Menschen der Woche 23.05 Elstner-Classics 23.35 Gefundenes Fressen. Komödie, D 1977 1.05 Ein Sommer auf Sylt. TV-Komödie, D 2010

8.35 In aller Freundschaft 9.20 Maintower 9.45 Hessenschau 10.15 3 nach 9 12.15 Weltreisen 12.45 Der Sonnenhof. TV-Lie-beskomödie, D 2007 14.15 Mein Schatz ist aus Tirol. Heimatfilm, D 1958 15.45 Das ABC der Volksmusik (1) 16.30 Horizonte 17.00 So war das alte Hessen 17.30 Hessen à la carte 18.00 maintower weekend 18.30 Service: Garten 19.15 Brisant 19.30 Hessenschau 20.00 Tagesschau 20.15 Wunschkind. TV-Drama, D 2012 21.40 Tatort. Weil sie böse sind. TV-Kriminalfilm, D 2010 23.10 Groß-stadtrevier 0.00 Der Fahnder (3) 0.50 Graf Yoster gibt sich die Ehre

9.55 OLI's Wilde Welt 10.10 3, 2, 1 ... keins! – Das OLI-Quiz 10.20 Tanzalarm 10.45 Tige-renten-Club 11.45 Geronimo Stilton (1/26) 12.30 Tim und Struppi (1/39) 12.55 Die fan-tastische Welt von Gumball (1/36) 13.20 Terra MaX 13.45 motzgurke.tv (2) 14.10 Schloss Einstein 14.35 Schloss Einstein. Neu 15.00 Ein Platz für Pluk. Familienfilm, NL 2004 16.30 Dino Dan 17.35 Web vs. Promi 18.00 Sesamstraße präsentiert: – Ernie & Bert Songs 18.05 Das Zauberkarussell 18.15 Der Kater mit Hut 18.40 Franklin  – Eine Schildkröte erobert die Welt 18.50 Unser Sandmännchen

8.05 Das Universum 9.10 Das Universum 10.05 Legenden der Vergangenheit 11.00 N24 Zeitreise mit Stefan Aust 12.15 Hippo vs. Krokodil – Überleben am Luangwa River 13.10 Autopsie XXL 14.10 Die Nacht des Lö-wen 15.15 Kronzuckers Kosmos 16.10 T-Rex – Killer oder Feigling? 17.10 Urzeitliches Amerika 18.10 Top Gear USA: Eiskalt er-wischt 19.05 Top Gear USA: Eroberung Is-lands 20.10 Das Erbe der Dinosaurier (1) 21.10 Das Erbe der Dinosaurier (2) 22.10 Ein Dino als Haustier 23.15 Die wahre Ge-schichte: Der weiße Hai 0.10 Überleben hinter Gittern

6.05 Alles Lüge? Irrtum Universum 7.05 Auslandsreport 7.30 5th Avenue 8.10 Rat-geber – Freizeit & Fitness 8.35 Ratgeber – Hightech 9.05 Mega-Fabriken 10.05 Mega-Fabriken 11.05 PS – Formel 3. Direkt vom Norisring 12.05 Sport Science 13.05 Super-kräfte 14.05 So geht BBQ – Deutschland im Grillfieber 15.05 Alien-Autopsie: Fakt oder Fiktion? 16.05 Alles Lüge? Irrtum Univer-sum 17.05 Deluxe 18.30 Wissen 19.05 Welt der Wunder 20.05 Ursprung der Technik 21.05 Ursprung der Technik 22.05 Ursprung der Technik 23.05 Welt der Wunder 0.05 Extreme Konstruktionen

11.30 Lindenstraße 12.00 Seen auf dem Dach der Welt (1/5) 12.45 Eintracht am Main 13.30 Damals war's spezial 15.00 Ei-senbahn-Romantik 15.30 MDR Garten 16.00 Vor Ort um vier 16.30 Die Söhne der großen Bärin. Western, JUG/DDR 1966 18.00 Unsere tierische Heimat 18.15 Unter-wegs in Sachsen-Anhalt 18.45 Glaubwürdig 18.54 Unser Sandmännchen 19.00 Regional 19.30 MDR aktuell 19.50 Matthias Reim – Unendlich Live 21.45 MDR aktuell 22.00 Pfarrer Braun. Drei Särge und ein Baby. TV-Kriminalfilm, D 2006 23.30 Der Schakal. Thriller, F/GB/USA/D/J 1997 1.30 Brisant

13.10 Landschleicher 13.15 Warschauer Notizen 13.30 Wuhladko 14.00 Länder  – Menschen – Abenteuer 14.45 Almsommer 15.30 Geld.Macht.Liebe (2) 16.15 Bauer sucht Kultur 17.00 rbb aktuell 17.05 Panda, Gorilla und Co. spezial 17.50 Unser Sand-männchen 18.00 Auf der Suche ... 18.32 Die rbb Reporter 19.00 Heimatjournal. Aus Ber-lin 19.25 rbb wetter 19.30 Abendschau  / Brandenburg aktuell 20.00 Tagesschau 20.15 Der Havelkaiser (5) 21.45 rbb aktuell 22.15 Der Havelkaiser 23.45 Ryans Tochter. Melodram, GB 1970 2.50 Abendschau 3.20 Brandenburg aktuell

15.00 Mr. Bean – Die Cartoon-Serie 15.30 Mr. Bean – Die Cartoon-Serie 16.00 Mr. Be-an – Die Cartoon-Serie 16.20 Mr. Bean – Die Cartoon-Serie 16.50 Mr. Bean  – Die Car-toon-Serie 17.20 Coop gegen Kat 17.45 Disneys Kuzco's Königs-Klasse 18.15 Tauschrausch (4/52) 18.45 Mr. Bean – Die Cartoon-Serie (3/26) 19.15 Disney Phineas und Ferb 19.45 Disney Meine Schwester Charlie 20.15 In einem Land vor unserer Zeit – Die Reise zum großen Wasser. Zei-chentrickfilm, USA 2002 21.50 Beaver ist los. Komödie, USA 1997 23.30 Will & Grace 0.00 Shop24Direct Schlagernacht

8.30 Rallye 8.45 Sommer-Universiade 10.00 Leichtathletik 10.15 Sommer-Uni-versiade 11.00 Sommer-Universiade. Vol-leyball: Viertelfinale der Herren. Live aus Kazan (RUS) 13.00 Radsport 13.45 Rad-sport. Tour de France. 14. Etappe: Saint-Pourçain-sur-Sioule-Lyon (191 km). Live 17.45 Fußball. EM der Damen. Gruppe A, 2. Spieltag: Italien – Dänemark (Anstoß um 18.00). Live aus Halmstad (S) 20.00 Fußball. U20-WM. Finale: Frankreich  – Uruguay. Live aus Istanbul (TRK) 22.00 Tour de France – The Ride 22.30 Fußball 23.30 Ral-lye 23.45 Radsport 1.15 Fußball

13.25 Motorradsport. GP Deutschland. 4. freies Training der MotoGP-Klasse. Direkt vom Sachsenring 14.00 Motorradsport. GP Deutschland. Qualifying der MotoGP-Klas-se. Direkt vom Sachsenring 15.00 Motor-radsport. GP Deutschland. Qualifying der Moto2-Klasse. Direkt vom Sachsenring 16.30 Tennis. ATP World Tour 250. Mercede-sCup: Halbfinale. Live aus Stuttgart-Weis-senhof 20.00 Fußball. Testspiel. Borussia Dortmund – Bursaspor. Live aus Bad Ragaz (CH) 22.00 World's Dumbest (3) 23.00 Fast Lane to Malibu. Erotikfilm, USA 2000 0.45 Teleshopping 1.00 Clips 1.05 Teleshopping

9.00 Ein Fall für B.A.R.Z. 9.25 Ein Fall für B.A.R.Z. 9.50 neuneinhalb 10.03 Mama ist unmöglich (1/26) 10.30 Malabar Princess. Drama, F 2004 12.03 Verrückt nach Meer (3) 12.45 Lust auf ... (3/10) 13.30 Tim Mälzer kocht! 14.00 Exclusiv im Ersten 14.30 DTM. Qualifying zum 5. Lauf. Direkt vom Noris-ring in Nürnberg 16.00 Weltreisen 16.30 Europamagazin 17.03 Ratgeber: Recht 17.30 Brisant 17.50 Tagesschau 18.00 Sportschau 18.45 Ligafieber (3/5). Unsere Bundesliga wird 50. Stars und Legenden 19.50 Wetter vor acht

8.10 1, 2 oder 3 8.35 Bibi Blocksberg 9.25 Bibi und Tina 9.50 Peter Pan – Neue Aben-teuer 10.10 Pippi Langstrumpf 10.35 Michel aus Lönneberga 11.00 heute 11.05 Die Kü-chenschlacht 13.10 heute 13.15 Der Fürst und das Mädchen 14.45 Inga Lindström: Wind über den Schären. TV-Liebesdrama, D 2003 16.15 Lafer! Lichter! Lecker! 17.00 heute 17.05 Länderspiegel 17.45 Men-schen – das Magazin 18.00 ML Mona Lisa 18.35 hallo deutschland – hautnah 19.00 heute 19.20 Wetter 19.25 Die Bergretter. Das Versprechen

9.30 Dahoam is Dahoam 10.00 Sehen statt Hören 10.30 Bergauf, bergab 11.00 Unser Land 11.45 Geld und Leben 12.30 Per Traumschiff durch Bayern 13.00 X:enius 13.25 Glockenläuten 13.30 Liebe hat Vor-fahrt. TV-Liebeskomödie, D 2005 15.00 Zeit für Tiere 15.30 Musi und Gsang im Wirts-haus 16.15 Schlemmerreise: Altbayern und Schwaben 16.45 Rundschau 17.00 Wein-wunder Deutschland 17.30 Weinwunder Deutschland 18.00 Zwischen Spessart und Karwendel 18.45 Rundschau 19.00 Natur exklusiv 19.45 Kunst und Krempel

5.10 Betrugsfälle 5.35 Verdachtsfälle 6.30 Familien im Brennpunkt 7.30 Mitten im Le-ben! 8.30 Explosiv 9.00 Exclusiv 9.15 Yolo (2/5). City Surfer – Reiseplanung ohne El-tern. In Berlin 9.45 Yolo (2/5). Wiki Week-end. Berlin 10.00 Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Wiederholung der Folgen 5281  – 5285 12.35 Betrugsfälle 13.05 Betrugsfälle 13.40 Mitten im Leben! 14.40 Verdachtsfäl-le 15.40 Familien im Brennpunkt 16.45 Die Trovatos – Detektive decken auf 17.45 Die Schulermittler 18.15 Die Schulermittler 18.45 RTL aktuell 19.05 Explosiv – Weekend

8.35 Two and a Half Men 9.05 The Big Bang Theory 9.30 The Big Bang Theory 10.00 The Big Bang Theory 10.25 How I Met Your Mo-ther 10.50 How I Met Your Mother 11.15 How I Met Your Mother 11.45 Family Guy 12.10 Futurama 12.40 Die Simpsons 13.10 Malcolm 13.40 Malcolm 14.10 Scrubs 14.40 Scrubs 15.05 Two and a Half Men 15.35 Two and a Half Men 16.05 The Big Bang Theory 16.30 The Big Bang Theory 17.00 How I Met Your Mother 17.30 How I Met Your Mother 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons 18.40 Die Simpsons 19.05 Galileo

9.30 Die dreisten drei 10.00 Die dreisten drei 10.30 Sechserpack 11.00 Sechserpack 11.30 Sechserpack 12.00 Familien-Fälle 13.00 Familien-Fälle 14.00 Familien-Fälle 15.00 Familien-Fälle 16.00 Familien-Fälle 17.00 Schicksale  – und plötzlich ist alles anders 17.30 Schicksale – und plötzlich ist alles anders 18.00 Niedrig und Kuhnt. Auf-geschwemmt 18.30 Niedrig und Kuhnt. Über die Stränge geschlagen 19.00 K 11 – Kommissare im Einsatz. Zerstörtes Leben 19.30 K 11  – Kommissare im Einsatz. Der fanatische Fan 19.55 Sat.1 Nachrichten

8.25 Es war einmal ... 8.50 Kinder heute 9.05 Die GEOlino Reportage 9.20 Klasse Segel Abenteuer 9.40 Die Kunst der Licht-bücher 9.50 360° 10.35 Die Königsetappen der Tour de France (1/5) 11.05 Trinidad 11.50 Unter der Flagge des Sonnenkönigs. Dokumentarfilm, F 2013 13.15 Die neuen Paradiese 14.00 Yourope 14.30 Die neuen Paradiese 15.15 Die neuen Paradiese 16.00 Die neuen Paradiese 16.45 Metropolis 17.40 Verschollene Filmschätze 18.05 ARTE Re-portage 19.00 Mit offenen Karten 19.15 Arte-Journal 19.30 360°

9.35 Ausflug ins Gestern 9.45 Geschaffen für die Kunst 10.10 Wachau – Land am Stro-me 10.55 Der Hofrat Geiger. Komödie, A 1947 12.30 Bilder aus Südtirol 13.00 ZIB 13.10 Notizen aus dem Ausland 13.15 quer 14.00 Kunst und Krempel 14.30 Reisewege Pyrenäen (2/2) 15.15 Ländermagazin 15.45 Schweizweit 16.15 Der Bär. Abenteuerfilm, F/USA 1988 17.40 Auf Goldgräberspuren durch Nordalaska 18.00 Gartenparadiese in Österreich (5/10) 18.30 Der Pflegenotstand 19.00 heute 19.20 Notizen aus dem Aus-land 19.30 Mit Bleifuß durch Germany

20.00 Tagesschau 20.15 Sommer in Orange Komödie,

D 2011. Mit Amber Bongard, Béla Baumann, Petra Schmidt-Schal-ler. Regie: Marcus H. Rosenmüller. 1980: Die Bhagwan-Anhängerin Amrita zieht mit ihren Kindern Lili und Fabian samt WG aus Berlin in die bayrische Provinz.

22.00 Tagesthemen 22.10 Das Wort zum Sonntag Magazin.

Von der Leichtigkeit des Christ-seins. Mit Gereon Alter (Essen)

22.15 Up in the Air – Wie im Flug Komödie, USA 2009. Mit George Clooney, Vera Farmiga, Anna Kendrick. Regie: Jason Reitman

20.15 Deutschlands größte Grillshow Show. Jury: Cornelia Poletto, Alexander Herrmann, Kolja Kleeberg, Nelson Müller. Gäste: Eva Habermann (Team Nord), Wolf-gang Kubicki (Team Nord), Axel Schulz (Team Ost), Stefanie Her-tel (Team Ost), Nazan Eckes (Team West), Matthias Opden-hövel (Team West), Matthias Steiner (Team Süd), Sonya Kraus (Team Süd). Im Showteil: Andreas Gabalier, Tim Bendzko. Mit Johann Lafer, Rebecca Mir, Horst Lichter, Mirjam Weichselbraun

22.45 heute-journal

20.15 Winnetou und das Halbblut Apanatschi Western, D/JUG 1966. Mit Pierre Brice, Lex Barker, Götz George. Regie: Harald Philipp. Winnetou und Old Shatterhand sind auf der Jagd nach einer Ban-de, die das schöne Halbblutmäd-chen Apanatschi entführt hat, um ihr Informationen über die Lage einer Goldmine abzupressen.

21.40 Rundschau-Magazin 21.55 Der Ölprinz

Western, D/JUG 1965. Mit Stewart Granger, Pierre Brice, Harald Leipnitz. Regie: Harald Philipp

20.15 Yogi Bär Animationsfilm, NZ/USA 2010. Mit Tom Cavanagh, Anna Faris, T. J. Miller. Regie: Eric Brevig. Yogi Bär und sein Freund Boo Boo leben im Jel-lystone Park und klauen den Be-suchern mit schrägen Einfällen ihre Picknickkörbe. Doch dann bleiben die Gäste aus und der Park steht kurz vor dem Ruin.

21.45 Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond Fantasyfilm, USA/CDN 2011. Mit Amanda Seyfried, Gary Oldman, Billy Burke. Regie: Catherine Hardwicke

20.15 Die Vorahnung Mysterythriller, USA 2007. Mit Sandra Bullock, Julian McMahon, Shyann McClure. Regie: Mennan Yapo. Linda Hanson muss schockiert zur Kenntnis nehmen, dass ihr Mann Jim tödlich verunglückt ist. Am nächsten Morgen traut sie allerdings ihren Augen nicht: Der Gatte sitzt putz-munter in der Küche.

22.20 Rogue – Im falschen Revier Thriller, AUS 2007. Mit Radha Mitchell, Michael Vartan, Sam WorthingtonRegie: Greg McLean

20.15 Hangover Komödie, D/USA 2009. Mit Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis. Regie: Todd Phillips. Nach einem Polterabend versu-chen sich drei Partytiger in zertrümmerter Hotelsuite zu erinnern, was geschehen ist und wo der unauffindbare Bräutigam steckt. Der Komö-dienhit des Jahres 2009.

22.20 Boxen WBO-WM im Supermittel-gewicht. Robert Stieglitz (D) – Yuzo Kiyota (J). Live aus DresdenModeration: Matthias Killing

20.15 Trinidad Heißes Pflaster in der Karibik. Die dunkle Seite der Kari-bikinsel Trinidad befindet sich na-he der kleinen Ortschaft La Brea: der Pitch Lake, ein See aus Natu-rasphalt von rund 1.500 Metern Durchmesser und rund 100 Me-tern Tiefe. Dokumentation

21.00 Frischer Wind im Papstpalast Visionäres Theater vom Festival d'Avignon. Doku-mentarfilm, F 2012

22.35 „Drums and Digging”Mit Papy Ebotani, Véronique Aka Kwadeba, Rosette Lemba, Yves Mwamba, Pasnas, Pasco Losan-ganya, Faustin Linyekula. Live

20.00 Tagesschau 20.15 Sängerkrieg auf Hoher See (3/4)

DokumentationsreiheFormat: Ralf Pleger

20.45 Sängerkrieg auf Hoher See (4/4) DokumentationsreiheFormat: Ralf Pleger

21.15 Verbier Festival 2012 U.a.: Mozart, Saint-Saëns, Tschaikow-ski und Beethoven. Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 25 K. 183 / Camille Saint-Saëns: Cello-Konzert No. 1, op. 33 / Peter Tschaikowski: Andante cantabile für Cello und Orchester

22.40 Wahrer Anfang Dokumentarfilm, D 2012

23.55 Tagesschau 0.00 Die Brücke von Arnheim

Kriegsfilm, USA/GB 1977. Mit Sean Connery, Robert Redford, Hardy Krüger. Regie: Richard Attenborough

2.45 Sommer in Orange Komödie, D 2011. Mit Amber Bongard, Béla Baumann, Petra Schmidt-Schal-ler. Regie: Marcus H. Rosenmüller

4.30 Exclusiv im Ersten Auf der Flucht vor Armut – Roma in Hamburg

23.00 James Bond 007: Liebesgrüße aus Moskau Agen-tenfilm, GB 1963. Mit Sean Con-nery, Daniela Bianchi, Pedro Ar-mendáriz. Regie: Terence Young

0.50 heute 0.55 Kein Mord bleibt ungesühnt Kri-

minalfilm, F 2007. Mit Jean Dujar-din, Laurent Lucas, Agnès Blan-chot. Regie: Franck Mancuso

2.10 Scott & BaileyFalsche Spuren. Krimiserie

23.20 Der „Große Vater der Melodien” Der Filmkom-ponist Martin Böttcher

23.50 Pfarrer Braun Drei Särge und ein Baby. TV-Kriminalfilm, D 2006. Mit Ottfried Fischer, Hansi Jochmann, Antonio Wannek. Regie: Wolfgang F. Henschel

1.20 Planet Erde Dokumentationsreihe. Madeira

1.25 Winnetou und das Halbblut Apa-natschi Western, D/JUG 1966

23.40 8mm – Acht Millimeter Thriller, USA 1999. Mit Nicolas Cage, Joaquin Phoenix, James Gandolfini. Regie: Joel Schumacher

2.00 Simon Sez Actionkomödie, USA/D/B 1999. Mit Dennis Rodman, Dane Cook, Natalia Cigliuti. Regie: Kevin Elders

3.35 Betrugsfälle Doku-Soap 4.00 Verdachtsfälle Doku-Soap 4.50 Verdachtsfälle

0.05 Jumper Actionfilm, USA 2008. Mit Hayden Christensen, Jamie Bell, Rachel Bilson. Regie: Doug Liman

1.50 Rogue – Im falschen Revier Thril-ler, AUS 2007. Mit Radha Mitchell, Michael Vartan, Sam Worthing-ton. Regie: Greg McLean

3.25 Die Vorahnung Mysterythriller, USA 2007. Mit Sandra Bullock, Julian McMahon, Shyann Mc-Clure. Regie: Mennan Yapo

23.29 BoxenKämpfe mit Christina Hammer, Lukas Konecny, Ramona Kühne

0.10 Until Death Actionfilm, GB/D/BUL/USA 2007. Mit Jean-Claude Van Damme, Mark Dymond, Seli-na Giles. Regie: Simon Fellows

2.10 The Detonator – Brennender Stahl TV-Action-film, RUM/USA 2006. Mit Wesley Snipes, William Hope, Tim Dutton. Regie: Po Chih Leong

0.30 About: KateMama Ex Machina. Comedyserie

0.55 Tracks U.a.: Borat: Baron des Humors / Air Sex: Luftiger Sex

1.50 Hurricane Festival 2011 Show. Mit Foo Fighters, My Chemical Romance, Kaiser Chiefs, Kasabian, The Wombats, Incubus, Arctic Monkeys, Suede, Jimmy Eat World, Elbow, The Subways, Gogol Bordello, Two Door Cinema Club

0.05 Zimmer frei! Prominente suchen ein Zuhause. Zu Gast: Harald Glööckler (Modedesigner)

1.05 lebens.art U.a.: Überwacht: Das Ende der Demokratie Was die Snowden-Affaire mit uns zu tun hat

1.35 Aus Fleisch und Blut – Vom Essen in der Kunst Dokumentation

2.05 Species Science-Fiction-Horror, USA 1995. Mit Natasha Hen-stridge, Ben Kingsley u.a.

10.00 Schleswig-Holstein-Magazin 10.30 buten un binnen Magazin 11.00 Hallo Nie-dersachsen 11.30 Die Wartburg-Story 12.15 Weltreisen 12.45 Die großen Seebäder 13.30 In aller Freundschaft 14.15 Annas Geheimnis. TV-Drama, D 2008 15.45 Fuß-ball. Nordcup. Hamburger SV  – Eintracht Braunschweig. Live aus Hamburg 17.35 Ru-te raus, der Spaß beginnt! 18.00 Nordtour 18.45 DAS! 19.30 Regional 20.00 Tages-schau 20.15 Star Quiz mit Kai Pflaume 22.05 Dalli Dalli 23.05 40 Jahre Dalli Dalli – Eine Legende lebt 0.35 Einsatz Hamburg Süd. Gefahr im Dunkeln. TV-Krimi, D 1998

8.50 West ART 9.30 tag7 10.00 Lokalzeit 10.30 Aktuelle Stunde 11.10 Die Sendung mit der Maus 11.35 Die Sendung mit dem Elefanten 12.00 Quarks & Co. 12.45 Doku am Freitag 13.30 Die Leibköche seiner Ma-jestät. Komödie, USA 1944 14.40 Cimarron. Western, USA 1960 16.50 Zwei Mann für alle Gänge 17.20 Alfredissimo! 17.50 Lich-ters Schnitzeljagd (4/6) 18.20 Hier und heu-te 18.50 Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 Tagesschau 20.15 Kölner Lichter 2013. Live 0.00 Mitternachtsspitzen 1.00 Stratmanns 2.00 Lokalzeit aus Köln 2.30 Lokalzeit aus Aachen

8.15 Reich und schön 8.35 Reich und schön 9.00 Werbesendung 13.00 Making of eines aktuellen Kinofilms 13.35 Beastmaster  – Herr der Wildnis (5) 14.35 Xena 15.30 Relic Hunter – Die Schatzjägerin 16.30 Relic Hun-ter – Die Schatzjägerin 17.30 Men in Trees 18.25 Smallville 19.15 Leider geile Werbec-lips! (3) 19.45 Playlist – Sound of my Life (3) 20.15 Monster Village. TV-Horrorfilm, USA/CDN 2008 22.05 Loch Ness Terror – Die Bes-tie aus der Tiefe. TV-Horrorfilm, CDN 2008 23.55 Kalkofes Mattscheibe Rekalked 0.15 Die Verstoßenen – Am Rande der Apoka-lypse. Sci-Fi-Film, CDN 2003

12.30 Gipfel der Genüsse 13.00 ZIB 13.10 Seitenblicke Weekend 13.25 Eine Reise ins Glück. Komödie, D 1958 14.55 Die Zeit der Kraniche. TV-Drama, D/A 2010 16.30 Unter-wegs in Österreich 16.55 Religionen der Welt 17.00 ZIB 17.05 Bewusst gesund 17.30 Stockinger 18.20 Bingo 19.00 Bundesland heute 19.22 Money Maker 19.30 Zeit im Bild 19.49 Wetter 19.55 Sport aktuell 20.05 Sei-tenblicke 20.15 WörtherSEENsucht 21.00 Starnacht am Wörthersee. Live aus Klagen-furt 23.00 ZIB 23.10 Der Bulle von Tölz. Waidmanns Zank. TV-Kriminalfilm, D 1997 0.45 Stockinger

5.20 Kinopolis 5.35 Cheerful Weather for the Wedding. Komödie, GB 2012 7.05 Sky Magazin 7.20 Frisch gepresst. Komödie, D 2012 9.00 Stolen. Actionthriller, USA 2012 10.40 Joyful Noise. Musikkomödie, USA 2012 12.40 Sleep Tight. Psychothriller, E 2011 14.25 Lockout. Sci-Fi-Film, F/USA 2012 16.05 Rock of Ages. Musikfilm, USA 2012 18.20 Act of Valor. Actionfilm, USA 2012 20.10 Zapping der Woche 20.15 21 Jump Street. Actionkomödie, USA 2012 22.05 Frisch gepresst. Komödie, D 2012 23.40 Sa-fe – Todsicher. Actionthriller, USA 2012 1.10 Making of... Safe – Todsicher

VON FRITZ GÖTTLER

E in Großmeister der Selbstverteidi-gung, Jason Bourne, Kämpfer imDienste der CIA, verkörpert von

Matt Damon. Nur was dieses Selbst eigent-lich ist, das er so energisch verteidigt, undwer ihn zur effizienten Kampfmaschine ge-macht hat, weiß er nicht mehr. Ein Fall vonAgenten-Amnesie. Im dritten Film der Se-rie, Das Bourne Ultimatum, 2007, vonPaul Greengrass, kommt Bourne sichselbst endlich auf die Spur. Dies Wissen istso explosiv, dass er zum gehetzten Whistle-blower wird (RTL, Sonntag, 20.15 Uhr).

Wie ein anderer Agent, der fünfzig Jahrefrüher seine Identität suchte, zum Marken-zeichen wurde, zeigtLiebesgrüßeausMos-kau, 1963, von Terence Young. Der zweiteJames-Bond-Film, mit Sean Connery. DieSpur führt nach Istanbul, zurück geht es imSimplon-Orient-Express. Eben haben deraktuelle Bond, Daniel Craig, und sein Regis-seur Sam Menden bekundet, dass sie auchden nächsten Bond-Film gemeinsam ma-chen werden (ZDF, Samstag, 23 Uhr).

Ein Krisenfilm mit Starpotenzial: Up inthe Air, 2009, von Jason Reitman. GeorgeClooney als Abwickler setzt seinen stähler-nen Charme ein, um den Arbeitern bei Mas-senentlassungen cool ihre Kündigung mit-zuteilen. Er wirbt für Mobilität, ist selbstpermanent unterwegs, ein Backpacker aufhöchstem Niveau, der die Zehn-Millionen-Meilen-Marke seiner Fluglinie schaffenwill. Ein Rest des alten amerikanischen Pio-niergeists, der niemals heimisch werdenkann (ARD, Samstag, 22.15 Uhr).

Mit dem berühmten land rush von Okla-homa beginnt Cimarron, 1960, der wie ei-ne Travestie des Pioniergeistes wirkt. Einweitgespanntes Epos mit Glenn Ford undMaria Schell, der letzte Western von Antho-ny Mann, der in den Fünfzigern so bewe-gend wie keiner sonst die Unabhängigkeit –und die Einsamkeit – der Männer des Wes-tens beschwor (WDR, Samstag, 14.40 Uhr).

Landnahme in Oberbayern, eine Grup-pe Bhagwananhänger hat dort einen Bau-ernhof geerbt, in Sommer in Orange,2001. Regisseur Marcus H. Rosenmüllerentdeckt bei beiden, den Einheimischenwie den Zugereisten, eine ähnliche Mi-schung aus Lässigkeit, Sturheit und Bigot-terie (ARD, Samstag, 20.15 Uhr).

Das Drama einer Entführung: Löse-geld, 2009, von Lucas Belvaux. Yvan Attalals ein Unternehmer, der von Erpresserngefangen wird. Zum Beweis, wie ernst siees meinen, schneiden sie ihm einen Fingerab. Eine Studie in Isolation, die erst wirk-lich beginnt nach der Freilassung. Dem Alb-traum der Gefangenschaft, sagt Lucas Bel-vaux, folgt der Albtraum der Rückkehr(ARD, Nacht zum Montag, 0 Uhr).

Märchen, neu erzählt, grausig und sinn-lich. Sie machen die Paranoia sichtbar, diein diesem Genre steckt.RidingHood–Un-ter dem Wolfsmond, 2011, ist eine Rot-käppchen-Variante von Catherine Hardwi-cke, es gibt kein Käppchen, sondern einCape, liebevoll bestickt, und Julie Christieist eine großartige Großmutter (RTL, Sams-

tag, 21.45 Uhr). Species, 1995, von RogerDonaldson ist ein Alienmärchen, die düste-re Gegenvision zu Spielbergs E. T. – Natas-ha Henstridge als Supergirl, geklont aus au-ßerirdischem und menschlichem Materi-al, extrem verführerisch, extrem tödlich(3sat, Nacht zum Sonntag, 2.05 Uhr). Undein Horrormärchen vom Großmeister WesCraven istVerflucht, 2005; Schwesterchenund Brüderchen vom bösen Werwolf gebis-sen, Christina Ricci und Jesse Eisenberg,der zur Zeit als böser Zauberkünstler inden Kinos in „Die Unfassbaren“ agiert(Pro7, Sonntag, 23.55 Uhr). Schrecklich ko-misch ist Dinosaurier, 2009, von LeanderHaußmann; ins Altenheim verbannte Seni-oren schlagen gnadenlos zurück (ZDF,Sonntag, 15.20 Uhr).

Gutes altes Hollywood: Sturmfahrtnach Alaska, 1952, von Raoul Walsh. Einwilder Seefahrerfilm, Lobgesang aufs wirk-lich freie Unternehmertum, mit GregoryPeck und Anthony Quinn. Sie klären einefrühkapitalistische Finanzkrise, kaufenden illiquiden Russen Alaska ab (ZDF,Nacht zum Sonntag, 3.40 Uhr).

Die Marseille-Krimis von Jean-Claude Izzo sind ein genauesliterarisches Porträt der Hafenstadt (FOTO: ALAIN SAUVAN/OTC MARSEILLE/

DPA/GMS). Alle drei Romane wurden auch als Hörspiele produziert:DKultur sendet die Zweiteiler Total Khéops, Chourmo undSolea an den kommenden sechs Montagen (jeweils 21.33 Uhr).Den Mittelteil der Trilogie hat demnächst auch NDR Info im Pro-gramm (20. und 27. Juli, jeweils 21.05 Uhr). Angela Steidele er-zählt mit den Mitteln der Fiktion Die Geschichte einer Liebe –und zwar der zwischen Adele Schopenhauer und Sibylle Mer-tens-Schaafhausen (HR 2, Sonntag, 14.05 Uhr). Genauso wenigstandes- und zeitgemäß: Eine unordentliche Liebe um 1913.Walter van Rossum schildert die emotionalen Beziehungs-geflechte im Umfeld von Max Weber, Otto Gross und Elsa Freiinvon Richthofen. Das Hörspiel ist Teil der Reihe Urlaub vomLeben (DLF, Dienstag, 20.10 Uhr).

Lothar Schöne erzählt in seiner aberwitzigen Komödie Derkoschere Himmel vom Versuch eines Sohnes, seine tote jüdi-sche Mutter im Grab ihres Mannes beisetzen zu lassen – derliegt auf einem christlichen Friedhof begraben (WDR 5, Diens-tag, 20.05 Uhr). 1969 hat sich Hans Werner Knobloch Eine Ge-schichte aus Spettronien ausgedacht – das Kinder-Hörspiel invier Teilen handelt von den Begebenheiten auf einer fiktivenitalienischen Insel (WDR 5, freitags, jeweils 14.05 Uhr). Real ist,was Flüchtlinge in ihren neuen Heimatländern erleben: Meinkleines Stück vom Himmel ist ein Feature, das der Deutsch-landfunk vom norwegischen Rundfunk adaptiert hat (Freitag,20.10 Uhr). Auf Rilke-Gedichten basiert die SoundkompositionHowl bowel owl (Bayern 2, Freitag, 21.03 Uhr). SFI

Urlaubvom Leben

Sommer der Selbstsuche

PROGRAMM VOM SAMSTAGDEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 47

Spielfilmtipps zum Wochenende

Wohin? Up in the air mit George Clooney. FOTO: ARD DEGETO/DW STUDIOS L.L.C. AND COLD SPRING PICTURES'

Hörfunktipps

Page 48: Süddeutsche_Zeitung.pdf

ARD BR RTL Pro Sieben Sat 1 Arte 3sat

NDR WDR Tele 5 ORF 2 Sky Cinema

SWR HR Kinderkanal N24 n-tv

MDR RBB Super RTL Eurosport Sport 1

ZDF

Phoenix BR-alpha RTL 2 Vox Kabel 1 Deutschlandfunk

WDR 5

Deutschlandradio Kultur

12.45 Presseclub – nachgefragt 13.00 Fo-rum Manager mit adidas-Chef Hubert Hai-ner 14.00 Kumpel ist Kumpel 14.45 Urlaub in der Normandie 15.30 Die großen Seebäder 16.15 Der Pariser Lustgarten 17.00 Kur Roy-al 17.45 Boulevard des schönen Scheins 18.30 Frankreichs schönste Küsten. Doku-mentarfilm, F 2012 20.00 Tagesschau 20.15 Napoleon und die Deutschen (1/4) 21.00 Napoleon und die Deutschen (2/4) 21.45 Die Welt des Moulin Rouge 22.30 Die Cowboys der Camargue 23.15 1945 – Als die Franzo-sen Deutschland besetzten 0.00 Forum Manager mit adidas-Chef Hubert Hainer

14.15 Musiziert im Allgäu 15.00 Zwischen Spessart und Karwendel 15.45 Der Hessel-berg 16.30 Gernstl unterwegs 16.45 quer 17.30 Startrampe 18.00 Die allerbeste Se-bastian Winkler Show 18.30 Rückblende 18.45 Rundschau 19.00 Schätze der Welt – Erbe der Menschheit 19.15 Werner Heisen-berg (5/6) 19.30 Stationen.Dokumentation 20.15 BR-Klassik 21.10 Interjazzo 21.15 200 Jahre Königreich Bayern 22.00 Die Fern-sehtruhe: Auf gut Bairisch 22.30 Der Ge-heimdiplomat Egon Bahr 23.15 Die Fern-sehtruhe extra: Ingmar Bergman inszeniert 0.15 Die Tagesschau vor 25 Jahren

5.20 Bandit – Ein ausgekochtes Schlitzohr startet durch. TV-Actionfilm, USA 1994 6.40 Meisterschaft im Seitensprung. Komödie, USA 1960 8.45 Warehouse 13 9.30 Warehouse 13 10.25 Warehouse 13 11.15 Das A-Team (4) 12.15 Das A-Team (5) 13.10 Das A-Team 14.05 X-Factor: Das Unfassba-re 15.00 X-Factor: Das Unfassbare 16.00 Sonjas Welt der Tiere! 17.00 Guinness World Records 18.00 Grip 19.00 Welt der Wunder 20.00 RTL II News 20.15 Küssen verboten! – Honeymoon mit Hindernissen. Romantik-komödie, USA 2011 22.10 Spritztour. Komö-die, USA 2008 0.20 Das Nachrichtenjournal

5.35 Menschen, Tiere und Doktoren 6.30 hundkatzemaus 7.45 Die Pferdeprofis (5) 8.50 Grenzgänger – Die Sucht nach Adrena-lin 13.25 Goodbye Deutschland! Die Aus-wanderer 15.30 Auf und davon  – Mein Auslandstagebuch 16.30 Schneller als die Polizei erlaubt 17.00 auto mobil 18.15 Ab ins Beet! 20.15 Promi Kocharena 23.20 Pro-minent! 0.00 Daniela Katzenberger – na-türlich blond 1.05 Goodbye Deutschland! Die Auswanderer 2.35 Auf und davon  – Mein Auslandstagebuch 3.25 Die Pferde-profis (5) 4.20 Schneller als die Polizei er-laubt 4.50 Menschen, Tiere und Doktoren

5.20 Eine schrecklich nette Familie 5.45 Ei-ne schrecklich nette Familie 6.05 Eine schrecklich nette Familie 6.35 Eine schreck-lich nette Familie 7.05 Eine schrecklich net-te Familie 7.35 Bill Cosby Show 8.10 Bill Cosby Show 8.40 Bill Cosby Show 9.10 Bill Cosby Show 9.40 Bill Cosby Show 10.10 Toto & Harry 10.40 Toto & Harry 11.15 Mein Re-vier 13.30 Mein neues Leben – hin & weg 15.40 News 15.50 Teuflisch. Fantasykomö-die, USA 2000 17.45 Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen? Liebeskomödie, USA 2003 20.15 Mein neues Leben – hin & weg 22.20 Abenteuer Leben 0.10 Mein Revier

7.05 Informa tionen 8.35 Am Sonntagmor-gen 9.10 Die neue Platte. Klaviermusik 9.30 Essay und Dis kurs. Menschenzüchtung imNS-Staat 10.05 Kath. Gottes dienst 11.05 Inter view. Ulrich Birkenheier, MAD-Präsi-dent 11.30 Sonntagsspazier gang. U.a.: MitRadegonde über die Gironde 13.05 Informa tionen 13.30 Zwischentöne. EstherDischereit 15.05 Rock et cetera. Moddi16.10 Büchermarkt. Albertine Sarrazin:„Astragalus“ 16.30 Forschung. Der Schatzam Meeresgrund 17.05 Kulturfragen 17.30 Kultur heute 18.10 Informa tionen 18.40 Hintergrund 19.10 Sport am Sonntag 20.05 Freistil. Berlins Kreativszene und dasschwarze Loch 21.05 Rheingau Musik Fes-tival. Chris tian Gerhaher, Bariton; GeroldHuber, Klavier. Werke von Beethoven,Schönberg, Haydn 23.05 Das war der Tag 23.30 Sportgespräch 0.05 Radionacht

6.56 Wort zum Tage. Gemeinde der BerlinerMoschee 7.05 Feiertag 7.30 Kakadu 8.05 Allein gegen Alle 9.05 Radiofeuilleton12.05 Ortszeit 12.30 Lesart. Das politischeBuchmagazin 13.05 Die Reportage 13.30 Neonlicht 14.05 Kakadu 15.05 Interpretati-onen. Verdis „Don Carlos“ 17.05 Ortszeit17.30 Nachspiel. Jens Voigt fährt die Tour deFrance 18.05 Fundstücke. Jack Payne unddas BBC Dance Orches tra 18.30 „Rotora-dio“. Hörspiel von Ferdi nand Kriwet 20.03 Rolandseck-Fes tival live. Jean Cras: Quin-tett für Harfe, Flöte und Streichtrio; ClaudeDebussy: Sonate für Flöte, Viola und Harfe;Bohuslav Martinu: Nonett; JohannesBrahms: Klavierquartett c-Moll op. 6022.30 Ortszeit 23.05 Fazit 0.05 Freispiel.„Die Entstehung des Hörspiels ’Umbachmuss weg’“. Hörspiel von Thomas von Stei-naecker 1.05 Nachtgespräche 2.05 Tonart

7.05 Erlebte Geschichten. Nadja von Wil-cken, Jahrgang 1915 7.30 Tiefenblick. Me-gastädte ohne Megastau 8.05 Osteuropa-Magazin 8.40 Das Geistliche Wort 9.05 ZeitZeichen 9.20 Diesseits von Eden 10.00 Ev. Gottes dienst 11.05 Das Fea ture. Die eu-ropäische Internet-Hauptstadt Berlin 12.03 Presse club 13.05 Mittags echo 13.30 Echoder Welt 14.05 KiRaKa 15.05 Bücher (Wh.)16.05 SpielArt. Einige Fragen der Ehre 18.05 Echo der Welt (Wh. von heute 13.30) 18.30 Echo des Tages 19.05 Erlebte Geschichten(Wh.) 19.30 Bärenbude 20.05 Streng öf-fentlich! Comedians mit Migrationshinter-grund / Ein Abend von und mit Piet Klocke22.05 Lebenszeichen. Wenn Kinder denKontakt zu den Eltern abbrechen (Wh.)22.30 Tiefenblick (Wh.) 23.05 Literatur-sommer. Phyllis Dorothy James erweist unsdie Ehre 0.00 Wiederholungen vom Tage

13.15 Familie Dr. Kleist 14.00 Immer wieder sonntags. Aus dem Europapark Rust 15.30 Fahr mal hin 16.00 Sommerfreuden am Bodensee. Direktübertragung vom Seeha-senfest in Friedrichshafen 18.00 Landes-schau aktuell BW 18.15 Ich trage einen großen Namen 18.45 Treffpunkt 19.15 Die Fallers  – Eine Schwarzwaldfamilie 19.45 Landesschau aktuell BW 20.00 Tagesschau 20.15 Die Kanarischen Inseln 21.00 Algarve 21.45 Landesschau aktuell BW 21.50 Unse-re legendären Fernseh-Shows 22.50 Im Tal von Elah. Thriller, USA 2007 0.40 Menschen der Woche

11.15 Kitsch oder Kunst? 12.00 Hessens schönste Gärten 12.45 Zauberhafte Heimat 13.30 Immer wieder sonntags 15.00 Liebe auf den dritten Blick. TV-Romanze, D 2007 16.30 Kein schöner Land 17.15 Einfach ge-sund! 18.00 defacto 18.30 Hessen-Reporter 19.00 Familie Heinz Becker 19.30 Hessen-schau 20.00 Tagesschau 20.15 Grenzge-schichten zwischen Westerwald und Tau-nus 21.00 Grenzgeschichten zwischen Kel-lerwald und Westerwald 21.45 Das große Hessenquiz 22.30 Dings vom Dach 23.15 Straßen-Stars 23.45 Wer weiß es? 0.30 Ich trage einen großen Namen

10.25 Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig 10.35 Siebenstein 11.05 Löwen-zahn 11.30 Die Sendung mit der Maus 12.00 Die Sterntaler. TV-Märchenfilm, D 2011 13.00 Rapunzel. TV-Märchenfilm, D 2009 14.00 Augsburger Puppenkiste: Don Blech und der goldene Junker (1/4) 15.55 Sesam-straße präsentiert:  – Ernie & Bert Songs 16.00 Willi wills wissen 16.25 Flipper & Lopa-ka 17.35 1, 2 oder 3 18.00 Sesamstraße prä-sentiert: – Ernie & Bert Songs (4/15) 18.05 Das Zauberkarussell 18.15 Der Kater mit Hut 18.40 Franklin – Eine Schildkröte erobert die Welt 18.50 Unser Sandmännchen

9.15 Black Ops 10.05 Black Box 11.10 Black Box 12.10 Das Erbe der Dinosaurier (1) 13.05 Das Erbe der Dinosaurier (2) 14.05 Ein Dino als Haustier 15.10 Überleben hinter Gittern 16.05 Die wahre Geschichte: Der weiße Hai 17.05 Air Jaws – Die fliegenden Haie von Seal Island 18.05 Hippo vs. Kroko-dil  – Überleben am Luangwa River 19.05 sonnenklar.tv 20.10 Russische Eliteeinheit GROM – Nur der Wille zählt 21.10 Russlands Drogenjäger  – Die Spezialeinheit GROM 22.15 USA Top Secret: Das FBI 23.10 Gangs of America: Hells Angels 0.10 Auf Leben und Tod – Entführung über dem Atlantik

6.05 Mega-Fabriken 7.05 Wissen 7.30 PS – Spezial  – Tatort Autobahn 8.05 Top Cars 9.05 Extreme Konstruktionen 10.05 Extre-me Konstruktionen 12.30 5th Avenue 10.55 PS – Formel 3. Direkt vom Norisring 12.05 Auslandsreport 13.05 Extreme Konstrukti-onen 14.05 Extreme Konstruktionen 15.05 Ursprung der Technik 16.05 Ursprung der Technik 17.05 Ursprung der Technik 18.30 PS – Spezial – Tatort Autobahn 19.05 Wis-sen 20.05 Außer Kontrolle! Erdrutsche 21.05 Planet Ocean (1) 22.05 Planet Ocean (2) 23.05 Wissen 0.05 Extreme Konstrukti-onen 0.55 Ursprung der Technik

11.00 Der Triumph des Musketiers. Aben-teuerfilm, F/I 1964 12.30 Die Winzer (2/2) 13.00 Brisant – die Woche 13.10 Das Glück dieser Erde 14.00 Riverboat 16.00 MDR ak-tuell 16.05 Heute auf Tour 16.30 Immer wieder sonntags. Aus dem Europapark Rust 18.00 MDR aktuell 18.05 In aller Freund-schaft 18.52 Unser Sandmännchen 19.00 Regional 19.30 MDR aktuell 19.50 Kripo live 20.15 Wie war das?! 21.45 MDR aktuell 22.00 Das Leben ist ein Bauernhof. TV-Ko-mödie, D 2012 23.30 Ein Artikel zu viel 1.00 Immer wieder sonntags. Aus dem Europa-park Rust

12.50 Heimat ist... (1/4) 13.35 Einfach geni-al! 14.00 Carlitos großer Traum. Jugendfilm, E 2008 15.30 Die Farben der Liebe. TV-Ko-mödie, D 2004 17.00 rbb aktuell 17.05 In aller Freundschaft 17.50 Unser Sandmänn-chen 18.00 Gartenzeit 18.32 Der Frauen-fußball-Versteher – Bernd Schröder 19.00 Die Tierklinik 19.25 rbb wetter 19.30 Abendschau / Brandenburg aktuell 20.00 Tagesschau 20.15 Die Hits der 70er (2) 21.45 rbb aktuell 22.00 Ligafieber (3/5). Unsere Bundesliga wird 50. Stars und Legenden 23.00 Die schwarze Windmühle. Agenten-film, GB 1974 0.40 Lindenstraße

14.00 Barbie – Die Magie des Regenbogens. TV-Zeichentrickfilm, USA 2007 15.15 Cos-mo & Wanda  – Wenn Elfen helfen 15.40 Cosmo & Wanda – Wenn Elfen helfen 16.00 Disneys Taran und der Zauberkessel. Zei-chentrickfilm, USA 1985 17.20 Coop gegen Kat 17.45 Disneys Kuzco's Königs-Klasse 18.15 Disneys Tauschrausch (5/52) 18.45 Mr. Bean – Die Cartoon-Serie (4/26) 19.15 Disney Phineas und Ferb 19.45 Disney Mei-ne Schwester Charlie 20.15 Upps! Die Pan-nenshow 22.15 Columbo. Des Teufels Cor-poral. TV-Kriminalfilm, USA 1974 0.25 Shop24Direct Schlagernacht

11.45 Motorsport. AutoGP-Serie. 2. Rennen (5. von 8 Saisonstationen). Live 12.30 Tou-renwagen. FIA European Touring Car Cup. 2. Rennen (4. von 5 Saisonstationen). Live aus Pergusa (I) 13.00 Radsport 13.30 Tour de France – The Ride 14.00 Radsport. Tour de France. 15. Etappe: Givors-Mont Ventoux (Berg, 242,5 km). Live 17.45 Fußball. EM der Damen. Gruppe B, 2. Spieltag: Norwegen – Niederlande (Anstoß um 18.00). Live aus Kalmar (S) 20.00 Fußball. EM der Damen. Gruppe B, 2. Spieltag: Island – Deutschland (Anstoß um 20.30). Live aus Växjö (S) 22.30 Leichtathletik 0.15 Motorsport Weekend

10.35 Motorradsport. GP Deutschland. Das Rennen der Moto3-Klasse 12.10 Motorrad-sport. GP Deutschland. Das Rennen der Moto2-Klasse. Direkt vom Sachsenring 13.45 Motorradsport. GP Deutschland. Das Rennen der MotoGP-Klasse. Direkt 15.30 Motorsport 16.00 Tennis. ATP World Tour 250. MercedesCup: Finale. Live aus Stutt-gart-Weissenhof 18.00 Motorsport 18.30 Turbo 18.45 Fußball. Testspiel. Alemannia Aachen – FC Schalke 04. Live 21.00 Motor-radsport 21.55 World's Dumbest (4) 22.55 Pferdesport 23.54 Die Rene Schwuchow Show – 6 vor 12 0.45 Teleshopping

6.25 Geronimo Stilton 6.50 Das Surfcamp 7.15 Willi wills wissen 7.40 Tigerenten-Club 8.40 Paulas Sommer (4/13) 9.10 Paulas Sommer (5/13) 9.35 Paulas Sommer 9.55 Tagesschau 10.00 Immer wieder sonntags. Aus dem Europapark Rust 11.30 Die Sen-dung mit der Maus 12.03 Presseclub 12.45 Wochenspiegel 13.15 Sportschau live. Live 16.15 Tagesschau 16.30 Ratgeber: Haus & Garten 17.00 W wie Wissen 17.30 Gott und die Welt 18.00 Sportschau 18.30 Bericht aus Berlin – Sommerinterview 18.50 Lin-denstraße. Zweifel 19.20 Weltspiegel

7.20 Bibi Blocksberg 7.45 Bibi und Tina 8.10 Löwenzahn 8.35 Löwenzahn Classics 9.00 Sonntags-Extra 9.30 Evangelischer Gottes-dienst. Live aus dem Evangelischen Scha-lom-Zentrum in Dortmund 10.15 Peter Hahne 10.45 Deutschlands größte Grill-show 13.15 schick & schön 14.00 Haus und Hof in Hollywood 14.45 planet e. 15.15 heu-te 15.20 Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus! Komödie, D 2009 17.00 heute 17.10 Sportreportage 18.00 ZDF-Reportage 18.30 Terra Xpress 19.00 heute 19.10 Berlin direkt – Sommerinterview 19.30 Terra X

9.55 BR-Klassik. Aufzeichnung aus der Phil-harmonie am Gasteig in München (D) 11.00 Der Sonntags-Stammtisch 12.00 Löwen-grube. Abschied 13.00 Der Ölprinz. Wes-tern, D/JUG 1965 14.30 Welt der Tiere. Die Hornissenkönigin 15.00 Die Amper 15.45 Menschen in Franken 16.15 Die letzten Pa-radiese 16.45 Rundschau 17.00 Schuhbecks 17.30 Alpen-Donau-Adria 18.00 Schwaben und Altbayern / Frankenschau 18.45 Rund-schau 19.00 Unter unserem Himmel 19.45 Der Komödienstadel Lustspiel, D 1967. Mit Michl Lang, Claudia Hansmann u.a.

8.55 Alles Atze. Die Spießerfalle 9.25 Alles Atze. Der Lehrer 9.55 Ritas Welt. Falscher Alarm 10.25 Ritas Welt. Is' was Horst? 11.50 Monk. Mr. Monk und Mrs. Monk 12.25 Monk. Mr. Monk ist betrunken 12.45 Yogi Bär. Animationsfilm, NZ/USA 2010 14.15 Bauer sucht Frau – Das Leben ist (k)ein Po-nyhof (1) 15.25 Die Versicherungsdetektive. Der Wahrheit auf der Spur 16.35 Rach deckt auf. Fast-Food Deutschland 17.45 Exclu-siv – Weekend 18.45 RTL aktuell 19.05 Wir retten Ihren Urlaub! (3/3). Einsatz für den RTL-Ferienreporter

5.05 Galileo 5.55 Malcolm 6.20 Malcolm 6.45 Scrubs 7.10 Scrubs 7.35 Two and a Half Men 8.00 Two and a Half Men 8.30 The Big Bang Theory 9.00 The Big Bang Theory 9.25 How I Met Your Mother 9.55 How I Met Your Mother 10.20 Blockbuster TV – Making of 10.30 Sind wir schon da? Komödie, USA 2005 12.25 Major Movie Star. Komödie, USA 2008 14.15 The House Bunny. Komödie, USA 2008 16.10 Einfach zu haben. Komö-die, USA 2010 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons 18.40 Die Simpsons. Mr. Burns Sohn Larry 19.05 Galileo

5.05 Die dreisten drei 5.25 Blockbuster TV – Making of 6.00 Auf der Suche nach dem G-Punkt. TV-Komödie, D 2009 8.00 Weck up 9.00 Sechserpack 9.25 Mein Mann kann 12.15 Der Glücksbringer. Komödie, USA/CDN 2007 13.55 Der Womanizer – Die Nacht der Exfreundinnen. Komödie, USA 2009. Mit Matthew McConaughey, Jennifer Gar-ner, Michael Douglas 15.55 Hangover. Ko-mödie, D/USA 2009. Mit Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis 17.55 Schwer ver-liebt XXL – Erik und die neuen Kandidaten. Doku-Soap 19.55 Sat.1 Nachrichten

11.00 Skulpturen aus Stahlspitzen 11.15 Square 12.00 Baukunst 12.25 Sport! Anmut und Bewegung 12.55 Parade's End  – Der letzte Gentleman (1/6) 13.40 Parade's End  – Der letzte Gentleman (2/6) 14.25 Parade's End – Der letzte Gentleman (3/6) 15.15 Parade's End – Der letzte Gentleman (4/6) 16.00 Parade's End – Der letzte Gent-leman (5/6) 16.45 Parade's End – Der letzte Gentleman 17.35 Léo Ferré – Chansonnier und Anarchist 18.30 Vivaldi Virtuoso! 19.15 Arte-Journal 19.25 Alte Schachteln 19.30 Karambolage 19.45 Zu Tisch ...

9.15 Sternstunde Philosophie 10.15 Litera-tur im Foyer 11.15 les.art 12.15 besser lesen 12.45 Das Superschiff 13.00 ZIB 13.05 Natur im Garten 13.30 Cuntrasts 14.00 Grüezi Deutschland (5/5) 14.45 Kinder der Steppe 15.15 In der Mitte ein Feuer 16.05 Elvis und der Kommissar (4/6). Tod auf Warteliste 16.50 Elvis und der Kommissar (5/6). Das Mädchen mit dem blonden Haar 17.40 Elvis und der Kommissar. Heiße Ware 18.30 Museums-Check mit Markus Brock 19.00 heute 19.10 NZZ Format 19.40 Schätze der Welt – Erbe der Menschheit

20.00 Tagesschau 20.15 Polizeiruf 110 Der Tod macht En-

gel aus uns allen. TV-Kriminal-film, D 2013. Mit Matthias Brandt, Anna Maria Sturm, Lars Eidinger. Regie: Jan Bonny. Von oberster Stelle wird Kommissar von Meuf-fels zu einer internen Untersu-chung beordert, denn in der Aus-nüchterungszelle der Polizei-Ins-pektion 25 ist eine junge Transse-xuelle zu Tode gekommen.

21.45 Mankells Wallander: Der Scharfschütze TV-Kriminal-film, S 2009. Mit Krister Henriks-son, Lena Endre, Stina Ekblad. Re-gie: Agneta Fagerström-Olsson

20.15 Fußball EM der Damen. Vorrunde, Gruppe B: Island – Deutschland; Zusammenfassung Nor-wegen – Niederlande. Live aus der Växjö Arena in Växjö (S). Nach dem Spiel gegen die Nieder-lande müssen die Damen heute gegen Island kicken. Bisherige Bilanz: Der Inselstaat gewann noch nie gegen Deutschland.

22.45 Inspector Barnaby Schreie in der Nacht. TV-Krimi-nalfilm, GB 2009. Mit John Nett-les, Jason Hughes, Jane Wymark. Regie: Richard Holthouse

21.15 Freizeit Schmidt Max entdeckt das „bayerische” Ufer des Boden-sees. Seit 1991 erfindet der Baye-rische Rundfunk die "Freizeit" zwar nicht neu, zeigen sie aber anders: hintergründig, informativ.

21.45 Blickpunkt Sport 22.30 Rundschau-Magazin 22.45 Eine Stadt unter Spannung Wenn

die Studentenverbindungen nach Coburg kommen. Sie fechten, trinken viel und haben den Ruf, politisch rechts zu sein. Und sie geben sich äußerst verschlossen. Jedes Jahr an Pfingsten kommen fast 100 Studentenverbindungen in das oberfränkische Coburg.

20.15 Das Bourne Ultimatum Actionfilm, USA 2007. Mit Matt Damon, Julia Stiles, David Strathairn. Regie: Paul Greengrass. Jason Bourne ist seine Vergangen-heit weitgehend unbekannt. Auf der Flucht vor seinen Jägern ist er in Europa untergetaucht und erfährt, dass er durch ein Programm zum Elitekiller ausgebildet wurde.

22.25 „Spiegel”-TV Magazin Leben mit dem Tod – Der deutsche Umgang mit dem Ende. Moderation: Maria Gresz, Kay Siering

20.15 Beastly Fantasyfilm, USA 2011. Mit Alex Pettyfer. Kyle ist der ar-rogante Sohn eines Nachrichten-sprechers. Er demütigt seine Mit-schüler, bis er von einer Hexe ver-flucht wird. Um den Bann zu lö-sen, muss er ein Mädchen finden, das ihn so akzeptiert.

22.00 Wir sind die Nacht Horrorfilm, D 2010. Mit Karoline Herfurth, Nina Hoss, Jennifer Ulrich. Die Ta-schendiebin Lena verschlägt es auf einen illegalen Rave. Dort trifft sie die blonde Louise – und ehe sie sich versieht, beißt die junge Frau sie in den Hals. Nun gehört Lena zu Vampirinnen.

20.15 Navy CIS Die tapferste Stunde. Jackson Gibbs ist zu seinem Sohn gezogen. Der bittet Mike Franks, seinem Vater zusätzlichen Schutz zu bieten. Es wird klar, dass Palo-ma unterwegs zu Leroy Gibbs ist, um ihren Vater zu rächen.

21.15 Navy CIS: L.A.Wüstenfeuer. Krimiserie. Zwei Marines werden nahe der mexikanischen Grenze entführt. Eric stößt bei seinen Recherchen auf einen bekannten Textilfabri-kanten. Dieser gibt zu, dass er Schutzgelder an ein Kartell zahlt.

22.15 Hawaii Five-0Auf der Flucht. Actionserie

20.15 Ray Biografie, USA 2004. Mit Ja-mie Foxx, Kerry Washington, Re-gina King. Regie: Taylor Hackford. Dokumentiert wird der Aufstieg des blinden Sängers Ray Charles vom schwarzen Außenseiter zu einem der einflussreichsten Musi-ker des 20. Jahrhunderts, der sein Leben lang gegen die Drogen-sucht kämpfte.

22.45 „Show Me Your Soul” Die „Soul Train”-Jahre. Die Sendung ist nicht nur wegen ihrer langen Le-bensdauer von 35 Jahren, sondern vor allem wegen ihres Inhalts und ihrer gesellschaftlichen Wirkung zur Legende geworden.

20.00 Tagesschau 20.15 Die Donau –

Reise in ein unbekanntes Europa (1/6) Reportagereihe. Von der Quelle bis nach Linz. Eine Reise entlang der Donau: Vom Quellgebiet im Schwarzwald bis zur Mündung am Schwarzen Meer. Werner van Gent, Susanne Wille und Urs Gredig erkunden die europäische Lebensader.

20.55 Die Donau – Reise in ein unbekanntes Europa (2/6) ReportagereiheVon Linz bis nach Bratislava

21.40 Am Limit Dokumentarfilm, D/A 2007

23.15 Tagesthemen 23.30 ttt – Titel, Thesen,

Temperamente U.a.: Schauspieler, Sohn, Zeitzeuge: Götz George spielt seinen Vater im ARD-Dokudrama "George"

0.00 Lösegeld Drama, F/B 2009. Mit Yvan Attal, Anne Consigny, André Marcon. Regie: Lucas Belvaux

2.05 Mankells Wallander: Der Scharfschütze TV-Krimi, S 2009. Mit Krister Henriksson

0.20 heute 0.25 ZDF-History Dokumentations-reihe. Das Wikinger-Rätsel 1.10 Inspector Barnaby

Schreie in der Nacht. TV-Krimi-nalfilm, GB 2009. Mit John Nett-les, Jason Hughes, Jane Wymark. Regie: Richard Holthouse

2.45 Leschs Kosmos MagazinUnsere kosmische Nachbar-schaft – voller Schwarzer Löcher?

3.00 Terra X Dokumentationsreihe

23.15 Arn – der Tempelritter Abenteuerfilm, S/DK/D/FIN/N/GB 2007. Mit Joakim Nätterq-vist, Sofia Helin, Simon Callow. Regie: Peter Flinth

1.20 Startrampe Magazin. Indiepop mit Hello Gravity aus Schrobenhausen

1.50 Planet Erde Dokumentationsreihe. Ägypten

1.55 Schuhbecks Meine bayerische Landküche

23.10 Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond Fantasyfilm, USA/CDN 2011. Mit Amanda Seyfried, Gary Oldman, Billy BurkeRegie: Catherine Hardwicke

1.00 Das Bourne Ultimatum Actionfilm, USA 2007. Mit Matt Damon, Julia Stiles, David Strathairn. Regie: Paul Greengrass

2.55 Exclusiv – Weekend Magazin 3.50 Die Schulermittler Doku-Soap 4.20 Verdachtsfälle

23.55 Verflucht Horrorfilm, USA/D 2005. Mit Portia de Rossi, Mya, Christina Ricci. Regie: Wes Craven

1.30 Wir sind die Nacht Horrorfilm, D 2010. Mit Karoline Herfurth, Nina Hoss, Jennifer Ulrich. Regie: Dennis Gansel

3.15 Verflucht Horrorfilm, USA/D 2005. Mit Portia de Rossi, Mya, Christina Ricci. Regie: Wes Craven

4.55 What's up, Dad?Der Pascha. Comedyserie

23.15 Criminal MindsDie letzte Schlacht. Krimiserie

0.15 Blockbuster TV – Making of Magazin. Systemfehler – Wenn Inge tanzt

0.25 News & Stories Reportagereihe 1.15 Navy CIS

Die tapferste Stunde. Krimiserie 1.55 Navy CIS: L.A.

Wüstenfeuer. Krimiserie 2.40 Hawaii Five-0

Auf der Flucht. Actionserie

23.40 Palace of Groove (1/8) Die Soult-rain-Archive. James Brown

0.10 Hunkeler und der Fall Livius TV-Krimi, CH 2009. Mit Mathias Gnä-dinger, Gilles Tschudi, Klaus-Hen-ner Russius. Regie: Stefan Jäger

1.45 Gábor Boldoczki spielt Haydn und Telemann auf der Trompete Konzert. Ausführende: Gábor Boldoczki (Trompete)

2.30 Das Glück an der Autobahn Ko-mödie, F 2012. Mit Boris Vigneron

23.20 Polizeiruf 110 Eine unruhige Nacht. TV-Krimi-nalfilm, DDR 1988. Mit Peter Bor-gelt, Jürgen Frohriep, Lutz Rie-mann. Regie: Hubert Hoelzke

0.30 Back Fire – Eine Mutter sieht rot Kriminal-film, F 1984. Mit Annie Girardot, Jean-Claude Dreyfus, François Marthouret. Regie: Alain Bonnot

2.00 Elvis und der Kommissar (4/6)Tod auf Warteliste. Krimiserie

11.00 Hallo Niedersachsen 11.30 Tante Frieda – Neue Lausbubengeschichten. Ko-mödie, D 1965 12.55 Die Küsten des Nor-dens 14.30 Die Großstadtjäger 15.00 Lieb und teuer 15.30 Wünsch dir Sass! 16.00 Bin-go! 16.45 Fußball. Benefizspiel. FC Hansa Rostock  – FC Bayern München. Live aus Rostock 18.45 DAS! 19.30 Regional 20.00 Tagesschau 20.15 Ein Sommer auf Sylt. TV-Komödie, D 2010 21.45 Wer hat's gesehen? 22.30 Unsere Geschichte – Was den Norden bewegte 23.00 Die größten Designsünden 0.00 Kommissar Wallander  – Die fünfte Frau. TV-Kriminalfilm, GB/S/D/USA 2010

10.55 Debüt in der Carnegie Hall 12.35 Freie Fahrt ins Glück. TV-Komödie, D 2007 14.00 Zwei am großen See: Die Eröffnung (2/5). TV-Komödie, D 2005 15.30 Haus- und Gar-tenzeit 16.00 Cosmo-TV 16.30 Markt oder Moral 17.00 Großstadtrevier 17.45 Die Lot-toKönige (5) 18.15 Tiere suchen ein Zuhau-se 19.10 Aktuelle Stunde 19.30 Westpol 20.00 Tagesschau 20.15 Wunderschön! 21.45 Ein Herz und eine Seele 22.30 Jürgen Becker (1/4). Aus dem Anatomischen Insti-tut der Universität Bonn 23.15 Ebert & Hirschhausen 0.00 Ligafieber (2/5). Unsere Bundesliga wird 50. Trainer und Typen

5.00 Beastmaster (4) 6.05 Making of eines aktuellen Kinofilms 6.10 Men in Trees 7.00 Werbesendung 8.00 Bayless Conley 2013 8.30 Werbesendung 10.30 Hour of Power 11.30 Missionswerk Karlsruhe 12.00 Wer-besendung 15.05 My Sassy Girl  – Unver-schämt liebenswert. Komödie, USA 2008 17.00 Beastmaster – Herr der Wildnis 18.00 Hercules 18.55 Xena 20.00 Kalkofes Matt-scheibe Rekalked 20.15 1492 – Die Erobe-rung des Paradieses. Historienfilm, GB/USA/F/E 1992 23.25 Die Wikinger – Angriff der Nordmänner. Fantasyfilm, PL 2003 1.40 Flash Point. Actionfilm, CHN/HK 2007

16.05 Harrys liabste Hütt'n. Neue Folgen 16.30 Erlebnis Österreich 16.55 Was ich glaube 17.00 ZIB 17.05 Sarah Wieners erste Wahl (3/10) 17.50 Die Brieflos Show 18.20 Österreich-Bild. Aus dem Landesstudio Vorarlberg 18.45 Reisezeit – Kurztrip 19.00 Bundesland heute 19.15 Lotto 19.22 Money Maker 19.30 Zeit im Bild 19.49 Wetter 19.55 Sport aktuell 20.05 Seitenblicke 20.15 Tat-ort. Tod auf dem Rhein. TV-Kriminalfilm, D 2010 21.50 ZIB 22.00 Alltagsgeschichte 22.45 Borgen  – Gefährliche Seilschaften (2/5) 0.40 Der Bulle von Tölz. Waidmanns Zank. TV-Kriminalfilm, D 1997

11.40 Columbus Circle. Mysterythriller, USA 2012 13.05 Goon  – Kein Film für Pussies. Komödie, CDN/USA 2011 14.40 Das Bourne Vermächtnis. Actionthriller, USA 2012 16.50 Making of... Das Bourne Vermächtnis 17.00 The Cold Light of Day. Actionthriller, USA/E 2012 18.35 Ice Age 4 – Voll verschoben. Ani-mationsfilm, USA 2012 20.00 Making of... Ice Age 4 – Voll Verschoben 20.10 Zapping Classics 20.15 Haywire – Trau' keinem. Ac-tionthriller, USA/IRL 2011 21.45 Making of... Haywire – Trau' Keinem 21.55 Das Bourne Vermächtnis. Actionthriller, USA 2012 0.00 Making of... Das Bourne Vermächtnis

ARD,20.15Uhr.Der Münchner Polizeiruf packt die Themen Po-lizeigewalt und Transsexualität in einen herausragenden Film.Kommissar Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) muss interngegen die eigenen skrupellosen Kollegen ermitteln und dabeidas Vertrauen von Amandine (Foto: Lars Eidinger), der Gefähr-tin des Opfers, gewinnen. FOTO: BR/KERSTIN STELTER

Polizeiruf 110: Der Tod macht Engel aus uns allen

PROGRAMM VOM SONNTAG48 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

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Page 49: Süddeutsche_Zeitung.pdf

VON CHRISTIAN MAYER

In seiner ganzen schrecklichen Schön-heit kann man Salzburg nur begrei-fen, wenn man der Ohnmacht naheist. Wenn sich die Hitze so ausbreitet,dass es selbst in den schattigen Gas-

sen der Altstadt keine Rettung mehr gibt.Smokinghemden und teure Roben klebendann auf der Haut, jeder Schritt auf demWeg in die Oper ist eine herrliche Qual, einselbst gewähltes Purgatorium. Man würdesich die Kleider gerne vom Leib reißen,aber das geht ja nicht, denn Äußerlichkei-ten sind bei diesem hochsommerlichenSpektakel nicht ganz unwichtig.

An Tagen wie diesen versteht man auch,warum manche Festspielgäste in klimati-sierten Limousinen vorfahren, obwohl derFußweg vom Hotel bis zur Felsenreitschulenur fünf Minuten dauert.

Es ist bald wieder Festspielzeit in Salz-burg, Zeit für eine Erkundungstour, bevorsich der Vorhang hebt. Der KulissenstadtSalzburg wohnt das Drama ja seit jeher in-ne. Theater findet hier nicht nur auf derBühne statt – deshalb empfiehlt sich auchein Besuch bei dem Mann, über den sichdie Salzburger zuletzt fürchterlich erregthaben. Bei Alexander Pereira, dem Inten-danten, der auf dem Parkett der Selbstdar-steller stets eine gute Figur macht.

Am besten nähert man sich Salzburg be-hutsam und hält erst mal Abstand zum Ge-döns. Das Café Bazar befindet sich auf dersicheren Seite der Salzach. Dort geht einLüftchen, man blickt auf die Festung unddie Türme der Kirchen. Von hier aus be-trachtet wirkt die Stadt mächtiger, als sieist, sie hat etwas Imposantes und mit derhohen Burg auch etwas Abschreckendes.

Elfi Brandstätter herrscht als Seniorche-fin im Café Bazar. Zuerst schwärmt siepflichtschuldig von der tollen Aussicht undden Künstlern, die zur Festspielzeit in ih-rem Lokal verkehren. Die Wirtin, aus eineralten Gastronomenfamilie stammend, hatsich eine erfrischende Ehrlichkeit bewahrt:„In Salzburg ist sechs Wochen was los, aberam 1. September beginnt die Flucht. Dannlöst sich das alles auf, und die Salzburgerbleiben wieder in ihren Häusern oder aufdem Golfplatz. Es ist halt ein kleines Nest.“

Der Sommer in Salzburg ist dagegen einSchauspiel, bei dem die ganze Altstadt alsBühne zur Verfügung steht. Über Nachtwird aus dem Ort eine Kapitale der schö-nen Künste – zumindest kann für ein paarStunden dieser Eindruck entstehen, wennman beim Anna-Netrebko-Konzert im Gro-ßen Festspielhaus Menschen aus NewYork, Paris, Peking und Rio trifft, nicht we-nige in ländlich wirkendem Outfit, das esals Salzburger Tracht zu kaufen gibt. Es istein erhebendes Gefühl, Mitglied im Club zusein. Diese Anteilnahme sichert den Erfolgder Salzburger Festspiele. Die Stadt blähtsich auf, sie dehnt sich und streckt sich, be-vor sie mit dem letzten Augusttag in sich zu-sammensinkt – wie ein Schlauchboot, ausdem die Luft rausgelassen wird.

Die echten Salzburger ertragen dasSchauspiel mit geheuchelter Begeisterung.Einerseits leben sie natürlich gut vom Festi-valtourismus, andererseits haben sie dasalles schon zu oft erlebt. Seit beinahe100 Jahren läuft das Sommermärchennach den gleichen Regeln ab, so wie der „Je-

dermann“, das Mysterienspiel vor demDom, auch immer mit der gleichen Szeneendet, ganz egal, ob Veronica Ferres, MarieBäumer, Birgit Minichmayr oder BrigitteHobmeier die Buhlschaft gibt. Wenn der rei-che Mann, ein hemmungsloser Sünder, amEnde der Aufführung mal nicht in den Him-mel kommen würde, es wäre in Salzburgwirklich der Teufel los: Das wäre so, als wür-de der große alte Nikolaus Harnoncourt inRadlerhosen dirigieren.

In der Getreidegasse sind tagsüber dieFlipflop- und Tanktop-Träger unterwegs,die in den stickigen Zimmern von MozartsGeburtshaus nach Überresten des Geniessuchen. Von dort führt der Weg ins Herz derKunststadt Salzburg, wo Festspiel-Inten-dant Alexander Pereira regiert. Nicht mehrlange, muss man sagen. Bezeichnenderwei-se hat er dort sein Büro, wo das SalzburgerLeben am unwirklichsten ist, also mittenim Festspielhaus in der Hofstallgasse. Tags-über fahren hier die Pferdekutschen mitverschleierten Gästen aus Arabien vor,abends staut sich der gesamte Sponsoren-Fuhrpark am Herbert-von-Karajan-Platz.

Noch ist alles ruhig hier, der Intendanthat Zeit für ein Plauderstündchen. Es wirdein aufregendes Gespräch. Über das Salz-burger Theater, die reale Welt und dasScheitern. Draußen sind es 36 Grad.

Pereira ist ein liebenswürdiger ältererHerr, es fällt nicht schwer, ihn sich als Chefeines Wiener Kaffeehauses vorzustellen.Er sorgt sich um das Wohl des Besuchers,schenkt selbst stilles Mineralwasser ein.Man ahnt schon: Der Diplomatensohn ausWien ist ein erstklassiger Gastgeber, erspricht bedächtig und druckreif, mit einemsicheren Gespür für Pointen. „Ich hatte ja ei-gentlich gedacht, in Salzburg meinen Platzgefunden zu haben“, sagt er. Pause. „Da ha-be ich mich wohl getäuscht.“

Anfang Juni dieses Jahres nahm das Dra-ma seinen Lauf. Pereira, der 2012 mit gro-ßen Hoffnungen vom Opernhaus Zürichnach Salzburg gewechselt war, stieß im Ku-ratorium der Festspiele auf heftigen Wider-stand. Dabei hatte doch alles so hübsch be-gonnen: endlich mal wieder ein weltläufi-ger Österreicher an der Spitze der Festspie-le, noch dazu einer, der eine Wundertüteim Gepäck hatte! Viele neue Produktionen,auch ganz Ungewöhnliches wie die „Ouver-ture spirituelle“ mit geistlicher Musik; so-gar für zen-buddhistisch inspirierte Kom-positionen war auf einmal Platz. Erste Irri-tationen hatte es gegeben, als der Inten-dant die Festspiele um eine Woche vorver-legte. Die Lage eskalierte, als er mit der Mai-länder Scala verhandelte. Der Knall im Ku-ratorium war groß, Pereiras Vertrag wurdeaufgelöst, offiziell in beiderseitigem Einver-ständnis. Einen Intendanten, der mit ei-nem Bein in Mailand steht, wollte das Kon-trollorgan nicht akzeptieren. Die Gründefür den Abgang des 65-Jährigen nach denFestspielen 2014 sind für Außenstehende

undurchschaubar; wie bei jeder Trennungspielen wohl Eifersucht, enttäuschte Liebeund wachsendes Misstrauen eine Rolle.

Was Pereira im Verlauf des Gesprächsverkündet, klingt allerdings unheilvoll. DieSalzburger Festspiele, sagt er, stünden amAbgrund, vor allem finanziell, aber nichtnur das. Falls es nicht gelinge, eine Allianzaus Staat, Wirtschaft und Privatleuten zuschmieden und Geld aufzutreiben, droheder Stillstand, die Langeweile. Dann könneman sich Neuproduktionen gleich ab-schminken und dazu übergehen, nur nochWiederaufnahmen zu zeigen. „Ich hättenie, nie, nie im Leben gedacht, dass das Fi-nanzierungsproblem derartig bösartig ist“,sagt Pereira. Mit viel Pathos rechnet er vor,dass die Etatlücke wegen steigender Perso-nalkosten jedes Jahr um zwei Millionen Eu-ro größer wird und die Subventionsquotebei dürren 19 Prozent angelangt ist. Bis zuden Festspielen 2016 fehlten insgesamt16 Millionen Euro.

Großes Drama! In Salzburg geht es seitjeher um ein Grundproblem des Festivalbe-triebs: Glänzen kann man nur mit den bes-ten, berühmtesten Künstlern. Das hat sei-nen Preis. Pereira lässt daher nicht locker.Neben der dringend gebotenen Erhöhungder öffentlichen Zuwendungen gebe es nureinen Ausweg: „Salzburg braucht einen In-tendanten, der Geld nicht nur ausgeben,sondern auch hereinholen kann.“ Also ei-nen wie ihn, Pereira, der selbst bei seinenKritikern als grandioser Geldauftreibergilt. Man kann sich das gut vorstellen: Wiedieser fröhliche Herr mit größter Gelassen-heit bei den Reichen betteln geht und ihnendas Gefühl vermittelt, bedeutend zu sein.

Weil Salzburg wirklich klein ist, sitzt sei-ne schärfste Widersacherin nur ein paar

Zimmer weiter. Und weil man hier gernehöflich bleibt, wenn man sich Gemeinhei-ten an den Kopf wirft, nennt Pereira seineIntimfeindin nur „die sogenannte Präsiden-tin“. Gemeint ist Dr. Helga Rabl-Stadler,seit 1995 im Amt. Die Präsidentin hat eini-ge Intendanten überlebt, den intellektuel-len Gérard Mortier, den scheuen und schön-geistigen Peter Ruzicka, den umtriebigenJürgen Flimm, den ihr genehmen Über-gangschef Markus Hinterhäuser.

Es ist kein Geheimnis, dass Intendantenschon wahre Mordgelüste wegen der Zu-stände am Salzburger Festspielhof entwi-ckelt haben, andere wurden melancholischoder ergriffen die Flucht. Nun wird die ehe-malige ÖVP-Politikerin Rabl-Stadler auchden großen Spendensammler Pereira über-dauern. Ein wenig zu oft habe der überGeld geredet, so lautete das Urteil der eiser-nen Lady von der Salzach.

Wenn Pereira auf diese Kritik zu spre-chen kommt, klingt er empört, fast ge-kränkt – eigentlich seltsam, schließlichwirkt er bei der Finanzierungsfrage selbstmanchmal wie ein angestochener Banker.„Das Einzige, das die Leute in dieser Stadtinteressiert, ist Geld“, sagt er süffisant.„Ich habe in keiner einzigen Kuratoriums-sitzung eine Kunstfrage, eine ernst zu neh-mende Kunstfrage gestellt bekommen.“

Außerhalb der Sitzungen war schnell dieRede vom Größenwahn des Intendanten,von seiner Gier nach neuen Produktionen,nach Besucherrekorden. Pereira lacht jetztleise auf, er hält seine Gegner für provinziel-le Kleingeister: „Ich kann ja verstehen,dass einigen da die Schweißperlen im Ge-sicht standen.“

Im Kuratorium der Salzburger Festspie-le sitzen laut Festspielgesetz Vertreter derRepublik Österreich, des BundeslandesSalzburg, der Stadt Salzburg und des Tou-rismusförderungsfonds. Es ist, wie es Hel-ga Rabl-Stadler kokett formuliert hat, eine„weltweit einzigartige Rechtskonstrukti-on“. Wer das berühmteste Hochkultur-Fes-

tival der Welt verstehen will, sollte wissen,dass ein Gremium aus wechselnden Lokal-und Landespolitikern nicht zuletzt Ent-scheidungen fällt, die auch die künstleri-sche Zukunft der Festspiele betreffen.

Dass Pereira überhaupt Chef werdenkonnte, hatte er einer prominent besetztenFindungskommission zu verdanken. Jetztist er raus aus dem Spiel, obwohl er sich inLeopoldskron ein schickes Haus gekaufthat, in dem er mit seiner vier Jahrzehntejüngeren Lebensgefährtin wohnt, einemfrüheren Erotikmodel, über das sich dieSalzburger herzhaft das Maul zerrreißen.

Was von Pereira bleibt, wenn sich Salz-burg bald schon auf den 100. Geburtstagder Festspiele im Jahr 2020 vorbereitet?Nicht allzu viel. Immerhin hat er einen neu-en Festspielball ins Leben gerufen, im ver-gangenen Jahr fand die Veranstaltung erst-mals statt. Höfischer geht es kaum mehr:

Der Abend des letzten Augusttages beginntin der Residenz mit einem Galadinner,dann ziehen die Gäste weiter in die Felsen-reitschule zum eigentlichen Ball. Sogar ei-nen richtigen Debütanten-Aufmarsch gibtes, mit 120 Paaren aus der ganzen RepublikÖsterreich und sogar aus den USA, wie dieFestspielleitung verkündet. Selbst den Fest-spielball wollten sie ihm anfangs madig ma-chen, klagt Pereira, „dabei machen wir da-mit jetzt 300 000 Euro Gewinn.“ Wie manso einen Blödsinn planen könne, sei er ge-fragt worden, bevor dann alle doch begeis-tert waren. „Ausgerechnet in Salzburg re-gen die sich über so was auf, wo doch die Bi-bi und der Fuzzi und die Gucki und derSchnucki ständig Hof halten.“

Wenig verwunderlich, dass sich Pereirain Salzburg nicht nur Freunde gemachthat, obwohl er zum barocken Lebensgefühlder Stadt besser passt als die Vorgänger.Der Neue ist auch offen für Experimente,für Verrücktes, wobei nicht immer klar ist,was das genau soll. Muss man wirklich „DieEntführung aus dem Serail“ im Hangar 7 in-szenieren, dem Gebilde aus Glas und Stahlin Form eines Flügels? Und muss man sichdafür mit dem Unternehmer Dietrich Mate-schitz verbünden, der mit Red Bull ein Ver-mögen verdient hat? Immerhin verlassendie Festspiele mit der gesponserten Mozart-Mateschitz-Oper zum ersten Mal ihre fes-ten Spielstätten – ein Novum.

„Das wird sicher lustig“, sagt Pereiraganz beiläufig über die Zusammenarbeitmit seinem Lieblingsmilliardär, der so gerndie Schwerelosigkeit beschwört. Mit sei-nem Hangar 7, der ein Aeronautik-Muse-um sowie ein Restaurant mit dem hochtra-benden Namen Ikarus beherbergt und jähr-lich 200 000 Besucher anlockt, macht

Mateschitz der altehrwürdigen Stadt derFürsterzbischöfe Konkurrenz, ohne wirk-lich lästig zu sein. Dafür sitzt er zu weitdraußen. Das große Salzburger Sommer-theater kommt auch ohne ihn aus.

Nach dem Besuch im Festspielhaus istnoch Zeit für eine Betrachtung des Salzbur-ger Wesens. Die Nachmittagssonne brennt,aber im Salzburg Museum, das natürlicham Mozartplatz 1 seinen Platz gefundenhat, lässt es sich aushalten. Wer die Mentali-tätsgeschichte dieser Stadt verstehen will,ist in der mit Promi-Fotos geschmücktenAbteilung „Mythos Salzburg“ richtig. ImMuseum findet man auch den Satz von Tho-mas Bernhard, dass „die Menschen, die andiese Stadt und an diese Landschaft durchGeburt oder eine andere unverschuldeteWeise gebunden sind, fortwährend von die-ser weltberühmten Schönheit erdrückt“werden.

Die Festspieltouristen sehen das anders.Zum Mythos Salzburg gehört, dass im Som-mer die Wichtigen und Wohlhabenden ein-fliegen, weil der Aufenthalt in den Luxusho-tels im Salzburger Land sehr angenehm ist– falls man sich nicht direkt im schönstenHaus der Stadt einquartiert, dem GoldenenHirschen, wo alles noch so aussieht wie zuZeiten des heiligen Herbert von Karajan.Salzburg im Sommer, dazu gehören die Por-sches, die Piëchs und die Flicks, die Gott-schalks, die Begum und Bianca Jagger, dieeinst nackt auf einem weißen Hengst imNew Yorker „Studio 54“ einritt, aber längstim Salzburger Wachsfigurenkabinett ver-treten wäre, wenn es eines gäbe. Auch Kanz-lerin Angela Merkel zählt zu den Fans derFestspiele, es ist eine Form des Glamours,die sehr gut erträglich ist, wenn man wieMerkel mehr die Musik als das Geschwätzliebt. Man sitzt hier auch bequemer als inBayreuth, und ganz so ernst wie dort gehtes in Salzburg zum Glück auch nicht zu.

Am 1. September ist alles wieder vorbei,dann weht ein kühlerer Wind durch die Gas-sen, die Requisiten verschwinden imSchrank, während die Studenten im Mozar-teum auf der anderen Flussseite hart daranarbeiten, auch mal im Festspielhaus auftre-ten zu dürfen. Dann wird Salzburg wiederdas, was es in Wahrheit ist: eine Stadt, inder die Bibi, der Fuzzi, die Gucki und derSchnucki für ein paar Wochen dem Größen-wahn verfallen. Und ein ganz schönes Nest.

Was von Pereira bleibt: nicht allzuviel. Immerhin hat er einen neuenFestspielball ins Leben gerufenDie Intimfeindin des Intendanten?

Er nennt sie nur„die sogenannte Präsidentin“

Am LaferfeuerDeutschlands bekanntester Fernseh-koch zu sein, ist ziemlich stressig.Von Bernd Dörries 3Die öffentliche FrauEin Besuch bei der immer nochfamosen Jane BirkinVon Willi Winkler 4FabrizierteWirklichkeitFotos sind beliebig manipulierbar.Bilder sind keine Abbilder mehrVon Johannes Boie 6DeutschlandrittEin Fotograf will mit dem Pferd vonGarmisch bis nach SyltVon Martin Wittmann 7

DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013

WOCHENENDE

„Am 1. September beginnt dieFlucht. Dann löst sich das allesauf, es ist halt ein kleines Nest.“

SommertheaterEinmal im Jahr wird aus Salzburg eine Festspielstadt. Was vorher klein war,

ist plötzlich groß. Und das Drama ist überall.Diesmal spielt sogar der Intendant mit. Ein Besuch bei hohen Temperaturen

Eine publikumswirksame Verbindung: Sopranistin Anna Netrebko und Bassbariton Erwin Schrott bei den Salzburger Festspielen 2011. FOTO: MARTIN SCHALK/GETTY IMAGES

Sie duzen sich, aber Liebe ist es nicht: die Präsidentin der Festspiele, HelgaRabl-Stadler, und Intendant Alexander Pereira. FOTO: OH

INHALT

Gerd Gigerenzer„Wir beklagen uns gerne über die anderen

und unsere Regierung; wir sind aberalle verantwortlich, selbst mitzudenken.“

R Interview, Seite 10

Page 50: Süddeutsche_Zeitung.pdf

VON CHRISTIAN ZASCHKE

Als ich neulich tief im Westen Londons unterwegs war,um das schönste Sofa der Stadt zu kaufen, kam ich aneiner roten Ampel zum Stehen. Rechts erhob sich einEinkaufszentrum, das mich an das Krankenhaus inmeinem Viertel erinnerte, weil es ebenfalls im Stil des

Brutalismus errichtet worden ist. Immer wenn ich das Krankenhausin meinem Viertel sehe, bin ich so eingeschüchtert, dass ich mir vor-nehme, umgehend wieder regelmäßig zum Sport zu gehen.

Das Krankenhaus in meinem Viertel sieht so aus, als ob niemand,der jemals dort wegen was auch immer hingebracht worden ist, inder Senkrechten wieder herausgekommen wäre. Da ich vor Kürze-rem umgezogen bin und jetzt 200 oder vielleicht sogar 300 Meterweiter weg vom Krankenhaus wohne, ist mein Angsthaushalt

derzeit um einiges ausgeglichener. Das ist einerseits gut. Nicht gutist andererseits, dass ich jetzt so selten zum Sport gehe, dass ichmittel- oder sogar kurzfristig Gefahr laufe, von einem Mann ausStahl zu einem Mann aus Schwabbel zu werden.

Das Einkaufszentrum jedenfalls sah noch furchterregender alsdas Krankenhaus aus. Offenbar hatte man eines Tages beschlossen,das Gebäude ein wenig aufzufrischen. Zu diesem Zwecke warenmanche der trostlosen Betonflächen in einem sehr lebendigen Oran-ge gestrichen worden, was dazu führte, dass man den Anblick desEinkaufszentrums nur vier Sekunden lang ertragen konnte, ohneeinen hysterischen Lachkrampf zu bekommen.

Blitzschnell wandte ich den Blick nach links, denn ein Lach-krampf war das Letzte, was ich brauchen konnte, so kurz vor dementscheidenden Sofakauf. Vielleicht hatte ich dann aber doch gera-de so lange auf das Einkaufszentrum geschaut, dass ich in einenZustand der milden Verwirrung geraten war. Jedenfalls ließ ich mirwenig später ein Sofa mit Kulifleck andrehen, worauf ich hier garnicht weiter eingehen möchte.

Linkerhand eröffnete sich der Blick in einen winzigen Friseur-salon. Es gibt in London, grob geschätzt, pro fünf Einwohner einenwinzigen Friseursalon, also fast so viele wie chemische Reinigun-gen. Der Friseur hielt eine Schermaschine in der rechten Hand, mitder er den Kopf eines Kunden nachlässig bearbeitete. In der linkenHand hielt er ein Telefon, in das er, so sah es zumindest aus, dieNeuigkeiten des Tages brüllte. Sein Kunde nahm das offensichtlichhin. Er wirkte wie ein Mann, der auf halbem Wege zwischen Stahlund Schwabbel beschlossen hat, dass aller Widerstand zwecklos istund nun die Frisur auch keinen Unterschied mehr macht.

Es war ein Anblick, den ich nur dank immenser Willensstärkefast vier Sekunden lang ertragen konnte, ohne einen hysterischenWeinkrampf zu bekommen. Ich atmete sehr tief durch, als dieAmpel auf Grün sprang.

VON HERMANN UNTERSTÖGER

D er Leser schläft noch schlummert nicht und hatständig eine Anregung auf Lager, der man dochbitte mal nachgehen sollte. Viel Schönes, Gutesund auch Skurriles ist mir aus dieser Sphäre

schon zugeflogen, aber dass mir jemand ein Blog wiehttp://nichtschlechtstaunte.tumblr.com/ ans Herz gelegthätte, das gab es noch nie. Nicht schlecht, Frau Specht,murmelte ich, obwohl die Leserin, von der der Tipp kam,gar nicht Specht heißt. Ihr Name spielt hier keine Rolle,aber so klug, schön und charmant, wie sie ist, kennt mansie sowieso sofort von allen anderen weg.

Was will nichtschlechtstaunte.tumblr.com? Um es vonder technischen Seite her anzupacken, so will es einesnicht: alle Stellen sammeln, in denen die Wortfolge „nichtschlecht staunte“ vorkommt. Sätze wie „Kevin watschteMartin, der darüber nicht schlecht staunte“ oder „,Wow,nicht schlecht‘, staunte Lilian, als sie in die Kuchenthekeschaute“ haben darin nichts verloren, weil bei ihnen das„nicht schlecht staunte“ entweder nur beiläufig auftritt

oder als kompakte und womöglich sinnvolle Dreiheit über-haupt nicht zu erkennen ist.

Der deutsche Satzbau ist so beschaffen, dass das Verbam Anfang oder am Ende des Satzes stehen kann, ein Phä-nomen, für das die Grammatik die wundersamen BegriffeVerberst- und Verbletztstellung vorhält. Die Sätze, die beinichtschlechtstaunte.tumblr.com angesammelt werden,zeichnen sich dadurch aus, dass das Verb „staunte“ zwaram Anfang steht, aber nicht allein, sondern immer in Ver-bindung mit „nicht schlecht“. Meines Wissens ist dieseEigenheit in der Fachliteratur bisher weder besprochennoch eingeordnet worden, weswegen ich hier den Termi-nus „Erweiterte Verberststellung“ in den Raum stelle, undzwar unvorgreiflich, wie man früher sagte.

Wie nicht weiter verwunderlich, stammen viele „nichtschlecht staunte“-Sätze aus der Sphäre des Kriminellen.Dazu ein Beispiel: „Nicht schlecht staunte Andrea D., alssie 74 900 Euro für einen Porsche 996 Carrera bezahlensollte – angeblich habe sie das Fahrzeug über die Option,sofort kaufen‘ bei eBay erworben.“ Diesen Sätzen stehenfreilich fast ebenso viele positive gegenüber, etwa der fol-

gende: „Nicht schlecht staunte Falknermeister M., als erin den Horst der Steinadlerdame Nikita kletterte und einEi entdeckte“ (gekürzt). Der Greifvogelpark, von dem daspubliziert wurde, lässt ergänzend und leicht irritierendwissen, dass Nikita schon mit fünf Jahren „die enge Bezie-hung zu ihrem Falkner mit ihrem ersten Ei belohnt“ habe,was unter Steinadlern nicht alltäglich zu sein scheint.

Man kann aus diesen Beispielen schließen, dass Erzäh-lungen, die mit „Nicht schlecht staunte“ beginnen, eineunerhörte Begebenheit zum Inhalt haben und demzufolgeim weitesten Sinn der Gattung Novelle zuzuschlagen sind.Auch das ist eine unvorgreifliche These, zu der ich mich da-durch ermuntert fühle, dass wir in der Schule Paul HeysesTraktat über die Novelle studieren mussten. Heyse be-zieht sich darin auf Boccaccios Novelle von dem verarm-ten Edelmann Federigo degli Alberighi, der einen edlenFalken, sein einziges Gut, schlachtet, um die Frau seinesHerzens, die darob nicht schlecht staunt, angemessen be-wirten zu können. Darum müsse man bei Novellen immerzuerst fragen, „wo der Falke sei“. Meinem Gefühl nach giltdas auch für Steinadler und natürlich Steinadlerdamen.

Sehr geehrter Herr Godefroid,wenn einer „regelrecht“ hingerichtet wird, heißt das, es geschieht„ordentlich“, so eben, wie es die Regeln, die Bestimmungen diesesschrecklichen Gewerbes vorschreiben. Es handelt sich um ein Fak-tum, ein Exempel wird statuiert. Regelrecht für dumm verkauftmag sich einer fühlen, den man mit unzutreffenden Argumentenüber den Tisch zu ziehen versucht – wenn er nicht aufpasst, bestehtdie Möglichkeit einer echten Blamage. Das Adjektiv regelrechttaucht im 18. Jahrhundert erstmals auf und wird im 19. Jahrhun-dert geläufig, es leitet sich ab vom Substantiv Regel, althoch-deutsch Regula, Begriffe wie Brauch, Vorschrift, Norm, Direktive,Gesetzmäßigkeit Ordensregel, Menstruation gehören zu seinen Be-deutungsgruppen, nuancenreich wird es angewendet. Da wickeltsich bei einem Unfall ein Auto regelrecht um einen Baum. Ein Jun-ge spart sich das Geld für ein Fahrrad regelrecht vom Mund ab.Manche Patienten nutzen ihre Krankheit regelrecht als Druckmit-tel. Drastisch wird’s, wenn die Kritik ein Theaterstück (regelrecht)verhackstückt. To make mincemeat out of something nennen dieEngländer das ebenso drastisch. BIRGIT WEIDINGER

dies ist der Sommer, Indianerehrenwort, also nichts wie raus ausdem Büro! Christian Mayer flanierte durch Salzburg und entdecktedort so viel dramatisches Potenzial, dass es für zwei Festspielsai-sons reichen würde. Bernd Dörries besuchte Johann Lafer im Jo-hann-Lafer-Universum, strampelte morgens auf dem Mountain-bike durch Weinberge und knatterte dann im Gourmet-Heli zum TV-Event. Und Willi Winkler? Begab sich nach Paris, in den malerischenStadtgarten von Jane Birkin. 30 Minuten, so die Ansage. Nach 60 Mi-nuten war die göttliche Jane erst bei der Stelle angelangt, wo sie mitSerge Gainsbourg nicht ins Bett geht. Nach weiteren zwei Stundenhatte Winkler seinen Rückflug verpasst, kannte nun aber alle ihreMännergeschichten. Das war es uns wert. Schönes Wochenende!

GehacktesPeter Godefroid aus Toscolano-Modernodenkt über den Begriff „regelrecht“ nach

Die Steinadlerdame und der Falknermeister

LITTLE BRITAIN

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DAS BILD

Liebe Leser,

RATTELSCHNECKS CLUBURLAUB

Hier geht es um Verschlüsselung. Um ein System , an dem „Prism“, „Tempora“ und alldie anderen, streng geheimen Software-Programme der globalen Schnüffeldienste sichbrutal die Zähne ausbeißen werden. Sieht aus wie eine simple Schreibmaschine, sagenSie, mit kyrillischer Tastatur? Korrekt. Darum geht es hier. Glaubt man russischen Quel-len, sind solche Apparate die älteste und zugleich neueste Geheimwaffe Moskaus. Der Fö-derale Schutzdienst (FSO), der als einer der russischen Geheimdienste für die Sicherheitdes Präsidenten und der Regierung zuständig ist, bestellte laut der Zeitung Iswestija indieser Woche zwanzig handelsübliche Schreibmaschinen – „zum Schutz streng gehei-mer Informationen vor Computerspionage“. Bald werden die US-Horchposten das wuch-tige Klacken der Tastaturen hören – und sonst gar nichts mehr. TOBIAS KNIEBE

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FRAGEN DER LESER

MODERNES LEBEN

Haben Sie eine Frage? Bitte an: Süddeutsche Zeitung, WOCHENENDE,„Leserfragen“, Hultschiner Straße 8, 81677 München.Oder per Mail an die Redaktion: [email protected]

V2/2 WOCHENENDE DIE ZWEI Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Page 51: Süddeutsche_Zeitung.pdf

VON BERND DÖRRIES

J ohann Lafer sitzt vor dem Kräutergar-ten seines Restaurants und reibt dieFinger unter der Nase. Und reibt dieFinger unter dem Schnurrbart. „Ein,

zwei Blättchen Minze noch“, sagt er. „Dannpasst es.“ Also geht der Fotograf los undschießt noch ein Bild mit etwas mehr Minzedrauf. Für den neuen Kalender, so einen,wie Lafer ihn jetzt vor sich liegen hat. Mankann auf ihm reiben, und dann riecht mandie Minze, die auch auf dem Bild zu sehenist. „Das ist doch der Hammer. Oder? “

Es wird ziemlich viel der Hammer seinaus der Sicht von Johann Lafer, in den nächs-ten drei Tagen, die man ihn begleitet. DasEssen, das Wetter, das Leben. Die Minze aufdem Kalender.

Es sind nur ein paar Meter weiter zur Kü-che seines Lafer-Restaurants, hier oben aufder Stromburg, aber Lafer hat sich dochsehr weit entfernt von den Kräutern im Gar-ten und von dieser Küche in den vergange-nen Jahren. Wenn man ihn im Ausland, woer nicht so bekannt ist wie hier, nach seinemBeruf fragt, dann sagt Lafer „Chef“, was esganz gut trifft; was so viel wie Meisterkochbedeutet, aber eben auch Vorgesetzter.

Lafer ist 55 Jahre alt. Er hat fünf Lafer-Un-ternehmen und 100 Menschen, die für ihnarbeiten. Man kann im Lafer-Restaurantauf der Burg essen, im Tal Lafer-Kochkursemachen, mit dem Lafer-Hubschrauber zumRomantik-Picknick am Rhein fliegen odereines der vielen Lafer-Produkte kaufen, La-fer-Kalahari-Salz oder einen Lafer-Grill.Und natürlich sieht man ihn im Fernsehen.Auf den Displays der Telefone in den Hotel-zimmern blinkt sein Name, so als würde ergleich anrufen. Und in den Hotelgängenhängen Bilder aus den vergangenen Jahr-zehnten: Lafer mit Gerhard Schröder, Lafermit George Bush, Lafer mit allen. Wennman ein Prominenter ist in diesem Landund noch kein Foto hat mit Johann Lafer,dann sollte man sich Gedanken machen.

„Manche Leute nervt meine Präsenz, diesagen, ah, der schon wieder“, sagt Lafer. Erist durch seine Unternehmungen zu einemreichen Mann geworden, er verkauft viel,verkauft habe er sich aber nicht, findet La-fer: „Alles, was ich mache, hat mit Inhaltenzu tun.“ Seine Rezepte im Fernsehen sindrecht anspruchsvoll, seine Fonds ohne Kon-servierungsstoffe.

Lafer sagt, es sei keine freiwillige Ent-scheidung gewesen, sich so „breit aufzustel-len“, wie er es nennt. Vor 25 Jahren war er ei-ne der ganz großen Nachwuchshoffnungen;aus seinem Heimatkaff in Österreich war erüber Paris und das legendäre Aubergine inMünchen nach Guldental gekommen, insLe Val d’Or. Er hat dort seine Frau kennenge-lernt und mit 31 den zweiten Michelin-Stern bekommen. Die wurden damals nochnicht so inflationär vergeben wie heute, und

Lafer war sehr früh einer der Großen, dienoch größer werden wollten. Es musste da-mals gleich ein kleines Schlösschen sein.

Er kaufte die Stromburg ein paar Weilerweiter und begann, sie restaurieren zu las-sen. Die Kosten stiegen, er stand vor demRuin. „Mitten in der Baustelle wird gesagt,das wird doppelt so teuer. Ich saß in derScheiße, ich musste mein Fell retten. Ich hat-te Leistungsangst. Ich hatte Existenzangst.Ich war komplett überfordert. Es war derHammer.“ Eine Bürgschaft des LandesRheinland-Pfalz hat ihn gerettet. Und dieganzen neuen Geschäfte, die die Stromburgbis heute querfinanzieren; mit Essen undÜbernachtungen macht Lafer einen Verlustim niedrigen sechsstelligen Bereich.

Die Läden, in denen Lafer früher gearbei-tet, das Aubergine, der Schweizerhof, sie ha-ben alle dichtgemacht. Lafers Stromburggibt es jetzt seit 25 Jahren, nur einen Miche-lin-Stern hat sie verloren, weil das ebendoch selten funktioniert, wenn der Chefnicht mehr selbst am Herd steht. „Das warsehr schmerzlich“, sagt Lafer und macht einschmerzliches Gesicht. Der andere Sternmuss bleiben, er ist ja seine Geschäftsgrund-lage, der Untertitel zu allem, was er macht,zu den Produkten, den TV-Shows. Immerist er der Sternekoch, der grillt, der brät, deretwas für die Kamera „auflafert“. So nenntman das, wenn ein Gericht fernsehgerechtgemacht wird. In einem früheren Lokal hatLafer die Scheune dahinter umgebaut zu ei-nem eigenen TV-Studio, voll digitalisiert,mit eigener Regie. Viel los ist zurzeit nicht,Lafer hat die Aktivitäten hier heruntergefah-ren. Noch so ein Bruch in seinem Leben.

Ende 2010 gab es Vorwürfe, er preise inseinen Kochshows gern mal die eigenen Pro-dukte und die seiner Partner an. Gebliebenist von den Vorwürfen wenig, das ZDF stell-te sich hinter ihn. Aber Lafer war genervt.„Das brauche ich nicht mehr“, sagte er sich.Aber irgendetwas braucht er halt doch.Einen Kick, einen Hammer.

Es ist ein Donnerstagmittag in Bad Kreuz-nach, in der Mensa des Gymnasiums am Rö-merkastell. Ein schöner, heller Bau, den esohne Lafer nicht geben würde. Schulessen,das ist sein neuestes Projekt. Gesunde Ge-richte für vier Euro. Vier Millionen hat dieMensa gekostet, Lafer selbst hat Spendengesammelt und trägt die Verluste im erstenJahr, also noch mal 200 000 Euro. „Es istmein spannendes Projekt“, sagt er. Obenauf der Burg, da beschweren sich die Leute,wenn der Salat nicht hochkant liegt. Hier lie-ben es die Schüler, wenn es Kartoffelbreigibt. Seinen Sous-Chef hat Lafer von derBurg hier runterkommandiert, jetzt kochter 600 Essen am Tag statt ein paar Dutzend.

An diesem Tag sind etwa hundert Rotari-er vorbeigekommen, um sich anzuschauen,was Lafer hier macht. Etwa 140 Anfragen ge-be es aus ganz Deutschland, sagt er. VonSchulen, die auch so eine Mensa wollen. Viel-leicht wird es ein Franchise-System geben.Dafür muss er aber noch die Kosten in denGriff kriegen, vier Euro reichen einfachnicht für ein Essen, bei dem alles frisch istund aus der Region kommt. Man mussknallhart kalkulieren. Mehrmals die Woche

kommen Lafer oder seine Frau in der Men-sa vorbei, sie kontrollieren das Essen.

Wenn man sich die Interviews von Laferaus den vergangenen Jahren so durchliest,dann ist dort auch immer wieder die Rededavon, dass er kürzer treten wolle, vielleichtnicht noch zum Kochen nach Malaysia undJapan fliegen müsse. „Ha“, sagt Sylvia La-fer, seine Frau, wenn man sie danach fragt.

„Da hat er eine Idee, begeistert einen, undplötzlich steht man mitten drin.“ So stehtsie jetzt also in der Mensa und verteilt Sekt-gläser an die Rotarier. Ein paar Meter weitererzählt der junge Koch, dass Lafer ein stren-ger, aber doch ein sehr fairer Chef sei. „Er istkein Choleriker“, sagt ein anderer. Auf derBühne der Mensa steht jetzt der Schulleiterund erzählt, wie es geschah, dass der Sterne-koch zu ihnen kam. „Ich war skeptisch. Ichkannte die anderen Aktivitäten von Sterne-köchen an Schulen. Das war nur ein Marke-tinginstrument. Johann Lafer hat uns nichtbenutzt, er will etwas verändern.“

Und es hat sich etwas verändert. DieSchüler wissen nun, was überbackenerBlumenkohl ist, und essen ihn auch. Laferhat einen dicken Packen Zahlenkolonnen inder Hand, es sind die Auswertungen der Fra-gebögen, die Lehrer und Schüler jeden Tagabgeben. Da steht, dass die Lehrer Gemüse-Curry zu 100 Prozent mögen, die Schüleraber nur zu 50 Prozent. Ein Buch will er viel-leicht daraus machen: „Europas bestesSchulessen“. Vielleicht aber auch nicht. „Ichbrauche das eigentlich nicht mehr, dieseganzen Superlative“, sagt Johann Lafer.

Einige Tage später brät er bei „Deutsch-lands größter Grillshow“, die an diesemSamstag zur Primetime im ZDF ausge-strahlt wird. Dazwischen: Kochkurse, Heli-flüge und so fort.

Es wäre jetzt die Stelle, an der man schrei-ben könnte, dass Johann Lafer ein Getriebe-ner ist. Falsch ist das nicht. Aber es gibt beiihm auch diese Momente, in denen der

Blick nach innen geht, wo er ganz weit wegist. Eine Melancholie, wie sie nur die Öster-reicher hinbekommen. In ein paar Tagenhat er Urlaub, mit Frau und den zwei Kin-dern, „auch, um meinen persönlichenPflichten nachzukommen gegenüber derFamilie“. Da könne er mal ausschlafen, bismittags, kein Problem, reine Kopfsache.

Am nächsten Morgen sitzt Lafer bereitsum acht Uhr auf dem Mountainbike, es gehtin die Pfälzer Weinberge, eineinhalb Stun-den, hoch und runter. Lafer hat ein ziemlichstabiles Tempo und ein ebenso stabilesTemperament. Er ist eigentlich immergleich: in der Mensa, auf dem Rad, im Fern-sehen. Er guckt, dass die Sache läuft, dassalle bekommen, was sie gebucht haben,Lafer-Qualität. Früher hat er es mal miteiner Logopädin versucht, mit Coaching. Eshat nicht funktioniert. Er kann nur er selbstsein. Es gibt nicht einmal ein Managementoder eine PR-Firma. Das macht alles seinesehr nette Sekretärin. Und er ist einer derwenigen Menschen in Deutschland, derseine Zitate vor dem Abdruck nicht gegen-lesen möchte.

In den Weinbergen schaut sich Lafer aufdem Fahrrad mit dem Lafer-Logo immerwieder um, gibt Hinweise: Tempo halten,schalten. Er freut sich, wenn der Gast dannTritt findet, nicht mehr so röchelt, auch mallacht. Dann lacht auch Lafer. Er schaut hin-unter auf die Weinberge, die lieblichen Dör-fer. „Das ist doch der Hammer.“ Ja, das istes, ein kleiner Moment, aber ein schöner.Der Gast als König.

So sieht es Lafer. Er kann nicht immerverstehen, wie seine Gäste sich aufführen,warum sie beim Essen in seinem schönenHaus mit dem Handy telefonieren. Akzeptie-ren müsse er das aber, sagt er. Gastronomieist eben auch die Prostitution der Mundwin-kel. Sie müssen oben sein. Manchmal istGastronomie aber auch so wie an diesemschönen Sommerabend in Lafers Restau-rant: Da sitzen Menschen, für die der Abendetwas Besonderes ist. Ein Paar hat geheira-tet und sitzt nun da mit seinen zwei großenHunden, die einen Topf mit Wasser bekom-men. Es ist hier nicht zu steif, aber ebenauch nicht zu locker. Es gibt geeisten Leber-

schaum und danach Felchen auf der Hautgebraten.

Am nächsten Tag geht es nach Halle inWestfalen, wo das ZDF die Grillshow auf-zeichnet, mit ihm, im Stadion. Er sitzt amSteuer seines Hubschraubers mit dem La-fer-Logo, mit einem Teppich in Laferblau.Halle, der Ort ist ganz gut gewählt, er liegtinmitten der deutschen FleischindustrieOstwestfalens, über die man nun fliegt,über riesige Hallen: industrielles Töten,Leihfirmen, Wanderarbeit.

In guten Momenten kann das Kochfern-sehen dazu auch etwas sagen. Es zumindestmal ansprechen. Doch die Realität ändert esmeist nicht.

Seit mehr als zwanzig Jahren macht La-fer Kochsendungen, er hat über die Jahregesehen, wie die Deutschen sich mit ihrerKüche versöhnten. „Das ist aber nur ein klei-ner Teil der Bevölkerung“, sagt Lafer, „amRest senden wir vorbei.“ In Halle wird er einSoufflé machen im Kugelgrill und Lachs räu-chern. Draußen stehen die Leute an für einNackensteak vom Schwenkgrill, dem mannicht anmerkt, dass es einmal Teil einesTieres war.

Es ist der Abend der Aufzeichnung, imGerry Weber Stadion in Halle. Normalerwei-se spielen hier die Tennisprofis, jetzt sitzen6000 Zuschauer auf den ausverkauftenRängen, die Sonne geht unter, die Grills fan-gen an zu rauchen. Vier Teams treten gegen-einander an. Sie müssen nachgrillen, wasLafer in der Mitte vormacht. Lafer hat einejunge Assistentin zu Seite gestellt bekom-men, deren Leben bisher aus Teilnahmenan Castingwettbewerben, Liebeleien mitanderen Castingshow-Teilnehmern undwiederkehrenden Schwangerschaftsge-rüchten bestand. Die Macher der Sendunghaben ihr die Aufgabe zugeteilt, ihre langenBeine in eine kurze Hose zu stecken, Gemü-se zu zerteilen, und Lafer anzutanzen, anzu-fassen, anzulachen. Es liegt ein bedrohli-cher Moment in der Luft, die Ahnung kom-mender Peinlichkeiten: alter Mann undjunges Gemüse.

An Lafer prallt das aber irgendwie ab. Erhat ihren Namen vergessen. „Das ist schonmal falsch“, sagt er zu ihr, als es losgeht. Erist ja schließlich zum Kochen hier.

Er legt ein irres Tempo vor, es sind einpaar nette Spielereien dabei, geräucherteTomaten in der Keksdose. Sein KompagnonHorst Lichter ist für die Späße da, Lafer fürden Herd und kurze, knappe Anweisungen.In der Show brennen ihm die Brettchen an.Dann bricht die Kelle ab, die seiner Werbe-partner darf er ja nicht mehr verwenden.Das Publikum macht La Ola. Lafer lacht. Ermacht einen glücklichen Eindruck.

Vor der Show hatte er gesagt: „Dass ich,der von einem kleinen Bauernhof in Öster-reich kommt, einmal eine Samstagabend-show machen darf im deutschen Fernse-hen, das ist doch der Hammer. Oder?“

Am Laferfeuer„Das ist doch der Hammer. Oder?“ Wer drei Tage mit Deutschlands bekanntestem TV-Koch unterwegs

ist, kommt rum. Ob Romantik-Picknick, Schulkantine oder Grillshow – Johann Lafer ist schon da

Früh amMorgen sitzt der Kochschon auf dem Fahrrad. Es gehtdurch die Weinberge. Auf und ab

Als die Assistentin ihn antanzt,droht es kurz, peinlich zu werden.Alter Mann und junges Gemüse„Manche Leute nervt

meine Präsenz. Die sagen,ah, der schon wieder.“

Wenn Lafer für das ZDF brät, ist das Gerry-Weber-Sta-dion voll (oben) und die Zeit knapp. Da geht es

schon mal im Gourmet-Heli zurück auf die Stromburg.

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DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 WOCHENENDE REPORTAGE V2/3

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VON WILLI WINKLER

E in ganz normales Haus, eines wieso viele im fünften Pariser Arron-dissement, nicht weit vom Boule-vard Saint-Germain: unauffällig

glatt die Fassade, die Tür nur durch einenCode zu öffnen, wahrscheinlich eine groß-bürgerliche Wohnung dahinter, schwereMöbel, Samtvorhänge, boudoirfranzösischalles. Aber nein, es geht wieder ins Freie, ineinen Innenhof, wo sich hinter einemschmiedeeisernen Tor ein winziger Gartenöffnet. Ein grober Tisch, im Gras verstreutPlastikenten, Bagger. Die Tür zum Garten-häuschen steht offen, als wär’s irgendwo inder Bretagne, eine ältere Frau in einer un-auffälligen Bluse wirkt hinten am Spülbe-cken der Küchenzeile – ist sie das?

Sie ist es. Jane Birkin versteckt sich hin-ter der Brille, den schlichten Klamotten,dem Hausfrauengewese, aber sie ist es: diefeengleiche Erscheinung, die Haare, dernoch immer schmollbereite Mund. Und dieAugen kann sie im Notfall aufreißen wie frü-her. Eine fette Dogge schaukelt faltenreichnach vorn, versucht wachhundmäßig bösezu schauen und wendet sich traurig ab, weilsie wieder niemandem Angst machen konn-te. „Dodo!“, haucht Jane Birkin mit einerStimme, die vorwurfsvoll klingen soll, aberDodo retiriert freiwillig auf die Schlafdecke.Braver Hund.

An der Mädchenstimme ist Jane Birkinsofort zu erkennen. Von ganz hinten in derKehle kommt sie, aber nicht mit Whiskeyim Ton, sondern hauchzart, dabei dringlichwie 1969 auf „Je t’aime . . . moi non plus“.Als die Platte bei einer unsrer ungelenkenPartys im Knabeninternat zum vierten Malhintereinander gespielt wurde und Birkinwieder auf diese eindeutige Weise zu stöh-nen begann, kam der zwangszölibatäre Prä-fekt aus seinem Zimmer und riss die Singlevom Plattenteller. Der Vatikan wussteschon, warum er von „Je t’aime“ den morali-schen Niedergang des Abendlands zu be-fürchten hatte.

Sie singt es nicht mehr, aber sie strahltbei der Erwähnung von „Je t’aime“, wie sieimmer strahlt, wenn es um ihre große Zeit,wenn es um Serge Gainsbourg geht, der ihrund sich dieses Schlaflied auf den Leibschrieb und sie beide zum bekanntesten Lie-bespaar des Erdballs machte. Sie war 21, erschon 40, aber Frankreichs erfolgreichsterLiedermacher und Poet dazu.

Mit gelinder Überraschung erfuhr siespät im Leben von ihrer Mutter, der Schau-spielerin Judy Campbell, dass diese, andersals die behütete Tochter, seinerzeit keines-wegs als Jungfrau in die Ehe gegangen sei.„Aber Kind, es war doch Krieg!“, und ob sieetwa nicht schön gewesen sei? Schön warauch die Tochter, aber die musste beschütztwerden. Mit 17 verliebte sie sich bei einerSchulaufführung in ihren ersten Mann:John Barry, dreizehn Jahre älter, als Arran-geur des James-Bond-Motivs bereits welt-berühmt. Sie starb fast vor Glück, als ausge-rechnet „mein Gustav Mahler“ um ihreHand anhielt. Sie musste 18 werden, ehe ihrVater sie freigab und sie Barry Suppe ko-chen und das Schaumbad einlassen durfte.

Ja, genau das war ihre Vorstellung vonGlück damals, Hausfrau sein und dazu einKind. In Antonionis „Blow Up“ über dasSwinging London ist sie 1966 als kreischen-des Model zu sehen, das der Fotograf (DavidHemmings) auszieht. Dabei war ihr nichtsfremder, als sich nackt zu präsentieren. War-um hat sie es dann gemacht? „Um es Barryzu zeigen, der immer sagte, ‚Das traust dudich nie!‘“ Barry hatte seine Frau nie ganznackt sehen dürfen, weil sie im Schlafzim-mer immer das Licht ausmachte.

Sie wurde rasch berühmt und nochschneller schwanger, und als sie Barry, dernach Los Angeles flog, am Flughafen verab-schiedete, fragte sie sich zag: „Er wird dochnichts anstellen in Hollywood?“ Genau dastat er natürlich. Jane Birkin war tief ge-kränkt, als sie davon erfuhr. „Er hatte eineAffäre, ich hatte Kate.“ Sie nahm ihr Neuge-borenes unter den Arm, rief ihre Mutter anund fragte: „Kann ich wieder nach Hausekommen?“ Die Eltern nahmen sie bereit-willig auf.

Aber warum ist er überhaupt fremdge-gangen? „Ich war langweilig.“ Jane Birkin,mittlerweile 66, präsentiert sich noch im-mer als heillose Romantikerin, hoffnungs-los ihren Gefühlen und damit den Männernausgeliefert. Mit unbezähmbarem Mittei-lungsdrang muss sie jetzt die Geschichtemit ihren drei Männern erzählen. Die Frau,die so kundig oder kunstfertig zu stöhnenverstand, hat demnach nicht viel vom Le-ben gehabt. Für jemanden aus der Generati-on Alice Schwarzer ist sie aber erstaunlichnachsichtig. „Manche Männer gehen wirk-lich mit jeder ins Bett, egal, wie sie aus-sieht“, so viel weiß sie inzwischen, „aber esbedeutet nichts.“ Sie gibt aber zu, dass sievor ihrer dritten Tochter, der damals sechs-jährigen Lou, zusammengebrochen ist undschluchzte: „Dein Vater schläft mit all die-sen Schauspielerinnen!“ Oder dass sie aufden Teppich kotzte, wenn sie mit ansehenmusste, wie glücklich Jacques Doillon mitseiner neuen Frau war.

Aber das kommt später. Erst kommt dasGlück beziehungsweise zunächst ist da einejunge Frau mit Kind und ohne Mann, die Ar-beit braucht. Sie geht von London nach Pa-ris und stellt sich bei einem Regisseur vor.Es ist 1968, es ist Paris, aber sie merkt nichtsvom Mai und den Straßenschlachten. Siedreht einen belanglosen Film. Der Haupt-darsteller liegt in der Badewanne und starrtihr ständig von unten die Beine hoch. Waswill der widerliche Kerl?

Melancholisch ist er, seine Freundin hatihn gerade verlassen: Brigitte Bardot heira-tet den Playboy Gunter Sachs. Auch sieselbst ist frisch verlassen worden. Und soverbringen sie eine abenteuerliche ersteNacht zusammen, bei der sie nichts mehrfürchtet, als mit diesem Serge Gainsbourgschlafen zu müssen. Vorsichtshalberschließt sie sich im Bad ein, aber da ist erschon sturzbesoffen ins Bett gefallen. „Hewas so sweet“, zirpt sie.

Sie hatte gleich gemerkt, dass Gains-bourg, Frankreichs bekanntester Libertin,der große Frauenschwarm, gar nicht tanzenkonnte, aber gerade das fand sie lovely. Unddass sie ihn überall in der Nacht kannten,die Musiker, Transvestiten und Marktfrau-en. Am Morgen kaufte sie eine Platte –„Yummy, Yummy, Yummy (I Got Love in MyTummy)“ von Ohio Express –, steckte siedem Schlafenden zwischen die Zehen undging unberührt nach Hause.

Es war also um sie geschehen. Sie warnicht mehr langweilig; Serge liebte sie so,wie sie war. Er zeichnete ihr sein Ideal auf,knabenhaft, wenig Busen mit breiten Hüf-ten, so wie sie. „Er behauptete, dass ihm gro-ße Brüste Angst machten, was ein wenigseltsam klang, wo er doch grade noch das be-rühmteste Paar der Welt gehabt hatte.“ Ermachte sie jedenfalls glücklich.

Bis heute lebt sie mit ihm in diesemGlück, und vielleicht ist es jetzt sogar grö-ßer als zu seinen Lebzeiten. Vor 33 Jahrenhat sie ihn verlassen, er ist auch schon22 Jahre tot, aber Serge ist und bleibt derMann ihres Lebens. Zwölf oder dreizehn Jah-re war sie mit ihm zusammen. Sie haben ei-

ne gemeinsame Tochter, Charlotte, heuteselber eine bekannte Schauspielerin, erschrieb Chansons für beide, machte Jane,die Britin, zu einer Künstlerin, die sich in Pa-ris unter seinen Händen zum Inbegriff derkindfraulichen Französin bildete.

Serge gehört ihr aber gar nicht exklusiv;er ist ein Nationaldenkmal. An seinem Grablegen die Fans Gitanes nieder, damit er ewigweiterrauchen kann, Whiskeygläser stehenda und erinnern daran, dass er sich zu Todesoff. Sein öffentlich zelebriertes Leben ver-langte auch, dass er sich öffentlich dafür be-knirschte, weil er sie geschlagen habe. Und?Hat er sie geschlagen? „Im Suff passiert eini-ges.“ Hat er also? „Es sollte so wirken, alshätte er mich geschlagen. Teil der Inszenie-rung. Aber es war nicht leicht mit ihm.“

Sie verließ ihn.Jane Birkin hatte sich in einen jungen

Gott verliebt. Der Regisseur Jacques Doil-lon war fast gleichaltrig und wollte sie fürseinen Film haben. Sie gab seinem Werbennach, spielte für ihn. Sie war bereits von Do-illon schwanger, aber Serge wollte, dass sienoch ein Album für ihn aufnahm, ein Al-bum mit seinen Liedern, „Baby alone in Ba-bylone“. „Ich musste seine Traurigkeit aus-drücken, ich musste sagen, was er fühlte. Erwar der Verletzte, er war das Mädchen. Ichsang so hoch, wie er es wollte, so hoch, dasses weh tat, weil ich dachte, das ist das Min-deste, was ich für ihn tun kann.“

Sie hatte Serge zwar verlassen müssen,um wieder auf die Füße zu kommen, aberdas schlechte Gewissen plagte sie trotzdem.Würde er zurechtkommen ohne sie?

Es ging, aber nur, weil sie ihn nie ganz ver-

ließ. Als sie Lou bekam, ihre dritte Tochtervom dritten Mann, rief sie als Erstes denzweiten an. Er überschüttete das Kind, dasgar nichts seins war, mit Geschenken, die li-vrierte Diener der Frau ins Krankenhausbrachten, die ihn verlassen hatte. Wenn ernachts um zwei auftauchte, weil er hungrigoder einsam war, wie hätte sie ihn da vonder Schwelle weisen können? „Also habe ichmich noch mal an den Herd gestellt und fürihn gekocht. Für mich war es ein Privileg,ihn als Freund behalten zu können.“ Alsdann Serge Gainsbourg und ihr Vater, diegute Freunde waren, kurz hintereinanderstarben, war sie vor Kummer für vieleMonate völlig durcheinander.

Dodo erhebt sich schnaufend von ihremLager, schleppt sich zum Fressnapf, legtsich wieder hin und schnarcht bald besserals jeder Ehemann.

Ihre Wohnung ist wie eine Schauspieler-Garderobe, alles voller Erinnerungsstücke,Bücher, Kitsch- und Exotikkram. Nur dieFotos sind säuberlich geordnet, fast streng:die Töchter, die Enkel, und dazwischenFrançois Mitterrand, der einem Mann mitdunkler Brille das Kreuz der Ehrenlegionumhängt: David Birkin, ihr Vater, der vierteoder vielmehr der erste Mann in ihrem Le-ben. David war ein Kriegsheld, aber er hatnie einen Menschen erschossen. Eigentlichwar er ganz kriegsuntauglich, da ihm bei ei-ner Operation ein Sehnerv durchtrennt wor-den war, dennoch wurde er Steuermann aufeinem Schiff, das nachts Soldaten aus dembesetzten Frankreich nach England brachteund Résistance-Kämpfer wieder in die Bre-tagne, unter ihnen Mitterrand.

Trotz „Blow Up“, trotz „Je t’aime“ hat sienichts vom Swinging London, nichts vomPariser Mai mitbekommen, obwohl sich al-les vor ihren Augen abgespielt haben muss.„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich inden Sechzigern irgendwie Spaß hatte. Nurin der Rückschau weiß ich, dass die unglaub-lichste Revolution stattfand.“

Sie holte die Revolution für sich nach.Nachdem Doillon fort war, rettete ihr der

jugoslawische Bürgerkrieg Anfang derNeunziger das Überleben. „Man geht ausden unterschiedlichsten Gründen nach Sa-rajewo“, gibt sie immerhin zu. Weil die Ser-ben in die Stadt schossen, in die sie hineinwollte, wurde sie in einen Panzer gesteckt.„Ich musste an meinen Vater denken“, sagtdiese nach wie vor elfenfeine Frau, die beimbesten Willen nicht an eine zu allem ent-schlossene Kriegsbraut erinnert.

Trotzdem konnte sie das. Sie rief ihreMutter an, um sie zu fragen, was im Kriegwichtig sei und was sie den Belagerten mit-bringen soll. Die Mutter hatte den Kriegüberlebt und wusste Bescheid: Parfum.Jane Birkin ging mit ihrer jüngsten Tochtereinkaufen; Lou schnitt die Preisschilder ausder Satinunterwäsche, die sie besorgten.„Diese Art Luxus ist wichtig für die Aufrecht-erhaltung der Moral.“

Auf ihrem Laptop zeigt sie ein Home-Mo-vie, sie, ihre drei Kinder, die Enkel in ihremHaus in der Bretagne. Die Kinder haben denPudding gekocht, den Truthahn gefüllt unddie Mutter haben sie glücklich gemacht. Kei-ne Männer im Bild. Trotz ihrer unterschied-lichen Väter sind die drei alle nach ihremBild geraten, ewige Mädchen, ewige Verfüh-rung. Kate, die älteste, ist erfolgreiche Foto-grafin; Charlotte als Schauspielerin be-rühmt; Lou, die jüngste, ist gerade der größ-te Nachwuchs-Star in Frankreich. Ihre CDhat im vergangenen Jahr mehrfach Platinerreicht.

Die gute Dodo ist von ihrem eigenenSchnarchen aufgewacht, watschelt zumFressnapf, watschelt weiter Richtung Tür.Sie stinkt, sie will unbedingt raus. Jane Bir-kin öffnet ihr die Tür, hat aber keine Zeit fürDodo, sie muss weiter erzählen, von Fuku-shima und Ruanda, wo sie singt, erzähltund kämpft. Sie will was verändern. AlsKind habe sie schon mit ihrem Vater gegendie Todesstrafe demonstriert, später fürdas Recht auf Abtreibung, für den Frieden,gegen die Ausbeutung, gegen Landminen,für Aung San Suu Kyi. Sie sieht sich inzwi-schen als Überbringerin von Botschaften.

Die wichtigste ist immer noch SergeGainsbourg. Sie bleibt seine Muse, sie singtseine Lieder, sie ist noch immer Jane je t’ai-me Birkin. Diese romantische Liebe ist sowenig von dieser Welt, sie kann gar nichtaufhören. Sie bringt einen dicken Band, ei-ne Gesamtausgabe der Lieder von Gains-bourg, alles von „Poupée de cire“ (Grand-Prix-Sieg 1965!) bis zu den todtraurigen Lie-dern auf „Baby alone in Babylone“.

Stunde um Stunde hat sie mittlerweilevon John Barry, von Jacques Doillon undvom Erfolg ihrer Töchter erzählt, von ihremVater und natürlich von ihm, von Serge. Eswar wie ein langer, manchmal gehetzter Mo-nolog, das Chanson ihres Lebens, das ganzüberraschend endet. „Das einzige Land, indas ich gern zurückkehren würde, ist meineKindheit mit meinen Geschwistern Andrewund Linda.“ Schwermutmatt fügt sie hinzu,wieder mit dieser gehauchten Stimme:„Wir kamen alle ins Internat, mein Brudermit sechs, ich mit zwölf, aber in den Ferienwaren wir zusammen und es war das reineGlück. Ich weiß noch, wann dieses Glückvorbei war: Ich stand oben an der Treppeund trug ein Kleid, mein erstes Kleid, fürden Feathers’ Ball, und Andrew sagte: ‚It’sover.‘ Das war das Ende der Kindheit unddes gemeinsamen Glücks. Ich wurde einMädchen.“

Jane Birkin tritt an diesem Sonntag mit den Chan-sons von Serge Gainsbourg bei den LudwigsburgerSchlossfestspielen auf.

Die öffentliche FrauSie spielte nackt bei Antonioni und liebte Serge Gainsbourg.

Sie hat drei berühmte Töchter und fühlt sich als Universalbotschafterin.Ein Besuch bei der immer noch famosen Jane Birkin

Was bringt man am bestenFrauen in Kriegsgebieten mit?Parfum und Satinunterwäsche

Ihre Vorstellung von Glück mit 18?Dem Ehemann die Suppe kochenund das Schaumbad einlassen

Jane Birkin hat „Blow Up“ gedreht und hauchtedas laszive „Je t’aime“, sagt aber heute, sie habe damals

nichts vom Swinging London und denStudentenunruhen mitbekommen.FOTO: MICHAEL C. MAIER

Erst fand sie ihn widerlich, aber dann gefiel erihr doch so, dass sie ihm morgens, nach der ersten

gemeinsamen Nacht, die er im Rausch komplettverschlafen hatte, eine Schallplatte zwischen die Zehen

steckte: Jane Birkin und Serge Gainsbourg. FOTO: AFP

V2/4 WOCHENENDE PORTRÄT Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Page 53: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Deutschland = Spitzenland, zumin-dest aus der Sicht der PlauenerBevölkerung. „Plauener Spitze“oder „Dentelles de Plauen“ brachim 19. Jahrhundert sogar dasSchweizer Marktmonopol. Alle vierJahre küren die Plauener die Spit-zenprinzessin, seit wenigen Wo-chen ist es die 17-jährige Gymna-siastin Rika Maetzig, die sich gegensechs Konkurrentinnen durchsetz-te. Vieles, was bei Omi am Küchen-fenster hängt, kommt heute eben-falls aus Sachsen. Noch wach oderschon genug Geschichtsstunde?

Madonna ist vielleicht nicht dieUrmutter aller transparenter Klei-dung. Aber sie wurde im transpa-renten Spitzenoutfit weltbekannt.Nur interpretierte sie Spitze in denAchtzigern ein klein wenig andersals die Plauener. Gut, so genaukann man nicht sagen, was an ih-rem Outfit Spitze und was billigerPlastiktüll ist. Dank Hardcore-Work-out mit ihrer persönlichenTrainerin und Drill-Instructor Tra-cey Anderson passt die 54-Jährigeaber bestimmt noch heute in die-sen weißen Trash-Traum. Weitaus geschmackvoller als Ma-

donnas Outfits sind die Schmuck-kollektionen von Yasmin Mirzah-Za-deh (goldmiss.com) und BrigitteAdolph (brigitte-adolph.de). Unab-hängig voneinander entwerfen diebeiden Goldschmiedinnen Ringe,Broschen, Ketten und Ohrringe austeilweise vergoldeter oder versilber-ter Spitze oder arbeiten das filigra-ne Textil in Metall ein. Leider ist dieWahrscheinlichkeit, so ein schönesStück von einem Mann zu bekom-men, wohl ziemlich gering. WelcherKerl liest schon Jewellery-Blogs?

Cupcakes trotzen schon ganz schönlange dem ihnen vorausgesagtenTrend-Tod; weder Frozen Yoghurtnoch Bubble Tea konnte den Kalo-rienschleudern etwas anhaben.Selbst wenn beim ersten Bissen aufder Stelle der Krankenkassen-schutz erlischt. Dieses Spitzen-De-sign ist übrigens leichter, als esaussieht. Mit Silikonmatten wirdder Zuckerguss in Form gebracht.Vorreiter ist eine britische Firma:Carina’s Cupcakes liefert die Mat-ten auch international, Anleitungengibt es auf ihrer Facebook-Seite. Zu viele der Cupcakes darf man

tatsächlich nicht essen, wenn manin die Resort-Kollektion 2014 vonDior passen will, obwohl die ge-schwungenen Nähte recht viel ver-zeihen. Immerhin schaffte es Chef-designer Raf Simmons, die Spitzeaus der cheesy Erotik-Ecke zu zer-ren. Kombiniert mit glatten Stoffenim mittlerweile bekannten ColorBlocking, sieht das durchsichtigeMaterial fast schon alltagstauglichaus. Naja, nur fast. Bei einer Bankoder in der Metzgerei sollte mandamit vielleicht nicht arbeiten.

Frauen bekommen verzückte Heul-krämpfe beim Anblick rot besohlterHigh Heels. Noch bescheuerterfinden Männer eigentlich nur dieTatsache, dass diese Schuhe vondiesem Louboudingsbums so vielkosten wie ein Direktflug nach LosAngeles. Deshalb sollten Frauensich die (ähnlich wie beim Schmucklinks) selber kaufen. Anteilig reichtda möglicherweise das Urlaubsgeldfür die Spitzen-Peep Toes „Mila-dy“. Absatzhöhe übrigens zehnZentimeter – da sieht man die roteSohle besonders gut.

Was man von der Sängerin Rihannaalles nicht mehr wissen will: Ob siegerade mit Prügel-Trottel ChrisBrown zusammen ist, wie viel sieletzte Nacht getrunken hat, welcheSexpraktiken momentan in ihrenTop 5 stehen, und wann ihr nächs-tes Album erscheint. Sieben in sie-ben Jahren sind erst mal genug füreine 25-Jährige. Viel interessanter:Warum dieses für Rihanna-Verhält-nisse stilsichere Spitzenkleid trotzWasserfalls nicht durchsichtigwird. Ob die vielleicht in Plaueneine gute Erklärung dafür haben?

ERSTE REIHE MAL WIEDER SPITZE

Von Omi Von Muddi

Von Herzen

Vom Bäcker Vom Laufsteg Vom Urlaubsgeld Von oben

VON NILS BINNBERG

U nvorstellbar, dass jemand wieErdem Moralioglu bald mit Waf-fe, Helm und Uniform in einemtürkischen Schutzgraben liegen

könnte! Dieser blasse Designer, der mit ge-stärktem Poloshirt, gebügelten Chino-Ho-sen, Retro-Brille und akkurat gescheitel-ten Haaren in seinem Londoner Büro sitztwie ein wohlerzogener, etwas nerdigerElite-Student? Der unter seinem weichklingenden Vornamen Kleider entwirft,die so gar nichts Martialisches haben?Doch, doch versichert er. Gerade erst habeer Post aus Istanbul bekommen, dass er sei-nen Militärdienst noch nicht angetreten ha-be. Obwohl er eigentlich Kanadier ist.Durch eine Unachtsamkeit seines türki-schen Vaters wurde er mit dessenPassnummer in Montréal gemeldet. DochErdem nimmt es gelassen. „Ich bin Britemit einem kanadischen Akzent. Für die binich vollkommen nutzlos.“

Dass Erdem gerade Wichtigeres zu tunhat, beweist die Geschäftigkeit in seinemStudio im Osten Londons. Ein Dutzendadrett gekleidete Mädchen schwirrendurch den verwinkelten Raum und schie-ben viel zu dicke Rollen mit Stoffen hinund her. Die kleinen Nähmaschinen surrenpausenlos, Scheren schneiden sich durchSchnittmuster und feines Musselin. Egalwohin man blickt, überall liegen Stoffbah-nen mit den für Erdem typischen fluores-zierenden Blütenprints. Keine Eins-zu-eins-Abbildungen von Rosen, Veilchenoder Chrysanthemen, wie man sie vonanderen Designern kennt. EineErdem-Blume ist ein kleines Kunstwerk.

Im Prinzip entsteht sie so: Ein Blumen-foto wird eingescannt, digital bearbeitetund anschließend von Hand übermalt,dann wieder digitalisiert. Am Ende siehtder Druck so aus wie eine Blumenwiese,die man bei 200 Sachen aus dem Autofens-ter sieht. Alleine dieser Anblick versetztFrauen gerade weltweit in einen Rausch.Röcke, Kleider, Hosen und Shirts mit Blu-menprints zählen zu Erdems Bestsellern.

Modekenner reiben sich noch immerdie Augen, dass Erdem scheinbar aus demNichts zur Cash Cow für den Einzelhandel

wurde. So rasant wie seine Prints war auchsein Aufstieg. Gleich die erste Kollektionfür Herbst/Winter 2006 konnte er an NewYorks bekanntes Modekaufhaus Barneysverkaufen – und das, obwohl die Präsenta-tion, wie er rückblickend erzählt, „ein Un-fall“ war. „Ich hatte keine Ahnung, dassman dazu einen Stylisten oder Casting-Agenten engagiert und habe alles selber ge-macht. Jedes Model habe ich selbst ausge-sucht, angezogen und parallel alle Schuhevon Hand mit schwarzem Lack besprüht.“

Geschadet hat es nicht, im Gegenteil:Einkäufer und Kritiker erkannten auf An-hieb Erdems Potenzial. Und so wurde derNachwuchsdesigner vom Royal College ofthe Arts auf einmal der neue Stardesigneraus East London.

Es gibt heute fast keinen Modepreis,den Erdem in seiner Wahlheimat nochnicht gewonnen hat, fast kein Luxusge-schäft in China, Russland, Nordamerikaoder Europa, das seine Mode noch nichtverkauft. Für Einkäufer ist sie eine sichereBank, die Sachen gehen oft noch vor demoffiziellen Sale weg. Gerade die kostspieli-gen Teile laufen besonders gut; Kleider,die bis zu 3000 Euro kosten und aus dersel-ben Spitze wie ein Chanel-Couture-Kleidgearbeitet sind. Und wer jetzt noch ver-sucht, die flaschengrüne Seidenbluse undden nachtblauen Bleistiftrock mit leuch-tendem Blütenprint aus der aktuellen Pre-fall-Kollektion zu ergattern: keine Chance.„Die Kollektion hat einfach eine unver-wechselbare Identität“, erläutert JustinO’Shea, Buying Director von mytheresa,die Erdem-Hysterie. „Die Looks verbindenvollkommen mühelos die ultra-feminineRaffinesse von 50er-Jahre-Couture mitder modernen, digitalen Kultur. Das trifftbei vielen Frauen gerade einen Nerv.“

Wenn Erdem Kurzmäntel mit aufgebla-senen Ärmeln macht, oversize geschnitte-ne Jacken mit breitem Kragen oder schmalgeschnittene Kostüme mit Nylon-Inserts,so hat das niemals etwas Altmodisches.Das allzu Hübsche verfremdet er mitandrogynen oder schrägen Details, die imCommon Sense als hässlich gelten. Dafürbenutzt er schon mal Prints, wie man sievon muffigen Vorhängen aus 60er-Jahre-Motels kennt (natürlich mit Blumenmus-ter), so wie bei einem A-Linien-Kleid inseiner Resortkollektion für den nächstenSommer. Ein anderes Modell, ein Etui-kleid, ist mintfarben, vorne aus feinemWollkrepp mit aufgesetzten Lederblüten,hinten aus mattem Neopren mit einemdicken Zipper bis zum Saum – was, wieErdem sagt, als Reverenz an sein Lieblings-hobby gedacht war: das Schwimmen.

Man sieht in seiner Arbeit weder eineSpur von der Punk-Attitüde einer VivienneWestwood noch von dem Seventies-Glamder Diane von Fürstenberg, in deren Ateli-ers er nach seinem Studium gelernt hat.Das Erdem-Vokabular besteht aus zwei Be-griffen: feminin und cool. Einerseits sindseine Entwürfe wie der knallrote Lippen-stift seiner Klassenlehrerin oder das Guer-lain-Parfum seiner Mutter: weibliche

Codes, die er in seiner Jugend erlebt hat.Und andererseits zeugen die schamlosenWolfgang-Tillmans-Fotos mit nacktenTeenagern, die in Erdems Büro an derWand hängen, eher vom Erdem-Cool. . .

Wer eine seiner Kreationen schon ein-mal auf einem Kleiderbügel gesehen hat,der weiß, wie hochwertig und teuer seineKleider aussehen. Und fast magisch ziehtes Frauen in seinen Shop bei Harvey Ni-chols oder im Dover Street Market. „DiePräsentation auf dem Catwalk ist das ei-ne“, philosophiert er, „das andere ist, dassdie Sachen sitzen müssen. Ich bin besessenvon der Passform. Erdem passt jeder Frau,sogar einer Größe 44.“

Es ist tatsächlich verblüffend, wer allesin seinen Kleidern gut aussieht. Am bestenlässt es sich an den ganzen Celebritysdurchdeklinieren, die mitgeholfen haben,das Label bekannt zu machen. Das stöck-chendürre Modepüppchen Alexa Chung?Na klar! Die glamouröse Julianne Moore?Sowieso. Selbst der etwas pummelige„Girls“-Star Lena Dunham wirkt in seinerMode nicht verkleidet. Beim vergangenen

Met Ball in New York erschien sie vollkom-men selbstverständlich in einem von ihmmaßgefertigten Abendkleid aus schwar-zem Organza. Den echten Erdem brachtesie als Accessoire gleich mit. So schnellkommt ein Designer sonst nur in einemtransparenten Spitzenkleid mit weißen Bo-xershorts darunter in die Schlagzeilen – sowie Marc Jacobs beim Met Ball davor.

Die Londoner Fashion Week ist für Ein-käufer und Presse inzwischen fast wichti-ger als die Milano Moda. Und auch wennErdem es natürlich niemals aussprechenwürde – dafür ist er viel zu bescheiden: Die-ser Trend geht auch auf sein Konto. Spätes-tens seit er im Frühjahr 2008 eine seinerstärksten Kollektionen zeigte – mit Spitzeüberzogene Trenchcoats, die gleich daraufzigfach kopiert bei Zara hingen – und da-

mit Anna Wintour und ihre Vogue-Entoura-ge zur Show ins Somerset House lockte,hat die Veranstaltung spürbar an Fahrt auf-genommen. Wer für die US-Vogue stattfin-det, findet international statt. Erst kam dieWintour an die Themse, dann kehrte auchdie britischste aller Marken, Burberry, mitihren Schauen wieder zurück nach Hause.

„Die junge Designergeneration hat eineBewegung gestartet, die keinen Regelnoder der Geschichte folgt“, erklärt JustinO’Shea das Phänomen. „Es ist die Authenti-zität in ihren DNAs, die den ungebroche-nen Erfolg anfeuert.“ Wer heute an Modemade in London denkt, hat sofort die bun-ten Neoprenkleider von Peter Pilotto unddie Kachel-Prints von Mary Katrantzouvor Augen, die Rüschenkollektion von J.W.Anderson, die Gorilla-Kleider von Christo-

pher Kane und eben auch die Blumen-Looks von Erdem. Früher sind Galliano,McQueen und Pugh für die Karriere nachParis gegangen, heute kommt Tom Fordaus dem gleichen Grund von New Yorknach London.

Wie etabliert die Londoner Designer in-zwischen sind, lässt sich auch an den jüngs-ten wirtschaftlichen Bewegungen ablesen.Christopher Kane wurde aufgekauft vonder millionenschweren Pariser Modegrup-pe Kering (vormals PPR), zu der auch Guc-ci, Stella McCartney und Saint Laurent ge-hören. J.W. Anderson ist nach ChristopherKane der nächste Brite, der für Versus, dieSchwesterkollektion von Versace, entwirft.Auch bei Erdem wurde schon gemutmaßt,welchen Zweitjob er demnächst wohlbekommen wird. Schiaparelli ist ein Name,der in diesem Zusammenhang immer wie-der fällt. Darauf angesprochen, wird erplötzlich einsilbig. „Bei so etwas fühlt mansich als Designer natürlich geehrt“, antwor-tet er und lächelt verlegen. „Mehr kann ichnicht sagen.“ Bisher hat es für ihn ja auchohne Back-up sagenhaft funktioniert.

VON MICHELE LÖTZNER

Selbst Frauen, die Blumenkleider immer spießigfanden, sind von Erdems Kreationen (rechts)

betört. Vielleicht, weil er gerne etwas einbaut,das im landläufigen, also spießigen Sinne, als hässlichgilt. Zu seinen Fans gehört auch die stilsichere Sienna

Miller (links). FOTOS: ERDEM (2); GETTY IMAGES

Im Prinzip sind seine Entwürfewie der knallrote Lippenstiftseiner früheren Klassenlehrerin

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DerBlumenhändler

Seine Blütenprints sind nicht süß,sondern cool. Über Erdems rasanten Aufstieg

zur neuen Designer-Elite

DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 WOCHENENDE STIL V2/5

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VON JOHANNES BOIE

S eine Bilder sind zum Niederknienschön, von ihm selber kann mandas nicht sagen. Die Nase ein we-nig krumm, die Haut nicht ganz

fein. Dabei tat Albrecht Dürer, was er konn-te, um der Nachwelt auch äußerlich in posi-tiver Erinnerung zu bleiben. Sein Selbst-bildnis im Pelzrock aus dem Jahr 1500 zumBeispiel zeichnete er erst in Graustufen,wahnsinnig fein, detailliert bis zum einzel-nen Barthaar. Dank dieser Version des Bil-des wissen Interessierte auch über diekrumme Nase Bescheid. Viele sind esnicht, denn der Meister übermalte seinBild mit Ölfarben, dabei wurde die Nase ge-rade und die Haut feiner. Und erst in dieserEndfassung wurde das Gemälde berühmt.

513 Jahre später: In einem großen Elek-tromarkt zeigt der jugendliche Mitarbeitereines Handyherstellers, was das neue Top-modell so drauf hat. „Ich mache jetzt hierein Bild, soooo“, sagt er, während die klei-ne High-Tech-Kamera ihre Arbeit verrich-tet. Er präsentiert seinen potenziellenKunden eine Aufnahme, darauf sind sieselber zu sehen. „Aber wie da hinten derKollege durchs Bild läuft, das stört mich“,sagt der Verkäufer und lächelt. Er tippt aufdie Bildschirmoberfläche des Handys, aufder das eben aufgenommene Bild zu sehenist, exakt an die Stelle, wo der störendeMann durch die Aufnahme läuft.

Und der Mann verschwindet aus demBild. Einfach so. Dabei entsteht keine Leer-stelle. Dort, wo eben noch der Mann zu se-hen war, ist nun der Hintergrund des Bil-

des zu sehen, man könnte die Aufnahmeperfekt nennen.

Von einem Makel mal abgesehen. Siezeigt eine Wirklichkeit, die es nicht gab.Oder ist das etwa gar kein Makel?

Von Dürers ursprünglichem Bild erfuhrdie Öffentlichkeit mit der Einführung derInfrarotreflektografie als kunstgeschicht-lichem Werkzeug. Die Technik macht sicht-bar, was unter der Ölschicht eines Bildesverborgen ist, ohne das Original zu beschä-digen. Das lernte man in einer kleinen Aus-stellung in der Münchner Alten Pinako-thek vor zwei Jahren über die Korrekturender großen Meister, darunter neben Dürerauch Albrecht Altdorfer und Lucas Cra-nach der Ältere. Wer die Gemälde und ihretechnisch freigelegten Ursprünge ver-gleicht, wird auch Zeuge davon, wie dieMaler die Wirklichkeit erfassten – oder,ganz im Gegenteil, sie nach ihren Vorstel-lungen verfremdeten. Sie schufen, Pinsel-zug um Pinselzug, das Bild einer Wirklich-keit, die es nicht gab.

Eine Wirklichkeit erschaffen, die sonicht existiert. Diesen uralten Wunsch derMenschen gibt es noch immer. Geänderthat sich nur die Technik, mit deren Hilfeman versucht, ihn zu erfüllen. Dabei hat ih-re Entwicklung den Versuch, das Abbildder Realität zu verfremden, zunächst ein-mal erschwert. Die Kameras des 19. Jahr-

hunderts wurden erfunden, um die Weltfestzuhalten – genau so, wie sie ist.

Das führt zunächst zu einer grundsätzli-chen Frage, nämlich der, ob es überhauptmöglich ist, die Realität im Bild festzuhal-ten, oder ob nicht allein schon die Auswahldes Motivs, des Bildausschnittes oder auchnur das Abwarten eines bestimmten Mo-ments eine inszenierte Situation schafft.Hinzu kommen die technischen Einstellun-gen der Kamera, Blende, Belichtungskor-rektur, Wahl des Speichermediums unddie Objektmessung, welche die Aufnahmebuchstäblich in ein anderes Licht rückenkönnen.

Doch diese grundsätzliche Frageverliert mehr und mehr an Bedeutung,weil Computersoftware die vollständigeManipulation aufgenommener Bildererlaubt. Technisch gesehen ist es nichtsinnvoll, einen Wald zu fotografieren undihn am Computer in ein Meer umzubauen.Es ist aber möglich.

Diese Form der Bildbearbeitung findetimmer nach der Aufnahme statt. So wardas schon, als die Manipulatoren noch mitMesser, Klebstoff und Kopierer gearbeitethaben, um Menschen oder Objekte in Bil-der hineinzukleben oder auch herauszu-schneiden, eine bis in die Neunzigerjahredes 20. Jahrhunderts beliebte Methode.Heute läuft das alles sanfter ab, mit Zei-chentablett und Bildprogrammen, die mitstarken Algorithmen dabei helfen, dieexakte Linie zwischen einem Objekt, dasaus einem Bild entfernt werden soll, unddem Hintergrund zu berechnen. Die fähigsind, Muster aus einem Bild an anderer

Stelle wieder einzufügen, und die dabeiautomatisch mitberechnen, dass Schattenund Farben in einem anderen Bildbereichleicht anders nuanciert gehören.

Von journalistischen Bildern abgese-hen, ist längst der Großteil der Bilder, dieein durchschnittlicher Deutscher währendeines Tages sieht, am Computer manipu-liert worden. Die Taillen der Models sinddünner, das Grün der Wiesen saftiger als inder Realität. Geübte Betrachter könnenManipulationen und Fälschungen gele-gentlich enttarnen, zum Beispiel, wennIran Aufnahmen startender Raketen ver-breitet und die eine Rakete, die zu Propa-ganda-zwecken mehrfach ins Bild kopiertwurde, schnell zu erkennen ist.

Doch je professioneller die Manipula-tion, umso schwieriger die Enttarnung.Und in jüngster Zeit werden auch komple-xe Manipulationsmethoden durch die star-ke Rechenleistung von Computern so ein-fach, dass sie nicht länger Profis benöti-gen. Manipulation wird zum Massenphä-nomen. Seit Kurzem etwa wird die Bildma-nipulation schon während der Aufnahmeeines Bildes vorbereitet, anstatt komplettnachträglich eingearbeitet zu werden.

Zum Beispiel das neue HTC-Handy, dasder Verkäufer im Elektromarkt präsen-tiert. Es nimmt mit einer Technik, die derHersteller „Zoe“ nennt, gleich mehrere Bil-

der auf. Läuft nun während der Aufnahmeein Mensch durchs Bild, kombiniert dasHandy die geschossene Bilderfolge aus-schließlich aus Bildern, auf denen die stö-rende Person nicht zu sehen ist. Daraus ent-steht ein Bild, das suggeriert, die Aufnah-me sei nicht gestört worden. Vor ein paarJahren hätte diese Technik noch dieRechenkraft großer Computer benötigt.Heute reicht ein Handy. Und eine kleine Ka-mera namens Lytro (siehe Artikel unten).Für wenige Hundert Euro macht sie sogarmöglich, erst zu fotografieren und dannfestzulegen, worauf scharf gestellt wird.

So wird sich bald die Frage stellen, wieAufnahmen, die die Realität abbilden, vonBildern unterschieden werden können, diebearbeitet sind. Vielleicht wird es Transpa-renzmechanismen geben, vorstellbar wä-re, dass bearbeitete Bilder durch ein digita-les Wasserzeichen gekennzeichnet sind.Oder dass von jedem Bild immer auch eineOriginalversion aufrufbar ist. Aber würdedas wirklich helfen? Oder würde es einfachzu einer Welt führen, in der fieberhaft dar-an gearbeitet wird, digitale Wasserzeichenzu manipulieren und Bilder als „Original“kennzeichnen zu können, die keine sind?

Viel unglaubwürdiger klingt, aber vielwahrscheinlicher ist, dass sich das Ver-ständnis der Menschen von Bildern verän-dern wird: Ein Bild, das kann künftig etwasBewegliches sein, etwas Dynamisches.Scharf gestellt, je nachdem, wo der Be-trachter hinschaut – und nicht je nach-dem, wo der Fotograf scharf stellte. Kurz:eine Erweiterung der Realität um eine Ebe-ne. Eine Wirklichkeit, die es gar nicht gibt.

Welches Smartphone hät-ten S’ denn gern? Eineandere Frage müssen Han-dyverkäufer ihren Kundenkaum noch stellen, so total

ist mittlerweile der Siegeszug der Telefo-nier-Computer geworden. Dabei hättendoch manche am liebsten eigentlich einGerät, das so ist wie die Handys vonfrüher: Klein, leicht, dafür da zu telefo-nieren und SMS zu versenden und da-bei aber bitte nicht peinlich billig in derAnmutung. Na ja, eine Kamera wärevielleicht auch nicht schlecht, und ge-hen auch E-Mails? Wie ist es mit Face-book, ist das auch möglich? Twitter?

So ähnlich muss sie wohl gewesensein, die Entstehungsgeschichte vonNokias Handy mit der nüchternen Be-zeichnung 301. Eigentlich als ein einfa-ches Handy gedacht, das man tagelangnicht aufladen muss, ist es am Endeeines geworden, das für die wahrschein-liche Zielgruppe wohl etwas überfrach-tet wurde.

Diesen Eindruck gewinnt man vorallem deshalb, weil der Sechs-Zentime-ter-Bildschirm mit seinen 240 mal 320Bildpunkten einfach zu klein ist für soviel Information, wie sie die Nokia-Desi-gner draufgepackt haben. Zudem ist esmühsam, sich mit dem Vier-Wege-Knopf durch all die Menüs zu klicken.Man ist eben mittlerweile doch ver-wöhnt von den Smartphones, auf denenman sich seine Lieblingsprogrammeauf den Startbildschirm legen und miteinem Fingertipp starten kann.

Wem der kleine Bildschirm nichtsausmacht und wer vielleicht schon dieNokia-typische Gestaltung der Menüskennt, bekommt ein Handy, das vielesvon dem kann, was die großen undwesentlich teureren smarten Brüder fürsich reklamieren. Und sogar mehr: DerAkku des Nokia 301 hält um ein Vielfa-ches länger durch als der von Smart-phones, was natürlich auch mit demkleinen Schirm zu tun hat. Dieser istnicht berührungsempfindlich. Gesteu-ert wird also einzig und allein mit denTasten, für SMS und Mails kommt dasaltgewohnte T9-System zum Einsatz,bei dem mehrere Buchstaben auf einerTaste liegen.

Am Ende bleibt dennoch der Ein-druck, dass es Nokia nicht ganz gelun-gen ist, Fisch und Fleisch sauber zutrennen. Wer eigentlich ein einigerma-ßen wertiges Simpel-Handy will, be-kommt ein mit allerlei Internet-Beiga-ben aufgemotztes Gerät, dessen Ein-fachheit und Übersichtlichkeit darunterleidet. Immerhin, 65 Euro sind dafürein fairer Preis. MA

Wasser und Staub sind der Feind emp-findlicher Elektronik. Smartphones,diese kleinen Alleskönner, halten zwarerstaunlich viel aus, aber wenn sie rich-tig nass werden, ist es schnell vorbei.Die Hersteller weigern sich dann übri-gens auch, Garantieleistungen zu erbrin-gen. Wer viel draußen unterwegs ist,sollte sich deshalb überlegen, sich einrobusteres Gerät zuzulegen, wie zumBeispiel Samsungs Galaxy S 4 Active. Esist ebenso schnell wie das normale S4,hat aber einen helleren Bildschirm,kann bis zu einer halben Stunde in biszu einem Meter Wassertiefe bleibenund ist gegen Staub geschützt. Empfoh-lener Verkaufspreis: 649 Euro.

Hart im Nehmen ist auch das Android-Tablet RangerX von Xplore Technolo-gies. Es hält es zum Beispiel aus, wennes strömendem Regen ausgesetzt wirdoder wenn es aus mehr als einem Meterauf einen harten Boden fällt. Im Inne-ren arbeiten zeitgemäße Bauteile wie

zum Beispiel ein ARM-Doppelkernpro-zessor. Der Speicher kann auf bis zu 192Gigabyte aufgerüstet werden. Auch mitAnschlüssen geizt das Tablet nicht,sowohl ein Netzwerkanschluss wie auchHDMI sind möglich. Optional ist auchder schnelle Datenfunk LTE verfügbar.Das robuste Gerät lässt sich der Herstel-ler mit 1349 Dollar gut bezahlen. MA

Dass dieser kleine Quader – elf Zentimeterlang und vier mal vier Zentimeter breit undhoch – eine Kamera ist, darauf muss manerst einmal kommen. Aber das wirklich Er-staunliche an dem kleinen Apparat zeigtsich gar nicht an seiner Form. Es ist die Art,wie er Bilder aufzeichnet. Und die ist, mankann es nicht anders sagen, revolutionär.Seit den Zeiten von Daguerre, dem Erfin-der des ersten markttauglichen Fotografie-verfahrens, waren Aufnahmen stets einglatter Schnitt durch ein Bündel von Licht-strahlen. Welchen Weg die Lichtstrahlengenommen hatten, wohin sie danach verlie-fen, das konnte man so nicht erfassen.Und: War das Bündel aus Strahlen einmaldurchschnitten, ließ sich das entstandeneBild auch nicht mehr verändern, höchs-tens manipulieren. Der ins Bild ragendeZweig im Vordergrund unscharf, die male-rische Kulisse dahinter scharf, oder auchumgekehrt – was einmal abgelichtet war,das blieb so. Aus. Fertig.

Auftritt des Quaders und seines Erfin-ders Ren Ng. Der 33-Jährige, geboren inMalaysia, aufgewachsen in Australien undnun Firmenchef im kalifornischen SiliconValley, richtet das eine Ende des Apparatsauf einen Kronkorken. Am anderen Endeerscheint das Metallobjekt mit seinen cha-rakteristischen Zacken auf einem kleinen

berührungsempfindlichen Monitor, wieihn viele Digitalkameras haben. Ng tipptauf eine Stelle im Bild, die daraufhin scharfgestellt wird, und drückt ab. Der Finger imhinteren Teil des Bildes, der den Kronkor-ken hält, verschwimmt in Unschärfe, istbloß noch ein hautfarbener Klecks.

Doch nun passiert das Erstaunliche:Ren Ng holt sich das fertige Bild auf denkleinen Monitor und tippt nun auf diesenFarbklecks. Und obwohl das Bild bereits ge-schossen ist, zeigt der Monitor plötzlichden Finger im Bildhintergrund scharf. Soscharf, dass man die Linien in der Haut er-kennen kann. Und die Zacken des Kronkor-kens – sie sind nun verwischt.

Zauberei? Nein, Physik. Schon in den1990er-Jahren arbeiteten Forscher an derStanford University daran, die scheinbarewige Herrschaft des endgültigen Schnittsdurch die Lichtstrahlen zu beenden. IhreLösung – genannt Lichtfeldkamera – warweder billig, noch transportabel, nochleicht bedienbar: Eine ganze Batterie ausHunderten digitalen Kameras erfassteauch den Weg der Lichtstrahlen. Die Stelle,an der gewöhnliche Kameras den Schnittansetzen, sie ließ sich damit virtuell ver-schieben. Die Software errechnet dann je-des Mal aufs Neue, wie es aussähe, wennman den Schnitt an einer bestimmten Stel-

le machen würde. Und auch die Perspekti-ve lässt sich verschieben, so dass eine Art3-D-Effekt entsteht.

Doch kaum jemand könnte sich eine Ka-mera aus Hunderten Kameras kaufen, undpraktisch wäre sie auch nicht eben. Hierkommt Ren Ng wieder ins Spiel. Ng war da-mals in Stanford Doktorand und sein The-ma dieses: Packe das, was die große Ver-suchsanordnung kann, in ein kleines Ge-rät. Wer den kleinen energischen Mannheute trifft, mehr als ein Jahrzehnt später,ahnt sofort, warum seine Betreuer den Jobgerade ihm gaben. Es würde es schaffen.Mehr als das: Sein Zimmernachbar in Stan-ford, der schon zwei Start-up-Firmen ge-gründet hatte, musste ihn nicht lange über-reden, seinen Prototypen zu einem kom-merziellen Produkt weiterzuentwickeln.So kam 2011 die Lytro-Kamera in den USAauf den Markt, die erste Lichtfeldkamerafür Fotoamateure. Seit einigen Tagen wirdsie nun auch offiziell in Deutschland ver-trieben.

Aber wie packte Ren Ng Hunderte Kame-ras in den Quader-Winzling? Gar nicht. Vordem Sensor, wie er auch in herkömmli-chen Digitalkameras verwendet wird, sitztvielmehr eine Scheibe mit unzähligen klei-nen Linsen darauf, die zusammen elf Milli-onen Lichtstrahlen erfassen können. Hin-

ter dem Sensor ist die Elektronik verbaut.Sie berechnet den Weg der Lichtstrahlenund daraus die Bilder. Mit einem eingebau-ten Sender werden diese auf Wunsch perWlan zu einem Computer übertragen. DasObjektiv ist ein relativ lichtstarkes Acht-fach-Zoom. Umgerechnet auf das Formatnormaler Kleinbildkameras deckt es einenBereich vom leichten Weitwinkel- bis zumlangen Teleobjektiv ab (43 bis 341 Millime-ter), es lässt sich außerdem so einstellen,dass man auch kleine Objekte formatfül-lend und scharf aufs Bild kriegt.

Wer jetzt schon plant, seine alte Kamerazu entsorgen, sei dennoch gewarnt: DerHersteller wirbt zwar mit elf MillionenLichtstrahlen. Die Auflösung, die auf demPC-Monitor oder bei einem Ausdruck üb-rig bleibt, ist aber weitaus geringer als beieinem Smartphone. Und das nachträglicheVerändern funktioniert nur in der Kameraoder per Software am Computer. Will mandie Bilder teilen, etwa über Facebook,muss man sie erst auf Server von Lytrohochladen. Angucken und neu scharf stel-len lassen sie sich mit jedem modernenBrowser. Die Lytro ist zwar ein faszinieren-des Gerät, im derzeitigen Stand aber eherein Versprechen auf die Zukunft. Die Lytro-Kamera gibt es in verschiedenen Farben ab479 Euro. HELMUT MARTIN-JUNG

Handy Nokia 301

Ist es überhauptmöglich, die Realität imBild festzuhalten?

V2/6 WOCHENENDE TECHNIK Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

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Fabrizierte WirklichkeitDie heutige Technik erlaubt es, Fotos nahezu beliebig zu manipulieren.

Das wird zu einem neuen Verständnis von Bildern führen

Mehrere Bilderkombiniert das Handy zueinem einzigen

Der Weg des LichtsErst abdrücken, dann scharf stellen: Wie der junge Unternehmer Ren Ng die Fotografie revolutioniert

Mal ist der Keksteller scharf, mal der Fla-schenhals – das lässt sich auch nachträg-lich einstellen. FOTOS: MA

BRAUCHT MAN DAS?

THEMEN & TRENDS

Hinweis der Redaktion: Ein Teil der im „Wochen-ende“ vorgestellten Produkte wurde der Redakti-on von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfü-gung gestellt und/oder auf Reisen präsentiert,zu denen Journalisten eingeladen wurden.

Page 55: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Sie müssen jetzt sehr tapfer sein. Es istnämlich erstmal alles ausnehmend lecker,herrlich und die beste aller Welten. Am En-de aber werden Sie wohl mit gramgebeug-tem Kopf aus dem Text heraustrotten undsagen „och Mönno, hätt’ er ja auch gleich sa-gen können, dass das dermaßen teuer ist,dann hätt’ ich . . .“ – den Rest kann mannicht mehr verstehen, weil Sie auf Ihremollen Alltagsrad davonstrampeln.

Also: Auftritt E-Bike Load hybrid vonRiese und Müller. So muss man das schonnennen. War jedesmal eine Art Auftritt mitdem Ding. Liegt sicher auch an diesemleuchtenden Signalgrün. Aber auch amexquisiten Design, für das die Firma diver-se Preise einheimste. An der Ecke Plingan-ser-, Humboldtstraße sagte mal ein Mann

mit Bierflasche in der Hand: „Boah ey, Por-sche, wa’?“ Er wollte das nicht spezifizie-ren, weil er dann wieder Augustiner trin-ken musste, spielte aber wohl auf das ele-gante Äußere an. Die Längsachse liegt tiefauf der Straße, dadurch hat das eigentlichsehr massive Rad (24 Kilo!) was sehr Schnit-tiges. Auf dem Geburtstagsfest unsererneunjährigen Tochter, auf dem wir uns inSachen Kinderbespaßung nicht habenlumpen lassen, war die mit Abstand größteAttraktion die Taxirunde: Jedes Kind wur-de einmal um die Flaucherwiese kut-schiert. Ich habe mir das enthusiastischeGequieke aller Kinder so erklärt, dass derLastenkorb so tief liegt, wodurch es wirkt,als sei man mit 70 Sachen unterwegs.

Apropos Tempo: Der Elektroantrieb vonBosch belohnt die Fleißigen: Je stärkerman tritt, desto freundlicher schiebt er ei-

nen an. Er hält auch erstaunlich lang, bevorman ihn an die Steckdose hängen muss,und ist dann in drei Stunden wieder aufge-laden. Vor allem aber versteckt sich darinein verblüffend intelligenter Motor, deraus irgendwelchen Gründen (in der Be-triebsanleitung steht was von CAN-Bus-Technologie) merkt, wenn es bergauf geht:Da schiebt er dann noch mehr als sonst.

Auch sonst könnte man weiterschwär-men: Die Vollfederung ist dermaßen sattund weich, dass man das Gefühl hat, ineinem schunkelnden WohnzimmersesselPlatz genommen zu haben. Der Rahmen istteilbar, das Rad lässt sich vor dem Lenk-rohr auseinandernehmen und verstauen.Und das mit dem Lenker, der ein zweiMeter entferntes Vorderrad steuert, machtauch großen Spaß, wenn man sich erst maldaran gewöhnt hat.

Die Firma selbst schreibt, das LoadHybrid werde beweisen, „dass sich eineVielzahl von Nutzern mit einem solchenTyp Rad auf besondere Weise identifizie-ren kann“. Theoretisch mag das stimmen.In der Praxis aber darf man an der Stelledann doch leise Zweifel anmelden. All diepotenziellen Nutzer jedenfalls, die an Am-peln, beim Einkaufen oder auf besagtemKindergeburtstag interessiert guckten,zeigten sich gelinde gesagt schockiert, alssie den Preis hörten: 5000 Euro. Und wennman das weiß, dann findet man es auf ein-mal auch gar nicht mehr so schön. Undplötzlich merkt man auch, dass die Blickeoft so ambivalent sind, wie bei Leuten, dieeinem Porsche Cayenne hinterherstarren.Klar, Hammerteile, aber auch slightly prot-zig. Und geht’s nicht einfach eine Nummerkleiner? ALEX RÜHLE

VON MARTIN WITTMANN

V or Tausenden Jahren lag hier über-all Eis. Alles weiß. Das MurnauerMoor war noch keines, sondernplattgedrücktes Gelände, das un-

ter einer 700 Meter hohen gefrorenen Was-serschicht auf wärmere Zeiten wartete. We-nigstens schwirrten damals die Bremsennoch nicht durch die Luft. Erst als das vieleEis schmolz und die Gegend feucht zurück-ließ, wurde der Landstrich zu jenem Moorvor den Alpen, das heute zu den größtenMitteleuropas zählt.

So erzählt es ein Professor der Forstwis-senschaft, als er am vergangenen Dienstagals Gast dieser Etappe auf seinem Pferdsitzt. „Soso“, liest es sich in den Gesichternder Reiter, die im Halbkreis um ihn aufge-stellt stehen. Auch ihre Pferde nicken, ganzso, als wäre ihnen der Vortrag nicht völligwurscht. Tatsächlich sind sie wohl frohüber die Pause und darüber, dass ihnen einbefestigter Wanderweg den Gang durchden geschichtsträchtigen Matsch erspart.

Es ist der zweite Tag ihrer Reise, dieTiere wissen nicht, was der Chef dieser Rei-tergruppe, Florian Wagner, noch alles mitihnen vorhat: In den kommenden zwei Mo-naten sollen sie gemeinsam durch Deutsch-land laufen, vom Süden in den Norden, vonder Zugspitze bis nach Sylt. 1500 Kilome-ter insgesamt. Würden sie die Strecke undihre Strapazen kennen, man würde viel-leicht wirklich mal Pferde kotzen sehen.

Warum das Ganze? Um zu erfahren, wasWagner zu der anstrengenden Tour treibt,muss man zurückgehen in die Zeit ihrerVorbereitung. Drei Wochen vor der Reisesitzt der 46 Jahre alte Bayer in seiner Woh-nung in München. An der Wand hängenSchwarz-Weiß-Fotos, am Kühlschrank ei-ne Postkarte mit einem Zitat von WilhelmII.: „Das Auto hat keine Zukunft. Ich setzeaufs Pferd“. Auf dem Tisch liegen Bildbän-de gestapelt, manche sind von ihm.

Bevor er Fotograf geworden ist, erzähltWagner am Esstisch, habe er eine Aus-bildung bei einem Outdoor-Unternehmengemacht. Bodenständig, klassisch. Als je-doch innerhalb eines Jahres vier seinerFreunde gestorben seien, habe er sich ent-schlossen, den „deutschen Weg zu verlas-sen“, wie er eine gutbürgerliche Laufbahnnennt. Er arbeitet als Cowboy in Australi-en, macht den Helikopterschein, wird Gleit-schirmlehrer und schließlich freischaffen-der Fotograf. Er bebildert Reportagen fürden Stern, den Playboy, die SZ oder GQ.Durch die ganze Welt reist er dafür, 40-mal fliegt er in die USA. „Aber von Deutsch-land“ sagt er nun, „kenne ich fast nur dieAutobahnen“. Deshalb jetzt die gemächli-che Reise, deshalb dieser ganz eigene deut-sche Weg. Zum gründlichen Kennenlernengehören kundige Gäste wie der Professor,die den Reitern Land und Leute erklären.

„Und, tut euch der Arsch scho’ weh?“ be-grüßt der Sepp die Reiter, als sie für die Mit-tagspause hineinklappern in sein Gehöftin Grafenaschau. Der Hufschmied ist einBekannter von Wagner, er trägt oben einenStrohhut und unten Cowboystiefel, auf de-ren Metallbesatz groß „Sepp“ steht. Nebenseiner Koppel werden nun die müden Pfer-de abgesattelt. Eines der Tiere hat sich amVortag einen Satteldruck eingefangen,eine schmerzhafte Quetschung der Haut.Neben der ausgefallenen Lichtmaschinedes Begleitfahrzeugs war die Verletzunggleich die zweite Widrigkeit am ersten Tagder Reise, und auch der Sepp hat eine Bean-standung: „Du hast mich um einenSchweinsbraten gebracht“, sagt er zu Wag-ner. Der versucht die Sache aufzuklären:Er habe den Bratenplan seinem Pferd zulie-be abgelehnt. Mehr als 86 Kilo wolle er sei-ner Soloma nicht zumuten. Ihr zuliebe ser-viert der Sepp im Stall bloß Kaffee und ei-nen Zitronenkuchen mit Glasur.

Sein Gewicht zu halten, war wohl die ge-ringste Aufgabe Wagners während der ein-jährigen Vorbereitung des Ritts. In seinerKüche zählt er seine Aufgaben auf: die Rei-se möglichst kilometergenau vorplanen,Hindernisse erkennen, Gäste anfragenund vor allem die Tiere trainieren. „Auf-wärts galoppieren, Kondition, Desensibili-sierung, Hierarchisierung“. Was, wenn es

blitzt und donnert? Was, wenn das Tier ne-ben einer lauten Straße gehen muss?

Wer so einen Ritt plant, muss nicht nurmit Pferden umgehen können, er musssich auf sie bei Wind und Wetter verlassenkönnen. Neben dieser romantischen Seitedes Vorhabens gibt es allerdings noch eineandere, eine geschäftliche. Denn dieserAusflug ist keine wohltätige Veranstaltungwie so viele andere kilometerfressende Pro-jekte, mit denen konditionsstarke Athle-ten für Spenden werben. Genauso wenigist dies eine hedonistische Deutschlandrei-se, auch wenn sie Wagner zuweilen Spaßmachen wird. Es ist ein Job. Wagner hatnicht nur eine Unternehmung organisiert,sondern ein Unternehmen. Die pädago-gisch wertvolle Reise darf ökonomischnicht vollkommen wertlos sein.

Dazu muss man wissen: Irgendwannreichte Wagner das Einkommen seines frei-en Fotografen-Daseins nicht mehr zumAbenteuerleben. Er musste kreativer wirt-schaften. Heute wartet er nicht mehr aufAufträge, sondern ergreift selbst die Initia-tive. Dafür holt er sich für seine Ideen meh-rere Partner ins Boot. Die finanzieren dieProjekte, weil sie sich durch Wagners Bil-der Werbung erhoffen. Den Ritt fotogra-fiert er für ein National Geographic-Buch.Die Ausrüstung, vom Geländewagen überdie Solaranlage bis zu Kameratasche undPferdefutter, stellen Sponsoren. Dazu wirdein Werbefilm gedreht, auch aus der Luft –entweder fliegt Wagner mit dem Gleit-schirm umher, oder er schickt eine Drohnemit Kamera übers Moor.

Eine technikfreie, gedankenlose Aus-zeit auf dem Pferd – den Luxus kann ersich nicht leisten. Er muss aus der Natur soviel Kultur wie möglich holen, muss gleich-zeitig Regisseur und Hauptdarsteller in sei-ner Inszenierung sein. Die Landschaftensind nur so schön wie die Bilder von ihr. Ne-benbei muss er noch sechs Pferde und einvon ihm gecastetes Team bei Laune halten.

So nehmen in Sepps Stall als sporadi-sche Mitglieder der Truppe Platz: ein ange-säuerter Kameramann, der gerade zweiStunden mit gezücktem Objektiv auf demfalschen Wanderweg gewartet hat, und ei-ne Frau, die spezialisiert ist auf die Kom-munikation zwischen Pferd und Mensch,aber nicht so gern Pferdeflüsterin genanntwerden will. Die ganzen zwei Monate sindmit dabei: Wagners persönliche Assisten-tin; eine angehende Gymnasiallehrerin(Erdkunde und Deutsch), die hier die War-tezeit bis zum Referendariat überbrückt;ein junger Journalist, der noch nie auf ei-nem Pferd saß, aber die ganze Strecke mit-reitet, um die Reise für das Buch zu doku-mentieren; ein Mann, der seinen Job alsProjektmanager in der Solarbranche aufge-geben hat, der kocht, das Begleitfahrzeugfährt und sich um alles außer um die Pfer-de kümmert; und Barbara, die für dasWohl der Tiere zuständig ist.

Die 46 Jahre alte Frau mit den kurzen ro-ten Haaren hat ihre Arbeitsstelle bei einemNaturkosmetikhersteller aufgegeben, da-mit sie von nun an zwei Monate lang umfünf Uhr morgens aufsteht und gegen eineüberschaubare Aufwandsentschädigungdem Team zuarbeitet, bis sie abends insCampingzelt fällt. Was sie sich gedachthat, als Florian Wagner sie um ihre Teilnah-me bat? „Ich dachte: Wer so eine Idee hat,kann so falsch nicht sein.“ Freiheitsdrangund Abenteuerlust als kleinster gemeinsa-mer Nenner einer Gruppe von Suchendenund Getriebenen – aus sozialpsychologi-scher Sicht ist die Zusammenstellung wür-zig. Ein Behind the Scenes-Video, mit denPferden als stummen Statisten, könnte amEnde der dramatischere Film sein.

Noch aber ist alles gut. Das stille Moor er-weist sich an diesem Tag als prächtige Ku-lisse. Die Berge, das Schilf, die Erlen – allesgrün. Florian Wagner sitzt auf Soloma, dieZügel in der einen, die Kamera in der ande-ren Hand, das Telefon in der Brusttasche.Er wird die Landschaft am Ende noch malvon oben sehen: Mit dem Helikopter wirder die Strecke von Norden nach Süden zu-rückfliegen und dabei abfilmen. Erst dannwird sich zeigen, ob der Ritt all die Entbeh-rungen wert war. Zuvorderst den abgelehn-ten Schweinsbraten vom Sepp.

Wasserabweisende Badeanzüge,Camping-Kaffeemühlen, Karabiner-haken mit integrierter Nagelfeile – dieOutdoor-Industrie entwickelt immerwieder Produkte, von denen man nichtmal ansatzweise ahnte, dass man siebraucht. Das Geschäft mit solchenAusrüstungsgegenständen blüht, denndie Outdoor-Bewegung ist ein wachsen-der gesellschaftlicher Trend. Als dieOutdoor-Messe Friedrichshafen vor20 Jahren gegründet wurde, warenKlettern, Mountainbiken und Skitouren-gehen noch Randsportarten für Freaks.Heute gehen viele Leute in hochgebirgs-tauglichen Funktionsjacken ins Büro,auch wenn sie niemals einen Viertausen-der besteigen würden. Auf der Outdoor-Messe in Friedrichshafen werden andiesem Wochenende die neuesten Ideenfür die Freizeitgestaltung im Freienpräsentiert – hier eine kleine Auswahl.

Winzig klein und superleicht: DerTrend zur Ultralight-Aussrüstung zeigtsich auch beim Bergsteiger-Zelt Si2Cuben von Easton. In das Kuppelzeltpassen zwei Personen. Es besteht ausdünner, sehr fester Kunstfaser-Plane,das Gestänge ist aus Carbonfasern.Das Zelt wiegt 0,79 Kilogramm, hat 2,9Quadratmeter Bodenfläche und istwindgetestet bis 130 Stundenkilometer.Es gibt einen Vorraum, in dem manRucksäcke und Ausrüstung unter-

bringen kann, innenist das Winz-Zelterstaunliche 104Zentimeter hoch.www.eastonmoun-tainproducts.com

Nägel feilen in der Nordwand: DerMehrzweck-Karabiner „Multi Tool“von Go Travel ist so konstruiert, dassman notfalls ein Seil daran befestigenkann. Das Teil besteht aus robusterAluminiumlegierung, aber abseilensollte man sich damit vielleicht besserdoch nicht. Der praktische Karabinerist eher dazu gedacht, ihn an den Ruck-sack oder an die Gürtelschnallezu hängen. So hat man unterwegs mit

einem Griff Messer,Nagelfeile, Säge undFlaschenöffner zurHand. www.go-travel-products.com

Coffee to go: Die umweltfreundlicheTasse „Eco Sip“ ist eine gute Lösungfür Koffeinsüchtige, die auch beimWandern oder Radfahren nicht auf einHeißgetränk verzichten wollen. Eigent-lich passen Wegwerf-Plastikbecher undNaturgenuss überhaupt nicht zusam-men, es sei denn, man ist mit einemÖko-Kaffee auf Tour. Der Becher vonEcolife International ist aus Bambus-und Maisstärke hergestellt. Damit mansich nicht verbrennt, ist er mit Deckelund Hitzeschutz aus Silikon ausgestat-tet. Die Tassen sind komplett wiederver-wendbar und spülmaschinenfest. Undwenn man die Tasse doch nicht mehrmitschleppen mag, kann man sie ein-fach im Wald vergraben – innerhalb

von zwei Jahren wirdsie komplett abge-baut, von der Kaffee-tasse ist dann nurnoch Kompost übrig.www.ecolifeinterna-tional.com

Wandern mit Kleinkindern: Für vieleFamilien endet die schöne Idee, dassGroß und Klein zusammen durch dieNatur stiefeln, nach wenigen Kilome-tern bereits im Outdoor-Fiasko. Kindertreten in den Sitzstreik, werfen sichschreiend auf den Boden, Eltern gebenihre Wanderpläne zerknirscht auf. Ge-nau aus diesem Grund wurde dieKindertrage erfunden, bayerisch: dieKraxe. Das neueste Modell des Herstel-lers Deuter wurde in Zusammenarbeitmit einem Kinderchirurgen entwickelt.Das Ergebnis: hoher Komfort für Eltern

und Kinder, Sicher-heit durch den exakteinstellbaren Sitz.Fußschlaufen sorgendafür, dass strampeln-de Kinderbeine denTräger nicht verlet-zen. www.deuter.de

DAS KOMMT AUF UNS ZU EIN LASTENRAD MIT BATTERIEANTRIEB

Load Hybrid

Prüfung für den Hintern:Über München, Bayreuth,

Weimar und Dessau bis nachLüneburg, Lübeck und

schließlich Sylt – FlorianWagner hat sich und seiner

Stute Soloma eineziemlich ehrgeizige

Route zusammengestellt.Mit dabei in seinem

Reiter-Team: seine AssistentinHannah (links) und Barbara,

die sich während der mehrals 60 Tage dauernden Reise

um die wichtigenTransportmittel kümmern

wird: die Pferde. FOTOS: OH

CHECKLISTE

München

Garmisch-Partenkirchen

Kiel

Regensburg

Halle

Bayreuth

Lüneburg

Lübeck

Amberg

Hof

Weimar

EckernfördeSylt

Dessau

Sandau

THÜRINGEN

NIEDERSACHSEN

SACHSEN-ANHALT

BR ANDEN-BURG

SCHLESWIG-HOLSTEIN

BAYERN

SZ-Karte

Reit-Route von Garmisch nach Sylt

Deutschlandritt1500 Kilometer, von der Zugspitze bis nach Sylt, in zwei Monaten:

Der Fotograf Florian Wagner und sein Team wollen zu Pferd die Bundesrepublik durchqueren

Die Pferde brauchten Training:Was tun bei Gewitter? Wie reitetman an Bundesstraßen entlang?

Sechs Leute mit völligunterschiedlichem Background:eine würzige Mischung

So elegant wie ein Porsche,aber leider auch ähnlich teuer:

Das Load Hybrid vonRiese & Müller FOTO: OH

DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 WOCHENENDE DRAUSSEN V2/7

Hinweis der Redaktion: Ein Teil der im „Wochen-ende“ vorgestellten Produkte wurde der Redakti-on von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfü-gung gestellt und/oder auf Reisen präsentiert,zu denen Journalisten eingeladen wurden.

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Der Einsame:Mordechai Vanunu

W enn am frühen Morgen die Stadt erwacht,dann kann man ihn an der Strandprome-nade von Tel Aviv treffen. Er starrt aufs

Meer. Manchmal sitzt er auch in einer Kirche in Jeru-salem. Er starrt ins Leere. Mordechai Vanunu,59 Jahre alt, ist ein einsamer, trauriger Mann – zer-rissen von einer Tat, für die er in Israel bis heute alsVerräter gilt und in der weiten Welt der Friedens-freunde als Held.

Als „Atomspion“ ist Vanunu bekannt geworden.18 Jahre hat er im Gefängnis geschmort, zwölf da-von in Einzelhaft, weil er verraten hat, dass der jüdi-sche Staat in einer als Textilfabrik getarnten Anlagein der Negev-Wüste heimlich die Bombe baut. AlsTechniker hatte Vanunu neun Jahre lang in dieserAnlage in Dimona gearbeitet und dabei reichlichFotos und Dokumente gesammelt. Mit dem Materi-al im Gepäck ist er eine Zeit lang ziellos durch dieWelt gereist, ist in Sydney zum Christentum konver-tiert und hat von dort aus Kontakt aufgenommenzur Sunday Times in London, die seine Informatio-nen im Oktober 1986 in sensationeller Aufmachungveröffentlichte. Damit wurde er in Israel zum Volks-feind Nummer eins, und am Ende einer abenteuerli-chen Jagd lockte ihn eine blonde Mossad-Agentin inRom in eine Honigfalle. In die Heimat verschleppt,wurde er dort wegen Hochverrats verurteilt.

Ein freier Mann ist er auch nach der Freilassung2004 nicht geworden. Er darf das Land nicht verlas-sen und nicht mit Ausländern sprechen, er darf sichkeiner Botschaft nähern und keinem Flughafen. We-gen seiner Verstöße gegen diese strikten Auflagenwurde er mehrmals wieder inhaftiert. All das hat ihnschwer gebeugt, aber nicht gebrochen. Bis heutebekennt er, dass er nichts bereut. Für diese Haltungwurden ihm in der Ferne zahlreiche Preise verlie-hen, darunter auch der Alternative Nobelpreis. Imvergangenen Herbst erst hat Günter Grass ihm ge-huldigt, in einem dieser mit letzter Tinte geschriebe-nen Gedichte. All das aber kann die Leere wohl nichtfüllen, die Mordechai Vanunu umgibt. PM

Der Patriot:Oberst Hans Oster

W elch ein Drama. Ein Mann gibt eine Infor-mation weiter, von der die Zukunft der frei-en Welt abhängt. Er tut dies aus Gewis-

sensgründen, weil das Land, das er liebt, und derStaat, dem er dient, sich in ein Ungeheuer verwan-delt haben, eine totalitäre Diktatur, die sich an-schickt, Europa unter die Schaftstiefel zu treten. Esist der Abend des 9. Mai 1940, am nächsten Tag solldie Wehrmacht Frankreich und die Benelux-Staa-ten angreifen. Oberst Hans Oster (1887-1945) vomdeutschen Militärgeheimdienst, der Abwehr, ist ent-schlossen, die Demokratien des Westens zu warnen.Er teilt die Pläne einem Freund mit, dem niederlän-dischen Militärattaché Major Bert Sas, der sofort sei-ne Regierung alarmiert: Die Deutschen kommen,schon morgen! Aber man glaubt ihm nicht. Schonmehrere Male hat Oster nämlich vor einem Angriffgewarnt, stets zu Recht, aber Hitler hat den Termindann immer wieder verschoben.

Der deutsche Blitzkrieg erwischt die Alliiertenam 10. Mai völlig auf dem falschen Fuß. Oster hattegehofft, der Angriff würde durch die Warnung schei-tern und Hitler in Misskredit geraten; dann sollteein Armeeputsch ihn stürzen. Nach dem Triumphüber Frankreich ist daran nicht zu denken. „Mankönnte nun sagen“, hat Oster zu Sas gesagt, „dassich ein Landesverräter sei, aber das bin ich nicht. Ichhalte mich für einen besseren Deutschen als all dieanderen, die Hitler nachlaufen. Meine Pflicht seheich darin, Deutschland und damit die Welt von die-ser Pest zu befreien.“ Er gehört zu den Freunden desAbwehrchefs Wilhelm Canaris, der angezogen warvom konservativ-ethischen Weltbild Hans Osters.Der wollte schlicht „ein anständiger Kerl“ sein, „wiewir es in der Kinderstube und in der Soldatenzuchtgelernt haben“. Oster gehört zu den führenden Köp-fen des Militärwiderstandes, nach dem Attentat aufHitler 1944 wird er verhaftet. Die Mörder der SS er-schießen ihn und Canaris am 9. April 1945 imKonzentrationslager Flossenbürg, kurz vor derBefreiung durch die Amerikaner. JKÄ

Die Tapfere:Katharine Gun

E s war eine streng vertrauliche Mail. Absen-der: NSA. Empfänger: Die britischen Kolle-gen in der Abhörzentrale GCHQ. Datum:

31. Januar 2003. Inhalt: Man möge doch bitte beider Bespitzelung von Mitgliedern des UN-Sicher-heitsrates in New York behilflich sein. Das Ganze lassich dermaßen dreist, dass man kurz daraus zitie-ren muss: „Wie Sie sicher gehört haben, bereitet dieBehörde eine große Aktion vor, die sich insbesonde-re auf die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates(UNSC) richtet (ausgenommen natürlich die USAund Großbritannien), um Erkenntnisse darüber zugewinnen, wie die Mitglieder in der gegenwärtigenDebatte um die Irak-Resolution reagieren werden.“Es ging um die Delegationen im Sicherheitsrat, diebezüglich ihrer Stimmabgabe bei der bevorstehen-den Irak-Resolution noch unentschlossen waren:Angola, Kamerun, Chile, Mexiko, Guinea und Pakis-tan. Man brauchte persönliche Informationen überdie Delegierten, um sie erpressen zu können.

Die Übersetzerin Katharine Gun leitete die Mailan die britische Presse weiter, weil sie wusste, dassdies nicht zu vereinbaren war mit internationalemRecht. Gun wurde sofort suspendiert und wegenGeheimnisverrats angeklagt. In einem BBC-Inter-view sagte Gun, sie würde dasselbe wieder tun. Aufdie Frage, warum sie nicht mit Vorgesetzten gespro-chen habe, antwortete sie: „Weil ich weiß, dass esnichts gebracht hätte.“ Daniel Ellsberg (siehe Textlinks) schrieb über sie: „Niemand hat je gewagt, wasKatharine Gun vollbracht hat: Unter höchstem per-sönlichen Risiko geheime Wahrheiten zu erzählen,am Vorabend eines Krieges, um diesen noch zuverhindern.“ Was dann leider nicht gelang . . .

Interessanterweise verzichtete der Staatsanwaltzu Prozessbeginn auf das Vorlegen von Beweisen, so-dass Gun als freie Frau den Gerichtssaal verließ.Anscheinend hatte Tony Blair Angst, dass es bei ei-nem Prozess in erster Linie um die Rechtmäßigkeitder Irak-Intervention 2003 gehen würde. KatherineGun hat danach nie mehr einen festen Arbeitsplatzbekommen. Sie lebt heute in der Türkei. ALEX

Wissen und GewissenDen einen gelten sie als Verräter, den anderen als Helden:

Whistleblower wie Edward Snowdengab es nicht selten, und manchmal haben sie die Geschichte

sogar verändert. Sechs Beispiele

Der Staatsbürger:Daniel Ellsberg

W as Daniel Ellsberg im Sommer 1971 ansgrelle Licht der Öffentlichkeit zerrt, er-schüttert Amerika bis ins Mark. Ungleich

mehr, als es die Enthüllungen seiner Brüder im Geis-te, Bradley Manning und Edward Snowden, heutetun. Die „Pentagon Papers“ lassen zur Gewissheitwerden, was manche US-Bürger sicherlich längst ah-nen, viele aber nicht glauben wollen: Ihre Präsiden-ten haben sie seit Jahren über den Krieg im fernen Vi-etnam bewusst belogen und betrogen. John F. Kenne-dy hat den südvietnamesischen Diktator Diem stür-zen wollen, beteuerte indes das Gegenteil. Lyndon B.Johnson versprach: „Wir wollen den Krieg nicht aus-weiten.“ Gleichzeitig ordnete er die Entsendung wei-terer GIs an. Er ließ Laos und Kambodscha bombar-dieren und verheimlichte es vor seinen Landsleuten.

Und das, obwohl der Washingtoner Führungselitelängst klar war, dass der Krieg, der 58 000 Amerika-nern das Leben kosten sollte, nicht zu gewinnen war.Alles dies geht 1971 hervor aus 7000 Seiten Original-akten des Pentagons, des US-Verteidigungsministe-riums. Den Geheimbericht hat der zeitweilige Penta-gon-Mitarbeiter Ellsberg, schockiert ob der Skrupel-losigkeit seiner Oberen, fotokopiert und der NewYork Times und 16 weiteren Zeitungen zugespielt.„Als verantwortungsbewusster Staatsbürger hatteich das Gefühl, nicht länger dazu beitragen zu dür-fen, diese Informationen vor der amerikanischenÖffentlichkeit zu verbergen“, sagt Ellsberg, als ersich 14 Tage nach den ersten Veröffentlichungen denBehörden stellt. Die Regierung will ihn für den Restseiner Tage hinter Gitter bringen – auf der Grundla-ge desselben Spionagegesetzes, mit dem sie jetztSnowden verfolgt. Ellsberg aber wird nie verurteilt.Der Richter stellt das Verfahren ein, als sich heraus-stellt, dass das Weiße Haus auf der Suche nach Ells-bergs Krankenakte bei dessen Psychiater hatte ein-brechen lassen – um ihn als Verrückten darstellen zukönnen. Ellsberg ist noch heute aktiv und Fan von Wi-kileaks (siehe seinen Text in der SZ vom 11. Juli). RKL

Whistleblower:FBI-Mann Felt (großes Bildoben), daneben Snowden.Ahenobarbus (links) und

Quintus Dellius (ohne Bild)entschieden 31 v. Chr. alsÜberläufer den römischenBürgerkrieg. Oster (rechts)

verriet 1940 HitlersAngriffspläne. Ellsberg brachte

das Pentagon ins Wanken,Katharine Gun die britischeRegierung. Vanunu machte

Israels Nuklearrüstung öffentlich(untere Reihe, von links).

FOTOS: AP; REUTERS; OH; MAURITIUS IMAGES;

DPA (2); GETTY IMAGES

„Der Pferdewechsler“:Quintus Dellius

W ar er ein Held, ein Patriot, der das Richtigetat, als er die Geheimnisse seiner Parteipreisgab? Oder ein Opportunist, der es mit

dem Stärkeren hielt? „Desultor“ wurde Quintus Del-lius genannt, Wechselreiter, Pferdewechsler. In denrömischen Bürgerkriegen, die der Ermordung Juli-us Cäsars 44 v. Chr. folgten, ist der Politiker und Sol-dat Quintus Dellius mehrmals von einem Gaul auf ei-nen besseren gestiegen, bis er im Dienste von Mar-cus Antonius stand, dem Herrscher des römischenOstens und berühmtesten Feldherrn seiner Zeit.

Er wurde zu einem seiner engsten Vertrauten.Vor der Entscheidungsschlacht von Actium(31 v. Chr.) gegen Octavian, den späteren Kaiser Au-gustus, aber setzte sich Quintus Dellius zu diesemab. Als Geschenk brachte er den Kriegsplan des Mar-cus Antonius mit; vielleicht war Quintus Dellius des-halb der wichtigste Whistleblower der Weltgeschich-te. Es ging um nicht weniger als die Zukunft Roms.Auch Gnaeus Domitius Ahenobarbus lief über, einweiterer Freund des Antonius. Der Verratene war soschockiert, dass er seine übrigen Vertrauten auf dieKriegsschiffe verteilte, „damit sie nicht, wenn er siean Land zurückließ, zu meutern beginnen könntenwie Dellius und andere Deserteure“ – so der Histori-ker Cassius Dio. Interessant sind die Motive: Ägyp-tens Königin Kleopatra, von der Marcus Antoniusseelisch wie materiell abhing, hasste den spitzzüngi-gen Dellius. Der glaubte, sein Leben sei in Gefahr.Gleichzeitig sah er Rom gefährdet, wenn die Herr-scherin Marcus Antonius zu ihrem Büttel machte.Octavian triumphierte auch dank der mitgebrach-ten Informationen bei Actium. Er blieb Dellius im-mer dankbar, der Desultor machte unter ihm Karrie-re. Das Pferd hat er nie mehr gewechselt. Eine Odedes Dichters Horaz soll sich an ihn richten – eine Er-innerung, dass wir, wo immer wir im Leben stan-den, dem Tod nicht entrinnen: „Dort reißt uns alleunser Verhängnis hin, / Dort dreht sich unser Los inder Urne schon: / Und kommt’s heraus früh oder spä-ter, / Segeln wir fort in ein ewig Elend.“ JKÄ

Der Einflüsterer:Mark Felt

M ehr als drei Jahrzehnte lang blieb seinewahre Identität das am besten gehütete Ge-heimnis im spektakulärsten Polit-Skandal

der amerikanischen Geschichte, der Watergate-Af-färe. An deren Ende war zum ersten Mal ein US-Prä-sident mit Schimpf und Schande vorzeitig aus demWeißen Haus gejagt und das Vertrauen der Amerika-ner in ihr politisches System erschüttert worden. Alldie Zeit kannte man nur den Codenamen: Bob Wood-ward und Carl Bernstein, die Reporter der Washing-ton Post, die den Skandal enthüllt hatten, sprachenvon ihrem wichtigsten Informanten stets nur alsDeep Throat, benannt nach einem Porno, der da-mals, Anfang der freizügigen Siebzigerjahre, Furoremachte. Erst 2005, kurz vor seinem Tod, gab derMann seinen Klarnamen preis: Mark Felt.

In den entscheidenden Jahren der Affäre war Feltvon 1972 bis 73 stellvertretender Direktor der ameri-kanischen Bundespolizei FBI. In dieser Funktionwusste er, dass die Spuren nach einem mysteriösenEinbruch im Hauptquartier der DemokratischenPartei im Washingtoner Watergate-Komplex direktins Weiße Haus führten. Und er bekam sehr genaumit, wie sich Präsident Richard Nixon beim verzwei-felten Versuch, die Sache zu vertuschen, unrettbarimmer tiefer verstrickte. Felt traf sich mit Wood-ward meist mitten in der Nacht im kühlen Scheinvon Neonröhren im untersten Geschoss einer Tiefga-rage. Dort gab er dem jungen Journalisten die ent-scheidenden Hinweise, wo er bei den Ermittlungsbe-hörden nachbohren sollte. Über die Motive vonDeep Throat herrscht bis heute keine Klarheit.Woodward schreibt, Felt habe aus Sorge um die In-stitution gehandelt, der er mehr als 30 Jahre gedienthatte. Er habe das FBI aus dem Watergate-Morastheraushalten wollen. Andere sind nicht so gnädig.Felt, so sagen sie, habe sich von Nixon bei der Beru-fung eines neuen FBI-Direktors übergangen ge-fühlt – und sich gerächt. RKL

DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 WOCHENENDE HISTORIE V2/9

Page 58: Süddeutsche_Zeitung.pdf

INTERVIEW: KRISTIN RÜBESAMEN

SZ:HerrGigerenzer,wie langehabenSieheutemorgen gebraucht, sich für dieseskarierte Hemd zu entscheiden?Gerd Gigerenzer: Ich habe mich gar nichtentschieden. Es hing einfach da. Wennman darüber forscht, wie Menschen Ent-scheidungen treffen, lernt man: In derRegel lohnt es nicht, lange zu grübeln.Zumal man die Welt sowieso nicht mitSicherheit vorhersagen kann. Sobald Siedas akzeptieren, können Sie sich auf ein-mal viel entspannter entscheiden.Ihr aktueller Bestseller heißt ,Risiko‘.UndSie forderndarin: ,MehrRisikokom-petenz!‘WasgenauverstehenSiedarun-ter?Nicht mehr nach der Art Sicherheit zu stre-ben, wie sie sich Kinder wünschen, wie esdie Religion verspricht oder die Astrologieoder auch nur der Kauf von zu vielen Versi-cherungen. Denn diese Art von Sicherheitgibt es in unserer modernen Welt nicht.Sie nennen für Ihre These ganz prakti-sche Beispiele. So haben Sie währendder Ehec-Krise weiter Tomaten geges-sen.Warum soll das sinnvoll sein?Warum nicht? Man wusste doch überhauptnicht, woher der Erreger kam. Ich liebe To-maten und habe sie in dieser Zeit gründlichgewaschen. Bei der Schweinegrippe-Krisehabe ich die Menschen in meinem Institutzusammengetrommelt und erklärt, wasman weiß und welche Unsicherheiten be-stehen. Das hat die Leute entspannt. Diewirklichen Gefahren liegen ganz woan-ders: Deutschland hat ungefähr 10 000 To-te jährlich durch die saisonale Grippe. Da-mit verglichen ist die Zahl derjenigen, diebei der Schweinegrippe sterben, winzig.Das heißt, bei Impfungen sind Sie weni-ger entspannt?Teils, teils. Zuletzt habe ich mich impfenlassen, als ich nach Delhi flog, um meineTochter zu besuchen, die dort ein Jahr mitden Dalits, den sogenannten Unberührba-ren, arbeitete. Ich habe mich gegen Hepa-tits A impfen lassen, nicht aber gegen Hepa-titis B, da der Tropenarzt sagte, die Imp-fung würde das Risiko einer Infektion von2 in 10 000 auf 1 in 10 000 senken. Ich sag-te: Danke, das Risiko nehme ich in Kauf.

Und, waren Sie dieses Jahr schon malbeimCheck-up?Nein, aber ich lese die Untersuchungenüber Menschen, die zu Check-ups gehen:Sterben die weniger an Herzleiden? Nein.Sterben die weniger an Krebs? Nein. Ster-ben die weniger insgesamt? Nein.Kennen Sie die Statistik der Verkehrs-toten für Berlin?Für Berlin nicht. Aber in ganz Deutschlandsterben etwa 3500 bis 4000 Menschen je-des Jahr auf der Straße. Hier liegt eine wirk-liche Gefahr, deshalb fahre ich längere Stre-cken im Auto nur dann, wenn es wirklichgar nicht anders geht. Im Zug und im Flug-zeug fühle ich mich dagegen sehr sicher.WelcheRollespieleneigentlichdieÄngs-te bei unserer Entscheidungsfindung?

Bei wirklichen Katastrophen wie 9/11 odermöglichen Katastrophen wie der Vogelgrip-pe wird regelmäßig nach mehr Bürokratie,mehr Technologie und strengeren Geset-zen – einschließlich der Einschränkungder individuellen Freiheit – gerufen, nurnach einem nicht: nach risikokompeten-ten Bürgern. Wenn man Menschen klarma-chen würde, dass Terroristen zweimal zu-schlagen, erst mit Gewalt, dann in unserenGehirnen, könnten sie sich besser wehren.Gerade seit 9/11wissenwir: Es gibt auchhandfeste wirtschaftliche Interessen,die Ängste der Bürger zu schüren.Natürlich gibt es die, aber man sollte denBürger auch nicht aus der Verantwortungentlassen. Wir Deutsche beklagen uns ger-ne über die anderen und unsere Regie-rung; wir sind aber alle verantwortlich,selbst mitzudenken und zu entscheiden.Bei der nächsten Grippeviruswarnungkann man sich ja informieren und dannentscheiden: Soll ich mich impfen lassenoder nicht? Wie verhalte ich mich am ver-nünftigsten? Genauso bei der nächstenTerrorismuswarnung.Nach der letzten Finanzkrise wurdenwieder strengere Vorschriften, kleinereBanken und bessere Berater gefordert.Wird unser Geld je wieder in sicherenHänden sein?Benjamin Franklin hat mal gesagt, indieser Welt ist nichts sicher außer dem Todund den Steuern. Ich sage: Es ist ein Fehler,nach Sicherheiten zu suchen. Wir lebenimmer noch in einer Gesellschaft, in derdie Illusion der Sicherheit angeboten undverkauft wird. Und sie ist das größte Hin-dernis für Risikokompetenz.Ist das nicht zynisch, wenn Sie an dieKleinanleger denken, die ihr gesamtesErspartes verloren haben?Auch der Kleinanleger sollte mitdenkenund verstehen, dass der Bankberater ihmnicht das Beste raten kann, sondern vonder Bank alle paar Wochen Vorgaben be-kommt, was verkauft werden muss. Jederist selbst für sein Geld verantwortlich. Wirhaben gerade in Italien Studien mit Bank-kunden gemacht, von denen sich fast jederZweite im Monat nicht einmal eine Stundemit seinen Finanzen und Versicherungenbeschäftigt; aber für Fußball hat man end-los Zeit.Sie haben einmal die Bankberaterin ge-wechselt,weil sienicht imKopfausrech-nen konnte, wie viel 20 Prozent von 500Euro sind. Was hat Kopfrechnen mit Ih-ren Anlagen zu tun?Stellen Sie sich das mal vor! Hier geht’s umAbschätzen, nicht um Präzision. Wenn siesich mal verrechnet, kann sie es gar nichteinschätzen. Man muss ungefähr wissen,mit welchen Zahlen man jongliert. Außer-dem war der Rest der Beratung ganz ähn-lich, und sie versuchte tatsächlich, mir Im-

mobilienpapiere wieder zu verkaufen, diegerade eine Krise verursacht hatten. Da ge-he ich halt weg. Es ist auch unsere Pflichtals Bürger, darauf zu reagieren. Wenn Sieder Meinung sind, dass sich Ihre Bank ver-zockt hat, dann sollten Sie austreten, stattsich zu beklagen. Dann gehen Sie zu einerkleinen Bank, die sich nicht verzockt hat.

Schuld an der Finanzkrise ist die soge-nannte Truthahn-Illusion, schreibenSie. Dasmüssen Sie bitte erklären!Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Truthahn.Am ersten Tag Ihres Lebens kommt einMann. Sie fürchten, er wolle sie umbrin-gen, aber er füttert sie. Am zweiten Tagkommt er wieder. Es ist schon etwas wahr-scheinlicher, dass er Sie nicht umbringt.Und tatsächlich, er füttert Sie wieder. AmTag 100 ist es so sicher wie nie zuvor, dasser Sie füttert, aber es ist der Tag vor Thanks-giving und Sie sind unterm Beil . . . DemTruthahn fehlte eine wesentliche Informa-tion, um die Risiken zu berechnen. Ein Teilder Bankenkrise verlief ganz ähnlich. Kurzvor der Krise waren die Gewinne so hochwie nie zuvor und die Erwartungen riesig,und dann brach alles zusammen. Die ma-thematischen Modelle aber, die zur Risiko-berechnung verwendet wurden, warennicht die Lösung, sondern Teil des Pro-blems. Sie werden übrigens immer nochverwendet.Wie legen Sie selbst Ihr Geld an?Ich halte mich an einfache Heuristiken, al-so Faustregeln, die in solchen Situationenhilfreich sind: ein Drittel in Immobilien,ein Drittel in Aktien, ein Drittel in fester an-gelegtem Geld, wie Staatsanleihen. Alsodiversifizieren. Kann natürlich auch schief-gehen. Aber man muss sich eingestehen,dass man die Zukunft nicht vorhersehenkann. Wir wissen auch nicht, wie das mitdem Goldpreis weitergeht.Sie behaupten: Keine Ahnung vom The-ma zu haben, kann bei Entscheidungennützen. Etwas ungewohnter Tipp von ei-nemWissenschaftler, finden Sie nicht?Halbwissen kann tatsächlich nützlich sein,es hilft dabei, Innovationen zu ermögli-chen. Das gilt für die Wissenschaft, wo gro-ße Erfolge oft zustande kommen, wennMenschen von außen dazukommen, diedie Dinge mit anderen Augen sehen. Dasgilt genauso für die Politik. Der Fall der Ber-liner Mauer ist ein solches Beispiel. Erin-nern Sie sich an Günter Schabowski, derdie entsprechende Sitzung des ZK bezüg-lich der Reiseregelung für DDR-Bürger

verpasst hatte, dann bei diesem berühm-ten Interview nicht so richtig wusste, waser sagen sollte und sich missverständlichausdrückte. Mithilfe der Presse, diedaraufhin, von Wunschdenken getrieben,eine Fehlmeldung lancierte, kam eine Revo-lution zustande, die es sonst an diesem Tagnicht gegeben hätte.Früher zählteUnsicherheit zumKernge-schäftdesGlaubens.Kannmangleichzei-tig religiös und risikokompetent sein?Klar, es gibt ja verschiedene Arten von Reli-giosität, zum Beispiel eine, die dieUngewissheit im Auge hat. Diese Haltungakzeptiert, dass wir nicht wissen, ob eseinen Gott gibt oder nicht, und gestehtdamit unsere eigenen Grenzen ein.Warum haben wir in unserer Gesell-schaft so eine starke, IhrerTerminologienach ,defensive Entscheidungskultur‘?Ein Beispiel: Eine Person hält A für die bes-te Option, schlägt aber die schlechtere Op-tion B vor, um sich selbst zu schützen, fallsetwas schiefgeht. Ein großer Teil der Ärztepraktiziert in dieser Hinsicht defensiveMedizin; aus Angst vor Klagen von Patien-ten. Dabei empfehlen die Mediziner mitun-ter Behandlungen, die sie ihrer eigenenFrau, ihrem Mann, ihren Kindern nichtempfehlen würden: unnötige Tests, unnö-tige Imaging-Prozeduren, unnötigeKrebsfrüherkennungsprozeduren undmanchmal sogar unnötige Herzkatheter.In den USA, schätzt man, gehen zwei Pro-zent aller Krebserkrankungen auf Compu-tertomografien zurück, die häufig nur ausdefensiven Gründen gemacht wurden:Weil der Patient ja klagen könnte, wennman diese Röntgenuntersuchung nichtdurchgeführt hätte. Oder aufgrund von In-

teressenkonflikten, weil die Klinik Geldverdienen muss. Ein Patient sollte verste-hen, dass ein Arzt ihm nicht immer dasBeste raten kann. Defensive Medizintreibt die Kosten unseres Gesundheitssys-tems nach oben und senkt die Qualität derVersorgung. Hier haben wir ein echtes Pro-blem, aber wir streiten um die zehn EuroPraxisgebühr.Die Feldherren der Antike habenBrücken und Schiffe zerstört und so denRückzugunmöglichgemacht, umdieRi-sikofreude ihrer Soldaten zu steigern.Welche Strategie wählen die FeldherrenderModerne?Egal, wohin ich heute schaue – Politik, Ma-nagement, Medizin: Alle sichern sich vor-nehmlich selbst ab. Nach meinen Untersu-chungen werden ein Drittel aller wichtigenprofessionellen Entscheidungen von Top-managern defensiv getroffen, das heißt,man wählt eine Option, mit der man sichselbst schützt, nicht aber die beste für dieFirma. Beispielsweise stellen Vorgesetztehäufig den zweitbesten Bewerber ein.Weil sie die Konkurrenz fürchten?Genau, aus Angst werden Entscheidungs-kriterien durch Surrogat-Kriterien ersetzt,an die Stelle des Wohls der Firma tritt das ei-gene Gehalt oder der Bonus des Vorstands.In jeder Branche gibt es diese Tendenz. Inder Wissenschaft begegnet einem häufi-ger, dass die wirklich innovativen Ideendurch Ersatzkriterien ersetzt werden, wiedie Anzahl der Artikel, die jemand im Jahrpubliziert. Und in so mancher Klinik wirddas Wohl des Patienten durch die Zahl derdurchgeführten Operationen kompensiert.Sie haben Ihre Frau, eineAmerikanerin,am Zentrum für interdisziplinäreForschung in Bielefeld getroffen undsich gleich verliebt. Wenn Sie unsichergewesen wären: Wäre in diesem Fall einMünzwurf angebracht gewesen?Den habe ich nicht gebraucht, aber das istein Rezept, das man jedem empfehlenkann, der seine innere Stimme nicht hörenkann. Wenn Sie also eine schwierige Ent-scheidung haben zwischen zwei Personen,zwei Jobs, zwei Häusern, dann werfen Sieeine Münze. Während sich die Münzedreht, spüren Sie, was nicht kommen soll,und dann brauchen Sie nicht hinschauen,was das Ergebnis ist.Sieunterscheidennicht zwischen Intuiti-on und Bauchgefühl. Wo genau sitzt dasBauchgefühl,könnenSiemalhindeuten?Das Bauchgefühl sitzt im ganzen Körperund im Wesentlichen im Gehirn. Die Assozi-ation zwischen Intuition und Bauch ist einedeutsche. Im Amerikanischen nennt manes „guts“, das bedeutet Eingeweide, dem-nach liegt das Bauchgefühl dort etwas tie-fer, im Französischen ist es das Herz, imSpanischen oder Kroatischen oder vielenanderen Sprachen gibt es diese Assoziation

gar nicht. Daher kann die Idee, die einigeBuchautoren vertreten, dass das große Ner-vensystem im Bauch unsere Intuitionenwebt, nur von einem Deutschen kommen.Warum hören wir so oft unsere innereStimmenicht?Wir leben in einer Gesellschaft, wo in vielenBereichen Intuition als zweitklassig, min-derwertig oder verdächtig gesehen wird.Oderweiblich, wieDarwin sagt.Wir Männer sind rational, und Sie als Frausind intuitiv. Merken Sie, was da läuft? Dasbedeutet, Sie sind zweitklassig, nicht zu-rechnungsfähig. Und so wurden und wer-den Frauen bis heute in vielen Kulturenbehandelt. Und darum ist es wichtig, Intui-tion vom Weiblichen zu trennen, und auchvon Willkür oder vom sechsten Sinn. Intui-tion ist eine Form von unbewusster Intelli-genz. Die größten Teile des Gehirns sindunbewusst, nicht der Sprache mächtig.Intuition ist gefühltes Wissen, das manspürt, aber nicht begründen kann.Zeichnet sich die Zivilisation denn nichtgerade dadurch aus, dass wir uns solcheSteinzeitreaktionen abgewöhnt haben?Wenn Sie meinen, dass man die größtenTeile unseres Gehirns ausschalten sollte,dann viel Glück. Das hat mit Steinzeitnichts zu tun. Vor der Aufklärung war die In-tuition eine der höchsten Formen von Er-kenntnis, die nur Engel besaßen oder ande-re überirdische Wesen, und erst später fielsie nach unten in den Bauch. Heute möch-ten Sie keinen Komponisten, der das, waser auf das Notenblatt schreibt, mittels Com-putersimulation berechnet hat. Aber dasgilt eben nur für bestimmte Teile unsererGesellschaft. Der Manager oder Politikermuss im Nachhinein Gründe erfinden,damit seine gute Intuition akzeptiert wird.Was wir brauchen, ist eine Gesellschaft, dieanalytisches Denken und Intuition auf die-selbe Ebene stellt.

Undwie kommenwir da hin?Wir müssen die Schule revolutionieren.Wir brauchen dringend risikokompetenteKinder. Damit könnten wir einen Teil desGesundheitsproblems lösen, weniger Alko-hol und Rauchen, mehr Bewegung. Wir soll-ten endlich beginnen, Kinder den Umgangmit Geld zu lehren, also Finanzkompetenz.Und dann brauchen Jugendliche natürlicheine digitale Risikokompetenz, damit sie di-gitale Medien kontrollieren können, stattvon ihnen kontrolliert zu werden. All das istleider immer noch eine Vision.WaresnachdenGesetzender Stochastikrichtig, dass Sie sich seinerzeit gegen dieKarrierealsJazzgitarristundfürdieWis-senschaft entschieden haben?Ja. Ich verdiente zwar genügend Geld alsMusiker und konnte nicht wissen, ob ich inder Wissenschaft jemals Karriere machenund Professor werden würde. Aber meinschlimmster Gedanke war: Wenn ich nunalt werde, zurückblicke und dann feststel-len muss – ich habe mich nur nicht ge-traut? Scheitern ist sehr viel besser als zö-gern. Wir leben nur einmal, und wer keineRisiken eingeht, lebt sein Leben gar nicht.

Gerd Gigerenzer, geboren 1947 in Nieder-bayern, studierte an der Ludwig-Maximili-ans-Universität in München Psychologieund ist seit 1997 Direktor am Max- Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin.Zuvor war er Professor an der Universitätvon Chicago. 2009 gründete Gigerenzerdort ein Zentrum für Risikokompetenz.Selbst vor die Entscheidung gestellt, seineLeidenschaft für Jazz zum Beruf zu ma-chen oder eine akademische Karriere zubeginnen, gab er dem nach, das später zuseinem zentralen Forschungsgegenstandwurde: dem Bauchgefühl. Seine Bücher„Das Einmaleins der Skepsis“ und „Bauch-entscheidungen“ wurden in 18 Sprachenübersetzt. Er kämpft darum, dass bereitsSchüler den Umgang mit Risiken und Unsi-cherheiten lernen – zur Zeit noch ohne gro-ße Resonanz in der Politik, die eine solcheInitiative finanzieren müsste.

„Halbwissen kann tatsächlichnützen, sogar helfen,

Innovationen zu ermöglichen.“

„Ein Patient sollte verstehen,dass ein Arzt ihm nicht

immer das Beste raten kann.“

„Wir müssen analytischesDenken und Intuition

auf dieselbe Ebene stellen.“

Zur Person

GERD GIGERENZERÜBER

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V2/10 WOCHENENDE INTERVIEW Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin-Dahlem führteine schier endlose, verschachtelte Treppe unters Dach. Gerd

Gigerenzer nimmt natürlich nicht den Lift; zu wenig Aussicht für denfreundlichen Psychologen, Institutsdirektor und Risikospezialisten.

Seine Sprache klingt manchmal nach Chicago, dann wieder nach Bayern.

Page 59: Süddeutsche_Zeitung.pdf

VON CLAUDIA LASSLOP

S tich um Stich befestigt Sofie Kellnereine graue Kordel auf grauem Stoff.Das Maßband baumelt um ihren

Hals, Garnspule und Schere liegen in Reich-weite. Vor ihr die Nähmaschine, hinter ihrein heißes Bügeleisen, beides einsatzbe-reit. Sofie hat nur 13 Stunden. Dann mussaus dem grauen Stoff eine Jacke im Mili-tary-Look geworden sein. Vom Zeitdruckdarf sich die 21-Jährige ebenso wenig ein-schüchtern lassen wie von dem, was ihreNachbarin aus Malaysia tut. Stich um Stichignorieren muss sie auch die neugierigenBlicke der Zuschauer, keinen Meter von ih-rem Tisch entfernt. Sofies Welt endet gera-de an einer hüfthohen weißen Bande.

Modetechnologie nennt sich der Berufs-zweig, in dem 22 Teilnehmer aus 22 Län-dern auf eine Medaille hoffen. Insgesamthaben sie vier Tage Zeit für eine Hose nachvorgegebenem Muster und eine Jackenach eigenem Entwurf. „Bewertet wird ob-jektiv und subjektiv. Ist die Naht sauber?Stimmen Maße und Schnitt überein? Wur-de das Thema umgesetzt?“, erklärt MariaMangge am Rand der Wettkampffläche.Die Österreicherin ist selbst Schneiderinund hilft bei den „World Skills“ als Exper-

tin, sie bewertet die Ergebnisse und ent-scheidet mit über Jubel oder Enttäu-schung am Tag der Preisverleihung. Wie je-der Experte ist auch sie mit einer Teilneh-merin angereist. Wie alle Experten darfauch sie ihrem Schützling während dieservier Tage nicht helfen. „Man leidet mit“,sagt Maria Mangge.

Die „World Skills“ sind Weltmeister-schaft und Bildungsevent zugleich. Für dieWettkampfteilnehmer geht es einzig dar-um, die Besten ihres Fachs zu werden.Stattliche Gewinne warten in Japan, Chinaoder Korea auf sie. Von Häusern und Fest-anstellungen ist die Rede. Über Monate ha-ben sie sich vorbereitet. Dagegen gleichtdie Auszeichnung in Deutschland einemfreundlichen Schulterklopfen. Auch dieVorbereitungen fallen vergleichsweiseknapp aus. Worauf sich allerdings keinervorbereiten kann, sind Nervosität undfremde Blicke. Dabei macht es für die Teil-nehmer jetzt keinen Unterschied, wer siegerade beobachtet, ob Mitglieder von

OECD und Unido, Delegierte aus Brasilien,Schüler einer Pegauer Grundschule oderdie Bundesbildungsministerin JohannaWanka an ihrem Arbeitsplatz entlangfla-nieren.

Ab und zu huscht der Blick von SofieKellner durch den Raum, über die Gesich-ter. Und schnell wieder nach unten. Mitdem allgegenwärtigen Interesse an seinemTun muss wenige Meter weiter auch derjunge Automobiltechnologe aus derSchweiz umgehen, während er an der Vor-derachse eines VW-Cabrios schraubt. Ge-nau wie der Gesundheitsbetreuer aus Süd-tirol, der einem Patienten auf der anderenSeite der Halle versichert, dass sein Blut-druck vollkommen in Ordnung ist. Oderder Autolackierer aus Dänemark, der eineHalle weiter den Mundschutz ablegt, im Ge-genlicht die glänzende Oberfläche einerStoßstange inspiziert und mit Blick auf dieUhr weiß, dass er für seine Aufgabe kaummehr eine Stunde Zeit hat.

Obwohl ihr Kampf um Medaillen vorgroßem Publikum stattfindet, scheinen ih-re Arbeitsplätze geradewegs herausgeholtaus Fabriken, Werkstätten und Baustellen,Friseur- und Pflegesalons, Krankenhäu-sern und Küchen, hineingestellt in ein be-lebtes Museum der Berufe. Ein Museummit besser besuchten Ecken – erwartungs-gemäß bei den Floristen und Köchen – undweniger frequentierten Flächen, wo ledig-lich Tastaturen klappern und Augen aufMonitore starren.

In ihrem kleinen Abschnitt dieser Aus-stellung zieht Maren Ottens den flachenPinsel bedächtig über die Wandfläche,wirft dann wieder einen Blick auf die Zeich-nung. Jetzt zahlt sich aus, dass sie sich mitautogenem Training und Yoga vorbereitethat, vollkommen ruhig ist ihre Hand, keineBewegung hektisch. Aber auch für dieMaler-Meisterschülerin aus Hessen läuftdie Zeit, und gleich um die Ecke kreischendie Sägen der Fliesenleger.

Wie alle 18 Dekorationsmaler bei den„World Skills“ umgeben Maren Ottens dreiWände, und ein perfekt ausgestattetes Ma-terialregal steht bereit. Die Materialiensind neu und durchgehend hochwertig.„Das hier ist Show und nicht die Realitätauf unseren Baustellen“, betont Ulrich Lös-ser. Er weiß, wie viel die Sponsoren bei denMalern investiert haben. Bis auf persönli-ches Werkzeug kommt bei diesen Welt-meisterschaften kein gebrauchtes Gerätzum Einsatz, weder bei den CNC-Fräsennoch auf den Hebebühnen der Karosserie-spengler oder bei den Grafikdesignern.

Ulrich Lösser ist Supervisor. Für ihn en-det mit dem Beginn der Wettbewerbe dielange Zeit der Vorbereitung. In den Hän-den der Supervisoren liegt die Organisati-on der Flächen für die 46 Berufszweige inden Hallen und auf dem Freigelände derLeipziger Messe. Nur zwei Jahre ist es her,dass Lösser überhaupt das erste Mal vondieser Weltmeisterschaft gehört hat. Undnachdem er die Veranstaltung 2011 in Lon-don erlebt hat und dort kein einziger deut-scher Maler antrat, ist es auch seiner spon-tanen Begeisterung geschuldet, dass Ma-ren Ottens in Leipzig eine von 42 Deut-schen und ungefähr tausend internationa-len Teilnehmern ist.

Die Maler-Medaillen gehen am Sonntag-abend nach Österreich, in die Schweiz undnach Taiwan. Das weiß Maren Ottens zudiesem Zeitpunkt aber noch nicht. Sofie

Kellner wird ebenfalls ohne Medaille nachHause fahren. Und auch Manuel Kapplerund Reinhold Irßlinger ahnen noch nicht,wie der Wettkampf ausgehen wird. In ei-nem riesigen Zelt im Außenbereich der Hal-len legen die beiden Baden-Württember-ger einen Garten an, pflastern Wege, pflan-zen Blumen, errichten Mauern und stellen

Bänke auf. Bis zum Schlusspfiff am Sams-tagmittag ist noch einiges zu tun. Fast milli-metergenau müssen sie arbeiten – und ge-hören damit schließlich zu den Siegern. Inder knallbunten Abschlusszeremonie wirdihnen die Silbermedaille der Landschafts-gärtner umgehängt. Gold bekommen sieals beste deutsche Teilnehmer.

Arbeit als HochleistungssportTausend junge Fachkräfte aus der ganzen Welt traten bei der Weltmeisterschaft der Berufe in 46 Disziplinen gegeneinander an.Die „World Skills“ fanden erstmals nach 40 Jahren wieder in Deutschland statt und warben für nichtakademische Professionen

Entstanden sind die „World Skills“ im Jahr1950 aus einem spanisch-portugiesischenLehrlingswettbewerb. Im Laufe der Jahrestießen immer mehr Nationen dazu und woll-ten die Berufe-Weltmeisterschaft austra-gen. Heute ist das Turnier die größte Bil-dungsveranstaltung für nichtakademischeBerufe weltweit. Deutschland war bisherdreimal Gastgeber: 1961 in Duisburg, 1973 inMünchen und 2013 in Leipzig. Die nächsten„World Skills“ finden 2015, im Jahr nach derFußballweltmeisterschaft, in der brasiliani-schen Metropole São Paulo statt.

Für den diesjährigen Wettstreit hattensich insgesamt 1010 Teilnehmer aus 53 Län-dern in 47 Berufen qualifiziert. Für Deutsch-land gingen 42 Berufsanfänger in 37 Diszipli-nen an den Start – fast doppelt so viele wiebei der letzten Weltmeisterschaft in London.Die Teilnehmer sind zwischen 16 und 22 Jah-ren alt. An vier Tagen hatten sie insgesamt22 Stunden Zeit, um die ihnen gestellten Auf-gaben zu erledigen. Eine internationale Fach-

jury vergab Punkte für die fertigen Arbeiten.Das beste und das schlechteste Ergebniswurden gestrichen. Bei den Kfz-Mechani-kern sahen die Aufgaben zum Beispiel soaus: An sechs Stationen warteten Fahrzeugemit Defekten an Getriebe, Motor, Elektrikoder Bremsen. In jeweils drei Stunden muss-ten die angehenden Kfz-Mechaniker die Au-tos wieder fahrtüchtig machen.

Die erfolgreichste Nation der Berufe-Welt-meisterschaft war Südkorea mit 23 Medail-len, gefolgt von Taiwan und der Schweiz.Doch auch das deutsche Team war mit sei-nem Abschneiden zufrieden: Mit zweimalGold, fünfmal Silber und viermal Bronze lan-dete es auf Platz sieben unter den 53 Teilneh-mer-Nationen. Insgesamt elfmal wurden diedeutschen Berufsanfänger bei der Ab-schlusszeremonie zur Medaillenvergabe ge-rufen. „Wir haben die Medaillen-Ausbeuteim Vergleich zu London vor zwei Jahren ver-doppelt“, sagte Jörg Wehrmann, der Spre-cher der Nationalmannschaft. SZ

Die Zahl der Personen, die Meister-Bafögbekommen, ist 2012 im Vergleich zum Vor-jahr leicht gestiegen. Laut StatistischemBundesamt erhielten etwa 168 000 Perso-nen Meister-Bafög – das sind 1,1 Prozentmehr als 2011. Mehr als zwei Drittel der Ge-förderten sind Männer. Doch die Frauenholen auf: 2012 stieg die Zahl der weibli-chen Empfänger im Vergleich zu 2011 umdrei Prozent. Meister-Bafög ist eine staatli-che Förderung, die jeder beantragen kann,der einen ersten Berufsabschluss hat undeine Aufstiegsfortbildung macht. DPA

Die deutsche Berufe-Nationalmannschaft errang in Leipzig elf Medaillen. FOTO: OH

Der Fachkräftemangel in Deutschland ver-lagert sich von den Akademikern zu denFacharbeitern. Bis zum Jahr 2020 drohtnach Einschätzung des Instituts für Wirt-schaft (IW) in Köln vor allem in den Ausbil-dungsberufen weit mehr als bei Akademi-kern eine Fachkräftelücke. Ende des Jahr-zehnts könnten bis zu 1,4 Millionen Fachar-beiter in den Bereichen Mathematik, Infor-matik, Naturwissenschaften und Technik(MINT) fehlen, heißt es in dem kürzlich vor-gestellten MINT-Report des Instituts. SZ

DEFGH Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013

BERUF& KARRIEREBerufsbildDurchblick im Datenwust:In der IT-Branche fehlenFachinformatiker V2/12JobcoachFrage an den Stiltrainer:Darf ich komplizierteNamen abkürzen? V2/12ArbeitsrechtKorrekt abgemeldet: Was manbei der Krankmeldungbeachten muss V2/12

Die Schneiderin darf sich nichtablenken lassen – auch nicht vonder Bundesbildungsministerin

Mehr Empfängervon Meister-Bafög

„Das hier ist Show undnicht die Realitätauf unseren Baustellen.“

Größere Lückebei Facharbeitern

World Skills

Stiche mit Stoppuhr: In der Disziplin Modetechnologie gilt es, in 13 Stunden eine Jacke nach eigenem Entwurf zu nähen und sich dabei von Hunderten Besuchern über die Schulter schauen zu lassen. FOTO: OH

INHALT

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Page 60: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Zeugnis vom Chef. Ein Häkchen nebender Unterschrift, ein Strich unter der Te-lefonnummer – um Geheimzeichen inArbeitszeugnissen ranken sich viele Le-genden. Dabei sind Häkchen und Stricheheute ebenso unzulässig wie verschlüs-selte Botschaften, die vor Querulantenoder Alkoholikern warnen sollen. Ar-beitszeugnisse müssen wahr und wohl-wollend sein. Das erfordert beim Formu-lieren manchmal einige Verrenkungen.Wie man das Dokument richtig aufbautund rechtssicher abfasst, erklärt dieserRatgeber, der zur Hälfte aus Textbaustei-nen und Vorlagen besteht. Hilfreich fürVorgesetzte – und für Bewerber, die prü-fen wollen, ob ihr Zeugnis fair ist und kei-ne Geheimcodes enthält.

Tacker mit Gruß. Im geschäftlichenMail-Verkehr sind Smileys verpönt. DieFans von Emoticons schaffen es trotz-dem immer wieder, ihr Büro mit Grinse-gesichtern zu verzieren. Jetzt haben sieeinen Tacker mit eingebautem Smiley-Stempel erfunden. Die Heftklammer lan-det in einem Kreis mit zwei Augen, um-rahmt von einem beflissenen Gruß. Da-bei haben sie allerdings übersehen, dassSmileys mit Strich-Mund nicht lustig,sondern eher verbissen aussehen. JUP

FUNDBÜRO

Jahresgespräch. Das jährliche Vier-Au-gen-Gespräch zwischen Chef und Mitar-beiter soll sich nicht um leidige Themendes Tagesgeschäfts drehen. Wie man ei-nen Rahmen schafft, in dem beide Sei-ten Einschätzungen und Erwartungenäußern können, um daraus Vereinbarun-gen für die künftige Zusammenarbeit ab-zuleiten, lernen Führungskräfte im Se-minar „Mitarbeiterjahresgespräch“ am1. August in Koblenz. Tel. 02628-21 65,www.mb-personalentwicklung.de

Politik und Wirtschaft. Die UniversitätPotsdam startet im Herbst den neuen Ba-chelor „Politik und Wirtschaft“. In demsechssemestrigen Studiengang geht eszum Beispiel um die Frage, inwieweit Re-gierungen wirtschaftliche Entwicklun-gen beeinflussen können. Auf dem Stun-denplan stehen Politische Theorie, Wett-bewerbstheorie und Statistik. Absolven-ten sollen später in internationalen Orga-nisationen, Ministerien, Parteien oderVerbänden arbeiten können. Tel. 0331-9 77 46 14, www.uni-potsdam.de

Argumentationstechnik.Wer seine rhe-torischen Fähigkeiten verfeinern undsein Argumentationsgeschick verbes-sern will, kann das Seminar „Argumenta-tions- und Diskussionstraining“ vom24. bis 26. Juli am Spitzingsee besuchen.Die Teilnehmer lernen, wie sie Einfüh-lungsvermögen, Durchsetzungskraftund sachliche Argumente richtig dosie-ren und auch in schwierigen Auseinan-dersetzungen souverän bleiben. Tel.07551-9 36 80, www.die-akademie.de

UrbanesDesign.Die Technische Univer-sität Cottbus bietet im nächsten Semes-ter den Master „Urban Design“ an. Er istein gemeinsames Projekt mit zwei ägyp-tischen Universitäten in Kairo und Alex-andria. Nach vier Semestern bekommenStudenten einen ägyptischen und einendeutschen Abschluss. „Urban Design“richtet sich unter anderem an Architek-ten, die sich mit der Erneuerung vonStadtvierteln beschäftigen wollen.Tel. 0355-69 31 01, www.tu-cottbus.de

Motivationstraining. Wie engagiert je-der einzelne Mitarbeiter ans Werk geht,ist der entscheidende Faktor – sowohlbei der Zusammenarbeit im Team alsauch im Wettbewerb mit anderen Fir-men. Wie werden Mitarbeiter richtig mo-tiviert? Welche Instrumente stehen zurVerfügung, und wie kann ich sie optimaleinsetzen? Um diese Fragen geht es imFührungskräfte-Seminar „Mit Motivati-on zu Spitzenleistungen“ am 8. Augustin Berlin. Tel. 089-452 42 97 01 00,www.sp-unternehmerforum.de

Digitale Medien. Wie reagiert man aufden individueller und interaktiver wer-denden Medienkonsum der Konsumen-ten? Wie verbindet man Kreativität undTechnik? Wie entwickelt man eine Digi-talstrategie, die sich optimal mit Offline-Maßnahmen verzahnt? Um diese vierFragen geht es im ADC-Seminar „Digita-le Medien“ am 28. und 29. Juni in Düssel-dorf. Zielgruppe sind Marketing- undWerbe-Entscheider aus kleinen und mit-telständischen Unternehmen. Tel. 030-5 90 03 10-26, www.adc.de JUP

Darf man ins Kino gehen, wenn man krankist? Und was tun, wenn man im Urlaub dieGrippe bekommt? Das Thema Krankheittrifft irgendwann jeden Arbeitnehmer. An-ders als vermutet müssen Mitarbeiternicht in jedem Fall das Bett hüten. Doch we-der Übelkeit noch Bauchkrämpfe entbin-den sie von ihren Pflichten. Die wichtigs-ten Rechte und Pflichten im Überblick:

Krankmeldung.Wie eine ordnungsgemä-ße Krankmeldung aussehen muss, dar-über streiten Arbeitnehmer und Arbeitge-ber häufig vor Gericht. Hensche, Fachan-walt für Arbeitsrecht in Berlin, weiß, woranes liegt: Viele gingen erst zum Arzt und in-formierten dann den Arbeitgeber. Das seijedoch rechtlich nicht korrekt. Eine Krank-meldung muss bei Dienstbeginn vorliegen– sonst verstoßen Arbeitnehmer gegen ih-re arbeitsvertraglichen Pflichten. Wer dasnicht macht, muss mit einer Abmahnungrechnen. „Wenn es wiederholt vorkommt,kann es auch zu einer verhaltensbedingtenKündigung kommen“, warnt Hensche.

Attest. Die Krankmeldung ist jedoch vonder Krankschreibung zu unterscheiden.Spätestens nach drei Tagen muss der Ar-beitnehmer dem Arbeitgeber eine Krank-schreibung vom Arzt vorlegen. „Dabei zäh-len nicht die Arbeits-, sondern die Kalen-dertage“, sagt Andrej Wroblewski, Arbeits-rechtexperte der IG Metall in Frankfurt amMain. Wer also am Freitag wegen Krank-heit nicht zur Arbeit kommt, muss die ärzt-liche Bescheinigung über die Arbeitsunfä-higkeit bereits am Montag vorlegen, wenner an diesem Tag noch krank ist. Von die-sem Grundsatz gibt es jedoch Ausnahmen.Nach einem Urteil des Bundesarbeitsge-richts von 2012 kann der Arbeitgeber auchverlangen, dass Arbeitnehmer die Krank-schreibung schon am ersten Tag vorlegen.

Entgeltfortzahlung. Auf Entgeltfortzah-lung haben alle Arbeitnehmer Anspruch,auch Teilzeitarbeiter und Minijobber. Vor-aussetzung ist allerdings, dass das Arbeits-verhältnis seit mindestens vier Wochen be-steht. Der Arbeitgeber zahlt das Gehaltdann trotz Krankheit für maximal sechsWochen weiter, erläutert Wroblewski.

Krankengeld. Wer länger krankgeschrie-ben ist, bekommt Krankengeld von derKrankenkasse. Das ist eine Sozialleistungin Höhe von 70 Prozent des Arbeitsent-gelts, erklärt Claudia Widmaier vom Spit-zenverband der Gesetzlichen Krankenkas-sen in Berlin. Maximal werde es für einein-halb Jahre gezahlt. Der Arzt muss dafür dieArbeitsunfähigkeit bescheinigen.

Aktivitäten bei Krankschreibung. „EineKrankschreibung bedeutet nicht, dassman ans Bett gefesselt ist“, sagt AnwaltHensche. Erlaubt ist alles, was die Gene-sung fördert: „Bei einer Depression odereinem Burn-out kann es sogar wichtigsein, etwas zu unternehmen und beispiels-weise Sport zu treiben.“ Wichtig ist nur,dass Arbeitnehmer nichts machen, das die

Beschwerden verschlimmert. Bei einemRückenleiden ist Gartenarbeit nicht ange-zeigt. Ein Besuch bei Bekannten oder im Ki-no könne dagegen unter Umständen durch-aus in Ordnung sein, sagt Wroblewski.

Urlaub. Bereits genommener Urlaub ver-fällt bei Krankheit nicht. „Wenn mankrank wird, ist man nicht mehr urlaubsfä-hig. Man kann den Urlaub also gar nichtnehmen“, erklärt Wroblewski. Wer im Ur-laub wegen Grippe flachliegt, aber keine Fe-rientage verschenken will, muss sich amersten Tag der Arbeitsunfähigkeit beim Ar-beitgeber krankmelden.

Krankheitsbedingte Kündigung. FallenArbeitnehmer wegen Krankheit immerwieder aus, darf der Arbeitgeber ihnen imExtremfall kündigen. Es müssen aller-dings mehrere Voraussetzungen erfülltsein: So müssen Angestellte beispielsweisemehrere Jahre regelmäßig mehr als sechsWochen krankgeschrieben sein. In diesemFall kann es für den Arbeitgeber unzumut-bar sein, den Angestellten weiter zu be-schäftigen. Das gleiche gelte, wenn bei ei-nem Arbeitnehmer wegen einer Langzeit-erkrankung in den nächsten Jahren keinWiedereinstieg in den Job zu erwarten ist.Ein Beispiel kann ein Bauarbeiter sein, dernach einem Unfall querschnittsgelähmt istund deswegen nicht mehr auf ein Gerüstklettern kann. Streitigkeiten wegen krank-heitsbedingter Kündigungen kämen in derPraxis häufig vor, erläutert Wroblewski.Wer eine krankheitsbedingte Kündigungerhält, sollte auf jeden Fall schnell han-deln: „Eine Kündigungsschutzklage mussdrei Wochen nach Erhalt der Kündigungeingereicht werden, sonst gilt diese nachdem Gesetz als unwirksam“, sagt Hensche.Anders als bei verhaltens- oder betriebsbe-dingten Kündigungen würden die Gerich-te bei Kündigungen wegen Krankheit sehrarbeitnehmerfreundlich urteilen. Der An-walt rät daher, sich auf jeden Fall juristischgegen eine Entlassung zu wehren: „DieChancen stehen gut, die Kündigung anzu-fechten oder eine angemessene Abfindungherauszuholen.“ In aller Regel endetenkrankheitsbedingte Kündigungen mit ei-nem Vergleich. PETER NEITZSCH/DPA

STILBERATER

SZ-Leser Hartmut G. fragt:Eine Mitarbeiterin in meiner Abteilungträgt einen Doppelnamen, der mindes-tens so kompliziert ist wie der Name dersaarländischen Ministerpräsidentin An-negret Kramp-Karrenbauer. Die meis-ten Kollegen benutzen eine abgespeck-te Variante des Namens: Die einen sa-gen Annegret, die anderen Frau Kramp,wieder andere Frau Karrenbauer (um esauf das prominente Beispiel zu übertra-gen). Ist das korrekt? Da wir vielKundenkontakt haben und ich den un-säglichen Namen oft langwierig am Tele-fon buchstabieren muss, frage ich mich:Kann man die Kollegin bitten, im beruf-lichen Kontext generell einen abgekürz-ten Namen zu benutzen?

Jan Schaumann antwortet:Lieber Herr G., das Leben ist bekannt-lich kein Luftkurort. So müssen wir gera-de im beruflichen Alltag manche Unbillerdulden und zum Wohle unseres Unter-nehmens ertragen. Aber Hand aufsHerz: Ist es wirklich eine unangemesse-ne Belastung, eine Kollegin mit ihremkorrekten Namen anzusprechen? VieleMenschen behalten ihren Geburts-namen zusätzlich zum Namen des Ehe-partners und haben durchaus nachvoll-ziehbare Gründe dafür.

Dies betrifft inzwischen zunehmendauch Männer, die mit der Heirat den Na-men der Frau annehmen und ihren Ge-burtsnamen diesem voranstellen oderanfügen. Da heutzutage Kinder nichtmehr ohne Weiteres qua Geburt miteinem möglichen Doppelnamen ihrerEltern (oder eines Elternteils) beerbtwerden können, stellt die Wahl des Dop-pelnamens in den meisten Fällen einefreiwillige und bewusste Entscheidungdar.

Herr Müller-Lüdenscheidt, geborenerMüller, hat sich also unter Umständenganz bewusst dafür entschieden, alsletzter Nachkomme des seltenen Ge-schlechts der Müllers diesen Namen zubewahren, und hat dennoch dem inni-gen Wunsch der Dame seines HerzensRechnung getragen, indem er seinen Ge-burtsnamen dem gemeinsamen Ehena-men voranstellt. Da er nun also wederMüller noch Lüdenscheidt heißt, son-dern Müller-Lüdenscheidt, wäre es aus-gesprochen unhöflich, ihn nur der Be-quemlichkeit halber mit seinem halbenNamen anzusprechen.

Die Verbundenheit einer Person mit ih-rem vollständigen Namen lässt sich imÜbrigen gut daran erkennen, wie siesich selber am Telefon meldet oder bei-spielsweise ihre E-Mails unterschreibt.Nennt sie dort nur einen ihrer Namen,wäre es durchaus legitim, die Person zufragen, wie sie gerne angesprochen wer-den möchte und welcher Name genanntwerden soll, wenn im Kontakt mit Kolle-gen oder Außenstehenden über sie ge-sprochen wird.

So auch in Ihrem Fall: Je nachdem, wiedie Antwort ausfällt, so sollten Sie IhreKollegin fortan ansprechen, anschrei-ben und gegenüber Dritten benennen.Ich kenne Fälle, in denen das Kürzel desDoppelnamenträgers, zum Beispielbeim Abzeichnen von Dokumenten, imLaufe der Zeit zum Namensersatz wur-de. So wäre dann aus Müller-Lüden-scheidt kurz „MüLü“ geworden. DieSonderform des geschäftlichen Kosena-mens bedarf aber in jedem Fall des Ein-verständnisses des Inhabers und dar-über hinaus einer besonderen Näheoder Verbundenheit.

Auch die Anrede per Du ist im Hinblickauf Ihre Kollegin natürlich nur die halbeMiete. Sie werden wohl kaum auf dieIdee kommen, sie Dritten gegenüber als„Frau Annegret“ bekannt zu machen.Vielleicht ist Ihre Frage ein guter An-satz, um auch einmal die eigene Ge-schwindigkeit zu überdenken. Vieles imberuflichen Alltag läuft heute unter Zeit-druck, schnell und hektisch ab. Habenes dann nicht wenigstens die Menschenum uns herum verdient, dass wir unsfür das richtige Aussprechen ihres Na-mens das nötige Quäntchen Zeit neh-men? Respekt und Wertschätzung soll-te meines Erachtens nicht mit der Stopp-uhr bemessen werden.

Haben Sie auch eine Frage zu Bewerbung, Be-rufswahl, Etikette, Arbeitsrecht, Karrierepla-nung oder zu Ihrem Führungsstil? Schreiben Sieein paar Zeilen an [email protected] sechs Experten beantworten ausgewähl-te Fragen im Wechsel. Ihr Brief wird selbstver-ständlich anonymisiert.

S tundenlang schweigend Befehle indie Tastatur hacken und dabei jedeMenge Kaffee trinken – so stellen

sich viele die Arbeit eines Fachinformati-kers vor. Doch die Realität sieht andersaus. „Beim Programmieren kann ich un-glaublich kreativ sein. Gleichzeitig machtes Spaß, im Team gemeinsam auf ein Zielhinzuarbeiten“, sagt Dennis Scharfenberg.Der 26-Jährige arbeitet für die Firma Shop-ware AG im Münsterland, die Software-lösungen für Internetshops herstellt. Vorvier Jahren hat Scharfenberg dort seineAusbildung zum Fachinformatiker abge-schlossen.

Die Fachkräfte sind gesucht. „Wir schät-zen, dass es derzeit etwa 8000 offene Stel-len für Tätigkeiten gibt, die von Fachinfor-matikern hervorragend ausgefüllt werdenkönnen“, sagt Stephan Pfisterer, Arbeits-marktexperte des IT-BranchenverbandesBitkom. Die Anzahl der Ausbildungsanfän-ger sei seit Mitte des vergangenen Jahr-zehnts sprunghaft angestiegen: Startetenim Jahr 2005 knapp 7500 Jugendliche eineAusbildung zum Fachinformatiker, warenes 2012 schon 10 330.

„Wegen des breiten Einsatzspektrumsist es ein sehr attraktives Berufsfeld“, sagtPfisterer. Fachinformatiker entwickeln, re-alisieren und verwalten komplexe IT-Sys-teme und passen sie an die Bedürfnissevon Unternehmen an. Dabei kann es bei-spielsweise um eine Software zur Reise-

buchung gehen, um eine Anwendung zurAuswertung wissenschaftlicher Datenoder um ein Programm, das bei einemFahrzeug das Zusammenspiel zwischenMotor und Lenkung steuert. Aber auchzum Konfigurieren von Routern, WLAN-Systemen oder Firewalls werden Fach-informatiker gebraucht.

Für den 1997 geschaffenen Ausbildungs-beruf ist kein bestimmter Schulabschlussvorgesehen. Laut Stephan Pfisterer habenjedoch zwei Drittel der Azubis das Abitur,der Rest verfüge über einen überdurch-schnittlichen Realschulabschluss. Auchdie Noten einzelner Fächer würden bei denAuswahlprozessen in Betracht gezogen –vor allem Mathematik und Physik seienhier ausschlaggebend.

Wer einen Ausbildungsplatz ergatternwill, braucht aber mehr als Interesse für IT.„Wir erwarten von unseren Auszubilden-den auch Teamfähigkeit“, sagt Silvia Ima-schewski, die beim Software-HerstellerSAS als Personalmanagerin arbeitet. Fach-informatiker hätten sehr viel mit Men-schen zu tun, Kommunikation sei deshalbein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Daslernen die Azubis, wenn sie bei SAS alle IT-

Abteilungen hintereinander durchlaufen:„Vom Rechenzentrum über die interne An-wendungsentwicklung bis zum Service-Desk – überall ist Interaktion mit Kollegenoder Kunden gefragt“, sagt Imaschewski.

Die Ausbildung zum Fachinformatikerdauert drei Jahre. Während dieser Zeit sinddie Azubis nicht nur im Unternehmen tä-tig, sondern besuchen regelmäßig die Be-rufsschule. „Dort werden sie unter ande-rem in den Fächern Systemtechnik, Soft-wareanwendungsentwicklung und Be-triebswirtschaftslehre unterrichtet“, sagtKlaus Heeger, der an der Hubert-Stern-berg-Berufsschule im baden-württember-gischen Wiesloch die Abteilung Fachinfor-matik leitet. In den ersten beiden Lehrjah-ren hätten alle die gleichen Unterrichtsin-halte, ab dem dritten Lehrjahr finde eineSpezialisierung statt.

Schon vor Ausbildungsbeginn müssendie Jugendlichen ihre Fachrichtung wäh-len: Wollen sie Anwendungsentwicklerwerden und sich vor allem auf die Software-Programmierung konzentrieren – oderliegt ihnen mehr die Systemintegration, al-so die Vernetzung von Soft- und Hardware.„Wer sich für Letzteres entscheidet, ist oftim Servicebereich tätig und hat viel mitKunden zu tun“, sagt Heeger. Anwendungs-entwickler säßen dagegen verstärkt vormBildschirm, könnten bei der Arbeit aberauch ihre Kreativität walten lassen. Aufdas Gehalt hat die Fachrichtung jedoch kei-

ne Auswirkung: Nach Angaben der Agen-tur für Arbeit bekommen Auszubildendeim ersten Lehrjahr 721 bis 784 Euro, imzweiten 783 bis 843 und im dritten 859 bis922. Das Einstiegsgehalt nach der Ausbil-dung liegt laut Pfisterer bei etwa 30 000Euro jährlich.

Wichtig ist für Fachinformatiker vor al-lem die Weiterqualifizierung. Der techni-sche Fortschritt in der Branche mache esnotwendig, sich ständig weiterzubilden,sagt Pfisterer. Dazu dienten etwa die Zerti-fikate verschiedener Hersteller wie IBM,Microsoft oder Cisco, die man durch Wei-terbildungen erwerben könne. Es sei aberauch möglich, innerhalb des Weiterbil-dungssystems der IHK zusätzliche Qualifi-kationen zu erwerben.

Dennis Scharfenberg informiert sichebenfalls regelmäßig über die Entwicklun-gen in der IT-Branche. „Dazu gehört, auchprivat Bücher oder Fachzeitschriften zu le-sen, um über neue Technologien und Pro-grammiersprachen auf dem Laufenden zubleiben“, sagt er. Für ihn hat sich die Ausbil-dung zum Fachinformatiker ausgezahlt.Er ist in seiner Firma gerade zum Teamlei-ter aufgestiegen. MARIA FIEDLER/DPA

V2/12 BERUF UND KARRIERE Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160 DEFGH

Jan Schaumann war inverschiedenen Führungs-positionen in internatio-nal operierenden Unter-nehmen in Europa, denUSA und in Asien tätig.Heute lebt er als Manage-menttrainer, Seminarlei-ter und Buchautor inBerlin. FOTO: PRIVAT

Durchblick im DatenwustFachinformatiker gehören derzeit zu den gefragtesten Kräften der IT-Branche.Für den Beruf braucht man nicht nur Technikbegeisterung, sondern auch soziale Kompetenz

Kontinuierliche Weiterbildungist in der Informationstechnologieeine Selbstverständlichkeit

Die korrekte AbmeldungWer sich krankschreiben lässt, muss nicht unbedingt das Bett hüten. Aber er sollte ein paar Regeln beachten

Stephanie Kaufmann-Jirsa: Das richtigeArbeitszeugnis.Passende Formulie-rungen finden –Geheimcodes ent-schlüsseln. Duden-Verlag, Berlin 2013

TERMINKALENDER

Anwendungsentwicklung oderSystemintegration – diese Fragemüssen Azubis zuerst klären

Allein vorm Computer, abgeschnitten von der Welt? Von wegen: Fachinformatiker haben ständig mit Menschen zu tun und müssen gut kommunizieren können. FOTO: DPA

Ein Nachmittag im Liegestuhl, ein Spaziergang am Fluss – das ist nicht immer verbo-ten, wenn man krankgeschrieben ist. Vorausgesetzt, es dient der Genesung. FOTO: RUMPF

Smiley-Tacker:Jede Heftklammerbildet ein Smiley,verziert mit dem Satz„Have a nice day“.16,95 Euro (zuzüglichVersand), zu bestellenunter www.radbag.de

BeilagenredaktionTelefon 089/21 83-305, Fax -77 [email protected]

Darf ich schwierigeNamen abkürzen?

Page 61: Süddeutsche_Zeitung.pdf

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Von Christine Demmer

Yaser Mansuroglu aus Wiesbadenspricht mehrere Sprachen, er hat dendeutschen und den türkischen Pass undseit vergangenem Sommer sein Abitur inder Tasche. Noch sucht er nach dem rich-tigen Studienfach, eine Idee hat er aberschon. „Mein Vater ist Verfahrensingeni-eur, deshalb bin ich sozusagen erblichvorbelastet“, erklärt der 19-Jährige. „Damich die Richtung sehr interessiert, undich gerade für einige Monate in Englandbin, habe ich mich auch hier nach den Be-dingungen für ein Ingenieurstudium er-kundigt.“

Mit diesem Vorsatz steht der jungeMann ziemlich allein auf weiter Flur.Denn obwohl ausländische Hochschulenbei deutschen Studenten immer beliebterwerden, bleiben angehende Ingenieurelieber zu Hause. Von den 24 000 im Win-tersemester 2010/11 in Österreich einge-schriebenen deutschen Studenten – nachden Niederlanden das zweitbeliebteste

Studienland im Ausland – entschiedensich nur 8,6 Prozent für die Ingenieurwis-senschaften. In Großbritannien studier-ten 9,8 Prozent das eine oder andere Engi-neering-Fach, in den USA so wenige,dass ihr Anteil überhaupt nicht vom Sta-tistischen Bundesamt aufgeführt wird.Allein Schweden lockt Ingenieurstuden-ten an: Immerhin einer von sechs deut-schen Studenten im Land der Elche willIngenieur werden.

Insgesamt waren 2008 quer durch alleStudiengänge 103 000 Studenten an aus-ländischen Universitäten unterwegs –Tendenz steigend. Denn Auslandserfah-rung wird für den Berufseinstieg immerwichtiger, weil große deutsche Mittel-ständler und internationale Konzerne

mittlerweile Niederlassungen in der gan-zen Welt haben. Zudem ist Englisch nichtnur die Weltwirtschaftssprache, sondernauch die Welttechniksprache.

Für viele Ingenieurstudiengänge gibtes integrierte Auslandsabschnitte. Alter-nativ kann man selbst die Initiative er-greifen und sich bei einer Hochschule sei-ner Wahl bewerben. Die Anrechnung deran der Gastuniversität erbrachten Leis-tungen ist seit der Bologna-Reform keingroßes Problem mehr: Mit der Einfüh-rung von thematischen Modulen undECTS-Credits werden die Leistungender Hochschulen vergleichbar. Die aufrei-bende Diskussion um die Anerkennungder Kurse ist weggefallen, nur noch derLeistungsaufwand zählt. Wo er erbrachtwurde, spielt keine Rolle mehr.

Für Bachelor-Studenten wird es auf-grund der Kürze der Studiengänge aller-dings schwierig, länger als ein Semesterim Ausland zu studieren. Hingegen bietetsich das anschließende Master-Studiumgeradezu für eine Auslandsstation an.

Die Zeit in der Fremde erschließt nichtnur neue fachliche Horizonte, sondern be-reichert auch die Persönlichkeit. Und öff-net gerade Ingenieuren beachtliche Karri-ereperspektiven – eben weil so wenigevon ihnen diesen Schritt wagen.

Luftfahrtingenieur Marc Sachon lie-fert dafür ein gutes Beispiel. „Mir wurdean der Uni Stuttgart angeboten zu promo-vieren, aber mich drängte es ins Aus-land“, erzählt der Mittvierziger. NachStationen bei IBM und in einer Unterneh-mensberatung absolvierte er ein MBA-Studium an der IESE in Barcelona. „Ichwollte neben Englisch noch eine weitereFremdsprache lernen“, nennt er als Mo-tiv. Den Doktor in Industrial Enginee-ring machte Sachon dann an der amerika-nischen Stanford University, und seitherist er nicht mehr in Deutschland, sondernin der internationalen Wissenschaft zuHause. Derzeit unterrichtet Sachon alsProfessor für Produktion, Technologieund Operations Management an der spa-nischen Business School, der er seinenMBA verdankt. Er versichert: „DeutscheIngenieure, die im Ausland studiert ha-ben, werden vom Fleck weg engagiert, zuGehältern ab 150 000 Euro aufwärts. Diekönnen zu jedem namhaften Autoherstel-ler gehen, zu internationalen Beratungs-gesellschaften, zu einer Investmentbank,wohin auch immer. Denen stehen alle Tü-ren offen.“

Aus zwei Gründen seien die Einkom-men und Karriereaussichten so glän-zend, fügt Sachon hinzu. Zum einen bekä-men Ingenieure eine vorzügliche Grund-lagenausbildung in Deutschland, die wer-de in aller Welt geschätzt. Zum anderensuche die Wirtschaft immer heftiger nachfachlich und interkulturell bewandertenIngenieuren, und die seien schlicht Man-gelware. So sei es auch bei ihm gewesen.„Nur ganz wenige Kommilitonen warenneugierig auf fremde Länder“, sagt Sa-

chon und bedauert, dass sich an dieserHaltung bis heute wenig geändert hat.„Möglicherweise scheuen sie vor derSprachbarriere zurück, im Ingenieurstu-dium wird man sehr hart rangenom-men.“ Da habe man kaum Zeit, eineFremdsprache zu lernen. Und eines kom-me hinzu: „Bei anderen Studiengängenwird die globale Sicht unterstützt und ge-fordert. Ein Ingenieurstudent aber mussin seinem Fachgebiet in die Tiefe gehen

und hat wenig Anlass, sich nach rechtsund links umzuschauen.“

Dann sind da noch die teils hohen Stu-dienkosten im Ausland. Nach einer Un-tersuchung des Studienfinanzierers Ca-reer Concept würden viele Ingenieurstu-denten gern in einem anderen Land stu-dieren, nur könnten sie sich das nicht leis-ten. „Mit Nebenjobs sind die Ausgabenfür ein Auslandssemester nicht zu de-cken“, sagt Rolf Zipf, Vorstandsmitgliedbei der Career Concept AG. „Viele den-ken daher über Studienkredite nach.Doch beliebt ist diese Finanzierungnicht.“ Angst vor hohen Schulden zumBerufsstart, Erfolgsdruck, Angst vor Aus-beutung durch Studienkredit-Anbieterund schließlich die Unübersichtlichkeitdes Angebots schreckten ab.

So auch Yaser Mansuroglu, der in die-sen Tagen aus London zurückkehrt. „DieStudienkosten in England sind mir zuhoch“, sagt er freiheraus, „für Ausländerkostet ein Semester fast 8000 Euro.“ Erwill nun erst in Deutschland seinen Ba-chelor machen. „Aber danach geht esraus“, sagt er entschlossen. Und mit derKarriere wahrscheinlich rauf.

Die Aufträge kommen von Airbus undBoeing. Die beiden führenden Flugzeug-Hersteller kaufen sich immer wieder ex-tern Ingenieurwissen ein, um Prestigepro-jekte wie den A380 zu bauen. Doch so ein-fach ist das nicht. Denn den Dienstleis-tern fehlen die Fachkräfte. „Der Schuhdrückt jetzt schon“, klagt Tobias Geißin-ger vom Aachener IngenieurdienstleisterP3. „Wir können nicht mehr alle Anfra-gen bedienen, weil wir die richtigen Leu-te dafür nicht bekommen.“ Geißinger istin der Geschäftsleitung der P3-TochterDigital Services, die 400 Mitarbeiter hatund auf Entwicklungen in der Luftfahrtspezialisiert ist. Airbus ist hier seit Jah-ren wichtigster Kunde. Die P3-Leutesind stolz darauf, Teile und das Designvieler Flugzeuge mitentwickelt zu ha-ben. Doch der Mangel an Fachkräftenbremst das Unternehmen: „Würden wirimmer die passenden Leute kriegen,könnten wir doppelt so schnell wach-sen.“

P3 ist nur ein Beispiel von vielen. Denndie Lage wird immer schwieriger. Positio-nen seien immer länger offen und Firmenhätten weniger Bewerber zur Auswahl,sagt etwa Ralf Holtzwart, der für Bayernzuständige Regionaldirektor bei der Bun-desagentur für Arbeit. Die demo-graphische Entwicklung verschärft denTrend noch. Einer Prognos-Studie imAuftrag der Vereinigung der Bayeri-schen Wirtschaft (vbw) zufolge werden2015 deutschlandweit drei MillionenFachkräfte fehlen, davon mehr als500 000 im Freistaat, wo viele Großkon-zerne zu Hause sind. Betroffen sind diver-se Wirtschaftszweige: Am stärksten wirdes den Maschinenbau, die Elektrotech-nik sowie die Chemie- und Fahrzeug-branche treffen.

Aber was kann getan werden? Das All-heilmittel gibt es nicht, betonen alle Ex-perten, meist wird gleich ein ganzer Maß-nahmenkatalog aufgezählt: mehr Frauenim Job halten, Ältere besser einbinden,

die Wochenarbeitszeit verlängern, dasRentenalter anheben, mehr Zuwande-rung zulassen und mehr in Bildung inves-tieren. Insgesamt wird es für gut ausgebil-dete Fachkräfte immer leichter. „Die Ver-handlungsposition der Bewerber hat sichin den letzten Jahren schon wesentlichverbessert. Das spürt man“, sagt Geißin-ger. Die Geldforderungen fielen immerhöher aus. Einstiegsgehälter von 50 000Euro im Jahr seien bei Ingenieuren keineSeltenheit mehr.

So versuchen viele Konzerne, Talenteaus dem Ausland anzulocken. Doch derTeufel steckt dabei im Detail, vor allemaußerhalb der EU wird die Bürokratieschnell zum Feind. Die Ausbildung sei zu-dem in Indien und China völlig anders,

viel mehr von Hierarchien und Auswen-diglernen geprägt. „Unsere Leute habenschon mehr drauf“, sagt Geißinger. „Wirsuchen Mitarbeiter, die erfinderisch sind,Probleme zu lösen. Diese Kompetenz zukriegen, ist schwierig.“ Bundesagentur-Regionaldirektor Holtzwart ergänzt, esmüssten kulturelle Hemmnisse abgebautwerden. Denn noch steht Deutschlandnicht hoch im Kurs. Selbst wenn die Net-to-Zuwanderung auf 100 000 Menschenim Jahr anzöge, würde sich der Fachkräf-temangel zuspitzen, sagt Holtzwart.„Derzeit haben wir es aber mit einer Net-to-Abwanderung zu tun.“

Zumindest würden Deutsch-Kurse imAusland stark nachgefragt. Das zeige,dass ein Umzug für viele Arbeitssuchen-de eine Option sei. Da ein solcher Schrittaber Mut und Zeit braucht, werden dieP3-Ingenieure und andere Firmen weiter-hin nicht allen Aufträgen nachkommenkönnen. Reuters

. . . weil deutsche KonzerneNiederlassungen in derganzen Welt haben

MINT-BERUFEEine Beilage der Süddeutschen Zeitung

Für Architekten. Die Hochschule Biber-ach bietet zum Wintersemester2012/2013 einen neuen Master an. Der be-rufsbegleitende Studiengang „Planenund Bauen im Bestand“ richtet sich an an-gehende Architekten und Bauingenieureund dauert fünf Semester. Die Studentensetzen sich mit dem Abriss, dem Erhaltoder auch dem Wiederaufbau von städti-schen Gebäuden auseinander. Absolven-ten können als Architekten etwa denRückbau von alten Gebäuden überneh-men. Voraussetzung für die Teilnahmeam Studium ist ein erster Studienab-schluss. Das Studium kostet 9950 Euro,Bewerbungsschluss ist der 1. September.

Für Maschinenbauer. Die Fachhoch-schule Brandenburg bietet zum Sommer-semester 2012 zwei neue Masterstudien-gänge an. In „Energieeffizienz techni-scher Systeme“ setzen sich Teilnehmer et-wa mit Fragen zur Gebäudedämmungauseinander, Absolventen können in Bau-firmen arbeiten. Der Master „Rechnerun-terstützte Entwicklung“ richtet sich anMaschinenbauer und Mechatroniker. Da-rin werden Kenntnisse über das Entwer-fen von Maschinen vermittelt. Absolven-ten können etwa im Maschinen- und An-lagenbau arbeiten. Beide Studiengängesind auf drei Semester angelegt, Bewer-bungsschluss ist der 29. Februar.

Für Betriebswirte. Die FachhochschuleLübeck bietet zum Sommersemester2012 zwei neue Master an. „MechanicalEngineering“ richtet sich an Maschinen-bauer und Techniker und ist komplettauf Englisch. In den Vorlesungen stehenThemen wie Design, Konstruktion oderWerkstoffkunde auf dem Programm. DerMaster Wirtschaftsingenieurwesen rich-tet sich an Betriebswirte. Sie erlernen ne-ben Themen wie Unternehmensführungauch ingenieurwissenschaftliche Grund-lagen. Absolventen der beiden dreisemes-trigen Studiengänge sollen in leitendenFunktionen in der Industrie arbeiten kön-nen. SZ, dpa

Hin und weg

Kommen und gehenSuche nach Fachkräften ist für viele Firmen das Hauptproblem

Auslandserfahrung wirdfür den Berufseinstiegimmer wichtiger . . .

Außerhalb der EUwird die Bürokratieschnell zum Feind

Süddeutsche Zeitung Nr. 41 | Samstag/Sonntag, 18./19. Februar 2012 | Seite V2/10

StudienStudiengängegänge

Auslandssemester. Bei einemein- oder zweisemestrigen Studi-enaufenthalt werden drei bis vierKurse je Semester belegt. AmEnde erhält man eine Notenüber-sicht (Transcript). Wer ein Semes-ter mit einem Praktikum kombinie-ren möchte, bewirbt sich um einStudy Abroad & Internship-Semes-ter.Undergraduate Studies. DerBachelor of Science dauert aneiner ausländischen Hochschuledrei bis vier Jahre. Er berechtigtzum weiterführenden Studium(Postgraduate Studies). Wer be-reits ein bis zwei Jahre an einerdeutschen Hochschule einge-schrieben ist, kann seinen Bache-lor auch an einer ausländischenUni fortsetzen und abschließen(Transfer Bachelor). Die Studien-zeit im Ausland muss aber wenigs-tens die Hälfte der gesamten Stu-dienzeit betragen.Postgraduate Studies. Aufbau-end auf dem ersten Hochschulab-schluss lässt sich das Studium ineinem bis zwei Jahren bis zurMasterarbeit fachlich vertiefen.Für Nicht-Ingenieure ist es nahezuunmöglich, zu einem Master ofEngineering-Programm zugelas-sen zu werden. Daran anschließenlässt sich der Doctor of Philoso-phy (PhD). Dieser wissenschaftli-che Forschungsabschluss dauertin der Regel drei bis vier Jahre.Fernstudium. InternationaleEngineering-Masterprogrammeauf Englisch gibt es auch im Fern-studium. Hier bleibt allerdings dasKennenlernen von Land & Leutenauf der Strecke. cde

Auch 2011 wurde Tognum wieder als „Top Arbeitgeber für Ingenieure“ ausgezeichnet –und punktete vor allem in den Kategorien ...

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Verwaltungsangestellte/nim Bereich Anlagenbuchhaltung/Buchhaltung/Rechnungswesen

Das detaillierte Stellenangebot mit Anforderungsprofil und Aufgabenbeschrei-bung entnehmen Sie bitte unserer Homepage: www.biblhertz.it/aktuelles/ stipendien-und-stellenausschreibungen/.

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 01.09.2013 an:

Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte) Verwaltungsleiterin/Direttore Amministrativo Brigitte Secchi Piazza Monte Citorio 115, III° Piano I – 00186 Rom/Italien E-Mail: [email protected]

In der Zentralen Universitätsverwaltung der Universität Augsburg ist ab 01. Oktober 2013 eine Stelle für

eine Volljuristin/einen Volljuristen

im Umfang der regelmäßigen Arbeitszeit in einem auf voraussichtlich ein Jahr befristeten Beschäftigungsverhältnis im Rahmen einer Eltern-zeitvertretung zu besetzen. Die Stelle ist teilzeitfähig, sofern durch Job-Sharing die ganztägige Wahrnehmung der Aufgabe gesichert ist.

Die Vergütung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 TV-L.

Schwerpunkt des vielseitigen Aufgabenbereichs im Referat für For-schungs- und Europaangelegenheiten in der Zentralen Universitäts-verwaltung bildet die rechtliche Prüfung, Gestaltung und Verhandlung von Verträgen, insbesondere Forschungs- und Entwicklungsverträge, Kooperationsverträge und Geheimhaltungsvereinbarungen im Zusam- menhang mit Forschungsvorhaben der Universität. Auch die Bearbei-��������������� ��� ����������������� ��������������-ziellen und administrativen Abwicklung von Drittmittelvorhaben der Universität gehört zum Aufgabenbereich.

Erwartet wird eine erfolgreich abgelegte Erste und Zweite Juristische Staatsprüfung mit Prädikat. Kenntnisse im Recht des geistigen Eigen-tums, im gewerblichen Rechtsschutz und im Bereich des Steuerrechts sind von Vorteil. Sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache sollten vorhanden sein.Von den Bewerberinnen/Bewerbern werden Engagement, Kommuni-kationsfähigkeit, Team- und Belastungsfähigkeit sowie eine service- orientierte Arbeitsweise erwartet. Idealerweise verfügen Sie bereits über erste Erfahrungen im Wissenschaftsmanagement einer universi-tären Einrichtung.

Die Universität Augsburg hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil weib-licher Beschäftigter bei ihren Beschäftigten zu erhöhen und fordert Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerbe-rinnen und Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt eingestellt.

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebens-lauf, Zeugnisse, Urkunden etc.) bis zum 02. August 2013 an den Kanzler der Universität Augsburg, Universitätsstraße 2, 86135 Augsburg.

Unser Team braucht Sie.Wir sind ein traditionsreiches, familiengeführtes Unternehmender Immobilienbranche. Durch jahrzehntelange Erfahrung inDeutschland wurden bis heute viele Werte und Perspektivenfür Kunden und Mitarbeiter geschaffen. Es erwartet Sie einUmfeld, in dem Sie mitgestalten können und Ihre Leistungenhonoriert werden.

Für das Team Finanzbuchhaltung in München suchen wir zum nächstmög-lichen Zeitpunkt einen

Finanzbuchhalter (m/w)in Vollzeit (Teilzeit möglich)

Ihre Aufgaben:• Finanzbuchhaltung• Debitoren- und

Kreditorenbuchhaltung• Anlagenbuchhaltung und

Bestände• Verrechnungskonten• Unterstützung bei Projekten

im Finanzbereich

Ihr Profil:• Erfolgreich abgeschlossene

Ausbildung zum Steuerfach-angestellten (m/w), Buch-haltungsfachkraft (m/w) oder einevergleichbare Ausbildung

• Auch Berufsanfänger haben eineChance

• Sehr gute EDV-Kenntnisse (MS-Office), v. a. Excel

• Datev-Kenntnisse erwünscht

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wenn Sie zudem eigenverantwortlichesArbeiten und Flexibilitat schätzen sowie Teamarbeit zu Ihren Fähigkeitenzählen, dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunter-lagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugniskopien, Gehaltsvorstellung, frühest-möglicher Eintrittstermin). Bitte senden Sie Ihre Bewerbung per Post bzw. E-Mail bis zum 31. Juli 2013 an:

Wohnungs-Treuhand GmbH · Augustenstraße 10 · D-80333 MünchenE-Mail.: [email protected]

Für Fragen steht Ihnen Frau Wildfeuer oder Frau Dorn unter der Telefon-nummer 089/55119-0 gerne zur Verfügung.

Die ISARIA Wohnbau AG ist einer der TOP 3 Projektentwickler für den privaten Wohnungsbau in München und expandiert weiter.

Für unseren technischen Bereich suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt

Architekten / Bauingenieure / Innenarchitekten (m/w)jeweils für die Bereiche Projektenwicklung, Bauleitung, Bemusterung der Sonderwünsche

Sie haben bereits Erfahrung im schlüsselfertigen Wohnungsbau gesammelt. Dabeisetzen Sie Ihre unternehmerischen Fähigkeiten selbständig und proaktiv ein und sorgen für eine möglichst reibungslose Abwicklung der Ihnen anvertrauten Projekte.Sie verfügen neben analytischen und kommunikativen Fähigkeiten über ein hohesMaß an Eigeninitiative.

Im Einzelnen sollten Sie noch folgende Voraussetzungen mitbringen:

• Mind. 5 Jahre Berufserfahrung (LPH 6-9 der HOAI)• VOB-Kenntnisse und einen sicheren Umgang mit den gängigen

Softwaretools• Flexibilität sowie ein sehr guter Umgang mit unseren Kunden und

ausführenden Firmen• Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen bei Kosten-/Termin-/ und

Qualitätseinhaltung sind Ihr Garant für Erfolg

Bei Interesse senden Sie bitte Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen mit Lichtbild an Frau Sabrina Kugler

(e-Mail: [email protected])ISARIA Wohnbau AG, Leopoldstraße 8, 80802 München, www.isaria-wohnbau.de

Weil eineTraumkarrierenicht von träu-men kommt.

Jobs, die Sie weiter-bringen, finden Sie imgroßen Stellenmarktder SZ. Jeden Samstagin der SüddeutschenZeitung.

V2/14 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160STELLENMARKTAnzeigen: Tel. 0 89 / 21 83 - 1030 · Fax 0 89 / 21 83 - 7 95 · www.sz.de/stellenmarkt

Page 63: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Wirentwickeln und realisieren unsere architektonisch und qualitativ an-spruchsvollen Neubauprojekte in den guten Wohnlagen Münchensund Umgebung. Unser Leistungsspektrum reicht von der Grundstücks-entwicklung, Planung, Ausschreibung mit Einzelvergabe und Realisie-rung mit Qualitätssicherung bis zur Fertigstellung und Übergabe.

Sieverfügen über mehrjährige Berufserfahrung und beherrschen Ihr Me-tier bis ins Detail, arbeiten eigenständig, zuverlässig, kreativ, verant-wortungs- u. kostenbewußt. Dann freuen wir uns auf Ihre ausführlicheBewerbung.

H-i-M Villenbau GmbHWidderstraße 20 in 81679 MünchenTelefon 089/60088700 [email protected]

Bauleiter Dipl.-Ing./Bautechniker

für hochwertigen Wohnungsbau, durchsetzungsstark, qualitätsorien-tiert und fit in Kalkulation, Controlling und Abrechnung. Zu Ihren Stär-ken zählt Kostenbewußtsein, Termineinhaltung, Umsetzung von Ände-rungen und Sonderwünschen zusammen mit anspruchsvollen Kunden.

Innenarchitekt/in Dipl.-Ing.

für Grundrissplanung und Ausbau hochwertiger Wohnprojekte, geübt in der Betreuung anspruchsvoller Kunden und Realisierung von Sonder-wünschen mit Kalkulation, Abrechnung und Objektbetreuung.

Assistent/in Marketing – Sachbearbeitungmit Fachkenntnissen wie Texten und Gestalten von Broschüren, An-zeigen zur Vermarktung von hochwertigen Wohnungen und Villen.Wichtig ist die Beherrschung der PC-Programme zur Bearbeitungvon Fotos, Gestalten und Erstellen von Anzeigen, Newsletter, etc.Zudem Gestaltung der Internetauftritte und Verknüpfung mit Netz-werken. Ferner gehört hierzu die Unterstützung der Geschäftslei-tung mit Telefon- und Schreib-Service.

Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir

Die Stadt gehört mir. Jeden Morgen.

Sie machen aus einem guten einen besseren Morgen.

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir Sie als

Zeitungszusteller/-insicheren Arbeitsplatz

Geld schon verdient,

Rentner, Hausfrauen und Berufstätige!

Wir freuen uns auf Ihr Interesse:

Tel.: 0800 / 5 89 15 85

E-Mail: [email protected]

Online: www.sueddeutsche-logistik.de

Die Stadtverwaltung Freiburg sucht Sie als

Leiterin/Leiter der Abteilung Liegen-schaften und stellvertretende Leitung

des Amtes für Liegenschaften und Wohnungswesen

Sie haben eine rechts-, wirtschafts-, verwaltungswissenschaftliche

oder kaufmännische Hochschulausbildung oder die Befähigung für

den höheren nichttechnischen Verwaltungsdienst oder die Befähi-

gung als Aufstiegsbeamtin/Aufstiegsbeamter des gehobenen nicht-

technischen (Verwaltungs-) Dienstes und suchen eine herausfor-

dernde Tätigkeit im Bereich Immobilienmanagement?

Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle Position an der Schnitt-

stelle zwischen Verwaltung und Kommunalpolitik bis Besoldungs-

gruppe A 15 LBesO oder vergleichbare Bezahlung nach TVöD.

Interesse? Weitere Informationen erhalten Sie bei Herrn Gramich,

Telefon 0761/201-5300.

Den vollständigen Aus-

schreibungstext finden

Sie im Internet unter

www.freiburg.de/

stellenmarkt

Unsere Mandantschaft ist ein innovatives, trendorientiertes und international erfolgreiches italienisches Unternehmen im Bereich hochwertiger Damen- und Herrenbekleidung. Aufgrund der weiteren Expansion suchtunsere Mandantschaft für Ihren Showroom in München zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n kompetente/nund begeisterungsfähige/n Mitarbeiter/in im Bereich

Buchhaltung in VollzeitSie sind hoch motiviert, haben ein freundliches, aufgeschlossenes Wesen und wünschen sich ein dynamisches undharmonisches Arbeitsklima.

Ihre Aufgaben:- Tägliches erfassen der Geschäftsfälle im Bereich der Buchhaltung - Forderungs - und Cashmanagement- Erstellen der USt-Voranmeldung- Reisekosten- Diverse administrative und organisatorische Arbeiten für den Showroom und das Headquarter - Mitarbeit bei der Erstellung des Monats- und Jahresabschlusses

Ihre berufliche Ausbildung und Qualifikation:- Abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung- Mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Bereich Finanzen- Fundierte Kenntnisse in DATEV- Gute Kenntnisse in MS Office- Hohes Engagement und Belastbarkeit- Teamorientiert und selbständige Arbeitsweise- Freundliches und sicheres Auftreten- Gute Englischkenntnisse, Italienisch wäre von Vorteil

Interessiert? Dann senden Sie uns bitte Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen mit Gehaltsvorstellung an

Mader Stadler Fischer Wirtschaftsprüfer - Steuerberater - Rechtsanwältez.Hd. Herrn Raimund MaderRupert-Mayer-Str. 46, 81249 MünchenEmail: [email protected]

Bürokauffrau/-mannAbwechslungsreiche Tätigkeit in Verband,Mitgliederbetreuung, Verwaltung, MS-Offi-ce-Kenntnisse, Tel. 089/59990601, Bewer-bungen bitte online: [email protected]

Immobilienmakler w/m gesucht!Sie möchten bei Münchens erfolgreichstem,

inhabergeführten Immobilienunternehmen arbeiten?Bewerbung bitte ausschließlich per E-Mail an:

[email protected]

Rezeptionskraft f. Physiotherapie undOsteopathie in München zur Verstärkung

des Teams gesucht. Therapie N25, Nymphenburger Str. 191,

www.therapie-n25.de [email protected]

FASHIONBOX sucht selbstständige/nHANDELSVERTRETER/IN

für Textilbranche in Bayern. Bewerbungen an [email protected],

www.fashionbox.at

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir

Gerüstbau-Kolonnenführer / Gerüstbauer (m/w)mit Berufserfahrung und FS KL C

Pfaller GmbH & Co. Gerüstbau KG, 80175/595 08 86

Sachverständigenbüro (Bau) suchtArchitekt(in) m. Berufserfahrung in LP 5-8.Kurzbewerbung mit Gehaltsvorstellungenan: [email protected]

Su. Verkäufer/in m. Berufserfahrung f. 5 Tg./Monat. Flair Damenmode 80173/3603834

Die WEILER Werkzeugmaschinen GmbH

ist ein international tätiges Unternehmen, das seit mehr

als 70 Jahren innovative und qualitativ hoch-

wertige konventionelle, zyklengesteuerte und

CNC-Präzisions-Drehmaschinen herstellt. Zum nächstmöglichen Termin suchen wir einen

Gebietsverkaufsleiter (m/w)Bayern und Teile Thüringens (für technische Beratung und Vertrieb)

Ihr Aufgaben- / Verantwortungsbereich:

aktiver Ausbau und Betreuung unserer lang-jährigen Händler- und Kundenbeziehungen

Durchsetzung und Umsetzung der Verkaufs-ziele mit Umsatz- und Ertragsverantwortung

effiziente Kontaktpflege und intensive Beratung von Entscheidern in unterschiedli-chen Ebenen und Bereichen

eigenverantwortliche Organisation, Koordination und Steuerung optimaler Geschäftsabläufe zwischen Kunden, Handel und dem Stammhaus

Ihr Profil:

Sie verfügen über eine fundierte technische Ausbildung im Maschinenbau, vorzugsweise Werkzeugmaschinenbau, mit guten kauf-männischen Kenntnissen

Erfahrungen im Vertrieb erklärungsbedürftiger technischer Produkte sind von Vorteil

für technische Gesprächspartner sind Sie der kompetente Ansprechpartner (m/w) unseres Hauses und Repräsentant (m/w) unseres Unternehmens

Kommunikationsstärke und Freude am Umgang mit Menschen

Unser Angebot:

interessante Tätigkeit bei einem der führenden Hersteller von Drehmaschinen in einem innovativen Team mit immer neuen Heraus-forderungen

gute Einarbeitungs- und Schulungsprogramme

attraktive Vergütung, Firmenfahrzeug usw. Arbeiten vom Home-Office aus

Wenn Sie teamorientiert sind, gerne neue Ideen einbringen und realisieren, würden wir uns über die Zusendung Ihrer aussage-fähigen Bewerbungsunterlagen freuen.

WEILER

Werkzeugmaschinen

GmbH

Personalabteilung

Friedrich K. Eisler Straße 1

91448 Emskirchen

Kontakt:

Tel. 09101 705-0

E-Mail: [email protected]

www.weiler.de

Family Office / PrivatsekretariatUnternehmerfamilie im LKR Starnberg sucht Mitarbeiter/-in (m/w) auf angestell-ter oder freiberuflicher Basis, 20-40 Stunden, beidseitig flexible Zeitdisposition

Erwartet wird:

• selbständiges, proaktives, zügiges Arbeiten• gute Büro-, Hard- und Softwarekenntnisse (MS Office, Apple)• Abitur und abgeschlossenes Studium• mehrjährige Berufserfahrung

Aufgabeninhalte:

• sämtliche Sekretariatsarbeiten; von Büroklammern besorgen bis zurfachlichen Zuarbeit in Beratungsmandaten

• Buchhaltung, Buchen und Steuervorbereitung• Vermögensbetreuung und Bankwesen• administrative und finanzielle Betreuung von Immobilien und Firmen

Es handelt sich um eine Top-Vertrauensstellung mit persönlicher Nähe zur Familie, besten Rahmenbedingungen und entsprechender Vergütung; auch fürWiedereinsteiger/-in gut geeignet.Vollständige Bewerbungsunterlagen mit Bild erbeten unter ?ZS1911350

Wir sind eine der größten Technischen Universitäten in Deutschland und ������ ������� ������� ������ �� � ������������� ��� ������ ������� �� � ��������������������������������������������� �������� ���������������� ����������������������������Drittmittel verwaltung der ��������������������!������ ���"#�������������!������$%�%$�&$%'������(��)���*������(���� ����������(�

Dipl.-Betriebswirt/in (FH/Bachelor)für den Bereich EU-Forschungsförderung��������������

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8���� ��������������� -�!����������������� ��� ��� 6��� ������ ���� spätestens 29.07.2013������.0"�������������������� ����������

Wir sind ein renommiertes Münchner Familienunternehmen und suchen für unsere Verwaltung zum 01. Januar 2014 eine

Sekretärin/Teamassistentin (w/m)Die Aufgabe umfasst neben den typischen Sekretariatsaufgaben die effiziente Organi-sation des Sekretariats, das Empfangen von Geschäftspartnern, die Erledigung vonKorrespondenz, das Buchen von Flügen und Hotels, das Organisieren von Events sowiedie allgemeine Terminkoordination.

Wenn Sie eine kaufmännische Ausbildung haben und über langjährige Erfahrung in einervergleichbaren Position verfügen, der Umgang am Telefon mit Geschäftspartnern ebensovertraut ist wie MS-Office-Anwendungen und Sie Freude an einer vielseitigen Tätigkeithaben, würden wir uns über Ihre Bewerbung freuen.

WILHELM RADMER VERWALTUNG AGFürstenrieder Straße 285, 81377 München, 8089-710469-0

[email protected] R www.wradmer.de

Chance für EinsteigerDie Neuen Werkstätten sind eines der führenden Einrichtungsunternehmen im süddeutschen Raum. Zur Verstärkung unseres Teams am Promenadeplatz suchen wir ab sofort

Mitarbeiter/in für Verkauf/Kundenbetreuungin Vollzeit

Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung und erste Erfahrungen in der Einrichtungsbranche. Sie haben Freude am Umgang mit anspruchsvollen Kunden und an exklusivsten Kollektionen. Wir wünschen uns Kreativität, Ein-satzfreude, Flexibilität und Zuverlässigkeit.

Wenn Sie das anspricht, richten Sie Ihre Bewerbung mit Angabe des frühest-möglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung ausschließlich per E-Mail an Herrn Johann Klopsch: [email protected]. Bei Fragen zur ausgeschriebenen Position – rufen Sie Herrn Klopsch gerne unter 089/242050-20 an.

Neue Werkstätten Gesellschaft für Planung und Einrichtung mbH Promenadeplatz 8, 80333 München, Tel. 089/[email protected], www.neue-werkstaetten.de

Die Stadt Bamberg sucht für die Rechtsabteilung zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen / eine

Volljuristen / Volljuristinin Vollzeit

Die Stadt Bamberg ist nicht nur Ihr potenzieller Arbeitgeber, sondern auch Oberzentrum im Regierungsbezirk Oberfranken, dynamischer Wirtschaftsstandort, Städtereiseziel sowie innovative, lebenswerte und florierende Weltkulturerbestadt mit rund 70.000 Einwohnern und über 10.000 Studenten. Mit rund 1.400 Beschäftigten verstehen wir uns als moderne, dienstleistungsorientierte und bürgerfreundliche Verwaltung.

Wir suchen eine überdurchschnittlich engagierte und qualifizierte Persönlichkeit, die das zweite juristische Staatsexamen mindestens mit befriedigend (= 6,50 Punkten) abgelegt hat. Darüber hinaus ist Berufs-erfahrung im Bereich des öffentlichen Rechts wünschenswert. Ent-scheidungsfreude setzen wir ebenso wie Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft voraus.

Die Rechtsabteilung unterstützt die verschiedenen Referate und Ämter der Stadtverwaltung mit dem gesamten Aufgabenspektrum einer kreisfreien Stadt. Dabei reicht die Unterstützung von der Beratung der Dienststellen über deren Vertretung in Streitfällen vor Gericht bis hin zur Fertigung von Rechtsgutachten, der juristischen Prüfung und Über-arbeitung von Verträgen sowie der juristischen Überarbeitung und Endkontrolle beim Erlass von Rechtsvorschriften (Ortsrecht).

Die Beschäftigung erfolgt in EG 13 nach den Bestimmungen des Tarif-vertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) und ist zunächst auf die Dauer von zwei Jahren befristet. Bei entsprechender Bewährung ist die Übernahme in ein Dauerbeschäftigungsverhältnis möglich. Bei Vorliegen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen ist die Übernahme in das Beamtenverhältnis möglich. Die Stelle ist mit BesGr. A 13 / A 14 BayBesO bewertet.

Für Fragen hinsichtlich der ausgeschriebenen Stelle stehen Ihnen der Referent für zentrale Steuerung, Personalwesen und Konversions-manage ment, Herr Hinterstein, unter der Telefonnummer 0951/87-1004 sowie der Leiter des Personal- und Organisationsamtes, Herr Lutz, unter der Telefonnummer 0951/87-4000 gerne zur Verfügung.

Haben wir Ihr Interesse für unsere offene Stelle geweckt?

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, die Sie bitte mit Ihren aussa ge-kräftigen Unterlagen bis spätestens 9. 8. 2013 senden an die

Stadt Bamberg, Personal- und Organisationsamt Postfach 11 03 23, 96031 Bamberg

andré media AG Lichtenfelser Straße 10 | 93057 Regensburg [email protected] andre-media.de/karriere

Wir sind Supermarkt-Werbung.

®

Außendienst-Mitarbeiter im Angestelltenverhältnis oder freie Handelsvertreter (m/w) Ihre Aufgaben��Neukundengewinnung durch aktiven Verkauf��Ausbau und Weiterentwicklung des Kundenpotentials��Umsetzung der Vertriebsziele

Wir bieten��Interessante, nahezu konkurrenzlose Werbemedien in Supermärkten���������� ����������� ��������������������� ��������������������������������������

����������Sie haben bereits Vertriebserfahrung und/oder suchen eine neue Herausforderung

��Sie sind kommunikationsstark, kundenorientiert, arbeiten selbst- � !�"�����"�����������"��� ���#���������������

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

WIR SUCHEN:

Die andré media group ist Marktführer für innovative Medien in Super-�!�� ��$�%�� �&����'*�+������2������ ���4������������������"�� ��4������ ����"�6�������� �����"�8�� ���:�"�������"��;���"������� !�"��<

Die Stiftung Pfennigparade mit ihren 13 Tochtergesellschaften ist das führende Rehabilitationszentrum für Menschen mit Behinderung in Deutschland.Die SIGMETA GmbH ist ein seit vielen Jahren erfolgreich tätiges, ständig wach-sendes Integrationsunternehmen, in dem behinderte und nicht behinderte Menschen zusammenarbeiten. In Kooperation mit international agierenden Un-ternehmen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, attraktive Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen.Zum nächstmöglichen Termin suchen wir:

SQL-Programmierer (w/m) ID-Nr. 683

Einsatzort ist München

Angestrebtes Aufgabengebiet:�� Betreuung und permanente Weiterentwicklung eines datenbankgestützten

Planungssystems zur integrierten Erprobungs- und Budgetplanung in der Gesamtfahrzeugentwicklung

Gewünschte Kenntnisse:�� Abgeschlossene Ausbildung als Fachinformatiker, Fachrichtung Anwen-

dungs entwicklung oder ein abgeschlossenes Studium im Bereich der Anwendungsentwicklung

�� Sehr gute SQL-Kenntnisse und Programmiererfahrung�� �������� �������������������������������������� ����� ����������

�����������!"��������#$�� ��� Gute SQL-Kenntnisse zur Bearbeitung von Prozeduren, Triggern, Views�� Verständnis von Datenmodellen�� �������"�����%���&#�'��"����������������()"�*���+*���%��/�%��0��+������� Selbstständige Arbeitsweise�� Überzeugungs- und Durchsetzungsfähigkeit, sicheres Auftreten

Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle und spannende Aufgabe in einem großen Unternehmen. Leistungsgerechte Bezahlung und gute Sozialleistungen sehen wir als selbstverständlich an.Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Be- werbung. Bitte bewerben Sie sich online über unser Bewerbungsformular unter: www.pfennigparade.de oder senden Sie Ihre Unterlagen unter Angabe der ID-Nr., einer eventuell vorliegenden Behinderung (inkl. GdB), des nächstmöglichen Eintrittstermins sowie Ihrer Gehaltsvorstellung an:SIGMETA Informationsverarbeitung und Technik GmbH Herr Ralph Rodriguez, Schleißheimerstraße 282, 80809 MünchenFür Rückfragen steht Ihnen unser Bewerberservice unter Tel. 089 8393-8574 zur Verfügung.www.sigmeta.de | www.pfennigparade.de

für Umbau-/Einrichtungsplanung/Strukturanalysen in großflächigen Büroanlagenab sofort gesucht, mit FS-Klasse B, kundenorientierte, selbständige Arbeit. IMP Management GmbH, Gräfstr. 113, 81241 München, [email protected]

INNENARCH.-/ARCH.-/BAUING. (m/w)

Sie wollen in einem innovativen Unternehmen für Steuer- und Rechtsberatungarbeiten, Wertschätzung für Ihre Arbeit erhalten, sich mit uns immer weiter entwi-ckeln und auch bei Ihren Chefs immer ein offenes Ohr finden? … fünf Minuten vomHauptbahnhof entfernt im Arnulfpark können Sie das jetzt!Für die Erweiterung unseres Unternehmens suchen wir

Steuerfachangestellte/rmit 1 bis 2 Jahren Berufserfahrung in Vollzeit

Wenn Sie Spaß an Ihrem Beruf haben, engagiert sind und über fachliche sowie sozia-le Kompetenz verfügen, gestalten wir gern mit Ihnen zusammen Ihre weitere berufli-che Zukunft.Wir bieten Ihnen ein interessantes, vielseitiges Aufgabengebiet. BetreuenSie selbständig und eigenverantwortlich unsere anspruchsvollen Mandate. Internesowie externe Fortbildung kommen für uns an erster Stelle. Sie erwartet ein ange-nehmes und offenes Betriebsklima, flexible Gleitzeitregelung, sowie ein modernerArbeitsplatz. Mehr zu den einzelnen Stellenangeboten auf unserer Homepage(www.bo-partner.de).Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung und hoffen, Sie bald bei uns begrüßen zu dürfen!

BO Partner Steuerberater Rechtsanwalt z. Hd. Frau Katharina WurstTelefon 0 89/41 9 69 50E-Mail: [email protected]ße 21, 80636 Münchenwww.bo-partner.de

Steuerberater/inmit 1 bis 2 Jahren Berufserfahrung in Vollzeit.

Rechtsanwältin/anwaltmit 1 bis 2 Jahren Berufserfahrung in Vollzeit Tätigkeits-/Interessens-

schwerpunkte Gesellschafts-/Steuerrecht

Assistent/in für den Bereich SekretariatMo. bis Do. 16 bis 19 Uhr

P.S. … genießen Sie Ihre Mittagspause in der Sonne auf unserer schönen Dachterrasse.

Steuerberatungsgesellschaft sucht

Steuerfachangestellte/n mit guten Datev- und Officekenntn. für Bilanz- und Lohnbuchhaltung

sowie Jahresabschluss und Steuererklärung.Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an:

Dr. Sendele, Herrmann & Partner, Steuerberatungsgesellschaft, Ridlerstr. 35 a, 80339 München , [email protected]

Sie fehlen uns noch!Sicheres und freundliches Auftreten, selbständiges Arbeiten und eine

abgeschlossene Ausbildung als Notargehilfin/Notarfachangestellte (m/w)

(oder gleichwertige Notariatserfahrung) bringen Sie mit - ein engagiertes und motiviertes Team erwartet Sie.

Notar Dr. Michael BohrerBrienner Straße 29, 80333 München ([email protected])

Steuerberaterkanzlei in Ottobrunn (2 Min. z. B7) suchtzur Unterstützung des Kanzleiinhabers in Teilzeit

eine/n Steuerfachangestellte/nNur schriftliche Bewerbungen an: Herbert Rauner, Ludwig-Thoma-Str. 46,

85521 Ottobrunn oder per email an: [email protected]

Wir suchen für unsere Kanzlei im Herzen Münchens zum nächstmöglichen Zeitpunkt inVollzeit und unbefristet einen berufserfahrenen Mitarbeiter Steuern und Revision (m/w)mit wirtschaftswissenschaftlichem Studium. Spannende Aufgaben und eigene Mandateerwarten Sie! Weitere Infos unter www.kpwt.de/karriere/stellenangebote.Kontakt: Florian Müller, � (089) 27 82 00.

Allianz Karriere

Für unser Immobilienmanagement suchen wir einen Dipl.-Ingenieur/Techniker (m/w) als

Referent/in Gebäudetechnik.Wenn Sie Berufserfahrung im Bereich der Planung oder des Betriebes von gebäudetechnischen Anlagen mitbringen und es verstehen, gebäudetechnische und mietvertragsrechtliche Aspekte zusammenzuführen, freuen wir uns darauf, Sie kennenzulernen. Mit Ihrem Know-how werden Sie Bauprojekte begleiten und für eine reibungslose technische Bewirtschaftung sorgen.

Haben wir Ihr Intersse geweckt? Auf www.perspektiven.allianz.de finden Sie nach Eingabe des Referenzcodes „AZD-2252203-1“ weitere Details zu Aufgaben und Anforderungen. Bei Fragen erreichen Sie unsere Bewerberhotline telefonisch von Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr unter 089 . 99 00 -1 56 52.

Für uns zählen Ihre Qualifikationen und Stärken. Deshalb ist jeder unabhängig von sonstigen Merkmalen wie z. B. Geschlecht, Herkunft und Abstammung oder einer eventuellen Behinderung willkommen.

Allianz Deutschland AG, München-Unterföhring

Steuerberater/Rechtsanwälte/Kanzleien

Die beste Seite für IhrebestenSeiten.

Stellen, die Sie weiter-bringen, finden Sie imgroßen Stellenmarktder SZ. Jeden Samstagin der SüddeutschenZeitung.

V2/15Nr. 160, Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013 STELLENMARKTAnzeigen: Tel. 0 89 / 21 83 - 1030 · Fax 0 89 / 21 83 - 7 95 · www.sz.de/stellenmarkt

Page 64: Süddeutsche_Zeitung.pdf

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Übersicht

Talente! 31.8.2013

Karriere in der Automobilbranche 14.9.2013

Familienunernehmen 18.9.2013

Karriere in der Luft- undRaumfahrt 21.9.2013

jetzt Schule&Job 23.9.2013

Karriere in der Energiewirtschaft 28.9.2013

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Spezialthemen Messe

TALENTS – Die Jobmesse

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UNI & JO

B

In München betreuen und beraten wir mit rund 200Mitarbeitern Unternehmen und Institutionen jederRechtsform und Größe sowie Privatpersonen. Fürunser professionelles und engagiertes Team amStandort München suchen wir:

Wirtschaftsprüfer (w/m) undSteuerberater (w/m)

in Vollzeit/Teilzeit (Festanstellung)

Ihr Profil:• Ihr Steuerberater- oder Wirtschaftsprüferexamen

haben Sie erfolgreich absolviert odermöchten dieses in naher Zukunft ablegen.

• Zuvor haben Sie Ihr wirtschaftswissenschaftlichesHochschulstudium erfolgreich abgeschlossen.

• Sie sprechen gut Englisch, die MS-Office- undDATEV-Programme wenden Sie souverän an.

Ihre Aufgaben:• Betreuung und Beratung von überwiegend mittel-

ständisch geprägten Mandanten in allen rech-nungslegungsrelevanten, steuerlichen oder sonsti-gen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen.

• Selbstständige Durchführung von Pflicht- und frei-willigen Prüfungen im Zusammenhang mit Jahres-,Zwischen- und Konzernabschlüssen nach HGB undIFRS sowie bei sonstigen betriebswirtschaftlichenPrüfungen und Sonderprüfungen.

ÜBER BDO

BDO ist die führende mittel-ständisch geprägte Gesell-schaft für Wirtschaftsprü-fung und prüfungsnaheDienstleistungen, Steuerbe-ratung und wirtschafts-rechtliche Beratung sowieAdvisory Services. Durchpersönliche Betreuung, Ver-lässlichkeit und höchsteQualität ist BDO mit 1.900Mitarbeitern an 25 Standor-ten die erste Adresse fürden Mittelstand, Familien-unternehmen und aufstre-bende kapitalmarktorien-tierte Unternehmen.

Die BDO AWT ist eine Toch-tergesellschaft der BDO AGmit Sitz in München unddamit Teil des leistungs-fähigen nationalen undinternationalen BDO-Netz-werks, das fünftgrößte derweltweit tätigen Netz-werke von Wirtschaftsprü-fungsgesellschaften.

KONTAKT

BDO AWT GmbHWirtschaftsprüfungsgesell-schaftHerrn WP/StBGünter WörlLeonhard-Moll-Bogen 1081373 München Telefon: +49 89 76906-0www.bdo-awt.degerne auch per E-Mail [email protected]

Ihre Chance:Bei uns erwarten Sie herausfordernde und ab-wechslungsreiche Tätigkeiten innerhalb eines breit gefächerten Mandantenspektrums mit demSchwerpunkt im gehobenen Mittelstand. Wir bie-ten Ihnen einen modern ausgestatteten Arbeits-platz in verkehrsgünstiger Lage in München undein angenehmes Betriebsklima bei guten Fortbil-dungs-, Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.

Wir freuen uns darauf Sie kennenzulernen! SendenSie uns hierzu bitte Ihre vollständigen Bewerbungs-unterlagen per Post oder per E-Mail an die neben-stehende Adresse. Sie können sich auch gerneONLINE über unser Karriereportal bewerben:www.bdo-awt.de/de/karriere/stellenangebote.

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ab sofort eine

exam. Pflegekraft – Voll-, Teilzeit, € 450-Basis – und eine

GAP Gem. für Amb. Pflege gGmbHNeumarkter Straße 8081673 MünchenTel. 0 89/46147421, [email protected]

soziale Fachkraft – Teilzeit, nach Absprache, für „Wohnen imViertel“ in der Messestadt Riem –

KINDER IN WIEN (KIWI) ist eine innovative Organisation, die ideenreich neue Wege geht, sich kontinuierlich weiter-entwickelt und in der Pädagogik Akzente setzt. Wir begleiten Kinder von einem Jahr bis zehn Jahren und definieren Qualität durch überprüfbare Standards. Nähere Informationen finden Sie auf unserer Homepage www.kinderinwien.at.

IHRE VORAUSSETZUNGEN SIND: Abgeschlossene Ausbildung zur/-m Kindergarten- und Hortpädagogin/-en plus mind. 5 Jahre Berufserfahrung im Kindergarten/Hort und ein abgeschlossenes Studium im pädagogisch-psychologischen Bereich. Beratungserfahrung wäre wünschenswert.

Sie bringen eine reflektierte Persönlichkeit, hohe Flexibilität, gutes Zeitmanagement, Engagement und die Identifikation mit den KIWI-Konzepten mit, dann sind Sie bei uns genau richtig.

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an KINDER IN WIEN, z. H. Frau Mag.a Bettina Wachter, Wimbergergasse 30/1, A-1070 Wien. Nähere Informationen erhalten Sie von Irene Knerl, [email protected].

Abhängig von den Vordienstzeiten wird ein Jahresbruttogehalt bei 25 h zwischen € 23.692,86 in Stufe 3 und € 26.461,08 in Stufe 7 bezahlt.

pädagogische/n Fachberater/inab Oktober 2013 für 25 Stunden für Österreich in der Region Wien-West

Wir suchen eine/n

IHRE AUFGABEN SIND: Sicherung der Qualitätsstandards in den Kindergärten und Horten, pädagogisch-didaktische Begleitung der Kindergärten und Horte, Implementierung von aktuellen pädagogischen Konzepten, Unterstützung und Hilfestellung für Teams und Leitungen der Kindergärten und Horte vor Ort in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Regionalleiterin, regelmäßige Teilnahme an internen Besprechungen.

UNSER ANGEBOT IST: Eine klar definierte Einschulungsphase, regelmäßiger Austausch und Interversion im multi-funktionalen Team (Regionalleitung, kinderpsychologische Fachberatung, externe ReferentInnen), umfangreiche Fortbil-dungsangebote (KIWI-Akademie).

Das Haus St. Josef in Büchlberg, Lkr. Passau, ist eine innovative heil-pädagogische Einrichtung der Kinder und Jugendhilfe in Trägerschaftder Sozialwerk Heilig Kreuz gemeinnützigen GmbH in Altötting, die aufder Grundlage des SGB VIII, Kinder, Jugendliche und deren Familiendurch ein differenziertes und umfangreiches Leistungsangebot gezielteHilfen zur Überbrückung und Bewältigung von ganz unterschiedlichenLebenssituationen anbietet.

Zum 1. 10. 2013 suchen wir eine pädagogische Fachkraft (Sozialpädagoge/in mit Bachelor,Diplom, Master mit Berufserfahrung) als

Heimleiter/inGemeinsam mit der kaufmännischen Leitung bilden Sie die Einrichtungsleitung.In Ihrem Aufgabenschwerpunkt liegen:– Umsetzung,Weiterentwicklung und Fortschreibung der pädagogischen Konzeption

sowie der Leistungs- und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen– Planung, Steuerung und fachliche Verantwortung von Hilfen und Maßnahmen

(Aufnahmeentscheidung, Fortschreibung bzw. Anpassung der päd. Leistung anveränderte Anforderungen, Entlassung/Beendigung von Maßnahmen)

– Umsetzung von Aufbau- und Ablaufverfahren der Hilfeplanprozessgestaltung inZusammenarbeit mit den Mitarbeitern/innen und den jeweiligen Jugendämtern

– Personalverantwortung für alle Mitarbeiter/innen im pädagogischen Bereich

Wir bieten Ihnen eine herausfordernde Tätigkeit in einem kollegial geprägten Leitungs-team. Die Vergütung orientiert sich an Ihren fachlichen Kenntnissen und beruflichenErfahrungen. Ihre aussagefähige Bewerbung unter Angabe Ihrer Gehaltvorstellung sendenSie bitte an:Geschäftsführung, Sozialwerk Heilig Kreuz gem. GmbH, Kinderheimstraße 38,94124 Büchlberg

Weitere Informationen zu unserer Einrichtung finden Sie im Internet unter:www.hsj-buechlberg.de

Für die Leitung unseres stationären Dienstes Bodelschwingh-Haus suchen wir ab sofort eine/n

Sozialpädagogen/in ������������ ������������������Weitere Infos unter ID 695480. www.süddeutsche.de/stellenmarkt

sowie

Dr. Schmidt & Partner Dr. Schmidt AGSteuerberatungsgesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Boschetsrieder Straße 10 a, 81379 München, 8089/[email protected]

Steuerberater/in

Steuer-/ Revisionsassistent/infür fachübergreifende Tätigkeit gesucht.

Wir sind eine renommierte Steuerberatungsgesellschaft in Münchenund suchen zum nächstmöglichen Termin eine/einen

Steuerberater / Steuerfachwirt / Steuerfachangestellte /Bilanzbuchhalter (m/w)

der eigenständig einen Mandantenstamm "von der Buchhaltung bis hin zumJahresabschluss" betreuen möchte.

Wir bieten ein interessantes Aufgabengebiet in einem sehr angenehmen Arbeitsumfeld bei flexibler Arbeitszeit

Wir freuen uns über die Zusendung Ihrer Bewerbungsunterlagen:Scheid Stb GmbH, Adenauerring 9, 81737 München

www.steuerkanzlei-scheid.de

SIE haben uns gerade nochgefehlt ...

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www.consilia.de/karriere

... für unser engagiertes Team inMünchen.

SteuerberaterLohn-/Gehalts-buchhalter

ConsiliaSteuerberatungsgesellschaft mbHElsenheimerstraße 6180687 München

vBP/StB-Kanzlei in M-Bogenhausen sucht

Steuerfachangestellte/nvBP/StB Dipl.-Kfm. Obermeier, Delpstr.11

81679 München, 8089/99889700E-Mail: [email protected]

Für mein Notariat in München suche ich ab sofort eine/n Sachbearbeiter/in vor-zugsweise mit notarspezifischer Ausbil-dung, in Vollzeit. Bewerbungen an: NotarW. Dietrich, Marienplatz 18, 80331 Mün-chen o. per E-Mail: [email protected]

Praxis f. Neurologie / Naturheilverfahren,München-Zentrum sucht f. nettes Team

Arzthelfer/in8089/54881758 [email protected]

Der Montessori Landesverband Bayern e. V. sucht für Montessori-Einrichtungen:

����� ���������������� ����������������������������������� Praktikanten/innen, Grundschullehrer/innen, Hauptschullehrer/innen, Gymnasiallehrer/innen, Sonderschullehrer/innen, Fachlehrer/innen, �� ��������������!��� "#��#$ ��������������%��'����������������'���'��������"������ ��*����������������������������������� ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������!���������"#�����������������!���������"�$���������%����$���������������$�����������������'

Montessori Landesverband Bayern e. V.

Suchen freundliche, kompetenteArzthelferin m. Endoskopieerfahrungab sof., für gastroenterologische Pra-xis am Rosenheimer Platz 84485850

Med. Fachangestellte/Arzthelferin für gyn. Praxis München Süd gesucht.Voll- und Teilzeit, AZUBI, 8089-62277120, [email protected] Sozialpädagoge/in mit Erfahrung in der Ju-gendhilfe für therapeutische WG gesucht.Schriftl. Bewerbung bitte an: Villa Wagner,St.-Ingbert-Str. 12, 81541 München

Freundl. ARZTHELFERIN (25-30 Std./Wo)für naturheilk. Pravat-Arztpraxis,München Zentrum, sehr gute Bezahlung,8089 / 593 593 oder [email protected]

Psychosomatische Einrichtung in Münchensucht Assistentin für organisatorische Auf-gaben in Teilzeit. Kontakt und Bewerbungs-unterlagen bitte unter ?ZS1911249 an SZ.Private Kita Zauberflöte sucht ab Sept. 13eine Erzieherin od. Kinderpflegerin (w/m),Arbeitszeiten nach VB, gute Bezahlung,8089/38901453 www.zauberfloete-allach.de Zahnarztpraxis in Schwabing Nordfriedhofsucht ZMA/ZMP für Prophylaxe und Orga-nisation in Vollzeit. [email protected]/3615060

Hautarztpraxis i. Haidhausen bietet motiv.Arzthelfer/in Perspektiven 8089/48 20 [email protected]

Med. FA ges. und Azubi (w/m) für Schmerzpraxis in der Innenstadt.

Bew. an: [email protected]/in f. Allgemeinarztpraxis in Mü.-Schwabing auf 450,-Basis gesucht, gerneauch Wiedereinsteiger/in. 8 0171/4857536Verantwortungsvolle, jüngere, freundliche Mitarbeiterin f. Privatpraxis Mü.-InnenstadtMo.-Fr. 8-12h, gesucht. 80170/3249469 Med. Fachangestellte für Teilzeittätigkeit(2-3 Vormittage) in internistischer Praxisim Münchner NO gesucht. 8089/9504484Arzthelfer/in + Azubi für Dermat. Praxis in M-Bogenh. ges. 8 983620 [email protected]ädagoge (Erzieher/in) für Kita gesucht.www.laimerschluempfe.deAmbulantes Reha-Zentrum sucht Kranken-pflegekraft in Teilzeit. 8089/659009MFA kl.Gyn.Praxis, Marienpl. ?AS1911449

Das Institut Schloss Brannenburg sucht für sein Internat eine/n engagierte/n

�Erzieher/in / Pädagogische/n Mitarbeiter/in

Bewerbungen erbeten an email: [email protected]

oder schriftlich an Institut Schloss Brannenburg, 83098 Brannenburg

Wir sind ein zukunftsorientiertes, überregional tätiges Labor der medizinischen Diagnostik mit starkemWachstum. Wir versorgen niedergelassene Kollegen, Krankenhäuser und öffentliche Auftraggeber mitLaboruntersuchungen, Mikrobiologie/Hygiene, Humangenetik und Pathologie/Zytologie.Für unseren Stammsitz in München suchen wir für die Bereiche Klinische Chemie/Hämatologie undSerologie eine/n

technische/n Assistent/in (MTLA, BTA, CTA)Weiterhin suchen wir für die Probenannahme und Präanalytik eine/n

medizinische/n Fachangestellte/n (MFA)Wir wünschen uns fachlich versierte, engagierte Kolleginnen und Kollegen mit einem hohen Maß anTeam- und Kommunikationsfähigkeit sowie Qualitäts- und Dienstleistungsorientierung.Es erwarten Sie abwechslungsreiche Tätigkeiten in einem engagierten Team und ein attraktives Arbeits-umfeld ohne Nacht- und Wochenenddienste. Neben modernster Geräteausstattung bieten wir IhnenFortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie ein ansprechendes Gehalt in einem unbefristeten,sicheren Arbeitsverhältnis bei einem inhabergeführten Labor.Labor Staber, Herr Hollfelder, [email protected]ße 15–19, 90429 NürnbergInformationen über unser Labor erhalten Sie unter: www.labor-staber.de.Vorabinfos erteilt Ihnen gerne Herr Hollfelder unter Tel. 09 11/94 47 00.

Lebenshilfe München

Die Lebenshilfe München Kinder und Jugend GmbH betreibt insgesamt vier Heilpädagogische Tagesstätten (HPT) in München und Unterhaching im Landkreis München. Hier werden mehr als 150 Kinder und Jugendliche in heilpädagogischen Kleingruppen gefördert und betreut.

Für unsere Heilpädagogische Tagesstätte „G“ in Unterhaching suchen wir im Rahmen der Restrukturierung des Förderzentrums zur Verstärkung des Teams ab 01.09.2013 spätestens zum 01.10.2013 in Vollzeit – unbefristet

einen Einrichtungsleiter (m/w)Ihre Aufgaben

Umsetzung und Weiterentwicklung des heilpädagogischen Konzeptes der EinrichtungZusammenarbeit mit der Geschäftsstelle und der pädagogischen LeitungCoachingsystemisches ArbeitenKoordination von Fachdienstaufgaben, Krisenintervention, Zusammenarbeit mit anderen Institutionenfachliche Anleitung und Aufsicht

Ihr ProfilDipl.-Sozialpädagoge, Dipl.-Heilpädagoge, Dipl.-Pädagoge, Dipl.-Psychologe (oder vergleichbare Qualifikation)Leitungserfahrung, Führungskompetenz und EigenverantwortungTeamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Engagement und Durchsetzungsfähigkeitmöglichst Erfahrung in einer Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit geistiger BehinderungKenntnis über die gesetzlichen Grundlagen und aktuellen UmsetzungsbestimmungenEDV-Kenntnisse

Wir bieten Ihneneinen sehr interessanten und vielseitigen Arbeitsplatz in UnterhachingRaum für eigene Ideen und Verantwortungdie Möglichkeit zur eigenen WeiterentwicklungVergütung nach TVöDbetriebliche Altersvorsorge nach TVöDArbeitgebervergünstigungen

Gerne sind wir Ihnen ggf. bei der Wohnungssuche behilflich.

Schwerbehinderte Bewerber (m/w) werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt.

Möchten Sie sich der Herausforderung der Restrukturierung einer gewachsenen Einrichtung stellen? Eigeninitiative, Erfahrungen und Ideen einbringen? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewer-bung, welche Sie bitte unter Angabe der Kennziffer KJ41-2013 an folgende Anschrift richten:

Lebenshilfe München Kinder und Jugend GmbH

oder gerne per E-Mail an: [email protected]

Wir sind eine anerkannte Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst sowie für das Freiwillige Soziale Jahr!

Für unser Kinderhaus Kai Neuaubing mitzwei sozialpädagogischen Tagesgruppen suchen wir als Einrichtungsleitung und Mitarbeiter/in im Gruppendienst - ab September 2013, gerne auch früher - eine

pädagogische Fachkraft (w/m) Heilpädagogen, Sozialpädagogen, Erzieher35 Stunden/Woche

Für die Leitungsaufgaben bringen Sie bereits Erfahrung in der För-derung junger Menschen im Schulalter im Bereich der gesetzlichen Kinder- und Jugendhilfe mit. Sie haben eine klare eigene Position in pädagogischen und organisatorischen Fragen und stellen diese jederzeit nachvollziehbar dar.

Als Pädagoge (m/w) bieten Sie den jungen Menschen eine stabile pädagogische Beziehung, geprägt von liebevoller Zuwendung, Anerkennung, verständnisvollem Auseinandersetzen und Ernst-nehmen ihrer Lebenssituation.

Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre aussagefähige Bewerbung!

Verein für Sozialeinrichtungen e.V., Herr Bernhard HenselmannLandsberger Straße 146, 80339 München, [email protected] Informationen erhalten Sie unter www.kai-online.de

Wohnhilfe e.V. sucht zur unbefristeten Anstellung:

Sozialpädagogen (m/w) in VZ/TZ (20 h) f. unsere betreute Jugendwohngruppe “Sumpfmeise“sowie pädagogische Nachtdienste (Erzieher, Sozialpädagogen, Psychologen m/w)für Jugendhilfe-Einrichtungen in München (VZ/TZ/Minijob).Die Vergütung erfolgt nach TVöD, Unterstützung bei der Wohnungssuche möglichSchriftliche Bewerbungen an Herrn Thomas Wimmer: [email protected] postalisch an Wohnhilfe e.V., Geschäftsführung z. Hd. Herrn Helmut Berger,Nockherstr. 60, 81541 München, Tel: 089-43662911, www.wohnhilfe-muenchen.de

ab sofort oder zum 1.9.2013

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern K.d.ö.R.sucht zum 01. September 2013 eine/n

Schuldirektor/infür die Sinai-Ganztages-Grundschule

Die Sinai-Ganztages-Grundschule der IKG München befindet sich in neuen,nach modernsten Schulbau-Richtlinien errichteten Räumlichkeiten im Zentrumder Landeshauptstadt München. Die private, staatlich anerkannte Grundschulewird dreizügig geführt und zu Beginn des kommenden Schuljahres von ca. 210Schülern in 12 Klassen frequentiert. Das pädagogische Konzept der Schule unddie niedrigen Klassenstärken ermöglichen eine optimale persönliche Betreuungund Förderung der Kinder über den bayerischen Lehrplan hinaus.

Begabungsförderung für alle Kinder ist ein wesentlicher Teil des Schulkonzepts

Ihr Profil:Sie erfüllen die formellen Voraussetzungen zur Leitung einer Grundschule undverfügen über eine umfassende pädagogische Ausbildung. Ihre Arbeitsweise istgeprägt von großem Engagement, Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit. Dar-über hinaus verfügen Sie über eine sehr gute Allgemeinbildung und zeichnensich durch Führungskompetenz und Durchsetzungsfähigkeit aus.

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen und vollständigen Bewerbungs-unterlagen an die

Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern, Geschäftsleitung, St.-Jakobs-Platz 18, 80331 München

Tel.: 089-202400-125, Fax.: 089-202400-102,E-Mail: [email protected], www.ikg-m.de

Bei der Justizvollzugsanstalt München ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Vollzeitstelle eines

Facharztes für Allgemein- oder Innere Medizin (w/m)zu besetzen.

Die Tätigkeit als Anstaltsarzt umfasst sowohl die hausärztliche Versorgung der Inhaftierten, z. T. stationäre Versorgung in der Krankenabteilung, als auch andere anspruchsvolle Felder in Eigenregie. Weitere Einzelheiten können erfragt werden bei Herrn Steindl (Tel. 089 69922-501).Die Vergütung erfolgt gemäß TV-Ärzte. Bei Vorliegen der Voraussetzungen besteht die Möglichkeit der Übernahme in das Beamtenverhältnis. Nebentätig-keiten im Rahmen des öffentlichen Dienstrechts sind möglich. Ihre vollständige schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an die Justizvollzugs-anstalt München – Hauptgeschäftsstelle –, Stadelheimer Straße 12, 81549 München.

Auszubildende/r zur/zum Steuerfachange-stellten zum 01.09.2013 von Kanzlei inMünchen-Schwabing gesucht. Mittl.-Reife,Fachabitur o. Abitur gewünscht. Tel. 089/30658080

AZUBI ab Sept. 2013 von Steuerkanzlei am Isartorplatz gesucht. Unterlagen an: Sicura Steuerberatungsges., Liebherrstr.20, 80538 München / [email protected]

In der südl. Innenstadt v. München suchendie beiden Kinderarztpraxen Dr. C. Schrötersowie Dr. A. Groethuysen/S. Hiedl jeweilseine/n AZUBI z. med. Fachangestellte/n8089/774035 [email protected] oder8656979 [email protected]

Internist. Gem.-Praxis für Gefäßmedizin in Mü.-Schwabing sucht AZUBI z. med. Fachangest. Bewerbung bitte an: Fr. Dr. Mager, Haimhauserstr. 4, 80802 München

Anzeigenverkauf einen Freiberufl er (m/w)

Wir suchen für unseren

für Fachpublikationen aus dem Bereich Luft- und Raumfahrt

Bewerbung und weitere Infos: Aviatic Verlag GmbH Kolpingring 16 82041 Oberhaching Tel. +49 89 [email protected]����www.aviatic.de

Nutzen Sie Ihre Chance!Selbständig machen auf dem Fitness-

und Gesundheitsmarkt! Mehr Infos: 8030/308 305 360

Zahnarztpraxis in München-Giesing, suchtab September ZFA in Vollzeit für Assistenzund Prophylaxe. Gerne auch Berufsanfän-gerin. Dr. Hedwig Reidler, TegernseerLandstr. 22, 81541 München, 86917608

Evang. Kita in Petershausen sucht Erzieher/Erzieherinnen

in Teilzeit ab 01.09.2013Bewerbungen an Evang.-Luth. Pfarramt

Rosenstr. 9 - 85238 Petershausen

Engag. ARZTHELFER/IN fürFacharztpraxis in Mü. Innenstadt

gesucht, 80172/891 23 84

Examinierte Pfl egekräfte (m/w)Wir suchen Sie zur Verstärkung unserer Teams

· in Ansbach, Beilngries, Erlangen, Fürth, Neumarkt, Nürnberg, Roßtal, Scheinfeld, Schwabach, Stöttwang, Tannheim, Weißenburg und Zirndorf in Voll-zeit, Teilzeit und auf 450€-Basis.

Gemäß unserem Motto „Zurück ins Leben“

· betreuen Sie einen unserer intensivpfl egebedürftigen Patienten zu Hause.

Es erwartet Sie

· eine individuelle Einarbeitung · ein festes Mitarbeiterteam · viel Zeit für den Patienten · eine regionale PDL als Ansprechpartner vor Ort.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bitte geben Sie die Ref.-Nr. 28-276 an.Bewerbungen von Schwerbehinderten sind ausdrücklich erwünscht.

GIP Gesellschaft für medizinische Intensivpfl ege mbH Verwaltung, Marzahner Straße 34, 13053 Berlin,Tel. 030�/�232 58�-�888, jobs@�gip-intensivpfl ege.dewww.gip-intensivpfl ege.de

Gemeinde KarlsfeldDie Gemeinde Karlsfeld (ca. 18.500 Einwohner), Landkreis Dachau, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n

Streetworker/in in Vollzeitzur Elternzeitvertretung (voraussichtlich auf zwei Jahre befristet)und mehrere

������������� �������������in Voll- oder Teilzeit, für eine bestehende und eine neu aufzubauende Kindertageseinrichtung

Nähere Angaben zu den Voraussetzungen und Tätigkeitsfeldern erhalten Sie auf unserer Homepage unter www.karlsfeld.de > Aktuelles > Stellenangebote.

Bewerbungen richten Sie bitte an die Gemeinde Karlsfeld, Garten-straße 7, 85757 Karlsfeld.

Fragen zur Stelle beantwortet Ihnen gerne Herr Max Haberl unter Telefon: 08131 99-175, [email protected].

Medizin-/Sozialberufe

Steuerberater/Rechtsanwälte/Kanzleien

Lehre, Wissenschaft und Forschung

SelbständigeUnternehmungen

Ausbildung/Praktikum

Kleinanzeigen:Erfolgsaussicht gut

V2/16 Samstag/Sonntag, 13./14. Juli 2013, Nr. 160STELLENMARKTAnzeigen: Tel. 0 89 / 21 83 - 1030 · Fax 0 89 / 21 83 - 7 95 · www.sz.de/stellenmarkt

Page 65: Süddeutsche_Zeitung.pdf

Haushälterinnen(m/w)

(Schulabgängerinnen)

die meinen gepflegte Haushaltbei einer 5-Tage-Woche (40Std.) unterstützen sollen.

Zuschriften unter?ZS1911369 an SZ

Gesucht werden für den Ein-zugsbereich Chiemsee zwei junge

24-h-BetreuungFür unsere 88-j. Mutter, körperlichrüstig mit kognitiven Einschränkun-gen, suchen wir zum 1.8. oder früherkompetente Betreuerin/Haushälte-rin, die im Haus lebt und sich evtl.mit weiterer Betreuerin abwechselt(EFH in Münchner Vorort, Appt. wirdgestellt). FS + Referenzen erforder-lich. 8016091623439

Haushälterin ab 1.8. in Festanstellung inBerg/STA gesucht. 4-köpfige Familie suchtmobile (eig. KFZ), flexible, selbstständigarbeitende und kinderliebe Persönlichkeit.Neben der Hausarbeit gehören Erledigun-gen des täglichen Bedarfs, sowie die Pflegeunserer 2 Hunde zum Aufgabenbereich.Hundeerfahren. 80172/8110266

Zuverl. Haushaltshilfegesucht, 4-Pers.-HH, Maxvorstadt,1-2x/Wo., evtl. mehr, zum reinigen,waschen, bügeln, einkaufen. Als Mi-nijob/auf Rechnung. 0171/5586374

Für Villenhaushalt (STA) sucht älterer Herr eine

Haushaltshilfe - die auch kochenkann (oberbayrische Küche).

Bewerbungen bitte ?ZS1911452

Dipl.-Betriebswirtin, 35 J.Studium: BWL, Jura, Japanisch.Schwerpkt.: Organisationsführung, Rechts-und Wirtschaftsjapanisch, Europarecht.Sprachen: Englisch, Französisch, Japanisch.Erfahrungen: Projektleitung, Projektmanage-ment, Rechts- und Personalwesen, Marke-ting, Finanzen.Sucht: interessante,ausbaufähige Position. [email protected]

Projekt-Manager (Dipl.-Ing (FH)) mitCoachingausbildung und über 25Jahren Erfahrung in der Telekommu-nikation sucht neue Betätigungsfel-der, gerne auch in der Beratung fürmittelständische Unternehmen. Zu-schriften unter ?ZS7081846

VerantwortungDie Landeshauptstadt München sucht für das Referat für Bildung und Sport, an der Städt. Fachakademie für Sozialpädagogik und der Städt. Fachakademie für Heilpädagogik sowie der Städt. Fachschule für Werklehrerinnen/Werklehrer im sozialen Bereich zum 01.02.2014

eine Schulleiterin/einen Schulleiter

Das Aufgabenspektrum des Referats für Bildung und Sport umfasst die Schwer-punkte Kindertageseinrichtungen, Schulen, kommunales Bildungsmanagement und Sport in München. Bildung und Erziehung sind eine der wichtigsten zentralen Zukunftsaufgaben und Zukunftschancen für Kommunen. Die Landeshauptstadt München verfügt über ein einzigartiges komplexes Bildungs- und Erziehungs-system in kommunaler Trägerschaft von Kindertageseinrichtungen, Schulen und einem reichhaltigen Sportangebot. Ziel städtischer Bildungspolitik ist die Weiterentwicklung von innovativer pädagogischer Praxis unter Beachtung eines zukunftsorientierten Bildungsbegriffs, auf dessen Basis alle Kinder, Jugendlichen und Auszubildenden bestmöglichst gefördert werden und so Bildungsgerechtigkeit ermöglicht wird. Die oben genannten drei Schulen werden in Personalunion geführt. Die Städt. Fachakademie für Sozialpädagogik ist mit rund 1400 Studierenden die größte Fachakademie in Bayern.

Weitere Details zu der ausgeschriebenen Stelle mit der Verfahrens-Nr. 13-686-090 finden Sie im Internet unter: www.muenchen.de/stellen

Fehlt Ihrem Unternehmen dasempathische Bindeglied zu Ihren

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The Alfred Wegener Institute for Polar and Marine Research (AWI), di-vision „Geosciences“, section “Marine Geology and Paleontology”, is seeking to appoint within the framework of the research project MARUM OC3 “Atmosphere-ocean interactions between high and low latitudes” a

PhDtracing modern and past terrigenous sediment supply

in the Pacific Southern OceanMARUM OC3 is part of the Research Area “Ocean and Climate” of the Research Center / Cluster of Excellence “The Ocean in the Earth Sys-tem” (MARUM) at the University of Bremen, Germany and aims to inves-tigate the atmosphere-ocean interactions and teleconnections between high and low latitudes with a focus on the Pacific Ocean. Atmosphere-ocean interactions are thought to play a key role in past atmospheric CO2 variability, by controlling the sea-ice field, upper ocean physical parameters and stratification, nutrient utilization and biological export, deep-water exposure rates, and high-low latitude exchange of nutrients and heat. For the first time, Pleistocene atmosphere-ocean processes will be studied in the high-latitude South Pacific using a large set of re-cently recovered sediment cores. The PhD student will focus on defining the modern and past distribution of terrigenous sediments in the Pacific Southern Ocean employing different sedimentological (e.g., grain-size analysis, mineralogy), and geochemical methods such as major and mi-nor elements as well as different isotope signatures (e.g., Nd, Sr, Th).

Requirements: The successful candidate should hold MSc in geology, oceanography, geochemistry, or marine environmental sciences. We ex-pect previous expertise in paleoceanography, sedimentology, and geo-chemistry together with excellent English language skills as well as the ability to publish in international science journals. Furthermore, team-work skills and the willingness to actively cooperate with a diverse international working group including e.g. biologists, physicists, and climate modelers are expected. The candidates should be willing to participate in up to 2-month long ship cruises and research stays abroad.

For further information please contact Dr. Rainer Gersonde ([email protected]) or Dr. Frank Lamy ([email protected]).

The position is limited to 3 years, starting in November 2013. The salary will be paid in accordance with the German Tarifvertrag für den öffent-lichen Dienst des Bundes, TVöD (salary level 13; 66%).

Handicapped applicants with comparable qualifications receive prefer-ential status. Please see the notification on our homepage under job_of-fers/jobs. AWI supports balanced work-life career development via a variety of schemes. In Bremerhaven, it operates its own nursery.

Applications should include a CV, a list of publications, a statement de-scribing previous research experience, future research interests, and their analytical background. To apply for the position, please reference code 69/D/Geo and send your application by August 31st, 2013, to: Alfred Wegener Institute for Polar- and Marine Research, Personnel Department, P.O. Box 12 01 61, 27515 Bremerhaven, Germany or by email (all documents merged into one PDF file) to: [email protected]

Die Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart sucht für die Abteilung Holzkonstruktionen zum nächstmöglichen Termin einen

Dipl.-Ingenieur oder Master (Uni) (w/m) der Fachrichtung Bauwesen,

Maschinenbau o. ä.

Das sind Ihre Aufgaben:

� Bearbeitung hochinnovativer, anspruchsvoller Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich von Werkstoffen und Bausystemen des Holz- und Holzbetonverbundbaus� Planung und Durchführung anspruchsvoller experimenteller und rechnerischer Arbeiten und Bauwerksanalysen, Mit- arbeit bei Zulassungsuntersuchungen zur Markteinfüh- rung neuer Bauprodukte des Holzbaus

Das sollten Sie mitbringen:

� Überdurchschnittlicher Universitätsabschluss, Promotions- absicht� Gute Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Mathe- matik, Strukturmechanik und numerischer Verfahren, gute sprachliche Ausdrucksweise, sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift

Zeitliche Befristung zunächst auf 2 Jahre, Vertragsverlänge-rung bei entsprechender Eignung vorgesehen, Vergütung nach TV-L, fachliche Auskünfte (Herr Dr. Aicher) unter Tel. 0711-685-62287

Bewerbungen (Stellenkennzeichen „51200_2“) bis spätestens

08.09.2013 an Prof. Maile,

E-Mail: [email protected]

Das AWO Sozialzentrum in Neuburg sucht zum Schuljahr 2013/14für ihre Sophie-Scholl-Schule, privates Förderzentrum,Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Sonderschullehrer/innenRealschullehrer/innen oder

Grundschullehrer/innenIn Voll- oder Teilzeit mit Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen mitgeistiger Behinderung.

Wir erwarten:• Respekt und wertschätzendes Mit-

einander• einen einschlägigen Berufsabschluss • Einfühlungsvermögen • Flexibilität• Teamorientierung• Belastbarkeit• soziales Engagement

Wir bieten:• eine leistungsgerechte tarif-

gebundene Vergütung nach demAWO TV Bayern (analog TVöD SuE)

• zusätzliche Altersversorgung• gute Arbeitsatmosphäre• Möglichkeiten zur Fortbildung• ein erfahrenes und engagiertes

Lehrerkollegium

Weitere Information über unsere Einrichtung erhalten Sie unter:www.awo-neuburg.de

Ihre Bewerbung (gerne auch per E-Mail) richten Sie bitte an:

Bei telefonischen Rückfragen hilft Ihnen gerne Frau Prießmann Tel. 08431/584-102weiter. E-Mail: [email protected]

Arbeiterwohlfahrt SozialzentrumJoseph-Haydn-Straße 14 · 86633 NeuburgE-Mail: [email protected]

Wir sind Hersteller von kosmetischenProdukten und suchen zur Verstärkungunseres Teams eine/n

Laborant/in für unser QS-Labor, Vollzeitbeschäftung.Vita Cosmetic GmbH, Gaußstr. 13, 85757 Karlsfeld, 808131/376620

Die Stiftung Landheim Schondorf am Ammersee fördert seit dem Jahre 1905 die Erziehung und Bildung von Jugendlichen in Schule und In-ternat. Zum drei‐kernigen‐Schulprofil gehören die private Grundschule (staatlich genehmigt), das Ernst‐Reisinger‐Gymnasium (staatlich aner-kannt) sowie das Julius‐Lohmann‐Gymnasium (staatlich genehmigt) mit Internats‐ und Ganztagsschulangebot von Klasse 1 bis 12. Wir bieten unseren knapp 270 Schülern ein ganzheitliches Bildungsangebot für Kopf, Herz und Hand mit internationaler Ausrichtung.

Die Stiftung sucht ab dem Schuljahr 2013/14 – einen

Stiftungsleiter (m/w).

Ihre Aufgaben: Sie übernehmen die Leitung der Stiftung nach innen und außen. Zu Ihren Schwerpunkten zählen u.a. die konzeptionelle Weiterentwick-lung unseres drei‐kernigen Schulprofils, sowie den Ausbau der Inter-nationalität. Sie repräsentieren unsere drei Schulen auf nationaler und internationaler Ebene, übernehmen Verantwortung in Internat und Schule für die Erziehung und die lebendige Ausgestaltung des Landheimlebens im Sinne des Leitbildes unserer Stiftung. Ihr Profil: Neben Ihrem abgeschlossenen Hochschulstudium und mehrjähriger Berufserfahrung in vergleichbarer Position überzeugen Sie durch Ihre Persönlichkeit, Ihr hohes persönliches Engagement und Freude an pädagogischer Arbeit mit Kindern. Organisations‐ und Führungs-kompetenz, Erfahrung in Teamarbeit sowie wirtschaftliches Denken und Handeln sind Grundvoraussetzungen für diese verantwortungs-volle Position.

Was wir bieten: Die Stiftung Landheim Schondorf bietet ihrem Stiftungsleiter eine Lebensaufgabe mit Gestaltungs‐ und Entscheidungsspielraum, Aus-tausch und Unterstützung durch das Netzwerk „Die Internate Ver- einigung e. V.“, ein motiviertes Team von ca. 110 Mitarbeitern aus Ver-waltung, Lehrern, Erziehern, Handwerkern und Hauswirtschaft sowie einen einzigartigen Lebensraum am Ammersee in der Nähe von Mün- chen. Als Stiftungsleiter leben Sie gemeinsam mit den Schülern auf dem Campus; eine großzügige Wohnung wird Ihnen gestellt.

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis spätestens 31.8.2013 per Post an den Obmann des Kuratoriums, Herrn Steffen Herfurth Stiftung Landheim Schondorf am Ammersee Landheim 1–1486938 Schondorf am Ammersee

www.landheim-schondorf.de

Global Member of Round Square International

Haushälterin gesucht -- Leutkirch/Allgäu Profikenntnisse nicht erforderlich. Behutsame Einarbeitung. Mittel-großes, modernes Einfamilienhaus, Bj. 1998, gehobener Standard.Sehr schönes, ruhiges Anwesen 900m² in der City. Wir sind ein Ehepaar i.R., solide, keine Snobs, ohne extreme An-sprüche, freundlich, rücksichtsvoll, Nichtraucher, katholisch, ohneHaustiere. Wir bieten Ihnen schönes, angenehmes Zuhause, Gebor-genheit, harmonisches Zusammenleben, gute Nahrung und Unter-kunft, stress- und hektikfreie Tätigkeit (ohne Garten- und Haustier-pflege), gute Entlohnung, Zimmer mit Badezimmer und WC, gute Le-bensqualität. - Arbeitsbeginn zwischen August und Januar. Wenn Sie alle Haushaltsarbeiten gerne verrichten, unabhängig, um-gänglich, seriös, zuverlässig, Nichtraucherin, Deutsche sind, gutenLeumund und Führerschein haben, dann bitten wir Sie um Ihre Be-werbung unter ?ZS1911349 an SZ.

HaushälterIn Familie 2 Kinder 4/5 J., Grünwald, ca. 15 Std./Wo., Flexibilität erforderl.,Kinderbetr. u. Haushalt inkl. Reinigung, ab Aug./Sept., ggf. Wohnmöglichkeit in Einlie-gerwohnung. Bewerbung an [email protected] Stuttgarter Traditionsunternehmen sucht für seine Abteilung EDELSTAHLDESIGN

ab sofort eine(n) erfahrene(n) Metallbaumeister(in). Aussagekräftige Bewerbungsunter-lagen senden Sie bitte an die Gerhard Engelfried Edelstahldesign GmbH, Hafenbahn-straße 18, 70329 Stuttgart, [email protected], www.engelfried.de

ZahntechnikerUnser Zahntechnisches Labor sucht ab so-fort einen Mitarbeiter/in in Vollzeit für dieVorbereitung und die Umarbeitung desFestsitzendes Zahnersatzes auf Implantatein Kunststoff. 8 089/540 425 830

Wir suchen ab sofort ZAHNTECHNIKER/INfür Keramik und CAD/CAM

auch Teilzeit möglichDL Haeusler, Sollner Str. 67,

81479 München, 8089/74 98 060

Suche zur Erweiterung unseres Teams KFZ-Mechaniker, in Landsberied. Bewerbungen bitte an: [email protected]

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Nachfolger oder Geschäftsführer gesucht?Zuverlässiger und fleißiger Dipl-Wirt-Ing. (46) mit langer internationaler GF-Er-fahrung in Industrie und Mittelstand sucht anspruchsvolle Aufgabe. LückenloseErfolgsnachweise vorhanden. Zuschriften unter ?ZS7081774

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Kontakt: [email protected]

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Kfm. Angest. (52 J.) sucht neue Aufgabe, Empfang, Organisation,Beratung

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Hilfe für HaushaltFamilie in München-Bogenhausen sucht ab September 2013 kinder- und tierliebeHilfe für den Haushalt in Vollzeit. Zimmer in separater Wohnung wird gestellt. Bewerbung bitte mit Foto. Zuschriften unter ?ZS7081613

Haushaltshilfe in Festanstellung 40 Std/WSuchen erfahrene Reinigungskraft mit guten Bügelkenntnissen für zwei Haushal-te mit Kindern im münchner Norden - [email protected], 0179-1085300

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Page 66: Süddeutsche_Zeitung.pdf

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