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THIMFILM | BEGLEITENDES UNTERRICHTSMATERIAL
Herausgeber: Thimfilm GmbH, Leitermayergasse 43/4, 1180 Wien
Die Wälder sind noch grünDrama, Österreich/Slowenien 2014, 107 Minuten
Regie: Marko Nabersnik
Drehbuch: Marko Nabersnik, Robert Hofferer
Kamera: Milos Srdic
Schnitt: Jan Lovse
Kostüme: Janeta Coh
Szenenbild: Miha Ferkov
Produktion: Robert Hofferer, Ales Pavlin, Andrej Stritof
Musik: Michael Wollny
Mit: Michael Kristof, Simon Serbinek, Clemens Aap Lindenberg, Kristian Hodko
Themen: Erster Weltkrieg, Attentat von Sarajevo, Italienfront, Kriegsursachen und -folgen,
Kriegsschuldfrage, Sicherheit und Frieden, Wikipedia, Medien, Filmdramaturgie,
Filmanalyse
Fächer: Deutsch, Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung, Geographie, Psychologie
und Philosophie, Bildnerische Erziehung, Ethik
Altersempfehlung: Empfehlenswert als kammerspielartiger Antikriegsfilm ab 14 Jahren
(Positivkennzeichnung der Jugendmedienkommission)
Das Medium Film eignet sich zum fachübergreifenden und fächerverbindenden Lernen. Die Schüler/innen
eignen sich Fachwissen in der Filmanalyse an, lernen den reflektierenden Umgang mit Medien kennen und
werden aus unterschiedlichen Fachperspektiven mit komplexen Filminhalten konfrontiert. Die Schüler/innen
sollen die Fähigkeit erlangen, kontroverse Themen kritisch zu hinterfragen.
Aus diesem modularen Unterrichtsmaterial (Hintergrundinformationen und Unterrichtsvorschläge) können
Anregungen nach den eigenen Nutzerinteressen ausgewählt werden. Es ist nicht vorgesehen, dass das
Material linear durchgearbeitet wird. Alle im Text eingefügten Links sind im Kapitel 5 aufgelistet (Abrufdatum
aller Links: 31.05.2014).
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INHALT
1. Filmvorbereitung
2. Erster Weltkrieg
2.1. Europa vor dem Krieg
2.2. Das Attentat von Sarajevo in der Wikipedia
2.3. Die Italienfront im Ersten Weltkrieg
2.4. Die Friedensverträge und ihre Folgen
3. Frieden und Sicherheit
4. Dramaturgie des Films
5. Literatur und Links
Arbeitsblätter, Impressum
1. FILMVORBEREITUNG
Kurzinhalt zum FilmAugust 1917. In Europa tobt der Erste Weltkrieg mit infernalischer Zerstörungskraft. Die Österreichisch-
Ungarische Monarchie kämpft an der Südfront der Mittelmächte gegen das Königreich Italien, das der
Entente zugehörig ist. Der Fluss Isonzo ist ein Schauplatz des blutigen Stellungskrieges um Berge und Täler,
mit hunderttausenden Toten auf beiden Seiten der Kriegsparteien. Inmitten der Hölle des Krieges, im
Trommelfeuer aus tausenden Geschützen, Giftgas- und Fliegerangriffen: der böhmische Hauptmann Jan
Kopetzky, großbürgerlicher Herkunft und der Kärntner Handwerkersohn Jakob Lindner, die, als einzige
Überlebende eines Artillerieangriffs der Italiener, die Station „R“ halten, ein Artilleriebeobachterposten in den
Hängen des Rombon, einem Berg in den Julischen Alpen. Der Hauptmann ist schwer verwundet und der
junge, unerfahrene Soldat wurde erst kürzlich zur Front eingezogen. Da die nächste Angriffswelle der
Italienischen Armee in der 11. Schlacht am Isonzo unmittelbar bevorsteht, darf die strategisch wichtige
Feuerlenkstelle nicht verlassen werden. Jakob bleibt mit dem sterbenden Hauptmann alleine auf Posten. Die
einzige Verbindung nach außen ist das Feldtelefon. (Quelle: Pressetext)
Unterrichtsvorschlag (Brainstorming)
Ziel: Die Schüler/innen sammeln ihr Wissen über den historischen Hintergrund der Filmhandlung.
Link zum Unterrichtsvorschlag (Trailer):
http://player.vimeo.com/video/83428797
> Brainstorming
Die Schüler/innen sichten den Trailer zum Film und sammeln auf Zuruf an der Tafel alle Informationen, die darin über
die historischen Hintergründe des Films erwähnt werden und ergänzen sie durch eigenes Wissen.
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2. ERSTER WELTKRIEG
2.1. EUROPA VOR DEM KRIEG
Im 19. Jahrhundert hatte sich das Deutsche Reich in der Folge mehrerer siegreicher Kriege – unter anderem
gegen das Kaiserreich Österreich (1866) und gegen Frankreich (1870) – zur mächtigsten Großmacht auf
dem europäischen Kontinent entwickelt. Im Gegensatz dazu hatte Frankreich seinen Status als wichtigster
Rivale der Weltmacht England eingebüßt. Als Folge des oben erwähnten Deutsch-Französischen Krieges
musste Frankreich unter anderem Elsass und Lothringen abtreten. Um das neu gegründete Deutsche Reich
(1871) in Schach zu halten, verbündete sich Frankreich mit dem in mehrerlei Hinsicht relativ rückständigen
Russland. Das Reich im Osten hatte sich nach
einer Niederlage gegen die Japaner (1904/05)
Südosteuropa zugewandt, wo es seine
slawischen Verwandten gegen das Osmanische
Reich und Österreich-Ungarn unterstützte. Von
Großmächten wie Deutschland und Frankreich
unterschied sich die Doppelmonarchie
Österreich-Ungarn dadurch, dass sie aus einer
Vielzahl verschiedensprachiger Länder bestand,
dazu gehörten unter anderem auch Bosnien und Herzegowina. Der zerbrechliche Vielvölkerstaat akzeptierte
seit seiner Niederlage im oben erwähnten Krieg von 1866 eine untergeordnete Rolle als Verbündeter des
aufstrebenden Deutschen Reiches. Dieses hatte sich in den Jahrzehnten seit seiner Gründung zu einer
erfolgreichen und stolzen Nation entwickelt. Gemeinsam mit Kaiser Wilhelm II. begannen die politischen
Führer des ersten deutschen Nationalstaats den Status einer Weltmacht einzufordern. Damit wurde das
Deutsche Reich nicht zuletzt auch zu einer Bedrohung für das britische Empire, welches um seine
Seeherrschaft bangte, die zum Erhalt seines immensen Reiches notwendig war.1
Unterrichtsvorschlag (Kartenarbeit)
Ziel: Die Schüler/innen reflektieren die politische Situation vor dem Ersten Weltkrieg.
Link zum Unterrichtsmaterial (Stumme Karte):
http://d-maps.com/carte.php?num_car=6029&lang=de
> Kartenarbeit
Die Schüler/innen tragen mit Hilfe von Internetrecherche die Bezeichnungen der Länder in die stumme Karte ein.
Anschließend wird mit verschiedenen Farben die offizielle Bündnissituation vor dem Ersten Weltkrieg gekennzeichnet
(Dreibund und Entente). Zur Vertiefung der Bündnissituation siehe Kapitel 2.3.
1 Howard, Michael: Kurze Geschichte des Ersten Weltkriegs. Piper, 2004.
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2.2. DAS ATTENTAT VON SARAJEVO IN DER WIKIPEDIA
„Beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 wurden der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz
Ferdinand, und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg bei ihrem Besuch in Sarajevo von
Gavrilo Princip, dem Mitglied einer serbisch-nationalistischen Bewegung, ermordet. Das Attentat in der
bosnischen Hauptstadt löste die Julikrise aus, die schließlich zum Ersten Weltkrieg führte.“ Mit dieser
Einleitung beginnt der Wikipedia-Artikel zum „Attentat von Sarajevo“, welcher von der Wikipedia als
lesenswert ausgezeichnet wurde und der vom Online-Werkzeug Wikibu mit 10 von 10 Punkten bewertet wird
(Stand: 31.05.2014).
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit, Diskussion)
Ziel: Die Schüler/innen vertiefen ihr Wissen zum Ersten Weltkrieg und ihre Kenntnisse in der Anwendung der
Wikipedia.
Link zum Unterrichtsvorschlag:
http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_von_Sarajevo
> Textarbeit
Die Schüler/innen beantworten den Fragenkatalog zum Wikipedia-Artikel „Attentat von Sarajevo“ (siehe Arbeitsblatt
1 im Anhang).
> Diskussion
Die Schüler/innen sammeln an der Tafel jene Textstellen aus dem Abschnitt „Vorgeschichte“, die
Verständnisschwierigkeiten bereiten und diskutieren deren Bedeutung.
2.3. DIE ITALIENFRONT IM ERSTEN WELTKRIEG
Bei Kriegsbeginn konnte die Entente ihr Bündnis
zur Gänze zum Einsatz bringen, während die
Mittelmächte, Österreich-Ungarn und Deutschland,
ihre Verbündeten Italien und Rumänien nicht zum
Kriegseintritt bewegen konnten. Mit der
Begründung, dass es sich beim Dreibund um ein
Verteidigungsbündnis handle, rief die italienische
Regierung die Neutralität des Landes aus.
Daraufhin entbrannte in Italien eine innenpolitische
Auseinandersetzung, die jene für sich entscheiden
konnten, die den Krieg als Möglichkeit sahen, die
Forderung nach dem Anschluss von Gebieten mit
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italienischsprachigen Minderheiten durchzusetzen (Trentino u.a.). Nachdem die Entente-Mächte
Entsprechendes versprachen, trat Italien aus dem Dreibund aus und am 23. Mai 1915 an der Seite der
Entente in den Krieg ein. Damit begann ein Stellungskrieg, bei dem sich Österreich-Ungarn und Italien bis
1918 im Gebirge gegenüber standen. Die fünf Hauptfronten verliefen zwischen Stilfser Joch und Gardasee,
durch die Dolomiten, auf den Kämmen der Karnischen und Julischen Alpen, am Isonzo und an der Piave-
Grappa-Front.
(Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Italian_Front_1915-1917.jpg)
Unterrichtsvorschlag (Brainstorming, Recherche)
Ziel: Die Schüler/innen vertiefen ihr Wissen zum Verlauf des Ersten Weltkriegs.
> Brainstorming
Die Schüler/innen sammeln auf Zuruf an der Tafel Informationen darüber, welchen Volksgruppen die Soldaten im
Film zugehörig sind und gegen wen sie kämpfen.
> Recherche
Die Schüler/innen recherchieren die Gründe, warum Italien bei Kriegsausbruch die Neutralität des Landes erklärte und
warum es später den Dreibund kündigte und auf Seiten der Entente in den Krieg eintrat.
2.4. DIE FRIEDENSVERTRÄGE UND IHRE FOLGEN
Die Kriegsschuldfrage und ihre WirkungsgeschichteAm 10. September 1919 unterzeichneten österreichische Delegierte den Friedensvertrag von Saint-
Germain-en-Laye, welcher die Auflösung der österreichischen Reichshälfte von Österreich-Ungarn und die
Bedingungen für die neue Republik Deutsch-Österreich regelte. Schon zuvor, am 28. Juni 1919, hatte
Deutschland nach einem Ultimatum der Alliierten den Versailler Vertrag unterzeichnet, demzufolge das
besiegte Land unter anderem auf Elsass-Lothringen, sowie Westpreußen und Posen verzichten und
finanzielle und materielle Kriegsentschädigungen leisten musste. Begründet wurden die Reparationen mit
Artikel 231, in dem Deutschland und seinen Verbündeten die Kriegsschuld zugewiesen wurde.
Das Ablaufszenario vom Attentat in Sarajevo bis zur ersten Kriegserklärung und die Verantwortung der
Mittelmächte an der Ausweitung zum Ersten Weltkrieg ist unbestritten. In einem Beitrag zu einem anlässlich
des Gedenkjahres 2014 von verschiedenen Bundesministerien in Auftrag gegebenen Grundlagenpapiers,
trennt der Historiker Helmut Konrad die wissenschaftliche Analyse des Kriegsbeginns von der
Wirkungsgeschichte der Kriegsschuldfrage, welcher er eine der wesentlichen Ursachen für das Aufkommen
antidemokratischer, revisionistischer Strömungen und das Kippen mancher der jungen Staaten Europas in
Diktaturen zuschreibt.2
2 Konrad, Helmut: Über die Kriegsschuld. Aus: Grundlagenpapier 1914 – 2014 (BKA, BMeiA, BMI, BMLVS, BMUKK, BMWF), http://www.bmi.gv.at/cms/cs03documentsbmi/1399.pdf
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Unterrichtsvorschlag (Recherche, Textarbeit, Diskussion)
Ziel: Die Schüler/innen vertiefen ihr Wissen über den Ersten Weltkrieg.
> Recherche, Textarbeit
Die Schüler/innen beantworten den Fragenkatalog im Anhang (siehe Arbeitsblatt 2).
> Diskussion
Die Schüler/innen diskutieren, welche Zusammenhänge es zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn
des Zweiten Weltkriegs geben könnte.
3. FRIEDEN UND SICHERHEIT
2014 jährt sich zum einhundertsten Mal der Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Anlässlich dessen wird nicht
nur der vielen Millionen Opfer des Krieges gedacht, es werden auch dessen Ursachen und Folgen diskutiert.
In Zusammenhang damit wird auch der Frage nachgegangen, was Frieden und Sicherheit heute bedeuten,
wie sich die Begriffe verändert haben, wie Kriege vermieden und wie Konflikte verursacht und gelöst werden
können. Zur Thematisierung dieser auch für Schüler/innen relevanten Fragen im Unterricht wird hier auf
einige Unterrichtsvorschläge und -anregungen hingewiesen.
Link-Tipps
Lehrerhandreichung 2012/2013 „Frieden & Sicherheit“ (Stiftung Jugend und Bildung, Deutschland):
http://www.frieden-und-sicherheit.de/files/134/Lehrerhandreichung_2012_2013.pdf
Arbeitsblätter (Stiftung Jugend und Bildung):
http://www.frieden-und-sicherheit.de/arbeitsblaetter
Arbeitsblatt „Frieden und Sicherheit“ (Bundeszentrale für politische Bildung, Deutschland):
http://www.bpb.de/shop/lernen/themenblaetter/170690/frieden-und-sicherheit
Materialien des Instituts für Friedenspädagogik in Tübingen:
http://www.friedenspaedagogik.de/mat erialien
„Why War?“ (FriedensBüro Salzburg):
http://www.whywar.at/methoden_fuer_die_gruppenarbeit
Philosophieunterricht und Friedenserziehung (Universität Klagenfurt):
http://wwwu.uni-klu.ac.at/hstockha/neu/html/philosophieunterricht.htm
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4. DRAMATURGIE DES FILMS
Antikriegsdrama
Bei der österreichisch-slowenischen Koproduktion „Die Wälder sind noch grün“ handelt es sich um ein
Antikriegsdrama, das an der österreichisch-italienischen Gebirgsfront des Jahres 1917 angesiedelt ist. Auf
einem Artilleriebeobachterposten in den Julischen Alpen befehligt der böhmische Hauptmann Jan Kopetzky
(Simon Serbinek) die österreichischen Gebirgsjäger Karl Hafner (Kristian Hodko) und Jakob Lindner
(Michael Kristof). Letzterer ist ein 19-jähriger Kärntner Handwerkersohn, der erst seit drei Monaten an der
Front ist. Die Männer behalten die Bewegungen der Gegner auf der italienischen Seite im Auge, um bei
Bedarf über ein Feldtelefon ins Hinterland zu berichten. Die Filmhandlung hat noch keine 10 Minuten
gedauert, als eine Granate ihre Stellung trifft. Während der Angriff den Gebirgsjäger Hafner das Leben kostet
und Hauptmann Kopetzky ein Bein verliert,
kommt der junge Lindner mit ein paar
Schrammen davon. In der Folge dreht sich für
Letzteren alles darum, den schwer
verwundeten Hauptmann so lange am Leben
zu erhalten bis Hilfe kommt, welche er über das
Feldtelefon anfordert. Der couragierte
Jungsoldat verbindet den Beinstumpf des
Verletzten und versucht seine Schmerzen mit
Morphium und Alkohol erträglich zu machen. Als es kein Wasser mehr gibt, macht er sich auf den Weg, um
den Vorrat aufzufüllen, dabei fällt er beinahe dem Feind in die Hände. Zurück in der Gebirgshütte muss er
feststellen, dass der Hauptmann nicht mehr lebt. In den letzten 30 Minuten des Films ist Lindner auf sich
allein gestellt. Als er über das Feldtelefon Meldung vom Tod des Hauptmanns macht, bekommt er die
Anweisung, seine Position zu halten. Lindner fällt in tiefen Schlaf und träumt, dass er vom Posten abberufen
und einem General (Clemens Aap Lindenberg) vorgeführt wird. Dieser speist an einem reich gedeckten
Tisch und liest das Gedicht „Menschheit“ von Georg Trakl (von welchem der Film inspiriert ist). Der General
teilt dem jungen Soldaten mit, dass er ihm das Leben nehmen müsse, weil er sich nicht am Feldtelefon
gemeldet habe und durch seine Schuld 40.000 Soldaten ihr Leben gelassen hätten. Der General hält dem
verstörten jungen Mann einen Vortrag darüber, dass der Tod der beste Freund des Soldaten sei und
Erlösung, Freiheit und Hoffnung bedeute, dann schickt er Lindner weg. Der geht daraufhin im Kugelhagel zu
Boden und droht an Giftgas zu ersticken. Als er aus seinem Traum erwacht, zimmert Lindner Särge für die
zwei gefallenen Kameraden und hievt sie hinein. Dann packt er sorgfältig deren Habseligkeiten zusammen,
zerstört das Feldtelefon und verlässt die Stellung.
FilmdramaturgieEinem Kammerspiel ähnlich gibt es in dem über 100-minütigen Film „Die Wälder sind noch grün“ im
Wesentlichen einen Hauptschauplatz. Lediglich zwei Szenen spielen nicht in der Gebirgsstellung, unter
anderem die bereits erwähnte Traumsequenz. Wenn schon Filme mit einem Schauplatz selten sind, so gilt
das gleichermaßen für Filme, in denen es nur eine handelnde Figur gibt. Der junge Soldat Lindner ist nicht
nur die Hauptfigur des Films, er bestreitet den Film über weite Strecken auch alleine. Ab etwa der 10. Minute
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gibt es nur noch gelegentliche (Dialog-)Szenen mit dem schwer verletzten Hauptmann, ab etwa der 60.
Minute ist Lindner - den General in der etwa 10-minütigen Traumsequenz ausgenommen – die einzige Figur.
Bemerkenswert ist in diesem Antikriegsdrama auch der Einsatz von Sounddesign. Abgesehen vom
Granateneinschlag in der Gebirgsstellung am Beginn der Handlung finden die Kampfhandlungen „Off
Screen“ statt, die Gegner und ihre Kriegsgeräte sind lediglich zu hören. Dass es dem Film trotz seiner
reduzierten Erzählweise gelingt die Spannung aufrechtzuerhalten, liegt unter anderem daran, dass die
Ereignisse auf der gegnerischen Seite und im Hinterland auf geschickte Weise über Geräusche bzw. den
Dialog mit erzählt werden.
Anderen Filmen ähnlich, die von einer einzigen Figur getragen werden (z. B. „All ist lost“, „Cast Away“, „127
Hours“), handelt es sich auch in „Die Wälder sind noch grün“ auf der Handlungsebene um einen
Überlebenskampf. Der Regisseur wirft nicht nur einen schonungslosen Blick auf das Grauen des Krieges, er
zeigt auch detailgenau, wie der junge Gebirgsjäger mit verzweifelter Courage um das Überleben eines
anderen Mannes kämpft.
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit, Brainstorming, Diskussion)
Ziel: Die Schüler/innen reflektieren Struktur und Inhalt des Films und erwerben Kompetenzen in der Filmanalyse.
> Textarbeit
Die Schüler/innen beantworten den Fragenkatalog zum Film im Anhang (siehe Arbeitsblatt 3).
> Diskussion
Die Schüler/innen diskutieren die Besonderheiten des Films und warum es sich dabei um ein Antikriegsdrama handelt.
5. LITERATUR UND LINKS
Literatur> Howard, Michael: Kurze Geschichte des Ersten Weltkriegs. Piper, 2004.
Links zum Film> Internetseite zum Film: http://www.die-wälder.com/
> Trailer zum Film: http://player.vimeo.com/video/83428797
> Filmdatenbank der Jugendmedienkommission: http://www.bmukk.gv.at/schulen/service/jmk/detail.xml?
key=17811
Links zu den Themen im Film> Grundlagenpapier 1914 – 2014 (BKA, BMeiA, BMI, BMLVS, BMUKK, BMWF):
http://www.bmi.gv.at/cms/cs03documentsbmi/1399.pdf
> Der Erste Weltkrieg – Eine Onlinechronik der Österreichischen Mediathek: http://www.mediathek.at/erster-
weltkrieg
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> Attentat von Sarajevo (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_von_Sarajevo
> Kriegsschuldfrage (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsschuldfrage
> 100 Jahre Erster Weltkrieg (Landeszentralen für politische Bildung): http://www.politische-
bildung.de/100_jahre_erster_weltkrieg.html
> Dossier „Der Erste Weltkrieg“ (Bundeszentrale für politische Bildung):
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/ersterweltkrieg/
Links zu Wikipedia und Wikibu> Qualität eines Wikipedia-Artikels einschätzen: http://riecken.de/index.php/2010/03/als-schulerin-oder-
schuler-die-qualitat-eines-wikipediaartikels-einschatzen/
> Wikibu im Unterricht: http://www.wikibu.ch/unterricht.php
> Artikelqualität und -korrektheit von Wikipedia-Artikeln einschätzen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Tour/4
> Artikel-Bewertungen in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Bewertungen
> Wikipedia Guide für den Unterricht (im Aufbau): http://wiki.hist.net/WikipediaGuideUnterricht
> Beitrag zum Einsatz der Wikipedia. Blog von Daniel Bernsen:
http://geschichtsunterricht.wordpress.com/2012/09/19/neue-beitrage-zur-wikipedia/
> Wikipedia – Gemeinsam Wissen gestalten: http://www.klicksafe.de/service/fuer-lehrende/zusatzmodule-
zum-lehrerhandbuch/#c18286
Links zu Filmvermittlung> filmABC – Institut für angewandte Medienbildung und Filmvermittlung: http://www.filmabc.at
> mediamanual.at – Die interaktive Plattform des BMUKK für die aktive Medienarbeit an der Schule:
http://www.mediamanual.at
> 24 – Das Wissensportal der deutschen Filmakademie: http://vierundzwanzig.de
> kinofenster.de – Filmpädagogisches Online-Portal der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und der
Vision Kino gGmbH – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz: http://www.kinofenster.de
> MediaCulture-Online – Das Internetportal für Medienpädagogik, Medienbildung und Medienkultur des
Landesmedienzentrum Baden-Württemberg: http://www.lmz-bw.de/medienbildung
> Online-Filmschule mit Informationen zu Filmerziehung/Filmästhetik: http://www.movie-college.de/
> Neuer Grundsatzerlass des BMUKK zur Medienerziehung:
http://www.bmukk.gv.at/ministerium/rs/2012_04.xml
Links zu filmsprachlichen Grundbegriffen und zu Filmanalyse> Glossar bei 24 – Das Wissensportal der Deutschen Filmakademie: http://www.vierundzwanzig.de/glossar
> „Die Sprache des Films“ bei mediamanual.at des BMUKK:
http://www.mediamanual.at/mediamanual/leitfaden/filmgestaltung/grundelemente/sprache_des_films/
> „Lexikon der Filmbegriffe“ im Online-Filmlexikon des Bender Verlag: http://filmlexikon.uni-
kiel.de/index.php?action=lexikon
Abrufdatum aller Links: 31.05.2014
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Arbeitsblatt 1
Beantworte folgende Fragen zum Wikipedia-Artikel „Attentat von Sarajevo“:
> Worum geht es in dem Artikel?
> Welche Informationen sind dem Inhaltsverzeichnis zu entnehmen?
> Lies den Abschnitt „Vorgeschichte“ und notiere, was nicht verständlich ist.
> Gibt es in dem Artikel eher weniger oder mehr Quellennachweise?
> Sind die Quellennachweise gleichmäßig über den Artikel verteilt?
> Mit welchem Prädikat wurde der Artikel von der Wikipedia ausgezeichnet?
> Wie muss ein Artikel verfasst sein, damit er in die Liste lesenswerter Artikel aufgenommen wird?
> Wie bewertet das Online-Werkzeug Wikibu den Artikel?
> Welche Kriterien tragen dazu bei, dass ein Wikipedia-Artikel von Wikibu gut bewertet wird?
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Arbeitsblatt 2
Beantworte mit Hilfe von Internetrecherche folgende Fragen:
> In welchem Zusammenhang ist der Begriff „Kriegsschuldfrage“ gebräuchlich?
> Was bedeutet der Begriff?
> Was regelt der Versailler Friedensvertrag?
> Worum geht es in Artikel 231?
> Was regelt der Vertrag von Saint-Germain?
> Welche Folgen hatte der Versailler Vertrag für Deutschland?
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Arbeitsblatt 3
Beantworte folgende Fragen zum Film:
> Wie viele Figuren mit Dialog gibt es im Film?
> Wer ist die Hauptfigur des Films?
> Was erfährst du über die Hauptfigur (Name, Alter, Herkunft etc.)?
> Welche Haltung zum Krieg hat die Figur am Anfang des Film?
> Ändert sich die Haltung am Ende des Films? Wenn ja, wie?
> Was ist das Ziel dieser Figur?
> Wird das Ziel erreicht?
> Welche Folgen hat es, dass die Figur das Ziel erreicht/nicht erreicht?
> Welche ist die wichtigste Nebenfigur und was erfährst du über sie?
> Beschreibe in wenigen Worten den Inhalt des Traums am Ende des Films.
> Was könnte der Traum bedeuten?
> Hat der Traum eine Wirkung auf die Hauptfigur? Und wenn ja, welche?
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Impressum:Herausgeber: Thimfilm GmbH, Leitermayergasse 43/4, 1180 Wien
Geschäftsführung: Andreas Thim-Taban
Leitung Presse und Marketing: Michaela Englert
Tel: +43 1 236 21 90
Fax: +43 1 236 21 90 9
Mail: [email protected]
http://www.thimfilm.at
Bilder: © Thimfilm
Verfasserin: Angelika Unterholzner
Mail: [email protected]
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