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1 Teil 2: Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträgerrechnung

Teil 2: Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträgerrechnung2019/InternesRechnungswesen_Teil2.pdf · 2 Kostenartenrechnung • Systematische Erfassung aller Istkosten der Periode –

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Teil 2:

Kostenarten-, Kostenstellen-,

Kostenträgerrechnung

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Kostenartenrechnung

• Systematische Erfassung aller Istkosten der Periode

– Gegliedert nach Kostenarten

– Zulieferung von Information aus Finanz-, Material- Personal- und

Anlagenbuchhaltung

– Zusätzlich Sonderrechnungen, zB zur Ermittlung kalk. Kosten

• Grundsatz der Vollständigkeit

– Alle anfallenden Kosten müssen einer Kostenart zurechenbar sein

• Eindeutigkeit

– Alle Kosten müssen eindeutig zurechenbar sein

• Einheitlichkeit

– Gleiche Geschäftsfälle müssen immer gleich behandelt werden

• Detailliertheit unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit

• Gliederung nach verschiedenen Kriterien möglich

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Kostenartengliederung

• Typischerweise Gliederung nach Produktionsfaktoren

– Materialkosten

– Löhne und Gehälter

– Betriebsmittelkosten

• Andere Gliederungen und weitere Untergliederungen sind denkbar

– zB Einzel- und Gemeinkosten

– Zur Erfassung der Materialkosten müssen Verbrauchsmengen und

Preise ermittelt werden

– Löhne und Gehälter werden in Brutto- und Nettolöhne unterteilt und

Kostenarten abgeleitet

• Resultat ist der Kostenartenplan

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Materialkosten:

ex post Bewertung

• Methoden zur Erfassung des Materialverbrauchs

– Inventurmethode

• Berechnungsschema

– Beurteilung

• Ermittelt wird der tatsächliche Materialverbrauch

• Inventur ist zeitaufwendig (idR monatliche Abrechnung!)

• Methode differenziert nicht zwischen Schwund und produktionsbedingtem Mehrverbrauch

• Keine Informationen über Materialverbrauch in einzelnen Kostenstellen oder für einzelne Kostenträger

Anfangsbestand

+ Zugänge

- Endbestand lt. Inventur

= Ist-Materialverbrauch

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Materialkosten

– Retrograde Methode

• Vorgehensweise: „Rückrechnung“ des planmäßigen

Materialbedarfs aus den Daten der Produktionsplanung

• Planmäßiger Verbrauch der Materialart i

n

jj

P

ij

P

i xar1

jx j Produktes des smengeProduktion:

:P

ijaProduktionskoeffizient des Faktors i

pro Einheit des Produktes j

Beurteilung

Methode ist einfach zu handhaben

Differenzierung des Materialverbrauchs nach Erzeugnissen

Aber: Methode liefert keine Informationen über den

tatsächlichen Materialverbrauch

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Materialkosten

– Skontration (Fortschreibung)

• Vorgehensweise: Erfassung des Materialverbrauchs durch Material-

Entnahmescheine

• Verbrauch = Summe aller belegmäßig erfassten Lagerabgänge

– Auf den Materialbelegen werden u. a. Daten zur Menge,

Kostenstelle bzw. Kostenträger erfasst

» Unterscheidung zwischen Kostenträgereinzel- und

-gemeinkosten möglich

• Beurteilung

– Genaue Erfassung des Istverbrauchs in der Produktion

– Genaue Zurechenbarkeit auf Kostenstellen/Kostenträger

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Materialkosten

– Gesamtbeurteilung

• Für eine laufende Erfassung der Ist-Verzehrsmengen in der

Produktion ist die Skontrations-Methode am besten geeignet

• Gleichzeitig erlaubt sie eine einfache Zuordnung des Ist-Verzehrs

zu den Kostenobjekten

• Ergänzend gibt eine jährliche Inventur Auskunft über zusätzlichen

Schwund am Lager

• Ein Vergleich des Ist-Verzehrs mit dem Soll-Verzehr gibt Aufschluss

über den produktionsbedingten Mehrverbrauch

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Beispiel

• Die Lagerbuchhaltung eines Einproduktunternehmens weist für die

Materialart i im Monat Oktober folgende Daten aus

• Zusatzannahmen zum Vergleich der Methoden

– Der planmäßige Materialverbrauch pro Stück betrug ai = 10,

hergestellt wurden x = 20 Stück

– Eine Inventur am Monatsende ergab einen Restbestand von

100 Stück

Vorgang Datum Menge Preis

Anfangsbestand 01.10. 50 20

Zugang 05.10. 150 24

Abgang 21.10. 50

Zugang 22.10. 100 32

Abgang 28.10. 200

Zugang 30.10. 100 35

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Beispiel

– Soll-Verbrauch nach der retrograden Methode

– Ist-Verbrauch nach der Skontrationsmethode

– Ist-Verbrauch lt. Inventur

– Interpretation der Differenzen

• Lagerschwund

• Produktionsbedingter Mehrverbrauch

2002010 xar i

P

i

25050200Abgänge erfasste S

ir

30010010010015050

EndbestandZugängetandAnfangsbesI

ir

502503001 Si

Ii rrr

502002502 P

i

S

i rrr

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Materialkosten

• Methoden zur Bewertung des Materialverbrauchs

– Bewertung zu Istpreisdurchschnitten

• periodisch

• permanent

– Berechnung eines gleitenden Durchschnitts

– d.h. nach jedem Zugang wird ein neuer Durchschnittspreis ermittelt

– Verbrauchsfolgeverfahren

• Unterstellung einer fiktiven Verbrauchsfolge, Varianten

– fifo (first in first out)

– lifo (last in first out)

– hifo (highest in first out)

Zugänge tandAnfangsbes

Zugänge aller Wert tandswertAnfangsbesiq

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Abgangsfolgeannahmen

Zugänge werden bei der Beschaffung nach Datum geordnet, mit Menge

und Beschaffungswert aufgelistet

Nach Feststellung des mengenmäßigen Verbrauchs werden

bei FIFO die frühesten

bei LIFO die spätesten

Zugänge so lange kumuliert, bis die Summe der Mengen die

Verbrauchsmenge erreicht.

Beide Methoden können permanent (d.h. bei jedem Abgang entsprechend

dem vorhandenen Bestand) oder periodisch (d.h. am Periodenende)

durchgeführt werden

Der wertmäßige Verbrauch ist dann die Summe der kumulierten

Beschaffungswerte

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Beispiel

Vorgang Datum Menge Preis

Anfangsbestand 01.10. 50 20

Zugang 05.10. 150 24

Abgang 21.10. 60

Zugang 22.10. 120 32

Abgang 28.10. 100

Zugang 30.10. 100 35

Permanente Durchführung LIFO FIFO

Bestand Datum Menge Wert/ME Menge

Anfangsbestand 01.10. 50 20 0

Aus Zugang vom 05.10. 90 24 40

Aus Zugang vom 22.10. 20 32 120

Aus Zugang vom 30.10. 100 35 100

Endbestandswert

7300 8300

Materialkosten 4640 3640

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Personalkosten

• Komponenten

– Arbeitsentgelt

• Löhne

• Gehälter

– Personalnebenkosten

• Sozialkosten

– AG-Anteile zur Sozialversicherung

– Unfallversicherung

– betriebliche Altersvorsorge

• sonstige Personalnebenkosten

– Reisekosten

– Jubiläumszuwendungen

– Weihnachtsgeld/Urlaubsgeld/Tantieme

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Kalkulatorische Kosten

• Kalkulatorische Kostenarten

– Anderskosten

• Kalkulatorische Abschreibungen

• Kalkulatorische Zinsen

• Kalkulatorische Wagnisse

– Zusatzkosten

• Kalkulatorischer Unternehmerlohn

• Kalkulatorische Miete

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Kalkulatorische Kosten

• Kalkulatorische Abschreibungen

– kostenmäßiges Äquivalent für den Werteverzehr längerfristig nutzbarer

Produktionsfaktoren (Betriebsmittel)

– Abschreibungsursachen

• Gebrauchsverschleiß (durch Nutzung des Betriebsmittels)

• Zeitverschleiß

– Korrosion, Materialermüdung (Ruheverschleiß)

– Technischer Fortschritt / Überalterung

• Substanzverringerung (z.B. Kiesgrube)

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Kalkulatorische Kosten

– Höhe der Abschreibung hängt ab von

• Abschreibungsbasis

• Nutzungsdauer

• Abschreibungsverfahren

– Bestimmung der Abschreibungsbasis

• Anschaffungs- oder Herstellungskosten

• Problem: nur nominelle Kapitalerhaltung, bei steigenden

Wiederbeschaffungskosten reichen die Abschreibungsbeträge nicht

für Ersatzbeschaffung aus

• Alternative: Wiederbeschaffungskosten

– sichert Substanzerhaltung

– Aber: Ansatz zu hoher Abschreibungen (Kosten) kann zu

Wettbewerbsnachteilen führen

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Kalkulatorische Kosten

– Abschreibungsverfahren

• Zeitabschreibungen

– linear

– degressiv

» geometrisch

» arithmetisch (digitale AfA)

– (progressiv)

• Leistungsabschreibung

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Kalkulatorische Kosten

– Beispiel: Abschreibung eines LKW

• Anschaffungskosten 100.000 €

• Wiederbeschaffungskosten (W) 110.000 €

• Restwert (R) 10.000 €

• geplante Nutzungsdauer (N) 5 Jahre

• Maximale Fahrleistung (B) 200.000 km

• geplante Jahresfahrleistungen (btP)

– in t=1 50.000 km

– in t=2 50.000 km

– in t =3 40.000 km

– in t=4 30.000 km

– in t=5 30.000 km

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Kalkulatorische Kosten

– Leistungsabschreibung

• Abschreibungsbetrag pro Leistungseinheit (km)

• Abschreibungsplan

50000200

00010000110,

.

..

B

RW

Ptt ba Planmäßige Jahres-Abschreibung

Periode Buchwert 01.01.

Abschr. Buchwert 31.12.

1 110.000 25.000 85.000

2 85.000 25.000 60.000

3 60.000 20.000 40.000

4 40.000 15.000 25.000

5 25.000 15.000 10.000

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Kalkulatorische Kosten

• Kalkulatorische Zinsen

– kostenmäßiges Äquivalent für das (betriebsnotwendige) im

Unternehmen gebundene Kapital (Opportunitätskosten)

• Fibu berücksichtigt nur Fremdkapitalzinsen als Aufwand, KoRe

berücksichtigt auch Verzinsung des Eigenkapitals

• Kalkulatorische Wagnisse

– kalkulatorische Wagniskosten werden für Geschäftsrisiken angesetzt,

soweit sie nicht anderweitig versichert sind, z.B.

• Gewährleistungs- und Garantierisiken

• Risiken aus Haftung für Umweltschäden

• Risiken aus der Produkthaftung

– Nicht berücksichtigt wird das Risiko des Geschäftserfolgs (allgemeines

Unternehmerrisiko), dieses ist aus dem Gewinn zu decken

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Kalkulatorische Kosten

• Kalkulatorischer Unternehmerlohn

– Bei Personengesellschaften darf das Gehalt des Unternehmers in der

Fibu nicht als Aufwand erfasst werden

(Gewinnverwendung)

– Alternativ könnte der Unternehmer aber auch als Angestellter arbeiten

– Der Opportunitätskostenwert (= entgangener Lohn) der

Unternehmertätigkeit wird daher in der KoRe als kalkulatorischer

Unternehmerlohn berücksichtigt

• Kalkulatorische Miete

– Analog zum Unternehmerlohn werden in der KoRe auch die

Opportunitätskostenwerte (= entgangene Miete) für von Gesellschaftern

kostenlos ins Unternehmen eingebrachte Immobilien angesetzt

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Kostenstellenrechnung

• Einteilung des Unternehmens in Kostenstellen

• Auf Grundlage der Kostenartenrechnung werden die primären

Gemeinkosten auf die Kostenstellen verteilt

• Davon ausgehend erfolgt die interne Leistungsverrechnung

– Primäre Gemeinkosten der Hilfskostenstellen werden auf

Hauptkostenstellen umgelegt

– Kosten werden dort als sekundäre Gemeinkosten erfasst

– Umlage erfolgt häufig unter Nutzung eines Betriebsabrechnungsbogens

(BAB)

– Primäre und sekundäre Gemeinkosten bilden Grundlage für Ermittlung

von Zuschlagssätzen für die Kostenträgerrechnung

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Prinzipien der Einteilung in Kostenstellen

• Verantwortungsprinzip

• Bezugsgrößenprinzip

• Wirtschaftlichkeitsprinzip

• Häufige Unterteilungen

– Funktionale Einteilung

• Materialkostenstellen, Fertigungskostenstellen, Verwaltungs- und

Vertriebskostenstellen

– Nach leistungstechnischen Gesichtspunkten

• Hilfskostenstellen, Hauptkostenstellen, Nebenkostenstellen

– Auch Kombinationen üblich

• Resultat ist der Kostenstellenplan

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Bezugsgrößen

• Definition: Bestimmungsgröße der Kostenverursachung, zu der die

zu verrechnenden Kosten in einer proportionalen Beziehung stehen

• Bezugsgrößenwahl:

– Statistische Methoden

• Voraussetzung Datenverfügbarkeit

– Analytische Verfahren

• Basieren auf technisch-kostenwirtschaftlichen

Einflussgrößenanalysen

• Hängen sämtliche Kostenarten einer Kostenstelle von einer

Kostenbestimmungsgröße ab oder verhalten sich mehrere

Kostenbestimmungsgrößen proportional zueinander so spricht man

von “homogener Kostenverursachung”

– Nur eine einzige Bezugsgröße bestimmt die variablen Kosten der

Kostenstelle

– Ansonsten: „heterogene Kostenverursachung“

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Bezugsgrößen: Eigenschaften

• Direkte und indirekte Bezugsgrößen

– Direkte BG stehen in direkter Beziehung zur bearbeiteten

Produktmenge, zB BG= Leistungsmenge

– Indirekte BG zB Materialeinzelkosten

• Direkte BG von Vorteil, wenn wirtschaftlich ermittelbar

• Bezugsgrößen mit doppelter Funktion

• Kostenkontrollfunktion

– Proportionale Beziehung zwischen variablen Kosten der Kostenstelle

und der Bezugsgröße

• Kalkulationsfunktion

– Proportionale Beziehung zwischen der Bezugsgröße und den

Kostenträgereinheiten

Bsp: Die Kosten einer Kostenstelle hängen alle proportional von der Anzahl der

anfallenden Maschinenstunden ab; die Fertigungskosten des Endprodukts sind

proportional zur Anzahl der Maschinenstunden:

Maschinenstunden: BG mit doppelter Funktion

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Innerbetriebliche Leistungsverrechnung

• Ausgangspunkt ist häufig der BAB

– In Tabellenform aufgebaut

– Erste Spalte enthält Gemeinkostenarten

– Spaltenüberschriften sind sämtliche Kostenstellen

• Zunächst Hilfs- dann Hauptkostenstellen

• Die primären Gemeinkosten der Hilfskostenstellen werden auf

Hauptkostenstellen umgelegt

– Es sind Verrechnungssätze für die Leistungen der Hilfskostenstellen zu

ermitteln

– Die geeignete Vorgehensweise hängt von möglichen

Leistungsverflechtungen ab

– Anbauverfahren

– Stufenleiterverfahren

– Gleichungsverfahren

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Anbauverfahren

• Leistungsverflechtungen bleiben unberücksichtigt

– Der Kostensatz wird auf Basis der an Hauptkostenstellen gelieferten

Leistungseinheiten ermittelt

– Verrechnungssatz: mit m=1,….,M

– Anbauverfahren nur dann exakt, wenn kein Leistungsaustausch

zwischen Hilfskostenstellen stattfindet

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Beispiel Anbauverfahren

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Stufenleiterverfahren

• Innerbetrieblicher Leistungsaustausch zwischen Hilfskostenstellen

kann bedingt berücksichtigt werden

– Beliefern sich die Hilfskostenstellen nicht gegenseitig, ist eine exakte

Ermittlung der Verrechnungssätze möglich

– Reihenfolge der Verrechnung entscheidend

– Zunächst werden HKSt abgerechnet, die keine/wenige Leistungen von

anderen empfangen

– Verrechnungssatz: mit m=1,...,M

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Beispiel Stufenleiterverfahren

• Ermittlung der Verrechnungsreihenfolge:

• Bewertete empfangene Leistungen:

Hilfskostenstelle 1:

Hilfskostenstelle 2:

Hilfskostenstelle 3:

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Beispiel Stufenleiterverfahren

• Bewertete empfangene Leistungen

Hilfskostenstelle 1:

Hilfskostenstelle 2:

• Verrechnungssätze:

Hilfskostenstelle 3:

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Beispiel Stufenleiterverfahren

Hilfskostenstelle 1:

Hilfskostenstelle 2:

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Gleichungsverfahren

• Innerbetrieblicher Leistungsaustausch wird vollständig

berücksichtigt

– Ermittlung der Verrechnungssätze erfolgt auf Grundlage eines linearen

Gleichungssystems

– Anzahl der Gleichungen entspricht Anzahl der Hilfskostenstellen

– Aufzustellende Gleichung:

mit m=1,…,M

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Beispiel Gleichungsverfahren

Hilfskostenstelle 1:

Hilfskostenstelle 2:

Hilfskostenstelle 3:

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Beispiel Gleichungsverfahren

• Gleichungssystem:

• Lösung:

q1=5,751509 €/nm3

q2=0,298780 €/kWh

q3=38,966585 €/Std.

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Vergleich der Ergebnisse

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Ermittlung Zuschlagssätze

• Nach Umlage der Gemeinkosten der Hilfskostenstellen auf die

Hauptkostenstellen werden die Zuschlagsätze für die

Kostenträgerrechnung ermittelt

• Sie ergeben sich als

• Zuschlagssatz =

• zB: Zuschlagssatz in Fertigungsstelle:

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Kostenträgerrechnung

• Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)

• Kostenträgerzeitrechnung

• Kostenträgerstückrechnung:

• Ermittlung der Selbstkosten eines Kostenträgers

• Selbstkosten: Herstellkosten + Verwaltungs- und Vertriebskosten

• Einzelkosten werden direkt aus der Kostenartenrechnung

übernommen

• Gemeinkosten werden über die in der Kostenstellenrechnung

ermittelten Kostensätze den Kostenträgern zugerechnet

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Beispiel: Grundschema der Kalkulation

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Aufgaben und Verfahren der Kalkulation

• Aufgaben:

– Interne und externe Bewertung der Kostenträger

– Ermittlung der Selbstkosten für

• Preispolitik

• Kurzfristige Erfolgsplanung und –kontrolle

• Vor-, Nach- und Plankalkulationen

• Verfahren:

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Divisionskalkulation

• Einstufige Divisionskalkulation:

– Nur eine Produktart

– Keine Veränderungen bei Lagerbeständen

bei Zwischen- oder Endprodukten

• Beispiel:

• 30.000 Stk. eines Produktes werden in einer Periode produziert und

verkauft

• Herstellkosten: € 420.000, Verwaltungskosten: € 62.800,

Vertriebskosten: € 43.400

• Selbstkosten: € 526.200

• Selbstkosten pro Stück: € 17,54

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Zweistufige Divisionskalkulation

• Anzuwenden, wenn sich Produktions- und Absatzmengen des

Endprodukts unterscheiden

• Beispiel:

– 30.000 Stk. werden produziert aber nur 20.000 Stk. verkauft

– Verwaltungs- und Vertriebskosten:

– Selbstkosten pro Stk.:

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Mehrstufige Divisionskalkulation

• Anzuwenden, wenn sich Lagerbestände nicht nur für Endprodukte,

sondern auch für Zwischenprodukte verändern

• Stückkosten:

• Beispiel:

• 1680 Stk werden in der Periode abgesetzt. Verwaltungs- und

Vertriebskosten betragen 24.360.

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Äquivalenzziffernkalkulation

• Anwendbar, wenn die gefertigten Produkte starke Gemeinsamkeiten

aufweisen

– Gleiche Rohstoffbasis

– Gleiche Fertigungsverfahren

• Vorgehensweise:

– Ein Produkt wird als Einheitsprodukt definiert (Äquivalenzzahl: 1)

– Alle anderen Äquivalenzziffern werden in Relation zum Einheitsprodukt

gemäß der Kostenverursachung festgelegt

– Einstufige oder mehrstufige Äquivalenzziffernkalkulation

– Einstufig: keine Lagerbestandsveränderungen an End- oder

Zwischenprodukten, gesamte Selbstkosten müssen proportional zu

Äquivalenzzahlen sein

Page 45: Teil 2: Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträgerrechnung2019/InternesRechnungswesen_Teil2.pdf · 2 Kostenartenrechnung • Systematische Erfassung aller Istkosten der Periode –

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Beispiel einstufige

Äquivalenzziffernkalkulation

• Summe der Selbstkosten: 908.500

• Produktart 1: 18,40 €/Stk. Produktart 2: 23 €/Stk.

• Produktart 3: 27,60 €/Stk. Produktart 4: 29,90 €/Stk.

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Mehrstufige Äquivalenzzahlenkalkulation

• Analog zur Divisionskalkulation

• Die Kalkulation wird für die einzelnen Kostenarten separat

durchgeführt

• Für jede Kostenart werden Äquivalenzzahlen festgelegt und die

Kosten entsprechend verteilt

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Zuschlagskalkulation

Allgemein anwendbare Methode, insbesondere bei

Serien- oder Einzelfertigung

Serienfertigung: Herstellung mehrerer Produkte, die

nacheinander in bestimmten Losen auf den gleichen

Produktionsanlagen produziert werden, sich aber ansonsten

stark voneinander unterscheiden

Beispiel: Automobilindustrie, Elektrogeräteindustrie

Einzelfertigung: Herstellung individueller Einzelprodukte

Beispiel: Schiffsbau, Wohnungsbau

Charakteristisches Merkmal aller Zuschlagsverfahren

Einzelkosten werden den Kostenobjekten direkt zugerechnet

Gemeinkostenzurechnung erfolgt mit Hilfe prozentualer

Zuschläge auf die Einzel- bzw. Herstellkosten

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Summarische Zuschlagskalkulation

Sämtliche Gemeinkosten werden (summarisch) als Zuschlag zu

einer einzigen Einzelkostengröße verrechnet

Beispiel

Ein Unternehmen hat in einer Abrechnungsperiode folgende

Kosten erfasst

Einzelmaterialkosten 100.000 €

Fertigungslöhne 200.000 €

Gemeinkosten 600.000 €

Summe 900.000 €

Zu ermitteln sind die Zuschlagssätze auf Basis der

Einzelmaterialkosten, der Fertigungslöhne sowie der

gesamten Einzelkosten

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Zuschlagssätze

Einzelmaterialkosten

Fertigungslöhne

Summe Einzelkosten

Anwendung: Kalkulation der Selbstkosten eines Zusatzauftrages mit

folgenden Daten

Einzelmaterialkosten (kMEK) 100 €

Fertigungslöhne (kFEK) 500 €

Mögliche Resultate

%3003000200

0006002

.

.d GK

%2002000300

0006003

.

.d GK

%6006000100

0006001

.

.d GK

2001500611001 11 .kdkk FEKGKMEK

1002315001001 22 .dkkk GKFEKMEK

8001215001001 33 .dkkk GKFEKMEK

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Kuppelkalkulation

Anwendung bei verbundener Produktion

(Kuppelproduktion)

Produktionsprozesse bei denen aus technologischen Gründen

zwangsläufig mehrere Produkte gleichzeitig entstehen

Beispiel: Raffinerie, Tierzerlegung

kalkulatorisches Problem

Die variablen Produktionskosten lassen sich nicht

verursachungsgerecht den einzelnen Produkten zurechnen,

sondern nur dem Prozess (variable Kostenträgergemeinkosten)

Trotzdem werden Stückkostensätze benötigt (für Preispolitik und

Bestandsbewertung)

Kalkulationsmethoden aus der Praxis

Verteilungsrechnungen (Marktpreismethode)

Restwertmethode

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Fallstudie: Schlachthof Glücksschwein

• Der Schlachthof Glücksschwein hat sich auf die Zerlegung von

Mastschweinen spezialisiert. Aus einem 120-kg Schwein werden folgende

Produkte gewonnen

Kuppelprodukt Ausbeute pro Stück (bi) Verkaufspreis(pi)

Fleisch (1) 60 kg 8 €/kg

Innereien (2) 30 kg 3 €/kg

Blut (3) 10 l 2 €/l

Reste (4) 20 kg 0,5 €/kg

Fleisch und Innereien werden an eine Supermarktkette

geliefert, Blut und Reste an eine Bockwurstfabrik

Im Oktober wurden x = 5.000 Schweine mit einem ø-Gewicht

von 120 kg zerlegt, der Beschaffungspreis betrug 2 €/kg und

die variablen Verarbeitungskosten 600.000 €

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Fallstudie

– Verteilungsrechnung

• Marktpreismethode: Die Kosten des Kuppelprozesses werden

anteilig nach den Erlösbeiträgen auf die einzelnen Produkte

umgelegt

• Gesamterlös

• Gesamtkosten

• Anteilige Kosten pro € Erlös

• Selbstkostensätze pro kg Fleisch

000000350202103308600005 ..,.pbxEi

ii

000800100060000051202 ....K

6000000003

0008001,

..

..

E

Kq

qpk ii 8,46,081 k 8,16,032 k

2,16,023 k 3,06,05,04 k

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Fallstudie

– Restwertrechnung

• Anwendbar, wenn ein Produkt sinnvoll als Hauptprodukt des

Prozesses definiert werden kann

• Modifikation des Beispiels

– Die Wurstfabrik kündigt den Abnahmevertrag für Blut und

Reste, da sich kein anderer Abnehmer findet, müssen die

Beiprodukte für 100.000 € entsorgt werden

– Berechnungsschema:

– Selbstkosten pro kg

Kosten des Kuppelprozesses 1.800.000

- Erlöse der Nebenprodukte (Innereien) 450.000

+ Entsorgungskosten für Abfälle 100.000

= Herstellkosten des Hauptproduktes 1.450.000

83,4000.560

000.450.1

1

1

xb

Kk

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Kostenträgerzeitrechnung

• Aufgaben

– Zeitnahe Ermittlung des Betriebserfolgs

– Bestimmung des Beitrags der einzelnen Kostenträger zum

Betriebserfolg der Abrechnungsperiode

• Abrechnungszeitraum i.d.R. monatlich

• Datengrundlage: Kalkulation

– Bewertung verkaufter Erzeugnisse zu Selbstkosten

– Bewertung von Lagerbeständen und Halbfertigfabrikaten zu

Herstellkosten

• Methoden

– Gesamtkostenverfahren

– Umsatzkostenverfahren

– Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung