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OK 66.o (08J.72) fachbereichstandard r.U-:r!l. 1974 Deutsche Demokratische Republik Verfabrenateobnik Gru.n4operat1onen All&e•ine Erl.Jbaterungen m 25 000 Blatt 2 °""" 973 202 XmtleCKM TeXllUOrM 0CBOBIUle JIPOl'MCll Chellioal Bng:lneering Vnit Operations 06utH8 DO.RCHJIT8Jl!oH118 38DJICKa General Explanations Verbindlich ab 1.5.1974 ,. Die Pestlegungen 41eses Standar4s sind zur JJDrell4ung empfohlen und gelten fUr alle !achbereiche, die sich mit VerfahJ'enstech- nik befassen. r--------,..-·111t:t:!"'··rr.r.!"t"'T, 1 • 1 .1 1. 2. 1 .J. 1.J.1. 1.J.2. 1.J.J. 2. 2 .1. 2.2. 2.J. J. 3 .1 • ).2. ).). Grundlagen der Festlegung einheitlicher Begriffe Die Verfahrenstechnik als Bestandteil der Produk- tionstechnik Allgemeine Begriffe Der Begriff "Grundoperation" Stof:tbezogene allgemeine Begri.ffe AusrUstungsbezogene allgemeine Begriffe Aufbau d'r Standardsammlung Aufbauprinzip Benummerung der Standards Benummerung der Ausrtistungen Aufbau un4 Inhalt der Standards Klassifikationsschemata Ubersichten su 4en Hauptgruppen Grundoperationen . 1 onaetaung Seite 2 bis 14 '!era.ntTI'ortlich/Bestätigt 1.2.1974, VVB Chemieanlagen

TGL 25000 Bl.02 03/1974 Verfahrenstechnik ... · F e s t sind. TGL 25 000 Blatt 2 Seite 5 sind Stoffe, deren Form und Volumen relativ beständig F 1 ü s s i g sind Stoffe, deren

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OK 66.o (08J.72) fachbereichstandard r.U-:r!l. 1974

Deutsche Demokratische

Republik

Verfabrenateobnik Gru.n4operat1onen

All&e•ine Erl.Jbaterungen

m 25 000 Blatt 2

°""" 973 202

XmtleCKM TeXllUOrM 0CBOBIUle JIPOl'MCll

Chellioal Bng:lneering Vnit Operations

06utH8 DO.RCHJIT8Jl!oH118 38DJICKa General Explanations

Verbindlich ab 1.5.1974 ,.

Die Pestlegungen 41eses Standar4s sind zur JJDrell4ung empfohlen und gelten fUr alle !achbereiche, die sich mit VerfahJ'enstech-nik befassen. r--------,..-·111t:t:!"'··rr.r.!"t"'T,

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2.2.

2.J.

J.

3 .1 • ).2.

).).

Grundlagen

~egrllndung der Festlegung einheitlicher Begriffe Die Verfahrenstechnik als Bestandteil der Produk­tionstechnik Allgemeine Begriffe Der Begriff "Grundoperation" Stof:tbezogene allgemeine Begri.ffe AusrUstungsbezogene allgemeine Begriffe

Aufbau d'r Standardsammlung

Aufbauprinzip Benummerung der Standards Benummerung der Ausrtistungen

Aufbau un4 Inhalt der Standards

Klassifikationsschemata Ubersichten su 4en Hauptgruppen Grundoperationen .

1 onaetaung Seite 2 bis 14

'!era.ntTI'ortlich/Bestätigt 1.2.1974, VVB Chemieanlagen

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1 • Grundlagen

1.1. BegrUndung der Festlegung einheitlicher Begriffe

Die fortschreitende 2ntwicklung und wachsende Spezialisierung auf allen Gebieten bringt es mit sich, daß eine immer schwerer Uber­sehbare Flut von FachausdrUcken entsteht. In der Technik trifft dies besonders fUr die Bezeichnung neuer technischer' Lösungen, Verfahren oder "3rkenntnisse zu. Deshalb ist es -notwendig, die jetzt schon vorliegenden Fachwörter in ihrem Begriffsinhalt fest­zulegen und gegeneinander abzugrenzen.

1

·:.'enn auch allgemeine ~prachregelungen nicht Aufgabe der Standardi-sierung sind, ist doch erkennbar, daß Begriffsstandards in stei­gendem T~aß-e auf die Gestaltung der Fachsprache Zinfluß nehmen, in­

dem sie den Gebrauch nicht zutreffender Fachtermini einschränken und das "Bilden fehlerhafter neuer Begriffe untersagen. Diese· er­zieherische Funktion der Begriffsstandardisierung fUhrt zu einer sauberen Fachsprache.

Die zunehmende internationale Zusammenarbeit zwingt vor interna­tionalen Abstimmungen zu einer Klärung der eigenen nationalen Terminologie. Zur Zeit ist eine Standardisierungsempfehlung des RGW in Vorbereitung, die auf den Entwurf zum vorliegenden Ver­ständigungsstandard zurUckgreift.

Begriffe mUssen klar und eindeutig sein und größtmögliche Aussa­gekraft sichern. Die völlige Klarheit bezUglioh des Bedeutungs­inhaltes der ausgewählten Begriffe entsteht einerseits durch Ab­grenzen der Begriffsinhalte mit Definitionen und andererseits durch ~inordnen in ein Gesamtsystem, das Ober- und Unterbegriffe aufzeigt.

Hauptanliegen dieses Verständigungsstandards ist es, ein einheit­liches Sprachgut der Verfahrenstechnik als GrundgerUst vorzulegen.

' Weiterer Nutzen entsteht dadurch, daß ein System der verfahrens-technischen Vorgänge (vorerst der Grundoperationen) vorliegt, das in der Dokumentation und Datenverarbeitung anwendbar ist. Die Auf­nahme von Apparaten und Maschinen in das System der Vorgänge er­möglicht das Ordnen von AusrUstungen der Verfahrenstechnik.

Die in den vorliegenden Standards festgelegten Begriffe sollen nicht nur in der Praxis und im technischen Schrifttum, sondern auch in Verträgen und anderen Vereinbarungen angewandt werden,

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da sie au:f Grund der Eindeutigkeit ihres BeJriffsinhaltes eine gewisse Rechtswirksamkeit besit~en.

Alle in dieser Standardsaxmnlun.; fest:~eleJten Besriffe sind m1 t derjeni5en Bedeutun,; definiert, die sie im Sinne der Verfahrens­technik besitzen.

1.2. Die Ver:fahrenstechnik als Bestandteil der Produktionstechnik

Zur Produktionstechnik als Wissenschaft der materiellen Seite der ,;esamten Produktion einer Volkswirtschaft gehl:Sren nach der gegen­wärtig üblichen EinteilunJ die drei Gebiete Verfahrenstechnik, Fertigungstechnik und Ener6ietechnik.

Bezti..;lich ihrer Aufgaben unterscheiden sich diese Gebiete wie folgt:

Die Verfahrenstechnik befaßt aich mit. dem Erzeugen formloser Stoffe. Formlose Stoffe sind Gase, FlUssigkeiten, Pasten, Pul­ver, Granulat und ähnliche Materialien. Formloser Stoff im Sinne dieser Standardsammlun& ist aber auch eine Menge loser Teilchen mit geometrisch bestimmbarer Porm, wenn diese für den betreffen­den Vorgang lediglich von zweitrangiger Bedeutung ist.

Die Perti0..-un,;stechnik befaßt sich mit dem Herstellen von Gütern mit vor5eJebener Jeometriacher Gestalt.

Die Ener3ietechnik befaßt sich mit dem Umwandeln, Fortleiten und Speichern von Energie.

Ein konkretes Herstellungsverfahren besteht aus einer Kombina­tion von Vor~ängen eines der drei genannten Gebiete, wobei aber oftmals noch einzelne Vor3än6e aus einem Naohbaröebiet mit ein­zubeziehen sind. So ist bei vielen verfahrenstect.nischen (stof'f­wirtschaftlichen) Produktionsverfahren der letzte Vor~&Jlö ein Formgebungsvorgang (z·. B. Tablettieren), während in einer Reihe :fertigungstechnischer Produktionsverfahren verfahrenstechnische Vorgän3e ein..;ebaut sind, vor allem als vorbereitende Verfahrens­stufen (z. B. Vermengen oder ein Zerkleinerungavorgang). Dazu kommen dann in allen Fällen noch Vor~änge des Ptirderns, La~erns und Verpackens.

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Seite 4 TGL 25 000 Blatt 2

Produktionstechnik

Verfahrenstechnik Ener...sietechnik Ferti~un,;s ~echnik

. 1 . Trennen 1. Urformen

2. Vereinigen 2. Umformen noch nicht

J. Zerteilen 3. Trennen standardisiert

4: Agglomerieren 4. Fügen

5. Ändern der Enthalpie '5. Beschichten

6. Stoffei6enschaft ändern

1.3. Allgemeine Begriffe

Zahlreiche grundlegende Begriffe werden leider oft im Sprach~e­

brauch nicht in ihrer richtisen Bedeutung angewandt. Einige der wichti;sten sind nachstehend mit der im Standard an~ewandten Be­deutung a!l6egeben, um ?ilißverständnisse von vornherein auszu­schließen.

1.J.1. Der Begriff "Grundoperationen"

Grundoperationen sind zie16erichtete HandlUil.;;en im Ablauf eines Produktionsverfahrens, die mittels physikalischer Vorgänge im zu behandelnO.en Gut .die qualitative oder quantitative Zusammen­setzunz, den Verteilun_;s_;rad oder den EnerJieinhalt verändern.

Die sinnvolle Kombination mehrerer Grundoperationen, gegebenen­falls mit chemischen Reaktionen, ergibt ein bestimmtes Produk­tionsverfahren.

1.J.2. Stoffbezogene allgemeine Begriffe

A§gregatzustand

Entsprechend der klassischen Definition werden drei Aggregatzu­stände unterschieden, der f~ste, der flüssige und der gaaf6rmige.

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F e s t

sind.

TGL 25 000 Blatt 2 Seite 5

sind Stoffe, deren Form und Volumen relativ beständig

F 1 ü s s i g sind Stoffe, deren Form variabel, das Volumen aber relativ beständig ist. G a s f tl r m i g sind Stoffe, deren Form und Volumen variabel sind und die den verfügbaren Raum immer vollständig ausfUllen.

Weitere Zustandsformen, z. B. der dampfftlrmige oder der pasten­ftlrmige Zustand, sind im Sinne dieser Standards nicht als beson­dere Aggregatzustände neben den schon genannten anzusehen. Damit entfallen zusätzliche und zudem nicht gut definierbare Grenzen zwischen den Zustandsformen.

Die in der Technik vorkommenden flüssigen Systeme (flUssige reine Stoffe, Schmelzen, Lösungen, 3mulsionen, Suspensionen) gelten in die~en Standards als Flüssigkeiten, wenn sie sich wie solche ver­halten, z. B. flieDfähig und pumpbar sind.

Anteil

Teilmenge eines f'esten, flUssigen oder gasförmigen Systems. Die Zusammensetzung der Teilmenge muD nicht mit der Zusammensetzung der ~anzeri r.~enge Ubereinstimmen.

-Bestandteil

Inhaltsstoff eines festen, flüssigen oder gasförmigen Systems, und zwar genau angebbar als chemisches Element oder chemische Ver­bindung in reiner Form, z. B. ist der giftige Bestandteil im Stadt~as das Kohlenmonoxid (eo).

Disperses System

Ein aus mindestens zwei.rhasen bestehendes Stoffsystem, bei dem eine Phase, die disperse rhaae, in der anderen Phase, dem Disper­sionsmi ttel, verteilt ist. Je nach der Gr~ße der dispergierten Teilchen unterscheidet man zwischen grobdispersen, kolloiddisper­sen und molekulard.ispersen Systemen, wobei die kolloiddispersen Systeme etwa den Bereich der TeilchengrHße von 1 bis 100 nm um­fassen •.

Besitzt die disperse .Hlase eine einheitliche TeilchengrHße, dann spricht man von einem isodisperaen System, bei unterschiedlicher Teilchengröße von einem poly~ispersen System.

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Seite 6 TGL 25 000 Blatt 2

Ferner lassen sich die disperse'n Systeme nach der Form der dis­pergierten Teilchen einteilen.

Disperse :iysteme

Dispersions- Disperser Anteil Dispersität mittel gasförmig flüssig fest

Gasgemisch molekular-- - dispers gasförmig

- Nebel Rauch grobdispers

Lösung Lösung Lösung molekular-dispers

Gaslyosol kolloidc kolloide kolloid-flüssig Lösung LBsung dispers

:)chaum Smulsion Suspension grobdispers

Fester Feste Feste grob6.i3pers fest Schaum .:Emulsion Suspension

Homogen

Homogen ist ein Gut, wenn es in allen seinen Teilchen aus dem glei­chen oder gleich beschaffenen Stoff besteht.

Zum Prüfen auf Homogenität dienen physikalische oder chemische Analysen. Ein homogenes Gut liefert bei '•7iederholung der Analyse den gleichen Wert. Streuen die Analysenwerte über ein, vorgegebenes Maß hinaus, z. B. über die Grenze des Analysenfehlers, dann ist das Gut als heterogen anzusprechen.

Beim Vermengen von Stoffen ist es theoritisch und praktisch nicht möglich, durch beliebig lange Zeitdauer des Vermengens zur "idealen

' Homogenität", der vollständig gleichmäßigen räumlichen Verteilung,

zu kommen. Statt dessen stellt sich bereits nach einer bestimmten Mengzeit eine räumliche Verteilung nach statistischen Gesetzen ein, die "stochastische Homogenitätw, die durch längeres Betreiben des Mengens nicht verbessert werden kann. Im technischen Sprachge­brauch wird unter dem Begriff "homogel'l" stets die stochastische Homogenität verstanden, mit der man sich begnügen muß.

Komponente

-Anteil eines Gemenges oder Gemisches in seiner realen Zusammen-setzung.

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Sin Gemenge oder Gemisch ist aus Komponenten zusammengesetzt, die ihrerseits aus bestimmten Bestandteilen bestehen. So ist z. B. eine Natriumchloridll:1sung durch Ll:1sen von Steinsalz im Brunnenwas­ser herstellbar. Die Komponente Steinsalz enthält als Bestandteile Natriumchlorid, daneben Chloride und Sulfate des Calciums und Mag­nesiums. Die Komponente Brunnenwasser enthält neben dem Hauptbe­standteil Wasser (Wasserstoffoxid) eine bestimmte Menge anderer Bestandteile wie Carbonate, Chloride und Sulfate des Natriums und des Calciums.

Phase

Der Degriff der Phase ist im Sinne von Gibbe aufzufassen. Eine Phase ist der Anteil eines Stoffgemisches, der, ohne Rücksicht auf Menge und äußere Form, in unter sich gleichem Zustand und in glei­cher Zusammensetzung vorliegt. Jede Phase ist in sich homogen und bildet Grenzflächen gegenUber den anderen Phasen aus.

In einem Stoffgemisch stellt jeder Stoff eine Phase dar, vorausge­setzt, daß er mit dem anderen, im betrachteten System noch vorhan­denen Stoff nicht mischbar ist. Ein Stoff kann allein mehrere Pha­sen bilden, wenn er in mehreren Aggregatzuständen und Modifika­tionen existiert.

Ein heterogenes, d. h. aus verschiedenen Phasen bestehendes Sys­tem kann nie mehr al~ eine Gasphase bilden, weil Gase miteinander stets vollständig mischbar sind. Die Zahl der festen Phasen, die nebeneinander bestehen können, ist theoretisch unbegrenzt.

Räumlich getrennte Körper, die in Zustand und Zusammensetzung ein­ander gleich sind, werden nur als eine Phase angesehen, z. B. stellt eine Vielzahl von Kristallen, die mit ihrer Mutterlauge im Gleichgewicht stehen, eine einzige Phase dar.

Fluide Phase

zusammenfassender Begriff fUr die gasförmige und die flüssige Phase.

Kondensierte Phase

zusammenfassender Begriff tUr die feste und die flüssige Phase.

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1.3.3. AusrUstungsbezogene allgemeine Begriffe

Aggregat

Räumliche Kombination und Zusammenschaltung von mehereren Maschi­nen oder von Maschinen mit Apparaten, wobei·der bestimmende Vor­gang in einer Maschine stattfindet.

Apparat

Ausrflstungseinheit, die der Zufuhr oder dem Entzug von Stoff oder Energie in bezug auf ein zu behandelndes Gut dient und im wesent­lichen aus unbewegten Teilen besteht.

Apparatur

Räumliche Kombination und. Zusammenschaltung von mehreren Appara­ten oder von _Apparaten mit Maschinen, wobei der bestimmende Vor­gang in einem Apparat stattfi.ndet. Meist sind handelsUbliohe Bauteile vom Betreiber selbst zu einer Apparatur von Labor- oder Teohnikumsgröße zusammengestellt.

AusrUstung

Gesamtheit der fUr einen Produktionsprozeß benötigten technischen Einrichtungen. Zu AusrUstungen können gehören: Apparate, Geräte, Maschinen, Ver­bindungen.

Einheit

Teil der Ausrüstung, der fUr sich all·ein funktionsfähig ist und als Ganzes in Betrieb gesetzt, betrieben und wieder stillgesetzt wird. Der Begriffsumfang hängt vom Standpunkt des Betrachters ab.

Gerät

a. Ausrüstungsteil, das nicht fest in den Produktionsflull einge­bunden ist und gewahnlioh von Hand bedient wird. Beispiel: Schaufel, Fäustel des Scheiders, Planierzange, Klebe­rolle. b. MSR-AusrUstungseinheit zum Umsetzen einer zu messenden GrHße (Druck, Temperatur, Duro~lußmenge, chemische Zusammensetzung) in ablesbare oder Ubertragungsflhige Werte oder ZUID Verstärken von Me.Bs.ignalen.

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Maschine

Kraft liefernde, umformende oder Arbeit verrichtende Ausrüstungs­einheit. Es gibt Kraftmaschinen zum Erzeugen einer Antriebskraft und Arbeitsmaschinen zum Verrichten einer mechanischen Arbeit. Kraftmaschinen gehören zum Fachgebiet der Energietechnik, Arbeits­maschinen zur Fertigungstechnik oder zur Verfahrenstechnik, wo sie, wenn kein Mißverständnis zu erwarten ist, kurz als "Maschine" be­zeichnet werden.

Eine Maschine (• Arbeitsmaschine) ist eine Ausrüstungseinheit, die Kraftwirkungen auf das zu behandelnde Gut überträgt. Eine äußere Antriebskraft bewegt ihre Teile in vorgeschriebenen Bahnen und in regelmäßiger Wiederkehr.

Verbindung

Ausrüstungsteil, das die einzelnen Ausrüstungseinheiten verbindet und den Durchfluß von Stoffen oder Energieträgern gestattet oder reguliert.

Vorrichtung

Ausrüstungsteil der fertigungstechnischen Produktion, das vorüber­gehend stutz- und Haltefunktionen Ubernimmt und das Einhalten be­stimmter Maße garantiert.

AusrUstung

Apparat Maschine Gerät Verbindung

-....._ _....-· ...:---..

1- --.....

Apparatur Aggregat

2. Aufbau der Standardsammlung

2.1. Aufbauprinzip

Die Standardsammlung besteht aus sechs Teilen, die je eine Stan­dardnummer tragen. Der erste Teil vermittelt einen tlberbliok Uber die gesamte Standardsammlung, die fUnf folgenden beinhalten je­weils eine der fUnf Hauptgruppen der Verfahrenstechnik: Trennen, Vereinigen, Zerteilen, Agglomerieren und Indern der Enthalpie.

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Zu jeder Standardnummer gehören mehrere in sich abgeschlossene Blätter. Die Standards mit Blattnummer 1 geben die allgemeine Er­läuterung zum betreffenden Teil der Standardsammlung, die nachfol­genden behandeln eine bestimmte Grundoperation und enden mit der Angabe der zugehörigen Ausrüstungen.

Die Standardsammlung enthält keine Standards zum Fördern, Lagern und Verpacken, weil die Verfahrenstechnik diese Vorgänge nicht als Teilgebiet für sich in Anspruch nehmen kann. 1)

Die Vorgänge des Formgebens, veröffentlicht als Entwürfe TGL147-25~ gehören ihrem Wesen nach in die Hauptgruppen Urformen und Umformen der Fertigungstechnik. Um zwischen Verfahrenstechnik und Fertigungs technik eindeutig abzugrenzen, sind sie nicht Bestandteil der Stan­dardsammlung Verfahrenstechnik. Sie sind. entweder bereits in den Grundoperationen der Fertigungstechnik enthalten oder dort zu er­gänzen. 2)

2.2. Benummerung der Standards

Die Standardsammlung ist entsprechend dem nachfolgenden Nummern­plan gegliedert. Zwischendurch unbesetzt gebliebene Nummern ermög­lichen es, die Klassifikation durch neue Grundoperationen zu er­gänzen, wenn dies infolge des Fortschritts der Technik notwendig wird.

Nummernplan

TGL 25 000 Blatt 1 Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Klassifikation

TGL 25 000 Blatt 2 Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Allgemeine Erläuterungen

TGL 25 000 Blatt 3 Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Stichwortverzeichnis Vorgänge

TGL 25 000 Blatt 4 Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Stichwortverzeichnis AusrUstungen

1) Die Verfahr~nstechnik anwendende Industrie ist unabhängig von der strukturbedingten Zugehörigkeit des Förderns, Lagerns und Verpackens auf die Ergebnisse dieser Gebiete angewiesen. Des­halb waren das Fördern, Lagern und Verpacken Inhalt der TGL­EntwUrfe 147-257 bis 259 und damit Bestandteil einer verfahrens­technischen Ausarbeitung. Die endgUltigen Standards sind jedoch von faohlioh zuständigen Institutionen auszuarbeiten ·

2) Siehe Ve~ahrensblätter der Fertigungstechnik des ZIF Karl-Marx-Stadt

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TGL 25 000 Blatt

TGL 25 001 Blatt 1 Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Trennen; Übersicht

TGL 25 001 Blatt 2 und nachfolgende: Grundoperationen des Trennens

TGL 25 002 Blatt 1 Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Vereinigen; Übersicht

TGL 25 002 Blatt 2 und nachfolgende: Grundoperationen des Vereinigens

TGL 25 003 Blatt 1 Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Zerteilen; Übersicht

TGL 25 003 Blatt ? und nachfolgende: Grundoperationen des Zerteilens

TGL 25 004 Blatt 1 Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Agglomerieren; tlbersicht

TGL 25 004 Blatt 2 und nachfolgende: Grundoperationen des Agglomerierens

TGL 25 005 Blatt 1 Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Ändern der ~nthalpie; Übersicht

2 Seite 11

TGL 25 005 Blatt 2 und nachfolgende: Grundoperationen des Änderns der Enthalpie

2.3. Benummerung der AusrUstungen

Die Tabellen der Ausrüstungen zu den Grundoperationen enthalten kombinierte Nummern fUr die einzelnen AusrUstungsgrundtypen, die, innerhalb der genannten Standards einheitlich, fUnfstellig sind. Mit Hilfe di.eser Nummern läßt sich jeder AusrUstungsgrundtyp ein-

deutig bezeichnen.

Beispiel: Trommelsiebmaschine 1-02.04.

1 leitet sich ab von TGL 25 001 Trennen 02 leitet sich ab von der zugehörigen Grundopera­

tion Sieben, Blatt 2 04 kennzeichnet den 4. AusrUstungsgrundtyp

Die Nummern erleichtern das Aufsuchen der Erläuterungen zum Funk­tionsprinzip der AusrUstungsgrundtypen in den Standards und sind im Stichwortverzeichnis der AusrUstungen wiederz~inden. Außerdem lassen sich mit diesem Nummernsystem ~rospektsammlungen und AusrUst\.ingskarteien nach der Funktion der Ausrüstungen ordnen.

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Seite 12 TGL 25 000 Blatt 2

3. Aufbau ~d Inhalt der Standards

J.1. Klassifikationsschemata

TGL.25 000 Blatt 1 enthält zwei Klassifikationsschemata, die eine Ubersicht aller Grundoperationen nach unterschiedlichen Gesichts­punkten sestattet. Sie dienen als eine Art sachlogisches Re~ister zu den Grundoperationen und erleichtern das Auffinden der Blatt­nummern der entsprechenden Standards.

Das Klassifikationsschema A ist nach der Art der 3estellten Auf3a­be in fünf Haupt~ruppen auf~eteilt. Diese unter6liedern sich nach dem Aggre~atzustand des zu behandelnden Gutes, wobei H~lfsstoffe unberiicksichti~t bleiben. So wird z. B. das Flotieren als Trenn­auf0abe "Feststoff in zwei Feststoff-Fraktionen" betrachtet, un­abhäJ13ig davon, daß der Vorgan3 in wäßri3er Suspension abläuft. Innerhalb der so entstehenden Gruppen sind die einzelnen Grund­operationen in zwangloser Reihenfol~e mit 6ektirzter Anöabe der Nummer des Standards genannt, z. B.bedeutet 1-20 TGL 25 001 Bl.20.

Das Klassifikationsschema B ist eine Jerinö~ig überarbeitete Form der Klassifikation aus dem Informationsmaterial CM 5-71 ~om Dezember 1971 "Grundoperationen der Verfahrenstechnik" des In­stitutes für Standardisiel"Wlö des RGW. Dieses Informationsmaterial enthält neben den verfahrenstechnischen Grundoperationen noch ei­nige Vorgänge des FHrderns, Dosierens und des als Hauptzweck be­triebenen Formgebens, die hier alle we3gelassen sind. Damit der Inhalt beider Schemata in vollem Umfallöe übereinstimmt, wurden die gegenüber dem Schema A fehlenden, mit Fußnote 1) bezeichneten Grundoperationen an passender Stelle _im Klassifikationsschema B angefügt. Viele davon sind zwar seltenere, aber doch eiJenständige Grundoperationen, die •ecien der SD6estrebten Vollständigkeit nicht weggelassen werden dürfen.

Das Klassifikationsschema B ist nach den bei den Vorgängen haupt­sächlich wirkenden verfahrenstechnischen Grundprinzipien in 4 Klassen gegliedert. In Fällen, wo Merkmale verschiedener Grund­prinzipien vorhanden sind, ist die Zielrichtung des Vorganges be­stimmend für seine Zuordnung. Innerhalb dieser Klassen ergeben sich nach weiteren physikalischen Gesichtspunkten oder nach dem Zweck des VorgaJ16eS die Unterklassen. In diesen Unterklassen sind die einzelnen Grundoperationen ebenfalls zwanglos aneinanderge­reiht. Die Bwmnern der Standards steh~n auf Grund dea Umordnena

-

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TGL 25 000 Blatt 2 Seite 13

der Grundoperationen gegenUber dem Klassifikationsschema A nicht in aufsteigender Folge.

3.2. Übersichten zu den Hauptgruppen

Die Übersichten zu den Hauptgruppen, jeweils Blatt 1 der entspre­chenden TGL-Nummer, bestehen aus einem erläuternden Text und einer Tabelle mit den zur Hauptgruppe gehörenden Grundoperationen. Der Textteil enthält Erläuterungen, die mehrere Grundoperationen

~ zugleich oder das Gesamtgebiet der Hauptgruppe betreffen. Die Benennung jeder Haup~tgruppe gibt die allgemein formulierte Aufgabenstellung fUr das Ziel an, das mit Hilfe der zur Haupt­gruppe gehörenden Grundoperationen zu erreichen ist.

3.3. Grundoperationen

Jeder dieser 0tandards ist einheitlich wie folgt gegliedert: 1. Begriff 2. ~rläuterungen zum Vorgang 3. Ausrüstungen zum Vorgang 4. Erläuterungen zu den Ausrüstungsgrundtypen

Hinweise

Der Begriff definiert die betreff ende Grundoperation und grenzt

sie gegenüber anderen ab.

Die :~rläuterungen zum Vorgang beinhalten:

Kurze Beschreibung der wirkenden physikalischen Effekte, beziehungen zu verwandten Grundoperationen, Abwandlungen des Vorganges, abweichende Bezeichnungen in der Praxis, Zweck des Vorganges und Grenzen seiner Anwendung, Benennung und Erläuterung von Begriffen innerhalb der

betreffenden Grundoperation.

Die AusrUstungen zum Vorgang sind in Form von Ausrlistungsgrund­typen in einer Tabelle zusammengefaßt, geordnet nach den fUr den Anwender zweckmäßigsten Gesichtspunkten. Die gewählten Benennungen bezeichnen die Ausrüstungsgrundtypen so

eindeutig wie mtSgllch. Weitgehend wurden eingebürgerte, bekannte Namen angewandt, falls sie nicht sinnentstellend waren. Aus den Benennungen ist selbst bei relativ geringen Vorkenntnissen in der Verfahrenstechn1.k ohne weiteres ersichtlich, für welche Grund-

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Seite 14 TGL 25 000 Blatt 2.

1

operation die AusrUstUJ16 entwickelt wurde. Die angegebenen Benennungen sollen die bisher verwendeten Firmen­namen, die fUr Reklamezweoke unbedenklich weiterbenutzt werden k6nnen, nicht ersetzen, sondern in der wissenschaftlichen Litera­tur als eindeuti6e Bezeichnung des Ausrüstungegru.ra.dtyps, ähnlich den botanischen Nanien, Mißverständldsse vermeiden helfen.

Der anschließende Textteil erläutert die Funktionsprinzipe der in der Tabelle enthaltenen AusrU.stUJlgsgrundtypen und erm6glicht da­durch die richtiöe Zuordnung konkreter Austuhrungsformen von Apparaten oder Maschinen zu den Ausrüstungsgrundtypen. Jeweils am Ende der Funktionserläuterungen sind die Namen von handels­üblichen und technisch angewandten Bauformen sowie deren spezielle Abwandlungen angegeben.

Hinweise:

Verfahrenstechnik; Grundoperationen; Klassifikation siehe TGL 25 000 Blatt 1

Fertigungsverfahren; Einteilung der Be&riffe siehe TGL 21 639

In:tormationsmaterial CM 5-71 "Grundoperationen der Verfahrens­technik Klassifikation und Terminologie" vom Dezember 1971

Verfasser: Institut :tUr Standardisiert.m&, Moskau.