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Theorie und Praxis der Geragogik Zum aktuellen Stand der Entwicklungen Prof. Dr. Elisabeth Bubolz-Lutz Universität Duisburg-Essen Frankfurt, 9.07. 2013 1. Begriff und Einordnungen 2. Entwicklungen 3. Dimensionen von Bildung und Lernen 4. Didaktische Überlegungen 5. Aktuelle Projekte: Lernen im Alter 6. Ansatzpunkte für Entwicklungen 7. Perspektiven 1. Begriff und Einordnungen 2. Entwicklungen 3. Dimensionen von Bildung und Lernen 4. Didaktische Überlegungen 5. Aktuelle Projekte: Lernen im Alter 6. Ansatzpunkte für Entwicklungen 7. Perspektiven Wie können wir den demografischen Wandel mit seinen Herausforderungen und Chancen durch Bildung gestalten? (individuell, in Beziehungen, Nachbarschaft, Gesellschaft) Wie können wir den demografischen Wandel mit seinen Herausforderungen und Chancen durch Bildung gestalten? (individuell, in Beziehungen, Nachbarschaft, Gesellschaft) - noch nie so viele - noch nie so frei - noch nie so alt - noch nie so bunt - ... „Alter, ein großer offener Raum“ Göckenjan 1988, S. 14 „Alter, ein großer offener Raum“ Göckenjan 1988, S. 14 - erhöht die Lebenserwartung - korreliert mit Gesundheit - erleichtert den Anschluss an Entwicklungen - hält geistig fit - ... „Bildung – ein Schlüssel zur Welt“ „Bildung – ein Schlüssel zur Welt“ Zugang nicht für alle Soziale Ungleichheit verfestigt sich Ralf Lottmann: Bildung im Alter – für alle? 2013 1. Geragogik: Begriffsverständnis und Einordnung 1. Geragogik: Begriffsverständnis und Einordnung „Geraios/Geraros“ (griech): alt/ der Alte „Ago“ (griech.): ich führe hin, ich geleite, ich zeige den Weg • Petzold (1965): erstmals Begriff „Geragogik“ • Mieskes (1971): Geragogik = Pädagogik des alternden/ alten Menschen Aus- und Fortbildung von Personen, die mit Älteren leben, lernen und arbeiten Wie mit Älteren lernen gestalten? Gestaltung von Lernprozessen von/ für / mit älteren Menschen: Wie im Alter/ für das Alter lernen? Begriff

Theorie und Praxis der Geragogik - Goethe University Frankfurt · Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie Sektion 1: Experimentelle Gerontologie Sektion 2: Geriatrische

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Page 1: Theorie und Praxis der Geragogik - Goethe University Frankfurt · Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie Sektion 1: Experimentelle Gerontologie Sektion 2: Geriatrische

Theorie und Praxis der Geragogik

Zum aktuellen Stand der Entwicklungen

Prof. Dr. Elisabeth Bubolz-Lutz

Universität Duisburg-Essen

Frankfurt, 9.07. 2013

1. Begriff und Einordnungen

2. Entwicklungen

3. Dimensionen von Bildung und Lernen

4. Didaktische Überlegungen

5. Aktuelle Projekte: Lernen im Alter

6. Ansatzpunkte für Entwicklungen

7. Perspektiven

1. Begriff und Einordnungen

2. Entwicklungen

3. Dimensionen von Bildung und Lernen

4. Didaktische Überlegungen

5. Aktuelle Projekte: Lernen im Alter

6. Ansatzpunkte für Entwicklungen

7. Perspektiven

Wie können wir den demografischen Wandel mit seinen Herausforderungen und Chancen

durch Bildung gestalten?(individuell, in Beziehungen, Nachbarschaft, Gesellschaft)

Wie können wir den demografischen Wandel mit seinen Herausforderungen und Chancen

durch Bildung gestalten?(individuell, in Beziehungen, Nachbarschaft, Gesellschaft)

- noch nie so viele- noch nie so frei- noch nie so alt- noch nie so bunt- ...

„Alter, ein großer offener Raum“Göckenjan 1988, S. 14

„Alter, ein großer offener Raum“Göckenjan 1988, S. 14

- erhöht die Lebenserwartung - korreliert mit Gesundheit- erleichtert den Anschluss an Entwicklungen- hält geistig fit- ...

„Bildung – ein Schlüssel zur Welt“„Bildung – ein Schlüssel zur Welt“

Zugang nicht für alleSoziale Ungleichheit verfestigt sich

Ralf Lottmann: Bildung im Alter – für alle? 2013

1. Geragogik:Begriffsverständnis und Einordnung

1. Geragogik:Begriffsverständnis und Einordnung

„Geraios/Geraros“ (griech): alt/ der Alte„Ago“ (griech.): ich führe hin, ich geleite, ich zeige den Weg

• Petzold (1965): erstmals Begriff „Geragogik“

• Mieskes (1971): Geragogik = Pädagogik des alternden/ alten Menschen

Aus- und Fortbildung vonPersonen,

die mit Älteren leben,lernen und arbeiten

Wie mit Älteren lernen gestalten?

Gestaltung von Lernprozessen

von/ für / mit älteren Menschen:

Wie im Alter/ für das Alter lernen?

Begriff

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Pädagogik Andragogik Geragogik

Erziehungs-/ Bildungswissenschaft

Geragogik und Erziehungs-/ Bildungswissenschaft

Forschung - Lehre - Praxis

Verortung der Geragogik Verortung der Geragogik

Geragogik - eine Disziplin der Gerontologie

Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie

Sektion 1:ExperimentelleGerontologie

Sektion 2:Geriatrische

Medizin

Sektion 3:Sozial- &

verhaltens-wissenschaftl.Gerontologie

Sektion 4:Soziale

Gerontologieund

Altenarbeit

Arbeitskreise/ AKs

GeragogikPflegeKritische Gerontologie

www.ak-geragogik.de

• interdisziplinärer Austausch

• gemeinsame Konzeptentwicklung

• Vernetzung im deutschsprachigen

und europäischen Raum

• Initiativen zur Etablierung

in Hochschulen

Verortung der GeragogikGeragogik - interdisziplinärGeragogik - interdisziplinär

ErziehungswissenschaftErziehungswissenschaft GerontologieGerontologie

SoziologieSoziologie PsychologiePsychologieSoziale ArbeitSoziale Arbeit

Herausforderungen:•unterschiedliches Wissenschaftsverständnis•Methodenmix•unterschiedliche Praxisfelder

Schrittfolgen eines kontinuierlichen RückkoppelungsprozessesGerontologische

Grundlagen-

forschung

Erziehungs-

wissenschaftliche

Grundlagen-

forschung

Soziologische

Grundlagen-

forschung

Entwicklung und

Erprobung von

Praxis-Modellen

Inter-

disziplinärer

Wissens-

fundus

Prozess- und

Ergebnis-

evaluation

(Erweiterung der Abbildung von Wahl 2006 um „geragogischen Werte-Diskurs“)

Geragog.

Werte-

Diskurs

Gera-

gogischeKonzepte

Geragogik...eine wert- und praxisorientierte Disziplin

Geragogik...eine wert- und praxisorientierte Disziplin

LERNEN für ALLE

LERNEN:

Partizipation und Mitverantwortlichkeit

LERNKULTUR zur Gestaltung des

demografischen Wandels

Geragogik... Zentrale Werte und Fragestellungen Geragogik... Zentrale Werte und Fragestellungen

LERNEN für Lebensqualität

Menschenbild: Würde – Subjektivität –Interdependenz

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•Interdisziplinär

•Praxeologisch

•Partizipativ

•Wertorientiert: individuell > gesellschaftlich

•Lebenslauforientiert

ArbeitsweisenArbeitsweisen

2. Ein Blick zurück...Historische Entwicklung der Geragogik

2. Ein Blick zurück...Historische Entwicklung der Geragogik

Entwicklungen der Geragogik

Jahre Bezeichnung Geragogische

Praxis

Geragogische

Konzepte

60 er Altenbildung

für Ältere

Betreuung Fürsorge

Unterhaltung

70er Bildungsarbeit

mit Älteren

Ausgleich von

Mangelsituationen

Chancengleichheit

Problemorientierung

80er Seniorenbildung Kultur

Gesundheitsbildung

Studium im Alter

Kompetenz-

Entwicklung

Tertiäre Sozialisation

Entwicklungen der Geragogik

Bezeichnung Geragogische

Praxis

Geragogische

Konzepte

9o er Alternsbildung Selbstorganisierte

Gruppen

Altern als Thema

Realistische Wende

Konstruktivistische

Didaktik > Lerner

00er Altersbildung z.B. : Neue Medien

Intergenerationelles

Lernen

Lebensbereicherung

Empowerment

Lernen im und zum Engagement

heute Altersbildung Neue Anliegen und Aspekte: Beruf und nachberufliches Leben

Ausdifferenzierungen

Selbstorganisation

Bildung für alle

Fortsetzung

Geragogik

Praxis ForschungAusbildung

Kritische Geragogik

Geschlechtsspezifische Geragogik

Interkulturelle Geragogik

Geragogik des hohen Alters

Aktuelle Ausdifferenzierungen

Sozialgeragogik

Musikgeragogik

Kunstgeragogik

Kulturgeragogik

Bildung im Alter: bisherige Anliegen + Aspekte

Alltagsbewältigung/-gestaltung

Gesundheit und Prävention

neue Technologien

interkultureller Austausch

nach-(neben-)beruflichesEngagement

Generationendialog

Wissenserwerb

Entdecken von biografischerworbenen Ressourcen und Potenzialen

kreativeLebensgestaltung

SinnorientierungSpiritualität

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Bildung im Alter: aktuelle Anliegen + Aspekte

Pflegen lernen >Aspekt SelbstsorgeBeziehungsgestaltungbei Pflegebedarf

Sich einmischen in gesellschaftliche Entwicklungen

Lernen für neue freiberufliche Tätigkeiten

Erfahrungswissen weitergeben

Lernen zur Bewältigung vonLebenskrisen,Krankheit, Sterben

Lernmöglichkeiten für Hochaltrigein verschiedenen Lebenslagen

Lernen älterer Arbeitnehmer

Rahmenbedingungen für selbst organisiertesLernen

Lernen im Freiwilligen Engagement

Lernen für alle Lernen intergenerationell

Neue Lernformen und -strukturen

Bildung im Alter –Felder

Bezugsgruppen("Milieus")

Senioren-wohnheime/- anlagen

Universitäten"3. Lebensalter"

KirchlicheAltenarbeit

Institutionender Pflege

Selbsthilfe-Initiativen

Kultur-u. Freizeitbereich/

Reisen

neue Medien

Alltags-situationen

BürgerschaftlicheInitiativen

Bildungseinrich-tungen VHS

Eine bunte Palette...Praxis- und Forschungsfelder der Geragogik

Eine bunte Palette...Praxis- und Forschungsfelder der Geragogik

3. Ich, Wir, Alle...Dimensionen und Wirkrichtungen von Bildung

3. Ich, Wir, Alle...Dimensionen und Wirkrichtungen von Bildung

“Gebildet im Sinne derErwachsenenbildung wird jeder, der in dem ständigen Bemühen lebt,• sich selbst, • die Gesellschaft und • die Weltzu verstehen unddiesem Verständnis gemäß zu

handeln“

Deutscher Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen, 1960

Bildungsverständnis mit Prozess- und Handlungsbezug Bildungsverständnis mit Prozess- und Handlungsbezug

Gesellschaftsorientierung

Verknüpfung: Reflexion & Handeln

Selbstreflexion

persönliche Lebensgestaltung

Reflexion im Austausch

Beziehungsgestaltung

Gestaltung Sozialraum/

Gesellschaft/ Welt

gesellschaftsbezogeneDiskurse

BeziehungsorientierungSubjektorientierung

Dimensionen von Bildung im AlterDimensionen von Bildung im Alter

Bubolz-Lutz & Steinfort, 2006Bubolz-Lutz & Steinfort, 2006

11 22

33

Unterschiedliche Bedeutungen

Bildung als

•Allgemeinbildung/Wissensvermittlung

•Qualifizierung/berufliche Weiterbildung

•Alltagskompetenz

•Vermittlung von punktueller Information

•selbstgesteuertes Lernen

Unterscheidung nach Kolland, 2005

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09.03.2006

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Formen von Altersbildung

institutionellorganisiert

selbst organisiert

institutionellorganisiert, mitSelbststeuerung

Anteil nimmt ab 60sukzessiv ab

Anteil wächst

Anteil wächst

„private Zirkel“

4. Didaktische Überlegungen4. Didaktische Überlegungen

11 Subjektorientierung

Individuelle Bedürfnisse – Ansatz für Bildung im AlterIndividuelle Bedürfnisse – Ansatz für Bildung im Alter

„Salutogenese“Antonovsky:

Was hält uns gesund?verstehen

KompetenzenSelbstwirksamkeitSinn

Selbstbestimmungstheorie der Lernmotivation

Bedürfnisnach Kompetenz(Tüchtigkeit)

Bedürfnis nach Autonomie

Bedürfnis nachsozialer

EingebundenheitBedürfnis nach

SicherheitKasser 2004

vgl. Deci und Ryan 1993

Optimale Lernmotivation bei

Berücksichtigung der Bedürfnisse

vgl. Lehrbuch 2010, S. 143

11 Subjektorientierung

Individuelle Bedürfnisse – Ansatz für Bildung im AlterIndividuelle Bedürfnisse – Ansatz für Bildung im Alter

„Selbstbestimmungstheorieder Lernmotivation“ nachDeci und Ryan 1993und „Selbstbestimmungstheorie der Werte“ nach Kasser 2004

EingebundenSein(Deci und Ryan)

Sicherheit(Kasser)

Autonomie(Deci und Ryan)

Kompetenz (Deci und Ryan)Selbstwirksamkeit (Antonovsky)

6 Bedürfnisse *von Älteren

Verstehen

Eingebundensein

Autonomie

Selbst-wirksamkeit

Sicherheit

Sinn

* Zusammenführung: Antonovsky 1997Deci/Ryan 1993

Kasser 2004

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Verstehen

Eingebundensein

Autonomie

Selbst-wirksamkeit

Sicherheit

Sinn

6 Aspekte für> Begleitung> Bildung > Engagementförderung

von Älteren

Wahl-Freiheitgeben

Partizi-pation

einräumen

Selbst-Reflexionanregen

Individuelle Bedürfnisse – Ansatz für Bildung im AlterIndividuelle Bedürfnisse – Ansatz für Bildung im Alter

Initiativeerwarten

Ortebereiten

Informationbieten

Verletzbarkeit Ressourcen

Bedürfnisse – Warum Ansatz für Bildung im Alter?Bedürfnisse – Warum Ansatz für Bildung im Alter?

2 Begründungen

5. Aktuelle Projekte: Lernen im Alter 5. Aktuelle Projekte: Lernen im Alter

6 Bedürfnisse *von Älteren

Verstehen

Eingebundensein

Autonomie

Selbst-wirksamkeit

Sicherheit

Sinn

Lernverständnis: Bedeutung von EigenaktivitätDidaktischer Ansatz: Selbstbestimmtes Lernen

Projekt:„DENK Raum 50 plus“ in Düsseldorf

Rahmen Bildungsforum

Arrangement Großgruppe 2 x im Semester

Kleingruppen im informellen Kontext zu selbstgewählten Themen

Themen Naturwissenschaft zum AnfassenPhilosophische Texte verstehenUmwelt und Schöpfung/Ökologisch wohnen

Beispiel 1: DENK-RAUM 50plusBeispiel 1: DENK-RAUM 50plus

Lernende •stellen Expertise zur Verfügung

•entwickeln Expertise durch Exploration

Der Austausch in der Gruppe führt zu• Selbstvergewisserung: Glauben an sich selbst und die eigene Lernfähigkeit

• Lust auf Neues – auch für Themen anderer

• über Entwicklung von (gemeinsamen)Handlungsroutinen > Eingebundenheit

•Selbstreflexion: „Ich bin glücklich“

•Träger brauchen Umstellungszeit•Eigenständigkeit gefährdet das Vorhaben

Selbstbestimmtes Lernen in Bildungsorganisationen

6 Bedürfnisse *von Älteren

Verstehen

Eingebundensein

Autonomie

Selbst-wirksamkeit

Sicherheit

Sinn

Lernverständnis: > Lebensqualität

Didaktischer Ansatz: Selbstbestimmt HandelnLernort „Quartier“

Projekt:„Lebensqualität Älterer im Wohnquartier“in Gelsenkirchen / Schalke

Beispiel 2: Lebensqualität imWohnquartier

Beispiel 2: Lebensqualität imWohnquartier

Prozesse & Bildungsformen

•Schriftliche Befragungen•Aktivierende Befragungen•Begehungen des Stadtteils•8 Stadtteilkonferenzen•Einzel- und Gruppeninterviews

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LIW – Ergebnisse des Projektes der FH DortmundLIW – Ergebnisse des Projektes der FH Dortmund

Perspektive: beteiligte Ältere

LIW – Ergebnisse des Projektes der FH DortmundLIW – Ergebnisse des Projektes der FH Dortmund

Außenwirkungen:

− Verbesserung mobilitätsbezogener Beeinträchtigungen

– Beteiligung an der Neugestaltung eine Gehweges

− Resolution : Brief an eine Wohnungsbaugesellschaft – Abbau der Betonpollern

− Kontaktaufnahme zu bestimmten Einrichtungen im Stadtteil

− Gruppendiskussionen mit an den Quartierskonferenzen Beteiligten Älteren (summative Evaluation): Hat sich – seit dem Sie in den Konferenzen in Schalke zusammenkommen – etwas geändert?

LIW – Ergebnisse des Projektes der FH DortmundLIW – Ergebnisse des Projektes der FH Dortmund LIW – Ergebnisse des Projektes der FH Dortmund > Nachhaltigkeit

LIW – Ergebnisse des Projektes der FH Dortmund > Nachhaltigkeit

• Die Stadt Gelsenkirchen führt in Zusammenarbeit mit dem Senioren-netzwerk den Beteiligungsprozess in Schalke weiter.

• Das Beteiligungsmodell soll auch auf andere Wohnquartiere in Gelsenkirchen übertragen werden.

• Älteren BürgerInnen wird es ermöglicht, in der Nacherwerbsphase eine neue gesellschaftliche Rolle einzunehmen: als Mitwirkende und MitgestalterInnen

6 Bedürfnisse *von Älteren

Verstehen

Eingebundensein

Autonomie

Selbst-wirksamkeit

Sicherheit

Sinn

Theoretischer Hintergrund:Altruismusforschung: „Helping as Coping“

Untersuchung:„Hochaltrige im Ehrenamt“ in HeidelbergDörner: „Helfensbedürftig“

Beispiel 3: Engagement im hohen Alter

Beispiel 3: Engagement im hohen Alter

Erste Ergebnisse:

Ältere sind bis ins hohe Alter hinein engagiert –auch wenn dies selten von anderen wahrgenommen wird.

Engagement hilft, über das Erleben von Selbstwirksamkeit dieSchwierigkeiten des Altwerdens zu ertragen

Engagement für andere stiftet Sinn...und hält „am Leben“

6. Ansatzpunkte für Veränderungen6. Ansatzpunkte für Veränderungen

Lernen ist Veränderung...

Neues aufzunehmen bedeutet deshalb immer, sich selbst zu verändern...

Wer lernt, setzt deshalb auch seine Identität aufs Spiel...(vgl. Spitzer 2007, 11 – 13)

...deshalb ist Veränderung so schwierig

Lernen ist Veränderung...

Neues aufzunehmen bedeutet deshalb immer, sich selbst zu verändern...

Wer lernt, setzt deshalb auch seine Identität aufs Spiel...(vgl. Spitzer 2007, 11 – 13)

...deshalb ist Veränderung so schwierig

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Konsequenzen: alle lernenKonsequenzen: alle lernen

Rolle: Lernbegleitung

SelbstwahlEigenverantwortungAbstimmung mit anderen

Rahmenbedingungenaußerhalb von USTdLernen zu HauseAndere Lernorte

OffenheitUnterstützer fürIdeen anderer

Dietm

ar Köster/ R

enate Schram

ek/ Silke D

orn 2006

Projekt „Qualitätsziele“: 2004 -2007

Design: Interventionsforschung

•Erschließung durch Experten-interviews

•Schriftliche Befragung

•Themenwerkstätten mit Älteren

•Formulierung von Leitsätzen

•3 Pilotprojekte

•Diskussion in Fachtagung

•Formulierung der Ziele

Geragogische Forschung mit politischen Folgen

Vereinbarung allerWohlfahrtsverbände

Kriterien zur Projektbewilligung

Qualitätsinitiative desLandes

Fortbildungen mitQ-Teams

Qualitätsmerkmalefür NRW 7. Perspektiven7. Perspektiven

Neue Aufgaben und Handlungsfelder für GeragogenNeue Aufgaben und Handlungsfelder für Geragogen

Engagementbegleitung, Bürgerbeteiligung & Teilhabe

Sicherung von Rahmen für Generationenbegegnungen

Prozessbegleitung für die Entwicklung neuer Wohnformen

Erschließung neuer Lernorte & -formen (Inklusion/Exklusion) – zugehende Bildungsarbeit

Selbstfürsorge und Gesundheitsförderung

z.B. Das Wissen um die Bedeutung•des Lernens im Alter•des Lernens über den Umgang mit Älteren•der Geragogik ...muss zu Konsequenzen führen!

FORSCHUNGSFRAGEN

•Lernen und Gender•Lernformen für alle Lebenslagen•Kooperationsmodelle:

z.B. Bildung und Pflege•Wirkungen von Engagement im Alter

PerspektivenPerspektiven

STRUKTUREN

•Geragogik als Masterstudiengang •Fortbildungen für Geragogen•Entwicklung eines Berufsbildes•Interdisziplinärer Dialog

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Umdenken erforderlich...

PerspektivenPerspektiven

HALTUNG

•Entscheidung: Recht auf Bildung für alle Lebenslagen und Lebensalter

•Differenzierte Sicht: Problemlagen und Ressourcen

•Anderes Verständnis von Lernen und Bildung: Lernfreude, Lebensqualität und Lebenselexier

• danke

Literatur: siehe Bubolz-Lutz et al. (2010): Geragogik. Das Lehrbuch. KohlhammerBilder aus dem Bildband: "Was heißt schon alt?" Ausgewählte Beiträge des gleichnamigen Foto- und Videowettbewerbs. Bundesministerium fürFamilie, Senioren Frauen und Jugend (2011)

Dr. Elisabeth Bubolz-LutzForschungsinstitut GeragogikSpichernstr. 18 a40476 Dü[email protected]