24
100 Jahre Internationaler Frauentag das magazin für wolfsburg nr. 3 / März 2011 kostenlos Alvar Aalto Reloaded Warum es zurück zu den Wurzeln des Kulturhauses geht und was die Wolfsburger Kultur davon hat Anita Placenti-Grau Christiana Berg Kolja Brand Wolfsburgs neue Polizeichefin: Pioniersarbeit für Frauen in der Polizei 18-jähriger Reislinger Komponiert Filmmusik Zeitgeschichte spannend erfahrbar machen

tacho März 2011

Embed Size (px)

DESCRIPTION

tacho - das magazin für wolfsburg

Citation preview

Page 1: tacho März 2011

100 JahreInternationalerFrauentag

das magazin für wolfsburg nr. 3 / März 2011kostenlos

Alvar Aalto Reloaded

Warum es zurück zu denWurzeln des Kulturhausesgeht und was dieWolfsburger Kulturdavon hat

Anita Placenti-Grau

Christiana Berg Kolja Brand

Wolfsburgs neue Polizeichefin:Pioniersarbeit fürFrauen in der Polizei

18-jähriger ReislingerKomponiert Filmmusik

Zeitgeschichte spannenderfahrbar machen

Page 2: tacho März 2011
Page 3: tacho März 2011

3

Inhaltsverzeichnis

Liebe Leser,Zeitgenössische Kunst findet sich oft auch an unerwarteten Orten, wie hier im Bild an einer Bushaltestelle. Was mag man da nicht alles draus lesen: Kon-sumgesellschaft, Konsumverdrossen-heit, Liebesschwüre und Hassbekundun-gen - das ganze Spektrum menschlicher Emotionen. Das ist doch mal geleb-te Graswurzel-Kultur auf chlorfrei ge-bleichtem (hoffentlich) Plakatpapier!

Für mehr Kultur im Sinne von Basis und Beteiligung der Wolfsburger Kreativ- und Kulturschaffenden setzt sich auch die Leiterin des Wolfsburger Geschäftsbe-reichs Kultur, Dr. Brigit Schneider-Bönninger ein. Erste Zeichen werden noch in diesem Jahr erkennbar werden, wenn sich Teile des Alvar-Aalto-Kulturhauses in diesem Jahr zu ihren Ursprüngen zurück entwickeln. Und das ist durchaus positiv gemeint.

Birigt Schneider-Bönninger ist eine jener Frauen, die sich in ihrer Karriere bis in eine leitende Position hochgearbeitet haben. Genauso wie Anita Placenti-Grau und Christiana Berg, die wir ebenfalls in dieser Ausgabe anlässlich des 100. Internationalen Tags der Frau vorstellen.Apropos Frauen: Lena Meyer-Landrut hat sich schon wieder in einem Casting-Wettbewerb als deutsche Vertreterin für den Eurovision Song Contest durchge-setzt. Sensationell!

Viel Spaß beim Lesen,

20/02/11 - Kunst im öffentlichen Raum. Das ist Basiskultur.

StadtgeSchichten

Stadtgeschichte spannend erleben ....... 10Das Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation arbeitet wissen-schaftlich und bür-gernah zugleich .

Großes Programm inWolfsburg zum 100. Frauentag ............. 12

Umfrage: Wie weit ist die Gleichberechtigung? ................................. 13Wolfsburger erzählen aus ihrer ganz persönlichen Sicht.

Wolfsburgs erste Polizeichefin .............. 16Christiana Berg war immer eine der ers-ten Frauen in füh-renden Positionen und übernimmt jetzt für ein Jahr die Polizeiinspektion.

Nachts im Bad ............................................ 16Ein Hintergrund-bericht über die Damen die jede Nacht für Sauberkeit im Badeland sorgen.

gaStronomie & Kultur

Alvar-Aalto-Kulturhaus:Zurück zu den Wurzeln ............................. 6Das ehemalige Kulturzentrum soll in Zukunft wieder ein solches werden.

Der Traum von Hollywood ..................... 14Junger Reislinger komponiert Filmmusik und ist in der Finalrunde einer Casting-Show.

Buchempfehlungen derStadtbibliothek ............................................ 17

Kulturkalender ........................................... 18

einKaufen & freizeit

Ein Jahr Wellensteynam Denkmalplatz ....................................... 22

Sieg für BMW in Dubai ........................... 22

Neue Chefs im Publicum ........................ 22

Page 4: tacho März 2011

4

03/2011

Freie Platzwahl: WolfsburgOpen Air

4

notizen

SüdMitte

Nord

Gutschein vom Faß 30.- € Roland Ratz

Frühstück 2 Pers. PerVoiRenate Ewald

Frühstück 2 Pers. NandoPeter Zacharias

TrolleyKristian Ehinger

Glückliche Gewinner: Renate Ewald, Yvonne Schmidt, Dietmar Starke, Kristian Ehinger, Roland Ratz (von links).

Hollerplatz

Sehr freizügig steht das Wolfsburger Kunstmuseum, übrigens ein weltweit renommiertes Haus, auf dem Hollerplatz. Der steinerne Platz ist eingerahmt von Rathaus, Kulturhaus und Kunstmuseum. Das gibt einen schönen Grau-in-Grau-Ton, der gerade zu dieser Jahreszeit besonders gut zur Geltung kommt. Leider darf der Platz nicht begrünt werden ... er dürfte aber gerne noch ein bisschen öfter bespielt werden. Nimmt man zum Beispiel Jazz & More, zeigt sich, wie man dem Platz Leben einhauchen kann.

Hugo-Bork-Platz

Jetzt ist die ganze Fußgängerzone Mitte mit dem schönen neuen Belag gepflastert. Wirkt sauber, aber auch irgendwie trostlos. Das Wolfsrudel steht auch ein bisschen bedröppelt in der Ecke rum. Wenn in ein paar Jahren die Bäumchen mal so richtig gewachsen sind, mag es ja ganz nett aussehen. Bis dahin sollte man sich vielleicht überlegen, noch öfter und nicht nur zu besonderen Situationen Marktbeschicker auf die Fläche zu lassen, um wenigstens ein bisschen Flair zu verbreiten, wie man es auch aus anderen Städten kennt.

Frenkel-Platz

Hat da mal einer was gesagt von der Vision Potsdamer Platz am Nordkopf? Na an einigen Ecken sind wir davon ja noch ganz weit weg. Sollte die Markthalle wirklich zu einer Künstlerhalle

umgenutzt werden, kann es immerhin noch etwas bunter und lebendiger werden. Die Gastro-Pavillons an der Ecke sprechen allerdings für eine andere Art von Kultur. Könnte man ja vielleicht einfach mal verhüllen.

Page 5: tacho März 2011

5

notizen

Balance der Sinne MassageYvonne Schmidt,Romanus Heidrich,Christiane Rasch.

BuchpreisHeinz Otto,Edeltraud Spyra

Strike Bowling GutscheinDietmar Starke

Inge Kuschel

V8 Fitness GutscheinInes AlaimoNadine BöscheJacquelina KurzeEckart LehmannFranco MusulinaroNatalia FichterYannik KurzeFernando Constantini

Daniel KhanChristian Klemm

Je 1 Karte für Robert KreisIn der Brackstedter MühleAnnette SchulzSven Eisener

Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner!

Hunderte Wolfsburger nahmen an unserer Umfrage zur Wahl eines neuen Oberbürgermeisters teil. Ge-wonnen hat eigentlich die Giraffe am Südkopf, da sie aber nicht in der Lage war, zu sagen: „Ja, ich neh-me die Wahl an“, bleibt der Zweitplatzierte, Rolf Schnellecke im Amt. Einige tacho-Leser nutzten die Ge-legenheit, sich ihre Preise persönlich abzuholen. Wir hatten einen netten Abend miteinander.

Die Gewinner sind ...

Glückliche Gewinner: Renate Ewald, Yvonne Schmidt, Dietmar Starke, Kristian Ehinger, Roland Ratz (von links).

Vom tacho-Artikel inspiriert beantragte die Initiative „Krach gegen Atomkraft“ die ers-te offizielle Demonstration unter dem Glas-dach. Ganz glücklich verlief die Premiere nicht. Nur ein paar wenige Mitstreiter fan-den sich Anfang Februar bei eisigen Tempe-raturen auf dem Hugo-Bork-Platz zusammen.

Demonstriert wird jeden Montag. Für den 7. März ist eine große Rosenmontags-Veran-staltung geplant. „Wir haben uns viele spek-takuläre Aktionen ausgedacht“, erzählt Jil Klaus, die die Montagsdemonstrationen in Wolfsburg organisiert. Wer neugie-rig ist, kann sich gerne jede Woche vor Ort bei den Teilnehmern informieren. Mitma-chen bei der Demo kann jeder ganz spontan.

Premiere unterm Dach

Page 6: tacho März 2011

6

03/2011 titelthema

PIAZZA LEVIS

täglich von 9 - 23 Uhr

Lange Straße 3438448 Wolfsburg-Vorsfelde

Tel: 0 53 63 - 99 90 08

Uhren & SchmuckSchulz & Kähm GbR

... immer eine Idee

Amtsstrasse 1438448 WolfsburgVorsfeldeTelefon & Fax0 53 63 / 731 25

Alvar-Aalto-Kulturhaus: Zurück zu den WurzelnBirgit Schneider-Bönninger will im Rahmen des Kulturentwicklungsplans das Haus reaktivieren

In der Feuerstelle liegen Holzschei-te. Entzündet werden dürfen sie nicht  – noch nicht. Birgit Schneider-Bönninger zeigt an die Decke. „Wenn das Schiebedach repariert ist, kann die Feuerstelle auch wieder richtig genutzt werden.“ Die Leiterin des Geschäftsbe-reichs Kultur der Stadt Wolfsburg hat ein ehrgeiziges Ziel: Das Alvar-Aalto-Kulturhaus wieder seiner ursprüngli-chen Bestimmung zuzuführen.

Als das Haus, damals unter dem schlichten Namen Kulturzentrum, eröff-net wurde, war es ein lebendiger Ort; ein Ort der Begegnung. Stadtbiblio-thek, Volkshochschule und Jugendzen-trum existierten gemeinsam in einem Haus, in dem man sich wohlfühlen sollte. So hatte der finnische Architekt Alvar Aalto (1898 - 1976) das Gebäu-

de konzipiert. Jeder Winkel war durch-dacht; jede Lampe, jeder Türknauf und jeder Stuhl vom Finnen selbst designt.

Kultur kehrt zurück

Hinter der Feuerstelle liegen die Werkstätten, in denen zu früheren Zei-ten getöpfert und sonstwie kreativ ge-arbeitet wurde. „Hier wird demnächst wieder Kultur stattfinden“, sagt Bir-git Schneider-Bönninger. Die Jugend-kunstschule wird allen Wolfsburgern im Alter von drei bis 21 Jahren kosten-frei zur Verfügung stehen. „Das Ange-bot geht von Zeichen-Workshops über Fotografie bis hin zu Inszenierungen“, erklärt die Geschäftsbereichsleiterin.

Jugendkunstschule

Die Jugendkunstschule ist ein Bau-stein im neuen Kulturentwicklungs-Töpfern in der Werkstatt. Foto: Rohde

Page 7: tacho März 2011

7

titelthema

ZentralbibliothekKinderbibliothek Musikbibliothek

im Alvar-Aalto-KulturhausPorschestraße 51, 38440 WolfsburgTel. 05361. 28-2530 /2546Mail: [email protected]: http://www.wolfsburg.de/stadtbibliothek

Wolfsburgs erstes und schönstes Kino

Kleiststraße 4638440 Wolfsburg

Tel. 0 53 61/270-192Fax 0 53 61 /[email protected]

Jeden MittwochSteak-Abend

plan. Nicht nur im Alvar-Aalto-Kultur-haus soll es zurück zu den Wurzeln gehen. „Die Zeit, in der wir in Leucht-türmen gedacht haben ist endgültig vorbei“, erklärt Schneider-Bönninger. Denn was in Wolfsburg vor allem fehlt, ist die Basiskulturarbeit. Das Angebot an Kulturkonsum ist in der Breite gut aufgestellt. Platz für Kreativ- und Kul-turschaffende gibt es hingegen kaum.

„T he Spirit of Aalto“ hält

wieder Einzug ins Haus

Alvar Aaltos Ansatz des Kulturzen-trums passt daher jetzt erst recht in die Wolfsburger Kulturlandschaft. So ste-hen die geplanten Maßnahmen und Projekte auch unter der Überschrift „The Spirit of Aalto“. Neu eröffnet hat im Kulturhaus die Kulturinfo, in der sich jeder Interessierte über die kultu-rellen Einrichtungen der Stadt infor-mieren kann. Der Kunstverein will zu-dem ein offenes Atelier einrichten.

Doch das sind nur die ersten Schrit-te. Aalto hatte in einem Haus die Ge-nerationen zusammen gebracht. „Wir wollen auch diesen Aspekt wieder auf-nehmen“, erklärt Birgit Schneider-Bönninger. „Alterslose Kultur, lebens-langes Lernen: Das sind Stichwörter, die sich auch in unserer Arbeit wie-derfinden werden.“; frei nach dem Motto des finnischen Architekten: Der Mensch steht im Mittelpunkt.

Bis zum Herbst soll auch die Dach-terrasse wieder in Schuss sein. „Dann werden wir auch dort wieder Veranstal-tungen stattfinden lassen“, sagt die Ge-schäftsbereichsleiterin. Wenn man mo-mentan auf die Terrasse schaut, ist das kaum vorstellbar. Seit Jahren war sie verwahrlost und aus sicherheits-technischen Gründen nur für wenige Personen gleichzeitig begehbar. Zur-zeit ist sie Sinnbild für die lange Jah-re herrschende Monokultur im Haus.Umzug der Bibliothek

Stadtbibliothek und Volkshochschu-le sind im Laufe der Jahre so sehr ge-wachsen, dass kein Platz mehr für et-was anderes blieb. Und speziell die Volkshochschule hatte wenig Interesse

an Veran-staltungen exter-ner An-

bieter. Das unplugged-

Festival „nichsolaut over wolfs-burg“, das in den 90ern einige Male auf der Dachterrasse stattfand, konn-te im letzten Jahr vor der Schlie-ßung der Terrasse nur noch mit gro-ßer Mühe durchgesetzt werden.Ein Stück Bücherei erhalten

Die Volkshochschule ist mittler-weile umgezogen, mit dem Kultur-büro und dem Geschäftsbereich Kul-tur zog wieder etwas mehr kulturelles Leben ins Haus ein. Die Stadtbiblio-thek hat schon immer ihren kultu-rellen Teil zum Haus beigetragen. Jetzt ist man dort aber auch glück-lich, innerhalb der nächsten fünf Jah-re in ein neues Gebäude umzuziehen.

Den räumlichen und inhaltlichen Bedürfnissen einer modernen Bü-cherei ist das Kulturhaus dann doch nicht mehr gewachsen. Die Biblio-thek wird sicher mit einem wei-nenden und einem lachenden Auge

Links: Tanzabend im Jugendzentrum im Kulturzentrum. Foto: Romy Rohde.Rechts: Architekt Alvar Aalto (zweiter von links) zusammen mit Oberstadtdirektor Wolfgang Hesse und Dr Uwe-Jens Nissen bei einer Besprechung im Jahr 1958. Quelle: Stadt Wolfsburg

Page 8: tacho März 2011

8

03/2011

ausziehen, denn das Flair dieses Hau-ses ist schon etwas Besonderes.

„Ich denke, wir werden wenigs-tens die Senke als Bücherei oder im Stile der Bücherei erhalten“, sagt Schneider-Bönninger. „Das ist von Al-var Aalto einfach genial konzipiert.“ Das Gebäude baut sich an vielen Stel-len auf wie Büchertürme – jeweils

aus dem Blickwinkel des Betrach-ters. Geschwungene organische For-men durchziehen das ganze Haus.

Doch Basiskulturarbeit soll zukünftig nicht nur im Kulturhaus stattfinden. „In der Stadt gibt es viele interessante Leer-stände, die zumindest temporär genutzt werden könnten“, erklärt Birgit Schnei-der-Bönninger. Sie wünscht sich vie-

le kleine interessante Kulturprojekte, die mitten in der City stattfinden könn-ten. Oder auch so innovative Ideen wie etwa das mobile Büro, eine Räumlich-keit, in der sich vor allem Freischaf-fende zeitweise einmieten können, um dort in Ruhe an ihrem Laptop zu ar-beiten – Internetanschluss und Kaffee-maschine inklusive. „Das wäre nicht nur ein hervorragender Ort, um unge-stört zu arbeiten“, betont Birgit Schnei-der-Bönninger. „Das kann auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs un-ter kreativ tätigen Menschen sein.“

Um die Kulturarbeit weiter voran zu treiben, müssen aber auch Institu-tionen, Kultur- und Kreativwirtschaft in Wolfsburg enger zusammenrücken. Aber auch das steht bereits in Aussicht.

titelthema

Crunch Time!

Dr. Birgit Schneider-Bönninger

Als vor elf Jahren die Stelle für die Geschichtswerk-statt in Wolfsburg ausgeschrieben wurde, bewarb sich Bir-git Schneider-Bönninger. „Es war für mich reizvoll, in eine Stadt zu gehen, die so jung ist, in der Zeitgeschichte so er-lebbar ist“, erklärt sie. „Ich fand auch den Ansatz der Ge-schichtswerkstatt sehr gut, so offensiv mit NS-Zeit umzuge-hen und die Aufarbeitung voranzutreiben.“

Die 47-Jährige stammt aus Kamen im Rurgebiet und studierte an der Universität Münster Geschichte, Po-litologie und Theologie auf Lehramt. Sie promovier-te in Geschichte. In Wolfsburg leitete sie einige Jah-re das Stadtarchiv, das während ihrer Amtszeit zum Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation wur-de. Sie installierte didaktische Schwerpunkte wie „Ran an die Quellen“, Workshops, Wettbewerbe und öff-nete ihre Einrichtung stärker für das Publikum.

Ein großer Erfolg war die von ihr initiierte „Wolfsburg Saga“. „Das Buch war nach zwei Monaten bereits in der

dritten Auflage aus-verkauft“, betont sie. Seit dem Juni ver-gangenen Jahres ist sie die neue Leite-rin des Geschäfts-bereichs Kultur. In beiden leiten-den Positionen folg-te sie übrigens je-weils männlichen Vorgängern.

Im Geschäftsbe-reich hat sie wie-der spannende Aufgaben zu be-wältigen, denn nach einer langen Recherche- und Vor-bereitungszeit geht es jetzt darum, Daten auszuwer-ten und einen neuen Kulturentwicklungsplan zusammen mit dem Kulturdezernenten auf den Weg zu bringen.

OWANGA coachingSabine Wackenroder

Lernbegleitung

Stressbewältigung

Unterricht

Seminare Tel: +49 (0)170 - 210 98 58 [email protected]

OWANGA coachingSabine Wackenroder

Lernbegleitung

Stressbewältigung

Unterricht

Seminare Tel: +49 (0)170 - 210 98 58 [email protected]

www.waldow-sportswear.deRiesenauswahlStändig ca. 600 Jackenz. B. Jet-Jacket 99,50

Wunschbestellung auch in Übergrößen

Clothing Company

38442 WolfsburgFallersleben-CityDenkmalplatz 3a0 53 62 / 99 93 70

Öffnungszeiten:9.30 - 12.30 · 14.30 - 18.00

Do. DurchgehendSa. 9.30 - 12.30

Die Dachterrasse des Kulturhauses wird in diesem Jahr saniert.

Page 9: tacho März 2011

9

oberbürgermeiSter-Wahl

So

So

So So

So

So

So

So

So

So

So

Page 10: tacho März 2011

10

03/2011

Anita Placenti-Grau

Die 31-Jährige gebürtige Wolfsburgerin ist ein echtes Gastarbeiter-Kind. Ihre Eltern stam-men beide von Sizilien, und obwohl sie dort nicht weit auseinander wohnten, lernten sie sich erst in der Volkswagenstadt kennen und lieben.

Anita Placenti-Grau studierte an der Hochschule für Bildende Künste und der Technischen Universität in Braunschweig Soziologie, Neuere Geschichte und Kunst-wissenschaften. Schon zu Beginn ihrer Studienzeit arbei-tete sie als freie Mitarbeiterin für das Institut für Zeit-geschichte und Stadtpräsentation. „Die praktische Arbeit hat mich in meinem Studium sehr voran gebracht“, er-zählt sie. „Ich konnte sehr früh Erfahrungen sammeln.“

Zuletzt war sie Fachverantwortliche für die Ge-schichtswerkstatt, bevor sie am 1. Juli des vergan-genen Jahres die Leitung des IZS übernahm.

StadtgeSchichten

Stadtgeschichte spannend erlebenIm Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation können Kinder und Erwachsene recherchieren

Die Bezeichnung „Institut für Zeitge-schichte und Stadtpräsentation“ (IZS)ist ziemlich sperrig, so dass man doch darauf verfallen mag, den alten Titel „Stadtarchiv“ zu benutzen. Diese Be-zeichnung wird dem Institut allerdings überhaupt nicht mehr gerecht. In den vergangenen Jahren hat sich ein dyna-mischer Wandel vollzogen, der von der neuen Institutsleiterin Anita Placenti-Grau fortgeführt wird.

Die städtische Einrichtung in den Räumen der Goetheschule liegt viel-leicht etwas verborgen, ist aber prin-zipiell Jedem zugänglich. Und ein

Weg hierher lohnt sich. „Wolfsbur-ger können hier der Identität der Stadt auf die Schliche kommen“, sagt Anita Placenti-Grau. Und für exter-ne Besucher, die zu bestimmten The-men recherchieren, sei Wolfsburg sowieso ein spannendes Objekt.

In der jungen Stadt lässt sich Ge-schichte anfassen. Vieles aus der Grün-dungszeit ist im Gegensatz zu älteren Städten noch anfassbar. Das IZS ver-steht es, seinen Schatz an Wissen ge-nau so lebendig zu präsentieren. Es ist ein Balanceakt zwischen wissen-schaftlichem und bürgernahem Ar-beiten, der nur durch das große En-

gagement der festangestellten und der freien Mitarbeiter möglich ist. „Die Mitarbeiter hier leisten großarti-ge Arbeit“, lobt Anita Placenti-Grau.

Kunst des Vergessens

Die 31-Jährige führt die hervor-ragende Arbeit mit Kindern und Ju-gendlichen fort, setzt aber auch neue Schwerpunkte. Das Institut bietet Kindern die Möglichkeit, in Work-shops und Projektarbeiten mit histo-rischen Quellen zu arbeiten. Jugendli-che ab der neunten Klasse können sich mit Hilfe gut aufgearbeiteter Stadtge-schichte mit der Nazi- und der Nach-

Total spannend und laut: Wappenkunde und -werkstatt für Grundschulkinder. Fotos: IZS

Page 11: tacho März 2011

11

kriegszeit auseinander setzen. Wenn es sich um Geschichte handelt, die di-rekt an deinem Wohnort passiert ist, ist das hundertmal spannender als der Stoff aus den Geschichtsbüchern.

Anita Placen-ti-Grau setzt aber auch neue Schwer-punkte. Die stu-dierte Kunstwis-senschaftlerin hat eine Diskussi-onsreihe initiiert, die sich mit dem Vergessen in der Kunst auseinander setzt. „Wir haben nach Kunstwerken geschaut, die sich mit den Themen Ver-gessen und Verschwinden beschäf-tigen“, erklärt die Institutsleiterin. Es geht um Nationalsozialismus und den Holocaust; nicht plakativ, sondern tief-greifend und subtil. Zu den Gesprächs-runden mit kurzer Power-Point-Präsen-tation ist jeder Interessierte herzlich eingeladen. Placenti-Grau freut sich da-rüber, dass die Resonanz auf die bis-

herigen Veranstaltungen sehr positiv war. „Es kommen die unterschied-lichsten Personen zu diesen Veranstal-tungen“, erzählt sie. „Besonders freut mich, dass Menschen wie etwa Olde Dibbern teilnehmen, die selbst viel zu der Aufarbeitung der Nazi-Zeit beige-tragen haben und viel zu den Diskus-sionen beitragen können.“ Die nächste Veranstaltung ist am Mittwoch, 9. März, um 18.30 Uhr im städtischen Museum.

Kinderstadtführer

Neue Veröffentlichungen gibt es auch im IZS oder sind gerade in Ar-beit. Im vergangenen Jahr waren ins-gesamt 80 Wolfsburger Grundschüler in Begleitung der IZS-Mitarbeiter in der Stadt unterwegs, um für einen Kin-derstadtführer zu recherchieren. „Wir haben uns Orte und Themen von den Kindern vorgeben lassen“, erklärt Ani-

ta Placenti-Grau. Entstanden ist ein kreativer und spannen-der Rundgang durch die Stadt mit teilweise überraschenden Studi-enobjekten. Die Illus-trationen stammen ebenfalls von den Kindern. Wissen-schaftlich aufgearbei-tete historische Tex-te des IZS geben die Basis zu den Themen.

Zurzeit wird an der endgültigen Fassung gearbeitet.Spannend ist auch die neue Pu-

blikationsreihe mit wissenschaft-lichen Erstlingswerken über

Wolfsburg, denen außerhalb der uni-versitären Welt so ein Forum

StadtgeSchichten

proudly presents:Robert Kreisam 8.4.2011 und am 9.9.2011

Rufen Sie an, und reservieren Sie Ihr Ticket!

Hotel & Restaurant Brackstedter MühleZum Kühlen Grunde 2 | 38448 Wolfsburg, OT Brackstedt

Tel. (0 53 66) 90-0 | www.brackstedter-muehle.de

tausendschöne L i e b l i n g efür jeden Tag

Hoffmannstraße 138442 Wolfsburg (Fallersleben)Tel.: 0 53 62 - 959 79 51

MCM • Bogner • Aigner • Lancel • Abro

geboten wird.

Page 12: tacho März 2011

12

03/2011

12

Großes Programm in Wolfsburg zum 100. Frauentag

internationaler frauentag

07.03 – 13.03. „28 Jahre internatio-naler Frauentag in Wolfsburg“, Ausstel-lung Bürgerhalle, Rathaus A, Bild- und Textdokumentation zu der Geschich-te des Frauentages in Wolfsburg

Dienstag, 08. März Frau-enmarsch ab 1230 Uhr, Treff-punkt Vorplatz Rathaus A,

Dienstag, 08. März um 1800 Uhr, internationales Frauenfest, mit DJane Soundschwester, Mehr-generationenhaus, Hansaplatz 17, nur für Frauen, Kartenvorver-kauf im Gleichstellungsreferat

Samstag, 12. März um 1000 Uhr, historischer Spaziergang – eine Ge-schichtsstunde der anderen Art, IGM Gewerkschaftshaus, bedeutende Frauen in der Geschichte Wolfsburgs

Sonntag, 13. März um 1000 Uhr, Frauenfrühstück, Cafe Extrem, Le-sung aus Stefan Bollmanns Buch „Frauen, die schreiben, Leben gefähr-lich“, Frühstücksbuffet und musikali-sches Rahmenprogramm, Kostenbei-trag 8.-€, Anmeldung unter 05361/32244

Sonntag, 13. März um 2000 Uhr, Trude träumt von Afrika, Hallenbad-Kultur am Schachtweg, Comedy

Donnerstag, 17. März, 830 Uhr bis 1045 Uhr, Mein Leben – Mei-ne Gesundheit, nur für Frauen, 1-2-3 Schule Westhagen, Kurzvortrag von Frau Dr. Nicolai zu Frauenge-sundheitsthemen, Anmeldungen unter 05361/893940, BZ VHS

Sonntag, 20. März um 1100 Uhr, Gottesdienst zum Frauentag, Stephanus-kirche Detmeroder Markt, in Geden-ken an Frauen, die die Welt bewegten, unterstützt vom IGM Chor „Gegenwind“

Sonntag, 10. April um 1100 Uhr, „Ja, wo laufen sie denn?“ Nur für Frauen: 10. Wolfsburger Frauenlauf, zu Guns-ten des Wolfsburger Frauenhauses, Treffpunkt und Start am VW-Bad, nä-here Informationen unter 05361/23860

Montag, 11. April „Den Wandel ma-nagen“, Seminar für Frauen zum be-ruflichen Wiedereinstieg nach der Fa-milienphase, Info´s unter 05361/24211 Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft.

Page 13: tacho März 2011

13

Seit 100 Jahren gibt es den Interna-tionalen Frauentag; sehr viel länger schon setzen sich Frauen für Gleich-stellung in der Gesellschaft ein. Wir wollten wissen, wie die Menschen auf der Straße die derzeitige Stellung der Frau sehen.

Santina Curcuruto (49) aus Wolfs-burg sieht nur geringe Fortschritte in Sa-chen Gleichberechtigung. Eine Frauenquote in großen Unternehmen hält sie für sinnvoll. Sie selbst begeht den Tag der Frau nach ita-lienischer Tradition mit einer großen Feier im Freundes- und Bekanntenkreis.

Etwas optimistischer sieht das Elisabetha Firinidis (47, Wolfs-burgerin). „Frauen haben schon einen guten Stand in der Gesell-schaft“, sagt sie. Eine komplet-

te Gleichstellung könne es aber nie geben, allein schon wegen frauenspezifischer Dinge wie Schwangerschaft. „Und sie sollte auch nicht erzwungen werden.“

Eine konsequente Frauenquo-te für sinnvoll hält hingegen Ro-man Bertholt (20). „Es könn-te aber zu Neid bei den Männern führen“, sagt der junge Wolfsbur-ger. Der Internationale Tag der Frau sei wichtig, um für die Idee der Gleichstellung auch im afri-kanischen und asiatischen Raum ein Bewusstsein zu entwicklen.

In Deutschland sei die Gleich-berechtigung nahezu erreicht, meint Lisa Meyer (20) aus Hanno-ver. Ähnlich sehen es Tina Drech-sel und Sabrina Artelt (beide 18). Die Wolfsburgerinnen sehen aber noch Defizite in der Wirtschaft, wo eine Frauenquote gut tun würde.

Dagmar Schneider (51) sieht hingegen, dass an der gestiegenen Zahl der Frauen in Führungspositi-onen erkennbar sei, wie sehr sich die Situation der Frauen in den

vergangenen 20 Jahren verbessert habe. Das meint auch Maike Tschorsnig. „Allerdings gibt es un-ter den Frauen große Meinungsunterschiede“, sagt dieWolfsburgerin. „Manche Frauen sind noch im-mer der Meinung, sie gehören in den Haushalt.“

Zufrieden mit ihrer Situation ist Michaela Ge-bensleben. „Ich brauche keinen Tag der Frau. Den habe ich jeden Tag“, sagt die Tappenbecke-rin. Eine Frauenquote wünscht sie sich dennoch. Gerwin Haß (51) hätte gern einen Internatio-nalen Männertag. „Aber es sollten schon weni-ger Männer in Führungspositionen sein. Das sol-len ruhig auch mal die Frauen machen.“

umfrage

Großes Programm in Wolfsburg zum 100. Frauentag

Roman Bertholt

Lisa Meyer

Santina Curcuruto

Michaela Gebensleben & Gerwin Haß

Elisabetha F irinidisDagmar Schneider

Maike TschorsnigT ina Drechsel & Sabrina Artelt

Wie weit ist die Gleichberechtigung?

Page 14: tacho März 2011

14

03/2011

Bis vor etwa zwei Jahren war er noch ein ganz normaler Jugendlicher aus dem beschaulichen Reislingen Süd-West. Dann entdeckte Kolja Brand sei-ne Leidenschaft fürs Komponieren und war inzwischen sogar schon zu Film-aufnahmen im indischen Delhi und arbeitete zusammen mit dem weltbe-kannten Fauré Quartett. Möglich ge-macht hat das die Casting-Show des ZDFtivi „Dein Song“, in der Kolja das Finale erreichte.

Als Kind hatte Kolja mal Key-board-Unterricht. „Aber ich hatte nicht so richtig Lust zum Lernen“, ge-steht er. Das Instrument landete in der Ecke, andere Dinge waren wich-tiger. Tennisspielen zum Beispiel. Er konnte das richtig gut und war ziem-lich erfolgreich. Mit 16 Jahren in ei-nem Feriencamp in Frankreich kam dann allerdings unerwartet die Wen-de. „Wir spielten Blues, und ich sag-te, ich würde ein Lied komponie-ren und aufführen“, erinnert er sich.

Komponieren lernen

Das war als Witz gemeint, ließ sich aber nicht mehr zurückdrehen. Mit der Unterstützung eines Trompe-ters aus England gelang die Auffüh-rung. Zurück in Deutschland war Kol-ja Brand dann klar: Er will Komponist werden. Er kaufte sich ein E-Piano und hatte eigentlich nur noch ein Pro-blem zu bewältigen: Wie komponiert man eigentlich? „Ich habe dann im In-

ternet recherchiert“, erzählt Kolja.Zunächst erwies sich das als

schwierig. „Ich habe anderen Musi-kern in Chats und Foren Fragen ge-stellt. Aber die meisten Leute wa-ren nicht sehr auskunftsfreudig.“

Mit der Zeit allerdings kamen In-

formationen zusam-men. Der Junge aus Reislingen Süd-West lernte Komponieren. Schließlich bekam er noch Hilfe durch den Wolfs-burger Profi-Musiker Axel Nasch-ke, der ihn seit einiger Zeit bei sei-nen Bestrebungen unterstützt. „Er ist für mich inzwischen zu einem echten

Mentor geworden“, sagt Kolja Brand.Dann kam die Bewerbung zu dem

Talentwettbewerb, wobei der jun-ge Komponist nicht wirklich damit rechnete, ausgewählt zu werden.

„Habe nicht wirklich an eine Chance geglaubt“

Die Songs für die Bewerbung woll-ten einfach nicht gelingen. „In der Nacht vor dem Einsendeschluss lag ich auf dem Bett und bin eingeschlafen.“ Im letzten Moment aber kamen ihm noch ein paar Ideen, die Songs wurden fertig. Die Jury befand sie für gut.

Inzwischen hat er viele Größen der Musikszene kennen gelernt. Klaus Dol-dinger, Tokio-Hotel-Entdecker Peter Hoffmann, Joja Wendt, viele andere und nicht zuletzt die Musiker des Fau-ré Quartetts, eines der momentan er-folgreichsten Klavierquartette weltweit. Die sind bei der Casting-Show seine Musikpaten. „Das war schon sehr be-eindruckend“, sagt Kolja. „Und die sind total auf mich und meine Musik ein-gegangen. Das war phantastisch.“

Ab dem 14. März läuft „Dein Song“ als Doku-Soap täglich von Montag bis

Donnerstag im Kika. Im April wird dann im gro-ßen Finale live der Sieger des diesjäh-rigen Komponierwettbewerbs für Ju-gendliche gekürt. Sollte Kolja Brand gewinnen, ist er seinem Traum wieder einen Schritt näher gekommen: Film-musik für Hollywood schreiben wie sein großes Vorbild Hans Zimmer.

Der Traum von Hollywood

Page 15: tacho März 2011

15

Als Christiana Berg 1981 ihre Ausbil-dung begann, gehörte sie zu den ers-ten Frauen bei der Polizei überhaupt. Damals konnten nur Männer im geho-benen Dienst beginnen. Mittlerwei-le hat die 54-jährige Peinerin eine beispiellose Karriere hinter sich und leitet seit dem 1. März die Polizeiins-pektion Wolfsburg-Helmstedt. Mehr als 450 Polizisten unterstehen ihr für ein Jahr. Und dabei wollte sie als junge Frau doch ursprünglich Goldschmiedin werden.

„Ich hatte mir das so vorge-stellt“, erzählt sie. „Aber in der Klein-stadt, in der ich aufgewachsen bin, war das nicht möglich.“ Sie begann schließlich eine kaufmännische Leh-re im Büro, merkte aber bald, dass das nichts für sie war. Von einem Be-kannten erfuhr sie dann von einem Programm der Polizei Niedersach-sen: „Frauen in die Schutzpolizei“.

Ein langer Dienstweg

Dass sie in diesem Beruf so erfolg-reich wurde, führt Christiana Berg un-ter anderem auf den Umstand zurück, dass sie schon früh Erfolgserlebnis-se hatte. „Als ich die Ausbildung be-gann, war ich bereits 22 Jahre alt“, er-klärt sie. „Männer begannen damals mit 16, Frauen mit 18.“ Das Mehr an Lebenserfahrung sei für sie ein Vor-teil gewesen. „Ich habe ganz anders gelernt.“ Die guten Klausuren mo-tivierten sie, sich später erneut der

Herausforderung einer Ausbildung zum Gehobenen Dienst zu stellen.

Von 1987 bis 1990 studierte sie an der Fachhochschule in Hildesheim, schloss die Ausbildung für den Geho-benen Dienst hervorragend ab und hat mittlerweile schon viele Berufs-Positionen hinter sich. Ihre Karrie-re ist durchaus auch ein Stück Pio-nierarbeit für Frauen in der Polizei. „Ich war oft die erste Frau in mei-nem Bereich“, erklärt Christiana Berg. „Ich war meines Wissens die ers-te Dienststellenleiterin bundesweit.“„Erste Dienststellenlei-

terin bundesweit“

Den langen Weg der Ausbildung sieht sie heute als Vorteil, auch gera-de für den Einsatz in Wolfsburg. „Ich habe auch Bereitschaftsdienst und Ein-zeldienst gemacht“, erklärt sie. Die-se beruflichen Erfahrungen seien si-cherlich hilfreich für ihre Arbeit als Inspektionsleiterin. „Ich kann in man-chen Situationen mitreden und mich hineinversetzen. So kann ich vielleicht Entscheidungen anders nachvollzie-hen und nachvollziehbar machen.“

Neben ihrer erfolgreichen beruf-lichen Laufbahn ist Christiana Berg auch Ehefrau und Mutter. „Das war an-fangs schon eine Belastung“, erklärt sie. „Man hat permanent ein schlech-tes Gewissen, setzt sich im Kopf unter Zeitdruck, weil man immer denkt, was noch zu tun ist.“ Ihr Mann, ebenfalls Polizist, habe sie in dieser Zeit groß-

artig unterstützt und ist sogar in Teil-zeit gegangen. Heute ist der Sohn im Studium. Die viel zitierte Verknüpfung von Beruf und Familie hat sich als er-folgreich herausgestellt. „Die Familie hat mir auch sehr viel Rückhalt gege-ben“, betont Berg. Auf ihre neue He-rausforderung freut sie sich sehr und ist sich sicher, trotzdem noch Zeit für ihr Hobby zu haben. Christiana Berg ist leidenschaftliche Motorradfahrerin.

Restaurant jott · Eulenweg 3-538442 Wolfsburg-Sandkamp

Tel: 05361 / 39 09 95 · Fax: 05361 / 39 09 [email protected] · www.restaurant-jott.de

im Hotel Jäger

www.hotel-jaeger-wolfsburg.de

Wolfsburgs erste PolizeichefinChristiana Bergs langer Weg von der Schutzpolizistin zur Inspektionsleiterin

Page 16: tacho März 2011

16

03/201103/2011

Nachts im BadSonntagmorgen um 4 Uhr; nasskalt und stürmisch, die Straßen verlassen. Und doch gibt es zahlreiche Menschen, die um diese Zeit Ihrer Arbeit nachge-hen. Meist im Verborgenen, und doch unersetzlich. Wie die Heinzelmänn-chen verrichten sie Tätigkeiten, die uns das Leben angenehm gestalten. So wie der Reinigungstrupp im Wolfsbur-ger Badeland.

Das Gebäude wirkt mächtig und ist hell erleuchtet. Constanze Heine-cke-Nikolaizig nimmt mich freund-lich in Empfang. Sie ist Chefin von HN Glas- und Gebäudereinigung. In T-Shirt, Shorts und Badelatschen, mit Wischer und Mopp im Eingangs-bereich. Feuchtwarme Luft treibt mir den Schweiß aus den Poren, also schnell in Shirt und Shorts ge-schlüpft und hinterher. Im Laufschritt geht es durch die Kabinengänge.

Fünf Reinigungskräfte sind hier Nacht für Nacht im Einsatz. Kraft und Geschick sind gefragt. Die 50 bis 80 Meter langen Wasser-

schläuche werden um Ecken und Kanten der Umkleide gezogen, um wirklich jeden Winkel zu erfas-

sen und alles sauber zu spülen, be-vor mit dem Scheuer-Saugautoma-ten der Boden klinisch rein bearbeitet wird. Vorher werden die Duschen noch in Schaum gehüllt. Ein weißer di-cker Teppich legt sich auf die Fliesen.

22 000 Quadratmeter in vier Stunden

reinigen

Wie früher in der Badewanne flie-gen dicke Schaumtropfen aus der Düse des Hochdruckreinigers. Anschließend werden mit einer Art Wischmopp die Wände abgeschrubbt. Dann kommt die Spülung: Spiegel, Waschbecken und WC sind Handarbeit. Die Kolonne be-ginnt um 2.30 Uhr und hat vier Stun-den Zeit für die über 22.000 qm gro-ße Fläche. Und das 362 Tage im Jahr.

Die Fläche ist in fünf Bereiche ein-geteilt, so dass sich jede Frau auf Ih-ren Part konzentrieren kann. Bei der kurzen Zeit, die zur Verfügung steht, ist ein gut strukturierter Ab-lauf nötig. Erst der Boden, dann al-les oberhalb. Nacht für Nacht.Mit Familie vereinbaren

Und wie klappt das mit der Familie?Edda Meinke ist fast neun Jahre da-

bei, hat zwei schulpflichtige Kinder.

„Wenn die in der Schule sind, gehe ich zwei Stunden schlafen. Und abends ist nach der Tagesschau Zapfenstreich. Bei Familienfeiern und Festen muss ich schon mal vor den anderen Gästen gehen.“ Ohne einen verständnisvollen Partner ist dieser Job nicht machbar. „Schließ-

lich werden auf dem Heimweg auch frische Brötchen or-ganisiert.“ Gearbeitet wird auch an den Wochenenden und Feiertagen.

Halb sechs. Der Scheuer-Saugau-tomat brummt durch die Gänge. Die endlosen Wasserschläuche schlän-geln um die Schwimmbecken. Gefühl-

An 362 Tagen im Jahr sorgt ein Trupp Reinigungskräfte Nacht für Nacht dafür, dass das Badeland morgens sauber ist

Page 17: tacho März 2011

17

te Temperatur 40° Celsius. Im riesigen Saunabereich habe ich mich verlau-fen. Beim WC treffe ich auf Hilfe.

„Wenn ich oben bis vier Uhr nicht fertig bin, bekomme ich hier unten Probleme“, erklärt mir Bettina Dani-el. Seit Mai ist Sie im Team. „Mein Mann schickt mich abends recht-zeitig ins Bett, damit er in Ruhe sei-ne Büroarbeit erledigen kann und ich genügend Schlaf bekomme.“

Fiese Schokoflecken

Besonders hartnäckig zu reinigen sind nicht etwa Kaugummireste, son-dern festgetretene Schokoladenflecken. „Es wäre sowieso schön, wenn sich ei-nige Gäste etwas reinlicher verhalten würden“. Erstaunlich, was nach dem Zusammenspülen alles so zum Vor-schein kommt. „Spätestens wenn die ersten Frühschwimmer kommen, ist al-les clean“, versichert Constanze Hei-necke-Nicolaizig. Noch vor Ende der

Schicht kommen die ersten Schwimm-meister. Sie schließen die Reinigung mit der Desinfektion des Bades ab.

Sonntagmorgen, sechs Uhr. Die Strassen sind etwas beleb-ter. Mein Bäcker hat noch zu.

StadtgeSchichten

B.A.R.F.-Shop

www.menzel-barfen.deWesterbreite 4 · 38442 WolfsburgTel. 0 53 62 - 626 93Email: [email protected]

Frischfleisch und Kauartikel vom Pferdbei Futtermittelallergieund Übergewicht

Ganzjährig gekühlter Versand

PferdGeflügel

RindFischWild

alle

Artikel

auch online

erhältlich

100% Biologisch Artgerechtes Rohfutter

17

Volker Kutscher: GoldsteinEinen ungewöhnlichen Schauplatz

für einen Krimi hat sich der deutsche Autor Volker Kutscher ausgesucht. Sein Kommissar Gereon Rath be-kämpft das Verbrechen im Berlin der 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts.

In seinem dritten Fall soll Rath den amerikanischen Gangster Abra-ham Goldstein während seines Ber-linaufenthaltes überwachen. Der Mann ist ein Profikiller, der mög-licherweise seinen Wirkungskreis nach Berlin verlegen möchte. Die Ju-ristin Charly, Raths Beinahe-Verlob-te, wird durch Zufall in einen noch brisanteren Fall hineingezogen.

Vor dem Hintergrund der Wirt-schaftskrise und der politischen Aus-einandersetzungen mischt der Autor historische Personen mit seinen fik-tiven Romanfiguren und hat einen spannenden und tiefgründigen Kri-mi mit viel Lokalkolorit geschrieben.

Alex Capus: Léon und LouiseEine anrührende Liebesgeschich-

te, die fast das ganze 20. Jahrhun-dert umspannt, steht im Mittelpunkt des neuen Romans von Alex Capus.

1918 trifft der siebzehnjährige Morseassistent Léon in der kleinen Stadt Saint-Luc-sur-Marne zum ers-ten Mal auf Louise, die dort als Gehil-

fin des Bürgermeisters arbeitet.Durch die Wirren des Krieges

werden die beiden getrennt. Sie halten einander für tot. Später be-gegnen sie sich zufällig in der Pa-riser Métro wieder, doch Léon ist inzwischen verheiratet. Léons En-kel erzählt im Rückblick die Ge-schichte seines Großvaters.

Die Liebe zwischen Léon und Louise wird trotz langer Tren-nungen viele Jahrzehnte über-dauern und erst 1985 mit Lé-ons Tod ein Ende finden.

Werner Völker: „Wohin es geht“: der junge Goethe

In der Schule führt kein Weg an Goethe vorbei. Dass der Dich-ter immer noch aktuell ist zeigt sich auch an dem Erfolg des Films Goethe! im deutschen Kino.

Werner Völkers Biografie um-fasst die Jahre von der Kindheit bis zur Übersiedlung nach Weimar (1749-1775). Er verfügt über ein detailliertes Wissen, das viele Be-reiche wie etwa Goethes Bildung oder auch seine sportlichen Inter-essen (Fechten, Reiten) erschließt.

Dem Autor ist ein gut recher-chiertes und unterhaltsam ge-schriebenes Buch gelungen.

Buchempfehlungen der Stadtbibliothek Anzeige

Page 18: tacho März 2011

18

03/2011 KulturKalender

märz

12 SamStag

Chanson 2000 „Na und denn ???“ Marie Luise Linnemann & Geza Gal, Galerie Theater

13 Sonntag

Schauspiel 1800„An allen Fronten: Lili Marleen & Lale Andersen“ Schauspiel mit Mu-sik von Gilla Cremer, Theater Großes Haus

14 montagInternationaler Aktionstag gegen StaudämmeSchauspiel 2000 „Nie wieder arbeiten!“ Komödie von Horst Pillau, mit Tanja Schumann, Silvia Seidel u.a., Theater Großes Haus

Lesung 2000 „Das halbseidene Mädchen“ Schauspielerin Fritzi Haberlandt liest aus Irmgard Kneus Bestseller von 1932, Autostadt Stadtcafé

15 dienStagWeltverbrauchertag / Deutscher Tag der Rückengesundheit

Comedy 2000 „Mutti ist die Allerbeste“ Comedy mit Michael Ranz und Edgar May über die Familienbande und andere Katastrophen, Theater Hinterbühne

Comedy 2000 „Night Wash 11 Jahre Jubiläum“ mit Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser (Moderation), „Die Band“ Alex Flucht, Onkel Fisch, Lisa Feller, Robbi Pawlik als „Bademeister Schaluppke“, Hallenbad

16 mittWoch

Schauspiel 1900 „Der Kick“ Textcollage über einen wahren Fall rechtsextremer Gewalt, ab 14 Jahren, Hallenbad

Ballett 1930 „Spazi Di nessu-no“ Oplasdanza verbinden Tanz und Malerei, Theater Großes Haus

17 donnerStag

Schauspiel 1000 und 1900

„Der Kick“ Textcollage über einen wahren Fall rechtsextremer Gewalt, ab 14 Jahren, Hallenbad

Lesung 1900 „Schule: in echt“ Ottmar Bauer liest aus dem zweiten Teil seines Lehrerta-gebuchs, das einen Schüler-jahrgang von 1999 bis 2005 begleitet, Stadtbibliothek

18 freitag

Figurentheater 1900 „Mut und Wut und grüne Socken“ eine witzige Nein-Sage-Geschichte, mit Blick hinter die Kulissen, ab 6 Jahren, Figurenthea-ter Compagnie

Comedy 2000 „Im Auftrag des Paten“ Roberto Capitoni über Italien und Geheimnisse, die man so bislang nur aus Mafia-Filmen kannte, Hallenbad

25. Februar bis 1. Mai 2011X FreundschaftsanfragenKunstverein

Die Ausstellung X Freundschaftsan-fragen thematisiert die Potenziale der digitalen sozialen Netzwerke. Sie zeigt neue kommunikative und künstleri-sche Möglichkeiten der digitalen Platt-formen sowie ihre Probleme und Ge-fahren. Noch werden die Netzwerke im Internet für künstlerische Projekte relativ wenig genutzt. Die Entwicklung steht erst am Anfang. Ihre schnel-le Verbreitung ist jedoch absehbar.

Die Beziehung zwischen den Men-schen und damit unsere Lebensver-hältnisse insgesamt haben sich in den letzten Jahren wesentlich verändert. Eine wichtige Rolle spielen dabei In-novationen der Kommunikationstech-nologie, die neue soziale Strukturen produziert, insbesondere den soge-

nannten Digital Divide. So unterschei-det man heute zwischen Digital Nati-ves, also jenen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, und den Digi-tal Immigrants, welche digitale Medi-en erst im Laufe ihres Lebens ken-nenlernten. Zwischen ihnen liegt eine Wissenskluft, begründet auf dif-ferenten kommunikativen Praktiken.

Auslöser für diese Entwicklung war die Digitalisierung der Informa-tion, die eine unbegrenzte Reprodu-zierbarkeit aber auch eine ungeahn-te Verfügbarkeit und Erreichbarkeit erzeugte. Der Umbruch ist auf den Beginn des 21. Jahrhunderts datiert, der Epoche des gereiften Internets und des expandierten Mobiltelefons. Im Zuge dieses digitalen Wandels wird die Grenze zwischen Individu-al- (z.B. Telefon) und Massenmedi-um (z.B. Radio) immer brüchiger. Die Digitalisierung bewirkt zudem eine Annäherung ehemals getrenn-ter Medien, womit sich die Relation

von Anbietern und Nutzern grund-legend verschiebt. Medienkonver-genz meint in diesem Zusammenhang die Verschmelzung vormals separa-ter Medien als auch die Loslösung von informationsspezifischen Über-mittlungsformen. Das World Wide Web wird dabei zum Supermedium.

1. Februar bis 31. MärzHarmonische FarbenStadtbibliothek

Die Ausstellung zeigt Gemälde von Schülerinnen und Schülern der jetzi-gen Klasse 8c des Gymnasiums Fal-lersleben, die bereits im Mai 2010 entstanden sind. Die Bilder sind mal-technisch an der flächigen abstrak-ten Malerei mit Farbgruppen des deutschen Künstlers Otto Freund-lich (1878-1943) angelehnt, bleiben allerdings bei aller Abstraktion ge-genständlich. Den Schülern ist es

18

Page 19: tacho März 2011

19

KulturKalender

19 SamStag

Operette 1500 „Die Csar-dasfürstin“, von Emmerich Kalmann, Theater Großes Haus

Lesung 2000 „Den Himmel berühren“ musikalische Lesung mit Ernesto Cardenal und der Grupo Sal, Lieder und Gedich-te über soziale Gerechtigkeit, Humanität und Solidarität, Hallenbad

Kabarett 2000 „Das Jesus Comeback oder Sind wir noch Papst?“ Ein kabarettistischer Abend mit Reiner Kroehnert im Dienste der Wahrheit, Gale-rie Theater

Konzert 2100 „The Unjerks & Mad Monks“ Ska‘n‘Roll aus der norddeutschen Tiefebene, Hallenbad Saunaklub

20 SonntagInternationaler Kinder- und Jugendtheatertag

Figurentheater 1100 „Der Froschkönig“ nach dem Mär-chen der Gebrüder Grimm, ab 3 Jahren, Figurentheater Com-pagnie

Schauspiel 1500 „Arthur und Merlin“, ein königliches Mär-chen von der Kindheit Arthurs und vom Zauber der Klugheit, ab 5 Jahren, Theater Hinterbühne

21 montagInternationaler Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung / Welttag der Poesie / Frühlingsanfang

Schauspiel 900 und 1200 „Stones - Achtung Stei-ne“ Jugendstück über zwei Jugendliche zwi-schen Mutprobe und tödlicher Gewalt, Theater Hinterbühne

Lesung 1930 „Abend der Gedichte“ zum Welttag der Poesie lesen Theaterintendant Rainer Steinkamp sowie arabi-sche, deutsche und italienische Jugendliche, Schloss Wolfsburg Gartensaal

Schauspiel 2000 „Sex... aber mit Vergnügen“, Komödie von Franca Rame, Dario und Jacopo Fo, Theater Hinterbühne

22 dienStagWeltwassertag

Schauspiel 900 und 1100 „An der Arche um Acht“, Komödie über Pinguine und die Frage nach Gott, Hallenbad

Varieté 1930 „Traumtheater Salome“, der Flug der Schmet-terlinge - die Reise unserer Träume, Theater Großes Haus

Konzert 1930 „Duo Esposito-Ameglio“ mit Kompositionen von Barbella, Calace, Elgar, Le-onardi, Mezzacapo, Lamberti, Mascagni und Piazzolla, Schloss Wolfsburg Gartensaal

23 mittWochWelttag der Meteorologie

Lesung 1500 „Literatur in Detmerode“ mit Anke Dörding, Pastorin in der Stephanusge-meinde, Stadtteilbibliothek Detmerode

in hohem Maße gelungen, aus vie-len sorgfältig gemischten Farbtönen schöne Gemälde entstehen zu las-

sen, die mit ihrer oft strahlenden Far-bigkeit besonders an trüben Winter-tagen das Auge erfreuen können.

11. Februar bis 16. AprilAwst & Walther: „Passages“Verein Junge Kunst

Manon Awst (*1983 in Wales, GB) und Benjamin Walther (*1978 in Dres-den) begannen ihre künstlerische Zu-sammenarbeit 2006. In ihren Per-formances und Skulpturen gehen sie Machtstrukturen und der Frage nach privater und öffentlicher Identi-tät auf den Grund. Dabei stehen der menschliche Körper und unser Be-wusstsein im Mittelpunkt des Inter-esses. Die Wahl des Materials hängt von seinem Ursprung, sowie sei-ner Symbolik und Formbarkeit ab.

Oftmals greifen Awst & Walther auf organische Rohstoffe wie bei-

spielsweise Gelatine, Pelz, Teer oder Federn zurück, die in den Arbeiten mit Wasser, Gold, Glas oder ähnli-chen Materialien kombiniert werden. Die bildhauerischen Werke stehen für sich, werden aber auch in ihre Per-formances integriert, an denen in der Regel beide Künstler beteiligt sind.

Manon Awst und Benjamin Wal-ther leben in Wales, GB und Berlin. Die Ausstellung in Junge Kunst ist die erste Einzelausstellung des Künstler-duos in einem deutschen Kunstverein.

05.März – 07. AugustArt & Fashion. Zwischen Haut und KleidKunstmuseum

Mode und Objekte von Walter van Beirendonck, Louise Bourgeois, Hus-sein Chalayan, Christophe Coppens,

19

Page 20: tacho März 2011

20

03/2011 KulturKalender

Schauspiel 2000 „Alles ist wahr - König Heinrich VIII.“ Schauspiel von William Shakes-peare, Theater Großes Haus

24 donnerStag

Welt-Tuberkulose-Tag

Konzert 2000 „Staatsorchester Braunschweig (Brahms und Mussorgski)“ Dirigent: Gerd Schaller, Solistin: Alexandra Soumm (Violine), Theater Großes Haus

25 freitagInternationaler Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen SklavenhandelsKonzert 1930 „Stimmflut - das a-Capella-Event“ mit Viva Voce, Füenf und Robeat, Theater Großes Haus

Comedy 2000 „Olaf Schubert: Meine Kämpfe“ ein Abend mit dem leicht labil wirkenden Gesamtkunstwerk aus Dresden, CongressPark

26 SamStag

Schauspiel 2000 „Liebesträu-me“ Konzertschauspiel von Anna Bechstein und Walter Kiesbauer, Theater Großes Haus

Kabarett 2000 „Frühreif“ rezeptfreie Lachtherapie gegen den Wahnsinn des Alltags von und mit Heidi Friedrich, Galerie Theater

Konzert 2200 „Reggae-Station mit Cool Breeze Sounds“, Reg-gae, Dancehall mit vielseitigen tropischen Einflüssen, Soca, Dubstep, GhettoBass Hip Hop und einiges mehr, Hallenbad Saunaklub

27 Sonntag

Welttag des Theaters

Schauspiel 1900 „Shoppen“ nach dem Drehbuch von Ralf Westhoff in der Theaterfas-sung von Jürgen Popig, Theater Großes Haus

28 montag

Lesung 2000 „Die Kündigung“ der Journalist und Filmprodu-zent Hubertus Meyer-Burck-hardt liest aus seinem Erstlings-werk, Autostadt Stadtcafé

29 dienStag

Ballett 1930 „Romeo und Julia Today“ zeitgenössischer Tanz des Odyssey Dance Theatre Seattle (USA), Theater Großes Haus

30 mittWoch

Schauspiel 2000 „Kaspar Häuser Meer“ Groteske von Fe-licia Zeller, Theater Hinterbühne

Comme des Garçons, Salvador Dalì, Naomi Filmer, Robert Gober, Martin Margiela, Viktor & Rolf, Anna Nicole

Ziesche u.v.a.

Die Ausstel-lung, wid-met sich dem spannen-den Dia-log zwi-schen Kunst und Mode. Kunst und Mode

finden immer dort zueinander, wo neue, bisher ungewohnte visuel-le Entdeckungen gemacht, Materiali-en ausprobiert oder gängige Schön-heitsideale kritisiert werden. Mode

reflektiert auf sinnliche, aber auch auf konzeptuelle Weise unsere mo-derne Kultur. Seit den 1980er Jah-ren erforschen beispielsweise japani-sche Designer wie Yohij Yamamoto oder Comme des Garçons die Gren-zen der Kleidung und ihrer Bedeu-tungen. Nach der Jahrtausendwende präsentieren Viktor & Rolf oder Hus-sein Chalayan ihre Modeschauen wie Kunstinstallationen.Das Herz der Aus-stellung bilden die für die Sammlung des Museums Boijmans van Beunin-gen in Rotterdam geschaffenen Auf-tragswerke von Christopher Cop-pens, Naomi Filmer, Viktor & Rolf, Walter van Beirendonck, Anna Ni-cole Ziesche und Hussein Chalayan.

Das Projekt wurde 2009 von José Teunissen, Judith Clark und Han Nef-kens für das Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam kuratiert. Zwischen Haut und Kleid wurde von José Teunissen und Annelie Lütgens für das Kunstmuseum Wolfsburg neu

zusammengestellt und inszeniert.

DauerausstellungOPEN EXCHANGE 35 JAHRESTÄDTISCHE GALERIEStädtische Galerie

Unter dem Titel „open exchange“ zeigt die Städtische Galerie Wolfs-burg eine Auswahl der Sammlung. Mit dem Neuarrangement wird kei-ne enzyklopädische Vollständigkeit oder chronologische Ordnung an-gestrebt. Der Fokus richtet sich viel-mehr auf das Kunstwerk und den Betrachter. Beide sollen in einen spannungsreichen Dialog miteinan-der treten können. Dafür schafft die-se Sammlungsausstellung einen Ort.

Junges und Altes, Freches und Förmliches spiegeln nicht nur das breite Spektrum der Sammlung wi-der, sondern können auch das Ge-

20

Page 21: tacho März 2011

21

KulturKalender

april

01 freitag

Operette 1930 „Der Opern-ball“ von Richard Heuberger, Theater Großes Haus

02 SamStagWelttag der Aufklärung über Autismus / Internationaler Kinderbuchtag

Figurentheater 1500 „Der Besuch“ Neues vom Bauern-hof Mullewapp nach Heine, ab 4 Jahren, Figurentheater Compa-gnie

Konzert 2000 „High Five - Jetzt und hier“ Auftritt der a-Capella-Boygroup aus Baden-Württemberg, Theater Hinter-bühne

Kabarett 2000 „Das überle-ben wir“ mit Heinrich Pachl, Galerie Theater

03 Sonntag

Schauspiel 1800 „Misery“ Kriminalstück nach dem Ro-man von Stephen King, Theater Großes Haus

05 dienStag

Ballett 1700 „Max und Mo-ritz“ von Richard Lowe nach Wilhelm Busch, ab 6 Jahren, Theater Großes Haus

06 mittWoch

Schauspiel 900 und 1100 „Der Junge im Bus“ von Suzanne van Lohuizen, Inszenierung Bernd Upadek, Theater WVG-Bus

07 donnerStag

Weltgesundheitstag

Schauspiel 900 und 1100 „Der Junge im Bus“ von Suzanne van Lohuizen, Inszenierung Bernd Upadek, Theater WVG-Bus

08 freitag

Schauspiel 900 und 1100 „Der Junge im Bus“ von Suzanne van Lohuizen, Inszenierung Bernd Upadek, Theater WVG-Bus

Ballett 1930 „Aditi Amgaldas Dance Company The Drishti-kon Dance Foundation“ zeit-genössischer Tanz aus Indien mit Elementen des klassischen Kathak, Theater Großes Haus

Comedy 2000 „John Doyle“ von und mit einem Ami der seit 20 Jahren im Land der Dichter und Denker lebt, Hallenbad

09 SamStag

Figurentheater 1500 „Eier-salat bei Familie Klopfer“ eine lustige Ostergeschichte, ab 3 Jahren, Figuren-theater Compagnie

Kabarett 2000 „Weltanschau-ung“ Volkmar Staub sieht die Welt als Wille zur Vorstellung, Galerie Theater

Konzert 2030 „Jaya The Cat“ Reggae, Punk Rock und Ska, Vorband: Dynamo Ska (Braun-schweig), Hallenbad

genwärtige und Vergangene gegen-seitig befragen und neu beleben.

In der Auswahl der sich auf Gegen-wartskunst konzentrierenden Samm-lung werden Arbeiten von Gerhard Richter, Sigmar Polke, Franz Gertsch, Via Lewandowsky oder Silvia Bäch-li ebenso zu sehen sein, wie die Wer-ke noch wenig bekannter oder auch wieder entdeckter Künstler wie Uwe Lausen oder Günter Fruhtrunk.

15. Februar bis 29. MaiAmerica By CarFotografien von Lee FriedlanderAutostadt

Bekannte Landschaften erscheinen durch die Front- und Heckscheibe oder die Seitenfenster ganz neu, und auch die entlegensten Ecken werden greifbarer durch selbst gesteuerte Mo-bilität. Autofahren. Es eröffnet neue

Perspektiven, Abenteuer, Blicke hinter die Fassaden - die Möglichkeit dorthin zu fahren, wo Fassaden nicht mehr existieren. In der Tradition der Street Photography werden Roadtrips von Fotografen zu bildhaften Forschungs-reisen - die Ergebnisse gleichen nicht selten unerbittlichen Sozialstudien, die Menschen und ihr Land so dar-stellen, wie sie tatsächlich sind: mal schön, mal erschreckend, mal skur-ril - in jedem Fall aber einzigartig.

Mit „America by Car“ setzt die Au-tostadt in Wolfsburg die Reihe der Fo-tografie-Ausstellungen im ZeitHaus fort. Nach den Themen „Tempo, Tem-po, Tempo“, „Aufbaujahre“ und „Pool-side“ bieten die Fotografien des ameri-kanischen Fotografen Lee Friedlander ganz neue Perspektiven auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

21

Page 22: tacho März 2011

22

03/2011 einKaufen & freizeit

„tacho - das magazin für wolfsburg“Westerbreite 438442 WolfsburgTel: 01 60 - 90 76 40 23Fax: 0 53 61 - 309 83 56Email: [email protected]

Konzept & Gestaltung:Robert Stockamp

Herausgeber: Günter Poley

Vertrieb: Peter CraftonTel: 01 75 - 482 90 18Email: [email protected]

Anzeigen:Günter PoleyTel: 01 60 - 90 76 40 23Email: [email protected]

Redaktion (V.i.S.d.P): Robert StockampTel: 01 52 - 29 52 51 57Email: [email protected]

Auflage: 10.000 Exemplare

Erscheinungsweise: monatlichzur kostenlosen Mitnahme an über 250 Stellen im Großraum Wolfsburg

Ein Jahr Wellensteyn am DenkmalplatzVor fast 60 Jahren begann Adolf Wutke in Hamburg mit der Produktion von Schutzbekleidung, die sich für Arbeiten auf hoher See bei stürmischem Wetter eignete. Die neue Wellensteyn-Generation trägt diesen Geist in sich und verbindet die Funktion mit Mode. Eigens hierfür neu entwickelte Stoffe und innovative F inishes verleihen der Wellensteyn-Jacke ihre besondere Individualität.200 1 wurde das Wellensteyn-Label gegründet. Wilfried Waldow eröffnete 20 10 den Wellensteyn-Point im Herzen Fallerslebens. Eine Riesenauswahl (ständig etwa 600 Jacken) und ein unverbindlicher Bestellservice erwartet die Kunden am Denkmalplatz Nr. 3a

Sieg für BMW in Dubai

Bei der sechsten Auflage des 24 Stunden-Rennens von Dubai siegte das Need for Speed-Schubert-BMW-Team auf einem BMW Z4 GT3. Nach 2006 und 2007 war es für das Team um Geschäftsführer Torsten Schubert der dritte Gesamtsieg. Mit drei Fahrern im Wechsel fuhr Claudia Hürtgen nach 594 Runden auf dem 5,4 Km langen Kurs als erstes von 86 Fahrzeugen über die Ziellinie und verwies Ferrari sowie Mercedes Benz auf die Plätze.

Neue Chefs im Publicum

Gasi Semra und Turgay Yildizgezer sorgen für frischen Wind in der Fallersleber Traditionskneipe Publicum. Täglich von 17 Uhr an, Samstag und Sonntag ab 14.30 Uhr verwöhnt das Team die Gäste mit deutscher Küche und Bier vom Fass wie zum Beispiel Bitburger, König Pilsener

oder Ducksteiner. Saisonal sogar Gaffel Kölsch! Für Familienfeiern und Veranstaltungen lädt der große Wintergarten mit Lounge-Charakter ein. Zudem gibt´s alle Fußballspiele live auf Sky. Auch Livemusik und Salsa-Abende stehen auf dem Programm in der Bahnhofstrasse 29.

Page 23: tacho März 2011
Page 24: tacho März 2011

Selten war vergleichen einfacher!

Heinrich-Nordhoff-Straße 119-129 • 38440 WolfsburgTelefon 05361 204-0 • www.Autohaus-Wolfsburg.de

5 Marken auf über 60.000 m2

mehr als 400 Neuwagen in exklusiven Markenweltenüber 2.000 Gebrauchtwagen aller Markenqualifi zierte Service-Stützpunktekompetente Verkaufs- und Service-Teamsstarkes Zubehör-Programm

Sie erreichen die Automeile schnell

und bequem über die A39, Abfahrt

„Wolfsburg West“ Richtung AUTOSTADT,

nach ca. 2 km gegenüber der Konzern-

zentrale von Volkswagen.