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Tetrahydrocannabinol Neurobiologie, Rendenbach, 20.02.2014 -Wirkstoff aus Cannabispflanze Zugeschriebene Medizinische Wirkung bei: - Spastizität im Zusammenhang mit multipler Sklerose - spastischen Lähmungen - Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit Chemo- und Strahlentherapie bei Krebserkrankungen und HIV-Medikation - chronischen neuropathischen Schmerzen - Tourette-Syndrom - Behandlung von Krebs und AIDS Toxische Wirkung: - Die LD50 bei der Maus beträgt 42 mg/kg Körpergewicht intravenös und 482 mg/kg bei oraler Verabreichung -beim Rhesusaffen tritt nach intravenöser Gabe von 128 mg/kg Körpergewicht der Tod durch Atemstillstand und Herzversagen ein. - Schätzungen beim Mensch verschieden: - potentiellen peroralen LD50 Wert bei 150 mg – 2.8g /kg Körpergewicht an Tödliche Dosis für 70 Kilo: 10,5 g – 196g THC (50%) 100g – 2 KG Cannabis Nicht einmal vorsätzlich schafft man es sich durch Cannabis zu töten, auch beim Essen von Cannabis wird das Gift frühzeitig durch Erbrechen wieder ausgeschieden Kein Todesfall bekannt, Tod nur durch intravenöse Aufnahme möglich Als Droge:

Tetrahydrocannabinol Neurobiologie

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Tetrahydrocannabinol Neurobiologie referat 11. Klasse Biologie THC Cannabis wirkstoff

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Page 1: Tetrahydrocannabinol  Neurobiologie

Tetrahydrocannabinol Neurobiologie, Rendenbach, 20.02.2014

-Wirkstoff aus Cannabispflanze

Zugeschriebene Medizinische Wirkung bei:

- Spastizität im Zusammenhang mit multipler Sklerose - spastischen Lähmungen

- Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit Chemo- und Strahlentherapie bei Krebserkrankungen und HIV-Medikation- chronischen neuropathischen Schmerzen

- Tourette-Syndrom - Behandlung von Krebs und AIDS

Toxische Wirkung:

- Die LD50 bei der Maus beträgt 42 mg/kg Körpergewicht intravenös und 482 mg/kg bei oraler Verabreichung

-beim Rhesusaffen tritt nach intravenöser Gabe von 128 mg/kg Körpergewicht der Tod durch Atemstillstand und Herzversagen ein.

- Schätzungen beim Mensch verschieden:

- potentiellen peroralen LD50 Wert bei

150 mg – 2.8g /kg Körpergewicht an

Tödliche Dosis für 70 Kilo: 10,5 g – 196g THC (50%)

100g – 2 KG Cannabis

Nicht einmal vorsätzlich schafft man es sich durch Cannabis zu töten, auch beim Essen von Cannabis wird das Gift frühzeitig durch Erbrechen wieder ausgeschieden

Kein Todesfall bekannt, Tod nur durch intravenöse Aufnahme möglich

Als Droge:

Aufnahme/Wirkungsdauer:

- Rauchen (mit Tabak) oder Verzehr mit

diversen Nahrungsmitteln

- Tritt nach wenigen Minuten ein

- Hält ca. 2-3 Stunden an, bei Verzehr bis zu 5 Stunden

Bewiesene (Langzeit)Folgen: (sehr umstrittenes Thema)

- Toleranzentwicklung Lungenschäden (durch Rauchen)

- Psychische Abhängigkeit Mögliche Auslösung einer Psychose bei Veranlagung

- Entspannend

- Appetitanregend

- verstärkt vorherrschende Gefühlslage

- Grundlose Heiterkeit

- Mehrere Gefühle gleichzeig

- Verstärkung der bildlichen Vorstelungskraft

- Verstärkung von Schallempfinden

- Besseres „hineinversetzen“ in Musik und Gedanken

- Zeiterleben wird verlangsamt

- Logisches Denken und Konzentration wird gestört

- Reaktion wird verlangsamt

- Motorik und Reflexe werden beeinflusst

- Halluzinationen (selten, nur bei starken Sorten & hoher Dosierung möglich)

- Mundtrockenheit durch verminderte Speichelsekretion

- Rötung der Bindehaut

- Erhöhung der Herzfrequenz

- Abnahme des Augeninnendrucks

- Appetitstimulation

- Reizhusten

- Kopfschmerzen

- Übelkeit und Erbrechen -> häufig bei Erstkonsum

- Angstzustände

- Panik

- Depressionen

- Flashbacks( Extrem Umstritten!)

- Immunsuppression

- bei hohen Dosen: Schwindel

Page 2: Tetrahydrocannabinol  Neurobiologie

- Erhöhtes Herzinfarktrisiko Motivationslosigkeit/“Verplantheit“ = nicht dauerhaft!

- Schädigung des Serotoninsystems Konditionierung

Gesetzeslage und Nachweisbarkeit:

- In Deutschland verboten nach dem Betäubungsmittelgesetz

(Konsum legal, Besitz verboten, Konsum kann folgen auf Fahrerlaubnis haben,

eingeordnet als weiche Droge)

- Aktiv im Blut und Urin nachweisbar (einige Tage)

- Bei starkem, regelmäßigem Konsum Abbaustoff THC-Carbonsäure bis

zu einem Monat

- Hält sich im Fett (lipid)

- In den Haaren jahrelang an der Stelle wo es gewachsen ist nachweisbar

Neurobiologische Sicht:

- Das Endocannabinoid-System ist noch nicht vollständig

verstanden, hat aber eine wichtige Schutzfunktion:

Es wird bei übermäßigem Stress aktiv und hilft dem Körper,

zum Normalzustand zurückzufinden.

- THC wirkt an den dafür Vorgesehenen Rezeptoren:

Cannabinoidrezeptor 1: Hauptsächlich in Nervenzellen

CB 2: Hauptsächlich in Zellen des Immunsystems

- Diese Rezeptoren sind G-Protein gekoppelte Rezeptoren die an der Zellmembran

liegen

- THC wirkt hemmend, jedoch nicht wie ein An- und Ausschalter…

Wirkung am CB1 Rezeptor

- THC dockt am Rezeptor an

- Über das G-Protein wird die Adenylatcyclaseaktivität gehemmt

- AC sorgt eigentlich für die Bildung von Cyclischem Adenosinmonophosphat cAMP

- cAMP ist ein second Messenger, der Proteinkinasen vom Typ A und Ionenkanäle beeinflusst

- Durch verminderung von cAMP wird eine verminderung der Öffnung von Ca+ Kanälen bewirkt

- Außerdem durch Blockade spannungsabhangiger Ca++ Kanäle -> Senkung der neuronalen Ca++ Konzentration (vermutlich durch G-Protein)

- Durch die verminderte Ca++ Kontentration wird Freisetzung von Neurotransmittern in den Synaptischen Spalt verringert

Wirkung am CB2 Rezeptor

- Hemmung der Makrophagenaktivität Verminderte Bildung des Tumornekrosefaktors alpha

- Dämpft die synaptische Aktivität

- wirkt aber nicht nur dämpfend, da ja auch die Aktivität von hemmenden Synapsen gedämpft wird