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Nr. PP 9320 Arbon Telefon: 071 440 18 30 Telefax: 071 440 18 70 Auflage: 11’600 13. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan von Arbon, Frasnacht, Stachen und Horn. Erscheint auch in Berg, Freidorf, Roggwil und Steinach. www.felix-arbon.ch e-mail: [email protected] 38 B B e e i i l l a a g g e e W W i i r r t t s s c c h h a a f f t t 26. Oktober 2012 26. Oktober 2012 … Editorial … Dr. Claudius Graf-Schelling … Andreas Balg … Sandro Forster … Thomas Fehr/Michael Götte Gallus Hasler/Fabio Telatin … Daniel Frutig … Konradin Fischer … Harald Ratheiser/Rolf Müller/ Jürg Stäheli/Markus Mosimann … Dr. med. Roman Buff … Patrick Hug … Stephan Tobler … Dennis Reichardt … Rolf Staedler … Regina Hiller … Hansjörg Binder/Marlene Schadegg … Hansjürg Fenner … Dr. Christoph Tobler … Dr. med. Caroline Segert-Rohner … Hanspeter Keller … Armin Broger … Hans Geisser … Ernst Möhl … Dr. Ruedi Baer Die Gastautoren Die Gastautoren 8 9 11 12 13 15 17 18 19 21 22 23 25 26 27 28 29 31 33 34 35 37 38 Realität und Vision

Telefon: 071 440 18 30 Telefax: 071 440 18 70 Auflage: 11’600 … · 2018. 11. 5. · Nr. PP 9320 Arbon Telefon: 071 440 18 30 Telefax: 071 440 18 70 Auflage: 11’600 13. Jahrgang

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  • Nr.P P 9 3 2 0 A r b o nTe l e f o n : 0 7 1 4 4 0 1 8 3 0Te l e f a x : 0 7 1 4 4 0 1 8 7 0A u f l a g e : 1 1 ’ 6 0 01 3 . J a h r g a n g

    A m t l i c h e s P u b l i k a t i o n s o r g a nv o n A r b o n , F r a s n a c h t , S t a c h e n u n d H o r n . E r s c h e i n t a u c h i n B e r g , F r e i d o r f , R o g g w i l u n d S t e i n a c h .

    w w w . f e l i x - a r b o n . c h e - m a i l : f e l i x @ m e d i a r b o n . c h

    38 BBee ii ll aaggee

    WWii rr tt sscchhaa ff tt

    26. Oktober 2012

    26. Oktober 2012… Editorial

    … Dr. Claudius Graf-Schelling

    … Andreas Balg

    … Sandro Forster

    … Thomas Fehr/Michael GötteGallus Hasler/Fabio Telatin

    … Daniel Frutig

    … Konradin Fischer

    … Harald Ratheiser/Rolf Müller/Jürg Stäheli/Markus Mosimann

    … Dr. med. Roman Buff

    … Patrick Hug

    … Stephan Tobler

    … Dennis Reichardt

    … Rolf Staedler

    … Regina Hiller

    … Hansjörg Binder/Marlene Schadegg

    … Hansjürg Fenner

    … Dr. Christoph Tobler

    … Dr. med. Caroline Segert-Rohner

    … Hanspeter Keller

    … Armin Broger

    … Hans Geisser

    … Ernst Möhl

    … Dr. Ruedi Baer

    Die GastautorenDie Gastautoren89

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    Realität und Vision

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    Vorzüge erhalten,Vorzüge erhalten,Freiräume nutzenFreiräume nutzen

    Werfen wir einen Blick auf dieStatistik, so hat sich der Oberthur-gau in den letzten Jahren gut ent-wickelt. Dem Strukturwandel sindProsperität und Wachstum gewi-chen. Heute stehen wir im Bezirk Ar-bon sehr gut da. In den rund 2700Arbeitsstätten sind 23 000 Men-schen beschäftigt, davon allein9400 in den Bereichen Industrie,Gewerbe und Bauwirtschaft. Diedurchschnittliche Arbeitslosenquotebetrug im vergangenen Jahr in un-serem Bezirk nur 2,8 Prozent. Mitdem hohen Anteil an Arbeitsstättenund Beschäftigten im zweiten Sek-tor zeigt sich einmal mehr, dass un-sere industrielle Tradition nach wievor eine industrielle Realität dar-stellt. Trotz des seit der Mitte desletzten Jahrhunderts stattfindendenmarkanten Strukturwandels hat sichder industrielle Sektor allen Unken-rufen zum Trotz als nach wie vor tra-gender Pfeiler unserer Wirtschaft er-wiesen. Obwohl in den letzten Jahr-zehnten einige Unternehmen starkrestrukturiert oder sogar geschlos-sen wurden, entstanden darauswieder andere, neue Firmen. Diesesind mit neuen Produkten regionaloder sogar weltweit auf den Märk-ten präsent.

    Realität ist auch, dass der Ober-thurgau mit dem Anstoss an denBodensee über eine hervorragendeSituation mit Bezug auf den Tou-rismus, die Freizeit und generell dieLebensqualität seiner Einwohnerin-nen und Einwohner verfügt. Warendie Industrien früherer Jahrhundertestets am Wasser gebaut, um de -ren Versorgung (und Entsorgung!)sicherzustellen, so geniessen wir

    heute die Vorzüge unserer lieb-lichen Landschaft am See mit demAusblick auf die nahen und fernenBerge. Diese Gleichzeitigkeit vonArbeit, Wohnen und Wertschöp-fung, aber auch von Erholung undFreizeit an einem Ort, lässt sich an-derswo in dieser Qualität nur seltenfinden. Ergänzt werden diese Vor -züge von einem sehr guten Bil -dungs system sowie von einer gu-ten Erschliessung in den wichtigs -ten Infrastrukturbereichen. Die An-bindung an die anderen regionalenZentren des Thurgaus wird für alleVerkehrsträger weiter verbessert.

    Die Attraktivität der Oberthur -gauer Gemeinden zeigt sich auch ineiner erfreulichen Bevölkerungsent-wicklung unserer Region. Im BezirkArbon nahm die Bevölkerung zwi-schen den Jahren 2006 und 2011 um6,7 Prozent zu – auf rund 52 000Einwohnerinnen und Einwohner.Dies entspricht ziemlich genau demDurchschnitt des Wachstums imKanton Thurgau. Die rege Bautätig-keit und der gezielte Ausbau der In-frastruktur zeugen von einer guten

    Situation im Oberthurgau. Der durchdie Personenfreizügigkeit ermög-lichte Zuzug qualifizierter Arbeits-kräfte in unsere Region ebnet derWirtschaft den Weg, die dringendnotwendigen Fachkräfte zu rekrutie-ren. Nur dies garantiert den wirt-schaftlichen Aufschwung, dem wirdie guten Staatsfinanzen, vernünf -tige Steuern, aber auch den Wohl-stand zu verdanken haben.

    Was die Visionen beziehungs-weise die mittelfristigen Ziele für dieRegion Oberthurgau angeht, somüssen wir hier zunächst einmalden Oberthurgau als Teil des Ge-samtkantons betrachten. Der Regie-rungsrat definiert seine Vorstellun-gen von der Entwicklung in unseremschönen Kanton jeweils in seinenRichtlinien. An dieser Stelle seien einige Kernbegriffe aus diesen Richt-linien für die Jahre 2012 – 2016 zi-tiert. Sie sollen auch für die Ent-wicklung des Oberthurgaus Wirkungentfalten: nachhaltige Entwicklung,Ausgeglichenheit des Staatshaus -haltes, effiziente Verwaltungsstruk-turen. Eigenverantwortliche und so-

    lidarische Einwohnerinnen und Ein-wohner unterstützen die Zusammen-arbeit zwischen Politik, Verwaltungund Wirtschaft, sie füllen Gestal-tungsfreiräume mit Gestaltungs-willen und tragen zu einer selbst -bewussten Thurgauer Identität bei.

    Meine Vision des Oberthurgausist eine klar positive. Der Oberthur-gau bleibt eine starke Region mitinnovativen Unternehmen und einervielseitigen, lebensfrohen Bevölke-rung, die den Aufgaben der Zukunftmit Zuversicht, Bodenhaftung undLebensfreude begegnen wird.

    Dr. Claudius Graf-Schelling,Regierungsrat

    Departement für Justiz und Sicherheit

    Als Realität (lat. realitas) wird inunserem allgemeinen Sprachge-brauch die Gesamtheit des Realenbezeichnet. Und als «real» wirdei nerseits etwas beschrieben, daskeine Illusion und nicht von denWünschen oder Über zeugungen ei-nes Einzelnen abhängig ist. Zumanderen ist «real» vor allem etwas,das in Wahrheit so ist, wie eserscheint. Dem Begriff Realitätkann also die «Bestimmtheit» zu-geschrieben wer den.

    E ine Vision ist dagegen eine inder Zukunft angesiedelte Vorstel-lung eines bestimmten Zustandes(lat. videre = sehen; frz. vision =Traum). In der Wirtschaft beschreibteine Vision, was ein Unternehmenin der Zukunft sein und erreichenwill. Hier wird die Vision oft gleich - gesetzt mit einem strategischenZiel. Das konsequente Verfolgen ei-ner Vision hilft Unternehmen, sichvon der Masse abzuheben. Gleich-zeitig kann diese bewusste Diffe-renzierung die gefühlsmässige Bin-dung an ein Unternehmen festigen.Eine Vision erhöht zweifelsohne dieBereitschaft und den Willen zurVer änderung und stellt damit einenwichtigen Gegenpol zur Krise dar,welche die andere treibende Kraftder Erneuerung darstellt. Visionenhaben stets einen subjektivenCharakter und dienen als beeinflus-sende Führungsinstrumente zurentscheidenden Veränderung be-stehender Zustände.

    Visionäre braucht unsere Region,weil Stillstand tatsächlich Rück-schritt bedeutet. Auch wenn derOberthurgau nicht vor Rückschlägengefeit ist, wie die jüngste Vergan-genheit mit der bevorstehendenSchliessung der Gerberei Max Gim-mel AG zeigt, leuchtet doch einSilberstreifen am Rande unserer«Stadt der weiten Horizonte», wo-von schliesslich die ganze Regionprofitieren könnte. Denn in derZent rums gemeinde Arbon sind Pro-jekte aufgegleist, die positive Signa-le aus strahlen und hoffentlich denneuen Stadtammann And reas Balgdarin unterstützen, seine wirtschaft-lichen Quali täten auch in Arbon um-zusetzen. Wohnraum ist genügendvorhanden, weitere Arbeitsplätzemüssen in unserer immer stärkervon einer Industrie- zur Dienst -leitungsstadt mutierenden Kommu-ne dringend angestrebt werden.

    «Realität und Vision im Ober-thurgau» lautet das Motto unsererWirtschaftsbeilage. Knapp 30 Gast-autoren haben sich zu diesem The-ma Gedanken gemacht. Wich tige re-gionale «Sprachrohre» aus und fürWirtschaft, Politik, Sport, Gesund-heit, Jugend, Alter, Tourismus, Kircheoder Schule präsentieren ein breitesSpektrum an Realitäten und Visio-nen im Oberthurgau mit der «Stadtder weiten Horizonte» im Zentrum. –(Ent)Spannung und uneingeschränk-tes Le se vergnügen wünscht

    Erich Messerli, Redaktion

    EE ditorialditorialBild: Häbi Haltmeier

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    WW II RR TT SS CC HH AA FF TT

    Thurgau Thurgau ––Arbon Arbon –– St.GallenSt.Gallen

    Chancen multiplizieren sich,wenn man sie ergreift.

    Sunzi, (500 vor Chr.), chinesischer Stratege

    Im schweizerischen Vergleich istder Kanton Thurgau zu den länd-lichen Regionen zu zählen. Die ur-banen Zentren Zürich und St.Gallenliegen jedoch nur wenige Kilometerentfernt und üben eine starke An-ziehungskraft als Arbeitsplatz, Ein-kaufsort, Kulturplatz, etc. aus.

    Einst die grösste Stadt im Thur-gau, ist Arbon nach Frauenfeld undKreuzlingen heute die Nummer dreider kantonalen Zentren und bildetzusammen mit Amriswil und Ro-manshorn den Oberthurgau. Amöstlichsten Rand des Thurgaus ge-legen und gleichzeitig nördlichstesZentrum der Agglomeration St.Gal-len / Arbon-Rorschach, ist Arbonstets auch Grenzstadt. Trotzdem istund bleibt Arbon eine ThurgauerGemeinde. Die wichtigsten poli -tischen und organisatorischen An-sprechpartner sind denn auch«thurgauisch». Gerade deshalb istes umso wichtiger, dass die StadtArbon, in Abhängigkeit von den an-stehenden Themen und der zukünf-tigen Entwicklung, stets die rich -tigen Partner findet, die «Beein -

    «Wohnstadt». Gemessen an der Bevölkerung hat Arbon zusammenmit Amriswil die geringste Zahl an Arbeitsplätzen. Frauenfeld undWeinfelden sind «Arbeitsstädte».

    Arbon ist im kantonalen Ver-gleich immer noch eine «Industrie-stadt». 47 Prozent der Beschäftig-ten arbeiten in den Branchen In -dus trie, Gewerbe und Bau. Diessind zwar etwas weniger als imDienstleistungssektor, wo rund 53Prozent aller erwerbstätigen Ar -bonerinnen und Arboner arbeiten,aber dieser Wert trügt. Vergleichtman diese Zahlen mit dem Wert inden anderen kantonalen Zentren,so wird ersichtlich, dass in Arbonmit Abstand am meisten Beschäf -tige im 2. Sektor arbeiten. Zum Ver-gleich: in Romanshorn sind es rund43 Prozent, in Weinfelden 27 Pro-zent, und in Frauenfeld arbeiten le-diglich 26 Prozent der Beschäftig-ten im Industriesektor.

    Gemäss dem Bundesamt und derkantonalen Dienststelle für Statistik

    soll die Bevölkerung im Thurgau(Hauptszenario +15 Prozent) bis2030 überdurchschnittlich (Schweiz+11 Prozent) wachsen. Arbon soll eine Zuwanderung von +18 Prozenterfahren (Hauptszenario). Rechnetman mit einer hohen Zuwanderung,könnten es sogar 27 Prozent sein.Geht man von 13 512 Einwohnern2010 aus, bedeutet dies 16 000 bisüber 17 000 Einwohner. Einige derbereits heute eingeleiteten Mass-nahmen – «Neue LinienführungKantonsstrasse» (NLK), Angebots-konzept ÖV Arbon etc. – sind Vor-aussetzung, dass dieses Wachstumbewältigt werden kann. Denkt manans «Saurer WerkZwei», kann mansich gut vorstellen, dass dafür auchRaum vorhanden ist. Schön wärees, wenn ein guter Teil dieser neu-en Bewohner auch Arbeit in derStadt findet. Wären dies Arbeits-plätze im Dienstleistungsbereich,würde Arbon etwas unabhängigervon der grossen Zahl industriellerArbeitsplätze. Im positivsten Fallund bei einer guten Entwicklungder Steuereinnahmen könnte dannauch ein weiterer Standortvorteil,die steuerliche Attraktivität, zurückgewonnen werden.

    Mit den Eigenschaften, die Ar-bon aufweist, und den Chancenund Möglichkeiten, die sich ab-zeichnen, können wir sehr viel er-reichen. Packen wir’s an!

    Andreas Balg,Stadtammann

    ab 1. Dezember

    Bild: Häbi Haltmeier

    flusser» entsprechend berücksich-tigt und demzufolge jeweils die an-gemessene Rolle im jeweiligen Gre-mium einnehmen kann.

    Arbon ist für Zuzüger aus demAusland und für Personen aus an-deren Kantonen attraktiv. Zwischen2001 und 2010 konnte die Stadt982 Nettozuzüger verzeichnen. Et-was genauer betrachtet warenes 924 internationale Neuzugügerund 413 interkantonale Zuzüger.Dagegen hat Arbon im gleichenZeit raum 355 Einwohner an die um -liegenden Gemeinden verloren.(Dienststelle für Statistik, Wande-rungen der ständigen Wohnbevöl-kerung 2001 – 2010)

    Arbon ist, verglichen mit den anderen kantonalen Zentren, eine

    Für eine Farbqualität allerfeinster Güte.

    Extra

    NZZ Print engagiert sich für die Herstellung erstklassiger Zeitungs-produkte. Mit Professionalität, Know-how, Erfahrung und persön-licher Betreuung. Zeitungdrucken ist schliesslich unser Kerngeschäft. In dieser Sache ist NZZ Print zu allem fähig; technisch, terminlich und preislich. Irene Meier und Hans Rudolf Müller wissen mehr und zeigen Ihnen gerne unser Druckzentrum in Schlieren. Anruf unter 044 258 15 09/06 genügt.

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    An klugen KöpfenAn klugen Köpfenfehlt es nicht…fehlt es nicht…

    Für die, die sie suchen, wer-den sich immer neue Chancenergeben.

    Ben Bernanke, (*13.12.1953), US-Notenbank

    Visionen im Oberthurgau – insbe-sondere in Arbon – gibt es mehr alsgenug. Einige davon wurden unterder Leitung von alt StadtammannMartin Klöti umgesetzt bzw. sind inder Umsetzung. Die neue Altstadt-umfahrung (NLK) – finanziert vonBund, Kanton und Gemeinde – wirdneue Impulse für die wunderschöneund einmalige Altstadt geben. Diehohen Kosten werden jedoch dasBudget der Stadt arg strapazieren.Es ist zu hoffen, dass sich diesnicht in der Steuer belastung derPrivaten und der Wirtschaft negativauswirken wird.

    Visionen sind nötig, um dasMachbare herauszufinden. An klu-gen Köpfen fehlt es in Arbon nicht.Wir sollen in die Zukunft schauen –da sehe ich für Arbon beste Chan-cen. Die Umsetzung – da kommenwir zur Realität – ist jedoch nicht im-mer so einfach. Die brachliegendenLändereien sind heute gröss tenteilsim Eigentum eines Generalunterneh-mers. Da ist es völlig normal, dassgewinnorientierte Investitionen ge-tätigt werden wollen. Heute habenwir abgebrannte Hallen und vielBrachland im «Saurer WerkZwei».Das Metropol ist zum Abbruch ver-urteilt. Vielleicht steht es noch ei -nige Jahre, was uns in der Realitätkaum vorwärtsbringt. Wenn Unter-nehmen wie die Firma Max GimmelAG schliessen müssen, spiegelt diesdie heutigen Zustände. Ungünstige

    Wechselkurse bringen Unternehmenin Schieflage. Da kann ein Firmen-lenker kaum etwas ändern.

    Der Tourismus boomt – abernicht im Oberthurgau. Man fliegt fürwenig Geld in der ganzen Welt he-rum. Luxushotels in Hongkong sindgüns tiger als Drei-Stern-Häuser amBodensee. Das Zugticket von Düs-seldorf nach Arbon ist teurer als einFlug nach New York. Ein Kaffee inArbon kostet mehr als ein halber Liter Wein in Norditalien. Der Tou-rismus im Oberthurgau ist weitge-hend geprägt von einigen Velofah-rern. Weder Schiffe noch andereVerkehrsmittel ziehen Touristen ingenügendem Masse in unsere Re-gion. Es fehlen geeignete Unter-künfte. Es fehlt auch oftmals amDienst am Kunden. In gewissen Lo-kalen und Geschäften könnte manleicht das Gefühl bekommen, lästigzu sein. Und dann noch die Preise!

    Touristen sind auch Seminarteil-nehmer. Ich denke da an den Brust-

    krebskongress, welcher 2013 vor-aussichtlich letztmals in St.Gallendurchgeführt werden wird – man-gels Unterkunftsmöglichkeiten inder Region. Oftmals sind es privateGrundeigentümer, welche Visionenzu verhindern wissen. Oder es sindVerbände, die nichts Besseres wis-sen, als sich mit einfältigen Ein-sprachen zu profilieren. Einspra-chen ergeben Verzögerungen oderhindern gar die Entwicklung. Nicht,dass es mir besser gefallen würde,wie es in Shanghai zugeht, wo Be-wohner von alten Häusern vertrie-ben oder umgebracht werden, umNeubauten erstellen zu können –aber etwas Verständnis für zu-kunftsgerichtete Projekte würdenicht schaden!

    BTS und OLS wurden vom Stimm-volk angenommen. Kaum sind dieAbstimmungsergebnisse bekannt,gibt es unverbesserliche Miesma-cher, die behaupten, das Stimmvolkhätte es anders gewollt. Nein – sogeht es gar nicht! Das Stimmvolkhat das letzte Wort und hat immer

    recht! Zumindest bei uns in derSchweiz. Wer das nicht wahrhabenwill, soll den Koffer packen und inein «besseres» Land ziehen.

    Doch ein Lichtblick gibt’s für denOberthurgau. Vielleicht gelingt esuns, damit unsere Region weiter be-kannt zu machen. Als «Mostindien»kennt uns nun jedermann – aber alsWohnsitz eines Extremsportlers? Seitdem 14. Oktober haben wir einmalmehr einen Weltmeister in unsererEinwohnerschaft. Felix Baumgartnerist es gelungen, heil und glücklichaus rund 39 000 Metern Höhe zurErde zurückzuspringen und als ers -ter Mensch die Schallmauer zudurchbrechen. Da gehört sehr vielMut dazu. Wir Arboner haben davielleicht auch etwas dazu beige -tragen. Weshalb hat dieser mutigeMann Arbon als seinen Wohnort ge-wählt? Sind es die Visionen – ist esdie Realität? Wohl beides. Es istschön in unserem Oberthurgau, undwir sollten alles daran setzen, dieseSchönheit weiter zu fördern. Denkenwir für einmal nicht an die Problemeim In- und Ausland. Denken wir füreinmal nicht an die Spekulanten,welche die reale Wirtschaft kaputtmachen. Denken wir an unsere Vi-sionen. Lasst sie uns verwirklichen,so wie Felix Baumgartner seine Vi-sionen verwirklicht hat! Meine herz-lichste Gratulation diesem mutigenund tollkühnen Mann!

    Sandro Forster, Präsident

    Verkehrsverein Arbon

    Bild: Häbi Haltmeier

    WW II RR TT SS CC HH AA FF TT

    Sicht eines Stadtparlamentariers Als Parlamentspräsident und Par-lamentarier durfte ich in den ver-gangenen Jahren bei vielen Visio-nen von Arbon meinen Teil zurRealisierung beitragen. Zuerstwar immer eine Vision vorhan-den, wie z.B. Dreifachsporthalle,«Neue Linienführung Kantons-strasse» (NLK), EissportzentrumOberthurgau (EZO), Friedhofgärt-nerhaus, Angebotskonzept ÖV-Ortsbus Arbon und Bushof,usw. – alles kleinere oder grös -sere Visionen für Arbon und denOberthurgau.Der nächste Schritt ist das Reali-sieren der Projekte. Dazu wird inden meis ten Fällen eine nicht-ständige parlamentarische Kom-mission bestellt, um die finan-ziellen, baulichen und allgemei-nen Fragen zum Thema vorab zuklären; so, dass wir in den Parla-mentssitzungen jeweils sachlichda rüber diskutieren und abstim-men können, um dann anschlies-send die Bevölkerung zu infor-mieren, zu orientieren und für dieAbstimmungen zu gewinnen. Esist uns in den letzten Jahren nichtimmer gelungen, Visionen in dieRealität umzusetzen. Aber einige wichtige Projektewurden realisiert, bei anderensind wir mitten in der Umsetzung:NLK, Dreifachsporthalle… undweitere werden folgen. Für Arbonund Umgebung sind dies Schlüs-selprojekte zur Förderung unsererWirtschaft im Oberthurgau undaufgrund unserer Nähe zur Agglo-meration St.Gallen. Die Zukunftwird auch zeigen, was das «Sau-rer WerkZwei» zu bieten vermag.Wenn auch Sie Visionen habenund gerne bei der Umsetzung indie Realität mitbestimmen möch-ten, besuchen Sie eine Parla-mentssitzung. Lassen Sie sich vonunseren Leistungen überzeugenund nutzen Sie die Möglichkeit,mit uns zu sprechen. Vielleichtwecken wir dabei Ihr politischesInteresse, und Sie lassen sich imJahr 2015 zur Wahl ins Stadtpar -lament aufstellen. Es würde michpersönlich freuen!

    Fabio Telatin,Präsident

    Stadtparlament Arbon

    Roggwil, die begehrte Wohn -gemeinde im OberthurgauRoggwil ist als Wohngemeindebegehrt. Dies zeigt sich u.a. darin,dass beinahe täglich junge Fami-lien in unserer schönen Gemeindenach Bauland fragen. Roggwilbietet Familien mit Kindern viel:gut organisierte Schulgemeinden,gutes Umfeld und demnächst ei-nen Kinderspielplatz. Auch für Er-wachsene ist Roggwil bereit: guteWohnlagen in schönen Quartie-ren, gute Verkehrsanbindung anden öffentlichen sowie individuel-len Verkehr, qualitativ hochste-hende Arbeitsplätze, hervorragen-des Naherholungsgebiet vor derHaustüre und vieles mehr. Eineweitsichtige Raumplanung sorgtdafür, dass unsere Gemeinde mo-derat wächst, der Charakter derDörfer zukünftig erhalten bleibt.Diese positiven Eigenschaftenhaben ihre Schattenseiten: Trotzerst kürzlich durchgeführter Orts-planungsrevision sind die Bau -landreserven bald aufgebraucht.Das Verhältnis Angebot undNachfrage lässt die Bodenpreisesteigen, so dass sich eine jungeFamilie kaum noch Bauland leis -ten kann. Im Weiteren führt dieseSituation dazu, die für die Misch -nutzung von Wohnen und Gewer-be vorgesehene Zone zukünftigals reine Wohnzone zu nutzen.Dadurch gehen für die Gemeindewichtiges Gewerbeland und Ar-beitsplätze verloren. Die Einwoh-ner werden gezwungen, ihre Ar-beitsplätze ausserhalb unsererGemeinde zu suchen, die Pend-lerwege werden länger und be -las ten vermehrt unsere Infra-struktur. Zudem müssen Dienst-leistungen des Gewerbes oft vonauswärts angefordert werden. Zukünftig wird es immer wichti-ger werden, die Verfügbarkeitder Ressourcen zu planen undalle Vor- und Nachteile genau ab-zuwägen. Für eine einzelne Ge-meinde gibt es wenige Lösungs-ansätze, die Rezepte sind auf re-gionaler Ebene zu finden. Dieswird für alle Beteiligten span-nend werden.

    Gallus Hasler,Gemeinde-

    ammann Roggwil

    Der Oberthurgau hat Visionen,Potenzial… und Risiken!Als St.Galler Nachbar schaue ichimmer wieder gespannt auf dieEntwicklung des Oberthurgaus.Zum Glück sind wir St.Gallernicht nur Nachbarn, sondernauch Partner. So haben wir eingemeinsames Agglomerations-programm «St.Gallen / Arbon-Rorschach» oder wirken mit über40 Gemeinden gemeinsam in derselben Regionalplanungsgruppe«Appenzell AR – St.Gallen – Bo-densee» mit.Arbon als Zentrum des Oberthur-gaus spielt in der gemeinsamenEntwicklung eine wesentlicheRolle. In den vergangenen Jahrenwurden schon einige Visionenaufgezeigt. Wir hoffen natürlichstark, dass diese im Interesseder ganzen Region auch umge-setzt werden und Projekte, diezurzeit stocken wie beispiels-weise das öV-Konzept, möglichstbald wieder auf Kurs sind.Die globale wirtschaftliche Ent-wicklung kommt leider auchim Oberthurgau immer wiederins Stottern. So mussten wirschmerzlich zu Kenntnis nehmen,dass aktuell ein langjährigerKMU-Betrieb schliessen mussund dass ein internationalerKonzern, dessen Managementoffensichtlich nicht mehr mit derRegion verankert ist, sich nurnoch auf die wirtschaftlich gutfunktionierenden Bereiche kon-zentriert und die regionalenInteressen nicht berücksichtigt.Diese Konsequenzen mögen kurz-fristig wirtschaftlich eine guteBegründung finden, langfristigeine Region aber schmerzen. Mitandern Grossfirmen wie Saurerwurde diese Erfahrung schon vorJahren erlebt.Ich wünsche dem Oberthurgau,dass das ganze Potenzial zielfüh-rend in den nächsten Jahren rich-tig genutzt wird.

    Michael Götte,Gemeinde-präsident

    Tübach

    Einzelvisionen abstimmenAlle vier Jahre, mit Überprüfungnach zwei Jahren, befasst sichder Gemeinderat von Horn mitder neuen Legislaturplanung. Wirnennen es Planung, andere nen-nen es Zielüberprüfung odereben Vision. Mit dieser Wortwahl,so meine wenigstens ich, zeigenwir, wie der Horner Gemeinderatan die Sache herangeht. Eine Vi-sion ist schön und gut und hörtsich hervorragend an. Aber ohnekonkrete Umsetzung wird aus derbesten Planung nichts. Wohl ha-ben auch wir eine Vorstellung,ein Bild, wie unsere Gemeinde inder nahen Zukunft aussehen soll.Dies haben wir gezeigt, als wirvor etwas mehr als zwei Jahrenunsere Zonenplanung überarbei-tet haben. Doch nur damit ist esnicht getan. Mit konkreten Auf -gaben wie beispielsweise Schutz-planüberarbeitung, Gestaltungs-planung, Gesprächen mit Inves -toren und sinnvoller Finanzpla-nung sind wir mitten in den The-men, welche zur Umsetzung derVision gehören. Doch zeigt sichje länger je mehr, dass wir imOberthurgau nicht umhin kom-men werden, unsere Einzelvisio-nen abzustimmen mit denjenigender umliegenden Thurgauer wieauch St.Galler Gemeinden. Eben-so wichtig ist aber auch der Kan-ton. Mit der kürzlich erfolgrei-chen Abstimmung zum BTS-Netz-beschluss ist aus unserer Sichtein wichtiges Puzzlestück positivdazugekommen. Weiter muss derKanton aber auch zukünftig at-traktiv bleiben; sei dies mit ei-nem gesunden Finanzhaushaltwie auch mit einer Verwaltung,die nicht zum Selbstzweck be-steht, sondern im Sinne derEinwohnerinnen und Einwohnerhandelt. Als Schlussfolgerung er-gibt sich für mich aus all diesenPunkten, dass die «Vision Ober-thurgau» in vielen politischenKöpfen besteht, dass es abernoch viel Arbeit und Überzeu-gung brauchen wird, bis diese inder Realität bei den Menschenangekommen ist.

    Thomas Fehr,Gemeinde-

    ammann Horn

  • 2 6 . O k t o b e r 2 0 1 2 1 5

    WW II RR TT SS CC HH AA FF TT

    Leben und Arbeiten entwickelnsich im Oberthurgau beinahe imGleichschritt. Für die Wirtschaft bie-tet die Region ideale Bedingungen:die Lage im Dreiländereck zwischenzwei Flughäfen gelegen und mitGrundstückpreisen, die konkurrenz-fähig mithalten können. Eine trag-bare Steuerbelastung erhöht die Attraktivität. Die Arbeitskräfte kom-men aus drei Ländern und sindüberdurchschnittlich ausgebildet.Mit dem letzten Volksentscheid ha-ben sich die Stimmbürger nun auchfür eine Optimierung der Verkehrs -infrastruktur ausgesprochen.

    Mit dem See und der Natur istdie Region nicht nur eine gesuchteWohnregion mit grossem Potenzial,sondern auch eine touristische Region, die sich indes noch besserpositionieren könnte. Die Wirtschaftist entsprechend breit abgestütztvon Landwirtschaft über Industrieund Gewerbe bis zu Dienstleistun-gen. Trotzdem stimmen Eigenbildund Fremdbild nicht ganz überein,wird unsere Region ausserhalbdoch eher als Landwirtschafts- dennals Industriestandort wahrgenom-men (mit einigen Ausnahmen).

    Dem tritt im übrigen auch die IHKThurgau entgegen, indem sie zur Er-

    haltung und Steigerung der Attrak -tivität des WirtschaftsstandortesThurgau im interkantonalen undinternationalen Standortwettbewerbbeiträgt. Sie setzt sich für möglichstgute marktwirtschaftliche Rahmen-bedingungen im Kanton ein – undzwar sowohl für die bereits ansäs -sigen Firmen als auch für neu zuzie-hende oder neu gegründete Firmen.

    Arbon als Standortgemeinde derAFG etwa will sich als «lebendigesRegionalzentrum für alle Alters- undGesellschaftsgruppen» positionie-ren und sich «durch fortschrittlicheMobilität und Technologiekompe-tenz, eine visionäre Energiepolitikund reichhaltige Angebote für Men-schen aller Lebensabschnitte» profi-lieren. Leben und Arbeiten am Bo-densee sollen Freude machen. Vi-sionär ist diese Vision nicht unbe-dingt – das ist durchaus positiv zuverstehen. Denn die Region zeich-net sich durch die Umsetzung vonkleinen Schritten aus. Das ist realis-tischer. Entsprechend ist die Regionauf einem guten Weg, die Visionenin die Realität umzusetzen. Die Vor-aussetzungen sind vorhanden.

    Die AFG mit verschiedenen Un -ternehmen und Werken in Arbon,

    Roggwil und Steinach trägt alsUnternehmen zu dieser Entwicklungbei. Wir beschäftigen in den ge-nannten Standorten über 1500 Mit-arbeitende und sind zudem ein ver-lässlicher Steuerzahler. Wir haltenuns an die Realität; das sind gutausgebildete Mitarbeiter mit vielLoyalität dem Arbeitgeber und derRegion gegenüber sowie einer ge-hörigen Portion Engagement. Wirsind aber gleichzeitig mit unsereneigenen Visionen gefordert. Dasssich diese nicht immer mit jenender öffentlichen Hand decken müs-sen, ist nachvollziehbar.

    Trotzdem, mit der Vision derStadt Arbon können wir unssehr gut identifizieren. Technologie -kompetenz steht auch bei unseremUnternehmen zuoberst auf der An-forderungsliste. Auch Energiefragenbeschäftigen uns. Wir gehen dies-bezüglich im Gleichschritt der Zu-kunft bzw. der Vision entgegen.

    Die Region Oberthurgau hat vieleTrümpfe in der Hand, wenn es umdie Standortattraktivität für Wirt-schaft oder Privatpersonen geht.Wir dürfen indes nicht ausser achtlassen, dass der Wettbewerb schonlängst in einer ganz anderen Di-

    mension spielt. Nicht mehr nurkleinräumliche Region gegen eineandere Region, nicht mehr Kantongegen Kanton; die AFG – und nota-bene auch die Region – ist im inter-nationalen Wettbewerb. Das giltauch für kleinere Unternehmen.Entsprechend dürfen die Regionennicht vergessen, im Wettbewerb ge-meinsam aufzutreten.

    Denn so, wie für den Oberthur-gau die Zugehörigkeit zum ganzenKanton Thurgau notwendig ist,spielt für den Thurgau die Ost-schweiz mit St.Gallen als Zentrumbzw. dem Grossraum Zürich eineRolle. Gleichermassen leben dieStadt Zürich oder die OstschweizerMetropole von den angrenzendenRegionen. Entschieden wird heuteüber die Gesamtattraktivität einerGrossregion oder eines ganzen Lan-des. In diesem Sinn ist die Positio-nierung des Oberthurgau auch ineinem grösseren Rahmen zu be-trachten und auf gutem Wege!

    Daniel Frutig,CEO AFG

    Schritt für Schritt Schritt für Schritt der Vision entgegender Vision entgegen

    Gewinn ist so notwendig wiedie Luft zum Atmen, aber es wäre schlimm, wenn wir nurwirtschafteten, um Gewinne zumachen; wie es schlimm wäre,wenn wir nur lebten, um zu atmen.

    Hermann-Josef Abs, (*15.10.1901 – †05.02.1994)

    Bild: Häbi Haltmeier

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    WW II RR TT SS CC HH AA FF TT

    Realität und VisionRealität und Visionin der Altstadtin der Altstadt

    Nur wenn man das Unerreich-bare anstrebt, gelingt das Er-reichbare.

    Miguel de Unamuno,(*29.09.1864 – †31.12.1936),

    Philosoph

    Es war einmal ein Fabrikareal inder Arboner Altstadt mit ruhmreicherGeschichte, aber doch etwas in dieJahre und auch etwas herunter ge-kommen. Niemand wollte mehr et-was damit zu tun haben oder sichgar damit befassen. Ausser drei en-gagierte Typen. Sie entwickelten ei-ne Vision und setzten diese Schrittfür Schritt um: Ideen entwickeln, Vor-und Nachteile eruieren, entscheiden,Finanzierung sichern, umsetzen, be-treiben; immer in dieser Reihenfolge.Dies ist eine mögliche Art, Visionenumzusetzen. Heute dürfen die dreiTypen zu Recht behaupten, dass auseiner Vision – zumindest ein Stückweit – Realität geworden ist. Selbst-verständlich ist die Entwicklungnoch nicht abgeschlossen; Ideenund Projekte sind vorhanden, es gibtja auch noch diverse sanierungs -fällige Räume, aber immerhin einZwischenziel ist erreicht.

    Nicht weit entfernt vom erwähn-ten Areal brüten fünf Stadträte überdie Entwicklung von Arbon. In ei-nem visionären Schritt kauften sieebenfalls ein Stück eines Fabrik -areals, nämlich das Hamel-Gebäu-de. Doch wie weiter? Jetzt sindwiederum Visionen gefragt, diesedürfen auch ganz kühn sein: Verle-gung und Konzentration der ge-samten Stadtverwaltung in einenTeil des grossen Gebäudes. Ein

    Dienstleistungszentrum mit derStadtverwaltung als Katalysatorsoll entstehen! Dies ist also dieIdee. Wie oben erwähnt, geht esjetzt darum, sämtliche Chancen undRisiken sorgfältig abzuklären undzu gewichten. Dies ist jedoch wahr-lich keine leichte Aufgabe und zu-dem sehr arbeitsintensiv. Nicht,dass ich damit behaupten wollte,dass sich der Stadtrat vor Arbeitdrückt; aber zur Erlangung einesobjektiven Überblicks darf auch ex-terne Verstärkung beigezogen unddie Flughöhe erhöht werden.

    Was soll denn das? Mit demWegzug der Stadtverwaltung aus

    der Altstadt entsteht bloss eineneue Brache, und das historischeZentrum wird weiter geschwächt.Persönlich glaube ich das nicht. Be-reits heute gibt es tolle Farbtupferin ganz verschiedenen Bereichen:wunderschön sanierte Altbauten,kulinarische Höhepunkte, Laden -geschäfte mit einem tollen Ange-bot, aktive Gewerbler, kompetenteHandwerker und nicht zuletzt einenvielfältigen Kulturbereich. Aus denFarbtupfern soll ein Bild entstehen.Das Städtli braucht aber ebensodas «Umland»: die Gewerbegebie-te, die unterschiedlichen Wohn-quartiere, die grosszügigen Freizeit-und Sportanlagen. Die Mischungmachts!

    Mit der Eröffnung der NLK erhältdas Städtli eine wohl einmaligeChance, sich neu zu positionieren.Arbon ohne aktives und attraktivesStädtli ist undenkbar, das Städtlizeichnet Arbon aus und unterschei-det es von manch anderer See- undauch Landgemeinde.

    Wie soll aus der «Neuen Linien-führung Kantonsstrasse» denn eine«Neue Lebens Kualität» Altstadtentstehen? Was es in erster Liniebraucht, sind engagierte Typen. DerGrösse der Aufgabe entsprechendsollten es wohl auch mehr als de-ren drei sein. Andererseits bringendrei, die am Strick auf die gleicheSeite ziehen, wohl mehr zu Standeals deren zehn, die sich neutralisie-ren. Und dann schlägt die Stundeder Visionen und Ideen. Das aufden ersten Blick Undenkbare wirdzur Vision und dann hoffentlich zu-mindest ein Teil davon auch zurReali tät. – Übrigens: im Stadthausliesse sich wohl ganz gut wohnen,wer hat denn schon einen ehema -ligen Ratsaal als Stube!

    Konradin Fischer,ZiK-Entwickler und Altstadtbewohner

    Bild: Häbi Haltmeier

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    WW II RR TT SS CC HH AA FF TT

    Unternehmensnachfolge99,7 Prozent aller kleinen undmittleren Unternehmen (KMU) bie-ten insgesamt rund zwei Drittel al-ler Arbeitsplätze in der Schweizan. Umso bedrohlicher ist, dassgesamthaft über 75 000 KMU mitweniger als 50 Mitarbeitenden inden nächsten fünf Jahren eineNachfolgeregelung brauchen.Im Geschäftskreis der Raiffeisen-bank Regio Arbon, der neu auchdie Gemeinde Horn einschliesst,bestehen über 1300 kleine undmittlere Unternehmen. Davonunterhalten annähernd die Hälfteeine Geschäftsbeziehung mituns. Verglichen mit der Betriebs-zählung des Bundesamtes fürStatistik benötigen in unsererRegion in nächster Zeit rund 300KMU eine Nachfolgelösung.Die Übergabe eines Unterneh-mens ist sowohl für Unternehmerwie Angestellte emotional. Dennwas oft über Jahrzehnte mit gros-sem persönlichen Einsatz und Ri-siko aufgebaut wurde, soll auchweiterhin bestehen bleiben. Fürjeden Unternehmer kommt früheroder später der Moment, loszu-lassen und seine Firma in jünge-re Hände zu geben. Dementspre-chend unabdingbar sind Fragenwie: Wer soll das Unternehmenweiterführen? Wer unterstütztmich bei der Übergabe? Wie si-chere ich meine persönliche Zu-kunft, wenn meine Altersvorsor-ge im Unternehmen steckt?Die Komplexität solcher Fragenmacht deutlich, dass es für dieUnternehmensnachfolge keinestandardisierten Lösungen gibt.Jede KMU-Nachfolge benötigt einindividuelles Vorgehen, das aufdie Situation des einzelnen Un -ter nehmers abgestimmt ist. Raiff-eisen verfügt mit ihrem Nachfol-gemodell über ein Angebot, dasdiesen besonderen Bedürfnissengerecht wird.Keine andere Bankengruppe derSchweiz verfügt über so viel Er-fahrung im Geschäft mit KMU wieRaiffeisen. Unsere eigene Erfah-rung als kleines und mittleresUnternehmen macht die Bankzum Partner auf Augenhöhe.

    Rolf Müller,Leiter

    FirmenkundenRaiffeisenbank

    Regio Arbon

    Einsatz im «Bermuda-Dreieck»Das «Bermuda-Dreieck» ist dieBezeichnung eines Seegebietes,das sich im westlichen Atlantiknördlich der Karibik befindet.Vermeintlich sollen in dieser Ge-gend Schiffs- und Flugzeugka -tastrophen geschehen. Tatsäch-lich ist jedoch die Zahl der Ka -tastrophen, die sich im «Bermu-da-Dreieck» abgespielt haben,nicht auffällig hoch. Zudem sol-len viele der angeblich mysteriösverschwundenen Schiffe Exper-ten zufolge vermutlich einfach imSturm gesunken sein.In polizeilichen Kreisen sinddie drei oberthurgauischen Klein-städte Arbon, Amriswil undRomanshorn als «Bermuda-Drei -eck» bekannt. Um eine grössereSicherheit zu gewähren, hat sichdie Polizei bereits vor Jahren mitprivaten Sicherheitsfirmen ver-netzt. Ähnliche Bestrebungensind bei Schulen, in sozialen Ein-richtungen, im Gesundheitswe-sen und anderen Bereichen zubeobachten.Die Chrischona-Gemeinden im«Bermuda-Dreieck» sind mit ihrenüber 130 Jahren die ältesten Frei-kirchen im Oberthurgau. Seit über15 Jahren sind Markus Mosimann(Arbon), Paul Amacker und Chris -tian Stri cker (Amriswil) sowie Jo-hann Alberts (Romanshorn) alsPfarrer tätig. Bis vor einem Jahrtraf man sich unregelmässig zumGedankenaustausch. Nach einemlängeren Prozess wurde im Januar2012 das Chrischona-NetzwerkOberthurgau ins Leben gerufen.Die vier Pfarrer haben durch denmehrjährigen Kontakt gemerkt,dass sie über unterschiedlicheBegabungen verfügen. Schulun-gen, Seelsorge, Events, usw. werden gemeinsam angeboten.Gleichzeitig sollen die Gemeindenihre Eigenständigkeit behalten. Die Leiter des Netzwerks erhof-fen sich eine motivierende undinspirierende Wirkung sowie eineFreisetzung von Ressourcen, diein anderen Bereichen eingesetztwerden können, wie auch diebessere Überbrückung von Eng-pässen.

    Markus Mosimann,Chrischona-

    Gemeinde

    Nachhaltiges Wachstum sichernDie Bevölkerung in Arbon undden umliegenden Gemeinden istin den letzten Jahren aufgrundhoher Wohnbautätigkeit und Zu-wanderung überdurchschnittlichgewachsen. Ein ganz anderesBild zeigt sich hingegen bei derAnsiedlung von neuen Unterneh-men. Unsere Region hat sichdiesbezüglich im Vergleich zu an-deren Regionen im Kanton Thur-gau unterdurchschnittlich entwi -ckelt. Das gibt zu denken, dennwenn die Region Arbon auch inZukunft nachhaltig wachsen soll,müssen zwingend auch neue Ar-beitsplätze geschaffen werden.Studien zeigen, dass insbe son -de re Unternehmen aus demDienstleistungsbereich in unsererRegion untervertreten sind. Realität ist, dass für Unterneh-men, die sich in Arbon neu an-siedeln wollen, kaum Boden zuerschwinglichen Preisen zur Ver-fügung steht. Gerade für jungeUnternehmen mit bescheidenenBudgets ist es aber wichtig, dasssie an einem wirtschaftsfreund-lichen Standort mit idealen Rah-menbedingungen starten kön-nen. Eindrücklich konnten wirdas in der Region Morgental se-hen. Anfänglich nur zögerlich,doch dann immer rasanter, hatsich dieses Gebiet mit Unterneh-men der verschiedensten Bran-chen zu einem attraktiven Wirt-schaftsstandort entwickelt. EineErfolgsgeschichte. Doch nun wieweiter? Mit dem riesigen Entwicklungs-gelände «Saurer WerkZwei» hatArbon ein immenses Bauland- Potenzial. Die Frage ist jedoch:Wann und zu welchem Preis kön-nen sich Unternehmen auf die-sem Gelände niederlassen? Vielliegt diesbezüglich in der Handdes jetzigen Eigentümers. Aberauch die Vertreter der Stadtre -gierung, der Politik und der Wirt-schaft sind aufgefordert, sich füreine baldige Lösung und einepositive Entwicklung einzuset-zen, um so einen aktiven Beitragzur Schaffung von neuen Arbeits-plätzen zu leisten.

    Jürg Stäheli, Leiter

    TKB Arbon

    Kirche und Innovation – passt das zusammen?Innovation verbinden wir im All -gemeinen mit der Privatwirtschaft.Dort besteht ein Konkurrenz-kampf. Also müssen Unternehmeninnovativ sein, neue Produkte ent-wickeln, um auf dem Markt zu be-stehen. Wer es sich leisten kannund langfristig denkt, investiertGeld in F+E: Forschung und Ent-wicklung.Und die Kirche? Auf den erstenBlick passt das Begriffspaar «Kir-che und Innovation» nicht zusam-men. Doch weit gefehlt. Die Lan-deskirchen müssen sich seit län-gerem auf dem «Markt der Reli-gionen» behaupten. Kirchenzuge-hörigkeit ist nicht mehr selbstver-ständlich. Herr und Frau Schweizerwählen sich auch ihre Kirche ver-mehrt nach dem Nutzenprinzip:Welche Religion, welche Kirchebietet mir einen valablen Gegen-wert für meinen Mitgliederbeitrag(Kirchensteuer)? Darauf hatte undhat sich die Kirche einzustellen.So entstanden in den letzten Jah-ren neue Angebote: Krabbelgot-tesdienst, Fiire mit de Chline, Got-tesdienst für Junge und Jungge-bliebene, «mann trifft sich», Kreis-tanzen, Liturgisches Abendgebet,Sitzen in Stille, Kulturpfad, Mit -tags tisch usw. Nun ist es natürlichsinnvoll, wenn sich die einzelnenAngebote in einer Gesamtstrate-gie zusammenfügen. Deshalb hatder Autor im Rahmen einer HSG-Weiterbildung eine Diplomarbeitzum Thema «Strategieentwicklungin der Kirche» geschrieben (2010).All dies soll dem Mitgliederverlustentgegenwirken. Doch reicht das?In den vergangenen Wochen warzu lesen, dass – um dem Kosten-druck zu begegnen – Kirchgemein-den fusionieren und Pfarrstellenabbauen oder reduzieren. Dochdadurch entsteht ein Teufelskreis:Weniger Pfarrstellen bedeutet zu-sätzliche Distanz zum Kirchenvolk,zusätzliche Distanz führt zu wei -teren Kirchenaustritten, was wie -derum zu Stellenabbau führt usw.Auch dieser negativen Logik kannnur mit Mut und Innovationssinnbegegnet werden.

    Harald Ratheiser,

    Pfarrerin Arbon

    WW II RR TT SS CC HH AA FF TT

    Mit dem Ärztezentrum Mit dem Ärztezentrum langjährige Vision langjährige Vision

    verwirklichtverwirklicht

    Zusammenkommen ist ein Be-ginn, zusammenbleiben ist einFortschritt, zusammenarbeitenist ein Erfolg.

    Henry Ford, (*30.07.1863 – †07.04.1947),amerikanischer Unternehmer

    Zunehmend ist die hausärztlichemedizinische Versorgung nicht mehrgewährleistet. Wenn man bedenkt,dass 50 Prozent der heute praktizie-renden Hausärztinnen und Hausärz-te mehr als 55 Jahre alt sind, dannkann man erahnen, was in dennächs ten fünf bis zehn Jahren aufuns zukommt. Zumal dank des un-verständlichen Numerus clausus anden Universitäten viel zu wenige jun-ge Ärzte nachkommen. Von diesennachkommenden Ärzten sind 50Pro zent weiblichen Geschlechts, wel-che nicht immer einen vollen Jobleis ten können oder wollen. Und die-se nach kommende Ärztegenerationwill nicht mehr als Einzelkämpfer in

    Einzelpraxen arbeiten und hat auchandere Vorstellungen vom Arbeits-pensum (work-life-balance). Dies istkeine Kritik, sondern eine realisti-sche Feststellung. Folge: Einzelpra-xen finden keine Nachfolger mehr.

    Also muss die aktuelle Ärzte -generation Innovation zeigen undStrukturen bieten, in denen dieJung ärztInnen arbeiten wollen undkönnen. Im Kanton Thurgau gibt esdeshalb ein «Thurgauer Praxisassis -tenz-Programm», wo Assistenzärzteder beiden Thurgauer Kantonsspi-täler drei bis sechs Monate in denHausarztpraxen arbeiten können.Dieses Projekt wird vom Kanton,der für die ärztliche Versorgung zuständig ist, finanziell unterstützt.Hier lernen die jungen Ärzte haut-nah die Funktionsweise einer Haus-arztpraxis kennen und werden somotiviert, nach der Ausbildung alsHausarzt oder Hausärztin zu arbei-ten. Zudem wird diese Praxisassis -tenz für den FMH-Titel anerkannt.

    Um unsere und die nachfolgendeÄrztegeneration von den «out ofhours»-Notfalleinsätzen, vor allemin der Nacht und an Wochenenden,zu entlasten, gibt es in den Thur-gauer Kantonspitälern (nach Bade-ner Vorbild) dem Spital vorgelager-te, von den Thurgauer Hausärztenbetriebene Notfallpraxen. In Frau-enfeld ist eine solche schon in Be-trieb, und in Münsterlingen wird ei-ne Notfallpraxis anfangs 2013 eröff-net. Damit wird auch das Spital von«Bagatellfällen» (sogenannte «walkin»-Patienten) entlastet, und dieBehandlungskosten sind in dieserNotfallpraxis deutlich tiefer, alswenn die Patienten (ohne eine sol-che Praxis) einfach in den Spitallaufen. Zudem sehen die Spital -assis tenten gleichzeitg, wie Notfall-Hausarztmedizin ausgeübt wird,und die Hausärzte können auf dasspezielle Know-how der Spital -kaderärzte zurück greifen (win-win).

    Als weitere Innovation entstehennun nach und nach ärzteigene

    Grup penpraxen bzw. Ärztezentren,wo JungärztInnen als Angestellteoder Partner in unseren schönenBeruf einsteigen können. In Arbonhat das Medizinische Zentrum Ar-bon (www.mzarbon.ch) am 1. Juli2012 seine Pforten in der Altstadtvon Arbon im ehemaligen Saurer-Werk-1-Gebäude geöffnet. Vier Haus- arztpraxen und sechs Spezia lis ten(ein Herzspezialist, eine Hautspe -zialistin, ein Frauenarzt und eineFrauenärztin, ein Psychiater undein Plastischer Chirurg) bilden dasÄrzteteam. Zwei Arboner Hausarzt-praxen und eine Frauenarzt-Praxisvon Kollegen, die in Pension gin-gen, konnten so drei jungen Ärztenübergeben werden! Gesucht wirdnoch ein Kinderarzt.

    Mit diesem Ärztezentrum Arbonhat sich eine langjährige Vision vonetablierten (älteren) Hausärzten ver-wirklicht. Sie wird nun umgesetztund bietet so ein Gefäss, das demMediziner-Nachwuchs gerecht wird.Vergessen wir nicht: Die ärztlicheVersorgung ist auch ein Standort-vorteil einer Stadt, einer Gemeindeoder Region – und belebt in un -serem speziellen Fall zudem auchnoch die schöne Altstadt von Arbon.

    Dr. med. Roman Buff,

    Geschäftsführer Medizinisches

    Zentrum Arbon

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    WW II RR TT SS CC HH AA FF TT

    Ein neuer StadtteilEin neuer Stadtteilentstehtentsteht

    Das Ganze ist mehr als dieSumme seiner Teile.

    Aristoteles, (*384 v.Chr. – †322 v.Chr.),

    griechischer Philosoph

    E ine Vision wird nun Realität: InArbon entsteht auf dem Areal «Sau-rer WerkZwei» ein neuer Stadtteil.Im Rahmen eines breit abgestütz-ten Projektwettbewerbs werden dieersten Baufelder für eine Überbau-ung vorbereitet.

    Die HRS Investment AG hat EndeMärz 2012 das Areal der ehema -ligen Firma Saurer vom Grundeigen-tümer OC Oerlikon Corporation AGübernommen. Damit wechseltenüber 200 000 Quadratmeter Land,was der Grösse der Altstadt vonSt.Gallen entspricht, die Hand. Mitdiesem Besitzerwechsel einher gehtdie von den Arbonerinnen und Ar-bonern lange gewünschte Dynamik,das Areal endlich zu überbauenund mit Leben zu erfüllen. Zusam-men mit der Stadt Arbon wurdendie entsprechenden Schritte auf -gegleist: Ende September erfolgtefristgerecht die Bewilligung des Ge-staltungsplans durch den Kanton.Parallel dazu wurde eine Testpla-nung durchgeführt, um die vielfäl -tigen Nutzungsmöglichkeiten imneuen Stadtteil aufzuzeigen.

    Der ehrgeizige Zeitplan kann ein-gehalten werden, denn jetzt folgt bereits der Projektwettbewerb zurNeugestaltung von rund 42 000 Qua-dratmetern auf dem Areal «SaurerWerkZwei» und auf angrenzendenParzellen in Arbon und Stein ach. ImRahmen dieser Neugestaltung sollmodernes Wohnen, Leben und Ar -beiten mit dem Charme his torischerBausubstanz und naturnahen Erho-lungsräumen in attraktiver Nähe zumBodensee möglich gemacht werden.

    Für jedes der insgesamt vier Bau-felder ist ein separater Wettbewerbmit renommierten Architekturbüros,vor allem aus der Ostschweiz, vor-gesehen. Bei dieser ersten Etappehandelt es sich um zwei Baufeldersüdlich der Novaseta neben einemneu zu gestaltenden städtischenGrün raum bei der Landquartstras-

    se, um die Parzelle «Metropol» undum ein Grundstück westlich derHauptstrasse in Steinach, unmittel-bar an der Grenze zu Arbon gele-gen. Der einmaligen Lage der vierAreale Rechnung tragend, wird dasVerfahren durch eine qualitäts -sichernde Fachgruppe unterstützt.

    Bei den Vorbereitungen und Jurie-rungen nehmen die Stadt Arbon unddie Gemeinde Steinach eine wichtigeRolle ein, haben sie doch ein Mit-spracherecht bei sämtlichen Ent-scheidungen. Die Projektwett bewer -be der HRS entsprechen den Vorga-ben aus Richt- und Gestaltungsplanund stimmen auch mit den Bedin-gungen der kürzlich erlassenen Pla-nungszone der Stadt Arbon für dieParzelle «Metropol» überein.

    Die Projekte werden das Ortsbildvon Arbon ebenso nachhaltig wiepositiv prägen und auch zur wei -teren Entwicklung des hiesigenWirtschaftsstandorts beitragen. Aufdem Areal sind vielfältige Nut-zungsmöglichkeiten für Wohnen,

    Dienstleistung, Gewerbe, Verkaufund Hotelbetrieb vorgesehen. Der-einst sollen Wohnraum für rund1200 Personen und bis zu 900 Ar-beitsplätze geschaffen werden.

    Die vier Projektwettbewerbe wer-den im November gestartet. NachAbschluss des Wettbewerbsverfah-rens wird der neue Stadtteil von Arbon der Bevölkerung präsentiert.Entsprechende Präsentations- undInformationsveranstaltungen sindfür Sommer 2013 geplant.

    Arbon als «Stadt der weiten Ho -rizonte» wird auch auf dem Areal«Saurer WerkZwei» und auf der Par-zelle «Metropol» neue und viel ver -sprechende Horizonte schaffen, wel-che die Attraktivität der drittgröss -ten Stadt im Kanton als Wohn- undArbeitsort weiter steigern werden.

    Patrick Hug,Stadtammann a.i.

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    Bei aller Bodenständigkeit: Ichhabe eine Vision, wie der Oberthur-gau in, sagen wir, 20 Jahren aus -sehen soll! Ganz einfach: Ich stellemir eine Region vor, in der die Men-schen gut leben. Ganz einfach?

    Die hohe Lebensqualität, die mirvorschwebt, bezieht sich nicht al-lein auf das Materielle. In erster Li-nie denke ich an innere Zufrieden-heit, an den Einklang der Menschenmit sich selbst. Damit wir uns rich-tig verstehen: Selbstgefälligkeit istdamit nicht gemeint. Das brächteuns nicht weiter. Die Zufriedenheit,die ich als Vision anstrebe, hatauch nichts mit Selbstbeschrän-kung zu tun – im Gegenteil.

    In meiner Definition entsteht Zu-friedenheit, wenn wir gemeinsametwas erreichen, wenn wir gemein-sam unseren Lebens- und Wirt-schaftsraum weiterentwickeln. Fragtsich nur wie!

    Der Oberthurgau ist schon heutemehr als eine Randerscheinung derSchweiz. Wir haben uns bereits aufden Weg gemacht, um die Vision zurealisieren! Dafür gibt es konkreteZeichen wie etwa das Projekt desEnergieparks Morgental: Es erwei -tert die Abwasserreinigungsanlage

    zur Energiezentrale, die aus demgereinigten Abwasser die Wärmezurückgewinnen und aus BiomasseStrom erzeugen wird. Auch den Bauder Bodensee-Thurtal-Strasse (BTS)und der Oberlandstrasse (OLS) wer-te ich als Zeichen für die Zukunft.Drittes Beispiel: Die infrastrukturel-le Erschliessung des «Saurer Werk -Zwei», das danach zu einem neuenStadtteil Arbons entwickelt wird.Der öffentliche Verkehr wird genau-so aufgewertet – Stichwort Schnell-bus zwischen Arbon und St.Gallen.

    Kein Zweifel, unsere Region istaktiv. Wir arbeiten insgesamt er-folgreich, auch wenn dem einenoder anderen Unternehmen dieFrankenstärke zurzeit zu schaffenmacht. Unseren vergleichsweisekleinen Fleck Erde finden andere soschön, dass sie bei uns am Boden-see Ferien machen.

    Damit das alles so bleibt, müs-sen wir etwas tun! Unser Wohler -gehen liegt in unserer Hand! Des-halb muss es auch in unseremInteresse sein, industrielle Betriebe

    in unserer Region zu halten und ineinem zweiten Schritt neue anzu-siedeln. So können wir der schlei-chenden Tendenz der De-Industria-lisierung entgegenwirken. Aus mei-ner Sicht ist nur eine Durchmi-schung von Industrie, Gewerbe undDienstleistung gesund. Wir brau-chen und wollen alle Bereiche.

    Dazu benötigen wir ausgewie -sene Berufsleute – und unser dua-les Bildungssystem: Menschen miteiner Berufslehre stützen unserenStandort und unsere Region genau-so wie Menschen mit einem Hoch-schulabschluss. Deshalb müssenwir die Berufslehre und den Nach-wuchs wo immer möglich fördern.

    Für unser wirtschaftliches Wachs-tum sind die Themen Energie undInfrastruktur, die ich bereits ange-tönt habe, extrem wichtig. Es gehtum ökonomische und genauso umökologische Nachhaltigkeit: Die ei-ne kommt ohne die andere nichtaus. Unser wirtschaftliches Wachs-tum muss sich mit der Umwelt ver-tragen.

    Ich benütze gerne das Wort «wir»:Nachhaltige Prosperität erreichenwir nur, wenn wir uns gegenseitigstärken – und wenn wir über deneigenen Tellerrand hinausschauen.Aus dem Miteinander entsteht Stärke! Um sich miteinander undgemeinsam zu positionieren undweiterzuentwickeln, hat sich vorbald drei Jahren die Region Appen-zell AR – St.Gallen – Bodensee ge-bildet. Diese Region reicht von Ar-bon bis Urnäsch und von Ober -büren bis Walzenhausen und stelltsich auf www.regio-stgallen.ch vor.Genauso ziehen Wirtschaft und Po-litik in der RegionalplanungsgruppeOberthurgau (RPO) am gleichenStrang und in die gleiche Richtung.Überzeugen Sie sich auf www.ober-thurgau.ch. In diesen Gremien ent-steht gemeinschaftliches Engage-ment, und aus ihrem Realitätssinnwächst Optimismus. Ich glaube andie Vision. Und Sie?

    Dennis Reichardt,Präsident der Arbeitgeber-vereinigung Arbon und Umgebung

    Wir müssen Wir müssen etwas tun!etwas tun!

    Höchstleistung verträgt keinMittelmass.

    Klaus Kleinfeld, (*06.11.1957),ehem. Siemens-Vorstand

    Bild: Häbi Haltmeier

    Region Oberthurgau erhält FahrtMit dem Ja zur BTS/OLS ist einewichtige Marke für die wirt-schaftliche Entwicklung der Re-gion Oberthurgau gesetzt. DasVolk hat weitsichtig entschie-den. Die Spannung bleibt be-stehen, was folgt nun? Gefor-dert sind neben den Wirt-schaftsverbänden und Firmen,welche die Möglichkeiten derRegion nutzen, die drei staat-lichen Ebenen.

    Der Staat sorgt für die Rahmen-bedingungen, und die Wirt-schaft schafft Arbeitsplätze. DerBund wird die BTS übernehmenund entscheiden, wann in wel-cher Form und mit welchen Mit-teln die Verbindung Arbon – Bo-nau und damit der ersehnte An-schluss gegen Westen an dasNationalstrassennetz realisiertwird. Der Kanton Thurgau kannden Realisierungstermin aktivbeeinflussen, in dem er die Pla-nungsarbeiten zügig voran-treibt. Die Vergangenheit be-wies, der Bund macht dort wei-ter, wo die Kantone die Haus-aufgaben gemacht haben.

    Aber auch die Gemeinden sindgefordert. Deshalb haben sichdie Oberthurgauer Gemeindenin der Regionalplanungsgruppefür ein NRP-Projekt entschie-den, das von Bund und Kantonzu zwei Dritteln mitgetragenwird. Unter dem Titel «Optimie-rung kommunaler Zusammenar-beit» sollen die Rahmenbedin-gungen in der Region nicht nurhinterfragt, sondern optimiertwerden.

    Nach einer systematischen Aus-lotung der heutigen Situation,nach einer Auslegeordung undAnalyse, wird eine effektive undeffiziente Leistungserbringungmit Verbesserung des öffent-lichen Infrastruktur- und Dienst-leistungsangebots angestrebt.Wir arbeiten an der Steigerungder regionalen Standortattrakti-vität und Wettbewerbsfähigkeit.

    Stephan Tobler,Präsident

    Regionalplanungs-gruppe

    Oberthurgau (RPO)

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    Ja, wir füttern grossartig; ja, wirinvestieren viel; ja, wir entscheidenmutig; ja, wir entwickeln Visionen;und ja, wir haben ein gemeinsamesZiel. Ende gut, alles gut? Vielleicht.

    Mir scheint, als würden wir fastzu viel von Visionen sprechen. Min-destens in dieser Wirtschaftsbei -lage von «felix. die zeitung.» lassenwir uns äusserst gerne über Visio-nen und Oberthurgau aus. Mancheiner verfehlt das Thema gewaltig.Wir alle möchten gerne Visionäreund Vordenker sein – sind wir das?

    Die Vision ist eine Erscheinung,ein inneres Bild einer Vorstellungund manchmal auch eine optischeSinnestäuschung – Halluzination isteher das negativ behaftet ge-bräuchliche Wort dafür. Eine Visionkann auch eine religiöse Erschei-nung sein. Unsere Visionen könnendemnach auch Täuschungen sein.Wie können wir sicher sein, dassVisionen richtig sind?

    Zunächst erscheint es mir wichtig,dass wir überhaupt eine Vorstellungdavon haben, wie wir unser Lebengestalten wollen. Ob diese richtigoder falsch ist, erfahren wir erstdann, wenn wir eine Zu friedenheiterreicht haben, die uns Freiheiteneröffnet. Eine Vision ist also keineFrage von der Menge der Investitio-nen, der gebauten Strassen odervon verlängerten Lärm zeiten – dieerfolgreiche Umsetzung einer Visionist dann erreicht, wenn wir wissen,wofür es sich lohnt zu leben. Einegute Vision wird dann zur Realität,wenn wir ganz unmerklich «besser»leben… und das ist nicht messbar.

    Unsere Visionen beschränkensich zu oft auf Themen wie Ge -setze, Sicherheit, Gesundheit undKos ten effizienz. Wenn wirkliche Vi-sionen entstehen sollen, tun wirgut daran, unser Gedankengut auf-zubrechen, den Bogen weiter zuspannen und Grenzen zu sprengen.Wir sollten die Zwischenwelten, diewir heute mehrheitlich als anstös-sig betrachten, wieder zulassen.Darin bewegt sich auch die Kultur –weisser und schwarzer Humor, lust-volles Nichtstun, Aktionskunst, in-tellektuelle Aus schweifungen. Wirsollen sie nicht nur zulassen, wirsollen sie genussvoll akzeptieren.Ein faules «Rumgedönse» ist damitnicht gemeint, sondern eine nach-gedachte Auseinandersetzung mitunserem Zeitgeist. Wir können unsdas leis ten!

    Unsere Visionen also sollen sichnicht nach unserem Wohlstand rich-ten, sondern an den Grenzen, diewir uns selber auferlegt haben. Der

    politische Verzicht auf kulturelleSchönheiten spiegelt sich in wider-lichen Gesetzen gegen alles, wasuns oder einzelnen Bevölkerungs-gruppen Freiheit geben würde. DieGesetzesflut oder Begehren anselbst auferlegten Grenzen schrän-ken uns dermassen ein, dass wiruns nur noch an unserem erarbei -teten Wohlstand halten wollen –um jeden Preis!

    Das römische Reich ging schondaran zugrunde – an Korruption,Macht und Faulheit. Heute habenwir die Möglichkeit, und auch dieIntelligenz, nicht dem gleichen My-thos von Freiheit, Glück und Visionauf den Leim zu gehen. Wir wissen,dass wir das Leben selber in dieHand nehmen müssen, dass Glücknicht von Geld abhängt und dasswir uns gemeinsam selber gestal-ten können. Gemeinsam darum,weil sich eine Vision nur im Kollek-tiv gewinnbringend für alle auf denBoden bringen lässt.

    Mit der nötigen Gelassenheit se-hen wir den Gewinn in der Kombi-nation der materialistischen Weltan-schauung kombiniert mit Besonnen-heit, die nicht alles mit sich machenlässt, was immer neue Panikmache-reien für notwendig erklären. Damitist der Kreis in wenigen Worten ge-schlossen. Wehren wir uns dage-gen… otherwise they shit on us!

    Rolf Staedler,CEO awitgroup ag Arbon

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    Don’t feed the birds…Don’t feed the birds…

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    Realität und VisionRealität und Vision– was wünschen– was wünschen

    wir uns fürs Alter?wir uns fürs Alter?Jeder hat seine Wunschvorstellungzum Alt werden: gesund, vital undselbstständig bleiben bis ins hoheAlter! Dies trifft glücklicherweiseauch für viele zu!

    Wir werden nicht nur älter, son-dern zusammen mit dem Baby-boom der 60er-Jahre zeichnet sichein Bild ab, dass sich der Anteil derüber 65-jährigen Menschen zwi-schen 2010 und 2030 von 17 auf 24Prozent erhöht. Besonders raschzu nehmen wird deshalb die Zahlder über 80- und über 90-jährigenFrauen und Männer. Gleichzeitig ha-ben sich die Familienstrukturen unddie Gesellschaft verändert; nicht alle sehen sich mehr in der gesell-schaftlichen Verantwortung. Immeröfter hört und liest man, dass derGenerationenvertrag überholt sei.

    Welches sind die wesentlichenBedürfnisse der Menschen mit 60+?Was wünschen wir uns nebst anhal-tend guter Gesundheit? Nebst finan-zieller Sicherheit sind es gute sozia-le Kontakte, Selbstbestimmung aberauch Sicherheit und Geborgenheit inder Gesellschaft und das Gefühl, et-was wert zu sein. Wenn wir dies denweiteren Aus sagen der Studie desSchweizerischen Gesundheitsobser-vatoriums «zur Zukunft der Pflegeim Alter» gegenüberstellen, heisstdies, dass wir den Umgang unter-einander und die Wohnformen fürdas Alter neu überdenken müssen.

    Mit dem steigenden Anspruch an In-dividualität gilt es zu berücksich -tigen, dass alters- und gesundheits-bedingte Einschränkungen jederzeiteintreten können. Die Studien zei-gen, dass mit der älter werdendenGesellschaft auch der Anteil jenerMenschen steigt, die in der einenoder anderen Form auf Unterstüt-zung und Pflege angewiesen sind,über 80 sind es 13 Prozent und beiden über 90-Jährigen jede zweite.Von grosser Bedeutung ist die Ent-wicklung von zahlbaren Wohnfor-men mit Dienstleistungen, die er-möglichen, lange in der gewohntenUmgebung zu verbleiben und wel-che die gewünschte Sicherheit ge-währleisten. Diese Nachfrage wirdweiter ansteigen und in der Folgeder Eintritt in ein Pflegeheim nochspäter als heute und häufiger erstgegen das Lebensende erfolgen.

    Bei den Pflegearrangements zeich-net sich verstärkt das Bedürfnisnach einem Zusammenspiel ver-schiedener Unterstützungsformenab. Neue Konzepte kombinierenambulante und stationäre Ange -bote. Es wird eine Aufgabe der Zu-kunft sein, die Koordination undZusammenarbeit im Dienste derpflegebedürftigen Menschen zu ver-netzen und im Sinne von Verbund-lösungen weiter zu entwickeln. Im-mer häufiger wird auch das frühereModell des Mehrgenerationenhau-ses diskutiert. Bis dato sind solcheWohnprojekte im In- und Auslandoftmals gescheitert. Die Anforde-rungen und Erwartungen wurdennicht erfüllt. Dennoch sind wir allegefordert, diese unterschiedlichenBedürfnisse wahrzunehmen undge meinsam zukunftsfähige undletztendlich auch zahlbare Wohn-formen zu finden. Für innovativeProjekte braucht es offene jüngereund ältere Menschen, die sich anIdeen wie Senioren-WG’s in Quar-tieren, Mehrgenerationenhäusernetc. heranwagen. Künftige Wohn-formen für Senioren sollten ver-mehrt Dienstleistungen nach Bedarf(Einkauf/Betreuung/Pflege) anbie-ten. Dabei gilt es immer auch zuberücksichtigen, dass sowohl die fi-nanziellen wie auch die personellenRessourcen begrenzt sind.

    Die Genossenschaft PflegeheimSonnhalden befasst sich mit dieserEntwicklung, setzt in einem ers ten

    Schritt auf das funktionierende undstark nachgefragte Angebot anzeitgemässen Pflegeplätzen, in ei-ner Atmosphäre, wo gesellschaftli-ches Miteinander und Individualitätgleichermassen seinen Platz findet.Zudem wird mit dem Neubau«SONNHALDENplus» in der RegionArbon ein stationäres Angebot fürDemenzpatienten geschaffen undzur temporären Entlastung vonpflegenden Angehörigen das Ange-bot mit einer Tages-/Nachtstrukturergänzt.

    Innovationen und Anstrengungenauf allen Ebenen sind gefragt. Esbraucht aber auch den Willen derGesellschaft, den älteren Menschendie Würde und Geborgenheit zuerhalten. Das Postulat klingt viel-leicht altmodisch: Der Generationen-vertrag beinhaltet auch die Dank-barkeit gegenüber der älteren Ge-neration. Altern geht uns alle an!

    Hansjörg Binder, Präsident / Marlene Schadegg, Heimleiterin,

    Genossenschaft Pflegeheim Sonnhalden

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    Vision 2017: Familie W. lebt seitfünf Jahren mit ihren beiden KindernAnne (zehn Jahre) und David (zwölfJahre) in einer Wohnung am Stadt-rand von Arbon. Herr W. arbeitet alsHandwerksmeister in Egnach, FrauW. an drei Wochentagen als Pflege-fachfrau am Kantonsspital in St.Gal-len. Anne und David besuchen dasneue Schulhaus Seegarten. Für Fa-milie W. war das Tagesschulangebotim Seegarten ein ausschlaggeben-der Grund, in Arbon wohnhaft zubleiben, da es ihnen wichtig ist, ih-re beiden Kinder gut betreut zu wis-sen. Es ist für sie klar, dass sie aufGrund ihres Einkommens einen fi-nanziellen Beitrag zu leisten haben.

    Entwicklung: Im Hinblick auf diestädtebauliche Entwicklung Arbonswill die Primarschulgemeinde Schritthalten. Dazu wurden im letztenJahr das Schulraumkonzept grund -legend überarbeitet und Visionenkonkretisiert. Auch wenn vorder-hand nicht mit einem steilen An-stieg der Kinderzahlen zu rechnenist, müssen wir doch auf Grund vonPrognosen mittelfristig für 80 bis100 Kinder mehr Schulraum bietenkönnen. Per 31. Juli 2016 läuft zu-dem der Mietvertrag im Proviso-rium Schöntal aus. Unsere beiden

    bestehenden Schulzentren Bergliund Stacherholz/Schöntal habenGrössen von 400 und 500 Schulkin-dern erreicht. Um eine gute Schul-qualität für Kinder im Primarschul-alter zu gewährleisten, sind Schul -einheiten von 300 bis maximal 350Kinder anzustreben. Die Bautätig-keiten im Nordwesten der Stadtschreiten voran. So ist es nahelie-gend, auf diesem Gebiet einen neu-en, dritten Schulstandort zu pla-nen. Die Arboner Stimmbürgerinnenund Stimmbürger haben erfreuli-cherweise im März 2012 dem Land-kauf an der Romanshornerstrasse84 mit einem klaren Ja-Anteil vonüber 70 Prozent zugestimmt.

    Planung: Seit Ende September istder Architekturwettbewerb für dasgeplante Schulhaus Seegarten öf-fentlich ausgeschrieben. Abgabe -termin ist Ende Januar 2013, die Ju-rierung erfolgt im März 2013, undanschliessend werden die einge-reichten Wettbewerbsarbeiten öf-fentlich ausgestellt. Der Planungs-kredit soll im Juni 2013 zur Abstim-mung kommen, der Baukredit vor-aussichtlich im November 2013dem Stimmvolk vorgelegt werden.

    S tandortvorteil Tagesschulange-bot: Nebst Zahlen und Fakten, wasBevölkerungswachstum, Raumbe-darf und Liegenschaften anbelangt,hat sich die Schulbehörde auch mitpädagogischen Aspekten ausein-andergesetzt. Denn gute Schulen,

    die den heutigen gesellschaftlichenAnforderungen entsprechen, geltenals klarer Standortvorteil. Schweiz-weit wird ein zunehmender Bedarfan Betreuungsangeboten festge-stellt – und dies über alle sozialenSchichten hinweg. Nebst Kindernvon «working poor», wo beide El-tern einem Verdienst nachgehenmüssen und trotzdem am Existenz-minimum leben, ist die Wirtschaftdarauf angewiesen, dass gut aus-gebildete Frauen und Männer ihrerTätigkeit auch mit Kinderwunschnachgehen können. Die traditions-bewusste Wunschvorstellung, dassein Elternteil während der Kinder-phase zu Hause bleibt und damitdie Betreuung des Nachwuchsesge währleistet, bewegt sich immermehr von der Realität weg.

    Ein familienergänzendes Betreu-ungsangebot: Die Zeit scheint reif,der Bedarf steigend, Schulen mitGanztagesstrukturen von Montagbis Freitag anzubieten. Nicht kos -tenlos, sondern mit entsprechenderfinanzieller Beteiligung der Eltern,je nach Einkommensniveau. DasKin derhaus ist auf Kinder ab demSäuglingsalter spezialisiert undführt lediglich eine Schülergruppebis zehn Jahre. Seit es den Schüler-hort nicht mehr gibt, bietet die PSGgegen einen Unkostenbeitrag einenMittagstisch (SuK = satt und klug)mit Aufgabenhilfe und Nachmittags-betreuung an vier Wochentagen an.Doch wenn Familie W. mit Kindernin der 4. und 5. Primarklasse am

    Mittwoch auf eine Betreuung ange-wiesen ist, dann müsste sie jetztauf dem Gebiet der Stadt Arbon ei-ne private Lösung suchen. Dies isteines von vielen möglichen Bei -spie len, weshalb wir auf Grund vonRealitäten die Vision ins Auge ge-fasst haben, im neuen SchulhausSeegarten die Räumlichkeiten aus -serhalb der Schulzeiten für ein Ta-gesschulangebot zu nutzen. So sollder geplante Saal für die Mittags-verpflegung von 50 bis 100 Kindern(= 5 bis 10 Prozent aller PSG-Kin-der) nutzbar sein und die Biblio-thek als Ort der Ruhe und Stille die-nen. Die beiden Werkräume textilund nichttextil bieten sich für krea-tiv-handwerkliche Beschäftigungenausserhalb des Unterrichts an, dieTurnhalle für sportliche Aktivitäten.Kurz: Möglichst viele Räumlichkei-ten, die in einem Schulhaus sowie-so vorhanden sind, sollen durchdas Tagesschulangebot einen hö -heren Auslastungsgrad erhalten.Die PSG möchte die Vision einerGanztagesschule im Seegarten alsprofessionelles, familienergänzen-des Betreuungsangebot verwirk-lichen – nicht nur für Familie W.!

    Regina Hiller,Präsidentin

    Primarschul-gemeinde

    Arbon

    RealitätsbezogeneRealitätsbezogeneSchulraumplanungSchulraumplanung

    und Visionenund Visionen

    Lernen ist wie das Rudern ge-gen den Strom; sobald man auf-hört, treibt man zurück.

    Laotse, (6. Jh. vor Chr.), chinesischer Philosoph

    Ein Unternehmen lebt von derKultur der Mitarbeiter.

    Eric Schmidt, (*1955), CEO von Google

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    RespektvollerRespektvollerOberthurgauOberthurgau

    Autorität wie Vertrauen wer-den durch nichts mehr erschüt-tert als durch das Gefühl, unge-recht behandelt zu werden.

    Theodor Storm, (*14.09.1817 – †04.07.1888),

    dt. Schriftsteller und Jurist

    Seit 2011 gibt es in Arbon dasProjekt Respektstadt. Das ProjektRespektstadt Arbon umfasst dieZiele Respekt gegenüber dem Mit-menschen, gegenüber sich selberund gegenüber der Umwelt. Entwi -ckelt haben das Projekt die Abtei-lung Soziales und der Verein Kin-der- und Jugendarbeit der Stadt Ar-bon zusammen mit verschiedenenPartnerorganisationen wie Schuleund Werkhof.

    Das Thema «respektvoller Um-gang mit den Menschen und derUmwelt» drängte sich deshalb auf,weil immer mehr festgestellt werdenmuss, dass in der heutigen Gesell-schaft die Konsumorientiertheit unddamit einhergehend die unmittel -bare Bedürfnisbefriedigung respek -tive ein ausgeprägter auf das In -di viduum ausgerichteter Egois musüber hand nimmt. Diesem gesell-schaftlichen Megatrend wirkt dasProjekt «Respektstadt» entgegen.

    Ein respektvoller Umgang mit derUmwelt und den Mitmenschen zupflegen bedeutet, dass nicht aus-schliesslich die persönlichen Be-dürfnisse im Zentrum stehen, son-dern auch die Anliegen und Ansprü-

    che der anderen gesehen und re-spektiert werden. Umgesetzt wirddieser Gedanke einerseits mit Pro-jekten wie dem «CleanDay» odermit der Aktion «Respektbotschaf-ter». In letzterem begegnen sichAusländer und Schweizer und zei-gen dies in der Öffentlichkeitmit entsprechenden Fotos und Re -spekt slogans wie «Zusammenarbeitmacht stark» oder «Begegnungstatt Abweisung». Voraussichtlichim Februar 2013 werden die Re-spektbotschafter der Stadt Arbonvon Plakatwänden ihre Respekt -slogans verkünden. Bereits über 30Personen, je zur Hälfte Ausländerund Schweizer, haben sich für dieFotos zur Verfügung gestellt. Jedebeteiligte Person erhält jeweilsauch Postkarten für den Versand anihr bekannte Personen.

    Ebenfalls ein Thema im Zusam -menhang mit einem respektvollenund wertschätzenden Miteinanderist das Thema der Gewalt, das zu-nehmend auftritt. Hier will das Pro-jekt Respektstadt ein Gegenzeichensetzen. Auch die Schulen bearbei-ten das Thema der gewaltfreienKonfliktlösung. Allerdings ist esnicht richtig, sämtliche Erzie hungs -aufgaben an die Schulen zu dele-gieren. Vielmehr gilt es, die Elternin ihrer Erziehungskompetenz zustärken und wo nötig zu unterstüt-zen. Dazu soll ein Ratgeber für El-tern dienen, der gegenwärtig durchden Verein Kinder- und Jugendar-beit Arbon erstellt und voraussicht-lich im Januar 2013 den Eltern zu-gestellt wird. Der Ratgeber zeigtauf, wie Eltern möglichen Gewalt -situationen wie Mobbing und Er-

    pressung begegnen und wie siegegenüber ihrem Kind Verantwor-tung übernehmen können. Ziel ist,den respektvollen Umgang der Kin-der untereinander zu fördern unddie Eltern in ihrer Erziehungskom-petenz zu unterstützen.

    Das Projekt Respektstadt wird imRahmen einer Leistungsvereinba-rung mit der Fachstelle für Kinder-,Jugend- und Familienfragen des Kan-tons Thurgau realisiert. Mit der Fach-stelle wird das Projekt laufend eva-luiert. Vorgesehen ist, dass mit Un -terstützung der Fachstelle auch wei-tere Gemeinden das Projekt über-nehmen können. Die Abteilung So -ziales der Stadt Arbon kann die Ge-meinden in der Erarbeitung einer aufdie Gemeinde zugeschnittenen Lö-sung unterstützen. Der Vorteil dieserLösung ist, dass weitere Gemeindenbereits erprobte Massnahmen über-nehmen könnten. Somit wäre die Vi-sion, dass die Region Oberthurgau2022 nicht nur den Prix Courage er-hält für ihren Mut, den Prozess derRespektförderung in Gang zu set-zen, sondern auch, dass sich dieverschiedenen Gemeinden darumbemühen, das Label Respektstadtzu erhalten, ähnlich jenem der Ener-giestadt. Bis dahin ist es noch einweiter Weg, aber die ersten Schrittesind gemacht.

    Hans-Jürg Fenner,Leiter

    Abteilung Sozialesder Stadt Arbon

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    Sportregion Oberthurgau Sportregion Oberthurgau ––Realität oder Vision?Realität oder Vision?

    Sport ist nicht nur die schönsteNebensache der Welt. Sport istauch ein nicht unwesentlicherStandortfaktor – und das in dop-pelter Hinsicht. Zum einen prägtdas Angebot für sportliche Aktivi -täten die Lebensqualität und damitdie Attraktivität einer Region. Zumandern fördern sportliche Aushän-geschilder die Bekanntheit einerRe gion und geben ihr ein Profil.

    Drei Elemente gehören dazu: ei-ne zeitgemässe Infrastruktur, aktiveVereine und sportliche Aushänge-schilder mit einer überregionalenoder gar nationalen Ausstrahlung.Wo stehen wir diesbezüglich imOberthurgau – was fehlt zur Vision«Sportregion Oberthurgau»?

    Die Ausgangslage ist gut: Mitden Anlagen am See und einemvielfältigen Netz an Rad-, Skater-,Jogging- und Wanderwegen verfügtdie Region Oberthurgau bereitsüber ein attraktives naturnahes An-gebot an sportlicher Infrastruktur.

    Dazu bieten praktisch alle Gemein-den ein gutes Grundangebot anTurnhallen und Sportplätzen. Etwasschwieriger wird es, wenn es umgrössere Sportanlagen mit regiona-lem Einzugsgebiet geht, welche dieMöglichkeiten einer einzelnen Ge-meinde übersteigen. Zwar gibt esgute Ansätze, etwa mit den regio-nalen Schiessanlagen in Amriswilund in Roggwil. Auch das Eissport-zentrum Oberthurgau in Romans-horn scheint nun auf gutem Weg zueiner regionalen Trägerschaft zusein. Bei anderen Grossanlagen,wie einer Schwimmhalle, einergros sen Sporthalle oder einemKleinstadion, ist man im Oberthur-gau jedoch noch weit von dem ent-fernt, was anderswo in einer Stadt-region mit rund 60 000 Einwohnernzum Standard gehört.

    Träger des organisierten Sportsund des Wettkampfsports sind dieVereine. Zwar ist das Angebot auchim Oberthurgau wie überall rechtvielfältig, doch sind Lücken undSchwächen nicht zu übersehen.Ver schiedene – auch früher starkeund traditionsreiche – Vereine ha-ben zusehends Mühe, die erforder-lichen Trainer und Funktionäre zurekrutieren. Es fehlt oftmals an Zug-pferden und in der Folge auch angenügendem Nachwuchs. Zu oftmangelt es an Offenheit und Weit-sicht zur Zusammenarbeit über deneigenen Gartenhag hinaus. Es gibtzum Glück aber auch positive Bei-spiele; Vereine mit Zielen und Visio-nen, geleitet von Personen mit Lei-denschaft und Begeisterungsfähig-keit. Das sind zum Teil lokale,gut verankerte Vereine, immer mehraber auch Vereine, die regionaldenken und wirken.

    Sportliche Aushängeschilder, wel-che über die Region Oberthurgauhinaus ausstrahlen, gibt es leidernur wenige. Allen voran sicher die

    Volleyballer von Volley Amriswil,die sich seit Jahren an der natio -nalen Spitze bewegen und bereitsSchweizermeister-Titel und Europa-Cup-Erfahrung sammelten. Eben-falls nationale und internationaleErfolge durften die Leichtathletender LG Oberthurgau feiern. Zumin-dest in der nationalen Szene einBegriff sind schliesslich auch dieEishockeyaner der Pikes Oberthur-gau, die insbesondere beim Nach-wuchs in der nationalen Spitzen-klasse mitspielen. Wie schwer esist, sich – nur mit eigenen Kräftenund ohne grosse finanzielle Mittel –in der nationalen Spitze zu halten,mussten die Handballer des HC Ar-bon erfahren.

    E rfreulicherweise wird an ver-schiedenen Orten intensiv mit demNachwuchs gearbeitet und in denNachwuchs investiert, so etwa beider LG Oberthurgau mit den jungenLeichtathleten oder bei den Pikes –in Zusammenarbeit mit der NET inKreuzlingen – mit den Eishockey-Talenten. Im Volleyball in Amriswilbereits seit einigen Jahren und imHandball in Arbon seit vergange-nem Sommer gibt es im Oberthur-gau gar eigene Sporttagesschulen.

    Die Chancen sind also intakt,dass wir wirklich zur SportregionOberthurgau werden – vor allemdann, wenn wir uns wirklich als Re-gion verstehen und entsprechendzusammenstehen und zusammen-arbeiten.

    Christoph Tobler, Präsident IG Sport Region Arbon

    Bild: Häbi Haltmeier

    Bild: Häbi Haltmeier

    Fortschritt braucht den Schrittnach vorn, nicht zurück.

    Franz Müntefering, (*16.01.1940)

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    Unsere Patienten sagen immerwieder: «In der Sunne Praxis ist eseben irgendwie anders!»

    Wir bedanken uns an dieserStelle für dieses Kompliment, dasunser Bemühen unterstreicht, Me -dizin menschlich positiv rüber zubringen. Es bringt zum Ausdruck,dass wir in der Sunne Praxis mitder im Vordergrund stehenden in -dividuellen Betreuung unseren Jobals «Hausarzt im eigentlichen Sin-ne» in unserer Region bestmöglichausfüllen. Es bestärkt uns auch,den Standort Roggwil in diesemSinne weiter auszubauen und zustärken.

    Die aktuelle gesundheitspoliti-sche Tendenz zwingt Ärzte zuneh-mend aus ökonomischen Gründenzu Zusammenschlüssen in Grup -pen praxen. Diese Ökonomisierungder Medizin führt leider zunehmendzu einem Verlust an individuellerPatientenbetreuung und persönli-chem Engagement. Es besteht zu-nehmend die Gefahr, dass der Pa-tient zu einer Nummer wird.

    Aber wer will das schon! Denngerade wenn es einem nicht gutgeht, wünscht sich jeder, vom Arztseines Vertrauens in ansprechenderund verständiger Umgebung so-wohl individuell wahrgenommenals optimal betreut und behandelt

    zu werden. Bei uns in der SunnePraxis steht daher nicht der Arzt imMittelpunkt, sondern Sie!

    Niemand geht gerne zum Arzt!Vor dem Arztbesuch lässt die auf-kommende Ungewissheit oftmalsPuls und Blutdruck ansteigen. DasSchlimmste, was einem in dieserun gemütlichen Situation passierenkann, ist, dass man in einem eherkühl und steril anmutenden Warte-zimmer unter den strengen Blickendes Praxispersonals sitzt, um dannvon einem Arzt empfangen zu wer-den, der sich mit einer Aura der Un-nahbarkeit umgibt.

    Nettes Ambiente und zuvorkom-mende Medizinische Praxisassisten-tinnen, die Sie schon lange kennenund die um Ihre innere Unruhe wis-sen, lassen diese zumindest nichtweiter zunehmen. Die Fähigkeit desArztes, im Gespräch mit Ihnen denmedizinischen als auch Ihren per-sönlichen Bedürfnissen angepassteLösungswege zu suchen und vor al-lem auch zu finden, bedarf grosserAufmerksamkeit, Einfühlungsver-mögen und persönlichen Engage-ments.

    Medizinisches Fachwissen giltheute sowohl für Ärzte als auch Me-dizinische Praxisassisteninnen alseine Grundvoraussetzung. Gute, ra-sche und optimierte Behandlungs-abläufe ebenso. Dazu gehört aucheine gute Kooperation mit denSpezialisten, die wir im Bedarfsfallbeiziehen. Die Kooperationen derÄrzte der Sunne Praxis mit jedwel-chen Spezialisten beruht alleineauf Fachkompetenz. Wir sind wederKrankenkassen oder sonstigenGeldgebern noch Spitälern ver-pflichtet. Wir garantieren Ihnen da-her eine politisch unabhängige undalleine auf Ihr Wohl ausgerichtetemedizinische Betreuung.

    Aufgrund der Komplexizität unse-res Angebots konzentrieren wir unsin Zukunft ganz darauf, mit der Sun-ne Praxis den Standort Roggwil zustärken und in der Region Arbonund Umgebung kontinuierlich weiterzu entwickeln. Der räumliche Ausbauder Sunne Praxis ist Programm.

    Die Sunne Praxis ist jedoch nichtnur eine «echte» Hausarztpraxis,sondern wir möchten an dieserStelle auch auf unsere speziellen

    Behandlungskonzepte und unserdarüber hinausgehendes Fachwis-sen verweisen: – individualisiertes Coaching bei

    Herzkreislauf-Erkrankungen, Ge-wichtsmanagement und Stoff-wechselstörungen wie beispiels-weise Zu ckerkrankheit;

    – optimiertes Betreuungskonzeptbei akuten als auch chronischenBeschwerden des Bewegungs -apparates und der Wirbelsäule(Fähigkeitsausweis Manuelle Me-dizin und Rheumatologie/Rehabi-litation);

    – personalisierte Beratung beiCheck Up’s (MasterstudiengangPräventionsmedizin, UniversitätDresden);

    – hormonelle Beratung von Män-nern und Frauen in der Andro-resp. Menopause (Masterstudien-gang Präventionsmedizin, gynä ko -lo gische und andrologische Endo -krinologie, Universität Dresden).

    Mehr darüber unter www.sunne-praxis.ch – Unsere Öffnungszeiten:Montag bis Freitag, 08.00 bis 13.00und 14.00 bis 19.00 Uhr.

    Dr. med. Caroline Segert,Roggwil

    Gegen den Mainstream Gegen den Mainstream in der Medizinin der Medizin

    Eine Fähigkeit, die nicht täg-lich zunimmt, geht täglich einStück zurück.

    Chinesisches Sprichwort

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    Wirtschaft und Schule

    Gemeinsam für die Zukunft unserer Jugend!

    Die Schülerinnen und Schüler derSekundarschulgemeinde Arbon bedanken

    sich bei Wirtschaft und Gewerbe der Region Arbon für die grossartige

    Unterstützung bei der Berufsfindung und für das sehr gute Lehrstellenangebot.

    Der Arbeits-, Wohn-und Freizeitraumrund um Arbon

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    WW II RR TT SS CC HH AA FF TT

    Wir dürfen Immigration nichtals Bedrohung sehen. Wenn Mi-gration gut gemanagt wird, istsie eine Bereicherung.

    Franco Frattini, (*14.03.1957), EU-Kommissar

    Die Realität: Ich greife hier einThema auf, das die SekundarschuleArbon seit einiger Zeit in zuneh-mendem Mass beschäftigt. Die Be-schulung von Jugendlichen, die erstim Oberstufenalter und sehr oft ausbildungsfernen Herkunftsländernnach Arbon ziehen. Gesetzlich klargeregelt ist das Recht auf Bildung,welches in unserem Land völlig zuRecht einen sehr hohen Stellenwerthat. Es ist daher keine Frage, dassdiese Jugendlichen bei uns beschultwerden. Was aber sollen, müssenoder können wir diesen Jugend-lichen bieten? Welche Ziele geltenfür diese Jugendlichen? Sie kom-men am Tag x ohne jegliche Kennt-nisse unserer Sprache, oft sogarohne Kenntnisse unserer Schrift -zeichen, nach Arbon.

    Aus diesem Grund haben die Se-kundarschule Arbon und die Pri -mar schule Arbon in einem gemein-samen Projekt die Einführungsklas-se für Fremdsprachige aufgebaut.Dort wird den Jugendlichen unsereSprache gelehrt: Selber sprechenund die Sprache verstehen in Kom-bination mit sozialem Lernen. ZurVeranschaulichung ein Beispiel ausdem Unterricht in der Einführungs-klasse, wo die Lehrperson mit einerGruppe von Jugendlichen von Ar-bon nach St.Gallen und wieder re-tour gereist ist. Neben der Verstän-digung und dem Vermitteln derSprachkenntnisse stand dabei aucheine kleine Reise mit dem Bus undanschliessend mit dem Zug aufdem Programm. Beide Fortbewe-gungsmittel kannten die Jugend-lichen vorher nicht.