1
SCHWETZINGEN 10 Donnerstag 13. FEBRUAR 2014 Herausgeber und Verlag: Schwetzinger Zeitungsverlag GmbH & Co. KG, Carl-Theodor-Straße 1, 68723 Schwetzingen Geschäftsführung: Dr. Björn Jansen, Jürgen Gruler Chefredaktion: Jürgen Gruler Redaktionsleitung: Katja Bauroth Überregionales: Horst Roth Lokalteil Schwetzingen/Gemeinden: Andreas Lin, Andreas Wühler, Carina Troll, Markus Wirth, Ralph Adameit, Ralf Strauch, Vanessa Schäfer Lokalteil Hockenheim/Gemeinden: Hans Schuppel, Hanna Weber, Matthias Mühleisen Anzeigen: Heiner Hugo, Heike Sonn-Fortmann, Andrea Heckel Erscheinungsweise: Täglich außer an Feiertagen. Bezugspreis monatlich 31,20 Euro inkl. Sonntag Aktuell (mit MORGENCARD PREMIUM 32,70 Euro) inkl. Zustellgebühr, Postbezug 35,50 Euro. Weitere Bezugspreise auf Anfrage unter Telefon-Service-Nr. 0621/ 3 92-22 00 und auf www.morgenweb.de. Anzeigenpreise: Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 51 Technische Herstellung: Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag. Kundenforum: Schwetzingen, Carl-Theodor-Straße 1, Tel. 06202 / 205-205; Redaktion Hockenheim, Karlsruher Straße 15, Tel. 06202 / 205-803 Vertrieb: Tel. 06202 / 205-205 Redaktion: 06202/205-306 Leitung: [email protected] Vertrieb: [email protected] Anzeigen: [email protected] Redaktion: [email protected] Herstellung mit Recyclingpapier. KONTAKT www.schwetzinger-zeitung.de Zur Person: Michael Krüger Eine Vielzahl von Preisen ehrten Krügers Einsatz für die Literatur. Er erhielt 1974 den Förderpreis für Literatur der Stadt München. 1994 Ernst-Meister-Preis, 2004 Große Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2006 Mörike-Preis der Stadt Fell- bach. 2010 Joseph-Breitbach-Preis. 2013 wurde er zum Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste gewählt. Zurzeit lebt er in München. her Seit 1981 ist er Herausgeber der Lite- raturzeitschrift Akzente. 1972 veröf- fentlichte Michael Krüger erstmals seine Gedichte. 1984 debütierte er als Erzähler mit dem Band „Was tun? Eine altmodi- sche Geschichte“. Es folgten weitere Erzählbände, Romane und Überset- zungen. Die „Cellospielerin“ ist sein erster Roman im Suhrkamp Verlag, 2013 erscheint hier auch sein Gedicht- band „Die Umstellung der Zeit“. Im Dezember 2013, kurz nach sei- nem 70. Geburtstag, übergibt er die Geschäftsleitung des Hanser Verlags. 1943 in Wittgendorf, Sachsen- Anhalt, geboren. Er wuchs in Berlin auf. Nach dem Abitur absolvierte er eine Lehre als Verlagsbuchhändler. Nebenbei besuchte er die Philosophi- sche Fakultät als Gasthörer an der Freien Universität Berlin. Von 1962 bis 1965 arbeitete er als Buchhändler in London. 1966 begann er seine Tätigkeit als Literaturkritiker. Zwei Jahre später wurde er Lektor im Carl Hanser Ver- lag, 1986 übernimmt er dessen litera- rische Leitung, von 1995 bis 2013 als Geschäftsführer. Der Rotary-Club Schwetzingen Kurpfalz spendete 2000 Euro an die Le- benshilfe Wiesloch. Das Geld soll für die Gartenanlagen und Therapie- einrichtungen im Garten des neuen Betreuungszentrums genutzt wer- den. Bei der Spendenübergabe mit dabei (vorne von links): Katharina Ebbecke, Vorsitzende Lebenshilfe Wiesloch, Jürgen Piesch, Geschäfts- führer Lebenshilfe Wiesloch, Ilka Odenwald, Leitung Förder- und Be- treuungsbereich, (zweite Reihe v. l.) Rotary-Club-Präsident Jürgen Thomson, Jürgen Presser und Marius Gartner. zg/BILD: PRIVAT 2000 Euro für die Lebenshilfe Wir gratulieren! Heute feiert Heinz Ramsdorf, Rondell 1, seinen 88., Heinz Weber, Karlsruher Straße 33, seinen 80., Horst Wellein, Sckell- straße 15, seinen 75., Silvilay Siri- sack, Bismarckstraße 16, ihren 74. und Werner Alletag, Hirschbrun- nenweg 28, seinen 71. Geburtstag. Apothekendienst. Lindenapothe- ke, Hockenheim, Schwetzinger Stra- ße 18, Telefon 06205/1 55 44. Luxor Filmtheater. (06202/ 27 03 07) Der Medicus (17). Fünf Freunde 3 (15). The Wolf of Wall Street (20). Vaterfreuden (15.30, 18, 20.30). Frauenselbsthilfe nach Krebs Gruppe Brühl-Schwetzingen. Am Dienstag, 18. März, findet der Abendtreff um 17.30 Uhr im Gast- haus „Frankeneck“ in Schwetzingen statt. Um 18.30 Uhr hält Dr. Dieter Alt einen Vortrag zum Thema „Reise – Impressionen – Arizona – New Me- xiko – Texas“. Gäste sind willkom- men. Kontakt Gardy Cerff, Telefon 13 99 55, und Margit Beiersmann, Telefon 7 59 74. Besitos. 20 Uhr, Salsa Night, inklu- sive Salsa Tanzkurs. Blaues Loch. 21 Uhr, Blue’n’Dance, aktuelle Charts, 70er, 80er, 90er. Theater und Orchester Heidel- berg. Rokokotheater, 19.30 Uhr, Einführung jeweils 30 Minuten vor Beginn, Iphigenie auf Tauris, Dram- ma per musica in drei Akten von Tommaso Traetta, in italienischer Sprache (deutsche Übertitel). KURZ NOTIERT Kasperle im „Café Montreux“ Adrien Megners Kindertheater Papiermond gastiert am heutigen Donnerstag um 16.30 Uhr im Café Montreux auf dem DJK-Gelände an der Hockenheimer Landstraße. Das Stück „Kasperle und der Schatz des Königs“ bietet Spannung und Spaß für junge und junggebliebene Besu- cher. Das Stück ist frei ab drei Jah- ren und dauert zirka 40 Minuten. Der Eintritt beträgt 5 Euro pro Per- son. Karten sind nur an der Tages- kasse erhältlich. Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung. zg i FÜR JUNG UND ALT Testtag für Schüler Im Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Schwetzingen findet am Samstag, 15. Februar, ein Testtag für Kinder und Jugendliche statt, bei denen El- tern oder Lehrer eine Lese- und/ oder Rechtschreibproblematik ver- muten. Eine telefonische Anmel- dung zur Terminabsprache ist erfor- derlich unter 06202/12 66 87. zg GESCHÄFTSLEBEN Carl-Theodor-Schule: Neues Kunstprojekt zeigt Schüler und Lehrer Welt aus 824 Köpfen „Gib uns deinen Kopf!“ Dieser Aufruf auf Plakaten in den Fluren der Carl- Theodor-Schule war der Beginn des Kunstprojekts, das Kunstlehrerin Vanessa Kraft mit einer Gruppe von Schülern ein Jahr lang beschäftigte. Die Projektteilnehmer fotogra- fierten zunächst Schüler sowie eini- ge Lehrkräfte. Dabei wurden auch die Herkunftsländer erfragt. In ei- nem weiteren Schritt wurden die Bil- der mit Hilfe eines Computerpro- gramms zu einer Weltkarte zusam- mengesetzt. Mit finanzieller Unterstützung der Karlheinz und Margot Bender Stiftung aus Heidelberg erhielt das Kunstwerk schließlich seinen letzten Schliff. Es wurde hinter Glas ge- druckt, und jedes Herkunftsland er- hielt ein LED-Licht, das in zeitlichen Abständen aufblinkt. Überrascht zeigte sich nicht nur Schulleiterin Renate Mayer, als die Zahl dieser Herkunftsländer genannt wurde. 73 Länder von Albanien bis Zypern sind an der Carl-Theodor-Schule vertre- ten. „Das Ergebnis des Projektes ist ein kulturelles Spiegelbild der Schu- le und ein Beispiel dafür, dass wir hier Integration leben“, so Vanessa Kraft bei der Enthüllung des Foto- mosaiks im Foyer der Schule. Viel Beifall erhielten die Projektteilneh- mer aus den 10. und 11. Klassen des Wirtschaftsgymnasiums. Von der Bender Stiftung war Stiftungsvor- stand Ulrich Herzog gekommen, um das Ereignis zu würdigen. zg Feierliche Enthüllung des Fotomosaiks mit (v. l.) Projektleiterin Vanessa Kraft, Ulrich Herzog von der Bender Stiftung und Schulleiterin Renate Mayer. BILD: PRIVAT Alte Wollfabrik: „The News“ und Debora Lee überzeugen Nahe an der Perfektion Die Alte Wollfabrik war am Diens- tagabend so voll wie lange nicht mehr bei der „Tuesday Night Live“ – und diese Resonanz spornte die Hausband „The News“ offensicht- lich an. Denn die Show war großar- tig, die Performance bei vielen Songs nahe an der Perfektion und trotz- dem fehlte die gewohnte Leichtig- keit und lockere Live-Atmosphäre nicht. Einmal mehr bewiesen die Musiker, dass sie stimmlich wie in- strumental in einer hohen Liga spie- len. Schade war eigentlich nur, dass Gaststar Deborah Lee nur bei weni- gen Songs zu hören war. Denn die Sängerin der „Livin Music Family“ bewies etwa bei ihrem eigenen star- ken Song „Talk to me“ oder bei Ri- hannas „Rude Boy“ ihre Qualitäten. Das taten auch die anderen „The- News“-Mitglieder, die mit ihren Lieblingssongs den Geschmack des Publikums trafen. Zum Beispiel Do- minik Steegmüller mit dem in An- lehnung an das Original auf Russisch gesungenen Ohrwurm „Those were the Days“. Oder sein Duett mit Ste- phan Ullmann bei der Hammer- Nummer „Shame“ – fast so gut wie das Original mit Robbie Williams und Gary Barlow. Und gerade Domi- nik Steegmüller lief zu Hochform auf, auch im Duett mit Kolinda Bro- zovic bei „Time of my Life“ aus „Dir- ty Dancing“. Als Stephan Ullmann zum „Kiss“-Klassiker „I was made for loving you“ wie Paul Stanley ge- schminkt war, kannte die Begeiste- rung keine Grenzen mehr. ali Deborah Lee überzeugte mit eigenen Songs und tollen Covern. BILD: LENHARDT Konzert ist ausverkauft Das Gregorianika-Konzert am Sonn- tag, 23. Februar, in der Schlosskapel- le stattfindet, ist ausverkauft. Das teilte der Veranstalte mit. zg KURZ + BÜNDIG Im Interview: Der Verleger und Autor Michael Krüger spricht über die Entstehung von Gedichten und die Wirksamkeit einer Lesung Lenker der Aufmerksamkeit denkt, aber nicht auszusprechen wagt. „Die Umstellung der Zeit“, das klingt nach Veränderung und Neuanfang. Sie haben noch viel vor, oder? Krüger: Ich habe es mir leichter vor- gestellt. Aber es ist nicht leicht all das, was ich machen will, ohne Büro zu machen, das heißt, ich brauche viel Zeit, um mich überhaupt zu or- ganisieren. Der Computer ist nicht mein Freund, das Telefon ist immer abgelaufen, ich besitze kein digitales Foto, das ich verschicken kann, ich kann elektronisch keine Reise bu- chen etc. Plötzlich merke ich, wie ab- hängig ich von Hilfe war. Mit der Akademie will ich darüber nachden- ken, wie und ob es das Schöne noch gibt, ich will einen Roman schreiben, ich will die Bücher meiner Kollegen lesen, ich muss Reden halten zur Verteidigung der Poesie, und bei all diesen zeitraubenden Beschäftigun- gen will ich natürlich das süße Nichtstun pflegen, was mir leider noch nicht gelingt. Ihre Gedichte strahlen eine gewisse Ruhe aus, Selbstbesinnung, hinter- fragen auch und fordern zum Hin- schauen auf. Wie animieren Sie bei Ihren Lesungen die Zuhörer, zu ei- nem Lyrikband zu greifen? Krüger: Indem man gut liest. Beim Vorlesen sollte die Struktur eines Tex- tes sofort deutlich werden. Aber vor allem muss man den Zuhörern die Angst nehmen, Gedichte seien etwas Hermetisches, Unverständliches, Geisterbeschwörungshaftes. Am An- fang der Menschwerdung standen Von unserer Mitarbeiterin Maria Herlo Um das Buch braucht man sich kei- ne Sorgen zu machen und auch nicht um die Lyrik, so lange es Men- schen wie Michael Krüger gibt. Als Verleger hat er sich stets dafür einge- setzt, dass Bücher noch eine Zukunft haben. In den 45 Jahren seiner Tätig- keit beim Hanser Verlag, dessen Ge- schäftsführer er bis Ende 2013 war, hat er diesen zu einem führenden Li- teraturverlag in Deutschland ge- macht. Und er hat selber Romane geschrieben, Erzählungen, Essays und Gedichte. Auf Einladung der Buchhandlung Kieser stellt er seinen vor kurzem er- schienenen Lyrikband „Die Umstel- lung der Zeit“ am Mittwoch, 12. März, in der Stadtbibliothek vor, aber auch vom Büchermachen wird er an diesem Abend erzählen und von seiner Liebe zu Büchern. Gegen- über unserer Zeitung äußerte sich der 70-Jährige auch zu seinen Plä- nen nach der Abgabe der Geschäfts- leitung. Herr Krüger, Ihr Motto ist: Kein Tag ohne Gedicht. Welches Ge- dicht haben Sie heute gelesen? Michael Krüger: Viele, weil ich auf der Suche war. Eines ist hängenge- blieben, „Porträt mit Hund“ von Rutger Kopland, einem Holländer, den ich früher kannte, jetzt ist er ge- storben. Das Gedicht beschreibt in vierzehn Zeilen das symbiotische Verhältnis zu einem Hund, darin heißt es: „... ich habe etwas gemur- melt und / er legte sich hin, seufzte / und schlief ein ...“ In diesem kleinen Gedicht steckt mehr über unsere prekäre Beziehung zu Tieren als in allen Leitartikeln zusammen. Sie sind ein sehr beschäftigter Mensch. Wann finden Sie Zeit und Muße, nicht nur jeden Tag Gedich- te zu lesen, sondern auch zu schrei- ben? Krüger: Gedichte lesen kann man immer, sie sind kurz und schmerz- voll, man kann sie in jeder Lebensla- ge hervorziehen, anders als fette Ro- mane, über denen man einschläft. Gedichte schreiben ist komplizier- ter. Bei mir entstehen sie im Kopf als Verdichtung einer bestimmten Hal- tung den Dingen, den Verhältnissen, der Natur gegenüber. Je sorgfältiger man darüber nachdenkt, desto ein- facher wird das Gedicht. Es redu- ziert, wenn es glückt, komplexe Vor- gänge, die dann – hoffentlich – im Kopf des Lesers sich wieder in hoher Komplexität entfalten. Klingt kom- pliziert, ist aber ganz einfach: Ge- dichte bilden nur ab, was jeder Gedichte: Beschwörungen, Anrufe, Klagen, Dank und so weiter, alles ele- mentare Dinge, die mit unserem un- sicheren Leben zu tun haben, mit der erstaunten Frage, warum wir sind und wie wir die 80 Jahre halbwegs im Frieden mit uns und mit anderen ver- bringen können. Das Leben, obwohl anders geplant, ist so kompliziert ge- worden – denken Sie nur an die ra- santen technologischen Prozesse – so unverständlich, dass es immer not- wendiger wird, über die basalen Din- ge nachzudenken. Genau das tut das Gedicht. i Mittwoch, 12. März, 19.30 Uhr, in der Stadtbibliothek mit Michael Krüger aus dem Gedichtband „Umstellung der Zeit“. Karten gibt es in der Buchhandlung Kie- ser für 8 Euro (ermäßigt 5 Euro). Michael Krüger mag Gedichte, da diese „abbilden, was jeder denkt, aber nicht auszusprechen wagt“. BILD: PRIVAT In der Stadtkirche findet am Sonn- tag, 16. Februar, morgens kein Got- tesdienst statt, dafür um 18 Uhr ein Orgelkonzert. Im Lutherhaus gestaltet Gemein- dediakon Reinhold Weber um 9.30 Uhr mit seinem Team den Familien- gottesdienst zum Abschluss der Kin- derbibelwoche, die ab heute bis Samstag von 15.30 bis 17.30 Uhr im Lutherhaus stattfindet. Anschlie- ßend wird ein Café der Begegnung mit Fotoausstellung angeboten. In der St.-Josefs-Kapelle auf dem Hirschacker predigt um 11 Uhr Pfar- rerin Almut Hundhausen-Hübsch innerhalb der regionalen Reihe zu Liedern aus dem Gesangbuch – ihr Thema: „Mut zum Risiko“. An der Orgel wirkt bei beiden Feiern jeweils Bezirkskantor Detlev Helmer in der kirchenmusikalischen Verkündi- gung mit. Pfarrer Thomas Müller ist im Austausch als Gastprediger in Brühl mit seiner Auslegung eines Chorals von Jochen Klepper. zg Evangelische Kirche „Mut zum Risiko“ als Predigtthema

„The News“ und Evangelische Kirche Nahe an der … · 2013 erscheint hier auch sein Gedicht- ... Im Dezember 2013, kurz nach sei-nem 70. Geburtstag, übergibt er die Geschäftsleitung

  • Upload
    vumien

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

SCHWETZINGEN10 Donnerstag13. FEBRUAR 2014

Herausgeber und Verlag:Schwetzinger Zeitungsverlag GmbH & Co. KG,Carl-Theodor-Straße 1, 68723 Schwetzingen

Geschäftsführung:Dr. Björn Jansen, Jürgen GrulerChefredaktion: Jürgen Gruler

Redaktionsleitung: Katja BaurothÜberregionales: Horst Roth

Lokalteil Schwetzingen/Gemeinden:Andreas Lin, Andreas Wühler, Carina Troll,Markus Wirth, Ralph Adameit, Ralf Strauch,

Vanessa SchäferLokalteil Hockenheim/Gemeinden:

Hans Schuppel, Hanna Weber,Matthias Mühleisen

Anzeigen:Heiner Hugo, Heike Sonn-Fortmann,

Andrea HeckelErscheinungsweise: Täglich außer an Feiertagen.

Bezugspreis monatlich 31,20 Euroinkl. Sonntag Aktuell

(mit MORGENCARD PREMIUM 32,70 Euro)inkl. Zustellgebühr, Postbezug 35,50 Euro.

Weitere Bezugspreise aufAnfrage unter Telefon-Service-Nr. 0621/392-2200 und auf www.morgenweb.de.

Anzeigenpreise: Zurzeit giltAnzeigenpreisliste Nr. 51

Technische Herstellung: Mannheimer MorgenGroßdruckerei und Verlag.

Kundenforum: Schwetzingen,Carl-Theodor-Straße 1, Tel. 06202 / 205-205;Redaktion Hockenheim, Karlsruher Straße 15,

Tel. 06202 / 205-803Vertrieb: Tel. 06202 / 205-205

Redaktion: 06202/205-306

Leitung:[email protected]: [email protected]:[email protected]:[email protected]

Herstellung mit Recyclingpapier.

� KONTAKT

www.schwetzinger-zeitung.de

Zur Person: Michael Krüger

� Eine Vielzahl von Preisen ehrtenKrügers Einsatz für die Literatur.

� Er erhielt 1974 den Förderpreis fürLiteratur der Stadt München.

� 1994 Ernst-Meister-Preis, 2004Große Literaturpreis derBayerischenAkademie der Schönen Künste.

� 2006 Mörike-Preis der Stadt Fell-bach.

� 2010 Joseph-Breitbach-Preis.

� 2013 wurde er zumPräsidenten derBayerischen Akademie der SchönenKünste gewählt.

� Zurzeit lebt er in München. her

� Seit 1981 ist er Herausgeber der Lite-raturzeitschrift Akzente. 1972 veröf-fentlichte Michael Krüger erstmalsseine Gedichte.

� 1984 debütierte er als Erzähler mitdem Band „Was tun? Eine altmodi-sche Geschichte“. Es folgten weitereErzählbände, Romane und Überset-zungen. Die „Cellospielerin“ ist seinerster Roman im Suhrkamp Verlag,2013 erscheint hier auch sein Gedicht-band „Die Umstellung der Zeit“.

� Im Dezember 2013, kurz nach sei-nem 70. Geburtstag, übergibt er dieGeschäftsleitung des Hanser Verlags.

� 1943 in Wittgendorf, Sachsen-Anhalt, geboren. Er wuchs in Berlinauf. Nach dem Abitur absolvierte ereine Lehre als Verlagsbuchhändler.Nebenbei besuchte er die Philosophi-sche Fakultät als Gasthörer an derFreien Universität Berlin.

� Von 1962 bis 1965 arbeitete er alsBuchhändler in London.

� 1966 begann er seine Tätigkeit alsLiteraturkritiker. Zwei Jahre späterwurde er Lektor im Carl Hanser Ver-lag, 1986 übernimmt er dessen litera-rische Leitung, von 1995 bis 2013 alsGeschäftsführer.

Der Rotary-Club Schwetzingen Kurpfalz spendete 2000 Euro an die Le-benshilfe Wiesloch. Das Geld soll für die Gartenanlagen und Therapie-einrichtungen im Garten des neuen Betreuungszentrums genutzt wer-den. Bei der Spendenübergabe mit dabei (vorne von links): KatharinaEbbecke, Vorsitzende Lebenshilfe Wiesloch, Jürgen Piesch, Geschäfts-führer Lebenshilfe Wiesloch, Ilka Odenwald, Leitung Förder- und Be-treuungsbereich, (zweite Reihe v. l.) Rotary-Club-Präsident JürgenThomson, Jürgen Presser und Marius Gartner. zg/BILD: PRIVAT

2000 Euro für die Lebenshilfe

Wir gratulieren! Heute feiert HeinzRamsdorf, Rondell 1, seinen 88.,Heinz Weber, Karlsruher Straße 33,seinen 80., Horst Wellein, Sckell-straße 15, seinen 75., Silvilay Siri-sack, Bismarckstraße 16, ihren 74.und Werner Alletag, Hirschbrun-nenweg 28, seinen 71. Geburtstag.Apothekendienst. Lindenapothe-ke, Hockenheim, Schwetzinger Stra-ße 18, Telefon 06205/15544.Luxor Filmtheater. (06202/27 03 07) Der Medicus (17). FünfFreunde 3 (15). The Wolf of WallStreet (20). Vaterfreuden (15.30, 18,20.30).Frauenselbsthilfe nach KrebsGruppe Brühl-Schwetzingen. AmDienstag, 18. März, findet derAbendtreff um 17.30 Uhr im Gast-haus „Frankeneck“ in Schwetzingenstatt. Um 18.30 Uhr hält Dr. DieterAlt einen Vortrag zum Thema „Reise– Impressionen – Arizona – New Me-xiko – Texas“. Gäste sind willkom-men. Kontakt Gardy Cerff, Telefon139955, und Margit Beiersmann,Telefon 75974.Besitos. 20 Uhr, Salsa Night, inklu-sive Salsa Tanzkurs.Blaues Loch. 21 Uhr, Blue’n’Dance,aktuelle Charts, 70er, 80er, 90er.Theater und Orchester Heidel-berg. Rokokotheater, 19.30 Uhr,Einführung jeweils 30 Minuten vorBeginn, Iphigenie auf Tauris, Dram-ma per musica in drei Akten vonTommaso Traetta, in italienischerSprache (deutsche Übertitel).

KURZ NOTIERT

Kasperle im „Café Montreux“Adrien Megners KindertheaterPapiermond gastiert am heutigenDonnerstag um 16.30 Uhr im CaféMontreux auf dem DJK-Gelände ander Hockenheimer Landstraße. DasStück „Kasperle und der Schatz desKönigs“ bietet Spannung und Spaßfür junge und junggebliebene Besu-cher. Das Stück ist frei ab drei Jah-ren und dauert zirka 40 Minuten.Der Eintritt beträgt 5 Euro pro Per-son. Karten sind nur an der Tages-kasse erhältlich. Einlass ist jeweilseine halbe Stunde vor Beginn derVorstellung. zg

i FÜR JUNG UND ALT

Testtag für SchülerIm Lehrinstitut für Orthographieund Sprachkompetenz (LOS)Schwetzingen findet am Samstag,15. Februar, ein Testtag für Kinderund Jugendliche statt, bei denen El-tern oder Lehrer eine Lese- und/oder Rechtschreibproblematik ver-muten. Eine telefonische Anmel-dung zur Terminabsprache ist erfor-derlich unter 06202/126687. zg

GESCHÄFTSLEBEN

Carl-Theodor-Schule: Neues Kunstprojekt zeigt Schüler und Lehrer

Welt aus 824 Köpfen„Gib uns deinen Kopf!“ Dieser Aufrufauf Plakaten in den Fluren der Carl-Theodor-Schule war der Beginn desKunstprojekts, das KunstlehrerinVanessa Kraft mit einer Gruppe vonSchülern ein Jahr lang beschäftigte.

Die Projektteilnehmer fotogra-fierten zunächst Schüler sowie eini-ge Lehrkräfte. Dabei wurden auchdie Herkunftsländer erfragt. In ei-nem weiteren Schritt wurden die Bil-der mit Hilfe eines Computerpro-gramms zu einer Weltkarte zusam-mengesetzt.

Mit finanzieller Unterstützungder Karlheinz und Margot BenderStiftung aus Heidelberg erhielt dasKunstwerk schließlich seinen letztenSchliff. Es wurde hinter Glas ge-druckt, und jedes Herkunftsland er-

hielt ein LED-Licht, das in zeitlichenAbständen aufblinkt. Überraschtzeigte sich nicht nur SchulleiterinRenate Mayer, als die Zahl dieserHerkunftsländer genannt wurde. 73Länder von Albanien bis Zypern sindan der Carl-Theodor-Schule vertre-ten.

„Das Ergebnis des Projektes istein kulturelles Spiegelbild der Schu-le und ein Beispiel dafür, dass wirhier Integration leben“, so VanessaKraft bei der Enthüllung des Foto-mosaiks im Foyer der Schule. VielBeifall erhielten die Projektteilneh-mer aus den 10. und 11. Klassen desWirtschaftsgymnasiums. Von derBender Stiftung war Stiftungsvor-stand Ulrich Herzog gekommen, umdas Ereignis zu würdigen. zg

Feierliche Enthüllung des Fotomosaiks mit (v. l.) Projektleiterin Vanessa Kraft, UlrichHerzog von der Bender Stiftung und Schulleiterin Renate Mayer. BILD: PRIVAT

Alte Wollfabrik: „The News“ undDebora Lee überzeugen

Nahe an derPerfektionDie Alte Wollfabrik war am Diens-tagabend so voll wie lange nichtmehr bei der „Tuesday Night Live“ –und diese Resonanz spornte dieHausband „The News“ offensicht-lich an. Denn die Show war großar-tig, die Performance bei vielen Songsnahe an der Perfektion und trotz-dem fehlte die gewohnte Leichtig-keit und lockere Live-Atmosphärenicht. Einmal mehr bewiesen dieMusiker, dass sie stimmlich wie in-strumental in einer hohen Liga spie-len. Schade war eigentlich nur, dassGaststar Deborah Lee nur bei weni-gen Songs zu hören war. Denn dieSängerin der „Livin Music Family“bewies etwa bei ihrem eigenen star-ken Song „Talk to me“ oder bei Ri-hannas „Rude Boy“ ihre Qualitäten.

Das taten auch die anderen „The-News“-Mitglieder, die mit ihrenLieblingssongs den Geschmack desPublikums trafen. Zum Beispiel Do-minik Steegmüller mit dem in An-lehnung an das Original auf Russischgesungenen Ohrwurm „Those werethe Days“. Oder sein Duett mit Ste-phan Ullmann bei der Hammer-Nummer „Shame“ – fast so gut wiedas Original mit Robbie Williamsund Gary Barlow. Und gerade Domi-nik Steegmüller lief zu Hochformauf, auch im Duett mit Kolinda Bro-zovic bei „Time of my Life“ aus „Dir-ty Dancing“. Als Stephan Ullmannzum „Kiss“-Klassiker „I was made forloving you“ wie Paul Stanley ge-schminkt war, kannte die Begeiste-rung keine Grenzen mehr. ali

Deborah Lee überzeugte mit eigenenSongs und tollen Covern. BILD: LENHARDT

Konzert ist ausverkauftDas Gregorianika-Konzert am Sonn-tag, 23. Februar, in der Schlosskapel-le stattfindet, ist ausverkauft. Dasteilte der Veranstalte mit. zg

KURZ + BÜNDIG

Im Interview: Der Verleger und Autor Michael Krüger spricht über die Entstehung von Gedichten und die Wirksamkeit einer Lesung

Lenker der Aufmerksamkeit

denkt, aber nicht auszusprechenwagt.

„Die Umstellung der Zeit“, dasklingt nach Veränderung undNeuanfang. Sie haben noch vielvor, oder?

Krüger: Ich habe es mir leichter vor-gestellt. Aber es ist nicht leicht alldas, was ich machen will, ohne Bürozu machen, das heißt, ich braucheviel Zeit, um mich überhaupt zu or-ganisieren. Der Computer ist nichtmein Freund, das Telefon ist immerabgelaufen, ich besitze kein digitalesFoto, das ich verschicken kann, ichkann elektronisch keine Reise bu-chen etc. Plötzlich merke ich, wie ab-hängig ich von Hilfe war. Mit derAkademie will ich darüber nachden-ken, wie und ob es das Schöne nochgibt, ich will einen Roman schreiben,

ich will die Bücher meiner Kollegenlesen, ich muss Reden halten zurVerteidigung der Poesie, und bei alldiesen zeitraubenden Beschäftigun-gen will ich natürlich das süßeNichtstun pflegen, was mir leidernoch nicht gelingt.

Ihre Gedichte strahlen eine gewisseRuhe aus, Selbstbesinnung, hinter-fragen auch und fordern zum Hin-schauen auf. Wie animieren Sie beiIhren Lesungen die Zuhörer, zu ei-nem Lyrikband zu greifen?

Krüger: Indem man gut liest. BeimVorlesen sollte die Struktur eines Tex-tes sofort deutlich werden. Aber vorallem muss man den Zuhörern dieAngst nehmen, Gedichte seien etwasHermetisches, Unverständliches,Geisterbeschwörungshaftes. Am An-fang der Menschwerdung standen

Von unserer MitarbeiterinMaria Herlo

Um das Buch braucht man sich kei-ne Sorgen zu machen und auchnicht um die Lyrik, so lange es Men-schen wie Michael Krüger gibt. AlsVerleger hat er sich stets dafür einge-setzt, dass Bücher noch eine Zukunfthaben. In den 45 Jahren seiner Tätig-keit beim Hanser Verlag, dessen Ge-schäftsführer er bis Ende 2013 war,hat er diesen zu einem führenden Li-teraturverlag in Deutschland ge-macht. Und er hat selber Romanegeschrieben, Erzählungen, Essaysund Gedichte.

Auf Einladung der BuchhandlungKieser stellt er seinen vor kurzem er-schienenen Lyrikband „Die Umstel-lung der Zeit“ am Mittwoch,12. März, in der Stadtbibliothek vor,aber auch vom Büchermachen wirder an diesem Abend erzählen undvon seiner Liebe zu Büchern. Gegen-über unserer Zeitung äußerte sichder 70-Jährige auch zu seinen Plä-nen nach der Abgabe der Geschäfts-leitung.

Herr Krüger, Ihr Motto ist: KeinTag ohne Gedicht. Welches Ge-dicht haben Sie heute gelesen?

Michael Krüger: Viele, weil ich aufder Suche war. Eines ist hängenge-blieben, „Porträt mit Hund“ vonRutger Kopland, einem Holländer,den ich früher kannte, jetzt ist er ge-storben. Das Gedicht beschreibt invierzehn Zeilen das symbiotischeVerhältnis zu einem Hund, darinheißt es: „... ich habe etwas gemur-melt und / er legte sich hin, seufzte /und schlief ein ...“ In diesem kleinenGedicht steckt mehr über unsereprekäre Beziehung zu Tieren als inallen Leitartikeln zusammen.

Sie sind ein sehr beschäftigterMensch. Wann finden Sie Zeit undMuße, nicht nur jeden Tag Gedich-te zu lesen, sondern auch zu schrei-ben?

Krüger: Gedichte lesen kann manimmer, sie sind kurz und schmerz-voll, man kann sie in jeder Lebensla-ge hervorziehen, anders als fette Ro-mane, über denen man einschläft.Gedichte schreiben ist komplizier-ter. Bei mir entstehen sie im Kopf alsVerdichtung einer bestimmten Hal-tung den Dingen, den Verhältnissen,der Natur gegenüber. Je sorgfältigerman darüber nachdenkt, desto ein-facher wird das Gedicht. Es redu-ziert, wenn es glückt, komplexe Vor-gänge, die dann – hoffentlich – imKopf des Lesers sich wieder in hoherKomplexität entfalten. Klingt kom-pliziert, ist aber ganz einfach: Ge-dichte bilden nur ab, was jeder

Gedichte: Beschwörungen, Anrufe,Klagen, Dank und so weiter, alles ele-mentare Dinge, die mit unserem un-sicheren Leben zu tun haben, mit dererstaunten Frage, warum wir sindund wie wir die 80 Jahre halbwegs imFrieden mit uns und mit anderen ver-bringen können. Das Leben, obwohlanders geplant, ist so kompliziert ge-worden – denken Sie nur an die ra-santen technologischen Prozesse – sounverständlich, dass es immer not-wendiger wird, über die basalen Din-ge nachzudenken. Genau das tut dasGedicht.

iMittwoch, 12. März, 19.30 Uhr, inder Stadtbibliothek mit MichaelKrüger aus dem Gedichtband„Umstellung der Zeit“. Kartengibt es in der Buchhandlung Kie-ser für 8 Euro (ermäßigt 5 Euro).

Michael Krüger mag Gedichte, da diese „abbilden, was jeder denkt, aber nicht auszusprechen wagt“. BILD: PRIVAT

In der Stadtkirche findet am Sonn-tag, 16. Februar, morgens kein Got-tesdienst statt, dafür um 18 Uhr einOrgelkonzert.

Im Lutherhaus gestaltet Gemein-dediakon Reinhold Weber um 9.30Uhr mit seinem Team den Familien-gottesdienst zum Abschluss der Kin-derbibelwoche, die ab heute bisSamstag von 15.30 bis 17.30 Uhr imLutherhaus stattfindet. Anschlie-ßend wird ein Café der Begegnungmit Fotoausstellung angeboten.

In der St.-Josefs-Kapelle auf demHirschacker predigt um 11 Uhr Pfar-rerin Almut Hundhausen-Hübschinnerhalb der regionalen Reihe zuLiedern aus dem Gesangbuch – ihrThema: „Mut zum Risiko“. An derOrgel wirkt bei beiden Feiern jeweilsBezirkskantor Detlev Helmer in derkirchenmusikalischen Verkündi-gung mit. Pfarrer Thomas Müller istim Austausch als Gastprediger inBrühl mit seiner Auslegung einesChorals von Jochen Klepper. zg

Evangelische Kirche

„Mut zum Risiko“als Predigtthema