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Industrie- und Handelskammer Südthüringen Südthüringische Wirtschaft Zeitschrift der Industrie- und Handelskammer Südthüringen Jetzt anmelden: Thüringer Wald Firmenlauf Wirtschaftspolitische Grundpositionen 2013 Titel Mobilität 4 / 2013

Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

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Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013. Die Zeitschrift der IHK Südthüringen.

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Page 1: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Industrie- und HandelskammerSüdthüringen

SüdthüringischeWirtschaftZeitschrift der Industrie- und Handelskammer Südthüringen

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Wirtschaftspolitische Grundpositionen 2013

TitelMobilität

4 / 2013

Page 2: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

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EDITORIAL

Südthüringische Wirtschaft 4/2013

Dr. Peter TrautPräsident der IHK Südthüringen

Sehr geehrte Unternehmerinnen und Unternehmer,

ich freue mich Ihnen mitteilen zu können, dass unser neu gewähltes Unternehmerparlament der Südthüringer Wirt-schaft die Sacharbeit aufgenommen hat. Im Zentrum der ersten regulären Vollversammlung am 14. März 2013 stand die Beschlussfassung der Wirtschaftspolitischen Grundpositionen unserer IHK als Abschluss eines breiten Diskussionsprozesses in den Fach- und Regionalausschüssen. Es ist ein großer Erfolg unserer Organisation, dass sich am Ringen um die Positionen der heimischen Wirtschaft zu den wirtschaftlichen Entwick-lungsfragen unserer Region mehrere hundert Unternehmer aktiv beteiligt haben. Die breite Einbeziehung der Unternehmer in den Meinungsbildungsprozess und eine hoch legitimierende Beschlussfassung in der Vollversammlung kann mit ruhigem Gewissen als Alleinstellungsmerkmal der IHK-Organisation im Verbandsumfeld betrachtet werden.

Die Meinungen waren vielfältig, vor allem zu Windrädern im Wald gab es viel Diskussi-onsbedarf. Die Wirtschaft hat sich positioniert zur Förderpolitik ab 2014 ebenso wie zur Infrastrukturentwicklung. Die Unternehmer sprechen sich klar gegen ein Bildungsfrei-stellungsgesetz zu Lasten der Wirtschaft aus und votieren auch gegen ein ausgeweitetes Engagement der öffentlichen Hand im Marktumfeld.

Letztlich erwartet die Wirtschaft vom Land, dass dieses in Sachen Funktional- und Gebietsreform beherzt agiert, auf Basis des vorliegenden Expertengutachtens zeitnah ein Leitbild und ein Handlungskonzept für die notwendige Funktional- und Gebietsreform vorlegt und dann mit Vorbildwirkung die Funktionalreform der Thüringer Landes-verwaltungen startet.

Sie wollen mehr wissen über die Positionen unserer Wirtschaft zu aktuellen Themen der Region und Thüringens? Lesen Sie den Report ab Seite 4 in diesem Heft oder besuchen Sie unsere Homepage www.suhl.ihk.de.

Sie haben Anregungen? Dann bringen Sie sich ein! Ich würde mich sehr darüber freuen.

Südthüringer Wirtschaft positioniert sich!

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TITEL

12 Der Lang-Lkw, ein echter Ökolaster

13 Erweiterung des Streckennetzes für Lang-Lkw

13 Aktuelle Entwicklungen im Verkehrsgewerbe

14 Trends, die den deutschen Automarkt prägen

15 Berufskraftfahrer/innen – ein Beruf interessanter denn je

1 EDITORIAL

IHK-JAHRESTHEMA

3 Strukturverbesserungen statt Trillerpfeifendemokratie

■ STANDORTPOLITIK

5 IHK-Vollversammlung beschloss WirtschaftspolitischePositionen 2013

5 Interview mit IHK-Präsident Dr. Peter Traut

7 Gewinnen Sie neue Gäste über das Internet

8 Den Fachkräften auf der Spur

9 MANN+HUMMEL – Permanente Investitionen sind klarePositionen zum Standort

IHK SETZT SICH EIN

16 Kommunen sollen sich auf Kernaufgaben der Daseinsvorsorge beschränken

16 Netzentwicklungsplan – Versorgungssicherheit hat höchste Priorität

17 IHK Südthüringen wirkt an Thüringer Demografiestrategie mit

17 Wirtschaft hält an Neubau der B 87n Fulda-Meiningen fest

NEUES AUS BERLIN UND BRÜSSEL

18 Dynamisch und traditionsbewusstEric Schweitzer neuer DIHK-Präsident

■ EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

19 Factoring als Finanzierungsinstrument

20 Unternehmerinnentum auf dem Vormarsch

■ AUS- UND WEITERBILDUNG

23 Unternehmerische Nutzung sozialer Netzwerke

23 Der Weg zum erfolgreichen Onlinehandel

■ INNOVATION UND UMWELT

26 Südthüringer Schüler gewinnt Bundesfinale imWirtschaftswissen-Contest

27 Adream – Ideenwettbewerb alles andere als verträumt

28 Innovationserfolg wird in Euro gemessen

REGIONALMARKETING THÜRINGER WALD

29 LANGE NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald auf Werbetour

■ INTERNATIONAL

30 Außenwirtschaftsförderprogramm des Freistaates Thüringenwird 2013 fortgeführt

30 Firmengemeinschaftsbeteiligungen auf internationalen Messenim In- und Ausland

■ RECHT UND STEUERN

32 Präqualifikation im VOL-Bereich verstärkt nachgefragt

32 Branchenbucheinträge genau prüfen

33 Impressum

10 Südthüringer Gewerbegebiete stellen sich vor

In dieser Ausgabe:Gewerbegebiet „Am Bornhügel“Neuhaus am Rennweg

~29,5 ha

~42,2 ha

~12,8 ha

~29,5 ha

~12,8 ha

29 Thüringer Wald Firmenlauf: Jetzt anmelden!

22 Azubi-Speed-Dating in der IHK Südthüringen war voller Erfolg

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Südthüringische Wirtschaft 4/2013 3

IHK-JAHRESTHEMA

Ist Deutschland das ‚Ich-will-so-bleiben-wie-ich-bin-Land‘? ‚Ja!‘ sagen aktuelle Umfragen und davon zeugen lautstarke Proteste, die inzwischen alle Arten von Strukturverbesse-rungsprojekten begleiten. Ob Stuttgart 21, neue Landebahnen, geplante Auto- oder Stromtrassen oder Flugrouten: Entweder treibt die Besänftigung von Bürgerprotesten die Kosten in kaum mehr finanzierbare Höhen. Oder: Notwendige Projekte dauern Generatio-nen – oder werden gleich ganz gecancelt.

Wo woanders in kürzester Zeit große Ideen zu funk-tionsfähigen Zukunftsprojekten werden, herrscht bei unseren Verantwortlichen ein Klima totaler Ver-unsicherung, übertriebener Absicherung, auf jeden Fall Verantwortungsvermeidung. Entscheidungen werden moderiert, nicht mehr getroffen.

Auch das demokratische Bewusstsein der Deut-schen hat sich grundlegend geändert: Aus der repräsentativen Demokratie ist Basismitsprache, ist ‚Trillerpfeifendemokratie‘ geworden. NIMBYs (‚Not-in-my-own-backyard‘) sind scheinbar in der Mehrheit, statt Ratio entscheiden Emotionen: Die Zukunftsfähigkeit Deutschlands steht auf dem Spiel!

Der Grund unseres Standortnachteils ist demos-kopisch belegbar: Zunehmende Zukunftsverunsi-cherung, Angst vor wirtschaftlichem Abschwung, vertrauensunwürdige Entscheidungseliten, Visi-onslosigkeit sowie der Verlust gemeinsamer Werte produzieren eine Anti-Haltung. Und damit Ego-zentrik statt gemeinschaftlicher Verantwortung. Das wachsende Empfinden, Politik und Wirtschaft aufgrund ungeheurer Komplexitätszuwächse nicht mehr zu verstehen, hat zu grundlegenden Einstel-lungsveränderungen in der Bevölkerung geführt: Kompetenz und Entscheidungsqualität sind kaum mehr zu beurteilen. Stattdessen bestimmen im Land der 70 Prozent Risikovermeider Authentizität, Glaubwürdigkeit und Vertrauen das Meinungsbild in der Öffentlichkeit – und damit über Bauvorhaben und Strukturverbesserungen!

Gewünscht wird ‚Heimeligkeit‘ und ‚Überschaubar-keit‘. So zumindest der öffentliche Eindruck: Tatsa-che ist jedoch, dass allzu oft eine laut schreiende Minderheit auf eine große zustimmende Mehrheit trifft, die zumeist jedoch – falsch angesprochen - zu trägen ‚Ohnemichels‘ statt flammenden Unter-stützern werden. Was also ist zu tun, um aus der schweigenden die unterstützende Mehrheit zu generieren? Ganz einfach: Ein Klima des Vertrauen zu schaffen – Transparenz, also die Bürger offen

zu informieren, ihre Meinungen Gehör finden zu lassen, aus so empfundenen Befehlsempfängern Mitgestalter zu machen. Also offene Dialog-Kom-munikation – und zwar im gesamten Durchfüh-rungsprozess!

Es gibt inzwischen verschiedene Ansätze. Das iSB-Modell beispielsweise setzt auf eine Demoskopie basierte strategische Kommunikation, die ‚schwei-gende Mehrheiten‘ aktiviert und zugleich Ausei-nandersetzungen mit ‚schreienden Mehrheiten‘ transparent und aktiv managt. Ziel ist die Gewin-nung unterstützender Mehrheiten, die im Projekt einen Mehrwert sieht. Das aber geht nur, wenn die jeweiligen Besonderheiten berücksichtigt werden und substanzielle Beiträge dem Projektziel dienen.

Und so funktioniert das Modell:

• PHASE 1: Erstinformation und Beteiligungsakti-vierung: Probleme und den individuellen Nutzen verdeutlichen (‚Was haben wir alle davon?‘) Bür-gerbeteiligung anfordern: Wir benötigen Deinen Rat! Was sagen angesehene Bürger und Betrof-fene? Und: Sämtliche Informationen ungefiltert ins Netz!

• PHASE 2: Beteiligungsmöglichkeiten: Reprä-sentative Umfrageergebnisse, kombiniert mit qualitativen Expertenurteilen bringen ‚Meinungs-führerschaft‘: ‚Wir kennen Eure Wünsche, Ängste, Chancen und Risiken und richten uns danach!‘ So werden Gegenargumente oft zu Minderheitenvo-ten. Alle Bürger erhalten Anhörungsmöglichkei-ten, haben also Mitspracherecht. In Bürgerforen, Zukunftswerkstätten, Social Network-Optionen werden zusätzliche Bürgerbeteiligungen offeriert.

• PHASE 3: Objektivierung: Das Gesamtkonzept integriert die Meinungsflut, juristische und tech-nische Faktenchecks objektivieren und reduzieren

die Gefahr einer Gegenkampagne. Pressekonfe-renzen, Präsentationen, ständiges Feedback auf Bürgerfragen verstärken die Ernsthaftigkeit des ‚Planning for Real‘

• PHASE 4: Aktualisierung/Integrierte Kommu-nikation: Kommunikation begleitet alle Phasen: Ihr Focus: Gegenargumente sind ernst zu neh-men, mögliche Optimierungen durchzuführen. Voten von Meinungsführern und Betroffenen sind einzuholen, ‚Nutzen-Infos’ zu aktualisieren. Spannung und Freude auf die Fertigstellung sind durch Events aufzubauen, das ‚Danke‘ für Ent-behrungen ist zu betonen.

Wir haben dieses Modell beim Neubau der Rhein-Main-Halle in Wiesbaden umgesetzt: Die Kommu-nikationsstrategie führte zu intensiver Beteiligung. Die Befragungen lieferten den Entscheidungsträ-gern nicht nur wertvolle Entscheidungsgrundlagen, sondern die ‚Argumentationshoheit‘: Wir kennen die Wünsche und Ängste wie kein anderer! Experten sprechen schon heute vom „Wiesbadener Modell“. Außergewöhnlich vor allem die Zustimmung der Öffentlichkeit zum Verfahren selbst. Diese erreichte im Fall der Rhein-Main-Hallen mit 93 Prozent einen Spitzenwert.

Kooperation durch Aktivierung, Vertrauen durch Ernstnehmen, Akzeptanz durch Transparenz, Pla-nungssicherheit und bessere Kosten-Nutzen-Effizienz durch Einbeziehung des Bürgerwissens –schließlich der Konsens: Diese Zielfaktoren gilt es zu erreichen! Nirgendwo in Europa ist das Ver-hältnis zwischen dem, was ‚eigentlich‘ zu tun ist und was freiwillig akzeptiert wird, größer als in Deutschland. Das muss nicht so bleiben. Struk-turfairbesserungen statt Trillenpfeifendemokratie: Diese neue Zukunftsfähigkeit müsste uns einigen Aufwand wert sein.

Strukturverbesserungen statt TrillerpfeifendemokratieVon Klaus-Peter Schöppner, TNS Emnid; Kathi Marie Ulrich, RCC Agentur für integrierte Kommunikation GmbH

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Erfolgreich beratenIm Vorfeld der IHK-Vollversammlung am 14. März 2013 haben die Regional- und Fachaus-schüsse ihre Arbeit aufgenommen. Neben der Konstituierung standen die Wirtschaftspoliti-schen Positionen der IHK Südthüringen im Zentrum der angeregten Debatte. Außerdem wurden verschiedentlich weitere Fachthemen behandelt.

Für jeden Landkreis sowie für die kreisfreie Stadt Suhl wurde wie in der Vergangenheit ein Regio-nalausschuss gebildet. Als Fachausschüsse kons-tituierten sich wie bisher der Verkehrsausschuss, der Tourismusausschuss, der Handelsausschuss, der Industrie- und Außenwirtschaftsausschuss und der Sachverständigenausschuss. Mit dem Energie- und Umweltausschuss wurde ein neues Gremium geschaffen, das der wachsenden Bedeutung der Energiewirtschaft und der zunehmenden Wichtig-keit von Umweltthemen Rechnung trägt.

In allen Ausschüssen wurde der Entwurf der Wirtschaftspolitischen Positionen umfassend diskutiert. Dabei wurde eine Vielzahl von Ände-rungsvorschlägen erarbeitet, die zum Teil von der Vollversammlung als Gesamtinteresse der Wirtschaft identifiziert und beschlossen wurden. Besonders viele Wortmeldungen gab es bei Themen aus den Bereichen Rekommunalisierung sowie Sicherung von Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit

von Energie und Rohstoffen. Bei diesen Themen hat die Vollversammlung mehrere Anregungen aus dem Energie- und Umweltausschuss aufgegriffen, die von den Regionalausschüssen Hildburghausen, Ilm-Kreis und Schmalkalden-Meiningen sowie vom Industrie- und Außenwirtschaftsausschuss unter-stützt wurden.

Die Mehrheit der Ausschüsse befasste sich außer-dem mit den Planungen über die Ausgestaltung der Förderperiode 2014 bis 2020. Darüber hinaus wurde das IHK-Projekt AusbildungsCard vorgestellt. Die Sitzungen des Tourismus- und Verkehrsausschus-ses wurden zudem durch Vorträge zu Fachthemen bereichert. So befasste sich der Tourismusaus-schuss mit dem Thema Unternehmensnachfolge. Im Verkehrsausschuss stellte Prof. Dr. Adler von der Fachhochschule Erfurt Möglichkeiten vor, wie Elektrofahrzeuge im Wirtschaftsverkehr eingesetzt werden können.

Die Ausschüsse der IHK Südthüringen verständig-ten sich schließlich auf mindestens einen weiteren Sitzungstermin für das laufende Jahr und begannen mit der Entwicklung einer thematischen Arbeitspla-nung für die gerade begonnene Legislaturperiode.

STANDORTPOLITIK

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Die Mitglieder des neuen FachausschussesEnergie / Umwelt

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Südthüringische Wirtschaft 4/2013 5

Die Förderperiode ab 2014 nachhaltig zu gestalten, ist eine Ihrer Forderungen. Was sind Ihre Vorschläge dazu?

Dr. Traut: Wenn wir in Südthüringen gegenüber den alten Bundesländern unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessern wollen, ist eine deutliche Pro-duktivitätssteigerung eine unabdingbare Voraussetzung. Dafür ist in erster Linie eine

Förderung der Bestandsunternehmen notwendig. Die Entwicklung innovativer Produkte sowie die Anreicherung mit hochqualifizierten Fachkräften im Management, F&E-Bereich und Vertrieb müssen im Fokus der Förderpolitik stehen.

Welche Forderungen stellt die IHK Südthürin-gen zum Ausbau der Infrastruktur?

Dr. Traut: Damit unsere Wirtschaftsregion funktio-niert, muss die Infrastruktur erhalten und komplet-tiert werden. Das ist Aufgabe von Bund, Land und Kommunen. Trotz entstandener Schwierigkeiten fordern wir weiterhin die Rhöntrasse B 87n sowie den Ausbau der B 62 mit der Trassenverlegung bei Bad Salzungen und der Neubaustrecke vorbei an

Wernshausen und Niederschmalkalden bis hin zur Anbindung an die A 71 – Anschlussstelle Zella-Mehlis. Ebenso muss der Schienenlückenschluss zwischen Eisfeld und Coburg in den Bundesver-kehrswegeplan mit dem Ziel der Reaktivierung aufgenommen werden. Auch der Gefahrguttrans-port durch die Tunnelkette A 71 und der flächende-ckende Breitbandausbau bleiben im Forderungska-talog der IHK Südthüringen.

Die Energiewende erfordert den Ausbau der Netze. Dieser stößt jedoch in vielen Teilen der Bevölkerung auf Widerstand. Wie positioniert sich die IHK Südthüringen dazu?

Dr. Traut: Wer A wie Atomausstieg sagt, muss auch B, dem notwendigen Bau von Strominfra-struktur zustimmen. Wir haben den Netzentwick-lungsplan vor dem Hintergrund der Energiewende kritisch diskutiert und uns für den Bau der 380-kV-Trasse zwischen Altenfeld und Redwitz ausgespro-chen. Die erforderlichen Hochspannungsleitungen müssen zügig realisiert, aber im Einklang mit Natur und Tourismus geplant und umgesetzt werden.

Eine weitere Forderung ist die Bezahlbarkeit von Energie.

Dr. Traut: Das ist richtig. Wenn wir in Südthürin-gen und Deutschland wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen die Energiekosten bezahlbar blei-

ben. Dazu gehört eine Reformierung des Erneu-erbare-Energien-Gesetzes. Die Wirtschaft dringt daher auf die Abschaffung der EEG-Umlage und die Kostenübernahme durch den Bundeshaushalt. Der Vorschlag des Thüringer Umweltministers Jürgen Reinholz zur Absenkung der Mehrwert-steuer auf Strom ist dazu ein erster Schritt in die richtige Richtung. Daneben müssen die Netznut-zungsentgelte bundesweit solidarisch umgelegt werden, da die derzeitige Regelung einen Stand-ortnachteil in den neuen Bundesländern insge-samt darstellt.

Wie positionieren sich die Unternehmen zum Tourismus im Thüringer Wald?

Dr. Traut: Der Tourismus im Thüringer Wald ist für uns ein wichtiger Standort- und Wirtschafts-faktor mit Wachstumspotenzial. Das Unterneh-merparlament fordert eine schnelle Umsetzung des Entwicklungskonzeptes für den touristischen Leuchtturm Oberhof. Gleichzeitig muss aber die touristische Infrastruktur im Thüringer Wald insgesamt modernisiert und ausgebaut werden. Wichtig ist uns die verstärkte Vernetzung und Integration der regionalen Akteure unter der Marke Thüringer Wald sowie eine ganzheitli-che Vermarktung der Thüringer Wald Region als attraktiver Lebensraum.

IHK-Vollversammlung beschloss Wirtschaftspolitische Positionen 2013

Interview mit IHK-Präsident Dr. Peter TrautForderungen aus den Wirtschaftspolitischen Grundpositionen der IHK Südthüringen 2013

Die Mitglieder der Vollversammlung der IHK Südthüringen trafen sich am 14. März 2013 in Suhl. Im Zentrum des Plenums stand die Beschlussfassung der Wirtschaftspolitischen Grundpositionen der Region für 2013. Besonderes Interesse der Unternehmer fand der Diskussions-prozess zur Funktional- und Gebietsreform. Den Impuls dazu gab Herr Dr. Michael Antoni Staats-sekretär a. D. und Leiter der Stabsstelle Funktional- und Gebietsreform.

Im Ergebnis wurde ein klarer Forderungskatalog beschlossen und in den Wirtschaftspolitischen Grundpositionen 2013 der IHK Südthüringen wie folgt verankert:

1. Die Methodik des Gutachtens der Experten-kommission wird positiv bewertet. Es stellt eine Grundlage für den notwendigen Reformprozess der Landes- und Kommunalverwaltungen dar.

2. Das Land muss schnellstens ein Leitbild und Handlungskonzept für eine Funktional- und Gebietsreform entwickeln.

3. Die wesentlichen Potenziale für Einsparungen werden in der Funktionalreform gesehen.

4. Funktional- und Gebietsreform sollten sequen-ziell beginnend mit der Funktionalreform mit entsprechenden zeitlichen Überlappungen rasch angegangen werden. Es wird die Entwicklung eines regional abgestimmten Vorschlages zur Neustrukturierung der Landkreise in Südthürin-gen unterstützt.

Die Vollversammlung beschäftige sich ebenso mit dem Stand und der Fortsetzung des Regionalmar-ketings Thüringer Wald. Die Mitglieder hinterfrag-ten die Effektivität der Projekte des forums Thürin-ger Wald e. V. Die Vollversammlung unterstützt das Engagement der IHK Südthüringen auch weiterhin. Sie fordert aber Indikatoren und Instrumente zu entwickeln, um den Beitrag zur Imageverbesserung des Thüringer Waldes messbar zu machen. Letzt-endlich wurde besprochen, ein entsprechendes Controlling im Verein forum Thüringer Wald ein-zuführen und der Vollversammlung turnusmäßig zu berichten.

Mit dem Bericht des Rechnungsprüfers Harald König erfolgte die Entlastung des Präsidiums und des Hauptgeschäftsführers für das Geschäftsjahr 2011. Weiterhin wurden folgende personelle Veränderun-gen im Ehrenamt der IHK Südthüringen beschlossen: Heike Otto (Otto & Zehner Planungs-GmbH) aus Sonneberg rückt in den Bauausschuss nach.

IHK-Präsident Dr. Peter Traut bedankt sich bei Dr. Michael Antoni

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STANDORTPOLITIK

Die Vollversammlung hat in ihrer Sitzung am 14. März 2013 entsprechend der Satzung der IHK Südthüringen auf Vorschlag der Regional- und Fachausschüsse die Vorsitzenden und ihre Stellvertreter berufen:

Vorsitzende und der Stellvertreter der Regionalaus-schüsse der IHK Südthüringen

Regionalausschuss Sonneberg

Vorsitz: Sabine Diez Diez Fördertechnik und Systeme GmbH Stellvertretung: Thomas Köhler Glaswerk Ernstthal GmbH & Co. KG

Regionalausschuss Ilm-Kreis

Vorsitz: Olaf Mollenhauer TETRA GmbH Stellvertretung: Andreas Kiermeier GOLDBECK Ost GmbH

Regionalausschuss Schmalkalden-Meiningen

Vorsitz: Dirk Engels UPONOR GmbH Stellvertretung: Matthias Kaiser BONATUS UG

Regionalausschuss Hildburghausen

Vorsitz: Andreas Schmidt Geräte- und Pumpenbau GmbH Stellvertretung: Reinhard Jacob Analytik Jena AG

Regionalausschuss Suhl

Vorsitz: Harald König Bankhaus Max Flessa KG Stellvertretung: Dirk Rabestein SHT Suhler Hebezeugtechnik GmbH

Vorsitzenden und der Stellvertreter der Fachausschüsse der IHK Südthüringen

Verkehrsausschuss

Vorsitz: Peter Eichhorn VI Verkehrsinstitut GmbH Thüringen Stellvertretung: Klaus Grötenherdt Grötenherdt Transporte GmbH

Tourismusausschuss

Vorsitz: Reinhard Lesser Zur guten Quelle e. K. Stellvertretung: Steffen Heyder Biker- und Sportlerherberge „Alte Lache“

Handelsausschuss

Vorsitz: Gisela Reinhardt Photo-ReinhardtStellvertretung: André König A. K. Marketing

Industrie- und Außenwirtschaftsausschuss

Vorsitz: Bernd Malzahn Paatz Viernau GmbH Stellvertretung: Christian Heller ARNSTADT-KRISTALL GmbH Reinhard Jacob Analytik Jena AG

Fachausschuss Energie / Umwelt

Vorsitz: Dr.-Ing. Dirk Schramm Ingenieurbüro für Energiewirtschaft Stellvertretung: Dr. Berthold Weiß TERRA MONTAN GmbH

Sachverständigenausschuss

Vorsitz: Jörn KubowiczStellvertretung: Jürgen Müller

(v. l.) IHK-Präsident Dr. Peter Traut, Olaf Mollenhauer, Dr.-Ing. Dirk Schramm, Steffen Heyder, Christian Heller, Bernd Malzahn, Peter Eichhorn, Harald König,IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas

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Südthüringische Wirtschaft 4/2013 7

STANDORTPOLITIK

Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig hat zum zweiten Mal den „Thüringer Tourismuspreis“ ausgelobt. Die Vergabe erfolgt erstmals in Kooperation mit dem ADAC Hessen-Thüringen e. V.

Anliegen des Preises ist es, die Steigerung der Qualität und Qualifizierung im Tourismus auf allen Ebenen nachhaltig zu unterstützen. Der Thüringer Tourismuspreis will Vorreiter im Tourismus aus-zeichnen, die sich mit originellen, innovativen, zukunftsweisenden und kundenorientierten Maß-nahmen in den Bereichen Qualität und Marketing erfolgreich im Thüringer Tourismus engagieren. Weitere Kriterien sind Wirtschaftlichkeit und Barrierefreiheit.

Ausgezeichnet werden bereits realisierte touris-tische Angebote und Produkte sowie innovative Marketinglösungen im Tourismus. Auch in diesem Jahr winken ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 3.000 Euro sowie ein Imagetrailer für die Sieger, der im Rahmen des Tourismustages 2013 präsen-tiert wird.

Die Vorschläge für den Wettbewerb um den „Thüringer Tourismuspreis“ sind bis zum 24. April 2013 einzureichen.

Alle Informationen unterwww.intern.thueringen-entdecken.de

Thüringer Tourismuspreis 2013 ausgelobt ADAC Hessen-Thüringen erstmals Kooperationspartner

Entwicklungsprogramm NaturparkThüringer Wald 2012 bis 2022

Die Vision „Naturpark Thüringer Wald 2022“ besteht in der erfolgreichen Umsetzung einer ganzheitlichen, nachhaltigen Regionalentwick-lung innerhalb der Gebietskulisse des Natur-parks Thüringer Wald. Sämtliches Handeln des Naturparks, in enger Kooperation mit dem Regionalverbund Thüringer Wald und dem Bio-sphärenreservat Mittlerer Thüringer Wald, zielt auf den Erhalt des Thüringer Walds als Modell-raum für nachhaltige Entwicklung ab und stellt sich in den Dienst der übergreifende Dachmarke Thüringer Wald.

Der Naturpark Thüringer Wald agiert nach innen gegenüber der Bevölkerung, Unternehmen, Lokal- und Regionalpolitik und allen weiteren Akteuren und Institutionen ebenso wie nach außen gegenüber Wirtschaftspartnern, Gästen und allen am Thüringer Wald Interessierten.

Folgende Positionierungsziele für den Thüringer Wald stehen dabei im Fokus:• Thüringer Wald als attraktiver Wirtschafts-,

Lebens- und Naturraum; nachhaltig bewirt-schaftet, offen für die Freizeitnutzung, gern bewohnt von den „Wäldlern“.

• Führende Region bei der Verknüpfung vonLandschaftspflege und Naturschutz mit regi-onalen Wertschöpfungskreisläufen.

• Führende touristische Natur-Aktiv-RegionThüringens.

Schlüsselstrategien, Entwicklungsziele, Hand-lungsfelder, Projekt- und Maßnahmenplanung sind im Abschlussbericht des Entwicklungspro-gramms Naturpark Thüringer Wald aufbereitet. Dieser wurde im Februar 2013 vorgestellt. Der komplette Bericht steht als Download unter www.suhl.ihk.de zur Verfügung.

NachrufDie IHK Südthüringen trauert umDr.-Ing. habil. Fritz Roth.Er verstarb am 18. Februar 2013.

Herr Roth hat über viele Jahre sehrengagiert den Unternehmerstammtisch Suhl geführt.

Unsere aufrichtige Anteilnahme giltseiner Familie. Wir werden Herrn Rothein ehrendes Andenken bewahren.

Immer mehr potenzielle Gäste suchen nach passenden Hotels und Gaststätten im Internet. Neben den klassischen Webseiten gewinnen ver-stärkt auch Inhalte in sozialen Netzwerken wie Facebook an Bedeutung. In dieser Veranstaltung erfahren Sie, warum ein Internetauftritt von Bedeutung ist und wie Sie diesen ohne Program-mierkenntnisse erfolgreich erstellen können.

Die nächste Veranstaltung Forum T am 25. April 2013 richtet sich an Selbstständige im Bereich Gastgewerbe/Hotellerie, die eine Überarbeitung oder Neuerstellung ihrer Internetpräsenz mittels Webseite oder Nutzung sozialer Netzwerke planen.

Programm und Anmeldung unterwww.suhl.ihk.de.

Forum T – Die Plattform für Kommunikation, Weiterbildung und Vernetzung im TourismusGewinnen Sie neue Gäste über das Internet – Netzwerke und Webseiten richtig nutzen

Ihr Ansprechpartner: Gunda Liesegang | S 03681 362-205 | Y [email protected]

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STANDORTPOLITIK

Den Fachkräften auf der Spur

Am 15. November 2012 stellte sich das For-schungsprojekt „ThürReg: Ein Modellprojekt zur Förderung von Innovation und Beschäftigung in Thüringer Regionen“ erstmals der Öffentlichkeit vor. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, innova-tive Werkzeuge zu entwickeln, die die Vermittlung von Arbeitsuchenden in bedarfsdeckende Beschäf-tigung nachhaltig unterstützen. Außerdem werden die demografische Entwicklung und die regionale Innovationsintensität untersucht.

Das Modellprojekt verwendet den Landkreis Schmal-kalden-Meiningen als Referenzregion. Hintergrund ist die Entscheidung des Kreises, als Options-kommune die Betreuung von Langzeitarbeits-losen und Arbeitssuchenden mit Anspruch auf Grundsicherung in Eigenregie zu über-nehmen. Optionskommunen gelten bisher als weniger effizient in der Vermittlung von Arbeitsuchenden in bedarfs-deckende Arbeit.

Dafür ist häufig die soziale Betreuung der Arbeitslo-sen besser als in den von Kommunen und Arbeits-agentur gemeinsam betriebenen Jobcentern.

Im Zentrum des Forschungsprojektes steht die Ent-wicklung von Instrumenten, die auch einer Options-kommune einen effektiven Arbeitnehmer-Arbeitge-berservice erlauben. Es setzt an der Frage an, wie erfolgreiche Erwerbsbiografien als Vorbild genutzt werden können. Hierzu werten Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter der Erfurter Niederlassung des Hambur-gischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) verschie-dene umfangreiche Datenbanken aus. Sie ergänzen dies um eine Analyse der Wirtschaftsstruktur und die Identifikation von Wachstumsbranchen. Neben der vorrangigen Integration von älteren Erwerbslosen und Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt steht also die Stärkung der regionalen Wirtschaft durch eine verbesserte Vermittlung von Fachkräften im Fokus des Forschungsvorhabens. Die Initiatoren von „ThürReg“ sind der Landkreis Schmalkalden-Meiningen und die Erfurter Niederlas-sung des HWWI. Die IHK Südthüringen unterstützt das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, der Ernst-Abbe-Stiftung und des Landkreises Schmalkal-den-Meiningen finanzierte Projekt mit Daten aus der Konjunkturumfrage und Sonderumfragen. In regel-mäßigen Workshops wird die IHK Südthüringen im Gegenzug über Zwischenergebnisse des Projektes informiert. Hierüber wird in den nächsten Monaten in dieser Zeitschrift berichtet.

Ihr Ansprechpartner:

Jan Pieter SchulzS 03681 362-406Y [email protected] e

Wussten Sie schon...

193.673Euro je Beschäftigten erwirtschafteten die 456 Süd-thüringer Industrie-Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten im Jahr 2011. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Anstieg um 4,9 Prozent oder 9.007 Euro. Zehn Jahre zuvor lag der Umsatz je Beschäftigten noch bei 145.149 Euro. Die Entwicklung des Umsat-zes je Beschäftigen ist damit ein Indikator für die wachsende Produktivität der Südthüringer Wirt-schaft. Im Vergleich zu anderen Produktivitätsindi-katoren, wie etwa dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Erwerbstätigen, weist die so genannte Umsatzpro-duktivität den Vorteil der schnelleren Verfügbarkeit

auf. Während die BIP-Daten mit drei- bis vierjähri-ger Verspätung veröffentlicht werden, liegen Daten für die meldepflichtigen Betriebe des Verarbeiten-den Gewerbes bereits im Sommer des Folgejahres vor. Allerdings ist der Ausschnitt kleiner. Lediglich 19 Prozent der IHK-zugehörigen Industrie-Betriebe waren im Jahr 2011 meldepflichtig. Über die meis-ten anderen Branchen ist noch weniger bekannt. Besonders hoch war die Umsatzproduktivität mit einem Wert von 257.794 Euro im Ilm-Kreis, beson-ders niedrig in der Stadt Suhl mit 136.012 Euro. Trotz des rasanten Aufholprozesses in den vergangenen

Jahren liegt die Südthüringer Umsatzproduktivi-tät lediglich bei 65 Prozent des deutschen Durch-schnitts. Im Vergleich der IHK-Bezirke liegt Hamburg mit einer Umsatzproduktivität von 1.024.157 Euro unangefochten an der Spitze. Es folgen die IHK-Bezirke Lüneburg-Wolfsburg mit 742.016 Euro und Flensburg mit 506.999 Euro. Schlusslichter sind die IHK-Bezirke Oberfranken Bayreuth mit 178.925 Euro, Coburg mit 179.053 Euro und Würzburg-Schwein-furt mit 180.717 Euro. Der IHK-Bezirk Südthüringen erreicht im Bundesvergleich Rang 65 von 72 einbe-zogenen IHK-Bezirken.

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Page 11: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Anfang des Jahres 2011 beschloss der Regionalaus-schuss Sonneberg, den Unternehmerstammtisch und den Regionalausschuss zu einem gemeinsamen Gremium zusammenzuführen. Seitdem wird der Regionalausschuss Sonneberg als Unternehmer-stammtisch geführt und trifft sich einmal monatlich. Besonders zahlreich waren die Unternehmerinnen und Unternehmer zum zweiten Stammtisch in diesem Jahr erschienen. Auf der Agenda stand der Besuch bei MANN+HUMMEL, dem größten Arbeitgeber in der Region. Die MANN+HUMMEL GmbH ist Experte für Filtrationslösungen sowie Entwicklungspartner und Serienlieferant der Inter nationalen Automobil- und Maschinenbau-industrie. In Sonneberg ist das Unternehmen auf Kunststoffverarbeitung spezialisiert und stellt Saugrohre und technische Kunststoffteile für die Automobil industrie her.

In einer sehr interessanten Präsentation zu Beginn des Besuches ging Werkleiterin Stefanie Spanagel auf die Entwicklung des Sonneberger Werkes ein. Stolz berichtete sie, dass der Standort seinen Umsatz in den letzten acht Jahren mehr als verdoppeln konnte und das Unternehmen in den letzten beiden Jahren über 9 Mio. Euro in Gebäude, Infrastruktur und Fertigungsequipment zur Stand-ortsicherung investiert hat.

Beim anschließenden Firmenrundgang fand der im Herbst vergangenen Jahres neu einge-weihte Logistikbereich das besondere Interesse

der Besucher. Kernstück dieses Bereiches ist neben einem neuen Bürogebäude, in dem sich der Warenaus- und Wareneingang befindet, eine neue Logistikhalle. Mit Investitionen in den Logistikbereich reagierte MANN+HUMMEL auf das gestiegene Versandvolumen und schaffte zusätzlich noch die Voraussetzung, Routenzug-systeme einzusetzen, welche in naher Zukunft zu einer Erhöhung der Effizienz und Verbesserung der Sicherheit und Ergonomie beitragen werden. Klar definierte Transportrouten ohne Leerfahrten werden das Verkehrsaufkommen in der Produktion reduzieren. Durch eine hochfrequente Ver- und Entsorgung der Fertigung können die Bestände im Fertigungsbereich weiter reduziert werden. Von der Leistungsfähigkeit und Funktionalität des Zuges konnte sich ein Teil der Besucher bei einer Testfahrt auf dem Übungsparcours überzeugen.

Nach Präsentation und Firmenrundgang stand ein weiterer Tagesordnungspunkt an, und zwar die Konstituierung des neuen Regionalausschusses und Vorschlag ihres Vorsitzenden und dessen Stellvertreters. Sabine Diez, Diez Fördersysteme GmbH & DF Co KG, wird auch in dieser Legislatur den Vorsitz übernehmen. Als Stellvertreter fungiert Thomas Köhler von der Glaswerk Ernstthal GmbH.

Der Ausschuss befasste sich auch mit dem Entwurf der Wirtschaftspolitischen Grundpositionen 2013 der IHK Südthüringen.

Ihr Ansprechpartner:

Ulrike WiedtS 03675 7506-252Y [email protected]

Südthüringische Wirtschaft 4/2013 9

MANN+HUMMEL – Permanente Investitionen sind klare Positionen zum Standort

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Werkleiterin Stefanie Spanagel erklärt den Besuchern die Fertigungsprozesse Teilnehmer des Unternehmerstammtisches beim Betriebsrundgang

Page 12: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Gewerbegebiet „Am Bornhügel“ Neuhaus am RennwegNeuhaus am Rennweg – dort, wo der RENNSTEIG Rennweg heißt – ist einfach l(i)ebenswert!

Die Stadt Neuhaus am Rennweg hat 7 218 Ein-wohner. Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von insgesamt 80,91 km² mit den Ortsteilen Neuhaus, Siegmundsburg, Scheibe-Alsbach und Steinheid. Mit 835 Metern Höhe über NN ist Neuhaus am Rennweg die größte und höchstgelegene Stadt direkt am Rennsteig. Die Stadt besitzt eine intakte Infrastruktur inkl. Bus- und Bahnanbindung (Per-sonenverkehr). Gemeinsam mit der Nachbarstadt Lauscha bildet Neuhaus am Rennweg ein Mittel-zentrum nach dem Landesentwicklungsplan. Neuhaus am Rennweg hat regionale Bedeutung als Gewerbe- und Industriestandort.

Standort

Das Gewerbegebiet „Am Bornhügel“ liegt südlich der Ortsmitte von Neuhaus und hat eine direkte Anbindung an die Bundesstraße B 281. Die Auto-bahn A 73 verläuft in relativer Nähe, Anschluss-stelle ist „Eisfeld Nord“ in ca. 26 km Entfernung.

Aus dem Standort der ehemaligen „VEB Mikroelekt-ronik Neuhaus“ entwickelte sich das Gewerbegebiet. Das englische Unternehmen Diodes Zetex Neuhaus GmbH übernahm einen Teil der Produktion. In ca. 40 Betrieben arbeiten heute etwa 750 Angestellte. Vorherrschend sind das produzierende Gewerbe, Baugewerbe sowie Handwerks- und Dienstleis-

tungsgewerbe. Der Branchenschwerpunkt liegt in der Kunststoff-, Glas und Faserindustrie. Die Aus-lastung kann als sehr gut bezeichnet werden. Am Bornhügel stehen noch etwa 0,5 ha für Neuansied-lungen bereit.

Überblick über die Bauabschnitte

Das Gewerbegebiet „Am Bornhügel“ wurde in drei Bauabschnitten realisiert und mit GA- und EFRE-Mitteln gefördert. Beginnend mit der inge-nieurtechnischen Neuerschließung im Jahr 2001 im 1. Bauabschnitt erfolgte die Fertigstellung des 3. Bauabschnittes und damit des Gewerbegebietes insgesamt im Frühjahr 2005.

Ansprechpartner:

Stadt Neuhaus am RennwegHenry HöwnerKirchweg 298724 Neuhaus am Rennweg

S 03679 790260S 03679 790265Y [email protected]

~29,5 ha

~42,2 ha

~12,8 ha

~29,5 ha

~12,8 ha

Daten und Fakten zumGewerbegebiet „ Am Bornhügel“Neuhaus am Rennweg

Bruttofläche: 22,3 ha

Nettofläche: 19,9 ha

Verfügbare Fläche: 0,5 ha

Erschließung: Elektroenergie, Wasser,

Abwasser, Fernwärme, Telekom

Grundstückskosten: Bodenrichtwert

13 Euro je m²,

konkret nach Verkehrswertgutachten

Gewerbesteuer: Hebesatz: 335 %

Grundsteuer: Hebesatz A 235 %

Grundsteuer: Hebesatz B 325 %

Trinkwasser: 2,90 Euro/m³

Abwasser: 2,30 Euro/m³

Versorger/Entsorger: Zweckverband

„Rennsteigwasser“,

Sonneberger Straße 120,

98724 Neuhaus am Rennweg

Wärmeversorgung Neuhaus GmbH,

Am Bornhügel 20,

98724 Neuhaus am Rennweg

E.ON Thüringer Energie AG

bzw. Thüringer Energienetze GmbH

Eisfelder Straße 46,

98724 Neuhaus am Rennweg

Verkehrsanbindung

Autobahnanschlüsse: 26 km (A 73)

Bundesstraße: anliegend (B 281)

Flughafen/VL: 80 km (Flughafen Erfurt-Weimar)

Bahn: 25 km (Güterbahnhof Sonneberg)

SÜDTHÜRINGER GEWERBEGEBIETE STELLEN SICH VORSÜDTHÜRINGER GEWERBEGEBIETE STELLEN SICH VOR

© Stadt Neuhaus am Rennweg

Page 13: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

XXXXXSÜDTHÜRINGER GEWERBEGEBIETE STELLEN SICH VORSÜDTHÜRINGER GEWERBEGEBIETE STELLEN SICH VOR

HPT Pharma Packaging hat sich im Jahr 2000 nach mehrjähriger Suche für den Standort im Gewer-begebiet am Bornhügel in Neuhaus am Rennweg entschieden. Interessant ist hierbei auch, dass die Vor-besitzer (Mikroelektronik) in diesen von der Treuhand übernommenen Immobilien vor der Wende geplant hatten, auf Grund der besonders reinen Höhenluft Mikrochips unter Reinraumbedingungen zu fertigen. Reinraumbedingungen, unter denen heute Kunst-stoffverpackungen für die Pharmazie und Kunststoff-teile für die Medizintechnik produziert werden.

Entscheidend für die Standortwahl der HPT waren jedoch die altlastenfreie Übernahme von vorhande-nen Immobilien zu fairen Preisen und insbesondere das Arbeitskräftepotenzial, das wir in dieser Region gesehen haben. Der Anteil von Facharbeitern in der

Neuhäuser Bevölkerung war überdurchschnittlich hoch. Dazu kam eine gute Verkehrsanbindung über die B 281 zur A 73, so dass auch Pendler das Unter-nehmen mit vertretbarem Aufwand erreichen. Der Bahnhof Neuhaus liegt unmittelbar am Rande des Gewerbegebiets.

Sehr hilfreich für unser Unternehmen war die äußerst offensive Entwicklung der Infrastruk-tur durch die Stadtverwaltung, was dann zur

Folge hatte, dass sich innerhalb sehr kurzer Zeit zahlreiche kleine und mittlere Betriebe ansiedel-ten. Heute weist das Gewerbegebiet eine bunte Mischung aus Industrie, Handwerk und Dienst-leistung auf. Das bringt eine große Stabilität in der Entwicklung mit sich, weil so zu sagen einer vom anderen lebt.

Größte Herausforderung ist heute die Sicherung des fachlichen Know-how. Nachdem sich in den

Jahren von 2005 bis 2010 die Zahl der Schul-abgänger in Südthüringen auf ein Drittel reduziert hatte, drohte aus dem anfängli-chen Standortvorteil ein auf lange Sicht existenzbedrohender Nachteil zu werden. Deshalb ist es wichtig, Facharbeiter für sein Unternehmen zu begeistern. So stecken wir erhebliche Ressourcen in die eigene Ausbildung, bei der wir durchaus auch neue Wege beschreiten und z. B. sog. „Quereinsteigern“ die Möglichkeit bieten, eine zweite Fachaus-bildung zu absolvieren. Wir verständigen

uns mit anderen Unternehmen im Raum Neuhaus und zeigen Schulterschluss im

Sinne der Stärkung der Region.

StatementKarl-Heinz Sladek, GeschäftsführerHPT Hochwertige Pharmatechnik GmbH & Co. KG

© Stadt Neuhaus am Rennweg

© Michael Reichel / arifoto.de

Page 14: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/201312

In den kommenden Jahren wird der Güterverkehr in Deutschland weiter stark wachsen. Allein auf der Straße wird der Transport um über 50 Prozent zunehmen. Dieses Verkehrswachstum muss sicher, umweltfreundlich und effizient bewältigt werden. Um das zu erreichen, müssen alle Verkehrsträger noch effizienter werden.

Auf der Straße kann der Lang-Lkw einen Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten. Die Vorteile län-gerer Lkw sind offensichtlich: Zwei Lang-Lkw können das gleiche Volumen transportieren wie drei herkömmliche Lkw. Um Lang-Lkw in Deutsch-land umfassend zu testen, hat die Bundesregie-rung Anfang 2012 den Feldversuch mit Lang-Lkw gestartet. Grundlage des Versuchs ist eine Verord-nung des Bundesverkehrsministeriums, in der alle wesentlichen Eckpunkte des Feldversuchs definiert sind. Zum Einsatz kommen Fahrzeuge mit einer Länge von bis zu 25,25 Metern und einem Gesamt-gewicht von nicht mehr als 40 Tonnen beziehungs-weise 44 Tonnen im kombinierten Verkehr. Die für den Lang-Lkw freigegebenen Strecken sind mit Ländern und Kommunen abgestimmt und werden bei Bedarf ergänzt. Aktuell sind nahezu alle Auto-bahnen in Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersach-sen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen sowie zahlreiche Landstraßen zu Industriegebieten oder Güterzentren sicher mit Lang-Lkw befahrbar. Innenstädte sind für Lang-Lkw dagegen gesperrt.

Rund ein Jahr nach dem Start des Testlaufs kann ein erstes Fazit gezogen werden: Der Feldversuch funktioniert und verläuft bis jetzt erfolgreich.

Nach einer Anlaufphase, in der sich Behörden und Unternehmen mit den konkreten Rahmenbedin-gungen vertraut machen konnten, hat die Zahl der teilnehmenden Unternehmen in den vergangenen Monaten stetig zugenommen. Die nächste Erwei-terung des Streckennetzes steht bevor. Dabei sol-len etwa 60 neue Einzelabschnitte für Lang-Lkw freigegeben werden. Wir gehen davon aus, dass dann weitere Unternehmen am Feldversuch teil-nehmen können.

Auch die ersten Erfahrungen der Transportun-ternehmen sind durchweg positiv: Die Fahrzeuge sind bislang unfallfrei, sicher und vollkommen unauffällig im Straßenverkehr unterwegs. Spe-ditionen berichten von deutlichen Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch von bis zu 30 Prozent. Durch den Feldversuch konnten bereits jetzt mehrere hundert Tonnen CO2 eingespart wer-den. Der Lang-Lkw beweist sich damit als echter Öko-Laster. Er kann deutlich zu den notwendigen Effizienzsteigerungen im Straßengüterverkehr beitragen. Hinzu kommt: Anders als die meisten Kritiker behaupten, belasten Lang-Lkw unsere Inf-rastruktur weniger als herkömmliche Lkw. Denn ihr Gesamtgewicht wird auf mehr Achsen verteilt.

Während bei herkömmlichen Kombinationen das Gewicht von maximal fünf Achsen getragen wird, sind es bei einem Lang-Lkw sieben bis acht Ach-sen. Das hat eine günstigere Achslastverteilung zu Folge. Damit sinkt die Straßenabnutzung je Lkw deutlich. Wenn außerdem weniger Lkw unter-wegs sind, sind die Straßen länger nutzbar. Damit können auch bei der Erhaltung der Verkehrswege Mittel gespart werden.

Es zeigt sich auch, dass der Lang-Lkw keine Kon-kurrenz zur Bahn darstellt. Im Gegenteil: In diesem Feldversuch sind mehrere Fahrzeuge im kombinier-ten Straße-Schiene-Verkehr unterwegs. Die Bahn und der Lang-Lkw arbeiten vollkommen reibungs-los zusammen und steigern gemeinsam die Effi-zienz im Güterverkehr. Damit bestätigt sich auch die Annahme, dass Lang-Lkw den kombinierten Verkehr noch attraktiver machen können. Denn der Vor- und Nachlauf, also der Transport von und zu den Umlade-Terminals, macht bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten im kombinierten Verkehr aus. Folg-lich wird auch der Schiene-Straße-Transport durch den Einsatz von Lang-Lkw insgesamt günstiger und damit attraktiver.

Trotz der nachweisbaren Erfolge sind die Rah-menbedingungen des Feldversuchs unverändert schwierig, weil mehrere große Bundesländer aus politischen Gründen ihre Mitwirkung am Feld-versuch verweigern. Dabei hat der Lang-Lkw die

Der Lang-Lkw, ein echter ÖkolasterEine erste Bilanz nach einem Jahr FeldversuchVon Dr. Kay Lindemann, Verband der Automobilindustrie e. V.

© Michael Reichel / arifoto.de

Auch Thüringer Unternehmen beteiligen sich am Feldversuch mit Lang-Lkw

Page 15: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/2013 13

TITEL

Durch die zweite Änderungsverordnung zum Feldversuch mit Lang-Lkw vom 8. Februar 2013 wurden über sechzig neue Strecken und Strecken-erweiterungen von den teilnehmenden Bundes-ländern zur Aufnahme in die Streckenpositivliste gemeldet. Thüringen beteiligt sich am Feldver-such und hat die Nutzung von Autobahnen sowie wenigen Zubringerstrecken zu ausgewählten Gewerbegebieten im Freistaat für Lang-Lkw zuge-lassen. Nach Informationen der Bundesanstalt für Straßenwesen sind derzeit bundesweit jedoch

erst 36 Fahrzeuge von 20 Speditionen für den Feldversuch registriert.

Der Feldversuch läuft bereits seit Januar 2012 und soll über insgesamt fünf Ja hre u. a. Aussagen zur Verkehrssicherheit, Umwelt und Verkehrsnachfrage liefern. Die Länder prüfen die ihnen übersandten Streckenvorschläge laufend auf ihre Eignung für den Feldversuch. Das Streckennetz wird daher in regelmäßigen Abständen vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aktualisiert.

Argumente seiner Kritiker im Praxistest längst widerlegt. Deswegen sollten die betroffenen Län-der ihre Blockadehaltung aufgeben und dem Feld-versuch eine faire Chance geben. Ebenso sind aber auch die verladende Wirtschaft und die Transport-unternehmen aufgerufen, verstärkt am Feldver-such teilzunehmen. Unternehmen und Logistiker sollten den politisch Verantwortlichen mit ihrem Engagement zeigen, dass sie den Lang-Lkw wollen. Denn die Öko-Laster bieten eine Chance, die wir nutzen sollten.

Teilnahme am FeldversuchUnternehmen die am Feldversuch mit Lang-Lkw teilnehmen möchten, können sich an die Bundesanstalt für Straßenwesen wenden. Auf der Internetseite (www.bast.de) findet sich ein Leitfaden mit Checkliste, der die wesentlichen Voraussetzungen für die Teilnahme mit einem Lkw am Feldversuch erläutert.

Im Rahmen der gemeinsamen Fachtagungen für Verkehrsunternehmer des Landes verbandes Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) und der Thüringer IHKs trafen sich am 9. März 2013 im Bildungszentrum der IHK Südthüringen Vertre-ter der Güterverkehrs- und Logistikbranche. Die Regionalkonferenz in Suhl bot Unternehmern und Gästen die Möglichkeit, sich über die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen im Verkehrsge-werbe sowie die gewerbepolitischen Verände-rungen und deren Folgen für die Branche zu informieren.

Trotz der positiven Konjunkturklima-Entwicklung im Südthüringer Verkehrsgewerbe warnte LTV-Hauptgeschäftsführer Thilo Müller vor dem sich verschärfenden Fachkräftemangel: „Unternehmen sollten frühzeitig ihren Personalbestand analysie-ren, um rechtzeitig auf zu erwartende Engpässe reagieren zu können. Gerade Verkehrsunternehmen sind von der Entwicklung auf dem Fachkräftemarkt besonders betroffen.“

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt bildete das Thema Gefahrgut. Nach Berichten zu den Auswir-

kungen der neuen Verordnung über Anlangen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAUwS) informierte Tino Bergholz von der SVG-Versiche-rung aus erster Hand über Möglichkeiten zum Versicherungsschutz bei Umweltschäden.

Die Regionalkonferenz in Suhl bildete den Abschluss der Veranstaltungsreihe für Unter-nehmer der Güterverkehrs- und Logistikbranche, welche im 1. Quartal dieses Jahres im Freistaat in Kooperation des LTV und der Thüringer IHKs organisiert wurde.

Aktuelle Entwicklungen im VerkehrsgewerbeBranchenvertreter trafen sich in Suhl

Erweiterung des Streckennetzes für Lang-Lkw

Ihr Ansprechpartnerin der IHK Südthüringen:

Mario Dammköhler S 03681 362-132Y [email protected]

Quelle: BASt, FH Erfurt, VDA

Page 16: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/201314

TITEL

Gerade mal vier Prozent aller weltweit produzierten Pkw finden in Deutschland ihre Besit-zer. Damit könnte man vermuten, dass der, mit jährlich rund drei Millionen Pkw-Verkäufen, gesättigte deutsche Automarkt „überschaubare“ Bedeutung hat. Die Realität sieht anders aus.

Dem deutschen Automarkt fällt wesentlich größere Bedeutung als sein „Verkaufsgewicht“ zu. Dies ist so ähnlich wie die Bedeutung von Frankreich, wenn es um Champagnerweine geht. Mit Audi, BMW, Merce-des, Porsche sitzen die Weltmarktführer für Premi-umautos in Deutschland, der VW-Konzern verfolgt das Ziel, weltgrößter Autobauer zu werden. Unter den heimlichen Helden hinter den Innovationen der Branche, den Zulieferern, sitzen der Weltmarktführer Bosch, die schnell wachsende Continental AG und viele hoch kompetente Mittelständler in Deutsch-land. Deutschland prägt die Trends der Branche mit.

Sisyphos-Effekt: Null-Emissions Autos und sportliche Geländewagen

Die von der Bundeskanzlerin vor gut drei Jahren ausgerufene Kampagne, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln, ist allerdings dabei zu scheitern. Die Elektromobilität wird derzeit ins Museum gerollt, aber das Thema Verbrauchs-reduzierung bleibt Langzeitthema. Es geht darum, unsere Fahrzeuge kompatibel mit den Umweltan-forderungen zu gestalten und trotzdem auf den Fahrspaß und Emotion nicht zu verzichten. Dieser Spagat beschreibt eine der großen Herausforde-rungen der Branche. Der Trend zu Null-Emission ist dabei kein von den Käufern vorgegebener Trend,

sondern speist sich aus der Regulierung. So fordert etwa die EU-Kommission, dass ab dem Jahr 2020 der Durchschnittsneuwagen nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren darf. Das entspricht beim Otto-Motor einem Verbrauch von 4,0 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer. Plug-In Hybride und nach dem Jahr 2020 Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind Techno-logien für den Umstieg, aber eben auch kosteninten-siv und zeitraubend.

Ein zweiter Trend, der immer stärkere Hang zu sportlichen Geländewagen (SUV), lässt daher die Branche in einen Zielkonflikt laufen. Auch wenn SUV-Fahrzeuge á la Opel Mokka oder VW Tiguan kleiner werden, verbrauchen sie gut 25 Prozent mehr Treibstoff als vergleichbare Fließheck- oder Stufenhecklimousinen. Durch eine große Innovati-onswelle gelingt es Autobauern und Zuliefern zwar, die Treibstoffverbräuche deutlich zu senken, aber die steigenden Marktanteile der SUV bremsen den Fortschritt aus. So haben im Jahr 2012 in Deutsch-land SUV einen Markanteil von 15,9 Prozent erzielt. Pro Jahr wächst das SUV-Segment im stagnieren-den Markt um 15 Prozent. Würde dieses Wachs-tum bis zum Jahr 2020 fortgesetzt, wären knapp 50 Prozent aller Neuwagen SUV. Diese kleine Über-legung illustriert den Sisyphos-Effekt. Die Einspar-bemühungen werden von der SUV-Welle überrollt.

Selbstfahrende Autos, Vielfalt und Premium

Der Trend zum SUV illustriert zusätzlich eine wei-tere Entwicklung, die seit mehr als zwanzig Jahren das Geschäft dominiert und deren Geschwindigkeit immer größer wird: Das Rennen um Modellvielfalt. So bot etwa Audi im Jahr 1990 lediglich sieben unterschiedliche Modellreihen an. Heute umfasst das Audi-Programm 23 Modellreihen, allesamt mit unterschiedlichen Motoren, Getrieben und Aus-stattungslinien. Audi ist keine Ausnahme, sondern die Regel. Die Autobauer befinden sich im Rennen um die Vielfalt. Ständig neue Karosserievarianten, Modellreihen und Antriebe entstehen in den Ent-wicklungsabteilungen. Mit den neuen Modulsys-temen ist es gelungen, Fahrzeugarchitekturen zu kreieren, die diese Nischenstrategie ökonomisch umsetzbar machen.

Mit weniger Energie in größerer Vielfalt so sicher wie ein Roboter unterwegs zu sein, fasst die Ziel-richtung zusammen. Selbstfahrende Autos sind das

Ziel und die heute schon in vielen Ausführungen kaufbaren Assistenzsysteme zum selbstständigen Einparken, Abstandhalten oder Spurhalten sind wichtige Schritte auf diesem Weg. Mit der Entwick-lung in Richtung selbstfahrender Fahrzeuge steigt die Verkehrssicherheit und man nähert sich Stück für Stück der Vision „Null-Verkehrstote“.

Fast alle dieser Entwicklungen haben im Premi-ummarkt ihren Ausgangspunkt. Die Innovationen wandern von „oben nach unten“. Dabei steigt der Premiumanteil kontinuierlich. Premium-light, also Kleinstwagen á la BMW-Mini oder Smart, stimulieren diesen Trend in kompakte Premiumfahrzeuge. Die deutschen Premiumhersteller waren in den letzten zwanzig Jahren die Trendsetter in dieser Entwicklung.

Mankos der Autobauer

Der deutsche Automarkt bietet jede Fülle an Inno-vationen und ist ein Beispiel für die Zukunftsfähig-keit der Branche. Allerdings bleiben auch ungelöste Fragen. Eine betrifft die Kundengruppe Frauen. Obgleich 51 Prozent unserer Bevölkerung Frauen sind, bleiben Frauen unter den Neuwagenkäufern eine deutliche Minderheit. Gerade 33 Prozent aller privat-gekauften Neuwagen gehen an Frauen. Die vielen Marken der Autobauer haben ein Manko. Es gibt zu wenige, die Frauen ansprechen.

Wenig innovativ sind auch die Vertriebssysteme im deutschen Automarkt. Die Vertriebs- und Marke-tingkosten belaufen sich auf 30 Prozent des Ver-kaufspreises. Für das Durchschnittsauto bedeutet dies: 7.000 Euro „fressen“ Vertrieb und Marketing. Während kontinuierliche Verbesserungen, Modul- und Economies of Scale Strategien in Entwicklung, Einkauf, Produktion und Logistik zu deutlichen Kos-teneinsparungen in den letzten 30 Jahren beigetra-gen haben, stagnieren die Vertriebskosten auf ihrem hohen Niveau. Mit der steigenden Modellvielfalt wird in den nächsten Jahren mit eher steigenden Vertriebskosten zu rechnen sein. Das Internet ist als Vertriebssystem bei keinem Autobauer so richtig im Einsatz. Bunte Bildchen ja, aber Kaufprozesse nein ist eher die Devise. Damit bleibt großer Raum für Innovationen im teuren Automobilvertrieb.

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer ist Direktor des CAR-Center Automotive Research an der Universi-tät Duisburg-Essen sowie Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobil-wirtschaft an der Universität Duisburg-Essen.

Trends, die den deutschen Automarkt prägenVon Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Universität Duisburg-Essen

Tag der LogistikFür eine Veranstaltung zum Bundesweiten Aktionstag „Tag der Logistik“ konnte die IHK Südthüringen in Kooperation mit der Fraunho-fer Projektgruppe Prozessinnovation der Uni-versität Bayreuth das Unternehmen DS Smith Packaging Arnstadt GmbH als Partnerunter-nehmen gewinnen. Im Fokus des kostenfreien Meetings werden Expertenreferate zur Opti-mierung von Prozessketten und Produktionslo-gistik sowie die DS Smith Packaging Arnstadt GmbH als Best-Practice-Beispiel stehen.

Termin: 18.04.2013 14:00 bis 17:00 UhrOrt: DS Smith Packaging Arnstadt GmbH Bierweg 11, 99310 Arnstadt

Nähere Informationen und Anmeldungen unter der zentralen Webseite: www.tag-der-logistik.de

Page 17: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/2013 15

Angesichts des rasant gestiegenen Bedarfs an Güterbewegungen auf der Straße, aber auch die enormen Mobilitätsanforderungen an die heutige Gesellschaft, lassen dem Berufsbild des Berufs-kraftfahrers / der Berufskraftfahrerin eine beson-dere Bedeutung zukommen. Nicht nur, dass der Fachkräftebedarf in der Transportbranche deutlich gestiegen ist, so haben sich die Anforderungen an diesen Beruf auf ein hohes Niveau entwickelt. Berufskraftfahrer/innen arbeiten im Güterverkehr oder in der Personenbeförderung. Sie transportie-ren Güter mit Lkw aller Art. Im Personenverkehr führen sie Linien- bzw. Reisebusse. Ob im Lkw von Berlin nach Bremen oder Basel, im Reisebus von München nach Madrid oder im Linienbus von Hal-testelle zu Haltestelle: Berufskraftfahrer/innen sind ständig unterwegs – immer mit voller Konzentra-tion bei der Sache und auch unter Zeitdruck – z. B. wegen des Fahrplans oder eines Liefertermins. Oft gilt es, sekundenschnell auf eine gefährliche Situ-ation zu reagieren und dennoch stets die Verkehrs-regeln strikt einzuhalten. Mit viel Geschick steuern sie ihre schweren Fahrzeuge auch um enge Kurven oder rangieren in Einfahrten. Wenn sie im Ausland unterwegs sind, müssen sie sich auch mit den dor-tigen Verkehrsregelungen und -zeichen auskennen. Berufskraftfahrer/innen erhalten ihre Fahraufträge z. B. von den Disponenten oder Fuhrparkleitern, sie legen die Reiseroute fest und planen die vorge-schriebenen Ruhezeiten in ihre Touren und Liefer-termine ein.

Berufskraftfahrer/innen haben folgende wesentlichen Aufgaben zu erfüllen:• Startvorbereitungentreffen• Fahrzeugführung• Wartungs-undPflegearbeitenamFahrzeug• sonstigeTätigkeiten(Fahrtroutenplanung,Fahrten-

buch, Bordbuch)• FormalitätenbeigrenzüberschreitendemVerkehr

erledigen (Zollvorschriften, Warenbegleitpapiere)

Berufskraftfahrer/innen benötigen folgende Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten• AllgemeinesintellektuellesLeistungsvermögen• RäumlichesVorstellungsvermögen (z.B. Lesenvon

Karten und Stadtplänen)• Beobachtungsgenauigkeit (z.B. frühzeitigesErken-

nen gefährlicher Situationen im Straßenverkehr) und Konzentration (z. B. sicheres Steuern von Fahrzeugen auch bei Ablenkungen, etwa durch Fahrgäste)

• Handgeschick(z.B.MitwirkenbeiderFahrzeugbe-und -entladung im Güterverkehr)

• Reaktionsgeschwindigkeit (z.B. schnelles Anspre-chen auf unvorhersehbare Gefahrensituationen)

• Auge-Hand-Koordination (z. B. Steuern des Fahrzeugs)• HandwerklichesGeschick(z.B.Durchführenkleine-

rer Reparaturen am Fahrzeug)• TechnischesVerständnis (z.B.PrüfenundKontrol-

lieren von Fahrzeugen bezüglich der Verkehrs- und Betriebssicherheit)

• Räumliche Orientierung (z.B. Zurechtfinden auchin unbekannten Gebieten)

• Rechenfertigkeiten(z.B.BerechnenvonKraftstoff-verbrauch und Nutzlast)

• VerständnisfürmündlicheÄußerungen(z.B.Verste-hen der Äußerungen von Fahrgästen oder Kunden)

• MündlichesAusdrucksvermögen (z. B. Kommunizieren mit Fahrgästen, Zollpersonal,

Entladepersonal etc.)• Sorgfalt(z.B.fehlerfreiesKassierenundAbrechnen

des Fahrgelds, Kontrollieren der Ladepapiere) und Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft (z. B. Einhalten der Lenkzeiten, Sicherung der Ladung, um Unfälle zu vermeiden)

• PsychischeBelastbarkeit(z.B.leistungsfähigbleibenbei Nachtfahrten; Schicht- und Wochenenddienste)

Im IHK-Bezirk Südthüringen werden zurzeit 25 Jugend liche zum Berufskraftfahrer ausgebildet. 15 Unternehmen bieten diesen Ausbildungsberuf an.

Als weiterer Beruf im Verkehrsgewerbe ist der Kaufmann/-frau für Speditions- und Logistikdienst-leistungen im Lehrstellenangebot der IHK.

Ihr Ansprechpartner in der IHK Südthüringen:

Monika KochS 03681 362-414Y [email protected]

Berufskraftfahrer/innen – ein Beruf interessanter denn je

Doreen Siegmund wird bei der Verkehrsakademie in Zella-Mehlis zur Berufskraftfahrerin ausgebildet

Page 18: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/201316

Wenn es nach dem Willen der Thüringer Koaliti-onsfraktionen geht, soll schon bald das Thüringer Kommunalrecht novelliert werden. Ziel der Bemü-hungen von CDU und SPD ist es, Thüringer Kommunen zukünftig zu ermöglichen, sich stärker als bisher wirtschaftlich zu engagieren und damit mehr Einnahmen für die Kommunalkassen zu generieren.

Weil das nach Auffassung der IHK Südthüringen nicht den Grundprinzipien der Daseinsvorsorge entspricht, hat sich die IHK Südthüringen in einem Schreiben an die Fraktionsspitzen von CDU und SPD gewandt und gefordert, die per Kommunal-ordnung zugewiesenen Handlungsspielräume der Kommunen nicht zu erweitern.

Die Position resultiert aus einem tief-greifenden Diskussionsprozess der Fach- und Regionalausschüsse der IHK Südthüringen und wurde von der Voll-versammlung am 14. März 2013 bestä-tigt. Nach Auffassung der Süd thüringer Unternehmer muss sich das Agieren der öffentlichen Hand weiterhin auf die Kernaufgaben der Daseinsvorsorge beschränken. Die durch die Thüringer Kommunalordnung in der gegenwär-tigen Form zugewiesenen Handlungs-spielräume sind ordnungspolitisch korrekt definiert und bedürfen keiner Erweiterung.

Zudem ist es in der sozialen Markt-wirtschaft nicht Aufgabe der Kommu-nen, Wirtschaftsunternehmen über die Daseinsvorsorge hinaus einzurichten und zu betreiben. Auch die Absicht

der Gewinn erzielung durch Einnahmen aus erneu-erbaren Energien, wie Windkraft- und Solaranlagen, gehört nicht zu den Aufgaben der Daseinsvorsorge. Das Betreiben derartiger Anlagen als auch die Betei-ligung an entsprechenden Investitionen ist mit nicht unerheblichen Risiken verbunden. Sollte sich das Geschäftsmodell der Kommune als Misserfolg erwei-sen, müssten die daraus resultierenden Verluste durch den Steuerzahler getragen werden. Das ist nicht akzeptabel und damit abzulehnen. Projekte wie diese müssen nach Meinung der IHK Südthüringen deshalb auch in Zukunft ausschließlich dem Engage-ment der freien Wirtschaft vorbehalten bleiben.

Aus Sicht der IHK Südthüringen besteht die im Koalitionsvertrag geforderte Notwendigkeit der Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen keinesfalls. Von einer Änderung der Kommunal-ordnung mit dem Ziel, die wirtschaftlichen Betäti-gungsmöglichkeiten der Kommunen auszudehnen, sollte deshalb aus Sicht der IHK Südthüringen abgesehen werden.

Ihr Ansprechpartner:

Kersten MeyS 03681 362-151Y [email protected]

Kommunen sollen sich auf Kernaufgaben der Daseinsvorsorge beschränken

SETZT SICH EIN SETZT SICH EIN SETZT SICH EIN SETZT SICH EIN+ + + + + +

© Harald-Reiss / pixelio.de

Im Rahmen des Konsultationsver-fahrens zum Netzentwicklungsplan (NEP) Strom 2013 fand am 21. März 2013 eine Dialogveranstaltung in Erfurt statt. Die IHK Südthüringen hatte dabei die Gelegenheit, die Posi-tion der Südthüringer Wirtschaft in einer Podiumsdiskussion darzustellen.

Hierbei wurde verdeutlicht, dass der Versorgungssicherheit höchste Pri-orität zugeteilt werden muss. Not-wendig ist eine rasche natur- und tourismusverträgliche Umsetzung der sogenannten Kuppelleitung. Die von den Netzbetreibern erneut vor-geschlagene 380-kV-Leitung von

Altenfeld nach Grafenrheinfeld (Projekt 44) wird seitens der Wirtschaft kritisch betrachtet. Aus Sicht der IHK Südthüringen muss vorher eine Auslastung bestehender Korridore sichergestellt werden, was eine Klärung der 4-systemigen Leitungsführung von Schalkau nach Redwitz notwendig macht.

Bis zum 14. April 2013 steht der erste Entwurf des Netzentwicklungsplans 2013 unterwww.netzentwicklungsplan.dezur Konsultation.

Ihr Ansprechpartner:

Jan Scheftlein S 03681 362-210Y [email protected]

Netzentwicklungsplan – Versorgungssicherheit hat höchste Priorität

© Herbert Käfer / pixelio.de

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Südthüringische Wirtschaft 4/2013 17

Die IHK Südthüringen beteiligt sich am Dialog zur Erarbeitung einer Demografiestratgie für Thüringen, welche derzeit unter Verantwortung von Minister Christian Carius durch das TMBLV erarbeitet wird.

Der regionalen Wirtschaft kommt in Bezug auf die Bewältigung der demografischen Herausforderun-gen eine zentrale, weil gleich in zweifacher Hin-sicht bedeutsame Rolle zu. Denn einerseits stellt die Verfügbarkeit von geeigneten Arbeitsplätzen ein Grunddaseinsbedürfnis der Bevölkerung dar und trägt somit erheblich zur Wohnstandortentschei-dung sowie dem Entschluss zur Verwirklichung von Kinderwünschen der Menschen bei. Andererseits ist die wirtschaftliche Entwicklung und Konkurrenzfä-higkeit einer Region eng mit dem jeweils vorhande-nem Arbeits-/Fachkräftepotenzial verknüpft.

Vor dem Hintergrund eines bundesweit sinkenden Erwerbspersonenangebots setzt sich die IHK Südthüringen dafür ein, dass Programme zur Gewinnung, Qualifizierung und Bindung deut-scher und ausländischer Fachkräfte entwickelt und genutzt werden. Damit soll verhindert werden, dass ein Selbstverstärkungseffekt strukturschwächere Regionen von der wirtschaftlichen Entwicklung und

der Wertschöpfungskette „abkop-pelt“. Hierzu sind Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso notwendig wie die bessere Vorbe-reitung jugendlicher Schulabgän-ger auf den Berufsstart.

Die IHK ruft den Freistaat Thü-ringen weiterhin dazu auf, seine Wirtschaftsförderpolitik neu zu bewerten und zu reformieren, um der veränderten Verfassung des Thüringer Arbeitsmarktes Rech-nung zu tragen. Der bisherige Förderimpuls zur undifferenzier-ten Schaffung neuer Arbeitsplätze erweist sich aufgrund der nachhaltig guten Lage des Thüringer Arbeitsmarktes als nicht mehr zeitge-mäß. Es sollte daher eine neue Zielsystematik ent-wickelt werden, die insbesondere auf die Erhöhung der Produktivität und der Qualität der Arbeitsplätze ausgerichtet ist.

Die Chance zur Entspannung des Arbeitsmarktes, welche dem d emografischen Wandel innewohnt,

wird nur dann voll zum Tragen kommen, wenn potenzielle Arbeitskräfte über eine angemessene Qualifikation verfügen.

Ihr Ansprechpartner:

Mario Dammköhler S 03681 362-132Y [email protected]

IHK Südthüringen wirkt an Thüringer Demografiestrategie mit

SETZT SICH EIN SETZT SICH EIN SETZT SICH EIN SETZT SICH EIN+ + + + + +

Die Industrie- und Handelskammern Fulda und Südthüringen halten auch nach dem Scheitern des Linienbestimmungsverfahrens für den Neubau der B 87n daran fest, dass eine bessere Verkehrsanbin-dung der beiden Wirtschaftsräume Südthüringen und Fulda dringend notwendig ist.

Als Interessenvertreter der Wirtschaft beider Regionen baten die IHKs in einem gemeinsamen Brief an die für das Verkehrsressort zuständi-gen Minister der Länder Hessen und Thüringen, Staatsminister Florian Rentsch und Minister Christian Carius, das Projekt planerisch neu zu beleuchten und auf dieser Grundlage erneut als vordinglichen Bedarf im neuen Bundesverkehrs-wegeplan 2015 zu platzieren.

Aus Sicht der Industrie- und Handelskammern sollte es möglich sein, einen unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten geeigneten Kompromiss für eine Zusammenführung beider Regionen zu erarbeiten. Gleichzeitig signalisierten die IHK Fulda und die IHK Südthüringen ihre Bereit-schaft zum Dialog über Vorschläge und Alternati-ven, um eine zeitgemäße Verbindung beider Wirt-schafträume sicherzustellen.

Ihr Ansprechpartner:

Mario Dammköhler S 03681 362-132Y [email protected] e

Wirtschaft hält an Neubau der B 87n Fulda-Meiningen fest

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Südthüringische Wirtschaft 4/201318

NEUES AUS BERLIN UND BRÜSSEL

Dynamisch und traditionsbewusstEric Schweitzer neuer DIHK-Präsident

■ Mittelstandsinitiative für Russland Berlin. Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehun-gen wachsen dynamisch. Das erzeugt mittlerweile auch einen hohen Bedarf an zuverlässigen und qua-litativ guten Zulieferern bei deutschen Produzenten in Russland. Hier setzt die Mittelstandsinitiative der deutsch-russischen AHK an, die kürzlich im DIHK vor-gestellt wurde. Ziel ist der Aufbau eines industriellen Mittelstandes nach deutschem Vorbild zum Beispiel in den Bereichen Automobil, Maschinenbau oder Elekt-rotechnik. Dazu wird u. a. „Mittelstand“ als Begriff und Qualitätsmerkmal für kleine und mittelständische Un-ternehmen stärker in Russland etabliert und zugleich werden deutsche Mittelständler in ihrer dortigen Markterschließung unterstützt. Bundeswirtschaftsmi-nister Rösler und sein russischer Amtskollege Belou-sov unterstrichen die guten Geschäftschancen für den deutschen Mittelstand und betonten, wie wichtig es ist, Produzenten mit Zulieferern zusammenzubringen.

■ Neue Emissionsrichtlinie erfüllt Forderungen der Wirtschaft

Brüssel/Berlin. Die Umsetzung der EU-Richtlinie über Industrie emissionen in deutsches Recht gibt die Anforderungen für Genehmigung und Betrieb von Industrieanlagen nur für solche Anlagen verbindlich vor, die in der Richtlinie ausdrück-lich genannt sind. Hierfür hatte sich der DIHK im Gesetzgebungsverfahren stark gemacht. Die ursprüngliche Planung des Bundesumweltmi-nisteriums, zahlreiche Pflichten auch auf Indus-trieanlagen auszudehnen, die allein nach dem bundesdeutschen nicht aber nach EU-Recht einer Genehmigungspflicht unterliegen, wurde damit aufgegeben. Diese Lösung ist richtig und entspricht dem Ziel, EU-weit gleiche Standards für bestimmte Industrieanlagen zu erreichen und so zukünftig Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

■ Mehrjähriger Finanzrahmen der EU: Sparhaushalt mit richtigen AkzentenBrüssel. Die jüngsten Beschlüsse der EU-Staats- und Regierungschefs zum künftigen Budgetrahmen der EU sind nach Auffassung des DIHK mehrheitlich sinn-voll und richtig. Die Gipfelteilnehmer haben wichtige Vorschläge zu Ausgabenschwerpunkten der EU-Kom-mission generell beibehalten. So fließen – im Vergleich zum Zeitraum 2006-2013 – zusätzlich 35 Milliarden Euro in Programme zur Steigerung der Wettbewerbs-fähigkeit. Das EU-Zukunftsthema „Bildung“ wird – das hatte der DIHK in einer eigenen Stellungnahme gefor-dert – mit nahezu einem Drittel mehr an Ressourcen ausgestattet als bisher. Der geplante mehrjährige Finanzrahmen für die kommenden sieben Jahre ab 1. Januar 2014 fällt zugleich insgesamt um 35 Milli-arden Euro kleiner aus als der gegenwärtige und spie-gelt damit auch die nötigen Konsolidierungsanstren-gungen der Mitgliedstaaten wider.

Stehend wolle er fotografiert werden, aktiv, beweglich, bittet Eric Schweitzer in einem Foto-termin anlässlich seiner Wahl zum neuen DIHK-Präsidenten. Sitzend könne er noch abgelichtet werden, wenn er älter und im Wortsinn gesetzt sei, scherzt der 47-Jährige.

Tatsächlich ist Eric Schweitzer der bislang jüngste Präsident des DIHK. Das passt zum Lebenstempo des promovierten Betriebswirts: Mit 28 Jahren wird er Vorstandsmitglied im väterlichen Entsor-gungsunternehmen Alba. Nach dem frühen Tod des Vaters Franz-Josef Schweitzer 1998 übernimmt er – gerade 32 Jahre alt – gemeinsam mit Bruder Axel die Leitung des Entsorgungs-, Recycling- und Rohstoffkonzerns Alba Group mit mittlerweile rund 9 000 Beschäftigten. Seit 2004 ist Eric Schweitzer auch Präsident der Berliner IHK. Politisch ausge-sprochen interessiert und gut vernetzt, gilt er in Wirtschaftskreisen als Reformer.

Bei aller jugendlichen Dynamik gründet sein Selbst-verständnis aber auf einer traditionellen Säule der deutschen Wirtschaft - dem vom Vater gegründeten Unternehmen. Diese erfolgreichen, innovativen Familienunternehmen als wichtige Säule der deut-schen Wirtschaft, gilt es zu stärken, sagt Schweitzer. Und warnt deshalb vor Verschärfungen bei der Erbschaftsteuer oder die Wiedereinführung einer Vermögensteuer.

Eric Schweitzer hat die Erinnerung an seinen Vater sehr präsent, zitiert ihn gern, ist ihm dankbar für

die Chance, die er den Söhnen eröffnete: „Mein Bruder und ich verbinden das Schicksal der Fami-lie mit der Entwicklung des Unternehmens.“ Eric Schweitzer ist selbst zweifacher Vater und lebt mit seiner Familie in Berlin.

Der neue DIHK-Präsident ist sich der Herausfor-derungen bewusst, die ihn erwarten. Grundsätz-lich unterstütze er die Energiewende und eine nachhaltige Green Economy. Allerdings, betont er, könne man sie nur schaffen, wenn man dabei wirt-schaftlich wettbewerbsfähig bleibe. Ähnlich realis-tisch abwägend ist seine Haltung zur europäischen Finanzkrise: Nachdrücklich spricht er sich für solide Staatsfinanzen und gegen neue Schulden aus.

Eric Schweitzer bekennt sich zur europäischen Integration: „Für jemand, der im geteilten Berlin aufwuchs und Unfreiheit und Teilung persönlich erlebt hat, hat die europäische Integration mehr als nur wirtschaftliche Bedeutung.“ Der Unterneh-mer sucht die Balance zwischen bewährten Grund-sätzen und neuen Werten. Einerseits möchte er alles daran setzen, die Potenziale der Menschen in Deutschland stärker ausschöpfen, um dem Fach-kräftemangel zu begegnen. Doch Europa mit seinen

offenen Grenzen biete auch die Chance, den Fach-kräftemangel durch Zuwanderung auszugleichen. „Das ist eine Frage der Willkommenskultur und der Integrationskraft der Regionen und Unternehmen“, so Schweitzer.

Standhaftigkeit und Dynamik sowie die Fähigkeit, Bewährtes mit Innovativem zu verbinden – gute Eigenschaften, um das Amt des DIHK-Präsidenten erfolgreich auszufüllen.

Daphne Grathwohl, DIHK

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EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Wie die Praxis zeigt, sehen sich viele Unternehmer Außenständen, Forderungsausfällen, langen Debi-torenlaufzeiten, indem der Kunde nicht innerhalb der vereinbarten Ziele zahlt und erhöhtem Zeitauf-wand mit dem Mahnwesen ausgesetzt.

Hier könnte als alternative Finanzierungsart das Factoring genutzt werden. Beim Factoring ver-kauft ein Unternehmen seine Forderungen an einen Finanzdienstleister, den Factor, und erhält somit innerhalb kurzer Zeit Liquidität. Zunächst werden 80 Prozent der verkauften Forderung ausgezahlt und der Rest nach Zahlung des Debitors an den Factor. Diese Liquidität kann auch genutzt werden, um selbst beim Wareneinkauf etc. zu skontieren und Rabatte zu nutzen. Somit wird der finanzielle Handlungsspielraum größer.

Wie der Deutsche Factoringverband ausführt, wird das Factoring primär im Handel, der Dienstleis-tungsbranche, der Herstellung von Metallerzeug-nissen/Maschinenbau, dem Ernährungsgewerbe, der Metallerzeugung und -verarbeitung, der Herstel-lung chemischer Erzeugnisse und von Gummi- und Kunststoffwaren, aber auch im Holzgewerbe sowie im sonstigen verarbeitenden Gewerbe angewandt.

Es gibt in Deutschland eine Vielzahl von Factoring-gesellschaften, die verschiedene Factoringvarianten anbieten. So können der gesamte Forderungsbe-stand aus Warenlieferungen und Dienstleistungen oder auch nur Forderungen ausgewählter Debito-ren verkauft werden. Der Factor kann wiederum auch einzelne Debitoren ausschließen.

Mit dem Verkauf der Forderungen übernimmt der Factor auch das Forderungsausfallrisiko und somit das lästige Mahnwesen. Die Dienste von Auskunf-

teien, beispielsweise beim Neukundengeschäft und Inkassobüros, übernimmt der Factor gleich mit. Andererseits wird aber die Kontrolle im Umgang mit säumigen Kunden aus der Hand gegeben. So können keine separaten Absprachen im Sinne des Erhalts langfristiger Geschäftsbeziehungen getrof-fen werden und bei einem Vergleich mit dem Schuldner entscheidet der Factor allein und der Fordungsverkäufer muss auch mit weniger Geld einverstanden sein.

Das Factoring hat natürlich auch seinen Preis. So bestehen die Kosten aus der laufenden Facto-ringgebühr für die Debitorendienstleistung und für die Risikoübernahme sowie den Zinsen für die Vorfinanzierung der Forderung bis zu deren Begleichung.

Die Factoringgesellschaften prüfen den Unterneh-mer und verlangen Einblick in den Debitorenbe-stand und auch in die Geschäftsbücher. Von Vorteil ist es sicherlich, wenn der Debitorenbestand breit gestreut ist und auch stabile Großkunden aufweist.

Der Deutsche Factoring Verband e. V. hat auf sei-ner Internetseite neben vielen Informationen zum Thema auch eine Liste seiner Mitglieder veröffent-licht: www.factoring.de

Ihr Ansprechpartner:

Annegret KleinS 03628 6130-513Y [email protected]

Factoring als FinanzierungsinstrumentKooperations- undNachfolgebörse

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Alle o. g. Angebote und Nachfragen werden von der IHK ohne Gewähr veröffentlicht!

Ihr Ansprechpartner:

Corinna TrautS 03681 362-222Y [email protected] e

© Thorben Wengert / pixelio.de

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EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Anlässlich des Weltfrauentags wurde die Studie des BMWi, „Wachstumspotenziale inhaberinnen-geführter Unternehmen – Wo steht Deutschland im EU-Vergleich?“ vorgestellt (www.bmwi.de/DE/Mediathek/ publikationen,did=555294.html).

Die umfassende Untersuchung enthält länder-übergreifende Datenanalysen sowie den aktuellen Forschungsstand zu Gründerinnen und Unterneh-merinnen. Sie behandelt die Spezifika des „Unter-nehmerinnentums“ und ermittelt Handlungsemp-fehlungen zur Stärkung des unternehmerischen Engagements von Frauen. Die Studie trifft auf Seite 39 hinsichtlich der Gründungsmotivation die Aussage: „Frauen entscheiden sich meist aus den Motiven der Verwirklichung der eigenen Geschäfts-idee, Unabhängigkeit, Flexibilität, hohe Qualitäts-standards, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie aus dem Wunsch heraus, mit dem Unterneh-men einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, für eine Unternehmensgründung.“ Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Deutschland im EU-Ver-gleich mit 38 Prozent aller Selbständi-gen ohne Beschäftigte an zweiter Stelle steht. Bei Selbständigen mit Mitarbei-tern bewegt sich der Anteil mit 25 Pro-zent im Mittelfeld. (Studie, S. 3)

Thüringen liegt mit ca. 34 Prozent Gründerinnen knapp über dem Bun-desdurchschnitt. Die Statistik belegt aber auch, dass die Vorbereitung auf den Schritt in die Selbständigkeit bei Frauen oftmals deutlich länger dauert und Bera-tungsangebote intensiver nachgefragt wer-den. Andererseits ist die Quote gescheiterter Unternehmen geringer, bei denen eine Chefin an der Spitze steht.

Das „Thüringer Zentrum für Existenzgründun-gen und Unternehmertum“ (ThEx) als Gemein-schaftsprojekt der Thüringer IHKs und HWKs koordiniert und bündelt die Beratungs- und Unter-stützungsangebote für Gründer und KMU im Frei-staat und arbeitet abgestimmt mit dem „Büro Startklar – Thüringer Existenzgründerinnennetzwerk“ zielgruppenspezifisch zusam-men. In diesem Rahmen sollen künftig die Potenziale für ein starkes Unternehmerinnenbild im Freistaat weiter optimiert werden.

Auch der Verband deutscher Unter-nehmerinnen (VdU) und die Bundes-gründerinnenagentur (bga) sind eng in diese Vernetzung eingebunden.

Gemeinsam erfolgt so beispielsweise die Organisa-tion des bundesweiten Aktionstages „Nachfolge ist weiblich“ am 13. Juni 2013(www.beratungsnetzwerk-thueringen.de).

Zum 6. Unternehmerinnentag Mitteldeutschland am 25. April 2013 in Erfurt (www.utmitteldeutsch-land.de) wird mit der Verleihung des Emily-Roeb-ling-Preises kompetentes Unternehmerinnentum gewürdigt.

Schließlich spiegelt sich das Engagement von Unternehmerinnen auch im Ehrenamt der IHK Südthüringen wider; die Hälfte des Präsidiums und ca. 30 Prozent der Mitglieder der Vollversammlung sind Frauen.

Ihr Ansprechpartner :

Detlef SchmidtS 03628/6130-515Y [email protected]

Unternehmerinnentum auf dem Vormarsch

Falschgeldaufkommen weiterhin gering

Der deutsche Einzelhandel ist weiterhin erfolg-reich im Kampf gegen die Verbreitung von Falschgeld. Das zeigen die aktuellen Zahlen für das zweite Halbjahr 2012. Die Bundesbank hatte gemeldet, dass im zweiten Halbjahr Falschgeld im Wert von rund 1,1 Mio. Euro aus dem Ver-kehr gezogen wurde. Damit bleibe der Wert der gefälschten Scheine und damit der angefallene Schaden seit nunmehr zwei Jahren annähernd konstant niedrig.

Insbesondere die Kontrollen im Einzelhandel und die Ermittlungen der Polizei sorgen dafür, dass der Schaden durch Falschgeld niedrig bleibt. Da das klassische Wechselgeld im Einzel-handel, 5 und 10 Euro Scheine, kaum gefälscht wird, können Kunden sicher sein, dass sie im Einzelhandel echtes Wechselgeld bekommen. Die Deutsche Bundesbank hat neues Informati-onsmaterial zu den Euro-Banknoten der ersten und zweiten “Europa-Serie“ veröffentlicht. Sie ermöglicht damit insbesondere dem Personal aus Banken, Einzelhandel und Gastronomie, aber auch interessierten Bürgern, sich bereits vor der Einführung der neuen 5 Euro Banknote am 2. Mai 2013 mit den neuen Geldscheinen und ihren Sicherheitsmerkmalen vertraut zu machen.

Die Broschüre „Die Euro-Banknoten“ enthält ausführliche Informationen zu den sieben Stü-ckelungen der ersten Euro-Serie sowie zur neuen Europa-Serie und beantwortet alle wichtigen Fragen rund um das Thema Euro-Banknoten.Die Publikationen können unterwww.bundesbank.de/euro-banknotenbestellt werden.

Ihr Ansprechpartner:

Hans-Georg MeierS 03681 362-211Y [email protected]

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© Konstantin Gastmann / pixelio.de

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EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Veranstaltungshinweise

Was der Gastwirt wissen muss

Die IHK Südthüringen bietet auch 2013 wieder Termine für die gaststättenrechtliche Unterwei-sung an. Lebensmittelhygiene, aktuelles nationales Lebensmittelrecht und Gaststättenrecht stehen im Mittelpunkt dieser Schulung.

Das nächste Seminar findet stattam 17. April 2013von 9:00 bis 13:00 Uhr,im IHK-Bildungszentrum

in Suhl-Mäbendorf.

Weitere Schulungen finden am 12.06., 04.09. und am 20.11.2013, jeweils von 9:00 bis 13:00 Uhr, statt.

Die Risiken eines Unternehmenskaufs

Wenn Unternehmer bzw. Geschäftsführer oder Pri-vatinvestoren Unternehmen erwerben, gehen sie verschiedene Risiken ein. Die Informationsveran-staltung berücksichtigt nicht nur die betriebswirt-schaftlichen Unwägbarkeiten sowie steuerliche und rec htliche Fragen, sondern auch die besonderen emotionalen Probleme, die mit Personal, Kunden und Netzwerken des bisherigen Betreibers und/oder Inhabers zu tun haben.

Referent der Veranstaltung ist Thomas Uppenbrink von der Thomas Uppenbrink & Collegen GmbH, Hagen. Thomas Uppenbrink ist tätiger Insolvenz-verwalter in drei Gerichtsbezirken und hat seit

dem Jahr 1990 Erfahrungen bei der Sanierung von Unternehmen in den Bereichen Handwerk, Indus-trie und Handel.

Die Veranstaltung findet stattam 6. Mai 2013von 15:00 bis 18:00 Uhr,im IHK-Bildungszentrum

in Suhl-Mäbendorf.

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Interessenten melden sich bitte über die Veranstaltungsdatenbank unter www.suhl.ihk.de an.

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Südthüringische Wirtschaft 4/201322

AUS- UND WEITERBILDUNG

„In zehn Minuten zum Ausbildungsplatz“, so lautete das Motto des diesjährigen Azubi-Speed-Datings der IHK Südthüringen, die das For-mat nun schon zum dritten Mal realisiert hat.

52 Unternehmen hatten sich am 27. Februar im Congress Centrum in Suhl eingefunden, um für ihre freien Ausbildungsplätze oder dualen Studien-gänge die Werbetrommel zu rühren. Und dazu gab es beim Azubi-Speed-Dating reichlich Gelegenheit, denn rund 100 Jugendliche aus ganz Südthüringen waren zu dieser ungewöhnlichen Kennenlernbörse nach Suhl gekommen. Denn wann hat ein Ausbil-dungsplatzsuchender schon mal die Gelegenheit, direkt in Kontakt mit den Chefs oder Personalver-antwortlichen von Unternehmen zu kommen und durch den persönlichen Eindruck zu überzeugen. Ein nicht so gutes Zeugnis, Auswahlverfahren und Tests versperren oft diesen direkten Weg.

Teilweise konnten die Unternehmensvertreter bis zu 10 Bewerbungsgespräche führen, auch erste Praktikumsverträge wurden abgeschlossen. Nicht

nur die große Anzahl an interessierten Bewerbe-rinnen und Bewerbern, sondern auch deren überwiegend gute Vor-bereitung erfreute die Unternehmer. Und gerade das macht den Charme dieser Veran-staltung aus: Eine Viel-zahl von Ausbildungsplatzsuchenden kommen in kurzer Zeit mit einer reichlichen Auswahl an Unter-nehmen aus allen Branchen zusammen.

Unterstützung bekamen die Jugendlichen den gan-zen Abend von den Mitarbeitern der IHK Südthürin-gen und der Agentur für Arbeit Suhl, wie z. B. beim Bewerbungsmappen-Check.

So gab es am Ende viele zufriedene Gesichter, sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Jugendlichen. Und schon jetzt steht fest: Auch im nächsten Jahr gibt es wieder ein Stühlerücken und es wird heißen: „Du hast genau 10 Minuten!“

Du hast genau zehn Minuten!3. Azubi-Speed-Dating der IHK Südthüringenwar voller Erfolg

Alle zehn Minuten schellt Steffen Spitzner, Abteilungsleiter Aus- und Weiter-bildung, die Glocke.

Zum diesjährigen Azubi-Speed-Dating kamen rund 100 Jugendliche aus ganz Südthüringen nach Suhl

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Südthüringische Wirtschaft 4/2013 23

AUS- UND WEITERBILDUNG

Prüfungstermine 2013

Im Jahr 2013 finden die schriftlichen Prüfun-gen in der Ausbildung an nachfolgenden Ter-minen statt:

Kaufmännische Berufe

Abschlussprüfung Sommer 20136. und 7. Mai 2013

Zwischenprüfung Herbst 201325. September 2013

Abschlussprüfung Winter 201326. und 27. November 2013

Gewerbliche Berufe

Zwischenprüfung Frühjahr 201316. - 19. April 2013

Abschlussprüfung Sommer 201314. und 15. Mai 2013

Zwischenprüfung Herbst 201324. - 26. September 2013

Abschlussprüfung Winter 20133. und 4. Dezember 2013

Die mündlichen bzw. praktischen Prüfungs-termine werden individuell durch die Prü-fungsausschüsse festgelegt und rechtzeitig mitgeteilt.

Prüfungstermine diverser Fortbildungsprü-fungen unter: www.suhl.ihk.de.

Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Existenz-gründer und Unternehmen, die den Aufbau eines Online-Handels planen oder einen bereits beste-henden erweitern möchten. Die Seminare sind als „Reihe“ konzipiert, die Schritt für Schritt alle Anforderungen und Maßnahmen behandeln, die für den erfolgreichen Aufbau und Betrieb eines Online-Handels notwendig sind. Insofern bauen sie aufeinander auf, sind aber in sich abgeschlossen, so dass auch eine Teilnahme an einzelnen Terminen möglich ist.

Ziel des 1. Seminars „Planungsgrundlagen“ ist es, verlässliche Zahlen für eine solide Umsatzplanung zu gewinnen, um die Rentabilität eines Online-Handels im Vorfeld prüfen zu können.

Das 2. Seminar „Online-Marketing“ behandelt die grundlegenden Online-Marketing-Instrumente und zeigt, unter welchen Voraussetzungen sich deren Einsatz in den einzelnen Vertriebskanälen lohnt.

Die Seminare 3 und 4 behandeln das Thema „Kos-tenplanung“. Zunächst werden die umsatzabhängi-gen Kosten näher betrachtet, die sich auf Grundlage der erarbeiteten Umsatz- und Marketingplanung ableiten lassen. Darüber hinaus muss ein Online-Händler viele weitere interne und externe Aufwen-dungen berücksichtigen. Ihre Einflussfaktoren und Fragen zur Berechnung stehen im Mittelpunkt des 4. Seminars.

Das 5. Seminar widmet sich den rechtlichen Rah-menbedingungen sowie den steuerlichen und zoll-technischen Anforderungen, die es beim internatio-nalen Online-Handel zu beachten gilt.

In den beiden abschließenden Seminaren 6 und 7 werden am Beispiel eines Demo-Systems die wich-tigsten Standardanforderungen an ein System zur Abwicklung eines Online-Handels gezeigt, sowie im 7. Seminar auch erweiterte Funktionalitäten und Anforderungen.

Die Seminar-Reihe startet am 29. Mai 2013 in der IHK Südthüringen mit den Themen „Pla-nungsgrundlagen“ und „Online-Marketing“.

Ihr Ansprechpartner:

Beate RammeltS 03681 362-429Y [email protected]

Neue Seminar-ReiheDer Weg zum erfolgreichen Online-Handel

Soziale Netzwerke bieten den Unternehmen eine spannende Möglichkeit, Produkte und Leistungen vorzustellen. Allein das soziale Netzwerk Facebook hält weltweit mehr als 1 Milliarde und in Deutsch-land mehr als 25 Millionen aktive Nutzer. Die ver-schiedenen Netzwerke erlauben es Unternehmen, multimedial direkt mit Personen zu kommunizieren, potenzielle Neukunden zu erreichen, einen breiten Personenkreis zu informieren und sogar Produkte und Leistungen zu vertreiben.

Der Workshop „Social Media in KMU” klärt über die Chancen und Risiken sozialer Netzwerke auf und gibt Anstöße zur unternehmerischen Nutzung bei der Integration dieser in bestehende Marke-tingaktivitäten. Die Teilnehmer erhalten wichtige Informationen zum erfolgreichen Umgang mit den Netzwerken zur Kundengewinnung, Kundenbin-dung, Kommunikation und als Vertriebsweg bzw. Werbemedium.

Termine: 29.04.2013, 13:00 bis 18:00 Uhr und 01.06.2013, 08:00 bis 13:00 Uhr Ort: IHK Niederlassung Sonneberg, Gustav-König-Str. 27, 96515 Sonneberg

Ihr Ansprechpartner:

Heidi LeistnerS 03675 7506-255Y [email protected] e

Unternehmerische Nutzung sozialer NetzwerkeWorkshop „Social Media in KMU”

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Südthüringische Wirtschaft 4/201324

AUS- UND WEITERBILDUNG

Ihre Ansprechpartner im Bildungszentrum der IHK Südthüringen:

SuhlKatrin Pertig S 03681 362-427Beate Rammelt S 03681 362-429Sandro Schilling S 03681 362-426Antje da Silva Santos S 03681 362-425

SonnebergHeidi Leistner S 03675 7506-255

ArnstadtCarmen Klotz S 03628 6130-516

Weitere Lehrgangsangebote regionaler Anbieter, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, finden Sie unter www.qualiservice-thueringen.de oder www.suhl.ihk.de.

Datum Bezeichnung Std Ort09.04.2013 Web-Technologien mit HTML und CSS 40 SHL

09.04.2013 Existenzgründerlehrgang 24 SHL

10.04.2013 Geprüfter Technischer Betriebswirt 650 SHL

11.04.2013 Umweltbeauftragter (IHK) 40 SHL

11.04.2013 Erfolgreich verkaufen im Außendienst 8 SON

12.04.2013 Projektmanager (IHK) 160 SHL

12.04.2013 Basiswissen und Planung im Projektmanagement 40 SHL

15.04.2013 Gesundheitsförderung - Praktische Umsetzung im Unternehmen 8 ARN

15.04.2013 Mitarbeiter wirkungsvoll führen - auch aus der zweiten Reihe 24 SHL

18.04.2013 Flexibilisierung der Arbeitszeit und Arbeitszeitmodelle 4 SHL

22.04.2013 Grundlagen der Buchführung 32 SHL

22.04.2013 Der bessere Kundenservice 8 SON

23.04.2013 Das aktuelle Reise- und Bewirtungskostenrecht 8 SHL

24.04.2013 Souveräne Rhetorik 16 SHL

26.04.2013 Geprüfter Industriemeister Mechatronik 1100 SON

26.04.2013 Geprüfter Industriemeister Metall 1100 SON

29.04.2013 Angebotsanfragen erfolgreich in Aufträge wandeln - E-Mail-Coaching 6

07.05.2013 MS Excel Grundkurs 16 SHL

07.05.2013 Prozessvisualisierung mit MS Visio 16 SHL

08.05.2013 Telefontraining Englisch 16 SHL

14.05.2013 Gewinnermittlung durch Einnahmen-/ Überschussrechnung 16 SHL

21.05.2013 Existenzgründerlehrgang 24 SHL

23.05.2013 Facebook-Marketing - Ein Guide für die eigene Kampagne 8 SHL

25.05.2013 Projektsteuerung und Projektkontrolle 32 SHL

03.06.2013 MS Access Aufbaukurs 20 SHL

03.06.2013 Ausbildung der Ausbilder - Niederlassungen 96 SON

03.06.2013 Lohn- und Gehaltsabrechnung mit Lexware 24 SHL

03.06.2013 Geprüfter Bilanzbuchhalter 880 SHL

03.06.2013 Unterrichtung für Bewachungspersonal 40 SHL

04.06.2013 MS Power Point 16 SHL

04.06.2013 MS Excel Aufbaukurs 16 SHL

05.06.2013 Telefontraining Englisch 16 SHL

05.06.2013 Vom IAS zum BilMoG - Grundlagen der internationalen Rechnungslegung 8 SHL

07.06.2013 Windows Server 2008 R2 / 2012 - Administration 2 36 SHL

10.06.2013 Interner Auditor (IHK) 40 SHL

10.06.2013 Ausbildung der Ausbilder 96 SHL

11.06.2013 Grundlagen erfolgreicher Teamführung - Teamprozesse verstehen und lenken 16 SHL

12.06.2013 Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe 20 SHL

12.06.2013 Aktuelles für Ausbilder 16 ARN

13.06.2013 Erfolgreich verkaufen im Außendienst 8 SHL

14.06.2013 Grundlagen Controlling 16 SHL

15.06.2013 Workshop Webseitengestaltung/Layout mit CSS 8 SHL

IHK-Weiterbildungsangebote

Page 27: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/2013 25

AUS- UND WEITERBILDUNG

Im Rahmen der „Thüringer Weiterbildungs- und Qualifizierungsoffensive“ stellt sich die IHK Südthüringen dem Thema der Fachkräftesiche-rung und der Qualifizierung der Personalver-antwortlichen. Angesichts der aktuellen Fach-kräftesituation gewinnt das zukunftsorientierte Personalmanagement an Bedeutung. Es geht nicht mehr nur um zusätzliche personelle Kapa-zitäten, sondern darum, die vorhanden zu entwi-ckeln und zu bündeln.

Personalentwicklung ist ein Prozess der Erhal-tung, Anpassung, Optimierung und Erweiterung des fachlichen wie persönlichen Qualifikations-profils von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie dient dazu, Arbeitsleistung, Beschäftigungs-fähigkeit, Mitarbeiterbindung und Arbeitszufrie-denheit der Belegschaft dauerhaft zu erhalten und auszubauen. Um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten, ist gelingende Kommunikation die entscheidende Stellgröße. Dabei sind folgende Schwerpunkte zu setzen:

• Welche Aufgaben kommen zur klassischen Perso-nalarbeit hinzu und welche Rolle sollte der Perso-nalentwickler in diesem Prozess einnehmen?

• Wie wird kommuniziert, um Gehör bei den Füh-rungskräften zu finden, gemeinsam geeignete Lösungen zu suchen und Nachhaltigkeit zu schaffen?

• Wie wird kommuniziert, wenn keine hierarchi-sche Vorgesetztenstellung existiert, dennoch Themen mit den Fachabteilungen vereinbart werden müssen?

• Wie sind Fachabteilungen von der Zusammenar-beit zu überzeugen?

• Wie geht man mit Widerständen um?• Wie sind aktuelle Themen anzupacken und

Ideen für das eigene Unternehmen zu entwickeln?

Die IHK Südthüringen hat dazu ein Auf-taktseminar aufgelegt, worin die Teilnehmer ein Input erwartet, welche Aufgaben auf die Perso-nalverantwortlichen in Zukunft zukommen. Der Personalver-antwortliche wird zunehmend eine komplexe Rolle als Administra-tor und Umsetzer, Dienstleister, Mode-rator, Berater und Businesspartner zugleich einnehmen. Die IHK Südthü-ringen möchte diese Zielgruppe auf die vielfältigen Aufgaben vorbereiten und gemeinsam die Weiterbildungs-bedarfe ermitteln. So werden die Geschäftsführer und Personalverant-wortlichen passgenaue Weiterbildungs-angebote der IHK in ihrem Methoden-koffer platzieren können.

Das Auftaktseminar findetam 04.06.2013,08:00 Uhr bis 16:00 Uhrim Bildungszentrum der IHK Südthüringen,Hauptstraße 33, Suhl-Mäbendorf, statt.

Ihr Ansprechpartner:

Beate RammeltS 03681 362-429Y [email protected] e

Vom Personalverantwortlichen zum Personalentwickler: Rolle, Instrumente, Methoden und Strategien

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Page 28: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/201326

Marius Steffen aus Stadtilm ist Deutschlands schlauster Schüler. Der 15-jährige Gymnasiast geht auf die Goetheschule in Ilmenau und gewann am 2. März 2013 das Finale des bundeswei-ten Schülerquiz „Wirtschaftswissen im Wettbewerb“ – kurz genannt „WWW“.

Das Quiz ist ein Wettbewerb für neunte Klassen und wird jährlich von den Wirtschaftsjunio-ren Deutschland organisiert, um Jugendliche zu motivieren, sich mit Themen aus Wirtschaft- und Arbeitsleben zu befassen.

Bundesweit hatten knapp 40 000 Schüler an dem Quiz teilgenommen, bei dem 30 Multiple-Choice-Fragen zu den Themen Allgemeinbildung, Poli-tik, Wirtschaft, Internationales, Ausbildung sowie Existenzgründung beantwortet werden müssen. Die 40 regional ermittelten Kreissieger waren am ersten Märzwochenende zum Bundesfinale nach Karlsruhe gereist.

„Es war eine einmalige Erfahrung, sich mit den bes-ten Schülern Deutschlands zu messen“, so der frisch gebackene Bundessieger Marius. „Das Quiz war für uns Schüler eine gute Möglichkeit, unser Wissen zu testen und zu erweitern. Ich hab gelernt, dass es echt wichtig ist, lebenslang zu lernen, sich immer wieder neue Ziele zu setzen und sich von nieman-dem ablenken zu lassen. Cool war, dass es neben der Spannung des Tests auch noch Spaß gemacht hat und wir viel in Karlsruhe geboten bekamen.“

„Es war beeindruckend zu sehen mit welch fun-diertem Wissen und wie vielseitig interessiert die Kreissieger zum Finale kommen, unabhängig davon,

welchen Schulzweig sie besuchen. Den diesjährigen Bundessieger begleiten zu dürfen, ist für uns Thü-ringer ein tolles Geschenk und ein Hinweis, dass wir bildungspolitisch mit der Unterrichtung des Faches Wirtschaft auf dem richtigen Weg sind“, sagt Udo Sturm, Vorstandssprecher der Wirtschaftsjunioren Südthüringen e. V. Das Quiz „Wirtschaftswissen im Wettbewerb“ wird von den Wirtschaftsjunioren Deutschland seit über 15 Jahren in Zusammenarbeit mit Schu-len im gesamten Bundesgebiet organisiert. Ziel ist es, dass Jugendliche mit dem Quiz ein Gespür dafür bekommen, welche Fragen bei einem Vor-stellungsgespräch auf sie zukommen können. Die Wirtschaftsjunioren hoffen, dass Lehrer das Quiz nutzen, um Wirtschaftsthemen im Schulunterricht zu behandeln. Jugendliche sollen eine gute Basis haben, um sich auf ihre Berufswahl vorzubereiten und als mündige Bürger am Wirtschaftsleben teil-nehmen zu können. Gerade vor dem Hintergrund, dass viele Ausbildungen abgebrochen werden, sehen die Wirtschaftsjunioren hier großen Hand-lungsbedarf.

Im November dieses Jahres startet dann der nächste Wettbewerb.

Südthüringer Schüler gewinnt Bundes-finale im Wirtschaftswissen-Contest

Innovationen sind der Nährboden für die künf-tige Wettbewerbsfähigkeit der Südthüringer Unternehmen. Erforderlich ist dazu eine Inno-vationskultur, die Veränderungen nicht zur Aus-nahme macht, sondern zum kontinuierlichen Treiber von nachhaltigem Wachstum. Voraus-setzung dafür ist, sich mit eigenen Produkten und innovativen Dienstleistungen am Markt zu präsentieren.

EU, Bund und Land halten eine Reihe von Förder-programmen bereit, welche die KMU beim Auf-bau und der Entwicklung eigener Forschungs- und Entwicklungskapazitäten unterstützen, um somit Innovation nicht dem Zufall zu überlassen. Das Innovationsforum stellt eine hervorragende Plattform dar, um Einblicke in und Erfahrungen aus der Praxis von innovativen Unternehmen, Projekten und Fördermöglichkeiten zu erhalten. Nutzen Sie die Chance, Erfolgsmodelle kennen-zulernen, profitieren Sie von den Erfahrungen der Experten und diskutieren Sie die Impulse mit anderen Führungskräften.

Termin: 25. April 2013, 16:00 UhrOrt: Technologie- und Gründerzentrum, Ehrenbergstraße 11, 98693 Ilmenau

Information und Anmeldung unterwww.suhl.ihk.de.

Innovationsforum der IHK Süd thüringen macht Station im Ilm-Kreis

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INNOVATION UND UMWELT

Der 15-jährige Marius Steffen (3.v.r.) aus Stadtilm ist Deutschlands schlauster Schüler

Page 29: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/2013 27

INNOVATION UND UMWELT

Erfinderberatung in der IHK SüdthüringenDie IHK Südthüringen führt monatlich eine Sprechstunde zu Fragen des gewerblichen Rechts-schutzes durch. Hier erhalten interessierte IHK-Mitglieder eine kostenlose Erstberatung zu Fragen in Verbindung mit Marken, Patenten, Gebrauchs- und Geschmacksmustern, zum Verfahren und zu Kosten einschließlich Fördermöglichkeiten. Die Termine werden auch auf der Internetseite der IHK Süd thüringen unter www.suhl.ihk.de, Rubrik Ver-anstaltungen, jeweils rechtzeitig bekannt gegeben. Im IHK-Bezirk Südthüringen ansässige Anwälte stellen sich dankenswerterweise für diese Tätigkeit zur Verfügung. Die Anmeldung zu den einzelnen Beratungsterminen ist erforderlich.

Die Termine für 2013 sind wie folgt geplant:

18.04. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz16.05. Rechtsanwalt Dr. Frank Weihrauch13.06. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz 15.08. Rechtsanwalt Dr. Frank Weihrauch19.09. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz17.10. Rechtsanwalt Dr. Frank Weihrauch14.11. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz 12.12. Rechtsanwalt Dr. Frank Weihrauch

Ihr Ansprechpartner in der IHK Südthüringen:

Kerstin KrügerS 03681 362-321Y [email protected]

Sind nachwachsende Rohstoffe als stoffliche Grund-lage einer nachhaltigen Wirtschaft eigentlich ein alter Hut? Ist die energieeffiziente Herstellung von Produkten der industrielle Standard? Ist die Menge nicht weiter verwendbaren Restmülls nicht weiter zu senken? Die Initiatoren des Wettbewerbes „adream“ beantworten alle Fragen mit einem klaren „Nein“.

Architektur und Design mit nachwachsenden und ökologischen Materialien sind der Gegenstand des europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbes. Zwei Auflagen, 2010 und 2012, hat der Wettbewerb bereits erlebt. Der Freistaat Thüringen und die fran-zösische Partnerregion Picardie sind die Träger des Wettbewerbes. Studierende und Berufstätige sind eingeladen, sich mit kreativen Produktentwürfen zu beteiligen, um das Potential nachwachsender und ökologischer Materialien mit innovativen Anwen-dungen zu entfalten. Im Vordergrund stehen hier-bei die angemessene und genuine Verwendung dieser Materialien, soziale und kulturelle Aspekte nachhaltiger Architektur und Produktgestaltung sowie die Auseinandersetzung mit zukünftiger Pro-dukt- und Baukultur.

Die besten Entwürfe werden sowohl mit einem Preisgeld als auch einem Budget für die Entwick-lung von Prototypen ausgezeichnet. Des Weiteren eröffnen sich Kontakte zu wissenschaftlichen Ein-richtungen und Unternehmen. Die Wettbewerbs-ergebnisse werden auch in einer Wanderausstel-lung in Europa gezeigt, in der Fachpresse und im Internet vorgestellt und publiziert. Einige Arbeiten suchen industrielle Partner für die Herstellung und den Vertrieb der Produkte. Die Industriepartner haben so die denkbar einfachste Gelegenheit, die Chancen eines Zukunftsmarktes zu ergreifen.

Oftmals sind die Wettbewerbsbeiträge für poten-zielle Interessenten eine echte Chance zur Diversi-fizierung jenseits der angestammten Produktport-folios ganz im Sinne von „Open Innovation“. Über die dritte Auflage des Wettbewerbes liegen zur Zeit noch keine Informationen vor.

Adream 2012 erfreute sich einer regen Beteiligung von Bürgern aus ganz Europa. 532 Beiträge wur-den eingereicht, 53 erreichten eine zweite Aus-wahlrunde und 22 Beiträge wurden nominiert. Die Preisverleihung fand am 17. November 2012 in der Thüringer Staatskanzlei statt.

Die ersten Preise gingen an die Projekte: • Woolshade; ein passives Fassadenverschat-

tungssystem, das seine Wirkung durch die Son-neneinstrahlung steuern lässt.

• Modular thatch panel; eine Konzeption für Wan-delemente, deren wesentlicher Baustoff Stroh ist

• WINDEL:synergie; die kompostierbare Windel und

• Encafé; Pflanzgefäße aus einem Materialge-misch, das rein pflanzlichen Ursprungs ist und in der Hauptsache aus Kaffeesatz besteht.

Die Produktideen zeichnen sich durch den reifen Ent-wurf und ihre belegte Marktrelevanz aus. Ihre wirt-schaftliche Verwertbarkeit ergibt sich nicht nur aus dem zu Grunde liegenden Nachhaltigkeitskonzept.

Weitere Informationen zum Wettbewerb und zu den Preisträgerbeiträgen finden Sie im Internet unter www.adream2012.de.

Adream steht für: Architecture, Design, Realisation in Eco and Agro-Mertials

Adream – Ideenwettbewerb alles andere als verträumt

ENCAFÈ Blumentöpfe: funktional, formschön - und mehrheitlich aus Kaffeesatz hergestellt

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Beratungsterminen ist erforderlich.

Page 30: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/201328

INNOVATION UND UMWELT

„Innovation der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg“ lautete der Titel einer Informationsveranstal-tung am 21. Februar 2013 des „Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum“ (ThEx) bei der Technologie- und Gründer-Förder-gesellschaft (TGF) in Schmalkalden. Vertreter von 64 Unternehmen und Interessenten der Region nahmen an der Veranstaltung teil. Das Gründer-zentrum TGF hatte gemeinsam mit der IHK Süd-thüringen und der HWK Südthüringen unter der Schirmherrschaft des ThEx zur zweiten Auflage des Innovationstages eingeladen.

Das rege Interesse der Wirtschaft an der jüngsten Informationsveranstaltung zum Thema Innovation dürfte als rekordverdächtig bewertet werden. Zeigt es doch letztlich, dass die Mehrzahl der Adressaten die Bedeutung von Innovationen für den betrieb-lichen Erfolg erkannt hat und bereit ist, sich von Fachleuten beraten zu lassen.

Ziel der Tagung war es, bestehenden Unternehmen und Firmengründern die Förderbedingungen in der Region aufzuzeigen, Förderprogramme – darunter das Bundesprogramm Go-Inno und ZIM vorzustellen und individuelle Fragen zu beantworten. Ein Stand-bein des Bundesprogramms ist das „Innovationsma-nagement“. Dabei sollen Unternehmen unterstützt werden, „das technische und wirtschaftliche Risiko,

das mit technischen Produkt- und Verfahrensinno-vationen verbunden ist, zu mindern“, machte Roswi-tha Lincke, die gastgebende TGF-Geschäftsführerin in ihrer Eröffnung deutlich. Das Modul Rohstoff- und Materialeffizienz, ein weiteres Standbein, soll indes Einsparpotenziale beim Materialeinsatz und beim Materialrecycling aufspüren und aufzeigen.

Bo Bäckström, Mitarbeiter der Gesellschaft für Bil-dung und Beruf, gab im Auftrag des Bundeswirt-schaftsministeriums Auskunft über die Effizienz von Innovationsgutscheinen. In einer umfängli-chen Präsentation machte Volker Hirsch von der IHK Südthüringen deutlich, dass „Innovationen von heute die Umsätze von morgen sind“. Die ostdeut-sche Industrie, so bezog sich Hirsch auf Professor Karl-Heiz Paqué, habe Charakteristika, die nicht die gleiche Wertschöpfung, wie die der Industrie in westdeutschen Ballungszentren erlauben, weil eine „Innovationslücke“ nach wie vor bestehe. Auch der Erfolg von Innovationen sei in Euro messbar, machte Hirsch anschaulich deutlich, indem er Ausgangspunkte und Zielvorstellungen gegen-überstellte und die verschiedenen Formen der Innovation beleuchtete. Dass selbst die Sicherheit von Arbeitsplätzen langfristig von Innovationen abhängig ist, legte er ebenso dar, wie die Notwen-digkeit vor Ort anzusetzen, wenn es um Ideen für neue Produkte und Technologien gehe. Dabei sei

es meist unerlässlich, gemeinsam mit Partnern in der Region Ausgangsideen zu analysieren und zu präzisieren.

In drei Podiumsgesprächsrunden zu Themen wie „effiziente Beratertätigkeit“, „Finanzierungsmöglich-keiten durch aktuelle Förderprogramme“ und erfolg-reiche Beispiele aus der Südthüringer Wirtschaft kamen Fachleute aller Couleur zu Wort. Vier Unter-nehmer aus der Region berichteten über erfolgreiche Innovationen in ihren Unternehmen und machten Mut, ihrem Beispiel zu folgen. Auch das individuelle Gespräch wurde beim anschließenden Imbiss rege zum Erfahrungsaustausch genutzt.

Ihr Ansprechpartner:

Günter HauboldS 03675 7506-261Y [email protected]

ThEx wird gefördert durch das Thüringer Ministe-rium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie aus Mit-teln des Europäischen Sozialfonds.

Innovationserfolg wird in Euro gemessen

Wir gratulieren: Die Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH gehört zu den Preisträgern des Thüringer Arbeitsschutzpreises „Johannes Bube“ 2013. Sozialministerin Heike Taubert überreichte den Preis an Peter Herwig und Franziska Her-wig (v.l.). Die Auszeichnung wurde verliehen für ein Gemeinschaftsprojekt mit der IAB-Weimar gGmbH und der Knorr Lärmschutz GmbH zur „Entwicklung und Realisierung eines neuen zugelassenen Bohrverfahrens für Asbestzement mit geringer Faserexposition“. Peter Herwig, der schon oft mit praktischen Erfindungen auf sich aufmerksam machte, entwickelte hierfür eine Hülse mit Bohrkrone und Absaugvorrichtung. Diese unterbindet jegliche Staubentwicklung beim Bohren, denn durch eine vom Bohrkopf konstruktiv erzeugte Strömung wird der entstehende Staub direkt von der Bohrkrone weggenommen. So können zum Beispiel Beschäftigte auf Baustellen mit asbestbelasteten Materialien auch ohne Schutzanzüge äußerst sicher arbeiten. © Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH

Page 31: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/2013 29

Am 21. August 2013 startet der Thüringer Wald Firmenlauf in der Oberhofer DBK-Ski-ARENA in die nächste Runde. Zum vierten Mal heißt es dann wieder: „Die Wirtschaft im Thü-ringer Wald läuft“.

Der Anmeldestart für die sportlichste Netzwerk-party im Thüringer Wald erfolgte am 1. März 2013. Die ersten Unternehmen haben sich bereits regis-triert. Am schnellsten war die SZM Spannwerk-zeuge GmbH mit 12 Teilnehmern. Alle interes-sierten Unternehmen, Institutionen, Vereine und Hochschulen können sich jetzt anmelden unter www.thueringer-wald-firmenlauf.de

Im vergangenen Jahr haben über 1 600 Läufer aus über 140 Unternehmen eine tolle und stimmungs-volle Veranstaltung bei idealen Laufbedingungen erlebt. Auch 2013 hat der forum Thüringer Wald e. V. in bewährter Art und Weise den Wintersport-Weltcupveranstalter von der WSRO Skisport GmbH mit der Ausrichtung des bunten Laufevents beauf-tragt. Seit der Premiere im Jahr 2010 haben sich die Teilnehmerzahlen fast verdreifacht. Nun soll die 2000er Marke geknackt werden. Und die Teilnehmer und Zuschauer können sich wieder auf einige Neu-erungen und Erweiterungen des Angebotes freuen.

Doch bevor der Startschuss für die Läufer und Nordic Walker am 21. August 2013 pünktlich um 18:00 Uhr fällt, bleibt für alle Teilnehmer noch genügend Zeit, sich optimal auf die Strecken rund um das Stadion vorzubereiten. Natürlich ist auch wieder die eine oder andere kreative Idee gewünscht, um sich als Firmenmannschaft aus dem Gros der Läufermasse herauszuheben. Mit dem Laufshirt als Visitenkarten können die Unter-nehmen auf eine etwas andere Weise in Kontakt treten und so ist schon so manche Kooperation entstanden.

Der Leistungsgedanke steht wie immer nicht im Vordergrund des Firmenlaufes. Vielmehr geht es darum, den Teamgeist zu stärken und neue Motivation im Kreise der Kollegen zu sammeln. Der Thüringer Wald Firmenlauf trägt so zu einem positiven Betriebsklima bei und das wiederum spielt für die Unternehmen eine wichtige Rolle für ihren Erfolg.

Thüringer Wald Firmenlauf: Jetzt anmelden!

Thüringer Wald Firmenlauf Beginn: 16:00 Uhr Anmeldung unter: Ihr Ansprechpartner:21. August 2013 Start: 18:00 Uhr www.thureringer-wald-firmenlauf.de Cornelia Grimm | RegionalmanagerinOrt: DKB Ski-Arena-Oberhof Laufen, Nordic Walking S 03681 362-231 Y [email protected]

Regionalmarketing

Vertreter von Schulen, Ausbildungsverbünden, Wirtschaftsförderern etc. konnten sich am 20. März 2013 im Rahmen einer „Mini-LNDI“ bei der Aes-culap Suhl GmbH live vom Veranstaltungsformat überzeugen und den Termin für die LANGE NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald am 7. November 2013 schon fest im Kalender vormerken. Damit laufen die Vorbereitungen auch zur Gewinnung der Besucher bereits auf Hochtouren.

Interessierte Unternehmen können sich jetzt für die LANGE NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald 2013 am 7. November 2013 anmelden.

Weitere Informationen unter www.suhl.ihk.de oder www.forum-thueringer-wald.de.

Ihr Ansprechpartner:

Tilo WernerS 03681 362-203Y [email protected]

LANGE NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald auf Werbetour

Page 32: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/201330

AußenwirtschaftsveranstaltungenDie IHK Südthüringen führt im Bereich International im April 2013 folgen Veranstaltungen durch:

Thema Datum/Zeit Ort Zielgruppe/Details/Branche

Spezial-WorkshopOrganisation der Exportkontrolle –

Spezial-Workshop zur Erstellung derArbeits- und Organisationsanweisung

12. April 201309:00-16:00 Uhr

BildungszentrumIHK SüdthüringenRaum 102

Mitarbeiter der Exportabteilungen –branchenoffen

Wirtschaftssprechtag Schweiz

• Rechts- und Steuerfragen bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen

• Marktchancen Thüringer Unternehmen in der Schweiz

17. April 201313:00 bis 16:00 Uhr

BildungszentrumIHK SüdthüringenRaum 111/112

Unternehmer/Innen, Geschäftsführer/innen und leitendeFührungskräfte – branchenoffen

Die Möglichkeit zur Anmel-dung, weitere Informationen und die Einladung finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank der IHK Südthüringen unter: www.suhl.ihk.de.

Ihr Ansprechpartner:

Tilo WernerS 03681 362-203Y [email protected]

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Außenwirtschaftsförderprogramm des Freistaates Thüringen wird 2013 fortgeführtIm Jahr 2013 wird die Förderung von einzelbe-trieblichen Messebeteiligungen sowie Imagemaß-nahmen nach der Richtlinie des Freistaates Thü-ringen vom 11. August 2011 fortgeführt. Die IHK Südthüringen kann Anträge für die Beteiligung an internationalen Fachmessen im Ausland sowie an internationalen Messen in Deutschland für Unter-nehmens- und Existenzgründungen oder auch die Neuerstellung von Internetauftritten in Fremdspra-

chen sowie fremdsprachigen Printmedien für die Südthüringer Unternehmen bewilligen.

32 Förderanträge liegen bereits für 2013 vor, von denen 23 noch im Jahr 2012 bewilligt werden konnten. Seit dem 12. Februar 2013 stehen thü-ringenweit Mittel in Höhe von 700.000 Euro für Zuwendungen in 2013 im Rahmen des Außen-wirtschaftsförderprogramms zur Verfügung. Somit können voraussichtlich auch dieses Jahr wieder alle zuwendungsfähigen Anträge berücksichtigt werden.

Weitere Informationen unter: www.suhl.ihk.de

Firmengemeinschaftsbeteiligungen auf internationalen Messen im In- und Ausland2013 organisieren die IHKs auf 19 internationalen Messen im In- und Ausland Gemeinschaftsbetei-ligungen. Unternehmen haben die Möglichkeit sich kostengünstig und mit wenig Aufwand an den Messen zu beteiligen. Es wird nicht nur ein Komplettangebot mit Flächenmiete, Standbau, Grundmöblierung und technischen Ausrüstungen geboten, sondern auch eine optimale Präsenta-tionsplattform, die Vermarktungsvorteile schafft. Darüber hinaus profitieren die Aussteller von einer umfangreichen Betreuung im Vorfeld als auch während der Messe.

Eine Übersicht der Messen finden Sie auf der Web-site der IHK Südthüringen unter www. suhl. ihk. de / International /Förderprogramm der Außenwirt-schaft. Bei einer Beteiligung an Gemeinschafts-ständen auf richtlinienkonformen Messen ist für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) insbeson-dere des verarbeitenden Gewerbes eine Bezuschus-sung über das Außenwirtschaftsförderprogramm des Freistaates Thüringen möglich.

Ihr Ansprechpartner:

Ulrike KarlS 03681 362-235Y [email protected]

PRAXIS-TIPPS INTERNATIONAL

© Rainer Sturm / pixelio.de

Page 33: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/2013 31

Übergangsfrist für bekannte Versender bis zum 28. April 2013 angepasst

Bekannte Versender bedürfen künftig einer behörd-lichen Zulassung. Mit der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 189/2013 der Kommission vom 5. März 2013 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 185/2010 in Bezug auf die Regelung für bekannte Versender wurde die Übergangsfrist für bekannte Versender bis zum 28. April 2013 angepasst.

Das Luftfahrt-Bundesamt weist darauf hin, dass die gezeichneten Sicherheitserklärungen des bekannten Versenders bis zu diesem Tag ihre Gültigkeit behalten.

Weiter Informationen: www.lba.de – Luftsicherheit – Bekannte Versender

Umsatzsteuer: Aktuelles zur Gelangensbestätigung

Die Elfte Verordnung zur Änderung der Umsatz-steuer-Durchführungsverordnung (UStDV), mit der die Gelangensbestätigung entschärft werden soll, ist nunmehr dem Bundesrat zur Entscheidung zugeleitet worden. Mit der erneuten Änderung der UStDV sollen bei der Nachweisführung für die Anwendung der Steuerbefreiung für innergemein-schaftliche Lieferungen alternativ zur Gelangensbe-stätigung wieder andere Belege zugelassen werden.

Der aktuelle Verordnungs-Entwurf enthält folgende Änderungen: Lässt der Abnehmer den Liefergegen-stand durch einen von ihm beauftragten Spediteur

abholen, so muss neben der Spediteurbeschei-nigung (mit Verbringensversicherung) auch ein Nachweis über die Zahlung des Kaufpreises „vom Konto des Abnehmers“ (§ 17a Abs. 3 Nr. 2 UStDV-E) vorgelegt werden. Bestehen aus Sicht der Finanz-verwaltung in Fällen der Abholung des Lieferge-genstandes durch den Spediteur des Abnehmers (§ 17a Abs. 3 Nr. 2 UStDV-E) Zweifel daran, dass der Gegenstand tatsächlich ins EU-Ausland gelangt ist, hat der Unternehmer den Nachweis anhand der anderen zugelassenen Belege zu führen (§ 17a Abs. 3 Satz 3 UStDV-E).

Wegen des deutlich verzögerten Verfahrens sollen die Änderungen erst zum 1. Oktober 2013 in Kraft treten. Bis zu diesem Zeitpunkt können die Nach-weise anhand der „alten“ bis Ende 2011 zugelasse-nen Belege geführt werden (§ 74a Abs. 3 UStDV-E).Fazit: Der Bundesrat wird sich voraussichtlich in seiner Sitzung am 22. März 2013 mit der Ände-rungsverordnung befassen. Die Zustimmung der Länder gilt als sicher. Mit dem Inkrafttreten der Änderungen zum 1. Oktober 2013 hätte das Drama um die Nachweispflichten bei innerge-meinschaftlichen Lieferungen nach beinahe zwei Jahren ein Ende. Nicht für alle Unternehmen wird durch die erneute Änderung der UStDV annä-hernd der „alte“ Zustand wieder hergestellt. So wird es u. a. bei der Verschärfung bei den sog. Abholfällen sowie der Nachweisführung per CMR-Frachtbrief bleiben. Entsprechende Anre-gungen der Wirtschaft wurden nicht berücksich-tigt. Gegebenenfalls lassen sich im Rahmen von der Finanzverwaltung angekündigten Anwen-dungsschreibens noch Nachbesserungen bzw. Klarstellungen erreichen.

13. Lateinamerika-Konferenz der Deutschen Wirtschaft in Berlin

Am 15. und 16. April 2013 findet in Berlin die 13. Lateinamerika-Konferenz der Deutschen Wirt-schaft statt. Die Veranstaltung wird von den Trä-gern der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft, DIHK, Bankenverband, BDI, BGA, Latein-amerika Verein, den deutschen Auslandshandels-kammern in Lateinamerika und in Zusammenarbeit mit der IHK Berlin ausgerichtet.

Partnerschaft und Kooperation stehen im Mittel-punkt der Konferenz, die sich an rund 450 Ent-scheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Lateinamerika und Deutschland richtet. Ziel der Veranstaltung ist es, deutsche Unternehmen, die bereits in Lateinamerika tätig sind oder planen, sich dort zu engagieren, anhand ausgewählter Schwerpunktthemen über die viel-fältigen Chancen zu informieren sowie lateiname-rikanischen Unternehmen Deutschland als Stand-ort zu vermitteln.

Das Programm, Ansprechpartner und die Möglich-keit zur Anmeldung unter:www.lateinamerika-konferenz.de

Ihr Ansprechpartner:

Tilo WernerS 03681 362-203Y [email protected] e

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Page 34: Südthüringische Wirtschaft - Ausgabe 4/2013

Südthüringische Wirtschaft 4/201332

PRAXIS-TIPP §§§§ §§§§§§ §§Das geänderte Gesetz gegen Wettbewerbsbe-schränkungen (GWB) regelt in § 97 Abs. 4a die Möglichkeit der Präqualifizierung. Damit ist die vorgelagerte und auftragsunabhängi-ge Prüfung und Zertifizierung von Eignungs-nachweisen gemeint.

Mit der Richtlinie zur Vergabe öffentlicher Aufträge vom 23.06.2010, abgedruckt im Thüringer Staats-anzeiger Nr. 28/2010, Seite 919, wird die Präquali-fizierungsdatenbank für den Liefer- und Dienstleis-tungsbereich (PQ-VOL) zum Nachweis der Eignung des Bieters bzw. Bewerbers bei der Vergabe öffent-licher Aufträge zugelassen. Die zentrale Online-Präqualifikations- und Auskunftsdatenbank für die Präqualifikation im VOL-Bereich wird deutschland-weit angeboten und ist unter www.pq-vol.de ein-sehbar. Die Datenbank enthält alle Unternehmen, die von Auftragsberatungsstellen oder von IHKs auf ihre Eignung (Fachkunde, Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit) im VOL-Bereich überprüft worden sind. Öffentliche Auftraggeber haben die Möglich-keit, die vorgelagerte und auftragsunabhängige Zertifizierung von Eignungsnachweisen präqualifi-zierter Unternehmen einzusehen. Auf diese Weise soll der Aufwand für Auftraggeber sowie Auf-tragnehmer und insbesondere der Ausschluss von Angeboten aufgrund formaler Fehler (fehlende Eig-nungsnachweise) reduziert werden. Die zuständige Zertifizierungsstelle für Thüringen ist innerhalb dieses Präqualifizierungssystems die Auftragsbera-tungsstelle Sachsen-Anhalt.

Anträge zur Aufnahme in das System können inter-essierte Mitgliedsunternehmen bei der IHK Südthü-ringen stellen.

Für das Verfahren werden vom Antragsteller folgende Unterlagen benötigt:

Gewerbeanmeldung, Berufsregisterauszug, Eigen-erklärung zur Zahlung von Steuern und Abgaben, Eigenerklärung zu Straftaten, Handelsregisteraus-zug, Kopie der Unbedenklichkeitsbescheinigung der Berufsgenossenschaft und Eigenerklärung über Zahlungen, Kopie der Police einer Betriebshaft-pflichtversicherung und Eigenerklärung über Zah-lungen, Eigenerklärung über Insolvenz bzw. Liqui-dation, evtl. Bescheinigung der IHK-Mitgliedschaft, Umsatznachweise der letzten drei Jahre, Anzahl der Beschäftigten, Referenzen für mindestens drei Einzelleistungen.

Nach positiver Prüfung wird ein Zertifikat mit Zer-tifikatscode überreicht. Unter Angabe dieses Codes kann der öffentliche Auftraggeber die Eignungs-nachweise in der Präqualifizierungsdatenbank ein-sehen. Die Kosten der Zertifizierung belaufen sich auf 180,00 Euro zzgl. der Mehrwertsteuer.

Die Präqualifizierung spart den Unternehmen und öffentlichen Auftraggebern Zeit und Kosten. Während das Unternehmen, das sich häufiger an öffentlichen Aufträgen beteiligen will, nur einmal jährlich die Nachweise gegenüber der Zertifizie-

rungsstelle aktualisieren muss, benötigt die Verga-bestelle nur das Zertifikat als Nachweis, ohne die Fülle der Einzelnachweise prüfen zu müssen. Das Zertifikat wird in den Bundesländern Hessen und Sachsen-Anhalt verbindlich anerkannt. Zunehmend ist aber die Tendenz erkennbar, dass öffentliche Auftraggeber in allen Bundesländern verstärkt auf die Vorlage des Zertifikats bestehen und somit Ein-zelnachweise entbehrlich werden.

Präqualifikation im VOL-Bereich verstärkt nachgefragt

Branchenbucheinträge genau prüfenDie IHK Südthüringen mahnt aus aktuellem Anlass zur Vorsicht und genauen Prüfung beim Abschluss von Verträgen mit einem Yellows Bran-chenguide. Dieser versendet verstärkt per E-Mail Eintragungsanträge an Gewerbetreibende der Region. Die einmalige Bearbeitungsgebühr für den Eintrag beträgt 19,00 Euro, bzw. 49,00 Euro für einen Superior Eintrag.

Im Kleingedruckten des Formulars findet sich eine Klausel, wonach sich der Unterzeichner für min-destens drei Jahre zu einem jährlichen Betrag von

996,00 Euro an das Branchenbuch bindet. Aus-schließlicher vereinbarter Gerichtsstand ist Sofia, es gilt bulgarisches Recht als vereinbart. Der Sitz des Unternehmens ist Skopje, die Hauptstadt Mazedoniens.

Die IHK Südthüringen empfiehlt hinsichtlich einer beabsichtigten Eintragung in das Bran-chenbuch zu einer genauen vorherigen Abwä-gung. Diese sollte die finanziellen Kosten und den erzielbaren möglichen wirtschaftlichen Vor-teil umfassen.

Generell sollte bei Angeboten von Branchenbuch-verlagen, Wirtschaftsinformationsdiensten oder Gewerbeverzeichnissen aller Art das Kleinge-druckte genau gelesen werden. Es empfiehlt sich auch, Zeitdruck zu vermeiden und bei Ungewiss-heit über die Seriosität der Angebote den Kontakt mit der IHK aufzunehmen.

Ihr Ansprechpartner:

Holger FischerS 03681 362-114 Y [email protected]

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Südthüringische Wirtschaft 4/2013 33

Herausgeber:

Industrie- und HandelskammerSüdthüringen, Hauptstraße 33, 98529 Suhl-MäbendorfTelefon: 03681 362-0Telefax: 03681 362-100Internet: http://www.suhl.ihk.deE-Mail: [email protected]

Druckauflage: 12 000 Exemplare(IVW 1. Quartal 2013)

Erscheinungsweise: Neunmal jährlich

Herausgabedatum: 09.04.2013

Redaktion:

Dipl.-Ök.-Päd. Birgit Hartwig(verantwortlich)E-Mail: [email protected]

Titelbild:IHK Südthüringen

Verlag:

VHI Verlagsgesellschaft für Handel und Industrie,Zweigniederlassung der Robert Krick Verlag GmbH + Co. KGMainparkring 4, 97246 Eibelstadt

Anzeigenverwaltung:

Gudrun Müller, Tel. 09303 [email protected]

Anzeigenschluss:

Am 10. des VormonatsEs gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 24 vom 1. Januar 2013

Druck:

GD Gotha Druck und Verpackung GmbH & Co. KGGutenbergstraße 3, 99869 Wechmar

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„Südthüringische Wirtschaft" ist das offizielle Mitteilungsblatt der IHK Südthüringen. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitrags-pflicht als Mitglied der IHK.

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Südthüringische Wirtschaft

INTERESSANTES AUS DER RECHTSPRECHUNG§§ §§§§§§§§§§§Das Landessozialgericht (LSG) Mainz hat entschieden, dass eine jährliche Berechnung des Einkommens bei selbst-ständiger Tätigkeit mit einer anteiligen Verteilung auf die 12 Kalendermonate nicht nur bei Saisonbetrieben vorge-nommen werden kann, sondern auch in anderen Betrie-ben, wenn eine jahresbezogene Betrachtung erforderlich ist. Eine solche Berechnung könne vorzunehmen sein, wenn nur in einzelnen Monaten des jeweiligen Jahres Ein-künfte erzielt werden, es sei dann nicht nur auf den sechs-monatigen Bewilligungszeitraum abzustellen. Dies habe zur Folge, dass auch im Bewilligungszeitraum monatlich nur ein Zwölftel der Einkünfte berücksichtigt werde, was zu höheren Leistungen der Grundsicherung nach dem SGB II (Hartz IV) führen könne, so das LSG.

Das Unternehmen der Klägerin bot hochhitzefeste Pro-dukte für Industriebetriebe an. Die Auftragsvergabe an das Unternehmen und die Erzielung von Einkünften erfolgte unregelmäßig und nur an drei bis vier Monaten im Jahr. Das beklagte Jobcenter hatte bei der Leistungsbewilligung nur auf die Einkünfte im sechsmonatigen Bewilligungszeitraum abgestellt, in den ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Einkünfte fiel. Das Sozialgericht hatte diese Berech-nungsweise bestätigt. Die Berufung der Klägerin war vor dem LSG Mainz erfolgreich. Zwar sei bei einer Neuregelung der für die Anrechnung von Einkünften anzuwendenden Verordnung (ALG II-Verordnung) ab 01.01.2008 stärker auf den jeweiligen Bewilligungsabschnitt und nicht wie früher auf die jährlich zu versteuernden Einkünfte abgestellt wor-den. Dies gelte aber nicht ohne Ausnahme. Nicht nur bei Saisonbetrieben entspreche es der Eigenart des Betriebes, auf eine jährliche Berechnung abzustellen. Auch bei dem Unternehmen der Klägerin mit Einkünften in nur wenigen Monaten müsse eine jährliche Berechnung durchgeführt werden. Damit wird das im Bewilligungszeitraum erzielte Einkommen auch auf außerhalb dieses Zeitraums liegende Monate verteilt, so dass in diesen dann später gegebenen-falls niedrigere Leistungen zu gewähren sind, im streitigen Bewilligungszeitraum jedoch höhere.

LSG Mainz – L 6 AS 611/11

Arbeitnehmer müssen Arbeitszeiten zeitnah dokumentieren

Ein zur außerordentlichen Kündigung berechtigen-der Arbeitszeitbetrug setzt bei Arbeitnehmern, die ihre Arbeitszeit selbst erfassen müssen, nicht zwingend voraus, dass sie ihre Arbeitszeit mit unbedingtem Vorsatz falsch dokumentieren. Vielmehr reicht bedingter Vorsatz aus. Dieser liegt bereits dann vor, wenn der Arbeitnehmer die abgeleistete Arbeitszeit nicht zeitnah erfasst, da er damit Fehleintragungen billigend in Kauf nimmt.

Die Klägerin war in einem Museum der beklagten Stadt mit einer halben Stelle als Kassenkraft angestellt. Für die Museumsmitarbeiter gibt es keine Stempeluhr. Diese müssen ihre täglich abgeleistete Arbeitszeit daher auf Zeitsummenkarten selbst erfassen. Die Eintragungen der Klägerin waren mindestens in einem Fall falsch. So hatte sie für den 06.08.2011 sechs Arbeitsstunden eingetragen, obwohl sie an dem Tag gar nicht gearbeitet hatte. Als der Beklagten diese Unstimmigkeit aufgefallen war, kündigte sie der Klägerin wegen Arbeitszeitbetrugs fristlos. Mit ihrer hiergegen gerichteten Klage machte die Klägerin geltend, dass sie die Arbeitszeit nicht vorsätzlich falsch eingetragen habe. Sie sei aufgrund von Mobbinghandlungen psychisch destabilisiert gewesen mit der Folge, dass ihr Fehler unter-laufen seien. Vor diesem Hintergrund hätte jedenfalls eine Abmahnung als milderes Mittel genügt.

Die Klage hatte sowohl vor dem Arbeitsgericht als auch vor dem Landesarbeitsgericht keinen Erfolg. Die außer-ordentliche Kündigung der Beklagten ist wirksam. Der Beklagten war die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses mit der Klägerin bis zum Ablauf der ordentlichen Kündi-gungsfrist nicht zuzumuten. Es ist allgemein anerkannt, dass der vorsätzliche Verstoß eines Arbeitnehmers gegen seine Verpflichtung die abgeleistete und vom Arbeitgeber nur schwer zu kontrollierende Arbeitszeit korrekt zu doku-mentieren, an sich geeignet ist, einen wichtigen Grund zur außerordentlichen Kündigung darzustellen. Dies gilt für einen vorsätzlichen Missbrauch einer Stempeluhr ebenso wie für das wissentliche und vorsätzlich falsche Ausstellen entsprechender Formulare, da eine solche Pflichtverletzung stets mit einem schweren Vertrauens-bruch verbunden ist.

Im Streitfall ist davon auszugehen, dass die Klägerin ihre Arbeitszeit – zumindest bedingt – vorsätzlich falsch doku-mentiert hat. Die Beklagte konnte von ihr redlicherweise erwarten, ihre Kommens- und Gehenszeiten sofort in die Karte einzutragen, weil mit zunehmenden Zeitablauf das menschliche Erinnerungsvermögen abnimmt. Die Versuche der Klägerin, ihr Verhalten mit Mobbing zu erklären, sind zu ihrer Entlastung untauglich. Da sie die Zeitsummen-karte nicht zeitnah ausgefüllt hat, hat sie Fehleintragun-gen billigend in Kauf genommen.

LAG Rheinland-Pfalz – 10 Sa 270/12

Ihr Ansprechpartner:

Holger FischerS 03681 362-114Y [email protected]

Anrechnung von unregelmäßigen Einkünftenbeim Arbeitslosengeld II

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